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ZLB Referat Schulpraktische Studien

Praxissemester Lehramt L2

Flankierende Veranstaltung Deutsch

WISE 2019 / 20

Lehrpersonen: Riess

Schriftliche Unterrichtsplanung

Alisa Rizzo

L2; 3. Semester

Matrikelnummer: 35397867

Steinweg 27, 34117 Kassel


Inhaltsverzeichnis

1. Pädagogische Situation
2. Konzeption der Stunde
2.1 Einbettung der Stunde in die laufende Unterrichtseinheit
2.2 Bildungsstandards Hessen/Lehrplanbezug
2.3 Sachanalyse
2.4 Didaktische Überlegungen
2.5 Methodische Überlegungen
3. Kompetenzerweiterung
4. Verlaufsplanung
5. Anhang
6. Reflexion
7. Leitfaden
1. Pädagogische Situation

Der Unterricht findet in einer siebten Klasse der offenen Schule Waldau statt. Sie setzt sich
aus 13 Mädchen und 13 Jungen zusammen. Grundsätzlich lässt sich ein harmonischer
Umgang unter den Schüler*innen feststellen. Einige Schüler*innen fallen jedoch öfter
während des Unterrichts negativ auf, indem sie vorwitzige Bemerkungen machen oder sich
sehr mitteilungsbedürftig gegenüber ihrem Mitschüler*innen zeigen. Damit stören sie
gelegentlich das Unterrichtsgeschehen. Weiter befinden sich in der Klasse ein Schüler mit
diagnostiziertem ADHS und zwei weitere, die das schulische Angebot DAZ (Deutsch als
Zweitsprache) nutzten. Arbeitsaufträge müssen dadurch besonders verständlich formuliert
und erklärt werden. Jahrgangsübergreifende Regeln und Rituale, wie beispielsweise das
Verwenden des „Ruhezeichens“, erleichtern den Umgang mit Störungen im Unterricht. Bei
dem Ruhezeichen hebt die Lehrperson einen Arm hoch und zeigt ihre geöffnete Hand. Der
Zeigefinder ihrer anderen Hand liegt dabei auf ihrem geschlossenen Mund. Ein Großteil der
Klasse beteiligt sich sehr interessiert am Deutschunterricht, bringt Ideen ein und fördert
damit den weiteren Unterrichtsverlauf. Vor Allem ein Schüler fällt durch sein großes
Interesse am Mathematikunterricht auf, gleichermaßen lässt er sich in anderen
Unterrichtsfächern schwer begeistern. Der Deutschunterricht findet jeweils in den ersten
beiden Stunden montags und mittwochs statt, weshalb die Schüler*innen oft etwas Zeit
benötigen, um mental in der Schule anzukommen. In der OSW werden die Mobiltelefone der
Schüler*innen eingesammelt und für den Verlauf des Schulalltages in einem Schrank
verwahrt. Dies hat den Hintergrund, dass die Schüler*innen bereits beim Betreten des
Schulgeländes mit ihren Handys spielen, Fotos von Mitschülern machen und Nachrichten
während des Unterrichts versendet haben. Das Einsammeln soll die Konzentration der
Schüler*innen im Unterricht unterstützen. Für die folgende Unterrichtseinheit werden den
Schüler*innen digitale Medien in Form von Tablets zur Verfügung gestellt. Damit ist eine
vorherige Einweisung in das Thema des Urheberrechtes sinnhaft.
Durch die Methodenvielfalt, welche die Lehrkräfte im Unterricht offerieren, haben die
Schüler*innen individuell die Möglichkeit am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen. Um diese
aufrecht zu erhalten, wurde beschlossen für die Unterrichtseinheit sowohl theoretische, als
auch praktische Bearbeitungsmöglichkeiten zu offerieren. Außerdem wird auf das Konzept
der Schule eingegangen, indem die Arbeitsgruppen an ihren Gruppentischen orientiert sind.
Die Bearbeitung findet so im wechselwirkenden Austausch verschiedener Leistungsstärken
statt und alle Schüler*innen werden aktiviert.
2. Konzeption der Stunde
2.1 Einbettung der Stunde in die laufende Unterrichtseinheit

Stunde Inhalt
1.+2. Einstieg des Themas Urheberrechte
3.+4. Kennenlernen und Bearbeiten von Fotostorys
5.+6. Einstieg in den Arbeitsprozess der Erstellung eigener Fotostorys
7.+8. Erstellung einer Fotostory
9.+10. Präsentationen Evaluieren

2.2 Recht und Pflicht im Rahmen digitalen Unterrichts

Die Kultusministerkonferenz nennt im Kontext ihrer Digitalisierungsstrategie 2016 rechtliche


Rahmenbedingungen, die den Umgang mit digitalen Medien in öffentlichen
Bildungseinrichtungen darstellen. Die Rede ist von Datenschutz, Persönlichkeits- und
Urheberrecht, Jugendmedienschutz und dem Ausbau von Infrastruktur. So beschreibt die
KMK den Staat und die Länder in der Pflicht, Bildungseinrichtungen inhaltlich auszustatten
und bezüglich einer wandelnden Gesellschaft, Unterrichtsmaterial- und Methoden
anzupassen. Eltern und Erziehungsberechtigte haben zwar das Recht ihre Meinung
gegenüber den Bildungsstätten zu äußern, werden aber angehalten das Schulsystem aktiv
zu unterstützen, um dem Fortschritt unterstützend beizutragen. Dazu sollen laut KMK
Möglichkeiten des Mitwirkens in Gremien und Konferenzen angeboten werden. Durch
unterschiedliche Gesetzgebungen verschiedener Länder werden Einigungen über Rechte
und Pflichten der Lehrkräfte schwierig zu vereinbaren. Dennoch deutet die KMK an, dass
Lehrkräfte künftig eine Veränderung ihrer Arbeitssituation erwarten dürfen, auch in Hinblick
auf den Umgang mit sensiblen Daten im Netz. Die europaweite Datenschutz-
Grundverordnung schützt Privatsphären und persönliche Daten. Lehrkräfte sollten
dahingehend zum Einen bei den Schüler*innen ein Bewusstsein schaffen, wie im Internet mit
den persönlichen Daten umgegangen werden soll. Zum Anderen sollten sie sich auch
verpflichtet die Sicherheit im Netz zu garantieren. Dies wird durch den
Mediennutzungsvertrag gewährleistet, da er die Handlungen der Schüler*innen während der
Ausarbeitung der Aufgabe auf bestimmte Aktionen beschränkt. Dadurch wird das Risiko
gemindert, das Schüler*innen gefährdete Webseiten besuchen oder anderweitig den
sicheren Umgang mit dem digitalen Medium unterbinden (Bundesministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz, 2016).
2.3 Sachanalyse

Die wachsende Digitalisierung in allen Lebensbereichen kommt auch an den Schulen nicht
vorbei. Gerade junge Menschen sind digital häufig bereits schneller unterwegs als ältere
Generationen. Der Gebrauch von digitalen Medien bestimmt bei vielen Kindern den Alltag.
So werden die neusten Spiele heruntergeladen und Infos über „dies und das“ konsumiert
und vervielfacht. Die Bereicherung digitaler Medien hinsichtlich eines globalen
Informationsaustausches und seine spontanen Aktivierungsmöglichkeiten nutzen die jungen
Schüler*innen bereits, ohne es zu realisieren. Digitaler Konsum kann bereichernd genutzt
werden, muss dazu aber gelernt sein. Die Bildungsstätten sind demzufolge angehalten am
„Problem“ anzusetzen. Oft verbieten Schulen den Gebrauch von Smartphones und anderen
digitalen Medien der Schüler*innen. Dabei ist ein gelernter Umgang dessen wesentlich. Viele
der Kinder, die heute eingeschult werden, müssen Berufe von morgen ausüben, die noch
nicht existieren. Eine zeitgemäße Bildung ist demnach ein Muss für die kommenden
Lernenden und bestimmt über ihre Zukunft. Gerade durch den sozioökonomischen Status ist
es vielen Lernenden nicht möglich in ihrem privaten Leben den Umgang digitaler Medien zu
üben, bezieht man schließlich noch den wachsenden Migrationshintergrund der Gesellschaft
ein, entstehen digitale Analphabeten, denen es nicht möglich sein wird das Beste aus ihrem
Leben zu machen. Mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ leistet die
Kultusministerkonferenz 2016 einen wesentlichen Beitrag zum gelernten Umgang digitaler
Medien. In diesem Kontext wird verlangt, dass Schüler*innen von Beginn ihrer Zeit in der
Schule stetig erweiternd Kompetenzen erlernen, die es ihnen möglich machen sollen mit
dem Strom des digitalen Zeitalters mitzuhalten. Unterrichtsgestaltung sollen individuelle
Lernprozesse der Lernenden unterstützen und zur Eigenverantwortung auffordern. Weil der
Erwerb notwendiger Kompetenzen für ein digitales Leben sehr umfangreich ist, wird
Fächerübergreifend für die Schulen gedacht. Lehrer*innen sollen künftig Lernprozesse
unterstützen, indem sie als Lernbegleiter fungieren. Die Rolle der Lehrkräfte wird demnach
bewusst in den Hintergrund gestellt, um Schüler*innen die Chance des
eigenverantwortlichen Lernens zu offerieren, ganz nach dem Motto „Lerning by Doing“.
Unterstützend zum zukunftsorientierten, digitalen Lernen wurden sechs Kompetenzbereiche
formuliert, die jedes einzelne Schulfach mit seinen individuellen Zugängen leisten soll.

Da der Deutschunterricht die Chance ermöglicht an den direkten Lebenswelten der


Lernenden anzuknüpfen, kann dies motivational genutzt und ausgeschöpft werden. Da sich
die Unterrichtsstunde zuvor bereits mit dem kritischen Umgang von Urheberrechten
beschäftigt hat, wird in dieser Stunde der Bezug am Interesse der Schüler fortgesetzt.
Entscheiden für das Thema des Kurzprojektes war eine digitale Umfrage, welche die
Schüler*innen in ihrer Selbstbestimmt und Entscheidungskraft unterstützt hat. Das Thema
Fotostorys ermöglicht den Schüler*innen das Lernen durch digitales Schreiben. Volker
Frederking und Axel Krommer schreiben in einem Forschungsdesiderat über die digitale
Textkompetenz, dass durch digitales Schreiben ein umfassenderes Verständnis von Wort
und Text möglich sei. Da digitale Texte in der Regel aus unterschiedlichen Zeichen
bestehen, sprechen sie bei jedem Empfänger individuelle Wahrnehmungskanäle an. Das
Verständnis über einen digitalen Text ist demnach Empfangsbedingt und wird vom Leser so
verstanden, wie interpretiert (vgl. Frederking & Krommer, 2019). Bei handschriftlichen Texten
besteht durchaus die Möglichkeit des Herauslesens von Emotionen und Stimmungsbildern.
Das digitale Gestalten von Fotostorys fordert daher ein umfassendes Erklärungs- und
Verständnisvermögen, um es für Empfänger gut zu konzipieren. Die Lernenden werden dazu
aufgefordert Fotos zu analysieren und mit einem passenden Text zu versehen. Durch
unterschiedliche Voraussetzungen und soziale Hintergründe, werden die Lernenden eine
Vielfalt an Möglichkeiten des Interpretierens erkennen und ihren Horizont des Formulierens
erweitern können. Die souveräne Anwendung digitaler Texte gehört zu den Kompetenzen,
über die die Schüler*innen verfügen müssen. So lernen sie, laut Frederking & Krommer, die
mit einem Text verbundenen Absichten zu erfassen und einzuschätzen (vgl. 2019). „Die
Fähigkeit, digitale Textsorten bzw. Gattungen und die damit verbundenen Kompetenzen zu
kennen ist deshalb so wichtig, weil sich die Gegenstandsbereiche diverser Textsorten in den
sozialen Medien sehr stark überlappen und ohne explizite Kennzeichnungen bleiben“
(Frederking &Krommer S. 8, 2019). Schüler und Schülerinnen erfahren die angehende
Schlüsselkompetenz dessen, verdeckte und offene Intentionen eines digitalen Textes, zu
erkennen und könnten somit erweiternd wahre von falschen Informationen einer sich
ausbreitenden digitalen Medienkultur analysieren. Grundsätzlich eröffnet der Umgang mit
digitalen Medien im Unterricht und dem bewussten Einsatz dessen beim Lösen von
Aufgaben viele weitere Felder, wobei auch an bereits vorhandene Wissensprozesse
angeknüpft wird, was die Sprach- und Literaturwissenschaftlerinnen Franken und Pertzel in
der Zeitschrift „Praxis Deutschunterricht“ unter dem Artikel „Digital ist besser?! - Über
digitales Schreiben im Deutschunterricht“ verdeutlichen (vgl. Pertzel, Franken, 2019). Das
digitale Schreiben bringt Vor- als auch Nachteile mit sich. Arbeitsaufträge im
Deutschunterricht können auch auf dem digitalen Weg bearbeitet werden, wenn zum
Beispiel Aufgaben in einem Schreibdokument verfasst sind oder Schüler*innen ihre
Lernzettel digital formulieren. Schüler*innen selbst sprächen hier von der Flexibilität, die
Vorteile verschaffe, da man kopieren und flexibel löschen kann und auch Informationen
innerhalb des Geschriebenen verändern oder erweitern kann. Zudem locke der multimediale
Einsatz bei der Wissensaneignung, da verschiedenste Medien gleichzeitig miteinbezogen
werden können und dies, ohne Unmengen an Material zu benötigen, da das Gerät selbst als
einziges ausreicht, um beispielsweise YouTube und Word gleichzeitig nutzen zu können.
Verschiedenste Schlüsselkompetenzen können beim bewusst reflektierten Einsatz geschult
werden, wie zum Beispiel der Effekt des gleichzeitigen Nutzens verschiedener Textualitäten,
da hier zum einen Selbstständigkeit und zum anderen ein Nachhaltigkeitsbewusstsein
ausgeprägt werden kann.

2.4 Didaktische Überlegungen

Digitale Medien sind so präsent, wie nie. Gerade die junge Generation wächst in die Welt
des digitalen Konsums hinein, ohne sich dessen Folgen bewusst zu sein. Entscheiden für
das Thema des Kurzprojektes war eine digitale Umfrage, die die Lernenden nach ihren
Interessen gefragt hat. Das Gestalten der Unterrichtseinheit an den Interessen der
Lernenden anzupassen soll die Motivation steigern.

Der Deutschunterricht wurde folglich einer kritischen Einweisung in die Urheberrechte


geplant, und baut nun erweiternd mit dem Einstieg in die Fotostorys auf. Um den
Schüler*innen neue Inspirationen der kreativen Schreibarbeit darzubieten, wird diese Stunde
einführend in das Kurzprojekt der Erstellung von Fotostorys dienen. Die Stunde wird mit
Anschluss an die Lebenswelten und Interessen der Schüler*innen geplant, um das
Verständnis und Interesse positiv zu bedingen. Weiter sollen sie ihre Selbstwirksamkeit als
vollwertiges Mitglied einer Gruppe erfahren. Im Vordergrund dieser Unterrichtseinheit stehen
Teamfähigkeit, und Wissen erschließendes Schreiben. Bei dem Wissen erschließenden
Schreiben setzt zunächst der Prozess der Strategieermittlung ein, während sich der Schüler
oder die Schülerin überlegt, wie sie den zu formulierenden Text nun plant zu schreiben.
Während des Schreibens selbst entwickelt sich, durch zum Beispiel die
Formulierungsfindung, der Horizont der Erkenntnisgewinnung, da der oder die Schreibende
inhaltliche Informationen verknüpft und vorhandene Fragen möglicherweise selbst
beantworten kann. Dies fördert die Problemlösefähigkeit (vgl. Dahmen 2011). Für diese
Kompetenzen wird die Fähigkeit der Beobachtungsgabe in ein Mischverhältnis zur Kreativität
gesetzt.
Handlungs- und Projektorientierung sind wichtige Unterrichtsprinzipien.
Die Unterrichtseinheit ist projekteinsteigend aufgebaut. Im Mittelpunkt der Einheit stehen
neben dem Analysieren von unterschiedlichen Fotostorys, der selbstständige Umgang der
Schüler*innen mit Tablets und die Arbeit in Kooperationen miteinander. Die kreative,
handlungsorientierte Arbeit in Gruppen erfordert viel Organisationsgeschick und Absprachen,
ist aber durch den hohen Aktionscharakter für die Jugendlichen besonders motivierend.
Um die Vielfältigkeit der möglichen Sprach- und Gedankentexten von Fotostorys zu
erläutern, wurde überlegt eine Gegenüberstellung von zwei Fotostorys zu erarbeiten. Es
wurde sich dennoch für einen alternativen Arbeitsauftrag entschieden, in dem die Lernenden
nur eine Fotostory zur Bearbeitung erhalten. In der zu bearbeitenden Fotostory wurden die
Texte aus den Gedanken –und Sprachfeldern gelöscht, um sie von den Schüler*innen
interpretieren zu lassen. Dies hat zu Gleich den positiven Effekt, dass die Lernenden, neben
dem Text auch den Raum verschiedener Deutungen von Bildern erfahren und soll den Fokus
auf Details setzen.
Es wurde ebenfalls überlegt, die Kurzgeschichte erst in der kommenden Doppelstunde, mit
dem Auftrag der Gestaltung zur Fotostory zu offerieren. Um den Schüler*innen aber
genügen Zeit für den kreativen Arbeitsprozess bieten zu können, wird die Kurzgeschichte in
dieser Stunde bereits eingeführt und unter verschiedenen Fragestellungen bearbeitet. Diese
Fragestellungen werden in den folgenden Doppelstunden als Stütze der kreativen
Gestaltung dienen. Da von den Schüler*innen in dieser Doppelstunde eine aktive und
konzentrierte Teilnahme am Unterricht erwartet wird, wurde in den Verlaufsplan eine
Bewegungspause eingearbeitet.

2.5 Methodische Überlegungen

Die Einstiegsphase beginnt zu Nächst mit einer Form der ABC Methode nach Birkenbihl, bei
der Worte nach den Buchstaben des Alphabets bezüglich eines Ausgewählten Themas
Schlagwortartig genannte werden sollen (vgl. Birkenbihl, 2018). Das Impulswort „Fotostory“
wird wie bei einer Mindmap in die Mitte der Tafel geschrieben, um es später zwischen den
anderen Wörtern gut erkennen zu können. Die Methode fungiert vor Allem als spielerischer
Akt der Wissensstands Überprüfung. Da bei dieser Methode Schlagwörter abgefragt werden,
müssen die Lernenden schnell und gleichzeitig kreativ sein, um Dopplungen zu vermeiden.
Um von der gesamten Lerngruppe eine Rückmeldung zu erhalten, geht die ABC- Runde die
Sitzreihen entlang. Die Bearbeitung der Fotostory in der Arbeitsphase soll den Schüler*innen
ein Gefühl für sinnhaftes Verwenden von Text und Bild geben. Sie sollen sich anschließend
mit einer weiteren Partnergruppe zusammenfinden, um den Rahmen der
Deutungsmöglichkeit besser erfassen zu können und sich zu ihren Ideen positionieren, um
eine Vorstellung für ihren eigenen kreativen Prozess zu entwickeln.
Die zweite Unterrichtsstunde dient bereits der Vorbereitung auf die Entstehung der
Fotostorys. Mit dem frühzeitigen offerieren der Kurzgeschichte wird den Schüler*innen
transparent gemacht, worauf sich der folgende Kreativauftrag beziehen wird. Da die
Schüler*innen im Folgenden Auftrag Fragen hinsichtlich des Textes der Kurzgeschichte
beantworten sollen und in folgenden Stunden die Tablets nutzen werden, um Fotos
entstehen zu lassen, wurde entschieden, die Kurzgeschichte auf Arbeitsblätter zu drucken.
Somit wird den Schüler*innen ein flexibles Arbeiten ermöglicht. Da die Schüler*innen bereits
aus täglichen Chatgesprächen den Ablauf des digitalen Schreibens und Kommentierens
kennen, wurde auf der Plattform Googledrive ein Chat eingeführt. Unter anonymisierten
Benutzernamen kommentieren die Schüler*innen in Partnerarbeit Fragen zur Darstellbarkeit
der Kurzgeschichte. Das Kommentieren verläuft öffentlich unter den anonymisierten
Benutzernamen und soll anregend Ideen für die Umsetzung eines Storyboards bieten.
Der Unterricht wird beendet mit einer ausgewählten Reflexionsfrage für das Lerntagebuch
der Schüler*innen. Die Schüler*innen kennen dies bereits aus der ersten Doppelstunde. Es
dient ihnen zur Überprüfung des Arbeitens an ihren Kompetenzen.

3. Kompetenzerweiterung
 Die Lernenden erweitern in dieser Unterrichtsstunde ihre Kompetenzen des
Schreibens, indem sie in einer digitalen Schreibarbeit Texte für eine
Fotostory interpretieren.
 Außerdem erweitern die Lernenden ihre Kompetenzen des Redens und
Zuhörens, indem sie Stellung hinsichtlich ihrer Entscheidung der
Ausarbeitung nehmen und ihr Arbeiten in Gruppen stetige Absprachen
voraussetzt.

4. Verlaufsplanung „Kennenlernen und Bearbeitung von Fotostorys“

Zeit Phase Lernziel Methode Material


25 Einstieg > Die Lernenden äußern ABC Methode Tafel
nacheinander Schlagworte, nach Birkenbihl
beginnend mit dem Buchstaben im
A,B,C,.. des Alphabets, zum
Thema Fotostory
>LiV notiert an der Tafel und Plenum
bespricht die Schlagworte
anschließend in der Gruppe
>Die Lernenden bekommen Tablets,
jeweils zu zweit ein Tablet Einschreibeschlüssel
ausgeteilt und melden sich mit
einem Einschreibschlüssel auf
einer Schulinternen PA
Internetplattform an Fotostory
>Den Lernenden wird eine
Fotostory mit leeren Gedanken-
und Sprechblasen dargestellt
15 Arbeitsphase >Die Lernenden interpretieren PA Tablets
Sprech-und Gedankentexte zu Hochgeladene
den Fotos der Fotostory Fotostory
miteinander
15 Ergebnissicherung >Die Lernenden setzen sich GA Tablets
jeweils mit einer zweiten Hochgeladene
Partnergruppe zusammen und Fotostorys
reflektieren über die
entschiedene Versprachlichung
>Reflexion der Bearbeitung und Plenum
Stellungnahme:
„Für welche Aussagen habt ihr
euch entschieden und warum?“
„Was war schwer?“
„Gab es Momente wo ihr euch
einig wart?“
„Hättet ihr noch andere Fotos
hinzugefügt, wenn ihr die
Möglichkeit gehabt hättet?“
5 Bewegungspause
15 2. Einstieg >Gemeinsames Reflektieren Plenum Tafel mit
und ergänzen über die Schlagworten der
bearbeitete Fotostory ABC-Runde
rückblickend auf den ABC-
Einstieg Arbeitsblätter mit der
>Kennenlernen der Kurzgeschichte
Kurzgeschichte „Spaghetti für
zwei“
8 2. Arbeitsphase >Die Lernenden gehen wieder PA online in Fragestellung auf
in ihre Partnergruppe und Kooperation der der Plattform
bearbeiten online anderen Gruppen Beamer
Fragestellungen zur „Chat-ähnlich“ Leinwand
Darstellbarkeit der
Kurzgeschichte „Spaghetti für
zwei“ über Googledrive
8 2. >Reflexion der Stunde mit Hilfe EA Reflexionsfragen
Ergebnissicherung von Reflexionsfragen Lerntagebuch Beamer
Leinwand
Papier und Stifte

5. Anhang

Fragestellungen der 2. Arbeitsphase

 Wie stehen die Figuren der Geschichte zueinander?


 Was könnte sich im Hintergrund der Geschichte abspielen?
 Wenn du die Augen schließt und an die Geschichte denkst, was für ein Bild fällt dir
spontan dazu ein?
 Wer hat die Situation eventuell noch mitbekommen?
 Was für Gefühle und Emotionen könnten die Figuren der Geschichte haben?
 Welche Gedanken oder Aussagen lassen sich interpretieren?

Reflexionsfragen der 2. Ergebnissicherung

 Was hast Du heute zum ersten Mal gemacht? Was beherrschst Du schon gut? Was
möchtest Du noch lernen?
 In welchen Bereichen war Teamarbeit besonders wichtig und warum?
 Welche Verantwortung war mit deinen heutigen Tätigkeiten verbunden? Was
passiert, wenn Du diese Verantwortung nicht ernst nimmst?
 Wie unterscheidet sich Deine Arbeit von der Arbeit deiner Mitschüler*innen?
 Hättest du eine Aufgabe lieber allein gemacht? Begründe deine Entscheidung

6. Literatur
Digitale Textkompetenz. Ein theoretisches wie empirisches Forschungsdesiderat im
deutschdidaktischen Fokus. V. Frederking & A. Krommer, Erlangen-Nürnberg 2019
http://www.deutschdidaktik.phil.fau.de/Dokumente/frederking-krommer-2019-digitale-
textkompetenzpdf.pdf

Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. Sekretariat der


Kultusministerkonferenz, Berlin 2016

https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2018/
Digitalstrategie_2017_mit_Weiterbildung.pdf

Bundesministerium der Justiz und für Verbaucherschutz

https://www.bmjv.de/DE/Themen/FokusThemen/DSGVO/DSVGO_node.html

Grundelemente der Textproduktion. Dahmen, Maria 2011

Birkenbihls Denkwerkzeuge: gehirn-gerecht zu mehr Intelligenz und Kreativität. V. F.


Birkenbihl, München. Mvg Verlag. 2018

Digital ist besser?! - Über digitales Schreiben im Deutschunterricht“ Pertzel &


Franken. 2019

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