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Einführung und Zielsetzung
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Grundlagen der Buchführung
* Quelle: www.wikipedia.org
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Grundlagen der Buchführung
Ablauf im Rechungswesen
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Bilanz
Grundstruktur
Die Bilanz ist die zusammengefasste Gegenüberstellung aller Vermögenswerte (Aktiva)
und Schulden (Passiva) eines Unternehmens bzw. einer Arztpraxis, das durch
Reinvermögen (Eigenkapital) zum Ausgleich gebracht wird:
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Bilanz
Gliederungsprinzipien
Bilanz
Aktiva Passiva
Langfr. Langfr.
Gliederung A. Anlagevermögen A. Eigenkapital Gliederung
nach dem I. Immaterielle VG* nach dem
Liquidier- II. Sachanlagen Fristigkeits-
barkeits- III. Finanzanlagen prinzip
prinzip B. Umlaufvermögen B. Rückstellungen
I. Vorräte C. Verbindlichkeiten
II. Forderungen - langfristig
III. Wertpapiere - kurzfristig
IV. Liquide Mittel
C. Rechnungsabgrenzung D. Rechnungsabgrenzung
Kurzfr. Kurzfr.
*VG = Vermögenswerte
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Bilanz
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Bilanz
Beispiel:
Kunde bezahlt seine Schuld über 10.000 € in Bar
Kasse 10.000 € an Forderungen 10.000 €
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Bilanz
Die Bilanz ist eine Momentaufnahme zu Beginn und zum Schluss eines jeden
Geschäftsjahres
Das Vermögen, die Schulden und das Eigenkapital unterliegen aber durch
Geschäftsvorfälle (z.B. Einkäufe, Verkäufe, Einlagen, Einnahmen) im Laufe des
Geschäftsjahres ständigen Veränderungen.
Jeder Geschäftsvorfall ändert somit das Bilanzbild
Die Veränderungen der Bilanzpositionen durch Geschäftsvorfälle dürfen die
Bilanzgleichung (Aktiva = Passiva) nicht verändern
Um dieses Gleichgewicht zu gewährleisten, muss jeder Geschäftsvorfall mindestens
zwei Bilanz-/G+V-Posten verändern (nie eine Buchung ohne Gegenbuchung)
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Bilanz
Beispiel: Struktur
Aktiva Passiva
I. Anlagevermögen I. Eigenkapital 90.000
Grundstücke 50.000
Lagerhalle 15.000 II. Fremdkapital
Gebäude 30.000
Bank-Darlehen 80.000
Büromaschinen 5.000
Lieferantenschulden 20.000
II. Umlaufvermögen
Waren 50.000
Forderungen 10.000
Bankguthaben 20.000
Kasse 10.000
190.000 190.000
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Bilanz
Aktiva: Anlagevermögen
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Bilanz
Aktiva: A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, ähnliche Rechte und Werte
z. B. Taxikonzessionen, Markenrechte, Patente
Aktivierungsverbot, wenn nicht entgeltlich erworben
2. Geschäfts- oder Firmenwert
nur aktivierungsfähig, wenn entgeltlich erworben („derivativer Geschäfts-
/Firmenwert“) -> Verbot der Aktivierung von originären (selbstgeschaffenen)
Geschäfts-/Firmen-werten
Ermittlung des Firmenwertes: Kaufpreis für das Unternehmen ./. Saldo aus den
Zeitwerten aller aktivierungsfähigen Vermögensgegenstände und passivierungs-
fähigen Schulden
3. geleistete Anzahlungen
auf obige Rechte und Werte
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Bilanz
Aktiva: A. Anlagevermögen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. Bauten auf fremden
Grundstücken
gesamtes Grundvermögen, Geschäfts- und Fabrikbauten, Werkswohnungen etc.
2. technische Anlagen und Maschinen
stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der betrieblichen Leistungserstellung
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
dienen der Verwaltung oder nur mittelbar dem Betriebsprozess (Werkzeuge,
Büroausstattung)
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Vorleistungen aus schwebenden Geschäften für die Anschaffung von Gegenständen
des Sachanlagevermögens
zu aktivierende Eigen- bzw. Fremdaufwendungen für noch nicht fertiggestellte Anlagen
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Bilanz
Aktiva: A. Anlagevermögen
III. Finanzanlagen
Untergliederung in langfristige Finanzinvestitionen (nach dem Grad der Einflussnahme
auf andere Unternehmen):
1. Anteile an verbundenen Unternehmen (Anteil > 50 %)
3. Beteiligungen (Anteil > 20 % und < 50 %)
5. Wertpapiere des Anlagevermögens (Anteil < 20 % auf Dauer)
und langfristige Finanzforderungen (nur Kapitalforderungen, keine Waren- oder
Leistungsforderungen):
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. sonstige Ausleihungen
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Bilanz
Aktiva: B. Umlaufvermögen
> alle Gegenstände, die nicht dauernd dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb zu
dienen (d.h. zur Verarbeitung, zum Verbrauch oder zur Veräußerung angeschaffte
oder hergestellte Gegenstände)
> Bewertungsgrundlage sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten (=
Wertobergrenze), ggfs. korrigiert um Wertherabsetzungen (Abschreibungen) und
Werterhöhungen (Zuschreibungen)
> Anwendung des strengen Niederstwertprinzips, d.h. Abschreibungspflicht sowohl bei
voraussichtlich dauernder wie auch bei nur vorübergehender Wertminderung
> diverse Bewertungsverfahren, z. B. Fifo (first in-first out), Lifo (last in-first out)
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Bilanz
Aktiva: B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
für den betrieblichen Leistungsprozess erforderliche Güter
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
in Arbeit befindliche Produkte
3. fertige Erzeugnisse und Waren
verkaufs- bzw. marktfähige Produkte
Waren sind von Dritten bezogene Handelsartikel, die ohne wesentliche Be- oder
Verarbeitung zur Weiterveräußerung bestimmt sind
4. geleistete Anzahlungen
für noch nicht bezogene Gegenstände des Vorratsvermögens
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Bilanz
Aktiva: B. Umlaufvermögen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Ansprüche auf Geld-, Sach- oder Dienstleistungen, die aus der eigentlichen
unternehmerischen Betätigung resultieren
Grundlage sind gegenseitige (Kauf-, Werk- oder Dienstleistungs-) Verträge, bei
denen das bilanzierende Unternehmen seine Verpflichtung bereits erfüllt hat, die
Leistung der Gegenseite jedoch noch aussteht
evtl. latente Risiken in Abhängigkeit von der Abnehmerbonität
4. sonstige Vermögensgegenstände
Misch-/Sammelposten für alle Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,
die keiner anderen Position zugeordnet werden können
z. B. kurzfristige Darlehen, Gehaltsvorschüsse, Schadenersatzansprüche
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Bilanz
Aktiva: B. Umlaufvermögen
III. Wertpapiere
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
werden nur zu vorübergehenden Zwecken gehalten
2. eigene Anteile
Wertpapiere, die eine Gesellschaft an sich selbst hält
3. sonstige Wertpapiere
Wertpapiere zur kurzfristigen Kapitalanlage, die keinem anderen Posten
zuzuordnen sind (z. B. öffentliche Anleihen, Pfandbriefe, Aktien)
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Bilanz
Aktiva: B. Umlaufvermögen
IV. Liquide Mittel
Folgende Positionen werden hierunter zusammengefasst:
Bestände aller Haupt- und Nebenkassen einschl. fremder Währungen sowie
Brief- und andere Wertmarken
Bundesbankguthaben
Guthaben bei Kreditinstituten aus täglich fälligen Geldern sowie aus
Festgeldern
Schecks
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Bilanz
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Bilanz
Aktiva: Abschreibungen
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Bilanz
Für Gebäude ist die Nutzungsdauer gesetzlich normiert von 25 bis 50 Jahre (§ 7 Abs. 4
und 5 EStG)
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Bilanz
Passiva: Eigenkapital
wird von den Eigentümern ohne zeitliche Begrenzung zur Verfügung gestellt
Haftungsfunktion: Risikosenkung
Verlustausgleichsfunktion: Abdeckung von Verlusten
Kontinuitätsfunktion: Finanzierung der unternehmerischen Tätigkeiten
Gewinnverteilungsfunktion: Verteilung der Gewinne gemäß Geschäftsanteilen
Allgemein:
Sofern eingetretene Verluste das gezeichnete Kapital sowie die übrigen
Eigenkapitalkomponenten bei Kapitalgesellschaften bzw. das gesamte Eigenkapital bei
anderen Rechtsformen übersteigen und sich dadurch ein Überschuss der Passivposten
über die Aktivposten ergibt, ist der Unterschiedsbetrag auf der Aktivseite als letzter Posten
„nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ auszuweisen.
Diese rechnerische Überschuldung führt nicht zwangsweise zu einem insolvenzrechtlichen
Tatbestand, jedoch ist anhand einer Fortführungsprognose die Zukunftsfähigkeit des
Unternehmens zu überprüfen.
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Bilanz
Passiva: Rückstellungen
Rückstellungen werden grundsätzlich für Verbindlichkeiten gebildet, die dem Grunde nach,
der Höhe nach und/oder dem Anfallzeitpunkt nach ungewiss sind, aber zur Erreichung einer
perioden-gerechten Aufwandsverrechnung notwendig sind. Die Bewertung soll nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erfolgen.
Sie dienen bei der Bilanzierung dem richtigen Schuldenausweis am Bilanzstichtag. Zu berück-
sichtigen sind hier für Geschäftsjahre ab 01.01.2010 die neuen Vorschriften aus dem Bilanz-
rechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) für bilanzierende Unternehmen und Einzelkaufleute.
Dies kann z.B. bei Beibehaltung der aktuellen Bilanzpolitik bei den Pensionsrückstellungen
durch Neubewertung zu einem höheren Ansatz führen und damit die Eigenkapitalquote
belasten.
Arten:
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. sonstige Rückstellungen
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Bilanz
Passiva: Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten, die dem Grunde und der Höhe nach feststehen
entscheidendes Merkmal ist ein von einem Dritten einforderbarer Leistungsanspruch
Bewertung grundsätzlich mit dem Rückzahlungsbetrag
1. Anleihen
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
5. Verbindlichkeiten aus Wechsel
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
7. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
8. sonstige Verbindlichkeiten (davon aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit)
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Bilanz
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Bilanz
Bilanz
Aktiva Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle VG
Umsatzerlöse
II. Sachanlagen
- Materialaufwand
III. Finanzanlagen
- Personalaufwand
B. Umlaufvermögen B. Rückstellungen
- Abschreibung
I. Vorräte C. Verbindlichkeiten
- Sonst. betriebliche
II. Forderungen - langfristig
Aufwendungen
III. Wertpapiere - kurzfristig
= Jahresüberschuss/-fehlbetrag
IV. Liquide Mittel
C. Rechnungsabgrenzung D. Rechnungsabgrenzung
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Jahresabschluss, Anhang und Lagebericht
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