Handlers Beispiele

Beispiele
zu
Budgetierung,
Finanzierung
Investition
Christian Handler
Beispiele Budgetierung, Finanzierung Investition Christian Handler
Inhalt
1. Beispiele zu Überblick ................................................................................................................................. 3
2. Beispiele Finanzmathematik .................................................................................................................... 6
3. Beispiele zu Kennzahlen zur Finanzierung ........................................................................................ 8
4. Beispiele zu Innenfinanzierung ............................................................................................................ 12
5. Beispiele zu Außenfinanzierung .......................................................................................................... 13
6. Beispiele zu Geldflussrechnung............................................................................................................ 15
7. Beispiele zu Finanzplanung ................................................................................................................... 17
8. Beispiele zu Budgeterstellung............................................................................................................... 20
9. Beispiele Investitionsrechnung ............................................................................................................ 23
10. Beispiele zu Controlling und Reporting ......................................................................................... 26
11. Beispiele zu Performance-Management ........................................................................................ 28
12. Beispiele Unternehmensbewertung ................................................................................................ 30
13. Beispiele zu Kapitalbedarfsplanung ................................................................................................ 32
14. Beispiele zu Leverage-Effekt ............................................................................................................... 33
15. Beispiele zu Cash Conversion Cycle ................................................................................................. 34
Ausgabe Herbst 2022 2

1. Beispiele zu Überblick
Beispiel 1.1 Begriffe
Geben Sie an, ob die folgenden Geschäftsfälle Einzahlungen, Auszahlungen, Einnahmen,
Ausgaben, Erträge, Aufwand sind:
1. Sie kaufen eine Maschine und erhalten die Rechnung
2. Sie bezahlen die Maschine
3. Sie buchen am Jahresende die Abschreibung für die Maschine
4. Sie kaufen Ware für das Lager und zahlen bar
5. Sie schreiben eine Rechnung für den Kunden (30 Tage Ziel)
6. Ihr Kunde zahlt die Rechnung
7. Sie verkaufen Ware vom Lager gegen Barzahlung

Nennen Sie jeweils ein Beispiel für:
1. Auszahlungen, die keine Ausgaben sind
2. Auszahlungen, die gleichzeitig Ausgaben sind
3. Ausgaben, die keine Auszahlungen sind
4. Ausgaben, die kein Aufwand sind
5. Ausgaben, die auch Aufwand sind
6. Aufwand, der keine Ausgabe ist

Nennen Sie jeweils ein Beispiel für:
1. Einzahlungen, die keine Einnahmen sind
2. Einnahmen, die keine Einzahlungen sind
3. Einzahlungen, die gleichzeitig Einnahmen sind
4. Erträge, die keine Einnahmen sind
5. Einnahmen, die gleichzeitig Erträge sind
6. Einnahmen, die keine Erträge sind
Beispiel 1.4 Magisches Dreieck

Erläutern Sie an folgendem Beispiel den Zielkonflikt zwischen Rentabilität, Liquidität
und Produktivität:
Ein Unternehmer erwägt, im September eine neue Maschine anzuschaffen. Da nicht
genügend liquide Mittel vorhanden sind, wird der Kauf mit Hilfe eines
Investitionskredites finanziert.
Bis Ende Dezember rechnet er dazu mit erhöhtem Aufwand für die Umstellung. Die
zusätzlichen Überstunden in der Produktion, die zur Umstellung notwendig sind,
werden sich negativ auf den Gewinn auswirken, befürchtet er.
Ab Jänner erwartet er eine Erhöhung der Produktivität im Fertigungsbereich um 7 %.

Beispiel 1.5 Direkte und indirekte Cashflow-Ermittlung

Die Cash GmbH. hatte im abgelaufenen Jahr die folgenden Geschäftsfälle:
1. Umsatzerlöse auf Ziel 200.000 €
2. Eingang von Kundenforderungen 195.000 €
3. Personalaufwand: 60.000 €
4. Einkauf von Waren um 80.000 €
5. Verbrauch von Waren um 100.000 €
6. Kauf einer Maschine um 100.000 € (Nutzungsdauer 5 Jahre)
7. Aufnahme eines Investitionskredits 90.000 € (Laufzeit 10 Jahre)
8. Rückzahlung des Bankkredits 9.000€
9. Abschreibung der Maschine
10. Zahlung der Zinsen aus dem Bankkredit 2.000 €
11. Steuern vom Gewinn: 10.000 €
12. Ausschüttung an Eigentümer: 15.000 €
Aufgabe
1. Erstellen Sie eine GuV und eine direkte Cashflow-Rechnung!
2. Erstellen Sie eine indirekte Cashflow-Rechnung!

Beispiel 1.6 Einfache GuV-Analyse

Aufgabe
Berechnen Sie die Umsatzrentabilität der drei Unternehmen!
Beispiel in % Beispiel in % Beispiel in %

der der
Kosten- und Leistungsstruktur 1 der BL 2 3
BL BL
Betriebsleistung 1.000.000 100,0 2.000.000 100,0
–Wareneinsatz inkl.
350.000 35,0 850.000
Fremdleistungen
= Rohertrag 650.000 65,0
+sonstige betriebliche Erträge 10.000 1,0 10.000
–Personalaufwand 450.000 45,0 790.000
–Abschreibungen, GWG 100.000 10,0 180.000
–Sonstiger Aufwand 100.000 10,0 95.000
= Betriebserfolg (EBIT) 10.000 1,0
+/–Finanzergebnis -30.000 -3,0 -48.000
= EBT -20.000 -2,0
+/-Steuern, Zuführung/Auflösung
von Rücklagen, -5.000 -0,5 -20.000
Gewinn/Verlustvortrag
= Bilanzgewinn/verlust -25.000 -2,5
Beispiel 3 GuV der Gutenberg GmbH für 20xx

Soll Haben
500 Materialaufwand 450.000 401 Erlöse 20% 1.050.000
510 Fremdleistungen 30.000 402 Erlöse 10% 200.000
600 Löhne 350.000 410 sonst. Erträge 10.000
620 Gehälter 100.000 830 Zinsen 10.000
660 Gesetzlicher Sozialaufwand 150.000
670 sonstiger Sozialaufwand 10.000
700 Abschreibungen 50.000
710 Gebühren und Steuern 10.000
750 Miete 50.000
810 Zinsen 30.000
850 Einkommensteuer 10.000
Gewinn 30.000
Summe 1.270.000 Summe 1.270.000

2. Beispiele Finanzmathematik
Beispiel 2.1
Eine Anlegerin investiert heute 10.000 GE in ein Sparbuch, das zu 1 % jährlich fix
verzinst wird.
Frage: Wie viel Geld hat sie nach fünf Jahren?
Beispiel 2.2
Ich investiere 5.000 GE in einen Fonds, der eine fixe jährliche Verzinsung von 4 % hat.
Frage: Wie viel Geld habe ich nach 10 Jahren?
Beispiel 2.3
Sie wollen in 10 Jahren 100.000 GE angespart haben, wobei Ihnen zur Veranlagung ein
Sparbuch mit einem Zinssatz von 2 % p. a. zur Verfügung steht.
Frage: Welchen Betrag müssen Sie heute auf dieses Sparbuch legen?
Beispiel 2.4
Ein Anleger investiert heue 12.000 GE in einen Fonds. Fünf Jahre später verkauft er
seine Fondsanteile um 15.000 GE.
Frage: Wie hoch ist die Rendite aus dieser Veranlagung?
Beispiel 2.5
Ein Anleger investiert heute 10.000 Euro in einen Zero-Bond mit einem Kurs von 32 %,
der in 10 Jahren zu 100 % getilgt wird.
Frage: Wie hoch ist die Rendite aus dieser Veranlagung?
Erläuterung: Zerobonds sind Sonderformen des verzinslichen Wertpapiers. Dabei gibt es
keine laufende Zinszahlung und nur eine Auszahlung am Ende der Laufzeit.
Der Gewinn für den Anleger besteht damit in der Differenz zwischen dem Erwerbskurs und
dem (garantierten) Rückzahlungspreis.
Beispiel 2.6
Michael kauft ein Grundstück um 200.000 Euro, das er nach fünf Jahren um 230.000
Euro wieder verkauft.
Michael hat auch Geld in einem festverzinslichen Sparbuch mit 2,5 % Jahresverzinsung
„geparkt“.
Frage: Welche Veranlagungsform hat mehr gebracht? Warum entscheiden sich viele
Anleger dennoch für Sparbücher?

Beispiel 2.7
Sie wollen jährlich einen konstanten Betrag auf ein Sparbuch mit einem Zinssatz von
5 % p. a. legen und nach 10 Jahren einen Betrag von 100.000 Euro angespart haben.
Wie hoch ist der jährlich notwendige Betrag bei jährlicher Verzinsung?
Beispiel 2.8
Sie haben die Möglichkeit zwischen zwei Konsumentscheidungen. Gehen Sie dabei von
einem aktuellen Zinssatz von 2 % aus!
a) Sie erhalten das neue xPhone 7 kostenlos, wenn Sie den Zwei-Jahres-Vertrag mit
33 Euro pro Monat nehmen.
b) Sie kaufen das neue xPhone 7 um 549,– Euro und nehmen einen Zwei-Jahres-
Vertrag mit 7,50 Euro pro Monat
Beispiel 2.9
Wie hoch ist die jährliche Rate bei einem Kredit über 100.000 Euro, der 5 Jahre laufen
soll und der jährlich verzinst wird (ohne Nebenkosten)? Gehen Sie dabei von einem
aktuellen Zinssatz von 4 % aus!
Wie verändert sich die Rate, wenn der Kredit 10, 15 oder 20 Jahre läuft?

3. Beispiele zu Kennzahlen zur Finanzierung

Beispiel 3.1 Berechnung von Kennzahlen
Gegeben sind die Bilanz und die GuV eines Unternehmens
Aufgabe
1. Berechnen Sie Gesamtkapitalrendite, Eigenkapitalrendite, Umsatzrendite.
Interpretieren Sie die Ergebnisse!
2. Berechnen Sie Liquidität I, II, III, Working Capital und Anlagedeckung.
3. Zusatzfrage: Wie hoch ist die Fremdkapitalrendite?
Bilanz der Gutenberg GmbH
Soll (Vermögen) Haben (Kapital)
900
021 Grundstücke 300.000,00 € 500.000,00 €
Eigenkapital
030 Gebäude 280.000,00 € 311 Kredite langfristig 800.000,00 €
040 Maschinen 600.000,00 € 330 Vbdl. Lieferanten 350.000,00 €
066 B+G 100.000,00 € 350 Vbdl. Finanzamt 20.000,00 €
110 Papiervorrat 100.000,00 €
200 Forderungen 250.000,00 €
270 Kassa 20.000,00 €
280 Bankkonto 20.000,00 €
Summe 1.670.000,00 € 1.670.000,00 €
GuV der Gutenberg GmbH

Soll Haben
500 Materialaufwand 760.000,00 € 401 Erlöse 20% 1.850.000,00 €
510 Fremdleistungen 150.000,00 € 402 Erlöse 10% 800.000,00 €
600 Löhne 600.000,00 € 410 sonst. Erträge 10.000,00 €
620 Gehälter 290.000,00 € 830 Zinsen 27.000,00 €
660 Ges. Soz.aufwand 267.000,00 €
670 sonst. Sozialaufwand 10.000,00 €
700 Abschreibungen 150.000,00 €
710 Gebühren und Steuern 30.000,00 €
750 Miete 50.000,00 €
7xx sonstiger Aufwand 270.000,00 €
810 Zinsen 60.000,00 €
850 Einkommensteuer 20.000,00 €
Gewinn 30.000,00 €
Summe 2.687.000,00 € Summe 2.687.000,00 €

Beispiel 3.2 Berechnung von Kennzahlen

Gegeben sind die Bilanz und die GuV eines Unternehmens
Aufgabe
1. Berechnen Sie Gesamtkapitalrendite, Eigenkapitalrendite, Umsatzrendite.
2. Berechnen Sie Liquidität I, II, III, Working Capital und Anlagedeckung.
Bilanz der Supermarkt GmbH

021 Grundstücke 220.000,00 € 900 Eigenkapital 283.000,00 €
040 Maschinen - € 330 Vbdl. Lieferanten 284.000,00 €
066 Betriebs- und
35.000,00 € 350 Kredit kurzfristig 100.000,00 €
Geschäftsausstattung
110 Warenlager 385.000,00 €
200 Forderungen 19.000,00 €
270 Kassa 40.000,00 €
280 Bankkonto 21.000,00 €
Summe 1.000.000,00 € 1.000.000,00 €
GuV der Supermarkt GmbH

Soll Haben
500 Wareneinsatz 7.697.000,00 € 401 Erlöse 20% 10.700.000,00 €
510 Fremdleistungen - € 402 Erlöse 10% - €
600 Löhne 100.000,00 € 410 sonstige Erträge 20.000,00 €
620 Gehälter 800.000,00 € 830 Zinsen 12.000,00 €
660 Ges. Sozialaufwand 400.000,00 €
670 sonst. Sozialaufwand 40.000,00 €
710 Gebühren und Steuern 80.000,00 €
750 Miete 50.000,00 €
7xx sonstiger Aufwand 1.350.000,00 €
810 Zinsen 52.000,00 €
Gewinn 101.000,00 €
Summe 10.732.000,00 € Summe 10.732.000,00 €

Beispiel 3.3 Rating – Quickcheck nach Kralicek

Aufgabe
Gegeben sind die Bilanz und GuV eines Unternehmens.
Aufgabe
Beurteilen Sie das Unternehmen anhand des Quickchecks nach !
Kennzahlenanalyse für Quickcheck
Eigenkapitalquote (%) = (Eigenkapital / Gesamtkapital) * 100
Cashflow I = (EBT + Abschreibungen + Dotation Rückstellungen)
Schuldentilgungsdauer in Jahren = (Fremdkapital – flüssige Mittel) / Cashflow
Gesamtkapitalrentabilität = ((EBT + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital) * 100
Cashflow in % der Betriebsleistung = (Cashflow I / Betriebsleistung) * 100
Rating
Kennzahl sehr gut gut Mittel schlecht insolvenz-
gefährdet
Eigenkapitalquote > 30 % > 20 % > 10 % < 10 % negativ
Schuldentilgungsdauer <3a <5a < 12 a < 30 a > 30 a
Gesamtkapital- > 15 % > 12 % >8% <8% negativ
rentabilität
Cash Flow in % der BL > 10 % >8% >5% <5% negativ
Wert Beurteilung
Eigenkapitalquote
Schuldentilgungsdauer in Jahren
Finanzielle Stabilität (Durchschnitt)
Gesamtkapitalrentabilität
Cashflow in % der Betriebsleistung
Ertragskraft (Durchschnitt)
Gesamt

Angabe zu Beispiel 3.3
Bilanz der Multihandel GmbH.

021 Grundstücke - € 900 Eigenkapital 10.000,00 €
030 Gebäude - € 311 Kredite langfristig 100.000,00 €
066 Betriebs- und
110 Warenlager 80.000,00 €
270 Kassa 5.000,00 €
280 Bankkonto 5.000,00 €
Summe 160.000,00 € Summe 160.000,00 €

Soll Haben
500 Wareneinsatz 300.000,00 € 401 Erlöse 20% 454.000,00 €
510 Fremdleistungen - € 402 Erlöse 10% - €
600 Löhne - € 410 sonstige Erträge 10.000,00 €
620 Gehälter 50.000,00 € 830 Zinsen - €
660 Ges. Sozialaufwand 30.000,00 €
670 sonst. Soz.aufwand 1.000,00 €
710 Gebühren / Steuern 5.000,00 €
750 Miete 20.000,00 €
810 Zinsen 4.000,00 €
Gewinn 11.000,00 €
Summe 464.000,00 € Summe 464.000,00 €

4. Beispiele zu Innenfinanzierung
Beispiel 4.1 Working Capital Management
Die Gutenberg GesmbH hat die folgende Bilanz:
066 Betriebs- und
100.000,00 € 350 Vbdl. Finanzamt 20.000,00 €
200 Forderungen 250.000,00 €
270 Kassa 20.000,00 €
280 Bankkonto 20.000,00 €
Summe 1.670.000,00 € 1.670.000,00 €
Aufgabe
Was passiert, wenn die Forderungen um 50.000 € gesenkt werden, eine Maschine aus
dem Anlagevermögen um 50.000 € verkauft wird und die Lieferantenverbindlichkeiten
um 50.000 € erhöht werden?
Stellen Sie die Planbilanz dar!

5. Beispiele zu Außenfinanzierung
Beispiel 5.1 Lieferantenkredit
Einer unserer Lieferanten gewährt folgende Zahlungsbedingungen:
„Zahlung innerhalb von 7 Tagen mit 2 % Skonto, oder 30 Tage netto“
Aufgabe
Wie hoch ist die Jahresverzinsung aus der Inanspruchnahme des Lieferantenkredites?
Beispiel 5.2: Kontokorrentkredit

Die Gutenberg GmbH. hat mit ihrer Hausbank folgende Konditionen für den
Kontokorrentkredit vereinbart:
• Kreditlimit 100.000 €, Überziehung um weitere 100.000 € gestattet
• Bereitstellungsprovision 1 % p. a., zahlbar monatlich
• Sollzinsen 9 % p. a., zahlbar monatlich im Nachhinein
• Überziehungsprovision 3 % p. a., zahlbar monatlich im Nachhinein
Aufgabe
Welche Zahlungen fallen für den Kontokorrentkredit im März an, wenn der Kontostand
im Februar –125.000 € war?
(Bemerkung: Hier wird der Kontostand vereinfacht über den gesamten Februar mit
125.000 € angenommen. In der Bankpraxis werden die Zinsen taggenau für den jeweils
aushaftenden Betrag berechnet.
Beispiel 5.3: Annuitätendarlehen

Sie nehmen ein Annuitätendarlehen zu folgenden Konditionen auf:
• Darlehensbetrag: 100.000 €
• Laufzeit: 5 Jahre
• Nominalzinssatz 7 % p. a., jährliche Verzinsung
• Bearbeitungsgebühr: 1,5 % vom Darlehensbetrag
• Kontoführungsgebühr: 12 € pro Jahr
Aufgabe
Wie sieht der Tilgungsplan für dieses Darlehen aus?

Beispiel 5.4
Die Gutenberg GmbH. hat folgende Bilanz:
066 Betriebs- und
100.000,00 € 350 Vbdl. Finanzamt 20.000,00 €
200 Forderungen 200.000,00 €
270 Kassa 20.000,00 €
280 Bankkonto 170.000,00 €
Summe 1.720.000,00 € 1.720.000,00 €
Aufgabe
Die Gutenberg GmbH. überlegt, mit Hilfe von Factoring die Liquidität zu verbessern. Die
Factorbank ZackFact würde 90 % der Forderungen direkt auf das Bankkonto bezahlen.
Wie ändern sich durch diese Maßnahme die Bilanz und die Liquiditätskennzahlen?

6. Beispiele zu Geldflussrechnung
Beispiel 6.1 – Cashflow-Statement
Ein Einzel-Unternehmen hatte im Jahr 20xx die folgende GuV:
in %
der
Kosten- und Leistungsstruktur
BL
Betriebsleistung 3.000,00 100,0
–Wareneinsatz inkl. Fremdleistungen 700,00 23,3
= Rohertrag 2.300,00 76,7
+sonstige betriebliche Erträge - 0,0
–Personalaufwand 1.000,00 33,3
–Abschreibungen, GWG 106,00 3,5
–Sonstiger Aufwand 850,00 28,3
= Betriebserfolg (EBIT) 344,00 11,5
+/–Finanzergebnis -50,00 -1,7
+/- sonstiges Finanzergebnis - 0,0
= EBT 294,00 9,8
+/-Steuern, Zuführung/Auflösung
von Rücklagen, -100,00 -3,3
= Bilanzgewinn/verlust 194,00 6,5
Folgende zusätzliche Informationen sind zu berücksichtigen:

• Der Rohmaterialeinkauf betrug 850 GE.
• Es wurde eine Neuinvestition (60 GE, Abschreibung auf 10 Jahre) getätigt.
Die Abschreibung für diese Investition wurde in der Plan-GuV berücksichtigt.
• An Einkommensteuervorauszahlung wurden 70 GE im Laufe der Periode bezahlt.
• Die Forderungen sind um 20 GE Gstiegen.
• An Darlehenstilgungen wurden 90 GE bezahlt.
• Der Eigentümer hat eine Privatentnahme von 50 GE in Anspruch genommen.
Aufgabe
Stellen Sie die Zahlungsflüsse in einem Cashflow-Statement dar!

Beispiel 6.2 – Geldflussrechnung

Ein Einzel-Unternehmen hatte im Jahr 20xx die folgende GuV:
in %
Kosten- und Leistungsstruktur der BL
Betriebsleistung 15.000,00 100,0
–Wareneinsatz inkl. Fremdleistungen 3.900,00 26,0
= Rohertrag 11.100,00 74,0
+sonstige betriebliche Erträge - 0,0
–Personalaufwand 5.900,00 39,3
–Abschreibungen, GWG 940,00 6,3
–Sonstiger Aufwand 3.800,00 25,3
= Betriebserfolg (EBIT) 460,00 3,1
+/–Finanzergebnis -200,00 -1,3
+/- sonstiges Finanzergebnis - 0,0
= EBT 260,00 1,7
+/-Steuern -200,00 -1,3
= Bilanzgewinn/verlust 60,00 0,4
Folgende zusätzliche Informationen für die Periode sind zu berücksichtigen:

• Der Rohmaterialeinkauf betrug 4.100 GE.
• Es wurde in eine neue Maschine investiert (700 GE, Abschreibung auf 5 Jahre)
Die Abschreibungen wurden in der GuV bereits berücksichtigt.
• An Einkommensteuervorauszahlung wurden 120 GE im Laufe der Periode
bezahlt.
• Die Forderungen sind um 150 GE gestiegen.
• Die Verbindlichkeiten sind um 200 GE gestiegen.
• An Darlehenstilgungen wurden 400 GE bezahlt.
• Der Unternehmer hat 70 GE an Privateinlage ins Unternehmen eingezahlt.
Aufgabe
Stellen Sie die Zahlungsflüsse in einem Cashflow-Statement dar!

7. Beispiele zu Finanzplanung
Beispiel 7.1
Für ein Unternehmen sind folgende Umsätze bekannt:
Vorjahr Prognose
November Dezember Jänner Februar März
500.000 530.000 480.000 510.000 600.000
Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass 50 % der Umsätze im selben Monat, 20 % im
nächsten und 28 % im übernächsten Monat zur Einzahlung gelangen werden. 2 % der
Umsätze sind normalerweise uneinbringlich!
Aufgabe
Erstellen Sie die Einzahlungsreihe für Jänner, Februar, März!

Beispiel 7.2 Erstellung eines Finanzplans

Plan G+V der Gutenberg GmbH.
Kosten- und Leistungsstruktur in Euro
Betriebsleistung 500.000,00 €
–Handelswareneinsatz inkl. Fremdleistungen 200.000,00 €
= Rohertrag 300.000,00 €
–Personalaufwand 200.000,00 €
– Sonstiger Aufwand 30.000,00 €
– Abschreibungen, GWG 50.000,00 €
= Betriebserfolg (EBIT) 20.000,00 €
+/–Finanzergebnis -12.000,00 €
= EGT/EBT 8.000,00 €
+/-Steuern, Zuführung/Auflösung von Rücklagen,

-8.000,00 €
= Bilanzgewinn/-verlust (EAT) 0.000,00 €
Planumsatz für das nächste Jahr in Tsd. Euro

Nov Dez Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
60 60 30 30 40 40 40 60 20 20 30 50 50 90
50 % des Umsatzes wird nach 30 Tagen bezahlt, 50 % des Umsatzes nach 60 Tagen.
Wareneinsatz/Fremdleistungen
Der Wareneinsatz beträgt 40 % des Monatsumsatzes, wird nach 30 Tagen bezahlt
Personalaufwand
Der Personalaufwand pro Monat beträgt 15.000 € (inkl. Lohnnebenkosten)
Im Juni und im November wird ein Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld von 10.000 € bezahlt
Sonstiger Aufwand
Der sonstige Aufwand wird über die Monate gleich verteilt und nach 30 Tagen bezahlt.
Finanzierungsaufwand, Steuern
Der Finanzierungsaufwand (Zinsen) wird monatlich bezahlt (= 1.000 € pro Monat).
Die Kreditrate (Tilgung) beträgt 12.000 € pro Quartal (Jänner, April, Juli, Oktober).
Die Steuern (8.000 €)werden im September bezahlt.
Anfangsbestand liquide Mittel

Der Anfangsbestand an liquiden Mitteln (Bank, Kassa) beträgt 2.000 €
Aufgabe
a) Erstellen Sie einen Finanzplan auf Monatsbasis für das kommende Jahr!

b) In welchen Monaten ist zusätzlicher Finanzierungsbedarf gegeben und wie hoch ist
dieser Finanzierungsbedarf?
c) Wie könnte man diesen Finanzierungsbedarf decken?
d) Wie hoch ist der Cashflow im nächsten Jahr? Wofür wird er verwendet?

8. Beispiele zu Budgeterstellung
Beispiel 8.1 Integriertes Budget (Personengesellschaft)
Aktiva Passiva
Anlagevermögen 4.000 Eigenkapital 3.000
Rohstoffe/Lager 600 Langfristiges FK 3.000
Forderungen 500 Kurzfristiges FK 500
sonstiges UV 1.400
6.500 6.500
Angaben zur Ermittlung des Budgets

Geplanter Umsatz DBU
Produkt A 5.000 0,30
Produkt B 4.000 0,25
Produkt C 6.000 0,35
Weitere Angaben
Handelswareneinkauf 9.800
Abschreibungen 100
Neuinvestition (Ndauer 5 Jahre) 200
Einkommensteuer 25 % vom Ergebnis vor Steuern
Einkommensteuervorauszahlung 100
Personalaufwand 3.000
Sonstiger Aufwand 1.000
geplanter Finanzaufwand 100
erwartete Erhöhung der Forderungen im Planungszeitraum 300
Erwartete Erhöhung Verbindlichkeiten im Planungszeitraum 200
Darlehenstilgung 150
Privateinlage/entnahme -600
Ein Finanzierungsüberschuss geht an die Kassa,

ein Finanzierungsbedarf wird durch langfristiges FK gedeckt
Aufgaben
1. Erstellen Sie ein Leistungsbudget / Plan-GuV
2. Erstellen Sie einen Finanzplan
3. Erstellen Sie eine Planbilanz

Beispiel 8.2 Integriertes Budget (Kapitalgesellschaft)
Aktiva Passiva
Anlagevermögen 2.000 Stammkapital 4.500
Rohstoffe 2.000 Rücklage 500
Forderungen 3.000 Langfristiges FK 2.000
sonstiges UV 1.000 Kurzfristiges FK 1.000
Summe 8.000 Summe 8.000

Produkt B 6.000 0,20
Produkt C 7.000 0,25
22.000
Angaben
Abschreibungen aktuell 600
25 % vom Ergebnis
Körperschaftssteuer vor Steuern
Körperschaftssteuervorauszahlung 300
Sonstiger Personalaufwand 1.500
Sonstiger Aufwand 1.300
geplanter Finanzaufwand (Zinsen) 200
erwartete Erhöhung der Forderungen im Planungszeitraum 250
Darlehenstilgung 600
geplante Dividende 500

Aufgaben

Beispiel 8.3 Integriertes Budget (Kapitalgesellschaft)

Aktuelle Bilanz
Aktiva Passiva
Anlagevermögen 300 Stammkapital 200
Rohstoffe 200 Rücklage 100
Forderungen 100 Langfristiges FK 300
sonstiges UV 100 Kurzfristiges FK 100
700 700

Produkt B 6.000 0,2
15.000
Angaben
Abschreibungen aktuell 30
25 % vom Ergebnis
Körperschaftssteuer vor Steuern
Körperschaftssteuervorauszahlung 50
Sonstiger Personalaufwand 1.400
Sonstiger Aufwand 980
geplanter Finanzaufwand (Zinsen) 10
erwartete Reduktion der Forderungen im Planungszeitraum 5
Darlehenstilgung 20
geplante Dividende 10

Aufgaben

9. Beispiele Investitionsrechnung
9.1 Kostenvergleichsrechnung
Ein Unternehmen plant den Austausch einer Druckmaschine. Die folgenden beiden
Varianten stehen zur Diskussion:
Maschine H Maschine K
Anschaffungswert € 1.000.000 1.500.000
Restwert € 0 0
Nutzungsdauer Jahre 10 10
Betriebskosten € / Jahr 240.000 120.000
Instandhaltung in % des 2% 1%
p. a. Anschaffungswerts
Kalkulationszinssatz: 5 %
Stellen Sie eine Kostenvergleichsrechnung an!
Beispiel 9.2 Gewinnvergleichsrechnung
Angabe
Ein Unternehmen steht vor einer Investitionsentscheidung für eine Druckmaschine.
Zwei Projekte stehen zur Auswahl:
Projekt A Projekt B
Anschaffungswert 200.000 150.000
Restwert 0 0
Nutzungsdauer 10 10
Ertrag pro Stück 22 22
Variable Kosten / Stück 6 10
Die fixen Betriebskosten betragen 30.000 GE pro Periode, der Kalkulationszinssatz

10 %, die geplante Auslastung beträgt 10.000 Stück in der kommenden Periode
Aufgabe
a) Welche Investitionsvariante bringt bei der Auslastung von 10.000 Stück mehr
Gewinn?
b) Ab welcher Auslastung erzielt das Unternehmen mit den beiden Varianten jeweils
Gewinn? (Break-Even-Point)
c) Bei welcher Auslastung erzielen die beiden Varianten den gleichen Gewinn?
(Kritische Auslastung)
Beispiel 9.2.a Rechnen mit DBU-Faktoren

Ein Unternehmen hat aktuell einen Umsatz von 2 Mio. Taler und einen DBU von 0,25.
Die Marketingabteilung schlägt eine Marketingkampagne vor, die 50.000 Taler kostet
und rechnet mit einer Umsatzsteigerung von 5 % durch die Maßnahme.

Aufgabe:
- Ist die Marketingmaßnahme unter den gegebenen Angaben sinnvoll?
- Wie hoch müsste die Umsatzsteigerung mindestens sein, damit die
Marketingkampagne sinnvoll ist?
Beispiel 9.3 Rentabilitätsrechnung

Die Druck GmbH plant die Anschaffung einer neuen Maschine für T-Shirt-Druck .
Beurteilen Sie die Rentabilität der Investition!
Anschaffungswert 100.000
Nutzungsdauer(Jahre) 10
Kapazität (Menge/Jahr) 15.000
Kosten fix / Jahr
(ohne Afa und Zinsen) 19.000
Kosten variabel pro Stück 6,00
Verkaufspreis pro Stück 8,50
Kalk. Zinssatz 10 %
𝐺𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛
𝑅𝑒𝑛𝑡𝑎𝑏𝑖𝑙𝑖𝑡ä𝑡 =
𝑑𝑢𝑟𝑐ℎ𝑠𝑐ℎ𝑛𝑖𝑡𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑔𝑒𝑠𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒𝑠 𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑎𝑙 (ℎ𝑎𝑙𝑏𝑒𝑟 𝐴𝑛𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑓𝑢𝑛𝑔𝑠𝑤𝑒𝑟𝑡)
Beispiel 9.4 Amortisationsrechnung (statisch)

Micky Drucki überlegt die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für seine Druckerei.
Die Anschaffungskosten betragen 14.000 Euro.
Pro Jahr können dadurch 3.000 kWh an Strom (Preis pro kWh: 0,20 Euro) eingespart
werden. Der Stromüberschuss von rund 2.000 kWh kann um einen Preis von 0,15 Euro
pro kWh ins Netz eingespeist werden.
Wie lange ist die Amortisationszeit dieser Photovoltaikanlage?

Beispiel 9.5 Kapitalwertmethode

Ein Anleger investiert heute 400.000 GE in ein Grundstück, das er in 4 Jahren um
540.000 GE wieder verkauft. War das bei Betrachtung eines Kalkulationszinssatzes von
7 % ein erfolgreiches Geschäft?
Beispiel 9.6 Kapitalwertmethode

Ein Investitionsobjekt hat einen Anschaffungswert von 1,2 Mio. GE.
Der daraus resultierende zahlungswirksame jährliche Aufwand und Ertrag werden
geschätzt:
Jahr Aufwand Ertrag
0 600.000,00
1 200.000,00 300.000,00
2 250.000,00 300.000,00
3 200.000,00 350.000,00
4 150.000,00 300.000,00
5 100.000,00 400.000,00
Ist die Investition auf Basis eines Kalkulationszinssatzes von 5 % sinnvoll?

10. Beispiele zu Controlling und Reporting

Beispiel 10.1
Ein Handelswarenhaus hat per 1. Jänner die Verkaufsleiterin Elle Woods angestellt.
Diese gilt als Spezialistin für unsere Warengruppe A; ihre Aufgabe war es, die Ergebnisse
zu verbessern.
Ziel war, den Gesamtumsatz im laufenden Geschäftsjahr auf 400.000 GE zu erhöhen und
so ein Betriebsergebnis von 9 % vom Umsatz zu erreichen.
Nach dem Halbjahr stellen sich folgende Ergebnisse dar:
Plan Ist Abweichung in %

Nettoerlöse 200.000 235.000 17,5%
Wareneinsatz 120.000 140.000 16,7%
Deckungsbeitrag (DB) 80.000 95.000 18,8%
Verkaufskosten -15.000 -18.000 20,0%
Personalkosten -30.000 -32.000 6,7%
Betriebskosten -12.000 -13.500 12,5%
Anlagekosten -5.000 -5.000 0,0%
Betriebsergebnis 18.000 26.500 47,2%
Betriebsergebnis in % vom Umsatz 9,0% 11,3% 25,3%
Bei der Präsentation der an sich erfreulichen Ergebnisse kommt es zum Eklat. Die
Verkaufsleiterin schimpft über den nicht ausreichend motivierten Innendienst und
meint, dass noch wesentlich mehr an Umsatz möglich gewesen wäre, wenn „die
Mannschaft hinter ihr stehen würde“, der Niederlassungsleiter weist auf die erhöhten
Krankenstände hin, die Situation erscheint gesamt eher gespannt, obwohl die
Ergebnisse deutlich über Plan liegen.
Umsätze und Deckungsbeiträge

Warengruppe A Warengruppe B Warengruppe C
Plan Ist Abw. Plan Ist Abw. Plan Ist Abw.
Nettoerlöse 100.000 120.000 20,0% 50.000 60.000 20,0% 50.000 55.000 10,0%
Wareneinsatz 50.000 70.000 40,0% 30.000 25.000 -16,7% 40.000 45.000 12,5%
DB 50.000 50.000 0,0% 20.000 35.000 75,0% 10.000 10.000 0,0%
DB in % 50,0% 41,7% 40,0% 58,3% 20,0% 18,2%
Aufgabe:
Analysieren Sie die Ergebnisse! Wo besteht Handlungsbedarf, welche Maßnahmen
sollten ergriffen werden?

Überblick Kunden und Lieferanten
Umsätze + Kunden
Kunde Umsatz Produkt A Produkt B Produkt C Kunde seit Jahren
John 45.000 35.000 5.000 5.000 2
Paul 30.000 20.000 - 10.000 3
George 30.000 30.000 5
Richard 10.000 10.000 - 10
Mick 10.000 10.000 - 5
Keith 20.000 10.000 5.000 5.000 5
Ron 10.000 10.000 - 4
Charlie 15.000 10.000 5.000 - 4
Brian 15.000 10.000 5.000 4
Carl 15.000 5.000 10.000 - 1
Dennis 25.000 5.000 20.000 - 0
Mike 10.000 5.000 5.000 - 0
Summe 235.000 120.000 60.000 55.000
Wareneinkäufe + Lieferanten
Lieferant seit
Lieferant Umsatz Produkt A Produkt B Produkt C Jahren
Leonard Co. 40.000 10.000 10.000 20.000 25
Bob Dy. 35.000 5.000 10.000 20.000 20
Mark Kn. 10.000 5.000 5.000 10
John Wo. 30.000 30.000 0
Jo Di. 15.000 10.000 5.000 6
Carl Se. 10.000 10.000 1
Summe 140.000 70.000 25.000 45.000
Durchschnittliche Krankenstandstage pro Person

Abteilung Vorjahr heuer
VKI A 3,5 4,5
VKI B 3,7 3,5
VKI C 3,2 3,3
Verwaltung 3,1 3,6

11. Beispiele zu Performance-Management

Beispiel 11.1 Berechnung von NOPAT, WACC, ROCE und EVA
Ein Unternehmen hat die folgende GuV (in GE)
GuV
Umsatz 10.000,00
Material -3.000,00
Personal -4.000,00
Abschreibungen -500,00
sonstiger Aufwand -1.000,00
EBIT (Betriebserfolg) 1.500,00
Beteiligungsergebnis 3.000,00
Zinsergebnis -1.000,00
EBT 3.500,00
Steuern -500,00
Ergebnis nach
Steuern 3.000,00
Das Gesamtkapital des Unternehmens beträgt 11.000 GE, davon sind 3.000 GE
Eigenkapital.
Aufgabe
Berechnen Sie NOPAT, WACC, ROCE und EVA unter folgenden Annahmen.
Gewünschte Eigenkapitalverzinsung: 12 %
Effektive Fremdkapitalkosten: 4 %

Beispiel 11.2 Berechnung von NOPAT, WACC, ROCE und EVA

Ein Unternehmen hat die folgende GuV (in GE)
GuV
Umsatz 11.500,00
Material -3.500,00
Personal -5.000,00
Abschreibungen -1.000,00
sonstiger Aufwand -1.000,00
EBIT (Betriebserfolg) 1.000,00
Beteiligungsergebnis 3.000,00
Zinsergebnis -1.000,00
EBT 3.000,00
Steuern -500,00
Ergebnis nach
Steuern 2.500,00
Das Gesamtkapital des Unternehmens beträgt 12.000 GE, davon sind 4.000 GE
Eigenkapital.
Aufgabe
Berechnen Sie NOPAT, WACC, ROCE und EVA unter folgenden Annahmen.
Gewünschte Eigenkapitalverzinsung: 8 %
Effektive Fremdkapitalkosten: 4 %

12. Beispiele Unternehmensbewertung

12.1 Unternehmensbewertung
Herr Franz Batman (60 Jahre alt) betreibt seit vielen Jahren als Einzelunternehmer das
Comic-Geschäft X-Comics, das in Wien Comic-Hefte vertreibt.
Situationsanalyse
• im Familienkreis ist kein potenzieller Nachfolger vorhanden
• Übernahme durch Investor derzeit nicht realistisch
• Herr Batman favorisiert „aus dem Bauch heraus“ eine Übernahme aus dem
Unternehmen
• Mitarbeiter zeigen kein besonderes Interesse
• Herr Batman ist offen fü r andere Möglichkeiten
Bilanz der X-Comics (vereinfacht)

Soll
Haben (Kapital)
(Vermögen)
066 B+G 50.000,00 € 350 Kredit kurzfristig 10.000,00 €
110 Warenlager 150.000,00 €
270 Kassa 5.000,00 €
280 Bankkonto 5.000,00 €
Summe 260.000,00 € 260.000,00 €
GuV der X-Comics (vereinfacht)

2013 2014 2015
Umsätze 320.000 285.000 306.000
Wareneinsatz 195.200 168.150 183.600
Rohertrag 124.800 116.850 122.400
Personal 28.000 30.000 32.000
sonstiger Aufwand 10.000 12.000 11.000
EBIT 86.800 74.850 79.400
Zinsen -1.000 -1.000 -1.000
EGT 85.800 73.850 78.400
ao Ergebnis 10.000 -6.000 8.000
EBT 95.800 67.850 86.400
Steuern 38.320 27.140 34.560
Gewinn nach Steuern 57.480 40.710 51.840

Annahmen
Bei einem Ausscheiden von Hrn. Batman wird der Umsatz um etwa 20 % einbrechen.
Ein Geschäftsführer in einer vergleichbaren Position erhält rund 40.000 Euro pro Jahr
(Brutto, inklusive Lohnnebenkosten)
Die Betrachtung der Betriebs- und Geschäftsausstattung zeigt, dass die
Einrichtungsgegenstände aktuell um rund 10.000 Euro verkauft werden könnten. Das
Warenlager zeigt bei näherer Betrachtung einiges an unverkäuflichem Altbestand, der in
der Inventur mit 100.000 Euro ausgewiesen ist. Die Forderungen betreffen mit 20.000
Euro Hugo Schlawiner, dessen Comic-Handels-Unternehmen nach Angaben des KSV
gestern Insolvenz angemeldet.
Gerade vorgestern ist ein Kunde im Geschäft auf einem Comic ausgerutscht. Das könnte
zu einer Schadenersatzforderung von 5.000 Euro führen.
Kalkulationszinssatz: 3 %
Aufgabe
Sie überlegen, das Unternehmen zu kaufen. Berechnen Sie den Unternehmenswert nach
dem Substanzwertverfahren und nach dem Ertragswertverfahren und machen Sie ein
Angebot (50 % Substanzwert und 50 % Ertragswert)!

13. Beispiele zu Kapitalbedarfsplanung

Beispiel 13.1 – Kapitalbedarf
Ein Produktionsunternehmen plant ein neues Werk. Folgende Anlagen sind notwendig.
Grundstück 200.000,00
Gebäude 250.000,00
Maschinen 450.000,00
Betriebs- und Geschäftsausstattung 50.000,00
Es wird mit folgendem laufendem Aufwand gerechnet:

Fertigungsmaterial 120.000,00 pro Monat
Löhne und Gehälter 360.000,00 pro Monat
sonstiger Aufwand (ausgabenwirksam) 90.000,00 pro Monat
Von der Produktion sind folgende Plandaten bekannt: Die Lagerdauer des Materials bis
zur Produktion beträgt 5 Tage, die Produktionsdauer 15 Tage, die erwartete Lagerdauer
im Fertigwarenlager 8 Tage.
Wir haben ein Zahlungsziel von 30 Tagen bei unseren Lieferanten, unsere Kunden
zahlen im Durchschnitt nach 45 Tagen.
Aufgabe
Ermitteln Sie den notwendigen Kapitalbedarf!

14. Beispiele zu Leverage-Effekt

Beispiel
Ausgang Zinsen < GKRendite
Bilanz
Aktiva Passiva
Aktiva 100 Fremdkapital 20
Eigenkapital 80
100 100
GuV
Aufwand 992 Ertrag 1000
FK-Zinsen 1,2
993,2
Gewinn 6,8
FK-Zinssatz 6,00%
GK-Rendite 8,00%
EK-Rendite 8,50%
Aufgaben
Betrachten Sie jeweils die Entwicklung auf die Eigenkapitalrendite:
Aufgabe 14.1 – Änderung der Eigenkapitalrendite durch Aufnahme von Fremdkapital

Wir ersetzen Eigenkapital durch Fremdkapital: Eigenkapital 20, Fremdkapital 80
Aufgabe 14.2 – Extremfall

Fremdkapital 1 und Eigenkapital 99 bzw. Fremdkapital 99 und Eigenkapital 1
Aufgabe 14.3 – Fremdkapitalzinssatz steigt über Gesamtkapitalrendite

Betrachten Sie die Ausgangsvariante (Fremdkapital 20, Eigenkapital 80) und die
Variante aus 14.1 (Fremdkapital 80, Eigenkapital 20), wenn der Fremdkapitalzinssatz
auf 8,1 % oder sogar auf 12 % steigt?
Aufgabe 14.4 – Ertrag bricht ein

Was passiert im Beispiel 14.3, wenn der Fremdkapitalzinssatz bei 6 % bleibt, jedoch der
Ertrag von 1.000 auf 995 sinkt?
Aufgabe 14.5 – Skalieren des Unternehmens

Die wesentliche Idee des Leverage-Effekts ist die Verbesserung der Eigenkapitalrendite
durch die Aufnahme von Fremdkapital.
Erhöhen Sie die Bilanzsumme durch Aufnahme von Fremdkapital auf 200 und
verdoppeln Sie Ertrag und Aufwand. Wie wirkt sich diese Skalierung auf die
Eigenkapitalrendite aus?
Was passiert alternativ, wenn die Skalierung nicht perfekt funktioniert und der Umsatz
nur auf 1.990 steigt?

15. Beispiele zu Cash Conversion Cycle

Beispiel 15.1 Berechnung des Cash Conversion Cycle
Ein Kleidergroßhändler kauft 1 Ballkleid beim Hersteller für 50 € ein.
Er nimmt 10.000 Kleider auf Lager
Der Hersteller gewährt ihm ein Zahlungsziel von 14 Tagen
Die durchschnittliche Lagerdauer der Kleider, bis Sie an Einzelhändler verkauft

werden, beträgt 30 Tage. Die Einzelhändler haben ein Zahlungsziel von 10 Tagen.
Aufgabe
1. Welche Menge an Geld muss der Großhändler wie lange vorfinanzieren?
2. Wie könnte der Großhändler seine Vorfinanzierung auf Null reduzieren?

Beispiel 15.2 Cash Conversion Cycle

Die Supermarkt GmbH. hat die folgende Bilanz und GuV (siehe Angabe 15.2)
Bilanz der Supermarkt GmbH.
066 Betriebs- und
110 Warenlager 80.000,00 €
270 Kassa 5.000,00 €
280 Bankkonto 5.000,00 €
Summe 200.000,00 € 200.000,00 €

Soll Haben
500 Wareneinsatz 700.000,00 € 401 Erlöse 20% 836.000,00 €
510 Fremdleistungen - € 402 Erlöse 10% 20.000,00 €
600 Löhne - € 410 sonst. Erträge 10.000,00 €
620 Gehälter 50.000,00 € 830 Zinsen - €
660 Sozialaufwand 30.000,00 € 840 ao Erträge 20.000,00 €
670 sonstiger
1.000,00 €
Sozialaufwand
710 Gebühren 5.000,00 €
750 Miete 20.000,00 €
810 Zinsen 4.000,00 €
Gewinn 25.000,00 €
Summe 886.000,00 € Summe 886.000,00 €
Aufgabe
Berechnen Sie den Cash Conversion Cycle!

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Beispiele

Ausgabe Herbst 2022 2

Beispiel 1.2 Begriffe

Beispiel 1.3 Begriffe

Beispiel 1.4 Magisches Dreieck

Ausgabe Herbst 2022 3

Beispiel 1.5 Direkte und indirekte Cashflow-Ermittlung

Ausgabe Herbst 2022 4

Beispiel 1.6 Einfache GuV-Analyse

Beispiel in % Beispiel in % Beispiel in %

= Bilanzgewinn/verlust -25.000 -2,5

Beispiel 3 GuV der Gutenberg GmbH für 20xx

Ausgabe Herbst 2022 5

Ausgabe Herbst 2022 6

Ausgabe Herbst 2022 7

3. Beispiele zu Kennzahlen zur Finanzierung

GuV der Gutenberg GmbH

Ausgabe Herbst 2022 8

Beispiel 3.2 Berechnung von Kennzahlen

Bilanz der Supermarkt GmbH

GuV der Supermarkt GmbH

Ausgabe Herbst 2022 9

Beispiel 3.3 Rating – Quickcheck nach Kralicek

Ausgabe Herbst 2022 10

Angabe zu Beispiel 3.3

Bilanz der Multihandel GmbH.

GuV der Supermarkt GmbH

Ausgabe Herbst 2022 11

Ausgabe Herbst 2022 12

Beispiel 5.2: Kontokorrentkredit

Beispiel 5.3: Annuitätendarlehen

Ausgabe Herbst 2022 13

Ausgabe Herbst 2022 14

Folgende zusätzliche Informationen sind zu berücksichtigen:

Ausgabe Herbst 2022 15

Beispiel 6.2 – Geldflussrechnung

Folgende zusätzliche Informationen für die Periode sind zu berücksichtigen:

Ausgabe Herbst 2022 16

Ausgabe Herbst 2022 17

Beispiel 7.2 Erstellung eines Finanzplans

–Handelswareneinsatz inkl. Fremdleistungen 200.000,00 €

– Sonstiger Aufwand 30.000,00 €

– Abschreibungen, GWG 50.000,00 €

= Betriebserfolg (EBIT) 20.000,00 €

+/-Steuern, Zuführung/Auflösung von Rücklagen,

= Bilanzgewinn/-verlust (EAT) 0.000,00 €

Planumsatz für das nächste Jahr in Tsd. Euro

Anfangsbestand liquide Mittel

Ausgabe Herbst 2022 18

Ausgabe Herbst 2022 19

Angaben zur Ermittlung des Budgets

Ein Finanzierungsüberschuss geht an die Kassa,

Ausgabe Herbst 2022 20

Beispiel 8.2 Integriertes Budget (Kapitalgesellschaft)

Angaben zur Ermittlung des Budgets

Ein Finanzierungsüberschuss geht an die Kassa,

Ausgabe Herbst 2022 21

Beispiel 8.3 Integriertes Budget (Kapitalgesellschaft)

Angaben zur Ermittlung des Budgets

Ein Finanzierungsüberschuss geht an die Kassa,

Ausgabe Herbst 2022 22

Beispiel 9.2 Gewinnvergleichsrechnung

Die fixen Betriebskosten betragen 30.000 GE pro Periode, der Kalkulationszinssatz

Beispiel 9.2.a Rechnen mit DBU-Faktoren