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Department Volkswirtschaftslehre
Wintersemester 2023/2024
Überblick
▶ Kapitel 10
1. Einführung
2. Warum entstehen Monopole? Natürliches Monopol
3. Die Nachfrage eines Monopolunternehmens
4. Wie bestimmt ein Monopolunternehmen den Preis und die
Outputmenge?
5. Ineffizienz des Monopols und Wirtschaftspolitik
Abschnitt 1
Einführung
Einführung
Gewinnmaximierung
Die Nachfragekurve eines Monopolunternehmens
∂E ∂P(q)
GE (q) = = P(q) + q (2)
∂q ∂q
D.h. GE (q)<P
Beispiel
Leiten Sie die Grenzerlösfunktion für die lineare Nachfragefunktion:
P(q)=a-bq her!
Beispiel
Ein Monopolist sieht sich folgender Nachfrage gegenüber:
Q(P) = 100 − 2P. Seine Kostenfunktion ist TK (q) = 2q. Wie
hoch sind sein optimales Output- und Preisniveau?
Lösung: Gewinnmaximierung
∂E (q)
GE (q) = = 50 − q
∂q
▶ Die Grenzkosten sind konstant GK (q) = 2
▶ Die optimale Menge q ∗ berechnet sich aus der Bedingung
GE (q ∗ ) = GK (q ∗ ):
50 − q ∗ = 2
▶ ergibt die optimale Menge q ∗ = 48. Setzen Sie die Menge in
die Nachfragefunktion ein, um den Monopolpreis zu
berechnen P ∗ = 26.
Gewinnmaximierung: graphische Darstellung
1
P(q) 1 − = GK (q) (8)
|ϵ|
P − GK (q ∗ ) 1
L= = (9)
P |ϵ|
▶ Der Lerner Index ist ein Maß für die Marktmacht des
Monopolunternehmens. Er ist auch ein Maß wie gut ein Markt
aus einer Effizienzperspektive funktioniert.
▶ Der Preis lässt sich auch als Aufschlag auf die Grenzkosten
berechnen, wobei der Aufschlag von der Elastizität der
Nachfrage abhängt.
▶ Je elastischer die Nachfrage, desto geringer der
Kostenaufschlag (die Marktmacht).
▶ Für ein Unternehmen in einem vollkommenen
Wettbewerbsmarkt beträgt der Lerner Index 0.
Kostenaufschlag / Lerner Index
Beispiel
Nehmen Sie an die Grenzkosten der Herstellung sind für zwei
Branchen gleich und liegen bei 10 Euro. Die Preiselastizitäten der
Nachfrage sind jeweils 2 und 10. Wie hoch sind die Monopolpreise
in den beiden Branchen?
Lösung:
▶ Setzen Sie die Elastizitäten in die Formel in Gleichung (9) ein:
P − GK (q ∗ ) 1 P − 10 1
L= = = =
P |ϵ| P 2
▶ Nach Umformung erhalten wir einen optimalen Preis von P ∗ = 20 Euro.
Ähnlich für die Branche mit der Nachfrageelastizität von 10:
P − GK (q ∗ ) 1 P − 10 1
L= = = =
P |ϵ| P 10
▶ Nach Umformung erhalten wir einen optimalen Preis von P ∗ = 11, 11
Euro.
▶ Je höher die Nachfrageelastizität, desto niedriger der Monopolpreis!
Besteuerung von Monopol
▶ Der Preis, dass die Konsumenten zahlen beträgt
P(Q) = a − Q. Der Monopolist bekommt einen Preis
P(Q) − t.
▶ Er bestimmt die optimale Menge Q Mt , in dem er den Gewinn
π = E (Q) − TK (Q) = (P(Q) − t)Q − TK (Q) maximiert.
▶ In dem wir die erste Ableitung dieser Gewinnfunktion bilden
und diese gleich null setzten bekommen wir die
Optimalitätsbedingung: GE (Q) = GK (Q) + t. D.h. die
optimale Menge Q Mt ergibt sich aus dieser Gleichung:
a − 2Q = c + t und die optimale Menge ist Q Mt = a−c−t2 .
▶ Der Monopolpreis bei Besteurung berechnet sich aus der
Nachfragefunktion: P Mt = a − Q Mt = a − a−c−t2 = a+c+t
2 .
▶ Wenn keine Steuer eingehoben wird, beträgt der Monopolpreis
P M = a+c t
2 . Die Steuer erhöht den Preis um 2 ,d.h um weniger
als t.
Ein Unternehmen mit mehreren Betriebstäten
∂π ∂P ∂TK1 (Q1 )
=P+ (Q1 + Q2 ) − =0 (10)
∂Q1 ∂Q1 ∂Q1
∂π ∂P ∂TK2 (Q2 )
=P+ (Q1 + Q2 ) − =0
∂Q2 ∂Q2 ∂Q2
Aus der ersten Gleichung folgt GE (Q) = GK1 (Q1 ) und aus der
zweiten Gleichung GE (Q) = GK2 (Q2 ), somit
GE (Q) = GK1 (Q1 ) = GK2 (Q2 ).
Abschnitt 3
▶ Bei einem Monopol ist der Preis höher als die Grenzkosten
und der Output niedriger als im vollkommenen Wettbewerb.
▶ Aus diesem Grund werden die Konsumenten typischerweise in
einer Monopolbranche schlechter gestellt sein als in einer
Wettbewerbsbranche.
▶ Sind Monopole schlecht? Bei einer normativen Analyse
müssen auch dynamische Effekte berücksichtigt werden.
Langfristig bringen Monopole auch Wohlfahrtsgewinne, z.B.
durch Einbringung von innovativen Produkten. Denken Sie an
die Computerindustrie (Microsoft).
Wohlfahrtsverlust durch ein Monopol: graphische
Darstellung