Sie sind auf Seite 1von 6

ETH Zürich Musterlösungen Basisprüfung Sommer 2014

D-MAVT & D-MATL Analysis I & II Prof. Dr. Urs Lang

Z 1
1. (a) I0 = er dr = er |10 = e − 1.
Z 01 Z 1
n r n r 1
. In = r e dr = r e |0 − n rn−1 er dr = e − nIn−1 , für n ≥ 1.
0 0
(b) Wegen der Symmetrien von B lassen sich in dieser
Aufgabe die Berechnungen am einfachsten in zylindri-
schen Koordinaten durchführen. Wenn dV bzw. dṼ das
Volumenelement in kartesischen bzw. zylindrischen Ko-
ordinaten bezeichnet, dann ist dV = ρ dṼ . Ausserdem
wird B nach der Koordinatentransformation auf
n π π o
B̃ = (ρ, φ, z) : 0 ≤ ρ ≤ 1, − ≤ φ ≤ , 0 ≤ z ≤ eρ
2 2
abgebildet. Das Volumen von B ist also:
Z Z Z 1 Z π Z eρ Z 1
2
V (B) = dV = ρ dṼ = ρ dz dφ dρ = π ρ eρ dρ
π
B B̃ 0 −2 0
| 0 {z }
=I1

= π · (e − (e − 1)) = π.
R R
Wir berechnen jetzt die Integrale B x dV und B y dV :
Z Z Z 1 Z π Z eρ
2
x dV = ρ cos φ · ρ dṼ = ρ2 cos φ dz dφ dρ
B B̃ 2
0 −π 0
π
! Z
Z
2
1 
2 ρ
= cos φ dφ · ρ e dρ = 2 · (e − 2I1 )) = 2(e − 2).
− π2
| 0 {z }
=I2
π
Z Z Z 1 Z
2
Z eρ
y dV = ρ sin φ · ρ dṼ = ρ2 sin φ dz dφ dρ
B B̃ 0 − π2 0
π
! Z
Z
2
1 
2 ρ
= sin φ dφ · ρ e dρ = 0.
− π2 0
| {z }
=0

Hier könnte man auch aus den Symmetrien von B sehen, dass das zweite Integral
gleich null ist. Somit sind die Koordinaten x̄ und ȳ des Schwerpunktes
Z Z
1 2 1
x̄ = x dV = (e − 2); ȳ = y dV = 0
V (B) B π V (B) B

Für das Trägheitsmoment bezüglich der z-Achse hat man


Z Z Z
2 2 2 2 2 2
ρ3 dṼ
 
Θz = x + y dV = ρ cos φ + ρ sin φ · ρ dṼ =
B B̃ Ṽ
Z 1 Z π Z eρ Z 1
2
= ρ3 dz dφ dρ = π ρ3 eρ dρ = π · (e − 3(e − 2)) = 2π(3 − e).
π
0 −2 0
| 0 {z }
=I3
2. (a) Definiert man (x(t), y(t)) := (t, cosh t) = α(t), so kann man die Krümmung
durch die folgende Formel bestimmen:
ẋ(t)ÿ(t) − ẏ(t)ẍ(t)
k(t) = .
(ẋ(t)2 + ẏ(t)2 )3/2

Wir haben α̇(t) = (1, sinh t) und α̈(t) = (0, cosh t). Dann ist
cosh t − 0 cosh t 1
k(t) = 3/2 = 3/2 = .
2
1 + sinh t) 2
cosh t) cosh2 t

Der Radius r0 der Krümmungskreis an der Stelle t = 0 ist also


1 1
r0 = = 1
= 1,
|k(0)| cosh2 0

und sein Zentrum z0 ist durch die folgende Formel gegeben:


n(0)
z0 = α(0) + r0 · ,
kn(0)k

wobei n : t 7−→ n(t) = (−ẏ(t), ẋ(t)) der Normalenvektor ist, welcher aus einer
Drehung von α̇(t) im Gegenuhrzeigersinn entsteht. Für n gilt:
p
n(t) = (− sinh t, 1); kn(t)k = (− sinh t)2 + 12 = cosh t.

Somit ist
(− sinh 0, 1)
z0 = (0, 1) + 1 · = (0, 2).
kcosh 0k

(b) Das Zentrum z(t) des Kreises mit Radius r0 und Berührpunkt α(t) wird
parametrisiert wie folgt:
n(t) (− sinh t, 1)
z(t) = α(t) + r0 · = (t, cosh t) + 1 ·
kn(t)k cosh t
 
1
= t − tanh t, cosh t + .
cosh t
Der Geschwindigkeitsvektor dieser Kurve ist

cosh2 −1
 
1 sinh t
ż(t) = 1 − , sinh t − = · (1, sinh t)
cosh2 t cosh2 t cosh2 t
= tanh2 t · (1, sinh t)

Somit ist ż(0) = tanh2 0 · (1, sinh 0) = (0, 0).

3. Man soll zuerst feststellen, dass die Funktion f keine Extrema im Inneren des
Ellipsoids B hat, denn
 
2x
grad f (x, y, z) = , 2, 3 6= (0, 0, 0).
1 + x2
Die Extrema von f treten also auf dem Rand

∂B = {(x, y, z) ∈ R3 : x2 + 2y 2 + 3z 2 = 6}
von B auf. Um die kritischen Punkte von f auf ∂B zu bestimmen, setzen wir
g : (x, y, z) 7−→ x2 + 2y 2 + 3z 2 = 6 (es ist klar, dass ∂B eine Niveaufläche von g
ist) und lösen die Gleichung

grad f (x, y, z) = λ · grad g(x, y, z)

nach (x, y, z, λ) auf. Da

grad g(x, y, z) = (2x, 4y, 6z)

ist, erhalten wir das folgende Gleichungssystem:


 2x
2 = 2xλ (I)
 1+x


2 = 4yλ (II)

 3 = 6zλ (III)
 2
x + 2y 2 + 3z 2 = 6 (IV)

Aus (II) und (III) folgt, dass λ 6= 0 und z = y gilt. Aus (I) ergibt sich

x = 0 oder λ = (1 + x2 )−1 .

Einsetzen von x und z in (IV) die Gleichung 5y 2 = 6,


Für x = 0 erhält man nach q
6
welche die Lösungen y = ± 5
hat. Man hat also die zwei Lösungen
r r ! r r !
6 6 6 6
0, , und 0, − ,− .
5 5 5 5

Andererseits, wenn x 6= 0, dann muss λ = (1 + x2 )−1 gelten. Dies kombiniert mit


(II) impliziert 2y = 1 + x2 . Nochmal nach Einsetzen in (IV) von x2 und z ergibt
sich die quadratische Gleichung

5y 2 + 2y − 7 = 0,

mit den Lösungen y = 1 und y = − 57 . Aus der zweiten Lösung folgt jedoch, dass
x2 = − 19
5
ist; dies kann nicht passieren, denn wir suchen nach reellen Lösungen
des Systems. In diesem Fall bekommen wir also nur Lösungen mit y = 1, nämlich

(1, 1, 1) und (−1, 1, 1) .

Schliesslich vergleichen wir in der nächsten Tabelle die Werte der Funktion f an
den vier kritischen Stellen:

 q q   q q 
6 6 6
(x, y, z) 0, 5
, 5
0, − 5
, − 65 (1, 1, 1) (−1, 1, 1)
√ √
f (x, y, z) 30 − 30 5 + log 2 5 + log 2

Das globale Maximum von f in B beträgt√ also 5 + log 2 (mittels des Hinweises
17
überprüft man, dass 5 + log 2 > 3 > 30) und wird in den Punkten (1, 1, 1)

und (−1,
 1, q1) angenommen.
q  Das globale Minimum ist − 30 und wird an der
6 6
Stelle 0, − 5
, − 5
erreicht.
4. Um den Fluss Φ von innen nach aussen durch die
Oberfläche ∂B von B zu bestimmen, wendet man
hier den Satz von Gauss an:
Z Z
Φ= ~v • ~n dF = div ~v dV,
∂B B

wobei ~n ein nach aussen zeigender Einheitsvektor


normal zu ∂B ist. Die Divergenz von ~v ist

div ~v (x, y, z) = 1 + 1 + 2z = 2(1 + z).


a
Dann ist der Fluss
Z Z 2Z
Φ= 2(1 + z) dV = 2 (1 + z) dF dz
B −2 |x|+|y| ≤ 2−|z|
Z 2 Z 2 Z 2 
= (1 + z) Fz dz = 2 Fz dz + z Fz dz ,
−2 −2 −2
R
wobei Fz = |x|+|y| ≤ 2−|z| dF den Flächeninhalt der Durchschnitt des Oktaeders
und der zur xy-Ebene parallelen Ebene auf der Höhe z bezeichnet. Man soll
bemerken, dass F−z = Fz für alle z. Daher ist der Integrand
R2 des zweiten Sum-
manden eine ungerade Funktion, und das Integral −2 z Fz dz gleich null. Das
erste Integral entspricht genau dem Volumen des Oktaeders. Also:
Z 2  
2F0 8 4·4 64
Φ=2 Fz dz = 2 V (B) = 2 2 · = · = .
−2 3 3 2 3

5. (a) rot ~v (x, y, z) = (1, 1, −1).

(b) Wir suchen nach dem Radius r des Umkreises


des gleichschenkligen Dreiecks ABC. Dieses Dreieck
ist tatsächlich gleichschenklig, denn AC = BC. Man
bezeichne durch O den Mittelpunkt des Umkreises;
dieser sollte der Durchschnittspunkt der drei Mittel-
senkrechten des Dreiecks sein. Insbesondere liegt O auf
der Mittelsenkrechten zu AB, die, weil das Dreieck
gleichschenklig ist, auch durch den Punkt C geht.
Man nenne jetzt M = (1, 1, 0) den Mittelpunkt von
AB; das Dreieck OM B ist rechtwinklig mit Hypote- √
nusenlänge OB = r und √ Kathetenlängen M B = 2
und OM = CM − CO = 11 − r. Nach dem Satz des
Pythagoras hat man
√ 2 √ 2 √
r2 = 2 + 11 − r = 13 − 2 11r + r2 ,

13
oder r = √
2 11
.

(c) Um die Zirkulation von ~v langs γ zu bestimmen, wenden wir den Satz von
Stokes an: Z Z
W = ~v • d~r = rot ~v • ~n dF ;
γ K
hier bezeichnet K den von γ berandeten Kreis und ~n den Einheitsvektor
−→ −→
AB × AC (−2, 2, 0) × (−2, 0, 3) (3, 3, 2)
~n = −→ −→ · = = √ .
AB × AC k(−2, 2, 0) × (−2, 0, 3)k 22

Dann ist
Z Z
(3, 3, 2)
W = (1, 1, −1) • √
rot ~v • ~n dF = dF
K K 22
 2
4 4 13 169π
= √ · F (K) = √ · π √ = √ .
22 22 2 11 11 22

6. (a) Da x1 = 2ei2π/3 eine Nullstelle von f ist, ist die konjugiert komplexe Zahl
x2 = x̄1 = 2e−i2π/3 auch eine Nullstelle. Es gilt also
f (x) = (x − 2ei2π/3 )(x − 2e−i2π/3 ) ·q(x)
| {z }
=:p(x)

für Polynome p und q zweiten Grades. Man hat


p(x) = (x − 2ei2π/3 )(x − 2e−i2π/3 ) = x2 − 2 ei2π/3 + e−i2π/3 x + 4

 
2 2π
= x − 4 cos x + 4 = x2 + 2x + 4
3
und nach der schriftlichen Polynomdivision

x4 + x3 + 52 x2 − 3x + 2 ÷ x2 + 2x + 4 = x2 − x + 1
 
2
− x4 − 2x3 − 4x2
− x3 − 23 x2 − 3x
x3 + 2x2 + 4x
1 2
2
x +x+2
− 12 x2 − x − 2
0

bekommt man q(x) = x2 − x + 12 .


 
i2π/3 2π 2π
(b) x1 = 2e = 2 cos + i sin = −1 + i 3.
3 3
−i2π/3

x2 = x̄1 = 2e = −1 − i 3.
√ ( √
2 iπ/4
1 ± −1 1 i x3 = 1+i = e
x3,4 = = ± =⇒ 2 √2
2 2 2 x4 = 2 = 2 e−iπ/4 .
1−i 2

7. Diese Aufgabe lässt sich auf verschiedene Weisen lösen: man kann z.B. die Dif-
ferentialgleichung als exakt behandeln oder feststellen, dass sie linear ist mit
separierbarer zugehöriger homogener Gleichung. Eine andere Möglichkeit ist, die
linke Seite der Gleichung als die Ableitung eines Produktes zu betrachten:
y 0 (1 + cos x) − y sin x = (y(1 + cos x))0 = 2x
Z Z
0
=⇒ (y(1 + cos x)) dx = 2x dx
x2 + C
⇐⇒ y(1 + cos x) = x2 + C ⇐⇒ y = .
1 + cos x
Mit der Anfangsbedingung y(1) = 0 erhält man die Konstante C = −1. Die
Lösung ist also
x2 − 1
y(x) = .
1 + cos x
p
8. Die Gleichung ist äquivalent zu yy 0 = ± 1 − y 2 . Somit ist sie separierbar:
Z Z
0
p
2
y 0
yy = ± 1 − y =⇒ p y dx = ± dx
1 − y2
p
⇐⇒ 1 − y 2 = ±x + C0
=⇒ 1 − y 2 = (±x + C0 )2 = (x ± C0 )2
p
⇐⇒ y = 1 − (x − C)2 ,

wobei C = ∓C0 . Man kann überprüfen, dass die Kurvenschar


p
y = 1 − (x − C)2 , C ∈ R.

tatsächlich die allgemeine Lösung der originalen Differentialgleichung ist. Diese


Schar beschreibt obere Halbkreise mit Radius 1 und Mittelpunkt auf der x-Achse
(ohne die Punkte auf dieser Achse).
Geometrisch kann man feststellen, dass y = 1 eine Enveloppe der Kurvenschar
und somit eine singuläre Lösung der Differentialgleichung ist. Dies lässt sich auch
analytisch zeigen: wenn man F (x, y, C) := (x − C)2 + y 2 − 1 definiert, müssen die
Enveloppen die Gleichungen

(x − C)2 + y 2 = 1 und FC (x, y, C) = 2(x − C) = 0

erfüllen. Aus der zweiten Gleichung folgt x = C und aus der ersten, dass y = 1
ist. Nach Einsetzen in der Differentialgleichung lässt sich überprüfen, dass diese
konstante Funktionen sie auch erfüllt.

9. Mit Hilfe des Hinweises und der geometrischen Reihe lässt sich die Taylorreihe
von f folgendermassen bestimmen:
5 (x + 3) − (x − 2) 1 1
f (x) = = = −
x2 + x − 6 (x − 2)(x + 3) x−2 x+3
∞ ∞
1 1 1 1 1 X  x n 1 X  x n
=− · − ·  =− − · −
2 1 − x2 3 1 − − x3 2 n=0 2 3 n=0 3
∞ ∞  n+1
X 1 n X 1
=− n+1
x + − xn
n=0
2 n=0
3

(  )
n+1
X 1 1
= − − n+1 xn .
n=0
3 2

x n
Hier konvergiert die Reihe f1 (x) = ∞
P 
n=0 2
genau dann, wenn |x| < 2, und
x n
P∞
f2 (x) = n=0 − 3 , genau dann wenn |x| < 3. Also konvergiert die ganze
Reihe für |x| < 2. Der Konvergenzradius ist ρ = 2, denn sonst würde f1 (x) =
−2 f (x) + 13 f2 (x) für 2 < |x| < min{ρ, 3} auch konvergieren.

10. WFWWFWFWWF

Das könnte Ihnen auch gefallen