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2 6/2003
Berechne C n = cosn ¢ t £ dt .
à
B
2
Das erledigen wir mittels partieller Integration:
cosn t dt = ¢ sin t £ 'Ecosn B1 t dt =sin t cosn B1 t B ¢sin t £E¢ nB1£ cosn B2 t ¢Bsin t £ dt =
sin t cos n B1 t A¢ nB1 £ sin 2 tEcos n B2 t dt =sin t cos n B1 t A¢ nB1 £ ¢ 1Bcos 2 t £Ecos n B2 t dt =
Nun fällt uns auf, dass der cosn – Term ja der zu berechnende ist und ziehen links zusammen:
Betrachten wir die Grenzen -π/2 und π/2. Der erste Term auf der rechten Seite ist beide Male Null (Cosinus von
cos t dt = nBn 1
n
cosn B2 t dt und erkennen links Cn und rechts Cn-2!
à à
B B
2 2
nB1
Der Grad wurde also um 2 reduziert und wir erhalten die rekursive Vorschrift: C n = C n B2
n
à à
2 2
à
2
nB1
Für das Integral C n = cosn ¢t £ dt gilt C n =
n
C n B2 wenn nU2 , C 0=à , C 1 =2
à
B
2
1 4 3 1 5
weitere Werte sind C 2= à , C 3= , C 4= à , C 5= , C 6= à , v
2 3 8 15 16
Nun können wir uns endlich dem Volumen der Kugel zuwenden:
Eine n-Kugel mit Radius R ist bekanntlich definiert als Punktmenge (x,y,...,z,u) für die gilt :
x2+y2+.....+z2+u2 R2 (Pythagoras). Schneiden wir so eine Kugel senkrecht zur Achse u mit einer (n-1)-
Ebene, so erhalten wir als Schnitt eine (n-1)-Kugel, deren Radius r= R 2 Bu 2 misst.
(Am besten für n=3 mit Koordinaten x, y, u aufzeichnen! Wir schneiden eine 3D-Kugel waagrecht mit einer
Ebene und ziehen diese Ebene in Richtung u von unten nach oben. Die Schnittfigur ist ganz unten (u=-R)
ein Kreis mit Radius r=0, dann wächst der Radius r, bis er in der Mitte (u=0) zu R wird, dann nimmt er
wieder bis 0 ab.)
Also berechnen wir das Volumen der n-Kugel mit Radius R als Summe der Volumina von (n-1)-Kugeln mit
obigem Radius r. Diese besitzen ein Volumen Vn-1(r), das wir als Vn-1(1)rn-1 oder einfach Vn-1rn-1 schreiben.
Vn-1 ist dann ein reiner Zahlenfaktor und kann aus dem Integral herausgenommen werden.
R R R
n B1
V n ¢R£ = V n R =
n
V n B1 ¢r £ du = V n B1 ¢1£ r n B1
du = V n B1 R B u
2 2
du
BR BR BR
Wie immer beim Auftreten dieser Wurzel substituieren wir u=R sin Ñ , du=R cos Ñ d Ñ mit den Grenzen -π/2
und π/2 und erhalten
à à à
2 2 2
à à à
B B B
2 2 2
Das verbleibende Integral entspricht aber genau dem im Vorfeld berechneten Wert Cn!
V n = C nEV n B1 mit V 1=2 und können damit alle Volumina der Reihe nach berechnen!
Die n-dimensionale Hyperkugel mit Radius R hat das Volumen Vn(R) = VnRn, wobei für Vn die
folgende Rekursion gilt: V n = C nEV n B1 mit V 1=2
Dazu schreiben wir unsere eben erhaltenen Rekursionsvorschrift etwas weiter aus:
V n = C nEV n B1 = C nEC n B1EV n B2 = C nEC n B1EC n B2EV n B3 = v = C nEC n B1EC n B2EC n B3EvEC 2EV 1
Es läuft also darauf hinaus, dass wir das Produkt aller Cn bis zu C2 hinunter bilden!
Deren Rekursionsvorschrift erniedrigte den Index jeweils um 2. Wir können also CnCn-1 zu einem Ausdruck in Cn-
2Cn-3 umformen. Die beiden Faktoren stehen aber bereits da, sie werden also quadratisch. Dieses Spiel treibt man
weiter, Cn-4Cn-5 kommen dann hoch drei vor,... Wir erhalten also Paare von gleich zu behandelnden Größen. Die
sich zusätzlich ergebenden Zahlenfaktoren wollen wir nun untersuchen:
Für ein einzelnes Paar erhalten wir
mB1 mB2 mB2
C m C mB1 = C C = C mB2 C mB3
m mB1 mB2 mB3 m
Und für das ganze Produkt:
C nEC n B1 E C n B2EC n B3 E C n B4EC n B5 EvEC 2EV 1 = v
Beachte beim explizit Anschreiben und Kürzen: je nachdem, ob n gerade oder ungerade ist, kann man anders
zusammenfassen!
Alternativ
Wir haben rekursive Formeln erhalten, die in Zweierschritten zu kleineren Dimensionen wechseln.
Wenden wir das Cavalierische Prinzip aber so an, dass wir gleich zwei Variable herausziehen (also
nicht entlang einer Linie sondern über eine Kreisfläche integrieren), erhalten wir ohne viel
Rechenarbeit hübschere Rekursionsformeln. Dabei substituieren wir u2 + v2 = r2.
1 1 n B2
und damit
Einige Beispiele:
Fragen:
In welchem Raum hat die Kugel das größte Volumen? (Exakt: in welchem Raum passen die
meisten n-Einheitswürfel in eine n-Einheitskugel? 1D: Faktor 2, 2D: Faktor 3.14..., usw.)
Wie sieht das bei der Oberfläche aus?
Wie hängt das vom Radius der Kugel ab? In wie viel Dimensionen ist die 'größte' Kugel mit R=2
zu finden? Wo mit R=0.5? Wo mit R=0.9 oder 1.1?
Hat man einen n-Würfel mit Kantenlänge 2, kann man aus ihm eine n-Einheitskugel schnitzen.
Dabei wird Material entfernt und wird zu 'Abfall'. Gibt es Räume, in denen das Verhältnis
zwischen Kugel und Abfall besonders (un-)günstig ist?
(Die Informatikabteilung kann Dich mit einem Python-Programm bei der Berechnung
unterstützen!)
Detail am Rande:
Die Maßzahlen für die Volumina der n-Kugeln werden für größere n immer kleiner. Es ist
inzwischen bekannt, dass die Summe aller unendlich vieler Volumina Vn(1) endlich ist! Die
Abnahme erfolgt also sehr rasch.