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DIN EN ISO 291:2008-08

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 291:2008) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 61 „Plastics“ in Zusam-
menarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 249 „Kunststoffe“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom NBN
(Belgien) gehalten wird.

Die Mitarbeit des DIN im CEN/TC 249 „Kunststoffe“ wird über den Normenausschuss Kunststoffe (FNK)
wahrgenommen.

An der Erstellung dieser Europäischen Norm war seitens des DIN der folgende Arbeitsausschuss beteiligt:

NA 054-01-04 AA „Verhalten gegen Umgebungseinflüsse“

Für die im Abschnitt 2 zitierte Internationale Norm wird im Folgenden auf die entsprechende Deutsche Norm
hingewiesen:

ISO 62 siehe DIN EN ISO 62

Änderungen

Gegenüber DIN EN ISO 291:2006-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) in Tabelle 1 werden die Normalklimate für nicht tropische und tropische Länder gleichberechtigt
aufgeführt;

b) in Abschnitt 6 wurde eine Anmerkung 2 ergänzt bezüglich der Nichtakzeptanz größerer Toleranzen für
Temperatur und Feuchte.

Frühere Ausgaben

DIN EN 62: 1977-11


DIN EN ISO 291: 1997-11, 2006-02

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN ISO 62, Kunststoffe — Bestimmung der Wasseraufnahme

2
EUROPÄISCHE NORM EN ISO 291
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Mai 2008

ICS 83.080.01 Ersatz für EN ISO 291:2005

Deutsche Fassung

Kunststoffe —
Normalklimate für Konditionierung und Prüfung
(ISO 291:2008)

Plastics — Plastiques —
Standard atmospheres for conditioning and testing Atmosphères normales de conditionnement et d'essai
(ISO 291:2008) (ISO 291:2008)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 21. April 2008 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2008 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 291:2008 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................2
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................4
3 Begriffe ...................................................................................................................................................4
4 Kurzbeschreibung .................................................................................................................................5
5 Normalklima ...........................................................................................................................................5
6 Klassen von Normalklimaten................................................................................................................5
7 Normal- und Umgebungstemperatur ...................................................................................................5
8 Durchführung .........................................................................................................................................6
8.1 Konditionierung .....................................................................................................................................6
8.2 Prüfung ...................................................................................................................................................6
Anhang A (normativ) Erreichen des Feuchtegleichgewichts von Kunststoffen in einem
Konditionierklima...................................................................................................................................7
Anhang B (informativ) Hintergrundinformationen ...........................................................................................9
B.1 Allgemeines............................................................................................................................................9
B.2 Neue Abweichungen der relativen Feuchte ........................................................................................9
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 10

2
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 291:2008) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 61 „Plastics“ in
Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 249 „Kunststoffe“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom
NBN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2008 und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis November 2008 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt EN ISO 291:2005.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 291:2008 wurde vom CEN als EN ISO 291:2008 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.

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DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt nähere Angaben über die Konditionierung und Prüfung aller Kunststoffe und
Arten von Probekörpern bei konstanten Klimabedingungen fest.

Sonderklimate, die für eine besondere Prüfung oder ein besonderes Material anwendbar sind, oder die eine
besondere klimatische Umgebung simulieren, sind in dieser Internationalen Norm nicht enthalten.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ISO 62, Plastics — Determination of water absorption

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

3.1
Normalklima
bevorzugtes Konstantklima, für das bestimmte Werte der Lufttemperatur und Luftfeuchte und auch Grenz-
werte von Luftdruck und Luftgeschwindigkeit festgelegt sind, und bei dem die Luft keine signifikanten
zusätzlichen Bestandteile enthält und keine signifikanten zusätzlichen Strahlungseinflüsse vorhanden sind

ANMERKUNG 1 Normalklimate ermöglichen das Erreichen und Aufrechterhalten eines definierten Zustands von Proben
oder Probekörpern.

ANMERKUNG 2 Normalklimate entsprechen den mittleren Klimabedingungen in Laboratorien und können in Klima-
schränken, Klimakammern und klimatisierten Räumen (geregeltes Klima) erzeugt werden.

3.2
Konditionierklima
Konstantklima, in dem eine Probe oder ein Probekörper vor der Prüfung gelagert wird

3.3
Prüfklima
Konstantklima, dem eine Probe oder ein Probekörper während der Prüfung ausgesetzt wird

3.4
Konditionierung
ein oder mehrere Arbeitsgänge, die dazu bestimmt sind, eine Probe oder einen Probekörper bezüglich seiner
Temperatur und seines Feuchtegehalts in einen Gleichgewichtszustand zu bringen

3.5
Konditionierverfahren
Kombination von Konditionierklima und Konditionierdauer

3.6
Umgebungstemperatur
Umgebungsbedingung, die den üblichen klimatischen Bedingungen in Laboratorien mit ungeregelter Tempe-
ratur und Luftfeuchte entspricht

ANMERKUNG Der Ausdruck „bei Umgebungstemperatur“ bezieht sich auf eine Umgebung, deren Lufttemperatur in
einem bestimmten Bereich liegt, unabhängig von relativer Feuchte, Luftdruck oder Luftgeschwindigkeit. Im Allgemeinen
erstreckt sich der Lufttemperaturbereich von 18 °C bis 28 °C und wird als „bei einer Umgebungstemperatur von 18 °C bis
28 °C“ angegeben.

4
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

4 Kurzbeschreibung
Wird ein Probekörper einem bestimmten Konditionierklima oder einer bestimmten Konditioniertemperatur
ausgesetzt, stellt sich ein reproduzierbarer Temperaturzustand und/oder ein Feuchtegleichgewicht zwischen
dem Probekörper und dem Konditionierklima oder der Konditioniertemperatur ein.

Die vorliegende Norm beabsichtigt nicht, Verfahren festzulegen, wie die Feuchtempfindlichkeit zu bestimmen
ist.

Bestimmte Materialien können besondere Anforderungen an die Konditionierung stellen. Diesbezüglich sind
die Festlegungen der zutreffenden Internationalen Normen zu befolgen.

5 Normalklima
Sofern nichts anderes festgelegt ist, wird eine der in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen als Normalklima
angewendet.

Tabelle 1 — Normalklimate

Bezeichnung des
Lufttemperatur Relative Feuchte Anmerkungena
Normalklimas
°C % r.F.
23/50 23 50 für nicht tropische Länder
27/65 27 65 für tropische Länder
a Bei der Ermittlung von Vergleichsdaten für Polymere, z. B. für Datenbanken, ist immer das Normalklima 23/50 zu verwenden.

ANMERKUNG Die Werte in Tabelle 1 gelten für übliche Höhen mit einem Luftdruck zwischen 86 kPa und 106 kPa und
mit einer Luftgeschwindigkeit ≤ 1 m/s.

6 Klassen von Normalklimaten


Tabelle 2 gibt die unterschiedlichen Klassen von Normalklimaten entsprechend den verschiedenen
Abweichungsbereichen für Temperatur und relative Feuchte an. Die in Tabelle 2 angegebenen Grenzab-
weichungen beziehen sich auf den Nutzraum in einer Prüf- oder Konditionierkammer. Klimaschränke der
Klasse 1 erfordern eine häufigere Kalibrierung. Bei der Kalibrierung sind die Herstellerempfehlungen zu
befolgen. Klimaschränke müssen mindestens einmal jährlich kalibriert werden.

Tabelle 2 — Klassen der Normalklimate und entsprechende Grenzabweichungen

Grenzabweichungen
Grenzabweichungen bei der relativen Feuchte
Klasse bei der Temperatur
% r.F.
°C 23/50 27/65
1 ±1 ±5 ±5
2 ±2 ± 10 ± 10

ANMERKUNG 1 Üblicherweise sind die Abweichungen paarweise angegeben, d. h. Grenzabweichung der Klasse 1 für
Temperatur und relative Feuchte oder Klasse 2 für Temperatur und relative Feuchte.

ANMERKUNG 2 Klimate mit größeren Abweichungen in Temperatur und der relativen Feuchte können nicht mehr als
Konstantklimate bezeichnet - und werden.

5
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

7 Normal Umgebungstemperatur
Wenn die Feuchte keinen Einfluss oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die zu prüfenden Eigenschaf-
ten hat, braucht die relative Feuchte nicht geregelt zu werden. Die entsprechenden Umgebungsbedingungen
werden mit „Temperatur 23“ bzw. „Temperatur 27“ bezeichnet.

Werden die zu prüfenden Eigenschaften weder von der Temperatur noch von der Feuchte bemerkenswert
beeinflusst, brauchen dementsprechend die Temperatur und die relative Feuchte nicht geregelt zu werden. In
diesem Fall wird die Bedingung mit „Umgebungstemperatur“ bezeichnet.

8 Durchführung

8.1 Konditionierung

Die Konditionierdauer muss so sein, wie in den entsprechenden Materialanforderungen festgelegt.

Wenn die jeweilige Konditionierdauer in der betreffenden Norm nicht vorgegeben ist, muss folgende Dauer
angewendet werden:

a) sofern nicht anders festgelegt, mindestens 88 h bei den Klimaten 23/50 und 27/65;

b) sofern nicht anders festgelegt, mindestens 4 h bei Temperaturen von 18 °C bis 28 °C.

ANMERKUNG 1 Die Dauer, um das Feuchtegleichgewicht zu erreichen, ist im Allgemeinen viel länger als die, um das
Temperaturgleichgewicht zu erreichen.

ANMERKUNG 2 Nicht alle Proben, die nach a) konditioniert werden, erreichen ein Feuchtegleichgewicht. Ein aus-
reichendes Gleichgewicht ist nach einer Konditionierdauer erreicht, die länger als die in ISO 62 festgelegte Zeit t70 ist. t70
hängt quadratisch von der Dicke ab. Weitere Angaben über die Zeit, die erforderlich ist, um das Gleichgewicht zu
erreichen, sind in Anhang A zu finden.

ANMERKUNG 3 Für besondere Prüfungen und für Kunststoffe oder Probekörper, von denen bekannt ist, dass sie das
Temperatur- und Feuchtegleichgewicht entweder sehr schnell oder sehr langsam erreichen, kann in der entsprechenden
Internationalen Norm für die Konditionierdauer eine kürzere oder längere Zeit festgelegt sein (siehe Anhang A).

8.2 Prüfung

Sofern nicht anders festgelegt, müssen die Proben bei den gleichen Klima- oder Temperaturbedingungen
geprüft werden, bei denen sie auch konditioniert wurden. In jedem Fall muss die Prüfung sofort nach der Ent-
nahme der Probekörper aus dem Konditionierraum durchgeführt werden.

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DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Anhang A
(normativ)

Erreichen des Feuchtegleichgewichts von Kunststoffen in


einem Konditionierklima

Die Menge der von einem in einem Konditionierklima konditionierten Probekörper absorbierten Feuchte und
die Absorptions- und Desorptionsrate schwanken deutlich in Abhängigkeit von der Art und der geometrischen
Form des Materials, aus dem der Probekörper gefertigt wurde.

Die in 8.1 angegebenen Konditionierdauern können sich insbesondere bei folgenden Beispielen als nicht aus-
reichend erweisen:

 Werkstoffe oder Probedicken, bei denen bekannt ist, dass sie erst nach langer Konditionierdauer das
Gleichgewicht in ihrem Konditionierklima erreichen (z. B. bestimmte Polyamide oder Dicken über 2 mm,
siehe ISO 62);

 unbekannte Werkstoffe, von denen vorher weder der Betrag der Wasseraufnahme noch die Zeitdauer bis
zum Erreichen des Gleichgewichts abgeschätzt werden können.

In diesen Fällen wird eines der folgenden Verfahren angewendet:

a) Der Werkstoff wird bei einer erhöhten Temperatur getrocknet, die den Werkstoff nicht wesentlich oder
dauernd verändert (für viele Werkstoffe ist eine Temperatur von (50 ± 2) °C akzeptabel); dem Probe-
körper wird zum Abkühlen auf Prüftemperatur in einem Exsikkator eine Zeit von mindestens 2 h gewährt.
In den Prüfbericht ist aufzunehmen, dass diese Konditionierung nicht mit der Festlegung nach ISO 291
übereinstimmt, jedoch eine empfohlene Alternative für besondere Fälle darstellt.

b) Die Probekörper werden in einem Klima 23/50 bzw. 27/65 bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustands
gelagert. Eine ausreichende Zeitdauer ist, wie in ISO 62 festgelegt, die Zeit t70, bei der 70 % des
Wassergehalts bei Sättigung erreicht wurde. Wenn die Zeit t70, wie in ISO 62 festgelegt, einem
Probekörper der Dicke d0 entspricht, wird die Konditionierungszeit t70′ für Probekörper anderer Dicke
nach der Gleichung (A.1) berechnet:

d2
t70′ = t70 × (A.1)
d 02

Dabei ist

t70′ die notwendige Konditionierdauer;

t70 die Dauer zum Erreichen des Feuchtegleichgewichts nach ISO 62, für die Probekörperdicke d0;

d die Dicke des nach dieser Internationalen Norm konditionierten Probekörpers.

Das ist im Prüfbericht zu erwähnen.

c) Die Probekörper werden in einem Umluft-Wärmeschrank oder Konditionierraum bei einer vorgeschrie-
benen erhöhten Temperatur und vorgegebener relativer Feuchte gelagert (bevorzugt werden 50 % r.F.
oder 65 % r.F.), bis sich praktisch ein Feuchtegleichgewicht eingestellt hat (die angewendete Temperatur
und die relative Feuchte müssen zwischen sämtlichen beteiligten Parteien vereinbart und im Prüfbericht
angegeben werden).

7
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Verfahren a) hat den Nachteil, dass sich bestimmte Eigenschaftswerte, besonders mechanische, im
trockenen Zustand von denen unterscheiden, die nach einer Konditionierung im Klima 23/50 bzw. 27/65
gemessen werden. Das Verfahren entspricht nicht dem von ISO 291, ist jedoch eine empfohlene Alternative.

Beim Verfahren b) kann folgende Faustregel von Nutzen sein: Das Erreichen des Gleichgewichtszustands
kann angenommen werden, wenn zwei im Abstand von d 2 Wochen vorgenommene Wägungen sich um nur
0,1 % unterscheiden (d ist die Dicke des Probekörpers in mm).

Verfahren c) wird angewendet, wenn das Feuchtediffusionsverhalten des Kunststoffs bekannt ist und dazu
verwendet werden kann, geeignete Beanspruchungsdauern und -bedingungen zu bestimmen. Die Probe-
körper müssen so lange im Wärmeschrank oder im Konditionierraum verbleiben, bis sie sich praktisch im
Feuchtegleichgewichtszustand befinden. Das kann dann der Fall sein, wenn sich der mittlere Feuchtegehalt
des Materials innerhalb der Konditionierdauer von mindestens 1 Tag um weniger als 0,01 % ändert, bestimmt
durch den Massenverlust nach ISO 62.

Ist der Feuchtediffusionskoeffizient D bekannt, wird die Konditionierdauer zum Erreichen eines tatsächlichen
Feuchtegleichgewichtszustandes nach Gleichung (A.2) bestimmt oder beträgt 1 Tag, je nachdem, welche
Dauer größer ist:

d2
t70 = (A.2)
π2×D

Dabei ist

t70 die Zeit zum Erreichen des tatsächlichen Feuchtegleichgewichts (siehe ISO 62);

d die Dicke der Probe, in mm;

D der Feuchtediffusionskoeffizient, in mm2/s.

8
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Anhang B
(informativ)

Hintergrundinformationen

B.1 Allgemeines
Die vorhergehende Ausgabe dieser Internationalen Norm ISO 291:1977 basierte auf ISO 554:1976, Standard
atmospheres for conditioning and/or testing — Specifications, die vom ISO/TC 125 erarbeitet wurde.

ISO 291:1977 entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und enthielt einige veraltete Definitionen, z. B.:
 gab es Definitionen für Umgebungsbedingungen mit ungeregelter Luftfeuchte, z. B. „Klima 23“, die mit
„Klima 23/50“ (mit geregelter Feuchte) verwechselt werden konnten;
 enthielten Abweichungen von Temperatur und relativer Feuchte nur die zeitabhängigen Schwankungen;
 waren Abweichungen der relativen Feuchte kleiner als die theoretisch möglichen Werte, z. B. war die
relative Feuchteabweichung von ± 5 % bei Klimaten der Klasse 2 ohne weitere Beschränkungen (z. B.
bezüglich der Zeitkonstante des Feuchtemessgerätes) physikalisch nicht möglich.

B.2 Neue Abweichungen der relativen Feuchte


Die größeren Abweichungen, die seit 1997 in den Ausgaben von ISO 291 angegeben sind, enthalten die
zeitlichen Schwankungen und die Schwankungen hinsichtlich der Lage der Probekörper in der Klimakammer.

Die in der Tabelle 2 angegebenen Abweichungen der relativen Feuchte beruhen auf den Minimalabwei-
chungen, die bei den vorgegebenen Temperaturabweichungen unter Annahme einer Schwankung der Tau-
punkttemperatur von ± 0 °C theoretisch erreicht werden können, und sind größer als die in ISO 291:1977
angegebenen Abweichungen.

Die Abweichung der relativen Feuchte ∆U ist gegeben durch (B.1) [1], [2]:

∆U = kA ⋅ ∆θ + kD ⋅ ∆θD (B.1)

Dabei ist
∆θ die Abweichung der Lufttemperatur;
∆θD die Abweichung der Taupunkttemperatur;
kA ein von der Lufttemperatur abhängiger Koeffizient;
kD ein von der Taupunkttemperatur abhängiger Koeffizient.

BEISPIEL Abweichungen der relativen Feuchte bei ∆θD = 0,0 °C:

 Klima 23/50, Klasse 2 (∆θ = 2,0 °C):


 ∆U = 3,03 ⋅ 2,0 % r.F. + 3,30 ⋅ 0,0 % r.F. = ± 6,06 % r.F.
 Klima 27/65, Klasse 1 (∆θ = 1,0 °C):
 ∆U = 3,82 ⋅ 1,0 % r.F. + 3,76 ⋅ 0,0 % r.F. = ± 3,82 % r.F.

Deshalb wurde aus praktischen Erwägungen die Abweichung der relativen Feuchte von Normalklimaten der
Klasse 2 mit ± 10 % r.F. angegeben (Klimate der Klasse 1: ± 5 % r.F.); darin eingeschlossen sind die
tatsächlichen Abweichungen der Taupunkttemperaturen und die zulässigen, durch übliche Fehler und die Drift
von Steuer- und Regeleinrichtungen und Feuchtemessgeräten bewirkten Abweichungen.

9
DIN EN ISO 291:2008-08
EN ISO 291:2008 (D)

Literaturhinweise

[1] Strömsdörfer, G., „Realistische Umweltsimulation“, F&M, Zeitschrift für Elektronik, Optik und Mikro-
systemtechnik, Carl Hanser Verlag, München, 103 (1995) 11-12, S. 713-716

[2] Anhang B von ISO 187:1990, Paper, board and pulps — Standard atmosphere for conditioning and
testing and procedure for monitoring the atmosphere and conditioning of samples

10

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