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Brandschutz im Baudenkmal

Vereinigung der
Landesdenkmalpfleger
in der Bundesrepublik
Deutschland

Arbeitsgruppe
Bautechnik
Brandschutz im Baudenkmal
Arbeitsheft 13 | Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 2

2 Baurecht und Denkmalrecht 3

2.1 Schutzziele von Denkmal- und Brandschutz 3

2.2 Bestandsschutz und Anpassungsverlangen aus der Sicht des Brandschutzes 4

2.3 Identifizierung von Risiken und Beurteilung von Gefahren 5

2.4 Nutzung und Nutzungsänderungen, Barrierefreiheit 7

2.5 Zulässigkeit von Abweichungen und Erleichterungen 7

3 Schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept 9

3.1 Grundlagen 9

3.2 Brandschutztechnische Analyse des Bestandes 9

3.3 Notwendiger Planungsablauf 11

3.4 Anwendung von Ingenieurmethoden des Brandschutzes 12

3.5 Sicherheitskonzepte für besondere Veranstaltungen 13

4 Geeignete Brandschutzmaßnahmen 15

4.1 Substanzschutz, Erscheinungsbild und Prinzip der Minimierung von Eingriffen 15

4.2 Bauliche Maßnahmen 18

4.3 Anlagentechnik 19

4.4 Organisatorische Regelungen 19

5 Ergänzende Literatur 21

6 Abbildungsnachweise 22

7 Impressum 24
2

1 Einführung

Das öffentliche Interesse an der Erhaltung von Kultur- Zur Erhaltung und Nutzung eines Kulturdenkmals können
denkmalen ist Ausdruck des kulturellen und historischen Maßnahmen des baulichen Brandschutzes sinnvoll sein.
Selbstverständnisses unserer Gesellschaft. Baudenk- Der vorhandene geschützte historische Bestand eines
male sind historische Gebäude, die einen nicht reprodu- Baudenkmals ist dabei in seiner Substanz und seinem
zierbaren kulturellen Zeugniswert besitzen und an deren Erscheinungsbild möglichst unverändert und ohne Beein-
Erhaltung aus diesem Grunde ein öffentliches Interesse trächtigungen zu erhalten. Hinzufügungen sollen ablesbar
besteht. Sie dokumentieren menschliche Leistungen, Ge- und rückführbar sein, um das Denkmal als historisches
dankenwelten, Wertesysteme und Haltungen. In ihrer re- und künstlerisches Dokument in seiner Gestalt und sei-
gionalen Vielfalt und Eigenart machen sie unsere gebaute nem Zeugniswert möglichst unversehrt zu bewahren. Die
Umwelt unverwechselbar. Sie stiften für den Einzelnen wie sinnvolle und denkmalverträgliche brandschutztechnische
für das Gemeinwesen in hohem Maße Identität und Orien- Ertüchtigung eines Baudenkmals kann eine wesentliche
tierung und ermöglichen die Identifikation mit dem eigenen Voraussetzung für dessen Erhaltung sein. Eine individuel-
Lebensumfeld. Somit gewinnt ihre Erhaltung und Pflege le, auf den konkreten Denkmalbestand abgestimmte und
in einer globalisierten Welt zunehmend an Bedeutung. denkmalgerechte Brandschutzplanung kann auch tempo-
Daher sollten sich alle politisch, fachlich und gesellschaft- räre Maßnahmen umfassen.
lich Verantwortlichen für Rahmenbedingungen einsetzen,
die nicht nur eine dauerhafte und sachgerechte Nutzung Grundlage einer denkmalgerechten Brandschutzmaßnah-
der Denkmale ermöglichen, sondern auch deren weiteren me ist eine fachkundige Planung. Baumaßnahmen an ei-
Fortbestand in substanzieller und gestalterischer Hinsicht nem Denkmal sind ganzheitlich und grundsätzlich vor al-
gewährleisten. [1] lem auf den konkreten Einzelfall bezogen zu entwickeln.
Dies wird durch die rechtzeitige Beteiligung der beraten-
Damit Kulturdenkmale als solche erkannt, erhalten und den Denkmalbehörden sowie die Einbindung von in der
gepflegt werden können, bedarf es zunächst ihrer Identifi- Denkmalpflege erfahrenen Architekten, Fachplanern sowie
kation und wissenschaftlichen Bewertung durch die Denk- Handwerkern gewährleistet.
malerfassung (Inventarisation). Kulturdenkmale im Sinne
der Denkmalschutzgesetze der Länder sind Sachen, Tei- Die konzeptionellen und planerischen Möglichkeiten sind
le von Sachen und Sachgesamtheiten, die als materielle in erster Linie durch den erhaltenswerten und denkmal-
Geschichtszeugnisse gelten. Der Denkmalwert und damit konstituierenden Bestand vorgegeben. Gebäudestruktur,
das öffentliche Erhaltungsinteresse an einer Sache sind Konstruktionen, Ausstattung und historische Nutzungen
in den Kriterien der Denkmalschutzgesetze der einzelnen gilt es ebenso zu beachten wie die brandschutztechni-
Länder begründet. Die wesentlichen fachlichen Gründe schen Anforderungen, die durch beabsichtigte Nutzungs-
für die Feststellung des Denkmalwertes können u.a. in änderungen eintreten können.
der geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen,
städtebaulichen, landschaftsgestalterischen, volks- und
1
V
 ereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland,
heimatkundlichen, sowie technischen Bedeutung eines Leitbild der Denkmalpflege - Zur Standortbestimmung der Denkmalpflege heute,
Objekts liegen. Petersberg 2011.
3

Unauffällig gestaltete handelsübliche Rettungswegekennzeichnung

2 Baurecht- und Denkmalrecht


2.1 Schutzziele von Denkmal- und Brandschutz fen aber im Einzelfall auch, die Schutzziele des Denkmal-
schutzes zu erreichen. Darüber hinausgehende, lediglich
optimierende Maßnahmen sind aus bauordnungsrechtlicher
Das Schutzziel von Denkmalschutz und Denkmalpfle-
Hinsicht zunächst nicht zwingend. [3]
ge ist die Bewahrung des Zeugniswertes eines authentisch
überlieferten Kulturdenkmals durch eine möglichst weitge-
Bei einem Baudenkmal ist zwischen Schutzmaßnahmen zu
hende Erhaltung seiner Substanz, seines Erscheinungs-
unterscheiden, die das Brandereignis an sich verhindern
bildes sowie seiner sonstigen denkmalbestimmenden Ei-
und solchen, die das Ausmaß der Schädigung behindern.
genschaften. Nur so kann es materiell Zeugnis ablegen
Bei der Sanierung eines nicht unter Schutz stehenden
z. B. über historische Entstehungsbedingungen, künstle-
Gebäudes können die Belange des Brandschutzes und das
rische Vorstellungen, technische Standards, Lebens- und
Beseitigen konkreter Gefahrenquellen im Vordergrund ste-
Arbeitsweisen der Vergangenheit. Die Voraussetzung für
hen. Beim Baudenkmal hingegen sind zur Wahrung der ihm
den denkmalgerechten Umgang mit Kulturdenkmalen
eigenen, gesetzlich geschützten Authentizität immer auch
ist die vorherige sorgfältige Bestandserfassung und Be-
Grenzen in der baulichen Umsetzung brandschutztechni-
standsanalyse. Als Zeugnis vergangener baukultureller
scher, d.h. ausmaßbegrenzender Maßnahmen gegeben.
und bautechnischer Entwicklungen ist ein Kulturdenkmal
durch verschiedene Zeitspuren bestimmt, deren wissen-
Vor der Durchsetzung notwendiger Maßnahmen des Brand-
schaftliche Bewertung aus denkmalfachlicher Sicht un-
schutzes besteht bei Baudenkmalen ein grundsätzlicher
verzichtbar ist. Die Kenntnis über die Eigenschaften der
Genehmigungsvorbehalt seitens der zuständigen Denk-
Konstruktionen und verwendeten Materialien sowie die
malbehörden, der in den Denkmalschutzgesetzen der Län-
Besonderheiten der Detailausbildung sind im bautechni-
der verankert ist. Alle baulichen Maßnahmen am Kultur-
schen Umgang mit einem Kulturdenkmal entscheidend.
denkmal bedürfen der denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis
bzw. Genehmigung; diese kann auch Bestandteil der Bau-
Die Schutzziele des Brandschutzes ergeben sich allge- genehmigung sein. Auch bauliche Maßnahmen und Eingriffe
mein aus § 3 (1) der Musterbauordnung (MBO). Demnach in den Denkmalbestand, die ansonsten baurechtlich nicht
sind Anlagen so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und genehmigungspflichtig wären, bedürfen grundsätzlich der
instand zu halten, „dass die öffentliche Sicherheit und Ord- denkmalrechtlichen Genehmigung oder Erlaubnis. Das gilt
nung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen insbesondere für bauliche Maßnahmen des Brandschutzes.
Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden“. [2] Konkret Diese sind in enger Abstimmung mit den jeweils zuständi-
bestehen die Schutzziele darin, der Entstehung eines Bran- gen Denkmalbehörden zu erörtern.
des und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandaus-
breitung) vorzubeugen, bei einem Brand die Rettung so- Es gibt keinen prinzipiellen Vorrang der Zielsetzungen des
wohl von Menschen als auch von Tieren zu ermöglichen Brandschutzes vor denen des Denkmalschutzes, und
und die Rettungskräfte der Feuerwehr in die Lage zu verset- umgekehrt; gleichwohl haben alle am Bau Beteiligten dar-
zen, wirksame Löscharbeiten durchführen zu können. Alle auf hinzuwirken, dass Brandschutzmaßnahmen an Bau-
Brandschutzmaßnahmen müssen nur diesen vorgenannten denkmalen nicht zum Verlust oder der unzulässigen Verrin-
Grundzielen des Bauordnungsrechtes entsprechen, hel- gerung bzw. der Beeinträchtigung der Denkmaleigenschaft
4

Integration einer Fluchtwegetreppe unter Nutzung vorhandener baulicher Begebenheiten Nutzung einer Kaminanlage zur Unterbringung eines Handfeuerlöschers

führen. Eine Abwägung der einzelnen Interessen ist daher Denkmalschutz stehende Gebäude von großer Ausdehnung,
geboten und lässt im Ergebnis in der Regel auch einver- besonderer Brandgefahr oder einmaligem Kulturwert regel-
nehmliche Resultate zu. mäßig so genannten Gefahren- oder Brandverhütungs-
schauen zu unterziehen. Die während einer solchen Gefah-
renverhütungsschau ermittelten Mängel hinsichtlich des
2.2 Bestandsschutz und Anpassungsverlan-
Brandschutzes sind darauf folgend innerhalb einer angemes-
gen aus der Sicht des Brandschutzes
senen Frist durch den Eigentümer bzw. den Betreiber oder
Beim Bestandsschutz sind aus bauordnungsrechtlicher gemeinsam zu beheben. Das Ergebnis einer durchgeführten
Sicht stets zwei Faktoren grundlegend zu betrachten, die Gefahrenverhütungsschau kollidiert nicht selten mit denk-
gleichgewichtig nebeneinander stehen: Der Baukörper und malpflegerischen Belangen. Häufig strittig ist insbesondere
die Nutzung. Man unterscheidet den passiven und den akti- der Aspekt, welche Maßnahmen unbedingt notwendig sind
ven Bestandsschutz. Beim passiven Bestandsschutz bleibt und welche lediglich der Optimierung dienen, im Einzelfall
die in der Vergangenheit legal begründete Nutzung von jedoch eine Beeinträchtigung des unter Schutz stehenden
Grundstücken und Gebäuden schutzwürdig, auch wenn Bestandes nach sich ziehen. In diesem Punkt ist die Hinzu-
sich die Rechtslage derart ändern sollte, dass eine beste- ziehung der grundlegenden Rechtsprechung zur Frage der
hende Nutzung nicht mehr genehmigungsfähig sein sollte. Grenzen eines bauordnungsrechtlichen Anpassungsverlan-
Auf den aktiven Bestandsschutz kann sich der Bauherr beru- gens hilfreich. Die Leitsätze eines einschlägigen Gerichtsur-
fen, wenn Änderungen an Gebäuden im Zusammenhang teils des Oberverwaltungsgerichtes Hamburg zum baulichen
mit Sanierung, Modernisierung oder denkmalpflegerischen Brandschutz lauten:
Maßnahmen vorgenommen werden und diese Änderungen
nur begrenzter und geringfügiger Art sind und die Iden- „1. Eine Anpassung bestehender baulicher Anlagen an
tität des ursprünglichen, dh. des bauzeitlichen Bau- die Anforderungen der geltenden HBauO [gültige Bauord-
werks gewahrt bleibt. Es ist zu berücksichtigen, dass eine nung] setzt voraus, daß dies zur Abwehr einer konkre-
wesentliche Änderung immer dann vorliegt, „wenn es sich ten Gefahr notwendig ist. Auch bei Maßnahmen, die dem
um eine eingreifende, das Bauwerk umgestaltende Bauaus- Brandschutz dienen, reicht es nicht aus, daß dieser im
führung handelt“. [4] Die bauordnungsrechtliche Genehmi- Sinne einer Gefahrenvorsorge nur optimiert wird.
gungspflicht einer Baumaßnahme an sich kann ein Indiz für
eine wesentliche Änderung sein, ist aber nicht zwingend. Der 2. Da durch die Anpassung entschädigungslos in den lega-
Unterschied zwischen einer Genehmigungspflicht und einer len Bestand eingegriffen wird, sind an die Notwendigkeit
Genehmigungsfreiheit ist rechtlich nicht allein ausschlag- der Maßnahmen hohe Anforderungen zu stellen.“ [6]
gebend. [5] Bestandsschutz gilt für den baulichen Zustand
eines Gebäudes, wenn es als Kulturdenkmal erkannt oder 2
Musterbauordnung (MBO), § 3 (1); diese „globale Schutzzieldefinition“ (sog. Ge-
neralklausel) ist in allen Landesbauordnungen der Bundesrepublik gleichermaßen
das Gebäude auf Grund des jeweils geltenden Denkmal-
verankert.
schutzgesetzes als Kulturdenkmal zu betrachten ist. 3
OVG Hamburg, B. v. 04.01.1996 - BS II 61/95, DRsp Nr. 1998/3323.
4
H.-G. Temme, Geschützter oder nicht geschützter Bestand, in: Ebd., o. S., Manu-
skript S. 6 .
Auf der Grundlage des jeweiligen Brand- und Katastrophen- 5
Siehe Nachweis oben Fn.4.
schutzgesetzes eines Bundeslandes sind häufig auch unter 6
Siehe Nachweis unten Fn.7.
5

Brandlasten und verstellter Ausgang als Gefahrenquelle Elektroleitungen als Brandentstehungsrisiko und Gefahrenquelle einer möglichen Brandweiterleitung

Damit wurde klargestellt, dass nicht alles und jedes, was potenziellen identisch ist. Die potenzielle Gefahr entsteht
in aktuellen brandschutztechnischen Regelungen für Neu- aus der Rechtsverletzung, einer Nichtübereinstimmung
bauten gilt, nachträglich für rechtmäßig bestehende Bauten mit dem geltenden Recht. Zur Vermeidung einer solchen
gefordert werden kann; der Beurteilungsmaßstab ist nur der Gefahrenlage „hat der Gesetzgeber Vorschriften erlassen
einer vorhandenen realen Gefahr. oder technische Regeln (Normen, Richtlinien) einge-
führt“. [9] Zu diesen technischen Regeln, die als technische
Baubestimmungen eingeführt sind, ist anzumerken, dass
2.3 Identifizierung von Risiken und Beurtei-
gemäß § 3 Abs. 3 der Musterbauordnung eine Abwei-
lung von Gefahren chung von ihnen zulässig ist, wenn das Schutzziel
Es muss bei allen nachträglichen bauordnungsrechtli- (Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, von Leben
chen Anpassungsforderungen dem Grundsatz der Ver- und Gesundheit, der natürlichen Lebensgrundlagen) ander-
hältnismäßigkeit entsprochen werden. Eine Entscheidung weitig gleichermaßen erreicht wird. Der Bauherr muss dann
über die notwendige Anpassung einer baulichen Anlage jedoch mittels eines Brandschutzkonzeptes die Gleichwer-
muss auch die Kosten sowie weitere Gründe aus der Sicht tigkeit nachweisen (sog. Beweislastumkehr). Werden die
des Betroffenen würdigen, die gegen das Verlangen spre- eingeführten Technischen Baubestimmungen beachtet, lie-
chen. [7] Zum rechtmäßigen Anspruch einer Verwaltungs- gen keine potenziellen Gefahren vor. [10] Das kann aber
entscheidung über das notwendige Anpassen einer bauli- auch für nicht eingeführte Regeln gelten, die dennoch als
chen Anlage kann in geeigneter Weise die aktuelle Fassung allgemein anerkannten Regeln der Technik akzeptiert
des Absatzes 1 des § 85 der Bauordnung für Berlin (BauO werden (z. B. historische Regelwerke).
Bln) verallgemeinert werden, die beschreibt: „Rechtmäßig
bestehende bauliche Anlagen sind, soweit sie nicht den Eine konkrete (reale) Gefahr besteht aus juristischer
Vorschriften dieses Gesetzes oder den auf Grund dieses Sicht immer dann, wenn mit der Schädigung von Leben
Gesetzes erlassenen Vorschriften genügen, mindestens in und Gesundheit zu rechnen ist und diese mit hoher Wahr-
dem Zustand zu erhalten, der den bei ihrer Errichtung gel- scheinlichkeit erwartet werden muss [11], sie liegt jedoch
tenden Vorschriften entspricht.“ [8] Damit steht fest, dass nicht schon vor, wenn ein „Abweichen von Vorschriften, die
auch für alle rechtmäßig bestehenden Gebäude ein der Sicherheit dienen“ [12] festgestellt wird. Nach aktueller
Bestandsschutz gilt und vor allem zunächst das bishe- Auffassung der Gerichte ist die „fachkundige Feststel-
rige Erfüllen der bauzeitlichen Vorschriften relevant ist. lung, dass nach den örtlichen Gegebenheiten der Eintritt
Daher ist es generell schlüssig, sich den zur Errichtungs- eines erheblichen Schadens nicht unwahrscheinlich ist“
zeit geltenden Regelungen zuzuwenden und anhand dieser [13], erforderlich.
eine grundlegende brandschutztechnische Beurteilung des
Bestandes vorzunehmen. Die Entscheidung über das Vorliegen einer realen Gefahr im
Einzelfall bedarf demnach immer einer konkreten Gefähr-
In dem vorgenannten Zusammenhang ist der Begriff der dungsanalyse, um festzustellen, ob im vorliegenden Fall
Gefahr näher zu präzisieren. Zu unterscheiden ist zwischen eine erhebliche Gefahrensituation vorliegt. Nur so sind die
den juristischen Begriffen einer „konkreten“, damit wird die tatsächlich vorhandenen realen Gefahren zu ermitteln,
reale bezeichnet, und einer „abstrakten“ Gefahr, die mit der die entweder ein bauordnungsrechtliches Anpassungsver-
6

Ansprechend gestaltete Fensteröffnung Das herabgelassene Fenstergitter dient im Evakuierungsfall als Ausstiegsleiter zur Selbstrettung

langen begründen oder den Bestandsschutz zu Fall brin- denkmalverträglich geschehen kann – die Nutzung ist als
gen. Es geht also bei einem bestehenden Gebäude nicht nicht denkmalgerecht zu untersagen bzw. einzuschränken.
darum, jede Einzelanforderung im Brandschutz entspre-
chend den gültigen Rechtsvorschriften und eingeführten Es ist darauf hinzuweisen, dass in dieser Hinsicht Kir-
Technischen Baubestimmungen zu erfüllen (das entspräche chengebäude einen Sonderfall darstellen. Auf Grundlage
einem Abwehren potenzieller Gefahren). Es gilt durch das der Staatskirchenverträge sind Kirchengebäude von den
Beseitigen realer Gefährdungen ein Sicherheitsniveau zu gesetzlichen Regelungen des Brandschutzes, wie bei-
schaffen, dass den Grundsatzforderungen zum Schutz spielsweise von der Anwendung der Muster-Versamm-
von Leben und Gesundheit gerecht wird. Von zentraler lungsstättenverordnung, ausgenommen und es besteht
Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das Vorhanden- eine Eigenverantwortung der kirchlichen Baubehörden für
sein von Rettungswegen. Auch in bestehenden baulichen den Brandschutz.
Anlagen müssen für jede Nutzungseinheit zwei Rettungs- 7
K. Schneider, Rechtsprechung in Streitfällen, in: Bestandsschutz und Brandschutz,
wege zur Verfügung stehen, anderenfalls liegt automatisch vds-Fachtagung am 23. November 2005 in Köln, Manuskript S. 9.
eine reale Gefahr vor. 8
Bauordnung für Berlin (BauO Bln) vom 29. September 2005, zuletzt geändert am
7. Juni 2007, § 85 (1).
9
H.-G. Temme, Geschützter oder nicht geschützter Bestand, in: Ebd., o. S., Manu-
Bei der Analyse bestehender Risiken ist es hilfreich, vorlie- skript S. 4.
10
F. Mehl, Bauaufsichtliche Akzeptanz von Ingenieurmethoden im Brandschutz.
gende Brandstatistiken [14] in die vorzunehmende Bewertung
Anwendungsbereiche und Grenzen, Promat-Fachbeitrag, Ratingen 2003, S. 2.
einzubeziehen und notwendig, die für die konkrete Maßnah- 11
OVG Nordrhein-Westfalen, Urt. v. 28.08.2001 - 10 A 3051/99, Baurecht 2002, S.
menplanung realistischer weise zutreffenden Brandszenarien 763.
12
H.-G. Temme, Bauordnungsrechtliche Forderungen bei der Modernisierung oder
herauszugreifen. Umnutzung auch denkmalgeschützter Gebäude, Deutsches Architektenblatt H.11
(1992), S. 463–470 [466].
13
HessVGH, B. v. 18.10.1999 - 4 TG 3007/97, Begründung abrufbar unter https://
Resümierend gilt aber auch für eine Betrachtung aus denk-
openjur.de/u/292535.html (aufgerufen am 29.10.2014).
malpflegerischer Sicht: „Bestandsschutz hört spätestens 14
Die entsprechenden, z.B. in den Brand- und Katastrophenberichten veröffentlich-
dort auf, wo Gefahren für Leben und Gesundheit beste- ten Daten, können bei den statistischen Landesämtern oder bei den betreffenden
Einrichtungen der Feuerwehren erfragt werden.
hen“. [15] In diesem Fall besteht Handlungsbedarf: Entwe- 15
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen , Brandschutzleitfaden
der ist unverzüglich nachzurüsten, oder – wenn das nicht für Gebäude besonderer Art oder Nutzung, 2. Aufl., Berlin 1998, S. 15.
7

Barrierefreie Rettungswegführung durch angepasste neue Schwelle Barrierefreie Rettungswegführung durch hinzugefügten Keil

2.4 Nutzung und Nutzungsänderungen, erforderliche denkmalfachliche Beurteilung prüffähig darzu-


Barrierefreiheit stellen. Demzufolge ergibt sich aus der Umnutzungsabsicht
die Notwendigkeit einer brandschutztechnischen Vorplanung
Im Zuge einer mit einer Nutzungsänderung einhergehenden
als Vorstufe des zu erstellenden Brandschutzkonzeptes. Zur
Maßnahme an einem Baudenkmal ist bei den Planungs-
frühzeitigen Beurteilung einer denkmalrechtlichen Zulässig-
überlegungen eine Vielzahl großenteils eng miteinander
keit einer Maßnahme müssen aus dieser Vorplanung zumin-
verwobener, einschränkender Bestandssituationen zu be-
dest die wesentlichen notwendigen Brandschutzmaßnah-
rücksichtigen. Dass bei dieser Komplexität der Anforde-
men hervorgehen (siehe dazu auch Kapitel 3.3).
rungen dennoch Möglichkeiten eines substanzschonenden
Umgangs mit dem Denkmalbestand gegeben sind, belegt
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaft-
die Analyse ausgewählter Beispiele (siehe. Kapitel 4). Die-
lichen und kulturellen Leben ist in der modernen Zivilgesell-
se macht aber auch deutlich, dass Planer und Gutachter zu
schaft ein inzwischen selbstverständliches Anliegen. Mit
einem sehr frühen Zeitpunkt das gemeinsame Gespräch su-
Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention von
chen müssen.
2006 durch die Bundesrepublik Deutschland gilt dies auch
Während eine bauliche Erweiterung und eine Funktionsän- in Bezug auf den Zugang zu Kulturdenkmalen. Entsprechend
derung vordergründig nicht unter den Bestandsschutz fallen sind, da in einem Brandschutzkonzept auch die Anforderun-
und auch zumeist einer bauordnungsrechtlichen Genehmi- gen durch die anzustrebende Barrierefreiheit hinreichend zu
gung bedürfen, können die mit der Feststellung des Denk- würdigen sind, die sich daraus ergebenden bauordnungs-
malstatus beschriebenen Nutzungen eines Baudenkmals rechtlichen Anforderungen und diesbezüglich notwendigen
zur Beurteilung eines Anpassungsverlangens herangezogen Anpassungen bei der Zustimmung zu einer geplanten Nut-
werden. Dabei ist hinsichtlich des Denkmalstatus die histo- zung zu berücksichtigen. Demzufolge ist im Rahmen des
risch / originäre und hinsichtlich des Bauordnungsrechtes die Prüfverfahrens notwendigerweise abzuwägen, ob durch die
angetroffene Nutzung in Betracht zu ziehen. Anforderungen an die Barrierefreiheit eine Anpassung des
denkmalgeschützten Baubestandes möglich oder aus Grün-
Geht jedoch der baurechtliche Bestandsschutz durch Um- den des Denkmalschutzes eine Abweichung von den bau-
nutzung oder wesentliche bauliche Eingriffe verloren, so ist aufsichtlichen Anforderungen erforderlich ist. Gegebenenfalls
das nicht auf bestimmte Einzelteile beschränkt, sondern gilt ist die betreffende Nutzungsabsicht aus denkmalschutz-
immer für die Gesamtheit eines Bauwerks, dh. das Baudenk- rechtlichen Gründen zu versagen oder mit dem Ziel der Zu-
mal ist nun bauordnungsrechtlich einem Neubau gleich zu stimmungsreife angemessen zu modifizieren. [16]
stellen: Es unterliegt dann neben den denkmalrechtlichen An-
forderungen zugleich den gültigen Brandschutzvorschriften.
2.5 Zulässigkeit von Abweichungen und Er-
Bauherren und Architekten sollten sich dieses Grundsatzes
leichterungen
bereits vor der Beantragung einer Nutzungsänderung sehr
wohl bewusst sein. Der Bauherr hat bereits in der Vorpla- Ausnahmen und Befreiungen hinsichtlich des Brandschutzes
nungsphase die aus einer beabsichtigten Umnutzung mögli- sind in der gegenwärtigen Fassung der Musterbauordnung
cherweise resultierenden brandschutztechnischen Ein- nicht mehr vorgesehen; demgegenüber besteht aber nun-
griffe in den Denkmalbestand in geeigneter Weise und für die mehr ein Rechtsanspruch auf Zulassen einer Abweichung
8

Einfügung eines neuen Treppenhauses als zweiter Rettungsweg Stele mit Elektrofunktionen, einschliesslich Brandmelder

bei gleichwertigem Erreichen der Schutzziele. Diese Während bei so genannten Standardgebäuden, d. h. bei
Regelung ist vorwiegend für das Bauen im Bestand von baulichen Anlagen, die keine bauliche Anlagen besonderer
Bedeutung, da anstelle einer starren Bauteilbeurteilung Art oder Nutzung gemäß § 51 MBO sind (siehe dazu die
die Schutzzielerreichung im Vordergrund steht. Mit einem Sonderbautatbestände nach § 2 (4) MBO), der Begriff der
gebäudeorientierten Brandschutzkonzept kann somit Abweichung anzuwenden ist, trifft bei Sonderbauten aus
gleichsam der Grundstein für die Durchsetzung der erfor- bauordnungsrechtlicher Sicht die Benennung einer Erleich-
derlichen Abweichung gelegt werden. Der Grundsatz des terung zu. Demnach ist nach jeweiliger Länderregelung ggf.
möglichen Abweichens wird in § 67 (1) MBO wie folgt for- eine formal verschiedentliche Behandlung notwendig.
muliert: „Die Bauaufsichtsbehörde kann Abweichungen von
bauaufsichtlichen Anforderungen dieses Gesetzes und auf-
grund dieses Gesetzes erlassener Vorschriften zulassen,
wenn sie unter Berücksichtigung des Zwecks der jeweili- 16
In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass zur Vermeidung einer im
gen Anforderung unter Würdigung der öffentlich-rechtlichen Einzelfall sich ggf. nachteilig auf den Denkmalbestand auswirkenden Forderung
einer generellen Umsetzung der Barrierefreiheit diese zum Schutz von Kulturdenk-
geschützten nachbarlichen Belange mit den öffentlichen
malen im Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen
Belangen, insbesondere mit den Anforderungen des § 3 mit Behinderung gezielt eingeschränkt und nur „so weit wie möglich“ gefordert
Abs. 1, vereinbar sind.“ [17] Somit besteht für den Fall, wird. UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen,
Artikel 30 (1c): „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit
dass das Erreichen der allgemeingültigen Ansprüche Behinderungen, gleichberechtigt mit anderen am kulturellen Leben teilzunehmen
des § 3 (1) MBO (Schutz der öffentlichen Sicherheit und und treffen alle geeigneten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Menschen mit
Behinderungen [...] Zugang zu Orten kultureller Darbietungen oder Dienstleistun-
Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und der natür-
gen, wie Theatern, Museen, Bibliotheken und Tourismusdiensten, sowie, soweit
lichen Lebensgrundlagen) nachgewiesen werden kann, ein wie möglich, zu Denkmälern und Stätten von nationaler kulturelle Bedeutung
Rechtsanspruch auf die Genehmigung einer Abwei- haben. [...] “, abrufbar unter http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/
user_upload/PDF/Dateien/Pakte_Konventionen/CRPD_behindertenrechtskonventi-
chung, z. B. mittels eines gebäudekonkreten Brandschutz- on/crpd_de.pdf (aufgerufen am 29.10.2014).
nachweises. 17
MBO, § 67.
9

3 Schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept
3.1 Grundlagen die im jeweiligen Fall notwendigen Anforderungen des vor-
Bei der brandschutztechnischen Beurteilung von Bau- beugenden und abwehrenden Brandschutzes ungeachtet
denkmalen ist im Vorfeld einer baulichen Maßnahme die der Regelvorgaben der Standard-Anforderungen der jeweils
denkmalpflegerische Bestandsanalyse (historische, geltenden Landesbauordnung oder sonstiger Sonderbau-
substantielle und bautechnische Analyse) unerlässlich. Die ordnungen ermittelt und dargestellt. Dazu bedarf es auch
vorhandene bauliche Situation entspricht nur selten den der Inaugenscheinnahme des betreffenden Gebäudes so-
abstrakten Forderungen des Brandschutzes. Die bauliche wie der jeweiligen Situationen vor Ort. Außerdem sind Maß-
Bestandssituation kann zudem häufig nicht an die zunächst nahmen des vorbeugenden, abwehrenden und organisato-
erforderlichen Brandschutzmaßnahmen angepasst werden, rischen Brandschutzes miteinander zu verknüpfen. Aus der
sondern vielmehr ist zu fordern, dass bei der Auswahl der schutzzielorientierten Brandschutzplanung ergeben sich
Brandschutzmaßnahmen Rücksicht auf den Bestand ge- das erforderliche Sicherheitsniveau und damit auch die not-
nommen werden muss. Aus Unkenntnis, wegen fehlender wendigen brandschutztechnischen Eigenschaften des Bau-
oder unzureichender Untersuchung und Begutachtung des bzw. Denkmalbestandes. Die genügende Brandsicherheit
historischen Bestandes, werden vorhandene Ausstattun- wird bei dieser Arbeitsweise offensichtlich. Die Auswahl des
gen und Konstruktionen unzutreffend eingeschätzt. Dies ebenso angemessenen wie auch erforderlichen Aufwandes
führt entweder zu unnötigen, mit Eingriffen in die Denkmal- kann unter Zuhilfenahme folgender Auflistung erfolgen:
substanz verbundenen Maßnahmen oder zu einer mangel-
haften Risikobeurteilung des Gebäudebestandes.
3.2 Brandschutztechnische Analyse des
Bestandes
Die konkreten brandschutztechnischen Schutzziele Um den Handlungsbedarf in brandschutztechnischer Hin-
machen sich an den Eigenschaften des vorhandenen Bau- sicht konkret feststellen zu können, ist eine detaillierte
bestandes und an den beabsichtigten Nutzungen fest. In Analyse der tatsächlich vorhandenen Brandsicherheit er-
dem hierauf abzustellenden Brandschutzkonzept werden forderlich. Als wichtige zu beurteilende Komponenten der

Stufe Konzept Arbeitsweise/Inhalt Eignung Denkmalschutz


A Standard- Erreichen der Brandsicherheit durch Erfüllen der Bauteilanforderun- nicht geeignet
konzept gen gemäß Landesbauordnung bzw. Sonderbauvorschriften

B Erweitertes Erreichen der Brandsicherheit durch Erfüllen der Bauteilanforderun- im Einzelfall möglich
Standard- gen gemäß Landes¬bauordnung bzw. Sonderbauvorschriften mit
konzept Abweichungen/Erleichterungen, die mittels Brandschutzmaßnah-
men ausgeglichen werden

C Individual- Erreichen der genügenden Brandsicherheit durch ein schutzzielo- besonders geeignet
konzept rientiertes Konzept ohne zwangsläufiges Einhalten von standardi-
sierten Bauteilvorgaben

Tabelle 1: Mögliche Stufen von Brandschutzkonzepten


10

Fenster als Anleiterstelle Rettungsfenster in geöffnetem Zustand

Brandsicherheit bei denkmalgeschützten Gebäuden sind u. chungspotenzial zu bestimmen und festzustellen, welche
a. die folgenden zu benennen: Gefährdungslage überhaupt konkret vorliegt. Erfahrungs-
¬¬ Lage und Umfeld der baulichen Anlagen gemäß bestimmen drei wesentliche Themen jegliche Risi-
¬¬ Gliederung der Gebäude kobeurteilung:
¬¬ Rettungswegesituation ¬¬ Situation und Sicherheit der Rettungswege
¬¬ Branderkennung und Alarmierung ¬¬ Mögliche Rauchableitung aus Treppenräumen
¬¬ Vorhandene besondere Brandlasten oder Brandge- ¬¬ Nachträglich vorgenommene Installationen.
fahren
¬¬ Brandentstehungsrisiken, z. B. wegen mangelhafter
Bei der Einschätzung des Feuerwiderstandes von beste-
haustechnischer Installationen
henden Bauteilen sind folgende Kriterien unabhängig von
¬¬ Organisatorische Voraussetzungen
der materialtechnischen Beschaffenheit von grundlegender
¬¬ Wirksamkeit der jeweiligen Feuerwehr, z. B.
Bedeutung:
Möglichkeiten der Zufahrt oder der Anleiterung für
¬¬ Materialbestandteile und -qualitäten
Feuerwehrfahrzeuge.
¬¬ Einbausituationen (freiliegend, vollständig oder
teilweise bekleidet)
Nach Feststellung der jeweiligen im Einzelfall angetroffenen ¬¬ Tatsächliche statische Auslastung einer vorhande-
brandschutztechnischen Mängel an einem historischen nen Tragkonstruktion
Gebäude ist die konkrete Risikoanalyse vorzunehmen. ¬¬ Vorhandene Auflagerungen und Einspannungen
Die Mängel haben im Detail oft eine sehr unterschiedliche ¬¬ Verbindungsmittel
Wirkung. Häufig ist zu attestieren, dass ein scheinbar be- ¬¬ Überdeckungen und Beschichtungen, z. B. von
deutender Mangel, wie ein von der heutigen Vorschrift ab- Beton- oder Stahlkonstruktionen.
weichender Feuerwiderstand, nicht wesentlich ins Gewicht
fällt, während nachträglich unsachgemäß verlegte Elekt- Für eine zielführende und präzise Diskussion des festge-
ro- oder Datenleitungen mit ihren Brandlasten und der von stellten Abweichungspotenzials ist es erforderlich, die kon-
ihnen ausgehenden Gefahr einer möglichen Brandweiter- krete Leistungsfähigkeit der vorhandenen Bauteile zu beur-
leitung besonders Vorschub leisten und auch die Rettungs- teilen. Erfolgen kann dies beispielsweise anhand
wege erheblich beeinträchtigen können. ¬¬ zur Errichtungszeit gültiger Vorschriften, Zulassun-
gen oder Prüfzeugnisse
Für eine angemessene Risikobeurteilung ist es zu- ¬¬ vergleichender Untersuchungen
nächst wichtig zu überprüfen, welche sicherheitstechni- ¬¬ Auswertung von Brandereignissen, bei denen ähnli-
schen Anforderungen zur Errichtungszeit des Gebäudes che Konstruktionen belastet wurden
galten. Einen Bestandsschutz kann ein Gebäude natürlich ¬¬ konkreter Materialuntersuchungen
nur haben, wenn das zur Bauzeit geforderte Sicherheitsni- ¬¬ nachträglicher ingenieurgemäßer Berechnungsme-
veau auch erreicht wurde. Bauzeitlicher „Pfusch“ ist nicht thoden.
im Nachhinein zu legitimieren. Das gilt auch bei Baudenk-
malen, insbesondere für nachträglich vorgenommene tech- Auf jeden Fall müssen brandschutztechnische Eigenschaf-
nische Nachrüstungen oder bauliche Ausbesserungen. ten des Gebäudes und seiner Bauteile wie die Feuerwider-
Zugleich ist der Sinn bzw. die Intention der heutigen Neu- standsdauer stets im Zusammenhang mit der Tragwerks-
bauvorschrift zu ergründen. So ist es möglich, das Abwei- planung betrachtet werden.
11

Nur im Brandfall leuchtendes Rettungszeichen Handelsübliches Tasterprogramm mit integrierter Rettungswegmarkierung

3.3 Notwendiger Planungsablauf verträglichen Brandschutzlösung die vorgesehenen Nut-


zungen zu ändern bzw. einzuschränken oder die geplan-
Die Voraussetzung für eine vernünftige und damit zielfüh-
ten Brandschutzmaßnahmen anzupassen, bis sowohl die
rende Planung ist die konstruktive Auseinandersetzung mit
brandschutztechnische als auch die denkmalfachli-
den Anforderungen der jeweils anderen Interessenseite. Dies
che Zustimmung erlangt werden können.
verlangt auch ein „Hineindenken“ in deren Erfordernisse. Es
bedarf des gegenseitigen Verständnisses, damit die Suche
nach einem einvernehmlichen Brandschutzkonzept erfolg- Eine Brandschutzplanung wird analog zur üblichen Objekt-
reich sein kann, das sich nicht an starren Standardrege- planung stufenweise fortgeschrieben. Dabei sind die Gliede-
lungen orientiert. Dabei ist einer Brandschutzplanung für rung und die Honorierung der erforderlichen Arbeitsschritte
Baudenkmale eine gewisse iterative Vorgehensweise gemäß Heft Nr. 17 „Leistungen für Brandschutz“ der AHO-
eigen. Entweder sind bei einer für das Baudenkmal nicht Fachkommission „Brandschutz“ [18] zu empfehlen.

Methodik der Brandschutzplanung beim Baudenkmal


12

In aufwändig gestalteter Stuckdecke nahezu unscheinbar integrierte Rauchmelder Integrierter Rauchmelder (Detailansicht)

Die angemessene Methodik bei einer Brandschutzplanung bar bzw. wirksame Löscharbeiten möglich sind oder die
für ein Baudenkmal lässt sich im Ablauf wie in der Abbildung Standsicherheit ausgewählter Bauteile gewährleistet ist.
„Methodik der Brandschutzplanung beim Baudenkmal“[19]
darstellen. Die in den sicherheitstechnisch erforderlichen Zeiträumen
einzuhaltenden Sicherheitskriterien, die entweder der Be-
Als Ergebnis der einvernehmlichen Gesamtlösung für den gründung einer Abweichung oder dem Nachweis der geeig-
Brandschutz an einem Baudenkmal werden die notwendigen neten Maßnahme dienen können, sind aufgrund anerkannter
einzelnen Brandschutzmaßnahmen festgelegt sowie deren Kriterien des Brandschutzes objekt- und schutzzielbezogen
ausreichende Wirkung begründet und beschrieben. Das festzulegen. Sie können u.a. folgende Kriterien betreffen:
Brandschutzkonzept wird dabei in mehreren Schritten zu der ¬¬ Einhaltung einer im Brandschutzkonzept vorgegebe-
im Rahmen des Genehmigungsverfahrens erforderlichen Ein- nen raucharmen Schicht
gabereife entwickelt. Grundlegend ist die zunächst durchzu- ¬¬ Einhaltung der Tragfähigkeit unter den ermittelten
führende brandschutztechnische Bestandsanalyse. Auf Temperaturbelastungen für die Tragkonstruktionen
dieser aufbauend werden in einem ersten Schritt die Grund- ¬¬ Einhaltung erforderlicher Evakuierungszeiten.
züge des geplanten Brandschutzes als Brandsschutzkon-
zeption zur Darstellung gebracht. Dieser folgt im nächsten Zum Nachweis der ausreichenden Brandsicherheit des aufge-
Schritt die entwurfliche Ausarbeitung aller Brandschutz- stellten Brandschutzkonzeptes werden derzeit als Methoden
maßnahmen, die schließlich im Genehmigungsverfahren als des Brandschutzingenieurwesens insbesondere die nach-
Bauvorlage dem Brandschutznachweis dient. Dieser zuvor folgend benannten zur Anwendung gebracht: [21]
bereits ab der Stufe der brandschutztechnischen Vorpla- ¬¬ Brandsimulationen als allgemeine Bemessungsbrän-
nung einvernehmlich mit den zuständigen Denkmalbehörden de (sog. Naturbrandszenarien) anstelle von normge-
bzw. der zuständigen Brandschutzdienststelle abgestimmte rechten Prüfungen
Nachweis wird die entsprechende Zustimmung beider Sei- ¬¬ Brand- und Rauchversuche
ten erhalten. Bei einer Brandschutzplanung für Baudenkmale ¬¬ Beurteilung des Brandverhaltens von Bauteilen und
muss dabei der folgende übergreifende Grundsatz gelten: Tragwerken
„Der Brandschutz bestimmt, was geschehen muss und der ¬¬ Personenstromanalysen
Denkmalschutz, wie das geschehen darf.“ [20]
Um die bauaufsichtliche Akzeptanz der Anwendung von in-
genieurgemäßen Methoden für den Nachweis der Brand-
3.4 Anwendung von Ingenieurmethoden des
Brandschutzes 18
 HO, Leistungsbild und Honorierung Nr. 17, Leistungen für Brandschutz, erarbeitet
A
v. d. AHO-Fachkommission „Brandschutz“, 2. Aufl., Berlin 2009.
Hilfreich sind die sich bietenden Möglichkeiten, die Vorteile 19
G. Geburtig, Brandschutz im Baudenkmal – Wohn- und Bürobauten, Berlin 2011,
S. 61.
ausgleichender Maßnahmen mit Hilfe von Methoden des 20
G. Geburtig, Brandschutz im Bestand – Holz, Stuttgart 2009.
Brandschutzingenieurwesens zu ermitteln bzw. nachzu- 21
Weiterführende Informationen, u. a. zur Festlegung eines Bemessungsbrandes
weisen. So können Nachweise mittels anerkannter Verfah- für Nachweise der brandschutztechnischen Bemessungen sind im „Leitfaden
Ingenieurmethoden des Brandschutzes“, hrsg. v. d. Vereinigung zur Förderung des
ren erfolgen, dass für vorgegebene bzw. erforderliche Zeit Deutschen Brandschutzes e. V. (vfdb), Technisch-Wissenschaftlicher Beirat (TWB),
räume vorhandene Rettungswege ausreichend benutz- Referat 4, Dietmar Hosser zu finden.
13

sicherheit zu verbessern, werden seitens des Deutschen


Institutes für Normung e. V. (DIN) die Grundsätze für die Aufstellung eines über Fußleistenanschluss festinstallierten Fluchtwegeschildes zur Vermeidung
baulicher Eingriffe in den sensiblen Denkmalbestand
Aufstellung von Nachweisen mit Methoden des Brand-
schutzingenieurwesens normativ in der DIN 18009-01
erteilen ist, zusätzliche Sicherheitskonzepte verlangt, die
definiert. [22] Ausdrücklich sollen diese Regelungen auch
sowohl die Belange des Brandschutzes als auch anderwei-
für Baudenkmale gelten. Dabei ist es Ziel, die Erfüllung
tige außerordentliche Gefährdungen, wie beispielsweise ein
fest vorgegebener Bauteilanforderungen aufzugeben und
Unwetter, im Blick haben. Mit der Novellierung der gelten-
an deren Stelle ingenieurgemäße, schutzzielorientierte
den Muster-Versammlungsstättenverordnung (M-VstättVO)
Nachweise treten zu lassen. Es soll dabei weniger darum
wird festgeschrieben, dass für Veranstaltungen, die für
gehen, erneut starre Anforderungen zu definieren, sondern
mehr als 1000 Besucher ausgelegt sind, die „erforderli-
stattdessen die richtige und angemessene Vorgehenswei-
chen Maßnahmen, die im Gefahrenfall für eine schnelle und
se zu beschreiben und zu regeln, mit der folgerichtig eine
geordnete Räumung der gesamten Versammlungsstätte
vertretbare Brandsicherheit ermittelt und nachgewiesen
oder einzelner Bereiche unter besonderer Berücksichtigung
werden kann.
von Besuchern mit Behinderung“ gesondert in einem Räu-
mungskonzept darzustellen sind, es sei denn, ein eigens
3.5 Sicherheitskonzepte für besondere Ver-
erstelltes Sicherheitskonzept liegt bereits vor.
anstaltungen
Historische Gebäude werden seit ihrer Errichtung immer wie- Zuerst ist festzustellen, für welche Nutzungen einer betroffe-
der auch für besondere Feste und Veranstaltungen genutzt, nen baulichen Anlage bisher bauordnungsrechtliche Geneh-
auf denen sich viele Personen aufhalten; im heutigen Sinne migungen vorliegen und welche Voraussetzungen für die
des Brandschutzes verwandeln sich die historischen Anla- Wirksamkeit dieser erfüllt sein müssen. Ein Brandschutzkon-
gen dann bei derartigen Nutzungen – zumindest temporär zept bildet in der Regel nur die erforderlichen Maßnahmen
– in so genannte Versammlungsstätten, wenn entweder für die bestimmungsgemäßen Nutzungen einer baulichen
einzelne Versammlungsräume mehr als 200 Personen fas- Anlage ab. Demgegenüber ist es innerhalb eines zusätzli-
sen oder insgesamt mehr als 200 Besucher aus einzelnen chen Sicherheitskonzeptes für besondere außerordentliche
Veranstaltungsräumen auf gemeinsame Rettungswege Veranstaltungen unerlässlich, detaillierte Beschreibungen
angewiesen sind. [23] Gleiches gilt für Versammlungsstät- des Umfangs der erforderlichen Maßnahmen vorzunehmen
ten im Freien, die mehr als 1000 Besucher fassen. Soweit und, sowohl zum Schutz der Besucher als auch zum Schutz
die baulichen Anlagen bereits seit ihrer Errichtung bestim- der historischen Bausubstanz, im Einzelfall nötige Nutzungs-
mungsgemäß als solche Versammlungsstätten dienen, begrenzungen oder Hinweise auszusprechen. Erforderli-
haben sich diese lediglich dem in Kapitel 2 erörterten bau- che Beschränkungen können sich beispielsweise aus der
ordnungsrechtlichen Maßstab der konkreten Gefahr zu Beschaffenheit von Rettungswegen ergeben. Von Relevanz
unterwerfen. Von den handelnden Genehmigungsbehörden können hier z.B. deren Länge und lichte Breite oder Höhe,
werden darüber hinaus für besondere bzw. außerordentli- Aufschlagsrichtungen und die Ausbildung der Beschläge von
che Veranstaltungen mit zu erwartenden größeren Perso- Türen, vorhandene einzelne oder ausgetretene Stufen, feh-
nenzahlen, für die oftmals sogar eine Baugenehmigung zu lende Rauchabzüge oder, was oft bei historischen Treppen-
14

Personenrettungsschlauch als zweiter Rettungsweg Personenrettungsschlauch (Einstiegsdetail)

räumen der Fall ist, ein ungenügender Raumabschluss sein. anderweitigen Rettungsmöglichkeiten nach dem „Zwei-
Gefahrensituationen können allgemein durch plötzliche Sinne-Prinzip“ angestrebt, ggf. auch auf den denkmalge-
äußere Einwirkungen wie z.B. technische Fehler und Wit- schützten Baubestand abzustellende Sonderlösungen in
terungseinflüsse, ein Brandereignis, einen sich entwickeln- Betracht gezogen werden. In besonderem Maße bedarf es
den Vorgang in Folge einer Verkettung von Ereignissen der Organisation und Koordination der Rettung Behinder-
oder unüberlegtes Handeln von Personen entstehen. Eine ter, wenn die Möglichkeiten einer Selbstrettung nicht oder
Verbesserung der äußeren Umstände, die der Entstehung nur eingeschränkt möglich sind und eine personelle Beglei-
oder Schaffung von Gefahrensituationen wie z.B. einer tung erforderlich ist. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass
unverhältnismäßigen Nutzung durch zu hohe Personenzah- sichere Zufahrtsmöglichkeiten für Rettungsfahrzeuge im
len, Pyrotechnik usw. entgegenwirkt, dient der Einhaltung Gefahrenfall zur Verfügung stehen und Bewegungsflächen
der allgemeinen Schutzziele. Zu diesen zählen neben dem für anrückende Hilfskräfte und die Feuerwehr ausgewiesen
Personenschutz die Sicherung des Einsatzes der Rettungs- werden können.
kräfte und der individuelle Kulturgutschutz. Darüber hinaus
sind die jeweiligen Bedingungen einer Veranstaltung oder
Explizite Räumungs- oder Sicherheitskonzepte sind nur
Ausstellung in Betracht zu ziehen, die konkrete Gefährdun-
durchzusetzen, wenn eindeutige organisatorische Rege-
gen nach sich ziehen können. Zu solchen gehören z. B.
lungen existieren und entsprechende Verantwortlichkeiten
längere Wartezeiten aufgrund hoher Besucherzahlen, das
geklärt sind. Darüber hinaus sind bei besonderen Veran-
Zusammenführen von Personenströmen an engen Stellen,
staltungen zusätzliche organisatorische Maßnahmen nötig,
eine Bewegungsverlangsamung durch mobilitätseinge-
weil aus denkmalpflegerischen Gründen bauliche oder
schränkte Besucher, ungünstige Sichtverhältnisse wegen
auch anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen, wie sie
einer zu geringen Beleuchtungsintensität, aber auch über-
bei einem Neubau zur Anwendung kommen, zumeist nicht
mäßiger Alkoholeinfluss, der zur Reaktionsbeeinträchtigung
ausgeführt werden können. Die Gesamtverantwortlichkeit
während einer Gefahrensituation führen kann, unvorherge-
für besondere Veranstaltungen muss bei einem Veranstal-
sehene Witterungseinflüsse wie mögliche Blitzeinschläge.
tungsleiter liegen, der einen Überblick über alle getroffenen
Derartige Einflüsse können panikartige Situationen entste-
Maßnahmen und Verantwortlichkeiten hat und eine zügige
hen lassen, die es durch eine objekt- und schutzzielorien-
Koordination aller zur Verfügung stehenden Kräfte bis zum
tierte Planung zu vermeiden gilt.
Eintreffen der Feuerwehr bzw. von besonderen Rettungs-
kräften vornehmen kann.
Im Vordergrund hat die Sicherung der notwendigen Ret-
tungswege zu stehen. Gegebenenfalls sind diese vor einer
möglichen Benutzung durch viele Besucher vorher so her-
zurichten bzw. auszubessern, dass eine sichere Benutz-
barkeit gewährleistet ist. Dabei sind auch die Belange 22
 IN 18009-01, Brandschutzingenieurwesen – Grundsätze und Regeln für die
D
behinderter Menschen zu berücksichtigen bzw. besondere Anwendung, Berlin, z. Z. in Erarbeitung.
23
Fachkommission Bauaufsicht der ARGEBAU, Musterverordnung über den Bau
Vorkehrungen für diesen Personenkreis zu treffen. Wo rea- und Betrieb von Versammlungsstätten (Muster-Versammlungsstättenverordnung -
lisierbar, sollten Kennzeichnungen von Rettungswegen und MVStättV), jeweils aktuelle Fassung.
15

4 Geeignete Brandschutzmaßnahmen
4.1 Substanzschutz, Erscheinungsbild und sondere der Geschichtlichkeit und des Alterswerts, auf das
Prinzip der Minimierung von Eingriffen Notwendigste zu beschränken bzw. zu vermeiden. Eine denk-
malgerechte Nutzung bietet die Grundvoraussetzung für den
Der spezifische Zeugniswert eines Kulturdenkmals macht
Fortbestand eines Kulturdenkmals. Dabei ist der ursprüng-
sich an dessen einzigartiger historischer Substanz, dessen
lichen Zweckbestimmung eine besondere Beachtung zu
Erscheinungsbild und überlieferten Zeitspuren fest. Der Denk-
schenken. [24]
malwert ist auch an den authentisch überlieferten Ausstattun-
gen, Materialien, Oberflächen mit ihren Gestaltungen und Nut- Inwieweit eine geplante Veränderung in denkmalfachlich nicht
zungsspuren sowie den verwendeten Techniken, technischen mehr zu vertretender Weise in die denkmalgeschützte Subs-
Methoden und Konstruktionen festzumachen. Jedes Kultur- tanz oder das Erscheinungsbild eines Baudenkmals eingreift,
denkmal ist in seiner Einzigartigkeit grundsätzlich zu erhalten. ist stets auf den jeweils konkreten Einzelfall bezogen und in
Ein Kulturdenkmal ist in seinem unverfälschten Zeugniswert Abhängigkeit der jeweils beabsichtigten Maßnahme zu prüfen.
nicht reproduzierbar oder zu ersetzen. Einmal zerstört, ist Der jeweilige Schutzumfang des Kulturdenkmals und die damit
Denkmalsubstanz unwiederbringlich verloren. Daher kommt verbundene Relevanz des überkommenen Bestandes sowie
dem Schutz der überlieferten Denkmalsubstanz eine beson- die daraus sich ergebenden Bindungen, aber auch Möglich-
ders hohe Priorität und Verantwortung zu. Die denkmalpfle- keiten im Umgang mit dem Kulturdenkmal, werden durch die
gerischen Ziele im Umgang mit einem Kulturdenkmal werden Denkmalbehörden festgestellt und vorgegeben. Im Vorfeld
grundsätzlich aus dessen Besonderheiten heraus bestimmt. einer brandschutztechnischen Planung sind diese Vorgaben
Die Erhaltung der historischen Substanz hat bei Eingriffen in einvernehmlich mit den Denkmalbehörden abzustimmen.
den Bestand grundsätzlich Vorrang. Da Eingriffe in den Denk-
24
 ereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Leitbild
V
malbestand immer mit dessen Veränderung einhergehen, sind
der Denkmalpflege - Zur Standortbestimmung der Denkmalpflege heute, Peters-
diese unter Wahrung der Authentizität des Denkmals, insbe- berg 2011, S. 26-34.

Kate- Beeinträchtigung
gorie Brandschutzmaßnahmen
des Denkmals

1 Bauliche Maßnahmen, die nachträglich bzw. zusätzlich direkte Bestandteile der brand-
hoch
sicheren Gestaltung des Objektes werden

2 Anlagentechnische Maßnahmen, die integrative Bestandteile der brandsicheren Gestal-


teilweise
tung des Objektes sind oder als zusätzliche brandschutztechnische Mittel wirken

Anlagentechnische Maßnahmen, die bedingt wirken bzw. teilweise die Brandsicherheit


3 gewährleisten, so dass ergänzende organisatorische Maßnahmen erforderlich werden
gering

4 Ausschließlich organisatorische Maßnahmen keine

Tabelle 2: denkmalfachliche Bewertung brandschutztechnischer Maßnahmen


16

Untertürschließer in Bestandstür Obertürschließer in Bestandstür

Nr. Bauliche Brandschutzmaßnahme Brandschutztechnische Wirkung

Herstellen der Wirksamkeit vorhandener


1 Beseitigen von Schwachstellen
Bauteile
Herstellen eines ggf. klassifizierten Feuer-
2 Nachrüsten von Bauteilen widerstandes oder Erhöhen des vorhan-
denen
a) Bekleiden (Trockenbau oder Opferholz) Nachweis eines Feuerwiderstandes

b) Verputzen Erhöhen des Feuerwiderstandes

c) Reaktive Brandschutzbeschichtungen
Herstellen eines Feuerwiderstandes
(dämmschichtbildende Anstriche, Bekleidungen und Füllungen)

Einbau von Öffnungsabschlüssen mit brandschutztechnischer Sicherung von Rettungswegen, Behinde-


3 Klassifikation rung einer Brand- oder Rauchausbreitung

Behinderung einer Brandausbreitung,


4 Einrichten von Brandzellen
Ermöglichen wirksamer Löscharbeiten

5 Ertüchtigen oder Einbau von Brandwänden Behinderung einer Brandausbreitung

6 Bilden von Rauchabschnitten Behinderung einer Rauchausbreitung

Ermöglichen der Selbst- oder Fremd-


7 Nachrüsten vorhandener Rettungswege durch Rauchabschnittsbildung
rettung
Ermöglichen der Selbst- oder Fremd-
8 An- oder Einbau von zusätzlichen baulichen Rettungswegen
rettung

9 Schaffen alterativer Rettungswege durch Ermöglichen der Selbstrettung

a) Evakuierungsrutschen Ermöglichen der Selbstrettung

b) Personenrettungsschlauch Ermöglichen der Selbstrettung

c) Bypasslösungen Ermöglichen der Selbstrettung

Zu 2a: Bei der zu verwendenden Opferschicht kann es sich nur um Holz handeln, da andere Materialien brandschutztech-
nisch nicht bemessen werden können oder gemäß den Verwendungsnachweisen einzusetzen sind.

Zu 4: Unter Brandzellen sind brandschutztechnische Untergliederungen eines Gebäudes durch Trennwände von Nut-
zungseinheiten, wie z. B. von Wohnungen, zu verstehen, die eine Ausbreitung von Feuer und Rauch behindern, ohne dass
eine Brandwand vorhanden sein muss, die in historischen Gebäuden zumeist nicht nachgewiesen werden kann.

Tabelle 3: Möglichkeiten baulicher Brandschutzmaßnahmen (unvollständige Auswahl)


17

Feuerschutztür mit Zustimmung im Einzelfall (ZiE) Brandabschnittsbildung innerhalb eines öffentlichen Gebäudes

Nr. Technische Brandschutzmaßnahme Brandschutztechnische Wirkung

1 Branddetektion Frühzeitige Alarmierung von Nutzern und Rettungskräften

a) Rauchwarnmelder Lokale Alarmierung in Teilbereichen

b) Hausalarmanlagen Interne Alarmierung innerhalb eines Gebäudes oder Nutzungsbereiches

c) Brandmeldeanlagen Interne oder externe Alarmierung

Unterbindung einer Brand- oder Rauchausbreitung,


2 Löschanlagen
Ermöglichen wirksamer Löscharbeiten, Sicherung von Rettungswegen

a) Sprinkleranlagen Unterdrückung einer Brandweiterleitung

Behinderung einer Brandentstehung bzw. -ausbreitung,


b) Wassernebellöschanlagen
Sicherung von Rettungswegen, Kulturgutschutz

c) Gaslöschanlagen Kulturgutschutz

3 Rettungswegbeschilderung Unterstützung der Selbstrettung

4 Sicherheitsbeleuchtung Unterstützung der Selbst- und Fremdrettung

5 Rauchabzugsanlagen zur

a) Rauchableitung Unterstützung wirksamer Löscharbeiten

b) Rauchfreihaltung Gewährleisten raucharmer Rettungswege

Hinweis: Über die hier angeführten hinaus sind verschiedene innovative anlagentechnische Ausführungsvarianten bzw.
Anlagenkonzepte möglich, deren Eignung für den jeweiligen Einzelfall zu untersuchen ist.

Tabelle 4: Anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen


18

Kaum sichtbare Öffnung eines Rauchansaugsystems Detailaufnahme Rauchansaugsystem

Um denkmalgerechte Lösungen für Brandschutzmaßnah- 4.2 Bauliche Maßnahmen


men zu finden, bedarf es eines schlüssigen Gesamtkon-
Bauliche Maßnahmen im Sinne der Brandschutzbestimmun-
zeptes, das sowohl die komplexen Anforderungen des
gen stellen in der Regel nachteilige Eingriffe für den
überlieferten historischen Bestands als auch die zukünftige
Bestand dar. Bei der Einrichtung von Brandabschnitten und
Nutzung sowie weitere betroffene Aspekte mit einbezieht.
gesicherten Rettungswegen sind sie allerdings im Einzelfall
Dazu können neben anderen z.B. restauratorisch-konserva-
unvermeidlich, insbesondere bei Umnutzungen. Umso wich-
torische Belange, Belange der Gebäudestatik und bauphy-
tiger ist deren sensible, den Denkmalbestand respektierende
sikalische Randbedingungen, Aspekte der Belichtung und
Einfügung in das Gebäude. Grundsätzlich ist bei Eingriffen in
Beleuchtung etc. gehören. Daher ist auch bei Brandschutz-
den geschützten Bestand dessen Erhaltung Priorität einzu-
maßnahmen ein integraler Planungsansatz zu fordern,
räumen. Auch Teilzerstörungen stellen einen unwiederbringli-
der auf einer umfassenden Kenntnis des Bestands und den
chen Substanzverlust dar. Bauliche Hinzufügungen sind aus
gegebenen Randbedingungen basiert. Diese Aufgabe kann
denkmalfachlicher Sicht eher hinnehmbar als teilzerstörende
nur von Brandschutzplanern bewältigt werden, die die hin-
Eingriffe, wenngleich auch sie eine Beeinträchtigung des
reichende Sachkunde im Umgang mit Baudenkmalen
Erscheinungsbildes und des Raumgefüges eines Kulturdenk-
besitzen.
mals darstellen und von daher sorgfältiger Überlegung und
Detailplanung bedürfen. Soweit die Lage einer erforderlich
Am Baudenkmal sind in der Regel nur auf das Gebäude
werdenden baulichen Veränderung innerhalb eines Gebäu-
und die jeweilige spezifische Situation abgestimmte Kon-
des nicht zwingend festliegt, sollte sorgfältig darauf geachtet
zepte akzeptabel. Standardlösungen können nur in selte-
werden, dass Um- bzw. Einbauten an weniger empfindlichen
nen Fällen zur Ausführung kommen. Denkmalverträgliche
Stellen erfolgen. Die Gestaltung sollte grundsätzlich so zurück-
Maßnahmen zeichnen sich stets durch eine Minimierung
haltend erfolgen, dass die Ablesbarkeit der historischen Situ-
der baulichen Eingriffe, den schonenden Umgang mit der
ation möglichst wenig beeinträchtigt wird. Gestalterisch und
historischen Substanz und eine behutsame Einfügung
in Hinblick auf den Erhalt einer räumlichen Situation kann es
baulicher Veränderungen aus. Erforderliche Maßnahmen
angebracht sein, notwendige Abschlusstüren z.B. von Trep-
respektieren den Denkmalbestand und das überlieferte
penräumen weniger auffallend in anschließende Flure zurück-
Erscheinungsbild und berücksichtigen den Grundsatz der
Reversibilität. Zu einer denkmalverträglichen Lösung kön-
nen vielfach auch organisatorische Maßnahmen führen.
Da sich hierdurch substanzzerstörende oder das Erschei-
nungsbild beeinträchtigende Eingriffe erübrigen, sollte diese
Möglichkeit stets in die Überlegungen einbezogen und
geprüft werden.

Grundlegend sind die Möglichkeiten brandschutztechni-


scher Maßnahmen, einschließlich der hiermit verbundenen
personellen bzw. organisatorischen Anforderungen, im
Hinblick auf das prinzipiell damit verbundene Ausmaß der
Beeinträchtigung denkmalgeschützter Substanz denkmal-
fachlich wie folgt zu beurteilen bzw. zu bewerten. Löschdüse einer Hochdrucknebellöschanlage
19

Brandmeldeanlage linear Personenstromanalyse

zusetzen, statt einen ehemals offenen Treppenraum entgegen 4.4 Organisatorische Regelungen
der ursprünglichen Gestaltungsabsicht hart abzugrenzen. Bei
Organisatorische Maßnahmen greifen am wenigsten in die
allen baulichen Änderungen ist eine reversible Lösung anzu-
historische Bausubstanz ein. Ihre Möglichkeiten sollten als
streben, um potenzielle Fortschritte bei der Brandbekämp-
Idealfall eines denkmalgerechten Umgangs mit dem Bestand
fung oder nicht vorhersehbare Änderungen in der Nutzung des
stets vorrangig in Betracht gezogen und untersucht werden,
Kulturdenkmals zukünftig berücksichtigen zu können. Mögli-
bevor zu weitergehenden Mitteln gegriffen wird. Dem Brand-
che bauliche Maßnahmen und deren brandschutztechnische
schutzmanagement kommt in einem Baudenkmal eine
Wirkung können wie folgt zusammengefasst werden.
besondere Rolle zu. Zum einen werden mit diesem Brand-
gefährdungen während der Nutzung weitgehend verhindert,
4.3 Anlagentechnik zum anderen können Maßnahmen des organisatorischen
Brandschutzes Defizite der historischen Substanz aus-
Wenn sich bauliche Maßnahmen aus denkmalpflegerischer
gleichen, um im Einzelfall beeinträchtigende Maßnahmen zu
Sicht entweder als gänzlich nicht durchführbar erweisen
vermeiden, wie z. B. das Austauschen wertvoller Türen. Die
oder eine zu starke Beeinträchtigung der zu schützenden
Grundlage für die wirksame Befolgung des organisatorischen
historischen Substanz mit sich bringen würden, kann bei
Brandschutzes sollte eine nach der DIN 14096 [25] aufgestell-
Erfordernis auf ausgleichende anlagentechnische Brand-
te Brandschutzordnung sein. Während in Baudenkmalen
schutzmaßnahmen – so genannte Kompensationsmaß-
mit Sonderbaunutzungen zumindest die Teile A (Aushang)
nahmen – zurückgegriffen werden. Es ist dabei jedoch zu
und B (für Personen ohne besondere Brandschutzaufgaben)
beachten, dass nicht automatisch jede abweichende Situ-
der Brandschutzordnung zur Verfügung stehen sollten, ist für
ation gegenüber heute geltenden Vorschriften des Brand-
Museen insbesondere auch der Teil C für Personen mit be-
schutzes ausgeglichen werden muss, sondern nur jene,
sonderen Aufgaben des organisatorischen Brandschutzes von
die eine reale Gefahr nach sich ziehen können. Bei der
Bedeutung. Damit können für den Einzelfall spezielle Aufgaben
Anwendung anlagentechnischer Brandschutzmaßnahmen
hinsichtlich der Bergung und des Schutzes von Kulturgut ge-
sollte jedoch ein möglichst minimaler und nur soweit tat-
regelt werden. Bei historischen Versammlungsstätten kommt
sächlich nötiger technischer Aufwand betrieben werden.
den Teilen B und C eine wesentliche Rolle zu, weil Nutzungs-
Es ist zu bedenken, dass trotz aller Überwachung jede
beschränkungen und Verantwortlichkeiten für kompensatori-
Anlagentechnik versagen kann und der Einsatz der Technik
sche Maßnahmen, wie z. B. temporäre Beleuchtungen oder
wartungstechnischen Aufwand nach sich zieht. Dennoch
Rettungswegkennzeichnungen, das rechtzeitige Öffnen von
sind moderne Löscheinrichtungen, wie Gas- oder Was-
Türen im Verlauf von Rettungswegen, im Gefahrenfall usw. zu
sernebellöschanlagen, die kein oder außerordentlich wenig
klären sind. [26] Folgende Brandschutzmaßnahmen können
Wasser für ihren Betrieb benötigen, für den Kulturgutschutz
in Betracht gezogen werden:
wertvoller Innenräume, kostbarer Ausstattungen, Gemälde,
Bücher und anderer brennbarer Gegenstände sowie im Ein-
zelfall zur Sicherung der Rettungswege durchaus als poten-
tielle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Als geeignete 25
DIN 14096, Brandschutzordnung – Regeln für das Aufstellen und das Aushängen,
Berlin 2014.
anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen kommen unter 26
G. Geburtig, Brandschutz im Baudenkmal – Museen, Veranstaltungsräume, Gast-
anderem die in Tabelle 4 (Seite 17) benannten in Betracht. stätten und Hotels, Berlin 2010.
20

Hochdruckwassernebellöschanlage Löschdüse Hochdruckwassernebellöschanlage

Nr. Organisatorische Brandschutzmaßnahme Brandschutztechnische Wirkung

1 Nutzungsbeschränkungen hinsichtlich Verhinderung von Gefahrenzuständen

Sicherung von Rettungswegen, Ausgleich eines mangelhaften


a) zulässiger Brandlasten
Feuerwiderstandes

Sicherung von Rettungswegen, Ausgleich eines mangelhaften


b) zulässiger Nutzungen
Feuerwiderstandes

c) zulässiger Personenzahlen Sicherstellen von ausreichenden Rettungswegen

Sicherstellen des bestimmungsgemäßen Gebrauches der


2 Brandschutzordnung
baulichen Anlage

3 Rettungswegpläne Unterstützung der Selbstrettung

4 Feuerwehrpläne Ermöglichen wirksamer Löscharbeiten

5 Sammelplätze Unterstützung der Personenrettung

6 Brandwachen Verhinderung einer Brandentstehung, Sicherung von Rettungswegen

Hinweis: Es ist beispielsweise möglich, in einem Brandschutzkonzept (mit Ausnahme von Wohnungen) die zulässige Art
und den Umfang einer Möblierung in Nutzungseinheiten oder Rettungswegen festzulegen.
Zu 6: Unter Brandwachen sind entweder Rettungskräfte der Feuerwehr, aber auch geeignetes, entsprechend geschul-
tes Personal zu verstehen.

Tabelle 5: Organisatorische Brandschutzmaßnahmen


21

5 Ergänzende Literatur

¬¬ Althaus, E., Was ist Reversibilität?, in: Arbeitsheft ¬¬ Kotthoff, I., Brandschutz im Altbau. Sicherheit bei
11/1992 des Sonderforschungsbereiches 315, Univer- Holztreppen, in: Bundesbaublatt, Heft 7, 1995,
sität Karlsruhe, Karlsruhe 1992, S. 49 ff. S. 548 f.
¬¬ Baupolizeiliche Bestimmungen über Feuerschutz, ¬¬ Ritter, F., Integrale Sicherheitskonzepte, in: Wissen-
Erlaß des Preußischen Ministers für Volkswohlfahrt, Forum 2010 Schutz von Kulturgut und historischen
Berlin 1925 (Nachdruck bei Geburtig, G., in: Baulicher Gebäuden, Aktuelle Ansprüche und integrale Sicher-
Brandschutz im Bestand – Brandschutztechnische heit, St. Gallen 16. Juni 2010, S. 41-52
Beurteilung vorhandener Bausubstanz) ¬¬ Seebach, J., Vorbeugender Brandschutz in Kirchen
¬¬ Deutsche Gesellschaft für Holzforschung (Hrsg.), Holz und Baudenkmalen, in: Der freiberufliche Restaurator,
Brandschutz Handbuch, München 3. Auflage 2009 Heft 2, 1987
¬¬ Emmerling, E., Reversibilität aus der Sicht des Res- ¬¬ Seehausen, K.-R., Bauordnungsrecht und Denkmal-
taurators in der Denkmalpflege, in: Arbeitsheft 11/1992 schutz, in: Denkmalpflege für Architekten und Ingeni-
des Sonderforschungsbereiches 315, Universität eure, hrsg. V. H. Thomas, Köln 2. Auflage 2004
Karlsruhe, Karlsruhe 1992, S. 37-47 ¬¬ Temme, H.-G., Bauordnungsrechtliche Forderun-
¬¬ Erler, K., Alte Holzbauwerke – Beurteilen und Sanie- gen bei der Modernisierung oder Umnutzung auch
ren, Berlin 3. Auflage 2004 denkmalgeschützter Gebäude, in: Deutsches Archi-
¬¬ Geburtig, G., Anlagentechnische Maßnahmen für den tektenblatt, Heft 11, Berlin November 1992, S. OST
Brandschutz bei Burgen und Schlössern, in: Burgen 463 – OST 470
und Schlösser, Heft 1, Braubach 2003, S. 36-41 ¬¬ Tomm, A., Rentmeister, O. u. Herrmann, U. Brand-
¬¬ Geburtig, G., Brandschutz im Baudenkmal – Grundla- schutz in denkmalgeschützten Gebäuden; Hrsg. und
gen; Berlin 2009 Vertrieb: Landesinstitut für Bauwesen und angewand-
¬¬ Geburtig. G., Brandschutz im Baudenkmal – Museen, te Bauschadensforschung Aachen, Aachen 1994
Veranstaltungsräume, Gaststätten und Hotels, Berlin ¬¬ VDI Berichte 718, Brandschutz in denkmalgeschützten
2010 Gebäuden, K. Günther, Hamburg 1989
¬¬ Geburtig, G., Brandschutz im Baudenkmal – Wohn- ¬¬ VdS (Hrsg.), Bestandsschutz und Brandschutz, Ta-
und Bürobauten, Berlin 2011 gungsband zum Seminar am 23. November 2005 in
¬¬ Geburtig, G., Baulicher Brandschutz im Bestand – Köln
Brandschutztechnische Beurteilung vorhandener ¬¬ Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundes-
Bausubstanz, Berlin 3. Auflage 2013 republik Deutschland (Hrsg.), Leitbild der Denkmal-
¬¬ Geburtig, G., Instandsetzungspraxis an der Herzogin- pflege - Zur Standortbestimmung der Denkmalpflege
Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, Stuttgart 2009 heute, Petersberg 2011
¬¬ Hilbert, G. S., Sammlungsgut in Sicherheit, Berlin ¬¬ Weiser, C., Die deutsche Feuerwehr. Handbuch für
3. Auflage 2002 das gesamte Feuerlöschwesen, Mainz 1855
¬¬ Hornung-Arnegg, W., Feuerwehrgeschichte. Brand- ¬¬ Wesche, J., Brandschutzkonzepte bei der Sanierung
schutz und Löschgerätetechnik von der Antike bis zur von Gebäuden und Denkmalschutz, in: B. Internati-
Gegenwart, Stuttgart 4. Auflage 1995 onales Brandschutz Seminar, Bd. I, Thema I., Hrsg.
¬¬ Kabat, S., Brandschutz in Baudenkmälern, Stuttgart/ VfdB, Karlsruhe 1990, S. 262-275
Berlin/Köln 1996 ¬¬ WTA (Hrsg.), Fachwerkinstandsetzung nach WTA XII:
¬¬ Kallenbach, W. et al., Brandschutz in Baudenkmälern Brandschutz von Fachgebäuden und Holzbauteilen,
und Museen, Arbeitsgruppe öffentlich rechtliche Ver- Merkblatt 8-12/D, Ausgabe 2012
sicherung im Verband der Sachversicherer eV. (Hrsg.),
2. Auflage 1982
22

6 Abbildungsnachweise

Titel TLDA / Sutter


S. 1 Abb.  1 TLDA / Sutter

S. 3 Abb.  1 LfDH / Kaiser

S. 4 Abb.  1, 2 Schubert Haman Dinkler Architekten; TLDA / Sutter

S. 5 Abb.  1, 2 TLDA / Sutter

S. 6 Abb.  1, 2 TLDA / Sutter

S. 7 Abb.  1 Geburtig, Weimar; TLDA / Sutter

S. 8 Abb.  1, 2 B & Z Architekten, Zülch

S. 10 Abb.  1, 2 TLDA / Sutter

S. 11 Abb.  1 TLDA / Sutter

S. 12 Abb.  1, 2 LfDH / Kaiser

S. 13 Abb.  1 TLDA / Sutter

S. 14 Abb.  1, 2 Thoms Lebensrettungseinrichtungen GmbH

S. 16 Abb.  1, 2 Geburtig, Weimar


S. 17 Abb.  1, 2 Geburtig, Weimar; TLDA / Sutter
S. 18 Abb.  1, 2, 3 Geburtig, Weimar
S. 19 Abb.  1, 2 Geburtig, Weimar
S. 20 Abb.  1, 2 Geburtig, Weimar

S. 23 Abb. 1 Frank Köhler


23

Arbeitsgruppenmitglieder aus den Landesdenkmalämtern

Baden-Württemberg Dipl.-Ing. Ulrike Roggenbuck-Azad


Bayern Dipl.-Ing. Julia Ludwar
Berlin Dipl.-Ing. Sybille Haseley
Brandenburg Dr. Ruth Klawun
Bremen Dipl.-Ing. Ottmar Struwe
Hamburg Dipl.-Ing. Albert Schett
Hessen Dr.-Ing. Roswitha Kaiser
Mecklenburg-Vorpommern Dr. Jan Schirmer
Niedersachsen Dipl.-Ing. Wiebke Dreeßen, Dr. Eckart Rüsch
NRW, Rheinland Dr. Dorothee Heinzelmann
NRW, Westfalen-Lippe Dipl.-Ing. Saskia Schöfer
Rheinland Pfalz Dr.-Ing. Markus Fritz-von Preuschen
Saarland Dr. Rupert Schreiber
Sachsen Dr. Ralf-Peter Pinkwart
Sachsen-Anhalt Dipl.-Ing. Tobias Breer
Schleswig-Holstein Dr. Berthold Köster
Thüringen Dr.-Ing. Heribert Sutter
24

7 Impressum
Herausgeber

c/o Landschaftsverband Westfalen-Lippe


(LWL)-Denkmalpflege
Vorsitzender:
Dr. Markus Harzenetter
Fürstenbergstraße 15
48147 Münster

Ansprechpartnerin:
Judith Sandmeier M.A.
Tel.: 0251 591-4103
Fax: 0251 591-4025
Email: judith.sandmeier@lwl.org

Fachberatung
Dr.-Ing. Architekt Gerd Geburtig, Weimar

Redaktion
Arbeitsgruppe Bautechnik:
Dr.-Ing. Markus Fritz-von Preuschen
(Sprecher der Arbeitsgruppe)
Dr. Ruth Klawun
Dipl.-Ing. Julia Ludwar
Dr.-Ing. Heribert Sutter

Copyright
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger
in der Bundesrepublik Deutschland

1. Auflage 2014

Gestaltung
Dipl.-Des. Anja Rothenbusch

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