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AUFKLÄRUNGSMERKBLATT

Zur Schutzimpfung gegen


COVID-19 (Corona Virus Disease 2019)
(Grundimmunisierung und Auffrischimpfung)
– mit mRNA-Impfstoffen – mRNA
(Comirnaty® 10 µg und 30 µg von BioNTech / Pfizer und Spikevax® von Moderna) Stand: 09. Dezember 2021
Diese Informationen liegen in leichter Sprache und Fremdsprachen vor: (dieses Aufklärungsmerkblatt wird laufend
www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/COVID-19-Aufklaerungsbogen-Tab.html aktualisiert)

Was sind die Symptome von COVID-19? Die in den Impfstoffen enthaltene mRNA wird nach
Zu den häufigen Krankheitszeichen von COVID-19 zäh- der Impfung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut,
len trockener Husten, Fieber, Atemnot sowie ein vorü- sondern nach Eintritt in die Zellen „abgelesen“, wo-
bergehender Verlust des Geruchs- und Geschmacks- raufhin diese Zellen dann das Spikeprotein selbst her-
sinnes. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit stellen. Die so vom Körper des Geimpften gebildeten
Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Spikeproteine werden vom Immunsystem als Fremd-
Schnupfen wird beschrieben. Seltener wird über eiweiße erkannt; in der Folge werden Antikörper und
Magen-Darm-Beschwerden, Bindehautentzündung Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus gebil-
und Lymphknotenschwellungen berichtet. Folgeschä- det. So entsteht eine schützende Immunantwort. Die
den am Nerven- oder Herz-Kreislaufsystem sowie lang- im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach
anhaltende Krankheitsverläufe sind möglich. Obwohl einigen Tagen abgebaut. Dann wird auch kein Virus-
ein milder Verlauf der Krankheit häufig ist und die eiweiß (Spikeprotein) mehr hergestellt.
meisten Erkrankten vollständig genesen, kommen
auch schwere Verläufe beispielsweise mit Lungen- Wie wird welcher Impfstoff im Rahmen der
entzündung vor, die zum Tod führen können. Insbe- Grundimmunisierung verabreicht?
sondere Kinder und Jugendliche haben zumeist milde Der Impfstoff wird in den Oberarmmuskel gespritzt.
Krankheitsverläufe; schwere Verläufe sind bei ihnen Zur Grundimmunisierung muss der Impfstoff 2-mal im
selten und kommen meist bei bestehenden Vorerkran- Abstand von 3 bis 6 Wochen (Comirnaty®) bzw. 4 bis
kungen vor. Bei Schwangeren sind schwere COVID-19- 6 Wochen (Spikevax®) verabreicht werden. Bei allen
Verläufe und Komplikationen insgesamt selten, jedoch Impfungen der Impfserie sollte der gleiche Impfstoff
stellt die Schwangerschaft an sich einen relevanten desselben Herstellers verwendet werden wie bei der
Risikofaktor für schwere Verläufe dar. Personen mit 1. Impfung. Eine Ausnahme besteht jedoch bei Per-
Immunschwäche können einen schwereren Krank- sonen unter 30 Jahren und bei Schwangeren, die bei
heitsverlauf und ein höheres Risiko für einen tödlichen der 1. Impfung Spikevax® erhalten haben. Die noch
Verlauf haben. ausstehenden Impfungen sollen laut STIKO mit
Comirnaty® erfolgen, da es Hinweise gibt, dass bei
Was sind mRNA-COVID-19-Impfstoffe? unter 30-Jährigen das Risiko des Auftretens einer
Bei den derzeit zugelassenen Impfstoffen Comirnaty® Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung nach Impfung
10 μg (für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren) und mit Spikevax® höher ist als mit Comirnaty®.
Comirnaty® 30 μg (für Personen ab 12 Jahren) von
BioNTech / Pfizer sowie Spikevax® von Moderna han- Impfung nach nachgewiesener Infektion:
delt es sich um mRNA-basierte Impfstoffe, die auf der Personen mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion
gleichen Technologie beruhen. vor der 1. Impfung erhalten entsprechend der Empfeh-
lung der STIKO lediglich 1 Impfstoffdosis (sofern bei
Die mRNA-Impfstoffe enthalten eine „Bauanleitung“ ihnen keine Immunschwäche vorliegt. In diesen Fällen
für einen einzigen Baustein des Virus (das sogenannte wird im Einzelfall entschieden, ob die 1-malige Impfung
Spikeprotein), aber keine vermehrungsfähigen Impf- ausreichend ist). Personen, die nach der 1. Impfstoffdosis
viren. Deshalb können die Impfstoffe die Erkrankung eine gesicherte SARS-CoV-2-Infektion im Abstand von
beim Geimpften nicht auslösen. Geimpfte können unter 4 Wochen zur vorangegangenen Impfung hat-
auch keine Impfviren auf andere Personen übertragen. ten, erhalten eine 2. Impfstoffdosis. Ist die SARS-CoV-

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2-Infektion in einem Abstand von 4 oder mehr Wochen Personen, die kurz (unter 4 Wochen) nach der Impfung
zur vorangegangenen 1-maligen Impfung aufgetreten, eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und
ist keine weitere Impfung zur Grundimmunisierung dann noch 1-mal im Rahmen der Grundimmunisierung
notwendig. geimpft wurden, sollen ebenfalls im Abstand von
6 Monaten zur vorangegangenen Impfung eine Auf-
Optimierung des Impfschutzes nach einer Grund- frischimpfung erhalten.
immunisierung mit COVID-19 Vaccine Janssen®
(von Johnson & Johnson): Schwangeren empfiehlt die STIKO eine Auffrisch-
Personen, die 1 Impfstoffdosis COVID-19 Vaccine impfung ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel mit dem
Janssen® erhalten haben, sollen zur Optimierung ihres mRNA-Impfstoff Comirnaty®.
Impfschutzes entsprechend der STIKO-Empfehlung
eine weitere Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffs Laut STIKO kann eine Auffrischimpfung in Einzelfällen
(für Personen unter 30 Jahren Comirnaty®, für Perso- bei beruflicher Indikation (z. B. Tätigkeit im Pflegeheim
nen ab 30 Jahren Comirnaty® oder Spikevax®) erhal- oder Krankenhaus) auch bei Jugendlichen unter
ten. 18 Jahren erwogen werden.
Für Personen unter 30 Jahren wird ausschließlich der
COVID-19-Impfung gleichzeitig mit anderen Impfungen: Einsatz von Comirnaty® empfohlen. Für Personen im
Gemäß STIKO können COVID-19-Impfungen mit ande- Alter ab 30 Jahren sind beide derzeit verfügbaren
ren Totimpfstoffen wie beispielsweise Grippeimpfstoffen mRNA-Impfstoffe (Comirnaty® und Spikevax®) glei-
gleichzeitig verabreicht werden. In diesem Fall können chermaßen geeignet.
Impfreaktionen etwas häufiger auftreten als bei der
zeitlich getrennten Gabe. Bei der gleichzeitigen Ver- Wie wirksam ist die Impfung?
abreichung verschiedener Impfungen sollen die Injek- Die verfügbaren COVID-19-mRNA-Impfstoffe sind hin-
tionen in der Regel an unterschiedlichen Gliedmaßen sichtlich der Wirksamkeit und auch der möglichen
erfolgen. Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Impfreaktionen und Komplikationen bei Personen ab
Abstand von mindestens 14 Tagen vor und nach jeder 12 Jahren vergleichbar.
COVID-19-Impfung eingehalten werden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand bietet eine vollstän-
Verabreichung von Comirnaty® 10 µg (10 Mikrogramm/ dige Impfung mit mRNA-Impfstoffen eine hohe
Dosis) bei Kindern von 5 bis 11 Jahren: Wirksamkeit: Studien, die den Schutz gegenüber der
Der Impfstoff Comirnaty® 10 µg wird zur Grundimmu- vorherrschenden Delta-Variante untersuchten, zeigen
nisierung 2-mal im Abstand von 3 bis 6 Wochen verab- eine Wirksamkeit von etwa 90 % bezüglich der
reicht. Verhinderung einer schweren Erkrankung; der Schutz
vor milden Krankheitsverläufen liegt bei den verfüg-
Wie ist mit Auffrischimpfungen zu verfahren? baren mRNA-Impfstoffen niedriger. Das bedeutet:
Die STIKO empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren eine Wenn eine mit einem mRNA-Impfstoff vollständig
Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff – in der geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt,
Regel im Abstand von 6 Monaten zur letzten Impf- wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer
stoffdosis der Grundimmunisierung. Eine Verkürzung erkranken.
des Impfabstandes auf 5 Monate kann im Einzelfall
erwogen werden. Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen
12 und 17 Jahren:
Es soll möglichst der mRNA-Impfstoff benutzt werden, In klinischen Studien zeigte eine 2-malige Impfung mit
der bei der Grundimmunisierung genutzt wurde. Wenn Comirnaty® bei 12- bis 15-Jährigen bzw. mit Spikevax®
dieser nicht verfügbar ist, kann auch der jeweils andere bei 12- bis 17-Jährigen eine Wirksamkeit gegenüber
mRNA-Impfstoff eingesetzt werden. einer COVID-19-Erkrankung von bis zu 100 %. Bei den
mRNA-Impfstoffen ist davon auszugehen, dass die
Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchge- Wirksamkeit in Bezug auf eine schwere COVID-19-
macht und danach 1 Impfstoffdosis erhalten haben, Erkrankung ähnlich hoch ist. Es wird jedoch bei
sollen in der Regel 6 Monate nach der Impfung eine Personen unter 30 Jahren nur die Impfung mit
Auffrischimpfung erhalten. Comirnaty® empfohlen.
Personen, die nach COVID-19-Impfung (unabhängig
von der Anzahl der Impfstoffdosen) eine SARS-CoV-2- Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren:
Infektion durchgemacht haben, sollen im Abstand von In der klinischen Studie mit Kindern zwischen 5 und 11
6 Monaten nach Infektion ebenfalls eine Auffrischimp- Jahren wurde eine Wirksamkeit von 91 % bezüglich der
fung erhalten. Verhinderung einer COVID-19-Erkrankung nach voll-
ständiger Impfung mit Comirnaty® 10 µg ermittelt.

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Wer sollte mit welchem mRNA-Impfstoff gegen für das Neugeborene erzielt werden kann, ist derzeit
COVID-19 geimpft werden? nicht klar. Die STIKO empfiehlt Stillenden ebenfalls die
Comirnaty® 30 µg und Spikevax® sind für Personen ab Impfung mit mRNA-Impfstoffen, bei Stillenden unter
12 Jahren zugelassen. Zudem ist die Zulassung von 30 Jahren mit dem Impfstoff Comirnaty®. Es gibt keine
Comirnaty® für Personen zwischen 5 und 11 Jahren Hinweise, dass die COVID-19-Impfung während der
erweitert worden (Comirnaty® 10 µg). Stillzeit ein Risiko für Mutter oder Kind darstellt.

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen COVID-19 allen Wer soll nicht geimpft werden?
Personen ab 12 Jahren. Personen, für die aktuell kein Impfstoff zugelassen ist,
sollen nicht geimpft werden.
Die STIKO hat mitgeteilt, dass sie für Kinder, die zwi-
schen 5 und 11 Jahren alt sind und Vorerkrankungen Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 °C oder
haben, eine Grundimmunisierung mit Comirnaty® 10 µg höher) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden.
gemäß der Zulassung für diese Altersgruppe empfiehlt. Eine Erkältung oder gering erhöhte Temperatur (unter
Die COVID-19-Impfung kann auch bei 5- bis 11-jährigen 38,5 °C) sind jedoch kein Grund zur Verschiebung. Bei
Kindern ohne Vorerkrankungen bei individuellem einer Überempfindlichkeit gegenüber einem Impfstoff-
Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtig- bestandteil sollte nicht geimpft werden: Bitte teilen Sie
ten nach ärztlicher Aufklärung erfolgen. Zusätzlich wird der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung mit, wenn Sie
die Impfung für 5- bis 11-jährige Kinder empfohlen, in Allergien haben. Wer nach der 1. Impfung eine aller-
deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontakt- gische Sofortreaktion (Anaphylaxie) hatte, sollte die
personen mit hohem Risiko für einen schweren COVID- 2. Impfung nicht erhalten.
19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden
können oder bei denen der begründete Verdacht Wie verhalte ich mich vor und nach der
besteht, dass die Impfung nicht zu einem ausrei- Impfung?
chenden Schutz führt (z. B. Betagte und Hochbetagte Wenn Sie nach einer früheren Impfung oder anderen
sowie Menschen unter immunsuppressiver Therapie). Spritze ohnmächtig geworden sind, zu Sofortallergien
5- bis 11-jährige Kinder mit einer Vorerkrankung, die neigen oder andere Reaktionen hatten, teilen Sie dies
bereits eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2- bitte der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung mit. Dann
Infektion durchgemacht haben, sollen eine Impfstoff- kann sie / er Sie nach der Impfung gegebenenfalls län-
dosis im Abstand von etwa 6 Monaten zur SARS-CoV-2- ger beobachten.
Infektion erhalten. Informieren Sie bitte die Ärztin / den Arzt vor der
Kinder ohne Vorerkrankungen, die bereits eine labor- Impfung, wenn Sie an einer Gerinnungsstörung leiden
diagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchge- oder gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.
macht haben, sollen vorerst nicht geimpft werden. Sie können unter Einhaltung einfacher Vorsichtsmaß-
nahmen geimpft werden. Teilen Sie bitte auch mit,
Bei Personen unter 30 Jahren sollen sowohl die wenn Sie nach einer Impfung in der Vergangenheit
Grundimmunisierung als auch mögliche Auffrisch- eine allergische Reaktion hatten oder Allergien haben.
impfungen ausschließlich mit Comirnaty® durchge- Die Ärztin / der Arzt wird mit Ihnen abklären, ob etwas
führt werden. Grund dafür ist, dass es Hinweise für ein gegen die Impfung spricht.
höheres Risiko für eine Herzmuskel- und Herzbeutel-
entzündung (Myokarditis und Perikarditis) bei Perso- In den ersten Tagen nach der Impfung sollten außerge-
nen unter 30 Jahren nach Impfung mit Spikevax® im wöhnliche körperliche Belastungen und Leistungssport
Vergleich zu einer Impfung mit Comirnaty® gibt. vermieden werden. Bei Schmerzen oder Fieber nach
Personen, die 30 Jahre und älter sind, können nach der Impfung können schmerzlindernde / fiebersenken-
Empfehlung der STIKO sowohl mit Comirnaty® als de Medikamente eingenommen werden. Ihre Ärztin / Ihr
auch mit Spikevax® geimpft werden. Arzt kann Sie hierzu beraten.

Schwangere sollen ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel Bitte beachten Sie, dass der Schutz nicht sofort nach
ungeachtet ihres Alters mit Comirnaty® geimpft wer- der Impfung einsetzt und auch nicht bei allen geimpf-
den, auch wenn für Schwangere keine vergleichenden ten Personen gleichermaßen vorhanden ist. Zudem
Daten für Comirnaty® und Spikevax® vorliegen. können geimpfte Personen das Virus (SARS-CoV-2)
Comirnaty® schützt auch in der Schwangerschaft sehr ohne Erkrankung weiterverbreiten, auch wenn das
gut vor einer COVID-19-Erkrankung. Schwere Nebenwir- Risiko im Vergleich zu ungeimpften Personen deutlich
kungen kommen laut aktueller Studienlage nach der vermindert ist. Bitte beachten Sie deshalb weiterhin
Impfung in der Schwangerschaft nicht gehäuft vor. Ob die AHA + L-Regeln.
durch die Impfung der Schwangeren auch ein Schutz

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Welche Impfreaktionen können nach der akute entzündliche Hauterkrankung (Erythema multi-
Impfung auftreten? forme) auf.
In Deutschland wurden bereits viele Millionen Dosen
der mRNA-COVID-19-Impfstoffe verabreicht. Die bisher Kinder zwischen 5 und 11 Jahren: Die häufigsten Neben-
an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten unerwünsch- wirkungen in der Zulassungsstudie von Comirnaty®
ten Reaktionen nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen 10 µg waren Schmerzen an der Einstichstelle (80 %),
waren vor allem vorübergehende Lokal- und Müdigkeit / Abgeschlagenheit (50 %), Kopfschmerzen
Allgemeinreaktionen, die als Ausdruck der Auseinan- (30 %), Rötung und Schwellung der Einstichstelle
dersetzung des Körpers mit dem Impfstoff auftreten (20 %), Gliederschmerzen (10 %).
können. Diese Reaktionen zeigen sich meist innerhalb
von 2 Tagen nach der Impfung und halten selten länger Spikevax®:
als 3 Tage an. Die meisten Reaktionen sind bei älteren Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als
Personen etwas seltener als bei jüngeren Personen zu 10 % der Personen) können abhängig vom Alter berich-
beobachten. Die Impfreaktionen sind zumeist mild tet werden:
oder mäßig ausgeprägt und treten nach der 2. Impfung
etwas häufiger auf als nach der 1. Impfung. Nach der- Personen ab 18 Jahren: Die am häufigsten berichteten
zeitigem Kenntnisstand sind Häufigkeit und Art mög- Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren
licher Nebenwirkungen nach der Auffrischimpfung Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 %),
vergleichbar mit denen nach der 2. Impfung. Müdigkeit (70 %), Kopf- und Muskelschmerzen (mehr
als 60 %), Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr
Comirnaty®: als 40 %), Übelkeit oder Erbrechen (mehr als 20 %),
Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit der Lymph-
10 % der Personen) können abhängig vom Alter berich- knoten in der Achselhöhle, Fieber, Schwellung und
tet werden: Rötung an der Einstichstelle (jeweils mehr als 10 %).
Häufig (zwischen 1 % und 10 %) wurde über allgemei-
Personen ab 16 Jahren: Die am häufigsten berichteten nen Ausschlag sowie Ausschlag, Rötung oder Nessel-
Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren sucht an der Einstichstelle berichtet. Gelegentlich
Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 80 %), (zwischen 0,1 % und 1 %) trat Juckreiz an der Einstich-
Ermüdung (mehr als 60 %), Kopfschmerzen (mehr als stelle auf.
50 %), Muskelschmerzen und Schüttelfrost (mehr als
30 %), Gelenkschmerzen (mehr als 20 %), Fieber und Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren: Die
Schwellung der Einstichstelle (mehr als 10 %). am häufigsten berichteten Impfreaktionen waren:
Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90 %),
Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren: Die Kopfschmerzen und Müdigkeit (mehr als 70 %),
in den Zulassungsstudien am häufigsten berichteten Muskelschmerzen (mehr als 50 %), Schüttelfrost (mehr
Impfreaktionen nach Gabe von Comirnaty® waren im als 40 %), Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit
zumeist 2-monatigen Beobachtungszeitraum: Schmer- der Lymphknoten in der Achselhöhle und Gelenk-
zen an der Einstichstelle (mehr als 90 %), Ermüdung schmerzen (mehr als 30 %), Übelkeit oder Erbrechen,
und Kopfschmerzen (mehr als 70 %), Muskelschmerzen Schwellung und Rötung an der Einstichstelle (mehr als
und Schüttelfrost (mehr als 40 %), Gelenkschmerzen 20 %) sowie Fieber (mehr als 10 %).
und Fieber (mehr als 20 %).
Folgende Impfreaktionen wurden bei weniger als
In den Zulassungsstudien, die alle Studienteil- 10 % der Personen (betrifft alle Altersgruppen ab
nehmerinnen und Studienteilnehmer ab 12 Jahren 12 Jahren) berichtet: Häufig (zwischen 1 % und 10 %)
berücksichtigen, wurden folgende Impfreaktionen bei traten Rötung, Ausschlag und Nesselsucht an der
weniger als 10 % der Personen berichtet: Häufig (zwi- Impfstelle, teilweise verzögert, sowie allgemeiner
schen 1 % und 10 %) traten Übelkeit und Rötung der Ausschlag auf. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %)
Einstichstelle auf. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) kam es zu Juckreiz an der Einstichstelle und zu
traten Lymphknotenschwellungen, Schlaflosigkeit, Schwindel. In Einzelfällen trat außerhalb der
Schmerzen im Impfarm, Unwohlsein, Juckreiz an der Zulassungsstudien eine akute entzündliche Haut-
Einstichstelle sowie Überempfindlichkeitsreaktionen erkrankung (Erythema multiforme) auf.
(z. B. allgemeiner Ausschlag und Juckreiz) auf. Seit
Einführung der Impfung wurde außerdem sehr häufig Sind Impfkomplikationen möglich?
(bei 10 % oder mehr) über Durchfall und häufig (zwi- Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer
schen 1 % und 10 %) über Erbrechen berichtet. In Impfreaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die
Einzelfällen trat außerhalb der Zulassungsstudien eine den Gesundheitszustand der geimpften Person deut-
lich belasten.

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In den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Grundsätzlich können – wie bei allen Impfstoffen – in
Zulassung wurden nach Gabe der mRNA-Impfstoffe sehr seltenen Fällen eine allergische Sofortreaktion bis
selten (zwischen 0,1 % und 0,01 %) Fälle von akuter hin zum Schock oder andere auch bisher unbekannte
Gesichtslähmung beobachtet. In allen Fällen bildete Komplikationen nicht ausgeschlossen werden.
sich die Gesichtslähmung nach einigen Wochen zurück.
Diese Gesichtslähmungen stehen möglicherweise im Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche
ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung. Über- die oben genannten schnell vorübergehenden Lokal-
empfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht und und Allgemeinreaktionen überschreiten, steht Ihnen
Gesichtsschwellungen wurden in seltenen Fällen (zwi- Ihre Ärztin / Ihr Arzt selbstverständlich zur Beratung
schen 0,1 % und 0,01 %) beobachtet. zur Verfügung. Bei schweren Beeinträchtigungen,
Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen
Seit Einführung der Impfung wurden in sehr seltenen begeben Sie sich bitte umgehend in ärztliche Behand-
Fällen anaphylaktische Reaktionen (allergische Sofort- lung.
reaktionen) berichtet. Diese traten kurz nach der
Impfung auf und mussten ärztlich behandelt werden.
Ebenfalls wurden nach Gabe der mRNA-Impfstoffe sehr Es besteht die Möglichkeit, Nebenwirkungen auch
selten Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutelentzün- selbst zu melden: https://nebenwirkungen.bund.de
dungen (Myokarditis und Perikarditis) sowohl bei
Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen
beobachtet. Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb In Ergänzung zu diesem Aufklärungsmerkblatt
von 14 Tagen nach der Impfung und häufiger nach der bietet Ihnen Ihre Impfärztin / Ihr Impfarzt ein
2. Impfung auf. Es waren vorwiegend jüngere Männer Aufklärungsgespräch an.
sowie Jungen und männliche Jugendliche betroffen.
Die meisten Fälle einer Herzmuskel- bzw. Herzbeutel-
entzündung verlaufen mild bis moderat, bei einem Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt eine Befragung zur
kleinen Teil der betroffenen Patientinnen und Patienten Verträglichkeit der Impfstoffe zum Schutz gegen das
gibt es jedoch auch schwerere Verlaufsformen. Einzelne neue Coronavirus (SARS-CoV-2) mittels Smartphone-
Personen verstarben. Neue Daten weisen darauf hin, App SafeVac 2.0 durch. Sie können sich innerhalb von
dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen insbe- 48 Stunden nach der Impfung anmelden. Die Befragung
sondere bei Jungen und jungen Männern aber auch bei ist freiwillig.
jungen Frauen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Google Play App Store App Store Apple
Spikevax® häufiger berichtet wurden als nach der
Impfung mit Comirnaty®. Bei Kindern von 5 bis 11
Jahren wurden in den Zulassungsstudien bisher keine
schweren Nebenwirkungen bekannt, auch keine
Herzmuskelentzündungen. Allerdings liegen aufgrund
der Studiengröße bei Zulassung und der vergleichswei-
se kurzen Beobachtungszeit nach Impfung in den
Ländern, die bereits in dieser Altersgruppe impfen, Weitere Informationen zu COVID-19 und zur
bisher noch keine ausreichenden Daten vor, um seltene COVID-19-Impfung finden Sie unter
und sehr seltene unerwünschte Wirkungen erkennen www.corona-schutzimpfung.de
zu können.
www.infektionsschutz.de
Auch zum möglichen Risiko einer Herzmuskelentzün- www.rki.de/covid-19-impfen
dung nach einer Auffrischimpfung liegen aktuell noch www.pei.de/coronavirus
keine ausreichenden Daten vor.

Ausgabe 1 Version 017 (Stand 09. Dezember 2021)


Dieses Aufklärungsmerkblatt wurde vom Deutschen Grünen Kreuz e. V., in Kooperation mit
Marburg, in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut, Berlin, erstellt und
ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ausschließlich im Rahmen seiner
Zwecke für eine nicht-kommerzielle Nutzung vervielfältigt und weiterge-
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