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BESCHLUSS-VORLAGE
Betreff:
1. KJHA/SO 24.03.2011 X X
2. HA 28.03.2011 X X
3. GR 05.04.2011 X X
Beschlussantrag:
3. Der Gemeinderat beschließt, die in Ziffer III der Drucksache G-11/039 ge-
nannten städtischen Funktionsträger in die Trägerversammlung des Job-
centers Freiburg zu entsenden.
Anlagen:
1. Gründungsbegleitende Vereinbarung samt Anlagen
2. Organigramm des Jobcenters Freiburg
I. Ausgangslage
Die ARGE Freiburg ist zum 01.01.2011 durch das Gesetz zur Weiterentwicklung
der Organisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende in die gemeinsame Ein-
richtung „Jobcenter Freiburg“ übergegangen. Zwischen der Agentur für Arbeit
und der Stadt Freiburg besteht Einvernehmen, zur Regelung der Zusammenar-
beit und zur Ausgestaltung der bundesgesetzlichen Vorschriften eine grün-
dungsbegleitende Vereinbarung abzuschließen.
Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit im „Jobcenter Freiburg“
weiter zu optimieren und kontinuierlich den Entwicklungen anzupassen. Ein ver-
stärkter Fokus wird auf die größere kommunale Einflussnahme im Jobcenter
Freiburg gelegt.
In den Verhandlungen mit der Agentur für Arbeit konnte Einigkeit über folgende
wesentlichen Eckpunkte erzielt werden, die in die gründungsbegleitende Verein-
barung eingeflossen sind (siehe Anlage 1):
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Berichtswesen
Nach § 18d SGB II ist bei jeder gemeinsamen Einrichtung ein Örtlicher Beirat
zu bilden, der die gemeinsame Einrichtung bei der Auswahl und Gestaltung
der Eingliederungsinstrumente und -maßnahmen berät. Der Örtliche Beirat
ist Bindeglied zwischen dem Jobcenter und den einzelnen Institutionen im
Arbeitsfeld und fördert die übergreifende Zusammenarbeit. Die Vereinbarung
sieht vor, dass die Trägerversammlung die vorschlagsberechtigten Institu-
tionen konkretisiert und die Mitglieder auf Vorschlag der Institutionen beruft
(vgl. § 7 der Vereinbarung).
II.2 Fortschreibung
In intensiven Gesprächen wurde gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Freiburg
ein Personaltableau entwickelt.
Das Personaltableau sieht eine 100 %ige Freistellung aller Teamleitungen des
Jobcenters Freiburg von Sachbearbeitertätigkeiten vor. Dies ist bei einer großen
Leitungsspanne (1:14,6) notwendig, um den Grundsatz des aktiven Führens
verwirklichen zu können. Die im Personaltableau berücksichtigten Fallschlüssel
sind:
Der Bundestag hat für das Jahr 2011 eine Kürzung des Verwaltungs- und Ein-
gliederungsbudgets um rd. 1,5 Mrd. € beschlossen. Für Freiburg bedeutet dies
eine Verringerung des Globalbudgets um 3,6 Mio. €. Die Trägerversammlung
erwartet deshalb, dass im Jahr 2011 abweichend vom genehmigten Stellenplan
Einsparungen im Personalhaushalt zwischen 250.000,00 € und 300.000,00 € er-
reicht werden und legte am 20.12.2010 ein Moratorium fest, das insgesamt 190
Stellen als finanzierbare Obergrenze vorsieht. Bis zum Erreichen dieser Grenze
werden freiwerdende Stellen bis auf Weiteres nicht wiederbesetzt. Der reibungs-
DRUCKSACHE G-11/039
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Die Stelle der stellvertretenden Amtsleitung des Amtes für Soziales und Senioren
mit einem Stellenanteil von 50 % für die Aufgabe der / des Kommunalen Beauf-
tragten für das Jobcenter ist intern besetzt worden. Der Beauftragte wird ab dem
01.04.2011 für alle strategischen Fragen zuständig sein, bei denen die kommu-
nalen Interessen im Jobcenter zu vertreten sind und kommunaler Einfluss gel-
tend zu machen ist.
1.4 Personalvertretung
Wie bereits in der Drucksache G-10/200 ausgeführt, bleibt der neu zu bildende
örtliche Personalrat des Amtes für Soziales und Senioren in Personalangelegen-
heiten, die in der Zuständigkeit der Kommune bzw. Dienststelle verbleiben (siehe
Anlage 1 zur gründungsbegleitenden Vereinbarung „Negativkatalog der perso-
nalrechtlichen und personalwirtschaftlichen Befugnisse“), für die kommunalen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat nach Abstimmung mit der
Bundesagentur für Arbeit und dem Projektbeirat entschieden, dass Freiburg als
einer der bundesweit 14 Standorte in das Projekt „Arbeitsbündnisse Jugend und
Beruf“ einbezogen wird. Anfang März 2011 fand ein Auftaktworkshop in Nürn-
berg statt, bei welchem erste Rahmenbedingungen für die Projektumsetzung
festgelegt wurden.
An dem Workshop nahmen je eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der Stadt Frei-
burg, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Freiburg teil. Im Laufe des Jah-
res 2011 plant die Bundesagentur für Arbeit weitere Workshops, um gemeinsam
die Ganzheitlichkeit der Hilfegewährung sowie die rechtskreisübergreifende Zu-
sammenarbeit weiterzuentwickeln.
Die Finanzierung solcher Maßnahmen soll zu 80 % über den Bund durch einzel-
fallbezogene Zuschüsse erfolgen. 20 % der Kosten sollen aus kommunalen Mit-
teln in Form von trägerbezogenen Zuschüssen nach dem SGB VIII abgedeckt
werden. Von der Kommune wären mittelfristig jährlich rd. 200.000,00 € zu tragen.
Die Entscheidung über diese Leistungen nach dem SGB VIII wird im Gemeinde-
rat am 10.05.2011 getroffen (vgl. Drucksache G-11/026).
Die Stadt Freiburg nimmt im Rahmen der Delegation die Kommunalen Eingliede-
rungsleistungen nach § 16a SGB II wahr.
a) Kinderbetreuung
Wie können Betreuungsplätze für unter 6-jährige Kinder auch über das Ende
einer Maßnahme zur Eingliederung in Arbeit hinaus sichergestellt werden?
Kinder der Altersgruppe drei bis unter sieben Jahren haben gem. § 24 SGB
VIII einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Dieser Rechtsanspruch
besteht unabhängig davon, ob Leistungen nach dem SGB II bezogen bzw. ob
Maßnahmen zur Eingliederung in Arbeit in Anspruch genommen werden.
Für Kinder unter drei Jahren gibt es derzeit noch keinen gesetzlichen An-
spruch auf einen Betreuungsplatz, dieser wird jedoch im Jahr 2013 eingeführt.
Seit dem 01.10.2010 ist der Träger der öffentlichen Jugendhilfe gemäß § 24a
Abs. 3 SGB VIII verpflichtet, ein Betreuungsangebot vorzuhalten, wenn die
Eltern berufstätig sind, sich in Ausbildung befinden oder Leistungen zur Ein-
gliederung in Arbeit erhalten. Bei unter 3-Jährigen wird im Einzelfall entschie-
den, ob der Betreuungsplatz auch über die Dauer der Maßnahme hinaus zur
Verfügung gestellt werden kann. In der Regel wird in solchen Fällen im Inte-
resse des Kindeswohls ein Betreuungsplatz nicht gekündigt.
In der Praxis ist die Vermittlung von Betreuungsplätzen für über 3-jährige und
unter 3-jährige Kinder schwierig, da Plätze für diese Altersgruppen nur in be-
grenztem Umfang zur Verfügung stehen.
b) Schuldnerberatung
Mit den aktuellen personellen Ressourcen können die Wartezeiten nicht weiter
verkürzt werden. Als Grundlage für eine verlässliche künftige Personalbemes-
sung werden derzeit die Fallzahlen in der Schuldnerberatung und im Jobcen-
ter abgeglichen.
4. Verbessertes Reporting
Im Jahr 2011 soll ein zielgerichtetes, aussagekräftiges und den städtischen Be-
dürfnissen angepasstes Berichtswesen entwickelt werden. Es sollen sozialräum-
lich aufbereitete Basisdaten zur Verfügung gestellt werden, die der sozialen
Diversität der Stadt und der Stadtteile gerecht werden. Die Daten sollen auch für
andere Strukturberichte genutzt werden können, beispielsweise für den Sozialbe-
richt (vgl. auch Drucksache G-11/112).
Vor diesem Hintergrund findet für die Mitglieder der gemeinderätlichen AG Job-
center zeitnah ein Workshop statt, um die Anforderungen an das zukünftige Re-
porting-Konzept sowie den künftigen Erscheinungs-Rhythmus im Jobcenter Frei-
burg zu erarbeiten.
V. Weiteres Vorgehen
Für Fragen stehen Herr Kautzmann, Sozial- und Jugendamt, Tel.: 0761/201-3600,
und Herr Müller, Rechtsamt, Tel.: 0761/201-1608, zur Verfügung.
- Bürgermeisteramt -