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Praxissemester Lehramt L2
WISE 2019 / 20
Lehrpersonen: Riess
Schriftliche Unterrichtsplanung
Alisa Rizzo
L2; 3. Semester
Matrikelnummer: 35397867
1. Pädagogische Situation
2. Konzeption der Stunde
2.1 Einbettung der Stunde in die laufende Unterrichtseinheit
2.2 Bildungsstandards Hessen/Lehrplanbezug
2.3 Sachanalyse
2.4 Didaktische Überlegungen
2.5 Methodische Überlegungen
3. Kompetenzerweiterung
4. Verlaufsplanung
5. Anhang
6. Reflexion
7. Leitfaden
1. Pädagogische Situation
Der Unterricht findet in einer siebten Klasse der offenen Schule Waldau statt. Sie setzt sich
aus 13 Mädchen und 13 Jungen zusammen. Grundsätzlich lässt sich ein harmonischer
Umgang unter den Schüler*innen feststellen. Einige Schüler*innen fallen jedoch öfter
während des Unterrichts negativ auf, indem sie vorwitzige Bemerkungen machen oder sich
sehr mitteilungsbedürftig gegenüber ihrem Mitschüler*innen zeigen. Damit stören sie
gelegentlich das Unterrichtsgeschehen. Weiter befinden sich in der Klasse ein Schüler mit
diagnostiziertem ADHS und zwei weitere, die das schulische Angebot DAZ (Deutsch als
Zweitsprache) nutzten. Arbeitsaufträge müssen dadurch besonders verständlich formuliert
und erklärt werden. Jahrgangsübergreifende Regeln und Rituale, wie beispielsweise das
Verwenden des „Ruhezeichens“, erleichtern den Umgang mit Störungen im Unterricht. Bei
dem Ruhezeichen hebt die Lehrperson einen Arm hoch und zeigt ihre geöffnete Hand. Der
Zeigefinder ihrer anderen Hand liegt dabei auf ihrem geschlossenen Mund. Ein Großteil der
Klasse beteiligt sich sehr interessiert am Deutschunterricht, bringt Ideen ein und fördert
damit den weiteren Unterrichtsverlauf. Vor Allem ein Schüler fällt durch sein großes
Interesse am Mathematikunterricht auf, gleichermaßen lässt er sich in anderen
Unterrichtsfächern schwer begeistern. Der Deutschunterricht findet jeweils in den ersten
beiden Stunden montags und mittwochs statt, weshalb die Schüler*innen oft etwas Zeit
benötigen, um mental in der Schule anzukommen. In der OSW werden die Mobiltelefone der
Schüler*innen eingesammelt und für den Verlauf des Schulalltages in einem Schrank
verwahrt. Dies hat den Hintergrund, dass die Schüler*innen bereits beim Betreten des
Schulgeländes mit ihren Handys spielen, Fotos von Mitschülern machen und Nachrichten
während des Unterrichts versendet haben. Das Einsammeln soll die Konzentration der
Schüler*innen im Unterricht unterstützen. Für die folgende Unterrichtseinheit werden den
Schüler*innen digitale Medien in Form von Tablets zur Verfügung gestellt. Damit ist eine
vorherige Einweisung in das Thema des Urheberrechtes sinnhaft.
Durch die Methodenvielfalt, welche die Lehrkräfte im Unterricht offerieren, haben die
Schüler*innen individuell die Möglichkeit am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen. Um diese
aufrecht zu erhalten, wurde beschlossen für die Unterrichtseinheit sowohl theoretische, als
auch praktische Bearbeitungsmöglichkeiten zu offerieren. Außerdem wird auf das Konzept
der Schule eingegangen, indem die Arbeitsgruppen an ihren Gruppentischen orientiert sind.
Die Bearbeitung findet so im wechselwirkenden Austausch verschiedener Leistungsstärken
statt und alle Schüler*innen werden aktiviert.
2. Konzeption der Stunde
2.1 Einbettung der Stunde in die laufende Unterrichtseinheit
Stunde Inhalt
1.+2. Einstieg des Themas Urheberrechte
3.+4. Kennenlernen und Bearbeiten von Fotostorys
5.+6. Einstieg in den Arbeitsprozess der Erstellung eigener Fotostorys
7.+8. Erstellung einer Fotostory
9.+10. Präsentationen Evaluieren
Die wachsende Digitalisierung in allen Lebensbereichen kommt auch an den Schulen nicht
vorbei. Gerade junge Menschen sind digital häufig bereits schneller unterwegs als ältere
Generationen. Der Gebrauch von digitalen Medien bestimmt bei vielen Kindern den Alltag.
So werden die neusten Spiele heruntergeladen und Infos über „dies und das“ konsumiert
und vervielfacht. Die Bereicherung digitaler Medien hinsichtlich eines globalen
Informationsaustausches und seine spontanen Aktivierungsmöglichkeiten nutzen die jungen
Schüler*innen bereits, ohne es zu realisieren. Digitaler Konsum kann bereichernd genutzt
werden, muss dazu aber gelernt sein. Die Bildungsstätten sind demzufolge angehalten am
„Problem“ anzusetzen. Oft verbieten Schulen den Gebrauch von Smartphones und anderen
digitalen Medien der Schüler*innen. Dabei ist ein gelernter Umgang dessen wesentlich. Viele
der Kinder, die heute eingeschult werden, müssen Berufe von morgen ausüben, die noch
nicht existieren. Eine zeitgemäße Bildung ist demnach ein Muss für die kommenden
Lernenden und bestimmt über ihre Zukunft. Gerade durch den sozioökonomischen Status ist
es vielen Lernenden nicht möglich in ihrem privaten Leben den Umgang digitaler Medien zu
üben, bezieht man schließlich noch den wachsenden Migrationshintergrund der Gesellschaft
ein, entstehen digitale Analphabeten, denen es nicht möglich sein wird das Beste aus ihrem
Leben zu machen. Mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ leistet die
Kultusministerkonferenz 2016 einen wesentlichen Beitrag zum gelernten Umgang digitaler
Medien. In diesem Kontext wird verlangt, dass Schüler*innen von Beginn ihrer Zeit in der
Schule stetig erweiternd Kompetenzen erlernen, die es ihnen möglich machen sollen mit
dem Strom des digitalen Zeitalters mitzuhalten. Unterrichtsgestaltung sollen individuelle
Lernprozesse der Lernenden unterstützen und zur Eigenverantwortung auffordern. Weil der
Erwerb notwendiger Kompetenzen für ein digitales Leben sehr umfangreich ist, wird
Fächerübergreifend für die Schulen gedacht. Lehrer*innen sollen künftig Lernprozesse
unterstützen, indem sie als Lernbegleiter fungieren. Die Rolle der Lehrkräfte wird demnach
bewusst in den Hintergrund gestellt, um Schüler*innen die Chance des
eigenverantwortlichen Lernens zu offerieren, ganz nach dem Motto „Lerning by Doing“.
Unterstützend zum zukunftsorientierten, digitalen Lernen wurden sechs Kompetenzbereiche
formuliert, die jedes einzelne Schulfach mit seinen individuellen Zugängen leisten soll.
Digitale Medien sind so präsent, wie nie. Gerade die junge Generation wächst in die Welt
des digitalen Konsums hinein, ohne sich dessen Folgen bewusst zu sein. Entscheiden für
das Thema des Kurzprojektes war eine digitale Umfrage, die die Lernenden nach ihren
Interessen gefragt hat. Das Gestalten der Unterrichtseinheit an den Interessen der
Lernenden anzupassen soll die Motivation steigern.
Die Einstiegsphase beginnt zu Nächst mit einer Form der ABC Methode nach Birkenbihl, bei
der Worte nach den Buchstaben des Alphabets bezüglich eines Ausgewählten Themas
Schlagwortartig genannte werden sollen (vgl. Birkenbihl, 2018). Das Impulswort „Fotostory“
wird wie bei einer Mindmap in die Mitte der Tafel geschrieben, um es später zwischen den
anderen Wörtern gut erkennen zu können. Die Methode fungiert vor Allem als spielerischer
Akt der Wissensstands Überprüfung. Da bei dieser Methode Schlagwörter abgefragt werden,
müssen die Lernenden schnell und gleichzeitig kreativ sein, um Dopplungen zu vermeiden.
Um von der gesamten Lerngruppe eine Rückmeldung zu erhalten, geht die ABC- Runde die
Sitzreihen entlang. Die Bearbeitung der Fotostory in der Arbeitsphase soll den Schüler*innen
ein Gefühl für sinnhaftes Verwenden von Text und Bild geben. Sie sollen sich anschließend
mit einer weiteren Partnergruppe zusammenfinden, um den Rahmen der
Deutungsmöglichkeit besser erfassen zu können und sich zu ihren Ideen positionieren, um
eine Vorstellung für ihren eigenen kreativen Prozess zu entwickeln.
Die zweite Unterrichtsstunde dient bereits der Vorbereitung auf die Entstehung der
Fotostorys. Mit dem frühzeitigen offerieren der Kurzgeschichte wird den Schüler*innen
transparent gemacht, worauf sich der folgende Kreativauftrag beziehen wird. Da die
Schüler*innen im Folgenden Auftrag Fragen hinsichtlich des Textes der Kurzgeschichte
beantworten sollen und in folgenden Stunden die Tablets nutzen werden, um Fotos
entstehen zu lassen, wurde entschieden, die Kurzgeschichte auf Arbeitsblätter zu drucken.
Somit wird den Schüler*innen ein flexibles Arbeiten ermöglicht. Da die Schüler*innen bereits
aus täglichen Chatgesprächen den Ablauf des digitalen Schreibens und Kommentierens
kennen, wurde auf der Plattform Googledrive ein Chat eingeführt. Unter anonymisierten
Benutzernamen kommentieren die Schüler*innen in Partnerarbeit Fragen zur Darstellbarkeit
der Kurzgeschichte. Das Kommentieren verläuft öffentlich unter den anonymisierten
Benutzernamen und soll anregend Ideen für die Umsetzung eines Storyboards bieten.
Der Unterricht wird beendet mit einer ausgewählten Reflexionsfrage für das Lerntagebuch
der Schüler*innen. Die Schüler*innen kennen dies bereits aus der ersten Doppelstunde. Es
dient ihnen zur Überprüfung des Arbeitens an ihren Kompetenzen.
3. Kompetenzerweiterung
Die Lernenden erweitern in dieser Unterrichtsstunde ihre Kompetenzen des
Schreibens, indem sie in einer digitalen Schreibarbeit Texte für eine
Fotostory interpretieren.
Außerdem erweitern die Lernenden ihre Kompetenzen des Redens und
Zuhörens, indem sie Stellung hinsichtlich ihrer Entscheidung der
Ausarbeitung nehmen und ihr Arbeiten in Gruppen stetige Absprachen
voraussetzt.
5. Anhang
Was hast Du heute zum ersten Mal gemacht? Was beherrschst Du schon gut? Was
möchtest Du noch lernen?
In welchen Bereichen war Teamarbeit besonders wichtig und warum?
Welche Verantwortung war mit deinen heutigen Tätigkeiten verbunden? Was
passiert, wenn Du diese Verantwortung nicht ernst nimmst?
Wie unterscheidet sich Deine Arbeit von der Arbeit deiner Mitschüler*innen?
Hättest du eine Aufgabe lieber allein gemacht? Begründe deine Entscheidung
6. Literatur
Digitale Textkompetenz. Ein theoretisches wie empirisches Forschungsdesiderat im
deutschdidaktischen Fokus. V. Frederking & A. Krommer, Erlangen-Nürnberg 2019
http://www.deutschdidaktik.phil.fau.de/Dokumente/frederking-krommer-2019-digitale-
textkompetenzpdf.pdf
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2018/
Digitalstrategie_2017_mit_Weiterbildung.pdf
https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThemen/DSGVO/DSVGO_node.html