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Finanzanalyse

Finanzkennzahlen = zwei oder mehrere betriebswirt. Grössen werden zueinander in


Beziehung gesetzt (Ursache-/Wirkungs-relationen oder Darstellung Teilgrösse am
übergeordneten Ganzen)

Wichtigste Vergleichsmöglichkeiten:

- Zeitvergleich (Perioden, entw. Über Zeit hinweg)


- Betriebsvergleich (vgl. Darstellung von U’nehmen)
- Soll-Ist-Vergleich (effektive Zahlen Daten mit Vorgabecharakteren vgl.)

Kennzahlensysteme (Gesamtperspektive):

- Strategieanalyse (Branchenstruktur, Anspruchsgr., U’nehmensstrategie)


- Accountinganalyse (gewählte Grundsätze d. Rechnungslegung,
Informationsgestaltung, - verbreitung)
- Kennzahlenanalyse (Zukunftsprognose, U’nehmensbewertung)

Problembereiche der Ermittlung und Interpretation konkreter Kennzahlen:

- Kennzahlenauswahl (hoher Infogehalt, zu viele/wenige schlecht, Ideal KZset mit


hoher Korrelation zu weggelassenen Ratios und ohne allzu starke Überschneidungen)
- Datenqualität und- verfügbarkeit (subjektiv geprägt, sorgfältige Aufbereitung)
- Beobachtungszeitraum (saisonale Schwankungen nur begrenzt zum Ausdruck,
willkürlich, künstliche verb. Werte)
- Grösseneffekte (unt. Gr. U’nehmen implizite Annahme Proportionalität aber
empirisch nicht gesichtert)
- Negative Zahlen und kl. Grössen im Nenner ( rechnerisch korrekt, aber inhaltlich
falsche Aussagen)
Rentabilität

Wichtigsten Anhaltspunkte für Beurteilung operativen Leistungskraft U’nehmen

- Eigenkapitalrendite (ROE = Return on Equity)


o Verzinsung des Eigenkapitals
o Effizienz des Mitteleinsatzes aus Sicht der Inhaber
o Wichtige Steuerungs- u. Beurteilungsgrösse operativer Leistungsfähigkeit
o Branchentypische Eigenheiten, indiv. Finanzierungssituation u.
geschäftspezifisches Risiko angemessen berücksichtigen
o Sollte höher als GKrentabilität sein
- Gesamtkapitalrendite (ROA = Return on Assets)
o Zentrale finanzwirt. Zielgrösse
o Fähigkeit des managements zur wirt. Opimalen Nutzung investiertes
Vermögen (Aktiva)
o Zeigt gesamten Rückflüsse an Kpaitalgeer, losgelöst der konkreten
Finanzierungsform (Passiva)
o Ermittelt Verzinsung des Eigenkapitals unter Berücksichtigung der
Fremdkapitalzinsen
- Gewinnmargen und Umsatzrendite
o Zusammenhang zw. erwirtschafteten Erfolg und operativer Umsatz
o Hohe Verkaufserlöse ohne entsprechende Gewinne auf Dauer keine Option
o Umsatzwachstum stets auf Rentabilitätsfolgen prüfen
o Bruttomarge (Verhältnis zw. Warenaufwand und
Nettoerlös/Herstellungskosten (ohne Verwaltung, Investition, Steuer,
Berücksichtigung)

Liquidität

Fähigkeit U‘nehmen Zahlungsansprüchen jederzeit Folge zu leisten

- Langfristig Rentabilität wichtiger als Liquiditätssicherung

Dispositive Liquidität: inwieweit vorhandene fl. U. geldnahe Mittel zu bestimmtem


Zeitpunkt kurzfristig erwartete Zahlungsverpflichtungen erfüllen
können

- Quick Ratio(2) wichtigste


o Stellt Geld u. kurzf. Realisierare Positionen des UV mit kurfz. FK gegenüber
o Min 100% besonders wenn Betrieb keine Warenvorräte hat
o Chronisch unter 100 droht Liquiditätsproblem
o Für „Liquide Mittel + Geldforderungen“ kann auch der Term
„Umlaufvermögen – Vorräte – zum Verkauf gehaltenes Anlagevermögen“
verwendet werden
- Current Ratio (3)
o Berücksichtigt Warenlager
- Cash Ratio (1)
o Einbezug der Debitoren
 Statische Grössen = erlauben nur bedingt Rückschlüsse auf zukünftige
Zahlungsströme

Strukturelle Liquidität: Ist Operative Nutzung des Betriebsvermögens geeignet u


Beitrag an künftige Liquiditätsverpflichtungen zu leisten?

- Cash Flow relevant (Massgrösse für Innenfinanzierung, Zufluss fl. Mittel


Betriebstätigkeit)
- Cash-Flow-Ratio
o Zeitraumbezogen, dynamisch kurzf. FK aus betrieblichen Umsätzen
- Cash-Burn Rate
o Wie lange die heute vorhandenen fl. u. geldnahen Mittel zur Deckung
laufender Betriebsausgaben ausreichen (vernachlässigt Finanzierungsquellen
oder künftige Einnahmen)

Vermögensstuktur

= Management effiziente Nutzung der Investitionen?

- Intensitätsgrad und Investitionsverhältnis


o Zsmsetzung Aktiv-Seite hinweise auf Investitionsvolumen und Indikator für
Kapitalbindung und damit das operative Geschäftsrisiko
o Je höher Anteil langfr. Gebunden Anlagevermögen am gesamten
Bilanzvolumen, desto anfälliger reagiert U’nehmen auf konjunkturelle
Schwankungen und desto länger ist tendenziell Amortisationsdauer der
getätigten Investitionen
o Hohes Umlaufvermögen bewirkt ständigen druck zur effizienten Warenlager-
und Debitorenbewirtschaftung
o Stark Branchenabhängig (Intensität
Umlaufermögen/Anlagevermögen/Investitionsverhältnis)
- Umschlagskennzahlen
o Zeigen die Beziehung zw. aktuellen Leistungsniveau und dafür benötigten
Investitionen
o Pro investierter Geldeinheit erzielte Erträge/angefallene Aufwendungen
o Je höher Umschlag, desto besser betriebliche Kapitalnutzung
- Kapitalumschlag
o Wichtigste Grösse
o Zeigt wie oft sich das gesamte Vermögen im Umsatz niederschlägt
- Summe Warenlagerdaure und Debitorenfrist
o Zeigt durchschnittliche dauer ab Zeitpunkt des Wareneingangs bis zur
Bezahlung der Ware durch Kunden (operativer Geschäftszyklus)
 Zusätlich minus Kreditorenfrist = operativer Geldzkylus
 Anzahl Tage während derer die Betriebstätigkeit fl. Mittel im U’nehmen
bindet
- Deckungsgrade
o Goldene Bilanzregel (2)
o Langfr. Gebundene Vermögensposition durch langfr. Verfügbares Kapital zu
finanzieren
o Fristenkongruenz zw. Kapitalbindung und Finanzierung
o 2: min 100% sonst AV kurzfristig finanziert werden

Finanzierungsrisiko

Je höher FK-Anteil, desto höher die Rendite des EK, aber nur solange, als die Rendite des GK
die Verzinsung des FK übertrifft.

- Risiko EK-Geber mit zunehmender Verschuldung steigend


- Eigen- und Selbstfinanzierungsgrad
o Hoher EK-Anteil, gemessen am Eigenfinanzierungsgrad, gilt als Zeichen für
u’nehmerische Unabhängigkeit und Bonität (Widerspruch zur Rentabilität
durch Risiko teuer Finanzierungsquellen)
o Selbsfinanzierungsgrad zeigt nach Ausschüttung Dividende das betriebliche
Wachstum aus eig. Kraft
o Fremd- + Eigenfinanzierungsgrad = 100% -
o Je höher der Verschuldungsgrad, desto geringer ist die Sicherheit, da das
Fremdkapital verzinst und zurückbezahlt werden muss.
o Richtwert bei Konzernabschlüssen = 60% -80%
o Richtwert bei Einzelabschlüssen = 50% - 70%
- Finanzierungsverhältnis
o Das Finanzierungsverhältnis nennt man auch Leverage und ist ein Mass für die
Aggressivität der Finanzierung
- Gearing
o Nettoverschuldung = Fremdkapital – flüssige Mittel
o Das Gearing ist ein aussagekräftigeres Mass für den Leverage, da die
Nettoverschuldung ins Verhältnis zum Eigenkapital gesetzt wird.
- Verschuldungskennzahlen
o Gläubigerperspektive
o Begleichung der Zinsen und Rückzahlung der Schulden
o In welchem Umfang wird U’nehmen von Dritten finanziert
- Verschuldungsfaktor
o als Massstab für Fähigkeit U’nehmen die Netto-Verbindlichkeiten aus
operativen CF zu begleichen (beruht auf effektiven Zahlungsströmen)
o Effektivverschuldung = Fremdkapital – flüssige Mittel – Forderungen oder =
Fremdkapital – Umlaufvermögen + Vorräte + zum Verkauf gehaltenes
Anlagevermögen)
o gibt an, wie viele Geschäftsjahre benötigt würden, um die
Effektivverschuldung vollständig abzubauen. Dabei wird davon ausgegangen,
dass der gesamte operative Cashflow ausschliesslich zur Schuldentilgung
benützt würde. Je tiefer der Wert ist, desto besser. Werte unter 3 sind sehr
gut, Werte zwischen 3 und 5 sind solide, Werte höher als 5 gelten als
zunehmend kritisch.
o Je höher die Kennzahl , desto geringer ist die Sicherheit
- Zinsdekungsfaktor
o als wie oft Zinskosten der FKfinanzierung durch Betriebsergebnis gedeckt
werden können (Wert von Zwei nicht Unterschreiten)
o Der Zinsdeckungskoeffizient gibt an, wie viele Mal der Zinsaufwand im EBIT
enthalten ist. Je höher der Wert, desto besser.
o EBIT = Betriebsergebnis + Erträge aus assoziierten Gesellschaften und JV’

Kapitalmarkt

Objetive Vergleichsmasstab für kapitalmarktorientierte Kennzahlen

- Gewinn pro Aktie (EPS = Earnings per Share)


o Leistungsmass für Ermittlung weiterführender Kennzahlen
o Unter Swiss GAAP FER, IFRS und US GAAP müssen kotierte Unternehmen den
Gewinn pro Aktie als Teil der Erfolgsrechnung veröffentlichen.
o 2 Werte sind verlangt: der unverwässerte (basic) und der verwässerte
(diluted, für die Berechnung des verwässerten Gewinns pro Aktie (diluted
earnings per share) werden die zusätzlichen Aktien, die aufgrund von
Optionen, Wandelanleihen und ähnlichen Instrumenten ausgegeben werden
müssten, zur Anzahl ausstehender Aktien hinzugezählt.) Gewinn pro Aktie –
o Problematik: Verschiedene Accountingstandards (IFRS, FER, US GAAP) führen
zu unterschiedlichem Gewinn
- Marktrenditen (Market Comparables)
o PER Gewinnchangen aus heutiger Sicht (zur Branche tiefer PER mögliche
Unterbewertung und damit Kaufgelegenheit)
o Dividendenrendite effektive Rückflüsse an Investoren
o Gewinnrendite Verzinsung des marktbewerteten EK durch Periodenerfolg

Kennzahlen zur Geldflussrechnung

- Reininvestment-Faktor/Investitionsgrad
o Reinvestment-Faktor < 100% = Operativer CF reicht aus, um Investition zu
decken.
o Reinvestment-Faktor < 0% = Unternehmen hat Desinvestitionen getätigt
o Reinvestment-Faktor > 100% = Operativer CF hat nicht ausgereicht um
Investitionen zu tätigen.
o Kann ein Unternehmen seine Investition selber finanzieren oder muss sie
Fremdkapital dafür aufnehmen?
o Nettoinvestitionen = Geldfluss aus Investitionstätigkeit
- Wachstumsquote
o Wachstumsquote > 120% = Guter Wert, das Unternehmen wächst.
o Bruttoinvestitionen = Im Investitionscashflow alle Abflüsse –
o Jahresabschreibungen = Abschreibungen + Wertberichtigungen

Formelle und materielle Bereinigung

Kapitalrentabilität (inkl. Leverage-Effekt)


Analyse börsenkotierter Unternehmungen

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