Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Hinweis: Wegen
Umbaumaßnahmen findet z.Zt.
kein Freies Kinderatelier statt.
THEMENBEREICH
Kinder- und Jugendkunst - Die Wissenschaft ruft À´lárme!
Die Wissenschaft ruft schon seit langem „À l´ arme!":
Damit unsere Gesellschaft unsere Kinder nicht zur „Erlernten Hilflosigkeit" erzieht und drohende geistige
wie körperliche Degenerierungen sowie seelische Kälte im Keim erstickt werden können, ist es notwendig,
die immer noch unterschätzte Bedeutung von Kunst und Kreativität für die Gesamtentwicklung des
Menschen zu erkennen und zu nutzen.
Durch ein besseres Verständnis für die Kunst von Kindern und Jugendlichen und für kreative Ansätze in
gesamten Lebensbereich eröffnen sich neue, positivere Wege aus der immer größer werdenden „Bildungs-
und Entwicklungs-Notlage", in der sich unsere Kinder, und damit auch alle, die mit Kindern- und
Jugendlichen zu tun haben, befinden.
Kinder brauchen Vorbilder! Ist der Erwachsene jedoch nicht mehr in der Lage, seine eigenen
schöpferischen Kräfte zu nutzen und vorzuleben, wird das Kind nichts mehr nachahmen und sich nicht
weiterentwickeln können. Deshalb ist das Arbeiten mit Erwachsenen ebenso bedeutsam wie das Arbeiten
mit Kindern und Jugendlichen! Die ressourcenorientierte Arbeit mit Erwachsenen, das Erleben der eigenen
Kreativität und der selbstbewusste Umgang damit, gehört ebenfalls zu Andrea Denis´ Tätigkeitsfeld dazu.
... mehr zum "À´lárme" ... oder "Auf, zu den Waffen!!!" <URL: A-l-arme.202.0.html>
Nach oben <URL: #>
Über das Zeichnen erzählt das Kind von dem, was in ihm vorgeht, was es denkt und fühlt, noch lange bevor
es sich sprachlich mitteilen kann. Und dort, wo sich der Jugendliche nicht mehr über die
Sprache ausdrücken möchte und uns Erwachsene mit Widerstand und Verweigerung konfrontiert, dient das
Zeichnen als wichtigstes Kommunikationsmittel, als „Brücke“ in die Seelenwelt unserer Kinder, die von
unschätzbarem Wert ist.
Die Zeichnung begleitet das Kind zum Erwachsenen auf all seinen Lebensstationen, vom frühen Spuren
machen über die persönliche Handschrift (auch Schrift ist Zeichnung!), als Zettel-Botschaften, Notizen,
Randgekritzel, über Konstruktionszeichnungen, Wunschzettel, Gedanken auf Papier, oder erste
Liebesbriefe.
Spontane Zeichnungen lassen das Denken greifbar werden, drücken Gefühle und Sehnsüchte aus, lassen
„Druck“ ab, besitzen „Ventilfunktion“ zur Gesunderhaltung. Durch das Zeichnen nähert man sich den
Dingen, lernt sehen, erkennen und verstehen. Durch Zeichnen gelangt man an Grenzen, die über das
Blatt hinausgehen, kann sich Herausforderungen stellen, stößt auf Paradoxien und kommt in kreative
Prozesse, sozusagen von Künstler zum Lebenskünstler! … So füllt sich die innere Vorstellung mit Bildern
und verwandelt sich zu eine Schatzkammer, auf die das Denken bei Bedarf stetes zurückgreifen kann. Vor
allem kann das Zeichnen den kreativen Teil der Persönlichkeit in uns freisetzen, der vom Bewusstsein viel
zu häufig ausgeschlossen wird.
Die kritische Phase der zeichnerischen Entwicklung der Kinder beginnt mit der Pubertät, da durch die
Hindernisse des dreidimensionalen Wahrnehmens und Umsetzen-Wollens erste Misserfolge natürlich sind.
Durch die verachtende Haltung unserer Gesellschaft und die allgemeine Annahme, dass nur perfekte
Zeichner begabt seien, lassen sich die meisten Jugendlichen entmutigen, diese Hürde trotz fehlendem
Perfektionismus zu nehmen und hören auf zu zeichnen.
Die Natürlichkeit des Zeichnen-Könnens muss wieder ein fester Bestandteil unseres Selbstbewusstseins
werden, ohne Messlatte und ohne Kritik an der menschlichen „Spur“. Denn, so einmalig wie die Maserung
unserer Fingerkuppen ist, so einmalig zeichnet jeder Mensch auf seine ganz persönliche Art und ist ein
Ausdruck seiner Einmaligkeit.
Wo Worte fehlen, spricht das Werk: Zeichnen ist ein hervorragendes Kommunikationsmittel, wo etwas
in Sprache nicht ausgedrückt werden kann oder worüber der Jugendliche nicht sprechen möchte!
Kinder brauchen Vorbilder, die sie wieder zur ihrer eigenen „Spur“ ermutigen, damit diese in
unserer Zeit nicht verloren geht. Dies funktioniert aber nur, wenn auch das Vorbild seine eigene kreative
Spur wiederfindet und vorlebt. Denn nur was vom Erwachsenen mit einer authentischen Begeisterung
weitergegeben wird, kommt auch beim Schüler wirksam an.
Nicht das Ergebnis des Werkes ist für den Menschen entscheidend, sondern das, was es am
Menschen bewirkt!
Praxis-Tipp!
In den Workshops und Kreativkursen der Kleinen Kunstfabrik können Eltern, Erzieher,
Pädagogen und alle Menschen, die mit Kindern arbeiten, einen tieferen Einblick in die Kinderkunst
nehmen und diese Erfahrungen aktiv durch Malen und Gestalten nacherleben oder sich
austauschen (siehe Young Art Gallery). Das Programm kann individuell auf Ihren Bedarf
abgestimmt werden!
Bildnerische Begabung
Hier noch einige Worte zu der allgemeinen Auffassung von Talenten und Begabungen:
Der "gute Zeichner" hat in unserer Gesellschaft ein hohes Monopol, das sich an der "Richtigkeit" der
Formwiedergabe in unserer realitätsbezogenen Kunstwelt orientiert. Im Bereich des menschlichen
Schöpfertums gibt es jedoch unterschiedliche Arten von Begabungen.
Die Vielfalt dieser Begabungsvarianten muss erkannt werden: die zeichnerische, die malerische und/oder
die plastische Begabung. Da wäre zum einen der "gute" Beobachter, der beim Zeichnen und Malen im
Laufe der Zeit immer stärkere Ele-mente der erkennbaren und vom Betrachter geschätzten Wirklichkeit
miteinbezieht, der mit Licht und Schatten umgeht, Überscheidungen und Verkürzungen nicht scheut und
gegen Ende der Kindheit perspektivische Kon-struktionen in sein Bilder einbaut. Zum anderen ist der
"authentisch" Begabte zu erwähnen. Diese Kinder arbeiten aus ihrer "Vorstellung" heraus, legen auf
bewusstes Beobachten weniger Wert sondern lassen lieber ihrer "Phantasie" freien Lauf. Verbindet sich die
Phantasie im Laufe der Schulzeit mit spezifischen Beobachtungselementen, ist ihnen die bewundernde
Zuwendung der Öffentlichkeit sicher, ebenso wie dem "guten" Zeichner, der auf mechanische Art und
Weise die Wirklichkeit abzeichnen kann, dem es aber dadurch nicht unbedingt gelingt, bildlogisch
durchgestaltete "verstandene" Bilder herzustellen. Diejenigen aber, die hartnäckig an der "primitiven"
Logik des bildnerischen Tuns festhalten, werden als begabt nicht anerkannt und geben, entmutigt, im Laufe
der Pubertät ihr künstlerisches Tun im allgemeinen auf. Ein ähnliches Schicksal ereilt die farbdominanten
Kinder, die ihre Begabung in Form von eher fleckhaften, in das Wechselverhältnis zwischen Figur und
Grund eingebetteten Farbspielen zum Ausdruck bringen wollen.
Für Eltern und Erzieher gibt es eine recht einfache Art, künstlerische Begabung in der Kindheit
festzustellen, in dem man sie über längere Zeit beobachtet. Zeichnen, malen oder plastizieren sie
andauernd, quasi "besessen", dann kann das allein schon ein Indiz für Begabung sein (aus "Verständnis für
Kinderkunst" von Max Kläger).
... mehr zu allgemeinen "Fähigkeiten und Begabungen" unter "Kreativpädagogik" <URL:
kreativpaedagogik.31.0.html>
Nach oben <URL: #>