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Karlsruher Institut für Technologie

Institut für Algebra und Geometrie


PD Dr. F. Hettlich
Dr. S. Schmitt
Dipl.-Math. J. Kusch

Karlsruhe, den 12.04.2011

Lösungen zum 5. Übungsblatt


zur Vorlesung Höhere Mathematik II
für biw/ciw/mach/mage/vt

Aufgabe 16: Gegeben seien zwei Vektoren u, v ∈ Cn mit 1 + v > u 6= 0. Zeigen Sie, daß für die Matrix

uv >
B := In −
1 + v> u
die folgenden Gleichungen gelten:
(In + uv > )B = In = B(In + uv > ).

Lösung 16: Setze zur Abkürzung q := 1 + v > u. Dann ist wegen des Assoziativgesetzes

1 1 1 1
(In + uv > )(In − uv > ) = In − uv > + uv > − (uv > )(uv > ) = In + uv > − (uv > + u (v > u) v > )
q q q q | {z }
∈R
1 1
= In + uv > − (uv > + v > u uv > ) = In + uv > − (1 + v > u)uv > = In .
q q
Die andere Gleichung zeigt man analog.

Aufgabe 17: Die lineare Abbildung Φ : R2 → R2 ist bezüglich der Standardbasis durch die Abbildungsmatrix
 
1 7 10
A=
2 −5 −7

gegeben. Außerdem ist mit b(1) = (−1, 1)> und b(2) = (−3, 2)> eine Basis B = {b(1) , b(2) } des R2 gegeben.
(a) Geben Sie die Basistransformationsmatrix an, die Vektoren x = α1 b(1) + α2 b(2) = (α1 , α2 )> B dargestellt
bezüglich der Basis B in die entsprechende Darstellung x = β1 e(1) + β2 e(2) = (β1 , β2 )> transformiert.

(b) Geben Sie die Basistransformationsmatrix an, die Vektoren bezüglich der Standardbasis zu Darstellungen
bezüglich der Basis B transformiert.
(c) Geben Sie die Abbildungsmatrix der Abbildung Φ bezüglich der Basis B an. Beschreiben Sie Φ geometrisch.

Lösung 17:

(a) Die Basistransformationsmatrix soll die Einheitsvektoren auf b(1) und b(2) abbilden, also brauchen wir
diese Vektoren nur in die Spalten zu schreiben, die Basistransformationsmatrix lautet also:
 
−1 −3
T =
1 2

(b) Dies ist die umgekehrte Basistransformation, deshalb ist die Basistransformation gerade durch die Inverse
T −1 gegeben, die wir mit dem Gauß-Algorithmus berechnen:
 
2 3
T −1 =
−1 −1
(c) Um die Darstellung der Abbildung bezüglich der Basis B zu bestimmen, multiplizieren wir die Darstellung
bezüglich der Standardbasis von rechts mit T , um zunächst die bezüglich B dargestellten Vektoren zur
Standardbasis darzustellen, und von links mit T −1 , um die Ergebnisse bzgl. der Standardbasis in die
Darstellung zur Basis B zu transformieren:
     
1 2 3 7 10 −1 −3 1 0 1
T −1 AT = =
2 −1 −1 −5 −7 1 2 2 −1 0

Verglichen mit der Dreh-Matrix  


cos α − sin α
sin α cos α
erkennen wir, dass Φ zur (nicht orthogonalen!) Basis B eine Stauchung um den Faktor 12 mit einer Drehung
um 23 π, also 270◦ darstellt. Wie wir berechnet haben, ist Ab(1) = − 12 b(2) und Ab(2) = 21 b(1) .

Aufgabe 18: Berechnen Sie die Determinanten

1 2 3 4 1 2 4 8
a b c
2 3 4 5 1 3 9 27
(a) D = b c a , (b) D = , (c) D = .
3 4 5 6 1 4 16 64
c a b
4 5 6 7 1 5 25 125

Lösung 18:

(a) Wir entwickeln nach der 1.Zeile:

ca ba bc
D=a −b +c = a(bc − a2 ) − b(b2 − ac) + c(ab − c2 ) = 3abc − (a3 + b3 + c3 ).
ab cb ca

(b) Wir subtrahieren zunächst die zweite Spalte von der dritten und dann die erste Spalte von der zweiten
(das ändert nach Satz 1.43 die Determinante nicht),

1 2 3 4 1 2 1 4 1 1 1 4
2 3 4 5 2 3 1 5 2 1 1 5
D= = = = 0.
3 4 5 6 3 4 1 6 3 1 1 6
4 5 6 7 4 5 1 7 4 1 1 7

Die letzte Gleichung gilt, da die Matrix zwei gleiche Spalten hat, also nicht regulär ist, deshalb muß die
Determinante gleich Null sein (andere Argumentationen sind möglich . . . ).
(c) Wir wenden den Gauß-Algorithmus und Entwicklungsregel an:

1 2 4 8 1 2 4 8 1 2 4 8 1 2 4 8
1 3 9 27 0 1 5 19 0 1 5 19 0 1 5 19
D = = = =
1 4 16 64 0 2 12 56 0 0 2 18 0 0 2 18
1 5 25 125 0 3 21 117 0 0 6 60 0 0 0 6
= 1 · 1 · 2 · 6 = 12.

Aufgabe 19: Berechnen Sie die Determinante der Matrix C := (AB)−1 mit
   
1 2 3 −2 2 −1 3 −2 2 −1
 3 −1 4 2 0   0 2 −3 −3 1 
   
A :=  8 −3 −2
 0 0  und B :=  0 0
  1 1 2 
.
 1 −2 0 0 0   0 0 0 2 5 
1 0 0 0 0 0 2 0 0 6

Lösung 19: Die Matrix AB ist genau dann regulär, wenn die Determinante von AB ungleich null ist. Wir
nutzen aus, dass det(A B) = det(A) det(B). Für die Determinante der Matrix A ergibt such durch Entwickeln
nach der jeweils letzten Zeile

1 2 3 −2 2
2 3 −2 2
3 −1 4 2 0 3 −2 2
> −1 4 2 0
det(A) = det(A ) = 8 −3 −2 0 0 =1 =2 4 2 0
−3 −2 0 0
1 −2 0 0 0 −2 0 0
−2 0 0 0
1 0 0 0 0
−2 2
= 2(−2) = −2 · 2 · (−2) · 2 = 16.
2 0
Nun wollen wir B auf Dreiecksform bringen, da sich die Determinante dann durch Multiplikation der Diagonal-
elemente ergibt. Dazu müssen wir die ersten vier Einträge der letzten Zeile auf Null bringen:

−1 3 −2 2 −1 −1 3 −2 2 −1 −1 3 −2 2 −1
0 2 −3 −3 1 0 2 −3 −3 1 0 2 −3 −3 1
B := 0 0 1 1 2 = 0 0 1 1 2 = 0 0 1 1 2
0 0 0 2 5 0 0 0 2 5 0 0 0 2 5
0 2 0 0 6 0 0 3 3 5 0 0 0 0 −1

Nun hat diese Matrix Dreiecksgestalt, und wir erhalten die Determinante als Produkt der Diagonalelemente,
insgesamt ergibt sich also

det(A B) = det(A) det(B) = 16 · ((−1) · 2 · 1 · 2 · (−1)) = 16 · 4 = 64.

Da nun die Determinante von AB ungleich null (= 64) ist, ist AB regulär und wir erhalten
1 1
det(A B)−1 = = .
det(A B) 64

Aufgabe 20: Gegeben sei die Matrix


 
1 α −2
A= 2 −1 α − 1  ∈ R3×3
−1 α+1 3

a) Für welche α ∈ R ist A regulär?


b) Für welche α ∈ R ist das LGS Ax = b mit b = (−2, 1, 3)> lösbar? Berechnen Sie die Lösungsmenge.
Lösung 20: a) A ist genau dann regulär, wenn det(A) 6= 0 gilt:

1 α −2 1 α −2
−1 α+3
det(A) = 2 −1 α−1 = 0 −1 − 2α α+3 = (1 + 2α) = −(1 + 2α)(α + 4)
1 1
−1 α+1 3 0 1 + 2α 1

Für α ∈ R\{− 21 , −4} ist A regulär.


b) Für α ∈ R\{− 12 , −4} ist A regulär, demnach ist das LGS eindeutig lösbar; wir bestimmen die Lösungsmenge
mit dem Gauß-Jordan-Algorithmus. Die Fälle α = − 21 und α = −4 werden wir danach betrachten.

1 α −2 −2 1 α −2 −2 1 2 + 5α 0 0
2 −1 α−1 1 → 0 −1 − 2α α+3 5 → 0 −(1 + 2α)(α + 4) 0 2−α
−1 α+1 3 3 0 1 + 2α 1 1 0 1 + 2α 1 1

Jetzt setzen wir voraus, dass α 6∈ {− 12 , −4}:

1 2 + 5α 0 0 1 0 0 − (α−2)(2+5α)
(1+2α)(α+4)
α−2 α−2
→ 0 1 0 (1+2α)(α+4) → 0 1 0 (1+2α)(α+4)
0 1 + 2α 1 1 6
0 0 1 α+4

Für α = − 12 haben wir:


1 − 12 0 0
5
0 0 0 2 (!)
0 0 1 1
Es ist also unlösbar, für α = −4 lautet das Schema

1 −18 0 0
0 0 0 6(!)
0 −7 1 1
1
o nur für α ∈ R\{− 2 , −4} lösbar und die Lösungsmenge
und auch hier istndas LGS unlösbar. Damit ist das LGS
(α−2)(2+5α) α−2
lautet dann L = (− (1+2α)(α+4) , (1+2α)(α+4) 6
, α+4 )> .

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