Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
1. Kostenartenrechnung (KAR): Diese ist die erste Stufe der Kostenrechnung und dient
der Erfassung und Gliederung aller im Laufe einer Abrechnungsperiode angefallenen
Kostenarten. Es werden primäre Kosten für Marktleistungen und sekundäre Kosten
für innerbetriebliche Leistungen unterschieden. Die Kostengliederung erfolgt nach
Einzel- oder Gemeinkosten sowie fixen oder variablen Kosten.
2. Kostenstellenrechnung: Als zweite Stufe der Kostenrechnung dient sie der genaueren
Zurechnung der Gemeinkosten. Hier werden die Gemeinkosten, die nicht direkt den
Kostenträgern zugeordnet werden können, auf Kostenstellen aufgeteilt. Dies
ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Kostenentstehung und eine effektive
Kostenkontrolle sowie eine genauere Kalkulation.
3. Kostenträgerrechnung: Kostenträger sind die betrieblichen Leistungen, denen die
Kosten zugerechnet werden. Diese Rechnung dient der Ermittlung der Herstell- und
Selbstkosten der Kostenträger. Sie ermöglicht die Bewertung der Bestände, die
Durchführung der kurzfristigen Erfolgsrechnung und liefert Daten für preispolitische
Entscheidungen.
Der Soll-Ist-Kostenvergleich basiert darauf, dass den monatlichen Ist-Kosten die Sollkosten
(Plankosten) gegenübergestellt werden.
Plankalkulation
Die Plankalkulation ist die Stückkostenermittlung auf Basis der geplanten Kosten, die in der
Regel für die gesamte Planungsperiode Gültigkeit hat und für jede Produktart des Betriebes
in allen Einzelheiten erstellt wird.
Einfachheit der Berechnung. Für eine erste Einschätzung der Wirtschaftlichkeit ausreichend. Bei
einem eindeutigen Ergebnis sind diese Verfahren ebenfalls ausreichend.
Ergebnisse sind leicht nachvollziehbar.
Ohne großen Aufwand bei der Datenbeschaffung und der Berechnung können zügig Ergebnisse
produziert werden.
Nachteile:
Alle statischen Verfahren sind periodische Verfahren, betrachten also nur die wirtschaftliche Situation
in einer einzigen Periode oder einer repräsentativen Periode, also nur in einem einzigen Jahr. D.h.
steigende oder sinkende Gewinne einer Investitionsalternative führen zu keiner Änderung der Bewertung.
Beim primitiven Verfahren werden die Planungsdaten des ersten Jahres als repräsentativ und damit als
gültig für alle Planungsperioden unterstellt.
Beim verbesserten Verfahren werden die Daten einer repräsentativen Periode ausgewählt und für die
Rechnung verwendet
Fazit: einfache Investitionsprobleme mit geringen zeitlichen Differenzen zwischen den Ein- und
Auszahlungen und geringen Investitionsvolumina können mit diesen Methoden gut abgebildet werden
können
Kapitalwertmethode
Die Errechnung des Kapitalwerts erfolgt, indem man zunächst für jedes Nutzungsjahr auf dieselbe Art wie
bei der statischen Wirtschaftlichkeitsrechnung den Gewinn oder die Kostenersparnis einer geplanten
Investition feststellt, allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Kapitalkosten werden hierbei nicht
angesetzt.
Dieser jährliche (Roh-)Überschuss bzw. Zahlungsüberschuss besteht demnach aus der Differenz
der jährlichen Erträge und der jährlichen Betriebskosten der Investition.
Können Überschüsse Kapital und Zinsen erwirtschaften?
Durch Abzug des Kapitaleinsatzes von den diskontierten jährlichen Rohüberschüssen stellt man fest, ob
das Projekt nicht nur die kalkulatorischen Zinsen, sondern auch mindestens den vorgesehenen
Kapitaleinsatz erwirtschaften kann. Dadurch können die für eine statische Betrachtung eingeführten
kalkulatorischen Abschreibungen entfallen: Die Anschaffungskosten werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls
(bzw. ihrer „Ausgabewirksamkeit“) berücksichtigt. Folgende Fälle sind zu unterscheiden:
Mögliche Ausprägungen des Kapitalwertes:
K0 = 0
Eine Investition mit einem Kapitalwert K0 = 0 amortisiert sich aus ihren Rückflüssen und erzielt
eine Verzinsung in Höhe des angesetzten kalkulatorischen Zinsfußes. Ein zusätzlicher Gewinn
wird nicht erwirtschaftet.
K0 > 0
Eine Investition mit dem Kapitalwert K0 > 0 erzielt neben der Rückgewinnung des eingesetzten
Kapitals eine Verzinsung, die über dem kalkulatorischen Zinsfuß liegt. Die Investition erbringt
also über die Amortisation der für das Projekt benötigten Summe und die kalkulatorischen Zinsen
hinaus einen Gewinn.
K0 < 0
Eine Investition mit dem Kapitalwert K0 < 0 erreicht dagegen die geforderte kalkulatorische
Verzinsung des Kapitaleinsatzes nicht bzw. sie erreicht noch nicht einmal die Amortisation des
eingesetzten Kapitals.
Als Vorteilhaftigkeitskriterium für eine einzelne Investition gilt, dass ihr Kapitalwert größer oder gleich
null sein muss: K0 ≥ 0
Hbaen mehrere Alternativen einen positiven Kapitalwert, gilt, dass die Investition mit dem größeren
Kapitalwert vorteilhafter ist.
Einsatz: Rangfolgenbildung bei ausreichendem Budget:
Da die Kapitalwertmethode – wie auch die Kostenvergleichsrechnung und die Gewinnvergleichsrechnung
– keine Aussage über die Verzinsung des eingesetzten Kapitals machen kann, kann sie nur dann zur
Rangfolgenbildung (Wahlproblem) herangezogen werden, wenn die verfügbaren Mittel die
Anlagemöglichkeiten übersteigen. Bei knappen Geldmitteln würde die Kapitalwertmethode falsche
Aussagen liefern.
(Voegele und Sommer 2012, S. 376)
Zusammenfassende Beurteilung der Kapitalwertmethode