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Bei dem Konvent wurden verschiedene Handlungsmöglichkeiten zur Förderung von Frauen
in der Universität besprochen. Bezüglich Frauenforschung wurde für eine Institutionalisierung
appelliert mit dem Ziel sie zum integralen Bestandteil sowohl von Forschung als auch von
Lehre zu machen (Kommission Buch S. 33). Nach dem Konvent wurden Arbeitsgruppen
gebildet, um einen Überblick über Frauenförderung und Frauenforschung zu gewinnen. In
Rahmen der Podiumsdiskussion ´Den Frauen die halbe Uni´ mit Expertin*innen wurde u.a.
die Bedeutung der Frauenforschungsprofessur im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
und Philosophie diskutiert (Kommission Buch S. 38). Vor diesem Hintergrund hatte die
Universität bereits eine Ausschreibung für diese Stelle veröffentlicht, in der Erwartung, dass
hierfür Mittel zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits ca.30
Wissenschaftlerinnen beworben. (Kommission Buch S. 48, 52). Allerdings sah die
Hessische Landesregierung nicht im Haushalt die Mittel für die Finanzierung die
vorgesehene Professur in Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Frauenforschung in
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften zu besetzen (Kommission Buch S. 42). Der Dekan
des Fachbereichs schreibt deshalb einen Protestbrief an das Hessische Ministerium für
Wissenschaft und Kultur. „Dieses Brief bleibt allerdings unbeantwortet“ (Kommission Buch S.
48). Wolfang Gerhardt, Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst „behauptete,
die Ausschreibung sei von Seite der Universitätsleitung unrechtmäßig erfolgt“. Daraufhin
beauftragte er den Vizepräsidenten damit das Verfahren zu unterbinden. Bei einem
persönlichen Gespräch mit der Leitung der Universität begründete Gerhardt seine Absage
damit, dass keine „ernstzunehmende[n] Vorschläge“ bestehen würden, ansonsten hätte er
sich positiv darauf bezogen. Die Frauenprojektgruppe 03 äußerte ihren Unmut diesbezüglich
so: „Es mangelt an finanziellen Mitteln, Herr Gerhardt, nicht an ernstzunehmenden
Vorschlägen!“ (Kommission Buch S. 48).
Ingrid Langer als Professorin am Institut für Politikwissenschaft schließt sich deshalb
gemeinsam mit der Kommission für Frauenförderung und Frauenstudien dieser Forderung
mit einem eindringlichen Protestschreiben an Otti Geschka, die Frauenbeauftragte der
Hessischen Landesregierung, an. In diesem Schreiben wird beantragt, die Mittel für den
Frauenlehrstuhl im Staatshaushalt 1989 zu berücksichtigen. (Kommission Buch S. 49). In
dem Protestschreiben heißt es:
Nach Langer: „(…) die Aufgabe von Frauenforschung zunächst einmal überhaupt ist, Frauen
ihre besondere Situation und ihre Probleme sichtbar zu machen. Oder umgekehrt (…) ihre
Situation und Probleme immer noch weitgehen unsichtbar sind, ja dass sogar beträchtlichen
Anstrengungen weiterhin unternommen werden, dass dies so bleib“.
„Frauenforschung, so behaupte ich, muss Frauen und ihre Probleme in der Gesellschaft erst
sichbar machen, damit wirft sie natürlich auch ein bezeichnendes Licht auf die andere Seite,
die männliche Seite des Himmels“. (Kommission Buch S. 18).
So sehr ich davon überzeugt bin, dass wir erreichen müssen, dass Frauen ganz
selbstverständlich in allen Fachgebiete den ihnen zustehenden Anteil an alle Positionen
besetzt, so wenig kann man davon ausgehen, dass dieses Ziel in irgendeiner Weise selbst
läufig erreicht werden kann. Deshalb müssen Frauenforschung und Frauenstudien an den
Hochschulen institutionalisiert, sowohl in Studien- wie ihre Prüfungsordnung verankert
werden. Wir brauchen Besondere fordern Programm für Frauen an Hochschulen,
Programmen, die die Situation von Frauen auch aufgrund ihre familiären Verpflichtungen
berücksichtigen. dazu wurde vorhin schon etwas gesagt in Kommission und
wissenschaftliche Entscheidungsgremien müssen Frauen stärker an beste paritätisch
vertreten sein Frauenbeauftragten an Uwe näher sitäten sind eine notwendige die Interessen
der Frauen stärker zu Geltung zu bringen ich möchte hier auch ein besonderes Ziel
einsetzen ist sie verfassungsrechtliche unbedenklich das kann dagegen nicht eingewendet
werden (Kommission Buch S. 20).
Wieso ist es wichtig auch für die studierenden Frauen (S. 27)
Feministische Politikwissenschaft
Welche besonderen Schwierigkeiten sehen sich Frauen im Wissenschaftsbetrieb
konfrontiert? Zu den allgemeinen Problem kommen für Wissenschaftlerinnen die
besondere Schwierigkeiten eines traditionell männerbestimmte
Wissenschaftsbetriebs: immer noch ist das Vorurteil nicht ausgerottet, Frauen seien
zwar fleißiger aber dümmer, gestützt sicherlich durch ein gut Teil Schüchternheit und
Zurückhaltung, mit den Frauen in Männerdominierten Diskussionen oft zu kämpfen
haben. Frauen sind seltener in wissenschaftliches Bezugsgruppen eingebunden, die
sich gegenseitig durch Gutachten, Hilfe bei Veröffentlichungen, Zitierkartellen,
persönlichen Kontakte zu Kollegen in Berufskommissionen unterstützen. Leider gibt
es keine „Frauen-Mafia“ an den Hochschulen, die ein Gegenstück bilden können zu
den häufig vorhandenen männliche „Seilschaften“. Auch die Wissenschaftsgremien
sind überwiegend männlich besetz. Sie entscheiden über Drittmittel,
Projekdefinitionen und Publikationsmöglichkeiten. Wenn Frauen es geschafft haben,
den Fuß zwischen die Tür zu diesen männliche bestimmte Bereichen zu bekommen,
dann geraten sie leicht in den Zwiespalt sich wiedersprechender Erwartungen:
einmal den Normen eines traditionellen Männerbetriebs zu genügen und zum
anderen die Erwartungen an das üblichen Weiblichkeitsbild erfühlen zu sollen.
Während es für Männer nach wie vor selbstverständlich und möglich ist beide Seiten
ihres Lebens, die berufliche und die familiär-private, miteinander zu vereinbaren,
gelingt dies den Frauen im Wissenschaftsbereich nur sehr mühsam oder gar nicht;
und heute sind die Frauen nicht mehr bereit -und das finde ich richtig- darauf zu
verzichten. (Langer Kommission Buch S. 17)
Zeitschiene
-Ingrid Langer: Als Professorin im 1973 wurde sie berufen, in 1975 hat sie angefangen zu lehren.
1983
- Langer übernahm das Amt der Dekanin vom Wintersemester 1983 bis einschließlich
Sommersemester 1984. In diesem Amt ist es Langer nicht ohne Widerstände
1987
-Protestbrief an Dekanat
1988
- Von Studierende Unterschriftenliste und einem offenen Brief, in denen von der Landesregierung
wegen der Professur von Politikwissenschaften und Frauenforschung.
1990
Trennung von der Frauenförderung ((Beirat zur Förderung der beschäftigten, lehrende und
Studierende Frauen unterstützt) von der Frauenforschung (Für die Frauenforschung: wurde der
Interdisziplinär Arbeitsgruppe (IAG)) Frauenforschung konstituiert. getrennt.
-FemArchiv
1993
(Neue Studien Ordnung) Politik und Geschlechterverhältnisse als Fach feste verankert.
1995/1996
Umfrage
1997
Im Fach Politikwissenschaft wurde die Frauen und Geschlechterforschung als verpflichtender
Bestandteil des Grundstudiums verankert.
InFrage Projekt (Wann gehen sie weg)
Seit 2001
Professur für Politik und Geschlechterverhältnisse
→ 2001-2015 Prof. Ingrid Kurz-Scherf
→ Seit 2009 Prof. Annette Henninger
2001
-Gründung des Gender Zentrum
- Einführung des interdisziplinären Gender-Zertifikats (Direkt im 2001?)
-Rückkehr Lieb ans Zentrum
ab WiSe 2004/2005
Politik und Geschlecht als Pflicht-/Wahlpflichtmodul im BA Politikwissenschaften
ab WiSe 2016/2017
Politik und Geschlecht als als einer von drei zertifizierbaren Schwerpunkt im neuen MA
Politikwissenschaften