Sie sind auf Seite 1von 22

Universität Leipzig

Institut für klassische Philologie und Komparatistik


Seminar: Der byzantinische Roman
Dozent: Dr. Kolovou, Photini
Eingereicht am

Der byzantinische Roman der Komnenenzeit – Eine


pagane Fiktion?

Paul Sommer-Weisel
Matrikel-Nummer: 2964537
Anschrift: Karl-Liebknecht-Straße 82, 04275 Leipzig
E-Mail: paulsommerweisel@gmail.com
Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Der byzantinische Roman der Komnenenzeit 2

3 Der komnenische Roman als neopagane Fiktion 5

4 Zeitgenössisches im Roman der Komnenenzeit 6

5 Quellenverzeichnis 12

6 Literaturverzeichnis 14
1 Einleitung

Das Phänomen der Romane in der Komnenenzeit ist diejenige Gattung, welche im
Verlauf ihrer Bewertung die fundamentalste Umdeutung erfahren hat.

Die Frage nach den zeitgenössischen Einflüssen in den byzantinischen Romanen


der Komnenenzeit und darüber ist kontrovers diskutiert worden. Während in der
ältere Forschung das Bild einer obsessiven vorherrscht, lehnen die Reduzierung auf
eine mimetische Kopie antiker Glaubensvorstellungen ab und verweisen auf
innovative genuine Ansätze innerhalb des byzantinischen Romans, welche eine
bewusste Weiterentwicklung des antiken Genres unter Zuhilfenahme
zeitgenössischer Ausdrucksformen nahelegen. Im Folgenden möchte ich die
religiöse Thematik des byzantinischen Romans im Hinblick auf die Frage nach deren
Verortung in der zeitgenössischen Glaubenswelt ihrer Verfasserzeit untersuchen.
Hierin soll ein besonderes Augenmerk auf der Fragestellung liegen, in wie weit
Einflüsse der im byzantinischen Alltag omnipräsenten christlichen Religion und
Glaubenspraxis die Werke der byzantinischen Autoren prägen.

1
2 Der byzantinische Roman der Komnenenzeit

Das Phänomen der Wiederbelebung der antiken Literaturgattung des Romans nach
einem achthundertjährigen Hiat fällt in die byzantinische Kulturepoche der
Komnenenzeit. Diese Neubelebung antiker Literaturgattung ist aus dem Kontext der
hellenistisch geprägten Rückbesinnung byzantinischer Intellektueller der Epoche auf
die Literatur der Antike erklärlich. Der Roman der Komnenenzeit1 erscheint
demgemäß im Unterschied zu den in späterer Zeit unter der Palaiologen-Dynastie
entstandenen fiktionalen Werken als stark mimetisch orientierte Adaption der antiken
Vorläufer der Gattung. Die Literatur der von außenpolitischer Unsicherheit und
Rückschlägen geprägten komnenischen Epoche ist durch eine Rückbesinnung auf
den Hellenismus gekennzeichnet. Intellektuelle der Epoche propagierten vor dem
Hintergrund außenpolitischer Bedrohung das Modell der heidnischen Antike als
Alternative zur offiziellen christlich-orthodoxen Staatsdoktrin des byzantinischen
Reiches. Dieses gesteigerte antiquarische Interesse, welches vorrangig an
philologischen Gesichtspunkten orientierte, stellt die Grundvoraussetzung des
Wiederauflebens mehrerer antiker Literaturgattungen dar, welche der ideologische
Rigorismus früherer Epochen unterdrückt hatte. Die Selbstgenügsamkeit des
christlich-orthodoxen Weltverständnisses der Byzantiner hatte unter dem Eindruck
des Kontaktes zum mittelalterlich-höfisch geprägten Westeuropa eine Erschütterung
erfahren, wie beispielsweise der Niedergang der komplementären Gattung des
byzantinischen Heiligenromans im 12. Jahrhundert verdeutlicht2. Die literarische
Neuorientierung der Epoche speiste sich dabei jedoch nicht unwesentlich aus
vorhandenen, originär dem byzantinischen Kulturkreis zuzuordnenden literarischen
Tendenzen3. Das Überwiegen philologischen Interesses über religiös-moralischen
Bedenken in der byzantinischen Bildungselite der Komnenenzeit ermöglichte einen

1
Zu den hier besprochenen Romanen gehört des Werk des Eustathios Makrembolites sowie die stilistisch und
thematisch eng verwandten Romane des Theodore Prodromos und Niketas Eugenianos. Ein vierter Roman des
Konstantin Manasses ist nur fragmentarisch überliefert.
2
The Medieval Greek Romance, S. 2.
3
The Novel in the Ancient World, S. 719. Hierbei scheint dem byzantinischen Volksepos, insbesondere der
akritischen Dichtung der frühbyzantinischen Jahrhunderte, eine bedeutende Rolle zuzukommen. Darüber
hinaus begegnen Ansätze einer auf das Schildern amouröser Eskapaden abzielenden Erzählweise bereits im
Geschichtswerk des Niketas Choniates, der in seinen tendenziösen Darstellungen jedoch stets bemüht bleibt,
eine auf der orthodoxen Morallehre basierende kritische Haltung gegenüber den romanhaft geschilderten
Liebesabenteuern seiner Protagonisten zu wahren. Vgl. Plotting with Eros: Essays on the Poetics of Love and
the Erotics of Reading, S. 221.

2
unvoreingenommenen, antiquarischen Zugang zu den heidnischen Texten der
Antike. So ist auch im Bereich des Klerus eine philologisch motivierte Hinwendung
zur Gelehrsamkeit der Antike feststellbar4. Mitunter diente antike, heidnische Literatur
geistlichen Würdenträgern als argumentative Fundgrube für Debatten zu Problemen
der orthodoxen Dogmatik.5 Die bereits durch Photios geförderte Erhebung antiker
Romane zu rhetorischen Stilmustern ließ die Frage nach deren moralischem Gehalt
in den Hintergrund rücken. Die Romane der Komnenenzeit sind ähnlich wie die
übrigen literarischen Erzeugnisse der Epoche in besonderem Maße vom Phänomen
des Aufblühens der Rhetorik geprägt. In seiner Eigenart als beständige Zitation und
Anspielung auf die Antike ist er als literarisches Spiel einer eng definierten
Bildungselite interpretiert worden, die sich in ihrem Rückgriff auf antike Rhetorik über
die christliche Kargheit der vorangegangenen literarischen Epoche zu erheben
suchte. Bereits im neunten Jahrhundert hatten die antiken Liebesromane eine
literarische Rezension auf der Grundlage ihres moralischen Gehaltes durch den
Patriarchen Photios erfahren, welche sich jedoch zusätzlich an der stilistischen
Raffinesse der beurteilten Romane orientierte.6 Jedoch entwickelte sich erst in
komnenischer Zeit eine rege intellektuelle Debatte über die jeweiligen Vorzüge der
umfangreich rezipierten spätantiken Romane des Heliodor bzw. des Achilles Tatios.
Dieser Frage widmete beispielsweise der komnenische Universalgelehrte Michael
Psellos einen eigenständigen Aufsatz7.

4
Byzantinisches Erotikon, S. 138.
5
Hellenism in Byzantium: The Transformations of Greek Identity and the Reception of the Classical Tradition, S.
256.
6
In seiner behandelt der Patriarch die beiden Werke zunächst in Form einer Literaturkritik unter rein
ästhetischen Gesichtspunkten und spricht in der Folge eine Leseempfehlung für die Lektüre des Romans
Heliodors mit seiner christlichen Moralvorstellungen konvergenteren Schilderungen gegenüber dem Werk des
Achilles Tatios aus.
7
The Ancient Novel and Beyond, S. 372.

3
3 Der komnenische Roman als neopagane Fiktion

Das historische Forschungsinteresse galt weitgehend der Charakterisierung und


Beurteilung des byzantinischen Romans der Komnenenzeit auf der Grundlage des
Vergleichs mit den antiken Vorbildern. Diese Beschäftigung mündete im Urteil der
älteren Forschung über den mimetischen Charakter der byzantinischen Romane8.
Dieses Urteil ergibt sich aus der Übernahme antiker Sichtweisen und Interpretationen
in den Diese mussten als Imitationen und letztendlich als Kopien der antiken
Gattungsvorläufer gewertet wurden, welche im direkten Vergleich als
„verschlimmerte Auflage des alexandrinischen Sophistenromans“9 erscheinen
mussten. Ihre als künstlich gebrandmarkte Anlage wurde voll technischer Fehler
attestiert.

Beispielsweise erscheint die Rolle der Schicksalsgöttin Tyche gegenüber den


wechselvollen Romanen der Antike kaum gemildert. Der Widerstreit zwischen der
chaotischen Macht des Schicksals und der göttlichen Vorsehung als
epochentypische Thematik der Hellenistik gehört ebenso zu den Grundkonstituenten
des byzantinischen wie antiken Romans. Der Einfluss antiker Religionen und Kulte
stellt eine Grundkonstituente der literarischen Gattung des antiken ebenso wie des
byzantinischen Romans dar. Das mystisch-religiöse Weltbild der Antike findet dabei
seinen wirksamen Ausdruck in der umfangreichen Implementierung von religiösen
Kernelementen antiker Kulte in Gestalt von Träumen, Prophezeiungen und Orakeln.
Neben diesen omnipräsenten Repräsentationen antiker Religionsvorstellungen ist
der Bereich des Numinosen im antiken Roman insbesondere durch das Wirken
diverser Gottheiten charakterisiert, welche in ihrer Funktion als Schutzmächte in
enger Verbindung zu den individuellen Protagonisten stehen. Insbesondere in den
Romanen der Spätantike, welche die Grundlage des byzantinischen Wiederaufgriffs
der Literaturgattung darstellten fällt den traditionellen Göttern der klassischen Antike
eine ambivalente Rolle zu. Diese ist von einer charakteristischen Inkonsistenz in
ihrem Rollenverständnis als Garanten der kosmischen Ordnung und gleichzeitiger
Erschütterung dieser in Form zahlreicher Schicksalsschläge geprägt. Im Allgemeinen
erscheint das Auftreten und Wirken der traditionellen Gottheiten diffus und zumeist

8
9

4
mit einem negativen Rollenverständnis behaftet. Den klassischen Göttern, welche
sich häufig durch Rachsucht auszeichnen, wird oftmals kaum mehr als die Initiierung
der eigentlichen Romanhandlung zugestanden. Insgesamt erscheinen die Götter der
klassischen Antike im spätantiken Roman bisweilen leblos und lassen das soziale
und kulturelle Phänomen des graduellen Verblassens überlieferter
Glaubensvorstellungen erfahrbar werden. Eine weitaus umfangreichere Rolle kommt
im spätantiken Roman vielmehr der Schicksalsgöttin Tyche zu. Als wichtigstes
Element im Bereich des Numinosen prüft die Schicksalsgöttin die anderweitig von
der klassischen Götterwelt entfremdeten Protagonisten mit den in den Romanen
geschilderten Wechselfällen. Die in der Charakteristik der Göttin angelegte
Unberechenbarkeit diente den hellenistischen Autoren der antiken Romane als
Rechtfertigung inhaltlicher Inkonsistenzen sowie logischer Ungereimtheiten der
Romanhandlung. Symbolhaft hierfür steht der modifizierte Wiederaufgriff der
treibenden Kräfte des antiken Liebesromans in Gestalt des paganen Liebesgottes
Eros10. Die Adaption des Ἔρως βασιλεύς an den christlichen Kontext der
Verfasserzeit liegt dabei vor allem in der hagiographischen Konzeption des
begründet.11 Demgemäß scheint auch die Schilderung der „Bekehrung“ der vormals
unberührten Romanhelden zum Liebesgott auf die in der frühchristlichen
Hagiographie geschilderten Konversionen der frühen Heiligen zur Liebe Gottes
(αγαπη) zurückzugreifen12. Ähnlich wie in der Hagiographie dienen von göttlicher
Instanz gesandte Träume der Vermittlung Botschaften sowie tieferer Wahrheiten13.
Auffälligstes Merkmal des Romans der Komnenenzeit im Bereich religiöser Motivik ist
das demonstrative Verharren in den Glaubensvorstellungen und der Religionspraxis
seiner antiken Vorläufer. Demgemäß wurde die oberflächliche, auffällige
Abwesenheit explizit christlicher in der historischen Forschung als Emanzipation der
Romanautoren von der orthodoxen Mehrheitskultur des zeitgenössischen
Literaturbetriebes interpretiert. Das absichtsvolle Festhalten an der Götter- und
Religionssymbolik der Antike erscheint als Versuch einer kleinen Literatengruppe zur
unkritischen Rekonstruktion der fernliegenden antiken Götterwelt. Die byzantinischen
Romane als Ausfluss dieses klassizistischen Bestrebens sind in der Folge als
polytheistisch und beinahe bemüht pagan charakterisiert worden.

10
Eros the King and the King of Amours: Some Observations on Hysmine and Hysminias, S. 1.
11
12
Greek Fiction, S. 282.
13
Beck, Byzantinisches Erotikon, S. 144.

5
Ausgehend von der Beobachtung der scheinbaren Vertrautheit der antiken Romane
mit den Themenfeldern und Riten diverser populärer Mysterienkulte wurde eine
Verbindung der Texte mit diesen vermutet. Den antiken Romanen fiel dabei die Rolle
einer allegorischen Einführung in die Riten der vorwiegend orientalischen Kulte zu.
Der Fokus dieser Mysterienkulte liegt auf dem Erlösungsgedanken. Die
Protagonisten der Romane sind bisweilen als Diener bestimmter Gottheiten
charakterisiert. Aufgrund der Umdeutung der antiken Romanen zu religiös-kultischen
Texten wurden die Werke mit den Hymnen der antiken Aretalogie parallelisiert. Mit
dem in der Spätantike wachsenden Einfluss christlicher Glaubensvorstellungen auf
lässt sich eine Aufspaltung des novellistischen Potentials antiker Literatur in die
literarisch geschiedenen Sujets der Hagiographie für die Massen und pagane
Romane für die Oberschicht feststellen. Obgleich die hagiographische Gattung
populäre ebenso wie hochliterarische Werke umfasst, richtet sich der überwiegende
Teil der in volkstümlichen, kaum klassizisierenden Duktus gehaltenen Erzählungen
an ein populäres Publikum. Die Hagiographie als dominierender Erzählgattung der
byzantinischen Literatur übernahm dabei die Funktion der antiken Trivialliteratur.
Protagonisten der volkstümlichen byzantinischen Heiligenviten sind dabei zumeist
Vertreter niederer Gesellschaftsschichten. Diese Volksheiligen zeichnen sich oftmals
durch Bedürfnislosigkeit aus und fungieren nicht selten als Vertreter der Armen und
Entrechteten. Insbesondere der Vergleich der apokryphen Apostelgeschichten mit
den Gattungsmerkmalen des paganen Romans zeigt parallele Muster und
Techniken. Ihre früheste Ausprägung erhalten diese christlichen Romane in den
Berichten der Acta Apostolorum. So enthält beispielsweise die Schilderung der Vita
des Apostels Paulus vielfache Hinweise auf literarische Gestaltungskonzepte des
antiken Romans. Insbesondere lassen sich derartige Elemente in den lebensecht
geschilderten apokryphen Evangelien ausmachen, welche in ihrer Frühzeit kaum
einer gattungseigenen Stilisierung unterlagen. Die christliche Morallehre konnte sich
in der Entwicklung einer eigenständigen erotisierenden Tradition auf biblische
Bezüge stützen, wie sie beispielsweise im Hohelied der Liebe anklingen.
Hinzutretende Elemente wurden in einem synkritischen Verfahren in die
vorhandenen Erzählmuster des antiken Romans integriert. So erfährt die
Personifizierung der Liebe in ihrer heidnischen Figur des Eros eine Umdeutung hin
zu einer ἐπιθυμία bzw. dem pothos im Sinne der christlichen Morallehre. Diese
christlichen Liebesromane nehmen oft ihren Ausgangspunkt vom Motiv der

6
Jungfräulichkeit und entwickeln aus dieser Thematik ein. Beispielhaft erscheint die
erotische Dimension der christlichen Literatur in der den apokryphen Schriften
zugeordneten Darstellung der Lebensgeschichte der Heiligen Thekla. Beispielhaft für
die Parallelismen der Mechanismen des antiken Romans sowie seiner christlichen
Evolution steht eine , der sog. Pseudo-Clementinus. Die Schilderung der Heiligenvita
übernimmt dabei , etwa der Irrfahrten und Der christlichen Vita liegt dabei eine
pagane Bedeutungsebene zugrunde. In dieser Hinsicht kann der Roman des
Clementinus als Antwort der im Prozess der Formierung begriffenen christlichen
Literatur auf die antike Romantradition begriffen werden. Die klar religiöse Intention
der Apostelakten sowie die Propagierung unterschiedlicher, konkurrierender
christlicher Weltbilder und Sekten setzen die neuentstandene Gattung jedoch von
ihren antiken Vorgängern ab. Hierin erscheinen die Apostelakten vielmehr als
Fortsetzung der antiken Liebesliteratur, sie sind somit Apostelromane. Jedoch ergibt
sich aus der Unterordnung der romanhaften Erzählung unter den Skopos einer
Ideologie ein fundamentaler Unterschied, das Romanhafte erscheint als Mittel zum
Zweck. Hagiographische Berichte und Erzählungen nehmen hierbei die Funktion
einer Brücke zwischen den antiken Romanen und dem erneuten Aufleben der
Gattung in der Komnenenzeit ein. Der Roman der Komnenenzeit zeichnet sich
ungeachtet seiner mimetisch-synthetisierenden Kompositionsweise jedoch durch
seine erkennbare Einbettung in die gesellschaftlichen Verhältnisse des elften und
zwölften Jahrhunderts aus. Diese behutsamen Anpassungen sind in der Forschung
als Aktualisierungsversuche des antiken Genres gewertet werden. Demgegenüber
erscheint der byzantinische Roman in der heutigen Perspektive als Versuch zum
emanzipierten Umgang mit den der antiken Literaturgattung.

7
4 Zeitgenössisches im Roman der Komnenenzeit

Derartige Interpretationsversuche basieren auf der Annahme einer bewussten


Ausblendung der chronologischen sowie religiösen Brüche in der
jahrhundertewährenden Periode zwischen der Abfassungszeit der antiken Romane
durch die Romanautoren der Komnenenzeit. Jedoch erscheint die Loslösung der
Autoren aus ihrem individuellen epochalen Kontext in der neueren Forschung
überzogen, sie erscheint vielmehr als Versuch zur absichtsvollen Kreation eines
antik-heidnischen Kostüms14. Die wird als bloßes Dekor einer von mittelalterlicher
Volksfrömmigkeit durchdrungenen Reminiszenz an antike Sagen und Mythen
gedeutet. Diese Reduzierung der polytheistischen Götterwelt auf eine folkloristische
Funktion hat der Bewertung der komnenischen Romane als pseudo-antike
Gegenwartsliteratur Vorschub geleistet. Eine entscheidendes Problem für die
Bewertung des Einflusses zeitgenössischer religiöser Vorstellungen auf die Romane
der Komnenenzeit stellt die Frage nach dem Einfluss der zeitgenössischen,
christlichen Lebenswelt der Autoren auf deren Werke dar, welche im Vergleich zum
Kontext der spätantiken Welt der Autoren einen grundlegenden Wandel erfahren
hatte. Der christlichen Lehre in ihrer Ausprägung innerhalb der orthodoxen Religion,
ihren Glaubensvorstellungen und rituellen religiösen Handlungen kam in der
Lebenswelt des Byzantiners eine beinahe allumfassende Rolle zu. Demgemäß ist die
Literatur des byzantinischen Reiches von christlichen Wertvorstellungen geprägt.
Vielmehr erscheint der byzantinische Roman durch seine Verweise auf
zeitgenössische Lebensumstände fest in der Welt der Romanverfasser verankert,
wie sie sich beispielsweise in Bezug auf gewandelte Moralvorstellungen und
manifestieren15. Diese müssen in der antikisierenden Welt der byzantinischen
Romane als Anachronismen gelten und reflektieren christliche Einstellungen und
Werte der Autoren. Seinen signifikantesten Ausdruck erhält der Einfluss christlicher
Vorstellungen in jenen Episoden, welche die konkrete Glaubenspraxis der christlich-
byzantinischen Epoche widerzuspiegeln scheinen. Diese mit kontrastierenden

14
Der griechische Roman und seine Vorläufer, S. 539.
15
Fester Schönheitskodex der byzantinischen Romane (vgl. Prodromos Rhod. et Dos. I 39 ff., Eugenianos (I 123
ff.)) in der Antike noch nicht vorhanden.
- Frauenraub in der Antike Merkmal der Antagonisten, bei Prodromos ausgeführt durch Protagonisten S. 1
- Prodromos bringt in seinen Roman Realien des byzantinischen Kriegswesens ein S. 144
- z.B. Rhodante u. Dosikles vom Ehrenkodex des komnenischen Militäradels geprägt S. 131

8
Phänomene stellen eine Abweichung von der antiken Kulisse dar. Diese
mannigfaltigen Anklänge und Entlehnungen aus der byzantinischen
Gegenwartskultur sind. Beispielhaft für die Verarbeitung christlicher Glaubenspraxis
im Gewand einer antikisierend-heidnischen Kulisse steht das christliche Ritual der
Fußwaschung, welches im Roman des Makrembolites beschrieben wird: Wenngleich
die rituelle Waschung der Füße zur bereits in der Antike bezeugt ist, erhält die
geschilderte Szene durch das Detail der eine eminent christliche Konnotation und
scheint hierbei die biblische Szene der Fußwaschung durch zum Vorbild zu haben.16
Eine weitere bedeutende Reminiszenz an die christliche Kultur der byzantinischen
Epoche stellt die Verarbeitung der christlichen Abendmahlsmotivik im Roman des
Prodromos dar17. Anlässlich eines Festmahles schildert der Autor den symbolischen
Verzehr von Fleisch und Blut. Hierin scheint eine bewusste Parallele zum christlichen
Sakrament der Eucharistie gezogen zu werden18. Die Symbolik des rituellen
Verzehrs von Fleisch und Blut durchzieht den Roman auch weiterhin, etwa wenn der
Protagonist Dosikles seine Anhänger auffordert: See, here I am: whip me, punish me,
I glut yourself on my flesh, drink up my blood19. Die Verbindung der
Abendmahlsthematik mit der rekurriert möglicherweise auf eine lebhafte theologische
Debatte, welche die Zeitgenossen der Romanschriftsteller entzweite. Die
Formulierung in 8.58-68 scheint den symbolischen Verzehr des Leib und Bluts Christi
in Rahmen der Eucharistie abzulehnen. In der Schilderung der Szene 6.122-123 wird
die Abendmahlsmotivik mit der genuin christlichen Thematik der spirituellen Opferung
verbunden. Möglicherweise wird in der Äußerung des Kratandros die christliche
Absage an Menschenopfer verarbeitet20. Ungeachtet dieser Absage erscheint die
freiwillige Aufopferung des Nausikrates als antikisiertes Idealbild eines christlichen
Märtyrers, dessen Glaubensfestigkeit von den Umstehenden mit verglichen wird.
Gemäß der seit frühchristlicher Zeit überlieferten Tradition schildert der Autor
anschließend den Eingang des Märtyrers ins Paradies21. Auch der Protagonist im
Roman des Makrembolites weist die Qualitäten eines christlichen Märtyrers auf,
wenn er in 3.4.1. Die Rolle des glaubensstarken Märtyrers ist jedoch nicht allein den
Romanhelden vorbehalten. Vielmehr fungieren in offensichtlichem Anachronismus zu

16
Vgl. Lukas 7.36-50: . S. Reviving the pagan Greek noval in a Christian world, S. 209.
17
Burton, S. 183.
18
Vgl. 8.232-241.
19
Rhodante 9.294-295.
20
Vgl. Burton, S. 187.
21
1.485-501.

9
antiken Religions- und Rollenvorstellungen ebenfalls Frauen als glaubensstarke
Märtyrerinnen. Diesen Zug im Frauenverständnis hatte das im hellenistischen Roman
noch unbekannte literarische Motiv weiblicher Entsagung in den Jahrhunderten des
Frühchristentums gewonnen. Wichtige Voraussetzung der stellte hierbei die
Entsagung der Protagonistin von irdischen Gütern zur Betonung ihrer spirituellen
Reinheit dar. Diese begegnet beispielsweise im Roman des Prodromos, der seine
Heroine die zurückweisen lässt. Der Wunsch zur Wiedervereinigung mit dem
Geliebten parallelisiert hierbei mit dem Verlangen der christlichen Märtyrer nach der
spirituellen Vereinigung mit Christus. Die Einbettung der byzantinischen Romane in
zeitgenössische Kontexte wird auch an zahlreichen Unstimmigkeiten geringeren
Umfangs innerhalb der antikisierenden Atmosphäre deutlich. Diese
anachronistischen Details zeugen von der Dominanz christlicher Religionspraxis in
der Lebenswelt der Verfasser. Beispielsweise wird die obligate Hochzeitsszene als
Abschluss des byzantinischen Romans von den Autoren durchgängig in die
Gegebenheiten eines antiken Heiligtums bzw. Tempels verlegt. Im Unterschied zu
antiken Eheverständnis dient die Hochzeit der Protagonisten im byzantinischen
Roman vorrangig der Zeugung von Nachkommen. Diese Sichtweise reflektiert den
Ehebegriff der orthodoxen Kirche, wie er zum Ausdruck kommt.22 Die Anwesenheit
eines Priesters, der den Ehebund der beiden Protagonisten im Roman des
Prodromos bezeugt, steht ebenfalls beispielhaft für die anachronistische Übertragung
zeitgenössischer Lebensumstände auf die Glaubenspraxis der Antike, die von den
Vorstellungen und Lehren der orthodoxen Reichskirche geprägt sind. In Anlehnung
an diese geht beispielsweise der Schriftsteller Eugenianos von der Existenz einer
verbindlichen, griechisch-paganen Religion aus. Die religiöse Pluralität innerhalb
individuellen Kulte des antiken griechischen Kulturkreises wird in der Fiktion der
byzantinischen Romane durch einen uniformen Paganismus ersetzt23. Eine
eingehende Betrachtung der Schilderung antiker Gottheiten in den byzantinischen
Romanen offenbart deren anachronistische Anlage, die auf den Vorstellungen der
mittelalterlich-christlichen Geisteswelt basiert. Der unter dem Einfluss der christlichen
Theologie vollzogene Wandel eines hin zu einer streng patriarchalischen Kultur24
erscheint als Erklärung für das Fehlen weiblicher Gottheiten in den byzantinischen
Romanen. Eine weitere Parallele christlicher Glaubensvorstellungen markiert die

22
23
24

10
auffällige Betonung der Vater-Sohn Beziehung der im Roman maßgeblichen Gottheit
Dionysos mit seinem göttlichen Vater Zeus durch Eugenianos, welche die christliche
Lehre widerzuspiegeln scheint. Die Hervorhebung dieser Relation korrespondiert mit
der seit der Spätantike bewusst Gleichsetzung des Dionysos mit dem Christus25. Die
Figur des kann somit als Christusallegorie interpretiert werden. Jedoch ergeben sich
in der Terminologie Unterschiede, welche das ausgeprägte Bewusstsein der
byzantinischen Autoren für die stilistischen Differenzen der von ihnen mimetisch
nachgeahmten Sprache vom Sprachgebrauch ihrer Zeitgenossen bezeugen.
Demgemäß wird der Gott Dionysos im Roman des Eugenianos konsequent mit der
heidnisch konnotierten Anrede anax intituliert, die christliche Ansprache als kyrios
wird vom Autor dabei bewusst vermieden26. Die für die Glaubenswelt des
byzantinischen Schriftstellers zentrale Motivik der Christusfigur begegnet in allen
Romanen aus der Komnenenzeit zumeist in allegorischer Verarbeitung. Hierbei
werden Attribute entlehnt und auf die Akteure der antikisierenden Mythenwelt
übertragen. Ein eminentes Beispiel dieser Praxis ist die Schilderung der
Wiederauferstehung der Figur des Piratenkönigs Mystilos im Roman des Prodromos
vom scheinbaren Tode. Ebenfalls christlich unterlegt sind die an dessen
wundersamer Wiederbelebung geäußerten Zweifel, wie sie das Matthäusevangelium
dem Apostel Thomas in den Mund legt.27 Derselbe Charakter wird von Prodromos
mit der Fähigkeit zur mystischen Wandelung von Substanzen ausgestattet, welche
an die übermenschlichen Kräfte des Gottessohnes Jesus gemahnen muss.28 Kaum
erstaunlich wirkt daher der Rückgriff auf die der Bibel, deren Weisheit dabei in die
antike Kulisse zurückprojiziert wird. Biblische Aphorismen sind in den byzantinischen
Romanen in der Form gnomenhafter Sentenzen omnipräsent. Byzantinische Autoren
mimetischer Liebesromane durchsuchten auf ihrer Suche nach thematisch
geeignetem Material neben den Florilegien antik-heidnischer Gelehrsamkeit ebenso
die Erzeugnisse ihrer christlichen Epoche. Insbesondere die erotischen
Darstellungen des Alten Testamentes eigneten sich hierbei als lebhafte Vorlage
allegorischer Liebesdichtung29. Im Roman des Eugenianos wird beispielsweise in der
Beschreibung der Geliebten des Protagonisten das Hohelied der Liebe des Salomon

25
26
27
28
4.134-143
29

11
mitsamt seiner Verzehrungs-Symbolik imitiert30. Die wörtlich-explizite Interpretation
des erotischen Gehaltes der Passage wandte sich dabei gegen die offizielle
orthodoxe Lehrmeinung, welche die allegorische Auslegung der expliziten
Schilderungen bevorzugte. Augenfällige Gemeinsamkeiten zwischen den pseudo-
antiken Romanen der byzantinischen Autoren mit dem offiziellen Sprachgebrauch
ihrer christlichen Zeitgenossen begegnen auch in der Verwendung religiöser Begriffe.
Das moraltheologische Vokabular findet auch in der Beschreibung explizit erotischer
Stellen Anwendung, wenn z.B. Hierin wird die merklich größere Befangenheit im
Umgang expliziter Nacktheit deutlich31, die mit der freizügigeren Auffassung antiker
Vorstellungen kontrastiert. Der Einfluss christlicher Doktrinen und Wertvorstellungen
auf die byzantinische Gesellschaft manifestiert sich auch in dem gegenüber den
spätantiken Romanen gewandelten Bedeutung und Prägnanz gesellschaftlicher
Werte und Normen wie Tugend und Keuschheit erfahrbar, welche in den
byzantinischen Romanen eine zentrale Rolle einnehmen32. Der Fokus auf Sittlichkeit
in den byzantinischen Romanen findet jedoch bereits in den antiken Romanen seine
Entsprechung, in welchen die strengere Moralpolitik der Kaiserzeit den christlichen
Rigorismus späterer Jahrhunderte vorwegnimmt. Auch die gegenüber den
spätantiken Romanen gestärkte Autorität der Vaterfiguren des byzantinischen
Romans reflektieren die patriarchalische Gesellschaftsstruktur der byzantinischen
Epoche. Diese väterliche Autorität wird im byzantinischen Roman nur von der
priesterlichen übertroffen33. Hierin spiegelt sich die Oberhoheit der orthodoxen Kirche
im byzantinischen Moraldiskursen wieder.

Diese selbstreflexive Vorgehensweise bei der Rekonstruktion einer antikisierenden


Atmosphäre ihrer Romane bedeutete eine Verschmelzung . Jedoch konnten die
vordergründig pagan konzipierten Romane nicht die Zustimmung der orthodoxen
Staatskirche finden. Einen Ausweg bot die allegorische Interpretation der
byzantinischen Liebesromane. Gemäß Deutungen verkörpern die Protagonisten
sinnsuchende Individuen auf der Suche nach Wahrheit und Erlösung, welche sie
schließlich in Gestalt der zu Personifikationen der christlichen Kirche stilisierten
Heroinen erlangen. Diese Sichtweise wurde wiederholt von byzantinischen Literaten
propagiert, jedoch legen die Romanautoren selbst eine offenkundige allegorische

30
31
32
33

12
Deutung ihres Werkes nicht nahe. Diese konformistische Deutung als Allegorie
bedeutete allerdings eine Verengung der Intention der Werke. Das in der
byzantinischen Literatur beliebte und verbreitete Spiel mit verschiedenen
Bedeutungsebenen ließe die christliche Interpretation als Möglichkeit bestehen, ohne
ihr jedoch den Vorrang vor anderen, explizit auch paganen Deutungen zu
gewähren34. Auf diese Multidimensionalität35 ist möglicherweise die fehlende
Reaktion der orthodoxen Kirche zurückzuführen. Der byzantinische Roman der
Komnenenzeit hat in der orthodoxen keinen feststellbaren Widerhall gefunden 36. Die
Autoren der vorliegenden komnenischen Romane mussten die offizielle Zensur der
orthodoxen Kirche offensichtlich nicht befürchten. Ein bedeutender Faktor dieser
stellen dabei das verfeinerte Sprachniveau sowie die voraussetzungsreiche
Komposition der Romane dar, welche den Leserkreis auf einen kleinen Zirkel
literarischer Connaisseurs begrenzen mussten und in den Augen moralisierender
orthodoxer Eiferer möglicherweise als heidnisch verwirrte antike Machwerke
durchgingen. Ein weiterer Grund dieser auffälligen Nichtbeachtung erotisierender
Literatur, welche in Teilen im Widerspruch zum moralischen Dogma der orthodoxen
Lehren stand, ist die schlussendliche weitgehende Wahrung der Konventionen durch
die Autoren der Komnenenzeit angeführt worden, insbesondere in Hinblick auf die
imperative Wahrung der Jungfräulichkeit der Protagonistinnen. Für diese
Interpretation spricht auch die letztendlich fehlende Explizität der byzantinischen
Romane, welche in der Schilderung erotischer die Schwelle nie überschritten.
Wenngleich der Liebesthematik in orthodoxen Augen ein ungebührlich umfangreicher
Raum eingeräumt wird, ist die stete Rückbesinnung auf Kerninhalte orthodoxer
Moralvorstellungen feststellbar. Wichtiger als die heidnisch angelegten Wirrungen der
byzantinischen Romane ist demnach der Ausgang der Romanhandlung in
geordneten, mit den Vorstellungen der orthodoxen Morallehre kongruierenden
Bahnen. Die bewirkte eine osmotische Verschmelzung antiken Kulturgutes mit
zeitgenössisch christlichen Glaubensgrundsätzen. Das Spannungsverhältnis
zwischen der auf der grundsätzlich heidnischen παιδεια fußenden literarischen
Bildung des gebildeten Byzantiners und den moralischen Grundsätzen des
orthodoxen Klerus konnte letztendlich durch die Einhaltung grundlegender
Konventionen der durch die Verfasser der byzantinischen Romane der

34
35
36

13
Komnenenzeit überbrückt werden und somit als affirmative37 gedeutet werden. Diese
affirmative staatstragende Haltung sollte erst in der Endphase des Byzantinischen
Reiches mit dem öffentlichen Aufbegehren des Philosophen Plethon gegen die
orthodoxe Basis der byzantinischen Kultur einen Bruch erfahren.

37

14
4 Quellenverzeichnis

15
5 Literaturverzeichnis

Baslez, Marie-France/Hoffmann, Philippe: Le monde du Roman Grec. (=Études de


littérature ancienne Band 4). Paris 1987.

Beck, Hans-Georg: Byzantinisches Erotikon. München 1986.

Beaton, Roderick: The Medieval Greek Romance. Cambridge 1989.

Beck, Hans-Georg: Geschichte der byzantinischen Volksliteratur. (= Handbuch der


Altertumswissenschaft. Abteilung 12: Byzantinisches Handbuch. Teil 2, Band 3).
1971.

Borghart, Pieter/De Temmerman, Koen: From novelistic romance to romantic novel:


The revival oft he ancient adventure chronotope in byzantine and modern Greek
literature. In: Journal of Mediterranean Studies 19 (2010), S. 43–68.

Burton, Joan B.: A Reemergence of Theocritean Poetry in the Byzantine Novel. In:
Classical Philology 98 (2003), S. 251-273.

Burton, Joan B.: Abduction and Elopement in the Byzantine Novel. In: Greek, Roman
and Byzantine studies Band 41. 2000, S. 377-409.

Burton, Joan B.: Reviving the Pagan Greek Novel in a Christian World. In: GRBS
39/2 (1998), S. 179-216.

16
Frangoulidis, Stavros/Paschalis, Michael: The Greek and Roman novel. Parallel
readings. (=Ancient Narrative Supplementum Band 8). 2007.

Gärtner, Hans: Beiträge zum griechischen Liebesroman. 1984.

Goodwin, Charles J.: Romance Writing among the Greeks. Part II. In: The Sewanee
Review 5 (1897), S. 409-424.

Hägg, Thomas: The Novel in Antiquity. Berkely 1983.

Hägg, Thomas: Eros und Tyche: Der Roman in der antiken Welt. Mainz 1987.

Heisenberg, August: Eustathios. In: Rheinisches Museum für Philologie 58 (1903), S.


427-435.

Hofmann, Heinz/Zimmerman, Maaike: Groningen colloquia on the novel. Band 8.


Groningen 1997.

Holzberg, Niklas: Der antike Roman. Eine Einführung. 2006.

Hunger, Herbert: Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner. Band II.
(=Handbuch der Altertumswissenschaften Band XII, 5). München 1978.

Johnson, Scott F.: Greek Literature in Late Antiquity: Dynamism, Didacticism,


Classicism. 2006.

17
Juoanno, Corinne: Nicetas Eugenianos, un héritier du roman grec. In: Revue des
Études Grecques 102 (1989), S. 346-360.

Kaldellis, Antonios: Historicism in Byzantine Thought and Literature. In: Dumbarton


Oaks Papers 61 (2007), S. 1-24.

Kaldellis, Antonios: The Hagiography of Doubt and Skepticism. In: Efthymiades, S.:
The Ashgate Research Companion to Byzantine Hagiography Band 2. 2014, S. 453-
477.

Kaldellis, Antonios: Hellenism in Byzantium: The Transformations of Greek Identity


and the Reception of the Classical Tradition. (=Greek Culture in the Roman World).
Cambridge 2007.

Kazhdan, Alexander: Byzantine Hagiography and Sex in the Fifth to Twelfth


Centuries. In: Dumbarton Oaks Papers 44 (1990), S. 131-143.

Kuch, Heinrich: Der antike Roman. Untersuchungen zur literarischen Kommunikation


und Gattungsgeschichte. Berlin 1989.

Magdalino, Paul: Eros the King and the King of "Amours:" Some Observations on
"Hysmine and Hysminias". In: Dumbarton Oaks Papers 46 (1992), S. 197-204.

Magdalino, Paul: The Perception of the Past in 12th Century Europe. London 1992.

Morgan, J. R./Stoneman, Richard: Greek fiction. The Greek novel in context. New
York 2004.

18
Nagy, Gregory: Greek Literature in the Byzantine Period. Band IX. (=Greek
Literature). 2002.

Nilsson, Inga: Plotting with Eros: Essays on the Poetics of Love and the Erotics of
Reading. Kopenhagen 2009.

Panayotakis, S./Zimmerman, M./Keulen, W.: The Ancient Novel and Beyond. Leiden
2003.

Rohde, Erwin: Der griechische Roman und seine Vorläufer. 1914.

Rosenqvist, Jan O.: Die byzantinische Literatur. Vom 6. Jahrhundert bis zum Fall
Konstantinopels 1453. Berlin 2007.

Tatum, James: The Search for the ancient novel. 1964.

Van Stehen, Gonda: Destined to Be ? Tyche in Chariton's Chaereas and Callirhoe


and in the Byzantine Romance of Kallimachos and Chrysorroi. In: L’Antiquité
Classique 67 (1998), S. 203-211.

Zeitlin, Froma I.: Religion in the Ancient Novel.

19
Alperowitz, M. (1992) Das Wirken und Walten der Götter im griechischen Roman.

Heidelberg

Dowden, K. (1996) 'Heliodoros: Serious Intentions', CQ 46; 267-85

Kerényi, K. (1927: 1964) Die griechisch-orientalische Romanliteratur in

religionsgeschichtlicher Beleuchtung. Darmstadt

Merkelbach, R. (1962) Roman und Mysterium in der Antike. München

20

Das könnte Ihnen auch gefallen