Sie sind auf Seite 1von 2

Direkt aus dem Leben

Foto: Ruslan Galiullin / colourbox.comIn unserer neuen Interviewserie


stellen wir euch jede Woche junge Familien vor. Heute Gregor und Kori, die vor vier
Monaten Eltern geworden sind. Sie berichten, wie sich ihr Berufsleben durch Mias Geburt
verändert hat.

Gregor, du bist vor kurzem Papa geworden. Wie habt ihr vor der Geburt des Kindes gearbeitet?

Wir hatten beide eine Vollzeitstelle: Ich in der Bank und meine Frau Kori hat als Erzieherin
gearbeitet. 

Wie hat sich eure Arbeitszeit nach Mias Geburt verändert? Wie gestaltet ihr die Familienzeit?

Direkt nach der Geburt habe ich zwei Monate Elternzeit genommen. Die gingen ziemlich schnell
vorbei und danach bin ich wieder zurück an meine Arbeitsstelle. Ich wäre natürlich gerne länger
zu Hause geblieben, aber das können wir uns finanziell nicht leisten. Da ich mehr verdiene als
Kori, haben wir uns dafür entschieden, dass ich kürzer zu Hause bleibe. Kori nimmt ein Jahr
Elternzeit und bekommt in dieser Zeit auch das Elterngeld. 

Und wie habt ihr euch als Kleinfamilie organisiert?

Gleich am Anfang habe ich das meiste an Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernommen: den
Haushalt, den Einkauf und den Papierkram, also die ganzen Formulare und Unterlagen. Kori
konnte sich so erstmal erholen und sich ganz auf unsere Kleine konzentrieren. Ich wollte da aber
auch von Anfang an mithelfen und wir haben uns das Wickeln und Tragen usw. immer geteilt.
Meiner Ansicht nach müssen beide gleich verantwortlich sein.

Wie macht ihr es, wenn Kori wieder arbeitet und euer Kind mal krank wird?

Als Angestellter hat man ja Anspruch auf 10 Kinderkrankentage. Da können wir uns also
freistellen lassen, wenn Mia mal krank ist. Und zum Glück leben die Großeltern in der gleichen
Stadt. Die könnten im Notfall auch mal einspringen. 

Was ist im Moment die größte Herausforderung? 

Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und würde am liebsten in Teilzeit arbeiten. In
den drei Jahren Elternzeit wäre das ja möglich. Aber wie gesagt, finanziell ist das schwierig.
Dafür haben wir im Moment zu hohe Ausgaben. Darum überlege ich, mich beruflich
umzuorientieren, damit ich Arbeit und Familie etwas besser miteinander vereinbaren kann. Toll
wäre auch, wenn ich von zu Hause aus arbeiten könnte. Dann wäre ich ein bisschen flexbiler und
würde mir die Zeit für den Arbeitsweg sparen. 

Was würdest du dir für die Zukunft wünschen? 

Dass Kindererziehung gesellschaftlich mehr wert ist, z.B. auch, was die Berechnung der Rente
betrifft. Da ist es ja immer noch so, dass Kindererziehung und Berufstätigkeit nicht gleich
berechnet werden. Außerdem wünsche ich mir, dass man von den alten Rollenbildern weggeht
und dass es auch für Männer in Zukunft leichter wird, in Teilzeitstellen zu arbeiten. 

Jetzt seid ihr gefragt: Wie ist das bei euch mit der Karriere und dem Privatleben?
Wie könnt ihr Familie und Beruf vereinbaren? Schreibt uns in den Kommentaren.

Das könnte Ihnen auch gefallen