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wie wollen wir im Alter leben? Diese Frage beschäftigt jeden von
uns. In Sachsen wird es künftig immer mehr ältere Menschen geben.
Die daraus entstehenden Aufgaben müssen von allen gemeinsam
bewältigt werden. Wir brauchen ein Umdenken: Wir müssen älteren
Menschen ermöglichen, ihre Potenziale zu entfalten.
In Sachsen gibt es bereits viele gute Angebote. Diese möchten wir ausbauen. Die ambulanten und
stationären Leistungen werden vernetzt und mit den Hilfen verknüpft, die Familien, Nachbarn und
Ehrenamtliche erbringen. Dies gelingt nur gemeinsam mit der kommunalen Ebene.
Im Rahmen der Dialogreihe „Gutes Leben im Alter“ habe ich mit interessierten Bürgerinnen und
Bürgern in den ländlichen Regionen Sachsens über ihre Wünsche und Vorstellungen diskutiert.
Ältere Menschen wissen selbst, was am besten für sie ist. Zusätzlich wurde ein Fragebogen
ausgelegt. Die vorliegende Broschüre fasst die Ergebnisse der Bürgerdialoge und der Fragebögen
zusammen und wertet diese aus. Daraus können vor Ort Ideen entwickelt werden, die eine
angemessene Lebensführung im Alter weiter befördern. Unser Ziel ist die Erstellung eines Dach-
konzeptes „Gutes Leben im Alter“, das zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes beiträgt.
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Inhaltsverzeichnis
1. Geschlecht 10
2. Alter 10
IV. Aktuelle Lebensumstände, eigene Tätigkeitsperspektiven und Wünsche für das Alter 14
V. Landkreisspezifische Muster 30
1. „Ortstreue“ 37
3. Finanzfragen 38
4. Ehrenamt 39
IX. Anhänge 43
X. Literaturverzeichnis 50
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I. Gutes Leben im Alter gestalten
Ein gutes Leben zu haben, ist unser aller Wunsch. Steigende Lebenserwartung und geringe Gebur-
Und gutes Leben für möglichst viele zu sichern, tenraten werden den Anteil von alten Menschen
ist eine wichtige Aufgabe des Staates. Jener an der Gesamtbevölkerung auch in den nächsten
hat sich in besonderer Weise um Menschen Jahrzehnten weiter zunehmen lassen (vgl. Wahl/
zu kümmern, die noch nicht oder nicht mehr Heyl 2015: 21ff). Manche Regionen Deutschlands
ihr eigenes Leben tatkräftig gestalten können. sind von diesem demographischen Wandel stär-
Dazu gehören zweifelsohne alte Menschen – ker betroffen als andere. Besonders virulent wird
zumal dann, wenn sie keine Nachkommen ha- mancherlei Gestaltungsbedarf und Problemlö-
ben oder keine Freunde in ihrer Nähe besitzen. sungsdruck im ländlichen Sachsen sein, wo zum
Dann wächst dem Staat eine besondere Pflicht einen der Anteil älterer Menschen (65 Jahre und
der Daseinsvorsorge zu. Lebensqualität im Al- älter) im bundesdeutschen Vergleich schon jetzt
ter kann durchaus als ein Maß für das Gelingen besonders hoch ist (BMFSFJ 2016b: 21f) und zum
gesellschaftlicher Wohlfahrtsproduktion und anderen einige der besonders strukturschwachen
für erfolgreiche Sozialpolitik angesehen werden Landkreise zu finden sind (BMFSFJ 2016a: 144ff).
(Zeman/Tesch-Römer 2009: 414). Um die dort anstehenden Aufgaben zu bewälti-
Die Altersforschung hat in den letzten Jahr- gen, wird die Politik zukünftig mehr denn je auf
zehnten eine ziemlich klare Befundlage dazu bürgerschaftliche Selbstorganisation angewie-
hervorgebracht, was die Bedingungen eines gu- sen sein. Zwar zeichnet sich ab, dass die Bereit-
ten Lebens im Alter sind (Backes/Clemens 2013, schaft dafür unter Älteren durchaus zunimmt
Tesch-Römer/Zeman 2009, Thieme 2008). Alte (BMFSFJ 2016a, Thieme 2008: 289f). Jedoch
Menschen wollen zu Hause wohnen und sich auf wird zielführendes ehrenamtliches Engagement
gut ausgebaute Infrastruktur in ihrer Umgebung Anleitung und Begleitung brauchen, was beides
verlassen können. Sie wünschen sich zudem auf realistischen Problemwahrnehmungen und
Umgang mit nahen Verwandten und Freunden Bedarfsermittlungen gründen sollte (Strube u.a.
(Hoff 2006). Beide Aspekte verbinden sich ide- 2015). Außerdem kann es trotz allen Heraufbe-
alerweise in einem intakten sozialen Raum aus schwörens von „Active Aging“ und individuel-
intakten persönlichen Familien- und Freundes- ler Verantwortlichkeit durch WHO, OECD, UN,
netzwerken, lebendigen Nachbarschaften sowie EU und Bundesregierung (vgl. Moulaert/Biggs
öffentlichen Verkehrs- und Versorgungsstruk- 2012) nicht Leitlinie staatlicher Wohlfahrtspoli-
turen (Rießen u.a. 2015). Und natürlich braucht tik sein, die Schaffung von Bedingungen für ein
es als Grundlage für all das nicht zuletzt wirt- gutes Leben im Alter zur Aufgabe allein seiner
schaftliche Absicherung und Gesundheit. Bürger zu machen (van Dyk 2015).
3
Die Fragebögen wurden an alle Bürgermeisterämter im
ländlichen Sachsen und – soweit bekannt – einschlägige
zivilgesellschaftliche Akteure (Seniorenverbände, Verei-
ne, Kirchen) verschickt und von jenen an interessierte
Bürger ausgegeben. Etliche Kommunen veröffentlichten
sie zudem auf ihren Homepages bzw. in Amtsblättern.
4
Der Fragebogen findet sich in Anhang I.
Gültige Kumulierte
Alter Häufigkeit Prozent
Prozente Prozente
3. Wohnortgröße als Indikator für verfügbare Infrastrukturmaßnahmen der Staat den Vorstel-
Infrastruktur lungen von Betroffenen nach einem guten Le-
Auf der Grundlage der im Fragebogen angege- ben im Alter gerecht werden könnte. Über kon-
benen Wohnorte der Befragten ließ sich ermit- krete Unterschiede zwischen den sächsischen
teln, in Orten welcher Größe die Antwortenden Landkreisen informiert unten der Abschnitt V.
leben. Tabelle 3 zeigt die entsprechende Vertei-
lung. Geht man davon aus, dass größere Wohn-
orte über reichhaltigere Infrastruktur verfügen
als kleinere, dann dürften Zusammenhänge
dieser Variable mit den anderen Antworten der
Befragten Hinweise darauf geben, mit welchen
Gültige Kumulierte
Einwohnerzahl Häufigkeit Prozent
Prozente Prozente
500 – 999 1 ,0 ,0 ,0
Damit sich Zusammenhänge zwischen der wohnerzahl“, 35,2% in Orten mit „mittlerer
Wohnortgröße und den abgefragten Wünschen Einwohnerzahl“, und 19,8% in Orten mit „gro-
der Befragten für ein gutes Leben im Alter er- ßer Einwohnerzahl“ – freilich ohne Chemnitz,
kennen lassen, wurde die Wohnortgröße auf Dresden und Leipzig. Als wichtiger „Effekt der
drei Ausprägungen verdichtet: kleine Einwoh- Wohnortgröße“ gilt stets ein klares Muster der
nerzahl (bis 4.999), mittlere Einwohnerzahl Art, dass – beispielsweise – in den kleineren Or-
(5.000 bis 19.999), und größere Einwohnerzahl ten Autos oder Taxis wichtigere Verkehrsmittel
(20.000 bis 99.999). Wie im Folgenden immer sind als in mittelgroßen Orten, und dort klar
wurden auch in die Vergleiche der Befragten wichtigere Verkehrsmittel als in großen Orten.
nach Ortsgrößenklassen nur die Befragten mit Wie Tabelle 4 zeigt, besteht ein solcher Zusam-
einem Alter ab 50 Lebensjahren einbezogen. menhang jedoch nicht zwischen der Wohnort-
Unter den aufgrund fehlender Angaben dann größe und dem Alter der Befragten. Zwar stam-
noch verbleibenden 2906 Befragten über 50 men die meisten Befragten aus Orten unter
Jahre lebten 44,9% in Orten mit „kleiner Ein- 5.000 Einwohnern, die wenigsten aus solchen
Alters-
Gesamt
gruppe mittel groß
klein
(5.000– (20.000–
(bis 4.999)
19.999) 99.999)
Gesamt
Anteil in
100,0% 100,0% 100,0% 100,0%
Ortsgröße
Ein erster markanter Befund dieser Tabelle geht sind, weil sie in die entsprechenden Versiche-
dahin, dass die höchsten finanziellen Lasten von rungssysteme noch einzuzahlen haben. Außer-
Befragten in den Jahren vor der offiziellen Ver- dem dürfte sich der Eindruck von der Angemes-
rentung empfunden werden, also zwischen 50 senheit finanzieller Aufwendungen für Krankheit
und 64 Jahren. Das ist die Zeit noch vor jenem und Pflege seinerseits relativieren: Was ein noch
Schrumpfen der Einkünfte, das mit dem Ende Gesunder als hohe Krankheits- oder Pflegekos-
der Berufstätigkeit einherzugehen pflegt.6 Mit ten ansehen mag, dürfte einem Kranken oder
Ausnahme der Angaben über zu hohe Kosten für Pflegebedürftigen als normal erscheinen, weil
Lebensmittel, die aber insgesamt am allerwe- solcher Aufwand inzwischen eben zu seinem
nigsten ins Gewicht fallen, sowie über zu hohe Leben gehört. Erklärungsbedürftig bleibt aller-
Verkehrskosten gehen die Klagen über zu hohe dings, warum zwar jeder zweite Mann, aber nur
Lebenshaltungskosten mit zunehmendem Alter jede dritte Frau über zu hohe Kosten für Krank-
überall deutlich zurück. Einesteils mag das an heit klagt.
reduzierten Ansprüchen und entsprechend ge-
ringeren Aufwendungen liegen. Andernteils ist
gerade diese Ursache bei den Kosten für Krank- 5
Lesehilfe für diese und alle folgenden Tabellen: 55,4 Pro-
heit und Pflege unwahrscheinlich, weil hier der zent von 744 Befragten im Alter zwischen 50 und 64
Jahren nennen ihre Pflegekosten „zu hoch“.
Bedarf im höheren Alter gewiss steigt. Also wird 6
Zu bedenken ist freilich auch, dass viele Menschen dieser
der Grund eher darin zu suchen sein, dass die Altersgruppe im Osten Deutschlands mit unterbroche-
nen Erwerbsbiographien oder Langzeitarbeitslosigkeit
noch Berufstätigen wirklich stärker belastet konfrontiert waren oder noch sind.
Tabelle 6: Wo sind welche Lebenshaltungskosten für wieviel Prozent der Befragten zu hoch?
In kleineren Orten sind die Wohnkosten aus- Senioren dürften dort den auf dem Land ohne-
weislich der Tabelle 6 leichter zu tragen. In hin ausgedünnten ÖPNV seltener nutzen und
geringerem Umfang gilt das auch für die Pfle- sich folgerichtig auch weniger über zu hohe
gekosten. Grund scheint nach Aussage jener Kosten für den Verkehr zu beklagen haben.
Befunde, die bei den Tabellen 9 sowie 15 bis 17
berichtet werden, vor allem zu sein, dass in klei-
neren Orten Familie und Freunde eine größere
Rolle als anderswo spielen. Familienangehörige
oder Freunde nehmen denn wohl auch in den
kleineren Orten alte Leute öfter im Auto mit,
7
Siehe zu alldem auch Motel-Klingebiel (2006) sowie Ze-
wie unten noch die Tabelle 8 nahelegen wird. man/Tesch-Römer (2009).
Normale Lebensführung und soziale Teilha- vs. 67%). Kurze Distanzen legen sogar viele
be hängen ganz offensichtlich auch stark von sehr Alte auch noch zu Fuß zurück. Das Fahr-
den eigenen Mobilitätsmöglichkeiten ab (Kaiser rad kommt hingegen mit steigendem Alter mehr
2008). Wie es um die letzteren steht, zeigt die und mehr außer Gebrauch. Bus und Bahn wer-
Tabelle 7. Sie stellt zusammen, welche Anteile den – stabil über alle verglichenen Lebensalter
der Befragten welche Angaben zu ihren Mobi- – von einem Drittel der Befragten verwendet,
litätsmöglichkeiten gemacht haben. Eindeutig während bei allen anderen Mobilitätsmöglich-
das wichtigste Verkehrsmittel ist auch im ho- keiten deren Gebrauch mit zunehmendem Alter
hen Alter noch das Auto bzw. das Taxi, und zwar abnimmt. Darin spiegelt sich zweifellos, dass der
für Männer deutlich mehr als für Frauen (81% Lebenskreis schrumpft.
Wie weit dieser Lebenskreis aus objektiven standardisierten Befragungen gezeigt, dass be-
Gründen schrumpft, hängt deutlich von der sonders in ländlichen Regionen die Vorausset-
Wohnortgröße und der für sie typischen Infra- zungen für eine zufriedenstellende Mobilität im
struktur ab. Das belegt die Tabelle 8. Klar tritt Alter oft fehlen. Gerade dort müssen nämlich
hervor, dass gerade in kleinen Orten – und so- die meisten Wege mit dem Auto erledigt wer-
mit: auf dem Land – das Auto für die Mobilität den, was aber angesichts eines als immer ag-
älterer Menschen zentral bleibt. Je größer der gressiver und unsicherer empfundenen Straßen-
Ort ist, umso wichtiger werden hingegen Bus verkehrs als belastend empfunden wird. Die dort
und Bahn. Darin zeigt sich einesteils die bessere Befragten wünschten sich neben Geschwindig-
Möglichkeit, in Verdichtungsräumen ein prak- keitsbegrenzungen deshalb durchaus mehr In-
tisch nutzbares Netz öffentlicher Verkehrsmit- vestitionen in das Ermöglichen kleinräumiger,
tel aufrechtzuerhalten. Und andernteils erweist fußläufiger oder durch das Fahrrad erschlosse-
sich das Wechselverhältnis zwischen Individu- ner Mobilität – etwa in Form von verkehrsmä-
al- und Kollektivmobilität als klärungsbedürf- ßig sicheren Fahrrad- und Fußwegen in gutem
tig: Entweder ersetzt das Auto auf dem Land Zustand,8 einem ästhetisch ansprechenden und
einen Großteil des ÖPNV – oder lässt ihn aus als sicher empfundenen öffentlichen Raum so-
Bequemlichkeitsgründen eben gar nicht erst in wie von Läden und ÖPNV in der Nähe.9 Über-
seiner heutigen Organisationsform aufkommen. haupt weist Kaiser (2008: 95f) darauf hin, dass
Deutlich wird ferner, dass Verdichtungsräume, derzeit eine in Mobilitätsfragen anspruchsvolle
wie sie in größeren Siedlungen vorliegen, es
eher erlauben, nötige Erledigungen fußläufig zu 8
Der Wunsch nach sicheren Rad- und Fußwegen sowie
einem gut ausgebauten ÖPNV zeigte sich denn auch im-
erledigen. mer wieder in den Gesprächen an den „Runden Tischen“
Im Anschluss an diese Befunde sind die Ergeb- (siehe hierzu S. 26).
9
Auch die im siebenten Altersbericht der Bundesregie-
nisse einer großen europäischen Studie zur Mo- rung referierten Befunde korrespondieren mit diesen
bilität im Alter höchst instruktiv (Kaiser 2008). Einsichten zu den Wünschen im Zusammenhang mit
Dienstleistungsinfrastruktur und öffentlichen Verkehr-
Dort hat sich in Fokusgruppengesprächen und sangeboten (BMFSFJ 2016a, b).
80 Jahre und
50–64 Jahre 65–79 Jahre
älter
80 Jahre und
50–64 Jahre 65–79 Jahre
älter
Nachbarschaftshelfer /
59,1 43,9 21,5
-betreuer bei leichter Pflege
Auch in dieser Tabelle wird das altersentspre- niorenalter in Erwägung gezogenen Tätigkeiten.
chende „Schrumpfen der Lebenskreise“ sicht- Sobald freilich der Bereich intuitiv plausibler
bar. Dieses Schwinden hat anscheinend mehr Sozialtätigkeit überschritten wird, sinkt offenbar
mit nachlassenden Kräften als mit abnehmen- die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit. Als
dem guten Willen zu tun, denn sogar Hilfs- und Kulturtrainer für Zuwanderer zu arbeiten, dürfte
Pflegeaufgaben in der Nachbarschaft will noch darüber hinaus ohnehin nicht über alle sozialen
ein gutes Fünftel der „sehr Alten“ übernehmen. Milieus hinweg in gleicher Weise als Möglichkeit
Neben Nachbarschaftshilfe gehört auch die All- eigenen Tätigwerdens angesehen werden. Und
tagsbegleitung von Betagten zu den bis ins Se- Beratungstätigkeit bei Existenzgründungen setzt
Tabelle 11: Welche Altersgruppen wünschen wieviel Prozent der Befragten um sich?
Tabelle 12: Wieviel Prozent der Befragten wünschen wo welche Altersgruppen um sich?
Die Tabelle 12 zeigt klar, dass die Befragten in Kinder gibt, also noch „Familie in der zweiten
kleinen Wohnorten lieber (ihre) Kinder um sich und dritten Generation“ verfügbar ist, während
haben wollen als Befragte in größeren Wohn- in den größeren Städten die Alten eher mit ih-
orten, während ihr Wunsch nach „allen Alters- resgleichen zu tun haben? Auch das ist noch
gruppen“ deutlich geringer ist. Liegt das wohl klärungsbedürftig.
daran, dass es auf dem Land womöglich mehr
Wo aber möchte man gepflegt werden, so- ihrer höheren Lebenserwartung mit höherer
bald man darauf angewiesen sein wird? Das Wahrscheinlichkeit als Männer im hohen Alter
findet sich in der Tabelle 14. Im Vergleich mit allein sein werden und nicht auf die häusliche
der vorangehenden Tabelle 13 erweist sich hier Pflege eines Partners zählen können.
wohl eine gewisse Einsicht, dass man im pfle- Im Übrigen wollen gerade in Orten mit gerin-
gebedürftigen Alter nicht mehr so leicht in ger Einwohnerzahl mehr Alte zu Hause gepflegt
der gewohnten und eigentlich gewünschten werden als in mittleren und größeren Orten
Umgebung bleiben kann. Bei allen Altersgrup- (80,0% vs. 71,9% vs. 75,0%). Noch deutlicher
pen zeigt sich nämlich ein geringeres Behar- ist der Zusammenhang bei der Pflege im be-
ren am Verbleib zu Hause sowie eine größere treuten Wohnen: In Orten mit geringer Einwoh-
Bereitschaft, zum betreuten Wohnen überzu- nerzahl wollen „betreutes Wohnen“ 26,3%, in
wechseln oder in ein Pflegeheim – statt in ein Orten mit mittlerer Einwohnerzahl aber 30,5%,
Altersheim – zu gehen. Doch ansonsten findet und in großen Orten sogar 36,2%. Auf diese
sich das gleiche Bild: Man will seine letzte Zeit Weise zeigt sich wohl einerseits, dass die Ver-
zu Hause verbringen, nur notfalls aber im be- fügbarkeit geeigneter Infrastruktur – ihrerseits
treuten Wohnen oder im Pflegeheim (vgl. auch wohl öfter in großen Orten vorzufinden – einen
BMFSFJ 2016b). Bloß unter denen, die bereits gewissen Einfluss darauf hat, wo man seinen
im Rentenalter sind, steigt die Bereitschaft an, Lebensabend als Pflegefall verbringen will. Doch
sozusagen schlimmstenfalls auch ins Pflege- auch hier kann es andererseits sein, dass die
heim zu gehen. Die Bereitschaft zum „betreuten dichtere soziale Einbettung in kleineren Orten
Wohnen“ hegen bei den befragten Frauen 36%, es dort attraktiver macht, sich auf ausreichende
bei den Männern nur 26%. Das mag einesteils – Pflege zu Hause zu verlassen. Dafür sprechen
wie der unter Frauen weiter als unter Männern die Befunde um die Tabellen 15 bis 17.
verbreitete Wunsch nach Kindern um sich – mit
geschlechtsspezifischen Gesellungsvorlieben zu
tun haben. Andernteils wird hinter diesen Zah-
len die Einsicht stehen, dass Frauen aufgrund
Natürlich werden gerade jene, die noch zu Hau- Staates, zu einem guten Leben im Alter beizu-
se wohnen, mit steigendem Alter Hilfe brau- tragen.
chen, um mit allem zurechtzukommen. Wen Allerdings könnte eine Stärkung lebendiger
aber würde man dafür in die Wohnung kommen Nachbarschaften und eine bessere Vernetzung
lassen? Das zeigt die Tabelle 15. Einmal mehr bürgerschaftlicher Strukturen (vgl. Krichel-
erweist sich die Familie als besonders wichtig. dorff 2015: 22) durchaus dazu beitragen, dass
Ab dem Rentenalter wird sie sogar zum mit Ab- die Akzeptanz von nachbarschaftlicher Hilfe in
stand vertrauenswürdigsten Helferkreis. 75% Zukunft ansteigt.11 Dafür spricht auch jener Zu-
der Frauen, doch nur 60% der Männer, würden sammenhang, der sich zwischen der Wohnort-
ohnehin allein Familienmitglieder zum Helfen größe und jenem sozialen Zusammenhalt findet,
in ihre Wohnung lassen. Der Freundeskreis, auf der im Alter nun einmal besonders wichtig wird.
den man sich verlassen mag, schrumpft zudem Je kleiner nämlich der Wohnort ist, umso häu-
mit zunehmendem Alter. In nicht ganz so gro- figer wollen die Befragten ausschließlich Fami-
ßem Umfang gilt das auch für Nachbarn, auf die lienmitglieder zu Hilfszwecken in ihre Wohnung
man freilich umso mehr bauen muss, je weniger lassen: 75,4% in kleinen Wohnorten, 69,1%
Freunde einem geblieben sind. Am wenigsten in mittleren Wohnorten, und 67,6% in größe-
mag man sich in seiner Wohnung von bislang ren Wohnorten. Freunde hingegen spielen eine
Fremden helfen lassen. Das gilt erst recht für die umso wichtigere Rolle, je größer der Wohnort
Zeit nach dem Eintritt ins Rentenalter, obwohl ist. In kleinen Wohnorten wollen nämlich 50,8%
man dann auf bislang unbekannte Personen viel der Befragten Freunde zum Helfen in ihre Woh-
mehr angewiesen sein wird. Stattdessen auch nung lassen, in mittleren Wohnorten schon
im Alter noch tragende Familienstrukturen zu
stärken, zeigt sich auf diese Weise einmal mehr
als eine besonders wichtige Möglichkeit des 11
Siehe hierzu S. 12ff und S. 27.
Tabelle 16: Wo oder wie möchten wie viele Prozent der Befragten essen?
Tabelle 17: Welche Unterstützung benötigen wie viele Prozent der Befragten für ein Sterben
in Würde?
Für konkrete staatliche Planungen wäre es hilf- ❚❚ Bevorzugte soziale Kontakte: Freunde;
reich, landkreisspezifische Muster erkennen zu Nachbarn; Mitglieder der Kirchgemeinde;
können. Um sie ausfindig zu machen, wurde – als neue Leute in der Gemeinde
statistisch-pragmatischer Suchalgorithmus – eine
einfaktorielle Varianzanalyse mit der Landkreiszu- Dass diese Auflistung einen großen Teil der
gehörigkeit der Befragten als prägendem Faktor überhaupt abgefragten Sachverhalte enthält,
durchgeführt.12 Dabei wurde auch abgesichert, spricht dafür, dass hinter den oben berichteten
dass die sich in diesen Analysen zeigenden Zu- Befundmustern eine große landkreistypische
sammenhänge nicht eigentlich von den jeweiligen Verschiedenartigkeit der konkreten Lebenslagen
Ortsgrößen herrühren.13 Die Zusammenstellung 1 liegt. Doch auch hinter dieser Verschiedenheit
gibt Aufschluss darüber, zu welchen abgefragten lassen sich einige Muster erkennen. Dazu muss
Themen sich landkreisspezifische Muster zeigten. zunächst einmal ausfindig gemacht werden, bei
welchen Merkmalen sich Sachsens Landkreise
Zusammenstellung 1: Bei welchen Themen besonders stark unterscheiden. Anschließend
gibt es landkreistypische Effekte? sind jene Landkreise vergleichend in den Blick
❚❚ Will im Alter zu Hause leben zu nehmen, welche besonders oft oder markant
❚❚ Möchte im Alter zu Hause gepflegt werden herausstechen. Das alles ist möglich anhand der
❚❚ Möchte im Alter in Pflegeheim gepflegt werden Tabelle 18. Sie zeigt die Abweichungen der Pro-
❚❚ Würde zur Pflege in die Wohnung lassen: nur zentanteile jener Befragten in jenen Landkreisen,
Familienmitglieder; Fremde die vom Mittelwert aller Befragten ab einem Al-
❚❚ Braucht für würdevolles Sterben: Schmerz- ter von 50 Jahren um mindestens zwei Prozent-
linderung; seelsorgerischen Beistand punkte nach oben bzw. unten abweichen.
❚❚ Nutzt für Mobilität: Bus/Bahn; Auto/Taxi;
Fahrrad; zu Fuß
12
Das entsprechende Befundmuster wurde ab einem
❚❚ Lebenshaltungskosten sind zu hoch für: Woh- (Pseudo-) „Signifikanzniveau“ kleiner oder gleich p=.05
nen; Verkehr; Kunst und Kultur; Krankheit dokumentiert. Inhaltlich sinnvolle Signifikanzanalysen
waren nicht zweckmäßig, weil die Daten nicht als Zu-
❚❚ Welches Ehrenamt würde man überneh- fallsstichprobe erhoben wurden.
men?: Nachbarschaftshelfer bei leichter
13
Um das auszuschließen, wurden zwei weitere Varian-
zanalysen der gleichen Art durchgeführt, allerdings ein-
Pflege; Kulturtrainer für Zuwanderer mal mit der trichotomisierten Ortsgrößenklasse als Ko-
variate, andernteils – zur Kontrolle – mit den originalen
❚❚ Wo will man essen?: Essen auf Rädern zu Einwohnerzahlen als Kovariate. Die Befunde waren aber
Hause; gemeinsames Kochen im betreuten dieselben, mit einer einzigen Ausnahme dahingehend,
dass sich bei Berücksichtigung der originalen Einwoh-
Wohnen; zu Hause selbst kochen nerzahlen noch ein weiterer Landkreiseffekt zeigte.
30 | Landesspezifische Muster
Tabelle 18: Welche landkreistypischen Effekte gibt es?
Erzgebirgskreis
Mittelsachsen
Vogtlandkreis
Nordsachsen
Merkmal
Zwickau
Bautzen
Meißen
Leipzig
Görlitz
Möchte im Alter zu
84 -4 -5 +4 +3 -5 +2 +3
Hause leben
Möchte im Alter zu
76 -7 -4 +6 +4 +5 +2
Hause gepflegt werden
Landesspezifische Muster | 31
Nutzt Fahrrad für
29 +8 -17 +9 +14 +8 -11 +8 -5 -21 -7
Mobilität
Lebenshaltungskosten
21 -2 +3 +2 -3 -7 -3 +9 +2 +4
für Wohnen zu hoch
Lebenshaltungskosten
22 +4 -7 +2 +5 +13 +3 -5
für Verkehr zu hoch
Lebenshaltungskosten für
19 +2 -3 -3 +3 -6 -4 +13 +6 +4
Kunst und Kultur zu hoch
Lebenshaltungskosten
37 +3 -8 +3 +2 -4 +13 -2
für Krankheit zu hoch
Ehrenamt: Nachbarschafts-
43 +8 -6 +2 +4 +4 -4 -10 -9
helfer bei leichter Pflege
Ehrenamt: Kulturtrainer
4 +11
für Zuwanderer
Bevorzugte soziale
69 -3 +6 -3 -4 -4 +4 +5 +2
Kontakte: Freunde
Bevorzugte soziale
47 -4 +8 -5 +3 -8 +3 +2
Kontakte: Nachbarn
32 | Landesspezifische Muster
Unter den Antwortmöglichkeiten mit berichtenswer- deren Bild in der Zusammenstellung 3 zwar an-
ten Abweichungen gibt es die wenigsten Unterschie- hand der – nachstehend zum Teil noch einmal
de zwischen Sachsens Landkreisen beim Wunsch, ausgewiesenen – Befunde der Tabelle 18. Eine
sich im Alter als Kulturtrainer für Zuwanderer zu en- Erklärung aber ist nicht ohne detaillierte Regio-
gagieren (in einem von zehn Landkreisen). Die meis- nalkenntnisse leistbar. Erst auf deren Grundlage
ten Unterschiede finden sich hingegen … lassen sich dann Schlussfolgerungen hinsicht-
❚❚ bei der Nutzung des Fahrrades als Mobili- lich wünschenswerter politischer Maßnahmen
tätsmittel (10 von 10), ziehen. Angesichts der teils ziemlich geringen
❚❚ bei der Klage über zu hohe Lebenshaltungs- landkreisspezifischen Abweichungen vom Mit-
kosten für das Wohnen sowie für Kunst und telwert aller Befragten sollten solche Schlüsse
Kultur (jeweils 9 von 10 Landkreisen), zwar vorsichtig gezogen werden. Doch es dürfte
❚❚ beim Wunsch nach seelsorgerischem Bei- sich lohnen, den Ursachen – zumal der stärkeren
stand (8 von 10), – Abweichungen nachzugehen.
❚❚ bei der Bereitschaft, sich im Alter als Nach-
barschaftshelfer bei leichter Pflege zu enga- Zusammenstellung 3: Landkreisspezifische Muster
gieren (8 von 10 Landkreisen), 1. Im Alter zu Hause leben bzw. dort ge-
❚❚ bei der Verwendung auf Auto und Taxi als pflegt werden, gewünscht von 84% bzw.
Mobilitätsmittel (8 von 10), 76% aller Befragten, möchte man unter-
❚❚ beim Wunsch nach gemeinsamem Kochen durchschnittlich oft in den Landkreisen
im betreuten Wohnen bzw. danach, zu Hause Leipzig (-4/-7) und Meißen (-5/-4). Über-
selbst zu kochen (jeweils 8 von 10 Landkreisen), durchschnittlich oft wünscht man sich
❚❚ bei Freunden als bevorzugten sozialen Kon- beides in den Landkreisen Mittelsachsen
takten im Alter (8 von 10 Landkreisen). (+4/+6), Nordsachsen (+3/+4), Zwickau
Dort, wo es sehr viele Unterschiede zwischen (+3/+2) sowie im Vogtlandkreis (+2/+5).
den sächsischen Landkreisen gibt, zeigen sich 2. Die Bereitschaft, im Alter in ein Pflege-
auch besonders große Unterschiede. Bisweilen heim zu gehen, ist in den Landkreisen Mei-
sind sie so groß, dass die statistischen Mittel- ßen und Mittelsachsen fast doppelt so groß
werte Wichtiges eher verdecken als zeigen. Also wie im Gesamtdurchschnitt (nämlich 18%
muss man schon auf die einzelnen Landkreise statt 10%), unterdurchschnittlich hingegen
und deren Besonderheiten blicken. Besonders zumal in Nordsachsen und dem Vogtland-
selten wird der Landkreis Bautzen mit 8 Ab- kreis (-3) sowie im Landkreis Zwickau (-4).
weichungen auffällig. Sehr häufig, nämlich 3. Die von 15% aller Befragten artikulierte
in 21 Fällen, weichen hingegen die Landkreise Bereitschaft, sich zu Hause auch von
Zwickau und der Vogtlandkreis vom Durch- Fremden pflegen zu lassen (wenn denn
schnitt ab, gefolgt von Mittelsachsen (20), Mei- nicht die eigentlich bevorzugten Fami-
ßen (19), Sächsische Schweiz / Osterzgebirge (je lienmitglieder bereitstünden), ist am
18), Leipzig (17) und Nordsachsen (16), Görlitz stärksten im Landkreis Görlitz (+5) und
(14) und dem Erzgebirgskreis (12). der Sächsischen Schweiz / Osterzgebirge
Was sind nun die besonderen Profile der her- (+6). Besonders gering ist sie in den Land-
ausstechenden Landkreise? Umreißen lässt sich kreisen Leipzig und Zwickau (-5).
Landesspezifische Muster | 33
4. Seelsorgerischer Beistand beim Sterben weit nach unten abweicht (-13). Die enor-
– insgesamt von 21% der Befragten ge- me Streuung bei der Fahrradmobilität ist
wünscht – wird überdurchschnittlich häufig mindestens interessant; ihre Interpretati-
im Erzgebirgskreis (+5), vor allem aber im on erfordert aber weitere Analysen.
Vogtlandkreis (+7) und im Landkreis Zwickau 6. Multifaktoriell sind auch die Befunde bei
(+11) als wünschenswert empfunden, also der Klage über zu hohe Lebenshaltungs-
dort, wo Religiosität noch vergleichsweise kosten zu erklären und politisch handzu-
stark vorhanden ist. In diesem Zusammen- haben. Es ist aber unübersehbar, dass im
hang ist auch die in Tabelle 18 ersichtliche Landkreis Sächsische Schweiz / Osterzge-
besondere Rolle der Mitglieder von Kirchen- birge die Lebenshaltungskosten für Woh-
gemeinden bei der Kontaktpflege in allen nen (+9), Verkehr (+13), Kunst und Kultur
drei Landkreisen zu verstehen, zumal im (+13) von wesentlich mehr Menschen als
Landkreis Zwickau. In Mittelsachsen wur- zu hoch empfunden werden als in allen
de seelsorgerischer Beistand hingegen nur anderen untersuchten Regionen. Ebenfalls
von 10% der Befragten als ein Wunsch im fällt der Vogtlandkreis mit durchgängig
Zusammenhang mit würdevollem Sterben höheren Werten im Bereich der Lebens-
angegeben, und dort spielt die Kirchgemein- haltungskosten auf, und auch Meißen liegt
de auch in den sozialen Netzwerken der Be- hier moderat über dem Schnitt. Überdurch-
fragten eine besonders geringe Rolle.14 schnittlich gut scheint man mit den Kosten
5. Den Unterschieden bei der Mobilität liegen der Lebensführung hingegen in Mittelsach-
anscheinend mehrere Faktoren zugrunde: sen und Nordsachsen, mit Abstrichen auch
Siedlungsstruktur, zu überwindende Dis- im Erzgebirgskreis, zurechtzukommen.
tanzen sowie das verfügbare Angebot an 7. Örtliche soziale Netzwerke – v.a.: Freunde
öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier müssen und Nachbarn – scheinen im Kreis Leipzig,
also recht kleinteilige regionale Erklärun- in Mittelsachsen und im Erzgebirgskreis
gen gesucht werden. Auffällig ist jeden- weniger verlässlicher zu sein als anderswo,
falls die besonders große Relevanz von besonders intakt hingegen im Vogtland-
Bus und Bahn (insgesamt 34%) im Land- kreis, im Landkreis Zwickau und vor allem
kreis Sächsische Schweiz / Osterzgebirge im Landkreis Görlitz. Auch die Erklärung
(+10) und im Vogtlandkreis (+7), oben- dieses Befundes verlangt detaillierte regi-
drein deren relativ geringer Stellenwert in onalpolitische Kenntnisse. Im Hinblick auf
Mittelsachsen (-7). Dort ist im Vergleich die Ausschöpfung brachliegender Potentiale
zur Gesamtheit der Befragten (66%) dafür für bürgerschaftliches Engagement wird es
das Auto deutlich wichtiger (+7), dessen gewiss wichtig sein zu verstehen, warum
Stellenwert wiederum im Landkreis Leip- freundschaftliche und nachbarschaftliche
zig besonders gering ist. Bei der Mobilität Unterstützungsnetzwerke in manchen Land-
zu Fuß, ihrerseits relevant für 47% aller kreisen besser funktionieren als in anderen.
Befragten, stechen die Landkreise Meißen
14
Befunde mit solch plausibel erklärbarem Muster bestär-
und Sächsische Schweiz / Osterzgebirge ken das Vertrauen auch in die übrigen, weniger leicht
heraus (+8), während Nordsachsen hier erklärbaren Befunde.
34 | Landesspezifische Muster
VI. Was hängt womit zusammen?
Bereits beim vergleichenden Blick auf die einzel- ❚❚ Nachbarn als bevorzugter sozialer Kontakt
nen Tabellen fallen Zusammenhänge zwischen ❚❚ Man möchte die eigene Altersgruppe und
den abgefragten Wünschen auf. Systematisch Kinder um sich haben
lassen sie sich anhand einer variablenorientier- ❚❚ Man möchte „Essen auf Rädern“
ten Clusteranalyse erfassen, also einer Untersu- ❚❚ Lebenshaltungskosten für Krankheit und
chung, welche die im Fragebogen angekreuzten Pflege sind zu hoch
Antworten nach ihrem gemeinsamen Auftreten ❚❚ Wunsch nach Alltagsbegleitung durch einen
klassifiziert und auf diese Weise Gruppen bzw. vertrauten Menschen und nach einer Haus-
Bündel von Merkmalen („Cluster“) sichtbar haltshilfe, um in Würde zu sterben
macht. In die hier durchgeführte hierarchische ❚❚ Bereitschaft zum entschädigten Ehrenamt
Clusteranalyse15 gingen die Angaben aller Be- als Nachbarschaftshelfer/-betreuer
fragten mit einem Alter ab 50 Jahren zu allen ❚❚ Mobilität per Bus und Bahn sowie zu Fuß
auf dem Fragebogen abgefragten Merkmalen
ein – bis auf die Wohnortgröße, den Landkreis, Cluster III, Untercluster a:
das Alter und das Geschlecht. Im Ergebnis lassen ❚❚ Im Alter will man im Altersheim leben bzw.
sich drei große Cluster, also jeweils gemeinsam im Pflegeheim gepflegt werden
auftretende „Bündel von Antworten“, erkennen: ❚❚ Neue Leute in der Gemeinde (Zugezogene)
als bevorzugter sozialer Kontakt
Cluster I:
❚❚ Familienmitglieder und Freunde werden zum
Helfen in die Wohnung gelassen 15
Die Analyse erfolgte auf der Grundlage der stets „bi-
nären“ Erhebungsweise auf dem Fragebogen („Vorgabe
❚❚ Familie u. Freunde als bevorzugte soziale Kontakte angekreuzt / nicht angekreuzt“, codiert als „1“ bzw. „0“).
❚❚ Im Alter will man zu Hause leben, kochen Die Gewinnung der Cluster erfolgte auf Basis der quad-
rierten euklidischen Distanz zwischen den Antworten.
und gepflegt werden (Unter „euklidischer Distanz“ versteht man im einfachs-
ten Fall die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.
❚❚ Man möchte alle Altersgruppen um sich haben Sie lässt sich „analog“ auch für komplexere Situationen
❚❚ Wunsch nach ambulanter palliativer Versor- berechnen, etwa zwischen den Antworten auf mit „0“
und „1“ codierten Fragen.) Das Weglassen einzelner
gung, um in Würde zu sterben Aussagen aus dem Fragebogen änderte ebenso wenig
an der grundsätzlich auftretenden Clusterstruktur wie
❚❚ Auto / Taxi zur Erledigung der Wege die Verwendung unterschiedlicher clusteranalytischer
Verfahren. Die klarste Clusterdarstellung lieferte das –
hier nicht näher erläuterbare – Ward-Verfahren. Deshalb
Cluster II: wird nachfolgend das mittels dieser Methode erzeugte
❚❚ Nachbarn werden zum Helfen in die Woh- Clusterdarstellung („Dendrogramm“) besprochen. Das
Dendrogramm („Baumdiagramm“) sowie detaillierte In-
nung gelassen formationen zu den Clustern finden sich im Anhang II.
Zu den Ergebnissen der Fragebogenstudie passt ❚❚ Pflegeheime, am besten klein und wohn-
sehr gut, was in den Gesprächen an den „Runden ortsnah, sind gleichsam der „letzte Ausweg“,
Tischen“ zutage trat, die von der Agentur ANTJE wenn ein Verbleib zu Hause nicht länger
HERMENAU. STRATEGIE – KOMMUNIKATION – möglich ist. Betreutes Wohnen oder Seni-
BERATUNG unter Beteiligung der Staatsministerin oren-Wohngemeinschaften ist die – meist
Barbara Klepsch mit interessierten Akteuren vor auch nur nötigenfalls gewünschte – Alter-
Ort durchgeführt wurden. Im Grunde stützen die native zum Pflegeheim. Auch Altersheime
dort gewonnenen Erkenntnisse das in der Analyse – dort unbedingt gewollt: Unterbringung im
der Fragebögen gewonnene Bild. Allenfalls erweist Einzelzimmer – sind allenfalls eine Notwen-
sich in der letzteren mitunter als Minderheitsan- digkeit, keine wirklichen Wunschorte.
sicht, was bei Gesprächen am Runden Tisch wie ❚❚ Damit man im Alter zu Hause bleiben kann,
eine Mehrheitsmeinung geklungen haben mag. Ins- ist – falls die Familie nicht vor Ort ist – Nach-
gesamt lassen sich die in den Rundtischgesprächen barschaftshilfe notwendig. Zumal wenn die
vorgebrachten Ansichten so zusammenfassen: eigene Familie nicht in Sachsen wohnt, wer-
den auch Kontaktmöglichkeiten zu Kindern
1. „Ortstreue“ wichtig.
❚❚ Die auffälligste Übereinstimmung bei den ❚❚ Wenn letzteres nicht möglich ist, nehmen vie-
Rundtischgesprächen war der klar geäu- le auch in Kauf, von ihnen anfänglich fremden
ßerte Wunsch, solange wie möglich in der Menschen betreut zu werden. Der Wunsch im
gewohnten Umgebung bleiben zu können. Umgang mit diesen geht aber dahin, dass sie
Man will oder kann nicht umziehen (etwa nicht gehetzt nach dem Punktesystem der
aus finanziellen Gründen), und man möchte Krankenkassen ihre Arbeit verrichten müss-
sein soziales Umfeld ohnehin nicht wechseln. ten, sondern etwas mehr Luft hätten.
Auch deshalb werden Fördermöglichkeiten ❚❚ Außerdem besteht der Wunsch, es möge bei
für altersgerechte Umbauten und Barriere- der Betreuung personelle Kontinuität herge-
freiheit gewünscht. stellt werden. Ständig wechselndes Personal
❚❚ Für die eigene Wohnung wünscht man sich ist vielen unangenehm, weil man dann näm-
altersgerechte Bäder, Terrassen oder Balkone lich kein Vertrauen aufbauen kann.
zum „Heraustreten“ und – wenn die Woh- ❚❚ Auch entstand manchmal der Eindruck, dass
nung in einer höheren Etage liegt – einen Lift. „jüngere Ältere“ sich noch nicht so richtig in
Die Ansprüche sind oft bescheiden: kosten- die Situation der „älteren Alten“ hineinver-
günstig, klein und altersgerecht soll es sein. setzen können. Anscheinend befassen sich
4. Ehrenamt
❚❚ Es zeigte sich immer wieder, dass es an In-
formationen zu verschiedenen bereits vor-
handenen Angeboten mangelt, z. B. zur Eh-
renamtskarte.
❚❚ Ehrenamtlichem Engagement stehen offen-
bar bürokratische Hürden im Wege, etwa in
Form von Versicherungspflichten, Beförde-
rungsscheine oder Hygienescheine.
❚❚ Es gibt immer wieder zu hohe Leistungsan-
forderungen an ehrenamtliche Senioren, die
sich mehr Flexibilität und weniger langfristi-
ge Bindungen wünschen.
❚❚ Zwar gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten für
Senioren, die durch Vereine und Initiativen
organisiert werden. Jedoch mangelt es mit-
unter an Informationen für die Zielgruppe
sowie an Möglichkeiten des Austauschs und
der Vernetzung.
❚❚ Für das Ehrenamt wünscht man sich mehr
professionelle Initiative und Koordination.
Auch sollte die Förderung von Aktionen und
Projekten für Senioren stärker möglich sein.
❚❚ Es gibt Nachwuchssorgen, sowohl im Ehren-
amt als auch in den hauptberuflichen Pfle-
gediensten. Zumal Letzteres führt zu Quali-
tätsverlusten.
Die Befunde der quantitativen Analyse der Fra- Versorgung. Ähnliches gilt für die Versorgung
gebögen zu den Wünschen und Vorstellungen alter Menschen mit Essen: Wichtig ist für sie,
von Befragten im ländlichen Sachsen lassen dass sie außer für Arztbesuche die eigenen vier
sich unter Berücksichtigung des Forschungs- Wände nur dann verlassen müssen, wenn sie
standes und der an den „Runden Tischen“ ge- das wirklich wollen. Für die Ausgestaltung der
wonnenen praktischen Expertise in ziemlich Wohnungen selbst scheinen die Wünsche recht
klare Handlungsempfehlungen an die Politik bescheiden zu sein: Man wünscht sich altersge-
umsetzen, und zwar in drei Bereichen. Diese be- recht gestalteten und erschwinglichen Wohn-
treffen – erstens – die Wohn- und Lebenssitu- raum. Idealerweise sollte jener aber eingebet-
ation im Alter, und zweitens das Spannungsfeld tet sein in eine lebendige Nachbarschaft sowie
zwischen bürgerschaftlicher Selbstorganisation einen ansprechenden öffentlichen Raum mit
und der Rolle des Staates. Quer dazu liegen – funktionierender Verkehrs- und Versorgungsinf-
drittens – Aufgaben bei der Weiterentwicklung rastruktur. Um diese Bedingungen im ländlichen
der Verkehrs-, Versorgungs- und Verwaltungs- Raum Sachsens halbwegs flächendeckend zu
infrastruktur. schaffen, wird es viel an wissenschaftlicher und
Der zentrale politische Imperativ bei alldem praktischer Expertise sowie an Gestaltungswil-
scheint zu sein: Sorgt dafür, dass man im ge- len und -fähigkeit brauchen.
wohnten Wohnumfeld und getragen von stabi- Zwar beruhigt es viele alte Menschen, wenn für
len sozialen Netzwerken alt werden und sterben sie auch einladende Alters- und Pflegeheime zu-
kann – und nützt das Zeitfenster bis zum Verlust gänglich sind. Doch nur eine Minderheit möchte
der Tatkraft vieler „junger Alter“ dafür, die nöti- wirklich dorthin. Das ist bei entsprechenden Inf-
gen „Umbauten vor Ort“ hinzubekommen! rastrukturplanungen zu berücksichtigen. Ange-
Ganz klar ist geworden, dass im Alter erst recht sichts der wichtigen Rolle des sozialen Umfeldes
– und vor allem in den kleineren Orten – die ei- für ein gutes Leben im Alter wäre etwa zu prü-
gene Wohnung zum liebsten Ort wird. Bürger- fen, in welchem Umfang sich klassische Alten-
nahe Politik wird deshalb solche Bedingungen und Pflegeheime durch „Quartiershäuser“ sowie
zu schaffen suchen, die möglichst lange – und kleinere und nachbarschaftlich verankerte Pfle-
idealerweise bis zum Tod – den Verbleib in der gewohngemeinschaften ersetzen lassen (vgl.
eigenen Wohnung zum biographischen Nor- hierzu Kricheldorff 2015: 23f.).
malfall machen. Damit das gelingt, braucht es Besonders wichtig wird im Alter die Familie (vgl.
neben einem verlässlichen Helfernetz vor allem Hoff 2006), weil sie selbst dann noch bleibt,
die Sicherstellung der ambulanten palliativen wenn die Freunde und bislang guten Nachbarn
Anhang I: Fragebogen
STAATSMINISTERIUM
FÜR SOZIALES UND
VERBRAUCHERSCHUTZ
ein gutes Alter – das wünschen wir uns alle. Was dafür aus ihrer Sicht bei Ihnen vor Ort notwendig
ist, möchte ich gern erfahren. Denn so können wir gemeinsam im Land und in jeder Gemeinde die
richtige Unterstützung entwickeln und private Initiativen anstoßen oder fördern.
Vielen Dank, wenn Sie sich Zeit für diesen Fragenbogen nehmen. Je mehr ältere Mitbürger sich die
Zeit dafür nehmen, umso klarer wird das Bild. Ausgerichtet an diesen Realitäten lässt sich unsere
gemeinsame Zukunft im Freistaat Sachsen bürgernah gestalten.
Anhänge | 43
Fragenkatalog
1. Wo will ich leben, wenn ich alt bin? 4. Welche Unterstützung benötige ich, um in
Würde zu Hause zu sterben?
zu Hause
Schmerzlinderung (ambulante palliative
Versorgung
im betreuten Wohnen
Alltagsbegleitung durch einen vertrauten
Menschen
im Altersheim
seelsorgerischen Beistand
zu Hause
5. Welche Angebote/Möglichkeiten nutze ich
im betreuten Wohnen für meine Wege?
Auto/Taxi
3. Wen würde ich in die Wohnung einlassen, um
mir helfen zu lassen? Fahrrad
Freunde
6. Welche Lebenshaltungskosten sind für mich
Nachbarn zu hoch?
Wohnen
Verkehr
Krankheit
Pflege
44 | Anhänge
7. Welches Ehrenamt würden Sie mit Aufwands- 9. Wo oder wie möchte ich essen?
entschädigung im Alter noch übernehmen?
Nachbarschaftshelfer/ -betreuer bei „Essen auf Rädern“ zu Hause
leichter Pflege
gemeinsames Kochen im betreuten Wohnen
Altagsbegleiter für Betagt
in der ortsansässigen Kita oder Schule
Kulturtrainer für Zuwanderer
gemeinsames Kochen in der Nachbarschaft
Berater für Existenzgründer
bei mir zu Hause selbst kochen
Anhänge | 45
Eigene Gedanken und Anregungen
46 | Anhänge
Anhang II:Informationen zur hierarchischen Clusteranalyse samt Dendrogramm mit Ward-Verknüpfung
F1_3 3
F2_3 41
F9_3 29
F7_4 38
F10_5 36
F7_3 37
F9_4 30
F6_1 16
F3_4 7
F4_3 10
F10_4 35
F6_3 18
F6_4 19
F6_2 17
F7_2 23
F5_3 14
F1_2 2
F2_2 40
F9_2 28
F8_1 24
>- F8_3 26
F9_1 27
F6_5 20
F6_6 21
F4_2 9
F7_1 22
F3_3 6
F10_3 34
F5_1 12
F5_4 15
F4_4 11
F3_1 4
F10_1 32
F1_1 1
F2_1 39
F9_5 31
F3_2 5
F10_2 33
F8_2 25
F4_1 8
F5_2 13
Anhänge | 47
Folgende drei Cluster lassen sich erkennen: Cluster II:
❚❚ Unten befindet sich zwischen den Variablen ❚❚ F8_1: Man möchte die eigene Altersgruppe
F3_1 und F5_2 der Cluster I um sich haben
❚❚ In der Mitte schließt sich der zwischen den ❚❚ F8_3: Man möchte Kinder um sich haben
Variablen F8_1 und F4_4 der Cluster II an. ❚❚ F9_1: Man möchte „Essen auf Rädern“
❚❚ Eine etwas komplexere Struktur hat oben der ❚❚ F6_5: Lebenshaltungskosten für Krankheit
Cluster III, in dem drei Untergruppen von Va- sind zu hoch
riablen zusammengefasst sind: ❚❚ F6_6: Lebenshaltungskosten für Pflege sind
❚❚ F1_3 bis F3_4 als Untercluster IIIa zu hoch
❚❚ F6_3 bis F7_2 als Untercluster IIIb ❚❚ F4_2: Wunsch nach Alltagsbegleitung
❚❚ F1_2 bis F9_2 als Untercluster IIIc. durch einen vertrauten Menschen
❚❚ Drei Variablen sind zwar Teil des Clusters III, ❚❚ F7_1: Bereitschaft zum entschädigten Eh-
jedoch nicht klar einem der drei Untercluster renamt als Nachbarschaftshelfer/-betreuer
zuordnen: ❚❚ F3_3: Nachbarn werden zum Helfen in die
❚❚ F4_3: Wunsch nach seelsorgerischem Wohnung gelassen
Beistand, um in Würde zu sterben ❚❚ F10_3: Nachbarn als bevorzugter sozialer
❚❚ F10_4: Mitglieder der Kirchgemeinde als Kontakt
bevorzugter sozialer Kontakt ❚❚ F5_1: Bus/Bahn als Verkehrsmittel
❚❚ F5_3: Fahrrad als Verkehrsmittel ❚❚ F5_4: zu Fuß gehen als Verkehrsmittel
❚❚ F4_4: Wunsch nach Haushaltshilfe, um in
Cluster I: Würde zu sterben
❚❚ F3_1: Nur Familienmitglieder werden zum
Helfen in die Wohnung gelassen Cluster IIIa:
❚❚ F10_1: Familie als bevorzugter sozialer Kon- ❚❚ F1_3: Im Alter will man im Altersheim leben
takt ❚❚ F2_3: Man möchte im Pflegeheim gepflegt
❚❚ F1_1: Im Alter will man zu Hause leben werden
❚❚ F2_1: Man möchte zu Hause gepflegt wer- ❚❚ F9_3: Man möchte in der ortsansässigen
den Kita oder Schule essen
❚❚ F9_5: Man will zu Hause selbst kochen ❚❚ F7_4: Bereitschaft zum entschädigten Eh-
❚❚ F3_2: Freunde werden zum Helfen in die renamt als Berater für Existenzgründer
Wohnung gelassen ❚❚ F10_5: neue Leute in der Gemeinde (Zugezo-
❚❚ F10_2: Freunde als bevorzugter sozialer gene) als bevorzugter sozialer Kontakt
Kontakt ❚❚ F7_3: Bereitschaft zum entschädigten Eh-
❚❚ F8_2: Man möchte alle Altersgruppen um renamt als Kulturtrainer für Existenzgründer
sich haben ❚❚ F9_4: Man möchte in der Nachbarschaft
❚❚ F4_1: Wunsch nach ambulanter palliativer gemeinsam kochen
Versorgung ❚❚ F6_1: Lebenshaltungskosten für Lebensmit-
❚❚ F5_2: Auto / Taxi als Verkehrsmittel tel sind zu hoch
❚❚ F3_4: Auch Fremde werden zum Helfen in
die Wohnung gelassen
48 | Anhänge
Cluster IIIb:
❚❚ F6_3: Lebenshaltungskosten für Verkehr
sind zu hoch
❚❚ F6_4: Lebenshaltungskosten für Kunst und
Kultur sind zu hoch
❚❚ F6_2: Lebenshaltungskosten für Wohnen
sind zu hoch
❚❚ F7_2: Bereitschaft zum entschädigten Eh-
renamt als Alltagsbegleiter für Betagte
Cluster IIIc:
❚❚ F1_2: Im Alter will man im „betreuten Woh-
nen“ leben
❚❚ F2_2: Man möchte im „betreuten Wohnen“
gepflegt werden
❚❚ F9_2: Man möchte im „betreuten Wohnen“
gemeinsam kochen
Anhänge | 49
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