Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
TRAININGSMATERIAL
FÜR PRÜFENDE
SCHRIFTLICH · MÜNDLICH
A1 A2 B1 B2 C1 C2
Impressum
© Goethe-Institut 2007
Bezugsadressen
www.goethe.de/intern
reder@goethe.de
Inhalt
Vorwort 3
Seminarprogramm 4
Diese Materialien bereiten auf die Durchführung von Goethe-Zertifikat B2 vor. Vorwort
Sie dienen zur Aus- und Fortbildung von Prüfenden und können sowohl in Seminaren wie
auch zum Selbstlernen eingesetzt werden. Im Mittelpunkt des Trainingsprogramms steht
die richtige Bewertung der Prüfungsteile Schreiben und Sprechen. Ziel der Schulung ist eine
Standardisierung der Bewertung dieser beiden Prüfungsteile.
Goethe-Institut
1 PRÜFUNGSTEIL
Schriftlicher Ausdruck
Seite 5
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
1.1 Materialien Modellsatz
wähnten
mit welchen der er welche Vorschläge für die
en Sie
Erziehungsmaßnahm Kindererziehung Sie machen
einverstanden
persönlich (nicht) möchten.
sind.
ob Kinder früher
iehung der
strenger erzogen wurden. wer für die Erz
ig ist.
Kinder zuständ
Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.
Gliederung des liest sich sehr liest sich noch stellenweise guter Aneinanderreihung durchgängig
Textes flüssig flüssig Aufbau, an einigen von Sätzen ohne unlogischer
Konnektoren, Stellen sprunghaft erkennbare Text
Kohärenz Gliederung
Wortschatz- sehr gut und gut und stellenweise gut in ganzen Passagen in großen
spektrum angemessen angemessen und angemessen nicht angemessen Teilen völlig
Wortschatz- unverständlich
beherrschung
Morphologie kaum einige deutliche einige Fehler, die unzählige Fehler, unzählige
Syntax feststellbare Fehler, die das Ver- den Leseprozess die das Verständnis Fehler, die
Orthografie + Fehler ständnis aber nicht stellenweise erheblich stören das Verständnis
Interpunktion beeinträchtigen behindern unmöglich
machen
Aufgabe 1 Die Arbeiten werden von zwei Prüfenden unabhängig voneinander korrigiert.
Zur Korrektur wird im Allgemeinen die Reinschrift auf dem Antwortbogen herangezogen.
Wenn der/die Teilnehmende zuerst auf Konzeptpapier geschrieben hat und mit der
Übertragung auf den Antwortbogen nicht fertig geworden ist, wird der fehlende Teil auf
dem Konzept weiterkorrigiert. Sie tragen ihre Punkte in die jeweilige Spalte auf dem
Antwortbogen ein (siehe S. 13). Die beiden Prüfenden tragen ihre Punkte auf dem
Ergebnisbogen ein. Bei geringen Abweichungen wird das Mittel genommen, bei größeren
Abweichungen entscheidet die/der Prüfungsverantwortliche des Prüfungszentrums. Er/Sie
kann vor seiner/ihrer Entscheidung eine Drittkorrektur veranlassen.
Korrekturzeichen Die Bewertenden machen Ihre Zeichen mit Kugelschreiber bzw. permanenten Stiften,
damit diese nicht nachträglich manipuliert werden können. Für die Korrekturen der vier
Kriterien gibt es links und rechts auf dem Antwortbogen jeweils zwei Spalten.
Es sollen folgende Korrekturzeichen verwendet werden.
Kriterium I Die Inhaltspunkte werden jeweils an der entsprechenden Stelle am äußeren linken Rand
– Inhaltliche mit 1–4 gekennzeichnet. Inhaltspunkte, die nicht voll erfüllt sind, werden nicht gekenn-
Vollständigkeit zeichnet. Ein Zählen der geschriebenen Wörter durch die Teilnehmenden oder Bewerten-
den ist nicht notwendig. Der/die Erstkorrektor/-in nimmt eine Nummerierung der Inhalt-
spunkte auf dem Aufgabenblatt vor.
Kriterium II Besonders gelungene Verknüpfungen werden am inneren linken Rand mit einem
– Textaufbau und „ + “ positiv vermerkt. Schlecht verknüpfte Passagen werden dort mit „ – “ negativ
Kohärenz markiert, inhaltlich oder logisch unklare Passagen mit einem Fragezeichen.
Fehlende Einleitung oder Schluss werden mit gekennzeichnet.
Kriterium III Lexikalische und stilistische Fehlgriffe werden am inneren rechten Rand mit einem
– Ausdrucksfähigkeit Strich „ | “ vermerkt.
Kriterium IV Verstöße gegen Regeln der Morphologie, Syntax, Orthografie und Interpunktion
– Korrektheit werden am äußeren rechten Rand mit einem Strich „ | “ markiert.
Wiederholungsfehler bei Ausdruck und Korrektheit werden nur im Text mit „ w“
markiert.
Orthografie Bei der Bewertung von Prüfungsarbeiten hinsichtlich Orthografie und Interpunktion
gelten die Regeln der überarbeiteten Rechtschreibreform von 2006. Alle im Duden angege-
benen alternativen Schreibweisen werden akzeptiert, z.B. du und Du. Auch alle deutschen
Varietäten, z.B. „ss“ statt „ß“ werden akzeptiert.
Die folgenden Aspekte betreffen Grundsätze der Bewertung von produktiven Leistungen.
Sie können bei allen Beispielen besprochen werden.
Exemplarisch lassen sie sich an folgenden Prüfungsbeispielen zeigen:
Textaufbau und 2 Anna Paula Die Aufgabenstellung verlangt als Textsorte einen Leserbrief
Kohärenz 3 Mariya per Post oder elektronisch. Der Text muss als Brief
erkennbar sein. Deshalb müssen eine Anrede, ein Gruß
sowie ein Bezug zum Text der Aufgabe vorhanden sein.
Um eine Kohärenz im Text zu erreichen, spielen die Satz-
verknüpfungen und hier insbesondere die Satzanfänge eine
entscheidende Rolle. Diese müssen so formuliert sein, dass
sie sich auf Vorhergehendes beziehen und ein gewisses Maß
an Abwechslungsreichtum zeigen.
Ausdrucksfähigkeit 1 Maria Die Teilnehmenden sollen zeigen, dass sie sich differenziert
6 Lidiya und nuanciert ausdrücken können. Bei der Ausdrucksfähig-
keit werden verschiedene Aspekte bewertet:
– falsche oder fehlerhafte Verwendung von Ausdrücken
werden je nach Quantität und Qualität bewertet;
– der verwendete Wortschatz liegt nicht oder nur
stellenweise auf dem Prüfungsniveau;
– es kommt zu Stilbrüchen im Text, u.a. weil die
Teilnehmenden Übernahmen aus den Vorgaben nicht
angemessen in den eigenen Text einbetten.
Korrektheit 4 Yun Bei auftretenden Fehlern ist es wichtig, diese dem richtigen
Kriterium zuzuordnen, um einen Doppelpunktabzug für ein
und denselben Fehler zu vermeiden. Haupte Rolle kann
entweder bei Ausdruck oder bei Korrektheit berücksichtigt
werden. Auch eine Überkorrektur bei Wiederholungs-
fehlern im Text darf nicht vorkommen.
Die Klassifizierung von Fehlern (morphologisch, syntaktisch,
orthografisch) spielt eine untergeordnete Rolle, im Vorder-
grund steht die (behinderte) Verständlichkeit.
Beispiel 1
– Maria
Große Mehrheit der Deutschen für strengere Kindererziehung
Mit dem großen Interesse habe ich die Meldung über die Erziehung
der Kinder gelesen. Ich freue mich sehr, daß dieses Thema heute so
aktuell ist. Meiner Meinung nach, ist es nicht nur interessant, sondern
auch ein großes Problem für die Eltern heute. Deswegen möchte ich auch
etwas dazu schreiben.
Die wichtigste Rolle bei der Erziehung der Kinder spielen die Eltern.
Manche Probleme in der Zukunft, zum Beispiel die schlechte
Benehmung in der Schule oder ein schlechter Umgang mit den anderen
Kindern kommen aus der Kindheit.
Die Atmosphäre in der Familie spielt eine große Rolle. Ich finde, daß es
gut ist, daß die Kinder früher strenger erzogen wurden. Sie bekamen
von der Familie viel mehr, als heute und waren auch in der Zukunft
selbstständiger.
Ich bin einverstanden, daß die Kinder beim Einkaufen den Eltern
helfen sollten. Und die Eltern sollten unbedingt auf das Studium der
Kinder achten. Ich glaube auch, daß sehr gute Idee ist, Kinder in eine
Schuluniform zu stecken und selbstverständlich das Kaugummikauen in
der Schule untersagen. Die Eltern heute beschäftigen sich sehr mit ihrer
Arbeit, aber sie sollten mehr Zeit für die Kinder haben.
202 Wörter
Ein Beispiel für eine gute Leistung. Die Teilnehmende schreibt einen klar gegliederten Kommentar
Brief. Sie beherrscht Lexik und Grammatik gut, auch wenn sie sich beim Aufbau noch an
den Vorgaben der Aufgabe „entlanghangelt“.
Textaufbau und Der Text besitzt eine gute Einleitung und ist durchgängig flüssig 3 Punkte
Kohärenz lesbar. Kaum verknüpfte, einzelne Absätze, deshalb Entscheidung
für drei Punkte.
Beispiel 2
– Anna Paula
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe Ihren Artikeln im Internet gelesen und würde gern meine
Meinung äußern, ob die Kindererziehung strenger werden sollte oder
nicht.
Obwohl die Eltern eine große Rolle damit spielen, sie sind nicht allein
zuständig für die Erziehung ihrer Kinder. Die Schule, vor allem die
Lehrern, sind äußerst wichtig, da die Kinder einen großen Teil des
Tages bei denen sind.
Es geht um die ganze Gesellschaft sowas zu schaffen. Ich persönlich
finde, dass es in der Schule anfangen muss: sollten die Erwachsene
wünschen, dass die Kleinen ihrer Zimmern aufräumen, dann müssen
sie erstmals in der Klasse dasselbe machen. Sie haben die Möglichkeit
eine strengere Erziehung zu bekommen, nur wenn das ganz früh und
allgemein anfängt, da sie sich daran gewöhnen können. Ich glaube
nicht, dass sie besser erzogen werden, wenn das Kaugummikauen
untergesagt wird zum Beispiel. Eine gute Erziehung bedeutet nicht
nötwendig eine strengere Erziehung. Aber ich bin einverstanden, dass
strengere Maßnahmen so wie die Berichtung von Schularbeiten, mehr
Arbeit für die Kinder die in der Klasse nur reden oder kein Fernseher
und Computer wenn sie etwas Falsch machen, könnten ja ein bisschen
helfen.
Anna Paula M.
193 Wörter
Ein Beispiel für eine befriedigende Leistung. Die Teilnehmende schreibt einen Kommentar
klar gegliederten Leserbrief unter Berücksichtigung aller Merkmale dieser Textsorte.
Textaufbau und Die Teilnehmende schreibt einen klar aufgebauten Text mit einer 3 Punkte
Kohärenz sehr guten Einleitung. Es fehlt jedoch ein Schluss.
In diesem Textbeispiel sind die Anforderungen an die Textsorte
„Leserbrief“ gut umgesetzt. Die sprachlichen Fehler sind im
Kriterium Korrektheit zu bewerten.
Ausdrucksfähigkeit Der Wortschatz ist angemessen, jedoch gibt es Ausdrucksfehler, z.B. 3 Punkte
es geht um die ganze Gesellschaft sowas zu schaffen; Berichtung.
Beispiel 3
– Mariya
Ich habe ihre Meldung „Große Mehrheit der Deutschen für strengere
Kindererziehung im Internet gelesen. Das Thema Kindererziehung
interessiert mich, weil ich selber ein Kind habe und möchte ihm gut
erziehen.
Meiner Meinung nach, nicht nur die Eltern für die Erziehung der
Kinder zuständig sind, sondern auch die Lehrer in der Schule. Sie sind
für die Kinder verantwortlich während der Schulzeit.
Früher wurden die Kinder strenger erzogen, als jetzt. Ich denke, es liegt
daran, dass das Leben früher schwerer war und es gab nicht so viel
Möglichkeiten wie heute. Die Eltern wollten schon in der Kindheit der
Kinder beibringen, dass das Leben nicht so einfach ist, wie man denkt.
Sie wollten ihre Kinder auf Erwachsenes Leben vorbereitet, damit sie
später besseres Leben fühlen.
Ich persönlich bin einverstanden, dass die Kinder Aufräumen und
Einkaufen erfüllen sollten und das Kaugummikauen in der Schule zu
untersagen. Aber ich bin nicht einverstanden, dass die Kinder
regelmäßig über ihre Schularbeiten bereichten sollten und die Kinder in
eine Schuluniform zu stecken.
Für die Eltern, die ihre Kinder besser erziehen möchten, kann ich
vorschlagen mehr Zeit mit ihre Kinder zu verbringen und mehr die
Freizeitangeboten zu benutzen, wie zum Beispiel Fußball, Tanzen,
Malen, Lesen, Sport, Kultur, Theater und so weiter.
202 Wörter
11 Punkte Ergebnis
Ein Beispiel für eine befriedigende Leistung. Die Teilnehmende schreibt einen gegliederten Kommentar
und flüssig lesbaren Text. Sie macht jedoch auch noch einige grundlegende Fehler.
Textaufbau und Der Text ist flüssig lesbar, allerdings sind die einzelnen Absätze 2 Punkte
Kohärenz nicht miteinander verbunden, sondern die Inhaltspunkte werden
schematisch abgearbeitet. Punktabzug für die Form: Es wurde keine
Briefform gewählt.
Ausdrucksfähigkeit Die Wortwahl ist nicht sehr differenziert und somit für B2-Niveau
etwas zu einfach. 3 Punkte
Auch gibt es vereinzelt Fehler in der Verwendung,
Erwachsenes Leben / Einkaufen erfüllen.
Beispiel 4
– Yun
Sehr geehrte Damen und Herren,
Yun F.
215 Wörter
7 Punkte Ergebnis
Ein Beispiel für eine Leistung an der Grenze zum B1-Niveau. Kommentar
Trotz der Länge werden nicht alle Inhaltspunkte ausreichend behandelt. Die Ausdrucks-
fähigkeit der Teilnehmerin insbesondere bei Strukturen liegt eher unter B2-Niveau.
Inhaltliche Die Textlänge ist mehr als ausreichend. Nur zwei der vier Inhalts- 2 Punkte
Vollständigkeit punkte werden angemessen behandelt, Vorschläge fehlen.
Textaufbau und Der Text liest sich noch flüssig, jedoch sind die ersten Abschnitte 2 Punkte
Kohärenz nicht miteinander verbunden, sondern nur die einzelnen Sätze der
Abschnitte durch abwechslungsreiche Satzanfänge.
Der Satzbau ist zum Teil recht einfach.
Nach Diskussion Entscheidung für zwei Punkte.
Korrektheit Es gibt zahlreiche Fehler (die ganze Welt haben; wie es früher; 1 Punkt
erwähnten wurden), die das Verständnis erheblich stören oder gar
unmöglich machen: Unklar bleibt etwa der Satz Die Eltern sollten
informieren. Daher Entscheidung für einen Punkt.
Beispiel 5
– Anna
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute habe ich im Internet euere folgende Meldung gelesen und ich
möchte euch auch sagen was ich davon halte. Ich möchte das beurteilen
als eine reife Frau, welsche wird auch in die Zukunft Kinder haben.
Der grösste Einfluss auf die Kinder haben natürlich die Eltern und
seine Erziehung, aber auch der Bekanntenkreis und die Lehrer, welsche
geben die Kinder fast jeden Tag die Unterrichten. Sie geben den Kinder
ein Persönlichkeitform.
Die Kinder früher waren strenger gezogen als ehute zu zeit. Das ist
kein Wunder, das war ganz anderes Zeit, das Leben war nicht so weit
technologisch, die Leute haben auch anders gedacht, sie konnten nicht
alles haben was jetzt für uns ganz normal ist. Die Kinder haben auch
nicht so viel Spielzeug wie jetzt und Unterhaltung.
Jede Generation bringt was neues, neue Erfahrungen, ist auch dadurch
intelligenter, hat mehr Toleranz und Verständnis für andere Menschen.
Ich finde, dass die Kinder zusammen mit den Eltern aufräumen und
einkaufen sollen, dass/damit sie später sich richtig im Leben finden
könnten. Die Schularbeiten sollen auch regelmäßig gemacht werden und
was das Kaugummikauen betrifft, ich finde korrekt nur wenn die Kinder
Pause (in Unterricht) haben, sie dürfen dann Kaugummi kauen.
Ich kann allen Eltern nur vorschlagen, dass sie viel mit den Kindern
sich unterhalten sollen, über Probleme reden und dem Kind das
Verständnisgefühl geben. Sie müssen wissen, dass, sie ein Freund auch
zu Hause haben.
241 Wörter
9 Punkte Ergebnis
Die Teilnehmende erreicht eine ausreichende Leistung. Der Text ist erkennbar als Kommentar
Leserbrief gestaltet und ausführlich formuliert. Es gibt es eine hohe Fehleranzahl im
Bereich der Syntax und Morphologie.
Das Verständnis ist dennoch nicht wesentlich beeinträchtigt.
Inhaltliche Die Textlänge ist mit 241 Wörtern mehr als ausreichend. 3 Punkte
Vollständigkeit Alle vier Inhaltspunkte sind angemessen dargestellt.
Textaufbau und Der Text besitzt eine adäquate Einleitung und ist als Leserbrief 3 Punkte
Kohärenz gestaltet. Er lässt sich flüssig lesen, jedoch beeinträchtigen die
sprachlichen Fehler die Lesbarkeit.
Es gibt einen Punkt Abzug, da die einzelnen Abschnitte nicht gut
verknüpft sind.
Ausdrucksfähigkeit Der Wortschatz ist stellenweise angemessen und gut. Vereinzelt 2 Punkte
werden falsche oder unpassende Ausdrücke verwendet (reife Frau;
Persönlichkeitform; das Leben war nicht so weit technologisch).
Das Verständnis ist durch diese Fehler zwar nicht beeinträchtigt,
dennoch Entscheidung für zwei Punkte.
Korrektheit Häufige Fehler in Morphologie und Syntax, die vereinzelt das 1 Punkt
Verständnis behindern (welsche geben die Kinder fast jeden Tag die
Unterrichten). Das Verständnis bleibt noch erhalten, aber auf Grund
der Fehlerzahl Entscheidung für einen Punkt.
Beispiel 6
– Lidiya
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute habe ich Ihre eine Meldung im Internet gelesen. Thema: „Große
Mehrheit für strengere Kindererziehung“ interessiert mich sehr, weil
ich selbst fünf Kinder habe. Auf meine Meinung um Kinder müssen
nicht nur die Eltern kümmern, aber die Schule auch.
Das bedeutet, dass Kindern im Grunde frei sollgen sein. Im Moment
bin ich mit den derzeitigen Erziehungsmethoden zufrieden, genauso
wie 31 Prozent der Deutschen. 95 Prozent sprechen sich dafür aus,
dass Kinder Pflichten wie Aufräumen und Einkaufen erfüllen sollten.
Ich finde, dass es nicht besonders toll sind. Das kommt später, wann
sie schon eine Lebenserfahrung bekommen. Ich bin auch gegen
regelmäßige Schularbeite für Kindern, weil sie im disen Jahre andere
Aufgabe haben sollen. Die Kinder in eine Schuluniform zu stecken?
Was könnte schlimmste sein? Für eine bessere Kindererziehung möchte
ich gern weitere Vorschläge machen. Kindern sollen selbst seine
Lebensstiell wahlen. Die Eltern und die Schule mussen nur Kindern
helfen.
Lidiya S.
158 Wörter
5 Punkte Ergebnis
Ein Beispiel für eine nicht ausreichende Leistung. Die Teilnehmende schreibt einen klar Kommentar
gegliederten Brief. Der Text ist jedoch zu kurz und behandelt die einzelnen Inhaltspunkte
nicht angemessen. Die Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmerin liegt unter B2-Niveau.
Textaufbau und Der Text liest sich trotz der Fehler noch flüssig. 2 Punkte
Kohärenz Nach Diskussion Entscheidung für zwei Punkte, da Lexik und
Grammatik bei den anderen Kriterien bewertet werden.
Ausdrucksfähigkeit Die Teilnehmerin zeigt bei der Wortschatzbeherrschung kaum Eigen- 1 Punkt
leistung, sondern übernimmt viel aus der Aufgabenstellung wie
mit den derzeitigen Erziehungsmethoden zufrieden; 95 Prozent
sprechen ... Selbst Ausdrücke wie meiner Meinung nach sind fehler-
haft. Entscheidung für einen Punkt, da das Wortschatzspektrum im
ganzen Text nicht angemessen ist.
Korrektheit Es treten gehäuft Fehler auf (auf meine Meinung; dass es toll sind; 1 Punkt
im disen Jahre), der Gesamtzusammenhang bleibt undeutlich, das
Verständnis ist stellenweise gestört.
2 PRÜFUNGSTEIL
Mündlicher Ausdruck
Seite 25
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
2.1 Materialien
Die Prüfung soll als Paarprüfung durchgeführt werden. Einzelprüfungen sind auf speziellen
Wunsch oder aus organisatorischen Gründen möglich.
Vorbereitung Die Teilnehmenden bereiten sich in einem beaufsichtigten Vorbereitungsraum jeder für sich
auf die Prüfung vor. Die Vorbereitungszeit beträgt 15 Minuten.
Sitzordnung Die Stühle im Prüfungsraum für Prüfungsteilnehmende und Prüfende stehen über Eck.
Diese Anordnung wirkt weniger konfrontativ, als wenn sich Prüfende und Prüfungs-
teilnehmende frontal gegenübersitzen.
Rollenverteilung Eine/einer der Prüfenden fungiert als Interlokutor/Moderator des gesamten Prüfungs-
der Prüfenden gespräches (macht Ansagen, fragt ggf. nach), die/der andere Prüfende füllt während der
Prüfung den Ergebnisbogen aus.
Bewertungsgespräch Direkt nach Ende der Prüfung beraten sich die beiden Prüfenden über die Leistungen der
Prüfungsteilnehmenden und einigen sich bei der Gesamtbewertung auf einen gemeinsamen
Wert. Ist eine Einigung nicht möglich, ziehen beide den Mittelwert.
Moderation Der/die Moderator/in sorgt bei einer Paarprüfung dafür, dass beide Teilnehmende
ausreichend zu Wort kommen. Dazu fordert er/sie bei Bedarf dazu auf, weitere
Ausführungen zu machen.
Gesprächs- Durch eine ruhige und offene, den Prüfungsteilnehmenden zugewandte Gesprächsführung
atmosphäre schafft der Moderator/die Moderatorin eine entspannte, angstfreie Atmosphäre.
Er/Sie spricht die Prüfungsteilnehmenden möglichst direkt mit Namen an. Das baut
Distanz ab und macht das Gespräch persönlicher.
Sprechweise Der/die Moderator/Moderatorin spricht in natürlichem Tempo, dabei achtet er/sie auf
deutliche Aussprache.
Hilfen / Eingriffe Wenn Prüfungsteilnehmende sprachlich nicht bzw. nur unzureichend und schwer
verständlich handeln können, greift der Moderator helfend ein. Er bittet ggf. um
Fortführung des Gesprächs, damit beide Teilnehmende sich ihren Möglichkeiten adäquat
präsentieren können.
Aufgabe 2 Wählen beide Kandidaten dasselbe Foto bzw. einigen sich die Teilnehmenden zu schnell
auf eines der Fotos, so dass die Sprachhandlung „Widerspruch“ nicht realisiert wird, er-
gänzt die/der Moderierende: „Warum haben Sie denn nicht dieses Foto hier (zeigt auf ein
anderes) gewählt?“
Kandidat/-in 1 Kandidat/-in 2
Auch ein Gast hat Pflichten! Was sollte man vor einer Reise vom Urlaubsland wissen?
Gastfreundschaft macht nur Freude, wenn die Gäste zum Das Wichtigste ist, dass man Sitten und Gebräuche im Urlaubsland
wertschätzenden Miteinander beitragen: pünktlich erscheinen; beachtet. Was gilt als „unhöflich“, „beleidigend“ oder gar als
etwas zu sich nehmen, auch wenn nicht ihr Lieblingsessen „verboten“?
und -getränk auf dem Tisch steht; sich am Gespräch beteiligen,
nicht nur von sich erzählen und andere nicht kritisieren oder Man sollte versuchen, die wichtigsten Wörter und Redewendungen
belehren. zu lernen, und schon vorher in Erfahrung bringen,
was vor Ort unbedingt sehenswert ist.
Präsentieren Sie Ihrem/r Gesprächspartner/in Thema und Inhalt Präsentieren Sie Ihrem/r Gesprächspartner/in Thema und Inhalt
des Textes. Nehmen Sie kurz persönlich Stellung: des Textes. Nehmen Sie kurz persönlich Stellung:
Welche Aussage enthält der Text? Welche Aussage enthält der Text?
Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein? Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
Welche Meinung haben Sie dazu? Welche Meinung haben Sie dazu?
Seite 27
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
Modellsatz · Kandidatenblätter
Kandidat/-in 1 und 2
*) Fotomotiv „Essen im Freien“ bzw. „Biergarten“ wurde aus technischen Gründen ausgewechselt.
I Erfüllung der
Aufgabenstellung
1. Produktion sehr gut und gut und sehr gut und ausführlich unvollständige viel zu kurz bzw.
Inhaltliche sehr ausführlich ausführlich genug Äußerung fast keine zusam-
Angemessenheit und zu kurz menhängenden
Ausführlichkeit Sätze
II Kohärenz und sehr gut und gut und zusammen- nicht immer stockende abgehackte
Flüssigkeit klar zusammen- hängend, noch zusammenhängend, bruchstückhafte Sprechweise, sodass
Verknüpfungen hängend, angemessenes durch Nachfragen Sprechweise, zentrale Aussagen
Sprechtempo angemessenes Sprechtempo kommt das Gespräch beeinträchtigt die unklar bleiben
Flüssigkeit Sprechtempo wieder in Gang Verständigung
stellenweise
III Ausdruck sehr gut mit wenig über weite vage und allgemeine situations- einfachste
Wortwahl Umschreibungen Strecken Ausdrucksweise, unspezifische Ausdrucksweise
Umschreibungen und wenig angemessene die bestimmte Ausdrucksweise und häufig
Wortsuche Wortsuche Ausdrucksweise, Bedeutungen nicht und größere Zahl schwere Fehlgriffe,
jedoch einige genügend von Fehlgriffen die das Verständnis
Fehlgriffe differenziert oft behindern
IV Korrektheit nur sehr vereinzel- stellenweise häufige Regelverstöße, überwiegend Regel- die große Zahl der
Morphologie te Regelverstöße Regelverstöße mit die das Verständnis verstöße, die das Regelverstöße
Syntax Neigung zur noch nicht Verständnis erheb- verhindert das
Selbstkorrektur beeinträchtigen lich beeinträchtigen Verständnis
weitgehend bzw.
fast ganz
V Aussprache und kaum ein paar wahr- deutlich wahrnehm- wegen Aussprache wegen starker
Intonation wahrnehmbarer nehmbare Regel- bare Abweichungen, ist beim Zuhörer Abweichungen von
Laute fremdsprachlicher verstöße, die aber die das Verständnis erhöhte Konzen- der Standardsprache
Wortakzent Akzent das Verständnis stellenweise tration erforderlich ist das Verständnis
Satzmelodie nicht behindern fast unmöglich
beeinträchtigen
Die folgenden Aspekte betreffen Grundsätze der Bewertung von produktiven Leistungen.
Sie können bei allen Beispielen besprochen werden.
Exemplarisch lassen sie sich an folgenden Prüfungsbeispielen zeigen:
Interaktion 1 Dariya / Bewertet wird die Fähigkeit, ein Gespräch zu gestalten, d.h.
Ildiko auf angemessene Weise das Wort zu ergreifen, den/die
Gesprächspartner/in mit einzubeziehen, kooperativ mit den
Äußerungen umzugehen und eigene Beiträge geschickt mit
denen anderer Gesprächspartner zu verbinden. Es ist
möglich, dass sprachlich schwächere Teilnehmende ein
besseres Ergebnis bei diesem Kriterium erzielen als
sprachlich stärkere.
Kohärenz und 1 Ildiko Das Kriterium sollte möglichst getrennt von der Korrektheit
Flüssigkeit 3 Liadie bewertet werden, damit es nicht zum doppelten Punktabzug
4 Nicoleta kommt. In längeren und komplexeren Redebeiträgen sollte
5 Lucia eine gewisse Leichtigkeit bemerkbar sein. Außerdem sollten
die Beiträge gut verbunden sein.
Ausdruck 1 Dariya Nicht nur die Fehler im Ausdruck werden bewertet, sondern
4 Nicoleta auch die Fähigkeit sich klar auszudrücken, ohne dabei den
5 Lucia Eindruck zu erwecken, sich in dem, was er/sie sagen
möchte, einschränken zu müssen.
Kommentar zum Die Aufnahme zeigt ein gelungenes Beispiel von Prüferverhalten. Die Prüfenden sind haupt-
Prüferverhalten sächlich im Vorgespräch und bei den Überleitungen zwischen den Prüfungsteilen aktiv.
Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Das Vorgespräch ist zu lang. Es findet in
Beginnen Sie die Prüfung mit einem ein- einer offenen und freundlichen Atmo-
führenden Gespräch. Dazu eignen sich sphäre statt. Die Prüfende stellt Fragen zur
Fragen zur persönlichen Situation des/der sprachlichen und beruflichen Ausbildung,
Prüfungsteilnehmenden. Der/die Teilneh- die den Teilnehmenden die Möglichkeit
mende hat so die Möglichkeit, sich warm bieten, über sich selbst zu sprechen.
zu reden.
In der Prüfung geht es um die sprachliche, Die Prüfende stellt wiederholt geschlossene
nicht die inhaltliche Kompetenz des/der Fragen, die zum Teil ausführlich beant-
Teilnehmenden. wortet werden. Fallen die Antworten kurz
Das bedeutet für das Frageverhalten: aus, fragt die Prüfende nach und gibt der
Stellen Sie Fragen so, dass der/die Teilnehmenden so die Möglichkeit, ihre
Teilnehmende sprachlich gefordert, Ausdrucksfähigkeit weiter unter Beweis zu
aber nicht gedanklich überfordert wird. stellen. Sprachlich sind die Fragen dem
der/die Teilnehmende soll Gelegenheit Niveau angemessen.
erhalten, stufenspezifische
Fähigkeiten zu demonstrieren.
die Fragen sind offen und geben dem/
der Teilnehmenden die Möglichkeit, in
längeren Passagen zu sprechen.
Sie lassen Pausen zu, um dem/der Teil- Es kommt zu keinen Pausen oder
nehmenden Gelegenheit zu geben, anderen Verzögerungen im Gespräch.
nach der richtigen Ausdrucksweise zu
suchen.
Insistieren Sie nicht, wenn der/die Teil-
nehmende bei einer Ihrer Fragen ein
„Blackout“ hat bzw. einfach keine
Antwort weiß. Bestehen Sie nicht auf
bestimmten Antworten, sondern
gehen Sie vielmehr zur nächsten Frage
über.
Verzichten Sie bei Ihren Äußerungen auf Es kommen keine ironischen Äußerungen
jegliche Ironie. Ironie kann den/die Teil- vor.
nehmende/n verwirren oder ihn/sie sogar
verletzen.
Greifen Sie nicht unnötig in die Produktion Bei der zweiten Aufgabe (Interaktion)
oder Interaktion ein. diskutieren die Teilnehmenden aktiv
miteinander. Als sie das Gespräch beenden
wollen, sind die beiden Teilnehmenden
noch nicht ganz einig. Die Prüfende
erkundigt sich bei den Teilnehmenden
direkt nach Ergebnis und Meinung.
Daraufhin diskutieren die Teilnehmenden
noch einige Minuten weiter und einigen
sich schließlich.
Der Eingriff der Prüfenden ist in dieser
Situation eine sinnvolle Hilfestellung, um
das Gespräch inhaltlich adäquat zu klären
und den Teilnehmenden Gelegenheit zu
geben, zu zeigen, was sie können.
Die „Entscheidung“ könnte auch darin be-
stehen, dass jeder Teilnehmende auf seiner
Meinung beharrt. Eine Einigung ist also
nicht zwingend.
Kommentar Die Teilnehmende zeigt eine Leistung auf Die Teilnehmende zeigt eine gute
B2-Niveau. Sie kann sich fließend aus- Leistung auf B2-Niveau.
drücken, jedoch fehlt ihr differenzierter, Sie verwendet einen angemessenen
dem Niveau entsprechender Wortschatz. Wortschatz und äußert sich flüssig in
Sowohl in der Syntax als auch in der einem natürlichen Sprechtempo.
Morphologie treten häufig Fehler auf. Vereinzelt treten Fehler in der
Ihre Äußerungen bleiben jedoch durch- Morphologie und Syntax auf. Sie kann
gängig verständlich. sich sowohl monologisch als auch im
Dialog adäquat äußern.
Aufgabe 1 Produktion – Was sollte man vor einer Reise vom Urlaubsland wissen? Dauer: 2 Minuten
Erfüllung der Die Teilnehmende spricht ausführlich über das Thema, jedoch gibt 1,5 Punkte
Aufgabenstellung sie weder Thema noch Inhalt des Artikels näher wieder.
Wenn die Aufgabenstellung nicht bekannt wäre, bliebe der Vortrag
konzeptlos. So wirken ihre Ausführungen holprig und die einzelnen
Punkte hat sie ohne Verknüpfung aneinandergereiht.
Kohärenz und Sie spricht flüssig und in einem normalen Sprechtempo. 2 Punkte
Flüssigkeit Die auftretenden Fehler bei Wortschatz und Korrektheit werden bei
den jeweiligen Kritieren bewertet.
Ausdruck Sie beherrscht Deutsch gut genug, um sich frei ausdrücken zu 1,5 Punkte
können, dennoch fehlt noch ein differenzierter Wortschatz (z.B.
kann man nicht überall Spaß haben). Die falsche Verwendung von
wissen (ich weiß schon unsere Kultur; Religion muss man wissen)
sollte auf diesem Niveau nicht mehr vorkommen.
Korrektheit Es treten insbesondere in der Syntax häufig Fehler auf (was kann 2 Punkte
verboten in einem Urlaubsland sein), vereinzelt auch in der
Morphologie (an Schwarzen Meer). Das Verständnis wird jedoch
nicht beeinträchtigt, deswegen Entscheidung für zwei Punkte.
Aussprache und Ein fremdsprachlicher Akzent ist deutlich hörbar (ch -ich chabe, 1,5 Punkte
Intonation r sehr stark rollend) und erschwert das Verständnis.
Dariya Ildiko
Aufgabe 1 Produktion – Auch ein Gast hat Pflichten Dauer: 1 Minute 55 Sekunden
Erfüllung der Die Teilnehmende spricht ausführlich über den Inhalt des Artikels 2,5 Punkte
Aufgabenstellung und nennt viele Beispiele, jedoch orientiert sie sich in ihrem Beitrag
streng am Aufbau der Meldung.
Kohärenz und Die Teilnehmende spricht flüssig und in einem natürlichen Tempo 2 Punkte
Flüssigkeit Deutsch. Da jedoch der Beitrag sprachlich in sich nicht gut verknüpft
ist, wird nicht die volle Punktzahl vergeben.
Ausdruck Neben der häufigen Verwendung von also und einigen Fehlern 2 Punkte
(nach meiner Meinung; den Gastgeber etwas mitnimmt) verwendet
die Teilnehmende auch einige sehr schöne Ausdrücke wie z.B.
Kleinigkeiten, die große Freude machen können; beklagen, die ihre
Sprachbeherrschung auf B2-Niveau beweisen.
Korrektheit Es treten vereinzelt Fehler auf (um das man Leute, die ...; können 2 Punkte
sich gut zu fühlen), die aber das Verständnis nicht beeinträchtigen.
Aussprache und Ein fremdsprachlicher Akzent ist hörbar. Nach Diskussion dennoch 2,5 Punkte
Intonation Vergabe der vollen Punktzahl, denn das Verständnis ist weder
erschwert noch behindert und eine akzentfreie Aussprache wird
nicht erwartet.
Erfüllung der Die Teilnehmende agiert interaktiv, übernimmt durch Fragen die 2,5 Punkte
Aufgabenstellung Initiative und kann als Gesprächspartnerin gut mithalten. Sie spricht
sehr viel und ist kooperativ. Trotz einiger sprachlicher Mängel ist sie
im Gespräch die dominierende Kraft.
Kohärenz und Das Sprechtempo ist auch in der Interaktion angemessen. 2 Punkte
Flüssigkeit
Ausdruck Die Ausdrucksfähigkeit ist noch ausreichend, jedoch nicht 1,5 Punkte
differenziert. Die Teilnehmende verwendet während des ganzen
Prüfungsteils ähnliche Lexik (Restaurant, Familie, Abendessen).
Korrektheit Die Teilnehmende macht gehäuft Fehler, die jedoch das Verständnis 1,5 Punkte
noch nicht beeinträchtigen. (Deutschland ein sehr kulturell Land;
Familie gehen zum Abendessen; diese Bild; entscheide mich über).
Aussprache und Der Eindruck bei der Aussprache bleibt auch im zweiten Prüfungs- 1,5 Punkte
Intonation teil gleich. Die Teilnehmende besitzt einen starken Akzent, der das
Verständnis zumindest stellenweise erschwert.
Erfüllung der Obwohl die Teilnehmende sprachlich stärker ist als ihre Partnerin, 2 Punkte
Aufgabenstellung hält sie sich in diesem Prüfungsteil zurück. Sie reagiert ausführlich
auf die Fragen der Partnerin, treibt aber selber das Gespräch nicht
voran. Auf Grund der eher passiven Haltung der Teilnehmenden
Entscheidung für 2 Punkte.
Kohärenz und Die Teilnehmende äußert sich flüssig, jedoch auch relativ knapp. 2 Punkte
Flüssigkeit
Korrektheit Es gibt kleinere Regelverstöße (die kleine Kinder; können sie sich 2 Punkte
gut zu fühlen), die auf diesem Niveau nicht mehr auftreten sollten.
Aussprache und Ein fremdsprachlicher Akzent ist hörbar. Nach Diskussion dennoch 2,5 Punkte
Intonation Vergabe der vollen Punktzahl, denn das Verständnis ist weder
erschwert noch behindert und eine akzentfreie Aussprache wird
nicht erwartet.
*) Fotomotiv „Essen im Freien“ bzw. „Biergarten“ wurde aus technischen Gründen ausgewechselt.
Prüfungsteil 2 – Interaktion Dariya Und wie sieht das aus in deinem Land. Gibt es keinen
P1 Schön. Das war der erste Teil der Prüfung. Im solchen Biergarten, nein?
zweiten Teil sollen Sie ein Foto aussuchen und zwar zusam- Ildiko Bei mir zu Hause?
men. Sie sollen zusammen diskutieren für eine Wochenzei- Dariya Ja.
tung über moderne Esskultur. Bitte diskutieren Sie zusam- Ildiko Nein, leider ist es nicht so, deswegen, ja, will ich es
men. empfehlen, dass ...
Dariya Hallo. Dariya Deswegen verbundest du Deutschland mit Biergarten?
Ildiko Hallo. Ildiko Ja, genau.
Dariya Wir haben eine Aufgabe bekommen gerade. Wir sollen Dariya Okay.
einen Artikel schreiben über moderne Esskultur. Ja, wir Ildiko Das ist eine Erfahrung, die man nicht vergessen kann.
sind in Deutschland und, also, was schlägst du vor? Dariya Mmh. Naja, dann machen wir so.
Ildiko Also wenn man das Wort Deutschland hört, dann ich Ildiko Ok.
bin sicher, dass allen fällt das Wort Biergarten oder P1 Ja, also Sie haben sich jetzt für das dritte Bild entschieden.
Bier ein. Im Freien.
Dariya Ah so. Naja. Ildiko Ja, genau.
Ildiko Und, also das gehört zu diesem Land, und das kann Dariya Also eigentlich bin ich meiner Meinung noch, also, ich
man nicht vergessen, also ich schlage vor etwas ... bin ganz anderer Meinung, aber wir sollen ...
Dariya Diesen? P1 Sagen Sie nochmal Ihre Meinung!
Ildiko Also in diesem Stil Biergarten. Dariya Also ich bin der Meinung, dass für unsere Artikel passt
Dariya Ich bin leider einer anderen Meinung. am besten diese Bild, also, Rest-Essen im Restaurant,
Ildiko Weil? das ist meiner Meinung nach.
Darja Also ich bin der Meinung, dass Deutschland, also, ein Aber meine Kollegin will ...
sehr kulturelle Land, ja, und für mich typische deutsche Ildiko Wir können uns ver-, also einigen.
Abendessen, das Familienabendessen, immer muss so, Dariya Eine Entscheidung treffen.
entweder zu Hause sein oder am Restaurant, im Ildiko Ja.
Restaurant. Mit Nachspeisen und so weiter, also ich Dariya Ja, ok.
schlage vor, ganz andere Bild. Diese. Vermutlich das ist Ildiko Darum geht's.
ein Restaurant. Dariya Ja, das ist nicht so ...
Ildiko Dann wird es schwer, weil, also, ich bleib bei meiner Ildiko Schwer.
Meinung, weil, wenn eine Familie. Also ein P1 Sie schließen sich der Meinung der anderen Kandidatin an
Restaurant, das kann man besuchen, aber das ist so oder bestehen Sie darauf?
gewöhnlich. Dariya Na ja. Wie kann man sagen? Eigentlich bin ich meiner
Dariya Ja, genau, aber weißt du, das ist zum Beispiel im Meinung, aber wir sollen eine Entscheidung treffen.
Vergleich mit meinem Land, dann kann man sagen, das Das geht nicht, sie, also du bist gegen Restaurant, also
nur in Deutschland solche Tradition gibt's. Abendessen, ...
Familie gehen zum Abendessen jede Woche, zum Ildiko Ich habe nicht gesagt, dass ich gegen Restaurant.
Beispiel, im Restaurant und, na ja, das ist meiner Dariya Bist du nicht dagegen?
Meinung nach. Aber wir können eine bestimmte, also, Ildiko Nein.
ich weiß nicht, etwas suchen. Was denkst du? Dariya Ok.
Irgendwie zusammen das verbinden. Wir können einen Ildiko Aber es ist so gewöhnliches, ja, in einem Restaurant zu
Artikel schreiben zum Beispiel über Biergarten und essen.
noch dazu über typische Abendessen, Familienabend- Dariya Aber willst du unbedingt unsere Artikel schreiben über
essen? Biergarten.
Ildiko Typisches Familienabendessen in einem Biergarten, Ildiko Ja.
oder nach deiner Meinung in einem Restaurant? Dariya Nicht über typische, also, Familienessen im
Dariya Meiner Meinung, in einem Restaurant, aber ja ok. Restaurant?
Ildiko Das können wir zusammen verbinden, weil ein Ildiko Ja.
Familienessen in einem Biergarten. Dariya Ja? Okay, dann ich schon. Ok. Ich entscheide mir dann
Dariya Ja, das geht auch. auch über diese Bild.
Ildiko Nach der Art Familienessen mit den Kindern P1 Gut, Sie haben sich angeschlossen.
zusammen, das geht auch.Ja, das wäre schön. Dariya Ja.
Dariya Also, das wird perfekte Entscheidung, ja? P1 Obwohl Sie eigentlich anderer Meinung sind?
Ildiko Also, in einem Biergarten, aber nicht so. Es gibt viele Dariya Ja, eigentlich schon, ja.
Biergarten in Deutschland, ja, Biergärten in P1 Gut, dann bedanke ich mich bei Ihnen und wünsche Ihnen
Deutschland, aber sie müssen nicht so auf diese Art, noch einen schönen Tag. Die Prüfung ist damit beendet.
so. Darja und Ildiko: Vielen Dank.
Dariya Ja, das verstehe ich, das ist kein Problem. Also
schreiben wir dann zusammen über Biergarten. Können
wir dort beschreiben, wie die Leute verbringen Zeit,
die Kinder spielen dort, das ist typisch für Deutschland.
Ildiko Also ich bin sicher, das sich die Kinder dort auch gut
fühlen könnten, weil, also fast immer gibt es Musik,
ganz oft Live-Musik und ich bin sicher, dass die
kleinen Kinder oder, können sie sich dort gut zu
fühlen.
Kommentar Die Teilnehmende zeigt eine Leistung Die Teilnehmende zeigt eine Leistung
unterhalb des B2-Niveaus. auf B2-Niveau. Sie kann sich mit ihren
Sie spricht zwar viel und flüssig, jedoch Sprachkenntnissen sowohl in der
häufen sich die Fehler im Bereich des Produktion als auch in der Interaktion
Ausdrucks, der Morphologie und der angemessen einbringen.
Aussprache in so einem Maße, dass das Die Ausdrucksweise ist stellenweise nicht
Verständnis an manchen Stellen nur sehr differenziert, auch macht sie
durch erhöhte Konzentration gewähr- vereinzelt Fehler im Bereich der
leistet ist. Auf B2-Niveau kann diese Zahl Strukturen.
an Fehlern nicht mehr akzeptiert werden.
Aufgabe 1 Produktion – Was sollte man vor einer Reise vom Urlaubsland wissen? Dauer: 2 Minuten 5 Sekunden
Erfüllung der Die Teilnehmende äußert sich fließend, jedoch mit vielen Fehlern, 1,5 Punkte
Aufgabenstellung über das vorgegebene Thema. Der Inhalts des Textes wird nicht wie-
dergegeben.
Kohärenz und Die einzelnen Beitragssequenzen werden nicht miteinander ver- 1,5 Punkte
Flüssigkeit bunden. Die Teilnehmende spricht „fließend falsch“. Sie verwendet
häufig Füllsel wie ehm, no und macht Pausen. Das Gespräch bleibt
jedoch in Gang, die Teilnehmende spricht selber weiter.
Da sie häufiger stockt und Pausen macht, bekommt sie in diesem
Prüfungsteil 1,5 Punkte.
Ausdruck Die Teilnehmende verwendet kaum Wortschatz auf B2-Niveau und 1,5 Punkte
hat auch mit Grundwortschatz noch Schwierigkeiten (Kranken-
heiten; Sehenswürdigkeit). Sie sucht manchmal nach Worten, kann
ihre Gedanken jedoch wiedergeben, deswegen dennoch Vergabe von
1,5 Punkten.
Korrektheit Es gibt viele Fehler, sowohl in der Syntax als auch bei der Morpho- 1,5 Punkte
logie (welche Land jemand möchte besuchen; was soll die Frauen
anziehen; wichtige Sachen, das man). Dennoch bleibt das Verständ-
nis kaum beeinträchtigt, deswegen Entscheidung für 1,5 Punkte.
Aussprache und Die Aussprache ist stark von der spanischen Muttersprache geprägt. 1 Punkt
Intonation Das Verständnis ist zwar nicht behindert, jedoch ist beim Zuhörer
erhöhte Konzentration notwendig.
Aufgabe 1 Produktion – Auch ein Gast hat Pflichten Dauer: 2 Minuten 26 Sekunden
Erfüllung der Die Teilnehmende äußert sich angemessen, aber nicht sehr 2 Punkte
Aufgabenstellung ausführlich über das Thema. Sie arbeitet die einzelnen Themen-
abschnitte der Aufgabenstellung ab.
Kohärenz und Das Sprechtempo ist langsam, jedoch gerade noch angemessen.
Flüssigkeit Sie verknüpft die einzelnen Abschnitte kaum oder verwendet dafür 2 Punkte
auch und also.
Korrektheit Es gibt einige Fehler im Bereich der Syntax und der Morphologie
(meine Frage handelt sich um Kultur; als diese Zeit; weil die Leute 2 Punkte
Blumen mitnehmen, für Frau zu schenken), das Verständnis ist
jedoch nicht beeinträchtigt. Die Teilnehmende korrigiert sich häufig
selbst.
Aussprache und Die Teilnehmende besitzt einen wahrnehmbaren Akzent, aber ist
Intonation durchgängig sehr gut zu verstehen. 2 Punkte
Veronica Anastasia
Erfüllung der Die Teilnehmende nimmt aktiv am Gespräch teil, stellt Fragen und 2 Punkte
Aufgabenstellung diskutiert mit ihrer Partnerin.
Entscheidung für zwei Punkte, weil sie zwar sehr aktiv ist, jedoch
selber überwiegend nur kurze Äußerungen macht.
Kohärenz und Die Teilnehmende spricht schnell, bricht jedoch einige Male bei 1 Punkt
Flüssigkeit Schwierigkeiten die Sätze vorzeitig ab. An einigen Stellen sind ihre
Aussagen kaum zu verstehen.
Korrektheit Sie macht viele Fehler, die das Verständnis erschweren bzw. den 1 Punkt
Zuhörer zu erhöhter Konzentration zwingen.
Aussprache und Die Aussprache ist stark von der spanischen Muttersprache geprägt. 1 Punkt
Intonation Das Verständnis ist behindert, beim Zuhörer ist erhöhte
Konzentration notwendig.
Erfüllung der Die Teilnehmende ist im Gespräch aktiv und geht auf ihre Partnerin 2 Punkte
Aufgabenstellung ein.
Kohärenz und Sie spricht flüssig und in noch angemessenem Sprechtempo. 2 Punkte
Flüssigkeit
Korrektheit Es gibt einzelne Fehler (auf Tisch), die jedoch nicht weiter auffallen. 2 Punkte
Aussprache und Die Teilnehmende spricht mit einem wahrnehmbaren Akzent, aber 2 Punkte
Intonation ist durchgängig sehr gut zu verstehen.
*) Fotomotiv „Essen im Freien“ bzw. „Biergarten“ wurde aus technischen Gründen ausgewechselt.
Kommentar Der Teilnehmende macht bei Wortwahl Die Teilnehmende zeigt eine sehr gute
und Aussprache einen positiven Eindruck, Leistung in Aufgabe 2. Sie ist sehr offen,
jedoch beeinträchtigen die zahlreichen diskussionswillig und führt ein lebhaftes
Fehler im Bereich der Strukturen diesen Gespräch zum Thema. Die Interaktion
wesentlich. Er kann in einer Diskussion funktioniert sehr gut.
seine Meinung deutlich darstel-
len. Die Ausführungen bleiben
durchweg klar verständlich, sind
aber nicht sehr differenziert.
Liadie Maria
Aufgabe 1 Produktion – Was sollte man vor einer Reise vom Urlaubsland wissen? Dauer: 2 Minuten 50 Sekunden
Erfüllung der Der Teilnehmende äußert sich ausführlich über das Thema und 2,5 Punkte
Aufgabenstellung bringt verschiedene Aspekte und passende Beispiele. Insgesamt ein
„runder“ Vortrag.
Kohärenz und Der Teilnehmende äußert sich flüssig, das Sprechtempo ist noch an- 2 Punkte
Flüssigkeit gemessen. Überleitungen sind vorhanden, jedoch fehlt es an Strin-
genz in der Darstellung – viele verschiedene Bereiche werden nur
knapp angerissen.
Ausdruck Der Wortschatz ist bis auf einige unpassende Ausdrücke 2 Punkte
(Merkwürdigkeit; Schwierigkeit) angemessen. Gelegentlich sucht der
Teilnehmende nach Worten.
Korrektheit Der Teilnehmende macht viele Fehler in der Morphologie 1,5 Punkte
(des Gastland; verbot ist; darauf wissen) bzw. lässt Wortendungen
ganz weg (ein paar Wort). Da das Verständnis dadurch noch nicht
beeinträchtigt ist, Entscheidung für 1,5 Punkte.
Aussprache und Der Teilnehmende besitzt einen deutlichen Akzent, der das 2 Punkte
Intonation Verständnis nicht beeinträchtigt.
Erfüllung der Der Teilnehmende kann seine Meinung deutlich darstellen. Der Teil- 2,5 Punkte
Aufgabenstellung nehmende agiert sehr interaktiv, bringt sich ein und fragt nach. Die
Aufgabenstellung wird voll erfüllt.
Kohärenz und Der Teilnehmende spricht flüssig und in angemessenem Sprech- 2 Punkte
Flüssigkeit tempo. An einigen Stellen ist der Zusammenhang nicht sehr
deutlich, deswegen ein halber Punkt Abzug.
Ausdruck Die Ausdrucksweise ist angemessen, es gibt jedoch auch einige 2 Punkte
Fehlgriffe („modisiert“; „als“ anstelle von „anstatt“) oder unklare
Äußerungen (nehmen etwas mit, weißt du).
Korrektheit Im Bereich der Strukturen gibt es zahlreiche Fehler, sowohl beim 1,5 Punkte
Genus der Nomen (das Tisch, das Kompromiss) als auch allgemein
(in zwanzig Jahre; erklären an).
Aussprache und In diesem Prüfungsteil fallen die Abweichungen deutlich auf und be- 1,5 Punkte
Intonation einträchtigen auch bisweilen das Verständnis („Amerika“; „Euro“;
„Jugendlische“), deswegen Entscheidung für 1,5 Punkte.
Erfüllung der Die Teilnehmende ist kooperativ und interaktiv. Ihr Redeanteil ist 2,5 Punkte
Aufgabenstellung insgesamt etwas geringer als der ihres Partners, jedoch äußert sie
sich klarer und gezielter. Die Aufgabenstellung ist voll erfüllt.
Kohärenz und Die Teilnehmende äußert ihre Meinung klar und genau. 2,5 Punkte
Flüssigkeit Das Sprechtempo wirkt natürlich und sehr flüssig.
Korrektheit Es gibt nur vereinzelt Regelverstöße (wurde vs. würde; passt am 2,5 Punkte
besten dritte Bild), die jedoch keinen Punktabzug rechtfertigen.
Aussprache und Die Teilnehmende besitzt einen nur leicht wahrnehmbaren Akzent. 2,5 Punkte
Intonation Da akzentfreie Beherrschung nicht erwartet wird, gibt es
keinen Punktabzug.
*) Fotomotiv „Essen im Freien“ bzw. „Biergarten“ wurde aus technischen Gründen ausgewechselt.
Kommentar Die Teilnehmende zeigt eine Leistung auf Die Teilnehmende zeigt eine gute bis sehr
B2-Niveau. Sie kann sich bei der Inter- gute Leistung. Kleinere Fehler in der
aktion sehr gut einbringen. Morphologie und bei der Aussprache
Sie ist gesprächsbereit und übernimmt führen zu Punktabzügen.
mehrmals die Gesprächsführung. Die Teilnehmende ist gesprächswillig und
Kleinere Schwächen im Ausdruck, der diskutiert zum Thema. Sie wechselt sich
stellenweise zu vage bleibt, sowie Fehler in der Gesprächsführung mit Nicoleta ab
in der Morpho- und findet gemeinsam mit ihr einen
logie und bei Kompromiss.
der Aussprache
führen zu
Punktabzügen.
Larysa Nicoleta
Aufgabe 1 Produktion – Auch ein Gast hat Pflichten Dauer: 2 Minuten 25 Sekunden
Erfüllung der Die Teilnehmende äußert sich gut, aber relativ kurz über das vorge- 2 Punkte
Aufgabenstellung gebene Thema. Sie bleibt eigentlich bei einem Aspekt des Themas
(offen seine Meinung sagen), deswegen einen halben Punkt Abzug.
Kohärenz und Sie spricht flüssig und sehr schnell. Die Äußerungen sind miteinan- 2 Punkte
Flüssigkeit der verknüpft, jedoch fehlt es insgesamt an Klarheit.
Ausdruck Beim Ausdruck sind einige Defizite festzustellen (spielen; einfach 1,5 Punkte
mal, nur ein bisschen gute Sachen erzählen, um Aufmerksamkeit
bitten, Kochchef).
Korrektheit Nur vereinzelt treten Fehler in der Syntax (es muss unbedingt nicht 2,5 Punkte
so sein; meiner Meinung nach, man muss sich …) auf.
Aussprache und Die Teilnehmende hat nur einen leichten Akzent, jedoch spricht sie 2 Punkte
Intonation einige Wörter nicht korrekt aus („höfliger“; „di-ekt“), deswegen
einen halben Punkt Abzug.
Erfüllung der Die Teilnehmende nimmt aktiv am Gespräch teil und dominiert es 2,5 Punkte
Aufgabenstellung auch stellenweise. Die Interaktion funktioniert sehr gut, wenn auch
an manchen Stellen eine ausführlichere Auseinandersetzung
wünschenswert wäre.
Kohärenz und Die Teilnehmende spricht flüssig und schnell. An einigen Stellen 2,5 Punkte
Flüssigkeit führt sie die Äußerungen ihrer Gesprächspartnerin fort.
Ausdruck Der verwendete Wortschatz ist nicht sehr abwechslungsreich. 1,5 Punkte
Vereinzelt gibt es Fehlgriffe (bestimmt; „zustimmen“ wird anstatt
von „stimmen“ verwendet). Entscheidung für 1,5 Punkte, weil die
Ausdrucksweise zu vage bleibt und sich wiederholt.
Korrektheit Die Teilnehmende macht hier im Gegensatz zum ersten Prüfungsteil 2 Punkte
einige Fehler (eine Raum, ganz weißes; auf zweites Foto; zwischen
die beiden entscheiden). Das Verständnis ist nicht beeinträchtigt.
Aussprache und Der Akzent ist kaum hörbar, an manchen Stellen ist die Aussprache 2 Punkte
Intonation nicht ganz korrekt.
Erfüllung der Die Teilnehmende ist gesprächsbereit und interaktiv. Die Interaktion 2,5 Punkte
Aufgabenstellung funktioniert sehr gut, wenn auch an manchen Stellen eine ausführ-
lichere Auseinandersetzung wünschenswert wäre.
Kohärenz und Die Sprechweise ist flüssig und in angemessenen Tempo. 2,5 Punkte
Flüssigkeit Die Äußerungen sind klar und zusammenhängend.
Korrektheit Es gibt einige Fehler, insbesondere beim Genus der Substantive (das 2 Punkte
beste Qualität, das erste oder die dritte) und auch vereinzelt in der
Morphologie (zu die Bilder).
Aussprache und Die Teilnehmende hat einen deutlich wahrnehmbaren Akzent. 2 Punkte
Intonation
*) Fotomotiv „Essen im Freien“ bzw. „Biergarten“ wurde aus technischen Gründen ausgewechselt.
Seite 46
Aufgabe 1 Mündliche Prüfung Aufgabe 2 Mündliche Prüfung
Kommentar zum Die Aufnahme zeigt ein gelungenes Beispiel von Prüferverhalten. Die Prüfende ist im Vorge-
Prüferverhalten spräch, bei den Überleitungen zwischen den Prüfungsteilen aktiv und fungiert als Ge-
sprächspartnerin im zweiten Prüfungsteil. Das Interesse und Wohlwollen der Prüfenden ist
während der gesamten Prüfung spürbar.
Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Die Prüfende bietet mit ihren Fragen der
Beginnen Sie die Prüfung mit einem Teilnehmenden eine gute Möglichkeit, sich
einführenden Gespräch. Dazu eignen warm zu reden.
sich Fragen zur persönlichen Situation Das einführende Gespräch ist erkennbar
des/der Prüfungsteilnehmenden. Der/die gelungen.
Teilnehmende hat so die Möglichkeit, sich
warm zu reden.
Geben Sie Rückmeldungen (feedback) Die Prüfende wirkt interessiert und gibt
nonverbaler Art, indem Sie ihm/ihr inte- während der ganzen Prüfungszeit
ressiert zuhören und zeigen, dass Sie ganz Rückmeldungen (Kopfnicken, „ah“,
bei der Sache sind. Vermeiden Sie aber Lächeln). An einigen Stellen kommentiert
Kommentare wie „gut“, „prima“ u. dgl., sie „interessant“, „klar“. Auch im zweiten
die Anlass zu Rückschlüssen auf die Prüfungsteil beziehen sich die Kommentare
Bewertung geben können. nur auf den Inhalt der TN-Äußerungen.
Es gibt keine wertenden Kommentare.
Schaffen Sie eine partnerschaftliche Die Atmosphäre ist freundlich und offen.
Kommunikationsbasis durch einen freund- Die Prüfende zeigt durchweg ihr Interesse
lichen Grundton in der Sprache und durch an den Äußerungen der Teilnehmenden,
Blickkontakt. Das Prüfungsgespräch soll in hält Blickkontakt und reagiert freundlich.
kollegialer, möglichst entspannter Sie spricht im normalen Tempo. An man-
Atmosphäre ablaufen. Prüfende sollen chen Stellen ist ihr Verhalten der Teilneh-
sich so natürlich und damit so authentisch menden gegenüber behutsam, aber noch
wie möglich verhalten. Das impliziert adäquat.
kein überdeutliches Sprechen
kein übertrieben behutsames Umgehen
mit dem/der Teilnehmenden
Verzichten Sie bei Ihren Äußerungen auf Es kommen keine ironischen Äußerungen
jegliche Ironie. Ironie kann den/die vor.
Teilnehmende/n verwirren oder ihn/sie
sogar verletzen.
Lucia
Teilnehmende Lucia
Bewertung 17 Punkte
Aufgabe 1 Produktion – Rekordeinkommen von Sportlern und Managern Dauer: 1 Minute 57 Sekunden
Erfüllung der Die Teilnehmende äußert sich ausführlich, jedoch fehlt ein adäquater 1,5 Punkte
Aufgabenstellung Einstieg. Außerdem behandelt sie nur einen Teil des Themas
(Sportler) anhand eines Beispiels aus ihrem Heimatland.
Kohärenz und Sie spricht flüssig und in einem angemessenen Tempo. Die einzelnen 2 Punkte
Flüssigkeit Abschnitte sind stellenweise nicht verknüpft, dies fällt durch die un-
gezwungene Sprechweise kaum auf, deswegen nur ein halber Punkt
Abzug.
Ausdruck Der Ausdruck ist durchweg undifferenziert und an einigen Stellen 1,5 Punkte
gibt es deutliche Fehlgriffe (unhöflich, ist immer Katastrophe) bzw.
wird der Satz nicht zu Ende geführt (mit dem Trainer ist er so).
Aussprache und Ein fremdsprachlicher Akzent ist deutlich hörbar, jedoch wird das 2 Punkte
Intonation Verständnis nicht beeinträchtigt.
Erfüllung der Die Teilnehmende ist sehr gesprächsbereit und aktiv. 1,5 Punkte
Aufgabenstellung Wieder beginnt sie das Gespräch ohne adäquaten Einstieg und
argumentiert eher knapp. Sie ergreift kaum die Initiative, deswegen
einen Punkt Abzug.
Kohärenz und Die Unterhaltung wirkt relativ natürlich, die Teilnehmende spricht 2 Punkte
Flüssigkeit flüssig und ungezwungen. Die geringe Eigeninitiative und folglich
die fehlenden Verknüpfungen werden schon beim Kriterium
„Erfüllung der Aufgabenstellung“ bewertet.
Ausdruck An einigen Stellen benutzt die Teilnehmende falsche Ausdrücke 1,5 Punkte
(Tierherr; Sie haben nicht Kraft; das Bild ist attraktiver).
Korrektheit Es gibt viele Fehler (das macht der Hund auch Spaß; vielleicht hat 1,5 Punkte
das auch geklaut; in Tiere verstecken), die jedoch das Verständnis
nicht beeinträchtigen.
Aussprache und Im Gegensatz zur ersten Aufgabe bleiben einzelne Sequenzen auch 1,5 Punkte
Intonation aufgrund der Aussprache („’abe“, „Famil’“, „makt“) unverständlich.
Deswegen werden in diesem Prüfungsteil für die Aussprache nur
1,5 Punkte vergeben.
3 SZENARIEN
für die Prüferschulung
Seite 51
GOETHE-ZERTIFIKAT B2
3.1 Niveaustufen des Referenzrahmens
Szenarium In diesem Block lernen die Seminarteilnehmenden die Niveaubeschreibungen des Referenz-
rahmens kennen und anzuwenden.
erarbeiten sie sich die Beschreibungen der Niveaustufe B2 sowie die Abgrenzung zu den
darunter- bzw. darüberliegenden Stufen B1 und C1.
3.2 Prüferverhalten
Schritt 1
Die Teilnehmenden lernen anhand von Filmbeispiel 1 den Ablauf der Prüfung kennen.
Sie füllen Arbeitsblatt 4: Beobachtungsbogen Prüfungsablauf, Prüfungsziele aus.
Schritt 2
Anhand von Arbeitsblatt 5: Zehn Regeln zum Prüferverhalten
bewerten die Teilnehmenden das gesehene Prüferverhalten.
Schritt 3
Mit Hilfe von Arbeitsblatt 6: Beobachtungsbogen Prüferverhalten
beobachten die Teilnehmenden ein weiteres Filmbeispiel.
Sie ziehen zur Bewertung von Prüferverhalten die Transkription (Beispiel 1)
oder die DVD heran.
Vorbereitung
Kennenlernen der Materialien: Sprechanlässe, Bewertungskriterien, Ergebnisbogen.
Anhand von Arbeitsblatt 7 erarbeiten sich die Teilnehmenden die Bewertungskriterien.
Die Teilnehmenden ordnen die „Puzzleteile“ den einzelnen Bewertungskriterien
im Raster zu.
Schritt 1
Die Teilnehmenden lernen anhand der Musterbewertungen von Filmbeispiel 1 die
Anwendung der Bewertungskriterien kennen.
Schritt 2
Nun wird Filmbeispiel 2 gezeigt und die Seminarteilnehmenden wenden die Bewertungs-
kriterien in Partnerarbeit an. Anschließend vergleichen sie ihre Bewertung mit der Muster-
bewertung. Abweichungen werden im Plenum diskutiert und begründet.
Sie setzen sich mit dem fünfgliedrigen Punkteschema unten auseinander.
Bei größeren Abweichungen befassen sich die Seminarteilnehmenden mit den
Arbeitsblättern 9: Typische Bewerterfehler und 10: Aktuelles Fachlexikon.
Schritt 3
In diesem letzten Schritt erhalten die Teilnehmenden ein weiteres unbewertetes Film-
beispiel. Ziel dieses Schrittes ist, den Erfolg der Standardisierung festzustellen.
Die Teilnehmenden bewerten in Einzelarbeit und berechnen die Gesamtpunktzahl.
Danach werden die Ergebnisse der Seminarteilnehmenden mit der Musterbewertung
verglichen. Ergeben sich Abweichungen von mehr als 1,5 Punkten, ist diese Trainingsstufe
anhand eines weiteren Beispiels zu wiederholen.
3.4 Selbsterfahrung
Vorbereitung Vorgehensweise
Erläuterung des Versuchsaufbaus (2 parallele Aufnahmen, möglichst in zwei Räumen)
und Rollenverteilung:, „Prüfende“, „Teilnehmende/er“, Kameraleute, stille Beobachter.
Während der/die „Teilnehmende“ sich in einem separaten Raum anhand der Aufgaben-
blätter 15 Minuten auf die Prüfung vorbereitet, nehmen die „Prüfenden“ und die stillen
Beobachter ihre Plätze im entsprechend angeordneten Prüfungsraum ein und machen sich
mit den Aufgabenblättern, Prüfungszielen, Durchführungsbestimmungen bzw.
Beobachtungsbogen vertraut.
Durchführung
Nach der Vorbereitung wird je ein Prüfungsgespräch in zwei parallel arbeitenden Gruppen
durchgeführt.
Nachbereitung
Im Plenum werden die Aufnahme nachbesprochen und die Videoaufnahmen angesehen.
Beim Austausch über die Selbsterfahrung sollten folgende Fragen angesprochen werden:
Wie hat sich der/die „Teilnehmende“ gefühlt?
Wie haben sich die „Prüfenden“ gefühlt?
Was ist den Beobachtenden aufgefallen?
C2 Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann Informa-
tionen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen
und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstel-
lung wiedergeben. Kann sich spontan, sehr flüssig und genau ausdrücken und
Kompetente auch bei komplexeren Sachverhalten feinere Bedeutungsnuancen deutlich machen.
Sprachverwendung
C1 Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch
implizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne
öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im
gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium
wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich
zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur
Textverknüpfung angemessen verwenden.
A2 Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von
ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z.B. Informationen zur Person
und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen,
routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und
direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht.
Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte
Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen be-
Elementare schreiben.
Sprachverwendung
A1 Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und
verwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedürfnisse zielen. Kann sich und
andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen – z.B. wo sie
wohnen, was für Leute sie kennen oder was für Dinge sie haben – und kann auf
Fragen dieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfache Art verständigen, wenn
die Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen
und bereit sind zu helfen.
Unterstreichen Sie in diesen Beschreibungen Schlüsselwörter und fassen Sie den Inhalt
anschließend mündlich zusammen.
Stufe Merkmale (GER 3.6, S.42 ff., gekürzt und leicht geändert)
C1 Es ist kennzeichnend für dieses Niveau, dass hier ein breites Spektrum
sprachlicher Mittel zur Verfügung steht, das flüssige, spontane Kommunikation
ermöglicht, wie die folgenden Beispiele zeigen: Kann sich beinahe mühelos
spontan und fließend ausdrücken; beherrscht einen großen Wortschatz und
kann bei Wortschatzlücken problemlos Umschreibungen gebrauchen;
offensichtliches Suchen nach Worten oder der Rückgriff auf Vermeidungs-
strategien sind selten.
Die Diskursfertigkeiten, die für das vorhergehende Niveau charakteristisch
waren, sind auch hier evident, wobei das Gewicht jetzt auf dem Aspekt größerer
Flüssigkeit liegt, z. B.: Kann aus einem geläufigen Repertoire von Diskursmitteln
eine geeignete Wendung auswählen und der eigenen Äußerung voranstellen,
um das Wort zu ergreifen oder um Zeit zu gewinnen und das Wort zu behalten,
während er/sie überlegt; kann klar, sehr fließend und gut strukturiert sprechen
und zeigt, dass er/sie die Mittel der Gliederung sowie der inhaltlichen und
sprachlichen Verknüpfung beherrscht.
Schneiden Sie die Skalen in Schnipsel (ohne Niveaustufenbenennung) und geben Sie jeder
Gruppe jeweils einen Briefumschlag o. Ä. mit einem Set von Schnipseln mit folgender
Anweisung: Ordnen Sie die Beschreibungen den Stufen zu.
Arbeiten Sie je nach Gruppe mit einer, zwei oder allen drei Skalen.
C2 Kann klar, flüssig und gut strukturiert sprechen und seinen Beitrag so logisch
aufbauen, dass es den Zuhörern erleichtert wird, wichtige Punkte
wahrzunehmen und zu behalten.
C1 Kann komplexe Sachverhalte klar und detailliert beschreiben und darstellen und
dabei untergeordnete Themen integrieren, bestimmte Punkte genauer ausführen
und alles mit einem angemessenen Schluss abrunden.
B2 Kann Sachverhalte klar und systematisch beschreiben und darstellen und dabei
wichtige Punkte und relevante stützende Details angemessen hervorheben.
A1 Kann sich selbst beschreiben und sagen, was er/sie beruflich tut und
wo er/sie wohnt.
C2 Beherrscht idiomatische und umgangssprachliche Wendungen gut und ist sich der jeweiligen Konnotatio-
nen bewusst. Kann ein großes Repertoire an Graduierungs- und Abtönungsmitteln weitgehend korrekt
verwenden und damit feinere Bedeutungsnuancen deutlich machen. Kann bei Ausdrucksschwierigkeiten
so reibungslos neu ansetzen und umformulieren, dass die Gesprächspartner kaum etwas davon bemerken.
C1 Kann sich beinahe mühelos spontan und fließend ausdrücken. Beherrscht einen großen Wortschatz und
kann bei Wortschatzlücken problemlos Umschreibungen gebrauchen; offensichtliches Suchen nach Wor-
ten oder der Rückgriff auf Vermeidungsstrategien sind selten; nur begrifflich schwierige Themen können
den natürlichen Sprachfluss beeinträchtigen.
B2 Kann die Sprache gebrauchen, um flüssig, korrekt und wirkungsvoll über ein breites Spektrum allgemei-
ner, wissenschaftlicher, beruflicher Themen oder über Freizeitthemen zu sprechen und dabei Zusammen-
hänge zwischen Ideen deutlich machen. Kann sich spontan und mit guter Beherrschung der Grammatik
verständigen, praktisch ohne den Eindruck zu erwecken, sich in dem, was er/sie sagen möchte,
einschränken zu müssen; der Grad an Formalität ist den Umständen angemessen.
Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch und anhaltende
Beziehungen zu Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich sind. Kann
die Bedeutung von Ereignissen und Erfahrungen für sich selbst hervorheben und Standpunkte durch
relevante Erklärungen und Argumente klar begründen und verteidigen.
B1 Kann sich mit einiger Sicherheit über vertraute Routineangelegenheiten, aber auch über andere Dinge aus
dem eigenen Interessen- oder Berufsgebiet verständigen. Kann Informationen austauschen, prüfen und
bestätigen, mit weniger routinemäßigen Situationen umgehen und erklären, warum etwas problematisch
ist. Kann Gedanken zu eher abstrakten kulturellen Themen ausdrücken, wie z. B. zu Filmen, Büchern,
Musik usw.
Kann ein breites Spektrum einfacher sprachlicher Mittel einsetzen, um die meisten Situationen zu
bewältigen, die typischerweise beim Reisen auftreten. Kann ohne Vorbereitung an Gesprächen über
vertraute Themen teilnehmen, persönliche Meinungen ausdrücken und Informationen austauschen über
Themen, die vertraut sind, persönlich interessieren oder sich auf das alltägliche Leben beziehen
(z.B. Familie, Hobbys, Arbeit, Reisen und aktuelles Geschehen).
A2 Kann sich relativ leicht in strukturierten Situationen und kurzen Gesprächen verständigen, sofern die
Gesprächspartner, falls nötig, helfen. Kann ohne übermäßige Mühe in einfachen Routinegesprächen
zurechtkommen; kann Fragen stellen und beantworten und in vorhersehbaren Alltagssituationen
Gedanken und Informationen zu vertrauten Themen austauschen.
A1 Kann sich auf einfache Art verständigen, doch ist die Kommunikation völlig davon abhängig, dass etwas
langsamer wiederholt, umformuliert oder korrigiert wird. Kann einfache Fragen stellen und beantworten,
einfache Feststellungen treffen oder auf solche reagieren, sofern es sich um unmittelbare Bedürfnisse oder
um sehr vertraute Themen handelt.
1. Prüfungsorganisation
ngsbeginn nicht zu lange warten.
Lassen Sie den/die Teilnehmende/n vor Prüfu plan.
Machen Sie einen möglichst präzisen Prüfungs
Lange Wartezeiten wirken angstverstärkend.
8. Authentische Kommunikation
so authentisch wie möglich verhalten.
Prüfende sollen sich so natürlich und damit Teilnehmenden um.
Sie nicht übertrieben behutsam mit dem/der
Sprechen Sie nicht überdeutlich bzw. gehen
9. Ironie /n verwirren
he Ironie. Diese kann den/die Teilnehmende
Verzichten Sie bei Ihren Äußerungen auf jeglic
oder ihn/sie sogar verletzen.
10. Bewertung
en als nötig.
Machen Sie für die Bewertung nicht mehr Notiz
wirkt auf den/ die Teilnehmende/n angstverstärkend.
Ständiges, auffälliges Schreiben
Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Beginnen Sie die Prüfung mit
einem einführenden Gespräch. Dazu eignen sich Fragen zur
persönlichen Situation des/der Prüfungsteilnehmenden. Der/die
Teilnehmende hat so die Möglichkeit, sich warm zu reden.
Verzichten Sie bei Ihren Äußerungen auf jegliche Ironie. Ironie kann
den/die Teilnehmende/n verwirren oder ihn/sie sogar verletzen.
zu Arbeitsblatt 7
zu Arbeitsblatt 8
zwei Inhaltspunkte
in ganzen Passagen
nicht angemessen
Doppelbewertung 1 Doppelbewertung 5
____________________________ ____________________________
Fairness Methode, bei der eine sprachliche Leistung Dieselbe sprachliche Fähigkeit sollte
von zwei Personen unabhängig voneinander unabhängig vom Zeitpunkt, von der Person
bewertet wird. Wird wegen der höheren des/der Bewertenden und von anderen
Gewichtung Zuverlässigkeit der Ergebnisse häufig bei äußeren Faktoren zu denselben
Prüfungen zur schriftlichen und mündlichen Ergebnissen führen. Der – in jeder Prüfung
Ausdrucksfähigkeit eingesetzt. – enthaltene Messfehler hält sich in engen,
Inter-Rater- akzeptablen Grenzen. Dieses Kriterium
Reliabilität wird in hohem Maße von der eingesetzten
2 Bewertungsmethode beeinflusst. Wird das
____________________________ Prüfungsergebnis durch das subjektive
Praktikabilität Urteil eines oder mehrerer Prüfender
Sie basiert auf dem Ausmaß, in dem ver- ermittelt, wird sie zu einem besonders
schiedene Bewerter in ihrer Einschätzung wichtigen Thema.
Validität von Prüfungsleistungen übereinstimmen.
6
____________________________
Zuverlässigkeit 3
____________________________ In der neueren Testforschung wird dieses
Gütekriterium zunehmend als wichtig
Intra-Rater- Dient zur Ermittlung, in welchem Maße bezeichnet. Biografische Hintergründe der
Reliabilität eine Aufgabe oder eine Prüfungs- Prüfungsteilnehmenden (z.B. Geschlecht,
komponente zum Gesamtergebnis einer ethnische Herkunft, Behinderungen etc.)
Prüfung beiträgt. dürfen keinen nennenswerten Einfluss auf
Der Punktwert (Rohwert) wird die Ergebnisse haben.
beispielsweise mit zwei multipliziert.
4 7
____________________________ ____________________________
Lösungsschlüssel 1 Doppelbewertung
zu Arbeitsblatt 9:
2 Inter-Rater-Reliabilität
3 Gewichtung
4 Validität
5 Zuverlässigkeit
6 Fairness
7 Intra-Rater-Reliabilität
8 Praktikabilität
Materialien zu Goethe-Zertifikat B2
– Modelltest ISBN 978-3-939670-04-9
– Modelltest, Hörkassette ISBN 978-3-939670-10-0
– Modelltest, CD ISBN 978-3-939670-05-6
– Prüfungsziele, Testbeschreibung ISBN 978-3-939670-06-3