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DIE AUSSPRÜCHE DES BAYEZID BIS'J'AMI

Eine vorläufige skizze.


Von HELLMUT RIT'l'ER, Frankfurt a. M.

Einer der ältesten und berühmtesten mystiker des Islam ist der allen islamo-
logen wohlbekannte Abü Yazid oder wie die Perser und Türken ihn nennen:
Bäyezid Bistämi. Seine berühmtheit wird schon durch die tatsache bewiesen,
dass er zum eponymus zweier türkischer sultane geworden ist. Sein eigentlicher
name lautet: 'J'aifür b. <Isä b. Adam b. Surösän. Er ist wahrscheinlich im
jahre 261/874, 83jährig, gestorben, also 188/803, das heißt schon im 2. jahrh.
d. h., geboren. Wie seine nisbe besagt, stammt er aus Bistäm. Das ist heute
ein verfallener kleiner ort nördlich Sährüd, an der strasse, die am südrande des
nordiranischen randgebirges entlang führt. Dort liegt er auch begraben, unter
einer kuppel, die der Mongolenchan Ulcaitu M. Xudäbende im jahre 713/1313
hat errichten lassen. Der geograf Yäqüt berichtet, dass der ort die eigentüm-
lichkeit habe, dass niemals ein liebender darin gesehen worden sei, und dass
denjenigen, der, mit diesem affekt behaftet, von dem wasser des ortes getrunken
habe, die liebe verlasse. Das wasser beschreibt Yäqüt als bitter. Ein deutscher
reisender, der den ort besucht hat, hat mir das letztere bestätigt. Ob es mit
diesem wasser zusammenhängt, dass in den mystischen äusserungen Bayezid's
sich kaum äusserungen der gottesliebe finden, will ich dahingestellt sein
lassen. Der urgrossvater Bäyezid's war ein zoroastrier, der zum Islam über-
getreten war. Bäyezid hatte zwei brüder, Adam u. <AU, er selbst war der mit-
telste der drei brüder. Von den späteren gliedern des geschlecJ:!:ts sind Bäyezid's
neffe, der sohn seines bruders Adam, nämlich Abü Müsä <Isä b. Adam und
dessen sohn, Abü <Imrän Miisä b. <fsä, mit dem beinamen <Ammi, von be-
sonderer bedeutung, weil ein grosser teil der aussprüche Bäyezid's von diesen
beiden, dem neffen und nach ihm von dem grossneffen, überliefert wird. Wir
haben also in diesem teil der sprüche familientradition vor uns. Mit dem neffen
Abü Müsä darf nicht verwechselt werden Abü Müsä ad-Dabili: (aus Dabil in
Armenien), der famulus (xädim) Bäyezid's, der gleichfalls aussprüche von ihm
überliefert hat. Der lehrer Bäyezid's war Abü <Ali as-Sind , ein des arabischen
unkundiger mystiker, dem sein schüler die zum gebet nötigen koranverse
mechanisch beibringen mußte. Dieser mann stammte aus Sind, also aus der
nordwest-ecke Indiens. Es liegt nahe zu vermuten, dass durch ihn indische ein-
flüsse auf Bäyezid gewirkt haben. Bäyezid behauptet, von ihm den 'ilm al-fanii/
fi t-tau'l}id, die entwerdung in der gotteseinheit, gelernt zu haben.
Wenn man sich ein bild von einem der vertreter der alten islamischen
mystik machen will, so sieht man sich vor die unbequeme aufgabe gestellt,
die disjecta memb.ra seiner aussprüche aus den verschiedensten quellen zusam-
menzulesen. Alle möglichen lehrbücher des :?üfitums enthalten anekdotische
berichte über ihn oder kurze äusserungen von ihm, auch die erhaltenen biogra-
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fien bestehen nur aus zusammenstellungen kleiner anekdoten und sprüche. Eine in der tat ist das beständige, fast gewaltsame und immer wieder durch hem-
echte biografische synthese, welche die gesamtpersönlichkeit zu erfassen und zu mungen gestörte ringen um die aufhebung alles dessen, was die seele von Gott
begreifen sucht, ist, wie man wohl weiss, von den arabischen und persischen trennt, von allem, was zur setzung von irgend etwas ausser Gott führt, um die
biografen nicht zu erwarten. Dazu kommt, dass die berühmten handbücher eliminierung des unentrinnbaren und nur momentan erlöschenden ichbewusst-
der mystik, wie die von Qu8airi, Sulami, Herewi, Abü Nu'aim und anderen, seins der eigentlich inhalt von Bäyezid's religiösem leben gewesen. Aber schon
zum grossen teil normative, verteidigungs- oder reformschriften sind, die Cunaid sind widersprüche in den berichten über ihn aufgefallen. Er erklärt sie
auf einem bestimmten standpunkt gemässigter mystik stehen und die mit sich aus dem wechsel seiner seelischen zustände zu verschiedenen zeiten und
ihren erzählungen über die alten meister der mystik den lesern muster und vor- gelegenheiten. Die tiefe und originalität der aussprüche erkennt Cunaid an:
bilder vorstellen oder mit ihnen beweisen wollen, dass schon die alten meister „Manches von dem", sagt er „was Abü Yazid gesagt hat, ist in seiner kraft,
ebenso orthodox waren, wie man selber ist. Diese tendenz bewirkt, dass die tiefe und seinen bis zum letzten vorstossenden sinngehalten wie aus einem
aussprüche der alten t;>üfis einer strengen zensur unterworfen werden, die nur meer geschöpft, das ihm allein eigen und nur ihm gegeben war." Auch werde
durchläßt, was der orthodoxie erträglich ist oder durch entsprechende deutung Bäyezid von jedem einzelnen erlebnis jedesmal vollkommen absorbiert, die
erträglich gemacht werden kann. Herewi kennt z. b. die äusserung Bäyezid's, einzelerlebnisse hätten unter sich keinen zusammenhang und führten, so isoliert
dass er sein zelt beim göttlichen thron aufgeschlagen habe, bezeichnet diese und nicht fortgesetzt, nicht zur vollen wahrheit. Cunaid kritisiert also die
art von rede als unglauben (kufr) nach dem gesetz der sari'a, und als gottes- mangelnde innere systematik der äusserungen und ihr stehenbleiben bei einer
ferne nach der mystischen lehre (ly,aqiqa). Daraus folgert er ohne weiteres, dass stufe vor der letzten wahrheit. „Ich fand" so sagte er, „dieerlebnisberichte
die äusserung gefälscht sei. Die eigentlich anstössigen ausdrücke werden sonst Bäyezid's so geartet, dass aus ihnen hervorgeht, dass er in seinem jeweiligen
als sata'/y,ät, als in der erschütterung der ekstase hervorgestossene,hybride äusse- erlebnis jedesmal ganz untergeht und die volle wahrheit verfehlt, wenn er
rungen bezeichnet, die man den grossen männern nachsehen muß. Es ist aber nichts weiter darauf folgen läßt. Es sind gedanken, von denen ihn bald dieser,
für das walten der zensur bezeichnend, dass z. b. A bü Nu 'aim und Qußairi einen bald jener ganz absorbiert hat, von denen jeder anders ist als der andere".
grossen teil dieser äusserungen überhaupt nicht anführen. Doch lassen wir nun einige ausgewählte sprüche Bäyez1d's an uns vorüber-
Die ältesten schriftlichen äusserungen über Bäyezid stammen von dem be- ziehen.
rühmten haupt der Bagdader t;>üfisclnile Abü l-Qäsim Ounaid (gest. 298/910). Einige sprüche zeigen, dass er auf die getreue praktische erfüllung der gesetz-
Er hat aber den grossen mystiker nicht selbst gesehen, sondern sich nur über lichen gebote wert gelegt hat: „Wenn ein mann seinen gebetsteppich auf dem
seine äusserungen berichten lassen. Er hat einen kommentar zu den §afaly,ät wasser ausbreitete und sich mit untergeschlagenen beinen in die luft setzte,
Bäyezid's geschrieben, von dem uns stücke in Sarräc's Luma' erhalten sind. so lasset euch dadurch nicht täuschen, ehe ihr gesehen habt, wie ihr ihn
Ob sie ihm schon gesammelt schriftlich vorgelegen haben, wissen wir nicht. bei den befehlen und verboten findet!" Der hochorthodoxe !!ahabi ist über
Einmal sagt er: „ Gestern kam ein mann aus Bistäm und erzählte ... ". Cunaid diesen spruch so entzückt, dass er ausruft: „Wie süss ist seine rede!"
findet bereits, dass die berichte über Bäyezid's sprüche widersprüche aufweisen, Dem eigentlichen gelehrten betrieb des gesetzes- und traditionswissen-
und versucht sie sich zu erklären. Die spätere strenge zensur ist ihm noch schaft jedoch steht Bäyezid als echter mystiker gleichgültig gegenüber. Er
fremd. A}.imad ibn Sälim, der lehrer des Sarräc, kennt die sata?iät auch nur aus gehört zu dem religiösen typ, der seine religiösen einsichten aus göttlicher
berichten, erklärt sie aber für echt, obwohl Sarräc selbst, sein schüler, von eingebung bezogen zu haben behauptet und sie nicht durch gelehrte theolo-
leuten aus Bistäm gehört haben will, sie wüssten von derartigen äusserungen gische arbeit mit büchern erwirbt. Ein gesetzesgelehrter in Bistäm sagt zu ihm:
Bäyezid's nichts. Dieser selbst hat nichts schriftliches hinterlassen, es gibt nur „Es sind mir sonderbare dinge von dir zu ohren gekommen." Bäyezid ant-
mündliche äusserungen, die ihm zugeschrieben werden, und diese äusserungen wortet: „Und die sonderbaren dinge, die dir nicht zu ohren gekommen sind,
sind nun im gegensatz zu den schlichten und klaren sprüchen etwa eines sind noch viel mehr." Der gelehrte: „Von wem und woher hast du denn dein
l;[asan al-Bat;>ri höchst bizarr und sonderbar. Es sind auch nicht, wie bei wissen?" Bäyezid: „Mein wissen stammt aus göttlicher gabe ... Dein wissen,
jenem, reden, die nach aussen, für andere gesprochen werden, sondern mit ganz o scheich, ist eine übertragung von einer zunge auf die andere, mein wissen ist
wenigen ausnahmen äusserungen über sich selbst und seine inneren erlebnisse, eingebung von Gott." Ein andermal sagt er: „Gott ist einzeln (fard) und man
die zu anderen menschen keine beziehungen haben. Bäyezid war, um das vorweg- muss ihn durch einzelsetzung 'tafrid, negierung aller dinge ausser ihm, so dass er
zunehmen, ein ganz nach innen gewendeter typ, für den sein innenleben alles, nur als einzelner übrig bleibt', suchen. Du aber suchst ihn mit tinte und feder."
seine umwelt wenig bedeutete. Dass Bäyezid, jedenfalls im anfang, die adorationswerke, insbesondere
Eine sehr wesentliches treffende charakterisierung der religiösen persönlich- das gebet, sehr ernst genommen hat, brauchen wir nicht zu bezweifeln. Seine
keit Bäyezid's gibt schon Cunaid. Er sagt: „Die geschichten von Abü Yazid rituellen übungen haben aber einen besonderen charakter, nämlich nicht den
zeigen, dass er zu der totalen vereinigung, 'ain al-cam', gelangt war. <Ain al-cam' einer reinen gehorsamsleistung (tä,a), die getan wird, weil sie befohlen ist, und
ist ein name von den namen des tau"ff id mit besonderen eigenschaften und weil man im jenseits lohn dafür erwartet, sondern sie sind der rahmen für seine
qualitäten, die den eingeweihten bekannt sind." Er meint das vollständige mystischen erlebnisse. Während dieser übungen kommen ihm die erleuchtun-
verschwinden alles aussergöttlichen aus dem bewusstsein des menschen. Und gen, in ihnen erlebt er die entrückung in die andere welt. In der meditation,
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die sich daran anschließt, arbeitet er an dem tacr~d, der eliminierung alles hohem masse charakteristisch ist: Die beschäftigung mit weltentsagung
aussergöttlichen aus dem bewusstsein. (zuhd), asketischen übungen, werken der adoration, ja selbst das interesse an
Die gefühle, von denen seine andachtsübungen begleitet sind, lassen sich den maqämät, den „standorten" der mystiker, die doch für den gewöhnlichen
zum teil aus den berichten erkennen. Wir bemerken zunächst ein vorwiegen $Üfi zentrale bedeutung haben, sind für ihn nicht mehr haltepunkte auf dem
des gefühls des respektes, des ehrfürchtigen erschauerns vor dem numen der wege zur erreichung des zieles oder mittel dazu, sondern absperrungen davon.
gottheit, insbesondere vor ihrem namen, der in der adorationsübung aus- Sein neffe 'lsä fragt ihn nach seinen anfangen und nach seiner weltentsagung
gesprochen werden muß. Diese schauer der ehrfurcht überwältigen ihn bis zur (zuhd). Er antwortet: „Die entsagung (zuhd) hat keinerlei wert. Ich war drei
körperlichen lähmung der glieder. Einer erzählt: „Ich betete hinter Abü Yazid tage in der entsagung, am vierten tage war ich damit fertig. Am ersten tage
das mittagsgebet. Als er die hände zum Allähu alcbar erheben wollte, konnte entsagte ich dem diesseits und allem, was darinnen ist; am zweiten tage entsagte
er es nicht aus ehrfurcht vor Gottes immen. Seine brust bebte, so dass ich das ich dem jenseits und allem, was darinnen ist. Am dritten tage entsagte ich allem
krachen seiner knochen hören konnte, und ich entsetzte mich darüber". - ausser Gott; und als der vierte tag kam, war mir nichts übrig geblieben als
Einmal sprach er den gebetsruf aus und wurde dabei ohnmächtig. Als er wieder Gott. Ich geriet in verzweifelte sehnsucht. Da hörte ich eine stimme sagen:
zu sich kam, sagte er: „Es ist ein wunder, dass einer nicht stirbt, wenn er den ,0 Bäyezid, du bist nicht stark genug, um es mit Mir allein auszuhalten.' Ich
gebetsruf ausspricht." - Fariduddin 'Attär, der bekannte persische dichter sagte: ,Das ist gerade, was ich will.' Da rief die stimme: ,Du hast gefunden,
und sammler von ~üfiviten, berichtet von einem erlebnis Bäyezid's, bei dem die gefunden!"'. - Die weltentsagung lohnt sich auch gar nicht. „ Was für einen
einsamkeit und erhabenheit der natur in einer mondnacht ihn die göttliche wert", so sagt er, „hat schon die welt, dass einer glaubt, sie aufzugeben sei
majestät fühlen lässt. Er lässt ihn erzählen: Als ich ein knabe war, ging ich einst etwas!"
aus Bistäm hinaus. Der mond schien, die welt war stille und ich sah eine ma- So trennt sich Bäyezid von allem, was sonst für die frommen und mystiker
jestät, 1~eben der die 18000 welten wie ein stäubchen erschienen. Da befiel mich von höchstem werte ist. Er kümmert sich nicht um die werke: „Alle leute",
eine verwirrung und ein grosser seelenzustand (ehrfurchtsschauer) überwältigte so sagte er, „sind im meere der werke versunken, ich in dem meere der güte".
mich. Ich sprach: „Gott, eine königshalle, so gross, aber so leer!" Da rief eine Er kehrt socrar reuig von ihnen zurück: „Die reuige umkehr (tauba) von der
stimme: „Die königshalle ist nicht leer, weil niemand kommt, sondern weil sünde ist ei~e, die von den werken tausend". - Wer zur erkenntnis Gottes
Wir die besucher nicht haben wollen. Denn nicht jedes ungewaschene antlitz gelangt ist, der findet die werke unnütz, oder er ist von dieser erkenntnis so
ist würdig dieser königshalle." 'Attär hat allerdings die neigung, bei seinen überwältigt, dass er zur ableistung der werke gar nicht mehr imstande ist.
erzählungen viel aus eigenem hinzuzutun. Der spruch, in dem dies ausgesprochen wird, hat die für viele sprüche
Ehrfurcht äußert sich auch im äusseren benehmen. Lässiges sitzen gehört Bäyezid's charakteristische form der übertrumpfung der äusserung eines zeit-
sich nicht in der gegenwart der könige. Als er einst, vom gebet müde, sich genossen, eines anderen mystikers: Ein mann sagt: „Ich wundere mich über
hinsetzt und das bein langstreckt, ruft ihm eine stimme zu: „ Wer mit königen jemand, der Gott kennt und keinen gottesdienst übt." Bäyezi:d antwortet:
zusammensitzt, muss den anstand wahren." „Ich wundere mich über jemand, der Ihn kennt und gottesdienst übt."
Was von Bäyezid's askese in bezug auf kleidung und nahrung erzählt wird, <Attär kommentiert: Es ist nämlich zu verwundern dass er auf der stelle bleibt
geht nicht über das bei andern frommen übliche hinaus. Der hunger ist ihm und nicht vergeht. Das kann richtig sein, es kann aber auch gemeint sein, dass
ein mittel, zu inneren offenbarungen zu gelangen. „Der hunger", so sagt er, die adorationswerke geradezu von Gott ablenken. Ein anderer spruch sagt:
„ist eine wolke. Wenn der gottesknecht hungert, wird sein herz mit weisheit Gott schaute in die herzen seiner knechte. Da waren solche, die für die reine
beregnet. Wenn Farao gehungert hätte, hätte er nicht gesagt: Ich bin euer ~otteskunde nicht getaugt hätten, die beschäftigte er mit gottesdienstlichen
höchster Gott." übungen." - Ein anderer: „ Gott spendet den knechten die süssigkeit des
Auch er steht, wie andere mystiker, im kampf mit seiner animalischen seele, gottesdienstes, und wegen der freude, die sie daran haben, verwehrt er ihnen
der nafs, oder dem Ich, dem sitz der biologischen triebe. „Ich rief meine 'seele' seine nähe." Ein anderer: „Es ist für den gottesknecht nichts besser, als dass
zu Gott, und sie gebärdete sich störrisch. Da schwur ich ihr zu, das sie ein er ohne alles ist, weder weltentsagung, noch gesetzeskunde, noch werke. Wenn
jahrlang nichts trinken und den schlaf nicht kosten würde. Da tat sie, was ich er ohne alles ist, dann ist er mit allem." - Die wallfahrt nach Mekka verliert
wollte." Der kampf gegen das Ich, die triebseele, ist aber immer noch eine, ihren wert. Er sagt: „Einmal ging ich nach Mekka, da sah ich nur das haus
wenn auch negative bindung an sie. Das beste ist, sich ein für allemal von ihr zu und sprach zu mir selber: ,Die wallfahrt ist nicht angenommen worden; denn
scheiden und sie ganz zu vergessen: „Ich rief meine seele zu Gott, aber sie solche steine habe ich viele gesehen'. Dann ging ich wieder hin, da sah ich das
verweigerte mir die gefolgschaft und machte schwierigkeiten. Da liess ich sie haus und den herrn des hauses. Da sagte ich: ,Das ist noch kein richtiger
stehen und ging weiter zu Gott." - „Als Gott sah, dass ich es aufrichtig meinte monotheismus (taulJii,d)'. Ich ging zum dritten male, da sah ich nur den herrn
mit meinem verzieht auf die welt, da war die erste gnade, die er mir erwies, des hauses und das haus nicht." - Ein andermal beschloss er zur wallfahrt
dass er mich mein Ich, meine seele, vergessen liess." zu gehen, aber karn, als er kaum den ort verlassen hatte, schon wieder zurück.
Er ist aber nicht bei der askese stehen geblieben. Schon der soeben angeführte Man sagte zu ihm: „Du bist doch sonst nie einem vorsatz ungetreu geworden;
ausspruch weist in eine richtung, die, wie wir sehen werden, für Bäyezid in warum diesmal~" Er antwortete: „Als ich mich auf den weg machte, sah ich
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einen neger mit gezogenem schwert. Der sagte zu mir: ,Wenn du umkehrst, auch auf dem wasser." Man sagte: „Du fliegst durch die luft ?" Er sagte: „Ein
so ist es gut, wenn nicht, so trenne ich dir mit diesem schwert das haupt vom vogel fliegt auch durch die luft." Man sagte: „Was soll der gottesma1m denn
leibe'. Dann sagte er: ,Du hast Gott in Bistam verlassen und willst das heilige tun 'I" Bäyezid: „Er soll sein herz an nichts hängen ausser Gott." Er nimmt es
haus besuchen ?' " sogar übel, wenn Gott ihm ein wunder gewährt. Einst wollte er einen bruder
Er war überhaupt nicht für das reisen. Al;imad b. Xii;lröye besucht ihn mit besuchen. Als er zum Oxus kam, rückten die beiden ufer des flusses zusammen,
seinen jüngern. Da sagt er zu ihm: „Wie lange willst du noch reisen und die damit er trockenen fusses hinübergehen könnte. Da sprach er: „Herr, was soll
welt durchwandern?" Jener antwortete: „Wenn das wasser auf der stelle diese arglist? Bei Deiner majestät: Nicht darum habe ich Dir gedient!" Dann
stehen bleibt, so verdirbt es." Der scheich sprach: „Sei ein nrner, dann ver- kehrte er um, ohne den fluss zu überschreiten.
dirbst du nicht!" Furcht vor strafe und hoffnung auf lohn im jenseits spielen im leben dieses
Bäyezid suchte Gott in der meditation, bei der er teils stand, teils die sitzende mannes, der über die islamische gesetzesreligion mit ihrem transzendenten
meditationsstellung einnahm, das haupt auf die kniee gelegt: Eines nachts, lohn- und strafsystem weit hinausgelangt ist, keine rolle. Dass Gott im
so heisst es, stand er auf den zehenspitzen bis zum morgen. Sein famulus jenseits die gläubigen fragt: „Was hast du mitgebracht (an guten werken)'?"
beobachtet ihn, es floss blut aus den augen des scheichs. - Ein anderer mann ist der königswürde Gottes nicht angemessen: Man sah ihn nach seinem tode
findet ihn mit gesenktem haupte sitzen. Als er das haupt erhebt, fragt ihn der im traum und fragte ihn: „Was hat Gott mit dir getan'?" Er antwortet:
besucher: „Wo warst du?" Er antwortet: „Am königshofe." Der mann „Man sprach zu mir: ,Was hast du mitgebracht, o scheich ?' Ich sagte: ,Wenn
spricht: „Ich war auch am königshofe, habe dich aber nicht gesehen." Der ein armer zum tor des königs kommt, dann fragt man ihn: Was willst du?
scheicht sprach: „Du hast recht. Ich war innerhalb der vorhänge, du ausserhalb. und nicht: Was hast du mitgebracht?' "
Die draussen sehen die drinnen nicht." - Sein neffe erzählt: „Ich habe drei- Das, was Bayezid von Gott will, ist Er selbst. Al.nnad b. Xic;lröye erzählt: Ich
zehn jahre mit dem scheich zusammengelebt, ohne dass ich ein wort von ihm sah Gott im traum. Er sagte: „Alle frommen wollen etwas von mir ausser
hörte. Es war seine gewohnheit, das haupt auf die kniee zu legen. Wenn er den Bäyezid. Denn der will Mich." - Ein anderer spruch: „Gott hat ausgewählte
lrnpf erhob, stiess er ein 'ach' aus. Dann verfiel er wieder in den früheren knechte. Wenn er die im paradiese von seinem anblick absperren würde, so
zustand.'' würden sie schreien, um aus dem paradies herauszukommen, wie die höllen-
Er durchwandert in der meditation den himmel und hilft seinen mitmen- bewohner schreien, um aus der hölle zu kommen." - Solche sprüche gegen das
schen: Einer sprach: „ W a,rum betest du des nachts nicht ?" Er antwortet: paradies kennen wir auch von den liebesmystikern, wie der Räbi'a, die das
„Ich habe keine zeit zum beten. Ich durchwandere das himmelreich, und wo ich paradies um des geliebten herren des paradieses willen verschmähte. Aber
einen sehe, der gefallen ist, ergreife ich seine hand." - Al).mad b. I;[arb Bayezid geht weiter. Er sagt: „Das paradies hat für die gottesliebenden zwar
schickt ihm eine matte als geschenk und schreibt dazu: „Bete darauf des keinen wert, sie kümmern sich nicht darum, aber die leute der gottesliebe sind
nachts!" Bayezid schreibt ihm zurück: „Ich habe den gottesdienst der be- eben durch ihre liebe abgesperrt." Wir sehen hier, wie Bäyezid bereits einen der
wohner des himmels und der sieben erden zusammengetan und in efo kissen berühmten mystischen stationen, maqame, den maqam al-ma"fy,abba, die station
gestopft und das kissen unter meine wange gelegt." der gottesliebe, ablehnt. Das paradies, weit entfernt, eine belolmung für den
Die werke sind zwecklos, sie führen nicht zum taul;iid. Bäyezid sagt: „Vierzig gotteskundigen zu sein, ist vielmehr eine strafe für ihn. Belohnt wird nicht der
jahre bin ich ein taucher gewesen, der in das meer der werke eintauchte. Als gotteskundige mit dem paradies, sondern das paradies mit dem gotteskundigen.
ich hindurch war, sah ich um meine hüften einen magiergürtel". Ein anderes Bäyezid sagt: „Wer Gott erkannt hat, der ist ein gotteslohn für das paradies,
mal sagt er: „Seit dreissig jahren glaube ich beim beten jedes gebetes, dass und das paradies ist für ihn eine strafe."
ich ein magier sei, der seinen gürtel zerreissen will." Das heisst wohl: Ich Das lohn- und strafsystem des Islam hat für ihn, der andere sorgen hat als
bemühe mich bei jedem gebet, das tau"/y,zd zu erreichen, und muss immer wieder sich vor der hölle zu fürchten und auf das paradies zu hoffen, sinn und bedeu-
von neuem damit anfangen. Er strebt nach einem seelenzustand, bei dem er tung verloren. Sehr merkwürdig zeigt sich das in seinem selbstbewusstsein.
nichts mehr ausser Gott fühlt und erlebt, in dem Gott auch als der allein Er macht sich anheischig, das höllenfeuer mit dem zipfel seiner kutte zu er-
wirkende empfunden wird und alle aktivität des menschen, selbst die auf sticken. Er sagt: „Was ist schon das höllenfeuer? Bei Gott, wenn ich es sehe,
Gott gerichtete fromme adorationsleistung, ausgeschaltet ist. Diese erscheint werde ich es mit einem zipfel meiner kutte ersticken!"
schon als abfall von seinem mystischen monismus, als heidentum. Den heiss- Aber auch für die andern, für die menschheit, vermag er in der bestrafung
ersehnten zustand des tauZizd zu erreichen, ist ihm in den adorationsübungen mit der höllischen qual keinen sinn mehr zu sehen. Lohnt es sich wirklich,
nicht gelungen. Sie erscheinen ihm auch gar nicht dazu geeignet. diese handvoll staub mit ewiger strafe zu quälen? Er legt fürsprache für die
Gleichgültig sind ihm natürlich die wunder. Sie halten nur, wie ein spielzeug, menschheit ein: „Mein Gott, wenn Du den menschen vergeben würdest von
von Gott ab und haben keinen wert. Er sagt: „In meiner anfangszeit liess mich Adam angefangen bis zum jüngsten tage, so würdest Du doch nur einer hand-
Gott zeichen und wunder sehen. Ich kümmerte mich aber nicht darum, und als voll staub vergeben, und wenn Du sie brennen lassen würdest, so würdest Du
Gott mich so sah, gab er mir einen weg zu seiner erkenntnis." Man sagte zu doch nur eine handvoll staub verbrennen!" Er kommt an einem judenfriedhof
ihm: „Du gehst auf dem wassed" Er antwortet: „Ein holzspan schwimmt vorbei und spricht: ,,Was sind diese schon, dass Du sie mit strafe quälst ?
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Eine handvoll knochen, die der vorherbestimmung unterworfen sind; Vergib geschichte ist das motiv das umgekehrte: Er will sich selbst von den störenden ·
ihnen doch!" Er ist sogar bereit, sich selbst zu opfern, um die menschheit aus menschen befreien. Er flieht die störenden menschen: ,,Das zeichen der gott-
der hölle zu befreien. Er betet: „Mein gott, wenn Du in Deinem ewigen wissen bekanntschaft ist das fliehen vor den menschen und das schweigen in der
weisst, dass Du einen menschen mit der hölle bestrafen wirst, so mache meinen gotteserkenntnis." ·
leih so gross in der hölle, dass neben mir niemand mehr raum in ihr hat." All seine energie ist auf die arbeit an sich selbst gerichtet mit dem einzigen
Der mann, dem die sünden der welt so geringfügig erschienen, ist kein buss- ziel, die eliminierung alles aussergöttlichen zu erreichen. Nach seinen selbst-
prediger gewesen. In den wenigen sprüchen, die sich auf das verhalten zu den zeugnissen ist ihm das nur stufenweise, im laufe vieler jahre und am ende doch
mitmenschen beziehen, empfiehlt · er nachsieht mit ihnen. Auch soll man nicht vollkommen gelungen. Das ergebnis dieses bemühens ist aber jedenfalls,
sich selbst nicht höher achten als sie: „ Von den menschen kommt der dass die menschen für ihn überhaupt ausscheiden. Er sieht sie tot und spricht
Gott am nächsten, der seinen geschöpfen den meisten spielraum gewährt, denn über sie das totengebet. Seine mystik verzichtet auf den sozialen verkehr
Gott macht es ebenso." „Solange der gottesknecht glaubt, dass es unter den mit den mitmenschen. In einem seiner berühmten autobiografischen sprüche
menschen einen gebe, der schlechter ist als er selbst, ist er hochmütig. Die sagt er: „Zwölf jahre war ich der schmied meines Ich, bis ich aus meinem Ich
sünde schadet euch nicht so, als die nichtachtung und geringschätzung des einen blanken spiegel gemacht hatte. Fünfjahre lang war ich mein spiegel.
muslimischen bruders.'' Dann sah ich ein jahr lang hinein, und sah um meine hüften einen magier-
So ist Bäyezid kein prediger gewesen. Die behauptung seines neffen, er habe gürtel. Fünf weitere jahre arbeitete ich, diesen gürte! zu zerreissen, bis ~ener
ihn in 13 jahren kein wort sprechen hören, mag übertrieben sein, beweist aber gürte! zerrissen war und ich mich von neuem zum Islam bekehrte. Ich blickte
doch so viel, dass ihm am geselligen gespräch so wenig lag wie an der paräneti- hin und sah alle menschen tot. Ich verrichtete das totengebet über sie und
schen belehrung durch die predigt. Er war lieber mit dem suchen Gottes in kehrte von dem begräbnis ihrer aller zurück und gelangte ohne die belästigung
einsamer stille beschäftigt, womöglich hinter verschlossenen türen. Sein mitleid durch das volk mit Gottes hilfe zu Gott."
mit den menschen bezieht sich mehr abstrakt auf die menschheit als ganzes. Dennoch hat Bäyezid mit den scheichen seiner zeit, Yal;tyä b Mucäg,
Mit den konkreten menschen seiner zeit weiss er nichts rechtes anzufangen. Al;tmad-i Xic;lröye, :Qü n-Nün und anderen, in verkehr gestanden. Manch-
Sie verstehen ihn nicht, sie stören ihn bei seiner versenkung in Gott. Er weiss mal besuchten sie ihn, manchmal schickten sie ihre niuride zu ihm, um ihm
nicht, was er ihnen sagen soll." Es setzten sich leute zu Bäyezid (um seine irgend eine botschaft zu überbringen. Bei diesem verkehr offenbart sich nun
predigt zu hören). Er sah eine ganze weile schweigend vor sich hin, dann erhob wieder jene besondere charaktereigentümlichkeit Bäyezid's, auf die wir schon
er das haupt zu ihnen und sprach: „Seit ihr euch zu mir gesetzt habt, lasse ich hingedeutet haben. Seine antworten an die scheiche der zeit enthalten fast
meine gedanken umherwandern und suche auch nur ein verfaultes korn, das immer entweder eine vernichtende kritik oder eirie übertrumpfung ihrer
ich euch geben könnte und das ihr zu tragen imstande wäret, finde aber keins.'' Ieistungen durch eine weit höhere. Zugleich aber ergibt sich aus diesen ant-
Die gotteskunde läßt sich eben nur durch direkte erfahrung lernen, nicht durch worten, dass er von den maqamen dieser scheiche sehr wenig hält. Er fragt
frage und antwort. Wer Gott erkannt hat, der braucht nicht zu fragen, und wer einen muriden des Saqiq al-Balxi, der ihn besucht: „Was macht denn
ihn nicht erkannt hat, der versteht nicht, was der gotteskundige sagt. Manch- Saqiq ?".Der murid sagt: „Er hat sich von den menschen abgesondert und sich
mal ergeht er sich in belehrungen, aber dann muß man ihn mehrfach bitten, im vertrauen auf die versorgung durch Gott (fawakkul) niedergesetzt." Da sagt
herabzusteigen und verständlicher zu reden. Bäyezid: „ Sage deinem scheich: , Gib acht, dass du nicht Gott mit zwei broten
Die leute zu Gott zu rufen wäre zudem eine einmischung in Gottes tun. versuchst! Wenn dich hungert, so erbitte von deinen mitmenschenzwei broteund
Man sagte zu ihm: „ Warum rufst du die menschen nicht zu Gott ?" Er sprach: lege den stolzen freibrief des f,awakkul weg, damit nicht die stadt und das land,
„Wie könnte Bäyezid jemanden lösen, den Gott gebunden hat 1 Vierzig jahre wo du wohnst, infolge des unsegens deines benehmens in die erde versinkt!"
wandte ich mich den menschen zu und rief sie zu Gott, keiner folgte meinem Dü n-Nün schickt einen muriden zu ihm und läßt ihm sagen: „Du schläfst
ruf. Da wandte ich Inich von ihnen ab. Als ich aber an Gottes königshof kam, die- ganze nacht in der wüste und ruhst. Derweil ist die Karawane vorbei-
sah ich sie alle schon dort angekommen." - Die vermittlertätigkeit zwischen gezogen", d. h.: Du wachst und betest nicht genügend in der nacht. Bäyezid
menschen und Gott ist also zwecklos und überflüssig. Der vermittler ist viel- lässt ihm antworten: „Der vollkommene mann ist der, welcher die ganze nacht
mehr nur eine absperrung von Gott: Als sich einst die leute bei ihm versam- schläft, aber wenn er am morgen aufsteht, vor der karawane in die stadt
melten, sprach er: „0 Herr, ich hatte Dich gebeten, dass Du diese nicht durch kommt." Als :Qü n-Nün das hört, weint er und spricht: „ Unsere seelenzustände
Dich von Dir absperrest; nun hast Du sie durch mich von Dir abgesperrt." sind nicht zu dieser stufe gelangt."
Dann wollte er ihre liebe zu ihm aus ihren herzen vertreiben. Er blickte zu Die berühmteste übertrumpfende antwort ist die, welche er dem Yal;tyä
ihnen hin und sagte: „Ich bin Gott, es gibt keinen gott ausser mir. Darum betet b. Mucäg_ gibt: Yal;tyä schreibt ihm: „Hier ist jemand, der einen becher
mich an!" Da sprachen die leute: „Dieser mann ist wahnsinnig geworden" von der liebe getrunken hat und der danach nimmer mehr durst verspürt."
und verliessen ihn und gingen fort. - Hier ist das motiv, das ihn veranlasst, Da schreibt ihm/Bäyezid: „Hier ist jemand, der die meere der weit einge-
die leute zu vertreiben, der wunsch, sie von ihrer absperrung von Gott zu schlürft hat. Dennoch steht ihm der mund offen und er ruft: Hal min mazid?
befreien, sich selbst als mittler auszuschalten. In einer anderen version der Gibt es noch mehr ?"
240 HELLMUT RITTER Die aussprüche des Bäyezid Bistämi 241

1-!inter an diesen übertrump~enden antworten steht zugleich eine gering- Aber es gibt eine absperrung von Gott, die schlimmer ist als diese: Man fragte
s:h~tzung aller der maqame, wrn tawalclcul, ma°IJ,abba, sulcr usw. Für ihn sind Bäyezid: „Gibt es etwas, was den gottkundigen von Gott absperrt?" Er
srn n~ grund~- keine begehre~lSwer.ten dinge, sondern nur absperrungen. - sprach: „Du armseliger, was sollte den absperren, dessen absperrung Er
YaJ:tya b. Mu ag beobachtet ihn emes nachts beim gebet. Er steht bis zum selber ist!" Das heisst nach dem kommentator BaqlI: Für den erschaffenen
m?rgen auf den zehenspitzen und redet. YaJ:tyä hört, wie er sagt: „Behüte menschen ist es unmöglich, den ewigen Gott zu schauen. Der ewige Gott sperrt
m:ch ~avor, dass ich_dich u1'.1 diesen maqäm bitte!" Am morgen fragt Yal;tyä sich selbst durch sich ab. Das heißt: Gott ist schlechthin transzendent.
Baye~1~, was e~ damit gemem~ habe. Bäyezid sagt: „Es wurden mir zwanzig Gottheit und menschheit können niemals zysammenkommen. Wenn das eine
und em:ge r:"aqame angeboten, ich aber sprach: ,Von allen diesen will ich nichts, fort ist, ist das andere da. Nur Gott selbst kann Gott erkennen. Was immer
denn sie smd alle absperrungen. '" der mensch von Gott aussagt, ist eine absperrung; denn man kann nur aus-
Der rlikr, das immer wiederholte aussprechen des namens Gottes dient den sagen machen über etwas, von dem man einen abstand hat. Zu den aussagen
:;;üfis da~u, ihre gedanken auf Gott zu konzentrieren. Bäyezid h~t den rjilcr über Gott gehört auch das glaubensbekenntnis: „Es gibt keinen Gott ausser
auch geubt, aber er kommt schließlich zu der erkenntnis, dass ihn der rjikr dem Gott." So kommt Bäyezid zu dem paradoxen ausspruch: „Die menschen
g~rade von Gott abhält: „Dreissig jahre lang war ich von Gott abwesend. geloben reuige umkehr von der sünde und ich von dem satze La iläha illä lläh."
Die ursache meiner abwesenheit war, dass ich seiner gedachte. Als ich mich Die erkenntnis selbst setzt einen abstand von dem erkannten voraus. So
davon zurückzog, fand ich Gott in jeder lage." entsteht der spruch: „Jeder, der Gott kennt, weiss nichts von Gott, und jeder,
Der einzige weg, der ihm noch übrig bleibt, nachdem alle anderen mittel, der von Gott weiss, der kennt ihn nicht." - So bleibt also der einzige weg zur
zu Gott zu gela.ngen, versagt haben, ist die totale abwendung von allem äusse- nähe Gottes, einer nähe, in der jeder abstand verschwindet, nur noch die auf-
ren. Man fragt ihn: „Wodurch kann man zu Gott gelangen?" Er sagt: „Durch hebung des einen der beiden subjekte, des subjekts des mystikers, das in dem
blindheit, taubheit, stummheit." subjekt Gottes untergeht. Dieser immer nur für momente eintretende vorgang
Der zustand, den er erreichen will, ist die ma<rifa die unmittelbare bekannt- hat eine negative fase, in der lediglich das schwinden der persönlichkeit, des
s:haft mit Gott. Die~e bedi::1gt aber, nach Qusai~i, 'dass der gottbekannte von Ich, empfunden wird, und eine damit eng verbundene positive, in der das
srnh selber abwesend ist, weil das denken Gottes ihn ganz in besitz genommen göttliche subjekt das Ich des mystikers gleichsam überschwemmt, in sich selbst
hat. Er erlebt als geg~nwärtig nichts mehr als Gott. Bäyezid sagt von sich aufgehen läßt und an seine stelle tritt. Dann fällt für den mystiker sein Ich mit
~elbst_: '.'Ich spreche mit G?tt seit 30 jahren und die menschen glauben, dass dem Gottes zusammen bzw. wird durch das Ich Gottes ersetzt. Die äusserun-
rn_h mit ihnen spreche und sie anhöre. Der gottkundige sieht in seinen träumen gen, die er in diesem ausserordentlichen zustande tut, sind die, in denen er
m?hts als Gott und in seinem wachen nichts als Gott. Er ist in übereinstimmung in der ersten person von Gott redet. „Die menschen haben zustände, aber der
mit Gott, und er blickt auf nichts als Gott." gottkundigehat keinen zustand. Denn die zeichen von ihm sind ausgelöscht, und
Hat _nun Bäyezid mit seiner methode der elimination alles aussergöttlichen seine persönlichkeit ist durch die persönlichkeit eines andern zum verschwinden
a~s semem bewusstsein sein ziel erreicht ? Der normale mensch kann sich gebracht worden. Die spuren seines daseins sind durch die spuren des daseins
diesen seelenzustand, diese gottesmonomanie, kaum vorstellen. Bäyezid eines andern entfernt worden." - Dies behauptet Bäyezid erlebt zu haben.
se~bst redet von schwierigkeiten, die er gehabt hat: „Wenn mir einmal ein Er sagt : „Ich bin in ein meer geschritten, an dessen ufer die profeten stehen
ren~es ,~usspreche~ des Lä iläha illä lläh gelänge, so wäre mir nachher alles geblieben sind. (Denn diesen offenbart sich Gott nur im abstand). Ich sah den
gleich. - Das re_me a~SSI_>rechen des lä iläh bedeutet die erreichung der aus- herrn der ehre im traume und sprach: ,0 Herr, wie kann ich Dich finden?'
schaltung alles mchtgottlichen aus dem bewusstsein. Am ende seines lebens Er sprach: ,Lass dein Ich und komm! Utrulc nafsalca wata<al! (oder: und du
bekennt er: „Ich habe Deiner nie gedacht, es sei denn aus unaufmerksamkeit bist angekommen). Es wird erzählt, dass :Qii n-Niin einen seiner geführten zu
heraus, und Du hast mich nicht abgerufen denn aus einem zustand des aus- Bäyezid sandte, damit er ihm berichten sollte, was das für ein mann sei. Als
setzenden -~ifer~." - Di~ mühe, die es ihm macht, zur konzentration zu ge- der mann nach Bistäm kam, fragte er nach dem hause Bäyezid's und ging zu
lan~en, pragt sich auch m dem spruche aus: „Ich wollte wissen, welches die ihm hinein. Bäyezid sprach: „Wen suchst du?" Der mann: „Bäyezid."
schlimmste strafe für meinen körper war. Nichts fand ich härter als die ab- Bäyezid antwortet: „Wer ist Bäyezid? Und wo ist Bäyezid? Ich suche selber
lenkung der aufmerksamkeit. Das feuer der hölle tut den männern nicht das Bäyezid!" Da ging der mannfort und sprach: „Der mann ist verrückt!" Er
a~, was ihnen ein atom abgelenkter aufmerksamkeit antut." Manche sprüche ging zurück zu :Qii n-Nün und erzählte ihm sein erlebnis. Der aber weinte und
klmg~~ ganz hoffnungslos: Man fr'.1gte ihn: „Wann gelangt der mensch zu sagte: „Mein bruder Bäyezid ist fortgegangen unter denen, die zu Gott ge-
Go~t. Er antwortete: „Du armseliger, gelangt er denn überhaupt zu ihm?" gangen sind.''
„"?ie leute glauben, dass der weg zu Gott heller sei als die sonne ich aber Es folgt die zweite fase. Bäyezid sagt: „Ich streifte mein Ich ab wie die
bitte Gott seit vielen jahren, dass er mir soviel wie ein nadellmopf v~n diesem schlange ihre haut abstreift; dann sah ich mein wesen an und es zeigte sich,
wege öffne, es geschieht aber nicht." dass ich Er war." - Ein anderer spruch: „Ich suchte Gott sechzig jahrelang,
Wir hörten von den absperrungen von Gott, die durch askese, die andachts- da sah ich, dass ich Er war."
übungen, den rlikr, die maqäme, bewirkt werden. Sie alle eliminiert Bäyezid. Hierher gehört endlich der bekannteste und berühmteste seiner aussprüche,
16 Tschudi
242 lIELLJ\il:UT RITTER Die aussprüche des Bäyezid Bistämi 243
in dem er geradeso redet, als ob er Gott wäre: „Erhaben bin ich, erhaben bin selbstheit kann ich nicht herauskommen." - Alles, was er gesehen hat, stamm-
ich! Wie gewaltig bin ich! Ich habe genug an mir selbst. Nichts ist in meiner te doch aus ihm selbst.
kutte ausser Gott." Dieser spruch hat ihm den vorwurf des unglaubens ein- Es gibt andere sprüche, die Bäyezid völlig zu Gott werden lassen. Gott gibt
getragen. ihm sogar die schöpferkraft, so dass Bäyezid mit seinem befehl erden und
Noch größeren anstoss hat seine sogenannte himmelsreise erregt. Er soll von himmel erschaffen kann. Er wird also bekleidet mit den eigenschaften Gottes,
seinem heimatort vertrieben worden sein, weil er behauptet habe, eine himmels- und dies bekleidetsein mit den eigenschaften Gottes fühlt er manchmal viel
reise erlebt zu haben wie der profet. Mit seiner himmelsreise sind jene ent- lebhafter als die eigenschaften des transzendenten Gottes, von denen im Koran
rückungen gemeint, die er, in meditationsstellung oder in gebetshaltung, er- und im gebetsruf gesprochen wird. Abü Müsä berichtet: Bäyezid hörte den
lebte, wobei er sich in die sfären, zu Gottes thron erhob oder die himmel gebetsruf: „Allah ist gross !" Da sprach er : „Ich bin grösser." - Ein mann
durchflog. Er hört sich von Gott angeredet und führt zwiesprache mit ihm. rezitiert bei Bäyezid den koranvers 85/12: „Das zupacken deines herrn ist gar
Solche visionären entrückungen sind in der religionsgeschichte nichts un- heftig." Das sagt Bäyezid „Bei Seinem leben! Mein zupacken ist noch heftiger
gewöhnliches. Im Islam gelten sie als privileg des profeten. Sprüche, in denen als Sein zupacken." - Auch das gefühl, alles zu sein, bricht gelegentlich durch:
Bäyezid von solchen himmelsreisen spricht, sind von Cunaid kommentiert Abü Müsä, der famulus, erzählt: „Ich hörte Bäyezid sagen: ,Ich bin die be-
worden. Einer davon lautet: „Einmal erhob Er mich in die höhe und sprach wahrte tafel.' ,Ich bin der Wein und der Schenke"' usw.
zu mir: ,0 Bäyezid, die von mir geschaffenen menschen wünschen dich zu Vielleicht muss man in diesen seltsamen sprüchen eine äusserung jener
sehen.' Ich sprach: ,Dann schmücke mich mit Deiner einzigkeit und bekleide neigung zum übertrumpfen sehen, die wir bereits kennen gelernt haben.
mich mit Deiner ichheit und erhebe mich zu Deiner einheit! Wenn mich dann Jedenfalls deuten sie auf sein sehr hybrides religiöses selbstbewusstsein hin.
die von Dir geschaffenen menschen sehen, sagen sie: Wir haben Dich gesehen, Aber kehren wir noch einmal zu der variante der erzählung von der himmels-
weil Du dann da bist und ich nicht da bin.' Da tat Er das und stellte mich hin reise zurück. Dort sagt er: „Ich sah, dass alles ich war." Ursprünglich heisst
und schmückte mich und erhob mich. Dann sprach Er: , Gehe hinaus zu den es: „Ich sah, dass das alles täuschung war." Daraus scheint doch hervor-
von mir geschaffenen menschen !' Da tat ich einen schritt fort von Ihm nach den zugehen, dass er dies „alles sein" nicht positiv gewertet hat, was sehr wohl
menschen zu, um hinauszugehen. Beim zweiten schritt wurde ich ohnmächtig. möglich wäre. So ist es z.b. von <Attär aufgefasst worden. Aber der sinn ist
Da rief Er: ,Bringet Meinen freund zurück, denn er kann es keinen augenblick doch vielleicht: Alles, was ich erlebte, bin ich nur selbst. Ich kann aus meiner
ohne Mich aushalten!' " ichheit nicht heraus. Es hätte dann also doch Cunaid recht, wenn er sagt, dass
Wie ist diese erzählung zu verstehen~ Vielleicht so, dass Bäyezid die ver- Bäyezid doch nicht das ziel erreicht habe. <Attär berichtet eine andere ge-
suchung gespürt hat, in seiner eigenschaft als zu Gott gewordener mensch schichte: „Ich flog im raume und im, nichtraum 3 X 30000 jahre. Als man mich
öffentlich hervorzutreten, wie das ja ~alläc später getan hat. Er wäre aber zuliess zum erhabenen thron, da erschien auch dort nur Bäyezid. Ich rief:
durch innere hemmungen daran gehindert worden. Die kommentare geben ,0 Gott, hebe den vorhang auf!' Da kam aus dem vorhang wieder Bäyezid
keinen :fingerzeig, ob diese auffassung richtig oder falsch ist. Cunaid, der den heraus.''
spruch kommentiert, will vor allem zeigen, dass Bäyezid das höchste ziel, das Die geschichte erinnert seltsam an den vers des Novalis:
einswerden mit Gott, doch nicht erreicht habe. Dass er Gott um bekleidung Einern gelang es, er hob den Schleier der Göttin zu Sai:s.
mit seiner einheit bittet, zeige ja, so meint er, dass er die einheit noch Aber was sah er? Er sah, Wunder des Wunders: sich selbst.
nicht erreicht habe. Er habe sich dem ziel genähert, habe es aber nicht er- Wie sollen wir den spruch Bäyezid's verstehen 1 Ist er trotz seiner hybriden,
reicht. freilich manchmal etwas krampfhaft klingenden sprüche, in denen er behaup-
Der nächste von Cunaid kommentierte entrückungsspruch lautet: „Ich tet, Gott geworden zu sein, doch am ende zu der erkenntnis gelangt, dass auch
wurde zu einem vogel mit einem leibe aus einheit und zwei flügeln aus ewig- Gott selbst nur aus ihm selber stammt 1 Dass, wer Gott zu finden meint, nur
dauer, und ich flog immerfort in der atmosfäre des 'ohne wie', zehn jahrelang. sich selber findet ~ Wir wissen es nicht. Denn ein solcher gedanke konnte nie
Endlich kam ich zu einer atmosfäre, die tausendmal tausendmal grösser war von einem islamischen mystiker klar ausgesprochen, ja nur klar gedacht
als jene, und ich flog immerfort, bis ich zu dem platze der urewigkeit kam. werden. Aber es scheint doch nicht unmöglich zu sein, dass er trotz aller stolzen
Dort sah ich den baum der einheit." Den beschreibt er dann. Dann sagt er: sprüche irgendwo einmal an die grenze gestossen ist, die allem religiösen erleben
„Schliesslich blickte ich hin und sah, dass alles dies täuschung war". Das heisst des geschaffenen, endlichen menschen gesetzt ist. In diesem sinne hätte dann
nach dem kommentar: Er hat sich durch geschaffene dinge, wie den baum der Cunaid recht mit seiner behauptung, dass Bäyezid nicht zu Gott gelangt ist.
einheit, absperren lassen und das endziel, das aufgehen in Gott, doch nicht Aber Bäyezid könnte ihm mit einer seiner sprüche entgegnen: „Du armseliger,
erreicht. gelangt denn überhaupt jemand zu ihm~"
Aber es gibt eine sehr interessante variante dieser erzählung: „Ich wurde zu Aber so viel wird aus den sprüchen, die wir kennen gelernt haben, doch
einem vogel und flog in der luft der Er-heit, bis ich das feld der einheiterblickte. klar geworden sein, dass Bayezid, unter verachtung aller zwischenstufen mit
Dort sah ich den baum der ewigkeit. Als ich genau hinblickte, war alles ich. höchster energie auf sein ziel zueilend, den weg der mystik bis zu ende gegangen
Da sprach ich zu Gott: Meine ichheit hat zu Dir keinen weg, und aus meiner ist - vielleicht bis zum bitteren ende.
16*
WESTÖSTLICHE ABHANDLUN.GEN

RUDOLF TSCHUDI

ZUM SIEBZIGSTEN GEBURTSTAG

ÜBERREICHT VON FREUNDEN UND SCHÜLERN

HERAUSGEGEBEN VON

FRITZ MEIER

1954
OTTO HARRASSOWITZ ·WIESBADEN
INHALTSVERZEICHNIS

PETER VoN DER MüHLL: Zur Frage, wie sich die Kyprien zur Odyssee ver-
halten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
ÜLOF GmoN: Platons Euthyphron. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
HARALD FuCIIS: Zu einigen Aussagen des Horaz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
ERNST HowALD: Diderot und Horaz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
KARL MEULI: Ein altpersischer Kriegsbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
ARNALD STEIGER: Vom Hopfen.................................... 87
ENNO LrTTMANN: Türkisches Sprachgut im Aegyptisch-Arabischen . . . . . 107
H. S. NYBERG: Zur Entwicklung der mehr als dreikonsonantischen
Stämme in den semitischen Sprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
ANTON SPITALER: Was bedeutet baqija im Koran~ ................... 137
Rum PARET: Die Lücke in der Überlieferung über den Urislam ........ 147
Loms MASSIGNON: Explication du plan de Ba:;ira (Irak) . . . . . . . . . . . . . . 154
RICHARD HARTMANN: Die Beschreibung des Jordan-Laufes durch al-
<ümari ........................................................ 175
ALFRED BLOCH: Zur altarabischen Spruchdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
G. E. VON GRUNEBAUM: The Literary Views ofibn abi 'Aun (d. 934) .... 225
HELLMUT RITTER: Die aussprüche des Bayezid Bistami. Eine vorläufige
skizze ........... , ............................................ 231
FRITZ MEIER: Der Name der Yazidi:'s ............................... 244
V. MINORSKY: Un poeme Ahl-i I,Iaqq en turk ....................... 258
ÜTTO SPIES: Kamil ül-Kelam ve-Banü-yi Gihan. Eine türkische Rahmen-
erzählung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263
ANNEMARIE VON GABAIN: Ein türkisches Iphigenien-Drama . . . . . . . . . . . 278
ALESSIO BoMBACI: II "Liber Graecus", un cartolario veneziano compren-
dente inediti documenti ottomani in greco (1481-1504) ............ 288
GoTTHOLD WEIL: Ein verschollener Wiegendruck von Gio. Maria Angio-
lello .......................................................... 304
FRANZ BABINGER: Zwei diplomatische Zwischenspiele im deutsch-osma-
nischen Staatsverkehr unter Bajez!d II. (1497 und 1504) ............. 315
FRANZ TAESCHNER: Ein Zunft-Ferman Sultan Mu:;itafä's III. von 1773 .. 331
GOTTHARD JXscHKE: Vollzug der Todesstrafe in der Türkei . . . . . . . . . . . 338
WALTHER Hrnz: Die persische Geheimkanzlei im Mittelalter . . . . . . . . . . . 342
J. W. Fücic Muhammad Iqbal und der indomuslimische Modernismus .. 356

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