Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 2
3 Theorie I. Ordnung 4
3.1 Das Biegemoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3.2 Die Biegelinie und dessen Ableitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3.3 Die maximale Auslenkung am Knotenpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3.4 Die Krümmung κ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
3.5 Proportionalisierung von M und fM AX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Literatur
[001] Keine für vorliegenden Text.
[Pör87] Hans Pörschmann. Bautechnische Berechnungstafeln für Ingenieure, 1987. Seite 4-12 bis
4-13.
1
1 Einleitung
1 Einleitung
Die Berechnung, die Dimensionierung und der Nachweis von Stabwerken ist in ihrer Vorgehenswei-
se geregelt. Schaut man jedoch in betreffende Regelwerke, dann trifft man auf Termini, welche im
[001] ersten Augenblick eine wilde Mischung von Berechnungsalgorithmen, Randbedingungen und Theo-
rien vorgibt.
Einleitung Eine solche Gruppe von Theorien zwischen denen gern innerhalb eines Absatzes hin und herge-
sprungen wird, sind die Verformungstheorien zwecks Schnittgrößenermittlung.
Im folgenden Verlauf werden diese Theorien an einem einfachen Modell hergeleitet. Zum Zweck,
dass man das „Wachsen“ der Berechnungsgrundlagen von Ordnung zu Ordnung gut nachvollziehen
kann. So wurde stellenweise (unkommentiert) stark vereinfacht. Manchmal mit Absicht zu stark, so
dass wenn man mit anderen Werken vergleicht, dort oberflächlich betrachtet, andere Gleichungen
angegeben sind.
Im Folgenden werden am gewählten Fall hergeleitet, ein Knotenmoment und dessen Wirkung als
Verformung. Auf andere Schnittgrößen wird nicht eingegangen.
2
2 Schnittgrößenermittlung durch Stabwerkstheorien verschiedener Ordnungen
3
3 Theorie I. Ordnung
3 Theorie I. Ordnung
Das Modell des außermittig gedrückten Stabes stellt einen fest eingespannten Stab dar mit einem
freien Ende an dessen ein unendlich steifer Kragarm ebenfalls unendlich steif angeeckt eine Last F
I. Ordnung im Abstand e aufnimmt.
00 −F · e 00 F ·e
Iw (x) = − → Iw (x) =
E·I E·I
⇒
0 F ·e 0 F ·e
Iw (x) = x · + C0 → Iw (x) = x ·
E·I E·I
⇒
x2 F · e x2 F · e
I w (x) = · + x · C0 + C1 → I w (x) = ·
2 E·I 2 E·I
L2 F · e
I fM AX = I w (L) = ·
2 E·I
4
3 Theorie I. Ordnung
Iκ = −w00 (x)
⇒
F ·e
Iκ =−
E·I
IM ∝ +F I fM AX ∝ +F
5
4 Theorie II. Ordnung
In der Theorie II. Ordnung werden Imperfektionen nicht mehr im Vornherein Null gesetzt und somit
II. Ordnung vernachlässigt. Auch die Auslenkung durch die Biegelinie wird berücksichtigt.
II M (x) = −F · (e + w0 − w (x))
⇒
x2 F · e
II M (x) = −F · e + w0 − · −x·C
2 E·I
⇒
x2
F
II M (x) = −F · e · 1 − · − F · (w0 − x · C)
2 E·I
⇒
II M (x) = I M · α − β
Wobei I M das Biegemoment aus der Theorie I. Ordnung darstellt, der Koeffizient α den Einfluss
aus der Biegelinie berücksichtigt und β der Koeffizient, welcher Imperfektionen betrachtet.
F F
w00 (x) + w (x) · = (e + w0 ) ·
E·I E·I
⇒
λ2 + p = S (x)
6
4 Theorie II. Ordnung
Wenn S (x) = 0: √ √
λ = ± −p = 0 ± i · p = a ± i · b
Da immer p > 0:
√
q
F
a=0 b= p= E·I
Homogene Lösung:
" r ! r !#
0·x F F
w (x)H = e · C1 · sin x · + C2 · cos x ·
E·I E·I
w (x)P = C3
⇒
−C2 = C3
⇒ r ! " r ! #
F F
w (x) = C1 · sin x · + C2 · cos x · −1
E·I E·I
Die Konstanten C1 und C2 sind nicht durch einfach zu setzende Randbedingungen ersichtlich. Wei-
tergehende Bedingungen, wie Verdrehungen, zusätzliche Zwangskräfte usw. usf. sind nötig, um die
Konstanten zu bestimmen. Es ist entsprechende Literatur zu konsultieren. Für C1 ist ermittelbar:
C1 = χ · ε
Mit: q q
e E·I
χ= e+w0 ε= F
⇒ x h x i
w (x) = χ · ε · sin + C2 · cos −1
ε ε
Die Konstante C2 ist komplexer im Aufbau.
" x #
χ·ε e
C2 = −C1 · C2∗ = −χ · ε · x
+ tan
cos ε −1 χ·ε
⇒ x
x e x
II w (x) = χ · ε · sin − − tan · cos −1
ε χ·ε χ·ε ε
Diese allgemeingültige, wenn auch recht unhandliche Berechnungsgrundlage kann vereinfacht wer-
den, indem sie um die oben beschriebene Randbedingung taylorisiert wird. Unter der Annahme, dass
3 oder 2 Glieder genügend sind, ergibt sich dann für II w (x):
x3 χ x2 χ e
II w (x) =− · 2+ · · tan + x · (χ − 1)
6 ε 2 ε χ·ε
Eine weitere Vereinfachung ist möglich, wenn angenommen wird, dass der Tangens- Wert klein
bleibt, dann gilt:
tan x ≈ x
7
4 Theorie II. Ordnung
⇒
x3 χ x2 e x2 e
II w (x) =− · 2+ · + x · (χ − 1) → II w (x) ≈ · + x · (χ − 1)
6 ε 2 ε2 2 ε2
⇒
0 x2 χ e 0 e
II w (x) = − · + x · 2 + (χ − 1) → II w (x) ≈ x · + (χ − 1)
2 ε2 ε ε2
⇒
00 χ e e
II w + 2 → II w00 (x) ≈ 2
(x) = −x ·
ε2 ε ε
Die Biegelinie ist für jedes Tragwerk individuell zu berechnen.
II κ = −w00 (x)
⇒
F ·e
II κ =−
E·I
⇒
II κ = Iκ
II M ∝ +F + γ · F 2 II fM AX ∝δ+F
8
5 Theorie III. Ordnung
Abbildung 3: Das Modell eines außermittig gedrückten Stabes mit Imperfektion w und der Verdre-
hung ϕ.
In der Theorie III. Ordnung werden Verdrehungen mit betrachtet. Als im vorliegenden Beispiel
einzige relevante Verdrehung ist die von ϕ um die biegesteife Ecke herum. Diese Verdrehung ist
im vorliegendem Fall momentenabschwächend und die einzige somit voneinander unabhängige. In III. Ordnung
komplexen Stabwerken mit vielen Verdrehwinkeln die untereinander abhängig sind, ist eine analyti-
sche Methode oft nicht mehr zeitabschätzbar möglich. Hier beginnt dann die Anwendung von FEM.
Der Übergang von II. zu III. Ordnung ist ein Substitut von e:
III e = e · cos ϕ
x2 e · cos ϕ
III w (x) ≈ · + x · (III χ − 1)
2 ε2
⇒
0 e · cos ϕ
III w (x) ≈ x · + (III χ − 1)
ε2
⇒
00 e · cos ϕ
III w (x) = = II w00 (x) · cos ϕ
ε2
Mit: q q
e·cos ϕ E·I
III χ = e·cos ϕ+w0 ε= F
x2
e · cos ϕ
r
F
III M (x) = −F · e · cos ϕ · 1 − · − F · w0 + x · 1 −
2 E·I e · cos ϕ + w0
9
5 Theorie III. Ordnung
⇒
III M (x) = I M · α − β
Innerhalb der Theorie III. Ordnung wird niemals linearisiert. Dazu sind die betrachteten Verformun-
gen und Verdrehungen zu groß um fehlerfreie Ergebnisse zu liefern.
R welche Werte ϕ annehmen kann. Die Berechnung der Verdrehung ist möglich durch
Bleibt die Frage,
[Pör87] das Integral M M̄ ds. Unter der Prämisse, dass E ·I = const. über den gesamten Stabwerksverlauf
ergibt sich für die Verdrehung:
2·L+e
ϕ=F ·e·
2·E·I
⇒
IM 2·L+e
ϕ=− ·
2 E·I
Wobei δ < 1 und γ >> 1 Absolutglied bzw. Linear- bzw. Korrekturfaktoren sind.
10
6 Vergleich der Ordnungen
6.1 Numerisch
• Theorie I. Ordnung:
IM ∝ +F I fM AX ∝ +F
II M ∝ +F + γ · F 2 II fM AX ∝δ+F
Mit
δ<1 γ >> 1
Mit
δ<1 γ >> 1
11
6 Vergleich der Ordnungen
6.2 Grafisch
• Grafische Darstellung der maximalen Auslenkung fM AX für alle drei Ordnungen.
• Grafische Darstellung des Momentes M für alle drei Ordnungen in der biegesteifen Ecke.
Die Auswirkungen durch Taylorisierung und Proportionalisierung sind für große F deutlich
zu sehen. Eine genauere Betrachtung in einer separaten Abhandlung.
LATEX
12