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WILLKOMMEN

Ük4 – Beispiele des öffentlichen Rechnungsmodells HRM2


3. Halbtag
PROGRAMM
• Genehmigungsverfahren
o Jahresrechnung
• Kleine Pause
o Budget
o Finanzplan
• Grosse Pause
• Finanzkennzahlen
ÜBUNG
«ABLAUF GENEHMIGUNGSVERFAHREN RECHNUNG»

• Wir ordnen die einzelnen Schritte des Genehmigungsverfahrens richtig ein


GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Jahresrechnung

Das Genehmigungsverfahren für die Jahresrechnung


richtet sich an den zwingenden gesetzlichen Vorschriften
und gegebenenfalls an weiteren freiwilligen Richtlinien
der Gemeinden.

Die Jahresrechnung wird erst rechtskräftig durch


Genehmigung der Gemeindeversammlung oder des
Einwohnerrats.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Jahresrechnung

Gesetzliche Grundlagen (Gemeindegesetz, SGS 180)

§ 164 Jahresrechnung
Abs. 1 Nach Ablauf des Rechnungsjahres ist die Jahresrechnung vom Rechnungsführer oder von der
Rechnungsführerin ohne Verzug abzuschliessen.
Abs. 2 In der Folge ist sie vom Gemeinderat und der Rechnungsprüfungskommission zu prüfen und mit
allfälligen Bemerkungen zu versehen.
Abs. 3 Die Jahresrechnung ist innerhalb von 6 Monaten nach Ablauf des Rechnungsjahres dem für die
Genehmigung zuständigen Gemeindeorgan vorzulegen. Sie ist in gleicher Weise wie das Budget
mit Erläuterungen zu versehen und den Stimmberechtigten zur Kenntnis zu bringen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Jahresrechnung

Gesetzliche Grundlagen (Gemeinderechnungsverordnung, SGS 180.10)

§ 34 Jahresrechnung (§ 164 GemG)


Abs. 1 Die Jahresrechnung ist die Zusammenstellung der Beträge, die im vergangenen Jahr ausgegeben
oder eingenommen worden sind, sowie die Aktiven und die Passiven zu Jahresbeginn und zu
Jahresende.
Abs. 2 Sie enthält:
Bst. a. die Ergebnisübersicht,
Bst. b. die Geldflussrechnung,
Bst. c. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Funktionen,
Bst. d. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Arten,
Bst. e. die funktional gegliederte Detailerfolgsrechnung,
Bst. f. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Funktionen,
Bst. g. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Arten,
Bst. h. die funktional gegliederte Detailinvestitionsrechnung,
Bst. i. den Zusammenzug der Bilanz,
Bst. k. die Detaildarstellung der Bilanz.
Abs. 3 Jeder Betrag gemäss Abs. 2 Bst. a und c–h ist mit den entsprechenden Beträgen des Budgets
sowie der letzten Jahresrechnung zu ergänzen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Jahresrechnung

Gesetzliche Grundlagen (Gemeinderechnungsverordnung, SGS 180.10)

§ 34 Jahresrechnung (§ 164 GemG)


Abs. 4 Der Jahresrechnung sind beizulegen:
Bst. a. der Eigenkapitalnachweis,
Bst. b. der Auszug aus der Anlagenbuchhaltung des Verwaltungsvermögens,
Bst. c. die Auflistung der Anlagen des Finanzvermögens,
Bst. d. die Auflistung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten,
Bst. e. die Auflistung der Rückstellungen,
Bst. f. die Auflistung der Eventualverpflichtungen und -guthaben,
Bst. g. die Auflistung der privatrechtlichen Zweckbindungen,
Bst. h. die Auflistung der Investitionen ins Verwaltungsvermögen,
Bst. H bis. die Auflistung der Investitionen ins Finanzvermögen,
Bst. i. die Auflistung der Finanzkennzahlen,
Bst. k. die Auflistung der Gemeindebeteiligungen,
Bst. l. die Auflistung der interkommunalen Zusammenarbeit.
KLEINE PAUSE
ÜBUNG
«ABLAUF GENEHMIGUNGSVERFAHREN BUDGET»

• Wir ordnen die einzelnen Schritte des Genehmigungsverfahrens richtig ein


GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget

Das Genehmigungsverfahren für die Budget richtet sich


an den zwingenden gesetzlichen Vorschriften und
gegebenenfalls an weiteren freiwilligen Richtlinien der
Gemeinden.

Das Budget wird erst rechtskräftig durch Genehmigung


der Gemeindeversammlung oder des Einwohnerrats.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget

Gesetzliche Grundlagen (Gemeindegesetz, SGS 180)

§ 158 Budget
Abs. 1 Der Gemeinderat stellt das Budget für das kommende Rechnungsjahr auf. Dieses ist von der
Rechnungsprüfungskommission zu begutachten und vor Jahresende der
Gemeindeversammlung, dem Einwohnerrat oder der Bürgergemeindeversammlung vorzulegen.
Abs. 2 An derselben Versammlung oder Sitzung ist auch der Steuerfuss der Gemeinde für das
kommende Rechnungsjahr zu beschliessen.
Abs. 3 Das Budget mit dem Antrag zum Steuerfuss ist zusammen mit den Erläuterungen des
Gemeinderates und dem Bericht der Rechnungsprüfungskommission spätestens 10 Tage vor der
Beratung den Stimmberechtigten zuzustellen oder für sie zur Abholung bereitzuhalten. Auch bei
der ausserordentlichen Gemeindeorganisation ist es allen Stimmberechtigten, die es verlangen,
auszuhändigen. In Einwohnergemeinden mit weniger als 1'000 Einwohnern und Einwohnerinnen
und in den Bürgergemeinden kann an die Stelle der Zustellung die öffentliche Auflage treten.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget

Gesetzliche Grundlagen (Gemeinderechnungsverordnung, SGS 180.10)

§ 25 Budget (§ 158 GemG)

Abs. 1 Das Budget im Umfang von § 26 Absatz 1 ist die Zusammenstellung der Beträge, die im
folgenden Jahr voraussichtlich ausgegeben oder voraussichtlich eingenommen werden.
Vorbehalten bleibt Absatz 1bis.
Abs. 1bis Einlagen in die finanzpolitische Reserve dürfen nicht budgetiert werden. Entnahmen aus der
finanzpolitischen Reserve und Einlagen in Vorfinanzierungen dürfen nur in gleicher Höhe
budgetiert werden.
Abs. 2 Das Budget ist die Rechtsgrundlage, aufgeführte ungebundene Ausgaben für den bezeichneten
Zweck zu tätigen.
Abs. 3 Die Rechtsgrundlage gemäss Abs. 2 besteht während des Rechnungsjahres. Vorbehalten bleibt
Abs. 4.
Abs. 4 Die Rechtsgrundlage gemäss Abs. 2 besteht für Investitionen unterhalb der
Sondervorlagenlimite während weiterer 2 Jahre. Die ungetätigten Ausgabenbeträge sind in den
folgenden Budgets einzustellen und gelten als gebundene Ausgaben.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget

Gesetzliche Grundlagen (Gemeinderechnungsverordnung, SGS 180.10)

§ 26 Umfang
Abs. 1 Das Budget enthält:
Bst. a. die Ergebnisübersicht,
Bst. b. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Funktionen,
Bst. c. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Arten,
Bst. d. die funktional gegliederte Detailerfolgsrechnung,
Bst. e. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Funktionen,
Bst. f. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Arten,
Bst. g. die funktional gegliederte Detailinvestitionsrechnung.
Abs. 1bis Es enthält zudem:
Bst. a. die Auflistung der Investitionen ins Verwaltungsvermögen,
Bst. b. die Auflistung der Investitionen ins Finanzvermögen.
Abs. 2 Jeder Betrag gemäss Abs. 1 ist mit den entsprechenden Beträgen des Budgets des Vorjahres
und der letzten Jahresrechnung zu ergänzen.
Abs. 3 Dem Budget sind beizulegen:
Bst. a. …
Bst. b. die Auflistung der Finanzkennzahlen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Finanzplan

Der Finanzplan wird durch den Gemeinderat genehmigt.


Die Gemeindeversammlung oder der Einwohnerrat
nimmt lediglich Kenntnis vom Finanzplan, hat aber keine
rechtliche Befugnis diesen zu ändern.

Die Gemeindeversammlung oder der Einwohnerrat kann


nur mit politischen Mitteln den Gemeinderat dazu
bringen den Finanzplan anzupassen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Finanzplan

Gesetzliche Grundlagen (Gemeindegesetz, SGS 180)

§ 157c Aufgaben- und Finanzplan


Abs. 1 Die Einwohnergemeinde gibt sich jährlich einen Aufgaben- und Finanzplan
Abs. 2 Der Aufgaben- und Finanzplan wird vom Gemeinderat erstellt und:
Bst. a. beschreibt für die nächsten 5 Jahre die voraussichtliche Entwicklung der Gemeindeaufgaben
mit ihren Auswirkungen auf den Finanzbedarf
Bst. b. zeigt die Massnahmen zur Beibehaltung oder Erreichung eines auf die Dauer ausgeglichenen
Finanzhaushalts auf.
Abs. 3 Er ist zusammen mit dem Budget der Gemeindeversammlung oder dem Einwohnerrat zur
Kenntnisnahme vorzulegen.
GROSSE PAUSE
FINANZKENNZAHLEN

• Selbstfinanzierungsgrad
• Selbstfinanzierung
• Zinsbelastungsanteil
• Kapitaldienstanteil
• Nettoverschuldungsquotient
• Nettoschuld / Nettovermögen
FINANZKENNZAHLEN
Selbstfinanzierungsanteil
Der Selbstfinanzierungsanteil zeigt auf wieviel Prozent des Finanzertrags für die Investitionen eingesetzt werden kann. Je höher
der Prozentsatz desto besser. Ein tiefer Prozentsatz mit einer im Verhältnis zu hohen Investition führt somit zu einer grösseren
Neuverschuldung.

Richtwerte:
<10% = Schwache Selbstfinanzierung
10% - 20% = Mittlere Selbstfinanzierung
> 20% = Gute Selbstfinanzierung

Formel: Selbstfinanzierung
Selbstfinanzierungsgrad = x 100
Laufender Ertrag

Selbstfinanzierung Gesamthaushalt Laufender Ertrag


FINANZKENNZAHLEN
Selbstfinanzierungsgrad
Der Selbstfinanzierungsgrad zeigt auf, inwieweit Investitionen aus selbsterarbeiteten Mitteln bezahlt werden können. Ein
Selbstfinanzierungsgrad von 100% entspricht dabei einer vollständigen Finanzierung der Nettoinvestitionen durch eigene Mittel.
Aufgrund der kumulierten Werte über mehrere Jahre lässt sich erkennen, in wie weit die Investitionen selbst- oder fremdfinanziert
sind.
Mittelfristig sollte der Selbstfinanzierungsgrad etwa 100% sein, wobei auch der Stand der aktuellen Verschuldung und die
Konjunkturlage eine Rolle spielen. Hochkonjunktur: > 100%, Normalfall: 80% - 100%, Abschwung: 50% - 80%

Formel: Selbstfinanzierung
Selbstfinanzierungsgrad = x 100
Nettoinvestitionen

Selbstfinanzierung Gesamthaushalt Nettoinvestition Gesamthaushalt

Für die Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall gelten andere Berechnungsgrundlagen.
FINANZKENNZAHLEN
Zinsbelastungsanteil
Der Zinsbelastungsanteil sagt aus, welcher Anteil der verfügbaren Erträge durch den Zinsaufwand gebunden ist. Je grösser der
Zinsbelastungsanteil, desto kleiner ist der Handlungsspielraum für eine Gemeinde.

Richtwerte:
< 4% = Gut
4% - 9% = Genügend
> 9% = Schlecht

Formel: Zinsaufwand (340) – Zinsertrag (440)


Zinsbelastungsanteil = x 100
Laufender Ertrag

Laufender Ertrag:
FINANZKENNZAHLEN
Kapitaldienstanteil
Mass für die Belastung des Haushaltes durch Kapitalkosten. Der Kapitaldienstanteil gibt Auskunft darüber, wie stark der Laufende
Ertrag durch den Zinsendienst und die Abschreibungen belastet ist, wobei ein hoher Anteil auf einen enger werdenden
finanziellen Spielraum hinweist.

Richtwerte:
< 5% = Geringe Belastung
5% - 15% = Tragbare Belastung
> 15% = Hohe Belastung

Formel: Kapitaldienst
Kapitaldienstanteil = x 100
Laufender Ertrag

Kapitaldienst:

Definition Laufender Ertrag, siehe Zinsbelastungsanteil


FINANZKENNZAHLEN
Nettoverschuldungsquotient
Der Nettoverschuldungsquotient zeigt an, welcher Anteil der Fiskalerträge erforderlich wäre, um die Nettoschuld abzutragen.

Richtwerte:
< 100% = Gut
100% - 150% = Genügend
> 150% = Schlecht

Formel: Fremdkapital (20) – Finanzvermögen (10)


Nettoverschuldungsquotient = x 100
Fiskalertrag (40)
FINANZKENNZAHLEN
Nettoschuld / Nettovermögen
Die Aussagekraft dieser Finanzkennzahl ist beschränkt, da die Nettoschuld je nach Verkehrswert des Finanzvermögens erheblich
schwankt. Zudem ist vielmehr die Finanzkraft der Einwohner und weniger die Anzahl derselben von Bedeutung.

Richtwerte:
< 0 Franken = Geringe Belastung
0 – 600 Franken = Geringe Verschuldung
601 – 1500 Franken = Mittlere Verschuldung
1501 – 3000 Franken = Hohe Verschuldung
> 3000 Franken = Sehr hohe Verschuldung

Formel: Fremdkapital (20) – Finanzvermögen (10)


Nettoschuld in Franken pro Einwohner =
Einwohner
HAVE A NICE DAY!

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