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§ 164 Jahresrechnung
Abs. 1 Nach Ablauf des Rechnungsjahres ist die Jahresrechnung vom Rechnungsführer oder von der
Rechnungsführerin ohne Verzug abzuschliessen.
Abs. 2 In der Folge ist sie vom Gemeinderat und der Rechnungsprüfungskommission zu prüfen und mit
allfälligen Bemerkungen zu versehen.
Abs. 3 Die Jahresrechnung ist innerhalb von 6 Monaten nach Ablauf des Rechnungsjahres dem für die
Genehmigung zuständigen Gemeindeorgan vorzulegen. Sie ist in gleicher Weise wie das Budget
mit Erläuterungen zu versehen und den Stimmberechtigten zur Kenntnis zu bringen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Jahresrechnung
§ 158 Budget
Abs. 1 Der Gemeinderat stellt das Budget für das kommende Rechnungsjahr auf. Dieses ist von der
Rechnungsprüfungskommission zu begutachten und vor Jahresende der
Gemeindeversammlung, dem Einwohnerrat oder der Bürgergemeindeversammlung vorzulegen.
Abs. 2 An derselben Versammlung oder Sitzung ist auch der Steuerfuss der Gemeinde für das
kommende Rechnungsjahr zu beschliessen.
Abs. 3 Das Budget mit dem Antrag zum Steuerfuss ist zusammen mit den Erläuterungen des
Gemeinderates und dem Bericht der Rechnungsprüfungskommission spätestens 10 Tage vor der
Beratung den Stimmberechtigten zuzustellen oder für sie zur Abholung bereitzuhalten. Auch bei
der ausserordentlichen Gemeindeorganisation ist es allen Stimmberechtigten, die es verlangen,
auszuhändigen. In Einwohnergemeinden mit weniger als 1'000 Einwohnern und Einwohnerinnen
und in den Bürgergemeinden kann an die Stelle der Zustellung die öffentliche Auflage treten.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget
Abs. 1 Das Budget im Umfang von § 26 Absatz 1 ist die Zusammenstellung der Beträge, die im
folgenden Jahr voraussichtlich ausgegeben oder voraussichtlich eingenommen werden.
Vorbehalten bleibt Absatz 1bis.
Abs. 1bis Einlagen in die finanzpolitische Reserve dürfen nicht budgetiert werden. Entnahmen aus der
finanzpolitischen Reserve und Einlagen in Vorfinanzierungen dürfen nur in gleicher Höhe
budgetiert werden.
Abs. 2 Das Budget ist die Rechtsgrundlage, aufgeführte ungebundene Ausgaben für den bezeichneten
Zweck zu tätigen.
Abs. 3 Die Rechtsgrundlage gemäss Abs. 2 besteht während des Rechnungsjahres. Vorbehalten bleibt
Abs. 4.
Abs. 4 Die Rechtsgrundlage gemäss Abs. 2 besteht für Investitionen unterhalb der
Sondervorlagenlimite während weiterer 2 Jahre. Die ungetätigten Ausgabenbeträge sind in den
folgenden Budgets einzustellen und gelten als gebundene Ausgaben.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Budget
§ 26 Umfang
Abs. 1 Das Budget enthält:
Bst. a. die Ergebnisübersicht,
Bst. b. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Funktionen,
Bst. c. den Zusammenzug der Erfolgsrechnung nach Arten,
Bst. d. die funktional gegliederte Detailerfolgsrechnung,
Bst. e. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Funktionen,
Bst. f. den Zusammenzug der Investitionsrechnung nach Arten,
Bst. g. die funktional gegliederte Detailinvestitionsrechnung.
Abs. 1bis Es enthält zudem:
Bst. a. die Auflistung der Investitionen ins Verwaltungsvermögen,
Bst. b. die Auflistung der Investitionen ins Finanzvermögen.
Abs. 2 Jeder Betrag gemäss Abs. 1 ist mit den entsprechenden Beträgen des Budgets des Vorjahres
und der letzten Jahresrechnung zu ergänzen.
Abs. 3 Dem Budget sind beizulegen:
Bst. a. …
Bst. b. die Auflistung der Finanzkennzahlen.
GENEHMIGUNGSVERFAHREN
Finanzplan
• Selbstfinanzierungsgrad
• Selbstfinanzierung
• Zinsbelastungsanteil
• Kapitaldienstanteil
• Nettoverschuldungsquotient
• Nettoschuld / Nettovermögen
FINANZKENNZAHLEN
Selbstfinanzierungsanteil
Der Selbstfinanzierungsanteil zeigt auf wieviel Prozent des Finanzertrags für die Investitionen eingesetzt werden kann. Je höher
der Prozentsatz desto besser. Ein tiefer Prozentsatz mit einer im Verhältnis zu hohen Investition führt somit zu einer grösseren
Neuverschuldung.
Richtwerte:
<10% = Schwache Selbstfinanzierung
10% - 20% = Mittlere Selbstfinanzierung
> 20% = Gute Selbstfinanzierung
Formel: Selbstfinanzierung
Selbstfinanzierungsgrad = x 100
Laufender Ertrag
Formel: Selbstfinanzierung
Selbstfinanzierungsgrad = x 100
Nettoinvestitionen
Für die Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall gelten andere Berechnungsgrundlagen.
FINANZKENNZAHLEN
Zinsbelastungsanteil
Der Zinsbelastungsanteil sagt aus, welcher Anteil der verfügbaren Erträge durch den Zinsaufwand gebunden ist. Je grösser der
Zinsbelastungsanteil, desto kleiner ist der Handlungsspielraum für eine Gemeinde.
Richtwerte:
< 4% = Gut
4% - 9% = Genügend
> 9% = Schlecht
Laufender Ertrag:
FINANZKENNZAHLEN
Kapitaldienstanteil
Mass für die Belastung des Haushaltes durch Kapitalkosten. Der Kapitaldienstanteil gibt Auskunft darüber, wie stark der Laufende
Ertrag durch den Zinsendienst und die Abschreibungen belastet ist, wobei ein hoher Anteil auf einen enger werdenden
finanziellen Spielraum hinweist.
Richtwerte:
< 5% = Geringe Belastung
5% - 15% = Tragbare Belastung
> 15% = Hohe Belastung
Formel: Kapitaldienst
Kapitaldienstanteil = x 100
Laufender Ertrag
Kapitaldienst:
Richtwerte:
< 100% = Gut
100% - 150% = Genügend
> 150% = Schlecht
Richtwerte:
< 0 Franken = Geringe Belastung
0 – 600 Franken = Geringe Verschuldung
601 – 1500 Franken = Mittlere Verschuldung
1501 – 3000 Franken = Hohe Verschuldung
> 3000 Franken = Sehr hohe Verschuldung