Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
1. Budgetgerade/ -menge
Die Güterbündel, die gerade so erschwinglich sind, bilden die Budgetgerade:
o
o Oder die Budgetgerade ist die Menge {} aller Güterbündel () für die gilt |
dass von jedem Gut eine nicht negative Menge kosumiert wird und die
Ausgaben entsprechen genau dem Einkommen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
o
o Die Budgetgerade ist also die obere Grenze der Budgetmenge
o häufig Beschränkung auf 2 Güter Preis sinkt
Gut 2 kann als “alle anderen Güter” interpretiert werden
-----------------------------------------------------------------
-
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
1
Wenn wir den Preis eines Guts auf 1 normieren, sprechen wir von einem
Numeraire-Gut.
Jedes Gut kann als Numeraire ausgewählt werden, ohne dass sich dadurch
Budgetmenge oder Budgetgerade verändert
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
2. Präferenzbeziehungen
Vergleich von 2 verschiedenen Konsumbündeln, x und y
o x ≻ y: x wird gegenüber 𝑦 streng bevorzugt
o x ~ y: x und 𝑦 sind gleich “bevorzugt”, der Konsument ist indifferent
o x ≿ y: x wird gegenüber y schwach bevorzugt
1. Axoim - Vollständigkeit:
o Für 2 beliebige Bündel x und y gilt immer, 𝑥≿𝑦 oder 𝑦≿𝑥,
o alle beliebigen Bündel können miteinander verglichen werden
Was passiert, wenn LMM auf dem Schwarzmarkt für €0,50 pro Stück verkauft
2. Axoim - Transitivität:
werden können?
o Wenn 𝑥≿𝑦 und 𝑦≿𝑧 dann gilt auch 𝑥≿𝑧.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Dies sind Annahmen über die Konsistenz von Präferenzen (nicht über die
Präferenzen an sich)
Die gesamte Theorie des Konsumentenverhaltens kann mit Hilfe von Präferenzen
formuliert werden, welche die obigen 2 Axiome erfüllen
o – zuzüglich ein paar weiterer technischer Annahmen
Wir behaupten nicht, dass alle Menschen immer diese 2 Axiome erfüllen. Wir
----------------------------------------------------------------- nehmen lediglich an, dass es sich um eine einigermaßen genaue Beschreibung
- der Menschen handelt.
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
1.3) Budgetgerade - Relative Preise °
Kritik der 2 Axiome:
Wichtig sind also nur die relativen Preise, nicht die Einheiten, in denen sie
gemessen werden. o Vollständigkeit:
manchmal kann die Reihung von Alternativen sehr schwer sein
2
weil die Alternativen zu komplex sind
z.B. Klimapolitik, CoronaMaßnahmen, Finanzmarktregulierung
weil wir wenig Erfahrungen mit den Gütern habe
z.B. exotische Menükarte, Partnerwahl
o Transitivität:
Ohne Transitivität gäbe es Güterbündel, für die es keine „beste“ Wahl
gäbe
aber: gerade Verhalten von Kindern erscheint manchmal
widersprüchlich
wiederholter Vergleich leichter Farbveränderungen:
Indifferenz zwischen einzelnen kleinen Veränderungen, aber
nicht zwischen Anfangs- und Endfarbe (z.B. immer etwas dunkler)
Framing:
o die Art der Präsentation zur Auswahl stehender Alternativen kann wichtig
sein
– unklar, ob dies Teil des Gutes ist (Bsp. Einkaufserlebnis)
1.2) Indifferenzkurven
Man betrachte ein Referenzbündel 𝑥.
Die Indifferenzkurve beschreibt die Menge aller Güterbündel, zwischen denen
der Konsument in Bezug auf das Referenzbündel 𝑥 indifferent ist 1.2.2) Steigungen der Indifferenzkurven
Falls mehr von einer Ware bevorzugt wird, ist sie ein “GUT”.
Jede Ware ist ein Gut -> Die Indifferenzkurve hat eine negative Steigung
o Nach oben (mehr G2), rechts (mehr G1) oder rechtsoben (mehr G1 & 2) ist
für uns besser
o Nach links (weniger G1), unten (weniger G2) oder linksunten (weniger G1 &
2) ist für uns schlechter
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Falls weniger einer Ware bevorzugt wird, ist sie ein “Ungut”.
Eine Ware ist ein Ungut. -> Die Indifferenzkurve hat eine positive Steigung.
Falls ein Konsument eine Einheit von Gut 1 und Gut 2 immer als äquivalent
betrachtet, sind die Güter perfekte Substitute.
3
o Nur die Gesamtmenge der beiden Güter bestimmt deren Rangfolge in der Bsp.: eine 50 zu 50 Mischung der Bündel 𝑥 und 𝑦 ist z= 0,5x + 0,5y
Präferenzordnung Konvexität impliziert: 𝑧 ist mindestens so bevorzugt wie 𝑥 oder y
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Falls ein Konsument die Güter 1 und 2 immer in einem bestimmten Verhältnis
konsumiert (z. B. Eins zu Eins), sind die Güter perfekte Komplemente.
o Nur die Anzahl der Paare beider Güter entscheidet über die Rangfolge in der
Präferenzordnung.
o
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
1.3) Präferenzen mit Sättigung °
Ein strikt bevorzugtes Bündel (gegenüber allen anderen) ist ein Sättigungspunkt,
o oft bezeichnet als “bliss point” schwache Konvexität
o Präferenzen sind schwach – aber nicht strikt – konvex, wenn es mindestens
eine Mischung 𝑧 gibt, die gleich bevorzugt wird wie ein Bestandteil der
Mischung
Sättigung tritt nicht auf, wenn man Güter kostenlos entsorgen (oder Nicht-konvexe Präferenzen
verschenken) kann o Bsp. für konkave Präferenzen: Man mag Oliven und Eis, möchte sie aber
nicht gemeinsam konsumieren, aber an kann mittags Eis und abends Oliven
Beachten Sie: es geht hier um Güter, also Dinge, die man konsumieren möchte essen.
o Wird der Konsum bestimmter Güter (Fleisch, Flugreisen, …) abgelehnt,
sprechen wir von Ungütern (siehe oben)
3. Präferenzen im Normalfall
Monotonie:
o mehr von einem Gut wird immer bevorzugt,
o d.h.: es liegt keine Sättigung vor und jede Ware ist ein Gut
Konvexität:
o Durchschnitte werden gegenüber Extremen bevorzugt (zumindest schwach) 1.4) Grenzrate der Substitution (MRS)
4
Betrachten Sie die Bündel (4,1), (2,3) und (2,2)
Die Steigung einer Indifferenzkurve wird als Grenzrate der Substitution o Angenommen es gilt (2,3) ≻ (4,1)~ (2,2)
bezeichnet (MRS = Marginal rate-of-substitution) o Ordnen Sie diesen Bündel irgendwelche Zahlen zu, die ihre
Präferenzordnung beibehalten
z. B. : U(2,3)=6 > U(4,1)=U(2,2)= 4
Man nennt diese Zahlen Nutzenniveau
o MRS misst die Rate, zu der ein Konsument bereit ist, Gut 2 für Gut 1 zu
substituieren,
d. h. die marginale Zahlungsbereitschaft für Gut 1, ausgedrückt in
Einheiten von Gut 2
Intuition: Je mehr man von einem Gut besitzt, desto bereitwilliger gibt man o Vergleicht man mehrere Bündel, entsteht eine größere Sammlung aller
davon ab, um es für andere Güter einzutauschen. Indifferenzkurven und eine bessere Beschreibung der Präferenzen des
Konsumenten
Vorlesung 3 Nutzen
viktorianisches Zeitalter (1837-1901): Philosophen und Ökonomen sprachen vom
2. Monotone Transformation und Nutzen
“Nutzen” als Indikator des gesamten Wohlbefindens einer Person.
Es gibt keine eindeutige Nutzenfunktion für eine Präferenzbeziehung.
Probleme:
o Wie ist das “Ausmaß” des Nutzens zu quantifizieren?
o Wie soll der Nutzen verschiedener Personen verglichen werden?
x x x x
Angenommen U( 1, 2) = 1, 2stellt eine Präferenzbeziehung dar
o Was bedeutet es zu sagen, dass der Nutzen einer zusätzlichen Tafel o Man betrachte wieder die Bündel (2,3), (4,1) und (2,2). Dann gilt:
Schokolade doppelt so groß sei wie der einer zusätzlichen Mohrrübe?
1. Nutzenfunktionen
Eine Nutzenfunktion U(x) repräsentiert eine Präferenzbeziehung ≿, wenn und 2. Veränderungsbeispiel
nur wenn:
o Definiere 𝑊 = 2U + 10, so dass 𝑊( x 1, x 2 ¿=2 x1, x 2+ 10 , d ann
gilt
𝑊 behält dieselbe Ordnung wie 𝑈 und 𝑉 und stellt somit dieselben
Präferenzen dar.
5
o Eine monotone Transformation einer Nutzenfunktion ist eine
Nutzenfunktion, die dieselben Präferenzen darstellt wie die ursprüngliche
Nutzenfunktion.
Beispiel: ein Geldbündel, x
2, und Mineralwasser, 1 x
Idee: Umetikettierung der Indifferenzkurven o die Grenzrate der Substitution – also die Bereitschaft, Geld gegen Wasser zu
tauschen – ist unabhängig vom Einkommen
a b
x x
Eine Nutzenfunktion der Form U( 1, 2) = x1 x2 wobei 𝑎 > 0 und 𝑏 > 0 ,
nennt man Cobb-Douglas Nutzenfunktion
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
(eine mögliche) Nutzenfunktion zur Darstellung “perfekter Substitute”:
o Der Nutzen entspricht der Summe der beiden Güter
6
o Dies ist die Grenzrate der Substitution
-----------------------------------------------------------------
1.2) Beispiel:
-----------------------------------------------------------------
Verallgemeinerung:
o Sei U( x x
1, 2) eine Nutzenfunktion,
o Sei 𝑉 = f(U) eine streng monoton steigende Funktion. Dann gilt:
-----------------------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------
1.5) MRS und Cobb-Douglas Präferenzen
c d
x x
Cobb-Douglas Nutzenfunktion: U ( 1, 2) = x1 x2
1
monotone Transformation: potenzieren mit ergibt
1.3) MRS für quasi-lineare Nutzenfunktionen
c+ d
x x
eine quasi-lineare Nutzenfunktion hat die Form U( 1, 2) = f( 1) + 2 x x
o
c
Definiere a = ergibt
c+ d
o
o d.h.: man kann immer eine monotone Transformation der CobbDouglas
Nutzenfunktion bilden, bei der sich die Exponenten zu 1 addieren
7
Vorlesung 4 Entscheidung
1. Rationale Auswahl
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
¿ ¿
( x 1 ; x 2 ), also die Indifferenzkurve mit dem blauen Schnittpunkt, erfüllt 2
Bedingungen:
8
2. Bestimmen der Konsumentennachfrage
Wir bezeichnen das vom Konsumenten, bei einem gegeben Preis und Budget, am
meisten präferierte Bündel als Konsumentennachfrage: 3. Bestimmen von gewöhnlicher Nachfrage – am
¿ ¿
o Geschrieben als x ¿
1
, m) und x ¿
2
, m) Beispiel von Cobb-Douglas
1.Variante
¿ ¿
Man kann die beiden Bedingungen von oben nutzen, um ( x 1 ; x 2 ), für Angenommen, der Konsument hat Cobb-Douglas Präferenzen, dann gilt:
¿ ¿ p1
o 1. Bedingung: An der Stelle ( x 1 ; x 2 ) gilt 𝑀𝑅𝑆 = - ; also
p2
¿ ¿
o 2. Bedingung: ( x 1 ; x 2 ) erschöpft das Budget, d. h
9
Einkommensanteil für Gut 2:
-----------------------------------------------------------------
Grenzrate der Substitution (linke Seite) entspricht der Steigung der o die Indifferenzkurven sind strikt konvex und haben keinen “Knick”
Budgetgeraden (rechte Seite) -----------------------------------------------------------------
wobei die negativen Vorzeichen auf beiden Seiten weggelassen wurden
o Zusammen mit der Budgetgleichung sind Sie wieder beim ursprünglichen 1.2) Ecklösungen
Ansatz mit denselben Lösungsschritten (siehe Seite 8)
----------------------------------------------------------------- 1.2.1) perfekte Substitute
2. Lösungsansatz: Umstellen der Nebenbedingung zu
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
-----------------------------------------------------------------
1.1) Interpretation der Exponenten einer Cobb-Douglas Nutzenfunktion
10
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
¿
x 2 in (a) ergibt
Einsetzen von (b) für
¿ ¿
o p x + p a x =m
1.2.2) nichtkonvexe Präferenzen 1 1 2 1
¿
Auflösen nach x : Einsetzen in (b) :
1
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Nachfragefunktion:
Ein Bündel mit 1 Einheit von Gut 1 und a Einheiten von Gut 2 kostet p1 + a p2
m
ist die Anzahl der Bündel, die erschwinglich ist
p 1+ a p 2
o d.h.: das Einkommen geteilt durch die Kosten für ein Bündel
11
o Diese Anteile sind relativ konstant: etwa
1 für Gut 1 und 3 für Gut „ ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
4 4 die Budgetgerade bei einer Einkommenssteuer (Gleichung 2)
Folgende Cobb-Douglas Nutzenfunktion würde demnach gut zu den −p 1
Daten passen: o weist die gleiche Steigung, - , auf wie die ursprüngliche
p2
Budgetgerade
¿
o verläuft durch den Punkt ¿, x 2)
6. Politikempfehlungen: selektive Mengen- versus ¿
Einkommenssteuern
denn am Punkt ¿, x 2) sind (1) und (2) identisch,
d.h. der Konsument kann sich das mit einer Mengensteuer erzielte
optimale Bündel ebenfalls mit einer Einkommenssteuer leisten
Aus DIE ZEIT vom 4.4.2019, p. 21 unter der Überschrift „Wer soll für die Umwelt
zahlen? Es ist eine neue Debatte: Politiker streiten darüber, ob die Reichen den
Klimaschutz finanzieren sollten. “ „Die Frau, die an diesem Mittwochabend im
März in einem kleinen Sitzungssaal des Bundestags eine revolutionäre Frage
stellt, ist keine Aufrührerin. Sie ist ein Mitglied der CDU. ≫Trauen Sie sich zu,
Jachten, Jets und Golfplätze zu besteuern?≪ fragt Eva Welskop-Deffaa. Ihr geht
es bei ihrer Frage aber weniger um die Reichen im Land oder ihren Luxussport.
Ihr geht es um die Armen.“
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Was können wir auf Grundlage des bisher Gelernten dazu sagen?
o hierzu nehmen wir vereinfachend an.
x 1 :Konsum von Jachten, Jets und Golfplätze
x 2 :Konsum aller anderen Güter
Konvexe Präferenzen ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Die Budgetgerade bei einer Einkommenssteuer schneidet die Indifferenzkurve im
¿
¿x
Punkt , )
2
o Bei konvexen Präferenzen muss es einen anderen Punkt auf der
¿
¿x
Budgetgeraden geben, der gegenüber , ) bevorzugt wird.
2
Vorlesung 5 Entscheidung
Das bisher analysierte ökonomische Modell der Konsumentscheidung ist einfach
und elegant
o Grundannahme: Konsumenten wählen das beste Güterbündel, dass sie sich
leisten können
o Annahmen über Rationalität: Vollständigkeit und Transitivität der
Präferenzordnung
Dies ermöglicht uns, „begründete Vermutungen“ über das Verhalten von
Konsumenten anzustellen
12
Die Verhaltensökonomie analysiert tatsächlich getroffene Entscheidungen Ein bekannter Ansatz ist Nutzfunktion mit ungleichheitsaversen Konsumenten
o Im Gegensatz zu klassischen empirischen Untersuchungen geschieht dies (Fehr und Schmidt 1999)
meist durch Labor- oder Feldexperiment
wobei Laborexperimente „künstliche“ Entscheidungssituationen sind
o Abgewandeltes Beispiel:
o Der Erwartungswert für die Zahl der Sterbenden und der Überlebenden ist
für beide Probleme identisch:
Eine tödliche Krankheit bedroht 600 Leben
In Experimenten werden zumeist die hervorgehobenen Optionen
gewählt
Die Art der Präsentation (das Framing) einer Entscheidung kann also
starke Auswirkung auf die Entscheidung haben
Änderung der Nachfrage nach einem Gut aufgrund einer Änderung der Preise
Bisher haben wir angenommen, dass der Nutzen eines Konsumenten nur von
und des Einkommens
seinem eigenen Konsum abhängt
o komparative Statik: wir vergleichen 2 Endzustände
betrachten also nicht den Anpassungspfad
Konsumenten sind aber soziale Wesen
o Neid und Empathie beeinflusst den Nutzen aus Konsum
o Unser bisheriges Entscheidungsmodell berücksichtigt dies nicht
13
1. Gewöhnliche und inverse Nachfragefunktion
Oft wird gefragt: Welche Menge von Gut 1 wird für einen gegebenen Preis p1
nachgefragt?
Wir können auch umgekehrt fragen: Bei welchem Preis p1wird eine gegebene
Menge des Guts 1 nachgefragt?
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Nimmt man die nachgefragten Mengen als gegeben und fragt, wie der Preis eines
Guts sein muss, erhält man die inverse Nachfragefunktion eines Guts.
2. Veränderungen im Preis
¿
Wie verändert sich die gewöhnliche Nachfrage x 1 ( p1 , p2 , y ¿ wenn sich
p1ändert, während 𝑦 konstant gehalten wird?
, ,, , ,,
o Szenario: p erhöht sich von p zu p und schließlich zu p
1 1 1 1 3. Preiskonsumkurve
14
1.1) für Cobb-Douglas-Präferenzen
und
¿
x 2 ist nicht von p1abhängig (bzw. vom Preis des anderen Gutes), also ist:
o die p Preiskonsumkurve flach und
1
o die Nachfrage-Kurve für Gut 1 ist eine Hyperbel, die sich beiden Achsen
asymptotisch nähert. -----------------------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
p2 und y konstant höhere p1führen zu einem Rückgang in
¿ ¿
x 1 und x2
15
-----------------------------------------------------------------
Nachfragegleichungen:
-----------------------------------------------------------------
4. Veränderungen im Einkommen
¿
Wie ändert sich der Wert von x 1 ( p1 , p2 , y ¿, wenn 𝑦 sich ändert, 1.2) perfekte Komplemente
während p1 und p2 konstant gehalten werden? Engel Kurven für perfekte Komplemente:
Nachfrage:
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
-----------------------------------------------------------------
Nachfragegleichungen:
16
Angenommen p1 < p2dann gilt:
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
-----------------------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------
1.4.2) Ein nicht-homothetisches Beispiel
Beispiel:
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° -----------------------------------------------------------------
°
1.4.1) Homothetische Präferenzen
Ein Gut, das mit steigendem Einkommen mehr nachgefragt wird, wird „normales
Daraus folgt: Sind die Präferenzen homothetisch, dann wird bei einer Skalierung Gut“ genannt.
des Einkommens um jeden beliebigen Faktor 𝑘 >0 das nachgefragte Bündel um o die Engel Kurve eines normalen Guts hat eine positive Steigung
den gleichen Faktor skaliert
o Daher bleibt bei homothetischen Präferenzen die MRS des Konsumenten für Ein Gut, das mit steigendem Einkommen weniger nachgefragt wird, wird
jeden Punkt entlang einer Geraden, die durch den Ursprung geht, gleich „inferiores Gut“ genannt.
(siehe nächste Folie). o die Engel Kurve eines inferioren Guts hat eine negative Steigung.
17
-----------------------------------------------------------------
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
6. Giffen-Güter °
Beispiel Real Time Pricing Modell:
Ein Gut wird Giffen-Gut genannt, wenn seine nachgefragte Menge für einige
o Kundinnen wurde ein Basisverbrauch eingeräumt, der etwa ihrer normalen
Werte des Eigenpreises mit steigenden Preisen steigt.
Nachfrage bei Vertrag mit konstantem Preis entspricht
o Wenn Strom knapp ist (geringes Angebot und/oder hohe Nachfrage),
steigt ihr Strompreis bei einem über diese Basismenge hinausgehenden
Verbrauch
erhalten sie einen Rabatt, wenn sie den Stromverbrauch unter ihre
Basismenge absenken
o Dies führt zu einer Slutsky Drehung der Budgetgeraden durch den
Basisverbrauch
Entspricht Preiserhöhung bei gleichzeitiger Kompensation des
Einkommenseffekts
Es bleibt der gewünschte Substitutionseffekt
o Konsumentinnen sind besser gestellt
Eine Preiserhöhung ( p1) bedeutet: das “alte“ optimale Bündel ist nicht mehr
-----------------------------------------------------------------
erschwinglich.
o Eine p1
-Erhöhung wirkt wie ein Kaufkraftentzug: 1.2) Hicks Substitutionseffekt
das „neue“ optimale Bündel liegt auf einem niedrigeren Nutzenniveau Bei kleiner Preisänderung sind der Slutzky- und der Hicks-Substitutionseffekte
als das „alte“. etwa gleich.
Slutzky-Gleichung: Der Gesamteffekt einer Preisänderung ist die Summe aus
Einkommenseffekt und Substitutionseffekt.
18
Substitutionseffekte sind stets negativ.
Giffen-Paradox beruht auf Einkommenseffekt (implizite Kaufkraftänderung)
-----------------------------------------------------------------
1.3) Kreuzpreis-Effekte
also
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
Cobb- Douglas Beispiel:
also
Gut 2 ist weder ein Brutto-Komplement, noch ein Brutto-Substitut für Gut 1.
19
20
1 Oberthema
Thema
a
o b
d
c
d
1.Hauptunterteilung
1.1) Unterpunkt
-----------------------------------------------------------------
-
Überschrift
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
°
21