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Bei Augustinus wird das Bild vom Magneten noch allegorisch verwendet.

[4] Der
mittelalterliche englische Theologe und Naturforscher Alexander Neckam veröffentlichte
gegen 1200 die frühesten europäischen Aufzeichnungen über die Magnetisierung von
Kompassnadeln, und Petrus Peregrinus de Maricourt beschrieb 1269 erstmals die Polarität
von Magneten. Grundlegendes zum Magnetismus, z. B. die Kenntnis von der
Magneteigenschaft der Erdkugel trug William Gilbert bei, indem er systematisch und
experimentierend vorging,[5] nach seinem Vorschlag konzentrierte man die Kraftlinien an
den Polen der Magnetsteine mit kleinen Eisenkappen. Die ungebrochene Faszination des
auch im 18. Jahrhundert in seinen Ursachen noch unklaren Magnetismus spiegelt der lange
Artikel Magnet in der Oekonomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz.[6] 1820
entdeckte Hans Christian Ørsted die Zusammenhänge zwischen elektrischem Strom und
Magnetismus. Erst dies war die Voraussetzung für die Entwicklung der Elektrotechnik.
Dauermagnet
→ Hauptartikel: Dauermagnet
Handmagnet zum Abtrennen magnetischer Schwerminerale

Dauermagneten (auch Permanentmagneten genannt) behalten nach einer Magnetisierung


diese über lange Zeit bei. Zur Herstellung dienen heute metallische Legierungen aus Eisen,
Nickel und Aluminium mit Zusätzen aus Cobalt, Mangan und Kupfer oder auch keramische
Werkstoffe (Barium- bzw. Strontiumhexaferrit). Besonders starke Magneten werden im
Sinterverfahren aus seltenen Erden hergestellt, wie zum Beispiel Samarium-Cobalt oder
Neodym-Eisen-Bor. Verwendung finden Dauermagneten in Kompassen als Magnetnadel, in
Elektromotoren, in elektrischen Messinstrumenten, zum Beispiel Drehspulinstrumenten, in
Lautsprechern, Kopfhörern, Mikrofonen und Gitarrentonabnehmern sowie in vielen anderen
modernen Geräten wie Druckköpfen von Nadeldruckern, Festplattenlaufwerken, Aktoren und
Sensoren und Metall-Abscheidern. Die einfachste Anwendung als Haltemagnet auf Eisen
hält Möbeltüren, Handtaschen, den Deckel einer extravaganten Kartonverpackung
geschlossen, Dekoration oder Infotafeln an Blechstreben einer abgehängten Zwischendecke,
Notizen auf einer „Magnettafel“ (eigentlich mittels Magnetknopf auf Blech), ein mit Stahlblech
versehenes Smartphone auf einer Magnethalterung, eine Warn- oder Arbeitsleuchte auf
Autoblech, Pseudopiercings etwa an der Wange.

Mit Hilfe eines von einem anderen magnetischen Körper oder durch elektrischen Strom
erzeugten Magnetfeldes können ferromagnetische Stoffe vorübergehend (sogenannter
induzierter Magnetismus) oder dauerhaft durch Ausrichtung der Weiss-Bezirke selbst zu
Magneten werden.

Auf diese Weise werden übliche Dauermagneten hergestellt.


Elektromagnet
→ Hauptartikel: Elektromagnet

Elektromagneten bestehen im Allgemeinen aus einer oder zwei stromdurchflossenen


Spulen, meistens mit einem Kern aus einem weichmagnetischen Werkstoff, im einfachsten
Fall aus Weicheisen. Diese Anordnung führt zu einem starken Magnetfeld, siehe hierzu
Elektromagnetismus. Man verwendet Elektromagneten für zahlreiche kleine und große
technische Einrichtungen, z. B. fremderregte Elektromotoren und Generatoren, Relais,
Schütze, Zug-, Hub- und Stoßmagneten, elektrischer Türöffner.

Wechselstrom-Elektromagneten finden sich in Membranpumpen (z. B. zur Aquarium-


Belüftung) und Schwingförderern.

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