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Feedback Fallbeispiel Emissions Gap Report

Lesen Sie das Handout zum UNEP Emissions Gap Report 2020 (im Anhang).

Vergleichen Sie die angepassten national festgelegten Beiträge (NDCs - nationally determined
contributions) der Europäischen Union mit denen Kanadas und
Vietnams: https://www.climatewatchdata.org/2020-ndc-tracker

1) Was sind die Unterschiede in der Zielsetzung zur Treibhausgasemissionsminderung zwischen


diesen Ländern?

Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie verschiedene


Messgrößen und Vergleichsjahre. Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre Netto-
Treibhausgasemissionen um 55% bis zum Jahr 2030 verglichen mit den Werten aus 1990 zu reduzieren.
Sie setzt dabei auf den europäischen Emissionshandel, in dem die inkludierten Sektoren ihre
Emissionen um 43% bis zum Jahr 2030 reduzieren sollen. Kanada möchte bis 2030 seine
Treibhausgasemissionen um 40%-45% verglichen mit dem Niveau von 2005 verringern. Zusätzlich
strebt Kanada an, bis 2050 net-zero Emissionen zu erreichen. Vietnam will seine
Treibhausgasemissionen bis 2025 um 7,3% bzw. bis 2030 um 9% senken im Vergleich zum BAU-
Szenario (52,9 Tonnen CO2-Äquivalent). Mit internationaler Hilfe wird bis 2030 sogar eine Senkung von
27% der Treibhausgasemissionen in Aussicht gestellt. Damit richtet sich Vietnam bewusst an die
internationale Gemeinschaft und weist nicht nur auf globale Ungleichheiten, sondern auch auf
nationale Einschränkungen in der Emissionsreduktion durch die limitierten nationalen Ressourcen hin.

2) Um wie viel müssten Sie Ihre persönlichen Emissionen reduzieren, damit Sie Ihren
anteilsmäßigen Beitrag zur Einhaltung des 1,5°C-Ziels des Pariser Abkommens leisten (siehe
Abbildung 2 im Handout)?

EINE FIKTIVE ANTWORT AM BEISPIEL EINER DURCHSCHNITTLICHEN PERSON, DIE IN ÖSTERREICH LEBT:

Mit 7,1 t CO2 pro Jahr liegt mein Gesamtergebnis zwar unter dem österreichischen Durchschnitt von
12,8 t CO2 pro Jahr, für die Einhaltung des 1,5°C Ziels des Pariser Klimaabkommens ist jedoch eine
Reduktion der pro Kopf Emissionen auf 2,1 t CO2 Äquivalente bis 2030 erforderlich. In allen drei
Bereichen – Wohnen, Konsum und Mobilität – liegen meine Emissionswerte unter dem
österreichischen Durchschnitt. Es folgt, dass ich meine derzeitigen Emissionen um insgesamt 5 t CO2
pro Jahr senken müsste. Es ist unrealistisch, dass ich dies als Einzelperson durch nachhaltigeren
Konsum erreichen kann. Es braucht eine Veränderung der Rahmenbedingungen, wie z.B. verbesserter
öffentlicher Verkehr am Land und Alternativen zu Gasheizungen in der Stadt.

3) Lesen Sie die im CO2-Rechner vorgeschlagenen Tipps zur Emissionsreduktion. Beschreiben


und bewerten Sie einen.

HIER IST IHRE EIGENE MEINUNG GEFRAGT – EINE ANTWORT KÖNNTE SO AUSSEHEN:

Einer der Tipps zur Emissionsreduktion ist, seine Freund*innen zu nachhaltigeren Lebensstilen zu
motivieren, beispielsweise im Bereich Mobilität durch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder
das Fahrrad. Da sich Menschen grundsätzlich an ihrem sozialen Umfeld orientieren, kann ich als
Individuum durch mein Verhalten meine Mitmenschen positiv beeinflussen und zum Nachdenken
anregen. So können überholte Verhaltensmuster und Routinen gemeinsam im Rahmen eines
1
bestimmten sozialen Kontexts abgelegt werden (z.B. die Gewohnheit, in der Wohnung Heizungen den
ganzen Tag laufen zu lassen, obwohl niemand zuhause ist). Kritisch ist anzumerken, dass die
Reduktionen durch individuelle Verhaltensänderungen alleine nicht ausreichen werden (siehe Frage
2).

4) Der Emission Gap Report 2020 beschreibt notwendige Reduktionen, auch im Lebensstil: Sind
diese Reduktionen durch freiwillige individuelle Konsumentscheidungen erreichbar?
Begründen Sie Ihre Einschätzung.

HIER IST IHRE EIGENE MEINUNG GEFRAGT – EINE ANTWORT KÖNNTE SO AUSSEHEN:

Auf Grund der hohen Diskrepanz zwischen meiner Einschätzung und dem letztendlichen
Emissionsergebnis (siehe Frage 2), und angesichts der großen notwendigen Reduktion meiner
Emissionen, halte ich es nicht für realistisch, diese Reduktion durch freiwillige individuelle
Konsumentscheidungen zu erreichen. Wesentliche Gründe dafür sind: 1) Viele meiner Emissionen
kann ich nur beschränkt beeinflussen (z.B. Gasheizung). 2) Fehlende Produkttransparenz erschwert
nachhaltige Konsumentscheidungen. 3) Als Studentin (ohne Unterstützung durch meine Eltern)
verfüge ich nur über ein geringes Einkommen, weshalb ich mir manche emissionsarme Produkte und
Dienstleistungen nicht leisten kann. Daher braucht es politische Rahmensetzungen (z.B. durch Anreize
und Gesetze), um umweltschädliche Gewohnheiten und Routinen so zu verändern, dass ein
klimafreundlicher Alltag möglich wird.

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