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Technische Universität Dresden

Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften


Institut für Slavistik

Allgemeine Kasusgrammatik
Referatverschriftlichung

Dozent: Prof. Dr. Holger Kuße

Referent: Martin Hennig

Immatrikultaionsnr.: 2928073

Datum: 02.12.2010

1
2
Inhaltsverzeichnis

1. Die Entwicklung der Kasusgrammatik 3

2. Semantische Rollen (1968a)


2.1. Agentiv
2.2. Instrumental
2.3. Dativ
2.4. Faktitiv
2.5. Lokativ
2.6. Objektiv

3. Sprachübergreifende Prinzipien

4. Literaturverzeichnis

Anhang

3
1. Die Entwicklung der Kasusgrammatik

4
2. Semantische Rollen
2.1 Agentiv
Di

2.2 Lernvoraussetzungen des Lehrers


Ich unterrichte die Klasse im Schuljahr 2008/09 für etwa 80 Unterrichtsstunden im Fach
Deutsch und in diesem Schuljahr mit einer Unterrichtsstunde in der Woche in diesem Fach.
Die Klasse zeigt meist ein reges Interesse an unseren gemeinsamen
Deutschunterrichtsstunden. Bislang habe ich in diesem Schuljahr eine fächerübergreifende
Unterrichtseinheit zum Thema „Wir ins Europa“ durchgeführt. Inhalte des Deutsch-,
Sachunterricht- und Kunstunterrichtes fanden dort ihren Einfluss. In den kommenden Wochen
wird eine weitere fächerübergreifende Unterrichtseinheit zum Thema Verkehrserziehung
stattfinden. Hierbei wird der Deutschunterricht eng mit dem Sachunterricht verbunden.
Häufig erarbeite ich mit den Kindern verschiedene Themen szenisch, durch Stationsarbeiten,
oder Werkstätten, sodass sie jene Unterrichtsmethoden durch mich gewohnt sind. Leider
unterrichte ich in diesem Schuljahr mit sehr geringer Stundenzahl in der Klasse, sodass der
Einfluss durch meine offenen Unterrichtsformen sehr stark zurückging. Traurig stimmt mich,
dass dies bereits nach vier Wochen an den Kindern zu wahrzunehmen ist. Bei der Werkstatt
zum Thema „Wir in Europa“ zeigte sich ihr Verlangen nach einer „Führungsperson“ und ihr
starker Wille „an die Hand genommen zu werden“, wobei sie Ende des letzten Schuljahres
noch unglaublich selbstständig arbeiteten.

Auch mittels Wochenpläne wurden gezielte Recherchen selbstständig in unserem


Computerpool der Schule durchgeführt, im Word Fehler entdeckt oder an außerschulischen
Orten verschiedene Texte verschriftet bzw. eigene Theaterstücke zu selbst gewählten
Märchen aufgenommen. So auch eine Geschichte namens „Vom Blau, das teilen lernte
(Rudolf Seitz)“, die den Kunst- und Deutschunterricht verband. Diese Unterrichtseinheit
beschäftigte sich im wesentlichen mit dem sinnverstehenden Lesen, dem laute Vorlesen, dem
Aufführen eines Theaterstücks nach der Geschichte und eine künstlerische Umsetzung dieser
mit einer anschließenden Präsentation, wie Farbe früher hergestellt wurde.

2.3 Organisatorische Voraussetzungen


Bereits vor dem Unterricht werde ich die Stationen vorbereiten. Die Schüler finden an ihrer
nächsten Station ihr „Forscherhefter“ vor und setzen sich an diesen Platz.

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Station 5 wurde wegen der Geräuschkulisse aus dem Klassenraum ausgelagert und in den Flur
verlagert. Die Kinder wurden bereits zu Beginn des Schuljahres über das Verhalten im Flur
während des Unterrichts belehrt. Da wir den Flur inzwischen nicht selten nutzen, sind ihnen
die Regeln für das dortige Arbeiten weitgehend vertraut.
Als Übersicht für den Lehrer dienen sogenannte Ampeln, die an den Stationen stehen. Diese
Ampeln sind mit einem grünen und roten Streifen beklebte Toilettenpapierrollen. Steht die
Ampel so, dass der obere Streifen rot ist, benötigen die Schüler Hilfe. Festgelegt wurde, dass
die Ampeln erst bei „Notfällen“ umgedreht werden dürfen, d. h. wenn innerhalb der Gruppe
keine Lösung gefunden werden kann. Ausrufe wie: „Wir kommen nicht weiter!“ oder ein
andauerndes Melden bleiben somit aus. Dieses Ritual habe ich bereits Mitte des Schuljahres
eingeführt. Es wurde von den Kindern schnell angenommen. Außerdem zeigte sich, dass die
Schüler Ehrgeiz entwickelten, die Probleme untereinander zu lösen und ernsthaft enttäuscht
waren, wenn sie einen „Notfall melden“, d. h. die Ampel umdrehen mussten.
Weitere organisatorische Voraussetzungen sind folgende notwendige Materialien für die
einzelnen Stationen:

Station Material

1. Kannst du mich hören? - CD-Player mit Adapter


- 3 Kopfhörer
- Hörspiel- CD
- Arbeitsblätter (Differenzierung)
- Kontrollblätter

2. Kannst du mich schreiben? - Aufgabenkarte


- Dose mit Namenslosen
- Postkarte an die Klasse 3
- Postkarten mit Lineatur beklebt
- Karton als Briefkasten
- Wörterbuch

3. Kannst du mich lesen? - Arbeitsblätter (Differenzierung)


- Kontrollblätter

4. Kannst du mich untersuchen? - Arbeitsblätter (Differenzierung)


- Kontrollblätter

5. Kannst du mich umschreiben? - Aufgabenkarte


- TABU-Karten (Differenzierung)
- Sanduhr

6. Kannst du mich finden? - Arbeitsblätter (Differenzierung)


- Kontrollblätter

6
- Wörterbuch

Zusatz - Arbeitsblätter (Differenzierung)


- Kontrollblätter

Es war leider nicht möglich einen Block von 90 Minuten für diesen Tag zu organisieren.

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4. Sachanalyse

Zusammenhängend Schreiben (Station 1 und Station 2)


Die Stationen beinhalten das Verschriften von Gehörtem (Station 1) und Erdachtem bzw.
Erlebtem (Station 2). Das zusammenhängende Aufzeichnen von Buchstaben wurde bereits im
vergangen Schuljahr anhand verschiedener Bildgeschichten in Form von kleinen Aufsätzen
erprobt. Da die Motivation innerhalb der ersten Minuten rapide sank, nahm ich ein Hörspiel
auf und ließ die Kinder Postkarten schreiben. Das zusammenhängende Schreiben stellt das
Gegenstück zum Lesen dar (Station 3).
Die Kinder widmen sich beim Schreiben einer Postkarte einer elementare Kulturtechnik,
wobei nicht nur der Text, sondern auch die Form der Schrift Ausdruck künstlerischen
Schaffens sein kann. Die Ausgestaltung der Postkarte wird dabei den Kindern selbst
überlassen.

Sinnverstehendes Lesen/ Leseverständnis (Station 3)


Aufgabe dieser Station ist es, eine Geschichte selbstständig zu Lesen und anschließende
Aufgaben zu lösen. Das Lesen, das Aufnehmen und Verstehen niedergelegte Informationen,
wird bei dieser Station in den Vordergrund gerückt, da jene Fertigkeit folgende Einflüsse
haben kann1:
1. Beim Lesen werden Denkprozesse angeregt und das Gedächtnis geschult, was
wiederum die intellektuelle Entwicklung beeinflusst.
2. Lesen fördert die Sprachentwicklung wie keine andere Medientätigkeit. Es „ist
vermutlich die ergiebigste Quelle des Begriffslernens“2.
3. Literatur fördert die Fähigkeit der Perspektivenübernahme und so die Ausbildung von
Individualität und Identität. Das Lesen unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung, da
Verhaltensmodelle in Büchern Werte und Normen vermitteln können.
4. Die Identifikation mit den Personen einer Geschichte bedeutet ein Mitdenken und
Mitfühlen und ermöglicht die Erweiterung der sozialen Kompetenz.
5. Lesen ist eine Voraussetzung für den eigenständigen Wissenserwerb aus Texten.
6. Lesekompetenz ist eine entscheidende Voraussetzung für die kritische und selbst
bestimmte Nutzung anderer Medien.

1
vgl. Hurrelmann in: Praxis Deutsch 127/1994, S.20
2
Hurrelmann in: Praxis Deutsch 127/1994, S.20

8
Eine entwickelte Lesefähigkeit ist Basisqualifikation für die Nutzung anderer Medien und
damit gleichzeitig eine Grundkompetenz für die Teilnahme an Kommunikation und am
sozialen Leben. „Kinder mit einem aktiven Informationsverhalten, die alle Medien gezielt
nutzen, verbessern ihren Schulerfolg, ihre späteren Statuschancen sowie ihre sozialen und
kulturellen Partizipationschancen. Dieser Kreislauf verstärkt sich, da Bildung Lese- und
Kommunikationskompetenz fördert, die dann wiederum zu mehr Bildung führt.“3
Leseförderung wird laut Zitzelsperger als das Einsetzen aller „pädagogischen und
didaktischen Möglichkeiten einschließlich ihrer organisatorischen Umsetzung, die darauf
abzielen, die Bereitschaft zur Beschäftigung mit Printmedien bei Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen zu heben“4 definiert.

Wortarten (Station 4) 5
Schwerpunkt der Station ist die Zuordnung der Wortarten zu einzelnen Wörtern zum Thema
Sommer. Unter einer Wortart wird eine Klasse bestimmter Wörter auf Grund gemeinsamer
grammatikalischer Merkmale. In der deutschen Sprache werden 10 Wortarten unterschieden.
Das Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb, Pronomen, die Präposition, Konjunktion, Numerale,
Artikel und Interjektion.
Da während der Station einzig auf die Wortart Substantiv, Verb und Adjektiv eingegangen
wird, möchte ich mich einzig mit diesen näher beschäftigen (in Bezug auf die Anforderungen
der Station). Diese 3 Wortarten flektierbar, d. h. veränderbar: Substantive (Haupt- bzw.
Namenwörter) sind Wörter, die entweder Lebewesen, Gegenstände oder nicht-
gegenständliche abstrakte Begriffe bezeichnen. Substantive werden immer groß geschrieben
und lassen sich deklinieren (beugen). Sie sind bestimmbar durch Genus, Numerus und Kasus.
Adjektive hingegen charakterisieren Lebewesen, Sachen, Sachverhalte oder Umstände
genauer. Daher werden Adjektive als Eigenschaftswörter bezeichnet. Bei vielen Adjektiven
gibt es Vergleichsformen, d. h. es kann eine Komparation (Steigerung) durchgeführt werden.
Nachdem beschrieben wurde, dass Adjektive Substantive genauer bestimmen, möchte ich
mich den Verben (Tätigkeitswörtern) widmen. Verben beschreiben eine Tätigkeit, ein
Geschehen oder einen Zustand. Sie sind konjugierbar (beugbar).

3
Runge 1997, S.22
4
Zitzelsperger in: Corsten 1995, S.479
5
vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wortart, 30.08.2009

9
Beschreiben eines Begriffs (Station 5)6
Aufgabe dieser Station ist die Umschreibung eines Begriffes, wobei dieser nicht benannt
werden darf. Entscheidet sich der Schüler für eine schwere Aufgabe, so darf zudem ein
zweiter Begriff keineswegs in der Umschreibung erwähnt werden. Eine Umschreibung ist
eine indirekte Beschreibung eines Begriffes. Sie dienen zumeist der Verständigung bei
Sprachbarrieren. Das Suchen von Synonymen und eine geschickte Auswahl von Wörtern zur
näheren Bestimmung stehen hier im Vordergrund. Hierbei erfahren die Kinder bereits
unterbewusst das Stilmittel „Metapher“, welches vor allem bei lyrischen Texten sehr oft
verwendet wird.

Wörterbuch (Station 6)
Wörter nach dem Alphabet zu ordnen und einige im Wörterbuch aufzusuchen sind die beiden
Schwerpunkte der Station. Wörterbücher sind Nachschlagewerke, die in der Schule oftmals
zur selbstständigen Kontrolle der Rechtschreibung dienen. Wörter, die für eine 3. Klasse
relevant scheinen sind dort in einer Liste in alphabetischer Sortierung verzeichnet.
Informationen, wie die Mehrzahl der Worte oder synonyme Wörter sind ebenso zu
entnehmen. Das stete Üben einer alphabetischen Ordnung dient daher einer schnellen
selbstständigen Kontrolle der Rechtschreibung im Wörterbuch.

6
vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Umschreibung, 30.08.2009

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4. Didaktische und methodische Analyse

Diese Unterrichtsstunde ist im Wesentlichen von einer Unterrichtsmethode und einer


Sozialform geprägt. Es handelt sich hierbei um die Stationsarbeit als Unterrichtsmethode und
der Gruppenarbeit als Sozialform. Der Sitzkreis zu Beginn der Hospitationsstunde soll den
Schülern die gemeinsame Aufgabe noch einmal verdeutlichen. Hierbei ist es mir möglich, alle
Kinder nahe bei mir zu wissen und damit eine persönlichere Beziehung zu den Kindern
aufbauen zu können. Sie bei dem Thema „sich sich selbst gegenüber zu beweisen“ zu
motivieren- noch dazu in dieser Arbeitsatmosphäre, ist kein Kunststück. Allein schon die
vorbereiteten Lernumgebung ließen die Kinder bereits in der letzten Stunde freudestrahlend in
den Klassenraum treten. Daher habe ich mich für einen kurzen Einstieg entschieden. In
diesem sollten wesentliche Regeln der Stationsarbeit wiederholt und die Kinder zielgerichtet
motiviert werden. Dies gilt auch für den abschließenden Sitzkreis.

Eine klare Strukturierung ist meiner Meinung nach der wichtigste Planungsaspekt beim
Stationenlernen. So sollte auch die Lernumgebung für die Schüler leicht nachvollziehbar
gegliedert sein. Neben dem Aufbau der Arbeitsblätter und dem schrittweise Vorgehen beim
Stationenlernen, sind hier auch sämtliche Materialien sowie transparente Ziele und Regeln für
das Arbeiten gemeint. Auch der Klassenraum sollte eine motivierende Lernumgebung darstellen.
Wesentlich für ein strukturiertes Vorgehen seitens der Schüler sind eine übersichtliche
Anordnung der Lernstationen und das Planen von ausreichendem Arbeitsplatz. Die sechs
Stationen werden daher in einem Kreis angeordnet, wobei eine Station wegen der vermuteten
Lautstärke in den Flur ausgelagert wurde. Diese zusätzliche Arbeitsmöglichkeit im Flur
bewährte sich bereits im letzten Schuljahr. Die Kinder nutzten sie nicht selten als ruhige
Leseecke oder Rückzugsmöglichkeit zur konzentrierten Beschäftigung mit der Materie.
Bei der Bereitstellung der Arbeitsaufträge und -materialien wurde auf eine eindeutige
Kennzeichnung der Stationen geachtet. Einheitliche Ziffern und Bilder auf den Arbeitspässen
und Stationenkarten erleichtern es den Kindern, die Struktur des Aufbaus im Klassenraum
schnell wahrzunehmen und vermeiden eine lange Suche beim Wechsel der Stationen. Ablagen
werden zur Unterbringung sämtlicher Arbeitsaufträge und -materialien genutzt, da jene auch in
kurzen Pausen schnell weggeräumt und dennoch gut sortiert aufbewahrt werden können.
Verschiedene Sozialformen und Arbeitsweise anzubieten ist ein wesentlicher Aspekt, um den
individuellen Lernvoraussetzungen wie auch Zugängen der Kinder gerecht zu werden, den ich
auch in dieser Stationsarbeit gerecht werden möchte. Noch im zweiten Schuljahr erhielten die

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Kinder feste Vorgaben, mit wem sie in einer Gruppe arbeiten und ob sie innerhalb der Gruppe
mit einem Partner, alle gemeinsam oder jeder für sich arbeiten sollen. In diesem Schuljahr
möchte ich von den Festlegungen zurücktreten und so die Unterrichtsform weiterhin öffnen. Die
Gruppen finden sich in der 2. Stunde der Unterrichtseinheit selbstständig. Dem Wunsch nach
einem Arbeitspartner oder dem selbstständigen Arbeiten können die Kinder somit selbst
nachgehen. Eine Orientierung hielt ich dennoch für leistungsschwächere Schüler auf dem
Arbeitspass fest. Der Differenzierung dient neben der freien Wahl der Sozialformen auch das
Bereitstellen zusätzlicher Stationen bzw. Arbeitsaufträge für schnelle Schüler. Um die
Übersichtlichkeit der bearbeiteten Stationen zu wahren, kennzeichnen die Kinder jene auf einem
Arbeitspass. Festgehalten wird hierauf, welche Stationen erledigt und falls möglich kontrolliert
worden sind. Eine zusätzliche Selbsteinschätzung bzgl. des Arbeitens an der jeweiligen Station
durch simple Symbolik erwies sich bereits im letzten Schuljahr als äußerst nützlich für die
zunehmend realistischere Eigenreflexion der Schüler. Aus diesem Grund möchte ich diese
Gewohnheit im neuen Schuljahr fortsetzen.
Die Kinder erhalten an den Stationen 15 Minuten Zeit. Dabei stehen 12 Minuten zur Bearbeitung
der Stationen und 3 Minuten zum Ausfüllen des Arbeitspasses, Aufräumen und Wechseln der
Stationen zur Verfügung. Da es jedem Schüler möglich sein sollte, im individuellen
Arbeitstempo die Mindestanforderung zu erreichen, sind stark begrenzte Zeiträume wenig
sinnvoll. Gegenseitige Hilfeleistungen und individuelles Entwickeln von Interesse sind zudem
bei der zeitlichen Planung zu berücksichtigen, weshalb ich diese große Zeitspanne wählte.

„Bringst du das?“, „Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen?“ – überall in unserem


alltäglichen Leben müssen wir uns selbst einschätzen. Oftmals wissen wir unterbewusst,
welche Aufgaben wir bewältigen können, doch dies bewusst wahrzunehmen und die eigene
Einschätzung zu Verbalisieren soll das Grobziel der Unterrichtseinheit darstellen. Ein Plakat
zur Einschätzung vor und nach dem Stationenlernen dient dem Vergleich für die Kinder.
Wieso ist es gefährlich sich zu überschätzen und wieso ist es traurig, sich weniger zuzutrauen,
als man doch kann? Diese Fragen sollen die Kinder nach dem Abschluss des Stationenlernens
eindeutig beantworten können. Die Aufgaben des Stationenlernens stellen einen Lernbereich
und ein Lernziel des 2. Schuljahres in den Mittelpunkt. Da diese Themen bereits beendet
wurden, erfolgt hier nun eine individuelle Überprüfung für jedes Kind. Habe ich Inhalte des
letzten Schuljahres vergessen? Wo bin ich mir unsicher? Was sollte ich mir noch einmal
genauer ansehen? Nur über Fehler lernen wir. Das Inhalte über die Sommerferien in den
Hintergrund rücken ist durchaus möglich, die Auseinandersetzung mit diesen Themen aber
wieder aufzunehmen und Fehler zu analysieren, stellt nun die Aufgabe der Kinder dar und

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gleichzeitig die Chance früh zu erkennen, was noch einmal wiederholt werden sollte, um
frohen Mutes ins neue Schuljahr zu starten. Als Anlass und Thema wählte ich den Sommer,
da sich viele Kinder noch immer „kognitiv“ in den Sommerferien befinden. So kann eine
Brücke zur Schüle geschlagen werden, die keinen abrupten Wechsel darstellt.

Da die sachlichen Inhalte erst nach Abschluss der Stationsarbeit ausgewertet werden sollen,
möchte ich mich beim Stundenabschluss einzig auf die erzielten Kompetenzen konzentrieren.
Die Auswertung findet wieder im Sitzkreis innerhalb des Tischkreises statt.

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5. Lernziele
5.1. Wissenserwerb

Station Vorgehen Lehrplan-Ziel7

1. - Hören des Hörspiels LB 2: Für sich und andere schreiben


Kannst du mich - Beantworten der Fragen zur Geschichte - Anwenden von Sprachwissen auf das Schreiben von Texten (Gehörtes
hören? - Zeichnen der Sandburg der Geschichte zusammenhängend aufschreiben)
- Vergleich mit dem Kontrollblatt
- evtl. Korrektur der (orthogr.) Fehler LB 3: Richtig schreiben
- Anwenden des Wissens über bekannte rechtschriftliche
Regelmäßigkeiten (u. a. Wortfamilie, Wortstamm)

2. - lautes Vorlesen der Postkarte an die Klasse LB 2: Für sich und andere schreiben
Kannst du mich - Ziehens eines Namensloses - Anwenden von Sprachwissen auf das Schreiben von Texten (u. a.
schreiben? - Schreiben einer Postkarte an gelosten Schüler Erlebtes oder Erdachtes zusammen hängend aufschreiben)
- evtl. Kontrolle mit dem Wörterbuch - Beherrschen von Gebrauchsformen (Brief)
- „Einwerfen“ der Postkarte in den „Briefkasten“ - Übertragen des Wissens zur Überarbeitung auf eigene Texte
(kontrollierend lesen; grammatisch und orthografisch überarbeiten)

LB 1: Sprechen und Zuhören


- Kennen von Anforderungen an das Beschreiben

3. - selbstständige Lesen der Geschichte LB: Lesen / Mit Medien umgehen


Kannst du mich - Beantworten der Fragen zur Geschichte - Anwenden bekannter Verfahren zum sinnverstehenden Lesen
lesen? - Vergleich mit dem Kontrollblatt (Aufsuchen, Entnehmen und Wiedergeben von Informationen)
- evtl. Korrektur der (orthogr.) Fehler
4. - Zuordnung von Wörtern zur Wortfamilie LB 4: Sprache untersuchen
Kannst du mich - Anstreichen der Selbstlaute - Übertragen des Wissens zu den Wortarten auf neue Wörter
untersuchen? - Differenzierung: Mehrzahlbildung bei
Substantiven, Formen von Verben
- Vergleich mit dem Kontrollblatt
7
Kultusministerium des Freistaates Sachsen (Hrsg.), S. 18-27

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- evtl. Korrektur der (orthogr.) Fehler

Station Vorgehen Lehrplan-Ziel

5. - Wählen einer Karte mit einem Begriff LB 1: Sprechen und Zuhören


Kannst du mich - Umschreiben des Begriffs (Differenzierung: - Kennen von Anforderungen an das Beschreiben
umschreiben? Beachtung verbotener Wörter)

6. - Suchen einzelner Wörter im Wörterbuch


Kannst du mich - Ordnen von Wörtern nach dem Alphabet
finden? - Verschriften verschiedener Bilder
- Kontrolle durch das Wörterbuch
- Vergleich mit dem Kontrollblatt
- evtl. Korrektur der (orthogr.) Fehler

Zusatz - Wählen eines Arbeitsblattes


- Vergleich mit dem Kontrollblatt
- evtl. Korrektur der (orthogr.) Fehler

5.2. Kompetenzentwicklung
- Die Schüler halten sich an die festgelegten Regeln bei der Arbeit an Stationen.
o Sprechen im Flüsterton
o freundliches Umgehen in der Gruppe
o Verlassen des Arbeitsplatzes, wie er vorgefunden wurde
o Signalerkennung zum baldigen Beenden der Station/ dem Wechsel/ dem Beginn der nächsten Station

5.3. Werteorientierung
- Die Schüler helfen sich untereinander.

15
6. Verlaufsplanung

Zeit Unterrichts- Unterrichtsverlauf Sozialf. Medien


schritt
8:00 Einstieg - Begrüßung SK Identifikatins-
- Vorstellung Frau Steudte figur,
TB
- Wdh. Zielstellung: Identifikationsfigur

- Wdh. Regeln der Stationsarbeit:


o Sprechen im Flüsterton
o freundliches Umgehen in der Gruppe
o Verlassen des Arbeitsplatzes, wie er vorgefunden wurde
o Signalerkennung

- Motivation: „Ich bin gespannt, wer sich schon gut einschätzen kann!“

8:10 Erarbeitungs- Startsignal SA (EA/ Stationsmaterial


phase - 4 Gruppe a 3 Sch und 2 Gruppen a 2 Sch arbeiten selbstständig an 2 Stationen PA/ GA)
- gesamt: 6 Stationen + 1 Zusatzstation

11:37 Abschluss Rückmeldung der Schüler SK Identifikatins-


- einige Sch verbalisieren ihre Entdeckungen figur,
- Lob/ Kritik zur Einhaltung der Regeln zur Stationsarbeit
- Motivation: Ich denke, das Wort wird bald wissen, was wir schon können. Morgen
werden wir sehen, wie gut ihr euch schon kennt.

Hefter in die Ablagen!

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Alternative bei Zeitmangel:
- Auswertung der Stationsarbeit nicht im Sitzkreis sondern gleich vom Platz aus.

Alternative bei Zeitüberschuss:


- Auswertung des bisherigen Standes vom Plakat „Wir gut kenne ich mich?“

Abkürzungen:
- TB - Tafelbild
- Sch - Schüler
- SK - Sitzkreis
- SA - Stationsarbeit
- EA - Einzelarbeit
- PA - Partnerarbeit
- GA - Gruppenarbeit

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7. Literaturverzeichnis

- Hurrelmann, Bettina: Leseförderung


In: Praxis Deutsch 127/1994, S. 17-26.

- Kultusministerium des Freistaates Sachsen (Hg.): Sächsischer Lehrplan für Deutsch an


Grundschulen. Dresden 2004.

- Runge, Gabriele: Lesesozialisation in der Schule. Untersuchungen zum Einsatz von


Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht, Würzburg 1997.

- Zitzlsperger, R.: Leseförderung in: Corsten, Severin u.a. (Hrsg.): Lexikon des gesamten
Buchwesen. Stuttgart 1995.

- http://de.wikipedia.org/wiki/Wortart, 27.08.2009, 15.00 Uhr

- http://de.wikipedia.org/wiki/Umschreibung, 30.08.2009, 13.30 Uhr

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8. Anhang

8.1. Arbeitspass

8.2. Text des Hörspiels

8.3. Arbeitsblätter der Stationen

8.4. Arbeitsblätter der Zusatzstation

8.5. Plakat zur Auswertung der Stationen

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Selbstständigkeitserklärung

Ich versichere, dass ich den Entwurf der Hospitationsstunde zum Thema Fortsetzung der
Stationsarbeit „Was das Wort alles wissen will!“ selbstständig und nur mit den
angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe. Alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem
Sinne nach anderen Werken entnommen sind, wurden durch Angabe der Quelle als
Entlehnung kenntlich gemacht.

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Jenny Drechsel

Dresden, den 03.09.2009

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