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Ostfränkische Dialekte

Ostfränkisch ist die südöstliche


Dialektgruppe im fränkischen
Ostfränkisch
Sprachgebiet und gehört zum Bayern (Unterfranken, Mittelfranken,
Übergangsbereich zwischen dem Gesprochen in Oberfranken)
mitteldeutschen und oberdeutschen Baden-Württemberg (Tauberfranken,
Sprachraum, wobei es in der Regel Hohenlohe)
letzterer Gruppe zugerechnet wird. Thüringen (südlich des Rennsteigs)
Das ostfränkische Sprachgebiet Sachsen (Vogtland)
erstreckt sich von der Region Hessen (Osthessen)
Heilbronn-Franken und Linguistische
Tauberfranken in Baden- Klassifikation Indogermanisch
Württemberg über die bayerischen
Regierungsbezirke Mittel-, Unter- Germanisch
und Oberfranken nach Südthüringen Westgermanisch
bis in den Übergangsbereich des
sächsischen Vogtlands. In Hessen Hochdeutsch
geht das in der Rhön gesprochene
Osthessische ins Ostfränkische über. Oberdeutsch
Vor der Vertreibung der Ostfränkisch
Deutschböhmen reichte das
ostfränkische Dialektgebiet bis in die
heutige Tschechische Republik. Im Sprachcodes
Alltag werden die ostfränkischen
ISO 639-3
Dialekte schlicht Fränkisch genannt. vmf

Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Phonologie
Konsonanten
Vokale
Morphosyntax
Ostfränkische Dialekte
Wissenschaftliche
Aufarbeitung
Wörterbücher,
Sprachatlanten
Unterfränkische
Dialektforschung und
Kulturarbeit
Trivia
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise

Abgrenzung
Das Ostfränkische hat einen Übergangscharakter zwischen Mitteldeutsch und Oberdeutsch und wird durch
verschiedene Isoglossen von den benachbarten Sprachen abgegrenzt:

Vom Rheinfränkischen (bzw. Hessisch) durch die Germersheimer Linie und die Speyerer Linie: Im
Ostfränkischen ist p durchgängig (außer nach s) zu pf verschoben, so dass es im
Rheinfränkischen Pund Äppel heißt, im Ostfränkischen dagegen Pfund Äpfel. Diese Linie verläuft
im Spessart durch den Regierungsbezirk Unterfranken und trennt den Aschaffenburger Raum
sprachlich vom Rest des Regierungsbezirks. Im Volksmund wird diese markante Sprachgrenze
Äppeläquator genannt.
Als Grenze zum Thüringisch-Obersächsischen wird entweder ebenfalls die Speyerer Linie oder
ein Isoglossenbündel herangezogen. Weitere Unterschiede zum Thüringisch-Obersächsischen
sind die n-Apokope und die Schwa-Apokope. In der Rhön findet man mit dem Rhöner Platt eine
gemischte Gruppe von Dialekten zwischen Hessisch, Thüringisch und Ostfränkisch. In Thüringen
bildet der Rennsteig eine klare Sprachgrenze. In Sachsen bildet das Südostvogtländische einen
Übergangsdialekt zum nah verwandten Erzgebirgischen.[1]
Vom Bairischen wird Ostfränkisch durch das Personalpronomen 2. Person Plural abgegrenzt:
Ostfränkisch lautet dieses im Nominativ ihr und im Akkusativ und Dativ euch/aich; im Bairischen
dagegen ees (seltener äds, deeds, diats) und enk. Ein weiterer Unterschied ist die
Monophthongierung des mittelhochdeutschen Diphthongs ei: „breit“ heißt im Ostfränkischen braad
oder bread, im Bairischen dagegen broat (seltener broit). Der Nürnberger Dialekt bildet eine
Übergangszone, die bereits viele bairische Merkmale aufweist.
Vom Schwäbischen durch eine der Einheitsplurallinien: Im Schwäbischen werden Verben im
Plural immer gleich konjugiert (mir mähet, ihr mähet, sie mähet), während es im Ostfränkischen mir
mähn, ihr mäht, sie mähn heißt. Auch der mittelhochdeutschen Diphthongs ei hat sich
unterschiedlich entwickelt; im Schwäbischen findet man wie im Bairischen broat oder broit. Ein
drittes Merkmal zur Abgrenzung ist die Aussprache des intervokalischen g (z. B. in Magen): Im
Schwäbischen bleibt es ein Plosiv (g), während es in fränkischen Sprachen zu Frikativen wie ç, x
oder ɣ spirantisiert wird. Zwischen Ellwangen und Crailsheim verläuft die Grenze sehr scharf,
südlich von Dinkelsbühl findet sich dagegen ein Übergangsgebiet, welches dazu noch ins
Bairische übergeht.[2]
Die Grenze zum Südfränkischen ist fließend und am unklarsten definiert. In der Literatur wird oft
die fest-fescht-Linie angegeben (Südfränkisch fescht gegenüber Ostfränkisch fest). Nach dieser
Definition müssten das (sonst dem Ostfränkischen zugeordnete) Hohenlohische und andere
Gebiete im Ansbacher Raum allerdings zum Südfränkischen gezählt werden.

Phonologie

Konsonanten

Das Konsonantensystem des Ostfränkischen ähnelt dem des Standarddeutschen z. B. wurde die Zweite
Lautverschiebung (fast) komplett durchgeführt, so dass man in allen ostfränkischen Dialekten den Laut pf
verwendet. Dabei gibt es jedoch einige markante Besonderheiten:

Die binnendeutsche Konsonantenschwächung von stimmlosen (harten) aspirierten Konsonanten


wurde im Ostfränkischen fast vollständig durchgeführt, so dass t – in der Wahrnehmung
standarddeutscher Sprecher – zu d wird, k zu g und p zu b.
Das heißt jedoch nicht, dass ursprüngliche Fortis und Lenis in allen Fällen zusammengefallen
sind. In vielen Dialekten werden g und b zwischen Vokalen spirantisiert, so dass Vogel als Vochel
[ˈfoːχl̩] und Gabel als Gawel [ˈɡaːβl̩] ausgesprochen werden. Für g betrifft das auch den Auslaut, so
dass Berg als Berch [bɛrç/bɛɐç] ausgesprochen wird.
Analog gibt es häufig für intervokalisches d den Rhotazismus zu [ɾ] (Stimmhafter alveolarer Tap),
so dass Bruder als Brurer [ˈbruːɾɐ] ausgesprochen wird. Ein ähnliches Phänomen findet man in
vielen englischen Dialekten, besonders in Nordamerika.
Eines der auffälligsten Merkmale ist das gerollte r [r] (Stimmhafter alveolarer Vibrant), welches
Sprecher des Ostfränkischen oft auch im Standarddeutschen verwenden. Daneben kann aber
auch in freier Variation das uvulare r [ʁ/ʀ] verwendet werden.
Im Silbenauslaut nach Vokalen muss das r jedoch keineswegs konsonantisch sein; oft wird es zu
[ɐ] vokalisiert z. B. Bier [biːɐ̯ ]. Nach kurzen Vorderzungenvokalen kann es zu einem kompletten
Schwund mit einer Zentralisierung des Vokals kommen, was z. B. zur Aussprache von Nürnberg
als Nämberch [ˈnɘmbɛɐç] führt.
Der Konsonant ch kann am Wortende komplett getilgt werden, so wird z. B. endlich zu endli [ˈɛndlɪ]
wird. Auch die Aussprache des Personalpronomens ich als i [ɪ] kann als Resultat dieser Tilgung
interpretiert werden.

Vokale

Der Vokalstand ist im Ostfränkischen überwiegend mitteldeutsch, es gibt jedoch kaum ein Merkmal, wo
ostfränkische Dialekte so stark divergieren, wie in ihrem Vokalsystem. Je nach Region weisen Ostfränkische
Dialekte eine Vielzahl unterschiedlicher Phänomene auf, die man oft auch in benachbarten Dialekten findet:

Die mittelhochdeutschen zentrierenden Diphthonge ie [iə], uo [uə] und üe [yə] wurden im Norden
Mittelfrankens, dem Westen Oberfrankens und dem Norden Unterfrankens (wie im
Standarddeutschen) monophthongiert. Im Süden Unterfrankens und im Westen Mittelfrankens
wurden die alten Diphthonge dagegen (wie im Alemannischen, Schwäbischen und Bairischen)
beibehalten. Im ostfränkisch-nordbairischen Übergangsgebiet in Mittel- und Oberfranken wurden
sie wie im Nordbairischen zu fallenden Diphthongen „gestürzt“.
Eine weitere Sprachgrenze innerhalb des Ostfränkischen ist die Durchführung der
Entlabialisierung (auch Entrundung): In Unterfranken und dem westlichen Oberfranken wurden ö,
ü und eu/äu beibehalten, während sie in Mittelfranken und dem östlichen Oberfranken wie in fast
allen hochdeutschen Mundarten zu e, i und ei/ai entrundet wurden. Dadurch gibt es (aufgrund der
unabhängigen Verteilung der Monophthongierung) für den mittelhochdeutschen Diphthong üe [yə]
im Ostfränkischen fünf verschiedene Realisierungen.
Ein typisch mitteldeutsches Merkmal fast aller ostfränkischen Dialekte ist die Monophthongierung
der mittelhochdeutschen Vokale ei [ɛi], ou [ɔu] und öu [œy]. Die genaue Vokalqualität von ei z. B.
in breit wird hierbei nicht nur zur äußeren Abgrenzung, sondern auch zur Untergliederung in
Oberostfränkisch ([aː]) und Unterostfränkisch ([eː] oder [ɛː]) verwendet.[3] Lediglich in der Rhön und
um Dinkelsbühl findet man teilweise die Diphthonge oa [oɐ] oder oi [ɔɪ̯].
Das ursprüngliche mittelhochdeutsche ô z. B. in Stroh und tot und ê z. B. in Schnee haben jeweils
eine parallele Entwicklung vollzogen: Im zentralen Sprachgebiet sind sie Monophthong geblieben
([oː] bzw. [eː]). In Teilen Oberfrankens wurden sie zu uu [uː] bzw. ii [iː] gehoben. Um Würzburg und
um Ansbach findet man dagegen den steigenden Diphthong oa [oɐ] bzw. ea [ɛɐ]. Um Sonneberg
und Lichtenfels wurden die Vokale diphthongiert und gehoben, so dass ue [uə] bzw. ia [iə]
resultieren. Im ostfränkisch-nordbairischen Übergangsgebiet findet man analog zu den
"gestürzten" Diphthongen ou [ɔu] bzw. äi [ɛɪ]. In Gebieten mit Entlabialisierung ist œ (z. B. in
schön) meistens mit ê zusammengefallen.
Das mittelhochdeutsche â z. B. in Schaf und fragen ist oft gehoben, so dass der resultierende
Langvokal von [ɒː] über [ɔː] bis [oː] reichen kann. Im ostfränkisch-nordbairischen
Übergangsstreifen und dem nördlichen Oberbayern findet man den fallenden Diphthong ou [ɔu], in
Teilen Unterfrankens und Mittelfrankens dagegen den steigenden Diphthong oa [oɐ]. In vielen
Dialekten sind dadurch ursprüngliches ô und â zusammengefallen.
Die mittelhochdeutschen Monophthonge î [iː], û [uː] und iu [yː] wurden wie im Standarddeutschen
überall diphthongiert.

Folgende Tabelle zeigt die unterschiedliche Entwicklung der Vokale und Diphthonge am Beispiel von sechs
ostfränkischen Dialekten:

Rothenburg
Mittelhochdeutsch Standarddeutsch Schweinfurt Würzburg Bayreuth Coburg Nürnberg
o. T.
Köpf
köpf [œ] Köpfe [œ] Köpf [œ] Köpf [œ] Kepf [ɛ]a Kepf [ɛ]a Kepf [e]a
[œ]
Haiser Hoiser Haiser
hiuser [yː] Häuser [ɔɪ] Hoiser [ɔɪ] Hoiser [ɔɪ] Haiser [aɪ]a
[aɪ]a [ɔɪ] [aɪ]a
Kuu
kuo [uə] Kuh [uː]b Kuu [uː]b Kua [uə] Kua [uə] Kuu [uː]b Kou [ou]c
[uː]b

lieb [iə] lieb [iː]b liib [iː]b liib [i:]b liab [iə] liib [iː]b liib [i:]b läib [ɛi]c
miid müüd mäid
müede [yə] müde [yː]b müüd [yː]b müad [yə] miad [iə]a
[iː]a,b [yː]b [ɛi]a,c
Stee(n) Staa(n) Stää Staa(n)
stein [ɛi] Stein [aɪ] Stee(n) [eː]d Staa(n) [aː]d
[eː]d [aː]d [aː]d [aː]d
Bääm Baam Baam Baam
boum [ɔu] Baum [aʊ] Bääm [ɛː]d Baam [aː]d
[ɛː]d [aː]d [aː]d [aː]d
Stroa Struu Strue Strou
strō [oː] Stroh [oː] Stroo [oː] Stroa [oa]e
[oa]e [uː]f [uə]e,f [ɔu]g
Schnea Schnea Schnii Schnia Schnäi
snē [eː] Schnee [eː] Schnee [eː]
[ɛa]e [ɛa]e [iː]f [iə]e,f [ɛɪ]g
schüan schö(n) schean scheen schö(n) schäi(n)
schœn [øː] schön [øː]
[yə]e [øː] [eə]a,e [eː]a [øː] [ɛɪ]a,g

Schof Schouf Schouf


schāf [aː] Schaf [aː] Schòf [ɔː] Schòf [ɔː] Schòf [ɔː]
[oː] [ɔu]g [ɔu]g
Vokalismus-Phänomene: a Entlabialisierung, b Monophthongierung der steigenden Diphthonge, c gestürzte Diphthonge, d Monophthongierung der
fallenden Diphthonge, e Diphthongierung zu steigendem Diphthong, f Hebung von [eː] und [oː], g Diphthongierung zu fallendem Diphthong

Morphosyntax
Das Ostfränkische unterscheidet sich vom Standarddeutschen nicht nur in Phonologie und Wortschatz, sondern
auch durch diverse morphosyntaktische Besonderheiten. Zahlreiche Merkmale teilt es mit den anderen
oberdeutschen Sprachen:

Tempus: Das synthetische Präteritum wird in der Regel durch das analytische Perfekt ersetzt. Ich
aß → Ich hab gegessen. Eine Ausnahme ist jedoch das Hilfsverb sein, welches auch im
Präteritum verwendet werden kann z. B. ich war. Diese sprachliche Besonderheit ist keineswegs
nur auf die Mundartsprecher beschränkt. Vielmehr ist es so, dass man dem Präteritum auch in der
Schriftsprache nach Möglichkeit ausweicht, weil es in der Mundart ungebräuchlich ist. Es ist zu
beachten, dass bei den Verben stehen, sitzen und liegen im Perfekt als Hilfsverb sein (statt haben)
verwendet wird.
Kasus: Der Genitiv ist verschwunden. Besitzanzeige bei Personen wird durch eine aus allen
deutschen Dialektgebieten (aber auch dem Türkischen) vertraute Kombination von Dativ und
Pronomen ersetzt: Evas Schwester → der Eva ihr(e) Schwester. Sonst wird der Genitiv durch die
analytische Form von + Dativ ersetzt. Auch nach Präpositionen, die in der deutschen Hochsprache
den Genitiv nach sich ziehen, wird der Dativ verwendet: meinetwegen → wegen mir.
Relativpronomen: Der Gebrauch des Wortes „wo“ als Relativpartikel ist hier obligatorisch. Die
hochdeutschen Relativpronomen der, die, das ersetzen wo nicht, sondern sind fakultative
Ergänzungen: Die Frau, (die) wo ich kenn, … Der Film, wo du mir gestern erzählt hast, dass …[4]
Partizip Perfekt: Die Vorsilbe ge- wird zu g- synkopiert, so dass gesagt zu gsagt (bzw. gsachd)
wird. Vor Plosiven wird die Vorsilbe komplett reduziert z. B. gekommen → kommen.
Diminutiv: Das ostfränkisch Diminutivsuffix leitet sich nicht von -chen ab (wie beispielsweise im
benachbarten Rheinfränkischen), sondern von -lein z. B. Hündle oder Hündla. In manchen
Dialekten gibt es ein eigenes Suffix für den Plural z. B. -lich in der Rhön oder -li um Würzburg,
Fürth und Ansbach.

Einige morphosyntaktische Merkmale können als Besonderheiten des Ostfränkischen betrachtet werden:

Infinitiv: Der fränkische Infinitiv endet in Unterfranken und im Hohenlohischen überwiegend auf -e
(hoffe, mache), in Ober- und Mittelfranken auf -n (hoff’n, mach’n). Einige Dialekte des
Ostfränkischen (Schweinfurt, Würzburg) geben als einzige deutsche Dialekte feststehende
Infinitivendungen auf und ähneln damit dem Englischen: schlafen → schlaf, kritisieren → kritisier.
Dass der Wegfall des -en kein schlicht lautliches Phänomen ist, sondern als durchaus
grammatikalisiert angesehen werden kann, zeigt sich darin, dass in der 1. und 3. Person Plural,
Formen, die im Hochdeutschen homophon mit dem Infinitiv sind, die Endung -en erhalten bleibt:
wir müssen schlafen → mir müsse schlaf oder mir müssn schlaf.
Partizip Perfekt: Die Beugungsendungen werden in manchen Regionen reduziert: gegessen wird
zu gegess oder gessn. In einigen Fällen kennt das Partizip Perfekt eine andere Form als im
Standarddeutschen, etwa statt gewusst heißt es gwisst, statt gedacht denkt, statt gewesen oft
gweesd.
Typisch für ostfränkische Dialekte ist auch die Dativ-Rektion vieler Präpositionen, die in der
deutschen Hochsprache den Akkusativ nach sich ziehen: Ohne mich → ohne mir, für dich → für
dir, gegen dich → gegen dir, auf dich kommt es an → auf dir kommt es an usw.

Ostfränkische Dialekte
Die ostfränkische Dialektgruppe wird in die drei
Hauptgruppen unterostfränkisches, oberostfränkisches
und südostfränkisches Dialektgebiet geteilt. Das
unterostfränkische Dialektgebiet schließt den Coburger
Raum, die grabfeldische Mundart, das so genannte
Unterfränkische im Würzburger Raum sowie alle
fränkischen Dialekte nordwestlich davon ein. Die
meisten Gebiete Oberfrankens und Mittelfrankens
werden dabei zum oberostfränkischen Sprachraum
gerechnet. Das südostfränkische Gebiet umfasst vor Der ostfränkische Sprachraum
allem Teile des nordöstlichen Baden-Württemberg und
angrenzende Gebiete Bayerns, vor allem im westlichen
Mittelfranken.[5][6] Das Linguasphere Register (Ausgabe 1999/2000, Seite 431, Zone 52-ACB-dj) führt unter dem
Ostfränkischen 14 Dialekte auf.

Hohenlohisch (Baden-Württemberg: Crailsheim, Schwäbisch Hall, Gerabronn, Künzelsau,


Öhringen, Bad Mergentheim; Bayern: Rothenburg ob der Tauber)
Ansbachisch (Bayern: Ansbach, Neustadt an der Aisch)
Rhönerisch (Bayern: Bad Kissingen, Bischofsheim in der Rhön; Hessen: Gersfeld, Hilders;
Thüringen: Bad Salzungen)
Oberfränkisch (Bayern: Bayreuth, Burgkunstadt, Kronach, Kulmbach, Hof)
Mainfränkisch
Taubergründisch (Bayern/Baden-Württemberg: alte
Grafschaft Wertheim, Tauberbischofsheim)
Unterfränkisch (Bayern: Würzburg, Schweinfurt)
Grabfeldisch (Bayern: Bad Königshofen, Mellrichstadt;
Thüringen: Römhild, Frankenheim)
Hennebergisch (Thüringen: Meiningen, Zella-Mehlis, Suhl,
Schleusingen)
Itzgründisch (Bayern: Coburg, Neustadt, Michelau;
Thüringen: Sonneberg, Hildburghausen)
Bambergisch (Bayern: Bamberg, Forchheim)
„Fränkisch“ beschriftete Karte der
Das Handwörterbuch von Bayerisch-Franken unterteilt einzelne dieser
einzelnen Dialekte
Dialektgebiete feiner. So werden im Oberfränkischen, im Bambergischen
und im Ansbachischen jeweils verschiedene Dialekträume unterschieden.
Darüber hinaus führt das Werk als weiteres Dialektgebiet[5]

Nürnbergisch (Bayern: Nürnberger Raum) auf.

Das Vogtländische wird im Übergangsbereich vom Ostfränkischen zum Thüringisch-Obersächsischen gesprochen:

Vogtländisch (Bayern: Töpen, Joditz; Sachsen: Plauen, Klingenthal)

Wissenschaftliche Aufarbeitung

Wörterbücher, Sprachatlanten

Der Wortschatz der ostfränkischen Dialekte wird im Fränkischen Wörterbuch erfasst und beschrieben. Der
Sprachatlas von Unterfranken, der Sprachatlas von Mittelfranken und der Sprachatlas von Nordostbayern erfassen
die Sprachgeographie der ostfränkischen Dialekte in Bayern. Die ostfränkischen Dialekte auf dem Gebiet des
Freistaats Thüringen wurden von der Arbeitsstelle Thüringisches Wörterbuch bzw. werden von deren
Nachfolgeeinrichtung der Arbeitsstelle Thüringische Dialektforschung in Jena wissenschaftlich erforscht.

Unterfränkische Dialektforschung und Kulturarbeit

Das Unterfränkische Dialektinstitut (UDI) erforscht, leistet Kulturarbeit und verbreitet seine Kenntnisse durch
Jugend-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.[7]

Trivia
Fränkisch kann auch in einigen Programmen als Betriebssprache
eingestellt werden. Ein Beispiel ist Greenshot.

Siehe auch
Franken (Region), Dialekte in Bayern

Info-Fenster in fränkischer Sprache


Literatur
Rüdiger Harnisch: Ostfränkisch. In: Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt: Sprache und Raum.
Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch (= Handbücher zur Sprach-
und Kommunikationswissenschaft. Band 30.4). De Gruyter Mouton, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-
3-11-018003-9, S. 363–406.
Alfred Klepsch, Eberhard Wagner: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken. 3. Auflage.
Fränkischer Tag, Bamberg 2008, ISBN 978-3-936897-52-4.
Anthony R. Rowley: East Franconian. In: Charles V. J. Russ (Hrsg.): The Dialects of Modern
German. A Linguistic Survey. Routledge, London 1990, ISBN 0-415-00308-3, S. 394–416.
Jens Sobisch: Fränkisch – Das Deutsch der Franken. 4. Auflage. Reise Know-How Verlag Rump,
Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89416-474-4. auch als Audio-CD.

Weblinks
Test-Wikipedia auf Ostfränkisch (https://incubator.wikimedia.org/wiki/Wp/vmf?uselang=de)
„Fränkische Dialekte“ (http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45731) – Artikel
im Historischen Lexikon Bayerns
Projekt „Fränkisches Wörterbuch“ (https://wbf.badw.de/das-projekt.html) – Bayerische Akademie
der Wissenschaften
Almut König: Fränkisches Wörterbuch (https://fraenkisch.hypotheses.org/author/fraenkisch) – Blog
des Fränkischen Wörterbuchs

Einzelnachweise
1. Henneberg-Itzgrund-Franken e. V., Kulturelles (https://web.archive.org/web/20151205/henneberg-it
zgrund-franken.eu/kultur.php) (Memento vom 5. Dezember 2015 im Internet Archive)
2. Hubert Klausmann: Schwäbisch, 2014, S. 63–77.
3. Fränkisches Wörterbuch, Veröffentlichungen: Die Siedlungsgeschichte aus
sprachwissenschaftlicher Sicht. Die sprachgeographische Perspektive. (https://web.archive.org/we
b/20141208/home.arcor.de/owbbayreuth/paper/bamberg.htm) (Memento vom 8. Dezember 2014
im Internet Archive)
4. Magisterarbeit zum Relativsatz im Fränkischen (https://web.archive.org/web/20090227/noiman.co
m/magister.html) (Memento vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)
5. Alfred Klepsch, Eberhard Wagner: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken. Hrsg. von der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Verlag Fränkischer Tag, Bamberg 2007, ISBN 978-3-
936897-52-4, S. 609 ff.
6. Zum Sonderfall Dinkelsbühl vgl. David Neu: Ein Sprecher – mehrere Dialekte. Code-Mixing und
Code-Switching im tridialektalen Raum um Dinkelsbühl. Online publiziert unter
urn:nbn:de:bvb:824-opus4-2153 bzw. http://opus4.kobv.de/opus4-ku-
eichstaett/frontdoor/index/index/docId/215.
7. Unterfränkisches Dialektinstitut am Institut für deutsche Philologie der Universität Würzburg (http://
udi.germanistik.uni-wuerzburg.de/wp/)

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Diese Seite wurde zuletzt am 23. Januar 2021 um 21:16 Uhr bearbeitet.

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