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2. Übungsblatt
Musterlösung
Aufgabe 1
Es sei das Vektorfeld
A(r) = xex + yey − zez
in kartesischen Koordinaten gegeben.
b) Berechnen Sie in Kugelkoordinaten den aus einer im Ursprung zentrierten Kugel mit Ra-
dius R = 1 austretenden Fluss von A mit Hilfe eines Flächenintegrals.
c) Berechnen Sie nun den Fluss aus b) mit Hilfe eines Volumenintegrals.
Lösung:
Durch Einsetzen dieser Beziehungen in die Definition von A(r) erhält man das Vektorfeld
in Kugelkoordinaten. Man kann die Rechnung hier aber deutlich verkürzen, in dem man
das Vektorfeld zuerst als A(r) = r − 2zez anschreibt und den Ortsvektor r = rer direkt
in Kugelkoordinaten überführt. Man erhält dann
R
b) Um nun den Fluss A A · dA durch die Kugeloberfläche zu berechnen, benötigen wir noch
das differentielle Flächenstück dA. Die Kugeloberfläche wird direkt durch die beiden
Koordinaten θ, φ parametrisiert, womit sich unter Berücksichtigung der Ortsabhängigkeit
der Basisvektoren das Flächenelement ergibt als
dA = ∂θ r × ∂φ r dθ dφ
= (reθ × r sin θeφ ) dθ dφ
= r2 sin θer dθ dφ .
Entlang der Kugeloberfläche gilt r = 1 und damit erhalten wir für das Flächenintegral
Z Z2π Zπ
(1 − 2 cos 2 θ)er + 2 sin θ cos θeθ · sin θer dθ dφ
A · dA =
A 0 0
Z2π Zπ
= sin θ − 2 cos2 θ sin θ dθ dφ
0 0
π
2 4π
= 2π − cos θ + cos3 θ = .
3 0 3
R R
c) Mit Hilfe des Satzes von Gauß ∂V A · dA = V ∇ · A dV kann der Fluss durch die
Kugeloberfläche auch als Volumenintegral über die Divergenz innerhalb der Kugel berech-
net werden. Am einfachsten lässt sich die Divergenz hier in kartesischen Koordinaten
berechnen:
∇ · A = ∂x Ax + ∂y Ay + ∂z Az = 1 + 1 − 1 = 1.
Z Z2π Zπ Z1
∇ · A dV = r2 sin θ dr dθ dφ
V 0 0 0
Z2π Zπ
1
= sin θ dθ dφ
3
0 0
Z2π
2 4π
= dφ = .
3 3
0
Aufgabe 2
Eine Fläche A sei gegeben durch die Bedingung
A : x2 − y 2 − z = 0 mit x2 + y 2 < 1 und y > 0 .
a) Skizzieren Sie die Fläche und geben Sie eine geeignete Parametrisierung der Fläche in
Zylinderkoordinaten an.
b) Berechnen Sie den Fluss des Vektorfeldes F(r) = ρzeρ − z 2 ez durch diese Fläche mit Hilfe
eines Flächenintegrals.
c) Zeigen Sie, dass der Fluss aus b) auch als Ringintegral über den Rand der Fläche darstellbar
ist und werten Sie dieses aus.
Lösung
a) Die Fläche ist ein hyperbolisches Paraboloid, welches parametrisiert werden kann durch
A : (0, 1) × (0, π) → R3 , (ρ, φ) 7→ rA (ρ, φ) =ρ cos φ ex + ρ sin φ ey + ρ2 (cos 2 φ − sin 2 φ))ez
= ρ eρ + ρ2 (cos 2 φ − sin 2 φ) ez .
Zur Auswertung des Flächenintegrals muss nun noch berücksichtigt werden, dass auf der
Fläche z(ρ, φ) = ρ2 (cos 2 φ − sin 2 φ) gilt. Man erhält dann
Z Zπ Z1
−2ρz 2 − ρz 2 dρ dφ
F · dA =
A 0 0
Zπ Z1
ρ5 (cos 2 φ − sin2 φ)2 dρ dφ
= −3
0 0
Zπ
1 π
=− (cos 2 φ − sin 2 φ)2 dφ = − .
2 4
0
c) Damit der Fluss durch ein Ringintegral dargestellt werden kann, muss ein Vektorpotential
A für das Feld F existieren, die Divergenz von F muss daher ident verschwinden:
∇·F=0 ⇒ F=∇×A
Wie sich leicht zeigen lässt, ist dies hier der Fall:
Nun müssen wir ein Vektorpotential A finden, damit wir den Fluss mit Hilfe des Satzes
von Stokes Z Z Z
F · dA = (∇ × A) · dA = A · dr
A A ∂A
als Ringintegral über den Rand der Fläche berechnen können. Die bestimmenden Gle-
ichungen für das Potential ergeben sich zu
1 ∂Az ∂Aφ
I: − = ρz
ρ ∂φ ∂z
∂Aρ ∂Az
II : =
∂z ∂ρ
1 ∂(ρAφ ) ∂Aρ
III : − = −z 2 .
ρ ∂ρ ∂φ
Wir können hier für das Vektorpotential den Ansatz A(r) = Aφ (ρ, z)eφ wählen und erhal-
ten damit die Gleichungen
∂Aφ
IV : − = ρz
∂z
1 ∂(ρAφ )
V: = −z 2 .
ρ ∂ρ
Aus (V) folgt Aφ = −ρz 2 /2 + C(z)/ρ, setzt man Aφ in (IV) so stellt man fest, dass mit
C(z) = 0 ein valides Vektorpotential gefunden wurde.
ρz 2
A(r) = − eφ
2
C1 : (1, 0) → R3 , ρ →
7 rA (ρ, φ = π)
C2 : (0, 1) → R3 , ρ → 7 rA (ρ, φ = 0)
C3 : (0, π) → R3 , φ → 7 rA (ρ = 1, φ) .
a) Bestimmen Sie die Ableitungen der Basisvektorfelder nach den Koordinaten, d.h.
∂eρ ∂eρ
, , ... etc.
∂ρ ∂φ
b) Verifizieren Sie, dass die Rotation von F wie in kartesischen Koordinaten als ∇×F berech-
net werden kann, wenn man die Ortsabhängigkeit der Basisvektorfelder berücksichtigt.
Lösung:
eρ = cos φ ex + sin φ ey
eφ = − sin φ ex + cos φ ey
ez = ez ,
so können wir einfach ihre Ableitungen berechnen, da die kartesischen Basisvektoren kon-
stant sind. Es folgt dann
∂ρ {eρ , eφ , ez } = {0, 0, 0}
∂φ {eρ , eφ , ez } = {eφ , −eρ , 0}
∂z {eρ , eφ , ez } = {0, 0, 0} .
Man muss also später nur beim Ableiten nach φ die Produktregel beachten, da für die
anderen Koordinaten die Ableitungen der Basisvektorfelder verschwinden.
∂ 1 ∂ ∂
∇ = eρ + eφ + ez
∂ρ ρ ∂φ ∂z
ergeben sich für ∇ × F die einzelnen Terme
∂F ∂Fρ ∂Fφ ∂Fz ∂Fz ∂Fφ
eρ × = eρ × eρ + eφ + ez = − eφ + ez
∂ρ ∂ρ ∂ρ ∂ρ ∂ρ ∂ρ
1 ∂F 1 ∂Fρ ∂eρ ∂Fφ ∂eφ ∂Fz
eφ × = eφ × eρ + Fρ + eφ + Fφ + ez
ρ ∂φ ρ ∂φ ∂φ ∂φ ∂φ ∂φ
|{z} |{z}
eφ −eρ
1∂Fz ∂Fρ
= eρ + (Fφ − )ez
ρ ∂φ ∂φ
∂F ∂Fρ ∂Fφ ∂Fz ∂Fφ ∂Fρ
ez × = ez × eρ + eφ + ez = − eρ + eφ .
∂z ∂z ∂z ∂z ∂z ∂z
Addieren wir alle Terme zusammen, so erhalten wir tatsächlich den Ausdruck für die
Rotation in Zylinderkoordinaten:
1 ∂Fz ∂Fφ ∂Fρ ∂Fz 1 ∂(ρFφ ) ∂Fρ
∇×F= − eρ + − eφ + − ez .
ρ ∂φ ∂z ∂z ∂ρ ρ ∂ρ ∂φ
Aufgabe 4
Zeigen Sie zunächst für ein beliebiges Skalarfeld f (r) und ein Vektorfeld G(r) die Gültigkeit der
folgenden Integralbeziehung:
Z Z Z
f ∇ · G dV = f G · dA − ∇f · G dV
V ∂V V
Lösung:
a) Berechnet man die Divergenz des Produktes f G so muss man die Produktregel anwenden
und erhält
H H
∇ · (f G) = ∇ · (f G) + ∇ · (f G) = ∇f · G + f ∇ · G .
Integriert man diese Identität über ein Volumen V ergibt sich also
Z Z Z
∇ · (f G) dV = ∇f · G dV + f ∇ · G dV .
V V V
R R
Nach Anwendung des Gaußschen Integralsatzes V ∇ · (f G) dV = ∂V f G · dA und Um-
stellen der Terme ergibt sich die zu zeigende Integralbeziehung
Z Z Z
f G · dA − ∇f · G dV = f ∇ · G dV .
∂V V V
b) Um die Abtasteigenschaft zu zeigen, werten wir die obige Integralbeziehung speziell für
G(r) = r/r3 aus und erhalten
Z r Z r Z r
f (r)∇ · 3 dV = f (r) 3 · dA − ∇f (r) · 3 dV .
r r r
V ∂V V
Als konkretes Volumen V wählen wir eine Kugel KR im Ursprung mit Radius R:
Z r Z2π Zπ r Z2π Zπ ZR r
2
f (r)∇ · 3 dV = f (r) 3 · er r sin θ dθ dφ − ∇f (r) · 3 r2 sin θ dr dθ dφ
r r r
KR 0 0 0 0 0
Z2π Zπ ZR
∂f
= f (r)|r=R − dr sin θ dθ dφ
∂r
0 0 0
Führen wir nun die Integration nach r aus, so erhalten wir wegen dem Fundamentalsatz
der Analysis
Z2π Zπ
f (r)|r=R − f (r)|r=R + f (r)|r=0 sin θ dθ dφ =
| {z }
0 0 f (0)
Z2π Zπ
= f (0) sin θ dθ dφ = 4πf (0)
0 0
Für eine stetige Funktion f (r) muss die Auswertung für r = 0 unabhängig von den Winkeln
θ, φ sein, da hier immer auf den Ursprung abgebildet wird. Daher lässt sich
f (r = 0, θ, φ) = f (0)
aus dem Integral herausziehen. Das Ergebnis ist weiters unabhängig vom Radius der Kugel
und gilt somit auch für den Grenzfall r → ∞.
Z r Z r
lim f (r)∇ · 3 dV = f (r)∇ · 3 dV = 4πf (0)
r→∞ r r
KR R3