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Handelsrechtliche büchführungspflicht:
Kaufmannseigenschaft:
§ 1 HGB: Kaufmann = wer ein handelsgewerbe betreibt.
handelsgewerbe = jeder Gewerbebetrieb der einen in
kaufmännischer Art eingerichteten Geschäftsbetrieb braucht.
§ 2 HGB: Handelsgewerbe = jeder Gewerbebetrieb → wenn in Handelsregister eingetragen → kleingewerbebetrieb
§ 6 HGB: Kaufleute müssein Vorschriften von Handelsgesellschaften (OHG, KG, GmbH, AG) beachten
Befreiung von Pflicht zur Buchführung, Inventar- & Abschlusserstellung - nur für Einzelkaufleute
-§ 241a Abs. 1, § 242 Abs. 4 HGB
Einzelkaufleute werden von Pflicht Buchführung, Inventar, Jahresabschlusserstellung befreit wenn in 2
aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren:
- Umsatzerlöse max. 600.000€ &
-Jahresüberschuss max. 60.000€ erreicht haben
-bei Neugründung gilt Befreiung wenn im 1sten Geschäftsjahr Grenzwerte unterschritten werden.HGB
Ausgestaltung Buchführung:
-§ 238 Abs. 1 Satz 1 HGB:
nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung Rechnung zu legen
-§ 238 Abs. 1 Satz 2 & 3 HGB
Buchführung muss einem sachverständigen 3ten innerhalb angemessener Zeit Überblick über
Geschäftsvorfälle & Lage des Unternehmens vermitteln
—> keine Legaldefinition der GoB
1. Definition:
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung geben an, wie Buchhaltung, Inventar & Jahresabschluss
zweckmäßigerweise gestaltet werden sollten, um Aufgabe des Jahresabschlusses zu erfüllen
2. Quellen für GoB:
-Gesetzesnormen:
soweit Gesetz Rechnungslegungsregeln erlässt, drückt das Gesetz die GoB aus
-Kommentare, Wirtschaftsprüfer-Handbuch, Urteile
1. Definition:
buchungspflichtigen Vorfälle, alle gemäß GoB im Geschäftsjahr eingetreten Vermögensveränderungen,
Vermögens- & Schuldumschichtungen müssen im Jahresabschluss enthalten sein
2. Einzelbestandteile:
-jährliche Erfassung noch tatsächlich vorhandener Bestände per Inventur
-keine Erfassung fiktiver Umsätze
-sorgfältige Erfassung & Analyse aller möglichen Risiken mit Erfassung im Jahresabschluss
-Positionen in bpchern & Jahresabschluss müssen tief genug untergliedert sein & dürfen nicht miteinander verrechnet werden
-Sachverhalte müssen in Buchführung & Jahresabschluss sinnvoll, leicht erfassbar & verständlich geordnet sein
-Leser muss in Buchführung & Jahresabschluss den Überblick behalten können
Belegprinzip:
-keine Buchung ohne Beleg
-Belege müssen geordert aufbewahrt werden; maschinenlesbare & jederzeit ausdruckbare Belege auch
zulässig
-Eigenbelege(z.b. Materialentnahmescheine, Lohn- & Gehaltslisten) & Fremdbelege (z.b. Rechnungen,
Bankbelege
-wesentlicher Inhalt von Belegen
•Belegtext
•Buchungsbetrag
•Aussteller des Belegs
•Ausstellungsdatum
•Buchungsdatum
•Geschäftsvorfälle
•Belegnummer
•Kontierung
Grundsatz angemessener interner Kontrollsysteme:
-Internes Kontrollsystem muss Maßnahmen & Kontrolle vorhersehen, damit Buchführung: vollständig, zuverlässig & ordnungsgemäß
ist
-System muss sicherstellen, das Manipulationen an Büchern (gemäß § 239 Abs. 3 HGB) nicht vorgenommen werden können
-Maßnahmen z.b. Organisatorische Kontrollmaßnahmen (4 Augen-Prinzip/ periodische Jobrotation)& technische Kontrollmaßnahmen
(vorgedruckte Formulare etc.)
1.5 Buchführungssyteme
1.5.1 Überblick
2. Grundlagen Finanzbuchhaltung
2.1 Bilanz als Ausgangspunkt der doppelten Buchführung
2.1.1 Inventur & Inventar
Definition Inventar:
-detailliertes Verzeichnis aller dem Kaufmann wirtschaftlichen zuzurechnender Vermögensgegenstände & Schulden einzeln nach Art,
Menge, Wert
-gleichartige Vermögensgegenstände & Schulden werden unter gemeinsamen Überschrift zsm. gefasst & werte aufaddiert
Definition Inventur:
Tätigkeit Ermittlung & Aufstellung des Inventars (durch Aufnahme vorhandener Vermögensgegenstände & Schulden
Stichtagsinventur:
-Bestände werden am Abschlussstichtag vollständig aufgenommen
Ausgeweitete Stichtagsiventur:
-Bestände im Zeitraumvon 10 Tagen vor & nach Bilanzstichtag
aufgenommen
-Betände sind nach Art & Menge auf Bilanzstichtag fortzuschreiben
Permanente Inventur:
-Aufnahme über ganzes Jahr verteilt (§ 241 Abs. 2HGB)
-Vorraussetzungen
-Bestandszuverlässige Lagerbuchahltung
-mindestens 1 körperliche Aufnahme pro Jahr
-Aufzeichnung über Aufnahmedurchführung & -ergebnis
2.1.1 Bilanz
-§ 242 Abs. 1 HGB: Kaufmann hat zum Ende Geschaftsjahr einen das
Verhältinis seines Veermögens & Schuldendarstellenden Abschluss aufzustellen
(=Bilanz)
-Unerschiedezum Inventar:
-Postitionen zu größeren Gruppen zsgf., nur Gesamtwert Gruppe
gleichartiger Vermögensgegenstände/ Schulden
-Mengenangaben Inventars verfallen
-Darstellng in Kontoform
-Eigenkapital = Differenz zwischen Vermögen & Schulden -> wird
ausgewiesen
-Innerhalb Bilanzierungsvorschriften für alle Kaufleute gibt es keine
Gliederungsvorschrift
§ 247 Abs 1 HGB -> welche Posten für gesonderten Ausweis in Bilanz in betracht
kommen
-„in Bilanz sind Anlage- & Umlaufvermögen, Eigenkapital, Schulden &
Rechnungsabgrenzungsposten gesondert anzuweisen & hinreichend aufzugliedern.“
-!! Kapitalgesellschaften i.w.S. Findet sich ein Gleiderungsschema in § 266 HGB!!
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen & sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Bankguthaben
C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktie latente Steuern
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensrechnung
A. Eigenkapital
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten
E. Passive latente Steuern
Geschäftsvorfälle Buchführung:
-Vorgänge im Unternehmen, höhe/ Zusammensetzung
-Rohvermögens (=Wert Vermögensgegenstände) &/oder
-Fremdkaptials (=Wert Schlden) &/oder
-Eigenkapitals
(Wert Reinvermögens = Rohvermögen - Schulden) verändern
-Vorgänge, deren Auswirkungen sich in Währungseinheiten (z.B. €) messen lassen
-Durch Geschäftsvorfälle ändert sich Bild der Bilanz permanent
Einteilung Geschäftsvorfälle:
-Betriebsvermögensumschichtungen -> Bewirkten Änderung der Zusammensetzung des
Betriebsvermögens; Höhr des EK bleibt gleich
-(Erfolgsneutraler) Aktivtausch
-(Erfolgsneutraler) Passivtausch
-(Erfolgsneutrale) Bilanzverlängeruung (Aktiv-Passiv-Mehrung)
-(Erfolgsneutrale) Bilanzverkürzung (Aktiv-Passiv-Minderung)
-Betriebsvermögensänderungen
-Höhhe des EK ändert sich
2.2.2 Betriebsveermögensumschichtungen
-in Praxis nicht möglich, Veränderungen Aktiv- & Passivposten ständig direkt in Bilanz
vorzunehmen
-Bilanz wird deshalb in (T-)Konten aufgelöst, über Geschäftsvorfälle die erfasst
(verbucht) werden
-jedes Konto besitzt 2 Seiten
-aus Vermögen & Kapitalbeständen abgeleitete Konten der Bilanz = Bestandskonto
-Bestandskonten, die Eintragungen auf Aktivseite aufnehmen = Aktivkonten
-Bestandskonten, die Eintragungen auf Passivseite aufnehmen = Passivkonten
2.3.2 Buchungssatz
Buchungsregeln.
-jeder Buchungsvorfall auf min. 2 T-Konten buchen
-jeder Buchungsvorfall min. Einmal auf Soll- & Haben-Seite gebucht werden
-bei jedem Buchungsvorfall muss Betrag der gesamt auf Sollseite gebucht wird betrag von Habenseite entsprechen
-Einfache Buchungssätze
-Durch Geschäftsvorfall werden nur 2 Konten betroffen ->Bsp.: Barabhebung von Bank 500€= Kasse an Bank 500€
-Zusammengesetzte Buchungssätze
-durch Geschäftsvorfall mehr als 2 Konten betroffen -> Bsp.: Kauf Rohstoffe 1000€; 100€ bar gezahlt, 900€ per
Banküberweisung= Rohstoffe 1000€ an Kasse 100€
Bank 900€
2.3.3 Eröffnungsbilanzkonto
-Auflösung Eröffnungsbilanz in Bestandskonten muss nach Systematik doppelter Buchführung, d.h. Mittels Konto,
Gegenkonto erfolgen
-Bilanzposten können nicht direkt als Anfangsbestände in Bestandskonten übertragen werden, muss für Gegenbuchung
Eröffnungsbilanzkonto eingeführt werden
-Eröffnungsbilanzkonto das Aktivkonten im haben, Passivkonten im Soll aufnimmt = Spiegelbild Eröffnungsbilanz
-Eröffnungsbilanzkonto hat keine weitere Funktion= technisches Hilfsmittel für Durchführung der Konteneröffnung
2.3.5.1 Privatkonto
-Privatkonto gleicht in seinem Aufbau dem Eigenkapitalkonto
-Zugänge (Einlagen) im Haben erfasst
-Abgäge (Entnahmen) im Soll erfasst
-in Vorschriften für alle Kaufleute findet sich keine detaillierte Vorgabe zur Gliederung der GuV Rechnung
-für Kapitalgesellschaften gibt es ein Gliederungsschema § 275 HGB (zwei Darstellungsalternativen)
-Gesamtkostenverfahren -Umsatzkostenverfahren
-(auf Unterschiede zwischen beiden Verfahren wird im Rahmen des Jahresabschlusteils näher eingegangen)
Gliederung nach Gesamtkostenverfahren (§275 Abs. 2 HGB) relevant
2.3.6 Abschluss der Konten
3.1.1 Warenkonten
-Vorgängen im Handel, keine Veränderungen der Ware
-industriellen leistungsprozessen, Material durch Bearbeitung zu neuem Gut wird
-Handelsunternehmen kauft Handelswaren von Produzenten, verkauft sie an Endverbraucher:
-Einkäufe führen zu Bestandsmehrung
-Verkäufe führen zu Bestandsminderung
-da Kaufmann Ware i.d.R zu höherem Preis verkauft als eingekauft, ergibt sich Differenz zwischen
Verkaufs-, Einkaufspreis ein Warenrohgewinn (=Handelsspanne)
Prinzipielle Vorgehensweise:
-Beginn Geschäftsjahres wird Anfangsbestand der Waren auf Aktivkonto Waren in Soll vorgetragen
-laufende Zugänge der Periode werden auf Aufwandskonto Wareneinkauf/Wareneingang mit Anschaffungskosten
erfasst
-warenverkäufe werden auf ertragskonto Warenverkauf/Umsatzerlöööse zu Verkaufspreisen erfasst
-Ende Geschäftsjahres wird im HAben bestandskontos waren durch Inventur ermittelter Schlussbestand der Ware zu
Einkaufspreisen (Anschaffungskosten) gebucht, gegenbuchung erfolgt auf Schlussbilanzkonto
-um Periodengerechten Aufwand eines Geschäftsjahres zu erhalten muss aufwand auf Konto wareneingang um
Bestandsmehrung vermindert / Bestandsminderung erhöht werden
-Endbestands > Anfangsbestand. : Bestandsmehrung
-Endbestands > Anfangsbestand. : Bestandsmehrung
Wichtige Anmerkung:
Im Bsp.:
-Als Warenaufwand werden zunächst 150.000€ gebucht
(= 10.000 Stück à 15€)
-tatsächlicher Periodenaufwand betrug Ur 145.000€
(= 9.700 Stück à 15€)
-300 Stück der Ware waren Ende Geschäftsjahres noch auf Lager;
für die 300 Stück ist noch kein Aufwand (Verbrauch) entstanden.
Korrektur erfolgt über Berücksichtigung Bestandserhöhung
(4.500€ = 300 Stück à 15€)
3.1.2 Umsatzsteuer
3.1.2.1 Grundlagen Umsatzsteuer
-Lieferung von Vermögensgengenständen (Waren, fertige Produkte, Maschinen etc.) sowie Dienstleistungen eines
Unternehmens unterliegen Grundsatz der Umsatzsteuer
-Umsatzsteuerpflichtig ist Nettoentgelt, das Unternehmer erhält.
-Umsatzsteuersatz = 19%, in besonderen Fällen (z.b. Bücher, bestimmte Lebensmittel etc.) 7%
Dauerfristverlängerung
-Umsatzsteuervoranmeldung & Vorauszahlungen sind grundsätzlich am 10. Tag nach Ablauf eines
Voranmeldungszeitraums fällig (z.b. ist Voranmeldung für Januar zum 10. Februar fällig)
-Frist für Abgabe Umsatzsteuervoranmeldungn & Fälligkeit Vorauszahlungen kann auf Antrag um 1 Monat verlängert
werden -> Dauerfristverlängerung, z.b. bei Dauerfristverlängerung wäre z.b. Umsatzsteuervoranmeldung für Januar
erst am 10. März fällig
-1/11 bei monatlichem Umsatzsteuervoranmeldungszeitraum:
Unternehmer mit monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungszeitraum erhalten Dauerfristverlängerung nur, wenn sie
(i.d.R. Im Februar eines Jahres) eine Sondervorauszahlung in Höhe 1/11 der Vorauszahlungen des Vorjahres leisten.
Sondervorauszahlung wird wieder bei Umsatzsteuervoranmeldung für Dezember angerechnet.
-Kein 1/11 bei vierteljährlichem Umsatzsteuervoranmeldungszeitraum:
Unternehmern mit vierteljährlichen Voranmeldungszeitraum wird Dauerfristverlängerung ohne zusätzliche
Verpflichtung gewährt.
Umsatzsteuererklärung:
-Besteuerungszeitraum = Kalenderjahr
-für Kalenderjahr hat Unternehmer Jahreserklärung gegenüber Finanzamt abzugeben, in der er Umsatzsteuer für
Gesamtjahr ermittelt
-von gesamter Umsatzsteuerverbindlichkeit kann er ihm in Rechnung gestellte Vorsteuer für Gesamtjahr abziehen
-den resultierenden Saldo stellt er Summe der Vorauszahlungen gemäß Umsatzsteuervoranmeldungen (sogenanntes
Vorauszahlungssoll) gegenüber:
-Zahllast Gesamtjahr > Vorrauszahlungssoll: USt-Nachzahlung
-Zahllast Gesamtjahr < Vorrauszahlungssoll: USt-Erstattung
Beispiel:
-Unternehmer ist zur Abgabe monatlicher Umsatzsteuervoranmeldungen
verpflichtet
-Umsatzsteuerverbindlichkeit für Gesamtjahr beträgt 100.000€
-abzugsfähige Vorsteuer für Gesamtjahr beträgt 80.000€
-gemäß Umsatzsteuervoranmeldungen beläuft sich Vorauszahlungssoll (= Summe
der (12) Vorauszahlungen für Januar-Dezember des Jahres) auf 190.000€
USt-Vorauszahlungen (3820) an Bank (1800)
Buchen Umsatzsteuer-Vorauszahlungen:
-monatliche bzw. vierteljährliche Vorauszahlungen:
Bsp.: Zahlung USt-Vorauszahlung für Januar i.H.v. 3.000€:
USt-Vorauszahlungen (3820) an Bank (1800) 3.000€
-Sondervorauszahlung 1/11
Bsp.: Zahlung Sondervorauszahlung im Februar i.H.b. 1.000€
USt-Vorauszahlungen (3820) an Bank (1800) 1.000€
Abschluss Umsatzsteuerkonten:
-Ende Geschäftsjahres werden alle Umsatzsteuerkonto/Vorsteuerkonten zusammengefasst
-1: Verrechnung über Umsatzsteuerkonto oder
-2: Verrechnung über gesondertes Umsatzsteuerverrechnungskonto
-Ergebnis dieser Zusammenfassung ergibt entweder Forderung/Verbindlichkeit, die in Schlussbilanz übernommen werden:
-im Rahmen Abschlusserstellung war festgelegt worden, dass eine Rechnung (netto 100.00€) irrtümlich nicht in
laufender Buchhaltung erfasst wurde. Erfolgt Nachbuchung. Nettobetrag ist im Konto „Umsatzerlöse“ enthalten
-weiterhin wurde Abschlusserstellung festgestellt, dass aus Rechnung im wert von 72.653€ (brutto)
unberechtigterweise die Vorsteuer gezogen wurde. Auch dies im Rahmen des Abschlusserstellung korrigiert
-berechtigte Umsatzsteuervoranmeldungen wurden nicht beim Finanzamt eingereicht
Rabatte:
-Definition: -Kaufpreisminderung, die unmittelbar bei Erwerb der Ware gewährt wird
-Absolutbetrag/Prozentsatz
-Staffelung (Rabattstaffeln) sind möglich
-Buchung: -Direkte Buchung des um Rabatt gekürzten Rechnungsbetrages
Bezugskosten:
-Beim Warenbezug können neben Kaufpreis zusätzliche Kosten anfallen (z.b. Transportkosten)
-da Warenbezugskosten als Anschaffungsnebenkosten zu Anschaffungskosten bezogener Waren gehören, könnten sie
direkt auf Wareneingangskonto gebucht werden
-Üblich werden Anschaffungsnebenkosten aber auf gesonderten Konto „Bezugskosten“ erfasst
-Konto Bezugskosten ist Unterkonto zum Wareneingangskonto, wird am Jahresene zsm. mit Wareneingangskonto
unter Position „Materialaufwand“ in GuV ausgewiesen
Retouren & Nachlässe:
-bei Retouren & Nachlässen handelt es sich um nachträgliche Minderungen
des ursprünglichen Rechnungsbetrages, weil Ware zurückgesendet wurde/
Preisnachlässe gewährt wurden
-ursprüngliche Buchung muss in Höhe Preisminderung rückgängig gemacht
werden (inkl. Korrektur ursprünglichen Steuerbetrages)
Boni:
-Definition: -nachträglich erhaltene/gewährte Kaufpreisminderung
-i.d.R. Am Jahresende
-bei Bezug/Verkauf von Waren steht Höhe des Bonus nicht fest
-Umsatzbonus: in Abhängigkeit von Gesamtumsatz im Geschäftsjahr
-Treuebonus: in Abhängigkeit von Bedeutung Geschäftsverbindung
-Buchung: bei erhalt/gewährung Bonus erfolgt Korrektur Wareneingangs- bzw.
Warenverkaufskontos sowie Vorsteuer- bzw. Umsatzsteuerkontos
Erhaltene & gewährte Boni werden i.d.R. Auf gesonderte unterkonten
Wareneingangs- bzw. Warenverkaufskontos erfasst
• am Bilanzstichtag sind in Regel nicht alle Erzeugnisse eines Industriebetriebes fertiggestellt, nicht alle
fertiggestellten Erzeugnisse abgesetzt. Bestand an unfertigen, fertigen Erzeugnissen muss ebenfalls durch
Inventur ermittelt & zu Herstellungskosten bewertet werden:
-Bestand Jahresende > Bestand Jahresanfang: Bestandserhöhung
-Bestand Jahresende < Bestand Jahresanfang: Bestandsminderung
• Bestandsveränderung bei unfertigen & fertigen Erzeugnissen werden gesondert in Gewinn- Verlustrechnung
ausgewiesen (§ 275 Abs. 2 Nr. 2 HGB: „Erhöhung/Verminderung Bestands an fertigen & unfertigen Erzeugnissen“)
Anlagevermögen :
-soll auf Dauer dem Betrieb dienen
-Arten: Sachanlagen: Grundstücke, Gebäude, maschinelle Anlagen, Betriebs- & Geschäftsausstattung
Finanzanlagen
Immaterielle Vermögensgegenstände des AV
• selbsterstellte Anlagen müssen nach § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB genauso wie eigene Erzeugnisse zu Herstellungskosten
nach § 255 Abs. 2 HGB bewertet werden
• Für Ermittlung Herstellungskosten wird auf Ausführungen unter 3.2.3 (HK) verwiesen
3.3 Buchungen im Sachanlagevermögen
3.3.3 Einsatz von Anlagegegenständen
Grundlagen:
• Abschreibungen im Anlagevermögen
Wertminderungen des Anlagevermögens in Folge von
-Nutzung durch Unternehmung
-Unternehemensexterne Minderung des Marktwerts des Anlagevermögens
• Arten von Abschreibungen:
-planmäßige Abschreibungen: § 253 Abs. 3 HGB zu beginn der Nutzung ist mit kontinuierlichen Wertänderung
während Nutzungsdauer zu rechnen
• Definition: Zeitraum in dem betreffendes Abnutzungen Anlagegut entsprechend den Infos am Bilanzstichtag
voraussichtlich genutzt werden kann
• Ermittlung: Schätzung auf Grundlage vergangener Erfahrungen unter angemessener Vorsicht, Steuerliche
Abschreibungstabellen können genutzt werde
3.3.3.2 Abschreibungsmethoden bei planmäßiger Abschreibung
• Leistungsabschreibung:
Leistungsabschreibung einer Periode ergibt sich aus
Leistungsverbrauch der Periodeim Verhältnis zum
Gesamtleistungspoteitial des Vermögensgegenständes
Zeitabschreibung:
• Methoden: Lineare Abschreibung, degressive Abschreibung, progressive
Abschreibung
• Lineare Abschreibung: der abzuschreibende Betrag wird in gleichen
Jahresbeständen auf Nutzungsdauer verteilt, so dass jährliche Abschreibung
während Nutzungsdauer konstant bleibt
• Prinzip periodengerechtern Gewinnermittlung verlangt, sämtliche Aus- bzw. Einzahlungen, erst in folgender Periode
zu Aufwendungen / Erträgen führe, mit Hilfe aktiven bzw. Passiven Rechnungsabgrenzungspostens (RAP) auf
Folgeperioden zu übertragen (§ 250 Abs. 1 & 2 HGB)
• Vorraussetzungen:
Ein- & Auszahlungen sind nur dann zum Bilanzstichtag abzugrenzen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für bestimmte
Zeit (gemeint ist Zeitraum) nach Bilanzstichtag darstellen
• Bsp.:
-Mietvorauszahlungen für Monate des folgenden Geschäftsjahres
-Vorauszahlungenvon Versicherungsprämien für folgende Geschäftsjahre
3.5 Geldverkehr
3.5.1 Forderungen entstehenungen & Leistungen
3.5.1.1 Grundlagen
• Forderungen entstehen durch Ansprüche aus Lieferungen/ Leistungen zu
Zeitpunkt, an dem Leistung erbracht wird oder Lieferung erfolgt
• Gruppierung Forderungen kann z.b. erfolgen nach -Fälligkeit (kurzfristig/
langfristig) -Rechnungseinheit (€/Fremdwährung) -Bonität (vollwertig,
zweifelhaft, uneinbringlich)
• i.d.R. Umlaufvermögen
• Ansatz zunächst zu Anschaffungskosten (=Nennwert der Forderung)n d.h. zum
Einstandspreis einschließlich Umsatzsteuer
3.5.1.2 Außerplanmäßige Abschreibung auf Forderung aus LuL
Grundlagen:
• Ursachen: § 253 Abs. 4 HGB (Ausfallrisiko)
• Einteilung Forderungen hinsichtlich Ausfallsrisikos:
-Vollwertig: -Keine Zweifel bezüglich Bonität des Kunden -Keine Abschreibung, Ansatz zu AK
-Zweifelhaft: -Zweifel bezüglich Bonität Kundens, z.b. keine Zahlung trotz mehrfacher Mahnung, Einleitung
Insolvenzverfahrens -Abschreibung auf Betrag, mit dessen Zahlungseingang gerechnet wird (keine Korrektur des Ust ->
d.h. keine Rückforderung vom Finanzamt)
-Uneinbringlich: Abschreibung in voller Höhe (Korrektur der Ust)
Möglichkeiten der Wertberichtigung von FLL:
• Einzelbewetung
-Forderungen werden individuell auf ihr Werthaltigkeit überprüft
• Pauschalbewertung
-Forderungen werden anhand eines aus Forderungsausfällen der Vergangenheit ermittelten Prozentsatzes
wertberichtigt
• In Praxis erfolgt in Regel Kombination aus beiden Methoden
-Zunächst werden Forderungen wertberichtigt, deren Ausfallrisiko individuell abgeschätzt werden kann
-Auf den verbleibenden Restbetrag (netto) wird pauschale Abwertung vorgenommen
Abwandlung des Bsp.:
im Rahmen Jahresbabschlusserstellung für Jahr 01 wurde festgestellt,
dass Forderung gegenüber Kunden A (brutto 11.900€), bei dem
Insolvenzverfahren eingeleitet wurde, nur noch zu 40% eingetrieben
werden kann. Rest ist nach Aussage des insolvenzverwalters
uneinbringlich. Nach Abschluss Insolvenzverfahrens stellt sich heraus,
dass Insolvenzquote tätsächlich nur 30% beträgt. Insolvenzverwalter
überweist entsprechenden Betrag im Nov 02.
• für Forderungen in ausländischer Währung mit Restlaufzeit von bis zu einem Jahr hebt § 256a HGB zwei GoB auf:
-Forderung wird entgegen § 253 Abs. 1 S.1 HGB bei steigendem €-Wert gegebenenfalls über ihrem
Anschaffungskosten angesetzt werden
-Gewinne aus Wechselkursentwicklungen sind entgegen § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB erfolgswirksam zu buchen, auch
wenn Forderungen noch nicht eingelöst ist
3.5.2 Verbindlichkeiten
3.5.2.1 Grundlagen
• Verbindlichkeiten entstehen bei unbaren
Anschaffung von Vermögensgegenständen
& werden auf Passivseite Bilanz
aufgeführt
• Bilanzierung erfolgt mit Erfüllungsbetrag
3.5.2.1 Darlehen
Definition Darlehen:
• Durch Darlehen/Kredit verpflichtet sich Darlehensnehmer (=Unternehmen, Privatperson), dem Darlehensgeber, z.b.
Kreditinstitut, Darlehensbetrag zuzüglich anfallender Zinsen zurückzuzahlen
• Zinszahlung auf bestehenden Darlehensbetrag (Entgelt für Darlehensgewährung) & Tilgungszahlung (Darlehensbetrag
sinkt; siehe Einteilung Darlehen nach Art der Tilgung) erfolgen entsprechend vertraglich vereinbarten Konditionen
• Zinszahlung (Zinsaufwand aus Sicht Darlehenunternehmers) erfolgt i.d.R. nachschüssig (sofern Zinszahlung nicht am
Geschäftsjahresende: Antizipativer Rechnungsabgrenzungsposten -> Sonstige Verbindlichkeiten)
• Darlehen kann mit oder ohne Disagio ausgezahlt werden