Substantive haben auf Deutsch einen Artikel : der Lehrer, ein Buch, die Tafel …
Der Artikel ist "bestimmt“ : der (=Maskulin), das (=Neutrum), die (=Feminin)
oder "unbestimmt“ : ein , ein , eine
Maskulin unbestimmt (= ein ) und Neutrum unbestimmt (= ein ) sind gleich !
Feminin hat oft* die Endung -e !
der Lehrer / ein Lehrer das Buch / ein Buch die Frau / eine Frau
der Staat / ein Staat das Land / ein Land die Stadt / eine Stadt
der Stift / ein Stift das Heft / ein Heft die Frage / eine Frage
Feminin-Substantive -ung, -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -in ⇒ Plural immer -en !
die Übung Plural die Übungen
die Nation Plural die Nationen
die Nationalität Plural die Nationalitäten
die Krankheit Plural die Krankheiten
die Lehrerin Plural die Lehrerinnen ( -in : Plural immer -innen, mit 2 n !)
VERBEN
Ein Verb hat 2 Teile: Stamm (bleibt gleich) + Endung (zeigt Form):
Stamm + Endung = Verbform
Name Verbform:
komm + -en = kommen * Infinitiv (nicht konjugiert)
konjugierte (=finite) Formen:
komm + -e = ich komme 1.(=erste) Person Singular (1.Sg.)
* Infinitiv, 1.Person Plural und 3.Person Plural haben immer die gleiche Endung: -en
John Campbell-Cohen SEITE 4
Beispiele:
IMPERATIV
Präfix Stamm Endung (Im Buch – S.250 - heißt das Präfix "Vorsilbe")
an + komm + en = ankommen
} Das ist der Infinitiv
ab + fahr + en = abfahren
ich an komm + e an
ich komme an ankommen, abfahren,
du kommst an einsteigen,aussteigen,umsteigen
er,sie,es kommt an
wir kommen an POSTION TRENNBARES PRÄFIX
ihr kommt an IST IMMER SATZENDE !!
sie,Sie kommen an
Trennbare Verben und das Verb ohne Präfix sind oft ungefähr gleich: "ankommen" ist auch "kommen", "abfahren" ist auch "fahren"
Andere Präfixe sind normal trennbar, aber nicht immer. (z.B. wiederholen - wiederholen )
Viele Verben mit unter sind untrennbar (unterschreiben, untersuchen, unternehmen …),
aber nicht alle ( untergehen, untertauchen … ).
unbest, Artikel
Nominativ (k)ein Stuhl
} (k)ein Buch } (k)eine Tasche } (keine) Stühle / Bücher / Taschen
Akkusativ (k)einen Stuhl
123
Dativ k)einem Stuhl / Buch (k)einer Tasche (keinen) Stühlen / Büchern / Taschen
ARTIKEL: Dativ Maskulin und Dativ Neutrum haben immer die gleiche Endung: -(e)m !
!! Die Endung Dativ Feminin ist gleich der Endung Nominativ Maskulin: -(e)r !
Der unbestimmte Artikel Nom.Sg.Mask und Neutr ist gleich: ein. UND Neutr. Akk ist auch "ein Buch ", aber Mask Akk. ist "einen Stuhl " !!
Der bestimmte Artikel Plural ist Maskulin, Neutrum und Feminin: die
Der unbestimmte Plural hat keinen Artikel! Also: das Buch, Plural die Bücher - ein Buch, Plural Bücher
Nominativ und Akkusativ sind NEUTRUM, FEMININ, und PLURAL i m m e r g l e i c h !
SUBSTANTIVE: Dativ Plural haben Artikel und Substantiv die Endung -(e)n !
Aber Substantive mit Plural-Endung –(e)n bleiben Dativ Plural gleich: die Taschen, Dativ Plural den Taschen
Substantive mit Plural-Endung –s haben im Dativ Plural keine Endung –n (die Autos, Dat.Plural den Autos )
NEGATION Der bestimmte Artikel hat die Negation "nicht ", rechts neben Substantiv: der/den Stuhl nicht, das Buch nicht, die Tasche nicht
Der unbestimmte Artikel hat negativ ein "k": kein, keine etc. Plural unbestimmt auch: keine Stühle, Bücher, Taschen
John Campbell-Cohen SEITE 6
Wie bestimmen wir die Form? - Wir sehen immer zuerst die Endung !
In der deutschen Grammatik zeigt immer die Endung die Form.
Die Endung ist immer sehr wichtig. Endungen geben viele Informationen.
BEISPIELE:
"den Tisch" Artikel + Substantiv.
Artikel-Endung (=en ) zeigt die Form: Akkusativ Singular Maskulin
"die Tische" Artikel-Endung und Substantiv-Endung zeigen die Form: Nom./Akk.Pl.Mask.
Verbformen sind konjugiert (="finit" oder „flektiert“) oder nicht konjugiert (infinit, unflektiert) Der Unterschied ist wichtig!.
Konjugierte Formen haben eine Person (ich,du,er, ... ).
"er geht" = eine konjugierte Verbform: 3.Person Singular Maskulin (3.Sg.Mask) Präsens
"gehen" = der Infinitiv. Infinitiv ist nicht konjugiert (="infinit").
Wir haben einen Satz. Wir fragen: Was macht ein Wort im Satz, warum ist es im Satz? Das heißt:
BEISPIELE:
Hier ist ein Satz: "Der Lehrer fragt den Schüler." Das sind 5 Wörter.
Wir bestimmen zuerst die Formen, dann bestimmen wir die Funktion.
Da ist ein Substantiv(=Lehrer ) mit Artikel(=der ). Die Artikelendung(-er ) ist Nominativ Singular Maskulin.
Da ist ein konjugiertes Verb(=fragt ), die Form ist 3.Person Singular Präsens.
Und da ist noch ein Substantiv(=Schüler ) mit Artikel(=den ). Die Endung -en ist Akkusativ Sg. Maskulin.
PRÄDIKAT ist das konjugierte Verb "fragt".
SUBJEKT ist das Substantiv im Nominativ, links neben dem konjugierten Verb: "Der Lehrer"
OBJEKT ist das Substantiv im Akkusativ: "den Schüler"
Nominativ und Akkusativ im Satz sind gleiche Formen: Die Lehrer fragen die Schüler.
Dann kommt immer zuerst, links neben dem Verb, das Subjekt und dann das Objekt rechts.
John Campbell-Cohen SEITE 11a
FORMEN BILDEN
DEKLINATION: Wir sollen ein Substantiv oder ein Pronomen deklinieren. Was machen wir?
BEISPIELE:
Nach d.... Arbeit fährt Herr Müller mit d.... Bus in d.... Stadt zu sein.... Freund.
- Arbeit: Genus Fem.(die Arbeit), Numerus Sg.(Pl. Arbeiten!), mit Präposition nach+Dativ.
Kasusendung Dat.Sg.Fem. -(e)r ⇒ bestimmter Artikel+Endung: nach der Arbeit
- Bus: Mask.Sg. (der Bus(-se)), Präposition mit+Dativ
Kasusendung Dat.Sg.Mask -(e)m ⇒ bestimmter Artikel+Endung: mit dem Bus
- Stadt: Fem.Sg., Präposition in+Akk./Dat. ! Stadt ist hier ZIEL (Wohin?) ⇒ Akkusativ
Kasusendung Akk.Sg.Fem -e ⇒ bestimmter Artikel+Endung: in die Stadt
- Freund: Mask.Sg., Präposition zu+Dativ
Kasusendung Dat.Sg.Mask -(e)m ⇒ Possessivpronomen+Endung: zu seinem Freund
Personalpronomen: (Herr Müller) ..... will (sein Freund) ....... ein Buch schenken.
- Herr Müller: Genus Mask., Numerus Sg., keine Präposition, Funktion Subjekt ⇒ Nominativ
Kasusendung Nom.Sg.Mask -(e)r - Personalpronomen 3.Sg.Mask.Nominativ: er
- sein Freund: Mask.Sg., keine Präposition, Funktion nicht Subjekt ⇒ Objekt.
Im Satz sind 2 Objekte: Buch=Sache/Akk + Freund=Person ⇒ Dativ
Kasusendung Dat.Sg.Mask -(e)m ⇒ Personalpronomen 3.Sg.Mask.Dativ ihm
Er will ihm ein Buch schenken
(c) John Campbell-Cohen SEITE 12
SÄTZE BILDEN
Deutsche Sätze sind nicht wie englische oder französische Sätze.
Der Satz: "Heute ich gehe in die Schule." ist auf Deutsch falsch !!
Auch mit Komma ( Heute, ich gehe in die Schule ) ist der Satz immer noch falsch!
Warum?
DAS KONJUGIERTE VERB HAT IM DEUTSCHEN SATZ IMMER DIE POSITION 2
Und das Subjekt ist links oder rechts vom konjugierten Verb
POSITION 1
Position 1 ist immer nur ein Satzteil (z.B. Subjekt, Objekt, Zeit, Ort … ).
Position 1 ist oft eine Zeit ( Heute, Um 10 Uhr, Im Januar ...) oder das Subjekt.
Wir machen auf Deutsch gerne oft Sätze mit: Zeit - Verb - Subjekt - Rest: Heute gehe ich …
Aber alle Satzteile, nur nicht das Prädikat (= Verb), dürfen auf Position 1 oder Position 3 sein.
Alle Wörter vor dem konjugierten Verb sind zusammen Position 1 und nur ein Satzteil:
In die Schule gehe ich .
1 2
POSITION 2
Diese Position ist nur für das konjugierte Verb. Das konjugierte Verb darf nicht zu einer anderen Position gehen!
POSITION 3
Position 3 ist der Rest. Hier sind vielleicht viele Satzteile zusammen:
Herr Müller kommt heute um 17 Uhr auf Bahnsteig 3 mit dem Zug aus Köln.
1 2 3
Es gibt aber auch kurze Sätze ohne Position 3: Herr Müller kommt.
Subjekt und/oder Personalpronomen direkt neben dem konjugierten Verb(S.17), Präpositionen oft hinten im Satz.
Wir haben Zeit und Ort zusammen, dann kommt auf Deutsch zuerst Zeit und dann Ort:
Ich gehe heute in die Schule. Falsch: Ich gehe in die Schule heute.
Ein Satzteil, das auf Position 3 steht, darf auch nach Position 1 gehen.
SATZ-ENDE
Noch eine Position ist das Satz-Ende. Nach dieser Position beginnt ein neuer Satz!
Satzende ist nur für Präfixe von trennbaren Verben, Infinitive bei Modalverben -
für Verbformen(z.B. auch Partizip Perfekt), die zum konjugierten Verb auf Position 2 gehören.
Diese Verbformen dürfen nicht zu einer anderen Position gehen, auch nicht zu Position 2!
Das 1.Wort im Satz ist immer Groß!! Satzanfang klein schreiben ist SEHR SCHLECHT!!
John Campbell-Cohen SEITE 13
Subjekt, Prädikat und Objekt sind Teile von einem Satz (= "Satzteile“ oder "Satzglieder“).
Alle Sätze haben ein Prädikat(=Verb) und ein Subjekt. Aber viele Sätze haben kein Objekt.
PRÄDIKAT - Das konjugierte( = finite) Verb(S.3) im Satz ist immer das Prädikat.
(=Verb) - Das konjugierte Verb hat im (Haupt-)Satz immer die Position 2. (Beispiele S. 12)
- Trennbare Präfixe und andere Verbformen am Satzende sind auch Teil vom Prädikat.
SUBJEKT - Das Subjekt bestimmt(=macht) die Verb-Form: 1., 2. oder 3. Person Singular oder Plural.
- Das Subjekt ist ein Name / Substantiv / Pronomen - eine Person / eine Sache.
- Seine Form ist Nominativ.
- Seine Position ist links oder rechts neben dem konjugierten Verb. (Beispiele S. 12)
OBJEKT - Im Satz ist ein Subjekt und eine andere Person/Sache ⇒ das ist (oft) ein Objekt:
(=Ergänzung) Der Lehrer sieht den Schüler. Paul hat einen Stift. Das Buch hat 100 Seiten.
- Auch das Objekt ist ein Name/Substantiv/Pronomen - eine Person / eine Sache.
- Wir haben auf Deutsch drei OBJEKTE: (manche Bücher sagen: "Ergänzungen“)
ein Akkusativ-Objekt und ein Dativ-Objekt (und ein Objekt mit Präposition).
- Akkusativ-Objekte sind Sachen oder Personen, Dativ-Objekte sind Personen.
- Präpositionen sind nicht Subjekt, nicht Akkusativ-Objekt, nicht Dativ-Objekt!
Wir haben Sätze ohne Objekt, Sätze mit 1 Objekt und Sätze mit 2 Objekten.
Warum? Das Verb hat 1 Objekt oder 2 Objekte oder kein Objekt:
5. Viele Verben haben Objekte mit Präpositionen: denken an, sprechen über, warten auf ...
2 x Nominativ haben: sein, bleiben, heißen, scheinen, werden
2 x Akkusativ: nennen und fragen (nur mit etwas, viel, wenig) Ich frage dich(Akk.) etwas(Akk.).
Es gibt sehr wenige Verben mit Genitiv-Objekt (gedenken, anklagen, verdächtigen , bezichtigen)
John Campbell-Cohen SEITE 14
POSSESSIVPRONOMEN (=Possessivartikel)
Das Possessivpronomen von sie (Fem.Sg.) + sie (Plural) + höflich Sie ist immer ihr(Ihr) !
Das deutsche Possessivpronomen hat aber auch Endungen, denn es ersetzt den Artikel.
Es ist auch Artikel. Deswegen nennt man das Possessivpronomen auch „Possessivartikel“.
Die Endungen zeigen Kasus, Numerus und Genus von dem Substantiv hinter dem Pronomen.
Das Pronomen hat keinen Kasus, aber es hat auch Genus und Numerus.
Genus und Numerus von Pronomen und Endung sind oft nicht gleich!
Pronomen(Maskulin) + Endung(Feminin), oder Pronomen(Feminin) + Endung(Maskulin):
Ein Mann hat eine Frau. Das ist sein e Frau. Er sieht sein e Frau. Er hilft sein er Frau.
Mask←→Mask Fem(Nom) Fem(Akk) Fem(Dat)
Eine Frau hat einen Mann. Das ist ihr –* Mann. Sie sieht ihr en Mann. Sie hilft ihr em Mann.
Fem←→Fem Mask(Nom) Mask(Akk) Mask(Dat)
*Keine Endung haben Nom.Sg.Mask ( mein /dein /sein /ihr Mann !) und Nom./Akk.Sg.Neutr.
Das Possessivpronomen hat die gleichen Endungen wie der unbestimmte Artikel (= ein )!
Nom.Fem: Das ist eine (meine, deine, seine, ihre, unsere, eure*, ihre, Ihre) Tasche
Akk.Mask: Ich sehe einen (meinen, deinen, seinen, ihren, unseren, euren*, ihren, Ihren) Freund
Dat.Mask: Ich helfe einem (meinem, deinem, seinem, ihrem, unserem, eurem*, ihrem, Ihrem) Freund
Dat.Fem: Ich helfe einer (meiner, deiner, seiner, ihrer, unserer, eurer*, ihrer, Ihrer) Freundin
Dat.Plural Ich helfe meinen, deinen, seinen, ihren, unseren, euren*, ihren, Ihren Freunden
*N.B. ohne Endung: euer / mit Endung: eure, euren, eurer, ... Aber: unser, unsere, unserer, ...
MODALVERBEN
Die Modalverben sind nicht schwache(=regelmäßige) Verben und nicht starke(=unregelmäßige) Verben.
Zusammen mit wissen, denken, bringen, kennen, nennen, brennen, rennen sind sie eine extra Gruppe.
1.Sg.(ich ) und 3.Sg.(er,sie,es ) sind gleich. Die Singular-Formen haben keinen Umlaut.
Modalverben im Satz
Im Satz sind die Modalverben meistens zusammen mit einem Infinitiv. Der Infinitiv hat die Position Satz-Ende.
Position 1 2 Ende
Ich will heute mit meinem Freund nach Köln fahren.
Ich muss viele Stunden für meine Prüfung lernen.
Ohne Infinitiv:
Ich muss/will/möchte nach Köln/in die Stadt/zur Post ... ⇒ Hier denken wir automatisch den Infinitiv gehen oder fahren.
Musst/willst/kannst/darfst/sollst/möchtest du arbeiten/etwas essen/nach Köln fahren?
Hier kann man kurz antworten: Das muss/will/kann/darf/möchte ich.
Ich kann (nicht) ... oft ohne Infinitiv = Ich habe (keine) Zeit.
mögen: Indikativ Ich mag, du magst usw. oft nicht mit Infinitiv, sondern mit Akkusativ-Objekt.
"Ich mag Schokolade " = "Ich esse immer gerne Schokolade ".
Präteritum "ich mochte " ist selten, meist nur mit Akkusativ-Objekt. Mit Infinitiv sagen wir meistens: ich wollte ...
Als Modalverb (auch ohne Infinitiv!) benutzen wir nur die Konjunktiv-Form "Ich möchte"
"Ich möchte Schokolade (essen)" = "Ich möchte jetzt Schokolade essen."
! In Süddeutschland sagt man aber oft nur "ich mag" für beide Bedeutungen !
PERSONALPRONOMEN
Das Personalpronomen 3.Person (= er, sie, es ) nehmen wir für Personen und für Sachen.
Sachen sind auf Deutsch nicht immer Neutrum, sondern auch Maskulin oder Feminin.
Eine Sache ist also nicht immer es , sondern oft auch er oder sie !
Aber: zusammen mit Präpositionen sind Personalpronomen immer Personen (z.B. mit ihm, für sie ).
Die 1./2.Person ( ich,du,wir,ihr ) hat kein Genus (und keine "normalen“ Endungen).
Die Höflichkeitsform ist nicht die 2.Person Pl. (= ihr,euch ), sondern die 3.Person Plural (= Sie , Ihnen
)!
Die Höflichkeitsform schreiben wir groß! (Aber Satzanfang ist natürlich immer groß.)
Wir benutzen die Höflichkeitsform nur im Dialog. Kein Dialog ⇒ keine Höflichkeit !
Das Personalpronomen es nehmen wir oft, wenn ein richtiges Subjekt fehlt:
z.B. Es regnet, es klingelt. - In der ESG gibt es (=ist) einen Deutschkurs.
Und wir sagen: Wie geht es dir/Ihnen/ihm/ihr (Dativ!) / Es geht mir/ihr/ihm gut.
PRONOMEN IM SATZ
Pronomen wiederholen oder ersetzen ein anderes Wort: das Wort nennt man "Beziehungswort ".
Mein Freund kommt heute. Er heißt Peter.
Beziehungswort ←→ Pronomen
Jetzt kann die Deklinationstafel uns helfen: Mask Neutr Fem Plural
Wir gehen von oben (Nom.) N er es sie √ sie
nach A ihn √ es sie sie
unten D ihm ihm ihr ihnen √
Der Satz ist: "Heute gibt sie (N) ihn (A) ihnen (D)." oder "Sie (Satzanfang groß) gibt ihn ihnen."
- Personalpronomen mit Präpositionen haben die Position der Präposition, also Ende Position 3 (nicht Satzende) !
1 2: Verb 3 E
Ich schicke es heute für ihn ab. (=Präfix)
Im Satz kommt normal zuerst das Dativ-Objekt und dann das Akkusativ-Objekt:
- Ich (=Subjekt,Nom) gebe dem Gast/Walter (=Person=Dat-Objekt) die Hand (=Sache=Akk-Objekt).
Aber Personalpronomen haben zuerst Akkusativ und dann Dativ:
- dem Gast : Dat.Sg.Mask. = ihm / die Hand : Akk.Sg.Fem. sie (gleiche Endungen!)
- Mit der Deklinationstafel bilden wir den Satz: Ich gebe sie ihm.
Personalpronomen und Substantive: Personalpronomen sind immer direkt neben dem Verb!
- Ich gebe ihm (=dem Gast ) die Hand / Ich gebe sie (=die Hand ) dem Gast.
Andere Pronomen haben die gleiche Position wie die Substantive:
- Ich gebe meinem Freund ein Buch / Ich gebe meinem Freund eins. / Ich gebe ihm eins.
Ich gebe meinem Freund dieses Buch / Ich gebe meinem Freund dieses. / Ich gebe ihm dieses.
Präpositionen mit Substantiven oder Pronomen sind am Ende von Position 3:
- Ich grüße heute meinen Freund von meiner Mutter / Ich grüße ihn heute von ihr.
ARTIKEL UND PRONOMEN
Wir sollen also ein Substantiv mit Artikel durch ein Personalpronomen ersetzen, dann haben Artikel und Pronomen die gleiche Endung!
Das ist eine gute Kontrolle: z.B. "den Schüler" wir ersetzen durch "er" , das ist falsch: den ⇒ er, keine gleiche Endung! Richtig: den ⇒ ihn !
Wir müssen auch die Substantiv-Endung kontrollieren: der Lehrer ⇒ er / der Lehrerin (Dat.Fem!) ⇒ ihr - den Lehrer ⇒ ihn / den Lehrern (!) ⇒ ihnen
Auch der unbestimmte Artikel und die anderen Pronomen haben diese Kasusendungen, z.B.:
Akk.Sg.Mask.: den / (k)einen / meinen, deinen,seinen,ihren,unseren, euren,ihren, Ihren / diesen Schüler ⇒ ihn
Dat.Sg.Fem. : der / (k)einer / meiner, deiner, seiner, ihrer, unserer, eurer, ihrer, Ihrer / dieser Schülerin ⇒ ihr
Dat.Plural : den / keinen / meinen, deinen,seinen,ihren,unseren, euren,ihren, Ihren/diesen vielen (!) Schülern (!) ⇒ ihnen
AUSNAHMEN: KEINE ENDUNG haben der unbestimmte Artikel und das Possessivpronomen:
Nom.Sg.Mask : der dieser Lehrer ⇒ er
(k)ein- /mein-, dein-, sein-, ihr-, unser-, euer-, ihr-, Ihr-
N/A.Sg.Neutr: das dieses Buch ⇒ es
NEGATION
– unbestimmter Artikel: ein Buch → kein Buch eine Tasche → keine Tasche Plural Bücher/Taschen → keine Bücher/Taschen
– bestimmter Artikel: das Buch → das Buch nicht die Bücher → die Bücher nicht
– Personalpronomen: er, sie, es → er nicht, sie nicht, es nicht
– Demonstrativpronomen: dieses Buch → nicht dieses Buch/dieses Buch nicht
– Possessivpronomen: mein Buch → nicht mein Buch
P R Ä P O S I T I O N E N MIT DATIV UND / ODER AKKUSATIV
WOHER ? (Ursprung, kein Ziel) WO ? (Position, kein Ziel – „schon da“) WOHIN ? ( ZIEL - „noch nicht da“)
Dativ Dativ Dativ (!)
von bei nach (mit Namen von Städten und Ländern! Ohne Artikel!)
aus (nicht mit Personen) gegenüber zu
in,an,auf,über,unter,hinter,neben,vor,zwischen in,an,auf,über,unter,hinter,neben,vor,zwischen
gegen (immer nur Akkusativ)
Substantive brauchen einen Artikel. Wir haben immer Präposition + Artikel + Substantiv! Nur Plural unbestimmt, Singular unbestimmt unzählbar und Namen sind ohne Artikel!
Präposition und Artikel: von dem = vom, bei dem = ( beim ), ( zu dem ) = zum, ( zu der ) = zur, vor das = ( vors ), vor dem = ( vorm )
für das = ( fürs ), ( in dem ) = im, in das = ins, an dem = am, an das = ( ans )
Die Formen in Klammern=( ) benutzen wir wenig.
Präposition gegenüber: Nach Substantiv, Name oder Pronomen, mit Dativ ( der Post gegenüber, Paul gegenüber, mir gegenüber ) Frage: WO?
Besser: gegenüber von + Dativ: gegenüber von der Post, gegenüber von Paul. Das ist wie "links" oder "rechts".
Präposition entlang: Frage ist: Wo entlang? Steht nach dem Substantiv, mit Akk. (die Straße entlang)
Aber: an .... entlang immer mit Dat. (an den Häusern entlang)
Präpositionale Objekte: aus, bei, mit, nach, von, zu & vor + präpositionales Objekt Dativ
durch, für, gegen, um & auf, über + präpositionales Objekt Akkusativ
in, an, unter + präpositionales Objekt Dativ (und bei wenigen Verben Akkusativ)
Temporale Präpositionen: nach, seit + Dativ (mit Artikel!)
um, gegen, nach, seit, vor, zwischen + Uhrzeit (ohne Artikel) / um, gegen auch mit Datum(Akk.)
an, in, vor, zwischen + Dativ (!)
Modale Präpositionen: mit + Dativ und ohne + Akkusativ
John Campbell-Cohen SEITE 20
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→
in die Stadt gehen in der Stadt wohnen in der Stadt spazieren an der Stadt vorbei
Stadt ist Ziel* S t a d t i s t n i c h t Z i e l*
legen, stellen, setzen, hängen, stecken (mit Objekt) liegen, stehen, sitzen, hängen, stecken (ohne Objekt)
*Ziel (= Destination) ist das Ende von einem Weg / von einer Aktion
John Campbell-Cohen SEITE 21
- in +Akkusativ zu (immer Dativ) ZIEL ("noch nicht“) Orte, Sachen und Personen
Mit gehen, fahren und Synonymen
Ich gehe/fahre zur Post, zum Bahnhof, zur Bank, zum Markt, zum Ausländeramt ...
und: Ich gehe/fahre zum Arzt, zu meinem Freund, zu meinen Eltern (Personen)
aber: Ich gehe/fahre in die Stadt, ins Kino, ins Theater ...
und: Ich gehe in den Park, in den Garten, ins Schwimmbad, in den Zoo
Wir benutzen "in", wenn wir sagen wollen, dass wir eine Zeit lang in dem Ort/Haus bleiben.
Ich gehe zum Kino (=ich gehe den Weg bis zum Kino) - Ich gehe ins Kino (=ich sehe einen Film)
- an
Dativ: Kein ZIEL("schon da“): Position/Kontakt vertikal, auch Unterseite oder seitlich ≈ neben
Mit hängen, stehen, sein, liegen …
Das Bild hängt/ist an der Wand / an der Tür / am Haken – auch Unterseite: an der Decke.
Der Lehrer steht/ist an der Tür / an der Tafel / am Tisch - aber: auf dem Boden !
Das Auto steht/hält an der Ampel. Vorsicht: an der Ecke : •< und in der Ecke : ⋗
Seitlich: Ich wohne am Fluß, am See, am Wald-/Stadt-rand = neben
Hier auch mit dem Verb liegen: Meine Wohnung liegt am Stadtrand.
Akkusativ: ZIEL("noch nicht“): vertikal oder seitlich, auch Unterseite(an die Decke)
Mit stellen, hängen, setzen, bringen, tragen - auch gehen,kommen,fahren usw.
Ich stelle mein Fahrrad an (auch: neben,vor,hinter) das Haus / an die Laterne.
Ich hänge meine Jacke an den Stuhl/an den Haken aber: in den Schrank !
Ich setze mich an (≈neben) das Fenster. Ich fahre an den See.(seitlich)
Ausdruck: Ich lege etwas an die Seite. (= ich spare Geld)
- auf
Dativ: horizontaler Kontakt / horizontale Position ("schon da“)
Mit sein und Synonymen - Nicht hängen !
Das Buch ist/befindet sich auf dem Tisch. = Tisch + Kontakt Tisch/Buch ist horizontal
liegen auf: Das Buch liegt (horizontal) auf dem Tisch (horizontal)
stehen auf: Die Lampe steht (vertikal!) auf dem Tisch (horizontal)
Akkusativ: Ziel - horizontal ("noch nicht“)
Mit legen, stellen, setzen, bringen, tragen, (nicht hängen !), gehen,kommen,fahren usw.
legen auf: Ich lege (horizontal) eine Sache auf den Tisch (horizontal).
stellen auf: Ich stelle (vertikal) eine Sache auf den Tisch (horizontal)
Ich gehe auf die Terasse/auf den Balkon/auf die Wiese aber: in den Garten/in den Park
! !. Ich gehe auf die Straße (=ich verlasse das Haus) →
in die Straße (=ich komme von einer anderen Straße) →
auf der Straße (=nicht neben der Straße. Straße ist nicht Ziel ) ↓
WAS IST EIN ZIEL? EIN ZIEL(=destination) IST DAS ENDE VON EINEM WEG/EINER AKTION
John Campbell-Cohen SEITE 22
TEMPORALE PRÄPOSITIONEN
Präpositionen sind temporal, und wir müssen eine Kasusform (=Endung) bilden ⇒ das ist immer DATIV!
(Ausnahmen: gegen, um +Akkusativ mit Datum, während +Genitiv)
Zeiten ohne Präposition sind aber immer Akkusativ (Er kommt diese Woche, nächsten Montag ... )
Für alle Zeiten benutzen wir: seit/bis (zu), von - bis (zu), vor/nach, zwischen
Vorsicht: bis ist keine Präposition! Mit Artikel: bis +Präposition(meistens: bis zu )! Ohne Artikel: Akkusativ
1. UHRZEIT (immer ohne Artikel, auch "nach" ! Das Wort "Uhr" schreibt man groß!!)
- um, gegen (=ungefähr um)
andere: von 9 bis 10, seit/bis 5 Uhr, vor/nach(!) 9 Uhr, zwischen 5 und 6 Uhr ...
auch: um/gegen Mitternacht (ohne Artikel!)
4. ANDERE ZEITEN
- Vorsicht:
seit der letzten Woche / seit letzter Woche
bis zur nächsten Woche / bis nächste (Akkusativ!!) Woche
seit einer Stunde / bis in einer Stunde/einer Woche/14 Tagen (=Termin!)
Aber AKKUSATIV: bis in die Nacht/ den Tag/Nachmittag/Abend/ das nächste Jahr hinein
(= Dauer einer Aktivität)
John Campbell-Cohen SEITE 23
NOMINATIV
FORM
- Unbestimmter Artikel und Possessivpronomen (mein, dein, sein, ihr, unser, euer, ihr, Ihr)
haben Nominativ Singular Maskulin und Neutrum k e i n e E n d u n g .
Plural hat unbestimmt nur den negativen Artikel keine .
- Personalpronomen: er, es, sie ist die 3.Person
1.Person ich 2.Person du - Plural 1.Person wir 2.Person ihr
- Fragepronomen: Wer? für Personen(Sg. und Pl.), Was? für Sachen(Sg. und Pl.)
- Andere Pronomen haben die gleichen Endungen wie der Artikel
! Unbestimmtes Pronomen Nom.Sg.Mask. einer, Nom/Akk.Sg.Neutr. eins !
NOMINATIV IM SATZ
Substantive mit Artikel und Pronomen haben im Satz die Form Nominativ,
dann haben sie meistens die Funktion SUBJEKT. (Der Lehrer kommt/Er kommt.)
Das Subjekt ist links oder rechts neben dem Verb: Der Lehrer kommt heute / Heute kommt der Lehrer .
Im Satz ist immer nur ein Subjekt. 2 Personen oder 2 Sachen können aber zusammen
Subjekt sein: Der Lehrer und der Schüler kommen. Das Taxi und der Bus fahren.(Plural)
Nur die Wörter und, oder machen 1 Subjekt aus 2 Personen/2 Sachen!
Der Lehrer kommt zusammen mit dem Schüler: hier ist nur Lehrer das Subjekt.
AKKUSATIV
FORM
Akkusativ ist ein Kasus (≈Endung von Artikel/Pronomen).
Die meisten Akkusativ-Endungen sind gleich Nominativ-Endungen:
Neutrum Singular, Feminin Singular, und Plural von Artikel und Pronomen, auch Adjektiv und Substantiv!
NUR MASKULIN Sg. hat eine eigene (≈extra) Akkusativ-Endung - (e)n
- Unbestimmter Artikel (ein) und Possessivpronomen (mein, dein, sein, ihr, unser, euer, ihr, Ihr )
haben im Neutrum Nominativ und Akkusativ Singular k e i n e E n d u n g .
- Personalpronomen: ihn , es, sie, sie (3.Person Singular und Plural)
Akkusativ 1.Sg. mich 2. Sg. dich - 1.Plural uns 2.Plural euch
- Fragepronomen: Wen? für Personen(Sg und Pl.), Was? für Sachen(Sg. und Pl.)
- Andere Pronomen haben die gleichen Endungen wie der Artikel.
AKKUSATIV IM SATZ
Wir müssen unterscheiden zwischen Präpositionen mit Akkusativ und Akkusativ allein.
- Ein Akkusativ-Objekt ist ein Name/Substantiv/Pronomen im Akkusativ ohne Präposition:
Der Lehrer(=Subjekt) fragt (Objekt=)Paul/den Schüler/ihn. Der Lehrer erklärt (Objekt=)das Wort/es.
Sehr viele Verben haben ein Akkusativ-Objekt. Sie heißen „transitive“ Verben.
z.B. haben, fragen, hören, sehen, kennen, lernen, lesen, verstehen, verbessern, üben, wiederholen, bilden, bauen, essen,
trinken, suchen, finden, lieben, loben, öffnen, schließen, bekommen, besuchen, verlassen, betreten, treffen, erreichen ...
! Die meisten untrennbaren Verben mit er-/ver-/zer-/be- (nicht ge-!) sind transitiv !
Es gibt auch viele Verben(z.B. viele untrennbare Verben mit ent-/emp-) mit 2 Objekten ohne Präposition.
Hier ist das Akkusativ-Objekt meistens eine Sache: Ich gebe meinem Freund (Dat.) die Hand (Sache, Akk.).
Einige von diesen Verben gebrauchen wir oft nur mit Akkusativ, ohne Dativ-Objekt,
z.B. sagen, kaufen, nehmen, schreiben, zeigen, erklären, diktieren, bringen, schicken ...
DATIV
FORM
Dativ Maskulin Singular und Dativ Neutrum Singular haben immer die gleiche Endung: m !
Aber Dativ Feminin Singular hat die Endung r !!
Dativ Plural hat die Endung 2 x -n
Artikel + n und Substantiv + n : den/keinen/meinen Schülern
Substantive mit Plural-Endung -n bleiben Dativ Plural gleich: Schule, Pl. Schulen, Dat. Pl. den Schulen / Boden, Pl. .Böden, Dat.Pl. den Böden
Substantive mit Plural-Endung -s haben im Dativ Plural kein -n: die Autos, Dativ Plural den Autos !!
DATIV IM SATZ
- Ein DATIV-OBJEKT ist ein Name/Substantiv/Pronomen im Dativ ohne Präposition:
Der Lehrer antwortet Paul/dem Schüler/ihm. Dativ-Objekte sind fast immer Personen!
Wenige („böse“) Verben haben ein Dativ-Objekt und kein Akkusativ-Objekt: danken, antworten, helfen
absagen,assistieren,begegnen,beitreten,drohen,entfliehen,folgen*,gehorchen,gratulieren,imponieren,
miss-/ver-trauen, nachlaufen, verzeihen, (aus)weichen*, wehtun, widersprechen, ...
Viele Verben mit Präfix zu- : zuhören*, zusehen*, zustimmen*, zureden, zufallen, zustehen, zustoßen ...
Bestimmte Verben haben als Subjekt oft eine Sache, und die Person(=ich ) ist das Dativ-Objekt(=mir ):
gehören, genügen(=reichen), (miss-)ge-lingen(=glücken), ge-fallen(miss-/ein-/auf-/ent-), gebühren, …
schaden*, schmecken, scheinen, fehlen*, gleichen*=ähneln*, entsprechen*, dienen*, passen,nützen, ...
Und : Wie geht es dir/Ihnen? Es geht mir gut.
!! Bei Verben mit dem Zeichen* kann das Dativ-Objekt auch eine Sache sein !
Eine Sache ist im Satz Objekt ohne Präposition, das ist fast immer Akkusativ.
Beispiel: Der Lehrer hat einen Stift. / Der Lehrer gibt dem Schüler einen Stift.
Im Satz ist nur ein Objekt ohne Präposition, Sache oder Person, das ist normal Akkusativ.
Beispiel: Der Lehrer hat/zeigt/sieht einen Stift / einen Schüler.
!! ABER !!:
danken, antworten, helfen
1 Objekt * DATIV = Person gehören, gefallen, genügen, gelingen
schaden, schmecken
Diese Verben haben ein Akkusativ-Objekt und ein Ziel(Akkusativ) ODER kein Objekt und kein Ziel(Dativ).
legen, stellen, setzen, hängen* und stecken
REGEL: Aktion ⇒ Akk.Objekt + Präp+Akk.(Ziel) = 2 x AKK
z.B. Ich lege den Bleistift auf den Tisch
Diese Verben sind transitiv und schwach: legte/gelegt, stellte/gestellt, setzte/gesetzt, hängte/gehängt, steckte/gesteckt
SYNONYME: bringen, holen, tragen, schicken, transportieren
Zusammen mit dem Akkusativ-Objekt können diese Verben auch ein Dativ-Objekt haben:
Ich stelle/bringe/hole/trage meinem Freund einen Stuhl ins Zimmer.
Diese Verben sind intransitiv und stark: lag/gelegen, stand/gestanden, saß/gesessen, hing/gehangen !
Ausnahme: stecken ist immer schwach: steckte/gesteckt !
SYNONYME: sein, sich befinden
Oft benutzen wir diese Verben zusammen mit lassen (+ Objekt) oder bleiben (kein Objekt) Auch dann ist die Präposition immer mit Dativ:
z.B. Ich lasse den Schlüssel (Akkusativ) auf dem Tisch (Dativ) liegen.
Objekt kein Ziel
Der Schlüssel (Nominativ) bleibt auf dem Tisch (Dativ) liegen.
Subjekt kein Ziel
Einige Verben haben ein Objekt und kein Ziel, obwohl es einen Weg gibt:
Ich verlasse/betrete den Bahnhof in der Stadt. - Ich suche/finde den Bleistift auf dem Tisch. -
Ich treffe/erwarte meinen Freund in der Stadt. - Ich begegne meinem Freund(!) in der Stadt.
Ort ist nicht Ziel, sondern Position (Dativ!) von Objekt.
Die Verben sehen, zeigen, lesen, haben ein Objekt oder ein Ziel - schreiben hat 1 oder 2 Objekte und/oder ein Ziel
Ich sehe/zeige die Uhr. (Akk.Objekt)
Ich sehe/zeige auf die Uhr. (Präposition+Akk.=Ziel))
Ich sehe/zeige die Zeit auf der Uhr. (Akk.Objekt und kein Ziel = Position von Objekt)
Ich sehe/zeige aus dem Fenster/durch das Fenster. (aus immer Dativ, durch immer Akkusativ!)
Ich schreibe/lese ein Wort. (Akk.Obj.)
Ich schreibe ein Wort an die Tafel/in das Buch. (Obj. und Ziel)
Ich lese ein Wort an der Tafel/in dem Buch. (Obj. und kein Ziel = Position von Obj.)
Ich lese an der Tafel/in dem Buch. (Kein Objekt ⇒ kein Ziel)
Ich schreibe an die Tafel (auch:an der Tafel ). (Kein Objekt ⇒ Ziel oder kein Ziel)
Und: Ich schreibe meinem Freund. (Dativ-Objekt ohne Akkusativ-Objekt)
N.B. lesen hat nur 1 Objekt, aber vorlesen, vorspielen, vormachen , vorzeigen haben 2 Objekte.
Wenn ein Ziel Teil einer Person ist oder einer Person gehört, dann kann die Person im Satz Objekt sein.
Bei intransitiven Verben ist die Person Dativ-Objekt, bei transitiven Verben Akkusativ-Objekt.
intransitiv fahren, klopfen, tippen ... Ich fahre ihm gegen das Bein/gegen das Auto. Ich klopfe/tippe ihm auf die Schulter.
transitiv treffen, schlagen ... Ich treffe ihn ins Herz. Ich schlage ihn ins Gesicht.
NEGATION (auch Seite 5/9/33 unten, Seite 18 unten und Seite 48 Mitte)
"Nein" ist eine Antwort (Immer Satzanfang "Nein" +Komma dann Position 1).
Wir haben auf Deutsch 3 Negationen: unbestimmte Artikel/Substantive haben die Negation "kein", "keine", ...
"nicht" ist für bestimmte Artikel/Substantive, Pronomen, Präpositionen, Adjektive/Adverben, Verben und auch für Zahlen
Wir haben einen Satz. Wir bilden die Negation. Was machen wir?
1. Wir suchen im Satz ein modales Adverb: gern, viel, gut, schnell ... ⇒ "nicht" ist meistens vor dem Adverb:
Richard lernt nicht schnell. Peter arbeitet nicht viel. Ich trinke nicht gern Kaffee.
Auch vor anderen Adverben kann "nicht" stehen: Er ist nicht hier. Er kommt nicht oft/früh/spät. - ABER oft: heute nicht / jetzt nicht !!
"nicht" kommt nach den meisten Modalpartikeln: vielleicht nicht, wohl nicht, normalerweise nicht, anscheinend nicht ... leider nicht !!
2. Im Satz ist kein Adverb, dann suchen wir ein unbestimmtes Objekt (unbest.Artikel/kein Artikel) ⇒ die Negation ist kein, keine, keinen ...
Ich kaufe (heute in Bonn) kein Buch / keine Bücher. Ich habe (heute in Bonn) keinen(!) Unterricht.
Zahl ⇒ Negation ist nicht +Zahl (Verb kosten ⇒ Preis ist Objekt - Verb dauern ⇒ Zeit ist Objekt)
Das Buch kostet (heute im Geschäft) nicht 15 DM. Der Unterricht dauert (heute in Bonn) nicht 2 Stunden.
3. Im Satz ist auch kein unbestimmtes Objekt, dann suchen wir eine Präposition: ⇒ "nicht" ist meistens vor der Präposition.
Ich fahre nicht nach Köln. Ich komme nicht um 5 Uhr. Er wohnt nicht in Bonn.
4. Im Satz ist auch keine Präposition, dann ist "nicht" meistens Ende Position 3 (nicht Satzende!).
Er kommt nicht. Er kauft das Buch nicht. ! Falsch: Er kauft nicht das Buch. Bestimmter Artikel : der/die/das … nicht !!
Position Satzende ist extra: Er fährt nicht ab. Er hat das Buch nicht gekauft.
5. "nicht" ist gerne zwischen Zeit und Ort (Er ist heute nicht hier. Ich fahre um 5 Uhr nicht nach Köln.)
Lange Sätze: Herr Müller fährt heute (um 5 Uhr) (wegen des Staus) nicht (gern) (mit dem Auto) nach Köln. (Regel te-ka-nicht-mo-lo s.S. 61 oben)
(Zeit) (Grund) (Adv.) (Mittel) (Ort)
Herr Müller redet heute (um 5 Uhr) (wegen eines Problems) nicht (gern) mit Herrn Meier über Politik.
(Zeit) (Grund) (Adv.) (präpositionale Objekte)
Position 1 2 3 Ende
(noch, auch) (mehr) Präfix
Nein, (?) konjugiertes Verb (Personalpronomen) (heute) nicht (Adverben, Präpositionen) Partizip Perfekt
(Subjekt, bestimmtes Objekt) (Zeit, Grund) (Mittel, Ort, präp. Objekte, unbest.Objekt) Infinitiv
OBJEKTE: Objekt mit bestimmtem Artikel + nicht (+ Adverb) / nicht + Adverb + unbestimmtes Objekt / kein- + unbestimmtes Objekt
Ich trinke den Kaffee nicht (gern). / Ich trinke nicht gern Kaffee / Ich trinke keinen Kaffee.
ZEIT: - Tage/Tageszeiten: jetzt, heute, gestern, morgen, heute mittag, mittags, nachmittags ... nicht
- Wochen/Monate/Jahre: diese ( -n,-s ), nächste ( -n,-s ), letzte ( -n,-s ) Woche, Monat, Jahr ... nicht
- Uhrzeit/Stunden/Minuten: nicht um 5 Uhr, in einer Stunde, vor 5 Minuten ...
Besondere Negationen: noch gut (Adjektiv!) - nicht mehr gut / schon gut - noch nicht gut (Adjektiv/Adverb allein!)
noch ein Buch? - kein Buch mehr / schon ein Buch? - noch kein Buch (= Zahl und Zeit)
das Buch noch? - das Buch nicht mehr / das Buch schon? - das Buch noch nicht (= nur Zeit)
auch nicht, wieder nicht, (ganz und) gar nicht, überhaupt nicht sind starke Negationen.
John Campbell-Cohen SEITE 29
VERBEN: STAMMFORMEN
Wir haben auf Deutsch 3 Gruppen von Verben:
1. Schwache (=regelmäßige) Verben (alle Verben, die nicht auf der Liste WICHTIGE VERBEN sind!)
Schwache Verben haben in allen Formen den gleichen Stamm: sagen, sagte, gesagt
Das Präteritum bilden sie mit einem -t- zwischen Stamm und Endung: ich sag-t-e
Auch das Partizip Perfekt bilden sie mit der Endung -t (und Präfix ge- ): ge-sag-t
(Ausnahmen: salzen, salzte, gesalzen – backen, backte, gebacken)
Stamm-Ende -t /-d und öffnen,rechnen,zeichnen,atmen,begegnen,regnen,trocknen ... ⇒ -et
arbeitete/gearbeitet, bildete/gebildet, öffnete/geöffnet, rechnete/gerechnet ...
Die meisten Verben mit Infinitiv-Umlaut sind schwach(=regelmäßig) und haben immer Umlaut.
Verben mit -ieren sind immer schwach (studieren, konjugieren, telefonieren ...)
Sie haben wie untrennbare Verben im Perfekt kein Präfix -ge : ver-kauf-t/studier-t
Fast alle schwachen Verben bilden das Perfekt mit dem Hilfsverb haben .
Ausnahmen: reisen, starten, landen, folgen, eilen, begegnen, aufwachen …
und wenige Verb mit -ieren : passieren, explodieren …
3. Andere Verben (= Gruppe 3) (Auch diese Verben sind auf der Liste WICHTIGE VERBEN)
Sie haben unregelmäßige Stammformen und bilden Präteritum und Perfekt mit -t
Modalverben (wollen, sollen, können, müssen, dürfen, mögen) :
- Präsens hat 2 Stammformen (wollen, ich will; können, ich kann usw. - aber: sollen, ich soll )
- 1./3.Sg.Präsens sind gleich, keine Endung -t (ich kann, er kann; ich muss, er muss usw.).
- Präteritum und Perfekt mit -t-, ohne Umlaut (ich konnte, ich habe gekonnt)
- mögen: Konjunktiv II ich möchte (mit Infinitiv) / Indikativ Präsens ich mag (mit Akkusativ-Objekt)
Präteritum/Perfekt mochte/gemocht (nur mit Akkusativ-Objekt, nicht mit Infinitiv)
wissen
- Präsens: ich weiß, du weißt, er weiß, wir wissen, ihr wisst, sie wissen
- Präteritum: ich wusste,du wusstest,er wusste,wir wussten,ihr wusstet,sie wussten
- Perfekt: ich habe gewusst
denken, bringen und kennen, nennen, brennen, rennen:
- Präsens normal: ich denke, ich bringe - ich kenne, nenne, brenne, renne
- Präteritum und Perfekt mit -t- und Vokal -a- :
ich/er dachte brachte - kannte nannte brannte rannte
ich habe gedacht gebracht - gekannt genannt gebrannt bin gerannt
Ausnahme: wenden hat 2 Formen: wendete – hat gewendet und wandte – hat gewandt
J.Campbell-Cohen SEITE 30
PRÄTERITUM (=IMPERFEKT)
Semantisch (≈Bedeutung) gibt es meistens keinen Unterschied zwischen Präteritum und Perfekt.
Präteritum benutzen wir für Vergangenheit in Texten, Perfekt wenn wir sprechen. (s.S. 66)
Nur von den Verben sein / haben und von den Modalverben benutzen wir fast immer das Präteritum.
>> Im Präteritum hat die 3.Sg. keine Endung -t , sondern die 1. und 3.Sg. sind gleich!! <<
SCHWACHE VERBEN (alle Verben, die nicht auf der Liste WICHTIGE STARKE VERBEN sind!)
Sie bilden das Präteritum mit -(e)t- zwischen Stamm und Endung. Alle Endungen sind mit -e- !
Wir haben -et nach t oder d (und öffnen, rechnen, zeichnen, begegnen, trocknen, regnen usw.).
Sie haben die gleichen Endungen wie die schwachen Verben, aber besondere Stammformen.
Im Präteritum haben sie keinen Umlaut.
mögen: Präteritum (mochte) ist selten, meist nur mit Akkusativ-Objekt. Mit Infinitiv oft: ich wollte
VERBEN: PERFEKT
Das deutsche Perfekt hat 2 Teile, wie das französische Passé Composé und das englische Present Perfect:
ein "Hilfsverb“ (= meistens haben , bei manchen Verben auch sein) und das Partizip Perfekt.
Beim Sprechen benutzen wir auf Deutsch für Vergangenheit fast immer nur das Perfekt. (s.S.66)
ich habe gekauft, du hast gekauft, er hat gekauft, wir/sie/Sie haben gekauft, ihr habt gekauft
haben: Ich habe gehabt (Ausnahme: von haben benutzen wir meistens nur das Präteritum)
Trennbar: er kauft ein ⇒ er hat … eingekauft
Untrennbare schwache Verben sind sehr leicht: er verkauft ⇒ er hat … verkauft (ohne "ge“ !)
Auch die Verben auf –ieren sind sehr leicht: er studiert ⇒ er hat … studiert (auch ohne ge )
Das Partizip ist gleich 3.Person Sg. Präsens (bezahlt, erklärt, erzählt, korrigiert, telefoniert, diskutiert …)
Im Satz: Er hat heute in der Stadt ein Buch gekauft. (Partizip ist immer das letzte Wort im Satz!)
Hilfsverb(Position 2) Partizip Perfekt – schwache und starke Verben!
Einige starke Verben bilden das Perfekt mit dem Hilfsverb sein (s. nächste Seite):
z.B. ich bin gegangen, ich bin gefahren, ich bin gekommen, ich bin geblieben
Leider sind es nicht die gleichen Verben wie auf Englisch und Französisch.
Trennbare Verben haben das –ge wie die schwachen Verben:
z.B. abgefahren, angekommen, ausgegeben, angenommen, aufgestanden, angehalten, aufgefallen …
Untrennbare Verben haben kein –ge : verstanden, begonnen, entgangen
Das Partizip ist oft gleich Infinitiv: verlassen, vergessen, bekommen
sein: Ich bin gewesen (Ausnahme: wir benutzen von sein meistens nur das Präteritum!)
werden: Ich bin geworden
Ausnahmen: hängen und backen haben starke und schwache Formen: gehangen/gehängt – gebacken/gebackt
Gruppe 3
Die Modalverben bilden ein regelmäßiges Partizip mit ge-, -t, aber ohne Umlaut, Hilfsverb haben :
Ich habe gewollt, gesollt, gekonnt, gemusst, gedurft, gemocht
Wir benutzen auf Deutsch die Modalverben meistens nur im Präteritum! (S.66)
!! Perfekt von Modalverben mit Infinitiv: hier bilden wir den doppelten(=2x) Infinitiv !!
z.B. Ich habe fahren können, ich habe kommen müssen, ich habe zu Hause bleiben dürfen.
Vorsicht Nebensätze: Er sagte, dass er heute (nicht) hat kommen können. Zuerst das konjugierte Verb!
Diese Formen sind aber selten. Normal ist: ich konnte fahren, ich musste kommen ...
wissen, denken, bringen
- Ich habe gewusst, ich habe gedacht, ich habe gebracht
nennen, kennen, brennen, wenden, rennen
- Ich habe genannt, gekannt, gebrannt - aber: ich bin gerannt
John Campbell-Cohen SEITE 32
Die meisten schwachen Verben und sehr viele starke Verben bilden das Perfekt mit haben.
Nur wenige Verben bilden das Perfekt mit sein . Man muss sie auswendig lernen.
Viele sind intransitive(=ohne Objekt) Verben der Bewegung (z.B. gehen, kommen, fahren)
Synonyme und Gegenteile (steigen/sinken, gelingen/misslingen, einschlafen/aufwachen)
von Verben mit sein bilden das Perfekt oft auch mit sein.
die schwachen Verben auf -ieren aber nicht: passieren (es ist passiert), explodieren …
die Verben der Gruppe 3 aber nicht: rennen (ich bin gerannt)
DEKLINATION: SUBSTANTIVE:
unbest.Artikel
Nominativ (k)ein Stuhl
} (k)ein Buch } (k)eine Tasche } (keine) Stühle / Bücher / Taschen
Akkusativ (k)einen Stuhl
ARTIKEL: Dativ und Genitiv Maskulin und Neutrum sind immer gleich! (dem Stuhl – dem Buch, des Stuhles – des Buches)
Der unbestimmte Artikel ein hat keine Endung!
SUBSTANTIV: Nur Maskulin / Neutrum Singular ist die Genitiv-Endung -(e)s und haben die Substantive auch eine Endung -s (kurze Substantive –es )!
Genitiv und Dativ Singular Feminin haben die gleiche Endung: -er !
Feminin-Substantive haben im Genitiv keine Endung !
Auch Genitiv Plural hat die Endung -er !
Das Substantiv hat aber im Genitiv Plural nur die Plural-Endung! (z.B. Dat.Pl. den Stühlen, Gen.Plural der Stühle !)
Substantive mit Plural-Endung -n oder -s bleiben im Dativ Plural gleich ( die Menschen/den Menschen - die Autos/den Autos )
NEGATION Der bestimmte Artikel hat die Negation nicht, rechts neben Substantiv: der/den/dem Stuhl nicht, das/dem Buch nicht, die/der Tasche nicht
Der unbestimmte Artikel hat negativ ein "k": kein, keine etc. Plural unbestimmt auch: keine Stühle, Bücher, Taschen
John Campbell-Cohen SEITE 35
DIE KASUS-ENDUNGEN
Nominativ - r * / -- - s / -- -e -e
Akkusativ -n - s / -- -e -e
Dativ -m -m -r* -n -n
NOMINATIV und AKKUSATIV sind im Neutrum, Feminin und Plural IMMER GLEICH !!
Dativ Maskulin und Dativ Neutrum sind IMMER GLEICH !
Genitiv Maskulin und Genitiv Neutrum sind IMMER GLEICH !
Dativ und Genitiv Feminin Singular sind IMMER GLEICH !
* Die Endung -r gibt es für Nominativ Sg. Maskulin, Dativ+Genitiv Sg. Feminin und Genitiv Plural !
Also: der Mann = Nominativ Sg. Maskulin, aber: der Frau = Dativ (oder Genitiv) Sg. Feminin !
Und: der Männer, der Frauen = Genitiv Plural !
John Campbell-Cohen SEITE 36
Manchmal sind Subjekt und Objekt in einem Satz die gleiche Person:
Ich wasche mich (Akkusativ-Objekt) - Ich wasche mir (Dativ-Objekt) die Hände.
Für "ich" und "du" ist das kein Problem, aber mit "er" geht es nicht:
Er wäscht ihn - Er wäscht ihm die Hände = er und ihn/ihm sind nicht die gleiche Person!
Hier haben wir ein besonderes Pronomen: sich (Er wäscht sich/Er wäscht sich die Hände )
Sg. Akk. Dat. Pl. Akk./Dat.
ich ⇒ mich / mir wir ⇒ uns
du ⇒ dich / dir ihr ⇒ euch
er,sie,es ⇒ sich sie,Sie ⇒ sich
Das Reflexivpronomen bleibt im Imperativ: Wasch dich! Wascht euch! Waschen Sie sich! usw.
Zusammen mit dem Reflexivpronomen haben wir im Satz manchmal das Wort "selbst" oder "selber":
Ich wasche mich selbst/selber. Er wäscht sich selbst/selber die Hände. Auch: Er wäscht sich die Hände selbst.
Wann ist das Reflexivpronomen Dativ?
Wir haben im Satz ein Akkusativ-Objekt:(Er wäscht sich die Hände, er kauft sich ein Buch )
dann ist das Reflexivpronomen das 2.Objekt: Person = Dativ . Hände und Buch sind Sachen = Akkusativ-Objekt)
Das Reflexivpronomen ist immer Objekt im Satz, Akkusativ-Objekt oder Dativ-Objekt.
! Das Dativ-Reflexivpronomen ist im Satz nicht nötig: Ich kaufe (mir) ein Buch. Er kauft (sich) ein Buch .
Aber das Akkusativ-Reflexivpronomen muss immer bleiben: Ich bedanke mich bei Peter. Er bedankt sich bei Peter..
Bei einigen Verben sind Subjekt und Objekt immer die gleiche Person.
Diese Verben nennen wir reflexive Verben. Der Infinitiv ist mit Reflexivpronomen:
- sich aufregen / sich ärgern / sich freuen / sich wundern über +Akk.
- sich befinden Synonym von stehen/liegen/hängen/stecken
- sich beeilen bei/mit (Sache)
- sich bemühen / sich kümmern um
- sich bedanken / sich entschuldigen bei (Person) für (Sache)
- sich entschließen zu oder Infinitivsatz
sich entscheiden für oder Infinitivsatz
- sich ereignen Synonym von geschehen, passieren
- sich erkundigen bei (Person) nach / über +Akk.(Sache) Synonym von fragen
- sich gewöhnen an +Akk.
- sich irren ( in +Dat.)
- sich konzentrieren auf +Akk.
- sich nähern +Dativ-Objekt (Person oder Sache)
- sich schämen über +Akk. oder wegen
- sich unterhalten mit (Person) über (Sache) oder: wir unterhalten uns über ...
- sich weigern Infinitivsatz
Andere Verben sind reflexiv und nicht reflexiv (Bedeutung oft nicht gleich):
- sich (ver)ändern - ich (ver)ändere eine Sache/Person
- sich bewegen - ich bewege eine Sache/Person
- sich beschäftigen mit - ich beschäftige eine Person
- sich erinnern an +Akk. - ich erinnere dich an ...
- sich erkälten: ich habe mich erkältet oder - ich bin erkältet
- sich fürchten vor +Dat. - ich fürchte eine Sache/Person
- sich interessieren für - eine Sache/Person interessiert mich
- sich treffen (mit ) - ich treffe eine Person(/eine Sache)
- sich verabschieden von - ich verabschiede eine Person
- sich vorbereiten auf +Akk. - ich bereite eine Sache vor
- sich verlassen auf +Akk. - ich verlasse einen Ort/eine Person
- sich verletzen,verwunden,verbrennen - ich verletze/verwunde eine Person
ich verbrenne etwas / etwas verbrennt
Komposita von ziehen :
- sich anziehen, sich ausziehen, sich umziehen (transitiv) ⇒ Kleider
- einziehen, ausziehen, umziehen (intransitiv, Perfekt mit sein) ⇒ Wohnung
Synonym von können = Verb lassen (meistens 3.Sg.) + Reflexivpronomen + Infinitiv :
- Das lässt sich machen = das kann man machen, das ist möglich
- Darüber lässt sich reden = Reden über diese Sache ist möglich
John Campbell-Cohen SEITE 37
IMPERATIV
Der Imperativ hat 4 Formen: 2.Singular, 2.Plural, Höflichkeitsform und auch 1.Plural
Imperativ ist immer ein Satz ⇒ Anfang groß, Ende Ausrufungszeichen: Kommen Sie!
Ganz kurz schreiben oder sagen wir auch den Infinitiv: Einsteigen! Nicht rauchen!
Höflich beginnen wir den Imperativ-Satz mit "Bitte" : Bitte komm! Bitte kommen Sie! Bitte einsteigen!
2.Person Singular
Wir nehmen die 2.Sg. ohne Personalpronomen und ohne die Endung -st / -t
(du) komm(st) ⇒ Komm!
(du) geh(st) ⇒ Geh!
(du) arbeite(st) ⇒ Arbeite!
(du) bilde(st) ⇒ Bilde! -e- bleibt!
(du) öffne(st) ⇒ Öffne!
(du) reiß(t) ⇒ Reiß! (Verben mit Stamm Ende -s, -ss, -ß, -z )
(du) reis(t) ⇒ Reise! (Das -e unterscheidet s und ß )
(du) steig(st) ein ⇒ Steig ein! (Trennbares Präfix bleibt Satzende!)
(du) setz(t) dich ⇒ Setz dich! (Akkusativ-Reflexivpronomen bleibt!)
Starke Verben:
(du) lies(t) ⇒ Lies! (Infinitiv e , 2./3.Sg. i : Sieh! Nimm! Gib! )
(du) fähr(st) ⇒ Fahr! (Infinitiv a, 2./3.Sg. ä , Imperativ kein Umlaut!)
(du) stöß(t) ⇒ Stoß! (Infinitiv o, 2./3.Sg. ö , Imperativ kein Umlaut!)
Verben mit Ende Stamm -ig haben Imperativ 2.Sg. die Endung -e
(du) entschuldig(st) ⇒ Entschuldige!
2.Person Plural
sein: Sei! Seid! Seien Sie! - werden: Werde! Werdet! Werden Sie!
John Campbell-Cohen SEITE 38
- Substantive mit Nominativ Singular -en sind nicht Gruppe 2 = n-Deklination, sondern Gruppe 1 !
- Feminine mit -el/-er ⇒ Pl. Umlaut (Mutter : die Mütter, Tochter : die Töchter) oder -eln/-ern : die Tafel(-n),die Schwester(-n)
AUSNAHMEN:
- der Name(-n), der Gedanke(-n), der Buchstabe(-n) der Friede (nur Sg), der Glaube (nur Sg) Das sind Sachen, keine Personen!
Sie haben immer -en, und Gen.Sg. -ens (des Namens/Gedankens/Buchstabens/Friedens/Glaubens )!
- Adjektive als Substantive, aber mit Adjektiv-Endungen: (Seite 48)
der Deutsche, Kranke, Gesunde, Fremde, Beamte ... (Regel 1)
Feminin: die/eine Deutsche, Kranke, usw. (Regel 1) - aber die/eine Beamtin !
Maskulin unbest. Nom.Sg.: ein Deutscher, Kranker, Fremder, Beamter (Regel 2)!!
Alle anderen Formen, auch Plural, haben die Endung -en !
- das (!) Herz(-en) ist Neutrum und geht wie Name (Gen.Sg. des Herzens )
- der Bauer(-n), der Nachbar(-n) sind Gruppe 2, die Endung ist immer nur -n.
der Herr(-en) ist auch Gruppe 2, Singular nur -n , Plural -en !
- Mask.Substantive mit -or (Doktor, Professor) haben Plural -en, sind aber Gruppe 1!
N/A/D der/den/dem Doktor, Gen. des Doktors, Pl.N/A/D/G die/die/den/der Doktoren
- der Staat(-en), der See(-n), der Vetter(-n), der Schmerz(-en) sind Gruppe 1 !!
John Campbell-Cohen SEITE 39
Maskulin 2 =
best. Artikel Maskulin 1 n-Deklination Neutrum Feminin
Singular
Nominativ der Stuhl der Student das Buch die Tasche
Akkusativ den Stuhl den Studenten (!) das Buch die Tasche
Dativ dem Stuhl dem Studenten (!) dem Buch der(!) Tasche
Genitiv des Stuhles des Studenten (!) des Buches der(!) Tasche
Plural
Nominativ die Stühle die Studenten die Bücher die Taschen
Akkusativ die Stühle die Studenten die Bücher die Taschen
Dativ den Stühlen den Studenten den Büchern den Taschen
Genitiv der Stühle der Studenten der Bücher der Taschen
ZUSAMMENGESETZTE SUBSTANTIVE
(gleicher Artikel!)*
einer Jacke (Genitiv)
Eine Jackentasche ist eine Tasche A
A B → B von einer Jacke (von +Dat)
*Den bestimmten Artikel brauchen wir, wenn die Sache nur eine ist: Ein Automotor ist der Motor eines Autos.
(Eine Jacke hat vielleicht 2 oder 3 Taschen, aber 1 Auto hat nur 1 Motor, nicht 2 oder 3 !)
Die Konstruktion mit Genitiv oder von +Dativ bilden wir auch:
- B gehört A
Ein Bauernhaus ist ein Haus eines Bauern / von einem Bauern.
Ein Firmenwagen ist ein Wagen einer Firma / von einer Firma.
Andere: A ist Person/Sache, nicht Verb, nicht Teil, nicht Material ⇒ meistens "für" oder "mit“
Ein Lehrerzimmer ist ein Zimmer für Lehrer. (Lehrer = Plural unbestimmt)
Ein Zigarettenautomat ist ein Automat für Zigaretten.
Ein Nummernschild ist ein Schild mit einer Nummer (ohne Nummer kein Nummernschild)
Eine Kaffeetasse ist eine Tasse für Kaffee. (auch ohne Kaffee)
Eine Tasse Kaffee ist eine Tasse mit Kaffee. (nicht ohne Kaffee)
Eine Kaffeemaschine ist eine Maschine für Kaffee / zum Kaffeekochen.
Ein Regenschirm ist ein Schirm gegen (!) Regen. (aber auch mit für !)
Eine Straßenbahn ist eine Bahn auf der Straße. (Straße ist Position)
John Campbell-Cohen SEITE 41
GENITIV
FORM
Nur Maskulin Singular und Neutrum Singular ist die Genitiv-Endung -s !!
- Personalpronomen: Die Genitiv-Formen (meiner, deiner, seiner, ihrer, unser (!), euer (!), ihrer ) sind veraltet. Man benutzt sie wenig.
- Maskulin: Substantive Gruppe 1 bekommen im Genitiv Sg.(nur Singular!!) auch eine Endung -s
Substantiv hat eine Silbe ⇒ Endung -es : des Tisches, des Lehrers
Substantive Gruppe 2 (n-Deklination) haben auch Genitiv -(e)n: des Studenten !!
- Feminin: Genitiv und Dativ ist immer gleich, für alle Wörter. Die Kasusendung ist -er .
Feminin-Substantive haben keine Genitiv-Endung: die Frau, Genitiv: der Frau!
- Neutrum Substantive haben im Genitiv Singular. immer die Endung -s (eine Silbe ⇒ -es )
- Plural Genitiv haben Substantive immer nur die Plural-Endung: der Tische / der Bücher / der Frauen
- Adjektive haben Maskulin und Neutrum nie (auch Regel 4 nicht!) die Genitiv-Endung -es, sondern immer -en !
Nur Feminin und Plural können sie (Regel 4) die Kasusendung -er bekommen. (S. 49)
- Namen haben im Genitiv die Endung -s . (Ohne Apostroph: Peters, nicht Peter’s !)
Wie Possessivpronomen ersetzen sie den Artikel und sind vor dem Substantiv: Peters Tasche, Ingrids Mantel, Alis Uhr.
Namen mit -s, -x oder -z bekommen keine Endung, sondern ein Apostroph: Felix' Tasche.
- Relativpronomen: Maskulin/Neutrum Sg. dessen, Feminin und Plural deren
- Fragepronomen: Wessen + Substantiv
Wessen Buch ist das? Michaels Buch/das Buch des Lehrers
PRÄPOSITIONEN (Nur beim Sprechen benutzt man wegen und während auch mit Dativ.)
- GRUND (kausal, Frage Warum,weswegen,weshalb? - Pronominaladverben darum,deswegen,deshalb )
wegen wegen des schlechten Wetters (Man sagt auch: wegen dem schlechten Wetter )
Sonderform: meinetwegen, dein-/sein-/ihr-/unser-/eur-/ihr- etwegen
Oder mit Personalpronomen ⇒ immer Dativ: wegen mir/dir/ihm/ihr ... !
aufgrund aufgrund der Untersuchung (auch: aufgrund von +Dativ)
halber der Einfachheit halber (immer nachgestellt)
- GEGENGRUND (adversativ, ohne Frage, Pronominaladverb trotzdem )
trotz trotz des schlechten Wetters
- GLEICHZEITIGKEIT (Frage Wann? Pronominaladverb währendessen )
während Während des Essens raucht man nicht. (Man sagt auch: während dem Essen )
Vorsicht: Es gibt auch eine Konjunktion während !
- statt (auch anstatt/anstelle von +D, Pronominaladverb stattdessen )
Oft ohne Artikel (Zeit,unbestimmte Mengen,unbestimmter Plural)
Personalpronomen sind Genitiv: statt meiner/deiner/seiner ...
- innerhalb, außerhalb, oberhalb, unterhalb (oft mit von +Dativ) Diese Präpositionen sind lokal und temporal
BESONDERE PRONOMEN
Das Demonstrativpronomen hat 3 Formen:
- eine Form ist gleich bestimmter Artikel: der/das/die (alle Kasusformen ohne Genitiv)
Diese Form benutzen wir oft beim Sprechen und betonen sie.
Sätze wiederholen wir gern mit dem Demonstrativpronomen das :
Deutsche Grammatik ist schwer. Das weiß ich.
- die Normalform des Demonstrativpronomens ist dies–* +Kasusendung (auch Genitiv!)
Für Neutrum Sg. Nom./Akk.(=dieses ) benutzt man manchmal nur die Kurzform dies .
Mask Neutr Fem Plural
Nom dieser dies(es) diese diese
Akk. diesen dies(es) diese diese
Dat. diesem diesem dieser diesen
Gen. dieses dieses dieser dieser
- eine andere Form bilden wir mit einem Stamm jen–* +Kasusendung
Diese Form brauchen wir, wenn wir 2 verschiedene Sachen/Personen wiederholen wollen:
Hier sind ein Tisch und ein Stuhl. Dieser(=Stuhl) ist braun, jener(=Tisch) ist weiß.
Das Pronomen jener/jenes/jene wiederholt immer das weiter entfernte Beziehungswort.
Wir benutzen dieses Pronomen nur wenig, und beim Sprechen benutzen wir es gar nicht.
Wir sagen: Der (wir zeigen auf den Stuhl) ist braun, und der (wir zeigen auf den Tisch) ist weiß.
Oft wiederholen wir das Beziehungswort zusammen mit dem Demonstrativpronomen:
Hier sind fünf Tische. Dieser Tisch ist kaputt. (Oder: Dieser ist kaputt )
Den Genitiv des Demonstrativpronomens benutzen wir nur zusammen mit dem Beziehungswort:
Ich kenne den Namen dieses Mannes nicht.
Ein anderes bestimmtes Pronomen ist jed– * +Kasusendung (engl. each / franz. chaque)
Es ist immer nur Singular! Man kann es mit und ohne Beziehungswort benutzen:
Hier sind viele Schüler. Jeder (Schüler) braucht ein Buch.
all- * + Kasusendung benutzen wir meistens im Plural: alle , Dat. allen, Gen. aller :
Sind die Schüler da? Ja, alle (Schüler) sind hier. Oder: Sie sind alle hier.
Nach Plural alle/allen/aller haben Adjektive immer die Endung -en . (Regel 3)
Alle guten Schüler sind hier. Die Namen aller guten Schüler kenne ich nicht.
Für nicht zählbare Mengen benutzen wir selten auch den Singular:
aller(=der) rote Wein, alles(=das) rote Blut/alles Gute, alle(=die) gute Butter (Adjektivdeklination Regel 1 !)
Das Fragepronomen für bestimmte Personen und Sachen ist welch– * +Kasusendung.
Auch dieses Pronomen benutzen wir oft zusammen mit dem Beziehungswort:
Welcher Tisch? Dieser Tisch /Der große Tisch / Peters Tisch.
(Vorsicht! Es gibt auch ein unbestimmtes Pronomen welch- +Kasusendung S. 48))
* Diese Pronomen – auch manch-/sämtlich-/solch- – sind für die Adjektivdeklination gleich Artikel (Regel 1 und Regel 3) !! S.49/50
PRÄPOSITIONALE OBJEKTE 1
PRÄPOSITIONALE OBJEKTE 2
Andere Konstruktionen
Wir benutzen diese Präpositionen auch für Substantiv-Konstruktionen, z.B.
- ein Buch/eine Diskussion über Politik, ein Gespräch mit den Reportern
- die Frage/Suche nach dem Subjekt, der Dank für das Geschenk
- die Vorbereitung auf die Prüfung, die Arbeit für das Examen
- die Teilnahme am Deutschunterricht, die Warnung vor der Gefahr
- die Einladung zu einem Fest, die Entschuldigung für die Verspätung
Das sind keine präpositionalen Objekte(nur ein Verb hat Objekte), sondern Attribute.
J.Campbell-Cohen SEITE 46
Wir benutzen oft das Verb sein zusammen mit Adjektiven: Die Arbeit ist schwer.
Sätze mit sein +Adjektiv können auch Objekte haben: Die Arbeit ist mir zu schwer.
Diese Objekte sind Dativ-Objekte(Person!) oder präpositionale Objekte.
Ausnahme: Ich bin (an) eine Sache (nicht) gewöhnt. Sache auch ohne "an“ nur Akk. !
Auch bei den Adjektiven haben Synonyme und Antonyme (=Gegenteil) oft die gleichen Objekte.
2. Präpositionale Objekte
Auch diese Objekte erklären oft meine Meinung über eine Sache/Person:
Ich bin ärgerlich, beleidigt, böse, bekümmert, betroffen, beunruhigt, entsetzt, froh, glücklich,
traurig, erstaunt, verwundert, verbittert ... über ... (Thema, Akkusativ)
Ich bin aufmerksam, böse, neidisch, eifersüchtig, stolz ... auf ... (Person/Sache, Akk.)
Ich bin verantwortlich für ... (Person/Sache)
Ich bin zufrieden, vertraut, bekannt, verwandt / fertig ... mit ... (Sache, Person)
Ich bin (un)abhängig, begeistert, überzeugt, frei, voll ... von ... (Sache, Person)
Ich bin verständnisvoll, voreingenommen, zurückhaltend ... gegenüber ... (Person, Dativ)
Ausnahme: ich bin etwas (Akk.!) gewöhnt.
Das ist nützlich / gut / schädlich / schlecht für ... (Person/Sache)
Ich bin interessiert an +Dat. - verliebt in +Akk. - verrückt nach ...
Ich bin angesehen, (un-)beliebt bei ..., bekannt für ...(Meinung der Leute über mich !)
Er ist nett / (un-)freundlich / (un-)höflich zu mir.
Er ist nachlässig in seiner Arbeit (=er macht seine Arbeit schlecht)
Ein Land ist arm/reich an Bodenschätzen (Dativ) = es gibt dort keine/viele Bodenschätze
Maßangaben
Maßangaben erklären, wie groß, wie lang, wie schnell, wie heiß etwas ist.
Für Maßangaben haben wir 3 Satzkonstruktionen:
- Das Lineal ist einen (Akk.) Meter lang. ( lang =Adjektiv) Wie lang ist es?
- Die Länge des Lineals ist ein (Nom.) Meter. ( Länge =Substantiv) Wie ist die Länge?
- Die Länge des Lineals beträgt einen Meter. ( betragen +Akk.) Wie ist die Länge?
Gleiche Sätze bilden wir mit:
alt / jung (das Alter), breit / schmal (die Breite), dick / dünn (die Dicke),
hoch / niedrig (die Höhe), hoch / tief (die Tiefe), schnell / langsam (die Geschwindigkeit),
schwer / leicht (das Gewicht!), warm / heiß / kühl / kalt (die Temperatur!)
SEITE 48
Der unbestimmte Artikel hat Maskulin Nominativ Sg. und Neutrum Nominativ/Akkusativ Sg. keine Endung (=ein) !
Aber das unbestimmte Pronomen bekommt hier die Kasusendung: Nom.Sg.Mask einer , Nom./Akk.Sg.Neutrum eins !! (Genitiv Sg. ist eines )
In allen anderen Formen sind Artikel und Pronomen identisch (=exakt gleich)!
Das unbestimmte Pronomen hat auch eine possessive Form wie das Possessivpronomen:
ein Stuhl ⇒ Pronomen: einer - mein Stuhl ⇒ meiner, dein Stuhl ⇒ deiner, sein Stuhl ⇒ seiner, ihr Stuhl ⇒ ihrer usw.
ein Buch ⇒ Pronomen: eins - mein Buch ⇒ meins (deins, seins, ihrs, unseres, eures, ihrs)
eine Hose ⇒ Pronomen: eine - meine Hose ⇒ meine (deine, seine, ihre, unsere, eure, ihre)
FRAGE: Ist das dein Buch? ANTWORT: Ja, das ist meins.
Vorsicht! Es gibt auch ein Fragepronomen welcher/welches/welche für bestimmte Attribute! Die Formen sind gleich.
J.Campbell-Cohen SEITE 49
ADJEKTIV - ENDUNGEN
Wenn Adjektive links neben einem Substantiv sind, dann bekommen sie eine Endung.
der gute Schüler / ein guter Schüler / die guten Schüler / gute Schüler …
aber: Der Schüler ist gut. (nicht links neben Substantiv ⇒ keine Endung)
Die normale Adjektiv-Endung ist -en : den/dem/des/die/den guten Schüler(s/n) ( Regel 3)
Im Nominativ Sg. (Regel 1) ist die Endung -e : der gute Schüler
Das Adjektiv ist zwischen Artikel/Pronomen und Substantiv, oder es ersetzt den Artikel :
den/einen/diesen/meinen/welchen guten Schüler oder: gute Schüler ⇔ die Schüler
ARTIKEL: ADJEKTIVENDUNG:
Im Genitiv Sg. Mask./Neutr. hat das Adjektiv nur -en , weil hier das Substantiv schon die Kasusendung hat.
AUSNAHMEN:
Nach Plural alle, allen , aller haben Adjektive die Endung -en : alle guten/ allen guten/ aller guten Schüler
Auch nach Plural jede/-en/-er, solche/-en/-er, manche/-en/-er, sämtliche/-en/-er s. auch Seite 42 Besondere Pronomen
viel / wenig (nur Sg.), mehr / weniger (Sg.und Pl.) und "ein paar“ haben nie eine Endung!
teuer, dunkel, hoch: mit Endung teur- (ein teures Auto) / dunkl- (eine dunkle Nacht) / hoh- (hohe Berge)
Adjektive aus Städte- und Ländernamen (der Kölner Dom, Schweizer Käse) schreiben wir groß, Endung ist immer -er !
rosa, lila, pink und andere moderne Farben haben keine Endungen !
John Campbell-Cohen SEITE 50
auch: diesen, welchen, jenen, jeden, manchen, keinen, meinen, deinen, seinen, ihren usw. großen Tisch
diesem,welchem,jenem,jedem,manchem,keinem,meinem,deinem,seinem,ihrem usw. großen Tisch / guten Buch
dieser, welcher ,jener, jeder, mancher, keiner, meiner, deiner, seiner, ihrer usw. grünen Tafel usw. Alle Formen, alle Artikel und Pronomen mit Endung!
Plural: diese, welche, jene, alle, sämtliche, manche, solche, keine, meine, deine, seine usw. großen Tische s. auch S.42 Besondere Pronomen
John Campbell-Cohen SEITE 51
KOMPARATION
Den KOMPARATIV bilden wir mit einer Endung –er klein - kleiner
Adjektive mit einer Silbe haben im Komparativ oft einen Umlaut groß - größer
Der Komparativ ist ein Vergleich (lat. comparare=vergleichen).
Wir haben 2 Sachen, die eine Sache ist groß, die andere ist nicht groß, das heißt:
- Diese Sache ist größer als die andere Sache.
- Dieses Auto fährt schneller als das andere Auto.
Vergleiche im Komparativ bilden wir mit dem Wort als .
(Vergleiche ohne Komparativ mit so ... wie ! So groß wie ... / Größer als ... )
Beim Verb(=“prädikativ“ ) hat der Komparativ nur die Endung - er :
- Das Auto ist/fährt schneller
Beim Substantiv(=“attributiv“) hat Komparativ die Endung - er + die normalen Adjektiv-Endungen:
- das schnellere/ein schnelleres Auto - Ich fahre mit einem schnelleren Auto als du.
Regel 1 Regel 2 Regel 3
ABER: viel (Sg), mehr (Sg/Pl), wenig (Sg), weniger (Sg/Pl) haben nie eine Endung!
viel/mehr Geld, viele*/mehr Bücher - wenig/weniger Geld, wenige*/weniger Bücher
* im Plural mit Endung!
Komparativ Superlativ
AUSNAHMEN:
gut besser der beste / am besten
viel mehr das(!) meiste / am meisten
gern/lieb lieber der liebste / am liebsten
groß größer der größte / am größten (kein –e- -!)
dunkel (dunkl-) dunkler der dunkelste / am dunkelsten
teuer (teur-) teurer der teuerste / am teuersten
hoch (hoh-) höher der höchste / am höchsten
nass nasser/nässer der nasseste / am nassesten
nah näher der nächste / am nächsten
früh früher/eher (!) der früh(e)ste/erste / am früh(e)sten oder zuerst
spät später der späteste/letzte / am spätesten oder zuletzt
John Campbell-Cohen SEITE 52
SUBSTANTIVIERTE ADJEKTIVE
Wenn wir über Personen (ein kranker Mann, eine kranke Frau) oder Sachen (eine gute Sache) sprechen, dann
benutzen wir manchmal nur das Adjektiv: ein Kranker, eine Kranke, etwas Gutes
Mit bestimmtem Artikel sprechen wir über bekannte Personen: der/die Kranke,
und über Prinzipien (das Gute im Menschen).
Wir schreiben das Adjektiv jetzt groß, es ist ein Substantiv, aber es hat immer noch Adjektiv-Endungen:
Regel 4 nur unbestimmter Plural: (viele) Kranke, (vielen) Kranken, (vieler) Kranker
Beispiele: der /die Kranke, Gesunde, Blinde, Tote, Arme, Reiche, Große, Kleine, Arbeitslose ...
Komparative, Superlative: der/die Bessere/Beste, Klügere/Klügste ...
Partizip Perfekt: der/die Angestellte, Vorgesetzte, Beschäftigte, Abgeordnete, Betrunkene ...
Partizip Präsens: der/die Reisende, Badende, Laufende, Anwesende, Studierende ...
Ausnahmen: Feminin von der Beamte = die/eine Beamtin , aber: ein Beamter !
der/ein(!) Junge ist kein Adjektiv, sondern n-Deklination, Feminin ist: das Mädchen
Regel 3 -en dem / allem , des / alles Guten (Dat. und Gen. Sg.)
PARTIZIPIALKONSTRUKTIONEN
Es gibt auf Deutsch 2 Partizipien:
- das Partizip Perfekt (= Partizip Ⅱ) gemacht, gekauft, gegangen, geblieben ...
Alle Verben haben ein Partizip Perfekt
- das Partizip Präsens (= Partizip Ⅰ) gehend, kommend, fahrend, essend, trinkend ...
Wir bilden: Infinitiv (gehen) + d = gehend
Partizip Präsens bilden wir nur von Verben, die etwas bedeuten, was in der Zeit dauert,
was Anfang und Ende hat: gehen, arbeiten, liegen, schlafen ...
Kein Partizip Präsens haben z.B. haben, heißen und die Modalverben
Mit dem Partizip Perfekt bilden wir Verbformen: Perfekt, Plusquamperfekt, Passiv ...
Mit dem Partizip Präsens bilden wir keine Verbformen!
Aber wir benutzen beide Partizipien als Adjektive,
oft zwischen Artikel und Substantiv(=attributiv): ein gekauftes / fahrendes Auto
Die Partizipien haben jetzt die normalen Adjektiv-Endungen (Regel 1 – 4 , S. 49)
Das Partizip Perfekt sagt etwas, was schon fertig ist, ein Resultat (Vorzeitigkeit):
Partizip Perfekt von intransitiven Verben wie Perfekt: der abgefahrene Zug = der Zug ist abgefahren
Partizip Perfekt von transitiven Verben wie (Perfekt) Passiv: das Auto ist gekauft worden
Partizip Präsens ⇒ Gleichzeitigkeit, Aktiv : das fahrende Auto = das Auto fährt /fuhr (!)
Final: Partizip Ⅰ mit zu : das zu kaufende Auto = das Auto muss/soll gekauft werden (Passiv!!)
Reflexive Verben haben das Reflexivpronomen beim Partizip Ⅰ: der sich rasierende Mann
Das Substantiv (Zug, Auto ...) ist Subjekt (vielleicht Passiv-Subjekt!) des Verbs (abfahren, kaufen ...)
Wir benutzen Partizipien auch prädikativ (=beim Verb), manchmal auf Position 1 im Satz.
Sie haben jetzt keine Adjektivendung. Ihre Funktion ist modal (Frage: Wie?)
oder temporal. Perfekt-Partizipien = Vorzeitigkeit, Präsens-Partizipien = Gleichzeitigkeit
Schreibend saßen die Schüler in der Klasse.(=die Schüler saßen und schrieben)
Oder: Die Schüler saßen schreibend in der Klasse.
Korrigiert gab der Lehrer den Test zurück.(=als der Test fertig korrigiert war, ...)
Oder: Der Lehrer gab den Test korrigiert zurück.
Partizip Perfekt benutzen wir oft (Partizip Präsens nicht) mit dem Verb sein:
Der Test ist korrigiert, das Auto ist verkauft.
DAS ATTRIBUT
Attribute sind nur Teil von einem Satzteil, sie gehören nur zu einem Substantiv im Satz.
Sie erklären, wie oder was das Substantiv ist. Sie haben keine eigene Position im Satz.
Links neben dem Substantiv/zwischen Artikel und Substantiv stehen Adjektive (S.49):
guter Käse, gutes Brot, gute Milch, gute Schüler (Regel 4: kein Artikel ⇒ Kasusendung)
der/dieser/welcher gute Schüler (Regel 1) - ein/mein/dein/sein/ihr guter Schüler (Regel 2)
Partizipialkonstruktionen(S. 53 ): der für die Prüfung lernende Schüler
Rechts neben dem Substantiv:
- Zeit-/Ort-Adverb (der Unterricht heute - der Schüler hier)
Hier können nur Adverben stehen, die eine bestimmte Zeit sagen! Nicht: gleich,später...
Lokale Adverben können eine Position oder ein Ziel sagen: das Haus dort, der Weg dorthin …
- Genitivattribut (das Buch des Lehrers/die Frage des Reporters/der Bau der Straße)
Diese Attribute erklären, wem etwas gehört, wer etwas macht oder was jemand macht. (S. 63)
- Präpositionales Attribut (ein Schüler aus Iran/der Zug um 5 Uhr/ein Buch über Politik)
Diese Attribute sind sehr verschieden: lokal, temporal, kausal, modal oder wie präpositionales Objekt
Der Zug fährt nach Köln.(Lokalangabe) Der Zug nach Köln (=Attribut) steht (!) auf Gleis 3.
- Apposition ( Herr Müller, unser Lehrer, kommt heute nicht.)
Das ist ein Substantiv zwischen Kommas. Kasus von Apposition und Beziehungswort ist gleich.
Kennst du Herrn Müller, unseren Lehrer? Ich rede mit Herrn Müller, unserem Lehrer.
Appositionen können auch Attribute haben: Robert, ein fleißiger Schüler aus England,...
- Relativsätze (ein Schüler, der gestern krank war, ...)
In Texten haben wir oft sehr viele Attribute, und die Attribute können auch wieder Attribute haben:
Die interessante Diskussion der Reporter mit den Bewohnern der Stadt über den Bau einer Umgehungsstraße, die das
Fernsehen heute zeigt, hat (konjugiertes Verb=Position 2!!) lange gedauert.
Ohne Attribute ist der Satz nur: Die Diskussion hat lange gedauert.
- interessante ist Adjektiv-Attribut von Diskussion
- der Reporter ist Genitiv-Attribut von Diskussion
- mit den Bewohnern ist präpositionales Attribut von Diskussion / der Stadt ist Genitiv-Attribut von Bewohner (!)
- über den Bau ist präpositionales Attribut von Diskussion / der Umgehungsstraße ist Genitiv-Attribut von Bau (!)
- ,die das Fernsehen heute zeigt, ist Relativsatz zu Diskussion
Die Attribute des Subjekts(Diskussion) sind mit dem Subjekt zusammen Position 1 im Satz!
Das konjugierte Verb(=hat) ist auch in diesem Satz auf Position 2. So zeigt uns die Position des Verbs:
Alles vor dem konjugierten Verb ist 1 Satzteil (z.B. Subjekt) mit seinen Attributen!!
Suchen wir in einem komplizierten Satz zuerst das konjugierte Verb, dann verstehen wir den Satz besser !
Wir haben Fragen nach Substantiven (mit Attributen) für bestimmte und für unbestimmte Personen/Sachen:
- Bestimmt: Welcher Lehrer ist das? (Stamm Welch- + Kasusendung)
Antworten: dieser Lehrer/mein neuer Lehrer/der Lehrer bei der ESG/der Lehrer, bei dem ich lerne
- Unbestimmt: Was für ein Schüler? (Was für + unbest. Artikel) Plural: Was für Schüler?
Antworten: Ein guter Schüler/ein Schüler aus Asien/ein Schüler, der viel arbeitet
(Ohne Substantiv steht hier das unbestimmte Pronomen: ein Lehrer ⇒ Was für einer? )
- Wir fragen nach einem Substantiv ohne Artikel: "Was für" + Substantiv (oder "Was für"+unbestimmtes Pronomen)
Bücher ⇒ Was für Bücher? / Was für welche? - Mit Büchern ⇒ Mit was für Büchern? (selten: Mit was für welchen ?)
Geld ⇒ Was für Geld? (selten: Was für welches? )
John Campbell-Cohen SEITE 55
NEBENSÄTZE 1
Der Nebensatz beginnt mit einer Konjunktion (=ein Wort, das 2 Sätze verbindet). (S. 58 / 59)
Ausnahme sind Relativsätze: sie beginnen mit dem Relativpronomen.
Direkt nach der Konjunktion kommt das Nebensatz-Subjekt und die Personalpronomen (Nom/Akk/Dat).
Ich dachte, dass du mir heute das Buch gibst / dass du es mir heute gibst.
Falsch: …, dass heute du … Auch falsch: …, dass du heute es mir …
SUBJEKTSÄTZE
Das Subjekt kann manchmal ein Sachverhalt ⇒ ein Nebensatz sein.
Die Sache "Auto" ist gut: Ein Auto ist gut.
Der Sachverhalt "Autos sind teuer" ist schlecht: Dass Autos teuer sind, ist schlecht.
Der Nebensatz ist das Subjekt des Hauptsatzes und hat auch die Position 1 im Hauptsatz:
Position 1: Subjekt Position 2: Verb Rechts neben Verb: Rest
Dass Autos teuer sind, ist schlecht.
NEBENSÄTZE 2
OBJEKTSÄTZE
Viele Nebensätze sind Objektsätze.
Statt eines Akkusativ-Objekts (=Sache/Person) haben wir einen Nebensatz:
Ich habe die deutschen Kasusendungen (Objekt=Sache) gelernt.
Ich habe gelernt, dass auf Deutsch jeder Kasus eine Endung hat. (Objekt=Satz)
Der Nebensatz kann auch vor dem Hauptsatz kommen: Dass ein Auto fährt, sehe ich.
Jetzt ist der Objektsatz Position1 im Hauptsatz. Das Komma trennt Haupt- und Nebensatz.
Nach dem Nebensatz kommt Position 2: das konjugierte Verb.
Position 1: Objekt(satz) Position 2: Verb Rechts neben Verb: Subjekt
Dass ein Auto fährt, sehe ich .
Konjunktion+Subjekt - Ende Verb Komma Verb Hauptsatz!
2 Hauptsätze: Ein Auto fährt. Das sehe ich. Oder: Ich sehe das /es.
Position 1 nie Akkusativ-"es" :
Es (Nominativ) ist gut. Aber nicht: Es (Akkusativ) sehe ich. Möglich: Das (Akk.) sehe ich.
Die Pronomen das/es wiederholen den ganzen Sachverhalt(=den ersten Satz).
Wenn der Hauptsatz zuerst kommt, dann gibt es kein Pronomen, auch nicht auf Position 1:
Ich sehe es , dass ein Auto fährt.. Ganz falsch ist Position 1: Es sehe ich, dass
Auch ein Nominativ -"es“ gibt es hier nicht, aber auf Position 1 muss es bleiben:
Gut ist es, dass du kommst. Aber : Es ist gut, dass du kommst Falsch: Ist gut, dass ….
Objektsätze können auch Fragen sein:
Wann kommt der Bus? Er hat mir gesagt, wann der Bus kommt (Verb Satzende!).
Diese Objektsätze nennen wir auch Indirekte Fragesätze.
Sie beginnen nicht mit einer Konjunktion, sondern mit einem Fragewort:
Ich möchte wissen, wer er ist / wie er heißt/ wo er wohnt / woher er kommt ...
Fragen ohne Fragewort (Ja/Nein-Fragen) haben die Konjunktion ob :
Kommt der Bus? Ich habe gefragt / mich erkundigt, ob der Bus kommt.
! wissen: Ich weiß, dass der Bus kommt. Aber: Ich weiß nicht, ob der Bus kommt.
Beispiele:
Wir sprechen über das Wetter. (Präpositionales Objekt)
Wir sprechen darüber, dass das Wetter schlecht ist.
Wir haben darüber gesprochen, dass das Wetter schlecht ist.
Wir haben darüber gesprochen, wie das Wetter wird / ob (=ja oder nein?) das Wetter gut wird.
Darüber, dass / wann / ob das Wetter gut wird, haben wir gesprochen. (Nebensatz zuerst)
Das Wetter wird gut. Darüber haben wir gesprochen.. (2 Hauptsätze)
*
Pronominaladverb = da (+r )+Präposition: damit, dafür, dagegen, darüber, daran, darauf, ... (S.43)
John Campbell-Cohen SEITE 56
INFINITIVSÄTZE
Infinitivsätze sind komprimierte(= klein gemachte) Nebensätze. Sie ersetzen einen Nebensatz mit "dass“
Infinitivsätze können wir dann bilden, wenn das Subjekt(oder Objekt) im Hauptsatz auch Subjekt im Nebensatz ist:
Ich (Subjekt) hoffe, dass ich(Subjekt) Deutsch lerne. ⇒ Ich hoffe, Deutsch zu lernen.
Ich bitte dich (Objekt), dass du(Subjekt!) kommst. ⇒ Ich bitte dich zu kommen.
Ich erlaube dir, dass du mein Telefon benutzt. ⇒ Ich erlaube dir, mein Telefon zu benutzen.
Es ist schwer für mich, dass ich Deutsch spreche. ⇒ Es ist schwer für mich, Deutsch zu sprechen.
Konjunktion "dass“ und Subjekt kommen weg, und das konjugierte Verb wird "zu“ +(klein geschrieben!)Infinitiv.
Trennbare Verben haben das "zu“ zwischen Präfix und Stamm, 1 Wort (z.B. abzufahren, anzukommen )
Mehrere Verben bekommen alle ein "zu“ : Ich hoffe, in Deutschland zu studieren und zu arbeiten.
Einige Verben mit Objekt-Satz können aber keinen Infinitivsatz haben, z.B. wissen, sagen, fragen, …
Andere Verben sind mit Infinitiv ohne zu , z.B. sehen, hören, lassen …
Mehr Informationen sind auf der nächsten Seite: Verben mit Infinitiv. (S.57)
Infinitivsätze können wir auch bilden, wenn das Subjekt im Nebensatz "man" ist:
Es ist möglich, dass man hier Deutsch lernt.⇒ Es ist möglich, hier Deutsch zu lernen.
Ich erlaube, dass man mein Telefon benutzt. Ich erlaube, mein Telefon zu benutzen.
Infinitivsätze können wir auch haben bei den Substantiven Wunsch, Plan, Absicht, Ziel und Synonymen.
Auch hier muss das Subjekt des Nebensatzes gleich Subjekt im Hauptsatz oder "man“ sein.
Ich habe den Wunsch, in Deutschland zu studieren. (=dass ich in Deutschland studiere)
Der Wunsch, in Deutschland zu studieren, ist in vielen Ländern weit verbreitet.
Man hat den Wunsch, dass man in Deutschland studiert. Dieser Wunsch ist in vielen Ländern …
Infinitivsätze können eigene Objekte/Angaben(="Erweiterungen") haben, wie andere Sätze:
Ich hoffe, dieses Jahr in diesem Kurs schnell und gut Deutsch zu lernen.
Zeit Ort modal Objekt
Das ist ein "erweiterter Infinitivsatz". Vor erweiterten Infinitiv-Sätzen kann ein Komma stehen.
2. Infinitivsätze mit (an)statt /ohne … zu ersetzen einen Nebensatz mit (an)statt dass oder ohne dass,
wenn das Subjekt (nur das Subjekt!) im Hauptsatz auch das Subjekt im Nebensatz ist:
Statt dass er arbeitet, geht er spazieren ⇒ Statt zu arbeiten, geht er spazieren.
(= er arbeitet nicht, sondern er geht spazieren)
Ohne dass man arbeitet, kann man nichts verdienen ⇒ Ohne zu arbeiten kann man nichts verdienen.
(= verdienen ohne arbeiten ist unmöglich)
"anstatt, statt, ohne " sind in diesen Sätzen Konjunktion und nicht Präpositionen mit Akk. oder Genitiv!
John Campbell-Cohen SEITE 57
Modalverben und andere Verben gebrauchen wir oft zusammen mit (klein geschriebenen!) Infinitiven.
- sein, haben und brauchen -
Diese Verben können Modalverben ersetzen. Dann benutzen wir sie mit zu +Infinitiv.
Ich bin zu sehen =man kann mich sehen / Ich habe zu arbeiten =ich muss arbeiten
Ich brauche nicht (immer mit "nicht"!) zu arbeiten =ich muss nicht arbeiten
- lassen -
Das Verb lassen benutzen wir mit den Infinitiven stehen, liegen, sitzen, hängen, stecken.
Das Akkusativ-Objekt von lassen ist auch das "Subjekt" des Infinitivs.
Ich lasse ihn/es stehen = Ich gehe weg und nehme ihn/es nicht mit – ich mache nichts, damit er/es sich bewegt.
Perfekt: Ich habe ihn stehen gelassen (nicht zusammen!) oder: stehen lassen
(stehenbleiben, liegenbleiben usw. = trennbare Verben ⇒ Perfekt ich bin stehengeblieben )
Außerdem benutzen wir das Verb lassen auch mit Infinitiven von Verben der Aktion:
Ich lasse ihn gehen/fahren/kommen/arbeiten/schreiben/lesen usw.
Das heißt z.B.: Ich sage/zeige ihm, er kann/soll/darf gehen/fahren usw.
Das sind keine Komposita, Perfekt ist: ich habe ihn gehen lassen (2x Infinitiv!)
Auch reflexive Formen(sich lassen) mit Infinitiv gibt es:
Das lässt sich machen = Das kann man machen.
Er lässt sich die Schuhe putzen. = Er putzt seine Schuhe nicht selbst.
- gehen -
Mit gehen sagen wir oft nicht den Ort, sondern was wir machen wollen:
Ich gehe jetzt essen/schlafen/arbeiten ... - Perfekt: Ich bin essen gegangen.
- lernen - sehen, hören - scheinen -
Ich lerne Deutsch. Ich lerne Deutsch sprechen. Ich lerne,(Komma!) Deutsch zu sprechen.
"Ich" ist Subjekt von lernen und von sprechen.
Perfekt: Ich habe Deutsch sprechen gelernt / Ich habe gelernt, Deutsch zu sprechen.
!! kennenlernen ist ein trennbares Verb mit Akkusativ-Objekt:
Ich lerne ihn kennen. Perfekt: Ich habe ihn kennengelernt.
Ich sehe/höre ihn. Ich sehe/höre ihn kommen. Perfekt: Ich habe ihn kommen sehen/hören.
Akkusativ-Objekt von sehen/hören (=ihn) ist "Subjekt" von kommen.
Er scheint nicht zu kommen. (=wahrscheinlich kommt er nicht)
Mit scheinen +zu+Infinitiv sagen wir eine Vermutung (S. 74).
- Andere Verben mit zu + Infinitiv
Subjekt Verb = Subjekt Infinitiv:
glauben, vermuten, annehmen, hoffen, erwarten, befürchten, wünschen
vergessen, versäumen, sich erinnern, versuchen, probieren, versprechen
anfangen, beginnen, aufhören, fortfahren - Ich habe vor, ... (=Ich will/ich werde)
Ich denke daran, .... / freue mich darauf, …/ gewöhne mich daran, ... / bemühe mich darum, ...
Ich verlasse mich darauf, ... / rechne damit, …. / fürchte mich davor, ...
Objekt Verb = Subjekt Infinitiv:
bitten, auffordern, ermahnen … (Akk.-Objekt)
Ich bitte dich, mir etwas Geld zu geben. (=Ich bitte dich, dass du mir etwas Geld gibst.)
KONJUNKTIONEN 1
Konjunktionen(=Konnektoren) verbinden 2 Sätze. Sie haben keine Position im Satz, sie sind zwischen 2 Sätzen.
Wir nennen hier auch Pronominaladverben und Partikel, weil sie auch Sätze verbinden.
Aber Pronominaladverben sind nicht zwischen 2 Sätzen, sondern immer im Hauptsatz auf Postion 1.
Wie ein Pronomen wiederholen sie ein Wort oder einen Satz.
Partikel kommen oft auch nach dem Verb im Hauptsatz. Sie wiederholen kein Wort.
Die meisten Konjunktionen verbinden Hauptsatz und Nebensatz. Man nennt sie auch "Subjunktionen“.
Nur wenige Konjunktionen - und /(entweder,)oder / (zwar,)aber / sondern - verbinden 2 Hauptsätze.
2x und: sowohl ..., als auch / nicht nur ..., sondern auch - 2x nicht: weder ..., noch
Pronominaladverb außerdem (=und/oder)
1.KAUSAL / FINAL
- denn (Konjunktion, 2 Hauptsätze) – nämlich (Partikel, nie auf Position 1, immer nach dem Verb)
Er lernt Deutsch, denn er möchte studieren. (Hauptsatz mit "denn" nur nach anderem Hauptsatz !)
Er lernt Deutsch. Er möchte nämlich studieren. (=Erklärung, warum er Deutsch lernt)
- weil - da (mit Nebensatz)
Er lernt Deutsch, weil er in Deutschland studieren will (konjugiertes Verb Satzende).
Da er in Deutschland studieren will, lernt er Deutsch (mit da sagt man bekannte Gründe)
Warum lernt er Deutsch? Weil er hier studieren will. (Als Antwort nur ein Satz mit weil, ohne Hauptsatz)
- deswegen - deshalb (darum ) Das sind keine Konjunktionen, sondern Pronominaladverben (Hauptsatz!).
Sie stehen im Hauptsatz auf Position 1 und wiederholen den Grund, der schon gesagt ist:
Er will hier studieren. Deswegen lernt er Deutsch. (Deswegen = weil er hier studieren will.)
- damit Er lernt Deutsch, damit er in Deutschland studieren kann. (Finaler Nebensatz)
- um ... zu +Infinitiv: Finalsatz ("um " ist hier keine Präposition mit Akkusativ, sondern Konjunktion!) → Seite 56
Er lernt Deutsch, um in Deutschland zu studieren. Subjekt Hauptsatz muss auch Subjekt Nebensatz sein!
5.MODAL
- indem - Ein Nebensatz mit "indem" erklärt, wie man etwas macht:
Die Stammformen der starken Verben lernt man nur, indem man sie auswendig lernt.
- dadurch, dass (Pronominaladverb + Konjunktion!) erklärt, was man für ein bestimmtes Resultat tun muss
Die Stammformen lernt man dadurch, dass man sie auswendig lernt.
6.ANDERE
- statt/ohne dass - statt/ohne zu + Infinitiv
Statt dass er arbeitet, geht er ins Kino. (= er arbeitet nicht, sondern geht ins Kino)
Statt zu arbeiten, geht er ins Kino. (zu +Infinitiv, wenn das Subjekt gleich ist)
Ich gehe nicht spazieren, ohne dass ich einen Regenschirm mitnehme. Ich gehe nicht spazieren, ohne einen R. mitzunehmen.
- insofern ..., als (erklärt eine Sache genauer:) Deutsch ist insofern schwer, als es in der Grammatik so viele Ausnahmen gibt.
- Vergleiche im Nebensatz:
Du bist größer, als ich dachte. (Komparativ mit als) Du bist so groß, wie ich dachte. (ohne Komparativ so ..., wie )
- Nicht-gleichzeitige Gegenüberstellungen mit während:
Während ich früher gern Bier trank, mag ich heute lieber Wein. = Früher trank ich gern Bier, aber heute lieber Wein.
John Campbell-Cohen SEITE 59
KONJUNKTIONEN 2
7.TEMPORAL
Auf Deutsch kann man meistens Präteritum oder Perfekt benutzen, das ist kein Unterschied.
Nur in bestimmten Sätzen muss man Perfekt oder Plusquamperfekt benutzen, z.B. mit nachdem (s.u.)
- während (Gleichzeitigkeit)
2x gleiche Zeitdauer (2 Sachen dauern gleich lange), gleiche Zeit in Hauptsatz und Nebensatz, alle Zeiten.
Wir benutzen während als Präposition(mit Genitiv: Während des Essens …) und als Konjunktion:
Während ich esse/aß/gegessen habe, rauche/rauchte ich nicht/habe ich nicht geraucht.
Manchmal auch solange: Solange (=während) ich in Deutschland lebte, hatte ich kein Geld.
- bevor und nachdem ( "Vorzeitigkeit" )
Bevor ich nach Hause gehe/ging, mache ich die Arbeit/habe ich die Arbeit gemacht.
Präsens in Haupt- und Nebensatz, oder Präteritum/Perfekt in Haupt- und Nebensatz!
Nachdem (oder: Als ) ich die Arbeit gemacht hatte (←Plusquamperfekt!), ging ich nach Hause.
Präteritum oder Perfekt im Hauptsatz ⇒ nur Plusquamperfekt im Nebensatz
Nachdem (oder: Wenn) ich die Arbeit gemacht habe, gehe ich nach Hause.
Präsens im Hauptsatz ⇒ nur Perfekt im Nebensatz. Zeit ist Zukunft!
- (solange ...,) bis und seit/seitdem (=Pronominaladverb, wird aber oft als Konjunktion benutzt!)
Ich bleibe/blieb (solange) in Deutschland, bis ich mein Studium beende/beendet habe.
Seit (oder: Seitdem) ich in Deutschland lebe (dauert bis jetzt), bin ich immer erkältet. (Nur Präsens!)
..Seit (nicht Seitdem !) nach Deutschland gekommen bin/war (schon beendet), wohne/wohnte ich in Bonn.
- als und wenn -
Temporal als und Temporal wenn (diese Konjunktionen sind nicht immer temporal!)
sind synonyme Konjunktionen. Beide kann man mit engl. when / franz. quand übersetzen.
REGEL: vergangen ⇒ als
nicht vergangen ⇒ wenn
Ausnahme: wenn = immer wenn ⇒ alle Zeiten
Mit "als“ eine bestimmte Zeit, oft ein Datum; Vergangenheit in Haupt- und Nebensatz:
Als ich 6 Jahre alt war, bin ich zum ersten Mal in die Schule gegangen.
Als (oder: Während) ich auf den Zug wartete, hat es geregnet. (Zeitdauer)
Als (oder: Nachdem) der Zug abgefahren war (Plusquamperfekt), bin ich nach Hause gegangen.
Wenn ich 18 werde, kaufe ich mir ein Auto. (Präsens = Zukunft)
Wenn der Zug abgefahren ist (immer Perfekt!), gehe (Präsens) ich nach Hause. (auch das ist Zukunft!)
Immer wenn ich in Italien war, hat es geregnet. (Immer/oft in der Vergangenheit)
Oder: (Jedesmal,) wenn ich in Italien war, hat es (oft) geregnet.
Immer wenn ich einen Test schreibe, bin ich nervös. (Präsens hier für alle Zeiten!)
Vor temoralen Konjunktionen stehen manchmal Partikel, z.B. erst,noch,schon,sogar ...
Erst wenn ich 18 bin, darf ich Auto fahren. Schon als ich 5 war, ging ich zur Schule.
Englisch "when, if" / französisch "quand, si" und die deutsche Übersetzung
Fragewort when?/quand? ⇒ deutsch wann ? - when und if / quand und si ist möglich ⇒ deutsch wenn
Nur if / si ist möglich ⇒ deutsch ob (!) - when=whenever / toujours quand ⇒ deutsch wenn
temporal als ⇒ when=once when / quand, lorsque
8.KONDITIONAL (Bedingung)
Der semantische Unterschied zwischen Temporalsätzen und Konditionalsätzen ist oft klein.
Man kann die Konjunktion wenn temporal(=when/quand) und konditional(=if/si) benutzen.
Nach einem konditionalen Nebensatz beginnt der Hauptsatz oft mit dann .
- wenn, (dann)
Wenn ich studieren will, (dann) muss ich Deutsch lernen.
Auch mit Konjunktiv II ⇒ Irreal: Wenn ich Geld hätte, dann würde ich ein Auto kaufen.
- ohne Konjunktion(!): 2 Hauptsätze, der 1. Satz beginnt mit dem Verb, der 2. Satz beginnt mit dann
Habe ich erst einmal Deutsch gelernt, dann kann ich mit dem Studium beginnen.
- falls (Sehr unsichere Bedingung, manchmal mit Konjunktiv)
Falls morgen wirklich schönes Wetter ist, können wir spazieren gehen.
- sonst (=wenn nicht, dann) 2 Hauptsätze, Position 1 im 2.Hauptsatz:
Ich muss erst Deutsch lernen, sonst kann ich nicht studieren.
(c) John Campbell-Cohen SEITE 60
KONSTRUKTIONEN MIT "als "
Mit dem Wort "als“ sagen wir auf Deutsch viele verschiedene Sachen.
In anderen Sprachen gibt es meistens verschiedene Wörter:
Franz. lorsque und plus ... que und comme - Engl. when und than und as
Aber diese Wörter übersetzen wir auf Deutsch nicht immer mit als !
- 1. TEMPORAL
Temporale Nebensätze mit "als“ sind immer nur V e r g a n g e n h e i t ! Sie sind nie im Präsens!
Sie sagen e i n e n b e s t i m m t e n Zeitpunkt , oft ein Datum, in der Vergangenheit
z.B. Als ich nach Bonn kam, ... / Als der Zug abfuhr, ... / Als ich gestern nach Hause ging, …
oder eine bestimmte, abgeschlossene Zeitdauer in der Vergangenheit
z.B. Als ich in Bonn studierte, ... / Als ich auf den Bus wartete, ... / Als ich 6 Jahre alt war, …
Oft Präteritum in Haupt- und Nebensatz (Gleichzeitigkeit):
Als ich nach Deutschland kam, war ich 21 Jahre alt. / Als der Zug abfuhr, war es 8 Uhr.
Als ich in Deutschland studierte, hatte ich nie genug Geld.
Als (oder: Während ) ich auf den Zug wartete, regnete es.
Vorzeitigkeit mit Plusquamperfekt im Nebensatz, Präteritum (selten Perfekt) im Hauptsatz:
Als ich gestern telefoniert hatte, ging ich nach Hause (oder: bin ich nach Hause gegangen ) .
(=Zuerst war ich fertig mit telefonieren, danach bin ich nach Hause gegangen)
Hier sagen wir aber meistens nicht als , sondern nachdem !
Temporal "als“ übersetzen wir franz. mit lorsque, engl. mit when
Aber: lorsque und when sind auf Deutsch nicht immer als !!
Für Zukunft und mehrere Zeiten (oft) in der Vergangenheit benutzen wir die Konjunktion wenn
Immer wenn ich telefonieren will/wollte, ist/war die Telefonzelle besetzt.
- 2. VERGLEICHE
Vergleiche im Komparativ
Die Teile des Vergleichs haben den gleichen Kasus:
Du (Nom.) bist größer als ich (Nom.).
Ich kenne Herrn Müller (Akk.) besser als Herrn Meier (Akk.)
Mit dem Zug fahre ich lieber als mit dem Auto.
Der Vergleich kann auch ein Nebensatz sein: Du bist größer, als ich dachte. (Komma!)
Aber Vergleiche ohne Komparativ bilden wir mit so ... wie :
Du bist so groß wie ich. - Ich kenne Herrn Müller so gut wie Herrn Meier.
- 3. GLEICHSETZUNGEN
Eine Gleichsetzung mit "als“ erklärt, was eine Person/Sache ist oder macht.
Beide Teile der Gleichsetzung haben den gleichen Kasus (aber nur Nominativ und Akkusativ!).
Ich(Nom.) arbeite als Lehrer(Nom.) = Ich bin Lehrer, mein Beruf ist Lehrer
Benzin(Akk.) verwendet man als Brennstoff (Akk.) =Benzin ist ein Brennstoff
Gleichsetzungen mit als bilden wir z.B. mit den Verben:
arbeiten, tätig sein, beschäftigt sein/werden, auf-/an-treten tb .... (Subjekt)
sich zeigen, sich erweisen, sich herausstellen tb, gelten ... (Subjekt)
nehmen, benutzen, ver-/an-wenden, (ge)brauchen ... (Akk.Obj.)
sehen(oft Passiv), betrachten, wahrnehmen tb, verstehen ... (Akk.Obj.)
"sowohl … als auch“ ist wie und : Er kann sowohl Deutsch als auch Englisch.(=Deutsch und Englisch)
Nebensätze mit " insofern, als ... " erklären eine Sache genauer:
Deutsch ist insofern schwer, als die Grammatik sehr kompliziert ist. (=Was ist schwer? Die Grammatik)
John Campbell-Cohen SEITE 61
ANGABEN 1
Angaben (=“adverbiale Bestimmungen“) gehören zum Verb, aber es sind keine Objekte.
Was ist der Unterschied? (Manche Bücher nennen Objekte und Angaben „Ergänzungen“)
Bestimmte Verben haben bestimmte Objekte, aber Angaben sind für alle Verben gleich.
Wir unterscheiden temporale(Zeit), kausale(Warum?), modale(Wie?) und lokale(Ort) Angaben.
Wenn sie zusammen in einem Satz sind (Regel "te-ka-mo-lo “ ),
kommen zuerst temporale, dann kausale, dann modale und immer zuletzt lokale Angaben.
Temporalangaben
Sie stehen im Satz gern auf Position 1, links neben dem konjugierten Verb.
Auch nach dem Verb kommen sie vor anderen Angaben, manchmal sogar vor dem Subjekt,
aber immer erst nach Personal- und Reflexivpronomen, die direkt neben dem Verb stehen müssen.
Temporalangaben haben folgende Formen:
- Adverben: dann, heute, morgen, jetzt, bald, gleich, später, ...
danach, davor, dabei, währenddessen, seitdem (Pronominaladverben)
Pron.-adverben wiederholen eine Zeit aus einem anderen Satz: Wir essen. Danach (=nach dem Essen) trinken wir Kaffee.
- Ausdrücke mit/ohne Präposition:
um 5 Uhr, gegen 9 Uhr, am 15.7., nach dem Januar (Uhrzeit, Datum)
während des Essens, beim Essen, bei der Arbeit (Gleichzeitigkeit)
nach dem Essen, vor dem Essen, seit dem Essen (Vorzeitigkeit)
Ohne Präposition (immer Akkusativ!) : diese/n/s, letzte/n/s, nächste/n/s Woche/Monat/Jahr
Ich habe einen Monat im Hotel gewohnt. Warten Sie einen Moment. (Zeitdauer)
Datum: Heute haben wir den fünften neunten (Akk.!) / Heute ist der fünfte neunte (Nom.)
- Temporale Nebensätze (s. auch Arbeitsblatt "Konjunktionen 2: Temporale" S. 59)
Diese Nebensätze sind grammatisch auch Angaben zum Verb im Hauptsatz !
Sie können im Hauptsatz auf Position 1 sein, nach dem Komma kommt dann Position 2 = das Verb !
Wenn ich gegessen habe (Pos. 1: Zeit), gehe (Komma,Pos. 2: Verb) ich nach Hause.
Lokalangaben
Sie können auf Position 1 stehen, wenn sie für den Satz wichtig sind.
Sonst stehen sie hinten im Satz, nach Objekten und anderen Angaben,
aber vor präpositionalen Objekten und natürlich vor der Position Satzende(Infinitiv, Partizip Perfekt, Präfix).
Lokalangaben haben folgende Formen:
- Adverben: da, dort, links, rechts, oben, unten, hinten, drüben ...
dahin, daher, daneben, dahinter, darauf, darunter usw. (Pronominaladverben)
- Präpositionale Ausdrücke:
aus Köln, aus Afrika, von der Post, vom Arzt, von zu Hause, (Ursprung)
nach Köln, nach Hause, zur Post, in die Stadt, auf den Tisch, an die Wand (Ziel)
in Köln, in der Stadt, auf dem Tisch, an der Wand, vor/hinter/in dem Haus, zu Hause (Position)
- Lokale Nebensätze sind selten!
Sie stehen auf Position 1 und beginnen mit (da,) wo/ (dahin,) wohin/ (daher,) woher
Wo ich wohne, gibt es viele Hochhäuser. Oder: Da, wo ich wohne, ...
Wo ich herkomme, leben die Leute anders als hier.
Dahin, wohin ich gehe, kannst du nicht mitkommen.
Nebensätze mit wo, woher, wohin sind aber meistens Indirekte Fragesätze:
Ich weiß nicht, wo er wohnt. Die Funktion von diesem Satz ist Objekt von wissen.
Außerdem gibt es Relativsätze, die mit wo, wohin, woher beginnen (Relativsätze haben die Funktion Attribut ):
Das ist der Laden, wo (=in dem) man billiges Gemüse kaufen kann.
Das ist das Land, wohin (=in das) ich fahren will / woher (=aus dem) ich komme.
ANGABEN 2
Kausalangaben
Sie können im Satz auf Position 1 stehen, wenn sie wichtig sind.
Innerhalb von Position 3(=nach dem Verb) kommen sie meistens nach Temporalangaben und Objekten,
aber vor Modal- und Lokalangaben und vor Präpositionalen Objekten.
Kausalangaben haben folgende Formen:
- Pronominaladverben: deswegen, deshalb, darum (wiederholen eine K-Angabe aus einem anderen Satz)
- Präpositionale Ausdrücke:
Wegen des schlechten Wetters (Bestimmte Gründe)
Aufgrund von Problemen (Unbestimmte Gründe)
Vor (lauter) Angst/Wut/Freude ... (Grund ist ein Gefühl, oft mit dem Wort lauter)
Aus (lauter) Angst/Wut/Dummheit ... (Grund ist eine persönliche Schwäche)
auch: Aus diesem Grund (= deswegen)
- Kausale Nebensätze
Diese Nebensätze sind grammatisch auch Angaben zum Verb im Hauptsatz
Sie können auf Position 1 stehen, nach dem Komma kommt dann Position 2 = das Verb!
Weil Frau Becker krank ist, kommt sie heute nicht.
! Ein Satz mit "denn“ ist aber immer ein Hauptsatz! ("Konjunktionen 1" S.58)
Finalangaben
Finalangaben sind besondere Kausalangaben, sie sagen einen Grund in der Zukunft.
Auf Deutsch nennen wir das einen Zweck oder ein (nicht lokales!) Ziel (=lateinisch finis).
Finalangaben haben die gleiche Position wie andere Kausalangaben.
- Pronominaladverben: dazu, dafür (! final "damit" ist nur Konjunktion!)
- Präpositionale Ausdrücke:
Zu diesem Zweck, zum Studium und: Wasser ist zum Trinken (zum+groß Infinitiv)
- Finale Nebensätze
Nebensätze mit der Konjunktion damit : Ich lerne Deutsch, damit ich studieren kann.
Infinitivsätze mit "um ... zu" : Ich lerne Deutsch, um zu studieren. ("Konjunktionen 1" S.58)
Modalangaben
Modalangaben antworten auf die Frage: Wie?
Informationen über Transport sind immer Modalangaben.
Auch alle Angaben, wie ich etwas mache, wie meine Meinung ist, sind Modalangaben.
Modalangaben haben folgende Formen:
- Adverben (hinten im Satz, nach Temporal, Kausal, best. Objekt, vor Lokal, unbest./Präp.Objekt)
gern, gut, schlecht, (un)angenehm, (un)bequem, schnell, langsam, schwer, leicht ...
- Modalpartikel (gerne Position 1 oder nahe Verb)
vielleicht, wohl, anscheinend, möglicherweise, wahrscheinlich, bestimmt, sicher ...
leider, glücklicherweise, hoffentlich, endlich, schon, eigentlich, wirklich, tatsächlich
- Präpositionale Ausdrücke (hinten im Satz)
mit dem Auto, mit dem Fahrrad, mit dem Bus (alle Transportmittel)
mit einem Bleistift, mit einer Brille, mit dem Hammer (Hilfsmittel, Werkzeuge)
durch fleißiges Lernen (Methode)
auch Ausdrücke mit als: ich arbeite als Lehrer; Benzin gebraucht man als Brennstoff (S.60)
- Modale Nebensätze
Sätze mit der Konjunktion indem erklären, wie man etwas macht.
Man kocht Wasser, indem man es in einen Topf füllt und auf den Herd stellt.
Sätze mit dadurch, dass ... erklären, was man für ein bestimmtes Resultat tun muss
Dadurch, dass er stark bremste, konnte er das Auto rechtzeitig zum Stehen bringen.
J.Campbell-Cohen SEITE 63
KOMPRIMIERTE SÄTZE
In einem (wissenschaftlichen) Text bilden wir auf Deutsch gerne lange und komplizierte Sätze.
Wir benutzen hier nicht nur Hauptsätze und Nebensätze,
sondern auch viele komprimierte (komprimieren=klein machen) Sätze.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Sätze zu komprimieren:
SUBSTANTIVKONSTRUKTIONEN
KOMPRIMIERTE SÄTZE II
Erweiterungen: Hier können wir alle Satzteile finden, die es in einem normalen Satz gibt:
- Akkusativ-Objekt die ihren Vater liebenden Kinder ( Vater = Akkusativ-Objekt von lieben )
- Dativ-Objekt: die ihrem Vater helfenden Kinder ( Vater = Dativ-Objekt von helfen )
- selten Dativ- und Akkusativ-Objekt zusammen die ihrem Vater die Zeitung bringenden Kinder
- präpositionale Objekte: die auf den Bus wartenden Kinder
- temporale, kausale, modale, lokale Angaben, Adverben oder präpositionale Ausdrücke (S. 61,62)
Hier kann man oft einen Satz bilden Substantiv +Verb sein +Adjektiv, oder mit Es gibt :
Wegen hoher Preise ⇒ Weil die Preise hoch sind / Weil es hohe Preise gibt
Bei starkem Regen wollen wir nicht spazieren gehen
⇒ Wenn es starken Regen gibt (oder: Wenn es stark regnet ), wollen wir nicht …
Bei starkem Regen wollten wir gestern (einmal!) /nie (immer!) spazieren gehen
⇒ Als es stark regnete, wollten wir gestern … / Wenn es stark regnete, wollten wir nie …
Präpositionen gebrauchen wir auch mit den Substantivkonstruktionen, die oben erklärt sind:
⇨ Präposition(+Artikel)+Substantiv (+Artikel)+Substantiv(Genitiv)
nach dem Abschluss des Studiums
Diese Konstruktionen sind oft präpositionale Objekte und ersetzen einen Nebensatz:
Ich warte auf die Ankunft des Busses ⇒ Ich warte darauf, dass der Bus kommt.
Verb Präposition Verb Pronominaladverb Komma dass
Partizipialkonstruktionen können wir überall finden:
Ich warte auf die Ankunft des zum Bahnhof fahrenden Busses
⇒ Ich warte darauf, dass der Bus ankommt, der zum Bahnhof fährt.
PLUSQUAMPERFEKT
Form: Plusquamperfekt bilden wir wie Perfekt mit dem Partizip Perfekt (=Partizip II)
und mit dem Hilfsverb haben oder sein . Gleiches Hilfsverb wie im Perfekt.
Im Plusquamperfekt benutzen wir das Hilfsverb im Präteritum:
Perfekt: Ich habe gekauft Plusquamperfekt: Ich hatte gekauft
Perfekt: Ich bin gefahren Plusquamperfekt: Ich war gefahren
Mit P.-perfekt sagen wir, was in der Vergangenheit zuerst oder früher passiert ist (="Vorvergangenheit").
Nur selten muss man wirklich das P.-perfekt benutzen, oft sind Perfekt oder Präteritum auch möglich.
P.-perfekt gibt es oft in der Zeitung: man erzählt zuerst das Ende einer Geschichte und beginnt dann wieder am Anfang.
Der erste Satz ist im Präteritum und alle anderen Sätze dann im Pluquamperfekt:
Gestern um 4 Uhr gab es einen Verkehrsunfall. Ein Autofahrer hatte die Ampel nicht gesehen
und war mit der Straßenbahn zusammengestoßen.
VERBFORMEN BEISPIELE
INFINITIV: sehen INFINITIV PASSIV: gesehen werden INFINITIV PERFEKT: gesehen haben
Aktiv Passiv S.71 Aktiv Passiv S.71 Aktiv Passiv S.71 Aktiv Passiv
ich sehe ich werde gesehen ich sah ich wurde gesehen ich habe gesehen ich bin gesehen worden ich hatte gesehen ich war gesehen worden
du siehst du wirst gesehen du sahst du wurdest gesehen du hast gesehen du bist gesehen worden du hattest gesehen du warst gesehen worden
er sieht er wird gesehen er sah er wurde gesehen er hat gesehen er ist gesehen worden er hatte gesehen er war gesehen worden
wir sehen wir werden gesehen wir sahen wir wurden gesehen wir haben gesehen wir sind gesehen worden wir hatten gesehen wir waren gesehen worden
ihr seht ihr werdet gesehen ihr saht ihr wurdet gesehen ihr habt gesehen ihr seid gesehen worden ihr hattet gesehen ihr wart gesehen worden
sie sehen sie werden gesehen sie sahen sie wurden gesehen sie haben gesehen sie sind gesehen worden sie hatten gesehen sie waren gesehen worden
FUTUR Ⅰ S. 66, 76 (benutzen wir selten) FUTUR Ⅱ S. 66, 76 (benutzen wir fast gar nicht)
werden + Infinitiv werden + Infinitiv Perfekt
Aktiv Passiv (mit Infinitiv Passiv!) Aktiv Passiv
ich werde sehen ich werde gesehen werden ich werde gesehen haben ich werde gesehen worden sein
du wirst sehen du wirst gesehen werden du wirst gesehen haben du wirst gesehen worden sein
er wird sehen er wird gesehen werden er wird gesehen haben er wird gesehen worden sein
wir werden sehen wir werden gesehen werden wir werden gesehen haben wir werden gesehen worden sein
ihr werdet sehen ihr werdet gesehen werden ihr werdet gesehen haben ihr werdet gesehen worden sein
sie werden sehen sie werden gesehen werden sie werden gesehen haben sie werden gesehen worden sein
RELATIVSÄTZE BILDEN 1
Bei dieser Übung bekommen wir 2 Hauptsätze und sollen einen Relativsatz bilden.
Der erste Satz bleibt jetzt Hauptsatz, und der zweite Satz soll Relativsatz werden:
1. Wir schreiben einen Test.
2. Der Test ist schwer.
Richtig: Wir schreiben einen Test (1.Satz=Hauptsatz), der schwer ist. (Relativsatz)
Falsch: Der Test, den wir schreiben, (1.Satz=Relativsatz) ist schwer.
Das ist ein grammatisch richtiger Satz, aber es ist nicht die Aufgabe.
Relativpronomen "dessen" für "des Lehrers" ersetzt den Artikel von Buch !!
Falsch: dessen das Buch oder das Buch dessen
John Campbell-Cohen SEITE 69
RELATIVSÄTZE BILDEN 2
- Der Relativsatz steht immer direkt rechts neben seinem Beziehungswort im Hauptsatz!
Beziehungswort ist Ende Hauptsatz ⇒ Relativsatz kommt nach dem Hauptsatz.
Wir schreiben einen Test, der schwer ist.
Beziehungswort ist Anfang Hauptsatz ⇒ Relativsatz ist im Hauptsatz
1. Der Lehrer kommt nicht. 2. Er ist krank.
Falsch : Der Lehrer kommt nicht, der krank ist. Relativpronomen ist nicht neben Beziehungswort!
Richtig: Der Lehrer, der krank ist, kommt nicht.
- AUSNAHME: Präfix trennbare Verben/Infinitiv/Partizip Perfekt (mit Partikel) dürfen (müssen nicht!)
zwischen Relativsatz und Beziehungswort stehen:
1. Heute ist der Lehrer (nicht ) wiedergekommen (Partizip Perfekt). 2. Er war krank.
Richtig: Heute ist der Lehrer, der krank war, (nicht ) wiedergekommen.
Auch richtig: Heute ist der Lehrer (nicht ) wiedergekommen, der krank war.
- Attribute des Beziehungswortes müssen(!) zwischen Beziehungswort und Relativsatz bleiben:
1. Das Buch des Lehrers hat einen weißen Umschlag. 2. Das Buch liegt hier.
Richtig: Das Buch des Lehrers, das hier liegt, hat einen weißen Umschlag.
Falsch : Das Buch, das hier liegt, des Lehrers hat einen weißen Umschlag.
Falsch!! Das Buch, dessen (Genitiv nicht hier, sondern im ersten Satz!!) hier liegt, hat ...
John Campbell-Cohen SEITE 70
RELATIVPRONOMEN ERGÄNZEN
Bei dieser Übung bekommen wir einen Hauptsatz mit Relativsatz, aber das Relativpronomen fehlt!
Beispiel a) Wir schreiben einen Test, ...... schwer ist.
Beispiel b) Wir schreiben einen Test, ...... wir schwer finden.
Beispiel c) Der Lehrer, ......... ich geredet habe, heißt Herr Müller.
Beispiel d) Der Lehrer, ......... Buch ich gefunden habe, heißt Herr Müller.
PASSIV-VERBFORMEN
Alle Passiv-Formen von einem Verb bildet man mit dem Partizip Perfekt von diesem Verb.
Zu diesem Partizip Perfekt (Position Satzende) kommt ein Hilfsverb: werden
Von werden bilden wir die Form, die wir haben wollen: Präsens, Perfekt, Infinitiv usw.
Intransitive Verben (ohne Akkusativ-Objekt) haben kein Passiv.
Nur manche Verben der Aktion (z.B. helfen,arbeiten,essen,tanzen ...) haben ein Passiv ohne Subjekt:
Heute wird gearbeitet. In der Disko wird nur getanzt und nicht geredet.
Oft gibt es nur die 3.Person: Er/sie/es (=Sache) wird gekauft , aber nicht: ich werde gekauft.
Als Beispiel nehmen wir das Verb sehen, weil es in allen Formen ein Passiv hat.
!! Alle Passiv-Formen von sehen bilden wir mit dem Partizip Perfekt von sehen : gesehen !!
INFINITIV PASSIV: gesehen werden (=Partizip Perfekt von sehen + Infinitiv werden )
PERFEKT PASSIV
Perfekt von werden + gesehen = Hilfsverb sein + gesehen + worden (ohne ge- !)
ich bin gesehen worden
du bist gesehen worden
er ist gesehen worden
wir sind gesehen worden
ihr seid gesehen worden
sie sind gesehen worden
Aktiv und Passiv ist ein Wechsel von Subjekt und Objekt: SUBJEKT WIRD OBJEKT, OBJEKT WIRD SUBJEKT
Aktiv-Objekt(nur Akkusativ!) wird Passiv-Subjekt, und Passiv-Objekt (mit "von" ) wird Aktiv-Subjekt
(Manchmal haben wir im Passiv nicht ein von-Objekt, sondern ein Objekt mit durch oder sehr selten mit seitens oder von seiten + Genitiv)
Dativ-Objekte und andere Satzteile (temporal, kausal, modal, lokal, präpositional) bleiben in Aktiv und Passiv gleich !!
Passiv-Verbformen: wir bilden zuerst das Partizip Perfekt (Position Satzende!), und dann konjugieren wir "werden".
Infinitiv Passiv: Partizip Perfekt + Infinitiv "werden"
Subjekt⇔Objekt Aktiv-Subjekt suchen(links oder rechts neben konjugiertem Verb) von+Dativ suchen
von+Dativ bilden = präpositionales Objekt Nominativ bilden (ohne von !) = Aktiv-Subjekt
!! Aktiv man ersatzlos entfernen! (Passiv kein von ) !! !! Kein von ⇒ Aktiv-Subjekt = man (rechts neben konjugiertem Verb) !!
VERB Partizip Perfekt bilden (Satzende) Partizip Perfekt suchen - "werden“ entfernen
Aber Perfekt bleibt das Partizip in Aktiv und Passiv!
"werden“ konjugieren - gleiche Zeitform wie Aktiv! Verb (im Perfekt Hilfsverb) konjugieren - Gleiche Zeitform wie Passiv !
Neues Subjekt ⇒ Verb Sg. oder Pl. ? Neues Subjekt ⇒Verb Sg. oder Plural ?
Nominativ bilden (ist aber meistens gleich Akk.!) = Passiv-Subjekt Akkusativ bilden (ist aber meistens gleich Nominativ!) = Akkusativ-Objekt
Aktiv ohne Akkusativ-Objekt ⇒ Passiv ohne Subjekt* Passiv hat kein Subjekt* (oder unpersönliches "es“) ⇒ Aktiv kein Objekt
!!! Dativ-Objekte und andere Satzteile (temporal, kausal, modal, lokal, präpositional) bleiben gleich !!!
* PASSIV OHNE SUBJEKT Verben, die eine Aktivität sagen (z.B. arbeiten, helfen, tanzen, schwimmen) und im Aktiv kein Akkusativ-Objekt haben,
bilden ein Passiv ohne Subjekt, oder das Passiv-Subjekt ist unpersönliches "es".
Beispiel: "Hier wird gearbeitet" oder "Es wird gearbeitet".
Dieses "es" ist nur ein Subjekt-Ersatz. Es wiederholt nichts, heißt nichts, es fällt im Aktiv weg: "Hier arbeitet man."
John Campbell-Cohen SEITE 75
AKTIV UND PASSIV: BEISPIELE
Übungen zu Aktiv / Passiv haben oft sehr lange und komplizierte Sätze mit schweren Wörtern.
Aber man muss in langen Sätzen nur sehr wenig verändern! Und man muss die Sätze meistens nicht umstellen.
Regel Passiv⇒Aktiv und Aktiv⇒Passiv : Subjekt wird Objekt, Objekt wird Subjekt!
- Im Passiv ist das Subjekt nicht immer neben dem konjugierten Verb!
- Das Aktiv-Objekt ist ein Akkusativ-Objekt, aber das Passiv-Objekt ist ein Objekt mit von +Dativ.
- Dativ-Objekte, andere Objekte und andere Satzteile (Angaben, Attribute) bleiben in Aktiv und Passiv gleich!!
PERFEKT: Aktiv immer haben , Passiv immer sein !! Partizip Perfekt bleibt an seinem Platz!
Schon früher haben viele Leute den Urlaub gerne im Süden verbracht.
Schon früher ist von vielen Leuten der Urlaub gerne im Süden verbracht worden .
AKTIV Die Reiseagentur bringt die Touristen mit Bussen zu den Hotels .
PERFEKT: Passiv immer sein , Aktiv immer haben !! Partizip Perfekt bleibt an seinem Platz!
Von der Reiseagentur sind die Touristen mit Bussen zu den Hotels gebracht worden.
Die Reiseagentur hat die Touristen mit Bussen zu den Hotels gebracht .
Vor Antritt der Reise muss der Preis an das Reisebüro bezahlt werden.
Vor Antritt der Reise muss man den Preis an das Reisebüro bezahlen .
(rechts neben Verb) (Akkusativ bilden!)
Perfekt von Modalverben: Aktiv und Passiv haben Aktiv und Passiv 2xInfinitiv
Vor Antritt der Reise hat der Preis an das Reisebüro bezahlt werden müssen.
Vor Antritt der Reise hat man den Preis an das Reisebüro bezahlen müssen.
KONJUNKTIV ΙΙ
3. Passiv
Nicht vergangen mit Infinitiv Passiv (oder nur Partizip Perfekt): er würde verkauft (werden)
Vergangen wie Perfekt Passiv: er wäre verkauft worden
* hoffen und befürchten : nicht nur ein Vermutung, sondern auch ein Wunsch bzw. das Gegenteil eines Wunsches (=befürchten ).
KONJUNKTIV Ι
Konjunktiv Ι und ΙΙ haben gleiche Endungen und nur 2 Zeitformen: vergangen / nicht vergangen.
Konjunktiv Ι bilden wir mit dem Infinitiv-Stamm (nicht Präsens-Stamm !)
Viele Formen sind gleich Indikativ. Wir benutzen für alle Plural-Formen immer den Konjunktiv ΙΙ !
Die Modalverben und "wissen“ haben Konjunktiv Ι – Formen für die 1. – 3.Person Singular:
ich/er könne müsse solle wolle dürfe möge wisse
du könnest müssest sollest wollest dürfest mögest wissest
Modalverben: er habe gemusst – aber, mit Infinitiv: er habe kommen müssen (2x Infinitiv!)
Stark
ich sseehhee (sehe) ssaahh (sähe) , würde sehen
du ssiieehhsstt (sehest) ssaahhsstt (sähest) , würdest sehen
er,sie,es ssiieehhtt sehe ssaahh (sähe) , würde sehen
wir sseehheenn wohnen ssaahheenn (sähen) , würden sehen
ihr sseehhtt wohnet ssaahhtt (sähet) , würdet sehen
sie, Sie sseehheenn wohnen ssaahheenn (sähen) , würden sehen
N.B. Die durchgestrichenen Formen benutzt man nicht. Die Formen in Klammern() benutzt man wenig.
Die fett gedruckten Formen benutzt man viel. Die kursiv gedruckten Formen kann man benutzen.
John Campbell-Cohen SEITE 76
2. Präsens-Verbform ⇒ von diesem Verb Konjunktiv bilden: 3.Sg. Konj Ι, andere Formen Konj.ΙΙ!
Direkte Rede Indirekte Rede 3.Sg. Direkte Rede Indirekte Rede 3.Pl. (Konjunktiv ΙΙ).
Präsens er wohnt er wohne sie wohnen sie wohnten* /(würden wohnen)
1./2.Pers.ich wohne, du wohnst meistens auch: er wohne wir wohnen, ihr wohnt meistens auch: sie wohnten* (s.o. 1.)
starker nimmt er nehme sie nehmen sie nähmen /(würden nehmen)
Modal er will er wolle sie wollen sie wollten* / (würden wollen)
Perfekt er hat gewohnt er habe gewohnt sie haben gewohnt sie hätten gewohnt
er ist gegangen er sei gegangen sie sind gegangen sie seien (wären) gegangen
Futur I+II er wird gehen / er werde gehen / sie werden gehen / sie würden gehen / gegangen
gegangen sein gegangen sein gegangen sein sein
Passiv es wird verkauft es werde verkauft sie werden verkauft sie würden verkauft
es ist verkauft es sei verkauft sie sind verkauft sie seien (wären) verkauft
worden worden worden worden
* In der Indirekten Rede kann man die Konjunktiv ΙΙ-Formen benutzen, die gleich Präteritum sind,
weil es im Konjunktiv kein Präteritum gibt.
3. Präteritum-Verbform ⇒ Partizip Perfekt bilden und haben oder sein im Konjunktiv konjugieren!
Direkte Rede Indirekte Rede 3.Sg. Direkte Rede Indirekte Rede 3.Pl. (Konjunktiv ΙΙ)
Präteritum er wohnte er habe gewohnt sie wohnten sie hätten gewohnt
er nahm er habe genommen sie nahmen sie hätten genommen
er ging er sei gegangen sie gingen sie wären gegangen
er wollte er habe gewollt sie wollten sie hätten gewollt
er wollte gehen er habe gehen wollen sie wollten sie hätten gehen wollen
Passiv es wurde verkauft es sei verkauft worden sie wurden verkauft sie seien verkauft worden
Plusquam- er hatte gekauft er habe (!) gekauft sie hatten gekauft sie hätten gekauft
perfekt ! er war gelaufen er sei (!) gelaufen sie waren gelaufen sie seien (wären) gelaufen
5. Vorsicht Zeit und Ort! Viele Angaben muss man anders sagen!
z.B. "hier" ⇒ da / "jetzt" ⇒ nun oder dann / "gleich" ⇒ bald
heute, gestern, morgen ⇒ an diesem Tag, am vorherigen Tag, am nächsten Tag
Wenn möglich, nennt man das Datum oder den Namen des Ortes.