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Herbstsemester 2019
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1.4 Wertmaximierung und Shareholder Value
Die Aktionäre tragen das primäre Risiko des Unternehmens. Dafür erhalten
sie eine angemessene Entschädigung sowie ein Mitspracherecht. Der aufgrund
des Aktienwertes berechnete Unternehmenswert kann sich vom tatsächlichen
Wert eines Unternehmens unterscheiden. Es existieren andere Ansätze um
den genauen Wert anhand der erwarteten Zahlungsströme zu berechnen.
2 Investitionsrechnung
2.1 Einführung in die Investitionsrechnung
Unternehmen sind daran interessiert, die Aufwände tiefer zu halten als die
Erträge. Dabei gilt es eine ganze Reihe von Aspekten zu beachten:
• Das Timing für den Start eines Projekts ist ein wichtiger Entscheid.
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Der Prozess der Investitionsanalyse wird oftmals als Capital Budgeting be-
zeichnet, dabei werden die besten Projekte ausgewählt. Es wird in Sachin-
vestitionen, Finanzinvestitionen und immaterielle Investitionen unterschie-
den. Anhand der wirtschaftlichen Funktion kann in folgende Arten (mit Bei-
spielen) unterschieden werden, dabei ist es möglich, dass eine Investition in
mehrere Kategorien fällt.
2.2 Investitionsrechenverfahren
Es wird zwischen statischen und dynamischen Verfahren unterschieden. Sta-
tische Investitionsrechenverfahren erfreuen sich aufgrund ihrer Einfachheit
grosser Beliebtheit, sind jedoch eher ungenau. Im folgenden werden die wich-
tigsten Verfahren erläutert.
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• Gewinnvergleichsrechnung: Erweitert das vorgestellte Konzept um
die durchschnittlichen Betriebseinnahmen.
Es gilt die selben Punkte zu beachten wie bei der Kostenvergleichsrech-
nung.
• Rentabilitätsrechnung: Bei dieser Berechnungsmethode werden die
Reingewinne der Projekte in Bezug auf das durchschnittlich eingesetzte
Kapital betrachtet. Dies macht Projekte mit unterschiedlichem Kapi-
taleinsatz miteinander vergleichbar. Dabei wird der Reingewinn des
jeweiligen Projekts berechnet (Einnahmen werden mit den Ausgaben
und der Abschreibung subtrahiert, nicht mit den kalkulatorischen Zin-
sen) und durch das durchschnittlich gebundene Kapital dividiert.
Diese Methode ermöglicht einen Vergleich von Projekten mit unter-
schiedlichem Kapitaleinsatz, vernachlässigt jedoch Schwankungen im
Anfall der Zahlungsströme.
• Amortisationsrechnung oder Statische Payback-Methode: Die-
se Methode gibt Auskunft darüber, wie lange das Kapital für das jewei-
lige Projekt gebunden ist und wie gross somit das Investitionsrisiko ist.
Berechnet wird sie, indem die Investitionsausgaben durch den durch-
schnittlichen jährlichen Cash Flow (Einnahmen minus Ausgaben (ohne
Abschreibungen)) geteilt werden.
Statische Methoden werden in der Praxis häug als Ergänzung zu den dy-
namischen Verfahren angewendet, da sie relativ einfach in der Berechnung
sind.
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Oftmals wird Kapital unterjährig verzinst. Der Zinseszins ist dann grösser.
Der unterjährige Zins wird als R, die Anzahl Zinsperioden als m und die
Anzahl Jahre als t bezeichnet.
Die Berechnungsmethoden für die erwähnten Modelle werden nachfolgend
dargestellt.
• Future Value: F V = CF (1 + k)t
• Present Value: P V = CF
(1+k)t
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• Rentenbarwertfaktor: RBF = 1
k
− k
(1+k)n
Wird der Net Present Value gleich Null gestellt, deniert man den
daraus resultierenden Diskontierungszins als die Internal Rate of Re-
turn (IRR). Diese muss grösser als der Diskontierungszins sein, damit
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sich eine Investition lohnt. Die Renditezahl lässt sich einfacher als der
absolute Net Present Value interpretieren und wird deshalb oftmals
verwendet.
NP V
A=
RBF
3 Finanzplanung
3.1 Einleitung
Zentrale Fragen in der Finanzplanung sind, wie viel Fremd- und Eigenkapital
beschat werden sollen und wie viel dieses Kapitals das Unternehmen selbst
generieren kann (Innennanzierung) und wie viel auf dem Kapitalmarkt be-
schat werden muss (Aussennanzierung).
3.2 Finanzplanung
Als erstes muss der Kapitalbedarf berechnet werden. Dieser besteht in jedem
Falle aus langfristigen Investitionen (Anlagevermögen) und zudem der für
den Betrieb notwendigen Finanzierung (Umlaufvermögen). Der Anlagekapi-
talbedarf dient der Sicherung der Betriebsbereitschaft des Unternehmens,
während der Umlaufkapitalbedarf zur Sicherstellung der Durchführung des
Leistungsprozesses und der der Produktion dient.
Der Cash Cycle zeigt den Weg des Kapitals von der Herstellung, über die
Lagerbestände, die Verkäufe bis hin zu neuen Investitionen auf. Dabei darf
die Kapitalbindung des Umlaufvermögens nicht unterschätzt werden. Eine
eziente Gestaltung der Lagerhaltung ist von grosser Bedeutung.
Für den kurzfristigen Finanzplan (innerhalb von einem Jahr) stehen die
jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die Fähigkeit zur Aufnahme von zu-
sätzlichem Kapital im Vordergrund. Um die laufenden Einnahmen zu för-
dern, stehen operative (Verkaufsförderung, Beschleunigung Zahlungseingän-
ge, Sparmassnahmen), investitionsseitige (Desinvestitionen, Veräusserungen
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von Aktiven) und nanzierungsseitige Massnahmen (Verlängerung Kredito-
renfristen, Dividendenreduktion) zur Verfügung.
3.3 Finanzierungsarten
Bei der Aussennanzierung kommen folgende drei Finanzierungsarten in Fra-
ge:
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3.5 Beteiligungsnanzierung
Stellt der Eigentümer Kapital bereit, handelt es sich um eine Beteiligungs-
nanzierung. Bei einer Unternehmensgründung muss Aktienkapital in der Hö-
he von mindestens CHF 100'000.- vorhanden sein, wovon mindestens 50'000.-
einbezahlt sein muss.
Bei Namensaktien ist der Name und Wohnort des Aktionärs dem Un-
ternehmen bekannt. Bei vinkulierten Namensaktien können Aktionäre vom
Erwerb einer Aktie ausgeschlossen werden. Inhaberaktien hingegen sind an-
onym. Für Partizipationskapital gelten die gleichen Bedingungen wie für Ak-
tien, jedoch kann der Halter nicht an der Generalversammlung teilnehmen
und hat kein Mitspracherecht.
Es gibt drei Arten von Aktienkapitalerhöhungen. Die ordentliche Kapi-
talerhöhung wird an der Generalversammlung genehmigt und dient der Er-
höhung des Aktienkapitals. Bei der genehmigten Kapitalerhöhung hat das
Management von den Aktionären das Recht, in einer denierten Zeit die
Erhöhung durchzuführen. Dadurch kann schnell reagiert werden. Die dritte
Möglichkeit ist die bedingte Kapitalerhöhung. Dabei entscheiden Dritte über
den Umfang und Zeitpunkt. Bei sämtlichen Arten gelten Rechte und Gesetze
in Bezug auf den Umfang und andere Punkte. Gründe für Kapitalerhöhun-
gen können Wachstum, rechtliche Vorschriften (z. B. Eigenkapitalquote bei
Banken) oder vorteilhafte Bedingungen sein.
Werden neue Aktien hinausgegeben sinkt der eektive Anteil eines jeden
Investors am Unternehmen. Durch die Ausgabe eines Bezugsrechts sollen
die Aktionäre von den negativen Folgen eines solchen Ereignisses geschützt
werden. Mit einem Bezugsrecht dürfen neue Aktien gekauft werden oder es
kann verkauft werden. Der Erlös entschädigt die durch die Kapitalerhöhung
entstehende Kapitalverwässerung. Der Wert des Bezugsrechts lässt sich durch
folgende Formel berechnen.
Aktienkurs − Bezugspreis
Bezugsrecht = AnnzahlalteAktien
AnzahlneueAktien
+1
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tien erreicht. Oftmals ist es schwierig, den angemessenen Aktienpreis festzu-
legen.
Als kurzfristiges Fremdkapital wird Geld bezeichnet, dass innerhalb eines
Jahres zurück bezahlt werden muss. Beispiele sind Kontokorrente, Kunden-
und Lieferantenkredite oder kurzfristige Bankkredite. Mittelfristiges Fremd-
kapital sind zum Beispiel Darlehen oder Kassenobligationen, die innerhalb
von eins bis drei Jahren zurück bezahlt werden müssen. Hypotheken und Ob-
ligationen mit einer Laufzeit von länger als drei Jahren gelten als langfristiges
Fremdkapital.
3.6 Innennanzierung
Bei der Innennanzierung werden Finanzmittel direkt aus der operativen Tä-
tigkeit generiert, ohne dass Zinsen oder dergleichen bezahlt werden müssen.
Geld aus Abschreibungen und Rückstellungen kann bis zur Verwendung auch
anderswertig gebraucht werden.
Unter der Selbstnanzierung versteht man die Beschaung von Kapital
durch Zurückbehalten von Gewinnen. Dies kann entweder oen oder verdeckt
mithilfe von stillen Reserven geschehen, in dem die Aktiven unterbewertet
oder die Passiven überbewertet werden.
Finanzierung aus Abschreibung bezieht sich auf die Tatsache, dass bei
einer Abschreibung nicht wirklich Geld aus dem Unternehmen iesst und sie
trotzdem als Aufwand ausgezeichnet wird.
3.7 Kreditnanzierung
Wird Fremdkapital am Kapitalmarkt aufgenommen, spricht man von einer
Kreditnanzierung. Die Elastizität und Spontanität der Kreditnanzierung
ist ein bedeutender Vorteil, wichtig ist ein optimales Verhältnis von Fremd-
und Eigenkapital.
Mithilfe von Ratingklassen wird die Bonität eines Unternehmens angege-
ben. Oftmals existieren etwa sechs bis zehn Klassen.
Neben klassischen Bonds existieren auch Zero-Coupons, die keine peri-
odische Zinszahlung enthalten, sondern den gesamten Nennwert (Kaufpreis
inklusive Zins) am Ende der Laufzeit zurückerstatten. Die Rendite auf Verfall
(YTM) entspricht dem tatsächlichen Zinssatz pro Jahr und lässt sich über
bekannte Formeln berechnen.
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3.8 Hybride Finanzierung
Von einer hybriden Finanzierung spricht man, wenn die eindeutige Einteilung
in Fremd- und Eigenkapital nicht möglich ist. Wandel- und Optionsanleihen
sind ein Beispiel für diese immer populärer werdende Finanzierungsart.
4 Unternehmensbewertung
4.1 Anlässe und Motivation zur Unternehmensbewer-
tung
Gründe für Unternehmensbewertungen können vielfältig sein. Die wichtigsten
sind nachfolgend aufgelistet.
• Nachfolgeregelung
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• Börsengang
F K ∗ k + EK ∗ k
W ACC =
GK
4.4 Substanzwertmethode
Der Substanzwert eines Unternehmens ist die Summe aller Vermögenswerte.
Bevor dieser jedoch ermittelt werden kann, muss die Bilanz um die stillen
Reserven bereinigt werden. Stille Reserven werden beispielsweise durch eine
überhöhte Abschreibung einer Maschine oder einer überhöhten Rückstellung
gebildet. Aufgelöst werden stille Reserven bei Bedarf oder wenn es neue Buch-
haltungsregeln erfordern.
Der Bruttosubstanzwert setzt sich aus der Summe sämtlicher Aktiven
(inklusive stiller Reserven) zusammen, während beim Nettosubstanzwert das
Fremdkapital vom Bruttosubstanzwert abgezogen wird.
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4.5 Ertragswertmethode
Der Unternehmenswert auf Basis der Ertragswertmethode entspricht der
Summe aller geschätzten zukünftigen Gewinne eines Unternehmens, welche
mit dem risikoadäquaten Zinssatz auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert
werden. Es existiert ein Bruttoertragswert und ein Nettoertragswert nach
folgender Berechnung.
RG + F remdkapitalzins
Bruttoertragswert =
W ACC
RG + F remdkapital
N ettoertragswert = − F Remdkapital
W ACC
4.6 Mittelwert-Methode
Bei der Mittelwert-Methode wird ein gewichteter Mittelwert des Nettosubstanz-
und Nettoertragswertes berechnet. Es existiert die Wiener Methode, welche
dem Mittelwert der beiden Werte entspricht und die Schweizer Methode,
welche den Ertragswert doppelt gewichtet.
SW + EW SW + 2 ∗ EW
MW = −>
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4.7 Goodwill
Der Substanz- und Ertragswert eines Unternehmens unterscheiden sich häu-
g, da auch immaterielle Werte existieren. Diese nicht messbaren und bilan-
zierungsfähigen Werte werden als Goodwill bezeichnet. Dieser lässt sich aus
der Dierenz zwischen dem Ertragswert und dem Substanzwert berechnen.
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FCF = RG + FK Zinsen
+ Nicht liquiditätswirksame Aufwendungen (z. B. Abschreibungen) -
liquiditätswirksame Erträge
- Zunahme des Umlaufvermögens
- Investitionen ins Anlagevermögen
Auf der Gesamtkapitalebene werden die geschätzten FCF mit einem risi-
kogerechten Zinssatz, in der Regel dem WACC abgezinst. Der Brutto-DCF
lässt sich demnach wie folgt berechnen.
X F CF
DCF = t=0 (1 + W ACC)
Für den Netto-DCF wird nachstehende Formel verwendet.
X F CF
DCF = − FK
t=0 (1 + W ACC)
Für die erwarteten Cash Flows weiterer Jahre wird der Residualwert ver-
wendet. Dieser berechnet sich aus dem letzten FCF multipliziert mit dem
WACC.
Banking
5 Einführung Banking
5.1 Die Akteure eines Finanzsystems und des Finanz-
platzes Schweiz
Im Allgemeinen werden Finanzintermediäre als Vermittler zwischen Kapital-
nehmern und Kapitalgebern bezeichnet. Eine zentrale Rolle von Bankinsti-
tuten ist die Vermittlung von Kapital und die Sicherstellung des Geldkreis-
laufes. Überschüssiges Geld wird von Sparern oft auf Bankkonti angelegt,
da die Bargeldhaltung keine Renditen abwirft und auf einem Bankkonto ein
Zinsbetrag erzielt werden kann. Bankinstitute vollbringen eine Kaptialtrans-
formation und somit einen Mehrwert für die Volkswirtschaft.
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Unternehmen für Investitionen, oftmals eine grössere Menge an Kapital
benötigen. Die Bank bündelt mehrere kleinere Spareinlagen und gibt
sie als einen Kredit weiter.
Weitere Gründe, die für das Konto bei einer Bank sprechen, ist die Zahlungs-
vermittlung sowie die sichere Verwahrung und Anlage von Geldern.
Die weiteren Akteure des Schweizer Finanzplatzes werden nachfolgend
mit ihren Aufgaben erwähnt.
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• Einlagensicherung (esisuisse): Deckt Kundengelder im Falle eines
Konkurses einer Bank bis CHF 100'000.. Sämtliche, in der Schweiz
agierenden Banken sind verpichtet, an der Einlagensicherung teilzu-
nehmen.
• Grossbanken: Dazu zählen die UBS AG, UBS Switzerland AG, Cre-
dit Suisse AG und Credit Suisse (Schweiz) AG. Die Grossbanken sind
Universalbanken und in allen Geschäftsbereichen tätig. Die Einteilung
in einen Schweizer und einen internationalen Bereich erfolgte, um im
Krisenfall die internationale Unternehmung einfacher abstossen zu kön-
nen. Beide Banken gelten als systemrelevant und haben deshalb faktisch
eine Staatsgarantie.
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• Raieisenbanken: Die Raieisen-Gruppe ist eine Organisation aus
über 300 selbständigen, lokal organisierten Genossenschaften. Dieser
Bankenverbund ist das drittgrösste Finanzinstitut der Schweiz und gilt
ebenfalls als systemrelevant.
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wurde die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) von Alfred Escher zur Finan-
zierung der Gotthardbahn gegründet. Sie agiert heute als Credit Suisse.
1907 wurde die Schweizerische Nationalbank (SNB) gegründet.
Die politischen Entwicklungen der letzten Jahre machen dem Schweizer
Finanzsektor immer mehr zu schaen. Das Aufheben des Bankgeheimnis-
ses sowie das politische Tolerieren von unbegründeten Strafzahlungen von
Drittstaaten führen zu immer schwierigeren Bedingungen für die Banken. Es
scheint als würde die Politik die Bedeutung des Finanzsektors für die Wirt-
schaft nicht verstehen.
6 Geschäftsfelder in Banking
6.1 Commercial und Retail Banking
Das Commercial und Retail Banking übernimmt eine zentrale Rolle in der
Volkswirtschaft. Dabei wird nicht benötigtes Kapital von Sparern verwaltet
und weiter vermittelt. Dieses Geschäftsmodell wird oft auch Zinsdierenz-
geschäft genannt. Das Commercial Banking konzentriert sich auf Geschäfts-
kunden, währen das Retail Banking für Privatkunden verantwortlich ist.
Beim Commercial und Retail Banking wird oftmals auch von Massen-
geschäft gesprochen, da standardisierte Produkte und Dienstleistungen zum
Einsatz kommen. Dies sind beispielsweise Konten, Debitkarten, E-Banking,
Kreditkarten oder Reisechecks.
Ein vergebender Kredit kann entweder durch einen Sachwert, zum Bei-
spiel eine Immobilie, gedeckt sein oder nicht gedeckt sein. Im zweiten Falle
werden höhere Zinsen für das grössere Risiko verlangt.
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• Assets under Management (AUM): Summe der verwalteten Kun-
dengelder.
• Net New Money (NNM): Summe des Zu- oder Abusses der ver-
walteten Vermögen.
Die einzelnen Geschäftsfelder des Private Bankings werden nachfolgend auf-
geführt.
• Anlageberatung: Beratungs- und Informationsdienstleistungen für
Kunden.
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schaft möglich. Aus diesem Grunde werden sie streng reguliert und kontrol-
liert.
Von einer Bankenkrise wird gesprochen, wenn eine grosse Zahl von Ban-
ken zahlungsunfähig ist. Dies kann aufgrund der Fristentransformation auch
vorkommen, wenn die Bank eigentlich genug Geld hätte. Um eine jederzeiti-
ge Liquidität zu garantieren, müssen Eigenmittel-Quoten eingehalten werden.
Die negativen externen Eekte einer kritischen Situation für andere Banken
und die Realwirtschaft sind die folgenden.
• Dominoeekte: Durch die Vernetzung der Banken untereinander kann
die Krise einer Bank zu Krisen bei weiteren Instituten führen.
• Signalwirkung: Das Misstrauen von Einlegern in eine Bank führt zu
einem Vertrauensverlust anderer Einleger gegenüber weiteren Banken.
Dies kann zu einem Bank-Run führen, wenn die Kunden ihr Geld sofort
zurück wollen.
• Vernetzung mit der Realwirtschaft: Durch Tätigkeiten in der Re-
alwirtschaft, beispielsweise dem Kreditgeschäft oder der Organisation
des Zahlungsverkehrs, kann die Insolvenz einer Bank zu Problemen in
der übrigen Wirtschaft führen.
Während der Finanzkrise 2007 mussten einige Staaten ihre Banken nan-
ziell unterstützen oder verstaatlichen, um die negativen Auswirkungen der
Bankenkrise auf die Realwirtschaft zu minimieren.
7.2 Bankregulierung
Es existieren verschiedene Instrumente zur Regulierung von Banken. In der
Schweiz beaufsichtigt primär die Bankenaufsicht FINMA die Finanzinstitu-
te. Diese kümmert sich um die Einhaltung der der Gesetzgebung und der
Bankregulierungen. Ausgewählte Regulatorien werden nachfolgend erklärt.
• Basler Regulatiorien: Bestimmt die Höhe der Eigenmittel, die eine
Bank halten muss. Ausserdem wird die Systemrelevanz von Finanzin-
stituten beurteilt.
• BankG: Stellt Bewilligung für den Betrieb einer Bank aus und regelt
das Vorgehen im Konkursfall.
• BankV: Konkretisiert das Bankgesetz.
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