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Bestandteile Buchhaltung
Dokumentationsfunktion
Planungsfunktion: Das Rechnungswesen liefert die Informationen, welche als Basis dienen und damit die
Grundlage der Planung bilden.
Kontrollfunktion:
Rechnungswesen prüft, ob die mittels Planung gesteckten Ziele auch tatsächlich erreicht wurden
Ausgehend von Daten aus dem Rechnungswesen führt die Unternehmensleitung einen Soll-Ist-
Vergleich durch und leitet gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen ein
Der interne Teil (zukunftsorientiert): fokussiert sich auf die Sammlung und Analyse finanzieller Daten
und Informationen für unternehmensinterne Interessenten wie z. B. das Management.
Der externe Teil, die Finanzbuchhaltung (vergangenheitsorientiert): beschäftigt sich mit der lückenlosen
Dokumentation finanzieller Vorgänge und deren Zusammenfassung zum Jahresabschluss, der im Rahmen
der Jahresabschlussanalyse ausgewertet wird
Jahresabschluss
Zu den Instrumenten zählen Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie Kapitalflussrechnung
im Anhang und im Lagebericht (= vergangenheitsorientierte Dokumentation und
Rechenschaftslegung, insbesondere für externe Informationsempfänger aufgrund gesetz)
Ein Beleg
Belegerteilungsverpflichtung
Unternehmer haben seit Jänner 2016 die Verpflichtung, bei Barzahlungen einen Beleg zu erstellen
und dem Käufer auszuhändigen.
Dieser muss den Beleg entgegennehmen und bis außerhalb der Geschäftsräumlichkeiten zur
Kontrolle durch die Finanzverwaltung mitnehmen
Ausnahmen im Freien, Hütten-, Buschenschank-, Kantinenumsätze und Automatenumsätze.
Geschäftsfälle: sind Tatbestände, die zu Veränderungen von Vermögen, Kapital, Aufwendungen oder
Erträgen führen
Grundsätze:
Keine Buchung ohne Beleg: Grundlage für jede Buchung muss ein Beleg sein (ein schriftlicher
Buchungsgrund)
Kein Beleg ohne Buchung: Jeder Beleg ist zu verbuchen, sofern er einen für das Unternehmen
relevanten Geschäftsfall dokumentiert.
Externe Belege
Probleme bei Belegen bezüglich Provisionen, Subhonorare oder Fremdlöhne, aus denen nicht exakt
hervorgeht, wer die ausbezahlten Geldbeträge erhalten hat
In solchen Fällen steht es dem Finanzamt zu, die Namhaftmachung der Empfänger zu fordern.
§ 124 BAO
Unternehmen, welche zur Führung von Büchern verpflichtet sind, unterliegen der
Buchführungspflicht
Ausnahmen: Freie Berufe und Einkunftsarten 4 bis 7 (§ 29 EStG)
§ 125 BAO
dass land- und forstwirtschaftliche Betriebe bei Überschreiten 550.000,00 Euro Umsatz bzw. eines
Einheitswertes in Höhe von 150.000,00 Euro in zwei aufeinanderfolgenden Jahren, im Beginn des
darauf zweitfolgenden Jahres buchführungspflichtig werden
Grundsatz der Bilanzklarheit: Darstellung des Vermögens und Schulden in klarer und übersichtlicher
Form
Vermögens- und Schuldposition ist gesondert auszuweisen, damit zum Bilanzstichtag jede Position
für sich hinsichtlich Werthaltigkeit überprüft werden kann
Ein Abgehen von diesem Grundsatz nur in bestimmten Ausnahmefällen (z. B. Festbewertung und
Gruppenbewertung bei Vorräten)
Die Aussagekraft und Vergleichbarkeit des Jahresabschlusses soll nicht durch unnötige Änderungen
eingeschränkt werden
Die materielle Bilanzkontinuität verlangt, dass die Wertansätze der einzelnen Positionen des
Jahresabschlusses stets auf die gleiche Weise ermittelt werden.
im Zweifel nicht reicher, sondern ärmer zu rechnen bzw. darzustellen, dadurch sollen
ausschüttungsfähige Gewinne tendenziell niedriger gehalten und Eigenkapitalausstattung des
Unternehmens abgesichert werden
Das Vorsichtsprinzip erfährt seine Konkretisierung im Anschaffungswertprinzip, im
Realisationsprinzip, im Prinzip der Verlustantizipation sowie im Niederst- und Höchstwertprinzip:
Das Realisationsprinzip
nicht realisierte Verluste, die zum Bilanzstichtag bereits erkennbar, aber noch nicht sicher sind,
müssen im Jahresabschluss ausgewiesen werden = imparitätisches Realisationsprinzip
Niederstwertprinzip
ist der Tageswert am Bilanzstichtag niedriger als der Anschaffungswert, ist der niedrigere Wert
anzusetzen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist (Ausnahme Finanzanlagen)
Für Gegenstände des Umlaufvermögens gilt das strenge Niederstwertprinzip, d. h., eine
Abwertung muss erfolgen, wenn der Marktpreis niedriger ist als der Anschaffungswert
Aufwendungen und Erträge sind jenem Geschäftsjahr zuzuordnen, in dem sie angefallen sind
Nur die im jeweiligen Geschäftsjahr Aufwendungen und Erträge müssen im Jahresabschluss
berücksichtigt werden (Pagatorik), unabhängig vom zeitlichen Anfall der Ausgaben und Einnahmen
Zufluss-Abfluss-Prinzip
hier spielt der Zeitpunkt des Cash-Zu- bzw. -Abgangs eine Rolle
das bei der Bewertung von Vermögen und Schulden, dass über den Bilanzstichtag hinaus (Going
Concern) ausgegangen wird
Informationen im Jahresabschluss, die –weggelassen oder falsch dargestellt – den Adressaten der
Jahresrechnung in den darauf basierenden Entscheidungen maßgeblich beeinflussen
Ansatzgrundsätze
Bilanzierungsfähigkeit
anzunehmen, wenn die getätigten Ausgaben das Vermögen auf irgendeine Art und Weise mehren
(Herstellungsaufwand.)
Bei einer Wiedereinsetzung oder Erhaltung der Maschine in ordnungsmäßigem Zustand (Reparatur,
Wartung) ist dies nicht der Fall.
Die damit verbundenen Ausgaben sind sofort als Aufwand und damit gewinnmindernd zu verbuchen
(Erhaltungsaufwand).
Zu diesen zählen Gegenstände ohne physische Substanz wie Patente, Software, Lizenzen,
Kundenlisten, Know-how, Prozessinnovationen etc.
Diese Gegenstände können selbst erstellt bzw. von Dritten erworben werden
Für selbst erstelltes immaterielles Anlagevermögen besteht in Österreich ein Aktivierungsverbot.
Unternehmenserwerb
Die Differenz zwischen dem Entgelt und der Summe der Werte oder einzelnen
Vermögensgegenstände und Schulden wird Firmenwert (Goodwill) genannt.
Für diesen käuflich erworbenen (derivativen) Goodwill besteht seit 2010 Aktivierungspflicht;
die Abschreibung hat planmäßig über die Nutzungsdauer zu erfolgen
Steuerlich ist der Firmenwert über 15 Jahre abzuschreiben
Anlagen
Vorräte
Rückstellungen
Formvorschriften
Der Unternehmer hat Bücher zu führen und in diesen seine unternehmerischen Geschäfte und die
Lage seines Vermögens ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich zu machen.
Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten einen
Überblick über die Geschäftsvorfälle und die Lage des Unternehmens vermitteln kann.
Sprache
Bei der Führung der Bücher und bei den sonst erforderlichen Aufzeichnungen hat sich der
Unternehmer einer lebenden Sprache zu bedienen. Werden Abkürzungen, Zahlen, Buchstaben
oder Symbole verwendet, so muss im Einzelfall deren Bedeutung eindeutig festliegen.
Aufzeichnungspflichten
Nachvollziehbarkeit
Eine Eintragung oder eine Aufzeichnung darf nicht in einer Weise verändert werden, dass der
ursprüngliche Inhalt nicht mehr feststellbar ist („elektronisches Radierverbot“).
Die Eintragungen dürfen nicht mit leicht entfernbaren Schreibmitteln (z. B. Bleistift)
vorgenommen werden.
Aufbewahrungspflicht
Der Unternehmer kann und wird zur ordnungsmäßigen Buchführung und zur Aufbewahrung
seiner Geschäftsbriefe (§ 212 Abs. 1) Datenträger benützen.
Gewährleistung der inhaltsgleichen, vollständigen und geordneten, ( § 212 Abs. 1 genannten
Schriftstücke) auch die urschriftgetreue Wiedergabe bis zum Ablauf der gesetzlichen
Aufbewahrungsfristen
es muss ihre Lesbarkeit gesichert sein.
§ 212 UGB:
EDV
Vorliegen der Unterlagen nur auf Datenträgern, entfällt das Erfordernis der urschriftgetreuen
Wiedergabe.
Die Aufbewahrung auf Datenträgern ist gestattet, wenn die vollständige, geordnete, inhaltsgleiche
und urschriftgetreue Wiedergabe bis zum Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist jederzeit
gewährleistet ist.
Bei Nichtaufbewahrung von Büchern und Aufzeichnungen sowie den dazugehörigen Belegen
kann sich für die Finanzbehörde ein Schätzungserfordernis gemäß § 184 BAO ergeben.
Bilanz
repräsentiert die Mittel, die dem Unternehmen von den Anteilseignern durch Kapitalzuführung oder
Gewinnverzicht zur Verfügung gestellt wurden (Coenenberg 2009b)
Steigt das Eigenkapital = ist ein Ertrag verbucht worden
Sinkt das Eigenkapital (Reinvermögen) = ist ein Aufwand entstanden
Fremdkapital
Gewinn = Der positive Saldo aus Ertrag und Aufwand einer Periode
Die Gewinnziffern in Bilanz und Erfolgsrechnung müssen immer gleich groß sein.
Wesentliche Probleme der Bilanzierung sind die Fragen,
– welche Vermögensgegenstände bzw. Schulden in die Bilanz aufgenommen werden müssen
(Ansatz),
– mit welchem Wert dies geschehen soll (Bewertung) und unter welcher Position diese
auszuweisen sind (Ausweis)
Gesamtkostenverfahren (Handelsbetrieben)
Cashflow
wichtigste Kennzahl zur Analyse der Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens
Einzahlungsüberschuss bzw. das Cash-Defizit aus dem laufenden Betriebsprozess
Cashflow-Stufen
Sofern die Kapitalflussrechnung in entsprechender Form gegliedert wurde, lassen sich mehrere
Cashflow-Stufen ermitteln.
Cashflow-Planung
Erhöhungen des Fremd- bzw. Eigenkapitals sind liquiditätserhöhend, also werden addiert
Gewinnausschüttungen sowie Kredittilgungen wirken liquiditätssenkend, werden in Abzug gebracht
Im letzten Schritt werden die Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit
und aus Finanzierungstätigkeit summiert bzw. saldiert
Ergibt den Zahlungsmittelüberschuss bzw. -fehlbetrag am Periodenende
die vollständige und körperliche Ermittlung aller Vermögensgegenstände und Schulden zu einem
bestimmten Stichtag durch
– Durchzählen
– Messen,
– Wiegen und Bewerten
Ergebnis ist ein Bestandsverzeichnis, welches alle Vermögensgegenstände und Schulden beinhaltet
Diese Ergebnisse gehen in die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ein
stellen somit eine unentbehrliche Vorstufe für die Erstellung des Jahresabschlusses dar.
Stichtagsinventur
erfolgt Bestandsaufnahme zum Bilanzstichtag, also am Ende des letzten Arbeitstages oder zu Beginn
des ersten Arbeitstages des alten bzw. neuen Wirtschaftsjahres.
vor-/nachgelagerten Inventur
erfolgt ebenfalls zu einem bestimmten Stichtag, welcher allerdings bis maximal drei Monate vor und
maximal zwei Monate nach dem Bilanzstichtag liegen darf.
Stichprobeninventur
Unter gewissen Voraussetzungen (EStR 2116ff.) ist es auch möglich, die körperliche
Bestandsaufnahme auf Stichproben zu beschränken.
Inventarinhalte
dem Datum der Inventur
allen Vermögensgegenständen mit Text, Menge und Wert,
allen Schulden mit Text, Menge und Wert,
dem Reinvermögensvergleich (Vermögen minus Fremdkapital) und
Unterschriften (Unternehmer und Inventurpersonal)
Konto
ein zweiseitiges Rechenfeld, auf welchem Veränderungen verschiedener Bestände verrechnet werden
In der Buchhaltung wird hier von Soll (linke Kontoseite) und Haben (rechte Kontoseite) gesprochen
Anfangsbestand und die Einzahlungen auf der linken Kontoseite
Auszahlungen auf der rechten Kontoseite
Unterteilung der Konten in Bestands- und Erfolgskonten
Saldo: Differenz zwischen der Soll- und der Habenseite eines Kontos
Bestandskonten
Aktive Bestandskonten:
Passive Bestandskonten
Erfolgskonten (T-Konten oder Vorkonten des GuV-Kontos – also Aufwands- und Ertragskonten)
folgen einem einfachen Schema, nämlich nur zwei Regeln:
Zugänge auf Aufwandskonten werden immer im Soll gebucht – Abgänge werden im Haben gebucht.
Zugänge auf Ertragskonten werden immer im Haben gebucht – Abgänge werden im Soll gebucht.
Storno von Beträgen auf Aufwands- oder Ertragskonten, erfolgt die Buchung auf der jeweils
gegenüberliegenden Seite
Kontenrahmen
Für Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Buchhaltung ist eine systematische, übersichtliche
Ordnung und Nummerierung der Konten unumgänglich.
Aus diesem Grund wurde der Österreichische Einheitskontenrahmen (EKR) ins Leben gerufen
Dieser besteht aus zehn Kontenklassen.
Doppelte Buchführung
Gewinn wird durch den Vergleich des Betriebsvermögens am Beginn und am Ende eines
Geschäftsjahres ermittelt
Ein erhöhtes Betriebsvermögen bedeutet, es wurde Gewinn erzielt
ein reduziertes Betriebsvermögen bedeutet, es wurde Verlust gemacht
darauf zu achten, dass nur betriebliches Vermögen berücksichtigt wird.
Eine doppelte Buchhaltung muss geführt werden,
wenn der Umsatz einer Tätigkeit aus Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit (ausgenommen
freie Berufe) in zwei aufeinander folgenden Kalenderjahren jeweils 700.000,00 Euro übersteigt
Heranzuziehen sind nur die für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit typischen Erlöse.
Betriebsvermögen
zählen alle Wirtschaftsgüter, die objektiv erkennbar zum direkten Einsatz im Betrieb bestimmt sind
und diesem auch dienen
Privatentnahmen: Dazu zählen alle nicht betrieblich veranlassten Abgänge von Werten
Privateinlagen
Journal
– Das Journal umfasst alle Geschäftsfälle, welche in chronologischer Reihenfolge aufgezeichnet
werden = Es gibt also Auskunft darüber, an welchem Tag welche Geschäftsfälle vorgefallen sind.
Hauptbuch
– Im Hauptbuch werden alle Geschäftsfälle aus dem Journal inhaltsgleich in nach Sachinhalt
geordneter Form erfasst = alle gleichgearteten Geschäftsfälle auf einem Konto erfasst und
dokumentiert
– Somit stellt das Hauptbuch das Kernstück der Buchhaltung dar.
Nebenbücher
– Unter Nebenbüchern werden Aufzeichnungen verstanden, welche als Ergänzung zu Hauptbuch
und Journal dienen
• Kassabuch
• Kunden- und Lieferantenbuchhaltung
• Lohn- und Gehaltsbuchhaltung
• Lagerbuchhaltung
Hilfsbücher
– Hilfsbücher dienen zur Aufzeichnung von Sachverhalten, welche in der eigentlichen Buchhaltung
keinen oder nicht genügend Platz finden, wie z. B. Fahrtenbücher, Tourenpläne, Auftragsbücher
ein aktives Bestandskonto, welches zu Beginn eines jeden Wirtschaftsjahres eröffnet wird
Lediglich am Jahresende, zum Bilanzstichtag, wird der Endbestand durch die Inventur ermittelt und
das entsprechende Warenvorrats-Konto 1600 berichtigt
Konto 4000
Grenzüberschreitende Warenbewegungen
Beim Handel von Waren über Grenzen hinweg muss unterschieden werden, ob der Handel zwischen
EU-Mitgliedsstaaten oder mit Drittländern erfolgt.
beim Einkauf und Verkauf von Waren vom und ins Ausland auf Besonderheiten im Zusammenhang
mit der steuerlichen Behandlung achten => Verweis auf Steuerrecht
Skonto = Gewährung Preisabzüge, wenn Rechnungen innerhalb einer vorgesehenen Frist bezahlt werden
und dies im Rahmen des Geschäftsabschlusses vereinbart wurde
Rabatt
Eigenverbrauch – Privatentnahme
Tageskurs
– Erfolgt die Verbuchung zu Tageskursen, so wird der Kursverlust bzw. -gewinn, der zwischen
der Entstehung der Forderung bzw. Verbindlichkeit und dem Tag der Bezahlung entsteht,
verbucht.
Verrechnungskurs
– bei Verbuchung zu Verrechnungskursen wird für die Umrechnung vorübergehendend ein
unternehmensinterner Kurs verwendet
valutarisch
– Wird die Methode der valutarischen Verbuchung angewandt, so werden eigene Konten in
fremder Währung geführt
– Bei Ausfuhren erfolgt keine Verrechnung der Umsatzsteuer, da diese steuerbefreit sind.
Unterteilung in
Betriebssteuern
sind steuerlich abzugsfähig und stellen einen Aufwand dar
Verbuchung erfolgt über die jeweiligen Konten in der Kontenklasse 7 bzw. Klasse 6 bei den
personalabhängigen Abgaben
Als Gegenkonto dient das Verrechnungskonto der Gebietskörperschaft
Zu den wichtigsten Betriebssteuern zählen:
• Grundsteuer
• Kommunalsteuer
• Kraftfahrzeugsteuer
• Kammerumlage
Personensteuern
z. B. die Einkommensteuer und Körperschaftsteuer (nicht absetzbar)
in Form von Vorauszahlungen vorgeschrieben
Die Fälligkeiten zur Bezahlung sind der 15.02., 15.05., 15.08. und 15.11. eines jeden Jahres
durchlaufende Steuern
Steuern, welche der Unternehmer einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen hat
z. B. die Umsatzsteuer und Lohnsteuer
aktivierungspflichtige Steuern
Steuern, welche einen Teil der aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten eines Anlagegutes
darstellen
müssen auf dem Bestandskonto erfasst werden, z. B. die Grunderwerbsteuer
Diäten = stellen Aufwandsentschädigungen für Mitarbeiter auf Dienstreisen dar, z.B. für Mahlzeiten
Kontokorrentkredit
Kreditrahmen, über welchen der Unternehmer im vereinbarten Zeitraum verfügen kann
Saldo verändert sich mit jeder Abhebung bzw. Einzahlung
kann aktiven als auch passiven Saldo aufweisen
wird auf der Passivseite einer Bilanz im Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Banken“
ausgewiesen
Anlagenbewertung
beinhaltet alle Wirtschaftsgüter, welche bestimmt sind, dauerhaft dem Betrieb zu dienen, also eine
Nutzungsdauer von mindestens einem Jahr aufweisen.
Diese Wirtschaftsgüter können unterteilt werden in
o abnutzbare (Gebäude, Maschinen) vs. nicht abnutzbare (Grund und Boden)
o bewegliche vs. unbewegliche,
o gebrauchte vs. ungebrauchte,
o geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) vs. nicht geringwertige Wirtschaftsgüter (Grenze
liegt bei 400,00 Euro netto),
o körperliche vs. unkörperliche (Rechte),
o aktive vs. passive Wirtschaftsgüter
Anschaffungskosten
Aufwendungen, welche im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Wirtschaftsgutes entstehen und
das Gut in einen betriebsbereiten Zustand versetzen.
Kaufpreis
+ Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Grundbuchseintrag, Vertragskosten,...)
− Minderungen (Preisnachlässe, Rabatte, Skonti...)
abnutzbare Anlagegütern können zur Gänze als Betriebsausgaben abgesetzt werden, wenn diese
Kosten für das einzelne Anlagegut 400,00 Euro nicht übersteigen (§ 13 EStG)
Herstellungskosten
Wird ein Wirtschaftsgut durch ein Unternehmen selbst erstellt, so sind die dafür aufgewendeten
Aufwendungen als Herstellungskosten anzusetzen
Materialeinzelkosten
+Fertigungseinzelkosten
+ Sonderkosten der Fertigung
+ Materialgemeinkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
= Mindestansatz
+ Sozialaufwendungen
+ zuordenbare Fremdkapitalzinsen
= Höchstansatz
Abschreibungsbetrag
wird verstanden, dass das Gut verteilt über die Nutzungsdauer gleichmäßig wertgemindert wird
Die Nutzungsdauer spiegelt die Anzahl an Jahren wider, in denen die Anlage voraussichtlich
genutzt wird.
Hierbei werden wirtschaftliche und technische Eigenschaften berücksichtigt.
Die Verbuchung der Abschreibung kann entweder direkt oder indirekt erfolgen
Direkte Abschreibung
– Bei der direkten Abschreibung wird das Anlagenkonto direkt bebucht, wodurch der
jeweilige Buchwert auf dem Anlagenkonto aufscheint.
Indirekte Abschreibung
– nicht das Anlagenkonto direkt bebucht, sondern ein eigenes Konto „kumulierte
Abschreibung zu …“.
Verbindlichkeiten
stellen Verpflichtungen dar, sicher und noch nicht erfüllt sind
unterliegen einer Verjährungsfrist (im Regelfall drei Jahre)
Sollte eine Verbindlichkeit verjähren, so ist diese auszubuchen
Dies erfolgt durch den Buchungssatz:
Forderungen
Die Einbringlichkeit
Die Verbuchung von uneinbringlichen bzw. zweifelhaften Forderungen erfolgt in der Klasse 7 auf
dem Konto Forderungsausfall.
Gründe für eine uneinbringliche bzw. zweifelhafte Forderung:
Rechnungsabgrenzungen
Erträge und Aufwendungen in jenem Jahr erfolgswirksam zu verbuchen, in dem sie wirtschaftlich
anfallen
Entsprechend dem Zahlungszeitpunkt wird zwischen Vorauszahlungen und Rückständen
unterschieden
zwischen aktiver (Konto 2900) und passiver (Konto 3900) Rechnungsabgrenzung unterschieden
Rückstellungen
Abbildung auf Passivseite einer Bilanz / stellt einen Aufwand dar und reduziert so den Gewinn
für eine Verpflichtung aus dem vergangenen Wirtschaftsjahr gebildet, die jedoch noch ungewiss oder
der Höhe nach noch unbestimmt ist.
verpflichtend für Unternehmer / nicht verpflichtend für § 4 Abs. 1 EStG (Wahlrecht) und verboten
für Unternehmen nach § 4 Abs. 3.
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
ein vereinfachtes System der Gewinnermittlung
bei dem nur die Betriebseinnahmen und die Betriebsausgaben erfasst werden,
Einnahmen-Ausgaben-Rechner
sind nicht verpflichtet, zum Jahresende eine Inventur durchzuführen.
Es sind alle Betriebseinnahmen und alle Betriebsausgaben laufend zu erfassen
Seit April 2012 für die Anschaffungs- und Herstellungskosten von Gebäuden und bestimmten
Wirtschaftsgütern des Umlaufvermögens
Diese sind erst bei Ausscheiden aus dem Betriebsvermögen als Betriebsausgabe absetzbar
Darunter fallen vor allem Grundstücke
Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten dürfen erst bei Ausscheiden aus dem Betriebsvermögen
abgesetzt werden, wobei Grund und Boden wie bisher in das Anlageverzeichnis aufzunehmen sind.
Eigenschaften
ein Datenerfassungsprotokoll,
einen Drucker oder eine Vorrichtung zur elektronischen Übermittlung von Zahlungsbelegen,
eine Schnittstelle zu einer Sicherheitseinrichtung mit einer Signatur- bzw. Siegelerstellungseinheit,
einen Verschlüsselungsalgorithmus sowie
eine Kassenidentifikationsnummer
„Barumsätze“ = umfasst auch die Zahlung mit Bankomat- oder Kreditkarte vor Ort, die Hingabe von
Barschecks oder ausgegebenen Gutscheinen, Bons etc.
Das Einnahmen-Ausgaben-Journal
Verzeichnis, in dem sowohl die baren als auch die unbaren Geldbewegungen erfasst werden
alle Barausgänge sowie nicht erfolgswirksame Bareingänge (Privateinlagen) täglich schriftlich zu
erfassen
Eingänge, die nicht zu den Betriebseinnahmen zählen, müssen ausgeschieden werden
(Privateinlagen, Bankabhebungen)
Die Rückrechnung hat für jede Kassa gesondert zu erfolgen.
Kassa‐Endbestand
− Kassa‐Anfangsbestand
= Differenz
+ Ausgaben
− Privateinlagen, Bankabhebungen = Tageslosung
Betriebsausgaben
alle Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind
müssen bei der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung tatsächlich bezahlt, der Wert muss also abgeflossen
sein.
Kein Aufteilungsverbot
besteht für Wirtschaftsgüter, die ausschließlich oder nahezu ausschließlich betrieblich oder beruflich
verwendet werden (z. B. Fernsehapparat im Gästezimmer eines Gasthauses)
Sie sind als Betriebsausgabe abzugsfähig
Unangemessenheit
Es wird nicht überprüft, ob die Ausgaben notwendig oder angemessen ist
Liegen jedoch Unangemessenheit oder unübliche Ausgaben vor, kann dies ein Indiz dafür sein, dass
sie privat veranlasst sind.
Nur für folgende Aufwendungen ist im Gesetz eine sog. Angemessenheitsprüfung vorgesehen:
Personen- und Kombinationskraftwagen,
Jagden,
geknüpfte Teppiche, Tapisserien sowie
für Antiquitäten.
Keine Angemessenheitsprüfung
wenn die angebotene Leistung durch den Einsatz dieser Gegenstände bestimmt ist.
Die geltend gemachten Aufwendungen sind über Verlangen durch Belege nachzuweisen oder, wenn
dies nicht zumutbar ist, wenigstens glaubhaft zu machen
Das Finanzamt kann im Rahmen der Beweiswürdigung davon ausgehen, dass der wahrscheinlichste
Sachverhalt zutrifft.
Wer einen Sachverhalt behauptet, der den Erfahrungen des täglichen Lebens widerspricht (z. B. die
überwiegende betriebliche Nutzung dreier Kraftfahrzeuge durch eine Person), hat dafür den
Nachweis zu erbringen.
Eigenbelege
nur dann als Nachweis anzuerkennen, wenn nach der Natur der Ausgabe (z. B. bei auswärts
geführten Telefonaten und Trinkgeldern) kein Fremdbeleg erhältlich ist
Aus dem Eigenbeleg müssen ersichtlich sein:
– Datum,
– Betrag und Grund der Zahlung,
– Art und Menge der gelieferten Ware bzw. der erhaltenen Leistung
Der Zahlungsempfänger ist konkret zu bezeichnen
Die Glaubhaftmachung
setzt die schlüssige Behauptung aller maßgeblichen Umstände durch den Steuerpflichtigen voraus
Für Aufwendungen, über die vom Empfänger nach allgemeiner Verkehrsübung keine oder meist nur
mangelhafte Belege erteilt werden, genügt, dass die Ausgaben bloß glaubhaft gemacht werden.
Bei Auslandssachverhalten besteht für den Unternehmer erhöhte Mitwirkungsverpflichtung bei der
Erbringung der Nachweise
Die Abgabenbehörde
Seit der Veranlagung 2011 kommt es bei Körperschaften (juristischen Personen) zusätzlich zur
Nicht- abzugsfähigkeit als Betriebsausgabe zu einem Steuerzuschlag von 25 %, wenn der Empfänger
nicht genannt wird
Schätzung
Lässt sich die Höhe der Betriebsausgaben nicht genau ermitteln oder berechnen, besteht für die
Finanzbehörde die Möglichkeit der Schätzung
Ein solcher Schätzungsgrund kann insbesondere dann gegeben sein, wenn Abgabenpflichtige über
seine Angaben keine ausreichenden Erklärungen geben kann oder weitere Auskünfte über Umstände
verweigert, die für die Ermittlung der Bemessungsgrundlagen wesentlich sind.
Aufwendungen
können schon vor der Betriebseröffnung anfallen.
abzugsfähig, wenn eine zielstrebige Vorbereitung der Betriebseröffnung erkennbar ist
nach Beendigung des Betriebes, sind bei einem engen Zusammenhang mit der ehemaligen Tätigkeit
als nachträgliche Betriebsausgaben abzugsfähig
Vereinbarungen
Solche Vereinbarungen werden steuerlich nur dann anerkannt, wenn sie...
– nach außen ausreichend zum Ausdruck kommen,
– einen eindeutigen, klaren und jeden Zweifel ausschließenden Inhalt haben und
– auch zwischen Familienfremden unter denselben Bedingungen abgeschlossen worden wären
(Fremdvergleich).
Bei der Ermittlung der Einkünfte dürfen Aufwendungen und Ausgaben, soweit sie mit steuerfreien
Einnahmen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang stehen, nicht abgezogen werden
z. B. zwischen der Gewährung von steuerfreien Beihilfen zur Abdeckung von Katastrophenschäden
und den für deren Beseitigung aufgewendeten Kosten
Kein unmittelbarer wirtschaftlicher Zusammenhang bei arbeitsmarktpolitischen Zuschüssen und
Beihilfen, wenn damit ein über den Empfänger hinausgehender Förderzweck verwirklicht wird.
Voraussetzung ist, dass der Zuschuss oder die Beihilfe nur gewährt wird, wenn eine Person
beschäftigt oder in ein Lehrverhältnis übernommen wird.
Bruttomethode
bei der Bruttomethode wird die Umsatzsteuer zum Zeitpunkt der Vereinnahmung als
Betriebseinnahme und bei Abfuhr an das Finanzamt als Ausgabe berücksichtigt
Sonderfälle
Gewinnfreibetrag
für natürliche Personen, welche betriebliche Einkünfte erzielen, als zusätzliche Betriebsausgabe
Der Gewinnfreibetrag beträgt ...
– für die ersten 175.000,00 Euro der Bemessungsgrundlage 13 %,
– für die nächsten 175.000,00 Euro der Bemessungsgrundlage 7 % und
– für die nächsten 230.000,00 Euro der Bemessungsgrundlage 4,5 %.
Daraus ergibt sich also ein maximaler Gewinnfreibetrag pro Veranlagungsjahr iHv 45.350,00 Euro.
Bemessungsgrundlage
Bis zu einer Bemessungsgrundlage von 30.000,00 Euro steht der natürlichen Person mit betrieblichen
Einkünften ein Grundfreibetrag von 13 % des Gewinnes zu, unabhängig davon, ob eine Investition
getätigt wurde oder nicht (maximaler Grundfreibetrag von 3.900,00 Euro/ Veranlagungsjahr
keine besondere Geltendmachung notwendig
Als Bemessungsgrundlage dient der Gewinn
Grundfreibetrag
– erhöht sich durch Anschaffung oder Herstellung begünstigter Wirtschaftsgüter,
– abnutzbare körperliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit einer Nutzungsdauer von
mindestens vier Jahren
Ausgenommen sind ...
– ... Pkws, Luftfahrzeuge,
– Geringwertige/ gebrauchte Wirtschaftsgüter,
Bei mehreren Betrieben mit positivem Ergebnis werden die Gewinne für Grundfreibetrag zusam-
mengerechnet.
unternehmensrechtlicher Gewinn
+steuerlich erfolgserhöhende Tatbestände
− steuerlich erfolgsmindernde Tatbestände
= steuerpflichtiger Gewinn
unternehmensrechtlicher Verlust
+steuerlich erfolgsmindernde Tatbestände
− steuerlich erfolgserhöhende Tatbestände
= steuerpflichtiger Gewinn bzw. steuerrechtlich ermittelter Verlust