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Clicker: Gütermarkt (U7)

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Die Finanzmärkte
Überblick

 Geldmarkt
 Motive für die Geldhaltung
 Geldnachfrage und Zinssatz
 Geldangebot
 Gleichgewicht am Geldmarkt – Gleichgewichtszinssatz
 LM-Kurve

3 E I NHEIT 9
Die Finanzmärkte

 Grundannahmen
 Finanzmärkte zu einem einzigen Kapitalmarkt aggregiert
 Zwei Anlageformen
 unverzinstes Geld (liquide Mittel)
 verzinstes, kurzfristiges Wertpapier mit einer Laufzeit von einer Periode
 Gewähren von Krediten = Kauf der Wertpapiere
 Kreditaufnahme = Verkauf (Emission) der Wertpapiere

4 E I NHEIT 9
Rendite bzw. Verzinsung eines Wertpapiers

 Rendite (Nominalverzinsung) i des kurzfristigen Wertpapiers (für die


Restlaufzeit):
100  pB
i
pB

 pB … Kurs (Preis) des Wertpapiers


 100 … Nennwert bzw. Nominale, das ist der Betrag, den der Eigentümer des
WPs am Ende der Laufzeit erhält

 Bespiel: pB = 95, => i = (100-95)/95 = 0.053 = 5.3%


 pB = 90, => i = (100-90)/90 = 0.111 = 11.1%

 Je höher der Preis des WP, desto geringer die Rendite !

5 E I NHEIT 9
Gleichgewicht auf den Finanzmärkten

 Ein Gleichgewicht auf einem Finanzmarkt liegt vor, wenn Haushalte und
Firmen die gerade vorhandenen Bestände an diesen Papieren auch
tatsächlich halten wollen
 Der sog. Geldmarkt ist somit im Gleichgewicht wenn gilt:

M Md
 Da in unserem einfachen Finanzmodell nur zwei Anlageformen existieren,
impliziert eine bestimmte gewünschte Geldhaltung automatisch auch die
entsprechend gewünschte Wertpapierhaltung.

 Das hat zur Konsequenz, dass wenn die Gleichgewichtsbedingung für den
Geldmarkt erfüllt ist, automatisch auch die Gleichgewichtsbedingung für den
Wertpapiermarkt erfüllt sein muss:

B  Bd

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Motive für die Geldhaltung

 Das Halten von liquiden Mitteln ist mit Opportunitätskosten verbunden.

 Die Opportunitätskosten der Geldhaltung entsprechen den entgangenen


Zinserträgen (Nominalzinssatz i).

 Motive: Transaktionsmotiv, Vorsichtsmotiv, Spekulationsmotiv (nur bei


längerfristigen Wertpapieren)

 Es wird um so mehr Geld gehalten, je höher das nominelle Einkommen und


je niedriger der Nominalzinssatz i sind.

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Die Geldnachfrage

Geldnachfragefunktion: M d  p  Y  L( i )
()

M d = pY L(i)

Md

8 E I NHEIT 9
Das Geldangebot

 Unter dem Geldangebot versteht man die existierende, sich gerade im Umlauf
befindende Geldmenge.

 Möchte die Notenbank (EZB) die Geldmenge erhöhen, so kann das durch Ankauf von
Vermögenswerten geschehen (Geldschöpfung). Die häufigste Art der Geldschöpfung
besteht in einem Ankauf von Wertpapieren (Offenmarktgeschäfte).

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Spielarten der Geldschöpfung durch die NB

 Offenmarktgeschäfte: Darunter versteht man den An- und Verkauf von


Wertpapieren mit meist kurzer Laufzeit. Offenmarktgeschäfte stellen eine der
häufigsten Arten der Geldschöpfung durch die Notenbank dar.
 An- und Verkauf von Devisen, Gold oder noch nicht fälliger Wechsel
 Festlegung der sog. Leitzinssätze: Die Geschäftsbanken haben die Möglichkeit, sich
bei der Notenbank mittels sehr kurzfristiger Kredite zu refinanzieren, sollten sie
Geldbedarf haben. Sie können aber auch überschüssige Reserven bei der Notenbank
„parken“. Die entsprechenden Zinssätze für diese Geschäfte nennt man
Leitzinssätze. Diese werden von der Notenbank festgesetzt. Auf diese Weise kann die
Notenbank einerseits das Kreditvolumen an die Geschäftsbanken steuern (und damit
auch den Bargeldumlauf) und andererseits die kurzfristigen Zinssätze direkt
bestimmen.
 Quantitative Easing: (seit der Finanzkrise 2009) Dabei handelt es sich um den
Ankauf von langfristigen Anleihen. Damit solle nicht nur die Geldmenge ausgeweitet,
sondern auch direkt die längerfristigen Zinssätze gesenkt werden. Normalerweise
kaufen Notenbanken nur kurzfristige und sehr sichere staatliche Anleihen

10 E I NHEIT 9
Leitzinssätze

Die EZB legt für ihre


Transaktionen mit den
Geschäftsbanken drei
Leitzinssätze fest, die
sich auf Einlagen, auf
täglich fällige Kredite
und auf Spitzen-
refinanzierungen
beziehen.

Diese Leitzinsen
bestimmen maßgeblich
die gehandelten
Volumina.

Geldpolitik der EZB, Jan. 2003 – Dez. 2005


Der Zins am Tagesgeldmarkt bewegt sich im Zinskorridor zwischen
Spitzenrefinanzierungssatz und Einlagesatz .

11 E I NHEIT 9
Gleichgewicht am Geldmarkt

i Gleichgewichtbedingung: M s  pY  L(i )
Ms

Für ein gegebenes


Einkommen und Preisniveau
(Fixpreisannahme) ist ein
bestimmter Zinssatz, der
i1 Gleichgewichtszinssatz,
notwendig, damit die
Liquiditätswünsche der
Anleger genau der
i* umlaufenden Geldmenge
d entsprechen
M = pY L(i)
i2

Md
12 E I NHEIT 9
Gleichgewicht am Geldmarkt

i M0s M1s

M d= pY L(i)

i *0

i *1

Md

Effekt einer Geldmengenerhöhung auf den Zinssatz

13 E I NHEIT 9
Liquiditätsfalle

 Spezialfall: „Liquiditätsfalle“
 Geldnachfragefunktion ist horizontal. Somit führt eine
Geldmengenerhöhung zu keiner Zinssatzsenkung.

 D.h., die Anleger sind bereit, schon bei einer sehr kleinen Reduktion des
Zinssatzes nahezu beliebig viel an zusätzlichen liquiden Mitteln zu halten.

 Häufigster Fall: Nomineller Zinssatz = 0. In diesem Fall sind Wertpapiere


und Geld im Wesentlichen ident, beide liefern keinen Zinsertrag. Wenn die
Notenbank nun mit einer Offenmarktoperation die Geldmenge erhöht, Geld
gegen Wertpapiere tauscht, hat das letztendlich keinen Effekt.

14 E I NHEIT 9
Liquiditätsfalle

i
M s0 M s1 M s2
d
M = pY L(i) Geldnachfragefunktion horizontal:
Gelmengenerhöhung würde zu
keiner weiteren Zinssatzreduktion
führen.
Ein Zinssatz von 0 stellt die
Untergrenze für die
d
Wertpapierrendite dar  Zero
Lower Bound.

i*0

i*1
Md

Effekt einer Geldmengenerhöhung auf den Zinssatz, wenn Geldnachfrage sehr elastisch
ist: eine Liquiditätsfalle
15 E I NHEIT 9
Die LM-Kurve

1 6E I NHEIT 9
Instrumente der Notenbank zur Bestimmung des
Zinsniveaus

 Gleichgewichtsbedingung für den Geldmarkt:


M
 Y  L(i )
p
 Die Notenbank bedient sich eines Geldmengenziels als Politikinstrument. Die
Geldmenge Ms und das Preisniveau p können als exogen betrachtet werden. Damit
ist die linke Seite der Gleichgewichtsbedingung am Geldmarkt determiniert.
Steigt nun das Einkommen, so steigt die Geldnachfrage (rechte Seite) und daher
muss der Zinssatz ebenfalls steigen, damit ein Gleichgewicht am Geldmarkt wieder
hergestellt wird.
Dieser positive Zusammenhang zwischen Realeinkommen und Zinssatz wird als LM-
Kurve bezeichnet.

 Die Notenbank bedient sich eines Zinsziels als Politikinstrument. Das angestrebte
Zinsniveau wird mit i# bezeichnet. Die Notenbank muss die Geldmenge so
festsetzen, sodass bei gegebenen p und Y die Geldmarktgleichung erfüllt ist und sich
dabei ein Gleichgewichtszinssatz etabliert der genau i# entspricht. Die Geldmenge
wird somit zu einer endogenen Variable.

17 E I NHEIT 9
Festlegung des Zinsziels

 Das Zinsziel ist in erster Linie von der Inflationsrate abhängig: je höher die Inflation,
umso höher das Zinsziel (Inflation Targeting).
 Auch die Situation am Güter- bzw. Arbeitsmarkt spielt eine Rolle: je schlechter die
gesamtwirtschaftliche Situation, umso niedriger das Zinsziel.

 Die Bestimmung der Zinspolitik mithilfe der Taylor-Regel:


Das Zinsziel ist einerseits von der Abweichung der Inflationsrate π von ihrem
Zielwert und andererseits von der prozentuellen Abweichung des Outputs von
𝑌 −𝑌𝑁
seinem Vollbeschäftigungsniveau
𝑌

 Taylor-Prinzip: Bei höherer Inflation sollte die Notenbank den Realzins anheben.

18 E I NHEIT 9
Die „Taylor-Regel“

# ∗ # # 𝑦 −𝑦 𝑛𝑎𝑡
 Z.B.: 𝑖 = (𝑟 + 𝜋 ) + 𝑎 ∙ 𝜋 − 𝜋 +𝑏∙( )
𝑦 𝑛𝑎𝑡

 𝑖 # = angestrebter Nominalzins
 𝑟 ∗ = Realzins im langfristigen Gleichgewicht („natürlicher“ Realzins)
 𝜋 = Inflationsrate
 𝑦 = BIP
 𝜋 # = angestrebte Inflationsrate
 ynat = natürlicher Output, bzw. BIP bei Vollbeschäftigung
 a, b, ... Politikparameter, a>1

19 E I NHEIT 9
Die LM-Kurve bei einem exogenen Zinsziel i#

i# LM

Die LM-Kurve ist horizontal, wenn man annimmt, dass das Zinsziel der Notenbank i #
vom Einkommen unabhängig ist (exogen). Jeder Punkt auf der LM-Kurve ist mit einem
Gleichgewicht am Geldmarkt verknüpft.

20 E I NHEIT 9
Gleichgewicht auf den Finanzmärkten mit
Bankensektor

• Die Geldmenge M1 umfasst den Banknotenumlauf, inkl. Münzen, im


Nichtbankensektor und die Girokonten (täglich fällige Forderungen der
Nichtbanken gegenüber den Banken).

• Zusätzlich gewähren Banken auch Kredite und halten Liquiditätsreserven


(freiwillig und unfreiwillig).

• Verbindung mit der Gleichung der gewünschten Geldhaltung:


M
 Y  L(i )
p

• Liquide Mittel werden auf Bargeld (CU = Currency) und auf Girokonto (D =
Deposits) aufgeteilt.

21 E I NHEIT 9
Aufteilung der liquiden Mittel in CU und D

 Bargeldabflusskoeffizient c
 Anteil am Girokonto (1-c)
𝐶𝑈 𝑑 = 𝑐𝑀𝑑
𝐷 𝑑 = 1 − 𝑐 𝑀𝑑

 Reserverhaltung der Banken R ist proportional zu den Giroeinlagen D (Reserversatz


𝜃):
𝑅 𝑑 = 𝜃𝐷
 Monetäre Basis H (High Powered Money) = gesamter Banknotenumlauf
 Nachfrage nach Liquidität = der gewünschen Reservehaltung 𝑅 𝑑  Angebot an
Liquidität = gesamter Bargeldumlauf H minus Teil des privaten Bargelds:
𝐻 − 𝐶𝑈𝑑 = 𝑅 𝑑
 Durch Zusammenfügen der Gleichungen erhalten wir:
𝐻 − 𝑐𝑀𝑑 = 𝜃 1 − 𝑐 𝑀𝑑
 nach 𝑀𝑑 auflösen ergibt…

22 E I NHEIT 9
Giralgeldschöpfung

1
 𝑀𝑑 = 𝐻
𝑐+ 𝜃 (1−𝑐)

  Monetäre Basis mal dem Geldangebotsmultiplikator: Giralgeldschöpfung

 c = Bargeldabflusskoeffizient
 1-c = Anteil des liquiden Mittel am Girokonto
 θ = Reservesatz
 H = Monetäre Basis (High Powered Money) = gesamter Banknotenumlauf

 Die Geldmenge M1 ergibt sich daher als monetäre Basis mal dem
Geldschöpfungsmultiplikator. Die Geldmenge wird somit durch den Bankensektor
über das Ausmaß des reines Bargeldumlaufs ausgeweitet

 Geldangebotsmultiplikator kann allerdings in seiner Größe erheblich schwanken,


insbesondere dann, wenn die Geschäftsbanken aufgrund von Risikomanagement-
überlegungen oder Eigenkapitalerfordernissen ihre Reservehaltung verändern

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Vorbereitung für die 8. Clicker-Frage

Bitte lesen Sie als Vorbereitung für die kommende Umfrage auf

MyLearn -> Lernaktivitäten -> Vorbereitung für Umfragen

den vorgesehen Artikel.

Der Standard. 2017. China wächst


überraschend kräftig. 18. April 2017.

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