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Was ist ein Kassenbericht?

Der Kassenbericht dokumentiert sämtliche Bareinnahmen und Barausgaben innerhalb eines


Geschäftstages. Aus dem Bericht sollte klar hervorgehen, wie viel Geld an diesem Tag eingenommen
(Tageseinnahmen) wurde. Das Ergebnis wird auch als Tageslosung bezeichnet.

Um hier eine rechtliche Grundlage zum Thema Kassenbericht zu finden, müssen Unternehmer
einen Blick in das Steuerrecht werfen. Überwiegend eine Rolle spielt dabei die Umsatzsteuer. Somit
wird gerne der Umsatz eines Unternehmens niedrig gehalten, um die Steuer auf den Umsatz zu
umgehen. Dieses Vorgehen nennt sich auch Steuerhinterziehung und dürfte jedem Unternehmer ein
Begriff sein. Im Bezug auf den Kassenbericht sind folgende zwei Paragrafen aus dem Steuergesetz
essentiell:

 22 Abs. 1 Satz 1 UStG: Der Unternehmer ist verpflichtet, zur Feststellung der Steuer
und der Grundlagen ihrer Berechnung Aufzeichnungen zu machen.
 146 Abs. 1 Satz 2 AO: Kasseneinnahmen und Kassenausgaben sollen täglich
festgehalten werden.
Kassenbericht vs. Kassenbuch
Muss ich einen Kassenbericht oder ein Kassenbuch führen? Oder ist das nicht das Gleiche? Nein,
Kassenberichte sind natürlich ein wichtiger Bestandteil des Kassenbuches, allerdings gibt es noch
weitere Unterschiede zwischen den einzelnen Begriffen. Die täglichen Berichte im Einzelnen stellen
lediglich die Grundlage für ein korrekt geführtes Kassenbuch. Das Kassenbuch zeigt auch nicht die
Tageslosung an, sondern dokumentiert Geschäftsvorfälle. Eine Ausnahme finden wir beim
Kassenbericht der offenen Ladenkasse. Hier können aneinandergereihte Kassenberichte ein
Kassenbuch ersetzen. Aber: Auch bei der offenen Ladenkasse müssen tägliche Berichte erfolgen.
Und auch der Wechselgeldbestand muss gezählt werden.

Ein Kassenbuch erfasst die in bar bezahlten Einnahmen und Ausgaben. Grundlage hierfür stellen
die Kassenberichte. Wichtig dabei ist es, dass der Saldo immer positiv sein muss. Auch wird dieser als
Aktivposten im Umlaufvermögen ausgewiesen. Der Kassenbericht zählt außerdem auf den Cent
genaue Beträge und ermittelt die täglichen Einnahmen. In unserem Ratgeber-Artikel zum Thema
Kassenbuch führen kannst du weitere wichtige Infos und Tipps hierzu nachlesen.

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Buchhaltung auch ganz einfach dein Kassenbuch digital führen!
Offene Ladenkasse
Offene Ladenkassen werden umgangssprachlich auch Bar-Kassen oder Schubladenkassen genannt.
Sie finden sich in kleineren Einzelhandelsgeschäften, in Boutiquen oder kleineren Kiosken wieder.
Das Geld wird in einzelnen Schubladen aufbewahrt und es gibt keine technische Unterstützung. Bei
der elektronischen Registrierkasse wird der Zahlungsverkehr in EDV-Form gespeichert. Die
Anschaffung solcher Registrierkassen ist natürlich teurer, allerdings für größere Unternehmen, wie
etwa Supermarktketten, unerlässlich.

Wer muss einen Kassenbericht erstellen?


Wer muss überhaupt einen Kassenbericht führen? Generell gilt, dass Kassenbücher einen festen
Bestandteil in der Buchführung oder Buchhaltung darstellen. Das heißt: Wer der Bilanzierungspflicht
unterliegt, der muss ein Kassenbuch führen. Folgende Übersicht zeigt dir, ob du auch
Kassenberichte erstellen musst.

 Gewerbetreibende: Sie müssen grundsätzlich Kassenberichte führen. Es sei denn, sie


generieren weniger Gewinn als 60.000 und weniger Umsatz als 600.000 Euro.
 Freiberufler: Sie müssen keine Kassenberichte erstellen.
 Gesellschaften: Aufgrund der Gesellschaftsformen müssen sie Kassenberichte
schreiben. Dies gilt nicht für die GbR oder die PartG. Besteht allerdings eine
Bilanzierungspflicht aus anderen Gründen, so geht damit auch die Pflicht zur
Erstellung von Kassenberichten einher.
 Land- und Forstwirte: Auch sie sind verpflichtet, Kassenberichte zu führen. Es sei
denn, sie unterschreiten die Gewinn- und Umsatzgrenzen von 60.000, bzw. 600.000
Euro. Eine weitere Ausnahme gibt es, wenn der Wert der Nutzungsfläche unter
25.000 Euro liegt.
Selbstverständlich musst du auch dann keine Berichte erstellen oder ein Kassenbuch führen, wenn
deine Geschäfte ohne Bargeldzahlungen ablaufen. Sobald du allerdings eine Ladenkasse oder
Registrierkasse besitzt und Buchführung betreiben musst, gilt auch für dich die Kassenberichtpflicht.

Kassenbericht für Freiberufler


Freiberufler unterliegen keiner Buchführungspflicht. Sie müssen automatisch kein Kassenbuch
führen oder Kassenberichte schreiben. Auch dann nicht, wenn sie hin und wieder Barzahlungen
erhalten. Trotzdem heißt das nicht, dass sie keine Nachweispflicht zu erfüllen haben. Wer möchte,
der kann ein freiwilliges und einfaches Kassenberichtsbuch führen. Solltest du beispielsweise sehr
viele Bargeschäfte abwickeln, so empfiehlt sich dieser Schritt sogar.

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