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Güterbeförderungsgesetz (GütbefG) 2
………………………………………..........
EG-VO 881/92………………………………………………………………………….. 19
Berufszugangs - Verordnung 34
Güterkraftverkehr…………………………………
Gefahrgutbeförderungsgesetz (GGBG) 58
……………………………………………
Kraftfahrgesetz (KFG) – 88
Auszug……………………………………………………
§ 56……………………………………………………….……………………………….. 89
§ 57………………………………………………………….…………………………….. 90
§ 57a…………………………………………………………..………………………….. 92
§ 58…………………………………………………………….………………………….. 97
§ 61………………………………………………………….…………………………….. 98
§ 102……………………………………………………….……………………………… 100
§ 102a…………………………………………………………………………………….. 105
§ 103…………………………………………………….………………………………… 108
§ 112
103b………………………………………………………………………………………
Kompetenzgrundlage:
In kompetenzrechtlicher Hinsicht stützt sich das im Entwurf vorliegende
Bundesgesetz auf Art. 10 Abs. 1 Z 8 B-VG ("Angelegenheiten des Gewerbes und
der Industrie")und wird in mittelbarer Bundesverwaltung vollzogen.
ABSCHNITT I
Allgemeine Bestimmungen
§ 1. G e l t u n g s b e r e i c h
(2) Als Güter gemäß Abs. 1 gelten körperliche, bewegliche Sachen, auch
dann, wenn sie keinen Verkehrswert haben.
ABSCHNITT II
§ 2. K o n z e s s i o n s p f l i c h t u n d A r t e n d e r K o n z e s s i o n
(4) Wer ein Gewerbe gemäß Abs. 2 ausüben will, hat einen Antrag auf
Erteilung einer Konzession bei der Behörde, die für den beabsichtigten Standort
zuständig ist, einzubringen. Dem Antrag sind die Belege gemäß § 339 Abs. 3 Z 1
bis 3 GewO 1994 anzuschließen.
Zu § 2
Die Unterscheidung in Güternah- und Güterfernverkehr wird zu Gunsten der
Unterteilung in innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Güterverkehr
aufgegeben. Diese Unterteilung entspricht dem von der Richtlinie 96/26/EG in
der Fassung der Richtlinie 98/76/EG verfolgten System. Die Definition des
Güternahverkehrs einschließlich Stichfahrt sowie die Aushändigung eines
Verzeichnisses der Gemeinden können daher entfallen.
§ 3. U m f a n g d e r K o n z e s s i o n
(1) Die Konzession ist für eine bestimmte Anzahl von Kraftfahrzeugen
zu erteilen. Die Behörde (§ 20) stellt dem Konzessionsinhaber so viele
beglaubigte Abschriften der Konzessionsurkunde oder beglaubigte Auszüge aus
dem Gewerberegister aus, als Kraftfahrzeuge vom Konzessionsumfang umfasst
sind.
Zu Abs. 1
Diese von der Behörde ausgestellten beglaubigten Abschriften der
Konzessionsurkunde sind bei jeder Fahrt im Kraftfahrzeug mitzuführen (§ 6,Abs.
2 und 3) und sollen im Gegenzug zur Abschaffung der LKW-Tafeln
Kontrollfunktionen erfüllen. Eine entsprechende Bestimmung sieht Art. 5 der
Verordnung (EWG) Nr. 881/92 für die Gemeinschaftslizenz vor.
Zu Abs. 2a
Eine Konzession wird für eine bestimmte Anzahl von Kraftfahrzeugen erteilt,
für die auch die finanzielle Leistungsfähigkeit nachzuweisen ist. Da aber kein
Konzessionsinhaber verpflichtet ist, diesen Konzessionsumfang voll
auszuschöpfen, können von diesem auch weniger Kraftfahrzeuge eingesetzt
werden. Diese Bestimmung dient der Klarstellung, dass bei der Überprüfung der
finanziellen Leistungsfähigkeit vom genehmigten Umfang der Konzession
auszugehen ist und nicht von der Anzahl der tatsächlich eingesetzten Fahrzeuge.
Will der Konzessionsinhaber die finanzielle Leistungsfähigkeit jedoch nur für die
tatsächlich eingesetzten Kraftfahrzeuge, deren Anzahl geringer ist, als es der
Konzessionsumfang zulassen würde, nachweisen, so muss er eine Änderung des
Konzessionsumfanges beantragen. Die nunmehr zuviel ausgestellten Abschriften
der Gemeinschaftslizenz und gemäß § 3 Abs. 1 ausgestellten beglaubigten
Abschriften und Auszüge sind der Behörde unverzüglich zurückzugeben. (EB
2005)
§ 4. A u s n a h m e n v o n d e r K o n z e s s i o n s p f l i c h t
Zu Abs. 2
Die Grenze für das freie Gewerbe von 3 500 kg höchstes zulässiges
Gesamtgewicht des Kraftfahrzeuges einschließlich Anhänger hat ihre
Grundlage in Art. 2 Abs. 1 der Richtlinie 96/26 EG in der Fassung der
Richtlinie 98/76 EG. Damit werden im Wesentlichen alle Fahrzeuge, die
mit einer Lenkberechtigung der Klasse B gelenkt werden dürfen, vom
freien Gewerbe umfasst. (EB 2001)
§ 5. V o r a u s s e t z u n g e n f ü r d i e E r t e i l u n g d e r
Konzession
(1) Die Konzession darf nur erteilt werden, wenn neben den allgemeinen
Voraussetzungen für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes
1. die Zuverlässigkeit,
2. die finanzielle Leistungsfähigkeit und
3. die fachliche Eignung (Befähigungsnachweis)
vorliegen. Der Bewerber hat überdies entsprechend dem beabsichtigten
Konzessionsumfang (§ 3) in der in Aussicht genommenen Standortgemeinde
oder einer anderen Gemeinde im selben oder einem angrenzenden
Verwaltungsbezirk über die erforderlichen Abstellplätze außerhalb von
Straßen mit öffentlichem Verkehr zu verfügen. Sämtliche Voraussetzungen
müssen während der gesamten Dauer der Gewerbeausübung vorliegen. Werden
diese Voraussetzungen vom Gewerbetreibenden nicht mehr erfüllt, so ist die
Konzession zu entziehen. Die §§ 87 bis 91 GewO 1994 bleiben hiervon unberührt.
Die zuständige Gliederung der Landeskammer der gewerblichen Wirtschaft ist
vor der Erteilung der Konzession aufzufordern, zur Frage der Leistungsfähigkeit
des Betriebes eine Stellungnahme abzugeben.
(la) Die in Abs. 1 genannten Voraussetzungen sind der zur Erteilung der
Konzession zuständigen Behörde alle fünf Jahre ab Erteilung der Konzession
nachzuweisen. Stellt die Behörde bei dieser Prüfung fest, dass die finanzielle
Leistungsfähigkeit nicht mehr gegeben ist, kann sie dem Gewerbetreibenden
eine zusätzliche, ein Jahr nicht übersteigende Frist für den Nachweis der
finanziellen Leistungsfähigkeit setzen, wenn die wirtschaftliche Lage des
Unternehmens annehmen lässt, dass die Voraussetzung der finanziellen
Leistungsfähigkeit in absehbarer Zukunft auf der Grundlage eines Finanzplanes
erneut und auf Dauer erfüllt wird. Überprüfungen im Rahmen der Erteilung einer
Gemeinschaftslizenz gemäß Art. 7 in Verbindung mit Art. 3 der VO (EWG)
Nr. 881/92 gelten als Überprüfung der Voraussetzungen gemäß Abs. 1 Z 1 bis 3.
6 GütbefG
(6) Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie hat unter
Bedachtnahme auf den jeweiligen Stand der Entwicklung des betreffenden
Gewerbes, auf die von Personen, die die Leistungen des Gewerbes in Anspruch
nehmen, üblicherweise gestellten Anforderungen, auf Gefahren für Leben,
Gesundheit oder Eigentum, die von der Gewerbeausübung ausgehen, auf die für
die Gewerbeausübung geltenden besonderen Rechtsvorschriften, durch
Verordnung
1. die Sachgebiete der Prüfung,
2. die Form und Dauer der Prüfung,
3. die Anforderungen an die Prüfer,
4. nähere Bestimmungen über die Anberaumung der Termine,
5. die auszustellenden Bescheinigungen nach Abs. 4,
6. nähere Bestimmungen über die Wiederholung der Prüfung,
7. die Hochschul- und Fachschuldiplome, die gründliche Kenntnisse der
Sachgebiete im Sinne der Z 1 gewährleisten,
8. die vom Prüfling zu zahlende, dem besonderen Verwaltungsaufwand
einschließlich einer angemessenen Entschädigung der Mitglieder der
Prüfungskommission entsprechende Prüfungsgebühr, wobei auch auf die
wirtschaftlichen Verhältnisse des Prüflings Bedacht genommen werden kann.
9. die aus den Prüfungsgebühren zu zahlende angemessene Entschädigung der
Mitglieder der Prüfungskommission sowie
10. die Voraussetzung für die Rückzahlung der Prüfungsgebühr bei
Nichtablegung oder teilweiser Ablegung der Prüfung sowie die Höhe der
rückzuzahlenden Prüfungsgebühr festzulegen.
(7) Die Erteilung der Konzession erfordert neben der Erfüllung der im Abs. 1
angeführten Voraussetzungen
1. bei einer natürlichen Person, dass sie Angehöriger einer
Vertragspartei des Abkommens über den Europäischen
Wirtschaftsraum ist (EWR-Angehöriger) und als Unternehmer einen
Sitz oder eine nicht nur vorübergehende geschäftliche
Niederlassung in Österreich hat;
2. bei juristischen Personen und Personengesellschaften des
Handelsrechts, dass sie ihren Sitz oder eine nicht nur
vorübergehende Niederlassung in Österreich haben und die zur
gesetzlichen Vertretung berufenen Organe oder geschäftsführungs-
und vertretungsbefugten Gesellschafter EWR-Angehörige sind.
§ 6. B e s t i m m u n g e n ü b e r d i e G e w e r b e a u s ü b u n g
(2) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass in jedem zur Ausübung
des Güterverkehrs verwendeten Kraftfahrzeug während der gesamten Fahrt eine
beglaubigte Abschrift der Konzessionsurkunde oder ein beglaubigter
Auszug aus dem Gewerberegister sowie die allenfalls nach Abs. 4 erforderlichen
Dokumente mitgeführt werden.
(3) Der Lenker hat in jedem zur Ausübung des Güterverkehrs verwendeten
Kraftfahrzeug eine beglaubigte Abschrift der Konzessionsurkunde oder
einen beglaubigten Auszug aus dem Gewerberegister mitzuführen und den
Aufsichtsorganen auf Verlangen auszuhändigen.
Zu Abs. 2 u 3
Andererseits kann die Kontrolle durch die mitgeführte Abschrift der
Konzessionsurkunde ausgeübt werden. Die Pflicht zum Mitführen ist an die
Regelung des Art. 5 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 für Gemeinschaftslizenzen
angelehnt. Sie trifft sowohl den Unternehmer (§ 6 Abs. 2), als auch den Lenker (§
6 Abs. 3). Für einen Übergangszeitraum bis 31. Dezember 2001 sollen aber
weiterhin auch die LKW-Tafeln (Nah-, Fernverkehrs- und Mietfahrzeugtafel) an
Stelle der Konzessionsabschriften als entsprechender Nachweis verwendet
werden können (siehe die Übergangsbestimmung des § 26 Abs. 4). (EB 2001)
Zu Abs. 4
In § 6 Abs. 4 wird an Stelle der Mietfahrzeugtafel das Mitführen des
Mietvertrages sowie gegebenenfalls des Beschäftigungsvertrages des Lenkers
oder
einer Bestätigung des Arbeitgebers vorgeschrieben. Diese Bestimmung
entspricht dem Art. 2 Abs. 5 der Richtlinie 84/647/EWG über die Verwendung von
ohne Fahrer gemieteten Fahrzeugen im Güterkraftverkehr in der Fassung der
Richtlinie 90/398/EWG. Die Verpflichtung des Unternehmers, dafür zu sorgen,
dass die in Abs. 4 genannten Dokumente mitgeführt werden, findet sich in § 6
Abs. 2. (EB 2001)
Zu Abs. 4
In § 6 Abs. 5 (bisheriger Abs. 3) wird die Bezeichnung „Güternahverkehr“
durch die Bezeichnung „innerstaatlicher Güterverkehr“ ersetzt.
§ 7. V e r k e h r ü b e r d i e G r e n z e
(2) Die gewerbsmäßige Beförderung von Gütern, deren Be- und Entladeort
innerhalb Österreichs liegt, durch Güterkraftverkehrsunternehmer mit Sitz im
Ausland (Kabotage) ist verboten; sie ist unter folgenden Voraussetzungen
gestattet:
1. Gemeinschaftslizenz
Zu 2a) u b)
§ 8. E r l a n g u n g d e r B e r e c h t i g u n g e n
(2) Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie kann den
Landeshauptmann sowie in deren Wirkungsbereich auch die
Bundespolizeibehörden, in dessen oder deren örtlichem Wirkungsbereich das
Fahrzeug in das Bundesgebiet eingebracht wird, gegebenenfalls unter
Beschränkungen hinsichtlich Zahl oder Umfang der zu erteilenden
Bewilligungen,
ermächtigen, die Bewilligungen nach § 7 Abs. 1 Z 3 in seinem Namen und
Auftrag zu erteilen, soweit die verkehrsmäßigen und volkswirtschaftlichen
Interessen Österreichs sowie Gründe der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und
Zweckmäßigkeit der Verwaltung dies erfordern.
§ 9. (1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die Nachweise über'
die in § 7 Abs. 1 angeführten Berechtigungen bei jeder Güterbeförderung über
die Grenze während der gesamten Fahrt vollständig ausgefüllt und
erforderlichenfalls entwertet mitgeführt werden.
(2) Der Lenker hat die Nachweise über die in § 7 Abs. 1 angeführten
Berechtigungen bei jeder Güterbeförderung über die Grenze während der
gesamten Fahrt vollständig ausgefüllt und erforderlichenfalls entwertet im
Kraftfahrzeug mitzuführen und den Aufsichtsorganen (§ 21) auf Verlangen
auszuhändigen.
(3) Die Aufsichtsorgane haben das Mitführen der Nachweise über die in § 7
Abs. 1 angeführten Berechtigungen zu kontrollieren und gegebenenfalls einen
entsprechenden Kontrollvermerk anzubringen. Nähere Bestimmungen über die
Kontrolle und den Kontrollvermerk sind durch Verordnung des Bundesministers
für Verkehr, Innovation und Technologie zu erlassen.
ABSCHNITT III
§ 10. W e r k v e r k e h r
(3) Als Werkverkehr gilt ferner unter der Voraussetzung des Abs. 1 Z 3 das
Abschleppen der im Unternehmen verwendeten Fahrzeuge sowie die
Beförderung von Gütern in besonders eingerichteten Vorführungswagen zum
ausschließlichen Zweck der Werbung oder Belehrung.
14 GütbefG
Zu § 11
Die Meldepflicht für den Werkverkehr und die Ausstellung von
Werkverkehrskarten entfallen, was den Verwaltungsaufwand reduziert.
Stattdessen wird bestimmt, dass Werkverkehr nur mit Kraftfahrzeugen
durchgeführt werden darf, die im Zulassungsdokument als
Verwendungsbestimmung "zur Verwendung für den Werkverkehr bestimmt"
eingetragen haben. Da diese Forderung bei Mietfahrzeugen nicht immer erfüllt
werden kann, müssen diese die besondere Verwendungsbestimmung nicht
eingetragen haben.
§ 17. (1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass in jedem zur
gewerbsmäßigen Beförderung von Gütern verwendeten Kraftfahrzeug während
der gesamten Beförderung ein Begleitpapier oder ein sonstiger Nachweis
mitgeführt wird, in dem das beförderte Gut, der Be- und Entladeort und der
Auftraggeber angegeben werden.
(2) Der Lenker hat das Begleitpapier oder den sonstigen Nachweis nach
Abs. 1 während der gesamten Beförderung mitzuführen und den
Aufsichtsorganen auf Verlangen auszuhändigen.
Zu § 17
Der Frachtbrief ist ein Begriff aus dem Zivilrecht – insbes. aus dem int.
Privatrecht. Regelungen zum Frachtbrief befinden sich in Bestimmungen des
HGB; genauere und eingehendere Bestimmungen finden sich im CMR
(Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen
Straßengüterverkehr). Gemäß diesem ist der Frachtbrief eine vom Absender
ausgestellte Beweisurkunde über den Frachtvertrag. Seine Beweiskraft
entspricht jener anderer Privaturkunden. Der Frachtbrief beweist, wer Absender,
Frachtführer und Empfänger ist, die Übernahme des Frachtgutes, sowie Identität,
Stückzahl, Menge, Art und Zustand des übernommenen Gutes. Da im CMR genau
geregelt wird, was der Frachtbrief zu enthalten hat, ist es nicht notwendig, dies
noch einmal im Güterbeförderungsgesetz zu regeln und das Fehlen von Angaben
dort zu sanktionieren. Zudem konnten diese Bestimmungen nicht auf EU-
Ausländer angewandt werden (weil es als europarechtswidrige den freien
Wahrenverkehr beschränkende sogenannte „Maßnahme gleicher Wirkung“
gesehen werden kann) und stellen dadurch eine Diskriminierung der
inländischen Frächter dar. Im Sinne des Gleichheitssatzes kann keine sachliche
Rechtfertigung für eine Mitführpflicht eines Frachtbriefes für Inländer gefunden
werden. Die Mitführpflicht und genaue Regelung des Frachtbriefes können daher
entfallen. Auch für statistische Zwecke hat der Frachtbrief sich als ungeeignet
erwiesen und wird deshalb auch seit geraumer Zeit hierfür nicht mehr
verwendet. Auf Wunsch der Länder und des Bundesministeriums für Inneres wird
statt der bisherigen Bestimmungen über den Frachtbrief eine an § 7 Abs. 3 des
deutschen Güterkraftverkehrsgesetzes angelehnte Bestimmung aufgenommen,
um eine Kontrollmöglichkeit für die Aufsichtsorgane zu belassen. Da aus den
Bestimmungen des CMR abgeleitet werden kann, dass ein Frachtbrief
grundsätzlich auszufüllen ist und daher im Fahrzeug vorhanden sein wird, kann
dieser von den Aufsichtsorganen auch weiterhin als Beweispapier im Sinne des
14 GütbefG
ABSCHNITT V
§ 19. F a h r e r q u a l i f i z i e r u n g s n a c h w e i s
(3) Ausgenommen von den Bestimmungen der Abs. 1 und 2 sind Lenker
von
1. Kraftfahrzeugen, deren nach den kraftfahrrechtlichen Bestimmungen
zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht über 45 km/h liegt;
2. Kraftfahrzeugen, die von den Streitkräften, dem Katastrophenschutz, der
Feuerwehr und den für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung
zuständigen Kräften eingesetzt werden oder ihrer Kontrolle unterstellt
sind;
3. Kraftfahrzeugen, die zum Zweck der technischen Entwicklung, zu
Reparatur- oder Wartungszwecken Prüfungen auf der Straße unterzogen
werden, sowie Neufahrzeugen oder umgebauten Fahrzeugen, die noch
nicht in Betrieb genommen sind;
4. Kraftfahrzeugen, die in Notfällen oder für Rettungsaufgaben eingesetzt
werden;
5. Kraftfahrzeugen, die beim Fahrunterricht zum Erwerb einer
Lenkberechtigung oder der Grundqualifikation eingesetzt werden;
6. Kraftfahrzeugen, die im Rahmen der Lehrberufsausbildung zum
Berufskraftfahrer innerhalb von Österreich eingesetzt werden;
7. Kraftfahrzeugen zur Beförderung von Material oder Ausrüstung, das der
Lenker zur Ausübung seines Berufs verwendet, sofern es sich beim
Lenken des Fahrzeugs nicht um die Hauptbeschäftigung des Fahrers
handelt.
(5) Für Lenker, die in § 19c genannt sind, ist von der
Bezirksverwaltungsbehörde ein Fahrerqualifizierungsnachweis für jeweils fünf
Jahre auszustellen, wenn ein Nachweis über eine Grundqualifikation oder eine
Weiterbildung vorgelegt wird. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie hat durch Verordnung die Form, den Inhalt und die Vorgangsweise
bei der Ausstellung des Fahrerqualifizierungsnachweises festzusetzen.
§ 19a. G r u n d q u a l i f i k a t i o n
10. die Prüfungen, die den Vorgaben der Richtlinie 2003/59/EG entsprechen
und daher eine Prüfung gemäß Abs. 1 ersetzen.
§ 19b. W e i t e r b i l d u n g
(2) Die Weiterbildung darf nur von Ausbildungsstätten auf Grund einer
Ermächtigung des Landeshauptmannes durchgeführt werden. Diese ist auf
Antrag zu erteilen, wenn der Antragsteller die durch Verordnung des
Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie festgelegten
Voraussetzungen erfüllt. Die Ermächtigung ist zu widerrufen, wenn die
Voraussetzungen für die Erteilung nicht mehr gegeben sind. Die
Ausbildungsstätten haben als Nachweis über eine erfolgte Weiterbildung eine
Bescheinigung auszustellen.
(3) Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie hat mit
Verordnung nähere Vorschriften über die Sachgebiete, den Umfang und die Art
der Weiterbildung sowie über die Voraussetzungen, unter denen eine
Ermächtigung gemäß Abs. 2 zu erteilen ist, über die Voraussetzungen, unter
denen ein Ausbilder zugelassen wird, über den Weiterbildungsort und über die
auszustellenden Bescheinigungen zu erlassen.
§ 19c. G r u n d q u a l i f i k a t i o n u n d W e i t e r b i l d u n g i n
Österreich
(2) Lenker, die Staatsangehörige eines Drittstaates sind und bei einem in
Österreich niedergelassenen Unternehmen arbeiten, haben die Prüfung zur
Erlangung der Grundqualifikation in Österreich abzulegen. Lenker, die
Staatsangehörige eines Drittstaates sind, können die Prüfung zur Erlangung der
Grundqualifikation in Österreich ablegen, wenn ihnen ein Aufenthaltstitel, der
das Recht auf unbeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt in Österreich
ermöglicht, erteilt wurde.
(3) Lenker, die ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben oder bei einem in
Österreich niedergelassenen Unternehmen arbeiten, können die Weiterbildung
in Österreich durchlaufen.
15 GütbefG
ABSCHNITT VI
§ 20. B e h ö r d e n
(6) Auf Grund des Bescheides, mit dem eine Konzession erteilt wurde, hat
die Bezirksverwaltungsbehörde für jedes im Umfang der Konzession enthaltene
Fahrzeug einen beglaubigten Auszug aus dem Gewerberegister auszufertigen,
aus dem insbesondere das Datum des Bescheides, der Inhaber der Konzession,
die genaue Bezeichnung und der Umfang des Gewerbes sowie der Standort der
Gewerbeausübung und die weiteren Betriebsstätten, gegebenenfalls
Bedingungen, Beschränkungen oder Auflagen ersichtlich sind. Die
Bezirksverwaltungsbehörde hat für die gewerbsmäßige Beförderung von Gütern
im Sinne von § 1 Abs. 2 für jedes eingesetzte Kraftfahrzeug, bei dem im
Zulassungsschein die Verwendungsbestimmung gemäß § 6 Abs. 1 eingetragen
ist, sowie für alle in § 3 Abs. 3 genannten Kraftfahrzeuge einen beglaubigten
Auszug aus dem Gewerberegister auszufertigen.
§ 21a. A m t s b e s c h w e r d e
§ 22. A m t s h i l f e
(1) Die Behörde hat Verstöße von Unternehmern, die ihren Wohnsitz, oder
von Unternehmen, die ihren Sitz in einem anderen Staat haben, der zuständigen
Behörde des Staates, in dem der Unternehmer seinen Wohnsitz hat oder das
Unternehmen seinen Sitz hat, mitzuteilen, wenn diese Verstöße einen
Entziehungstatbestand bilden. Diese Benachrichtigung hat auch die von der
Behörde getroffenen Maßnahmen enthalten.
(2) Entfällt.
Abschnitt VII
§ 23. S t r a f b e s t i m m u n g e n
(5) Der Unternehmer haftet für die über die von ihm beschäftigten Lenker
verhängten Geldstrafen, sonstige in Geld bemessene Unrechtsfolgen und die
Verfahrenskosten zur ungeteilten Hand.
§ 24. Als vorläufige Sicherheit im Sinne des § 37a VStG kann bei Verdacht
einer Übertretung der Vorschriften über den grenzüberschreitenden
Güterverkehr mit Kraftfahrzeugen (§§ 7 bis 9) oder einer Zuwiderhandlung
gemäß § 23 Abs. 1 Z 3, 6 sowie Z 8 bis 10 ein Betrag von 1 453 € festgesetzt
werden. Bei Verdacht einer Übertretung des Unternehmers gilt dabei der Lenker
als Vertreter des Unternehmers, falls nicht dieser selbst oder ein von ihm
bestellter Vertreter bei den Amtshandlungen anwesend ist.
19 EG-VO 881/92
VERORDNUNG (EWG) Nr. 881/92 DES RATES vom 26. März 1992 über
den Zugang zum Güterkraftverkehrsmarkt in der Gemeinschaft für
Beförderungen aus oder nach einem Mitgliedstaat oder durch einen
oder mehrere Mitgliedstaaten
DER RAT DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN -
gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft, insbesondere auf Artikel 75,
auf Vorschlag der Kommission1),
nach Stellungnahme des Europäischen Parlaments2),
nach Stellungnahme des Wirtschafts- und Sozialausschusses3),
in Erwägung nachstehender Gründe:
Aufgrund des Urteils des Gerichtshofes vom 22. Mai 1985 in der
Rechtssache 13/834) und der Schlußfolgerungen des Europäischen Rates vom
28. und 29. Juni 1985 zu der Kommissionsmitteilung über die Vollendung des
Binnenmarktes hat der Rat am 21. Juni 1988 die Verordnung (EWG) Nr.
1841/885) zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3164/76 über den Zugang
zum grenzüberschreitenden Güterkraftverkehrsmarkt erlassen6).
Nach Artikel 4 a der Verordnung (EWG) Nr. 3164/76, der mit der
Verordnung (EWG) Nr. 1841/88 eingefügt wurde, werden ab 1. Januar 1993 bei
den dort bezeichneten Beförderungen die Gemeinschaftskontingente, die
bilateralen Kontingente zwischen Mitgliedstaaten und die Kontingente für
Beförderungen im Transitverkehr nach oder aus Drittländern aufgehoben und
eine Marktzugangsregelung ohne mengenmäßige Beschränkungen eingeführt,
welche auf qualitativen Kriterien beruht, denen die
Güterkraftverkehrsunternehmer genügen müssen.
1
) ABl. Nr. C 238 vom 13.9.1991, S. 2.
2
) ABl. Nr. C 39 vom 17.2.1992.
3
) ABl. Nr. C 40 vom 17.2.1992, S. 15.
4
) Slg. 1985, S. 1513.
5
) ABl. Nr. L 163 vom 30.6.1988, S. 1.
6
) ABl. Nr. L 357 vom 29. 12.1976, S. 1. Verordnung zuletzt geändert durch die
Verordnung (EWG) Nr. 3914/90 (ABl. Nr. L 375 vom 31.12.1990, S. 7).
20 EG-VO 881/92
Artikel 1
(2) Bei Beförderungen aus einem Mitgliedstaat nach einem Drittland und
umgekehrt gilt diese Verordnung für die in dem Mitgliedstaat, in dem die Be-
oder Entladung stattfindet, zurückgelegte Wegstrecke, sobald das hierfür
erforderliche Abkommen zwischen der Gemeinschaft und dem betreffenden
Drittland geschlossen ist.
(3) Bis zum Abschluß von Abkommen zwischen der Gemeinschaft und
den betroffenen Drittländern werden folgende Vorschriften von dieser
Verordnung nicht berührt:
- die in bilateralen Abkommen zwischen Mitgliedstaaten und den jeweiligen
Drittländern enthaltenen Vorschriften über die in Absatz 2 genannten
Beförderungen. Die Mitgliedstaaten bemühen sich jedoch um eine Anpassung
dieser Abkommen, damit der Grundsatz der Nichtdiskriminierung zwischen
gemeinschaftlichen Transportunternehmern gewahrt bleibt;
7
) ABl. Nr. L 308 vom 19.11.1974, S. 1. Richtlinie zuletzt geändert durch die
Verordnung (EWG) Nr. 3572/90 (ABl. Nr. L 353 vom 17.12.1990, S. 12).
8
) ABl. Nr. 70 vom 6.8.1962, S. 2005/62, Richtlinie zuletzt geändert durch die
Richtlinie 84/647/EWG (ABl. Nr. L 335 vom 22.12.1984, S. 72).
21 EG-VO 881/92
Artikel 2
Artikel 3
Artikel 5
(5) Die Gemeinschaftslizenz wird für einen Zeitraum von fünf Jahren
ausgestellt; sie kann jeweils für den selben Zeitraum erneuert werden.
Artikel 6
(2) Die Fahrerbescheinigung wird von dem Mitgliedstaat auf Antrag des
Inhabers der Gemeinschaftslizenz für jeden Fahrer ausgestellt, der
Staatsangehöriger eines Drittstaats ist und den er rechtmäßig beschäftigt bzw.
der ihm gemäß den Rechts- und Verwaltungsvorschriften und gegebenenfalls,
je nach den Vorschriften dieses Mitgliedstaats, gemäß den Tarifverträgen über
die in diesem Mitgliedstaat geltenden Bedingungen für die Beschäftigung und
Berufsausbildung von Fahrern rechtmäßig zur Verfügung gestellt wird. Mit der
Fahrerbescheinigung wird bestätigt, dass der darin genannte Fahrer unter den
in Artikel 4 festgelegten Bedingungen beschäftigt ist.
Artikel 7
(1) Bei Vorlage eines Antrags auf Erteilung einer Gemeinschaftslizenz und
spätestens fünf Jahre nach der Erteilung sowie im weiteren Verlauf mindestens
alle fünf Jahre prüfen die zuständigen Behörden des
Niederlassungsmitgliedstaats, ob der Transportunternehmer die
Voraussetzungen des Artikels 3 Absatz 2 erfüllt bzw. weiterhin erfüllt.
Artikel 8
Artikel 9
1. Teil
Mautpflicht auf Bundesstraßen
§ 1. M a u t s t r e c k e n
(1) Für die Benützung der Bundesstraßen mit Kraftfahrzeugen ist Maut zu
entrichten.
§ 2. A r t e n d e r M a u t e i n h e b u n g
§ 3. M a u t g l ä u b i g e r
Mautgläubiger ist der Bund oder, soweit ihr von diesem das Recht der
Fruchtgenießung eingeräumt wurde, die Autobahn- und Schnellstraßen-
Finanzierungs-Aktiengesellschaft.
§ 4. M a u t s c h u l d n e r
§ 5. A l l g e m e i n e A u s n a h m e n v o n d e r M a u t p f l i c h t
2. Teil
Fahrleistungsabhängige Maut
§ 6. M a u t p f l i c h t
§ 7. M a u t e i n r i c h t u n g
(1) Die Maut ist durch Einsatz zugelassener Geräte zur elektronischen
Entrichtung der Maut im Wege der Abbuchung von Mautguthaben oder der
zugelassenen Verrechnung im Nachhinein zu entrichten.
§ 8. P f l i c h t e n d e r F a h r z e u g l e n k e r
(2) Sie haben sich bei Verwendung von Geräten zur elektronischen
Entrichtung der Maut vor, während und nach jeder Fahrt auf Mautstrecken der
Funktionsfähigkeit dieser Geräte zu vergewissern und Funktionsstörungen
unverzüglich zu melden.
(3) Die näheren Bestimmungen über die Überprüfung der Geräte und die
Pflichten im Fall von Funktionsstörungen sind in der Mautordnung zu treffen.
(4)Der Arbeitgeber hat den Arbeitnehmer über die Funktion der Go-box zu
informieren.
§ 9. M a u t t a r i f e
(2) Die Mauttarife sind nach der Anzahl der Achsen der Kraftfahrzeuge und
der von diesen gezogenen Anhänger nach folgendem Verhältnis zu differenzieren:
1. Kraftfahrzeuge mit zwei Achsen: 100 vH;
2. Kraftfahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit drei Achsen:
140 vH;
3. Kraftfahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit vier und mehr Achsen: 210 vH.
(3) Achsen sind unabhängig vom Radstand alle Aufhängungen von Rädern,
die im Wesentlichen symmetrisch zur Längsmittelebene des Fahrzeuges liegen.
Stützachsen gelten nicht als Achsen. Achsen von Anhängern, die von Omnibussen
gezogen werden, sind bei der Ermittlung der Achsenzahl nicht zu berücksichtigen.
(7) Die Mauttarife haben den Bestimmungen des Artikels 7 Abs. 9 und 10 der
Richtlinie 1999/62/EG zu entsprechen.
3. Teil
Zeitabhängige Maut
§ 10. M a u t p f l i c h t
(1) Die Benützung von Mautstrecken mit einspurigen Kraftfahrzeugen und mit
mehrspurigen Kraftfahrzeugen, deren höchstes zulässiges Gesamtgewicht nicht
mehr als 3,5 Tonnen beträgt, unterliegt der zeitabhängigen Maut.
(2) Von der Pflicht zur Entrichtung der zeitabhängigen Maut sind
ausgenommen:
1. A 9 Pyhrn Autobahn in den Abschnitten zwischen der Anschlussstelle
Spital/Pyhrn und der Anschlussstelle Ardning und zwischen der
Anschlussstelle St. Michael und Übelbach,
2. A 10 Tauern Autobahn im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle
Flachau und der Anschlussstelle Rennweg,
49 BStMG
§ 11. M a u t e n t r i c h t u n g
(1) Die zeitabhängige Maut ist vor der Benützung von Mautstrecken durch
Anbringen einer Mautvignette am Fahrzeug zu entrichten.
(2) Die Jahresvignette hat eine Gültigkeit von einem Kalenderjahr und
berechtigt zur Benützung von Mautstrecken auch im Dezember des Vorjahres und
im Jänner des Folgejahres. Die Zweimonatsvignette berechtigt zur Benützung von
Mautstrecken im Zeitraum von zwei Monaten. Die Gültigkeit endet mit Ablauf
jenes Tages, der durch sein Tagesdatum dem ersten Gültigkeitstag entspricht.
Fehlt dieser Tag im zweiten Monat, so endet die Gültigkeit mit Ablauf des letzten
Tages dieses Monats. Die Zehntagesvignette berechtigt zur Benützung von
Mautstrecken während zehn aufeinanderfolgender Kalendertage.
(3) Das Mitführen der Vignette an Stelle der Anbringung am Fahrzeug ist
zulässig:
1. bei mehrspurigen Kraftfahrzeugen, die typengenehmigt ohne
Windschutzscheibe ausgestattet sind;
2. für Zweimonatsvignetten bei Kraftfahrzeugen, die Probefahrt- oder
Überstellungskennzeichen führen.
(4) Wenn die Mautvignette zerstört wird, ist vor der nächsten Benützung von
Mautstrecken eine Ersatzvignette am Fahrzeug anzubringen.
§ 12. V i g n e t t e n p r e i s e
(2) Die Bundesämter für Soziales und Behindertenwesen haben auf Antrag
behinderten Menschen, die in ihrem Sprengel ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen
Aufenthalt haben und auf die zumindest ein mehrspuriges Kraftfahrzeug mit
einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 Tonnen
zugelassen wurde, soweit sie im Besitz eines Behindertenpasses gemäß § 40
Bundesbehindertengesetz, BGBl. Nr. 283/1990, sind, in dem eine dauernde starke
Gehbehinderung, die Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel
wegen dauernder Gesundheitsschädigung oder die Blindheit eingetragen sind,
eine Jahresvignette für ein Kraftfahrzeug der genannten Kategorie kostenlos zur
Verfügung zu stellen. Die Bundesämter für Soziales und Behindertenwesen sind
ermächtigt, zu diesem Zweck einen Behindertenpass auch behinderten Menschen
auszustellen, die nicht dem in § 40 Abs. 1 Z 1 bis 5 Bundesbehindertengesetz
angeführten Personenkreis angehören. Die Autobahnen- und Schnellstraßen-
Finanzierungs-Aktiengesellschaft hat den Bundesämtern für Soziales und
Behindertenwesen die erforderliche Anzahl an Jahresvignetten für das jeweils
folgende Kalenderjahr zu überlassen.
4. Teil
Mautordnung
§ 14. E r l a s s u n g
§ 15. Inhalt
§ 16. V e r l a u t b a r u n g
5. Teil
Mautaufsicht und Ersatzmaut
§ 17. M a u t a u f s i c h t s o r g a n e
(2) Zum Zweck der Kontrolle der ordnungsgemäßen Entrichtung der Maut
sind die Mautaufsichtsorgane berechtigt, Kraftfahrzeuglenker durch deutlich
sichtbare oder hörbare Zeichen zum Anhalten aufzufordern, sie anzuhalten, die
Identität des Lenkers und des Zulassungsbesitzers festzustellen und das Fahrzeug,
insbesondere das Gerät zur elektronischen Entrichtung der Maut, den
Fahrtschreiber, den Wegstreckenmesser und das Kontrollgerät gemäß der
Verordnung (EWG) Nr. 3821/85, zu überprüfen. Kraftfahrzeuglenker haben der
Aufforderung zum Anhalten Folge zu leisten, an der Identitätsfeststellung
mitzuwirken und die Überprüfung des Fahrzeugs zu dulden
§ 19. E r s a t z m a u t
(1) In der Mautordnung ist für den Fall der nicht ordnungsgemäßen
Entrichtung der Maut eine Ersatzmaut festzusetzen, die den Betrag von 250 €
einschließlich Umsatzsteuer nicht übersteigen darf.
Ersatzmaut:
Motorrad: 65 €
PKW: 120 €
LKW über 3,5t HG: 220 €.
(3) Kann wegen einer von einem Organ der öffentlichen Aufsicht dienstlich
wahrgenommenen Verwaltungsübertretung gemäß § 20 Abs. 1 keine bestimmte
Person beanstandet werden, so ist nach Möglichkeit am Fahrzeug eine schriftliche
Aufforderung zur Zahlung der Ersatzmaut zu hinterlassen. Die Aufforderung hat
eine Identifikationsnummer und eine Kontonummer zu enthalten. Ihr wird
entsprochen, wenn die Ersatzmaut binnen zwei Wochen ab Hinterlassung der
Aufforderung dem angegebenen Konto gutgeschrieben wird und der
Überweisungsauftrag die automationsunterstützt lesbare, vollständige und richtige
Identifikationsnummer enthält.
(5) Scheidet auch eine schriftliche Aufforderung gemäß Abs. 4 aus, so ist
anlässlich einer Kontrolle der ordnungsgemäßen Entrichtung der Maut jenes
Fahrzeuges, mit dem die Tat begangen wurde, der Zulassungsbesitzer mündlich
zur Zahlung einer Ersatzmaut aufzufordern, sofern der Verdacht einer
Verwaltungsübertretung gemäß § 20 Abs. 2 auf automatischer Überwachung oder
auf dienstlicher Wahrnehmung eines Organs der öffentlichen Aufsicht beruht und
die Tat nicht bereits verjährt ist. Die Aufforderung ist an den Lenker zu richten, der
bei der Leistung der Ersatzmaut als Vertreter des Zulassungsbesitzers fungiert. Ihr
wird entsprochen, wenn der Lenker unverzüglich die Ersatzmaut zahlt. Hierüber ist
eine Bescheinigung auszustellen.
(6) Soweit in der Mautordnung bestimmt ist, dass die Ersatzmaut auch in
bestimmten fremden Währungen gezahlt oder unbar beglichen werden kann, sind
Zahlungen auch in diesen Formen entgegenzunehmen. Gebühren, Spesen und
Abschläge sind vom Mautgläubiger zu tragen.
6. Teil
Strafbestimmungen
§ 20. M a u t p r e l l e r e i
(3) Taten gemäß Abs. 1 und 2 werden straflos, wenn der Mautschuldner
fristgerecht die in der Mautordnung festgesetzte Ersatzmaut zahlt.
§ 22. Subsidiarität
Eine Verwaltungsübertretung liegt nicht vor, wenn die Tat gemäß § 20 und §
21 den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fallenden strafbaren
Handlung bildet.
55 BStMG
(1) Zulassungsbesitzer haften für die über die Lenker ihres Fahrzeugs wegen
Übertretung des § 20 Abs. 2 verhängten Geldstrafen und für die Verfahrenskosten
zur ungeteilten Hand, wenn sie dem Lenker das Fahrzeug selbst oder über Dritte
überlassen haben.
(1) Mit Kraftfahrzeugen, deren Lenker bei einer strafbaren Handlung nach §
20 betreten wurden, dürfen Mautstrecken bis zur nächsten Abfahrt benützt
werden.
(2) Wurde aus Anlass einer Betretung bei einer strafbaren Handlung nach §
20 Abs. 1 Ersatzmaut geleistet, eine vorläufige Sicherheit eingehoben oder eine
Beschlagnahme vorgenommen, so gilt damit überdies die zeitabhängige Maut für
den Tag der Betretung und den darauf folgenden Kalendertag als entrichtet und
die ausgestellte Bescheinigung als Nachweis hiefür.
7. Teil
Behörden und Verfahren
§ 26. B e h ö r d e
§ 27. V o r l ä u f i g e S i c h e r h e i t
(3) Auf nach Abs. 1 und 2 eingehobene vorläufige Sicherheiten ist § 37a Abs.
1 letzter Satz, Abs. 4 und Abs. 5 VStG sinngemäß anzuwenden.
§ 28. Fahrtunterbrechung
(3) Wird die Unterbrechung der Fahrt gemäß Abs. 2 nicht innerhalb von 72
Stunden aufgehoben, so kann die Behörde das Kraftfahrzeug als Sicherheit
beschlagnahmen. § 37 Abs. 3 bis 6 VStG ist sinngemäß anzuwenden.
(1) Der Bundesminister für Inneres hat aus der Evidenz gemäß § 47 Abs. 4
Kraftfahrgesetz 1967 der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-
Aktiengesellschaft auf Anfrage die Kennzeichen von Kraftfahrzeugen mit einem
höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen mitzuteilen, soweit
dies zur automatischen Überwachung der Einhaltung der Vorschriften über die
Entrichtung der fahrleistungsabhängigen Maut erforderlich ist.
(2) Der Bundesminister für Inneres hat aus der Evidenz gemäß § 47 Abs. 4
Kraftfahrgesetz 1967 der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-
Aktiengesellschaft auf Anfrage unverzüglich, längstens innerhalb von zwei
Werktagen, Name und Anschrift des Zulassungsbesitzers in elektronisch lesbarer
Form mitzuteilen, soweit dies für Aufforderungen gemäß § 19 Abs. 3 erforderlich
ist.
8. Teil
Übergangs- und Schlussbestimmungen
58 GGBG
1. Abschnitt
Allgemeine Bestimmungen
§ 1. G e l t u n g s b e r e i c h
(3) Dieses Bundesgesetz gilt nicht für die Beförderung gefährlicher Güter mit
Fahrzeugen, die den Streitkräften (§ 3 Z 11) gehören oder der Verantwortung der
Streitkräfte unterstehen.
§ 2. A n z u w e n d e n d e V o r s c h r i f t e n
§ 3. B e g r i f f s b e s t i m m u n g e n
2. Absender ist das Unternehmen, das selbst oder für einen Dritten gefährliche
Güter versendet. Erfolgt die Beförderung auf Grund eines
Beförderungsvertrages, gilt als Absender der Absender gemäß diesem Vertrag.
4. Befüller ist das Unternehmen, das die gefährlichen Güter in einen Tank
(Tankfahrzeug, Kesselwagen, Aufsetztank, Wagen mit abnehmbaren Tanks,
ortsbeweglichen Tank oder Tankcontainer), in Ladetanks (Tankschiff), in ein
Batterie-Fahrzeug, einen Batteriewagen oder einen Gascontainer mit mehreren
Elementen (MEGC) oder in ein Fahrzeug oder einen Container für Güter in loser
Schüttung einfüllt.
6. Verlader ist das Unternehmen, das die gefährlichen Güter in ein Fahrzeug
oder in einen Großcontainer verlädt.
7. Beförderer ist das Unternehmen, das die Beförderung mit oder ohne
Beförderungsvertrag durchführt.
7a. Beförderung ist die Ortsveränderung der gefährlichen Güter einschließlich der
transportbedingten Aufenthalte und einschließlich des verkehrsbedingten
Verweilens der gefährlichen Güter in den Fahrzeugen, Tanks und Containern
vor, während und nach der Ortsveränderung. Die vorliegende Definition
schließt auch das zeitweilige Abstellen gefährlicher Güter für den Wechsel
der Beförderungsart oder des Beförderungsmittels (Umschlag) ein. Dies gilt
unter der Voraussetzung, dass die Beförderungsdokumente, aus denen
Versand- und Empfangsort feststellbar sind, auf Verlangen vorgelegt werden,
sowie - außer für Kontrollzwecke der zuständigen Behörde - unter der
Voraussetzung, dass Versandstücke und Tanks während des zeitweiligen
Aufenthalts nicht geöffnet werden.
7c. Sicherung sind Maßnahmen oder Vorkehrungen, die zu treffen sind, um den
Diebstahl oder den Missbrauch gefährlicher Güter, durch den Personen, Güter
oder die Umwelt gefährdet werden können, zu minimieren.
7d. Gefährliche Güter mit hohem Gefahrenpotential sind gefährliche Güter, bei
denen die Möglichkeit eines Missbrauchs zu terroristischen Zwecken und damit
die Gefahr schwerwiegender Folgen, wie Verlust zahlreicher Menschenleben
und massive Zerstörungen, besteht, und die als solche in den gemäß § 2 in
Betracht kommenden Vorschriften angeführt sind.
8. Fahrzeug ist:
a) für Beförderungen gemäß § 1 Abs. 1 Z 1: ein Fahrzeug gemäß Artikel 2 der
Richtlinie 94/55/EG;
b) für Beförderungen gemäß § 1 Abs. 1 Z 2: ein Fahrbetriebsmittel gemäß § 36
Abs. 3 des Eisenbahngesetzes 1957, BGBl. Nr. 60/1957
c) für Beförderungen gemäß § 1 Abs. 1 Z 3: ein Fahrzeug gemäß § 2 Z 1 des
Schiffahrtsgesetzes, BGBl. I Nr. 62/1997;
d) für Beförderungen gemäß § 1 Abs. 1 Z 4: ein Frachtschiff gemäß § 2 Z 4 des
Seeschiffahrtsgesetzes, BGBl. Nr. 174/1981;
für Beförderungen gemäß § 1 Abs. 1 Z 5: ein Luftfahrzeug gemäß § 11 des
Luftfahrtgesetzes, BGBl. Nr. 253/1957.
2. Abschnitt
Verpackungen, Container und Tanks – Verwendung; Genehmigungen bei
radioaktiven Stoffen; Fahrzeuge - Verwendung
§ 4. Z u l ä s s i g k e i t d e r V e r w e n d u n g v o n
Verpackungen, Containern und Tanks
§ 6. Z u l ä s s i g k e i t d e r V e r w e n d u n g v o n F a h r –
zeugen
2. wenn sie hinsichtlich ihrer Bauart, Ausrüstung und Ausstattung den gemäß § 2
in Betracht kommenden Vorschriften entsprechen,
3. Abschnitt
Beförderung gefährlicher Güter, Sicherheitsvorsorge, Zulässigkeit,
Pflichten von Beteiligten, Genehmigung, Ausnahmen,
Gefahrgutbeauftragter, Sofortmaßnahmen
§ 7. P f l i c h t e n v o n B e t e i l i g t e n
(1) Die an der Beförderung gefährlicher Güter Beteiligten haben die nach Art
und Ausmaß der vorhersehbaren Gefahren erforderlichen Vorkehrungen zu treffen,
um Schadensfälle zu verhindern und bei Eintritt eines Schadens dessen Umfang so
gering wie möglich zu halten. Sie haben jedenfalls die für sie jeweils geltenden
Bestimmungen der gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften einzuhalten.
(Sicherheitsvorsorgepflicht)
Die Beteiligten haben im Fall einer möglichen unmittelbaren Gefahr für die
öffentliche Sicherheit unverzüglich die Einsatz- und Sicherheitskräfte zu
verständigen und mit den für den Einsatz notwendigen Informationen zu versehen.
(2) Der Beförderer hat im Rahmen des Abs. 1 insbesondere die im 4., 5. und
6. Abschnitt angeführten Pflichten des Beförderers.
(3) Der Absender darf nur Sendungen zur Beförderung übergeben, die den
gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften entsprechen. Im Rahmen des Abs.
1 hat er insbesondere:
1. sich zu vergewissern, dass die gefährlichen Güter nach den gemäß § 2 in
Betracht kommenden Vorschriften klassifiziert und zur Beförderung zugelassen
sind;
5. dafür zu sorgen, dass auch ungereinigte und nicht entgaste leere Tanks
[Tankfahrzeuge, Kesselwagen, Tankschiffe, Batteriefahrzeuge, Batteriewagen,
Aufsetztanks, Wagen mit abnehmbaren Tanks, ortsbewegliche Tanks,
Tankcontainer oder Gascontainer mit mehreren Elementen (MEGC)] oder
ungereinigte leere Fahrzeuge oder Container für Güter in loser Schüttung
entsprechend gekennzeichnet und bezettelt werden und dass ungereinigte
leere Tanks ebenso verschlossen und undurchlässig sind wie in gefülltem
Zustand.
Nimmt der Absender die Dienste anderer Beteiligter (Verpacker, Verlader, Befüller,
usw.) in Anspruch, hat er geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit gewährleistet
ist, dass die Sendung den gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften
entspricht. Er kann jedoch in den Fällen der Z 1, 2, 3 und 5 auf die ihm von
anderen Beteiligten zur Verfügung gestellten Informationen und Daten vertrauen.
(Vertrauensgrundsatz)
(4) Handelt der Absender im Auftrag eines Dritten, so hat dieser den
Absender schriftlich auf das gefährliche Gut hinzuweisen und ihm alle Auskünfte
und Dokumente, die zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlich sind, zur Verfügung
zu stellen. (Auftraggeber)
(6) Der Befüller hat im Rahmen des Abs. 1 insbesondere folgende Pflichten:
Er
1. hat sich vor dem Befüllen der Tanks zu vergewissern, dass sich die Tanks und
ihre Ausrüstungsteile in einem technisch einwandfreien Zustand befinden;
2. hat sich zu vergewissern, dass bei Tankfahrzeugen, Kesselwagen,
Batteriefahrzeugen, Batteriewagen, Aufsetztanks, Wagen mit abnehmbaren
Tanks, ortsbeweglichen Tanks, Tankcontainern und Gascontainern mit
mehreren Elementen (MEGC) das Datum der nächsten Prüfung nicht
überschritten ist;
3. darf Tanks nur mit den für diese Tanks zugelassenen gefährlichen Gütern
befüllen;
65 GGBG
4. hat beim Befüllen des Tanks die Vorschriften hinsichtlich gefährlicher Güter in
unmittelbar nebeneinanderliegenden Tankabteilen zu beachten;
5. hat beim Befüllen des Tanks den höchstzulässigen Füllungsgrad oder die
höchstzulässige Masse der Füllung je Liter Fassungsraum für das Füllgut
einzuhalten;
6. hat nach dem Befüllen des Tanks die Dichtheit der Verschlusseinrichtungen zu
prüfen;
7. hat dafür zu sorgen, dass an den von ihm befüllten Tanks außen keine
gefährlichen Reste des Füllgutes anhaften, und
8. hat, wenn er die gefährlichen Güter zur Beförderung vorbereitet, dafür zu
sorgen, dass die vorgeschriebenen Gefahrenkennzeichnungen
vorschriftsgemäß an den Tanks, Fahrzeugen und Containern angebracht sind.
(8) Der Verlader hat im Rahmen des Abs. 1 insbesondere folgende Pflichten:
Er
1. darf gefährliche Güter dem Beförderer nur übergeben, wenn sie nach den
gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften zur Beförderung zugelassen
sind;
2. hat bei der Übergabe verpackter gefährlicher Güter oder ungereinigter leerer
Verpackungen zur Beförderung zu prüfen, ob die Verpackung beschädigt ist. Er
darf ein Versandstück, dessen Verpackung beschädigt, insbesondere undicht
ist, so dass gefährliches Gut austritt oder austreten kann, zur Beförderung erst
übergeben, wenn der Mangel beseitigt worden ist; gleiches gilt für ungereinigte
leere Verpackungen;
3. hat beim Verladen von gefährlichen Gütern in Fahrzeuge oder Container die
Vorschriften für die Beladung und Handhabung zu beachten;
4. hat, wenn er die gefährlichen Güter dem Beförderer unmittelbar zur
Beförderung übergibt, die Vorschriften für das Anbringen der
Gefahrenkennzeichnungen an Fahrzeugen und Containern zu beachten und
5. hat beim Verladen von Versandstücken die Zusammenladeverbote auch unter
Berücksichtigung der bereits im Fahrzeug oder Container befindlichen
gefährlichen Güter sowie die Vorschriften über die Trennung von Nahrungs-,
Genuss- und Futtermitteln zu beachten.
Der Verlader kann jedoch in den Fällen der Z 1, 4 und 5 auf die ihm von anderen
Beteiligten zur Verfügung gestellten Informationen und Daten vertrauen.
66 GGBG
(9) Der Empfänger darf die Annahme des Gutes nicht ohne zwingenden
Grund verzögern und hat zu prüfen, ob die ihn betreffenden Bestimmungen der
gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften eingehalten sind. Im Rahmen des
Abs. 1 hat er insbesondere:
1. die in den gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften vorgesehenen Fällen
vorgeschriebene Reinigung und Entgiftung von Fahrzeugen und Containern
vorzunehmen und
2. dafür zu sorgen, dass bei vollständig entladenen und gereinigten, entgasten
und entgifteten Fahrzeugen und Containern keine Gefahrenkennzeichnungen
mehr sichtbar sind.
Ein Fahrzeug oder Container darf erst zurückgestellt oder wieder verwendet
werden, wenn die vorstehend genannten Vorschriften beachtet worden sind.
Nimmt der Empfänger die Dienste anderer Beteiligter (Entlader, Reiniger,
Entgiftungsstelle, usw.) in Anspruch, so hat er geeignete Maßnahmen zu ergreifen,
damit gewährleistet ist, dass diesen Vorschriften entsprochen wird.
§ 8. B e f ö r d e r u n g s g e n e h m i g u n g
(2) – (10)…….
§ 9. A u s n a h m e b e w i l l i g u n g
(2) Über Anträge auf Erteilung einer Ausnahmebewilligung für nur § 1 Abs. 1
Z 1 unterliegende Beförderungen hat der Landeshauptmann zu entscheiden, in
dessen örtlichem Wirkungsbereich der Antragsteller seinen Hauptwohnsitz, seine
Hauptniederlassung oder seinen Sitz hat. Befindet sich keine dieser Örtlichkeiten
in Österreich, so hat der Landeshauptmann des ersten von der Beförderung
berührten österreichischen Bundeslandes zu entscheiden.
(3) Über andere als in Abs. 2 angeführte Anträge auf Erteilung einer
Ausnahmebewilligung hat der Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie zu entscheiden.
67 GGBG
§ 10. B e f r i s t e t e A b w e i c h u n g e n
(1) Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie kann, wenn
die Sicherheit dadurch nicht beeinträchtigt wird, mit Verordnung auf höchstens
fünf Jahre befristete Abweichungen von den gemäß § 2 Z 1 oder 2 in Betracht
kommenden Vorschriften zulassen, damit die Versuche durchgeführt werden
können, die zur Änderung dieser Vorschriften im Hinblick auf ihre Anpassung an
die technische und industrielle Entwicklung erforderlich sind. Er hat die
Europäische Kommission hiervon in Kenntnis zu setzen.
(2) Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie ist zuständig
für den Abschluß von Übereinkommen über auf höchstens fünf Jahre befristete
Abweichungen von den gemäß § 2 Z 1 oder 2 in Betracht kommenden
Vorschriften. Er hat die Europäische Kommission vom Abschluß in Kenntnis zu
setzen. Bei auf seine Initiative zu schließenden Übereinkommen hat der
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie den zuständigen
Behörden aller Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums den Beitritt
vorzuschlagen und die Europäische Kommission hiervon in Kenntnis zu setzen.
§ 11. S i c h e r h e i t s b e r a t e r (G e f a h r g u t b e a u f t r a g t e r)
10. Einführung von Maßnahmen zur Aufklärung über die Gefahren bei der
Beförderung gefährlichen Güter oder beim Be- oder Entladen der
gefährlichen Güter;
11. Einführung von Maßnahmen zur Überprüfung des Vorhandenseins der im
Beförderungsmittel mitzuführenden Papiere und Sicherheitsausrüstungen
sowie der Vorschriftsmäßigkeit dieser Papiere und Ausrüstungen;
12. Einführung von Verfahren zur Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften
für das Be- und Entladen.
(5) Der Gefahrgutbeauftragte muß Inhaber eines für den oder die
betreffenden Verkehrsträger gültigen Schulungsnachweises nach dem Muster in
Anhang III der Richtlinie 96/35/EG, nachstehend "Nachweis" genannt, sein, welcher
der Behörde auf Verlangen vorzulegen ist. Zur Erlangung des Nachweises muß der
Bewerber eine Schulung erhalten, die durch das Bestehen einer kommissionellen
Prüfung nachgewiesen wird. Mit der Schulung sollen dem Bewerber in erster Linie
eine ausreichende Kenntnis über die Risiken von Gefahrgutbeförderungen, eine
ausreichende Kenntnis der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für den
oder die betreffenden Verkehrsträger sowie eine ausreichende Kenntnis der in den
Abs. 2 und 3 festgelegten Aufgaben vermittelt werden. Die Sachgebiete der
Prüfung müssen mindestens Kenntnisse über Unfallfolgen im Zusammenhang mit
der Beförderung gefährlicher Güter und Kenntnisse der wichtigsten Unfallursachen
sowie Bestimmungen in den gemäß § 2 in Betracht kommenden Vorschriften
umfassen, die insbesondere folgende Bereiche betreffen:
1. Klassifizierung der gefährlichen Güter (Verfahren zur Klassifizierung von
Lösungen und Mischungen, Aufbau der Stoffaufzählungen,
Gefahrenklassen und Klassifizierungskriterien, Eigenschaften der
beförderten gefährlichen Stoffe und Gegenstände, insbesondere
physikalische und chemische sowie toxikologische Eigenschaften);
2. Allgemeine Verpackungsvorschriften sowie Anforderungen für Tanks und
Tankcontainer (Verpackungsarten sowie Verpackungskodierung und
-kennzeichnung, Anforderungen an die Verpackungen und Vorschriften für
die Prüfung, Zustand der Verpackungen und regelmäßige Kontrolle);
3. Aufschriften und Gefahrzettel;
4. Vermerke im Beförderungspapier (Angaben im Frachtbrief oder
Beförderungspapier, Konformitätserklärung des Absenders);
5. Versandart und Abfertigungsbeschränkungen (Wagenladung, geschlossene
Ladung, Beförderung in loser Schüttung, Beförderung in Großpackmitteln
(IBC), Beförderung in Containern, Beförderung in festverbundenen Tanks,
abnehmbaren Tanks oder Aufsetztanks;
6. Beförderung von Fahrgästen;
7. Zusammenladeverbote und Vorsichtsmaßnahmen bei der
Zusammenladung;
8. Trenngebote;
9. begrenzte Mengen und freigestellte Mengen;
10. Handhabung und Sicherung der Ladung (Be- und Entladen, Füllungsgrad,
Stauen und Trennen);
11. Reinigung oder Lüftung vor dem Be- und nach dem Entladen;
12. Ausbildung des zuständigen bei der Beförderung tätigen Personals;
70 GGBG
(6) Der Nachweis hat eine Geltungsdauer von fünf Jahren. Seine
Geltungsdauer wird automatisch um jeweils fünf Jahre verlängert, wenn der
Inhaber des Nachweises im letzten Jahr vor dessen Ablauf an einer
Fortbildungsschulung teilgenommen und eine Prüfung bestanden hat. In
Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums ausgestellte gültige
Nachweise im Sinne von Abs. 5 sind in Österreich ausgestellten Nachweisen
gleichzuhalten.
(8) Der Gefahrgutbeauftragte hat dafür zu sorgen, daß nach einem Unfall,
Zwischenfall oder schweren Verstoß, der sich während einer von dem jeweiligen
Unternehmen durchgeführten Beförderung oder während des von dem
Unternehmen vorgenommenen Be- oder Entladens ereignet hat, und bei dem
Personen, Sachen oder die Umwelt zu Schaden gekommen sind oder eine
konkrete Gefährdung bestanden hat, nach Einholung aller sachdienlichen
Auskünfte ein Bericht für die Unternehmensleitung erstellt wird. Dieser Bericht
enthebt nicht von Informationspflichten, die wegen anderer Rechtsvorschriften
bestehen.
§ 12. S o f o r t m a ß n a h m e n
§12a. M e l d u n g e n v o n E r e i g n i s s e n
§ 12b. S i c h e r u n g
(3) Bereiche innerhalb von Terminals für das zeitweilige Abstellen, Plätzen für
das zeitweilige Abstellen, Fahrzeugdepots, Liegeplätzen und
Verschiebebahnhöfen, die für das zeitweilige Abstellen während der Beförderung
71 GGBG
gefährlicher Güter
72 GGBG
(4) Jedes Mitglied der Besatzung eines Fahrzeugs oder Zuges, mit dem
gefährliche Güter befördert werden, muss während der Beförderung einen
Lichtbildausweis mit sich führen.
Abstellens gefährlicher Güter für den Wechsel der Beförderungsart oder des
Beförderungsmittels (Umschlag), soweit angemessen;
4. klare Darstellung der Maßnahmen, die für die Verringerung der Risiken für
die Sicherung entsprechend den Verantwortlichkeiten und Pflichten des
Beteiligten zu ergreifen sind, einschließlich:
a) Unterweisung;
b) Sicherungspolitik (z.B. Maßnahmen bei erhöhter Bedrohung,
Überprüfung bei Einstellung von Personal oder Versetzung von
Personal auf bestimmte Stellen, usw.);
c) Betriebsverfahren (z.B. Wahl und Nutzung von Strecken, sofern diese
bekannt sind, Zugang zu gefährlichen Gütern während des
zeitweiligen Abstellens, Nähe zu gefährdeten
Infrastruktureinrichtungen, usw.);
d) für die Verringerung der Risiken für die Sicherung zu verwendende
Ausrüstungen und Ressourcen;
(9) Die Vorschriften der Abs. 1 bis 8 sowie die Bestimmung in § 11 Abs. 3
Z 13 gelten nicht, wenn
1. bei der Beförderung gemäß § 1 Z 1 die in einer Beförderungseinheit in
Versandstücken, in loser Schüttung und in Tanks insgesamt beförderten
Mengen und
2. bei der Beförderung gemäß § 1 Z 2 die in einem Fahrzeug oder Container in
Versandstücken, in loser Schüttung und in Tanks insgesamt beförderten
Mengen und
3. bei der Beförderung gemäß § 1 Z 3, 4 oder 5 die in einem Fahrzeug in
Versandstücken beförderten Mengen
nicht größer sind als die Mengen, die in den gemäß § 2 in Betracht
kommenden Vorschriften als von den Bestimmungen für die Sicherung
freigestellt angeführt sind.
4. Abschnitt
Besondere Bestimmungen über die Beförderung gefährlicher Güter auf
der Straße
§ 13. B e s o n d e r e P f l i c h t e n v o n B e t e i l i g t e n
(2) Der Lenker darf eine Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter
befördert werden, nur in Betrieb nehmen oder lenken, wenn
1. er über seine Pflichten und die Besonderheiten der Beförderung
0 unterwiesen ist,
2. er die Voraussetzungen des § 14 erfüllt und
3. er sich, soweit dies zumutbar ist, davon überzeugt hat, dass die
Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter befördert werden, sowie die
Ladung den hiefür in Betracht kommenden Vorschriften entsprechen und
die Aufschriften, Gefahrzettel, Großzettel (Placards), Tafeln und sonstigen
Informationen über die gefährlichen Güter und über das Fahrzeug
vorschriftsmäßig angebracht sind.
Der Lenker kann jedoch im Fall der Z 3 auf die ihm von anderen Beteiligten zur
Verfügung gestellten Informationen und Daten vertrauen.
75 GGBG
(3) Der Lenker hat bei der Beförderung die in den gemäß § 2 Z 1 in Betracht
kommenden Vorschriften vorgeschriebenen Begleitpapiere und Aus-
stattungsgegenstände mitzuführen. Im Falle der Anzeige des Verlustes eines oder
mehrerer Begleitpapiere hat die Behörde oder die nächste Dienststelle des
öffentlichen Sicherheitsdienstes, bei welcher der Besitzer des in Verlust geratenen
Begleitpapiers dies beantragt, diesem eine Bestätigung über die Verlustanzeige
auszustellen. Die Bestätigung über die Verlustanzeige ersetzt das jeweilige
Begleitpapier bis zur Ausstellung des neuen Begleitpapiers, jedoch nicht länger als
vier Wochen, gerechnet vom Tage des Verlustes.
(4) Beträgt im Falle von Beförderungen, bei denen auf Grund der gemäß § 2 Z
1 in Betracht kommenden Vorschriften eine besondere Ausbildung der Lenker (§
14) erforderlich ist, beim Lenker der Alkoholgehalt
1. des Blutes mehr als 0,1 g/l (0,1 Promille) oder
2. der Atemluft mehr als 0,05 mg/l,
so ist es ihm verboten, die Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter
befördert werden, in Betrieb zu nehmen oder zu lenken.
§ 14. B e s o n d e r e A u s b i l d u n g d e r L e n k e r
(Gefahrgutlenkerausweis, ADR-Schein, 8.2.1 Bescheinigung,
orangefarbener Ausweis)
(1) Lenker von Beförderungseinheiten, mit denen gefährliche Güter befördert
werden, müssen, soweit dies auf Grund der gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden
Vorschriften erforderlich ist, besonders ausgebildet sein. Art, Dauer, Umfang und
Inhalt der besonderen Ausbildung sowie die über deren erfolgreiche Absolvierung
ausgestellte Bescheinigung müssen den gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden
Vorschriften entsprechen. Die näheren Einzelheiten hinsichtlich Kostentragung,
Gewährung von Freizeit unter Fortzahlung des Lohnes und sonstiger
Unterstützung für die besondere Ausbildung werden durch Verordnung geregelt.
(3) Die besondere Ausbildung darf in Österreich nur im Rahmen von mittels
Bescheid anerkannten Lehrgängen durchgeführt werden. Über den Antrag auf
Anerkennung hat der Landeshauptmann zu entscheiden, in dessen örtlichem
Wirkungsbereich Räumlichkeiten für die Durchführung der Lehrgänge gelegen
sind. Befinden sich Räumlichkeiten auch im Wirkungsbereich von anderen
Landeshauptmännern, so ist deren Stellungnahme einzuholen. Über Anträge auf
Änderung der Anerkennung hat der Landeshauptmann zu entscheiden, der den
Anerkennungsbescheid erlassen hat, über Berufungen der Bundesminister für
Verkehr, Innovation und Technologie. Wird der Antrag von einer natürlichen
Person gestellt, so muß diese das 24. Lebensjahr vollendet haben und
vertrauenswürdig
76 GGBG
(4) Die Anerkennung gemäß Abs. 3 ist zu erteilen, wenn der Antragsteller die
Bedingungen der gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden Vorschriften erfüllt.
§ 15. K o n t r o l l e n a u f d e r S t r a ß e
(1) Die Behörde, in deren örtlichem Wirkungsbereich sich ein Fahrzeug, mit
dem gefährliche Güter auf der Straße befördert werden, befindet, und die ihr zur
Verfügung stehenden Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes können
jederzeit an Ort und Stelle prüfen, ob die Zulässigkeit der Beförderung im Sinne
dieses Bundesgesetzes gegeben ist. Zu dieser Kontrolle können auch
Sachverständige herangezogen werden.
(2) Der Einsatz von Organen gemäß Abs. 1 ist in dem für die Überwachung
eines repräsentativen Anteils der Beförderungen gefährlicher Güter
erforderlichen Ausmaß anzuordnen.
(4) Die Kontrollen sind anhand der Prüfliste des Anhangs I der Richtlinie
95/50/EG des Rates vom 6. Oktober 1995 über einheitliche Verfahren für die
Kontrolle von Gefahrguttransporten auf der Straße, ABl. L 249 vom 17.10.1995,
S. 35, in der Fassung der Richtlinie der Kommission 2004/112/EG, ABl. Nr. L 367
vom 14.12.2004, S. 23, durchzuführen und dürfen für einen Gefahrguttransport
nicht länger als 90 Minuten dauern. Festgestellte Mängel sind gemäß § 15a
einzustufen.
(6) Der Lenker hat auf Verlangen der Behörde oder Organe gemäß Abs. 1
diesen die in den gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden Vorschriften
vorgeschriebenen Begleitpapiere und Ausstattungsgegenstände zur Überprüfung
auszuhändigen und, wenn dies zur Prüfung im Sinne des Abs. 1 erforderlich ist,
Teile und Ausrüstungsgegenstände des Kraftfahrzeuges oder Anhängers auf dem
einfachsten Weg ohne Gefährdung von Personen zugänglich zu machen, insoweit
ihm dies ohne Verwendung besonderer Werkzeuge und ohne besondere
Fähigkeiten und Kenntnisse möglich und zumutbar ist. Wenn dies für eine
Prüfung im Sinne des Abs. 1 erforderlich, ohne Gefährdung von Personen, Sachen
oder der Umwelt möglich und nach den gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden
Vorschriften zulässig ist, sind auf Verlangen der Behörde gemäß Abs. 1 die hiefür
notwendigen Mengen oder Teile beförderter Stoffe ohne Anspruch auf
Entschädigung zur Verfügung zu stellen.
(7) Eine Ausfertigung der Prüfliste gemäß Abs. 4 ist dem Lenker vom Organ
des öffentlichen Sicherheitsdienstes nach durchgeführter Kontrolle
auszuhändigen. Diese Ausfertigung ist vom Lenker während der weiteren
Beförderung bis zum Ende der Beförderung mitzuführen und bei weiteren
Kontrollen im Zuge dieser Beförderung auf Verlangen vorzuweisen.
(8) Sobald feststeht, daß eine Kontrolle eines Gefahrguttransportes auf dem
Gebiet des Europäischen Wirtschaftsraums bereits stattgefunden hat, dürfen
weitere Kontrollen nur dann erfolgen, wenn für das Organ des öffentlichen
Sicherheitsdienstes Grund zur Annahme besteht, daß seit der letzten Kontrolle
eine wesentliche Änderung des zu überprüfenden Sachverhalts eingetreten ist.
Bei Schwerpunktkontrollen von Gefahrguttransporten darf in jedem Fall neuerlich
kontrolliert werden.
78 GGBG
§ 15a. M ä n g e l e i n s t u f u n g
(4) In Gefahrenkategorie III ist einzustufen, wenn der Mangel mit geringer
Gefahr hinsichtlich Verletzung von Personen oder Schädigung der Umwelt
verbunden und nicht in Gefahrenkategorie I oder II einzustufen ist.
§ 16. A n o r d n u n g d e r U n t e r b r e c h u n g u n d
vorläufige Untersagung der Beförderung
(2) Solange die Anordnung der Unterbrechung aufrecht ist, darf die
Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter befördert werden, nur nach den
von der Behörde gemäß § 15 Abs. 1 oder von deren Organen erteilten
Anweisungen in Betrieb genommen oder gelenkt werden. Bei drohender
Zuwiderhandlung gegen die Anordnung der Unterbrechung oder gegen die
Anweisungen sind die Behörde gemäß § 15 Abs. 1 und deren Organe berechtigt,
die Fortsetzung der Beförderung durch angemessene Zwangsmaßnahmen, wie
Abnahme der Fahrzeugschlüssel, Absperren der Fahrzeuge, Anlegen von
technischen Sperren, zu verhindern. Die Zwangsmaßnahmen sind aufzuheben,
wenn der Grund für ihre Anordnung weggefallen ist.
(3) Bei Gefahr im Verzug haben die Behörden oder deren Organe die
nächste Katastropheneinsatzstelle unter Bekanntgabe der im oder am Fahrzeug
verfügbaren Informationen sowie der sonstigen zur Einleitung der notwendigen
Katastrophenbekämpfungsmaßnahmen erforderlichen Angaben unverzüglich zu
verständigen. Insoweit dies erforderlich ist, sind von der Behörde und deren
Organen, allenfalls unter Heranziehung von Sachverständigen, die zur
Verhinderung einer Gefährdung von Personen, Sachen und der Umwelt
erforderlichen vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.
(7) Die Behörde gemäß § 15 Abs. 1 hat unverzüglich von der vorläufigen
Untersagung
1. bei Beförderungen, die auf Grund einer Beförderungsgenehmigung gemäß
§ 8 erfolgen, den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie,
2. in allen anderen Fällen den Landeshauptmann zu verständigen und die
Bezug habenden Akten sowie die gemäß Abs. 5 abgenommenen
Dokumente vorzulegen.
80 GGBG
§ 17. U n t e r s a g u n g u n d E i n s c h r ä n k u n g d e r
Beförderung
(2) Bei der Untersagung oder Einschränkung gemäß Abs. 1 ist, insoweit
hierüber nicht schon bei der vorläufigen Untersagung entschieden worden ist,
auch auszusprechen, welche Maßnahmen, insbesondere zum Schutz der
Sicherheit des Lebens und der Gesundheit von Menschen und der Sicherheit von
Sachen und der Umwelt, zu treffen sind. Wird die Beförderung untersagt, so hat
der Landeshauptmann auch anzuordnen, auf welche Weise und unter welchen
Maßnahmen die Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter befördert
werden, oder die gefährlichen Güter auf kürzestem Weg von den Straßen mit
öffentlichem Verkehr zu entfernen sind. Hiebei hat er darauf Bedacht zu nehmen,
daß diese Entfernung unter möglichster Vermeidung von unmittelbaren Gefahren
für Personen, Sachen oder die Umwelt erfolgen kann und transportwirtschaftlich
zumutbar ist.
(3) Ein Rechtsmittel gegen einen auf Grund des Abs. 1 erlassenen Bescheid
hat keine aufschiebende Wirkung.
§ 18. V e r f a h r e n b e i d e r U n t e r s a g u n g u n d
Einschränkung der Beförderung und der
Entziehung und Einschränkung der
Beförderungsgenehmigung
(2) Der Lenker hat auf Verlangen der Behörde gemäß Abs. 1 alle Nachweise
und sonstigen Unterlagen, die bei der Beförderung mitgeführt werden müssen,
vorzulegen. Wenn dies für eine Prüfung im Sinne des Abs. 1 erforderlich, ohne
Gefährdung von Personen, Sachen oder der Umwelt möglich und nach den
gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden Vorschriften zulässig ist, sind auf
Verlangen der Behörde gemäß Abs. 1 die hiefür notwendigen Mengen oder Teile
beförderter Stoffe ohne Anspruch auf Entschädigung zur Verfügung zu stellen.
(4) Der Lenker hat den Bescheid über die Einschränkung der Beförderung
oder der Beförderungsgenehmigung bei den Begleitpapieren mitzuführen und ihn
auf Verlangen eines Organes des öffentlichen Sicherheitsdienstes diesem
auszuhändigen.
(5) Der Lenker gilt hinsichtlich der gemäß § 8 Abs. 8 sowie gemäß §§ 16 und
17 erlassenen Anordnungen und Bescheide als Vertreter des Beförderers, wenn
nicht dieser selbst oder ein von ihm schriftlich Bevollmächtigter an der
Beförderung teilnimmt.
§ 20. K o n t r o l l e n i n U n t e r n e h m e n
(2) Durch diese Kontrollen soll sichergestellt werden, daß die Beförderung
gefährlicher Güter auf der Straße unter Sicherheitsbedingungen erfolgt, die den
gemäß § 2 Z 1 in Betracht kommenden Vorschriften entsprechen.
(3) Zu diesen Kontrollen sind die gemäß § 25 zuständigen Behörden und die
diesen zur Verfügung stehenden Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes
ermächtigt. Diese können
1. für beabsichtigte Transporte das Verlassen des Unternehmens untersagen,
bis diese in einen vorschriftsmäßigen Zustand versetzt worden sind, oder
2. andere geeignete Maßnahmen vorsehen.
Für diese Untersagungen und anderen Maßnahmen gelten die §§ 15 bis 18
sinngemäß.
§ 21. A m t s h i l f e
(1) Die Behörden gewähren Amtshilfe bei der Durchführung der Richtlinie
95/50/EG über einheitliche Verfahren für die Kontrolle von Gefahrguttransporten
auf der Straße, ABl. Nr. L 249 vom 17. Oktober 1995, S 35, in der Fassung der
Richtlinie 2001/26/EG, ABl. Nr. 168 vom 23. Juni 2001, S 23.
§ 22. K o n t r o l l b e r i c h t e
(3) Der Bundesminister für Inneres hat aus diesen Berichten einen
gesamtösterreichischen Bericht zu erstellen, diesen gemäß Artikel 9 Abs. 1 der
Richtlinie 95/50/EG des Rates über einheitliche Verfahren für die Kontrolle von
Gefahrguttransporten auf der Straße der Europäischen Kommission zu
übermitteln und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
sowie allen Landeshauptmännern zur Verfügung zu stellen.
9. Abschnitt
Behörden und Sachverständige, Strafbestimmungen, Schluß- und
Übergangsbestimmungen
§ 25. Z u s t ä n d i g e B e h ö r d e n
§ 26. S a c h v e r s t ä n d i g e
(3) Die Kennzeichnung der Verpackungen und Tanks gemäß Abs. 2 hat
„A/X..... – Y.....“ zu lauten, wobei X für die gemäß Abs. 2 zugewiesene bzw. gemäß
§ 29 Abs. 2 weiterhin gültige Kurzbezeichnung der Prüfstelle oder des
Sachverständigen und Y für eine von der Prüfstelle oder dem Sachverständigen
frei gewählte numerische oder alphanumerische Zeichenfolge zwecks
Registrierung steht. Sind Gefäße nach den Bestimmungen der Verordnung des
Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit über ortsbewegliche Druckgeräte
(ortsbewegliche Druckgeräteverordnung - ODGVO), BGBl. II Nr. 291/2001 in der
jeweils geltenden Fassung gekennzeichnet, so gilt diese Kennzeichnung auch als
solche gemäß diesem Absatz.
§ 27. S t r a f b e s t i m m u n g e n , b e s o n d e r e V o r –
schriften für das Strafverfahren
(1) Wer
1. Schulungskurse für Gefahrgutbeauftragte veranstaltet (§ 11), ohne dass
diese von der Behörde anerkannt worden sind, oder
2. Lehrgänge zur besonderen Ausbildung von Lenkern veranstaltet (§ 14),
ohne dass diese von der Behörde anerkannt worden sind, oder
3. Lehrgänge zur besonderen Ausbildung gemäß § 24b Abs. 1 veranstaltet,
ohne dass diese von der Behörde anerkannt worden sind, oder
84 GGBG
begeht, wenn die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der
Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet oder nach anderen
Verwaltungsstrafbestimmungen mit strengerer Strafe bedroht ist, eine
Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe von 1000 Euro bis
50 000 Euro, im Fall ihrer Uneinbringlichkeit mit einer Ersatzfreiheitsstrafe bis zu
sechs Wochen zu bestrafen.
(2) Wer
1. als Absender gefährliche Güter entgegen § 7 Abs. 3 oder § 13 Abs. 1 oder
§ 23 Abs. 1 zur Beförderung übergibt oder
2. als Auftraggeber gefährliche Güter entgegen § 7 Abs. 4 befördern lässt
oder
3. als Verpacker entgegen § 7 Abs. 5 gefährliche Güter verpackt oder
Versandstücke mit gefährlichen Gütern zur Beförderung vorbereitet oder
4. als Befüller entgegen § 7 Abs. 6, § 23 Abs. 3 oder § 24a Abs. 3 Tanks,
Ladetanks, Batterie- Fahrzeuge, Batteriewagen oder Gascontainer mit
mehreren Elementen (MEGC) oder Fahrzeuge oder Container für Güter in
loser Schüttung befüllt oder die gefährlichen Güter zur Beförderung
vorbereitet oder Fahrzeuge nicht kontrolliert oder
5. als Betreiber eines Tankcontainers, eines ortsbeweglichen Tanks oder eines
Kesselwagens entgegen § 7 Abs. 7 nicht für die Einhaltung der ihn
betreffenden Bestimmungen sorgt oder
6. als Verlader gefährliche Güter entgegen § 7 Abs. 8 oder § 24a Abs. 4 verlädt
oder übergibt oder
7. als Empfänger entgegen § 7 Abs. 9 oder § 24a Abs. 5 die ihn betreffenden
Bestimmungen nicht einhält oder
8. als Beförderer gefährliche Güter entgegen § 13 Abs. 1a oder § 23 Abs. 2 oder
§ 24a Abs. 1 befördert oder
9. als Lenker entgegen § 13 Abs. 2 bis 4, § 15 Abs. 5 und 6 oder § 17 Abs. 1
und 4 eine Beförderungseinheit, mit der gefährliche Güter befördert
werden, in Betrieb nimmt oder lenkt, Begleitpapiere oder
Ausstattungsgegenstände nicht mitführt oder nicht auf Verlangen
aushändigt, der Behörde nicht auf Verlangen die notwendigen Mengen
oder Teile der beförderten gefährlichen Güter zur Verfügung stellt oder
nicht die in § 17 Abs. 1 angeführten Nachweis oder sonstigen Unterlagen
vorlegt oder nicht den Bescheid gemäß § 17 Abs. 4 mitführt oder diesen
nicht auf Verlangen aushändigt,
begeht, wenn die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der
Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet oder nach anderen
Verwaltungsstrafbestimmungen mit strengerer Strafe bedroht ist, eine
Verwaltungsübertretung und ist,
a) wenn gemäß § 15a in Gefahrenkategorie I einzustufen ist, mit einer
Geldstrafe von 750 Euro bis 50 000 Euro, im Fall der Ziffer 9 mit einer
Geldstrafe von 150 Euro bis 6000 Euro oder
b) wenn gemäß § 15a in Gefahrenkategorie II einzustufen ist, mit einer
Geldstrafe von 110 Euro bis 4000 Euro oder
c) wenn gemäß § 15a in Gefahrenkategorie III einzustufen ist mit einer
Geldstrafe bis 80 Euro,
85 GGBG
(3) Wer
1. entgegen § 11 Abs. 1 keinen oder einen nicht ausreichend qualifizierten
Gefahrgutbeauftragten benennt oder einen Gefahrgutbeauftragten
benennt oder einsetzt, obwohl dieser entgegen § 11 Abs. 5 keinen gültigen
Schulungsnachweis besitzt, oder
2. als Unternehmensleiter entgegen § 11 Abs. 2 seine Verantwortung
hinsichtlich des Gefahrgutbeauftragten nicht wahrnimmt oder
3. als Gefahrgutbeauftragter entgegen § 11 Abs. 2 seine Aufgaben nicht
wahrnimmt oder
4. entgegen § 16 Abs. 2 erster Satz eine Beförderungseinheit, mit der
gefährliche Güter befördert werden, in Betrieb nimmt oder lenkt oder
5. entgegen § 16 Abs. 4 letzter Satz die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen
nicht beachtet oder Anordnungen nicht befolgt oder
6. die gemäß § 17 Abs. 2 und 3 angeordneten Maßnahmen nicht trifft oder
nicht befolgt oder
7. in sonstiger Weise den in § 2 Z 1 bis 4 angeführten Vorschriften oder den
Vorschriften dieses Bundesgesetzes zuwiderhandelt oder
8. den auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen Verordnungen
zuwiderhandelt oder
9. den Auflagen eines auf Grund der in § 2 Z 1 bis 4 angeführten Vorschriften,
dieses Bundesgesetzes oder einer Verordnung erlassenen Bescheides
zuwiderhandelt,
begeht, wenn die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der
Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet oder nach anderen
Verwaltungsstrafbestimmungen mit strengerer Strafe bedroht ist, eine
Verwaltungsübertretung und ist mit einer Geldstrafe von 110 Euro bis 4000 Euro,
im Fall ihrer Uneinbringlichkeit mit einer Ersatzfreiheitsstrafe bis zu sechs
Wochen zu bestrafen.
(4) Als vorläufige Sicherheit im Sinne des § 37a VStG, BGBl. Nr. 52/1991,
kann bei Verdacht einer Übertretung gemäß Abs. 2 ein Betrag festgesetzt
werden, der im Falle der lit. a Z 1 bis 8 7 500 Euro, im Falle der Z 9 sowie der lit.
b 2 500 Euro und im Falle der lit. c das Höchstmaß der angedrohten Geldstrafe
nicht übersteigt, und bei Verdacht einer Übertretung gemäß Abs. 3 ein Betrag bis
2 500 Euro festgesetzt werden. Der Lenker der Beförderungseinheit gilt als
Vertreter des Beförderers, falls nicht dieser selbst oder ein von ihm bestellter
Vertreter bei den Amtshandlungen anwesend ist.
(5) Die Behörde hat im Straferkenntnis im Sinne des § 57 VStG auch über
die aus einer Übertretung gemäß Abs. 2 oder 3 abgeleiteten privatrechtlichen
Ansprüche des Straßenerhalters und der den Aufwand der
Katastropheneinsatzorgane tragenden Gebietskörperschaft gegen die
Beschuldigten zu entscheiden.
(7) In den Fällen des Abs. 2 Z 8 gilt als Tatort der Ort der Betretung.
§ 28. A u ß e r k r a f t t r e t e n
§ 29. Ü b e r g a n g s b e s t i m m u n g e n
(1) Fahrzeuge gemäß § 3 Z 8 lit. a, die vor dem 1. Jänner 1997 gebaut
wurden, dürfen, wenn sie zwar nicht diesem Bundesgesetz entsprechen, aber
nach den am 31. Dezember 1996 geltenden österreichischen Rechtsvorschriften
gebaut wurden, bis zum 31. Dezember 2011 für den Vorschriften gemäß § 2 Z 1
unterliegende Beförderungen weiter verwendet werden, wenn sie auf dem nach
den am 31. Dezember 1996 geltenden österreichischen Rechtsvorschriften
erforderlichen Sicherheitsstand gehalten werden. Dasselbe gilt für die
Weiterverwendung von Fahrzeugen gemäß § 3 Z 8 lit. b für den Vorschriften
gemäß § 2 Z 2 unterliegende Beförderungen.
§ 30. V o l l z i e h u n g
§ 56. B e s o n d e r e Ü b e r p r ü f u n g
(1a) Die Behörde kann Fahrzeuge, deren erstmalige Zulassung länger als
zwölf Jahre zurückliegt, überprüfen, ob sie den Vorschriften dieses
Bundesgesetzes und den auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen
Verordnungen entsprechen. Wenn die Behörde das erforderliche Gutachten von
der Landesprüfstelle oder der Bundesanstalt für Verkehr einholt, so kann zur
besseren Koordination und effizienten Auslastung auch die Auswahl der
Fahrzeuge und die Vorladung der Zulassungsbesitzer im Einvernehmen mit dem
Landeshauptmann diesem oder der Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge
übertragen werden. In diesen Fällen gehen auch die Zuständigkeiten gemäß § 57
Abs. 6 und 7 auf den Landeshauptmann oder die Bundesprüfanstalt für
Kraftfahrzeuge über.
(1b) Die Behörde hat eine besondere Überprüfung gemäß Abs. 1 hinsichtlich
einzelner Fahrzeuge auch über Ersuchen einer ausländischen Behörde
durchzuführen. Die ersuchende ausländische Behörde ist über das Ergebnis der
besonderen Überprüfung zu informieren.
(3) Die besondere Überprüfung von Fahrzeugen einer bestimmten Art kann
auch durch Verordnung angeordnet werden; hiebei kann auch bestimmt werden,
daß Fahrzeuge, bei denen die Überprüfung ergeben hat, daß sie den Vorschriften
dieses Bundesgesetzes und der auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen
Verordnungen entsprechen, als solche erkennbar sein müssen und in welcher
Weise sie erkennbar gemacht sein müssen.
(4) Wurden schwere Mängel (§ 57 Abs. 7) festgestellt, so ist für jede im Zuge
der besonderen Überprüfung vorgenommene Prüfung des Fahrzeuges, sofern das
Gutachten nicht von einem gemäß § 57 Abs. 4 Ermächtigten eingeholt worden ist,
ein Kostenersatz zu entrichten. Der Kostenersatz ist auch für jede im Zuge einer
besonderen Überprüfung gemäß Abs. 1 vierter Satz vorgenommene Prüfung des
Fahrzeuges zu entrichten. Der Kostenersatz fließt der Gebietskörperschaft zu, die
den Aufwand der für die Prüfung der Fahrzeuge erforderlichen Einrichtungen
trägt. Die Höhe des Kostenersatzes ist durch Verordnung des Bundesministers für
Verkehr, Innovation und Technologie festzusetzen.
(5) Erfolgt die besondere Überprüfung innerhalb der Fristen des 57a Abs. 3
noch vor der nächsten fälligen Begutachtung, so ersetzt diese Überprüfung bei
positivem Ergebnis die nächste Begutachtung des Fahrzeuges und es ist eine
Begutachtungsplakette anzubringen. Der Zulassungsbesitzer hat daher den
Kostenersatz für diese Überprüfung zu entrichten.
§ 57. V e r f a h r e n b e i d e r Ü b e r p r ü f u n g
(1) Bei der besonderen Überprüfung (§ 56) ist ein Gutachten darüber
einzuholen, ob das Fahrzeug
Dieses Gutachten ist auf Grund einer Prüfung des Fahrzeuges abzugeben.
(2) Das Gutachten (Abs. 1) ist bei einem gemäß § 125 bestellten
Sachverständigen, bei der Bundesanstalt für Verkehr oder bei einem vom
Landeshauptmann gemäß Abs. 4 zur Abgabe von solchen Gutachten
Ermächtigten einzuholen.
(6) Die Behörde hat jede Anordnung einer besonderen Überprüfung sowie
das Ergebnis der Überprüfung beim Datensatz des jeweiligen Fahrzeuges in die
Zulassungsevidenz einzutragen. Wurde eine Zulassungssperre für das Fahrzeug
in die Genehmigungsdatenbank aus den Gründen des § 44 Abs. 1 oder Abs. 2
oder des § 57 Abs. 7 oder Abs. 8 eingetragen, ist die Zulassungssperre
aufzuheben, wenn die Überprüfung ergibt, dass das Fahrzeug den Vorschriften
dieses Bundesgesetzes und den auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen
Verordnungen entspricht.
(7) Entspricht das Fahrzeug nicht den Vorschriften (Abs. 6), so hat die
Behörde auszusprechen, welche Mängel zu beheben sind und bei Fahrzeugen, die
sich nicht in verkehrs- und betriebssicherem Zustand befinden oder bei denen
übermäßig Lärm, Rauch, übler Geruch oder schädliche Luftverunreinigungen
verursacht werden, wann das Fahrzeug zur neuerlichen Prüfung vorzuführen ist.
Bei nicht zugelassenen Fahrzeugen ist in die Genehmigungsdatenbank eine
Zulassungssperre einzutragen.
92 §§ 57, 57a
(9) Durch Verordnung sind nach den Erfordernissen der Verkehrs- und
Betriebssicherheit, dem jeweiligen Stand der Technik entsprechend, die näheren
Bestimmungen über die Prüfung (Abs. 1) und über Unterlagen, die bei der
Prüfung vorzulegen sind, festzusetzen.
§ 57a. W i e d e r k e h r e n d e B e g u t a c h t u n g
jeweils mit einer Bauartgeschwindigkeit von mehr als 30 km/h aber nicht
mehr als 40 km/h und bei Anhängern, mit denen eine Geschwindigkeit von
25 km/h überschritten werden darf und die
a) ein höchstes zulässiges Gesamtgewicht von nicht mehr als 3 500 kg
aufweisen oder
b) landwirtschaftliche Anhänger sind oder
c) dazu bestimmt sind, mit Krafträdern, ausgenommen Motorfahrrädern,
gezogen zu werden,
drei Jahre nach der ersten Zulassung, zwei Jahre nach der ersten
Begutachtung und ein Jahr nach der zweiten und nach jeder weiteren
Begutachtung,
4. bei historischen Fahrzeugen alle zwei Jahre.
Über Antrag des Zulassungsbesitzers kann die Zulassungsbehörde einen anderen
Tag als den Jahrestag der ersten Zulassung als Zeitpunkt für die wiederkehrende
Begutachtung festsetzen. Die Begutachtung kann – ohne Wirkung für den
Zeitpunkt der nächsten Begutachtung – auch in der Zeit vom Beginn des dem
vorgesehenen Zeitpunkt vorausgehenden Kalendermonates bis zum Ablauf des
vierten darauffolgenden Kalendermonates vorgenommen werden. Wurde der
Nachweis über den Zeitpunkt der ersten Zulassung nicht erbracht, so hat die
Behörde den Zeitpunkt der ersten Begutachtung festzusetzen. Als
wiederkehrende Begutachtung gilt auch eine Einzelprüfung des Fahrzeuges
gemäß § 31 Abs. 3 oder eine besondere Überprüfung gemäß § 56.
(4) Der Ermächtigte hat über den Zustand eines ihm gemäß Abs. 1
vorgeführten Fahrzeuges vor Behebung allenfalls festgestellter Mängel ein
Gutachten auf einem Begutachtungsformblatt auszustellen; das Gutachten ist
eine öffentliche Urkunde. Eine Ausfertigung ist dem das Fahrzeug Vorführenden
zu übergeben, eine zweite Ausfertigung des Gutachtens ist fünf Jahre lang
aufzubewahren und den mit Angelegenheiten des Kraftfahrwesens befassten
Behörden auf Verlangen vorzulegen.
(4a) Der Ermächtigte kann zur Aufbewahrung der zweiten Ausfertigung des
Gutachtens (Abs. 4) Datenträger benützen. Hiebei muss die inhaltsgleiche,
vollständige, geordnete und urschriftgetreue Wiedergabe bis zum Ablauf der
Aufbewahrungsfrist jederzeit gewährleistet sein. Der Ermächtigte hat, wenn die
Behörde die Vorlage verlangt, auf seine Kosten innerhalb angemessener Frist
diejenigen Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, die notwendig sind, um die
Gutachten lesbar zu machen, und, soweit erforderlich, die benötigte Anzahl ohne
Hilfsmittel lesbarer, dauerhafter Wiedergaben beizubringen.
Frist außerhalb des Fahrzeuges stets leicht festgestellt werden kann. Die
Ausfolgung oder Anbringung der Begutachtungsplakette ist in dem gemäß Abs. 4
ausgestellten Gutachten zu vermerken. Der Ermächtigte hat diese
Begutachtungsplakette auf Verlangen des Zulassungsbesitzers auch ohne
Begutachtung in gleicher Weise auszufolgen oder an Fahrzeugen anzubringen, an
denen keine oder nur eine unlesbar gewordene Begutachtungsplakette
angebracht ist, wenn der Zulassungsbesitzer nachweist, dass für das Fahrzeug
gemäß Abs. 3 noch keine oder keine weitere wiederkehrende Begutachtung fällig
geworden ist.
(7c) Der Hersteller hat einen Anspruch auf ein Entgelt; dieses ist für die
Begutachtungsplaketten durch Verordnung des Bundesministers für Verkehr,
Innovation und Technologie festzusetzen. Das Entgelt hat die Gestehungskosten
in einem rationell geführten Betrieb zu decken und einen angemessenen Gewinn
zu sichern.
(8) Durch Verordnung sind nach den Erfordernissen der Verkehrs- und
Betriebssicherheit, dem jeweiligen Stand der Technik entsprechend, die näheren
Bestimmungen über die Durchführung der Begutachtung, über Unterlagen, die
bei der Begutachtung vorzulegen sind, über das im Abs. 4 angeführte
Begutachtungsformblatt sowie über die Beschaffenheit und das Aussehen der in
Abs. 5 und 6 angeführte Begutachtungsplakette und ihre Anbringung am
Fahrzeug festzusetzen.
(9) Nicht zum Verkehr zugelassene Fahrzeuge gemäß Abs. 1 können einem
gemäß Abs. 2 Ermächtigten zur wiederkehrenden Begutachtung vorgeführt
werden, wenn zugleich mit der Vorführung des Fahrzeuges das Fahrzeug-
Genehmigungsdokument vorgelegt wird. Entspricht ein solches Fahrzeug den
Erfordernissen der Verkehrs- und Betriebssicherheit und können mit dem
Fahrzeug nicht übermäßig Lärm, Rauch, übler Geruch oder schädliche
Luftverunreinigungen verursacht werden, und entspricht das Fahrzeug mit einem
höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3 500 kg – soweit dies beurteilt
werden konnte – den Vorschriften dieses Bundesgesetzes und der auf Grund
dieses Bundesgesetzes erlassenen Verordnungen, so hat der Ermächtigte
hierüber ein Gutachten auf dem Begutachtungsformblatt (Abs. 4) auszustellen,
auf welchem die Fahrgestellnummer, und falls vorhanden auch die Motornummer
festzuhalten ist. Die Ausfolgung der Begutachtungsplakette auf Grund einer
solchen Begutachtung darf jedoch nur nach der Zulassung des Fahrzeuges zum
Verkehr auf Antrag des Zulassungsbesitzers durch die Behörde erfolgen, wobei
Abs. 6 sinngemäß anzuwenden ist.
§ 58. P r ü f u n g a n O r t u n d S t e l l e
(2a) Fahrzeuge der Klassen M2, M3, N2, N3, O3 und O4 sind unabhängig
ihrer Herkunft von der Behörde, in deren örtlichem Wirkungsbereich sich das
Fahrzeug befindet, oder von den ihr zur Verfügung stehenden Organen des
öffentlichen Sicherheitsdienstes technischen Prüfungen an Ort und Stelle
(technischen Unterwegskontrollen) zuzuführen. Das Ergebnis der Prüfung ist
in einem Prüfbericht festzuhalten. Eine Durchschrift des Prüfberichtes ist dem
Lenker auszuhändigen. Die Behörde hat schwerwiegende Mängel an einem
Nutzfahrzeug,
das Eigentum eines Gebietsfremden ist, insbesondere Mängel, aufgrund deren
die Benutzung des Fahrzeugs vorläufig untersagt wurde, den zuständigen
Behörden des Mitgliedstaats, in dem das Fahrzeug zugelassen ist oder in Verkehr
gebracht wurde, auf der Grundlage des Musters des Prüfberichtes unbeschadet
einer verwaltungsstrafrechtlichen Ahndung im Inland zu melden. Die Anzahl,
Durchführung, Umfang und Dokumentation (Prüfbericht) dieser Prüfungen ist
durch Verordnung des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie
festzusetzen.
98 §§ 58, 61
(2b) Die Behörde hat die erhobenen Daten zur Anzahl der kontrollierten
Nutzfahrzeuge, aufgeschlüsselt nach Fahrzeugklassen und nach Zulassungsland
und unter Angabe der Punkte, die kontrolliert und der Mängel, die festgestellt
wurden, dem Landeshauptmann mitzuteilen. Der Landeshauptmann hat die
Berichte für das Bundesland zusammenzufassen und halbjährlich jeweils bis zum
31. August und 28. Februar einen Bericht über das vorhergehende Halbjahr der
Bundesanstalt für Verkehr zur Berichterstattung an die Kommission
der Europäischen Gemeinschaften zu übermitteln.
(3) Kraftfahrzeuglenker,
1. die mit ihrem Fahrzeug mehr Lärm, Rauch, üblen Geruch oder schädliche
Luftverunreinigungen verursachen, als bei ordnungsgemäßem Zustand
und sachgemäßem Betrieb unvermeidbar ist, oder
2. bei deren Fahrzeug die Wirksamkeit von Teilen und
Ausrüstungsgegenständen, die für die Verkehrs- und Betriebssicherheit
von Bedeutung sind, beeinträchtigt erscheint,
haben das Fahrzeug auf Verlangen der Organe des öffentlichen
Sicherheitsdienstes an einem geeigneten, nicht mehr als 10 km von ihrem Weg
zum Fahrziel entfernten Ort zur Prüfung gemäß Abs. 2 vorzuführen.
(4) Wurden im Zuge der Prüfung an Ort und Stelle (Abs. 1 bis 3) schwere
Mängel (§ 57 Abs. 7) festgestellt, so ist für die Benützung der zur Verfügung
gestellten Einrichtungen vom Zulassungsbesitzer unmittelbar ein Kostenersatz zu
entrichten. Der Lenker des Kraftfahrzeuges gilt als Vertreter des
Zulassungsbesitzers, falls dieser nicht selbst oder ein von ihm bestellter Vertreter
bei der Überprüfung anwesend ist. Wird der Kostenersatz nicht ohne weiteres
entrichtet, so ist der Kostenersatz von der Behörde vorzuschreiben. Der
Kostenersatz fließt der Gebietskörperschaft zu, die den Aufwand für die zur
Verfügung gestellten Einrichtungen zu tragen hat. Die Höhe dieses
Kostenersatzes ist durch Verordnung des Bundesministers für Verkehr,
Innovation und Technologie festzusetzen.
§ 61. Ü b e r w a c h u n g d e r V e r s i c h e r u n g
(1) Der Versicherer hat dem Versicherungsnehmer auf Verlangen binnen fünf
Tagen nach der Übernahme der Verpflichtungen aus einer vorgeschriebenen
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung (§ 59) eine Bestätigung über die
Übernahme dieser Verpflichtungen, die Versicherungsbestätigung, kostenlos
auszustellen. Auf der Versicherungsbestätigung ist anzugeben, daß auf den
Versicherungsvertrag österreichisches Recht anzuwenden ist.
99 § 61
(3) Ist der Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei, weil der
Versicherungsnehmer die erste oder einmalige Prämie (§ 38 Abs. 1 des
Versicherungsvertragsgesetzes 1958) nicht rechtzeitig gezahlt hat oder weil der
Versicherungsnehmer nach Ablauf einer ihm gemäß § 39 Abs. 1 des
Versicherungsvertragsgesetzes 1958 bestimmten Zahlungsfrist mit der Zahlung
einer Folgeprämie für die für das Fahrzeug vorgeschriebene Kraftfahrzeug-
Haftpflichtversicherung oder geschuldeter Zinsen oder Kosten im Verzug ist, so
hat er dies der Behörde, in deren örtlichen Wirtkungsbereich das Fahrzeug
zugelassen ist, unter Angabe des Kennzeichens anzuzeigen. Dies gilt nicht für
Fahrzeuge, auf die das Multilaterale Garantieabkommen zwischen den Nationalen
Versicherungsbüros vom 15. März 1991 (ABl. Nr. L 177 vom 5. Juli 1991, S 27)
nicht anzuwenden ist. Der Versicherer hat gleichzeitig auch den
Versicherungsnehmer von dieser Anzeige zu verständigen. Hat der
Versicherungsnehmer die Zahlung nachgeholt, so hat der Versicherer die
Behörde unverzüglich davon zu verständigen, daß die Verpflichtung zur Leistung
wieder besteht.
(4) Der Versicherer hat jeden Umstand, der das Nichtbestehen oder die
Beendigung der für ein Fahrzeug vorgeschriebenen Kraftfahrzeug-
Haftpflichtversicherung zur Folge hat, der Behörde, in deren örtlichen
Wirkungsbereich das Fahrzeug zugelassen ist, unter Angabe des Kennzeichens in
zweifacher Ausfertigung anzuzeigen; das gleiche gilt, wenn die
Versicherungssummen die vorgeschriebenen Mindestsummen nicht erreichen.
Die Anzeige ist jedoch nicht erforderlich, wenn die Behörde den Versicherer von
der Abmeldung des Fahrzeuges oder von der Aufhebung der Zulassung
verständigt hat (Abs. 2). Die Verständigung des Versicherers durch die Behörde
ersetzt die Anzeige des Versicherers hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Beginn
der im § 24 Abs. 2 des Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgesetzes 1994
angeführten Frist von drei Monaten.
(5) Ist zu erwarten, daß der Versicherer in Ansehung des Dritten von der
Verpflichtung zur Leistung frei wird (§ 24 Abs. 2 des Kraftfahrzeug-
Haftpflichtversicherungsgesetzes 1994), so sind bei Gefahr im Verzug,
unbeschadet der Bestimmungen des § 44 Abs. 1 lit. c über die Aufhebung der
Zulassung, der Zulassungsschein und die Kennzeichentafeln unverzüglich
abzunehmen.
(6) Die Bestimmungen der Abs. 2 bis 5 gelten für die Bewilligung zur
Durchführung von Probe- oder Überstellungsfahrten (§§ 45 und 46) sinngemäß.
100 § 102
§ 102. P f l i c h t e n d e s K r a f t f a h r z e u g l e n k e r s
(4) Der Lenker darf mit dem von ihm gelenkten Kraftfahrzeug und einem mit
diesem gezogenen Anhänger nicht ungebührlichen Lärm, ferner nicht mehr
Rauch, üblen Geruch oder schädliche Luftverunreinigungen verursachen, als bei
ordnungsgemäßem Zustand und sachgemäßem Betrieb des Fahrzeuges
unvermeidbar ist. Beim Anhalten in einem Tunnel ist der Fahrzeugmotor, sofern
mit diesem nicht auch andere Maschinen betrieben werden, unverzüglich
abzustellen. „Warmlaufenlassen“ des Motors stellt jedenfalls eine vermeidbare
Luftverunreinigung dar.
(5) Der Lenker hat auf Fahrten mitzuführen und den Organen des
öffentlichen Sicherheitsdienstes oder der Straßenaufsicht auf Verlangen zur
Überprüfung auszuhändigen
a) Entfällt.
Im Falle der Anzeige des Verlustes eines oder mehrerer der in den lit. b bis g
angeführten Dokumente hat die Behörde oder die nächste Dienststelle des
öffentlichen Sicherheitsdienstes, bei der der Besitzer des in Verlust geratenen
Dokumentes dies beantragt, diesem eine Bestätigung über die Verlustanzeige
auszustellen. Die Bestätigung über die Verlustanzeige ersetzt die in den lit. b bis
e angeführten Dokumente bis zur Ausstellung des neuen Dokumentes, jedoch
nicht länger als eine Woche, gerechnet vom Tage des Verlustes. Lenker von
Zugmaschinen, Motorkarren oder selbstfahrenden Arbeitsmaschinen müssen die
in den lit. b bis g angeführten Dokumente auf Fahrten im Umkreis von nicht mehr
als 10 km vom dauernden Standort des Fahrzeuges nicht mitführen.
(6) Entfernt sich der Lenker so weit oder so lange von seinem Kraftfahrzeug,
daß er es nicht mehr überwachen kann, so hat er den Fahrzeugmotor, sofern mit
diesem nicht auch andere Maschinen betrieben werden, abzustellen und dafür zu
sorgen, daß das Fahrzeug von Unbefugten nur durch Überwindung eines
beträchtlichen Hindernisses in Betrieb genommen werden kann.
(7) Ein Lenker, der nicht selbst der Zulassungsbesitzer des von ihm
gelenkten Kraftfahrzeuges oder eines mit diesem gezogenen Anhängers ist, hat
Unfälle, die mit der Benützung dieser Fahrzeuge in ursächlichem Zusammenhang
stehen, unverzüglich ihrem Zulassungsbesitzer bekanntzugeben.
(8) Der Lenker darf das Lenken eines ihm übergebenen Kraftfahrzeuges ohne
Zustimmung des Zulassungsbesitzers nicht dritten Personen überlassen.
(9) Der Lenker darf Schneeketten und dergleichen (§ 7 Abs. 2) nur dann
verwenden, wenn dies erforderlich ist, und nur, wenn sie so befestigt sind, daß
sie die Oberfläche der Fahrbahn nicht beschädigen können.
(10) Der Lenker hat auf Fahrten Verbandzeug, das zur Wundversorgung
geeignet und in einem widerstandsfähigen Behälter staubdicht verpackt und
gegen Verschmutzung geschützt ist, sowie bei mehrspurigen Kraftfahrzeugen
eine geeignete Warneinrichtung und eine geeignete, der ÖNORM EN 471
entsprechende Warnkleidung mit weiß retroreflektierenden Streifen mitzuführen.
Der Lenker hat diese Warnkleidung im Falle des § 89 Abs. 2 StVO 1960 beim
Aufstellen der Warneinrichtung oder im Falle des § 46 Abs. 3 StVO 1960, wenn er
sich auf einer Autobahn oder Autostraße außerhalb des Fahrzeuges aufhält, in
bestimmungsgemäßer Weise zu tragen. Der Lenker hat bei Kraftfahrzeugen mit
einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3 500 kg ausgenommen
Fahrzeuge der Klasse M1 und bei anderen als leichten Anhängern pro Fahrzeug
jeweils mindestens einen Unterlegkeil mitzuführen.
(10c) Die Anbringung der reflektierenden Warntafel gemäß Abs. 10a ist
nicht erforderlich, wenn an der Rückseite des Fahrzeuges
1. die gelb-rote Warneinrichtung, die der ECE-Regelung Nr. 70 entspricht,
2. gelb-rote Folien, die hinsichtlich des Signalbildes und der
Rückstrahlwirkung den Vorgaben der ECE-Regelung Nr. 70 gleichwertig
sind, oder
3. eine retroreflektierende Markierung oder Konturmakierung, die der ECE-
Regelung Nr. 104 entspricht,
angebracht sind.
(11) Der Lenker hat auf Verlangen der Organe des öffentlichen
Sicherheitsdienstes oder der Straßenaufsicht diesen, sofern dies zum Zweck der
Überwachung der Einhaltung der kraftfahrrechtlichen Vorschriften auf Straßen
mit öffentlichem Verkehr erforderlich ist, die Teile, Ausrüstungs- und
Ausstattungsgegenstände des von ihm gelenkten Fahrzeuges und des mit diesem
gezogenen Anhängers auf dem einfachsten Weg und ohne diese oder dritte
Personen zu gefährden, zugänglich zu machen, insoweit ihm dies ohne
Verwendung von Werkzeugen und ohne besondere Fertigkeiten und Kenntnisse
möglich und zumutbar ist.
(11b) Die Kontrollen sind regelmäßig und in der Weise durchzuführen, daß
jedenfalls der Richtlinie des Rates Nr. 88/599/EWG, vom 23. November 1988 über
einheitliche Verfahren zur Anwendung der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 über
die Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr und der
Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 über das Kontrollgerät im Straßenverkehr
entsprochen wird.
(11c) Wird von den Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes oder der
Straßenaufsicht eine Übertretung der Bestimmungen über das Mindestalter, die
Lenk- und Ruhezeiten, die Schaublattführung oder über die Fahrerkarte durch
einen Lenker festgestellt, der in einem Dienstverhältnis steht (unselbständiger
Lenker), so haben sie hievon das örtlich zuständige Arbeitsinspektorat zu
verständigen. In der Verständigung sind der Name des Lenkers, das Kennzeichen
des Fahrzeuges, Zeit und Ort der Tatbegehung sowie der Name des Arbeitgebers
anzugeben.
(11d) Auf Fahrten, für die das Europäische Übereinkommen über die Arbeit
des im internationalen Straßenverkehr beschäftigten Fahrpersonals (AETR), BGBl.
Nr. 518/1975, in der Fassung BGBl. Nr. 203/1993, gilt, bestimmen sich das
Mindestalter sowie die Lenk- und Ruhezeiten nach Maßgabe der Verordnung
(EWG) 3820/85.
d) des § 85,
e) des § 102 Abs. 3, wenn durch die Nichterfüllung von Auflagen die
Verkehrssicherheit gefährdet wird,
f) entfällt,
g) des § 4 Abs. 7a des § 101, des § 104 oder des § 106, wenn durch die
Übertretung die Verkehrssicherheit gefährdet wird, wobei die
Verkehrssicherheit bei einer Überschreitung des jeweiligen höchsten
zulässigen Gesamtgewichtes oder der Höchstgrenzen des § 4 Abs. 7a im
Ausmaß von mehr als 2 % oder der zulässigen Achslasten um mehr als 6 %
jedenfalls gefährdet wird,
105 §§ 102, 102a
h) des § 58 Abs. 1 StVO 1960, wenn im Hinblick auf die höchste zulässige Dauer
des Lenkens und das Mindestausmaß der Ruhezeiten, gegebenenfalls auch
nach ausländischen Maßstäben, eine offenbare Übermüdung des Lenkers zu
besorgen ist,
i) des § 102 Abs. 1 dritter Satz, wenn die erforderlichen Schaublätter nicht
mitgeführt, nicht ordnungsgemäß ausgefüllt oder ausgehändigt werden oder
des § 102a Abs. 3 bis 8,
j) der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 hinsichtlich der Vorschriften über die
Benutzung des Schaublattes oder der Fahrerkarte (Art. 13 ff),
k) der Verordnung (EWG) Nr. 3820/85 hinsichtlich der Vorschriften über das
Mindestalter, die zulässige Lenkzeit, einzulegende Unterbrechung und
Einhaltung der erforderlichen Ruhezeit (Art. 5 bis 9).
Zu diesem Zweck sind, falls erforderlich, je nach Lage des Falles und Art des
Fahrzeuges oder der Beladung Zwangsmaßnahmen, wie etwa Abnahme der
Fahrzeugschlüssel, Absperren oder Einstellen des Fahrzeuges, Anbringen von
technischen Sperren und dergleichen, anzuwenden. Solche Zwangsmaßnahmen
sind unverzüglich aufzuheben, wenn der Grund für ihre Anwendung weggefallen
ist, im Falle der lit. d, h, i, j oder k auch, wenn eine andere Person, bei der keine
Hinderungsgründe gegeben sind, beabsichtigt, das Fahrzeug in Betrieb zu
nehmen und zu lenken. Im Falle der lit. g sind bei
Gewichtsüberschreitungen oder Achslastüberschreitungen die
Zwangsmaßnahmen aufzuheben, wenn die Überlast ab- oder auf ein
anderes Fahrzeug umgeladen wird. Ist das Ab- oder Umladen an Ort und
Stelle nicht möglich, so kann der Transport unter Begleitung durch die
Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes oder der Straßenaufsicht mit
geringer Geschwindigkeit bis zu einer nahe gelegenen geeigneten Stelle,
wo ein sicheres Ab- oder Umladen möglich ist, weitergeführt werden.
(13) Entfällt
§ 102a. F a h r e r k a r t e
(2) Aufgrund eines Antrages gemäß Abs. 1 hat die gemäß § 102d Abs. 1
ermächtigte Einrichtung die unter Randnummer 175 des Anhangs I B der
Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 vorgesehenen personenbezogenen Daten
automationsunterstützt zu erfassen und über eine gesicherte Datenverbindung
an das zentrale Register für Kontrollgerätekarten (§ 102b) weiterzuleiten. Die
ermächtigte Einrichtung hat zu prüfen, ob alle Voraussetzungen zur Ausstellung
der Fahrerkarte vorliegen, insbesondere, ob für die betreffende Person nicht
bereits eine Fahrerkarte ausgestellt worden ist und ob die Daten im Antrag
korrekt sind. Zu diesem Zweck hat eine Anfrage an das zentrale Register für
Kontrollgerätekarten und von diesem an das von der Europäischen Kommission
für Zwecke solcher Auskunftserteilungen eingerichtete Informationssystem, in
dem die nationalen Register der einzelnen Mitgliedstaaten
zusammengeschlossen sind, zu erfolgen. Die gemäß § 102d Abs. 1 ermächtigte
Einrichtung ist zum Zweck der Prüfung eines Antrages und zum Zweck der
Datenerfassung befugt, die im Zentralen Führerscheinregister gespeicherten
Daten hinsichtlich Führerscheinnummer, Familiennamen, Vornamen,
Geburtsdatum, Geburtsort und Geschlecht bezüglich des Antragstellers sowie im
Zentralen Melderegister gespeicherten Daten bezüglich Hauptwohnsitz des
Antragstellers einzusehen, und diese Daten für die Zwecke der Kartenausstellung
zu verwenden. Sind alle Voraussetzungen zur Ausstellung der Fahrerkarte erfüllt
und wurde der Kostenersatz für die Karte bezahlt, hat die gemäß § 102d Abs. 1
ermächtigte Einrichtung im Wege der Bundesrechenzentrum GmbH den Auftrag
zur Ausstellung der Fahrerkarte zu erteilen. Wird dem Antrag auf Ausstellung
einer Fahrerkarte nicht vollinhaltlich stattgegeben, ist § 102d Abs. 7 anzuwenden.
(3) Die Daten des Antrages auf Ausstellung einer Fahrerkarte sind auch dann
an das zentrale Register für Kontrollgerätekarten weiterzuleiten, wenn dem
Antrag auf Ausstellung einer Fahrerkarte nicht vollinhaltlich stattgegeben, oder
dieser zurückgezogen wird. In diesem Fall sind zusätzlich die Gründe dafür in
Schlagworten festzuhalten und dem zentralen Register für Kontrollgerätekarten
zu übermitteln. Fällt die Voraussetzung des Abs. 1 letzter Satz (rechtmäßiges
Beschäftigungsverhältnis) nach Ausstellung der Fahrerkarte weg, so dürfen diese
Personen ihre Fahrerkarte nicht mehr benutzen und müssen diese unverzüglich
bei einer gemäß § 102d Abs. 1 ermächtigten Einrichtung abgeben. Die
ermächtigte Einrichtung hat das im Register entsprechend zu vermerken und die
Karte dem Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie zu
übermitteln. Ist die Ausstellung der Fahrerkarte erfolgt, ohne dass die
Voraussetzungen für die Antragstellung vorliegen, ist eine andere als im dritten
Satz genannte Voraussetzung nachträglich weggefallen, wird die Fahrerkarte
missbräuchlich durch eine andere Person als die, für die sie ausgestellt worden
ist, verwendet, oder wird sie entgegen der Verpflichtung im dritten Satz nicht
zurückgegeben, ist die Fahrerkarte unverzüglich von der Behörde oder den ihr
zur Verfügung stehenden Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes oder der
Straßenaufsicht ohne Anspruch auf Entschädigung einzuziehen und dem
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie abzuliefern. In diesem
Fall hat der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie bei der
betreffenden Person im zentralen Register für Kontrollgerätekarten einzutragen,
welche Voraussetzungen nicht oder nicht mehr vorliegen und ob die Fahrerkarte
bereits abgeliefert wurde.
107 § 102a
(5) Wenn die Fahrerkarte beschädigt ist, Fehlfunktionen aufweist oder sich
nicht im Besitz des Lenkers befindet, hat der Lenker
1. zu Beginn seiner Fahrt die Angaben zu dem von ihm verwendeten Fahrzeug
auszudrucken und auf diesem Ausdruck
a) die Angaben einzutragen, anhand derer er identifiziert werden kann
(Name, Nummer der Fahrerkarte oder des Führerscheins) und zu
unterschreiben, sowie
b) die in Art. 15 Abs. 3 zweiter Gedankenstrich lit. b, c und d der Verordnung
(EWG) Nr. 3821/85 genannten Zeiten einzutragen,
2. am Ende seiner Fahrt die Angaben gemäß Art. 16 Abs. 2 der Ver- ordnung
(EWG) Nr. 3821/85, zu machen.
(6) Wenn der Lenker sich nicht im Fahrzeug aufhält und nicht in der Lage ist,
das in das Fahrzeug eingebaute Gerät zu betätigen, müssen die in Art. 15 Abs. 3
der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 genannten Zeiträume vor
Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges
1. von Hand, durch automatische Aufzeichnung oder auf andere Weise lesbar
und ohne vermeidbare Beschmutzung des Schaublattes eingetragen
werden, wenn das Fahrzeug mit einem analogen Kontrollgerät ausgerüstet
ist, oder
2. mittels der manuellen Eingabevorrichtung des Kontrollgerätes auf der
Fahrerkarte eingetragen werden, wenn das Fahrzeug mit einem digitalen
Kontrollgerät ausgerüstet ist.
(8) Die Lenker haben vor Antritt der Fahrt mit in Österreich zugelassenen
Fahrzeugen die Lenkeraktivitäten gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85,
Anhang I B Kapitel III Punkt 6.2., manuell einzugeben. Die Lenker haben
ausreichend geeignetes Papier zum Ausdruck der entsprechenden Daten
mitzuführen.
§ 103. P f l i c h t e n d e s Z u l a s s u n g s b e s i t z e r s e i n e s K r a f t-
fahrzeuges oder Anhängers
1. hat dafür zu sorgen, daß das Fahrzeug (der Kraftwagen mit Anhänger) und
seine Beladung - unbeschadet allfälliger Ausnahmegenehmigungen oder
-bewilligungen - den Vorschriften dieses Bundesgesetzes und der auf Grund
dieses Bundesgesetzes erlassenen Verordnungen entspricht;
(7) Der Zulassungsbesitzer eines Fahrzeuges hat der Behörde auf Verlangen
die für einschlägige Statistiken und Evidenzen erforderlichen Unterlagen in
mehrfacher Ausfertigung zur Verfügung zu stellen.
111 § 103
103b. U n t e r n e h m e n s k a r t e
(2) Auf Grund des Antrages gemäß Abs. 1 hat die gemäß § 102d Abs. 1
ermächtigte Einrichtung die unter Randnummer 175 des Anhangs I B der
Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 vorgesehenen personenbezogenen Daten
automationsunterstützt zu erfassen und über eine gesicherte Datenverbindung
an das zentrale Register für Kontrollgerätekarten (§ 102b) weiterzuleiten. Die
gemäß § 102d Abs. 1 ermächtigte Einrichtung hat zu prüfen, ob alle
Voraussetzungen zur Ausstellung der Unternehmenskarte vorliegen und ob die
Daten im Antrag korrekt sind. Dies hat durch eine Anfrage an das Register für
Kontrollgerätekarten zu erfolgen. Sind alle Voraussetzungen zur Ausstellung der
Unternehmenskarte erfüllt und wurde der Kostenersatz für die Karte bezahlt, hat
die gemäß § 102d Abs. 1 ermächtigte Einrichtung im Wege der
Bundesrechenzentrum GmbH den Auftrag zur Ausstellung der
Unternehmenskarte zu erteilen. Wird dem Antrag auf Ausstellung einer
Unternehmenskarte nicht vollinhaltlich stattgegeben ist § 102d Abs. 7
anzuwenden.
(3) Die Daten des Antrags sind auch dann an das zentrale Register für
Kontrollgerätekarten weiterzuleiten, wenn dem Antrag auf Ausstellung einer
Unternehmenskarte nicht vollinhaltlich stattgegeben, oder dieser zurückgezogen
wird. In diesem Fall sind zusätzlich die Gründe dafür in Schlagworten festzuhalten
und dem zentralen Register für Kontrollgerätekarten zu übermitteln. Ist die
Ausstellung der Unternehmenskarte erfolgt, ohne dass die Voraussetzungen für
die Antragstellung vorliegen oder ist eine der Voraussetzungen nachträglich
weggefallen, ist die Unternehmenskarte unverzüglich von der Behörde oder den
ihr zur Verfügung stehenden Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes oder
der Straßenaufsicht ohne Anspruch auf Entschädigung einzuziehen und dem
Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie abzuliefern. In diesem
Fall hat der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie bei dem
betreffenden Unternehmen im zentralen Register für Kontrollgerätekarten
einzutragen, welche Voraussetzungen nicht oder nicht mehr vorliegen und ob die
Unternehmenskarte bereits abgeliefert wurde. Der Verlust oder Diebstahl der
Unternehmenskarte ist vom Inhaber der Karte unverzüglich einschließlich der
Kartennummer dem Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
anzuzeigen. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie hat
diesen Sachverhalt unverzüglich an das zentrale Register für
Kontrollgerätekarten zu übermitteln.
113 § 103b
§ 1. A n w e n d u n g s b e r e i c h, B e g r i f f s b e s t i m m u n g e n,
Verweise
(1) Dieses Bundesgesetz ist anzuwenden auf Container, die zur Beförderung
von Gütern bestimmt sind, und auf die Beförderung solcher Container. Es gelten
die Begriffsbestimmungen des Art. II des Internationalen Übereinkommens über
sichere Container (CSC), BGBl. Nr. 552/1987. Als Beförderer gilt auch der
Umschlag von einem Verkehrsmittel auf ein anderes.
§ 2. Z u l a s s u n g
§ 3. Z u l a s s u n g s v e r f a h r e n
(2) Der Container oder das Baumuster muß gemäß den Bestimmungen der
Anlage II des CSC geprüft werden und diesen entsprechen. Hierüber hat der
Antragsteller von einer gemäß dem Akkreditierungsgesetz, BGBl. Nr. 468/1992,
für dieses Fachgebiet akkreditierten Prüf- und Überwachungsstelle oder einer
gemäß Art. IV Abs. 2 CSC den Vertragsparteien mitgeteilten, mit der Prüfung,
Besichtigung und Zulassung von Containern beauftragten Organisation einen
Bericht anfertigen zu lassen, der dem Antrag beizugeben ist. Der Antrag hat
ferner die Identifizierungsnummer des Containers seitens des Herstellers zu
enthalten oder, bei Baumusterzulassung, jene Identitätskennzeichen, die der
Hersteller dem Containertyp zuteilt, auf den sich der Zulassungsantrag bezieht.
115 CSG
(5) Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst hat eine
Kurzbezeichnung in Form von zwei Großbuchstaben einer in Abs. 2 genannten
Stelle oder Organisation dann zuzuweisen, wenn auf der Grundlage ihres
Berichtes erstmals eine Zulassung erteilt wird.
§ 4. B e s o n d e r h e i t e n d e r B a u m u s t e r z u l a s s u n g
(3) Der Hersteller hat vor Aufnahme der Produktion einer jeden neuen Serie
von Containern, die entsprechend einem zugelassenen Baumuster hergestellt
werden, die Zulassungsbehörde und die in Abs. 2 genannte Stelle der
Organisation zu unterrichten.
§ 5. S i c h e r h e i t s z u l a s s u n g s s c h i l d
(2) Die gemäß Regel 1 Abs. 3 der Anlage I des CSC vorgesehenen Angaben
bei abweichender Stirn- oder Seitenwandfestigkeit sind wahlweise in englischer
oder französischer Sprache in folgender Form anzubringen:
(3) Befinden sich weitere Angaben über das höchste Bruttogewicht auf dem
Container, so müssen sie mit den entsprechenden Informationen auf dem
Sicherheitszulassungsschild übereinstimmen.
117 CSG
§ 6. E i n g e s c h r ä n k t e Z u l a s s u n g
(1) Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst kann Container
im Sinne des Art. II Abs. 1 CSC eingeschränkt auf ausschließlich innerhalb
Österreich stattfindende Beförderungen zulassen, wenn sie nicht alle
Anforderungen für eine Zulassung gemäß § 3 erfüllen.
(2) Die eingeschränkte Zulassung darf nur erteilt werden, wenn der
Container nach technischen Normen und den anerkannten Regeln der Technik
gebaut ist und unter solchen Umständen und gegebenenfalls vorzuschreibenden
Auflagen verwendet wird, daß keine geringere Sicherheit als bei einer Zulassung
gemäß § 3 zu erwarten ist. Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und
Kunst kann verlangen, daß der Antragsteller hierüber einen Bericht einer in § 3
Abs. 2 genannten Stelle oder Organisation beibringt. Im Zulassungsbescheid ist
jedem Container eine Zulassungsnummer zuzuweisen.
(4) Der Eigentümer des Containers hat dafür zu sorgen, daß in gleicher
Weise wie in Abs. 3 die Daten gemäß § 8 Abs. 3 und 5 angebracht werden. Statt
der Kennzeichnung „ACEP-A“ ist „genehmigtes Überprüfungsprogramm“ zu
verwenden. Er hat diese sowie die Angaben gemäß Abs. 3 zu entfernen oder
dauerhaft unkenntlich zu machen, wenn
1. am Container Änderungen vorgenommen worden sind, durch welche die
ursprüngliche Zulassung und diese Angaben ungültig werden, oder
2. der Container aus dem Verkehr gezogen und nicht mehr gemäß den
Bestimmungen dieses Gesetzes instandgehalten wird, oder
3. die Zulassung entzogen wurde.
§ 7. Ä n d e r u n g e n a n z u g e l a s s e n e n C o n t a i n e r n
§ 8. I n s t a n d h a l t u n g u n d Ü b e r p r ü f u n g
(2) Die erste Überprüfung eines Containers muß spätestens fünf Jahre
nach der Herstellung, jede weitere jeweils innerhalb von 30 Monaten ab der
vorangegangenen erfolgen.
(3) Das Datum, bis zu dem der Container zum ersten Mal überprüft sein
muß, ist in der Form Monat/Jahr (jeweils zweistellig) an der nach Regel 1 Abs. 2
lit. b und dem Anhang der Anlage I des CSC vorgesehenen Stelle auf dem
Sicherheitszulassungsschild anzugeben. Dasselbe gilt für das Datum, bis zu dem
eine weiter Überprüfung durchgeführt sein muß. Dieses kann aber auch mit
mindestens 10 mm großen Ziffern deutlich und dauerhaft in nächstmöglicher
Nähe zum Sicherheitszulassungsschild angegeben werden.
(4) Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst hat dem
Eigentümer auf dessen Antrag die Genehmigung zu erteilen, ein von Abs. 2 und 3
abweichendes Programm der laufenden Überprüfung durchzuführen, wenn
nachgewiesen wird, daß ein zumindest gleich hoher Sicherheitsstandard
gewährleistet ist. Der Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst kann
vom Antragsteller verlangen, daß er hierüber einen Bericht einer in § 3 Abs. 2
genannten Stelle oder Organisation beibringt. Für diese Genehmigung ist eine
Verwaltungsabgabe in Höhe von 100 € zu entrichten.
(5) Mit der Genehmigung ist eine fortlaufende Nummer zuzuweisen, die
zusammen mit der vorangestellten Kennzeichnung „ACEP-A“ anstelle der in Abs.
3 genannten Daten in gleicher Weise auf dem Sicherheitszulassungsschild oder in
dessen nächstmöglicher Nähe anzubringen ist.
(8) Hat der Eigentümer seinen Wohnsitz oder Hauptsitz in einem Land, das
noch keine Vorschriften hinsichtlich der Überprüfung von Containern erlassen
hat, so kann er sich den Bestimmungen dieses Paragraphen unterwerfen und ist
insoweit einem Eigentümer mit Wohnsitz oder Hauptwohnsitz im Inland
gleichzuhalten. Hat der Eigentümer seinen Wohnsitz oder Hauptwohnsitz im
Inland und überprüft er seine Container nach den Vorschriften einer anderen
Vertragspartei des CSC, so muß er innerhalb eines Jahres ab Inkrafttreten dieses
Gesetzes die Bestimmungen dieses Paragraphen anwenden und gegebenenfalls
einen Antrag gemäß Abs. 4 stellen.
§ 9. B e f ö r d e r u n g v o n C o n t a i n e r n
(1) Weist ein Container Mängel auf, die offensichtlich eine Gefahr für
Personen, Sachen oder die Umwelt darstellen können, so darf er bis zur
Behebung der Mängel nicht mehr befördert werden. Die Beförderung zur
Reparatur ist jedoch zulässig, wenn entsprechende Sicherheitsmaßnahmen
getroffen worden sind.
(2) Ein Container, der keine Mängel im Sinne des Abs. 1 aufweist, darf nicht
befördert werden, wenn er
1. gemäß § 2 zulassungspflichtig ist, aber ein den Bestimmungen der
Regeln 1 und 2 der Anlage I des CSC entsprechendes
Sicherheitszulassungsschild fehlt oder
2. gemäß § 6 zugelassen ist, aber nicht mit den Angaben gemäß § 6 Abs. 3
und 4 versehen ist, oder die Beförderung nicht § 6 Abs. 1 oder § 6 Abs. 3
Z 3 entspricht oder
3. nach Ablauf des dafür angegebenen Datums nicht überprüft worden ist.
Die bereits begonnene Beförderung darf allerdings bis zu ihrem Endpunkt
fortgesetzt werden, wenn dieser im Inland liegt und die Behörde hievon in
Kenntnis gesetzt worden ist. Die Beförderung eines Containers, die ausschließlich
der Behebung eines Mangels im Sinne der Z 1 und 3 dient, ist jedenfalls zulässig.
10. K o n t r o l l e
(3) Werden im Falle des § 9 Abs. 1 die Mängel nicht umgehend behoben,
haben die Kontrollorgane die unbedingt notwendigen Sicherheitsmaßnahmen
anzuordnen. Von diesen sowie bei Zweifeln über Art und Ausmaß der Gefahr ist
unverzüglich die Behörde zu verständigen, die mit Bescheid über das weitere
Vorgehen abspricht, insbesondere ob und wie der Container stillzulegen ist, ob
und unter welchen Auflagen eine Stillegung durch die Kontrollorgane aufgehoben
wird und gegebenenfalls, was mit der Ladung des Containers zu geschehen hat.
Mit Erlassen des Bescheides treten die Anordnungen der Kontrollorgane außer
Kraft. Rechtsmittel gegen den Bescheid haben keine aufschiebende Wirkung. Der
Führer des Beförderungsmittels gilt als Vertreter des Beförderers, falls nicht
dieser selbst oder ein von ihm bestellter Vertreter bei den Amtshandlungen
anwesend ist.
(4) Erlangt die Behörde davon Kenntnis, daß ein Container, der gemäß den
Bestimmungen des CSC zugelassen ist, diesen nicht entspricht, oder ein gemäß §
6 zugelassener Container Mängel im Sinne des § 9 Abs. 1 oder 2 aufweist, so hat
sie den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst zu verständigen.
Dieser hat, wenn der Container in Österreich zugelassen worden ist, gemäß § 11,
andernfalls gemäß Art. VI Abs. 2 CSC vorzugehen.
§ 11. E n t z i e h u n g d e r Z u l a s s u n g
§ 12. B e h ö r d e n z u s t ä n d i g k e i t
§ 13. S t r a f b e s t i m m u n g e n
(1) Wer
1. ein Sicherheitszulassungsschild oder die gemäß § 6 Abs. 3 oder 4
erforderlichen Angaben an einem Container anbringt, ohne hiezu berechtigt
zu sein,
2. entgegen den Regeln 1 und 2 der Anlage I des CSC ein
Sicherheitszulassungsschild oder entgegen § 6 die Angaben gemäß § 6 Abs. 3
und 4 nicht ordnungsgemäß anbringt oder nicht ordnungsgemäß entfernt,
3. als Eigentümer (Art. II Abs. 10 CSC) einen Container entgegen § 8 nicht
instandhält oder nicht regelmäßig überprüft oder den Bestimmungen über die
Aufzeichnungen gemäß § 8 Abs. 7 zuwiderhandelt,
121 CSG
(3) Geldstrafe sowie der Erlös verfallener Sachen fließen zur Deckung des
Aufwandes jeweils zur Hälfte jener Gebietskörperschaft zu, die
1. den Aufwand der Behörde zu tragen hat, die die Geldstrafe verhängt;
2. den Aufwand für die Organe zu tragen hat, die für diese Behörde tätig
geworden sind.
§ 14. Ü b e r g a n g s b e s t i m m u n g e n
Vor dem 1. Juli 1997 gebaute Container müssen den Vorschriften dieses
Gesetzes ab dem 1. Juli 1998 entsprechen. Auf zugelassene Container ist dieses
Bundesgesetz ab seinem Inkrafttreten anzuwenden.
§ 15. V o l l z i e h u n g