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Universität Zürich

Herbstsemester 2019

Banking & Finance I


Zusammenfassung

11. Dezember 2019


Corporate Finance
1 Einführung in die Corporate Finance
1.1 Was beinhaltet Corporate Finance
Unter Corporate Finance versteht man das Finanz- und Investitionsmanage-
ment eines Unternehmens. Man untersucht, welchen Einuss unternehmeri-
sche Entscheidungen auf heutige und zukünftige Einnahmen und Ausgaben
haben. Konkret stellen sich zwei übergeordnete Fragen: Wie kann sich ein
Unternehmen nanzieren und wie soll es die beschaenen Mittel einsetzen?
In der Bilanz gibt die Passivseite an, woher das zur Verfügung stehende Ka-
pital stammt, die Aktivseite gibt Hinweise, wie dieses investiert wurde. Es
muss einerseits sichergestellt werden, dass jederzeit genügend Liquidität vor-
handen ist, andererseits überschüssiges Kapital optimal angelegt wird. Im
engeren Sinne geht es um die Kapitalbeschaung und die spätere Kapital-
rückzahlung.

1.2 Unternehmenszweck und Ziele des Unternehmens


Das Ziel des Unternehmens ist die Maximierung des Unternehmenswertes.
Dafür existieren zahlreiche Unterziele, wie die Erwirtschaftung einer ange-
messenen Rendite oder die Sicherstellung des betrieblichen Fortbestands.

1.3 Finanzwirtschaftliches Zieldreieck


Die erste Zielsetzung ist, dass das Unternehmen jederzeit genügend Liquidi-
tät zur Verfügung hat, um eingegangene Zahlungsverpichtungen zu erfüllen.
Als zweite Zielsetzung gilt, eine angemessene Rendite zu erwirtschaften. Die-
se Forderung steht oftmals im Konikt zur ersten Zielsetzung, da auf liquide
Mittel kein Zins entfällt. Die dritte Zielsetzung ist ein angemessenes Risiko
nicht zu übersteigen. Dies lässt sich mit dem Ziel nach genügend Liquidität,
aber nicht mit der Forderung einer hohen Rendite vereinen. Dieser Zielkon-
ikt wird in der Fachsprache nanzwirtschaftliches Zieldreieck genannt.

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1.4 Wertmaximierung und Shareholder Value
Die Aktionäre tragen das primäre Risiko des Unternehmens. Dafür erhalten
sie eine angemessene Entschädigung sowie ein Mitspracherecht. Der aufgrund
des Aktienwertes berechnete Unternehmenswert kann sich vom tatsächlichen
Wert eines Unternehmens unterscheiden. Es existieren andere Ansätze um
den genauen Wert anhand der erwarteten Zahlungsströme zu berechnen.

1.5 Organisation des Finanzwesens


Die zentralen Tätigkeiten der Finanzabteilung eines Unternehmens sind die
Finanzplanung und -disposition sowie das Überwachen des gesamten nan-
ziellen Geschehens.
Der Controller übernimmt das Berichtwesen, vergleicht die aktuellen Soll-
und Ist-Werte und berät das Management bei Entscheidungen. Ausserdem
schützt er das Unternehmensvermögen und ist direkt dem Chief Financial
Ocer (CFO) unterstellt.
Die Aufgabe des Treasurers ist es hingegen, die tägliche Zahlungsbereit-
schaft sicherzustellen und kurzfristige Anlagen zu machen. Ausserdem über-
prüft er die Kreditwürdigkeit von Kunden und überwacht die Limiten und
Kreditbedingungen.

2 Investitionsrechnung
2.1 Einführung in die Investitionsrechnung
Unternehmen sind daran interessiert, die Aufwände tiefer zu halten als die
Erträge. Dabei gilt es eine ganze Reihe von Aspekten zu beachten:

• Gebundenes Kapital könnte unter Umständen in anderen Projekten


besser eingesetzt werden. Oftmals sind Entscheide jedoch nicht rück-
gängig machbar.

• Die Investitionsentscheidung beeinusst die strategische Ausrichtung


und die Risikobereitschaft eines Unternehmens.

• Das Timing für den Start eines Projekts ist ein wichtiger Entscheid.

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Der Prozess der Investitionsanalyse wird oftmals als Capital Budgeting be-
zeichnet, dabei werden die besten Projekte ausgewählt. Es wird in Sachin-
vestitionen, Finanzinvestitionen und immaterielle Investitionen unterschie-
den. Anhand der wirtschaftlichen Funktion kann in folgende Arten (mit Bei-
spielen) unterschieden werden, dabei ist es möglich, dass eine Investition in
mehrere Kategorien fällt.

• Ersatzinvestition: Bestehende Anlagen werden durch gleiche ersetzt.

• Rationalisierungsinvestition: Bestehende Anlagen werden durch ef-


zientere ersetzt.

• Umstellungsinvestition: Ersatz von bestehenden Anlagen, um mit


einem neuen Verfahren zu produzieren.

• Diversikationsinvestition: Horizontale Diversikation (neue Fabrik)


oder vertikale Diversikation (Kauf von Zulieferern).

2.2 Investitionsrechenverfahren
Es wird zwischen statischen und dynamischen Verfahren unterschieden. Sta-
tische Investitionsrechenverfahren erfreuen sich aufgrund ihrer Einfachheit
grosser Beliebtheit, sind jedoch eher ungenau. Im folgenden werden die wich-
tigsten Verfahren erläutert.

• Kostenvergleichsrechnung: Beurteilt zwei Investitionen nur aufgrund


deren durchschnittlichen jährlichen Kosten. Verrechnet werden die jähr-
lichen Betriebskosten, Zinskosten und Abschreibungen. In den meisten
Fällen sind die durchschnittlichen Betriebskosten gegeben, die durch-
schnittliche Abschreibung lässt sich durch den Wertverlust der Anlage
auf die Zeit dividiert berechnen. Für die Zinskosten wird das durch-
schnittlich gebundene Kapital (Anschaungswert und Liquidationswert
addiert und halbiert) mit dem kalkulatorischen Zinssatz multipliziert.
Da die Erlösseite komplett vernachlässigt wird, eignet sich diese Metho-
de nur sehr begrenzt für die Berechnung. Ausserdem werden zeitliche
Unterschiede im Anfall der Zahlungsströme nicht berücksichtigt und es
lässt sich keine Aussage über die Rentabilität machen.
Als Sunk Costs werden Kosten bezeichnet, die für die denitive Ent-
scheidung für ein Projekt nicht mehr relevant sind.

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• Gewinnvergleichsrechnung: Erweitert das vorgestellte Konzept um
die durchschnittlichen Betriebseinnahmen.
Es gilt die selben Punkte zu beachten wie bei der Kostenvergleichsrech-
nung.
• Rentabilitätsrechnung: Bei dieser Berechnungsmethode werden die
Reingewinne der Projekte in Bezug auf das durchschnittlich eingesetzte
Kapital betrachtet. Dies macht Projekte mit unterschiedlichem Kapi-
taleinsatz miteinander vergleichbar. Dabei wird der Reingewinn des
jeweiligen Projekts berechnet (Einnahmen werden mit den Ausgaben
und der Abschreibung subtrahiert, nicht mit den kalkulatorischen Zin-
sen) und durch das durchschnittlich gebundene Kapital dividiert.
Diese Methode ermöglicht einen Vergleich von Projekten mit unter-
schiedlichem Kapitaleinsatz, vernachlässigt jedoch Schwankungen im
Anfall der Zahlungsströme.
• Amortisationsrechnung oder Statische Payback-Methode: Die-
se Methode gibt Auskunft darüber, wie lange das Kapital für das jewei-
lige Projekt gebunden ist und wie gross somit das Investitionsrisiko ist.
Berechnet wird sie, indem die Investitionsausgaben durch den durch-
schnittlichen jährlichen Cash Flow (Einnahmen minus Ausgaben (ohne
Abschreibungen)) geteilt werden.
Statische Methoden werden in der Praxis häug als Ergänzung zu den dy-
namischen Verfahren angewendet, da sie relativ einfach in der Berechnung
sind.

2.3 Time Value of Money


Grundsätzlich gilt, dass der gleiche Betrag an Geld heute mehr wert ist als
morgen. Dies, da das Geld in der Zwischenzeit angelegt werden kann, meis-
tens Ination stattndet und zukünftige Geldströme unsicher sind. Zukünfti-
ge Geldströme müssen deshalb diskontiert werden, um den heutigen Gegen-
wert, den Present Value, zu erhalten. Um zukünftige Geldströme, den Future
Value, zu erhalten, werden die Geldströme abgezinst. Mithilfe des Diskontie-
rungssatzes lassen sich zukünftige Cash Flows mit heutigen vergleichen.
Bei einer jährlichen jeweils gleich bleibenden Rente lässt sich der Renten-
barwertfaktor (RBF) zur Abzinsung verwenden. Dieser wird mit dem Betrag
der Rente multipliziert und ergibt den gesamten Present Value.

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Oftmals wird Kapital unterjährig verzinst. Der Zinseszins ist dann grösser.
Der unterjährige Zins wird als R, die Anzahl Zinsperioden als m und die
Anzahl Jahre als t bezeichnet.
Die Berechnungsmethoden für die erwähnten Modelle werden nachfolgend
dargestellt.
• Future Value: F V = CF (1 + k)t
• Present Value: P V = CF
(1+k)t

1
• Rentenbarwertfaktor: RBF = 1
k
− k
(1+k)n

• Future Value unterjährige Verzinsung: F V = CF ∗ (1 + R t∗m


m
)
• Present Value unterjährige Verzinsung: P V = CF
R t∗m
(1+ m )

• Berechnung eektiver jährlicher Zins: i = (1 + R m


m
) −1
1
• Berechnung unterjähriger Zins: R = ((1 + i) m − 1) ∗ m
• Future Value stetige Verzinsung: F V = CF ∗ er∗T
• Present Value stetige Verzinsung: P V = CF ∗ e−r∗T
• Berechnung eektiver jährlicher Zins: i = er − 1

2.4 Dynamische Investitionsrechenverfahren


• Net Present Value (NPV): Sämtliche erwarteten Cash Flows wer-
den auf heute diskontiert. Daraus lässt sich erschliessen, ob ein Pro-
jekt einen Mehrwert bietet. Als Diskontierungszins wird oftmals der
Weighted Average Cost Of Capital (WACC) verwendet, der die Kosten
des Eigen- und Fremdkapitals verhältnismässig gleich miteinbezieht. Er
lässt sich wie gezeigt W ACC = EK∗K+F
GK
K∗K
berechnen.
T
X CF
N P V = −I + t
t=1 (1 + k)

Wird der Net Present Value gleich Null gestellt, deniert man den
daraus resultierenden Diskontierungszins als die Internal Rate of Re-
turn (IRR). Diese muss grösser als der Diskontierungszins sein, damit

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sich eine Investition lohnt. Die Renditezahl lässt sich einfacher als der
absolute Net Present Value interpretieren und wird deshalb oftmals
verwendet.

• Annuitätenmethode: Diese Methode berücksichtigt die Forderungen


nach einem minimalen Zins für das eingesetzte Kapital. Sie stellt einen
jährlich gleich bleibenden Zahlungsstrom dar. Es wird investiert, falls
die Annuität grösser als Null ist.

NP V
A=
RBF

3 Finanzplanung
3.1 Einleitung
Zentrale Fragen in der Finanzplanung sind, wie viel Fremd- und Eigenkapital
beschat werden sollen und wie viel dieses Kapitals das Unternehmen selbst
generieren kann (Innennanzierung) und wie viel auf dem Kapitalmarkt be-
schat werden muss (Aussennanzierung).

3.2 Finanzplanung
Als erstes muss der Kapitalbedarf berechnet werden. Dieser besteht in jedem
Falle aus langfristigen Investitionen (Anlagevermögen) und zudem der für
den Betrieb notwendigen Finanzierung (Umlaufvermögen). Der Anlagekapi-
talbedarf dient der Sicherung der Betriebsbereitschaft des Unternehmens,
während der Umlaufkapitalbedarf zur Sicherstellung der Durchführung des
Leistungsprozesses und der der Produktion dient.
Der Cash Cycle zeigt den Weg des Kapitals von der Herstellung, über die
Lagerbestände, die Verkäufe bis hin zu neuen Investitionen auf. Dabei darf
die Kapitalbindung des Umlaufvermögens nicht unterschätzt werden. Eine
eziente Gestaltung der Lagerhaltung ist von grosser Bedeutung.
Für den kurzfristigen Finanzplan (innerhalb von einem Jahr) stehen die
jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die Fähigkeit zur Aufnahme von zu-
sätzlichem Kapital im Vordergrund. Um die laufenden Einnahmen zu för-
dern, stehen operative (Verkaufsförderung, Beschleunigung Zahlungseingän-
ge, Sparmassnahmen), investitionsseitige (Desinvestitionen, Veräusserungen

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von Aktiven) und nanzierungsseitige Massnahmen (Verlängerung Kredito-
renfristen, Dividendenreduktion) zur Verfügung.

3.3 Finanzierungsarten
Bei der Aussennanzierung kommen folgende drei Finanzierungsarten in Fra-
ge:

• Kreditnanzierung: Kreditaufnahme von Fremdkapital.

• Beteiligungsnanzierung: Eigenkapital wird durch Eigentümer be-


reitgestellt.

• Hybridnanzierung: Mischform aus Fremd- und Eigenkapital.

• Desinvestition: Nicht benötigte Aktiven werden veräussert.

Für die Innennanzierung stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

• Selbstnanzierung: Zurückbehaltene Gewinne werden investiert.

• Finanzierung aus Abschreibungswerten: In Anlagevermögen ge-


bundenes Kapital wird freigesetzt.

• Finanzierung aus Rückstellungen: Gebildete Rückstellungen wer-


den aufgelöst.

3.4 Charakteristik von Eigenkapital und Fremdkapital


Das Eigenkapital setzt sich aus dem eingebrachten Grundkapital (Agio) und
Gewinnreserven (zurückbehaltene Gewinne) zusammen und steht auf unbe-
grenzte Zeit zur Verfügung. Eigenkapital dient als Gründungsvoraussetzung
für ein Unternehmen und hat unter anderem eine Finanzierungs- und Haf-
tungsfunktion. Es erhöht die Investitionsexibilität und reduziert die Zah-
lungsverpichtungen durch eine erhöhte Eigennanzierung.
Fremdkapital hingegen ist Gläubigerkapital, auf das ein fester Zinssatz
bezahlt wird. Es ist oftmals exibler und schneller verfügbar, jedoch auch
teurer.

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3.5 Beteiligungsnanzierung
Stellt der Eigentümer Kapital bereit, handelt es sich um eine Beteiligungs-
nanzierung. Bei einer Unternehmensgründung muss Aktienkapital in der Hö-
he von mindestens CHF 100'000.- vorhanden sein, wovon mindestens 50'000.-
einbezahlt sein muss.
Bei Namensaktien ist der Name und Wohnort des Aktionärs dem Un-
ternehmen bekannt. Bei vinkulierten Namensaktien können Aktionäre vom
Erwerb einer Aktie ausgeschlossen werden. Inhaberaktien hingegen sind an-
onym. Für Partizipationskapital gelten die gleichen Bedingungen wie für Ak-
tien, jedoch kann der Halter nicht an der Generalversammlung teilnehmen
und hat kein Mitspracherecht.
Es gibt drei Arten von Aktienkapitalerhöhungen. Die ordentliche Kapi-
talerhöhung wird an der Generalversammlung genehmigt und dient der Er-
höhung des Aktienkapitals. Bei der genehmigten Kapitalerhöhung hat das
Management von den Aktionären das Recht, in einer denierten Zeit die
Erhöhung durchzuführen. Dadurch kann schnell reagiert werden. Die dritte
Möglichkeit ist die bedingte Kapitalerhöhung. Dabei entscheiden Dritte über
den Umfang und Zeitpunkt. Bei sämtlichen Arten gelten Rechte und Gesetze
in Bezug auf den Umfang und andere Punkte. Gründe für Kapitalerhöhun-
gen können Wachstum, rechtliche Vorschriften (z. B. Eigenkapitalquote bei
Banken) oder vorteilhafte Bedingungen sein.
Werden neue Aktien hinausgegeben sinkt der eektive Anteil eines jeden
Investors am Unternehmen. Durch die Ausgabe eines Bezugsrechts sollen
die Aktionäre von den negativen Folgen eines solchen Ereignisses geschützt
werden. Mit einem Bezugsrecht dürfen neue Aktien gekauft werden oder es
kann verkauft werden. Der Erlös entschädigt die durch die Kapitalerhöhung
entstehende Kapitalverwässerung. Der Wert des Bezugsrechts lässt sich durch
folgende Formel berechnen.

Aktienkurs − Bezugspreis
Bezugsrecht = AnnzahlalteAktien
AnzahlneueAktien
+1

Die Herausgabe von Gratisaktien führt zu einer Verbilligung des Aktien-


wertes, ändert aber nichts an den Besitzverhältnissen.
Die Erstplatzierung von Aktien an der Börse wird als Initial Public Oe-
ring (IPO) bezeichnet. Dadurch wird ein kostengünstiger Zugang zu Fremd-
kapital, eine Verteilung des Risikos sowie eine bessere Handelbarkeit der Ak-

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tien erreicht. Oftmals ist es schwierig, den angemessenen Aktienpreis festzu-
legen.
Als kurzfristiges Fremdkapital wird Geld bezeichnet, dass innerhalb eines
Jahres zurück bezahlt werden muss. Beispiele sind Kontokorrente, Kunden-
und Lieferantenkredite oder kurzfristige Bankkredite. Mittelfristiges Fremd-
kapital sind zum Beispiel Darlehen oder Kassenobligationen, die innerhalb
von eins bis drei Jahren zurück bezahlt werden müssen. Hypotheken und Ob-
ligationen mit einer Laufzeit von länger als drei Jahren gelten als langfristiges
Fremdkapital.

3.6 Innennanzierung
Bei der Innennanzierung werden Finanzmittel direkt aus der operativen Tä-
tigkeit generiert, ohne dass Zinsen oder dergleichen bezahlt werden müssen.
Geld aus Abschreibungen und Rückstellungen kann bis zur Verwendung auch
anderswertig gebraucht werden.
Unter der Selbstnanzierung versteht man die Beschaung von Kapital
durch Zurückbehalten von Gewinnen. Dies kann entweder oen oder verdeckt
mithilfe von stillen Reserven geschehen, in dem die Aktiven unterbewertet
oder die Passiven überbewertet werden.
Finanzierung aus Abschreibung bezieht sich auf die Tatsache, dass bei
einer Abschreibung nicht wirklich Geld aus dem Unternehmen iesst und sie
trotzdem als Aufwand ausgezeichnet wird.

3.7 Kreditnanzierung
Wird Fremdkapital am Kapitalmarkt aufgenommen, spricht man von einer
Kreditnanzierung. Die Elastizität und Spontanität der Kreditnanzierung
ist ein bedeutender Vorteil, wichtig ist ein optimales Verhältnis von Fremd-
und Eigenkapital.
Mithilfe von Ratingklassen wird die Bonität eines Unternehmens angege-
ben. Oftmals existieren etwa sechs bis zehn Klassen.
Neben klassischen Bonds existieren auch Zero-Coupons, die keine peri-
odische Zinszahlung enthalten, sondern den gesamten Nennwert (Kaufpreis
inklusive Zins) am Ende der Laufzeit zurückerstatten. Die Rendite auf Verfall
(YTM) entspricht dem tatsächlichen Zinssatz pro Jahr und lässt sich über
bekannte Formeln berechnen.

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3.8 Hybride Finanzierung
Von einer hybriden Finanzierung spricht man, wenn die eindeutige Einteilung
in Fremd- und Eigenkapital nicht möglich ist. Wandel- und Optionsanleihen
sind ein Beispiel für diese immer populärer werdende Finanzierungsart.

3.9 Optimale Finanzierung/Leverage


Die Wahl des Verhältnisses von Fremdkapital zu Eigenkapital hat einen be-
deutenden Einuss auf die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, kurz ROI).
Der Leverage-Eekt befasst sich mit dem Einuss der Finanzierung eines
Unternehmens auf die Rentabilität des Eigenkapitals. Ein positiver Leverage-
Eekt resultiert, wenn die Rentabilität des Gesamtkapitals grösser als dieje-
nige des Eigenkapitals ist. Die Formel lautet wie folgt.
FK
ROI = Gesamtkapitalrendite + ∗ (Gesamtkapitalrendite − ROI)
Rendite-Leverage-Effekt
EK
rGK= (Reingewinn + Fremdkapitalzinsen) /Gesamtkapital
Das Risiko für das Eigenkapital erhöht sich mit zunehmendem Fremdkapi-
tal, da unter anderem im Falle eines Konkurs zuerst das Fremdkapital aus
der Konkursmasse bedient wird. Das Risiko des Eigenkapitals lässt sich mit
folgender Formel berechnen.
FK
RisikoEigenkapital = RisikoGesamtkapital ∗ (1 + )
EK

4 Unternehmensbewertung
4.1 Anlässe und Motivation zur Unternehmensbewer-
tung
Gründe für Unternehmensbewertungen können vielfältig sein. Die wichtigsten
sind nachfolgend aufgelistet.

• Fusionen und Übernahmen

• Management Buy-Out oder Sin-o

• Nachfolgeregelung

• Wechsel der Gesellschaften

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• Börsengang

• Steuerliche Bewertung für Vermögenssteuer

• Gesetzliche Gründe, insbesondere bei Erbschaften

Desinvestitionen können aufgrund von Konzentrationen auf das Kerngeschäft,


Illiquidität oder kartellrechtlichen Entscheiden geschehen.

4.2 Grundsatzproblem der Unternehmensbewertung


Die Bestimmung des richtigen Wertes eines Unternehmens ist beinahe un-
möglich, denn die Bewertung von immateriellen Gütern, wie Wissen, Patente
Wert
und Kundenstamm ist sehr subjektiv. Der Preis eines Unternehmens muss
auch nicht zwingend dem bezahlten Preis entsprechen.

4.3 Durchschnittlicher Kapitalkostensatz (WACC)


Der durchschnittliche Kapitalkostensatz (WACC) misst, wie gross die Kos-
ten für das im Unternehmen eingesetzte Kapital, respektive die erwarteten
Renditen der Anleger, sind. Der WACC sollte aus Sicht des Unternehmens
so tief wie möglich gehalten werden und lässt sich wie folgt berechnen.

F K ∗ k + EK ∗ k
W ACC =
GK

4.4 Substanzwertmethode
Der Substanzwert eines Unternehmens ist die Summe aller Vermögenswerte.
Bevor dieser jedoch ermittelt werden kann, muss die Bilanz um die stillen
Reserven bereinigt werden. Stille Reserven werden beispielsweise durch eine
überhöhte Abschreibung einer Maschine oder einer überhöhten Rückstellung
gebildet. Aufgelöst werden stille Reserven bei Bedarf oder wenn es neue Buch-
haltungsregeln erfordern.
Der Bruttosubstanzwert setzt sich aus der Summe sämtlicher Aktiven
(inklusive stiller Reserven) zusammen, während beim Nettosubstanzwert das
Fremdkapital vom Bruttosubstanzwert abgezogen wird.

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4.5 Ertragswertmethode
Der Unternehmenswert auf Basis der Ertragswertmethode entspricht der
Summe aller geschätzten zukünftigen Gewinne eines Unternehmens, welche
mit dem risikoadäquaten Zinssatz auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert
werden. Es existiert ein Bruttoertragswert und ein Nettoertragswert nach
folgender Berechnung.

RG + F remdkapitalzins
Bruttoertragswert =
W ACC
RG + F remdkapital
N ettoertragswert = − F Remdkapital
W ACC

4.6 Mittelwert-Methode
Bei der Mittelwert-Methode wird ein gewichteter Mittelwert des Nettosubstanz-
und Nettoertragswertes berechnet. Es existiert die Wiener Methode, welche
dem Mittelwert der beiden Werte entspricht und die Schweizer Methode,
welche den Ertragswert doppelt gewichtet.

SW + EW SW + 2 ∗ EW
MW = −>
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4.7 Goodwill
Der Substanz- und Ertragswert eines Unternehmens unterscheiden sich häu-
g, da auch immaterielle Werte existieren. Diese nicht messbaren und bilan-
zierungsfähigen Werte werden als Goodwill bezeichnet. Dieser lässt sich aus
der Dierenz zwischen dem Ertragswert und dem Substanzwert berechnen.

4.8 Discounted Cash-ow Ansatz


Der Unternehmenswert lässt sich als Summe der in Zukunft erwarteten risiko-
gerecht diskontierten Rücküsse bezeichnen. Zur Berechnung müssen zuerst
die Free Cash-ows analysiert werden.

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FCF = RG + FK Zinsen
+ Nicht liquiditätswirksame Aufwendungen (z. B. Abschreibungen) -
liquiditätswirksame Erträge
- Zunahme des Umlaufvermögens
- Investitionen ins Anlagevermögen

Auf der Gesamtkapitalebene werden die geschätzten FCF mit einem risi-
kogerechten Zinssatz, in der Regel dem WACC abgezinst. Der Brutto-DCF
lässt sich demnach wie folgt berechnen.
X F CF
DCF = t=0 (1 + W ACC)
Für den Netto-DCF wird nachstehende Formel verwendet.
X F CF
DCF = − FK
t=0 (1 + W ACC)
Für die erwarteten Cash Flows weiterer Jahre wird der Residualwert ver-
wendet. Dieser berechnet sich aus dem letzten FCF multipliziert mit dem
WACC.

Banking
5 Einführung Banking
5.1 Die Akteure eines Finanzsystems und des Finanz-
platzes Schweiz
Im Allgemeinen werden Finanzintermediäre als Vermittler zwischen Kapital-
nehmern und Kapitalgebern bezeichnet. Eine zentrale Rolle von Bankinsti-
tuten ist die Vermittlung von Kapital und die Sicherstellung des Geldkreis-
laufes. Überschüssiges Geld wird von Sparern oft auf Bankkonti angelegt,
da die Bargeldhaltung keine Renditen abwirft und auf einem Bankkonto ein
Zinsbetrag erzielt werden kann. Bankinstitute vollbringen eine Kaptialtrans-
formation und somit einen Mehrwert für die Volkswirtschaft.

• Losgrössentransformation: Sparer wollen oftmals relativ kleine Bei-


träge auf der Bank deponieren, während Kreditnehmer, zum Beispiel

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Unternehmen für Investitionen, oftmals eine grössere Menge an Kapital
benötigen. Die Bank bündelt mehrere kleinere Spareinlagen und gibt
sie als einen Kredit weiter.

• Fristentransformation: Eekten mit kurzen Laufzeiten werden in


Eekten mit langer Laufzeit umgewandelt.

• Risikotransformation: Da das Kapital auf mehrere, möglichst un-


korrelierende Kreditnehmer verteilt wird, ist das Risiko von Kapital-
verlusten für den einzelnen Sparer kleiner.

Weitere Gründe, die für das Konto bei einer Bank sprechen, ist die Zahlungs-
vermittlung sowie die sichere Verwahrung und Anlage von Geldern.
Die weiteren Akteure des Schweizer Finanzplatzes werden nachfolgend
mit ihren Aufgaben erwähnt.

• Schweizer Nationalbank (SNB): Unabhängige Zentralbank, primär


für die Gewährleistung der Preisstabilität verantwortlich. Weitere Auf-
gabenbereiche sind:

 Führung der Geldpolitik der Schweiz durch Steuerung der Liquidi-


tät am Geldmarkt sowie Herausgabe der Banknoten und Münzen.
 Zahlungsverkehr zwischen den Banken erleichtern.
 Verwaltung von Währungsreserven des Bundes.
 Überwachen und analysieren des Finanzsystems um die Stabilität
zu gewährleisten.
 Unterstützen und nanzieren des Bundes.
Finanzmarktaufsicht (FINMA): Überwacht Banken, Versicherun-
gen und Börsen und reguliert den Finanzmarkt mithilfe von Regulie-
rungen und Gesetzen. Sie ist ausserdem für die Bekämpfung von Geld-
wäsche verantwortlich.

• SIX Gruppe: Betreibt eine wettbewerbsfähige Infrastruktur für den


Schweizer Finanzplatz.

• Schweizer Bankiervereinigung (SBVg): Vertritt die Interessen der


Schweizer Banken gegenüber Behörden als Dachverband der Banken.

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• Einlagensicherung (esisuisse): Deckt Kundengelder im Falle eines
Konkurses einer Bank bis CHF 100'000.. Sämtliche, in der Schweiz
agierenden Banken sind verpichtet, an der Einlagensicherung teilzu-
nehmen.

5.2 Der Finanzplatz Schweiz und seine Bedeutung


Der Finanzplatz Schweiz gilt als weltweit bedeutendster und spielt für den
unermesslich hohen Wohlstand und die konkurrenzlos starke Wirtschaft der
Schweiz eine zentrale Rolle. Der direkte Anteil des Finanzsektors am Brut-
toinlandprodukt (BIP) beträgt 2018 um 9%. Auch als Arbeitgeber spielt der
Bankensektor eine wichtige Rolle, so waren 2018 rund 200'000 Menschen bei
Finanzdienstleistern beschäftigt. Im internationalen Vergleich gilt der Schwei-
zer Finanzplatz als relativ stabil und krisensicher.

5.3 Die Geschäftsfelder der Banken


Auf die einzelnen Geschäftsfelder der Banken wird in Kapitel 6 eingegangen.

5.4 Die Banken in der Schweiz


zur Vereinfachung werden die Schweizer Banken von der SNB in sieben Grup-
pen eingeteilt.

• Kantonalbanken: Banken, bei denen der Kanton jeweils mehr als


ein Drittel des Kapitals sowie der Stimmen besitzt. Es existiert eine
Staatsgarantie des entsprechenden Kantons.

• Grossbanken: Dazu zählen die UBS AG, UBS Switzerland AG, Cre-
dit Suisse AG und Credit Suisse (Schweiz) AG. Die Grossbanken sind
Universalbanken und in allen Geschäftsbereichen tätig. Die Einteilung
in einen Schweizer und einen internationalen Bereich erfolgte, um im
Krisenfall die internationale Unternehmung einfacher abstossen zu kön-
nen. Beide Banken gelten als systemrelevant und haben deshalb faktisch
eine Staatsgarantie.

• Regionalbanken und Sparkassen: Oft im klassischen Kredit- und


Einlagengeschäft tätig.

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• Raieisenbanken: Die Raieisen-Gruppe ist eine Organisation aus
über 300 selbständigen, lokal organisierten Genossenschaften. Dieser
Bankenverbund ist das drittgrösste Finanzinstitut der Schweiz und gilt
ebenfalls als systemrelevant.

• Privatbanikers, Filialen ausländischer Banken und übrige Ban-


ken: Diese Gruppe von Banken stellen einen kleinen Teil in der Schwei-
zer Finanzwelt dar und sind an dieser Stelle nicht weiter von Bedeu-
tung.

5.5 Bank-Bilanz und Erfolgsrechnung


Die Bilanz und Erfolgsrechnung einer Bank ist vereinfacht in Abbildung 1 zu
sehen.

Abbildung 1: Bilanz und Erfolgsrechnung einer Bank

5.6 Exkurs: Geschichte der Banken in der Schweiz


Bereits im 13. Jahrhundert erlangte der Geldverkehr in der Schweiz aufgrund
der Handelswege über die Alpen zunehmend an Bedeutung. Es entstanden
zahlreiche Wechselstuben, die nebenbei auch kurzfristige Wechselkredite ver-
gaben.
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden zahlreiche Privatbanken. Sie über-
nahmen die Anlage von überschüssigen Geldern, welche aufgrund fehlen-
der Investitionsmöglichkeiten im eigenen Land im Ausland angelegt werden
mussten.
Im Jahre 1854 fusionierte die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) mit
mit dem Schweizerischen Bankenverein (SBV) zur UBS. Zwei Jahre später

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wurde die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) von Alfred Escher zur Finan-
zierung der Gotthardbahn gegründet. Sie agiert heute als Credit Suisse.
1907 wurde die Schweizerische Nationalbank (SNB) gegründet.
Die politischen Entwicklungen der letzten Jahre machen dem Schweizer
Finanzsektor immer mehr zu schaen. Das Aufheben des Bankgeheimnis-
ses sowie das politische Tolerieren von unbegründeten Strafzahlungen von
Drittstaaten führen zu immer schwierigeren Bedingungen für die Banken. Es
scheint als würde die Politik die Bedeutung des Finanzsektors für die Wirt-
schaft nicht verstehen.

6 Geschäftsfelder in Banking
6.1 Commercial und Retail Banking
Das Commercial und Retail Banking übernimmt eine zentrale Rolle in der
Volkswirtschaft. Dabei wird nicht benötigtes Kapital von Sparern verwaltet
und weiter vermittelt. Dieses Geschäftsmodell wird oft auch Zinsdierenz-
geschäft genannt. Das Commercial Banking konzentriert sich auf Geschäfts-
kunden, währen das Retail Banking für Privatkunden verantwortlich ist.
Beim Commercial und Retail Banking wird oftmals auch von Massen-
geschäft gesprochen, da standardisierte Produkte und Dienstleistungen zum
Einsatz kommen. Dies sind beispielsweise Konten, Debitkarten, E-Banking,
Kreditkarten oder Reisechecks.
Ein vergebender Kredit kann entweder durch einen Sachwert, zum Bei-
spiel eine Immobilie, gedeckt sein oder nicht gedeckt sein. Im zweiten Falle
werden höhere Zinsen für das grössere Risiko verlangt.

6.2 Private Banking


Beim Private Banking werden verschiedene massgeschneiderte Vermögensverwaltungs-
und Anlageberatungsmandate für wohlhabende Kunden angeboten. Diese in-
dividualisierten Lösungen werden oftmals Kunden ab einem Vermögen von
etwa CHF 500'000. angeboten. Der Schweizer Finanzplatz ist in diesem Be-
reich weltweit führend. Die Banken verdienen dabei nicht an einem Zinssatz,
sondern verrechnen den Kunden Kommissionen für Leistungen und Bera-
tungsmandate. Folgende Kennzahlen existieren zum Private Banking.

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• Assets under Management (AUM): Summe der verwalteten Kun-
dengelder.

• Net New Money (NNM): Summe des Zu- oder Abusses der ver-
walteten Vermögen.
Die einzelnen Geschäftsfelder des Private Bankings werden nachfolgend auf-
geführt.
• Anlageberatung: Beratungs- und Informationsdienstleistungen für
Kunden.

• Vermögensverwaltung: Verwaltung des Kundenvermögens durch die


Bank.

• Debotgeschäft: Entweder ordentliche Verwaltung von Anlage durch


ein oenes Depot oder lagern von Vermögensgegenständen in einem ver-
schlossenen Depot, die keine Verwaltung benötigen, wie beispielsweise
Bilder.

• Financial Planning: Verschiedene Dienstleistungen ausserhalb des


klassischen Beratungsmandates, wie Steuerberatung, Nachlassplanung
oder Vorsorgeplanung.

6.3 Investment Banking


Für das Investment Banking existiert keine klar abgrenzende Denition. Zu
den Aufgaben des Investment Bankings gehört das Durchführen von Fusionen
und Übernahmen, der Eigenhandel, die Anlageberatung von institutionellen
Kunden sowie das Platzieren von eigenen Produkten. Der Erfolg des Invest-
ment Bankings ist stark von der Stimmung auf den internationalen Märkten
abhängig und somit mit einem grossen Risiko behaftet.

7 Bankkrisen und Regulierung


7.1 Ursachen, Bedeutung und Auswirkungen von Bank-
krisen
Wenn Banken in kritische Situationen kommen, sind Ansteckungseekte auf
das gesamte nationale und internationale Bankensystem und die Volkswirt-

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schaft möglich. Aus diesem Grunde werden sie streng reguliert und kontrol-
liert.
Von einer Bankenkrise wird gesprochen, wenn eine grosse Zahl von Ban-
ken zahlungsunfähig ist. Dies kann aufgrund der Fristentransformation auch
vorkommen, wenn die Bank eigentlich genug Geld hätte. Um eine jederzeiti-
ge Liquidität zu garantieren, müssen Eigenmittel-Quoten eingehalten werden.
Die negativen externen Eekte einer kritischen Situation für andere Banken
und die Realwirtschaft sind die folgenden.
• Dominoeekte: Durch die Vernetzung der Banken untereinander kann
die Krise einer Bank zu Krisen bei weiteren Instituten führen.
• Signalwirkung: Das Misstrauen von Einlegern in eine Bank führt zu
einem Vertrauensverlust anderer Einleger gegenüber weiteren Banken.
Dies kann zu einem Bank-Run führen, wenn die Kunden ihr Geld sofort
zurück wollen.
• Vernetzung mit der Realwirtschaft: Durch Tätigkeiten in der Re-
alwirtschaft, beispielsweise dem Kreditgeschäft oder der Organisation
des Zahlungsverkehrs, kann die Insolvenz einer Bank zu Problemen in
der übrigen Wirtschaft führen.
Während der Finanzkrise 2007 mussten einige Staaten ihre Banken nan-
ziell unterstützen oder verstaatlichen, um die negativen Auswirkungen der
Bankenkrise auf die Realwirtschaft zu minimieren.

7.2 Bankregulierung
Es existieren verschiedene Instrumente zur Regulierung von Banken. In der
Schweiz beaufsichtigt primär die Bankenaufsicht FINMA die Finanzinstitu-
te. Diese kümmert sich um die Einhaltung der der Gesetzgebung und der
Bankregulierungen. Ausgewählte Regulatorien werden nachfolgend erklärt.
• Basler Regulatiorien: Bestimmt die Höhe der Eigenmittel, die eine
Bank halten muss. Ausserdem wird die Systemrelevanz von Finanzin-
stituten beurteilt.
• BankG: Stellt Bewilligung für den Betrieb einer Bank aus und regelt
das Vorgehen im Konkursfall.
• BankV: Konkretisiert das Bankgesetz.

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