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Zukunftsfähiges Wirtschaften I

(ZuWi I)

Modul 2: Umwelt

ao. Univ.Prof. Dr. Andreas Novy


Institute for Multi-Level Governance and Development
Department Sozioökonomie
WU Wien
Überblick

 Feedback Fallbeispiel Referenzplan für Österreichs Nationalen


Energie- und Klimaplan
 Nachhaltigkeit
 Clicker-Fragen
 Nachhaltigkeitskonzepte
 Donut-Ökonomie
 Diskussionsveranstaltung mit Dr. Stefan Giljum
 Bonusaufgabe
 Einstieg ins 3. Modul „Wirtschaft“
 Quiz zum 2. Vorbereitungsmodul

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Feedback Fallbeispiel Referenzplan für Österreichs
Nationalen Energie- und Klimaplan

 Im Referenzplan für Österreichs Nationalen Energie- und Klimaplan


werden viele verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen (ab Seite
81)
 Beantworten Sie die beiden Fragen:
1. Finden Sie zwei Maßnahmen, die dem marktliberalen Leitbild nahestehen, und
zwei Maßnahmen, die dem wohlfahrtskapitalistischen Leitbild nahe stehen.
2. Beurteilen Sie diese vier Maßnahmen aus der Sicht des Leitbilds der radikalen
sozialökologischen Transformation.

SEITE 3 KIRCHENGAST ET AL. (2019)


Feedback Fallbeispiel Referenzplan für Österreichs
Nationalen Energie- und Klimaplan

 Marktliberales Leitbild
 Handelbare Flächennutzungsrechte: Die Schaffung von auf Märkten
handelbaren Rechten ist ein neoklassisches Instrument der
Wirtschaftspolitik. Der optimale Preis für Flächennutzung ergibt sich durch
die Internalisierung externer Effekte (Verursacherprinzip) und wird mit
handelbaren Flächennutzungsrechten auf dem Markt bestimmt. Ein Vorteil
davon ist, dass die Nutzer*innen weiterhin die Freiheit haben, zwischen
verschiedenen Flächennutzungen (z.B. Landwirtschaft, Photovoltaik,
Wohnbau, …) wählen zu können.
 Parkgebühren: Parkgebühren internalisieren externe Effekte
(Verursacherprinzip) und verteuern dadurch die PKW-Nutzung. Doch sie
verbieten diese nicht. So bewahren lenkende Gebühren, wie Parkgebühren
oder Straßenmauten, die individuelle Freiheit bei der Wahl von
Verkehrsmitteln (Konsument*innensouveränität). Einzig die
Rahmenbedingungen für den Konsum werden geändert.

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Feedback Fallbeispiel Referenzplan für Österreichs
Nationalen Energie- und Klimaplan

 Wohlfahrtskapitalistisches Leitbild
 Förderungen für Sanierungen anheben: Förderungen sollen
Marktversagen ausgleichen und so Anreize für klimafreundliches Sanieren
schaffen.
 Verdichtung & Modernisierung (E-Flotte, Bahnverkehr): Im Sinne
der ökologischen Modernisierung stehen Vertreter*innen des
Wohlfahrtskapitalismus typischerweise für einen Ausbau der öffentlichen
Verkehrsmittel.
 Beurteilung aus Sicht des Leitbilds der radikalen sozialökologischen
Transformation
 Die meisten genannten Maßnahmen sind mit dem Leitbild der radikalen
sozialökologischen Transformation vereinbar. Die zentrale Kritik aus Sicht
dieses Leitbilds ist, dass diese Maßnahmen nicht weit genug gehen.

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Megatrend: Nachhaltigkeit

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Megatrend: Nachhaltigkeit

 Nachhaltigkeit in der Politik:


 Nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) 2015
 Klimaabkommen von Paris 2015

 Nachhaltigkeit in der Gesellschaft:


 Ökologische Nachhaltigkeit als Teil individueller und gesellschaftlicher
Verantwortung
 Nachhaltige Lebensweise und ein verändertes Konsumverhalten

 Nachhaltigkeit in der Wirtschaft:


 Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility)
 Green Finance
 Bedürfnisse befriedigen, ohne auf Kosten anderer (z.B. zukünftiger
Generationen oder des Globalen Südens) zu leben

ABER: Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?

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Nachhaltigkeit

 Oft als Synonym für Zukunftsfähigkeit verwendet


 Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt ursprünglich aus der
Forstwirtschaft und weißt darauf hin, dass nur so viele Bäume gefällt
werden sollten wie nachwachsen können
 „Nachhaltige Entwicklung“ erstmalig im Brundtland-Bericht (1987)
 Definiert als „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt,
ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigene Bedürfnisse
nicht befriedigen können“
 Deutscher Rat für nachhaltige Entwicklung: „Umweltgesichtspunkte
gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu
berücksichtigen“
 Ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit stehen in
Wechselwirkung
 Zielkonflikte

SEITE 8 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020); DEUTSCHER RAT FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (2022)
Clicker-Umfragen zum Thema Umwelt

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Clicker-Umfragen zum Thema Umwelt

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Clicker-Umfragen – Implikationen

Anhand ethischer Dilemmata (Tiere ausrotten; andere unmoralische


Angebote, …) zeigen sich Grenzen der Vergleichbarkeit und auch
normative Fragen (Fragen nach gültigen Normen und Werten):
 Darf man für finanzielle Gegenleistung die Natur ausbeuten oder Spezies
ausrotten?
 Wie viel ist die Bestäubungsleistung der Bienen wert? Und wie viel der
Gesang der Vögel?
 Kann auch ein Menschenleben mit einer Kompensationsleistung
ausgeglichen werden? Und wie viel wäre ein Mensch dann wert?
 COVID-19-Pandemie 20/21: Wie viel Kontaktbeschränkung ist die
Rettung eines Menschenlebens wert?
 Und aktuell: Wie viel ist Informationsfreiheut wert? Dürfen Superreiche,
wie Musk oder Abramovic, soziale Medien bzw. Medienhäuser kaufen?

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Clicker-Umfragen –
Was ist ein „unmoralisches Angebot“?

 Etwas, das unmoralisch ist, und daher nicht angenommen werden kann.


 Etwas, das zwar unmoralisch ist, aber unter bestimmten Bedingungen
doch angenommen wird:
• Vgl. Spielfilm „Ein unmoralisches Angebot“ mit Robert Redford, Demi
Moore, Woody Harrelson –
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_unmoralisches_Angebot

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Clicker-Umfragen – Implikationen

 Vergleicht man alles mit einem Maß (Geld), nimmt man in Kauf, dass
Spezies aussterben, Ressourcen verbraucht werden, Kulturschätze oder
Informationsfreiheit verloren gehen, solange es eine entsprechende
finanzielle Kompensation gibt

 Mit Hilfe des Konzepts der Opportunitätskosten (Kosten entgangener


Vorteile) können alle Lebensbereiche (nicht nur Wirtschaft im engen
Sinn) dem Kalkül der Optimierung unterworfen werden:
 „Was hätte ich nicht alles tun können mit 10 Milliarden, 1000 Milliarden
Euro?“
 Abwägen zwischen Alternativen wird kalkulier- und berechenbar

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Nachhaltigkeitskonzepte

• Die Konzepte der starken und schwachen Nachhaltigkeit


beschreiben das Verhältnis von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft
unterschiedlich. Sie unterscheiden sich u.a. im Hinblick auf
Austauschbarkeit und Einbettung
Schwache Nachhaltigkeit: Starke Nachhaltigkeit:

SEITE 14 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020); SCHULZ (2022)


Schwache Nachhaltigkeit

 Schwache Nachhaltigkeit: Kernkonzept der Umweltökonomik (Environmental


Economics)
 Dreisäulenmodell: Die drei Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft
existieren voneinander getrennt und interagieren durch Ressourcenaustausch
 Substituierbarkeit (Austauschbarkeit): : Der Verlust von Naturkapital
(natürliche Ressourcen) kann in Geld bewertet und durch Sachkapital (Maschinen,
materielle Infrastruktur, etc.) und Humankapital (Wissen, Know-How, etc.) ersetzt
werden.
 Handlungsempfehlungen:
 Optimierung der Zielerreichung in allen drei Dimensionen zusammen
 Verursacherprinzip: Optimale Ressourcenallokation durch Internalisierung externer
Effekte
 Monetäre Bewertung von Naturkapital ermöglicht/fördert Kommodifizierung (zur-
Ware-Machen) der Natur

SEITE 15 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020)


Schwache Nachhaltigkeit

SEITE 16 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020)


Starke Nachhaltigkeit

 Starke Nachhaltigkeit: Kernkonzept der Ökologischen Ökonomik (Ecological


Economics).
 Einbettung von (Markt)Wirtschaft in Gesellschaft und Natur (biophysische
Prozesse)
 Wirtschaft als Subsystem
 Annahmen:
 Inkommensurabilität: Es gibt für den Vergleich zwischen zwei
unterschiedlichen Dingen kein gemeinsames Maß (insbesondere Geld)
 Welche Liebe ist größer: zum/r Partner*in oder zu den Kindern?
 Irreversibilität: Etwas kann nicht wieder rückgängig gemacht werden
 „Aus Fischen kann Fischsuppe gemacht werden, aus einer Fischsuppe keine Fische“
 Ausrottung (Artensterben-Biodiversität) ist irreversibel
 Handlungsempfehlungen:
 Holistischer und systemischer Blick auf sozialökologische Systeme
 Vernünftiges Abwägen (Deliberation) zwischen Alternativen
 Vorsorgeprinzip: Mögliche Schäden sind zu vermeiden, auch wenn deren Eintreten
nicht 100% sicher ist

SEITE 17 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020)


Starke Nachhaltigkeit

SEITE 18 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020)


Nachhaltigkeit: Zielkonflikte

 In der Nachhaltigkeitspolitik dominiert heute das Konzept der schwachen


Nachhaltigkeit.
 Es wird anerkannt, dass alle drei Dimensionen – Ökologie, Soziales und
Ökonomie –zusammenhängen und sich daraus bei der Umsetzung
Zielkonflikte ergeben, z.B.:
 Ukraine-Krise: Industrielle Landwirtschaft (zur Belieferung der
Weltmärkte) oder Biolandwirtschaft?
 Wirtschaftliches Wachstum oder Schutz vor Luftverschmutzung (z.B.
Fahrverbote)?
 Beschleunigte wirtschaftliche Verbesserungen (durch gesteigerte
Produktivität) oder Schutz vor Risiken und der Gefährdung von Routinen
(Angst vor Neuem, Anderem)?
 Oft werden die Zielkonflikte zum Vorteil ökonomischer Interessen
entschieden
Übersicht Schwache und Starke
Nachhaltigkeit
Schwache Nachhaltigkeit Starke Nachhaltigkeit
Grundidee Substituierbarkeit (Austauschbarkeit von Einbettung von (Markt)Wirtschaft in
Naturkapital und anderen Arten von Gesellschaft und Natur (biophysische Prozesse)
Kapital)

Nachhaltigkeit Gesamtwert des Kapitalbestands aufrecht Unersetzbare Ökosysteme und


bedeutet erhalten oder erhöhen menschenfreundliches Klima erhalten

Schlüssel- Internalisierung externer Effekte Inkommensurabilität (nicht mit einem Maß,


konzept (Verursacherprinzip) z.B. Geld, vergleichbar); Vorsorgeprinzip

Handlungs- Optimierung (bestmögliche Allokation Abwägen zwischen Alternativen


empfehlung knapper Ressourcen)
Konsequenzen Monetäre Kompensation für Menschliches Handeln kann irreversible
Umweltzerstörung Konsequenzen haben
Ökonomische Umweltökonomik (Environmental Ökologische Ökonomik (Ecological Economics)
Disziplinen Economics), Ressourcenökonomik

Methodik Kosten-Nutzen-Analyse (Risiko ist Multi-Kriterien Analyse (Unsicherheit ist


kalkulierbar; Geld als verbindendes Maß) nicht kalkulierbar; Kriterien sind nicht mit
einer Maßgröße vergleichbar)

SEITE 20 NOVY, BÄRNTHALER, HEIMERL (2020)


Biodiversität bepreisen

 TEEB – The Economics of Ecosystems and Biodiversity


 http://teebweb.org/
 2007: G8+5 Initiative
 Vordenker: Pavan Sukhdev (banker as well as „sustainability thought
leader“)
 „Was keinen Preis hat, ist auch nichts wert“
 Anfängliche Euphorie endete in Ernüchterung
 Schwierig, Biodiversität zu bepreisen
  Hohe Komplexität und gegenseitige Abhängigkeiten (viele Arten,
eingebettet in biophysische Zusammenhänge und komplexe Ökosysteme)
  Bepreisung von Biodiversität viel weniger erfolgreich als Bepreisung von
CO2
 CO2: Ein Gas  einfaches Ziel: Reduktion („Dekarbonisierung“)
 Steuern und Schaffung von Märkten verhältnismäßig einfach

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Raworth – Donut-Ökonomie

 Eine „Brille“, Perspektive, um auf Wirtschaft zu schauen


 Verwendete Indikatoren im Modell (z.B. Bildungsniveau und
materieller Fußabdruck) sind inkommensurabel (nicht auf einen
gemeinsamen Wert [z.B. Geld] reduzierbar)  Kosten-Nutzen-
Rechnung (monetarisiert verschiedene Aspekte)
 Ähnlicher Denkstil wie Karl Polanyi:
 Wirtschaft als in Gesellschaft und Natur eingebettet
 Unklar bleibt die konkrete Form der Beziehung von Wirtschaft,
Gesellschaft und Natur  daher ist es schwierig, konkrete
wirtschaftspolitische Empfehlungen abzuleiten
 Das Modell beschreibt Wirklichkeit (positive Wissenschaft), ist aber
bewusst auch wertend (normative Wissenschaft)

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Übung zur Donut-Ökonomie

SEITE 23 O‘NEILL ET AL. (2018)


Infos zum Quiz

 Damit das Quiz funktioniert bitten wir um Ihre Mitarbeit!


 Benutzen Sie für das Quiz den Laptop.
 Wer keinen Laptop mit hat kann ein Smartphone verwenden.

 Studierende, die sich mit zwei Geräten einloggen, werden mit Null
Punkten benotet!

 Zu jedem Vorbereitungsmodul gibt es ein Quiz.

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Quiz zur heutigen Einheit

 Das Quiz enthält Fragen zum Vorbereitungsmodul 2

 5 Fragen
 je 3 Antwortmöglichkeiten
 es gibt nur eine richtige Antwortmöglichkeit
 je 1 Punkt (max. 5 Punkte insgesamt)

SEITE 25
Quiz zur heutigen Einheit

 Die Zeit ist begrenzt!


 Nach 2 Minuten, oder wenn es im Hörsaal zu laut wird, wird das Quiz
geschlossen.

 Falls etwas nicht funktioniert hat, machen Sie einen Screenshot und
kommen Sie bitte nach der Einheit zu uns nach vorne!

SEITE 26
Quiz zur heutigen Einheit

www.quizizz.com/join

SEITE 27
Geben Sie den Game Code hier an

 Laptop  Smartphone

Geben Sie den Game Code ein

SEITE 28
Quiz zur heutigen Einheit

1. Geben Sie den Game Code ein.

Letzte Zahl der Matrikelnummer gerade / 0

558611
Letzte Zahl der Matrikelnummer UNgerade

345848
2. Geben Sie ausschließlich Ihre
Matrikelnummer ohne “h” als Namen ein!

z.B.: 01207313

SEITE 29
VIEL ERFOLG!

SEITE 30
Diskussion am 21. Oktober 2022 mit
Univ.Doz.Dr. Stefan Giljum
• Professor am Institut für „Mit 20 bis 30 Tonnen pro Kopf ist
ökologische Ökonomik der jährliche Verbrauch von
(Ecological Economics) Rohstoffen bei Europäerinnen und
• Department Europäern zehnmal so hoch wie
Sozioökonomie jener in Afrika oder Asien. Der
• Preis für Exzellente Lehre hohe Konsum in Europa wird dabei
2019 zunehmend durch Rohstoff-
entnahme und -verarbeitung in
anderen Weltregionen gedeckt.
Dadurch verschärft Europa
Umweltprobleme wie Klimawandel,
Entwaldung oder Wasserknappheit
und begibt sich besonders im
Bereich der fossilen Energieträger
und metallischen Rohstoffe in eine
starke Abhängigkeit.“

SEITE 31
Globale Ressourcennutzung:
Methoden, Analysen, Empfehlungen

Stefan Giljum
Institute for Ecological Economics
Wirtschaftsuniversität Wien (WU)

21. OKTOBER 2022


Forschungsgruppe ‘Global Resource Use’

Stefan Giljum
 Seit 2013 an der WU
 Interdisziplinäres Studium “Humanökologie und Umweltökonomie“
(Universität Wien, WU, BOKU)
 Doktoratsstudium in “Sozialer Ökologie“ (Institute for Social Ecology/BOKU)
 Habilitation in “Ecological Economics“ (WU)

Forschungsgruppe ‘Global Resource Use’


 www.wu.ac.at/en/ecolecon/research/global-resource-use
 Derzeit 10 ForscherInnen
 Hauptsächlich im Europäischen und internationalen Kontext
(Europäische Kommission, UNO, OECD, etc.)

SEITE 33 ZUWI I
Übergeordnete Forschungsfragen

 Wie können wir die Ressourcennutzung wirtschaftlicher


Aktivitäten messen? (Methoden, Daten, Indikatoren)

 Welche sind die Hot-spots des Ressourcenverbrauchs?


(Produkte, Sektoren, Wertschöpfungsketten)

 Welche globalen ökologischen und sozialen Folgen hat


unser Konsum?

 Wie kann die Wirtschaft in Richtung einer nachhaltigen


Ressourcennutzung und Klimaschonung verändert
werden?

SEITE 34 ZUWI I
Biophysische Basis der Wirtschaft

Inputs Outputs
Ecosystem
Materials
Waste
Energy Society

Economy
Emissions
Water
Wastewater
Land

PAGE 35 ZUWI I
Biophysische Basis der Wirtschaft

PAGE 36 ZUWI I
CO2 Fußabdruck der Ernährung Österreichs

THG-Emissionen verschiedener Produktgruppen nach Herkunftsregionen, 2013

Österreich Europa AF Asien LA NA OZ

SEITE 37 ZUWI I Quelle: FABIO Modell, 2020


EU Flächenfußabdruck: Bsp. Ölfrüchte

Ölfrüchte, die für andere Zwecke als Ernährung eingesetzt werden (z.B. Biotreibstoff, Rohstoff für chemische Industrie, etc.)

SEITE 38 ZUWI I Quelle: Bruckner et al., 2019


Analyse des globalen Bergbausektors
mit Satellitendaten

SEITE 39 ZUWI I Source: Maus et al., 2022


Analyse des globalen Bergbausektors
mit Satellitendaten
2019 satellite images: ~45,000 polygons, >101,000 km²

SEITE 40 ZUWI I Source: Maus et al., 2022


Analyse des globalen Bergbausektors
mit Satellitendaten

SEITE 41 ZUWI I
www.fineprint.global/viewer
Verlust von Tropenwald durch Bergbau:
Hotspot Indonesien

Borneo

Seit 2000: 1.600 km² direkter Waldverlust durch Bergbau (v.a. Kohle, Nickel, Zinn)

Plus indirekte Entwaldungseffekte durch Infrastruktur und Siedlungen

SEITE 42 ZUWI I Quelle: Giljum et al., 2022


www.materialflows.net

 Official database for the UN


Environment Programme (UNEP),
with partners in AUS and CHN

 Evaluation of Sustainable
Development Goals (SDGs):
8.4 and 12.2.

 Featuring visualisations of the UN


dataset, stories about global
resource use, country and raw
material profiles

 50,000+ users per year

SEITE 43 ZUWI I
SCP-HAT (Sustainable Consumption and
Production Hotspots Analysis Tool)

 Commissioned by UN Environment
Programme, developed by WU Vienna
and CSIRO
 Identifies hotspot areas of
unsustainable production and
consumption for national SCP and
climate policies
 Aims at supporting science-based
policy frameworks for SCP in almost
200 countries  SDG monitoring
 scp-hat.lifecycleinitiative.org
SEITE 44 ZUWI I
Zusammenfassung

 Globalisierung der Wirtschaft: Betrachtung der gesamten


Wertschöpfungskette  Produktions- plus Konsumperspektive

 Wissen über Hotspots von Umweltproblemen als Basis für


 Design und Monitoring von Politikmaßnahmen
 Managementmaßnahmen von Unternehmen
 Informationen für KonsumentInnen

 Zunehmende Nachfrage nach leicht zugänglicher,


verifizierbarer und verständlich kommunizierter Information
 Wissenschaftlicher Beitrag für Umbau der weltweiten
Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit
PAGE 45 ZUWI I
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

DEPARTMENT SOCIOECONOMICS
Institute for Ecological Economics
Welthandelsplatz 1, 1020 Vienna, Austria

UNIV.DOZ. DR. STEFAN GILJUM

T +43-1-313 36-5755
stefan.giljum@wu.ac.at
www.wu.ac.at

PAGE 46 ZUWI I
Bonusaufgabe zur Diskussionsveranstaltung
mit Stefan Giljum (1 Punkt)

 Gehen Sie auf MyLearn und öffnen Sie die Bonusaufgabe


 Beantworten Sie die drei Fragen:
 Beantworten Sie in zwei Sätzen: Welche Haupterkenntnisse nehmen Sie
aus dem Vortrag mit?
 Beantworten Sie in einem Satz: Was ist der materielle Fußabdruck?
 Wie unterscheiden sich die Produktions- und die Konsumperspektive?

SEITE 47
Das erwartet Sie im Modul 3

 Beschäftigung mit…
 …grünem Wachstum
 …Faktoren, die zu wirtschaftlichen Instabilitäten führen
 …wirtschaftlichen Ungleichgewichten
 …Finanzialisierung
 …Innovation und Veränderung

 Frage nach zukunftsfähiger Wirtschaftspolitik


 Wie kann die Wirtschaft stabilisiert werden?
 Wie sieht zukunftsfähige Wirtschaftspolitik „nach der Coronakrise“
und in der Klimakrise aus?
 Wie kann die Wirtschaft nachhaltig und gerecht gestaltet werden?

SEITE 48
Fragen?

 Stellen Sie Verständnisfragen und weiterreichende inhaltliche


Fragen gerne im Forum

 Wir beantworten diese gerne im Forum oder im Video der


kommenden Einheit

SEITE 49
Literaturverzeichnis

 Berik, G., Gaddis, E., Bagstad, K., & Lowry, J. (2011, 18.10.21). The Utah Genuine Progress Indicator (GPI), 1990 to 2007: A Report to the People of Utah, Utah
Population and Environment Council. https://utahpopulation.org/wp-content/uploads/2014/11/Utah_GPI__Report_v74_withabstract.pdf
 Clark, P. U., Shakun, J. D., Marcott, S. A., Mix, A. C., Eby, M., Kulp, S., ... & Plattner, G. K. (2016). Consequences of twenty-first-century policy for multi-millennial
climate and sea-level change. Nature climate change, 6(4), 360-369.
 Cobb, C., Glickman, M., & Cheslog, C. (2001, 18.10.21). The genuine progress indicator 2000 update. Redefining Progress Issue Brief.
http://www.rprogress.org/publications/2000_gpi_update.pdf.
 Dammerer, Q. (2020, 3.6.2020). Kann die Wirtschaft wachsen, während unser Verbrauch sinkt? Moment. https://www.moment.at/story/kann-die-wirtschaft-wachsen-
waehrend-unser-verbrauch-sinkt
 Deutscher Rat für Nachhaltige Entwicklung (2022, 5.5.22). Nachhaltige Entwicklung. https://www.nachhaltigkeitsrat.de/nachhaltige-entwicklung/
 Haberl, H., Wiedenhofer, D., Virág, D., Kalt, G., Plank, B., Brockway, P., . . . Creutzig, F. (2020). A systematic review of the evidence on decoupling of GDP, resource
use and GHG emissions, part II: synthesizing the insights. Environmental Research Letters, 15(6), 065003. doi:10.1088/1748-9326/ab842a
 HLK. (2020, 29.11.21). Gewessler: "Es geht um die nächsten zehn Jahre“. HLK.co.at. https://hlk.co.at/a/gewessler-es-geht-um-die-naechsten-zehn-jahre
 Jackson, T. (2016). Prosperity without growth: foundations for the economy of tomorrow. Routledge.
 Kirchengast, G., Kromp-Kolb, H., Steininger, K., Stagl, S., Kirchner, M., Ambach, Ch., Grohs, J., Gutsohn, A., Peisker, J., Strunk, B. (2019, 29.11.21). Referenzplan
als Grundlage für einen wissenschaftlich fundierten und mit den Pariser Klimazielen in Einklang stehenden Nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich (Ref-
NEKP). https://ccca.ac.at/wissenstransfer/uninetz-sdg-13-1
 Novy, A., Bärnthaler, R., Heimerl, V. (2020). Zukunftsfähiges Wirtschaften. (1. Auflage). Basel: Beltz Juventa.
 O’Neill, D. W., Fanning, A. L., Lamb, W. F., & Steinberger, J. K. (2018). A good life for all within planetary boundaries. Nature sustainability, 1(2), 88-95.
 Rosenberger G. (2019, 29.11.21). Klimaplan stellt Ökosteuer in den Raum. News ORF. https://orf.at/stories/3147995/
 Salzburger Nachrichten. (2019, 29.11.21). Klimaplan im Ministerrat beschlossen, von NGOs zerrissen. Salzburger Nachrichten online.
https://www.sn.at/panorama/oesterreich/klimaplan-im-ministerrat-beschlossen-von-ngos-zerrissen-80825545
 Schulz, S. (21.01.22, 12.05.22). Drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. UTOPIA. https://utopia.de/ratgeber/drei-saeulen-der-
nachhaltigkeit-modell/
 Steffen, W., Broadgate, W., Deutsch, L., Gaffney, O., & Ludwig, C. (2015). The trajectory of the Anthropocene: The Great Acceleration. The Anthropocene Review,
2(1), 81–98.
 Studyhelp (o.J., 6.5.21). Wachstumsprozesse. https://www.studyhelp.de/online-lernen/mathe/wachstumsprozesse/

SEITE 50
ao. Univ.Prof. Dr. Andreas Novy
Lehrveranstaltung: Zukunftsfähiges Wirtschaften I
Wirtschaftsuniversität Wien
13.05.2022

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