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SCHRÖDINGERGLEICHUNG

Prof. João Marcos Brandet


In der Schrödingergleichung ist der Zustand des Systems durch eine
Wellenfunktion repräsentiert. Die Gleichung beschreibt deren zeitliche
Veränderung dadurch, dass ein Hamiltonoperator auf die
Wellenfunktion wirkt. Wenn das Quantensystem ein klassisches
Analogon hat (z. B. Teilchen im dreidimensionalen Raum), lässt sich
der Hamiltonoperator schematisch aus der klassischen
Hamiltonfunktion erhalten. Für manche Systeme werden
Hamiltonoperatoren auch direkt nach quantenmechanischen
Gesichtspunkten konstruiert (Beispiel: Hubbard-Modell).
Im Allgemeinen verändert die Wellenfunktion ihre Form in
Abhängigkeit von der Zeit. Damit können physikalische Prozesse
beschrieben werden wie z. B. die Ausbreitung, Streuung und
Interferenz von Teilchen. Bei speziellen Wellenfunktionen bewirkt der
Hamiltonoperator aber keine Änderung der Form, sondern nur der
komplexen Phase, so dass sich das Betragsquadrat der Wellenfunktion
mit der Zeit nicht ändert. Die entsprechenden Zustände sind stationäre
Zustände, auch als Eigenzustände des Hamiltonoperators bezeichnet.
Die Schrödingergleichung ermöglicht die Berechnung der durch
solche Zustände definierten Energieniveaus.
Die Schrödingergleichung bildet das Fundament für fast alle
praktischen Anwendungen der Quantenmechanik. Seit 1926 gelang
mit ihr die Erklärung vieler Eigenschaften von Atomen und
Molekülen (bei denen die Elektronenwellenfunktionen als Orbitale
bezeichnet werden) sowie von Festkörpern (Bändermodell).
Schrödingergleichung in generischer Form

● Die Schrödingergleichung in ihrer allgemeinsten Form lautet

● Die durch die Schrödingergleichung beschriebene Zeitentwicklung ist


eine unitäre Transformation des Zustandsvektors im Hilbertraum. Da
es sich dabei um eine lineare Transformation handelt, gilt das
Superpositionsprinzip. Eine weitere Konsequenz ist die Möglichkeit
der quantenmechanischen Verschränkung nicht wechselwirkender
Teilsysteme.
Zeitentwicklungsoperator

Die Hermitezität ist eine Forderung, die an alle Operatoren der


Quantenmechanik gestellt wird, die nach dem
Korrespondenzprinzip Messergebnisse repräsentieren. Da
Messergebnisse stets reell sein müssen, kommen als
zugeordnete Operatoren nur hermitesche Operatoren in Frage.
Solche Operatoren werden auch Observablen genannt.
Ein einzelnes Teilchen mit skalarem Potential
Ein geladenes Teilchen im elektromagnetischen Feld
Gross-Pitaevskii-Gleichung

Die Gross-Pitaevskii-Gleichung spielt eine wichtige Rolle bei der


theoretischen Behandlung von bosonischen Quantenflüssigkeiten wie Bose-
Einstein-Kondensaten (BEC), Supraleitern und Supraflüssigkeiten. Sie
beinhaltet unter anderem solitäre Lösungen (nichtlineare Wellen) und
Vortices (quantisierte Wirbel). Sie entspricht einer Molekularfeldnäherung
mit der Wechselwirkung mit dem mittleren Feld der übrigen Bosonen im
nichtlinearen Term.
Gross-Pitaevskii-Gleichung

● Die Energiedichte eines Systems, das durch die Gross-Pitaevskii-


Gleichung beschrieben wird, ist gegeben durch:

● Die Dispersionsrelation lautet:


Ginsburg-Landau-Theorie

● Die freie Energie lautet dann:

● Die Minimierung der freien Energie hinsichtlich der Schwankungen


des Ordnungsparameters und des Vektorpotentials führt auf die beiden
Ginsburg-Landau-Gleichungen:
Schrödinger-Newton-Gleichung

● Die Schrödinger-Newton-Gleichung (auch Newton-Schrödinger- oder


Schrödinger-Poisson-Gleichung) ist eine nichtlineare Modifikation der
Schrödingergleichung unter Berücksichtigung des Newtonschen
Gravitationsgesetzes. Dabei ergibt sich eine Selbstwechselwirkung, da
die Wellenfunktion massebehaftet angenommen wird. Die Gleichung
kann entweder als eine Integro-Differentialgleichung oder als ein
Gleichungssystem bestehend aus Schrödinger- und Poissongleichung
geschrieben werden.
Schrödinger-Newton-Gleichung

Schrödinger-Newton-Gleichung für Mehrteilchensysteme


● Für den Fall, dass die Schrödinger-Newton-Gleichung eine
fundamentale Gleichung ist, existiert eine entsprechende Gleichung
für Mehrteilchensysteme, die von Diósi analog zur
Einteilchengleichung unter der Annahme semi-klassischer Gravitation
abgeleitet wurde:

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