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Betriebswirtschaftslehre WS 2023/2024 Kapitel 4: Rechnungswesen

Arbeitsblatt: Kapitel 4: Rechnungswesen


4.3 Buchung auf Erfolgskonten
1) Aufwendungen und Erträge
• Bisher veränderten die Geschäftsfälle nur die Bestände der Vermögens- und
Schuldenposten der Bilanz, nicht das Eigenkapital.
• Durch Einsatz von Werkstoffen, Arbeitskräften, Maschinen u.a. werden eigene
Erzeugnisse hergestellt und mit Gewinn verkauft.
• Dabei entstehen Geschäftsfälle, die das Eigenkapital mindern (Aufwendungen)
oder erhöhen (Erträge).

• Aufwendungen: Stellen den gesamten Wertverzehr (Wertverbrauch) an Gütern,


Dienstleistungen und Abgaben dar.
• Führen zu einer Minderung eines Vermögenspostens (Bank, Rohstoffe)
• Und somit zu einer Minderung des Eigenkapitals
• Folgende Aufwandskonten werden erfasst:
• Aufwendungen für Rohstoffe
• Aufwendungen für Handelswaren
• Aufwendungen für Hilfsstoffe
• Aufwendungen für Personal
• Aufwendungen für Betriebsstoffe
• Abschreibungen
• weitere Aufwendungen
• Beispiel: Ein Betrieb verarbeitet Rohstoffe im Wert von 35.000 €, durch
diesen Aufwand wird sowohl der Bestand an Rohstoffen als auch
das Eigenkapital gemindert.

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Betriebswirtschaftslehre WS 2023/2024 Kapitel 4: Rechnungswesen

• Erträge: stellen alle Wertzuflüsse eines Betriebs dar, die zu einer Erhöhung eines
Vermögenspostens führen (Bankguthaben, Kasse, Forderung a. LL).
• Erträge erhöhen somit das Eigenkapital
• Folgende Erfolgskonten werden erfasst:
• Umsatzerlöse
• Zinserträge
• Mieterträge
• Provisionserträge
• Beispiel: Ein Betrieb erhält auf ein Bankkonto eine Zinsgutschrift.

2) Aufwands- und Ertragskonten


• Aus Gründen der Übersichtlichkeit bucht man aber in der Praxis die verschiedenen
Aufwendungen und Erträge nicht unmittelbar auf dem Eigenkapitalkonto, sondern
gesondert (extra) auf Unterkonten des Eigenkapitalkontos: Aufwandskonten und
Ertragskonten
• Aufwands- und Ertragskonten werden als Erfolgskonten bezeichnet.
• Aufwandskonten erfassen die Eigenkapitalminderung im Soll
• Ertragskonten erfassen die Eigenkapitalerhöhung im Haben

Beispiele:
1) Wir verbrauchen im Betrieb 12.000 € für Rohstoffe, 2.000 € Hilfsstoffe und 1.000
€ Betriebsstoffe

2) Der Betreib bezahlt Löhne 15.000 € durch Banküberweisungen

3) Waren im Wert von 55.000 € werden auf Ziel verkauft

3) Gewinn- und Verlustkonto als Abschluss der Erfolgskonten

• Am Ende des Geschäftsjahres müssen die Aufwendungen und Erträge


gegenübergestellt werden, um den Unternehmenserfolg des Unternehmens
festzustellen.
• Diese Aufgabe übernimmt das Konto: „Gewinn und Verlust“ (GuV).
• Alle Aufwands- und Ertragskonten werden daher über das Gewinn- und Verlustkonto
abgeschlossen. Die Buchungssätze lauten:
o GuV-Konto an alle Aufwandskonten
o Alle Ertragskonten an GuV-Konto
• Im Soll des GuV-Kontos werden die Aufwendungen, im Haben dagegen alle Erträge
gebucht.

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Betriebswirtschaftslehre WS 2023/2024 Kapitel 4: Rechnungswesen

• Aus der Gegenüberstellung ergibt sich als Saldo der Erfolg oder Verlust.

• Der ermittelte Gewinn oder Verlust wird dann auf das Eigenkapitalkonto übertragen

• Die Abschlussbuchungen lauten:


o Bei Gewinn: GuV-Konto an Eigenkapitalkonto
o Bei Verlust: Eigenkapitalkonto an GuV-Konto

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Arbeitsauftrag 1
Die SolarPowerAG hat durch Inventur folgende Bestände ermittelt:
Geschäftsausstattung 20.000

Bestand Waren 40.000

Forderungen a LuL 30.000

Bankguthaben 20.000

Kasse 10.000
Eigenkapital ?

Verbindlichkeiten a LuL 20.000

Außer den Bestandskonten, die sich aus den obigen Beständen ergeben, sind folgende
Erfolgskonten zu führen:
Zinserträge, Mietaufwand, Gehaltsaufwand, Aufwendungen für Porto, Telefonaufwand,
Lohnaufwand, Reinigungsaufwand, Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltung von
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geschäftsvorfälle:

1 Zinsgutschrift der Bank 100

2 Barzahlung Miete für Lagerplatz 500


3 Gehaltszahlung bar 800

4 Banküberweisung der Miete für Geschäftsräume 3.500


5 Barzahlung für Porto 50

6 Banküberweisung für Telefongebühren 120

7 Barzahlung für Löhne 1.020


8 Barzahlung für Büroreinigung 160

9 Banküberweisung für Reparatur der Geschäftsausstattung 320

a) Erstellen Sie eine Eröffnungsbilanz und berechnen Sie das Eigenkapital!


b) Bilden Sie die Buchungssätze für die Geschäftsvorfälle!
c) Tragen Sie die Anfangsbestände auf den T-Konten vor.
d) Buchen Sie die Geschäftsvorfälle auf den T-Konten!
e) Erstellen Sie ein Gewinn- und Verlustkonto!
f) Schließen Sie die Konten ab!
g) Ermitteln Sie den Erfolg!

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Arbeitsauftrag 2
Stellen Sie fest, ob die folgenden Geschäftsvorfälle den Gewinn erhöhen (+) oder mindern
(-) oder es keine Auswirkung auf den Gewinn gibt (0).

Soll Betrag Haben + - 0

1 Löhne 3.000 Bank

2 Sonstige BGA 5.000 Verb. aus LuL

3 Bank 4.000 Zinserträge

4 Miete 2.000 Kasse

5 Bank 3.500 Kasse

6 Ford. aLuL 9.000 Grundstückserträge

Arbeitsauftrag 3

Aktiva Eröffnungsbilanz
Passiva
BGA 380.000,- Eigenkapital 400.000,-
Rohstoffe 120.000,- Darlehen 231.000,-
Forderungen a. LL 57.000,- Verbindlichkeiten 69.000,-
Bankguthaben 143.000,-

700.000,- 700.000,-

1. Eröffnen Sie die Bestandskonten.


2. Bilden Sie die Buchungssätze und buchen Sie anschließend auf den
entsprechenden Konten.
a. Zieleinkauf von Rohstoffe für 240.000,- €.
b. Rohstoffe im Wert von 265.000,- € wurden verbraucht.
c. Zahlung der Gehälter per Banküberweisung 120.000,- €.
d. Zielverkauf von Waren an Kunde in Höhe von 454.000,- €.
e. Zahlung der Miete für Betriebsräume per Banküberweisung in Höhe
von 15.000,- €.
f. Gutschrift der Bank für Zinserträge 2.700,- €.
g. Bankeingang einer Provision in Höhe von 23.300,- €
h. Kunde begleicht eine Rechnung per Banküberweisung in Höhe von
11.500,- €
3. Erstellen Sie ein GuV-Konto.
4. Schließen Sie die Bestands- und Erfolgskonten ab und erstellen Sie eine
Schlussbilanz.

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Betriebswirtschaftslehre WS 2023/2024 Kapitel 4: Rechnungswesen

Arbeitsauftrag 4
Bilden Sie zu den folgenden Geschäftsfällen die Buchungssätze und erläutern Sie jeweils die
Auswirkungen auf das Eigenkapital und das Vermögen.
1. Zielkauf eines PCs 12.500
2. Barkauf von BGA 450
3. Verbrauch von Rohstoffen in der Fertigung 45.500
4. Überweisung der Löhne 26.800
5. Zielverkauf von Waren 67.000
6. Zinsgutschrift auf das Bankkonto 250
7. Verbrauch von Hilfsstoffen 2.800
8. Kunde überweist einen fälligen Rechnungsbetrag 8.900
9. Materialeinkauf auf Ziel von Rohstoffen 45.600
Hilfsstoffen 5.400 51.000
10. Bankgutschrift einer Provision 4.800
11. Begleichung einer fälligen Rohstoffrechnung 22.950
12. Barkauf von Briefmarken 380
13. Banküberweisung der Miete für Fabrik 8.700
Der Telefonrechnung 2.860
Der Gehälter 16.800 28.360
Eingang einer Rechnung

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