Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Abbildungsverzeichnis………………………………………………………………………………..V
Tabellenverzeichnis………………………………………………………………………………....VII
1. Einleitung……………………………………………………………………………………………9
2. Geographische Einordnung……………………………………………………………………...10
3. Abflussverhältnisse……………………………………………………………………………….11
4. Gewässergüte……………………………………………………………………………………..20
4.1 Methoden………………………………………………………………………………..23
4.1.1 Untersuchungsgebiet………………………………………………………..23
4.1.2 Labor…………………………………………………………………………..27
4.2 Untersuchungsauswertungen………………………………………………………....31
4.2.1 Ergebnisse……………………………………………………………………31
4.2.2 Diskussion…………………………………………………………………….34
5. Sedimente – quantitativ…………………………………………………………………………..37
5.1 Methodik…………………………………………………………………………………37
5.1.1 Großer Mühlteich…………………………………………………………….37
5.1.2 Sedimentbestimmung der Gräben…………………………………………39
5.1.3 Wasserbauwerke…………………………………………………………….40
2
5.2 Datenauswertung……………………………………………………………………….41
5.2.1 Zufluss Reide…………………………………………………………………41
5.2.2 Zufluss Großer Mühlteich und Zollteichwiesengraben…………………..42
5.2.3 Zollteichwiesengraben………………………………………………………42
5.2.4 Mühgraben……………………………………………………………………43
5.2.5 Mönchgraben…………………………………………………………………45
5.2.6 Großer Mühlteich…………………………………………………………….46
6. Sedimente – qualitativ……………………………………………………………………………48
6.1 Messstellen……………………………………………………………………………...48
6.2 Methoden im Gelände………………………………………………………………….49
6.2.1 Sedimenterfassung mit dem Moorbohrer…………………………………49
6.2.2 Sedimenterfassung mit dem Edelman-Bohrer……………………………50
6.3 Vorbereitung der Bodenproben……………………………………………………….51
6.4 Methoden im Labor……………………………………………………………………..52
6.4.1 Bestimmung der organischen Substanz…………………………………..52
6.4.2 Bestimmung des pH-Wertes und der elektrischen Leitfähigkeit………..54
6.4.3 Bestimmung des Carbonatsgehaltes………………………………………55
6.4.4 Bestimmung der Korngrößenverteilung …………………………………..58
6.4.5 Bestimmung der Schwermetallgehalte…………………………………….59
6.5 Mögliche Messfehler und Fehlerbetrachtung………………………………………..62
6.6 Bewertung des Sedimentes……………………………………………………………63
6.6.1 Korngrößen und Bodenart…………………………………………………..63
6.6.2 Organische Substanz………………………………………………………..64
6.6.3 Elektrische Leitfähigkeit……………………………………………………..65
6.6.4 pH-Wert……………………………………………………………………….66
6.6.5 Carbonatgehalt……………………………………………………………….67
6.6.6 Bewertung der Schwermetallbelastung anhand der LAGA-Richtlinie….68
3
7. Hydraulik…………………………………………………………………………………………...71
7.1 Theoretische Grundlagen der Abflusssteuerung……………………………………71
7.1.1 Wasserstände………………………………………………………………..72
7.1.2 Datengrundlage………………………………………………………………73
7.2 Abflüsse der Reide……………………………………………………………………..77
7.3 Wie viel Wasser fließt von der Reide in den Park?.............................................79
7.4 Koordinatenaufnahme………………………………………………………………….80
7.5 Sedimentführung………………………………………………………………………..81
7.6 Verhältnis von Geschwindigkeit und Abfluss………………………………………..84
7.7 Unterhaltungsmaßnahme Spülung……………………………………………………85
8. Geobasisdaten und Geoinformationssysteme…………………………………………………86
8.1 Organisation der Daten………………………………………………………………...86
8.2 Erstellung von Surveys…………………………………………………………………87
8.3 Erstellung von thematischen und topographischen Karten………………………..91
8.3.1 Messpunktekarten - Sedimente quantitativ……………………………….91
8.3.2 weitere thematische Karten…………………………………………………91
8.4 Volumenmodelle………………………………………………………………………..92
8.4.1 Großer Mühlteich…………………………………………………………….92
8.4.2 Gräben………………………………………………………………………..93
8.5 Storymap………………………………………………………………………………...96
8.5.1 Das Erstellen der Storymap………………………………………………..96
8.5.2 Text-Tool…………………………………………………………………….100
8.5.3 Layout-Einstellungen……………………………………………………….101
8.5.4 Ausblick und Weiterentwicklung der Storymap…………………………102
9. Zusammenfassung und abschließende Beurteilung des Parks……………………………103
10. Literatur…………………………………………………………………………………………105
11. Anhang 1……..…………………………………………………………………………………109
4
Abbildungsverzeichnis
Abb. 3.01: Messstellen im Park Dieskau
Abb. 4.03: Indexzahlen mit Zuordnung der Güteklassen (I = sehr gut, IV = sehr schlecht)
[www.Fluvidat-Saar.de] (letzter Aufruf 22.07.2019)
Abb. 5.03: Technische Zeichnung der Alten Mühle (M9) – Draufsicht [eigene Darstellung]
Abb. 5.07: Wassertiefe, Sedimenttiefe und Breite des Mönchgrabens [Eigene Darstellung]
Abb. 5.08: Bathymetrisches, Sediment- und Differenzmodell des Großen Mühlteichs mit
tatsächlichen Messpunkten [Eigene Darstellung]
5
Abb. 6.04: Trocknen der Sedimentproben [eigene Aufnahme]
Abb. 7.02: Wasserstände M3 zu M4 im zeitlichen Verlauf Okt. 2018 bis Mai 2019
Abb. 7.03: Wasserstände M3 zu M5 im zeitlichen Verlauf von Okt. 2018 bis Mai 2019
Abb. 7.04: Wasserstände M4 zu M11 im zeitlichen Verlauf Okt. 2018 bis Mai 2019
Abb. 7.05: Wasserstände M4 zu M8 im zeitlichen Verkauf Okt. 2018 bis Mai 2019
7
Tabellenverzeichnis
Tab. 3.01: Lage der Messpunkte
Tab. 4.01: Wichtung der Messparameter für die Gewässergüteberechnung nach Bach
[Bohn et al. S.22]
8
1. Einleitung
Der vorliegende Bericht wurde auf der Grundlage von Untersuchungen seit Oktober 2018 im
Park Dieskau im Rahmen eines Projektstudiums des Bachelorstudiengangs Geographie der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angefertigt. Er dient als abschließender Bericht
der durchgeführten Untersuchungen und soll diese zusammenfassend darstellen. Der
Schwerpunkt lag hierbei auf dem Gewässersystem, dessen Sedimenten sowie einer
Einschätzung der Lage des Park Dieskau im Sinne der Gewässerqualität, möglicher
Sedimentkontaminationen und des Wasserhaushaltes des Park Dieskaus. Der unter
Landschaftsschutz und in einigen Teilen sogar unter Naturschutz stehende Park dient vor
allem den Besuchenden als Naherholungsgebiet sowie dem Gedenken an historische
Persönlichkeiten wie zum Beispiel Carl Christoph von Hoffmann. Eines der langfristigen Ziele
der Parkerhaltung ist die Wiederherstellung verlorengegangener und Bewahrung
vorhandener historischer Gewässerstrukturen. Bei den Untersuchungen erfolgen unter
diesen Maßgabe.
Zur Bearbeitung der einzelnen Schwerpunkte wurden zu Beginn des Projektstudiums sieben
Gruppen mit jeweils spezifischen Aufgaben gebildet. Die Leitung dieser Grupperungen
bildete das Projektmanagement, welches für die Kommunikation zwischen den Gruppen
sowie mit außeruniversitären Teilhabern zuständig war. Des Weiteren beaufsichtigte das
Projektmanagement die anfänglich erstellten Arbeitspakete der einzelnen Gruppen, welche
alle durchzuführenden Aufgaben und Zielstellungen für die Bearbeitung des Auftrages
beinhalteten. Auf Grundlage der Arbeitspakete arbeitete das Projektmanagement mit der
Software "ProjectLibre", deren Funktionen sich als nicht relevant für die Planung und
Koordination der Projektarbeit herausstellten. Stattdessen basierte die Planung in ständigen
persönlichen Austausch zwischen den Gruppen und dem Management.
9
Die übrigen sechs Gruppen mit ebenfalls vier Mitgliedern beschäftigten sich mit den
Schwerpunkten Abflussmessungen (Gruppe 2), Gewässergüte (Gruppe 3), Sedimente –
quantitativ (Gruppe 4), Sedimente – qualitativ (Gruppe 5), Datengrundlage und
Geoinformationssysteme (Gruppe 6) sowie Hydraulik (Gruppe 7). Jeder Gruppe stand ein
Ansprechpartner des Projektmanagements zur Verfügung, um eine reibungslose
Kommunikation zwischen den Gruppen gewähren zu können und um jeweils einen
gruppeninternen Experten für fachspezifischen Fragestellungen der jeweils zwei Gruppen
sicherzustellen, wobei ein Mitglied des Projektmanagement zwei Gruppen betreute.
2. Geographische Einordnung
Der Schlosspark Dieskau befindet sich in der Gemeinde Kabelsketal, südöstlich der
Verwaltungsgrenze der Stadt Halle (Saale). Östlich angrenzend liegt das Dorf Dieskau,
wobei die Grundstücksgrenzen der Wohngebiete im westlichen Dieskau die östliche Grenze
zum Schlosspark bilden. Im Norden wird der Schlosspark durch die Wegüberführung über
den Zollteichwiesengraben und der Reide begrenzt. Die aus nördlicher Richtung
einströmende Reide ist zumindest im Nordwesten des Parks die westliche Begrenzung,
während weiter südlich eine Baumreihe wenige Meter westlich der Reide die westliche
Begrenzung des Schlossparks bildet. Die südliche Begrenzung des Parks ist durch den
Standort der ehemaligen Wassermühle gekennzeichnet.
Insgesamt hat das Untersuchungsgebiet, der Park Dieskau, eine Gesamtfläche von 67,5 ha
(Förderverein „Park Dieskau“ e.V., 2019). Für die folgenden Untersuchungen stehen die
Stand- sowie Fließgewässer bzw. Gräben eine große Rolle, weswegen sie im Folgenden
kurz Erwähnung finden. Hierzu gehören der Große Mühlteich, die Reide, der
Zollteichwiesengraben, der Mühlgraben sowie der Mönchgraben. Die jeweiligen Gruppen
haben ihre Messpunkte unterschiedlich gesetzt. Für die stetige Veranschaulichung der
Messpunkte und eine mögliche Verortung auf der Karte wurden jeweils genaue Karten mit
den Messpunkten, sowie einer Beschreibung der Verortung im Park angefertigt und dem
jeweiligen Kapitel beigefügt.
Im Folgenden wird ein kurzer geologischer sowie geomorphologischer Überblick über das
Untersuchungsgebiet gegeben. Der Park Dieskau liegt im Einzugsgebiet der Reide, welche
durch die letzten zwei Eiszeiten und den Vulkanismus des Oberperms geprägt wurde.
Porphyr bildet die obere Gesteinsschicht und ist durch Porphyrkuppen in der Landschaft
sichtbar. Die überliegenden Sedimentschichten stammen aus der Zeit des Tertiär und sind
so wie die Reide durch die Saale-Kaltzeit von vor ca. 300.000 Jahren geprägt. In den
abgelagerten Schluffen, Tonen und Sanden des Tertiär finden sich Braunkohleflöze. Hinzu
kommen Ablagerungen von Geschiebemergel durch den Petersberger Vorstoß des
10
Gletschers vor ca. 180.000 Jahren. Dieser Eisvorstoß ist die wichtigste treibende Kraft in der
Landschaftsbildung des Einzugsgebietes. Die Bodenbildung setzte ungefähr vor 110.000
Jahren ein. Während der Weichsel-Kaltzeit wurde Löß angeschwemmt und angeweht. Aus
diesem, nun alles überlagerndem, kalkhaltigen und lockeren Ausgangsmaterial bildeten sich
fruchtbare Braunschwarzerden.
3. Abflussverhältnisse
Die Messung der Abflussverhältnisse sowie die Erfassung der Wassertiefe und Pegel
wurden nach einer längeren Sommerspause, von den diesjährigen Studierenden des
Bachelorstudiengangs Geographie in dem Modul "Projektstudium", am 13. November 2018
fortgesetzt. Dabei wurden die Messstellen, der im Semester zuvor abgeschlossenen
Messungen, übernommen. Hierbei wurde lediglich die Messstelle 0 hinzugefügt und
andererseits die Messstelle 13 außer Acht gelassen. Die Einmessung der übernommenen
Messpunkte erfolgte bereits am 19.06.2016. Angestrebt wurde ein zweiwöchentlicher
Messzyklus, welcher gut einzuhalten war und nur an ein paar Terminen in der
vorlesungsfreien Zeit unterbrochen werden musste. Die Messungen begannen am
13.11.2018 und endeten am 21.06.2019, sodass die Abflusswerte verschiedenster
Witterungsperioden aufgezeichnet werden konnten. Die Abflussverhältnisse, an denen sich
die komplette Wasserversorgung des Parks nachvollziehen lässt, sind von besonderer
Wichtigkeit für dessen Instandhaltung. Idealerweise gilt es eine genauere Verteilung der
Wassermassen im Park sowie einen möglichst gleichmäßigen Wasserspiegel im Park zu
erzielen. Die Analyse der erhaltenen Messwerte soll zur besseren Regulierung des
Gewässernetzes beitragen. Im Folgenden ist eine Übersicht mit den jeweiligen
Benennungen der entsprechenden Messstellen angegeben, welche in der Abbildung 3.01
näher visualisiert sowie die genauen Standorte in der Tabelle 3.01 vermerkt sind.
M0-Pegel Zollteichwiesengraben „Wiesenmessstelle in Richtung Bruckdorf“
M1-Pegel Wegunterführung Mühlgraben
M2-Pegel Reidebrücke
M3-Pegel Überlauf Lautschteich
M4-Pegel Profilstahl am Eigenbauwehr
M5-Pegel Staubauwerk am Bermuda Dreieck
M6-Pegel Ablassbauwerk am Lautschteich
M7-Pegel Ablassbauwerk am Hoffmannsteich
M8-Pegel Ablassbauwerk „Mönch“
M9-Pegel Alte Mühle
M10-Pegel Hexenbrücke
M11-Pegel Mühlgrabenbrücke
M12-Pegel Pritschenteichgraben
11
Abb. 3.01 Messstellen im Park Dieskau
12
3.1 Wetterverhältnisse
13
Man kann deutlich erkennen, dass die geringen Niederschläge und die hohen Temperaturen
in den Sommer und Herbstmonaten 2018 den Park sichtlich beeinflusst haben. Zum Beginn
unserer Messperiode im Herbst, waren der Hoffmannsteich und der Lautschteich
trockengefallen und die Wasserstände waren sehr niedrig. In den Wintermonaten gab es
höhere Niederschläge, aber eine nachfolgende Schneeschmelze blieb aus. Da die
Regenfälle nicht gleich über den ganzen Monat, sondern auch über einzelne Tage im Monat
verteilt stattgefunden haben, ist es schwer eine Korrelation zu den Abflusswerten zu ziehen.
Anders ist das bei dem Temperaturdiagramm, denn hier kann man die Temperaturen der
einzelnen Tage, also auch die Temperaturen an den Messtagen ablesen. Man kann also an
heißeren Tagen eine eventuell höhere Verdunstung beobachten. Im Fall unserer Messungen
könnte man hier auf höhere Verdunstungen im November 2018 schließen. Da man in
Abbildung 3.03 die Monatssumme der Niederschläge ablesen kann, kann man diese mit
unseren Messungen, welche wir zweimal monatlich getätigt haben, in Vergleich setzen und
sieht, dass die Abflüsse zwar abhängig von Niederschlägen sind, aber das nicht eindeutig
abzulesen ist.
14
Um Messfehler zu reduzieren wurde pro Abschnitt drei Mal gemessen. Dennoch könnten
Messfehler aufgrund einer Veränderung des Gewässerquerschnitts sowie der Sohle
entstehen. So sorgen natürliche Prozesse wie Erosion und Sedimentation für
Ungenauigkeiten während des Messens. Ähnlich verhält es sich mit Hindernissen im
Gewässerbett welche sowohl organischer Natur wie beispielsweise Totholz als auch
anthropogenen Ursprungs sein können. Diese verändern das Strömungsverhalten und somit
die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Des Weiteren kann es zu Ungenauigkeiten beim
Einstellen der Schraube kommen. Zusätzlich sorgen, nicht in die Berechnungen
einbezogene, unentdeckte Abflüsse welche in den Stauanlagen aber auch unterirdische
vorkommen können.
Sollte es aus vielfältigen Gründen nicht möglich gewesen sein Messungen mit dem
hydrometrischen Flügel vorzunehmen, musste die um einiges weniger genaue Messmethode
der Schwimmermessung angewendet werden. Dies war zum Beispiel der Fall, wenn die
Wassertiefe zu gering war oder eine hohe Verkrautung vorherrschte. Dabei wurde der
Schwimmer am Nullpunkt der Messlatte in das Wasser gelegt und die innerhalb von drei
Sekunden zurückgelegte Strecke des Korkens gemessen. Da dies lediglich nach Augenmaß
vorgenommen werden konnte, waren Ungenauigkeiten bei dieser Methode unvermeidbar.
Bei Messstelle 12, am Pritschenteichgraben, sollte das Thomson-Wehr zum Einsatz
kommen. Aufgrund der hier vorherrschenden Verschlammung war keine Messung mittels
des hydrometrischen Flügels möglich.
Das Thomson-Wehr stellt ein kleines Wehr aus Blech da, welches es in das Gewässerbett
einzusetzen gilt. Das nach ca. 5 Minuten angestaute Wasser läuft über einen
dreieckförmigen Einschnitt im Wehr. Aus der Höhe des angestauten Wasserspiegels, lässt
sich nun die Menge des abfließenden Wassers herleiten. Die hierfür angewendete Formel
lautet wie folgt:
Die Messung mittels des Thomson-Wehrs wurde jedoch häufig durch diverse Gründe
behindert. Gerade in den Wintermonaten konnte das Wehr häufig nicht in die Gewässersohle
eingebracht werden. Auch in den Sommermonaten machten Verkrautung und zu geringe
Abflussverhältnisse die Arbeit mit dem Thomson-Wehr schwer. Dies führte zu erheblichen
Datenlücken an der Messstelle M12. Das Thomson-Wehr sowie einen Schwimmer sind in
Abbildung 3.05 und 3.06 zu betrachten.
15
Abb. 3.05: Thomson-Wehr Abb. 3.06: Schwimmer [Zapfanlagendoktor]
Zur genauen Interpretation der Abflussverhältnisse muss das Gewässersystem des Parks
nachvollzogen werden. Das Wasser wird bei M2 in den Park eingeleitet. Das heißt diese
bildet den Hauptzufluss des Parks. Zur Regulierung werden an M2 Staubretter eingesetzt.
Dies ist notwendig, um die Wasserversorgung der Teiche zu gewährleisten. Im
Umkehrschluss fällt die Wasserversorgung des restlichen Parks geringer aus. Das
Gewässernetz gabelt sich am Bermudadreieck, in dem sich die Messstellen M3, M4 und M5
befinden. Das Staubauwerk befindet sich an M3 und M4, sodass dem Lautschteich sowie
dem verlandeten Feuchtgebiet genug Wasser zugeführt werden kann. Dem Verlanden der
Teiche soll somit entgegengewirkt werden. Tabelle 3.02 zeigt die im gesamten Zeitraum
erhobenen Abflussmesswerte.
16
In den unten aufgeführten Tabellen sind alle gemessenen Pegelwerte, an den jeweiligen
Messstellen sowie zugehörigen Tagen dargestellt. Am Pegel wird der Pegelstand gemessen,
sodass man daraus den Wasserstand ableiten kann. Dies bezieht sich auf die Wasserhöhe
eines repräsentativen Abschnittes des Gewässers. Alle wurden an den Pegelmarken, deren
Abmessungen in der Messstellenübersicht nachzuvollziehen sind mit Hilfe eines Zollstocks
ermittelt.
M2 bildet den Hauptzufluss, während M9 den Hauptabfluss des Parks darstellt. Anhand
dessen lässt sich beurteilen, wie viel Wasser im Park verloren geht. Der 18.04. entspricht
dem Tag mit den höchsten erhobenen Abflussdaten. Dies ist vor Allem auf den regenreichen
Aprilmonat zurückzuführen. An diesem Tag wurde bei M2 ein Zufluss von 159 Litern in der
Sekunde gemessen, während der an M9 gemessene Wert lediglich 79 l/s beträgt. Dem ist zu
entnehmen, dass 80 l/s im Park verbleiben. Dies lässt auf eine mangelhafte Funktion des
Systems durch weitere unerkannte Abflüsse im Park schließen. Der Tag des niedrigsten
Abflusses ist der 20.06., dem eine längere Trockenperiode voraus ging. Nun stellt sich die
Frage wie sich die Wasserversorgung des Gebietes langfristig stabilisieren lässt. Allgemein
ist dies ein schwieriges Unterfangen, da der Park durch die Reide gespeist wird. Die
Speisung über die Reide ist stark niederschlagsbedingt. Der im bundesdeutschen Schnitt
deutlich zu niedrig ausfallende Niederschlag der Region ist jedoch nicht ausreichend. Die
Möglichkeiten dieses Problem auszugleichen sind stark gebremst. Die Speisung durch
andere Flüsse mittels Kanalbau stellt einen immensen Kostenaufwand da und ist somit nicht
realisierbar. Eine weitere Option wäre die Reaktivierung alter Staubauwerke, zum Beispiel
am Mönch. Somit könnte mehr Wasser im Parksystem verbleiben. Dies würde jedoch dazu
17
führen, dass der Abfluss in den unteren Parkabschnitt ausbleiben würde. Dieser würde somit
austrocknen.
18
Tab 3.04: Pegelmesswerte im Zeitraum 17.03.2019 – 16.05.2019
17.03.2019 18.04.2019 16.05.2019
M1 85,89 85,93 85,89
M2 85,99 85,99 85,98
M3 85,54 85,6 85,58
M4 85,5 v.B. 85,84 v.B.
85,5 h.B. 84,44 h.B.
M5 84,99 84,99 84,95
M6 85,22 84,97 84,99
M7 85 84,97 84,97
M8 83,5 83,48 83,46
M9 84,63 84,65 84,65
M10 85,25 85,33 85,31
M11 85,35 85,47 85,45
M0
07.06.2019 21.06.2019
M1 85,79 85,78
M2 85,94 8593
M3 85,46
M4 85,39 85,46
85,34 h.B. 85,46 h.B.
M5 84,87 84,85
M6
M7 84,8 84,82
M8 83,36 84,27
M9 84,6 84,65
M10 85,19 85,19
M11 85,29 85,22
M0
19
4. Gewässergüte
Die Gewässerschutzpolitik in Europa steht vor dem Hintergrund wachsender Bevölkerung
und klimatischer Veränderungen vor neuen Herausforderungen. Dazu gehören zum einen
die optimale Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser, aber auch der Erhalt
landschaftsprägender Gewässersysteme, die sowohl als ökologische als auch
kulturhistorische und ökonomisch wichtige Ökosystemdienstleistungen fungieren.
Seit Ende des Jahres 2000 greift für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine neue
Verordnung zum Erhalt des „Schutzgut Wasser“. Die EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist
das finale Produkt aus verschiedenen Elementen der Gewässerschutzpolitik, die seit den
70er Jahren angestrebt wurden. Sie stellt eine vollständige, transparente als auch inhaltlich
ausgereifte Fassung dreißigjähriger Bemühungen zur Schaffung eines Ordnungsrahmens
dar, mit dem Ziel des Erreichens eines „guten ökologischen Zustandes“ der europäischen
Gewässer. Dafür werden von der WRRL wesentliche Prozesse sowie Instrumente und ein
Zeitplan mit Fristen festgehalten, die das Erreichen des Zieles gewährleisten (HOLLERT,
2007, S. 58).
Zu den Hauptzielen der WRRL wird im Detail, der Schutz von Binnenoberflächengewässern,
den Übergangsgewässern, den Küstengewässern und dem Grundwasser genannt. Wichtige
Richtlinien sind dabei die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung sowie die
Verbesserung des Zustandes von aquatischen Gewässersystemen und ihren davon
abhängenden Landökosystemen. Außerdem soll sichergestellt werden, dass die
Verschmutzung des Grundwassers schrittweise reduziert wird (vgl. EU-WRRL. S.5). Weitere
Ziele können der WRRL in Artikel 1 a) bis d) entnommen werden. Für die Umsetzung von
Maßnahmen bis zur Zielerfüllung sind die einzelnen europäischen Mitgliedstaaten eigens
verantwortlich und müssen regelmäßig den Status ihrer Gewässer überprüfen und die von
der WRRL vorgeschlagenen Maßnahmenumsetzungen vorweisen.
Mit dem Inkrafttreten der WRRL im Dezember 2000 konnte die Bundesrepublik Deutschland
im Jahr 2003 die WRRL in das deutsche Recht eingliedern. Im Zuge dessen wurden bis
Dezember 2004 eine vollständige Bestandsaufnahme der Gewässerzustände
abgeschlossen und die Ergebnisse an die Europäische Kommission berichtet (BMU 2005).
Dabei standen im Wesentlichen drei zentrale Aspekte im Mittelpunkt der Bestandsaufnahme.
Zum einen die Frage, welche Gewässer die von der WRRL gestellten Anforderungen und
Umweltziele nicht erfüllen würden und welche Stoffe dafür verantwortlich sind. Außerdem
sollen die Auswirkungen der eingetragenen Stoffe bei einem Monitoring geprüft werden. Das
Resultat der Bestandsaufnahme ergab für Oberflächengewässer, dass nur 14 % der
überprüften Wasserkörper die Richtlinien der WRRL bis zum Fristtermin im Jahr 2015
erreichen können. Für ca. 26 % der Gewässer sei eine Zielerreichung unsicher und für zwei
20
Drittel der bewerteten Wasserkörper ist die Erreichung der Ziele ohne einen geeigneten
Maßnahmenplan unmöglich. Neben den anthropogenen Eingriffen an der Hydromorphologie
der Gewässer sind vor allem Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen, z.B. der Landwirtschaft
oder von Kläranlagen, sowie punktuelle Stoffeinträge die Verursacher einer verminderten
Gewässergüte. Zumeist ist es die Kombination aller Faktoren, die es verhindert eine
Gewässergüte mit „gutem Zustand“ zu erreichen (HOLLERT H. S.62).
Speziell der Bereich Saale und ihrer Nebengewässer zeigte in den vergangenen
Jahrzehnten starken Handlungsbedarf, aufgrund eingeleiteter industrieller Einflüsse. Die
starke Verschmutzung hatte extrem schlechte Sauerstoffverhältnisse sowie eine deutliche
Aufsalzung zur Folge. Anfang der 1990er Jahre waren Abwassereinleitungen aus
chemischen Großbetrieben im Ballungsgebiet Halle/Merseburg sowie der Zufluss der stark
Belasteten Weißen Elster zu einer enormen Verschlechterung der Gewässergüte. Jedoch
konnten aufgrund der veränderten Produktionsstrukturen der Chemieindustrie der Region
und durch den Rückgang des Kohleabbaus ein Rückgang der Belastung in der Saale
verzeichnet werden (Länderarbeitsgemeinschaft Wasser, 1991).
Das Gebiet des Dieskauer Parks wird durch die Reide beeinflusst, ein rechtsseitiger Zufluss
zur Weißen Elster. Diese war in den 1990er Jahren durch ungeklärten Haushaltsabwässer
extrem belastet und mit Güteklasse IV ausgezeichnet, die eine ökologische Zerstörung
beinhaltet (Länderarbeitsgemeinschaft Wasser, 1991). Über die Jahre verringerte sich der
Einfluss der Belastungsgrößen, die chemische Güteklasse der Reide, und damit ihre
Stoffkonzentrationen, blieben jedoch im deutlich belasteten bzw. stark belasteten Bereich,
welches in der Abbildung 4.01 veranschaulicht ist (Umweltbundesamt, 2017). Da das
Gewässersystem des Dieskauer Parks eine direkte Verbindung zur Reide sowie zu
umliegenden landwirtschaftlichen Flächen aufweist, wird erwartet, dass sich die
Gewässergüteklassen der in der unmittelbaren Nähe befindlichen Messspunkten der der
Reide gleichen.
21
Abb. 4.01: Übersichtskarte Ökologischer Zustand/ Potential der Fließgewässer Deutschlands (2015)
[Umweltbundesamt, 2017]
Die Messungen der letzten Jahre ergaben Güteklassifizierungen im Bereich der erhöhten (III)
und hohen (IV) Belastung. In diesem Turnus wird erstmalig eine neue Methode zur
Ermittlung der Gewässergüteklasse eingeführt, bei der sowohl mehr Parameter untersucht
werden als auch eine Wichtung der einzelnen Stoffe vorgenommen wird, um eine
realitätsnahe Bewertung der Belastung durch Stoffkonzentrationen liefern zu können. Bei der
Güteklassifizierung nach Bach (1990) werden chemische und biologische Indikatoren in die
Bewertung miteinbezogen und liefern somit eine umfassendere Bewertung, als es in den
vergangenen Jahren möglich war.
22
4.1. Methoden
4.1.1 Untersuchungsgebiet
Alle Messpunkte wurden aus der Messperiode 2017/18 übernommen und immer in der
gleichen Reihenfolge beprobt. Die erste Messstelle, der Zollteichwiesengraben (M1)
beschreibt den nördlichsten Gewässerabschnitt des Schlosspark Dieskau. Dieser ist über
den nördlichen Parkeingang zu erreichen. Am zweiten Messpunkt, der Reidebrücke (M2) tritt
23
die Reide, die gleichzeitig den Hauptzufluss des Gewässersystems im Park Dieskau
darstellt, in den Park ein. Weiter südlich befindet sich das sogenannte „Bermuda Dreieck“.
An dieser Stelle teilt sich der Mühlgraben in drei Messpunkte auf, welche in direkter
Umgebung zueinander liegen. Die dritte Messstelle (M3) ist durch einen Rohrdurchlass
gekennzeichnet, der den Überlauf zum Lautschteich darstellt. Direkt neben diesem Überlauf
befindet sich der Abzweig zum Mühlgraben (M4), der sich einmal durch die gesamte Ostseite
des Parks in Richtung Süden zieht. Ein regulierbares Speerbauwerk regelt den
Wasserdurchfluss am Bermuda Dreieck und stellt den Zufluss zum großen Mühlteich(M5)
dar. Vor dem großen Mühlteich befinden sich die beiden Teiche Lautschteich (M6) und
Hoffmannsteich (M7). Diese werden bei anhaltend nassen Witterungsbedingungen, z.B. bei
Hochwasserereignissen, vom Überlauf zum Lautschteich oder dem großen Mühlteich
geflutet. Bei anhaltenden Trockenphasen besteht jedoch die Chance, dass diese
trockenfallen. Bewegt man sich westlich des großen Mühlteichs an der Reide entlang
Richtung Süden, erreicht man den Abfluss des großen Mühlteiches (M8). Durch einen
Mönch kann das Wasser bei zu hohem Pegel in einen dahinter gelegenen Graben abfließen
und anschließen wieder in die Reide entwässern. Am südlichen Ende des Schlossparks
befindet sich eine alte Mühle. Sie markiert den südlichsten Punkt des Mühlgrabens, der die
gesamte Ostseite des Parks durchquert und dabei die Pegelmessstellen an der
Hexenbrücke (M10) und den Pegelmesspunkt an der Mühlgrabenbrücke (M11) durchflossen
hat und anschließend wieder in die Reide fließt. Kurz vor dem östlichen Ausgang des
Schlossparks befindet sich der Pritschenteichgraben (M12). Dieser ist neben der Reide ein
weiterer, wenn auch kleinerer Zufluss, der den Park mit Wasser speist und das
Gewässersystem im Schlosspark Dieskau aufrechterhält.
Für die Erfassung der organoleptischen Parameter wurde eine Wasserprobe in ein
durchsichtiges Becherglas gefüllt. Mit Hilfe eines neutralen Hintergrundes wurde diese auf
Trübung und Färbung geprüft sowie der Geruch aufgenommen. Diese Prüfung wurde
aufgrund der Subjektivität der Erfassungsmethode immer von derselben Person
durchgeführt, um eine gewisse Kontinuität gewährleisten zu können.
Die Trübung der Gewässer entsteht durch ungelöste und feindisperse Stoffe, die entweder
eingeleitet werden, als abgeschwemmte Feststoffe in die Gewässer gelangen oder unter
besonderen Umständen Plankton entsteht, wodurch die Lichtverhältnisse im Gewässer
verändert werden. Dadurch nimmt die Trübung Einfluss auf die Photosynthese und
beeinträchtigen somit das Wachstum von Wasserpflanzen und Plankton. Setzen sich die
Trübstoffe ab, beeinflussen sie den Lebensraum der Organismen, die sich am
Gewässerboden aufhalten. Für eine Veränderung der Trübungen gibt es verschiedene
Ursachen, beispielsweise eine Erosion, Aufwirbelungen, Austrag aus Kläranlagen, Regen-
24
und Mischwasserentlastungen oder eine stoffliche Umsetzung im Gewässer
(Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg).
Die Färbung der Gewässerprobe wurde mit verschiedenen natürlichen Farbtönen,
beispielsweise mit gelb, grün oder braun, oder mit Kombinationen denselben beschrieben.
Es wurden außerdem Abstufungen der Intensität der Färbung unterschieden und vermerkt.
Der Geruch wurde so präzise wie möglich mit Hilfe verschiedener, beschreibender Begriffe
definiert. Erdig, muffig, torfig oder fischig zählten hierbei zu den natürlich, biologischen
Gerüchen, Chlor, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Teer oder Benzin zählten zu den
chemischen Gerüchen. Ebenfalls wurden hier Nuancen von sehr schwach, schwach, über
deutlich bis zu stark angegeben.
Für die Erfassung der physiko-chemischen Feldparameter wurde erneut ein Becherglas
befüllt, je nach Entfernung der Gewässeroberfläche wurde hierfür ein Teleskopstab zur Hilfe
genommen. Nacheinander werden unter leichtem Rühren mit drei unterschiedlichen
Messsonden der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit und der Sauerstoffgehalt gemessen.
Es wird außerdem die momentane Wassertemperatur erfasst, die beinahe jeden
biologischen, chemischen und physikalischen Vorgang beeinflusst. Starke
Temperaturschwankungen können sich auf alle im Wasser lebenden Organismen negativ
auswirken, da diese an bestimmte Temperaturbereiche angepasst sind und eine sogenannte
Vorzugstemperatur besitzen. In den deutschen Gewässern liegt der relevante
Temperaturbereich zwischen 0°C und 25°C (Stadtentwässerung und Umweltanalytik
Nürnberg).
Der pH-Wert kennzeichnet das neutrale, saure oder basische Verhalten einer Lösung. Ein
neutraler Wert (reines Wasser) wird mit dabei mit dem pH-Wert 7 gekennzeichnet. Kleinere
pH-Werte werden als saure Lösungen und höhere als basische Lösungen bezeichnet. Die
pH-Werte erstrecken sich von 0-14 und werden durch eine Vielzahl Parameter beeinflusst.
So wirken sich Temperaturen und Salze auf den Wert aus, aber auch durch
Abwassereinleitungen und mikrobielle und pflanzliche Umsetzungen von
Abwasserinhaltsstoffen kann dieser verändert werden. Ebenso durch den Einfluss von
Kohlensäure, Huminstoffen, Wasserzutritten aus dem Untergrund oder sauren Regen wird
der pH-Wert verändert. Ein natürliches Gewässer sollte Werte zwischen 6,5 und 8,5
aufweisen, da Werte unter 5,5 für Kleinlebewesen gefährlich oder tödlich sein können. Bei
einer andauernden Überschreitung von < 4 und > 10,8 kommt es zu Hemmungen in
Stoffwechselvorgängen, dem Verlust der Artenvielfalt tierischer und pflanzlicher Organismen
sowie zur Herabsetzung der Selbstreinigung von Gewässern. Des Weiteren sind die
erwähnten Werte die Grenzwerte, welche tödlich für alle einheimischen Fischarten wären.
(Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg).
25
Mit Hilfe der elektrischen Leitfähigkeit lässt sich eine schnelle Aussage über den
Gesamtgehalt an gelösten Salzen treffen, insofern sie als Ionen vorliegen. Die elektrische
Leitfähigkeit wird in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm) gemessen. Die
Zusammensetzung der Salzbelastung von Fließgewässern setzt sich aus Kationen (Natrium,
Calcium, Magnesium, Kalium), also positiv geladenen Ionen, und Anionen (Chlorid, Sulfat,
Hydrogencarbonat, Carbonat und Nitrat), negativ geladenen Ionen, zusammen. Die Herkunft
der Salze kann sowohl natürlich als auch anthropogen Herkunft sein. So können
beispielsweise durch Verwitterung Salze freigesetzt werden oder als natürliche
Salzausscheidungen von Mensch und Tier in die Gewässer gelangen, während die
anthropogene Salzbelastung durch industrielle Einleitungen oder die Verwendung von
Streusalz im Winter hervorgerufen werden. (Stadtentwässerung und Umweltanalytik
Nürnberg).
Während der Messungen mit Hilfe der Sonden kann außerdem die Temperatur des Wassers
erfasst werden. Da beinahe alle physikalischen, chemischen und biologischen Vorgänge
im Wasser dadurch beeinflusst werden, zählt die Wassertemperatur zu einen der wichtigsten
zu untersuchenden Parametern.
26
Wassertieren und -pflanzen sowie durch den Abbau organischer Substanz durch
Mikroorganismen, wie Pilze, Bakterien (BG Bau, 2019)
Ammonium stellt einen wichtigen Parameter für die Bestimmung der Gewässergüte dar,
weshalb durch einen Schnelltest vor Ort der Ammoniumgehalt jeder Messstelle ermittelt
wurde. Dafür wurde ein Probenglas mit der jeweiligen Wasserprobe befüllt und nach
einander verschiedene Reagenzien hinzugegeben. Nach etwa 15 Minuten erhielt man so ein
kolorimetrisches Ergebnis der Konzentration, das mit einer Farbtafel abgeglichen wurde.
Ähnlich der organoleptischen Prüfung der Gewässerproben, wurde auch diese Messung von
jeweils derselben Person durchgeführt, um subjektive Unterschiede der Farbwahrnehmung
auszuschließen. Die Ammoniumkonzentration ließ sich so in mg/l bestimmen. Generell lässt
sich ein geringer Anteil von Ammonium immer in einem Gewässer nachweisen. Bei dem
biochemischen Abbau von eingeleiteten stickstoffhaltigen Substanzen, wie Proteine,
Aminosäuren oder Harnstoff, aber auch von natürlich entstandener Biomasse, setzt sich
Ammonium frei. Erhöhte Ammoniumkonzentrationen lassen sich auf eine Überdüngung
zurückführen, aber auch häusliche oder industrielle Abwässer leiten Ammonium in das
Gewässer (Institut Dr. Flad, S.10 f.). Als geringer Wert in Fließgewässern wird 0,1 mg/l
bezeichnet ,20 mg/l dahingegen als sehr starke Belastung (Stadtentwässerung und
Umweltanalytik Nürnberg).
4.1.2 Labor
Nachdem der Transport der Proben in das universitäre Labor des Institutes für Geographie
erfolgt ist, wurden die genommenen Gewässerproben für die Messung der enthaltenen
Stoffkonzentrationen mit Filterspritzen (Fassungsvermögen 10 ml) aufbereitet und
anschließend in Plastikröhrchen gefüllt. Um einer Verunreinigung der einzelnen Proben
vorzubeugen, wird für jede Probe eine ungenutzte Filterspritze genutzt. Nachfolgend werden
mittels einer Eppendorfpipette 5 ml Gewässerprobe in einen Messkolben gefüllt und in einem
Mischungsverhältnis von 1:1 mit destilliertem Wasser verdünnt. Anschließend werden die
einzelnen Proben mit einem Ionenchromatographen analysiert.
Die Ionenchromatographie ist ein Trennverfahren für die qualitative wie quantitative Analyse
von geladenen Teilchen. Im Rahmen des von uns durchgeführten Projektstudiums waren
dies Chlorid, Nitrat, Nitrit, Phosphat und Sulfat. Das Messprinzip basiert auf der Detektion
der elektrischen Leitfähigkeit der einzelnen Ionen, welche stoffspezifisch sind. Das
27
verwendete Gerät der Firma Methrom besteht aus einer mobilen und einer stationären
Phase. Die mobile Phase ist ein Eluent, der ständig das System durchläuft. Für die erhöhte
Empfindlichkeit des Systems wird ein Supressor zugeschaltet, welcher die Grundleifähigkeit
heruntersetzt. Er ist ein Kationenaustauscher, der Stoffe in ihre korrespondierenden Säuren
überführt und so für einen höheren Leitwert sorgt. Die stationäre Phase besteht aus Trenn-
und Vorsäule. Die Vorsäule hält Verunreinigungen zurück, welche das System beeinflussen
könnten. In der Trennsäule, gefüllt mit einem Polymer oder Kieselgel, lagern sich
währenddessen die zu messenden Ionen für eine gewisse Zeit an. Diese sogenannte
Retentionszeit ist stoffspezifisch und wird im Detektor über einen Leitwert bestimmt, da die
Probe an dessen Anode und Kathode Spannung und somit einen Stromfluss erzeugt. Durch
die Schnittstelle mit dem Laptop und der dazugehörigen Software werden die
Retentionszeiten graphisch als Peaks dargestellt.
Für die Durchführung einer erfolgreichen Messung, muss zunächst die Retentionszeit der zu
bestimmenden Stoffe ermittelt werden, um diese später in den Proben qualitativ identifizieren
zu können. Dazu werden hier eine Standardlösung der jeweiligen Stoffe in das System
gegeben. Anschließend wird eine Standardreihe mit bekannten Konzentrationen der zu
qualifizierenden Stoffe erstellt und gemessen, um eine Kalibrierkurve, welche linear sein
sollte, zu generieren. Anhand dieser Kalibrierungskurve können später die Konzentrationen
in der Probe graphisch oder rechnerisch ermittelt werden (Goethe-Universität Frankfurt am
Main, 2016).
4.1.3 Ergebnisauswertung
Aufgrund der zur Verfügung gestellten Mittel und des unvollständigen Fachwissens, ist es
uns nur eingeschränkt möglich gewesen eine genaue Gewässergüteermittlung nach
Richtlinien der LAWA umzusetzen, da ein Expertenwissen in der Analyse von
Makrozoobenthos erforderlich ist.
28
Eine Alternativmethode, bei der sowohl chemische als auch biologische Indikatoren
gemessen und anschließend in die Gewässergüteklassen übersetzt werden können, wurde
in den USA und in Schottland entwickelt und von Erwin Bach in Deutschland mit Erfolg
angewendet (Institut Dr. Flad S.2). Der chemische Index nach Bach wurde als Verfahren
Anfang der 1980er Jahre explizit für den Einsatz durch Behörden in Deutschland entwickelt
und diente bis in die späten 1990er Jahre als offizieller Programmteil der Untersuchung
deutscher Oberflächengewässer.
Für die Berechnung dieses chemischen Indexes sind die zu messenden Konzentrationen
von Nitrat (NO3-), Ammonium (NH4+) sowie Phosphat (PO43-) und der biologische
Sauerstoffbedarf (BSB5) als Basisdaten erforderlich. Des Weiteren werden
Wassertemperatur, pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit (EC) als Parameter mit
einbezogen. Nach Bach (1980) besitzen die genannten Indikatoren unterschiedliche
Dimensionen im Gewässer. Bevor man sie miteinander in Beziehung setzen kann müssen
die Messergebenisse anhand sogenannter Transformationskurven in dimensionslose
Indices, auch Gütepotentialwerte, übersetzt werden, welche in der Tabelle 4.01 zu finden
sind. Die Transformationskurven sind für jeden Parameter spezifisch und erhalten durch den
Einfluss von Schwellenwerten und Erfahrungswerten unterschiedliche Funktionsverläufe.
Dabei bewegt man sich in einem Skalenbereich, bei dem Punkte von 0 (sehr schlecht) bis
100 (exzellent) vergeben werden können. Zusätzlich bekommen die einzelnen Parameter
eine unterschiedliche Wichtung zugewiesen, da je nach Stoffkonzentration der einzelnen
Parameter, unterschiedlich starke Folgen bzw. Auswirkungen im Gewässer ausgelöst
werden (Bohn et. al. S. 21).
Tab. 4.01: Wichtung der Messparamter für die Gewässergüteberechnung nach BACH
[ Bohn et. al. S.22.]
0,15
0,07
Gesamtgewichtung 1,00
29
Mit der Wichtung der Parameter lässt sich eine Gesamtrechnung, der „Chemischen Index“
(CI) nach Bach (1980) erstellen. Im Detail erstreckt sich die Berechnung auf die Ermittlung
der Gütepotentialwertes (𝑥𝑖), der anschließenden Potenzierung des Potentialwerts (𝑥𝑖 𝑦 ) um
dem Wichtungsfaktor der spezifischen Messparameter und der Multiplikation der
Einzelprodukte. Der chemische Index stellt somit einen gewichteten multiplikativen Index dar
und kann mit der folgenden Formel beschrieben werden (Bohn et. al. S.22)
0,08
𝐶𝐼 = 𝑥𝑖𝑊 × 𝑥𝑖𝑆0,20 × 𝑥𝑖𝐵0,20 × 𝑥𝑖𝑝𝐻
0,10
× 𝑥𝑖𝑁0,10 × 𝑥𝑖𝑃0,10 𝑥𝑖𝐴0,15 × 𝑥𝑖𝐿0,07
Im Ergebnis spiegelt sich ein Wert, der sich zwischen 0 und 100 wiederfindet. Es lassen sich
Messwerte miteinander vergleichen und in die, von der LAWA ausgeschriebenen
Hauptgüteklassen und Subklassen überführen.
Abb. 4.03: Indexzahlen mit Zuordnung der Güteklassen (I = sehr gut ; IV = sehr schlecht) [www.Fluvidat-Saar.de]
30
4.2 Untersuchungsauswertung
4.2.1 Ergebnisse
M1 5.3 2788.2 7.6 7.6 59.6 7.6 184.4 4.9 0.8 0.2 1008.5 0.7
M2 5.7 2050.3 7.9 12.4 99.2 9 153.5 15.1 0.6 1.3 605.1 0.2
M3 5.6 2220 7.8 11.1 89.4 8.9 173.3 14.7 0.5 1.1 667 0.2
M4 5.7 2221.1 7.9 11.3 83.1 8.9 177.3 12.9 0.5 1.1 712.7 0.2
M5 5.6 2229.2 7.9 11.4 90.5 9 174.8 14 0.5 1.1 697.4 0.2
M6 6.2 2286.3 7.6 10.4 84.5 5.7 196.5 14.8 0.5 0.7 755.6 0.1
M7 7.3 2265 7.9 10 82 4.1 206.7 8.3 0.5 0.4 727.2 0.2
M8 7.2 2061.4 8.1 9.9 80.4 6 186.3 5.2 0.5 0.6 682.2 0.2
M9 6.2 2143.4 8 11.8 95 9.3 147.3 10.7 0.56 0.63 642.9 0.1
M12 8.04 2013 7.9 10.3 87.2 8.6 142.5 15.5 0.7 0.9 597.3 0
Bei allen Messergebnissen handelt es sich um die gemittelten Werte des gesamten
Messzeitraums. Daraus ergab sich für Messpunkt 1 am Zollteichwiesengraben eine
durchschnittliche Wassertemperatur von 5.3 °C, einen pH von 7.6 sowie eine elektrische
Leitfähigkeit von 2788.2 µS/cm. Die vor Ort gemessene Sauerstoffsättigung bemaß sich auf
59.6 % und der Sauerstoffgehalt 7.6 mg/l. Der biologische Sauerstoffbedarf nach fünf Tagen
(Bsb5) betrug hier ebenfalls 7.6 mg/l. Die Konzentration des Kations Ammonium betrug
0.7 mg/l. Die Konzentrationen der gemessenen Anionen waren wie folgt: Chlorid 184.4 mg/l,
Nitrat 4.9 mg/l, Nitrit 0.8 mg/l, Phosphat 0.2 mg/l sowie Sulfat 1008.5 mg/l. Aus diesen
Ergebnissen ergab sich die Gewässergüteklasse II-III.
31
Die Messpunkte 3 bis 5 am sogenannten Bermudadreieck wiesen über die Dauer des
Messzeitraums ähnliche Ergebnisse auf. Die mittlere Wassertemperatur bei M3 und M5
betrug 5.7 °C, bei M4 5.6 °C. Die elektrische Leitfähigkeit betrug bei M3 2220 µS/cm, bei M4
2221.1 µS/cm und bei M5 2229.2 µS/cm. Bei M3 wurde der durchschnittliche pH von 7.8
gemessen, bei M4 und M5 ein pH-Wert von 7.9. Die Sauerstoffsättigung bei M3 betrug
89.3 %, bei M4 83.1 % und bei M5 90.5 %. Der Sauerstoffgehalt in mg/l, der vor Ort
gemessen wurde, belief sich für M3 auf 11.1, bei M4 auf 11.3 und bei M5 auf 11.4. Der
gemittelte Bsb5 für M3 und M4 war 8.9 mg/l sowie 9 mg/l für M5. Für alle drei Messstellen
betrug die Konzentration von Ammonium 0.2 mg/l, von Phosphat 0.1 mg/l und von Nitrit
0.5 mg/l. Chlorid belief sich für M3 auf 173.3 mg/l, für M4 auf 177.3 mg/l und für M5 auf
174.8 mg/l. Die Nitratkonzentrationen wurden für M3 mit 14.7 mg/l bemessen, für M4 mit
12.9 mg/l sowie mit 14 mg/l für M5. Die gemessene Konzentration von Sulfat betrug für M3
667 mg/l, für M4 712.7 mg/l und für M5 697.4 mg/l. Für alle drei Messstellen konnte daraus
die Gewässergüteklasse III ermittelt werden.
Messpunkt 7 am Hoffmansteich wies eine mittlere Wassertemperatur von 7.3 °C, elektrische
Leitfähigkeit von 2265 µS/cm und einen pH-Wert von 7.9 auf. Die durchschnittliche
Sauerstoffsättigung betrug 82 %, der vor Ort gemessene Sauerstoffgehalt 10 mg/l und der
Bsb5 4.1 mg/l. Die Ionenkonzentrationen beliefen sich auf 0.2 mg/l für Ammonium, 196.5 mg/l
für Chlorid, 14.8 mg/l für Nitrat, 0.5 mg/l für Nitrit, 0.4 mg/l für Phosphat und 727.2 mg/l für
Sulfat. Diese Ergebnisse ließen eine Gewässergüteklasse II berechnen.
Die Wassertemperatur bei Messpunkt 8 betrug im Mittel 7.2 °C und die elektrische
Leitfähigkeit 2061.4 µS/cm. Der pH-Wert wurde auf 8.1 bemessen und die
Sauerstoffsättigung auf 80.4 %. Am Tag der Messung betrug der Sauerstoffgehalt 9.9 mg/l,
der Bsb5 daraufhin 6 mg/l. Die Konzentrationen der Anionen betrugen 186.3 mg/l für Chlorid,
5.2 mg/l für Nitrat, 0.5 mg/l für Nitrit, 0.6 mg/l für Phosphat sowie 682.2 mg/l für Sulfat. Das
Kation Ammonium wies eine Konzentration von 0.2 mg/l auf. Aus diesen Werten ergab sich
die Gewässergüteklasse II.
32
Die Wassertemperatur von Messpunkt 9 am Mühlgraben betrug im Mittel 6.2 °C. Die
elektrische Leitfähigkeit betrug 2143.4 µS/cm und der pH-Wert 8. Für die Sauerstoffsättigung
wurde ein durchschnittlicher Wert von 95%, für den Sauerstoffgehalt im Gelände 11.8 mg/l
sowie 9.3 mg/l für den Bsb5 gemessen. Die Ionenkonzentration belief sich auf 147 mg/l für
Chlorid, 10.7 mg/l für Nitrat und 0.6 mg/l für Nitrit. Phosphat war mit 0.6 mg/l vertreten, Sulfat
mit 642.9 mg/l und Ammonium mit 0.1 mg/l. Hieraus ergab sich die Gewässergüteklasse II-
III.
33
4.2.2 Diskussion
Die Methoden zur Bewertung der Güteklassen der verschiedenen Gewässer im Park
Dieskau lieferten aussagekräftige Ergebnisse, mit Hilfe derer eine eindeutige Zuordnung
möglich war. Dabei erhielten drei Gewässer, der Lautschteich (M 6), Hoffmannsteich (M 7)
sowie der Abfluss des Mönchs am Großen Mühlteich (M 8), die Güteklasse II und halten
somit die Grenzwerte der Belastung durch chemischen Stoffkonzentrationen ein.
Messstellen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Reide befinden sowie der Pritschteichgraben
wurden mit der Güteklasse III ausgezeichnet und weisen eine erhöhte Belastung auf. Durch
die Nähe zur Reide werden, abgesehen von der Messstelle 2 an der Reide, die Messstellen
entlang eines Ablaufes am sogenannten Bermudadreieck (M 3 bis M 5) beeinflusst. Der
Zollteichwiesengraben und der Mühlgraben wurden in die Subklasse II-III eingeordnet.
Die Analyse der Sedimentmächtigkeit ergab, dass Gewässer mit einer hohen
Sedimentmächtigkeit auch eine höhere Belastung durch Stoffkonzentrationen aufweisen,
wozu die Reide und das Bermudadreieck zählen. Die Korngrößenverteilung der Messstellen
des Bermudadreiecks wiesen außerdem einen höheren Anteil an grobem Ton auf. Dieser
korreliert mit dem Vorkommen von Schwermetallen, die dort über einen längeren Zeitraum
aufgrund des geringen Porenvolumen besser gespeichert werden können (Lehrstuhl und
Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, 2002). Insbesondere in den oberen 30 cm des
Sediments finden sich am Bermudadreieck erhöhte Werte von Kupfer, Zink und Blei,
wodurch sich die erhöhten chemischen Stoffkonzentrationen der getesteten Anionen ableiten
lassen. Auch in tieferen Sedimentschichten sowie zwischen Reide und Bermudadreieck
wurden erhöhte Werte festgestellt. Die Messstelle am Mönch, dem nach unseren Analysen
die Gewässergüteklasse II zugewiesen werden konnte, zeigt hingegen deutlich geringere
Schwermetallkonzentrationen.
Durch den, in diesem Jahr zum ersten Mal gemessenen, biologischen Sauerstoffbedarf
(BSB5) konnte ein weiterer Zusammenhang festgestellt werden. Dabei zeigt ein erhöhter
BSB5 eine höhere Belastung der Gewässer auf (siehe Tabelle). Im Gegensatz dazu zeigten
die Gewässer mit der Güteklasse II auch die geringsten Werte des BSB5 auf. Die Ausnahme
hiervon bildete die Messstelle am Zollteichwiesengraben (M 1), bei der unerklärlicherweise
bei allen Messungen nach Tag 5 ein höherer Sauerstoffgehalt festgestellt wurde, als im
Gelände. Des Weiteren wurde der höchste Sauerstoffgehalt des biologischen
Sauerstoffbedarfs bei Messstelle 9 am Mühlgraben gemessen, weshalb diese Methode in
ihrer bisherigen Ausführung nicht für einzelne Schlussfolgerungen anwendbar ist.
Zu Beginn der Messreihe im November 2018 waren sowohl der Lautschteich, als auch der
Hoffmanssteich nicht mit Wasser gefüllt und komplett trocken. Dass die mittleren
Stoffkonzentrationen nach langer Trockenphase trotzdem einen guten Wert aufweisen, lässt
sich vermutlich auf den hohen biologischen Sauerstoffbedarf und die allgemein hohen
Sauerstoffwerte zurückführen. Obwohl die Gewässer für längere Zeit nach der Trockenphase
eine deutlich gelbe bis bräunliche Färbung aufwiesen und viel Schwebstoffe enthielten,
waren keine Fäulnisprozesse erkennbar. Die an Organik und Sauerstoff reichen Gewässer
bieten Mikroorganismen ein gutes Habitat, wodurch sich die geringen
Anionenkonzentrationen und die nur mäßige Belastung erklären lassen.
35
Tab.4.4: Güteklassifikation für Nährstoffe, Salze und Summenkenngrößen (Quelle: BMUB)
Die einzelnen Zuordnungen wurden daraufhin gemittelt und ergaben so eine Bewertung des
jeweiligen Gewässers. Durch die eingeführte Wertung der einzelnen Stoffe sowie der
zusätzlichen Ergebnisse von Ammonium und dem BSB5, konnten erstmals Aussagen über
den Gewässerzustand getroffen werden, die sich mit den Ergebnissen der LAWA
vergleichen lassen. Die erwartete Beeinflussung der Reide zeigte sich in den Messstellen in
unmittelbarer Umgebung sowie an Stellen mit geringem Abfluss und erhöhter
Sedimentmächtigkeit, in denen sich Schadstoffe für längere Zeit aufhalten können. Eine
Verbesserung dieser Gewässer kann vor allem durch einen verbesserten Abfluss
gewährleistet werden, da nicht zu erwarten ist, dass der Stoffeintrag durch die an den Park
angrenzende Landwirtschaft in nächster Zeit endet. Die Gewässer mit guten Bewertungen
wiesen insbesondere hohe Sauerstoffwerte auf. Aufgrund der Trockenlage zu Beginn der
Messperiode am Lautschteich und Hoffmannsteich lässt sich eine sehr geringe
Sedimentmächtigkeit vermuten, die auch bei Messpunkt 8, also am Abfluss des Mönchs des
Großen Mühlteiches, erwartet wird. Leider wurde an keiner dieser Messpunkte eine
Überprüfung dessen vorgenommen, weshalb keine direkten Aussagen darüber getroffen
werden können. Es gilt jedoch, dass eine geringe Sedimentmächtigkeit bzw. eine
Korngrößenverteilung im sandigen Bereich, dem Abfluss von Schafstoffen förderlich ist und
deshalb begünstigt werden sollte.
Bei weiterhin anhaltenden trockenen Sommerperioden wäre die Empfehlung besonders im
Bereich der Reide den Abfluss zu gewährleisten, um weitere Sedimentablagerungen zu
vermeiden und die Stoffausträge zu fördern.
36
5. Sedimente – quantitativ
Der Große Mühlteich mit einer momentanen Fläche von 10 ha wurde über Jahrhunderte für
die Karpfenzucht genutzt und in den von Carl Christoph von Hoffmann (1735-1801)
geschaffenen Park integriert. Durch die Enteignung und Verstaatlichung der Parkanlagen im
Jahr 1945 von der Familie Bülow wurde die Instandhaltung der Parkanlagen vernachlässigt,
sodass es zu einer Verschlammung der Teiche und des Grabensystems kam. Mit der
intensiven Nutzung des Großen Mühlteichs als Fischteich wurde die Akkumulation von
biogenen Sedimenten beschleunigt, sodass Ende der 1970er Jahre eine Entschlammung
des Sees stattfand. Dabei wurde zum einen eine Insel im Teich aufgeschoben und zum
anderen der westliche und östliche Uferbereich mit den Sedimenten angefüllt. Durch diese
Maßnahme wurde der Wasserkörper von ehemals 13 auf 11 ha verkleinert. Bis zum
heutigen Tag ist der Teich im Uferbereich weiter verlandet und misst nur noch eine Größe
von ca. 10 ha. Die Umverlagerung der Sedimente vor 40 Jahren und die beständige
Ablagerung und Akkumulation von biogenen und mineralischen Stoffen mit der
darauffolgenden Verlandung der Uferbereiche führte bei der gleichzeitigen Nichtnutzung als
Fischteich zu einer Unkenntnis der Wassertiefe und Sedimentmächtigkeit des Teiches.
Damit Maßnahmen zur möglichen Entschlammung für ein funktionierendes aquatisches
Ökosystem unter Berücksichtigung der einstigen Teichgröße und Struktur getroffen werden
können, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Sedimente vom Großen Mühlteich zu
erfassen. Mit diesen Informationen zur räumlichen Verteilung der Sedimente und des
Wasserkörpers wurde ein Volumen- und bathymetrisches Modell als Grundlage für weitere
Instandhaltungsmaßnahmen erzeugt, sowie für die Gräben Verteilungskarten der Sedimente
und Karten erstellt.
5.1 Methodik
37
Abb. 5.01: Raster mit Messpunkten im Großen Mühlteich im Abstand von 51 m (eigene Darstellung)
Der Rasterabstand und die Anzahl der Messpunkte basieren in ihrer Grundannahme auf
dem Maßstab der häufig verwendeten Topografische Karte (Landesamt für Vermessung und
Geoinformation Sachsen-Anhalt) mit einem Maßstab von 1:25000. Aufgrund der
gleichmäßigen Strömungseigenschaften eines Stillgewässers gingen wir davon aus, dass die
Sedimente annähernd gleich verteilt sind, sodass wir für jeden Messpunkt einen Puffer von
25 m veranschlagt haben, bei dem sich die Sedimentmächtigkeit nur geringfügig verändert
und für eine realitätsnahe Ermittlung der Mächtigkeiten ausreicht. Zur Einhaltung der
Messabstände wurden über Schrittmaß am Uferrand sichtbare Sichtachsen mit Hilfe von
Messlatten im besagten 51 m Abstand abgelaufen. Die aufgenommenen Messpunkte
entlang der Sichtachse wurden anhand des vorgegebenen Rasters mit Augenmaß
festgelegt. Die Datenprotokollierung fand über einen Survey statt, sodass sofort eine
elektronische Datenbank erzeugt werden konnte. Die Wassertiefe und Sohlentiefe, sowie die
Koordinaten des jeweiligen Messpunktes wurden automatisch in die Datenbank eingepflegt
und standen für weitere Analysen allen zur Verfügung. Diese Daten dienen dem Zweck, ein
38
Volumenmodell vom See anzufertigen, um dessen allmähliche Verlandung durch den Eintrag
von Sedimenten aus der Reide und dem biogenen abgestorbenen Material zu quantifizieren.
Zudem diente diese Sedimentmächtigkeitsfeststellung zur Erfassung einer genauen
räumlichen Verteilung. Mit diesen Daten und der damit verknüpften Sedimentanalyse auf
Gefüge, Korngröße und mineralischer Zusammensetzung kann die Herkunft der Sedimente
genauer bestimmt werden. Durch die kleinmaßstäbige Aufnahme der Wasserhöhen von
circa 50 m konnte zudem ermittelt werden, wie groß die Eutrophierungsgefahr ist und
welches Verhältnis punktuell zwischen Sediment und Wasserkörper besteht. Diese
ermittelten Daten wurden in einem bathymetrischen Modell interpoliert und somit als 3D-
Abbildung erstellt.
Abb. 5.02: Messpunkte zur Sedimentbestimmung – Zollteichwiesengraben (oben links), Mönchgraben (unten links) und
Mühlgraben (rechts) [eigene Darstellung]
39
Die Entfernung von 30 m diente dem Zweck, Kurven auf den grabenbegleitenden Wegen
und durch Hindernisse entstandene Umwege zu kompensieren. Am Mönchgraben wurde
ein anderes Raster gewählt, welches den kurzen, aber stark veränderlichen Grabenufer mit
einem Wechsel von Rasengittersteinen und Naturufer angepasst war. Zudem wurden starke
optisch wahrnehmbare Sedimentunterschiede und der Abfluss zur Reide als Messpunkte
festgelegt. Bei der Vorsondierung wurde mit der Annahme, im Grabenzentrum das meiste
Sediment zu finden und ein ungefähres Abbild für die ehemalige Sohlentiefe zu schaffen,
eine Messstange in das Sediment gesteckt. Durch das Einpflegen in das Survey 123 von
ARCGIS, welches im 8. Kapitel weiter erläutert wird, konnte direkt aus der digitalen
Datenbank eine grobe Sedimentverteilung entlang des Zollteichwiesengrabens und
Mühlgrabens ermittelt werden. Dies diente dem Ziel, besondere Messpunkte mit stark
abweichenden Sedimentmächtigkeiten auswählen zu können, um diesen den Messpunkten
zum Grabenquerschnitt beizufügen. Zur Feststellung des Profilschnitts der Gräben wurde
jeder dritte Messpunkt sowie besondere Messpunkte von Ufer zu Ufer vermessen. Dabei
wurde alle 10 cm orthogonal zum Ufer eine Messstange in das Sediment gesteckt und dabei
die Wasserhöhe sowie Sohlentiefe ermittelt. Somit kann mit Hilfe der Querschnittsfläche und
der Entfernung der Messpunkte ein Volumen berechnet werden, welches als Grundlage für
die Berechnung einzelner Stoffmengen in den Sedimenten dient und zum anderen als
Rahmen für die zu entfernenden Sedimente verwendet werden kann. Außerdem ist es durch
die hohe Anzahl an Werten möglich, eine realitätsgetreue 2D-Darstellung für die Sediment-
und Wasserverteilung anzufertigen.
5.1.3 Wasserbauwerke
Im Dieskauer Park finden sich verschiedene Arten von Wasserbauwerken. Zum einen gibt es
Brücken zur Überquerung durch Fahrzeuge und/oder Personen, welche keinen Einfluss auf
den Lauf des Gewässers haben. Zum anderen gibt es Durch- und Ablässe, die zu einer
Verengung des Gewässerquerschnitts führen. Durchlässe mit Schieber können bei Bedarf
das Wasser anstauen und so zu einer Verbreiterung des Grabens und einem Anstieg des
Wasserspiegels auf einem ausgewählten Gewässerabschnitt führen. Eine Besonderheit im
Park ist die 1956 stillgelegte Mühle am südlichen Parkausgang.
Bei der Vermessung der Wasserbauwerke wurden zunächst die Koordinaten, die Kategorie
der Bauwerke nach hydraulischer Funktion sowie der Ist-Zustand in einem Kartierbogen
festgehalten. Die Kategorien sind Stauanlage/Wehr, Durchlass, Ablass und Brücke.
Anschließend wurde das Wasserbauwerk mithilfe von Maßband und Zollstock vermessen
und vor Ort skizziert. Später wurde eine maßstabsgetreue technische Zeichnung der
Bauwerke auf Millimeterpapier angefertigt, welche in Abbildung 5.03 und im Anhang 1 zu
finden sind.
40
Abb. 5.03: Technische Zeichnung der Alten Mühle (M9) – Draufsicht [eigene Darstellung]
5.2 Datenauswertung
Im Folgenden werden die aufgenommenen Messdaten zu den einzelnen Gräben separat
ausgewertet und auch im Einzelnen mit Handlungsempfehlungen versehen.
Für den Graben von der Reide bis zum Zollteichwiesengraben, welcher als Hauptzufluss für
das Grabensystem und die drei Teiche dient, wurde keine Sedimentmächtigkeit von uns
aufgenommen. Die aus der Reide mittransportierten Sande unterschiedlicher Korngrößen
wurden abgelagert und auch weiter in den Zollteichwiesengraben befördert. Im Bereich des
Einlaufes zum Zollteichwiesengraben fand der größte Eintrag von Sanden in diesen statt,
sodass dort eine starke Minderung des Wasserdurchflusses vom Wiesengrund stattfindet
und auch weiter verringert wird, da die Wassertiefe durch die fortschreitende Verlandung
stetig abnimmt. Die Akkumulation ist eine Folge der Minderung der Fließgeschwindigkeit
beim fast stehenden Zollteichwiesengraben bei niedrigen Wasserständen. Nach einer
optischen Überprüfung beim Durchwaten zwischen Reide und Zollteichwiesengraben fanden
wir keine biogen angereicherten Schlämme vor. Einzig Wildpfade von Wildschweinen störten
die vorgefundene Regelmäßigkeit. Dieser geringe schlammige Anteil lässt sich auf eine
höhere Fließgeschwindigkeit im Verhältnis zu den anderen Gräben zurückführen, die alle
eine starke Verschlammung aufweisen. Eine Besonderheit war die Lagerungsdichte entlang
des Grabens. Es konnte im gesamten Grabenbett keine Sedimenttiefe mit Hilfe einer
41
Metallmessstange bestimmt werden, welches auch typisch für eine mit Sand sedimentierte
stark verdichtete Sohle ist. Allerdings ist der Schwemmsand im Mündungsbereich zum
Zollteichwiesengraben durchstoßbar und es wechseln sich weiche und harte Schichten ab,
wobei die unteren drei dm genauso leicht zu durchdringen sind, wie in den anderen Gräben.
Daraus könnte man unter der Berücksichtigung, dass die Ursache der unterschiedlichen
Sedimente der Fließgeschwindigkeit zuzuschreiben ist, annehmen, dass der Zufluss in der
Vergangenheit eine geringere oder gar keine Funktion für die Bewässerung des Parks hatte.
Da während des Bestehens der DDR kaum Instandhaltungsmaßnahmen getroffen wurden
und so Gräben durch Totholz, Verschlammung und Bewuchs nicht mehr Fließgewässer für
unbekannte Zeiträume waren, kann die obere Variation der Sedimente darauf
zurückzuführen sein. Eine Möglichkeit zur Erklärung der weicheren, unverdichteten
Sedimente im unteren sedimentierten Bereich der Mündung ist, dass es einen früheren
Zufluss zum Lautschteich gab und viel Wasser dem Graben abgezweigt hat. Somit konnte
dort eine ungestörte Verschlammung ohne Konglomerate stattfinden.
Auch hier wurde keine Sedimentmächtigkeit aufgenommen. Zum einem bestand auch hier
die Grabensohle aus Sand, da der Höhenunterschied zwischen der Staustufe am
Bermudadreieck und dem Großen Mühlteich eine erhöhte Erosion und somit keine
Akkumulation von Schlämmen zuließ. Zum anderen ist keine Sedimenterfassung zum Zweck
einer Mengenbestimmung für die Instandhaltung des Grabens notwendig, da die
Erosionsbasis, der Große Mühlteich, am Einlauf noch einen möglichen zu sedimentierendem
Höhenunterschied zum Grabenbett des Zulaufes vorweist. Die Kombination aus
sandhaltigen Sedimenten und den Verschiedenen Sohlentiefen lässt den Schluss zu, dass
der Graben die beförderten Schwebstoffe in den See transportiert und es da zur Verlandung
kommt. Der Zufluss würde erst bei steigenden Teichsedimentmächtigkeiten und einer damit
verbundenen Fließgeschwindigkeitsherabsetzung durch die abrupte Abbremsung des
Wassers verlanden.
5.2.3 Zollteichwiesengraben
Dieser Graben wurde von uns zwischen dem Rohrdurchlass und dem Bermudadreieck
Vermessen. Dabei ist uns aufgefallen, dass direkt hinter der Rohrdurchführung eine
künstliche Begradigung der Böschungskanten mit Rasengittersteinen vorhanden ist. Für die
Grabentiefe und Breite fanden wir keine Veränderung direkt am Ende der Rasengittersteine
vor. Nur das Sedimentvolumen ist anders, da der Profilschnitt mit Rasengittersteinen konisch
nach unten zuläuft. Ohne die seitliche Befestigung fällt die Böschung fast senkrecht am
Grabenrand ab. Außerdem wurde der Rohrdurchlass von Sedimenten freigeräumt, sodass
ein Teil des Rohres bei fehlender Räumung unterhalb der Sedimentoberkante liegen würde
42
und erheblich mit Sedimenten zugesetzt wäre. Eine Verringerung der Wassertiefe ist am
Zufluss von der Reide festzustellen, wo, wie bereits beschrieben, Sand in den
Zollteichwiesengraben erodiert.
5.2.4 Mühlgraben
Die Sedimente im Mühlgraben sind eher unregelmäßig verteilt. In der Abbildung 5.04 wird
grafisch dieser Wechsel deutlich, der mit einer relativ geringen Sedimentmächtigkeit am
Bermudadreieck beginnt und nur zwei Messpunkte, also rund 60 m, später zu ihrem
Maximum des Mittelwerts von 78 cm ansteigt. Nach einem steilen Abfall der
Sedimentmächtigkeit bleibt diese bis kurz nach der Hexenbrücke auf eher niedrigem Niveau
und erhöht sich daraufhin im Punkt 28 auf Höhe des südöstlichen Endes des Großen
Mühlteichs erneut auf fast 80 cm im Maximum des Mittelwerts. Unmittelbar danach, im Punkt
29, wird das Sediment erneut weniger, um sich nur kurz darauf, südlich der braunen
Holzbrücke, ein letztes Mal zu erhöhen. Vor der Alten Mühle erfolgt schließlich ein
allmählicher Abfall der Sedimentmächtigkeit.
Mühlgraben Sedimentverteilung
Messpunkte
1 2 3 6 9 12 15 17 20 23 25272829 31 333435 37 40 43 46 49
0
10
Grabentiefef in cm
20
30
40
50
60
70
80
90
Abb. 5.04: Tiefenverlauf der Sedimente im Mühlgraben - Verlauf von Nord (1, Bermudadreieck) nach Süd (49, Alte
Mühle) [Eigene Darstellung]
Eine Ursache für die starken Schwankungen könnte sein, dass im südlichen Bereich des
Grabens bei Punkt 34 bis 37 früher ein weiterer Teich war, sodass seine Tiefe auf natürliche
Weise die Tiefe des Grabens vorgegeben hat, oder dass es eine Verbindung zwischen dem
Teich und dem Graben gab, sodass im Graben Erosion und somit eine Vertiefung des
Grabens stattfand. Ähnlich ist es bei Punkt 3 nahe dem Bermudadreieck, wo ebenfalls
mehrere Teiche vorhanden waren, die möglicherweise auch einen Einfluss auf die
Grabentiefe gehabt haben können. Weitere Ursachen könnten darin liegen, dass es
Unregelmäßigkeiten beim Ausbaggern der Gräben gab, sodass manche Abschnitte tiefer
43
angelegt wurden als andere. Ein weiterer möglicher Grund könnte sein, dass nicht nur im
Großen Mühlteich Karpfenzucht betrieben wurde, sondern auch in den Gräben, und hierfür
einzelne Abschnitte der Grabensohle tiefergelegt wurden, um den Fischen möglichst viel
Raum zu gewähren. Hinweise auf einen ursprünglich anderen Verlauf des Mühlgrabens
wurden nicht gefunden.
Bei Betrachtung der Grabenbreite, wie in der Abbildung 5.06 veranschaulicht, lässt sich zum
Teil das Muster erkennen, dass bei geringer Grabenbreite auch eine niedrige
Sedimentmächtigkeit und Wassertiefe auftritt, welche in der Abbildung 5.05 zu betrachten ist.
Dies zeigt sich beispielsweise im Bereich vor und nach der Hexenbrücke zwischen Punkt 15
und Punkt 25, wo die Grabenbreite zwischen 120 cm und 160 cm schwankt und damit knapp
unter der durchschnittlichen Grabenbreite des Mühlgrabens von 156 cm liegt. Hier ist auch
die Sedimentmächtigkeit mit weniger als 20 cm – mit Ausnahme von Punkt 20, wo diese 23
cm im Mittelwert beträgt – besonders niedrig. Gleiches gilt für die Wassertiefe, die zum
Zeitpunkt unserer Messung in diesem Abschnitt maximal 5 cm betrug.
Abb. 5.05: Wassertiefe, Sedimenttiefe und Differenzmodell des Mühlgrabens [Eigene Darstellung]
Abb. 5.06: Wasser- und Sedimentquerschnitt und Breite des Mühlgrabens [Eigene Darstellung]
44
Anders ist es südlich der braunen Holzbrücke im Punkt 35. Hier ist das Sediment im Mittel 66
cm mächtig, allerdings ist der Graben mit nur 130 cm an dieser Stelle eher schmal.
An beiden beschriebenen Stellen sind die Grabenflanken relativ steil. Im Bereich der
Hexenbrücke muss innerhalb weniger Meter ein Höhenausgleich vom Hügel Meiers Höhe
zum Großen Mühlteich geschaffen werden, was eine Ursache für die steilen Grabenflanken
darstellt. Auf diese Weise wird der Graben von Osten durch Meiers Höhe, von Westen durch
die Wasserfläche des Großen Mühlteichs und durch unmittelbar am Graben befindliche
Bäume eingeengt.
5.2.5 Mönchgraben
Der Mönchgraben dient als Entwässerungsgraben des Großen Mühlteichs nach Süden in die
Reide. Hier ist, im Vergleich zum Mühlgraben, die Grabenbreite eher gleichmäßig und
beträgt circa 3 m. Dies ist dadurch bedingt, dass die Grabenflanken mit Rasengittersteinen
ausgelegt sind. Ausnahmen bildet lediglich der Zufluss zur Reide. Bei Betrachtung von
Wassertiefe und Sedimentmächtigkeit, welche in der Abbildung 5.07 veranschaulicht sind,
zeigt sich, dass diese beim Mönchgraben in einem indirekten Verhältnis zueinanderstehen.
Abb. 5.07: Wassertiefe, Sedimenttiefe und Breite des Mönchgrabens [Eigene Darstellung]
Das bedeutet, dass bei hoher Wassertiefe eine niedrige Sedimentmächtigkeit auftritt und bei
hohen Sedimentmächtigkeiten der Wasserstand eher gering ist. Dies spiegelt sich auch in
der gleichmäßigen Tiefe des Sohlenbettes wider. Ein Beispiel für den ersten Fall ist Punkt 1
in Fließrichtung zur Reide (MMÖ0) mit 45 cm Wassertiefe und 8 cm als Mittelwert vom
Sediment. Der zweite Fall wird in Punkt 2 in Fließrichtung (MMÖ1) deutlich, wo
durchschnittlich 46 cm Sediment bei nur 12 cm Wassertiefe vorhanden sind. Da die
Grabenbreite eher gleichmäßig ist, ergibt sich, dass im Bereich zwischen MMÖ1 und MMÖ2
auch das höchste Sedimentvolumen befindet, zwischen dem Mönch und der Brücke, und
auch kurz vor der Mündung des Mönchgrabens in die Reide zwischen MMÖ5 und MMÖ6
45
relativ viel Sediment vorhanden ist, sprich hinter der Brücke und dem Einlauf in die Reide.
Somit ist zu erkennen, dass jeweils die Rohrdurchlässe geräumt wurden, aber der Bereich
dazwischen nicht. Jedoch muss weiter berücksichtigt werden, dass die Sohle des
Mönchgrabens unterhalb der Erosionsbasis der Reide liegt, sodass ein Ausbaggern des
Mönchgrabens nicht vonnöten ist.
Die ursprüngliche Ausdehnung des Teiches betrug 13 ha. Auf Grund von Maßnahmen zur
Entschlammung, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurden,
verringerte sich dessen Fläche allerdings um zwei Hektar. Die im Zuge dieser Maßnahme
entstandene Insel im östlichen Teil des Gewässers nimmt eine Fläche von circa 1700 m² ein
und ist ein durch die sie umgebene Wasserfläche geschütztes Biotop mit Brutplätzen
verschiedener Vogelarten und ein Rückzugsort für Nutrias. Seit der Entschlammung hat die
Verlandungsfläche des Weiteren um einen Hektar zugenommen. Mit einer gegenwärtigen
Fläche von 97.697 m² stellt der große Mühlteich allerdings immer noch die größte
Wasserfläche des Dieskauer Parks dar. Sowohl die Wassertiefen als auch die Mächtigkeit
der Sedimentablagerungen sind in diesem Gewässer ungleich verteilt. Verdeutlicht wird
dieser Sachverhalt im bathymetrischen- und im Sedimentmodell (siehe Abb. 9). Je kräftiger
die Farbdarstellungen in den Modellen sind, desto größer sind die Mächtigkeiten. Dem
Differenzmodell hingegen lässt sich das Verhältnis zwischen der Wassertiefe und der
Sedimentmächtigkeit entnehmen.
Abb. 5.08: Bathymetrisches, Sediment- und Differenzmodell des Großen Mühlteichs mit tatsächlichen Messpunkten
[Eigene Darstellung]
46
Die tiefsten Bereiche des Wasserkörpers liegen im zentralen, südlichen Teil des
Mühlteiches. Die Wassertiefen erreichen dort Werte von über einem Meter. Im
bathymetrischen Modell sind diese Bereiche als dunkelblaue Flächen zu erkennen. In
nördlicher Richtung verringern sich die Wassertiefen und liegen dort bei Werten zwischen 50
cm und 75 cm. Die Uferbereiche im Osten und im Westen weisen geringere Wassertiefen
auf. Neben den Uferzonen im Allgemeinen weist der westliche Teil des Mühlteiches mit circa
25 cm die geringsten Wassertiefen des Teiches auf. Auf Grund der geringen Wassertiefe
und der entsprechend hohen Mächtigkeit der Sedimente in diesem Teichabschnitt ist das
Potential einer Verlandung dort am höchsten. Nahezu parallel zum östlichen Ufer lässt sich
anhand des bathymetrischen Modells zwischen dem Zufluss des Zollteichwiesengrabens
und dem Abfluss zum Mönchgraben eine Fließrinne erahnen. Entsprechend der Annahme,
dass in diesem Bereich neben den gemessenen Wassertiefen eine gewisse Strömung
vorherrscht, ist dort nicht mit einer Verlandung zu rechnen. Zudem wurde im Bereich des
Mönches kein Sediment vorgefunden, dies würde die Annahme, dass der Mönch das
Tiefenwasser des Sees verliert, bestätigen, da bei diesem Vorgang auch ein Stofftransport
stattfindet und so zu der Sedimentarmut in diesem Teil des Sees führen könnte.
Das Volumen des Wasserkörpers beträgt in etwa 44.436 m³ und das Volumen der
Sedimente beträgt 61.173 m³. Setzt man das Volumen des Wasserkörpers ins Verhältnis zu
dem Volumen der Sedimente, kommt man zu dem Ergebnis, dass auf jeden m³ Wasser 1,38
m³ Sediment kommen. Zudem ist die Tiefe des Wassers gerade im östlichen und teilweise
im nördlichen Mühlteich sehr gering, weswegen es angebracht erscheint, die Mächtigkeit des
Sedimentkörpers zu verringern. Von der Methode des Ausbaggerns ist aus ökologischen
Gründen abzuraten, da durch eine solche Maßnahme der Biotopcharakter des Teiches
verloren ginge. Neben den ökologischen Folgeschäden sind gerade die ökonomischen
Aufwendungen für ein Ausbaggern sehr hoch. Eine Methode, um den gewünschten Effekt
der verringerten Sedimentmächtigkeit zu erlangen, stellt die lineare Belüftung dar. Über ein
Schlauchsystem wird dabei der Sauerstoffgehalt im Gewässer erhöht, wodurch die Aktivität
aerober Mikroorganismen angeregt wird und ein beschleunigter Abbau organischer Substanz
stattfindet. Durch diesen Prozess bleibt das Gleichgewicht des Gewässers gewährleistet.
Des Weiteren fallen die ökonomischen Aufwendungen geringer aus.
47
6. Sedimente - qualitativ
Im Rahmen des Projektstudiums wurden im Park Dieskau in den letzten Jahren die
Gewässergüte, die Abflussmengen und die Sedimentmächtigkeit gemessen. Hinzu kam
dieses Jahr die Beprobung und Analyse der Qualität der Sedimente. Auf der Basis der
erhobenen Daten kann eine Einschätzung über die Qualität der vorhandenen
Gewässersedimente im Hinblick auf eine mögliche Kontamination mit Schwermetallen oder
anderen Schadstoffen und einen Stofftransport in andere Gewässer getroffen werden.
Anhand der ausgewerteten Daten bezüglich der Belastungen des Gewässersediments
sollten mögliche Gefahren bzw. anfallende Kosten bei einer Abtragung der kontaminierten
Sedimentschicht ermittelt werden.
6.1 Messstellen
Besonderer Fokus lag bei der Probenentnahme auf dem Großen Mühlteich, welcher
Verlandungsprozessen unterliegt. Das Bermuda-Dreieck, die Reide und der
Zollteichwiesengraben wurden ebenfalls beprobt. Auch eine Stelle, nahe des, scheinbar
defekten Mönchs, welches ein steuerbares Ablaufwerk darstellt, wurde untersucht (M24).
48
In der Abb. 6.01 sind alle erfassten Messstellen unserer aufgezeigt, wobei nur ausgewählte
Proben später im Labor Verwendung fanden. Zu diesen Messstellen gehörten M1-M8, M12-
M14, M16-M19 sowie M21-M24, welche in Abbildung 6.01 zu erkennen sind. Von einigen
Messstellen wurden verschiedene Tiefenschichten untersucht, sodass sich insgesamt 22
Proben ergaben.
Der Moorbohrer ist, wie der Name schon verrät, für mooriges Gelände geeignet. Dazu
zählen auch Teiche mit viel Sedimentablagerungen am Grund. Der zweiteilige Bohrer
besteht aus einem Oberteil, welches durch einen anschraubbaren Griff gekennzeichnet ist
und einem abnehmbaren Unterteil sowie einer Verlängerung, die dazwischen angebracht
werden kann. Verbunden werden die Einzelteile, indem man sie zusammenschraubt. Der
Moorbohrer hat eine spitz zulaufende halbzylindrische Form mit einem integrierten
Hohlraum, welcher ein tiefes Eindringen in den Boden möglich macht. Die Hälfte des spitz
zulaufenden Zylinders wird durch eine klappbare Scheibe verschlossen, wodurch die
Sedimentmasse in den Hohlraum des Moorbohrers gedrückt wird. Der Moorbohrer wird mit
der Spitze zuerst in den Boden bzw. in diesem Fall in ein Gewässersediment gedrückt.
Infolgedessen wird der Moorbohrer einmal um 180° nach rechts gedreht. Im Inneren des
Bohrers sammelt sich das zu beprobende Sediment. Anschließend wird der Moorbohrer
senkrecht aus dem Sediment heraus gezogen. Geöffnet wird der Bohrer an der
überstehenden Fläche, welche man auf die andere Seite dreht. So wird automatisch das
umschlossene Sediment freigegeben, welches man, am besten nach Schichten unterteilt, mit
einem spachtelartigen Gegenstand von dem Bohrer abtragen kann. Für eine bessere
Veranschaulichung der Probeentnahme ist der Moorbohrer in der Abbildung 6.02 zu
begutachten.
49
Abb. 6.02: Moorbohrer mit Sedimentprobe
Bei einem sehr steinigen Boden kann es passieren, dass beim Drehen die Klappe nicht
richtig schließt und somit das Sediment nicht eingefangen werden kann oder wieder aus dem
Hohlraum entweicht.
Der Edelman-Bohrer ist eine andere Variante zur Sedimententnahme und eine Alternative
zum Moorbohrer. Der Bohrer unterscheidet sich nur in dem unteren Aufsatz, welcher einen
von oben betrachtet, über einen zylindrischen Hohlraum verfügt, an den sich zwei
eingedrehte Blätter anschließen, die den Boden zwischen sich aufnehmen und durch die
etwas eingedrehten Seiten greifen können. Ebenfalls gibt es bei diesem Bohrer die
Oberseite mit dem separat anschraubbaren Griff, die Unterseite, an welcher man den
Aufsatz befestigen kann, und das Verlängerungsteil. In der folgenden Abbildung 6.03 ist der
Edelman-Bohrer näher zu betrachten.
Abb. 6.04: Trocknen der Sedimentproben Abb. 6.05: Mörser mit Pistill
51
Alle Proben werden gewogen. Es wird das Verhältnis an Feinerde, Skelett und organischer
Substanz zur Gesamtmasse berechnet und notiert. Für die Proben wurden folgende
Bodenparameter ermittelt und analysiert:
organische Substanz
pH-Wert
elektrische Leitfähigkeit (EC)
Carbonatgehalt
Korngrößenverteilung
Anteile der Schwermetalle Zink, Blei, Kupfer, Cadmium
Für die Ermittlung der Parameter war die Arbeit im Labor von Nöten, welche im weiteren
beschrieben wird.
Nach der physikalischen Untersuchung des Sedimentes folgten im Labor weitere chemisch-
physikalische Prozeduren, welche im Weiteren erläutert werden.
Zur organischen Substanz gehören alle auf und in dem Boden befindlichen abgestorbenen
pflanzlichen und tierischen Stoffe sowie deren organische Umwandlungsprodukte. Auch die
durch menschliche Tätigkeit eingebrachten, zum Teil synthetischen organischen Stoffen wie
zum Beispiel Pestiziden oder organische Abfälle werden dazu gerechnet. Die lebenden
Organismen im Bodenkörper, dem Edaphon, sowie lebende Wurzeln gehören nicht dazu
(Vgl. Scheffer et al.). Die organische Substanz liegt in den oberen Boden- bzw.
Sedimentschichten angereichert vor und beeinflusst Bodeneigenschaften wie beispielsweise
die Kationenaustauschkapazität.
Mittels der Glühverlust-Methode kann man den Anteil an organischer Substanz ermitteln.
Zuvor werden die getrockneten Bodenproben in Tiegel, wie in Abbildung 6.06 zu erkennen
ist, eingewogen. Diese Tiegel kommen für 2,5 Stunden in den 550 °C heißen Muffelofen.
Dieser ist in Abbildung 6.07 zu sehen. Während des Erhitzens im Muffelofen oxidiert die
organische Substanz sowie teils auch anorganische Substanz, wie zum Beispiel Wasser und
sind nicht mehr als feste Substanz auf der Waage messbar. Die Massendifferenz abzüglich
der Tiegel ist somit ein Maß für den Massenanteil der organischen Substanz, der
sogenannte Glühverlust. Die verbleibende Asche, der Glührückstand, entspricht dem
anorganischen Anteil. Die Daten wurden anhand einer 3-fach-Bestimmung ermittelt.
52
Abb. 6.06: Tiegel im Proben Abb. 6.07: Muffelofen
Der pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung.
Er ist die Gegenzahl des dekadischen Logarithmus der Wasserstoffionenaktivität und
eine dimensionslose Zahl. Der pH-Wert lässt Aussagen über die relative Verfügbarkeit von
Nährelementen zu und steuert wichtige bodenbildende Prozesse.
Vor der Messung werden zunächst pro getrocknete Sedimentprobe jeweils viermal 10 g in
Schüttelgefäße eingewogen, da für beide Parameter eine 2-fach-Bestimmung durchgeführt
wird. Die Proben werden dann in unterschiedlichen Mischverhältnissen mit deioniesiertem
Wasser versetzt. Bei dem pH-Wert gilt ein Verhältnis von 1:5, demnach werden 10 g
Sedimentprobe mit 50 ml deionisiertem Wasser gemischt. Dahingegen gilt bei dem EC-Wert
ein Mischverhältnis von 1:25, d.h. die Probe wird mit 25 ml deionisiertem Wasser vermengt.
Danach werden die Proben alle 10 Minuten für eine Stunde kurz von Hand geschüttelt und
anschließend für ca. drei Minuten in die Zentrifuge gestellt.
Die Bestimmung des pH-Werts und der elektrischen Leitfähigkeit erfolgt mit einer
Glaselektrode, welche die Wasserstoffionenaktivität ermittelt. In dieser Elektrode befinden
sich KCl-Lösung und Silber als Referenz an einer Membran, an der sich infolge
unterschiedlicher Hydronium-Ionen (für den pH-Wert) bzw. Gesamtionenkonzentration (für
den Leitwert) unterschiedliche messbare Spannungen aufbauen. Um einen Zusammenhang
zwischen der gemessenen Spannung und dem pH-Wert der Probenlösung herzustellen,
muss die Glaselektrode zunächst mit Pufferlösungen, deren pH-Werte bekannt
sind, kalibriert werden. Der erwartete pH-Wert der Probenlösung sollte dabei zwischen den
pH-Werten der verwendeten Pufferlösungen liegen, um Messabweichungen zu minimieren.
Dies erfolgt in zwei Puffern für pH=4 und pH=7. Zur Bestimmung der elektrischen
Leitfähigkeit wird die Elektrode in die Bodenlösung gehalten und der entsprechende Wert
abgelesen. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Sedimentprobe zuvor am Boden des
Gefäßes abgesetzt hat und somit nur in der Lösung gemessen wird. Vor der Ermittlung des
pH-Werts müssen die Proben nochmals kurz geschüttelt werden. Die Elektrode wird so
lange in die Lösung gehalten, bis der Wert nicht mehr kontinuierlich ansteigt. Die Ergebnisse
der Messung sind in Tabelle 6.02 aufgelistet.
54
Tab. 6.02: Ergebnisse pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit (EC)
Die Bestimmung des Carbonatgehaltes erfolgt über die Reaktion mit 10%-iger HCl-Lösung,
wobei das Carbonat in CO2 umgesetzt wird und das Volumen des bei der Reaktion
entstandenen CO2 gasometrisch ermittelt wird. Der Carbonatgehalt wird mittels der Methode
von Scheibler bestimmt, wobei die Untersuchung mit Hilfe der Scheibler-Apparatur, welche in
Abbildung 6.08 gezeigt ist, durchgeführt wird.
55
Abb. 6.08: Schema Scheibler-Apparatur
Das Messgerät besteht im Wesentlichen aus einem graduierten U-Rohr mit angeschlossener
Gasentwicklungsflasche G und der sogenannten Scheiblerblase, Gasauffanggefäß A und
der Vorratsflasche V, die mit einer leicht schwefelsauren Kupfersulfatlösung gefüllt ist. Das
im Reaktionsgefäß G bei der Reaktion von HCl mit dem im Sediment enthaltenen Carbonat
gebildete CO2 füllt die Scheiblerblase und verdrängt dort eine äquivalente Luftmenge,
wodurch wiederum die Sperrflüssigkeit zurück in die Vorratsflasche gedrängt wird. An der
Steighöhe der Sperrflüssigkeit wird das verdrängte Volumen abgelesen. Die Auswertung
während des Versuchs erfolgt mit Hilfe von Eichproben.
Vor dem Messvorgang wird ein Spatel voll getrockneter Sedimentprobe in einem
Reagenzglas mit Salzsäure versetzt. Je nach Stärke der Gasentwicklung werden für den
quantitativen Versuch ca. 0,5 bis 5 g von der Probe verwendet. Da eine 3-fach-Bestimmung
durchgeführt wird, muss demnach jede Probe dreimal eingewogen werden. Um den
Blindwert zu ermitteln, werden dreimal 0,1 g Calciumcarbonat abgewogen und das Gewicht
auf 0,1 mg genau notiert. Anschließend wird 10%-ige HCl in ein kleines Glasgefäß gegeben
und mit einer Pinzette vorsichtig in das Gefäß mit dem Calciumcarbonat gestellt. Die Flasche
wird mit dem Stopfen verschlossen und somit an die Scheibler-Apparatur befestigt. Durch
leichtes Kippen des Reaktionsgefäßes wird die Säure auf die Probe gebracht. Das
kontinuierliche Rütteln der Apparatur führt zur Reaktion. Wenn sich der Stand der
Sperrflüssigkeit nicht mehr ändert, kann die Niveaugleichheit hergestellt und der Wert
abgelesen werden.
56
Mit Hilfe der folgenden Formel kann man die Menge an reinem Carbonat bestimmen:
Dieser Wert dient bei der Berechnung des Carbonatgehalts als Faktor. Nach dem soeben
aufgeführten Vorgang wird auch der Carbonatgehalt der Sedimentproben ermittelt. Der
Massenanteil der in der Probe enthaltenen Carbonate wird aus dem Volumen des
entstandenen CO2 mit folgender Formel berechnet:
57
6.4.4 Bestimmung der Korngrößenverteilung
Die hier ermittelten Korngrößen werden in Ton, Schluff und Sand unterteilt. Diese drei
Fraktionen gehören zum Feinboden. Durch die Gemengeanteile der verschiedenen
Korngrößen, kann die Bodenart definiert werden.
58
Tab. 6.04: Ergebnisse Korngrößenverteilung und Bodenart
Feinboden in Skelett in Schluff in Sand in
Messstellen % % Ton in % % % Bodenart
M1 66,81 33,19 0,72 6,05 60,04 sandiger Sand
M2 67,70 32,30 3,10 28,47 36,13 schluffiger Sand
M3 67,58 32,42 2,71 26,58 38,29 schluffiger Sand
M4 78,19 21,81 6,69 43,61 27,89 schluffiger Sand
M5 67,19 32,81 1,54 9,14 56,51 sandiger Sand
M6 67,56 32,44 2,68 27,09 37,79 schluffiger Sand
M7 66,88 33,12 0,67 3,90 62,31 sandiger Sand
M8 67,65 32,35 2,94 27,20 37,51 schluffiger Sand
M12 S2 67,75 32,25 3,25 27,01 37,49 schluffiger Sand
M13 S1 75,49 24,51 4,84 49,02 21,63 schluffiger Sand
M13 S2 67,59 32,41 2,77 23,86 40,96 schluffiger Sand
M13 S3 68,00 32,00 3,98 37,67 26,35 schluffiger Sand
M14 67,38 32,62 2,12 21,04 44,22 sandiger Sand
M16 67,67 32,33 3,01 28,74 35,92 schluffiger Sand
M17 73,77 26,23 5,93 52,46 15,38 sandiger Schluff
M18 72,99 27,01 6,20 54,01 12,78 sandiger Schluff
M19 74,98 25,02 6,21 50,07 18,70 sandiger Schluff
M21 S1 73,47 26,53 5,04 53,06 15,37 sandiger Schluff
M21 S2 72,17 27,83 6,46 55,66 10,05 sandiger Schluff
M22 68,00 32,00 4,04 47,03 16,93 schluffiger Sand
M23 72,65 27,35 4,19 54,70 13,76 sandiger Schluff
M24 67,87 32,13 3,59 43,37 20,91 schluffiger Sand
Viele Schwermetalle kommen in Spuren in fast allen Böden vor. Zu ihnen zählen unter
anderem Blei, Kupfer, Eisen, Zink, Zinn, Nickel, Chrom, Cadmium, Quecksilber, Silber, Gold
und Platin. Nicht alle Schwermetalle sind grundsätzlich giftig. Kupfer und Zink sind für eine
Reihe von Pflanzen und Tieren sowie den Menschen essentiell. Werden diese Stoffe in zu
geringen Mengen aufgenommen, kommt es zu Mangelerscheinungen, bei zu hohen
Konzentrationen wirken sie toxisch. Vielfach wird die Toxizität der Schwermetalle auch durch
ihre Bindungsformen bestimmt. Die meisten Schwermetalle liegen im Boden in immobilen
Bindungsformen vor. Ihre Mobilität oder Verfügbarkeit ist stark vom pH-Wert abhängig. Sinkt
der pH-Wert des Bodens, werden die Schwermetalle mobil und können durch Pflanzen
aufgenommen oder ins Grundwasser ausgetragen werden. Neben Erzlagerstätten weisen
vor allem Ballungsgebiete hohe Schwermetallbelastungen auf. Anthropogen bedingt
59
gelangen Schwermetalle unter anderem durch Klärschlamm, Pflanzenschutzmittel, Abgase
von Verbrennungsprozessen und Erzgewinnung/Verhüttung in die Umwelt.
Die im Labor untersuchten Schwermetalle Zink, Blei, Kupfer und Cadmium werden mittels
des Königswasser-Aufschlusses nach DIN 38 414 - S 7 bestimmt. Das Verfahren dient dazu,
die im Trockenrückstand von Sedimenten vorliegenden Metallverbindungen weitgehend in
Lösung zu bringen. Ein Teil der getrockneten Probe wird in der Analysenmühle auf eine
Korngröße von <0,1 mm gemahlen. Aus dem Mahlgut werden etwa 3 g im Trockenschrank
bei 105°C nachgetrocknet und nach dem Abkühlen auf 0,01 g gewogen. Diese Probe wird im
Reaktionsgefäß mit ganz wenig Wasser angefeuchtet und nacheinander mit 21 ml Salzsäure
und 7 ml Salpetersäure versetzt. In ein Absorptionsgefäß werden 10 ml Salpetersäure
eingefüllt, welches anschließend mit dem Rückflusskühler und dieser mit dem
Reaktionsgefäß verbunden wird. Das Gefäß lässt man mehrere Stunden bei
Raumtemperatur stehen. Danach wird das Gemisch erhitzt und etwa 2 Stunden im Sieden
erhalten. Nach dem Abkühlen gibt man den Inhalt des Absorptionsgefäßes durch das
Kühlerrohr in das Reaktionsgefäß. Dieser Teil wird quantitativ in einen Messkolben (V = 100
ml) überführt, bis zur Marke mit Wasser aufgefüllt, mit einem Schliffstopfen verschlossen und
geschüttelt. Nach dem Absetzen des ungelösten Anteils wird die überstehende Lösung für
die Bestimmung der zu untersuchenden Schwermetalle verwendet. Der Kalibrierwert liegt bei
0,03 mg/l, d.h. unterhalb dieses Wertes können keine Schwermetalle gemessen werden. Die
Schwermetallgehalte der Sedimentproben werden in Tabelle 6.05 aufgeführt.
60
Tab. 6.05: Ergebnisse Schwermetallgehalte
Probennummer Zn in mg/kg Pb in mg/kg Cu in mg/kg Cd in mg/kg
M1 38,7 13,7 5,37 <kal
M2 17,7 4,65 8,59 <kal
M3 237 42,6 49,5 <kal
M4 41,4 56,7 27 <kal
M5 51,4 9,91 9,19 <kal
M6 293 60,2 79,3 <kal
M7 60,1 31,2 24,1 <kal
M8 300 80,5 87 <kal
M12 S2 37,4 36,5 24,3 <kal
M13 S1 641 103 127 0,986
M13 S2 238 46,4 56,1 <kal
M13 S3 447 68,4 96,6 1,39
M14 211 38,3 53,4 0,994
M16 499 99,1 125,5 <kal
M17 35,3 35,3 32,3 <kal
M18 46,7 34,7 33,3 <kal
M19 54,6 60,1 68,2 <kal
M21 S1 44,4 34,1 32,8 <kal
M21 S2 63,7 28,7 24,7 <kal
M22 51,8 18,6 18,2 <kal
M23 96,2 21,2 70,1 <kal
M24 88,1 19,2 23,3 <kal
61
6.5 Mögliche Messfehler und Fehlerbetrachtung
Insgesamt ist festzustellen, dass für die Arbeit im Labor ein hohes Maß an Konzentration,
Genauigkeitsgefühl, aber vor allem Zeit benötigt wird, um ein plausibles und validiertes
Ergebnis zu erzielen.
62
6.6 Bewertung des Sedimentes
Die Bestimmung der Bodenart in, welche in Tabelle 6.04 „Ergebnisse Korngrößenverteilung
und Bodenart“ nachzuvollziehen ist, erfolgte mit Hilfe des Korngrößendreiecks, welches in
der Abbildung 6.10 zu sehen ist.
Die Bodenarten der Sedimente sind divers und variieren zwischen sandigem Sand,
schluffigem Sand und sandigen Schluff. Somit weisen alle untersuchten Sedimentproben
mindestens einen sandigen Anteil auf. Für eine Bewertung des Sediments in Hinblick auf die
Schadstoffbelastung, ist die jeweilige Bodenart insofern von Interesse, dass vor allem tonige,
aber auch lehmige Böden eine erhöhte Stoffspeicherkapazität besitzen. Somit können solche
Böden größere Mengen an Schwermetallen binden und in eine immobile Form versetzen.
Sind Schwermetalle immobil gebunden können sie nicht mehr ausgewaschen werden und
können si In den untersuchten Sedimentproben finden sich aber weder tonige, noch lehmige
Bestandteile.
Die Bestimmung der Körnungsklassen und damit der Bodenart ist auch für andere Gruppen
des Projektstudiums relevant und wird bei der Untersuchung der Gewässergüte und der
hydraulischen Verhältnisse herangezogen.
63
6.6.2 Organische Substanz
Im folgenden Diagramm 6.11 sind die Anteile organischer Substanz der einzelnen
Sedimentproben im Vergleich dargestellt.
Die Bewertung der Humosität erfolgte mittels der 5. Auflage der Bodenkundlichen
Kartieranleitung (KA5). Dort sind verschiedene Grenzwerte des Anteils an organischer
Substanz festgelegt anhand derer sich die Humosität in verschiedene Klassen einteilen lässt.
Beinahe alle untersuchten Sedimentproben weisen einen recht hohen Anteil an organischer
Substanz auf. Lediglich an der Slipanlage des Großen Mühlteich (M1) und am Zufluss der
Reide (M7) sind die Sedimente schwach humos. Auffällig ist die Humosität der Proben aus
dem Großen Mühlteich: beinahe alle weisen mindestens sehr stark humose Werte auf, der
Großteil der Proben (M4, M18, M19, M21, M22, M23) ist extrem humos (Anteil organischer
Substanz > 15%). Auch im Bermudadreieck (M13) wurden extrem humose Werte ermittelt.
Die Humosität der anderen Sedimentproben variiert zwischen humos bis stark humos.
Die organische Substanz beeinflusst entscheidend das Wasserbindungsvermögen und die
Speicherkapazität von Nährstoffen in Böden. Bei starker Humosität steigt sowohl das
64
Wasserbindungsvermögen, als auch die Speicherkapazität von Nährstoffen. In Sedimenten
kann sich eine hohe Humosität daher negativ auf die Gewässerqualität auswirken, da sie zu
Verschlammung und Eutrophierung beiträgt. Solche Verschlammungsprozesse durch hohen
Anteil organischer Substanz finden vor allem im Großen Mühlteich statt und sind ein
bekanntes Problem, welches Handlungsbedarf erfordert.
Die höchste elektrische Leitfähigkeit weist eine Sedimentprobe des Bermudadreiecks mit
einem Wert von 3135 mS/cm auf. Auch die anderen Proben vom Bermudadreieck weisen
hohe elektrische Leitfähigkeiten auf. Besonders hohe EC-Werte wurden außerdem in einigen
65
Proben des Großen Mühlteich (M3, M21), im Oberen Mühlgraben (M14) und am Übergang
vom Zollteichwiesengraben zum Bermudadreieck gemessen. Niedrige und relativ niedrige
elektrische Leitfähigkeiten haben die Sedimente am Zufluss der Reide (M7) und im Großen
Mühlteich (M1, M19, M21). Obwohl sowohl der Anteil organischer Substanz, als auch die
elektrische Leitfähigkeit auf die Nähstoffsättigung und die eventuelle Schwermetallbelastung
der Proben hinweisen können, korrelieren die Werte in beiden Diagrammen nicht eindeutig
miteinander. Es lassen sich jedoch Tendenzen ausmachen, dass mit hohem Anteil
organischer Substanz auch eine relativ hohe elektrische Leitfähigkeit einhergeht, und
umgekehrt.
6.6.4 pH-Wert
Der pH-Wert des Bodens hat einen großen Einfluss auf die Pflanzenverfügbarkeit von
Nährstoffen und die Aktivität des Bodenlebens. In Sedimenten ist diese Eigenschaft weniger
relevant. Der pH-Wert lässt außerdem Rückschlüsse auf den Gehalt von Calciumcarbonat
zu, da Böden mit einem hohen Gehalt von Calciumcarbonat pH-Werte zwischen 7,4 und 8,3
aufweisen (vgl. Scheffer/Schachtschabel 2002: 130). Ein pH-Wert von 7,0 ist neutral. Von
6,9-0 ist der pH schwach bis extrem sauer, bei Werten von 7,1-14,0 ist der pH schwach bis
extrem alkalisch. Die folgende Abbildung 6.13 veranschaulicht die gemessenen pH-Werte
der untersuchten Sedimente im Vergleich.
66
Außer bei einer Sedimentprobe vom Zufluss der Reide, liegen alle erfassten pH-Werte im
schwach sauren, neutralen oder schwach alkalischen Bereich. Einige Werte, besonders im
Großen Mühlteich (M1, M2, M17, M18, M21, M23) erfasste, liegen im Bereich 7,4-8,3 und
weisen damit auf einen hohen Calciumcarbonatgehalt hin. Der höchste pH-Wert wurde am
Zufluss der Reide (M7) erfasst und beträgt 7,9. Der niedrigste pH-Wert wurde im Großen
Mühlteich erfasst und beträgt 6,7.
6.6.5 Cabonatgehalt
Ein hoher Gehalt an Calciumcarbonat (CaCO3) wirkt der Versauerung von Sediment und
Gewässern entgegen. Da sich Bodenorganismen, die organisches Sediment zersetzen,
saure Bedingungen eher meiden und unter neutralen Bedingungen leben, wirkt sich ein
höherer Calciumcarbonatgehalt positiv auf die Sediment- und Gewässereigenschaften aus.
In der Abbildung 6.14 ist der CaCO3-Gehalt der einzelnen Sedimentproben im Vergleich
dargestellt.
67
Der Carbonatgehalt von Boden- und Sedimentproben lässt sich nach der KA5 in
verschiedene Stufen einteilen. Diese reichen von carbonatfrei-Carbonat. Sehr carbonatreich
sind die Proben M17, M18, M19, M21, M22 und M23 aus dem Großen Mühlteich. Die
übrigen Sedimentproben sind allesamt carbonatarm bis (schwach) carbonathaltig. M2 aus
dem Großen Mühlteich ist die einzige carbonatreiche Probe. Wie bereits angeführt, ist
theoretisch die Bodenreaktion umso basischer, je höher der jeweilige pH-Wert der Probe ist.
Dies trifft hier jedoch nicht zu. Besonders deutlich wird dies an M7; diese Probe ist
carbonatarm aber weist im Vergleich mit den anderen Proben den höchsten pH-Wert auf.
Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die hohen Carbonatgehalte bei einigen Proben
vorgetäuscht sind. Dies kann in sulfidhaltigen Böden durch freiwerdenden
Schwefelwasserstoff passieren, dieser kann einen höheren Salzgehalt vortäuschen. Da die
Sedimentproben nicht auf Sulfid getestet wurden, sind hierzu jedoch keine genauen
Aussagen möglich.
Um auf die zunehmende Verlandung des großen Mühlteichs zu reagieren, besteht seit
geraumer Zeit die Idee, den vorhandenen Sedimentkörper abzutragen. Je nach
Sedimentzusammensetzung ist mit dem abgetragenen Sediment unterschiedlich zu
verfahren. Wenn das Sediment, vor allem durch Schwermetalle, stofflich belastet ist, sind
bestimmte Sonderentsorgungen notwendig. Ist das Sediment jedoch unbelastet bestünde die
Möglichkeit es auf umliegenden Flächen zu verwerten. Dies würde deutlich geringere Kosten
nach sich ziehen, als eine Sonderentsorgung von belastetem Sediment. Die Überprüfung der
Gewässersedimente im Park auf Schwermetallbelastungen ist außerdem auch für das
Gewässersystem selbst von Interesse, da sich beispielsweise auch Rückschlüsse auf die
Gewässerqualität ziehen lassen.
Eine Möglichkeit zur Einschätzung der Sedimentbelastung und deren Folgen für die
Entsorgung des Sediments findet sich in der Mitteilung 20 der Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall (LAGA). Diese besteht aus drei Teilen: Teil 1 befasst sich mit den „Anforderungen an
die stoffliche Verwertung mineralischer Abfälle“, Teil 2 mit der Verwertung von Bodenmaterial
und Teil 3 mit der Probennahme und Analytik. Allerdings ist bisher nur Teil 1 der Mitteilung
20 veröffentlicht. Dieser erste Teil ist nicht komplett aussagekräftig für die vorliegenden
Sedimente, da sich diese sowohl aus organischen als auch aus mineralischen Bestandteilen
zusammensetzen. Außerdem besteht, bei positiver Bewertung des Sediments durch diese
Richtlinie, lediglich die Einbaumöglichkeit der Verfüllung und keine freie Austragung auf
Boden. Mangels einer veröffentlichten Richtlinie zur Bewertung von Sedimentbelastungen
und –Austragungen, besonders in Bezug auf organische Anteile, wird im Folgenden dennoch
der erste Teil der Mitteilung 20 genutzt um eine grobe Einschätzung der
68
Schwermetallbelastung des Sediments geben zu können. Ein solches Vorgehen findet sich
auch in anderen Untersuchungen zur Gewässerentschlammung (vgl. Dembinski; Piel;
Pinnow 2017: 19).
Unter Berücksichtigung der angegebenen Grenzwerte, lassen sich die Sedimente anhand
der hier untersuchten Parameter in die Einbauklassen einordnen. Dabei werden jedoch
bedeutsame Parameter außer Acht gelassen, die in diesem nicht untersucht wurden. In
Tabelle 6.06 sind die Zuordnungen der Sedimentproben in die Einbauklassen der LAGA
abgebildet.
69
Tab. 6.06: Einordnung der Messstellen in Einbauklassen nach LAGA
Hierbei zeigt sich, dass, in Hinblick auf den Schwermetallgehalt von Zink, Blei, Kupfer und
Cadmium, beinahe alle Proben der Einbauklasse Z0 zuzuordnen sind. Das bedeutet, dass
ein „uneingeschränkter Einbau“ (LAGA 2003: 16) des Sediments als Verfüllung im
Landschaftsbau möglich ist. Dies trifft auch auf alle entnommenen Sedimentproben aus dem
Großen Mühlteich zu. Die höchste vorgefundene Einbauklasse ist Z1, in dieser Einbauklasse
ist ein Einbau des mineralischen Materials in technischen Bauwerken in wasserdurchlässiger
Bauweise möglich. Dieser Einbauklasse sind die Proben M8, M13 und M16 zuzuordnen.
Anhand der Einschätzung nach der LAGA sind die untersuchten Sedimente im Park Dieskau
hinsichtlich ihrer mineralischen Bestandteile alle relativ bis komplett unbedenklich. In Bezug
auf eine Entschlammung des Großen Mühlteichs bedeutet dies, dass eine Entsorgung recht
unkompliziert und ohne lange Transportwege vollzogen werden könnte.
70
7. Hydraulik
Wir als die Hydraulik- Gruppe beschäftigen uns mit der Abflusssteuerung, den Abflüssen der
Reide und der Sedimentführung. Zunächst wird auf die Grundlagen der Abflusssteuerung
eingegangen. Darauf folgend wird durch den Vergleich der Wasserstände untersucht,
inwiefern eine Abhängigkeit zwischen den Messstellen besteht, um so eine mögliche
Steuerstelle zu finden. Anschließend werden die Abflüsse der Reide und ihre Rolle im Park
näher beleuchtet. Besonders interessiert uns hier, ob der parkinterne Wasserhaushalt von
der Reide und unterschiedlichen Witterungen abhängig ist. Bei der Sedimentführung wird
gezeigt, wo im Park welche Sedimente erodiert, transportiert und abgelagert werden.
Außerdem wird auf das Verhältnis zwischen Fließgeschwindigkeit und Abfluss eingehen und
Unterhaltungsmaßnahmen diskutiert, welche mit wenig Aufwand ein problemloses Fließen
der Gewässer ermöglichen.
71
7.1.1 Wasserstände
Im Gewässernetz des Schlossparks Dieskau haben wir mit der Messtelle M4 (Profilstahl am
Um eine Aussage über mögliche Zusammenhänge treffen zu können, haben wir die
Wasserstände von M4 mit den Wasserständen der drei anderen Messstellen über einen
Zeitraum von Oktober 2018 bis Mai 2019 verglichen.
72
7.1.2 Datengrundlage
Wasserstand in cm
Messung Datum M3 M4 M5 M11
1 13.10.2018 70,5 68 117,5 145
2 28.11.2018 72 65,5 118 145
3 12.12.2018 66 56 118 144
4 02.01.2019 59 59 121 38
5 18.01.2019 59 59 121 38
6 30.01.2019 60 52 115 140
7 18.04.2019 59 56 107 133
8 03.05.2019 62 55 112 138
9 16.05.2019 61 58 111 135
50
40
30
20
10
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9
M3 M4
Abb. 7.02: Wasserstände M3 zu M4 im zeitlichen Verlauf Okt. 2918 bis Mai. 2019
In den folgenden Diagrammen sind auf der Y- Achse die Wasserstände in cm und auf der X-
Achse die Messungen im zeitlichen Verlauf von Oktober 2018 bis Mai 2019 abgebildet. In
der oberen Tabelle 7.01 sind die Wasserstände von M3 (Überlauf zum Lautschteich) und M4
(Profilstahl am Eigenbau- Wehr) im Vergleich. Man kann gut erkennen, dass ein Anstieg des
Wasserstandes bei M4 auch zu einem Anstieg des Wasserstandes bei M3 führt. Dieser
Zusammenhang lässt sich auch bei einer Senkung des Wasserstandes beobachten.
73
Über den gesamten zeitlichen Verlauf von Oktober 2018 bis Mai 2019 werden nur geringe
Schwankungen in den Wasserständen deutlich. Wie wir noch feststellen werden sind M3 und
M4 die Messstellen mit den geringsten Schwankungen der Wasserstände. Für M3 ist der
höchste Wert am 28.11.2018 (Messung 2) mit 72 cm aufgenommen worden. Die niedrigsten
Werte am 02.01. & 18.01.2019 (Messung 4&5) mit jeweils 59 cm. Bei M4 ist der höchste
Wert am 13.10.2018 (Messung 1) mit 68cm und der niedrigste Wert am 30.01.2019
(Messung 6) mit 52 cm gemessen worden. Die größte Differenz zwischen M3 und M4 war
am 12.12.2018 (Messung 3) mit 10cm zu verzeichnen. Gar keine Differenz bestand am
02.01.& 18.01.2019.
120
Wassersatnd cm
100
80
60
40
20
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9
M4 M5
Abb. 7.03: Wasserstände M4 zu M5 im zeitlichen Verlauf von Okt. 2018 bis Mai 2019
In der Abbildung 7.03 sind die Wasserstände von M4 und M5 im Vergleich veranschaulicht.
Es sind größere Differenzen zwischen den Messstellen zu sehen, M5 hat deutlich höhere
Wasserstände als M4. Trotz der großen Differenzen ist ein Zusammenhang erkennbar. Eine
Steigung oder Senkung des Wasserstandes bei M4 führt auch zu einer Steigung oder
Senkung bei M5. Der höchste Wasserstand wurde bei M5 am 02.01.2019 & am 18.01.2019
(Messungen 4 & 5) mit jeweils 121 cm gemessen. Der niedrigste Wasserstand war am
18.04.2019 (Messung 7) mit 107 cm. Die größte Differenz zwischen M4 und M5 war am
30.01. 2019 (Messung 6) mit 63 cm zu verzeichnen. Die kleinste Differenz am 13.10.2018
(Messung 1) mit 49,5 cm.
74
Wasserstände M4 zu M11 im zeitlichen Verlauf
Okt.2018 bis Mai 2019
160
140
Wasserstand cm
120
100
80
60
40
20
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9
M4 M11
Abb. 7.04: Wasserstände M4 zu M11 im zeitlichen Verlauf Okt. 2018 bis Mai 2019
In der Abbildung 7.04 sind die Wasserstände von M4 und M11 im Vergleich zu sehen. Wie
im Vergleich von M4 & M5 sind überwiegend große Differenzen zwischen den
Wasserständen zu verzeichnen. M11 hat bis auf 2 Messungen deutlich höhere
Wasserstände. Diese zwei Messungen (Messung 4 am 02.01.2019 und Messung 5 am
30.01.2019) sind sehr auffällig. Bei beiden beträgt der Wasserstand bei M11 nur 38 cm. M11
befindet sich an der Brücke über dem Mühlgraben nordöstlich des großen Mühlteichs.
Unsere Vermutung ist, dass Teile des Mühlgrabens im Januar vereist waren und somit nur
geringe Wassermengen bis zu M11 durchlaufen konnten. Durch die niedrigen Werte am
02.01. (Messung 4) und 30.01.2019 (Messung 6) ergibt sich eine recht große Schwankung
im zeitlichen Verlauf an M11. Der höchste Wasserstand an M11 war am 13.10. &28.11.2018
mit 145 cm. Die größte Differenz zwischen M4 und M11 betrug am 12.12.2018 (Messung 3)
& 30.01.2019 (Messung 6) 88 cm. Die kleinste Differenz war am 02.01. (Messung 4) und am
18.01.2019 (Messung 5) mit jeweils 21 cm. Auch wenn die Messstelle M8 in weiter
Entfernung von M4 liegt ist es dennoch sehr interessant zu sehen, dass Steigungen und
Senkungen des Wasserstandes von M4 eine Auswirkung auf die Messstelle M8 südlich am
großen Mühlteich hat.
75
Wasserstand M4 zu M8 im zeitlichen Verlauf von
Okt. 2018 bis Mai 2019
200
180
160
140
Wassewrstand cm
120
100
80
60
40
20
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9
M4 M8
Abb. 7.05: Wasserstand M4 zu M8 im zeitlichen Verlauf von Okt. 2018 bis Mai 2019
Auch hier sind große Differenzen zwischen den Wasserständen von M4 und M8 erkennbar.
Bei den ersten beiden Messungen (13.10& 28.11.2018) fallen die hohen Wasserstände an
M8 mit 183 cm und 186 cm auf. Ein möglicher Grund sind starke Niederschläge. Die größte
Differenz zwischen den beiden Messstellen liegt hier am 28.11.2018 (Messung 2) Mit 120,5
cm vor. Die kleinste mit 60cm am 30.01.2019 (Messung 6). Zusammenfassend kann man
sagen, dass bei den Vergleichen von M3 und M4; M4 und M5 und M4 und M8 deutliche
Zusammenhänge erkennbar sind.
Wenn der Wasserstand bei M4 steigt, steigt er auch an den anderen Messstellen.
Ähnlichverhält es sich bei sinkendem Wasserstand. Weiterhin haben wir festgestellt, dass
sich die Wasserstände bei M3 und M4 nur geringfügig unterscheiden. Diese zwei
Messstellen liegen räumlich nah beieinander. Die größten Differenzen existierten zwischen
M4 und M8. Die Messstelle M8 befindet sich am Ablassbauwerk am großen Mühlteich und
hat somit die größte Entfernung zu M4. Außerdem ist der Mühlteich das größte Gewässer im
Schlosspark, dies erklärt die hohen Wasserstände. Zwischen der Messstelle M4 und M11 ist
am wenigsten Zusammenhang erkennbar. Dies wird besonders an zwei Messungen deutlich.
Zum einen bei der dritten am 12.12.2018, wo bei M4 eine deutliche Senkung des
Wasserstandes zu erkennen ist, dies aber keinerlei Auswirkung auf M11 hat. Außerdem sinkt
der Wasserstand bei der 6. Messung bei M4 wieder und bei M11 steigt er rasant an.
76
Eine regelmäßige Säuberung, vorallem Beseitigung von Laub, im Zollteichwiesengraben
und im Mühlgraben wie es der Förderverein einmal im Monat veranstaltet ist unerlässlich für
ein funktionierendes Gewässersystem. Durch extreme Verkrautung und Laub im
Gewässerlauf wird der Durchfluss erheblich beeinträchtigt. An der Messstelle M3 befindet
sich der Zufluss vom Zollteichwiesengraben zum Lautschteich. Es handelt sich um einen
Rohrdurchlass, welcher anfällig für Verstopfung ist. Eine regelmäßige Kontrolle ob ein
Durchfluss stattfinden kann ist zu empfehlen. An der Staustufe am Wehr (M4), welche wir als
mögliche Steuerstelle untersucht haben, ist die Gefahr der Unterspülung gegeben.
Besonders im Herbst wenn durch starke Niederschläge größere Wassermengen fließen,
muss dort der Unterspülung entgegengewirkt werden. Möglichkeiten wären eine Sicherung
durch Sandsäcke und Sediment um das Bauwerk zu stabilisieren.
Die Reide obliegt der Zuständigkeit des Landesbetriebs für Hochwasserschutz (LHW), da es
sich bei ihr um ein Gewässer l. Ordnung, also um eine Binnenwasserstraße handelt. Da sie
allerdings für den mit Abstand größten Teil des Zuflusses des Parks verantwortlich ist, stellt
sie einen entscheidenden Faktor für die Hydraulik des Parkinternen Gewässersystems dar.
Wenn man sich die monatlichen Durchschnittsabflüsse der Reide in den Jahren 2006 bis
2016 anschaut, welche in der Abbildung 7.06 graphisch dargestellt sind, fallen relativ schnell
einige Extremwerte auf, die sich wie folgt erklären lassen. Im Winter 2010 und 2011 konnten
wir beispielsweise relativ hohe Werte (Dezember 2010: 1,24 qm/s; Januar 2011: 2,11 qm/s)
feststellen. Die Gründe dafür waren extremer Schneefall mit anschließender Schmelze durch
starken Regen und ansteigende Temperaturen. Dadurch kam es in weiten Teilen des
Landes auch zur angespanntesten Hochwasserlage seit Jahren. Einen ähnlichen Wert kann
man im Juni 2013 (1,01 qm/s) erkennen und auch hier wurden hohe Niederschlagsmengen
verzeichnet. Dem gegenüberstehend weisen die Messungen im September 2012 einen
minimalen Mittelwert von 0,04 qm/s auf, was auf ein trocken-warmes Wetter in diesem
Zeitraum zurückzuführen ist. Insgesamt kann man hier also sagen, dass die Abflüsse der
Reide, und damit auch die Wassermenge im Park, stark abhängig von dem Wetter im
betrachteten Zeitraum bzw. zum betrachteten Zeitpunkt, sind.
77
Abb. 7.06: Monatlicher Durchschnittssabfluss der Reide von 2006-2018
Diese These wird auch nochmal verstärkt, wenn man sich die Monatsmittel von allen zehn
Jahren zusammen zur Hilfe nimmt, welche in der Abbildung 7.07 zu sehen sind. Wenn man
nämlich eben jene mit den durchschnittlichen Temperaturen und Niederschlägen der Stadt
Halle vergleicht, kann man schnell Regelmäßigkeiten feststellen. In der Abbildung 7.08 ist
ein Klimadiagramm der Stadt abgebildet. So gehen niedrige Niederschlagswerte und hohe
Temperaturen mit geringen Abflüssen der Reide einher und andersherum.
78
Diagramm 7.08: Klimadiagramm für Halle [https://de.climate-data.org]
79
niedrige Abflüsse an M2, wie es zum Beispiel im Juni 2017 oder im Mai 2018 der Fall ist, ins
Auge gefallen. Die dazugehörigen Daten können in der Tabelle 7.2 begutachtet werden.
Dies könnte verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise Änderungen von
Steuerungsmaßnahmen oder eine Entstehung natürlicher Hindernisse, in Form von Geäst
oder Laub. Wenn man dies aber außer Betracht setzt, ist eine sinkende Tendenz der Mittel
zu verzeichnen. So landeten 2016 etwa 35% der Reide im Park, 2018 waren es nur noch
22%. Im Durchschnitt sind es bis dato 26%.
7.4 Koordinatenaufnahme
Bei Aufenthalt im Park wurde gemerkt, dass die Gewässerkarte nicht mehr korrekt ist. Der
Verlauf des Baches östlich von M12 war nicht korrekt dargestellt. Statt dass er von M12
westlich in das Mittelstück zwischen M13 und M11 verläuft, verläuft der Bach nun von M12
zu M13. Um die Karte des Gewässersystems zu aktualisieren, wurde dem Verlauf des
Gewässers gefolgt und mithilfe eines GPS-Gerätes (Garmin GPSmap 62s) alle fünf bis zehn
Meter die Koordinaten aufgenommen und dokumentiert.
Die aufgenommenen Koordinaten haben wir dann der GIS-Gruppe zur weiteren Bearbeitung
zukommen lassen.
80
7.5 Sedimentführung
Wenn man die Geschwindigkeit kennt muss man nur auf der Y-Achse den richtigen Wert
finden und dann rechts davon schauen ob und wo die Grenzgeschwindigkeit der Erosion
oder der Sedimentation erreicht wird. An diesen Punkten kann man dann auf der X-Achse
die betroffenen Korngrößen ablesen. Der Grund weshalb die Erosionsstreifenlinie dicker ist,
liegt darin, dass es je nach Wasserturbulenz und je nach Form des Untergrundes, zu
unterschiedlich starker Erosion kommt.
Man könnte denken, dass je kleiner die Partikel sind, desto leichter werden sie erodiert.
Denn mit abnehmender Größer nimmt in der Regel auch das
Dies ist aber nicht der Fall, da manch kleinere Korngrößen über eine höhere Kohäsion Ton,
81
verfügen als andere, größere Korngrößen. Sandkörner werden also schneller erodiert als
welcher stärker zusammenhält.
In der Nähe der Messstellen M2 und M4 wurden die Korngrößen, der dort vorhanden
Sedimente, ermittelt. Mit diesen Daten und mit den Fließgeschwindigkeitsdaten lässt sich
errechnen, wie viel Prozent der dort vorhandenen Sedimente, wann abgetragen werden.
82
Tab. 7.06: M2 – Korngrößenverteilung
Bei M2
Korn-
größen fT [%] mTT[%] gT[%] fU [%] mU [%] gU [%] fS [%] mS [%] gS[%]
< 0,0002– 0,00063– 0,002– 0,0063– 0,02– 0,063– 0,2–
in mm 0,0002 0,00063 0,002 0,0063 0,02 0,063 0,2 0,63 0,63–2
0 0.12 1.17 2.68 4.63 4.62 7.68 51.91 27.2
0 0.15 1.64 4.07 6.12 5.29 9.57 67.51 5.65
Das bedeutet, bei M2 werden bei einem Medianwert von 0,146 m/s circa 73 % der
Sedimente erodiert. Bei dem gemessenen Maximalwert von 0,368 m/s werden etwa 95% der
Sedimente erodiert. Man kann also sagen, dass bei M2 durchwegs ein Großteil erodiert wird
und dass in besonders regenreichen Zeiten, so gut wie alle Sedimente erodiert und
weitergespült werden.
Bei M4
Korn-
größen fT [%] mTT[%] gT[%] fU [%] mU [%] gU [%] fS [%] mS [%] gS[%]
< 0,0002– 0,00063– 0,002– 0,0063– 0,02– 0,063– 0,2– 0,63–
in mm 0,0002 0,00063 0,002 0,0063 0,02 0,063 0,2 0,63 2
0 0.29 2.7 5.85 11.45 26.2 18.55 30.45 4.52
0 0.29 2.74 6.03 12.05 24.65 15.89 31.04 7.3
83
Bei einem Maximalwert von 0,369 m/s werden circa 91% der bei M4 vorhandenen
Sedimente erodiert. Bei M4 ist also nur dann mit Erosion zu rechnen wenn besonders viel
Wasser fließt. Das hat zur Folge, dass es hier schneller zu Problemen mit den Sedimenten
kommt, da es hier eher abgelagert wird, statt dass es weitertransportiert wird. Anhand
unserer Daten kann man sagen, dass an den Fließgewässern, bei denen die Korngrößen
ermittelt wurden, eine Fließgeschwindigkeit von 0,2 m/s reichen würde, um 76 % bis 91 %
der Sedimente zu erodieren.
(l/s)
70
60 70
50 60
40 50
40
30
30
20
20
10 10
0 0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0 0,1 0,2 0,3 0,4
(m/s) (m/s)
M9 Verhältnis M5 Verhältnis
Geschwindigkeit - Geschwindigkeit -
Abfluss Abfluss
(l/s)
40
80 30
60
20
40
(l/s)
20 10
0 0
-20 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
(m/s)
(m/s)
84
Bei M2 und M9 sind wie zu erwarten starke Abhängigkeiten zu erkennen, der Abfluss wird
schließlich mit der Geschwindigkeit berechnet. Bei M4 und M5 hingegen sind starke
Abweichungen zu erkennen, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass es am
Bermudadreieck zu großen Unterschieden kommen kann, je nachdem wie gerade die
Steuerelemente eingestellt sind.
Eine weitere Aufgabe von uns war, die Darstellung von möglichen
Unterhaltungsmaßnahmen im Park. Für viele Probleme im Park sorgen vor allem Laub und
Geäst, die ins Fließgewässer fallen, liegen bleibt und diese verstopfen Die Schwierigkeit liegt
darin, dieses Problem möglichst Kostengünstig und ohne viel Aufwand zu lösen. Da erschien
uns unser Einfall mit der Spülung am sinnvollsten. Das Problem liegt nämlich in weiten
Teilen des Gewässersystems darin, dass die Fließkraft nicht ausreicht um Laub und Geäst
fortzuspülen. Der Abfluss ist einfach zu gering um diese Kraft von alleine hervor zu rufen.
Um den Abfluss und somit die Fließgeschwindigkeit zumindest zeitweise zu erhöhen, soll
das Wasser erst aufgestaut werden um dann später in einem Mal wieder losgelassen zu
werden. Das aufgestaute Wasser bricht dann los und spült Laub und Geäst fort. Zuerst
hielten wir das Bermudadreieck für geeignet um als Spülkasten zu fungieren. Denn dort sind
bereits zwei Staustufen vorhanden. Es gab jedoch mehrere Gründe weswegen das
Bermudadreieck eher suboptimal als Wasserspeicher ist. Zum einen fließt das Wasser von
der größeren Staustufe in den Großen Mühlteich und dieser ist Privateigentum. Das
Sediment wäre dann in den Mühlteich gespült worden und das hätte eine verstärkte
Versedimentierung des Großen Mühlteichs zur Folge gehabt. Zum anderen hätte eine
Verstärkte Stauung dort dazu geführt, dass die Grundstücke Flussaufwärts in Richtung M12,
vermehrt unter Überflutung leiden würden. Auch der Denkmalschutz muss beachtet werden,
denn der Park soll möglichst nahe an seinem historischen Zustand herankommen. Die alte
Mühle bei M9 scheint besser für diese Unterhaltungsmaßnahme geeignet zu sein. Sie fließt
in keinen Teich, hat keine Anwohner im Staubereich und ist aus ihrem historischen
Hintergrund ideal für eine Stauung geeignet. Das noch vorhandene Bauwerk wurde extra für
den Zweck der Aufstauung und Freilassung von größeren Wassermengen konzipiert. Zudem
liegt vor der Mühle ein langer Teil des Mühlgrabens, der von dieser Maßnahme profitieren
könnte und hinter der Mühle liegt ein Schwerpunkt, der besonders stark mit Geäst und Laub
zu kämpfen hat. An der Mühle ist es möglich das Wasser bis zu etwa 70 cm zu stauen.
Benötigt werden dafür lediglich ein paar Bretter, die in das Staubauwerk gestellt werden
müssen. Man sollte diese Maßnahme jedoch erstmal Schritt für Schritt testen, also
beispielsweise erst 20 cm aufstauen und freilassen, 40 cm stauen und freilassen, und so
weiter. Es könnte nämlich schlimmstenfalls zur Überflutung der Wege oder ungewollter
Seitenerosion kommen.
85
8. Geobasisdaten und Geoinformationssysteme
Um einen Überblick über vorhandene Daten zu erhalten, war es im ersten Schritt nötig,
sich mit den Ausarbeitungen der vorherigen Jahre auseinanderzusetzen. Hierzu zählte
zunächst vor allem das Herausfiltern vorhandener und erstellter Karten. Dies waren
beispielsweise die Gewässergütekarte, die topographische Übersichtskarte, die
Gewässer- und Wegekarte und Weitere. Aber auch historische Karten fanden
Verwendung, um die Verwandlung des Parks über mehrere Jahrzehnte darzustellen. Vor
allem zur Beobachtung der Veränderung des Gewässernetzes waren diese essentiell.
Aber nicht nur Karten wurden als vorhandene Daten aufgenommen, sondern auch
Digitale Geländemodelle und fertige und ergänzte Shapefiles. Für die gesammelten Daten
wurde eine Ordnerstruktur angelegt, in welche alle Daten sortiert eingepflegt wurden.
Dabei fand vor allem eine Unterteilung in Geodaten und Metadaten statt, ersteres
aufgefächert jeweils in Raster- und Vektordaten, zweiteres in Abbildungen, Texte,
Tabellen, usw.
Mittels eines Organigrammes, welches in der Abbildung 8.01 zu Teilen gezeigt ist, lässt
sich auch in Zukunft ein Überblick über die Ordnerstruktur und den Ablageort jeweiliger
Daten gewinnen. Ein Organigramm wird als eine Art Organisationsschaubild bezeichnet
und dient als Hilfsmittel der Organisation und strukturierten Darstellung.
86
Nachdem eine Übersicht der Daten vergangener Jahre erstellt wurde, war es
überschaubarer welche Daten ergänzt oder welche neuen Karten erstellt werden
mussten. Anfangs wurde hier mit ArcMap 10.6 gearbeitet, doch im weiteren Verlauf der
Arbeit wurde ausschließlich ArcGIS Pro genutzt, welches von der MLU-Halle-Wittenberg
zur Verfügung gestellt wird. ArcGIS Pro wird vorraussichtlich in den kommenden Jahren
das noch gängige ArcMap weitgehend ablösen und bietet vielfältige neue, intuitivere
Bearbeitungsmöglichkeiten. Hierzu gab es eine kurze Einführung in die Grundlagen von
ArcGIS Pro, welche durch Literaturrecherchen unterstützt wurde. Um ArcGIS Pro zu
nutzen ist es vorerst nötig, alle Daten in das neue Programm einzupflegen. In ArcGIS Pro
wurde somit auch ein Projekt aufgebaut, in welchem jede Gruppe einen eigenen
Tab/Reiter erhielt, in welchem auf die jeweilige Fragestellung abgestimmte thematische
Karten erstellt wurden.
Dieses oben genannte GIS-Projekt sowie die Ordnerstruktur mit allen bisher vorhandenen
Daten wurden auf einem auf den Universitätsservern bereitgestellten Netzlaufwerk
abgelegt und via Passwortschutz für alle am Projektudium zum Park Diskau Beteiligen
zugänglich gemacht.
Als erstes erfolgt die Erstellung einer Survey Oberfläche für die Sedimentmorphologie
Gruppe. Die Abfrage beginnt mit allgemeinen Angaben, wie Datum und Uhrzeit, Bearbeiter,
Messpunkt und Projekt. Dieser Aufbau zieht sich durch alle Survey Datenerfassungen, um
eine einheitliche Struktur zu erreichen und die verschiedenen Datensätze ordnen,
beziehungsweise zuordnen zu können. Die Bearbeiter brauchen Eingabefelder für die Höhe
der Wasserschicht und die Höhe der Sedimentschicht. Diese Felder sind mit einer Gleichung
hinterlegt, welche die Differenzen berechnet. Dadurch können die Gruppenmitglieder sofort
87
die Höhen des Sediment- und Wasserkörpers ablesen. Damit eine Berechnung durchgeführt
werden kann, hinterlegt der Ersteller die Berechnung in der Spalte „calculation“. Des
Weiteren werden pro Protokollerstellung die Koordinaten des Messpunktes aufgenommen.
Somit kann die Gruppe ein Gewässer ablaufen/abfahren und selbstständig Messpunkte
festlegen. Diese Protokolle gelangen nach dem Absenden der Surveys in einer
Onlinedatenbank von Survey123, worüber wir die einzelnen Daten herunterladen und
weiterverwenden können. Aufgrund der übermittelten Daten von der Gruppe ist es möglich,
Volumenmodelle für verschiedene Gewässer zu erstellen.
Eine weitere Survey Oberfläche existiert für die Gewässergütegruppe. Der erste Teil gleicht
den anderen Surveys, mit der Eingabe von allgemeinen Angaben und der Georeferenzierung
über Koordinaten. Die Abfrage von verschiedenen Umgebungsparametern folgt als nächster
Teil. Welche in diesem Fall zum Beispiel Lufttemperatur, Bewölkung oder auch Verkrautung
sind. Für eine schnellere Abfrage kann man im Survey Listen mit unterschiedlichen Größen
vorgeben, unter dem Reiter „choice“ und über eine „select_one“ Auswahl abfragen. Die
Vorgabe der Antwortmöglichkeiten hat zur Folge, dass Zeit gespart und Fehleingaben
verhindert werden können. Die Parameter der organoleptischen Untersuchung werden als
nächstes abgefragt. Dazu gehören Geruch, Färbung, Trübung und Geschmack. Des
Weiteren erfolgt die Abfrage von physikalischen und physikochemischen Zustandsgrößen.
Die Gruppe misst die vorgegebenen Parameter und trägt sie anschließend ein. Dabei kann
den Eingabefeldern ein bestimmter Bereich zugeordnet werden. So ist es möglich,
88
Eingabefehler zu verringern, wenn zum Beispiel bei der Lufttemperatur ein Bereich von +/-
100°C angegeben wird. Diese Möglichkeit ist für alle Felder mit decimal - Format verfügbar.
Die Untersuchung aus dem Labor wird abschließend eingegeben. Dabei werden zuerst das
Datum, danach die unterschiedlichen Gewässerinhaltsstoffe abgefragt. Der Vorteil des
Surveys ist, dass ein Protokoll, welches im Gelände erstellt wird, später wieder geöffnet
werden kann, um zum Beispiel die Laboruntersuchung einzutragen. Im letzten Schritt kann
das Protokoll vollständig abgeschickt werden.
Den dritten Survey erstellen wir für die Abflussmessungsgruppe. Der erste Teil besteht
wieder aus der Eingabe der allgemeinen Informationen und der Umgebungsbedingungen,
wie auch in dem Survey für die Gewässergütegruppe. Die nächste Abfrage umfasst zwei
Kategorien (Kompakt/Ausführlich). Es werden, je nach Untersuchung, die zutreffenden
Felder angezeigt. Dies wird bei der Erstellung des Surveys bedacht. Dafür kann der Ersteller
in der Spalte „relevant“ die jeweilige Auswahlmöglichkeit in der Form ${name} angeben. Die
Höhe des Pegels wird allein unter der Auswahl von „Kompakt“ abgefragt. Unter dem Bereich
„Ausführlich“ wird der Abfluss gemessen, durch eine von drei Methoden:
Schwimmermessung, Flügelmessung oder Messung per Thomsonwehr. Der Bearbeiter
wählt eine Methode aus und der Survey öffnet die gewünschte Oberfläche für die Messung.
Die Schwimmermessung kommt mit Eingabe von Zeit, Strecke und Querschnittsfläche aus.
Damit sind alle Parameter zur Berechnung des Abflusses gegeben. Für die Messung mit
dem Thomsonwehr muss erst die richtige Breite ausgewählt werden (68,5cm; 90cm; 130cm).
89
Abgefragt wird die Höhe des Wassers, welches durch das Thomsonwehr hindurchfließt.
Anschließend kann mit der vorgegebenen Gleichung der Abfluss berechnet werden. Die
dritte und letzte Methode ist die Flügelmessung. Dabei gibt es wieder verschiedene Flügel,
die aus einer Liste ausgewählt werden müssen. Zu den jeweiligen Flügeln gibt es zusätzliche
Informationen, die wir aus einer .csv-Datei im Survey darstellen. Dafür erstellen wir eine
Datei mit den Informationen, die im Survey über den Befehl „pulldata()“ die Informationen
anzeigen. Somit muss der Bearbeiter nicht zusätzliche Informationshefte der Flügel
mitnehmen, sondern kann sich auf die Messung konzentrieren. Zusätzlich braucht dieser die
Querschnittsfläche des Gewässers. Diese wird in kleineren Abschnitten über Höhe und
Breite ausgerechnet. Danach werden für jeden Abschnitt drei Messungen des Flügels
aufgenommen und der Mittelwert gebildet. Die Gleichung zur Berechnung des Abflusses wird
nach dem Mittelwert und dem ausgewählten Flügel erwählt. Durch die Angabe des
Bereiches für den Mittelwert, der Flügeldrehzahl und der Flügelnummer, wie in der Abbildung
dargestellt, kann der Survey die verschiedenen Berechnungen unterscheiden.
Das Feedback zu den Surveys war sehr unterschiedlich. Eine große Hilfe waren die Surveys
bei der Aufnahme und Erstellung von Karten/Modellen für die quantitative Sedimentgruppe.
Diese konnte so im Gelände neue Messpunkte mit den dazugehörigen Koordinaten direkt
aufnehmen. Da die anderen Gruppen das Protokoll und den Survey im Gelände nutzen
sollten, mussten die Daten zweifach eingetragen werden. Es wurde negativ angemerkt, dass
sich so der Arbeitsaufwand erhöhe. Dadurch, dass die Gewässergütegruppe ihre Daten im
Nachhinein eingetragen hat, haben wir leider kein Feedback zur Nutzung des Surveys im
Gelände. Die Vollständigkeit der Parameter konnte trotzdem bestätigt werden. Die Surveys
90
erleichterten die Erstellung von Karten und Modellen sehr und auch die Neuaufnahme von
verschiedenen Messpunkten erwies sich als ein leichtes. Der Survey für die
Abflussmessungsgruppe muss im folgenden Projektjahr noch getestet werden.
Dazu sollte eine mit Raster versehene Karte mit etwa 40 auf dem See liegenden
Messpunkten in gleichmäßigen Abständen mit beiliegender Koordinatentabelle erstellt
werden. Diese Punkte sollten auf dem See abgefahren werden, um aus den Daten
schließlich ein 3D-Volumenmodell des Sees zu erstellen. Dies lässt sich in ArcGIS Pro
beispielsweise durch die Funktion „Create Raster“ mit festgelegter Zellengröße und dem
Shapefile des Mühlteiches als Begrenzung, verwirklichen. Die Rasterzellen werden
anschließend über „Raster to Point“ mit Punkten versehen, deren Koordinaten über „Add XY“
in die Attributtabelle eingetragen werden.
Im Gelände stellte sich jedoch heraus, dass ein genaues Anfahren der vorgegebenen
Messpunkte bei Weitem zu umständlich gewesen wäre, sodass die Messpunkte nach
Zugänglichkeit und persönlicher Einschätzung in etwa gleichen Abständen gewählt wurden.
Mittels der Surveys konnten die neu gewählten Koordinaten mitsamt den entsprechenden
Messergebnissen problemlos übermittelt werden.
Des Weiteren wurden die Koordinaten und erhobenen Messdaten zu den Gräben
(Mühlgraben, Pritschenteichgraben, Zollteichwiesengraben, Mönchsgraben), die separat von
jener Gruppe in Form einer Exceltabelle festgehalten wurden, in das GIS eingepflegt. Die
Exceltabellen wurden dafür in das .csv Format umgewandelt. Da es sich bei den Daten um
Vektordaten mit Punktgeometrie handelte, wurden diese mittels der Toolboxfunktion „XY
Table to Point“ in ArcGIS Pro importiert und die Attributtabelle somit für die weitere
Verarbeitung der Daten im GIS verfügbar gemacht.
Ebenfalls im Fokus stand die Erstellung einer neuen Übersichtskarte mit einem aktuellen
Luftbild und Ergänzung der neu erfassten Gräben, die für alle Gruppen einheitlich nutzbar
91
sein sollte. Insbesondere die Nutzung als sogenannte Offline-Karte auf mobilen Endgeräten
zum manövrieren im Gelände auch ohne Internetverbindung und Erfassung von Koordinaten
zur späteren Übermittlung war dabei von besonderem Interesse. Grundlegend ist diese
Karte vollendet und in das GIS eingebunden und steht somit ausblicksweise auch in den
kommenden Jahren für das Projektsudium zur Verfügung.
8.4 Volumenmodelle
8.4.1 Großer Mühlteich
Auf Basis der von Gruppe „Sedimente quantitativ“ erhobenen Datensätze durch die Surveys
wurden verschiedene Volumenmodelle bzw. Bathymetrische Modelle des großen
Mühlteiches erstellt, um einen anschaulichen Überblick über die Sedimentmächtigkeiten und
den Gewässerkörper zu erhalten. Dafür wurden zunächst die Datensätze zu den Sediment-
und Wassertiefen aus der durch die Surveys bereitgestellten .csv-Datei als Shapefile über
die Toolboxfunktion „XY Table to Point“ in ArcMap importiert. Das sich die Uferlinie im
Vergleich zu dem zur Verfügung stehenden Shapefile von 2017 mittlerweile leicht verändert
hat, wurde vernachlässigt. Sich eventuell außerhalb des Seelayers befindliche Messpunkte
wurden in dieses verschoben.
In Folge dessen wurde ein sogenanntes TIN (Triangulated Irregular Network) mit
Bezugshöhe 0 erstellt. Ein solches TIN bietet die Möglichkeit der Oberflächenmodellierung
auf Grundlage einer 3D-Punktwolke. Da wir eine Interpolation bevorzugten, die an Uferlinie
und See aufhört, wurde eine weiche Interpolation und ein hardclip gewählt, sodass die
Interpolation nur bis zur Begrenzungslinie des Seelayers und der Insel berechnet wurde.
Anschließend wurde das TIN in ein Raster überführt. Dies geschieht mit Hilfe der Funktion
„TIN to Raster“. Dabei ist auf die Einsellung „float“ zu achten, um eine Rundung zu
92
vermeiden. Als „sampling distance“ wurde die Zellengröße 2, also die geometrische
Auflösung 2mx2m mit der Methode „natural neighbors“ gewählt.
Diese jeweiligen Arbeitsschritte wurden jeweils für die Sediment- und die Wasserunterkante
durchgeführt, um durch die Toolbox-Funktion „minus“ im Anschluss das Differenzmodell zu
berechnen: Sedimentraster – Wasserraster = Sedimentkörper.
Über die Funktion „surface volume“ mit dem „input surface“ H2OTIN ließen sich sodann das
Volumen der Sedimentschicht ausrechnen und sich darüber die gewünschten Informationen
zum Gewicht des Sedimentes im See gewinnen.
8.4.2 Gräben
Ein weiterer Schwerpunkt war die Erstellung von Volumenmodellen der Gräben. Als
Beispiel für die Erstellung eines solchen Grabenmodells soll hier der Mühlgraben in der
Abbildung 8.10 dienen. Wie man ein solches Grabenmodell erstellt, wird im weiteren
erläutert und durch die folgende Abbildung 8.07, 8.08 und 8.09 veranschaulicht.
Zunächst ist es wichtig die Excel-Tabelle zu bearbeiten, da vorerst nur die Koordinaten für
die Messpunkte benötigt werden. Im nächsten Schritt wird ArcGIS Pro verwendet, wobei
93
die Tabelle per „Excel to Table“ eingeladen wird. Dies lässt sich wie im Folgenden
veranschaulichen:
Anschließend müssen mit dem Werkzeug „XY Table to point“ die Messpunkte
georeferenziert werden.
Des Weiteren wird ein neues Linien-Feature erstellt. Hierbei werden die Teilabschnitte
immer als einzelne Linien erstellt. In der Attributtabelle müssen die jeweiligen Daten für
die Teilabschnitte manuell eingetragen werden, beispielweise Wasser, Sediment und
Breite.
94
Auf dem Linienlayer wird dann per Rechtsklick die Symbolisierung geöffnet. Hier können
abgestufte Farben ausgewählt und das gewünschte Feld, welches man darstellen
möchte, ausgesucht werden. Hinzu kommt die Klasseneinteilung, welche in diesem
Beispiel 10 beträgt und das Auswählen der gewünschten Farbe.
Im letzten Schritt wird über den Reiter "Mehr" Alle Symbole formatieren gewählt, wobei
beispielsweise die Breite 8pt ausgewählt wird.
95
Abb. 8.10: Fertiges Volumenmodell des Mühlgrabens als Line-Feature
8.5 Storymap
Die ArcGIS Story Map ist eine Visualisierungsmethode einer benutzerspezifischen Thematik
unter der Verwendung von Karten, Bildern, Videos, Links und Text. Dabei spielen im Falle
der Story Maps von Esri Karten eine zentrale Rolle. Durch diese sollen räumliche
Beziehungen zwischen Texten, Bildern und Videos in thematischen Karten verdeutlicht
werden. Somit verleiht es der Thematik ein Ortsgefühl, hilft zur Orientierung während des
„Storytelling“, verhilft zu einer übersichtlicheren Darstellung und zu einem besseren
Verständnis eines Themas.
Esri verwendete für die ArcGIS Online Version bislang „Esri Story Maps“ zur Erstellung der
Story Maps, mittlerweile wurde der Story-Builder veröffentlicht, welcher eine Erweiterung und
Modernisierung der vorherigen Version darstellt. Unsere Erstellung und Bearbeitung fand in
Esri Story Maps statt.
Als Grundlage einer Story Map, also als Hintergrund, werden oft Web Maps verwendet,
welche entweder durch ArcMap, ArcGIS Pro oder ArcGIS Online erstellt werden.
Vorab müssen alle erhobenen, er- und bearbeiteten Daten im ArcGIS Pro Projekt und/oder in
der Projektdatenbank eingearbeitet werden. Alle in der gewünschten ArcGIS Pro Map
enthaltenen Layer werden bei der Erstellung einer Web Map, je nach Notwendigkeit,
übernommen. Das heißt die benötigten Layer sind bei der Umwandlung einer ArcGIS Pro
Map in eine Web Map zu wählen. Dies geschieht im Falle des Projektes mit „Copy all data
Exploratory“, sodass alle Daten und Layer übernommen werden können.
Bei der Erstellung der Web Map ist zusätzlich auszuwählen, ob diese privat, mit einer
Gruppe oder Organisation oder öffentlich geteilt werden soll. Durch das Teilen in der vorab
angelegten Gruppe Projektstudium Dieskau 2018/19 sind die erstellten Web Maps für die
97
gesamte Martin-Luther-Universität zu sehen. Alle Mitglieder der Gruppe können die
geuploadete Web Map verwenden und in ArcGIS Online bearbeiten. Alle anderen Mitglieder
der Organisation „Martin-Luther-Universität“ fungieren nur als Betrachter und haben keine
Bearbeitungsrechte.
Um eine Story Map zu erstellen wird vorerst ein ArcGIS Online Account benötigt. Über eine
Anmeldung bei ESRI/ArcGis Online gelangt man auf die Startseite der Esri Story Maps
(https://storymaps-classic.arcgis.com/de/my-stories/). Mit dem Starten der Erstellung einer
neuen Storymap, wird ein neues Projekt in „Inhalt“ im ArcGIS Online Account angelegt.
Bevor jedoch eine detaillierte Bearbeitung des Projektes möglich ist, sind erste
Voreinstellung festzulegen.
1. App wählen
Wir entschieden uns für die Map
Series, da wir die dazugehörigen
Layouts am übersichtlichsten
empfanden. So war es uns möglich
die Unterpunkte strukturiert
darzustellen und einzuteilen.
98
2. Auswahl des Layouts
Das Registerkarten-Layout macht es möglich
alle Registerkarten einzeln zu benennen und
Themen strukturiert darzustellen.
3. Benennung des
Projektes und Inhalt der ersten
Registerkarte einfügen
Abb. 8.17: Einfügen des Inhalts der Registerkarte Abb. 8.18: Karte auswählen
99
Nach der Auswahl einer Karte werden Kartenposition, Karteninhalt und Pop-Up Funktionen
eingestellt. Diese können für jede neue Registerkarte und damit jede neue eingeladene
Karte neu eingestellt werden. Wir verwendeten sowohl Karten als auch Bilder als Inhalt der
Registerkarten. Eine Auswahl an möglichen Registerkarteninhalten ist in Abb. 8.17 zu
erkennen. Dabei verwendeten wir drei verschiedene Web Maps, welche wir individuell in
ArcGIS Online über den Karten-Editor bearbeiteten. Hier sind sowohl Style-Änderungen, als
auch das aus- und einblenden verschiedener verfügbarer Layer möglich. Änderungen in der
Attributtabelle können jedoch nur in ArcGIS Pro vorgenommen werden. Im Karten-Editor
änderten wir den Style der Symbole und Farben der Beschriftungen sodass alle Web Maps
einen einheitlichen Charakter haben.
Nach Belieben können nun weitere Registerkarten hinzugefügt und individuell bearbeitet
werden.
8.5.2 Text-Tools
Durch verschiedene Einstellungsfunktionen, kann man außerdem Texte interaktive mit
Karten und Registerkarten innerhalb der Story Map verknüpfen. Durch die in Abbildung 8.19
dargestellten Text-Tools kann ein Bezug zwischen markiertem Text und Karte hergestellt
werden.
Wir verwendeten dies vor allem bei dem Punkt Gewässerbauwerke, wo wir die technischen
Zeichnungen der einzelnen Gewässerbauwerke und Messpunkten mit den Messpunkten der
Übersichtskarte verknüpften. Hierbei verwendeten wir sowohl die Story-Aktion „Inhalt der
Hauptanzeige verändern“. Somit lässt sich die Kartenposition, der Karteninhalt sowie Pop-
up-Funktionen bearbeiten und verändern. Nach dem Speichern der Story-Aktion wird beim
Klicken auf den markierten Text (gestrichelter Unterstrich), die individuell eingestellte Karte
angezeigt. Hierbei können Karten rein- oder rausgezoomt, Pop-ups aus- oder eingeblendet
100
und Karteninhalte dezimiert oder vollständig dargestellt werden. Mit dem daneben
befindlichen Tool kann ein Standort für einen markierten Text gesucht, gespeichert und
eingeblendet werden. Dies eignet sich vor allem gut für Adressen und Wegbeschreibungen.
Mit dem Doppelpfeil-Tool kann ein markierter Text mit einer anderen Registerkarte verknüpft
werden. Beim Klicken auf den markierten Text springt die Darstellung auf eine zu ihm
verwiesene angelegte Registerkarte, welche eventuell thematisch verbunden ist. Die
Aktionen können durch das „Auge“ in der Vorschau angezeigt und durch das rechtsstehende
Symbol wieder entfernt werden.
Durch das häufige Verwenden des Tools, war es uns möglich inhaltliche Aussagen, sowie
Diagramme und Bilder mit einer Karte zu verknüpfen und somit ein besseres
Raumverständnis zu vermitteln. Dadurch ist es möglich Inhalte für Layen verständlicher und
übersichtlicher darzustellen.
8.5.3 Layout-Einstellungen
In der Kopfzeile sind unter dem Punkt „Einstellungen“ weitere Layout-Funktionen zu finden.
Diese können im Laufe der Bearbeitung stätig verändert und angepasst werden.
Ein Beispiel einer solchen Einstellung ist der Reiter „Layout“ in welchem die dargestellten
Layouts und die dazugehörigen Layout-Optionen, welche in der Abbildung 8.20 dargestellt
sind, nachträglich gewählt werden können. Wir wählten eine Dropdown-Darstellung und
einen großen links befindlichen Beschreibungs- und Legendenbereich.
Unter Kartenoptionen haben wir außerdem alle Einstellungen übernommen und somit alle
Elemente freigeschaltet. Dadurch sind verschiedene Karten-Features in der Story Map
vorhanden, mit welchen man durch die Karte navigieren kann. In Abbildung 8.21 sind diese
Features der Web Map „Übersichtskarte“ dargestellt.
101
Abb. 8.21: Kartenoptionen
Unter dem Punkt Design sind Farben und Farbkombinationen einzustellen. Der Punkt
Kopfzeile beschäftigt sich mit dem Logo der Story Map. Dabei ist das Esri-Logo, ein eigenes
oder kein Logo zu wählen. Ebenso können dort Social Media Plattformen verlinkt werden.
Nach der Erhebung aller Daten im Gelände, war eine Aufbereitung, Sortierung und
Bearbeitung der erhobenen Daten notwendig. Dies nahm viel Zeit in Anspruch, weshalb die
Datensätze erst spät in die Datenbank und in das ArcGIS Pro-Projekt eingepflegt werden
konnten. Aufgrund dieses entstandenen kurzen Zeitfensters für die Erstellung der Web Maps
und der Story Map, beinhaltet die Story Map lediglich Informationen und Material zu Gruppe
4, welche sich quantitativ mit den Sedimenten beschäftigte.
Im Projektstudium 2019/20 wäre somit eine Erweiterung der Story Map und damit das
Einfügen der Datensätze der anderen Gruppen vorstellbar. Außerdem sind
Programmupdates im Story Map-Builder seitens Esri vorgesehen, weshalb eine Neuerung
der Story Map, in Hinsicht auf Design und Umfang, möglich wäre.
102
9. Zusammenfassung und abschließende Beurteilung des Parks
Die Bewertung der Gewässerqualität wurde durch die Untersuchung und Anwendung mit
neuen Methoden verbessert und zeigte ein besseres Bild, als es die Analysen der letzten
Jahren ergaben. Um jedoch langfristig gesicherte Aussagen zur Gewässergüte treffen zu
können, muss diese Methodik in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Statt der
Gewässergüteklasse III-IV wurde dieses Jahr die Gewässergüteklasse II-III festgestellt,
womit sich der Wert den Zielmaßgabe der Gewässergüteklasse II nähert.
Durch die Bestimmung der Sedimente in qualitativer und quantitativer Hinsicht konnten
Kontaminationen der Sedimentschichten im Großen Mühlteich ausgeschlossen werden. Dies
erleichtert eine Reduzierung des Sedimentmenge durch Ausbaggerung, wobei hier der
Fokus auf der Wiederherstellung der historischen Gewässerbeschaffenheit liegt. Der Große
Mühlteich unterlag Jahrzenten der Sedimentation. Dies verringerte nicht nur die Wassertiefe,
sondern auch die Leistungsfähigkeit des Ökosystems. Das vorliegende Sediment könnte
ausgetragen und leicht abgelagert werden, was zu einer Erhöhung des Wasservolumens des
Großen Mühlteiches führen würde. Mit der Wiederannäherung an die historische
Beschaffenheit könnte auch mehr Wasser im Park Dieskau gehalten werden, da dieser dann
ein größeres Fassungsvermögen hätte, welches sich positiv auf den Wasserhaushalt
auswirken würde. Auch könnte der Teich wieder für den Fischfang genutzt werden. Diese
Methode ist jedoch sehr kostenintensiv und würde das vorhandene Ökosystem stark
beeinträchtigen. Eine Suche nach möglichen alternativen Sanierungsmöglichkeiten für die
Reduzierung der Sedimentschichten im Großen Mühlteich ist empfehlenswert.
103
Zusammenfassend bewerten wir die Lage des Park Dieskaus unter der Berücksichtigung
aller erarbeiteten Ergebnisse als gut. Eine Verbesserung der Gewässergüte, der Zufluss-
und Abflussteuerung, des Wasserhaushaltes mit einem stärkeren Wasserhaltungsvermögen
sowie eine Reduzierung der Gewässersedimentmächtigkeiten sind wünschenswert, doch
derzeit besteht keine Notwendigkeit diese kurzfristig umzusetzen. Die
Gewässersteuerungsbauwerke zu erneuern bzw. neue Konzepte der Steuerung, wie in
Kapitel 7 erwähnt, zu integrieren ist derzeit als dringender, wichtiger und kosteneffizienter
anzusehen . Wir empfehlen eine Suche von kostensparenden und leicht umsetzbaren
Abflusssteuerungsmaßnahmen, welche für den Förderverein Park Dieskau tragbar sind.
104
10. Literatur
Abschlussbericht 2016-2017
Bohn, Carsten; Gretzschel, Oliver; Hirschfeld, Jesko; Nischwitz, Guido; Pöpperl, Rainer;
Schmidt, Gerd (Hg.) (2003): Flumagis. TN - 2 Methoden und Modelle. version 0.5.
Unter Mitarbeit von Carsten Bohn. Flumagis
Dembinski, M.; Piel, T.; Pinnow, M. (2017): Machbarkeitsstudie zur Entschlammung des
Carlsbracks und Riepenburger Bracks in NSG Zollenspieker. Hamburg.
Euroäisches Parlament (2000): Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 23. Oktober 2000
105
Hollert, Henner; Heise, Susanne; Keiter, Steffen; Heininger, Peter; Förstner, Ulrich (2007):
Wasserrahmenrichtlinie — Fortschritte und Defizite. In: Umweltwissenschaften und
Schadstoff-Forschung 19 (1), S. 58–70. DOI: 10.1065/uwsf2007.03.174.
Institut Dr. Flad: Chemischer Index und Gewässergüte; Die Bestimmung eines Chemischen
Indees zur Ermittlung der Gewässergüteklasse von Fließgewässern;
online verfügbar unter:
https://www.chf.de/eduthek/chemischer-index/Chemischer_Index.pdf
(letzter Aufruf am 20.07.2019).
Tittizer, Thomas; Just, Isabel; Schöll, Franz (1998): Harmonisierung nationaler Methoden zur
Bewertug der Gewässergüte der Donau.
106
Umweltbundesamt (2017): Ökologischer Zustand der Fließgewässer;
online verfügbar unter:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/fliessgewaesser/oekologischer-
zustand-der-fliessgewaesser#textpart-1 (letzter Aufruf am 22.07.2019).
107
11. Anhang 1
M2 – Reidebrücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.437043 (Breite)
12.033445 (Länge)
Höhe über NN: 87,570m
Lage im Park: nördlicher Parkzugang, Zufluss der
Reide in den Park Dieskau
108
M3 – Pegel Überlauf zum Lautschteich
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.435861 (Breite)
12.034424
Höhe über NN: 86,192m
Lage im Park: am sogenannten „Bermuda-
Dreieck“ im Norden des Parks
109
M5 – Pegel Staubauwerk
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.435790 (Breite)
12.034301 (Länge)
Höhe über NN: 86,061m
Lage im Park: am sogenannten „Bermuda-
Dreieck“ im Norden des Parks
110
M7 – Ablassbauwerk am Hoffmannsteich
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.437530 (Breite)
12.035565 (Länge)
Höhe über NN: 86,188m
Lage im Park: am südwestlichen Ende des
Hoffmannsteiches
111
M10 - Hexenbrücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.431360 (Breite)
12.032423 (Länge)
Höhe über NN: 86,823m
Lage im Park: im Osten des Parks
112
M10 - Hexenbrücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.431360 (Breite)
12.032423 (Länge)
Höhe über NN: 86,823m
Lage im Park: im Osten des Parks
113
M11 - Mühlgrabenbrücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.432818 (Breite)
12.034322 (Länge)
Höhe über NN: 86,799m
Lage im Park: im Nordosten des Parks
114
Chinesische Brücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: k.A.
Koordinaten (WGS84): k.A. (Breite)
k.A. (Länge)
Höhe über NN: k.A.
Lage im Park: nördlich des Mühlteichs
115
Braune Holzbrücke
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: k.A.
Koordinaten (WGS84): k.A. (Breite)
k.A. (Länge)
Höhe über NN: k.A.
Lage im Park: im Süden des Parks, südöstlich
des Mühlteichs
116
Alte Mühle
Übersichtskarte Kenndaten
Inbetriebnahme: 2016
Koordinaten (WGS84): 51.424256 (Breite)
12.028612 (Länge)
Höhe über NN: 85,688m
Lage im Park: im Süden des Parks an der
Wassermühle
117