Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Kommunikation Als Relegion
Kommunikation Als Relegion
2. Bestimmen Sie das Thema und die Unterhemen und formulieren Sie es
aus! (1P)
Das Thema des Textes ist nicht eindeutig im Titel (Kommunikation als Religion)
festgelegt, aber dank dem Untertitel ( Interview mit dem Medienforscher
Professor Norbert Bolz von der Unibersität Essen über die Veränderung des
Medienverhaltens bei der jungen Generation) kann der Leser wissen, worum es
im Text geht.
Das Thema ist „Neue Medien“, „die Veränderung im Medienverhalten der
heutigen Generation“ wobei sich daraus auch Unterthemen ableiten lassen:
„Der Einfluß der jugendlichen Medien wie Bravo oder MTV“ , „Eine Welt von
Medien dominert“, „Die Diskrepanz zwischen der alten und der neuen
Generation“ ,“ Die Zersplitterung der Jugend“, „ Der Verlust der Kulturidentität
der Deutschen“ .
Die lokale Orientierung:Sie ist auf den Rezipienten bezogen, weil die Funktion
des Interviews darin besteht, sich auf den Rezipienten, auf das Publikum zu
richten. Im Text gibt es Ausdrücke die generelle Aspekte zeigen, z.B “Heute
gewinnt man vor allem bei Jungendlichen einen ganz anderen Eindruck.“, „Und
wenn man zwischen Gründlichkeit und Geschwindigkeit wählen muss, spricht
heute alles für Geschwindigkeit“.
3. Zeigen Sie die Form (en) der thematischen Entfaltung und nennen Sie
die wichtigsten Merkmale mit Beispielen aus dem Text. (3P)
Die Themenentfaltung ist argumentativ, denn die Person, die gefragt wird,
bringt Argumente für ihre Aussagen/Behauptungen. Die Themenentfaltung ist
aber auch explikativ, weil die Argumente des Medienforschers Professor Norbert
Bolz genauer erklärt werden.
Die Grundform ist die argumentative Themenentfaltung.
These: Das neue Medienverhalten der jungen Generation
1.Pro-Argument. Neue Lesegewohnheiten wie Navigation, Surfen, Channel-
Hopping
1.Contra-Argument: alte Hackordnung: früher Bücherlesen bildet. Zeitung lesen
informiert, TV oberflächliche Unterhaltung
2. Pro-Argument: Zersplitterung der Jugend: Mediengeneration
3. Pro-Argument: Bedeutung der Bildinformationen
2.Contra-Argument: Goethe würde gegen MTV verlieren; die großen
Erzählungen sind vergessen
4. Pro-Argument:Aufmerksamkeit ist die knappste Resource, Geschwindigkeit
ist am wichtigsten, die Wirklichkeit wird häppchenweise konsumiert
Schlussfolgerung/Konklusion: Medienmix, Kommunikation als Religion
Der Text ist ein Interview, deshalb gibt es Fragen und Antworten, wobei die
Fragen kürzer und die Antworten länger sind.
Lexik
Der Text verwendet eine einfache Sprache mit vielen Neologismen wie, zum
Beispiel „Channel-Hopping“, „Marketings“, „Trend“ und spezifische Wörte aus
der Mediensprache, wie Nagivation, Surfen, Bildinformationen. u.a.
Die Vokabeln orientieren sich an den technischen Termini und Fachbegriffen
wie zum Beispiel „Medienmix“, „Marketing“, „Kommunikation“, „Targeting“
usw.
Es gibt viele Lexeme aus dem Bereich der neuen Medien, aber auch aus den
„alten Medien“, um einen Kontrast zwischen Traditon und heutiger Gesellschaft
hervorzuheben. Man benutzt semantisch ähnliche Wörter (Synonyme):
„Beschleunigung“, „Geschwindigkeit“, entgegengesetzte Aufzählungen:
„traditionell, aufmerksam, linear“/ „zerstreut, mehrdimensional, mosaikartig“.
Syntax
Der Text ist allgemein in Hauptsätzen strukturiert und enthält viele
Informationen. In sprachlicher Hinsicht sind die Sätze kaum verknüpft, aber es
gibt einige Konjunktionen (Nebensätze) wie „weil“ oder „wenn“ z.B. „Bilder
werden immer wichtiger, weil sie schneller, kompakter und komplexer sind als
Sprache“, „Wenn aber niemand mehr sagen kann, was wirklich wichtig ist, ist
es durchaus lebensklug, die Wirklichkeit häppchenweise zu konsumieren“. Weil
man argumentiert und erklärt, sind besonders Kausalsätze, Temporalsätze und
Aussagen zur Begründung zu finden.
Norbert Bolz benutzt auch viele Aufzählungen, wenn er expliziter sein will: „die
sich vom traditionellen, aufmerksamen, linearen Lesen radikal unterscheiden“,
„die Jugendlichen sind zerstreut, mehrdimensional, mosaikartig“, „Bilder sind
schneller, kompakter und komplexer“.
Die Wiederaufnahme: Die Wiederaufnahme ist explizit und entsteht besonders
durch Substantive und Pronomen, durch Adverbien, Adjektive und Verben aber
auch durch Adverbien (früher, heute“).
Im Text gibt es kataphorische und anaphorische Pro-Formen: Katapher
(„Eindruck“ /Hackordnung),“Vielleicht stimmte die alte Hackordnung noch nie.
„Heute gewinnt man vor allem bei Jungendlichen einen ganz anderen Eindruck:
Sie frönen dem fröhlichen Medienmix.“),
Als explizite Wiederaufnahme ist auch der kataphorisch zurückweisende
Ausdruck anzutreffen. „Das Goethe bei MTV nicht mitgekommen wäre, spricht
nicht gegen MTV. Der Zeitpfeil des Fortschritts (MTV) ist zersplittert, die
großen Erzählungen (Goethe) sind vergessen“ aber auch explizite
Wideraufnahme wie alle Demonstrativpronomen zum Beispiel „die” von „Zu
Recht sprechen wir heute von Mediengenerationen, die keine homogene Alters-
oder Sozialstruktur mehr haben.) Das Personalpronomen stellt zwar die
wichtigste Möglichkeit der Wiederaufnahme dar. Zum Beispiel „sie” von „Für
Print stellen die neuen Medien keine tödliche Gefahr dar. Sie zwingen aber
zu...“).
Es ist wichtig zu bemerken, dass es in diesem Text nicht nur explizite
Wideraufnahmen gibt, sondern auch implizite Wideraufnahme: „Printprodukte”
- stehen für Massenmedien, die gedruckt werden, genau wie Zeitungen oder
Magazine:
Wiederaufnahmeketten:Printmedien→Print→Medien→
Medienkonsum→Medienmix→Hackordnung→jugendliche Medien
(Bravo) →MTV
Junge Leute→Jugendliche→die Jugend→Mediengeneration
Nonverbale Merkmale: Wir erkennen, dass es ein Text aus einer Zeitschrift
stammt, da wir die Quellenangabe haben. W&V Nr. 44 aus dem Jahr 1998. Es
ist ein ganzer Text, kein Textfragment und das erkennen wir an dem Titel und
Untertitel (Vorspann) und der Quellenangabe am Ende des Textes. Der Titel ist
viel größer geschrieben, fettgedruckt, der Untertitel etwas kleiner, jedoch größer
als der restliche Text, damit sie unsere Aufmerksamkeit so auf sich lenken. Die
Fragen sind fettgedruckt, die Antworten normal, um unsere Aufmerksamkeit zu
gewinnen. Der Text ist in Spalten gestaltet, da diese Form für die Lektüre
einfacher ist.
Meiner Meinung nach ist das Interview vor allem eine Kritik an den deutschen
Fernsehsendern und jugendlichen Medien, die zu Veränderung des
Medienverhaltens bei der jungen Generation beitragen würden, aber auch die
Behauptung, dass die Deutschen ihre Kulturidentität nach und nach verlieren
und daher spielt die auf Tradition ausgerichtete Denkweise des Interviewten bei
der Feststellung „Kommunikation als Religion“ eine große Rolle .