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Angewandte Mikroökonomik

Hausübungsblatt 3
Thomas Wiedenhofer

Bitte geben Sie die Antworten (P DF ) des Hausübungsblatt über Learn@WU ab.

1 Oligopol I
1.1 Cournot Modell (2 P.)

Betrachten wir zwei Unternehmen mit der Nachfragekurve P = 50 − 5Q, wobei Q =


Q1 + Q2 ist. Die Kostenfunktionen der Unternehmen lauten C1 (Q1 ) = 10 + 10Q1 und
C2 (Q2 ) = 20 + 12Q2 .

(a) Nehmen wir an, beide Unternehmen sind neu auf dem Markt (Hinweis: GK-
Kurve = Doppelter Anstieg der Nachfragekurve bei Neueintritt). Wie hoch ist
die Produktionsmenge, die den gemeinsamen Gewinn maximiert? Wie viel wird
jedes einzelne Unternehmen produzieren? Wie würde sich Ihre Antwort verändern,
wenn die Unternehmen noch nicht auf dem Markt aktiv wären?

(b) Wo liegt die Gleichgewichtsmenge und der Gleichgewichtsgewinn jedes Unternehmens,


wenn sie nicht zusammenarbeiten? Wenden Sie das Cournot Modell an. Zeichnen
Sie die Reaktionskurven der Unternehmen und weisen Sie den Gleichgewichtspunkt
aus.

(c) Welchen Preis würde Unternehmen 1 für Unternehmen 2 bezahlen wollen, wenn
wir davon ausgehen, dass eine geheime Übereinkunft illegal ist, eine Übernahme
aber nicht? (Vergleichen Sie dazu den Gewinn als Monopolist von Unternehmen
1.)Begründen Sie Ihre Antwort verbal.

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1.2 Monopolistische Konkurrenz (2 P.)

Ein Monopolist kann bei konstanten Durchschnitts-(und Grenz-)kosten von DK = GK = 6


produzieren. Seine Nachfragekurve lautet Q = 40 − 2P .

(a) Berechnen Sie den gewinnmaximierenden Preis und die entsprechende Produktions-
menge dieses Monopolisten sowie seinen Gewinn.

(b) Nehmen wir an, ein zweites Unternehmen kommt auf den Markt. Q1 sei die
Produktionsmenge des ersten und Q2 die Produktionsmenge des zweiten Unternehmens.
Die Marktnachfrage liegt nun bei

Q1,2 = 40 − 2P .

Nehmen wir an, dass das zweite Unternehmen mit den gleichen Kosten wie das
erste konfrontiert ist. Schreiben Sie die Gewinnfunktionen jedes Unternehmens als
Funktionen von Q1 und Q2 .

(c) Nehmen wir an (wie im Cournot Modell), dass jedes Unternehmen sein gewinnmaximierendes
Produktionsniveau in der Annahme auswählt, dass die Produktionsmenge der
Konkurrenz eine feststehende Größe ist. Definieren Sie die Reaktionskurven beider
Unternehmen (d.h. die Funktion, die die jeweils gewünschte Produktionsmenge in
Bezug auf die Produktionsmenge der Konkurrenz angibt).

(d) Berechnen Sie das Cournot Gleichgewicht (d.h. die Werte für Q1 und Q2 , bei denen
beide Unternehmen ihre Entscheidungen optimieren bei gegebener Produktionsmenge
des Konkurrenten). Wie hoch ist der sich ergebende Marktpreis und der Gewinn
jedes Unternehmens?

2 Oligopol II
2.1 Stackelberg Modell (2 P.)

Diese Übungsaufgabe ist eine Fortsetzung der Aufgabe 1.2. Betrachten wir also nochmals
die beiden Unternehmen mit gleichen konstanten Grenzkosten AC = GK = 6 und der
Marktnachfragekurve Q1 +Q2 = 40−2P . Nun werden wir das Stackelberg Modell einsetzen,
um zu analysieren, was geschieht, wenn ein Unternehmen sein Produktionsniveau zeitlich
vor dem anderen festlegt.

(a) Angenommen, Unternehmen 1 ist der Stackelberg-Führer (d.h. es trifft seine Produktions-
entscheidungen vor Unternehmen 2). Definieren Sie die Reaktionskurven, die jedem
Unternehmen angeben, wie viel es selbst in Bezug auf das Produktionsniveau des
Konkurrenten produzieren sollte.

(b) Wie viel wird jedes Unternehmen produzieren, und wie hoch werden die jeweiligen
Gewinne sein?

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2.2 Bertrand Modell I (1 P.)

Erklären Sie die Begriffe Cournot- und Bertrandwettbewerb. Beantworten Sie dabei vor
allem folgende Punkte:

• Was ist der Hauptunterschied?


• Wie berechnet sich darin die Gleichgewichtsmenge und -preis?

2.3 Bertrand Modell II (2 P.)

Auf dem E-Bikes-Markt konkurrieren derzeit zwei Unternehmen, die im Preiswettbewerb


zueinander stehen. Es herrscht ein gewisses Maß an Produktdifferenzierung (Akku):

Nachfrage von Unternehmen 1 lautet: q1 = 4 − 2p1 + 2p2


Nachfrage von Unternehmen 2 lautet: q2 = 16 − 4p2 + 2p1
Beide Unternehmen haben identische Kostenfunktionen von Ci = 2qi + 3.

Berechnen Sie das Bertrand-Nash-Gleichgewicht. Welche Preise (p1 , p2 ) setzen die


Unternehmen, welche Mengen (Produkte: i = {1, 2} → {q1 , q2 }) können Sie zu den Preisen
absetzen und wie hoch sind die daraus resultierenden Gewinne?

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