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ICS 07.100.99, 13.040.

20 VDI-RICHTLINIEN Dezember 2010

VEREIN Bioaerosole und biologische Agenzien VDI 4257


DEUTSCHER Emissionsmessungen Blatt 1
INGENIEURE Planung und Durchführung von Emissionsmessungen Entwurf

Bioaerosols and biological agents – Emission mea- Einsprüche bis 2011-03-31


surements – Planning and performing emission x vorzugsweise in Tabellenform als Datei per E-Mail an
measurements krdl@vdi.de
Die Vorlage dieser Tabelle kann abgerufen werden unter
http://www.vdi-richtlinien.de/einsprueche
x in Papierform an
Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN
Fachbereich Umweltmesstechnik
Postfach 10 11 39
40002 Düsseldorf

Inhalt Seite Inhalt Seite


Vorbemerkung ......................................................... 2 9 Emissionsmessungen an aktiven
Flächenquellen................................................ 10
Einleitung ................................................................. 2
9.1 Auswahl der Messpunkte ......................... 10
1 Anwendungsbereich......................................... 2 9.2 Anzahl der Probenahmen an den
2 Begriffe .............................................................. 3 ausgewählten Messpunkten ..................... 13
9.3 Probenahmedauer .................................... 13
3 Messaufgaben ................................................... 5
9.4 Optionale Sammelprobe .......................... 13
3.1 Untersuchungen im Rahmen von
9.5 Abluftrandbedingungen des Reingases
Anlagengenehmigungen............................. 5
und deren Ermittlung ............................... 13
3.2 Untersuchungen im Rahmen von
9.6 Auswertung zur Ermittlung der
Anlagenüberwachungen ............................. 5
Emissionsfracht ....................................... 13
3.3 Emissionsmessungen im
Zusammenhang mit der Ermittlung 10 Emissionsmessungen an passiven
der Reichweite von Immissionen aus Flächenquellen................................................ 15
einer Anlage ............................................... 5 11 Emissionsmessungen an undefinierten
4 Messtechnik ...................................................... 5 Quellen ............................................................ 16

5 Grundlagen der Messplanung ......................... 5 12 Messunsicherheit ........................................... 17

6 Relevante Anlagen und Messparameter ......... 5 Anhang A Messobjekte, Leitparameter und


Emissionsspektren .............................. 18
6.1 Relevante Anlagen ..................................... 5
6.2 Messparameter ........................................... 6 Anhang B Dokumentation zur Vorbereitung
der Messung (Messplan) .................... 22
7 Allgemeine Anforderungen an die
Emissionsmessung .......................................... 6 Anhang C Beispiele für emissionsrelevante
7.1 Repräsentativität der Probenahme.............. 6 Betriebsabläufe und Zeitpunkt von
7.2 Zeitliche Lage von Emissionsmessungen an geführten
Emissionsmessungen ................................. 6 Quellen ............................................... 23
8 Emissionsmessungen an geführten Anhang D Ausführungsbeispiel zur Berech-
Quellen ............................................................... 6 nung des Korrekturfaktors bei
8.1 Ermittlung der inhomogener Geschwindigkeits-
Abluftrandbedingungen ............................. 6 verteilung ........................................... 24
8.2 Anforderungen an die Messstrecke Schrifttum .............................................................. 26
und den Messquerschnitt für
isokinetische Probenahmen ........................ 7
8.3 Auswahl der Messpunkte ........................... 7
8.4 Anzahl und Dauer der Probenahmen ......... 8
8.5 Ermittlung der Emissionsfracht................ 10

Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN – Normenausschuss KRdL


Fachbereich Umweltmesstechnik

VDI/DIN-Handbuch Reinhaltung der Luft, Band 1a: Maximale Immissions-Werte


VDI/DIN-Handbuch Reinhaltung der Luft, Band 4: Analysen- und Messverfahren I
VDI-Handbuch Biotechnologie
–2– VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Vorbemerkung den sich in der Schriftenreihe der Kommission


Der Inhalt dieser Richtlinie ist entstanden unter Reinhaltung der Luft (KRdL) Band 30 [1],
Beachtung der Vorgaben und Empfehlungen der Band 35 [2] und Band 39 [3].
Richtlinie VDI 1000. Der Themenbereich „Bioaerosole und biologische
Alle Rechte, insbesondere die des Nachdrucks, der Agenzien“ ist aufgrund seiner Komplexität in meh-
Fotokopie, der elektronischen Verwendung und der rere Richtlinienreihen unterteilt.
Übersetzung, jeweils auszugsweise oder vollstän- Die Richtlinienreihe VDI 4250 beschreibt die Wir-
dig, sind vorbehalten. kung mikrobieller Luftverunreinigungen auf den
Die Nutzung dieser VDI-Richtlinie ist unter Wah- Menschen.
rung des Urheberrechts und unter Beachtung der Die Richtlinienreihe VDI 4251 legt die Bedingun-
Lizenzbedingungen (www.vdi-richtlinien.de), die gen fest, die bei der Planung von Immissionsmes-
in den VDI-Merkblättern geregelt sind, möglich. sungen mikrobieller Luftverunreinigungen berück-
An der Erarbeitung dieser VDI-Richtlinie waren sichtigt werden müssen.
beteiligt: In der Richtlinienreihe VDI 4252 werden die ver-
Prof. Dr. Reinhard Böhm, Stuttgart schiedenen Verfahren zur Probenahme von Bioae-
rosolen beschrieben und die Anforderungen an die
Dr. med. Christel Grüner, Stuttgart
Durchführung der Immissionsmessungen festge-
Dipl.-Ing. (FH) Viktor Grabl, Karlsruhe legt.
Dr. Torsten Herold, Berlin Die Richtlinienreihe VDI 4253 legt die Bedingun-
Dipl.-Ing. (FH) Volker Kummer, Wiesbaden gen für die Anzucht und Detektion von Mikroor-
Zarko Peranic, Karlsruhe ganismen sowie für die Analyse von Viren fest und
baut auf der in VDI 4252 und VDI 4257 beschrie-
Dipl.-Ing. (FH) Beate Schilling, Essen
benen Probenahme auf.
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Schreier, Longuich
Die Richtlinienreihe VDI 4254 beschäftigt sich mit
Dr. Ljuba Woppowa, Düsseldorf der Analyse von gasförmigen Luftverunreinigun-
Allen, die ehrenamtlich an der Erarbeitung dieser gen mikrobieller Herkunft wie MVOC Endotoxi-
VDI-Richtlinie mitgewirkt haben, sei gedankt. nen, Mykotoxinen und Glucanen.
Eine Liste der aktuell verfügbaren Blätter dieser Die Richtlinienreihe VDI 4255 stellt die unter-
Richtlinienreihe ist im Internet abrufbar unter schiedlichen Emissionsquellen mikrobieller Luft-
www.vdi.de/4257. verunreinigungen dar und beschreibt Verfahren zur
Minderung dieser Emissionen.
Einleitung In der Richtlinienreihe VDI 4256 werden die sta-
Die Messung von Partikeln und gasförmigen che- tistischen Kenngrößen, die für die Beschreibung
mischen Verbindungen in der Außenluft wird seit und Vergleichbarkeit der Verfahren notwendig
vielen Jahren vorgenommen und ist im Bundes- sind, festgelegt.
Immissionsschutzgesetz und seinen Verordnungen Die Richtlinienreihe VDI 4257 beschreibt die Pla-
sowie in der TA Luft geregelt. Ziel dieser Messun- nung, die Durchführung und die verschiedenen
gen ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Bo- Verfahren der Emissionsmessung von mikrobiellen
den, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- Luftverunreinigungen.
und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelt-
Die Richtlinienreihe VDI 4258 beschreibt die Her-
einwirkungen zu schützen und – soweit es sich um
stellung von Prüfbioaerosolen zur Validierung von
immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürfti-
Messverfahren.
ge Anlagen handelt – dem Entstehen schädlicher
Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Die gesetzli- Die Anwendung der vorliegenden Richtlinie setzt
chen Vorgaben zur Begrenzung mikrobieller Emis- die Berücksichtigung der oben aufgeführten Richt-
sionen sind bislang nur allgemein formuliert. So linienreihen voraus, sobald diese verfügbar sind.
schreibt die TA Luft für bestimmte Anlagen vor, Eine Übersicht der aktuellen Richtlinien ist im
„die Möglichkeiten, die Emissionen an Keimen Internet unter www.vdi.de/bioaerosole abrufbar.
und Endotoxinen durch dem Stand der Technik
entsprechende Maßnahmen zu vermindern, sind zu 1 Anwendungsbereich
prüfen“. Ergänzend wurden zahlreiche Technische Die Aufgabe der Messplanung besteht darin, ein
Regeln im Arbeitsschutz (Technische Regeln für vorgegebenes Messproblem zu analysieren. Daraus
Biologische Arbeitsstoffe (TRBA)) und Umwelt- sind Anforderungen an die Organisation, die Mess-
schutz erstellt. Weiterführende Informationen fin- technik, die Messstrategie, die Auswertung, die
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 –3–

Qualitätssicherung und die Berichterstattung zu Emission


stellen. Die von der betrachteten Anlage ausgehenden
Die beschriebenen Anforderungen sollen die Pla- mikrobiellen Luftverunreinigungen; sie werden an
nung von Emissionsmessungen mikrobieller Luft- der Übertrittsstelle der Bioaerosole von der Emis-
verunreinigungen in der Art ermöglichen, dass eine sionsquelle in die Atmosphäre ermittelt. Das Er-
vorgelegte Aufgabenstellung mit hinreichender gebnis einer Emissionsmessung ist der Massen-
Aussagekraft und mit vertretbarem Aufwand bear- strom (Emissionsfracht), der sich aus dem Produkt
beitet werden kann. Es soll erreicht werden, dass der Konzentration und des Volumenstroms ergibt.
die gewonnenen Messergebnisse hinsichtlich ihrer Die Emissionskonzentrationen von Bioaerosolen
Repräsentativität den festgelegten Anforderungen werden angegeben z. B. als KBE/m3, der Massen-
entsprechen und damit eine größtmögliche Ver- strom z. B. als KBE/h. Der Massenstrom dient u. a.
gleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet ist. zur Abschätzung des Emissionsschwerpunkts einer
Anlage oder zu Immissionsprognosen [nach VDI
In der vorliegenden Richtlinie VDI 4257 Blatt 1
4251 Blatt 1].
werden allgemeine Regeln beschrieben, die bei der
Planung und Durchführung von Emissionsmessun- Emissionsfracht
gen mikrobieller Luftverunreinigungen an ver- Bei der Messung von Bioaerosolen wird die Fracht
schiedenen Quelltypen zu beachten sind. Grund- als Anzahl der kultivierbaren Mikroorganismen
lage für die Messplanung bei geführten Quellen oder Mikroorganismenzellen pro Zeiteinheit (z. B.
sind die Vorgaben der DIN EN 15259 sowie KBE/h oder GZZ/h) definiert.
VDI 2066 und DIN EN 13284, bei aktiven und Flächenquelle
passiven Flächenquellen die der VDI 3475 Blatt 1. Emittierende Fläche nennenswerter Ausdehnung,
die im Allgemeinen horizontal orientiert ist. Flä-
2 Begriffe chenquellen lassen sich unterscheiden in solche mit
Abgas (Abluft) definiertem Volumenstrom (aktive Flächenquellen,
Aus Produktionsanlagen oder Entsorgungsanlagen z. B. Biofilter, belüftete Kompostmiete) und solche
abgesaugte und die Anlagen über eine Abgasreini- ohne definierten Volumenstrom (passive Flächen-
gungseinrichtung verlassende Trägergase mit den quellen, z. B. Deponien, landwirtschaftlich genutz-
festen, flüssigen oder gasförmigen Emissionen. te Flächen) [VDI 4251 Blatt 1].
Trägergase können natürliche Luft oder Prozessga- Geführte Quelle
se sein [nach VDI 3880]. Quelle, deren Emissionen geführt werden, bei-
Anmerkung: Im Kontext der Bioaerosole ist Abluft der ge- spielsweise durch Schornsteine oder Rohrleitungen
bräuchliche Begriff, daher wird in dieser Richtlinie das Abgas im [VDI 4285 Blatt 1].
Sinne der TA Luft (2.4) als Abluft bezeichnet.
Gesamtbakterienzahl
Bakterien Anzahl der koloniebildenden Einheiten von Bakte-
Eine große Gruppe prokaryotischer Mikroorganis- rien auf einem geeigneten Nährmedium unter defi-
men mit einem Chromosom in einer Zellkernregi- nierten Bedingungen [VDI 4251 Blatt 1].
on, die sich fast ausschließlich asexuell durch Zell-
teilung vermehren [DIN EN 13098]. Gesamtpilzzahl
Anzahl der koloniebildenden Einheiten von Pilzen
Anmerkung: Die derzeitige Klassifizierung der Bakterien,
das heißt die Einordnung in Gattungen und Arten, wird auf- auf einem geeigneten Nährmedium unter definier-
grund nukleinsäurebasierender, chemotaxonomischer und ten Bedingungen [VDI 4251 Blatt 1].
physiologischer Eigenschaften durchgeführt. Gesamtzellzahl
Bioaerosol Summe aller mikroskopisch nachgewiesenen Zel-
Luftgetragene Partikel biologischer Herkunft len. Geeignet zur Beschreibung der toxischen und
[DIN EN 13098]. sensibilisierenden Wirkung [VDI 4251 Blatt 1].
Anmerkung: Bioaerosole im Sinn dieser Richtlinie sind alle Hydraulischer Durchmesser
im Luftraum befindlichen Ansammlungen von Partikeln, Charakteristische Größe des Querschnitts eines
denen Pilze (Sporen, Konidien, Hyphenbruchstücke), Bakteri-
en, Viren und/oder Pollen sowie deren Zellwandbestandteile
Abgaskanals, berechnet als
und Stoffwechselprodukte (z. B. Endotoxine, Mykotoxine) 4 u Fläche des Messquerschnitts
anhaften, diese beinhalten oder bilden. dh (1)
Umfang des Messquerschnitts
[VDI 2066 Blatt 1, 2.43; nach DIN EN 15259].
–4– VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Impingement Messquerschnitts) zur Bestimmung der Messkomponente


Abscheidung von luftgetragenen Partikeln in Flüs- entnommen wird.
sigkeiten durch mehrere zugrunde liegende Me- Messquerschnitt
chanismen wie Impaktion, Diffusion, Interzeption Zur Mittelachse des Abgaskanals senkrechte Flä-
und Sedimentation [VDI 4257 Blatt 2]. che am Ort der Probenahme [DIN EN 15259].
Koloniebildende Einheit (KBE) Anmerkung: Bei Emissionsmessungen an Flächenquellen ist
Einheit, in der die Anzahl der anzüchtbaren Mik- die gesamte Oberfläche als Messquerschnitt zu verstehen.
roorganismen ausgedrückt wird [DIN EN 13098]. Messstrecke
Anmerkung 1: Eine koloniebildende Einheit kann aus einem Bereich des Abgaskanals, der den Messquerschnitt
einzigen Mikroorganismus, einem Aggregat mehrerer Mikro- sowie die Einlaufstrecke und die Auslaufstrecke
organismen oder einem bzw. mehreren Mikroorganismen
entstehen, die an einem Partikel anhaften. umfasst [DIN EN 15259, VDI 2066 Blatt 1, 2.46].
Anmerkung 2: Die Anzahl der Kolonien hängt von den An-
Mikrobielle Luftverunreinigungen
zuchtbedingungen ab. Konzentrationen an luftgetragenen Mikroorganis-
men, die in ihrer Art und/oder Menge bezogen auf
Konzentration Ort und Zeit nicht natürlicherweise in der Luft
Quotient aus Fracht und Volumenstrom; z. B. anzutreffen sind [nach VDI 4251 Blatt 1].
KBE/m3.
Mikroorganismus
Kultivierung Zelluläre oder nichtzelluläre mikrobiologische
Anzucht von Mikroorganismen auf/in Nährmedien Einheit, die fähig ist, sich zu vermehren oder gene-
[DIN ISO 16000-16]. tisches Material zu übertragen, oder eine Einheit,
Leitparameter die diese Eigenschaft verloren hat
Mikroorganismen, die für die Emission aus einer [DIN EN 13098].
Anlage charakteristisch sind und mit derzeit zur Passivquelle (passive Flächenquelle)
Verfügung stehenden Probenahme- und Analy- Quelle mit definierten Abmessungen (meist Flä-
senmethoden nachweisbar sind [VDI 4251 Blatt 1]. chenquelle), die keinen definierten Abgasstrom
Anmerkung: Leitparameter, die für eine bestimmte Quelle aufweist, wie Abfalldeponien, Klärteiche, Felder
(Prozess) charakteristisch sind, können auch in der Luft au-
ßerhalb des Einflussbereichs dieser Quelle nachweisbar sein,
und Äcker nach Düngung, unbelüftete Kompost-
meist in geringerer Konzentration. Dies ist darin begründet, mieten [VDI 3880].
dass viele Mikroorganismen ubiquitär vorkommen. Probenahmedauer
Messachse Zeitspanne, in der die Probe genommen wird [DIN
Durch die Innenwand des Abgaskanals begrenzte EN 15259].
Linie im Messquerschnitt, auf der die Messpunkte Relevante Anlagen
liegen [VDI 2066 Blatt 1, 2.42; DIN EN 15259]. Anlagen, bei denen Mikroorganismen prozessbe-
Messöffnung dingt freigesetzt werden und deren luftgetragene
Öffnung im Abgaskanal in Verlängerung der Verbreitung möglich ist [VDI 4251 Blatt 1].
Messachse, durch die das Abgas erreicht werden Schimmelpilz
kann Fadenpilz aus mehreren taxonomischen Gruppen:
[DIN EN 15259; nach VDI 2066 Blatt 1, 2.47]. Zygomycetes, Ascomycetes und Deuteromycetes
Anmerkung: Die Messöffnung wird auch als Probenahme- (Fungi imperfecti) [DIN ISO 16000-17].
öffnung oder Zugangsöffnung bezeichnet. Anmerkung 1: Schimmelpilze bilden je nach taxonomischer
Gruppe, zu der sie gehören, unterschiedliche Arten von Spo-
Messparameter ren aus und zwar Konidiosporen (Konidien), Sporangiosporen
Träger der Messgröße; im vorliegenden Fall die oder Ascosporen [DIN ISO 16000-17].
interessierende, mikrobielle Luftverunreinigung,
Anmerkung 2: Da es im Sprachgebrauch üblich ist, wird in
z.B. Bakterien, Schimmelpilze [VDI 4251 Blatt 1]. dieser Richtlinie der Begriff „Schimmelpilze“ anstelle von
Messpunkt „Fadenpilze“ verwendet.
Stelle im Messquerschnitt, an der der Teilvolu- Spezifische Fracht (Emissionsfaktor)
menstrom entnommen wird oder an der Messdaten Quotient aus Fracht und Fläche; KBE/(m2 h).
direkt gewonnen werden [DIN EN 15259].
Undefinierte Quelle
Anmerkung 1: Bei Emissionsmessungen an Flächenquellen
wird der Aufsetzpunkt der Probenahmehaube als Messpunkt Schwer zu erfassende oder zu identifizierende
bezeichnet. Quellen, aus denen undefinierte Mengen von Bio-
Anmerkung 2: Der Teilvolumenstrom ist nach VDI 2066 aerosolen freigesetzt werden, das heißt es liegen
Blatt 1 definiert als der Volumenstrom, der dem Haupt- keine definierten Volumenströme vor.
volumenstrom (Volumenstrom des Abgases im Bereich des
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 –5–

Volumenstrom tung von Anlagen, auch unterschiedlicher Anla-


Quotient aus dem durch einen Querschnitt strö- genkonzept, sowie Teilbereiche von Anlagen.
menden Volumen und der Zeit [DIN EN 15259;
VDI 2066 Blatt 1, 2.31]. 4 Messtechnik
Die Probenahme und die hierbei einzusetzende
3 Messaufgaben Messtechnik werden ausführlich in der Richtlinien
Das grundsätzliche Ziel von Emissionsmessungen VDI 4257 Blatt 2 beschrieben. Zur Gewährleistung
zur Erfassung von mikrobiellen Luftverunreini- von vergleichbaren Messergebnissen wird dort per
gungen besteht allgemein in der Ermittlung von Konvention festgelegt, dass bei Emissionsmessun-
Konzentrationen, Frachten oder Emissionsfaktoren gen die Probenahme von luftgetragenen Mikroor-
(spezifische Fracht). Emissionsuntersuchungen ganismen, Viren und deren Bestandteilen mittels
erfolgen dabei vor der Frage, inwieweit Wechsel- Impingement erfolgt.
beziehungen zwischen einem Anlagenbetrieb und
der Umwelt bestehen. 5 Grundlagen der Messplanung
Folgende Messaufgaben können dabei auftreten: Vor Durchführung der Messungen ist ein Messplan
3.1 Untersuchungen im Rahmen von zu erstellen. Es wird empfohlen, die Messplanung
Anlagengenehmigungen im Vorfeld mit der zuständigen Behörde abzu-
Im Rahmen von Anlagengenehmigungen können stimmen. Im Messplan sind alle für die Messung
Emissionsmessungen an bestehenden, vergleichba- relevanten Einflussgrößen darzustellen. Im Mess-
ren Anlagen zur Abschätzung möglicher Immissi- plan werden festgelegt und beschrieben:
onen (Immissionsprognosen) durchgeführt werden. x Aufgabenstellung und Anlass der Messung
3.2 Untersuchungen im Rahmen von x Anlagenbeschreibung
Anlagenüberwachungen x relevante Quellen und Quellentypen (geführte
Im Rahmen von Anlagenüberwachungen können Quelle, aktive und passive Flächenquelle oder
Untersuchungen erforderlich sein undefinierte Quelle)
a) zur Kontrolle der Einhaltung von Nebenbe- x emissionsrelevante Betriebsbedingungen (zeit-
stimmungen im Genehmigungsbescheid: Dabei liche und/oder räumliche Verteilung der Emis-
sollen die in den Nebenbestimmungen von Ge- sion)
nehmigungsverfahren vorgegebenen Richtwerte
x Emissionsspektrum der Anlage
überprüft werden.
x Messparameter (siehe Anhang A)
b) zur Kontrolle der Wirksamkeit technischer oder
organisatorischer Emissionsminderungsmaß- x Anzahl und Anordnung der Messpunkte
nahmen: Infolge von Inbetriebnahmen, Sanie- x einzusetzende Verfahren und Geräte zur Mes-
rungen oder wesentlicher Änderungen von Be- sung der Abluftrandbedingungen, zur Probe-
triebsabläufen können sich die Emissionen aus nahme und Analytik
Anlagen erheblich verändern und sind zu doku- x Maßnahmen zur Qualitätssicherung
mentieren.
Die Gliederung eines Messplans und die darin auf-
c) in Beschwerdefällen: Die Ermittlung der Belas- zuführenden Mindestinformationen sind in An-
tung der Wohnbevölkerung oder anderer hang B dargestellt. Darüber hinaus kann eine de-
Schutzobjekte (z. B. Lebensmittelwerke) steht taillierte Gliederung für einen Messplan und einen
in Beschwerdefällen oder zur Erfüllung von Mustermessbericht der Norm DIN EN 15259 ent-
Nebenbestimmungen in Genehmigungsbe- nommen werden. Wird bei der Messung von fest-
scheiden im Vordergrund. Emissionsmessungen gelegten Vorgaben abgewichen, ist dies zu be-
können zur Verifizierung der Immissionsunter- gründen.
suchungen notwendig sein (Quellzuordnung).
3.3 Emissionsmessungen im Zusammen- 6 Relevante Anlagen und Mess-
hang mit der Ermittlung der Reichweite parameter
von Immissionen aus einer Anlage
6.1 Relevante Anlagen
Die Ermittlung von Emissionen erfolgt in Verbin-
Relevante Anlagen sind alle Anlagen, bei denen
dung mit Immissionsmessungen, um verlässliche
Untersuchungen zum Anlageneinfluss zu erreichen Mikroorganismen prozessbedingt freigesetzt wer-
den und diese über den Luftpfad verbreitet werden
(siehe VDI 4251 Blatt 1). Dies betrifft die Betrach-
können. In Tabelle A1 sind Anlagentypen zusam-
mengestellt, die nach derzeitigem Kenntnisstand zu
–6– VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Emissionen von Mikroorganismen führen können. lität aller Anlagenkomponenten (z. B. Abluft-
Die meisten Erfahrungen resultieren derzeit aus reinigung). Im Regelfall werden Emissionsmes-
Untersuchungen an biologischen Abfallbehand- sungen bei typischen Betriebsbedingungen durch-
lungsanlagen, wenige Messungen liegen aus den geführt, die zu charakteristischen Emissionsspekt-
anderen dargestellten Bereichen vor. ren und/oder höchsten Emissionen führen können
(siehe Anhang C). Der Zustand höchster Emission
6.2 Messparameter
ist gekennzeichnet durch die höchsten Emissions-
Die Messparameter sind in Abhängigkeit von der frachten 1).
zu erwartenden Emission und von der Messaufga-
Zur Ermittlung der verschiedenen typischen Be-
be zu wählen. Tabelle A1 gibt eine Übersicht über
triebsbedingungen werden empfohlen:
Mikroorganismen(gruppen), die aus den aufgeführ-
ten Anlagenarten erwartungsgemäß emittiert wer- x Kenntnisse aus der Literatur, beispielsweise
den können. anhand von VDI-Richtlinien (z. B. VDI 4255,
Als Mindestumfang einer Emissionsmessung sind VDI 3475)
die obligaten Parameter Gesamtbakterienzahl, x Fachgespräche mit dem Anlagenbetreiber und
Gesamtpilzzahl und die in Tabelle A1 angegebe- gegebenenfalls mit der Überwachungsbehörde
nen Leitparameter zu bestimmen. Diese Leitpara- sowie eine Besichtigung der Anlage
meter sind Mikroorganismen, die für die Emission x Kenntnisse des Anlagentyps und des zugehöri-
aus einer Anlage charakteristisch sind und mit gen Emissionsverhaltens aufgrund bereits
derzeit zur Verfügung stehenden Probenahme- und durchgeführter Messungen an der zu betrach-
Analysenmethoden messbar sind. Sie können wei- tenden Anlage oder an vergleichbaren Anlagen
terhin zur Bewertung von Immissionsmessungen
7.2 Zeitliche Lage von Emissionsmessungen
dienen. Bei Berücksichtigung dieser Messpara-
meter kann die Emission einer Anlage mit vertret- Um Emissionsmessungen auf das Emissionsverhal-
barem Messaufwand eingeschätzt werden. ten der zu betrachtenden Anlage optimal abzu-
stimmen, ist ein hinreichendes Vorwissen über alle
Bei Bedarf kann die Messung der fakultativen emissionsrelevanten Betriebsvorgänge erforderlich
Messparameter oder eine weiterreichende Diffe- und in die Messplanung einzubeziehen (siehe An-
renzierung der emittierten Mikroorganismen zur hang C). Besondere Aufmerksamkeit sollte Prozes-
Beurteilung der medizinischen Relevanz oder zur sen gewidmet werden, die häufig ein ausgeprägtes
Charakterisierung des Emissionsspektrums der zeitabhängiges Emissionsverhalten aufweisen.
Anlage hilfreich sein. Falls Mikroorganismen
nachgewiesen werden sollen, deren Ansprüche an 8 Emissionsmessungen an geführten
die Kultur- und Nachweisbedingungen erheblich Quellen
von den hier angegeben Bedingungen abweichen
(z. B. Streptococcus pyogenes Gruppe A, Coxiella 8.1 Ermittlung der Abluftrandbedingungen
Burnetii, Chlamydophila psittaci), muss die Mess- Im Vorfeld und während der Messung sind zur
planung, z. B. Probenahmedauer, Probenahme- sachgerechten Anwendung des Messverfahrens,
medium, Bildung von Sammelproben modifiziert zur Normierung der erhaltenen Messergebnisse,
werden. Diese Modifikationen sind im Messbericht zur Ermittlung des Abluftvolumenstroms und zur
zu dokumentieren. Ermittlung der Emissionsfrachten der Bioaerosole
die Messgrößen zu bestimmen, die die Abluft-
7 Allgemeine Anforderungen an die parameter charakterisieren. Meist sind dies:
Emissionsmessung x Abluftgeschwindigkeit
7.1 Repräsentativität der Probenahme x Ablufttemperatur
Emissionsmessungen sind so durchzuführen, dass x Abluftfeuchte
die Ergebnisse die Emissionen der Anlage reprä-
sentativ beschreiben und einen Vergleich von An- x gegebenenfalls statischer Druck der Abluft
lagen und/oder Betriebsbedingungen ermöglichen. x Luftdruck
Die Messplanung sollte den technischen Regeln Hinweise zur Vorgehensweise für die Bestimmung
DIN EN 15259 sowie VDI 2066 und DIN dieser Parameter sind der DIN EN 15259 und DIN
EN 13284 entsprechen. EN 13284 zu entnehmen.
Repräsentative Emissionsmessungen erfordern —————
Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen den 1)
Bei höchster Emissionsfracht tritt nicht zwangsläufig die
Betriebsbedingungen und den emissionsrelevanten maximale Emissionskonzentration in der Abluft auf (Verdün-
Aktivitäten im Anlagenbereich und der Funktiona- nungseffekt bei hohem Volumenstrom).
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 –7–

8.2 Anforderungen an die Messstrecke und a) Der Winkel zwischen dem Gasstrom und der
den Messquerschnitt für isokinetische Mittelachse des Abluftkanals muss kleiner 15°
Probenahmen sein (siehe VDI 2066 Blatt 1, Abschnitt 7.2.1
Zur repräsentativen Erfassung der Emissionen und VDI 2066 Blatt 1, Anhang B).
werden die Messungen der Strömungsgeschwin- b) Es darf keine lokale negative Strömung auftre-
digkeit in Form einer Netzmessung im Messquer- ten.
schnitt durchgeführt. Die Messung der Bioaerosole
c) Es muss eine Mindestgeschwindigkeit in Ab-
erfolgt anschließend auf mehreren Messpunkten
hängigkeit vom verwendeten Messverfahren zur
entlang einer Achse senkrecht zur Strömungsrich-
Bestimmung des Volumenstroms vorhanden
tung (siehe Abschnitt 8.3). Bei der Planung und
sein (für Staudrucksonden ein Differenzdruck
Auswahl einer Messstrecke sind die folgenden
größer 5 Pa).
Gesichtspunkte von besonderer Bedeutung:
d) Das Verhältnis der höchsten zur niedrigsten
x Für Emissionsmessungen ist es notwendig, dass
örtlichen Gasgeschwindigkeit im Messquer-
geeignete Messstrecken und Messplätze zur
schnitt muss kleiner 3:1 sein.
Verfügung stehen.
x Emissionsmessungen in strömenden Gasen
erfordern definierte Strömungsbedingungen im
Messquerschnitt, das heißt ein geordnetes und
stabiles Strömungsprofil ohne Drall und Rück-
strömung, damit die Abluftgeschwindigkeit und
die Konzentration der Messkomponente in der
Abluft ermittelt werden können.
x Im Messquerschnitt sollte eine ungestörte und
gerichtete Strömung vorhanden sein, um eine
isokinetische Probenahme zu ermöglichen. Dies
ist der Fall, wenn der Messquerschnitt innerhalb
einer geraden Messstrecke mit gleichbleibender
Größe und Form des Querschnitts und störungs-
freiem Einlauf und Auslauf angeordnet ist. Um-
lenkungen, Abzweigungen, Absperrorgane,
Ventilatoren und andere Einbauten sowie Quer-
schnittsänderungen, Staubansätze usw. wirken
sich störend auf die Strömungsverhältnisse aus
(siehe Bild 1).
Anmerkung: Erfahrungsgemäß liegen ausreichende Rahmen-
bedingungen für geordnete Strömungsverhältnisse vor, wenn
die Messungen in einem Messquerschnitt durchgeführt wer-
Bild 1. Anordnung des Messquerschnitts
den, der sich zwischen einer geraden ungestörten Einlaufstre-
cke der Länge mindestens 5dh und einer geraden ungestörten 1 Messachse
Auslaufstrecke der Länge mindestens 2dh befindet. In Fällen, 2 Messquerschnitt
in denen keine ausreichenden Ein- und Auslaufstrecken vor-
handen sind, sollten geeignete Verlängerungsrohre gegebenen- 3 Messöffnung
falls mit Strömungsgleichrichtern verwendet werden. Die 4 Strömung
Einrichtung von Messstrecken in vertikalen Kanälen ist derje- dh hydraulischer Durchmesser
nigen in horizontalen Kanälen vorzuziehen.
8.3 Auswahl der Messpunkte
Ist die Messstrecke für die Bestimmung von hohen Konzentra-
tionen an Staub oder staubgebundenen Inhaltsstoffen vorgese- 8.3.1 Messpunkte zur Bestimmung der
hen (z. B. bei Rohgasmessungen), so ist zu beachten, dass in Strömungsgeschwindigkeit bei runden
Messstrecken mit horizontaler Strömung der Abluft Verfäl- Abluftkanälen
schungen durch Sedimentation auftreten können. Dabei ist die Zur Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit
Partikelgröße von besonderer Bedeutung.
werden die Messpunkte im Messquerschnitt so
Eine repräsentativer Messquerschnitt liegt dann verteilt, dass jeder Messpunkt ein gleich großes
vor, wenn anhand von Messungen an allen gemäß Flächenelement des Messquerschnitts repräsentiert.
Abschnitt 8.3 oder VDI 2066 Anhang C festgeleg- Die Festlegung von Messpunkten für die Ermitt-
ten Messpunkten dokumentiert ist, dass der Gas- lung partikelförmiger Emissionen entspricht der
strom im Messquerschnitt die folgenden Bedin- Richtlinie VDI 2066 Blatt 1.
gungen erfüllt:
–8– VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Die Mindestanzahl der erforderlichen Messpunkte parallel zu den Seiten des Kanals verlaufende Li-
ergibt sich aus der Größe des Messquerschnitts und nien gemäß VDI 2066 Blatt 1 Anhang C in gleiche
ist in Tabelle 1 festgelegt. Teilflächen geteilt. Dadurch werden beide Seiten
Für die Bestimmung der Strömungsgeschwindig- des rechteckigen Abluftkanals in eine gleiche An-
keit ist eine Netzmessung entlang von zwei Mess- zahl von Unterteilungen aufgeteilt, wobei sich
achsen erforderlich. Die Lage der hierbei erforder- Teilflächen ergeben, die die gleiche Form wie der
lichen Messpunkte wird gemäß VDI 2066 Blatt 1 Kanal haben. Die einzelnen Messpunkte liegen
Anhang C nach dem Tangentialverfahren ermittelt. jeweils in der Mitte einer jeden Teilfläche (siehe
Hierzu wird der Messquerschnitt in gleich große Bild 3). Die Anzahl der Messpunkte ist in Ta-
Teilflächen unterteilt, die Anzahl der Teilflächen belle 3 festgelegt.
ergibt sich aus der Größe des Messquerschnitts. 8.3.3 Messpunkte zur Bioaerosolprobenahme
Im Mittelpunkt dieser Teilflächen wird jeweils ein Die Auswahl der Messachse erfolgt im Anschluss
Messpunkt positioniert, das heißt, die Messpunkte an die Messung der Strömungsgeschwindigkeit
liegen auf zwei oder mehr Kreisdurchmessern (siehe oben).
(Messachsen) jeweils in der Mitte einer jeden Teil- Im Fall einer annähernd homogenen Geschwindig-
fläche, jedoch befindet sich kein Messpunkt in der keitsverteilung (Verhältnis der größten zur kleins-
Mitte des Abluftkanals (siehe Bild 2). ten Strömungsgeschwindigkeit d 1,5) sind Emissi-
Die genaue Position dieser Messpunkte kann durch onsprobenahmen entlang einer Achse ausreichend.
Multiplikation der in Tabelle 2 angegebenen Diese ist identisch mit einer der Achsen zur Ge-
Prozentwerte Ki mit dem Durchmesser des Abluft- schwindigkeitsmessung (siehe Bild 2).
kanals berechnet werden. Im Fall einer inhomogenen Geschwindigkeitsver-
teilung (Verhältnis der größten zur kleinsten Strö-
mungsgeschwindigkeit > 1,5) sind Emissionspro-
benahmen an mehreren Messachsen durchzufüh-
ren. Grundsätzlich ist an allen Messpunkten die
isokinetische Probenahme einzuhalten.
8.4 Anzahl und Dauer der Probenahmen
Im Folgenden wird zwischen Sammelproben und
Gesamtproben unterschieden. Als Sammelprobe
werden die Proben bezeichnet, die an mehreren

Bild 2. Positionen der Messpunkte in runden Ab-


luftkanälen – Tangentialverfahren
Eingezeichnet sind die Messpunkt-Positionen für Abluft-
kanäle mit Durchmessern von 0,1 m bis 1,0 m; die ge-
strichelte Linien kennzeichnen die Messachsen.
8.3.2 Messpunkte zur Bestimmung der l1 l1
Strömungsgeschwindigkeit bei recht- a) d2 b) !2
eckigen Abluftkanälen l2 l2
Bei dem auf rechteckige Abluftkanäle anwendba- Bild 3. Anordnung der Messpunkte bei einer Emis-
ren Verfahren wird der Messquerschnitt durch sionsmessung in einem rechteckigen Querschnitt
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 –9–

Tabelle 1. Mindestanzahl von Messpunkten für runde Abluftkanäle


Fläche des Kanaldurchmesser Mindestanzahl von Mindestanzahl von
Messquerschnitts Messachsen Messpunkten je Ebene
(Durchmesser)
2
in m in m
< 0,1 < 0,35 — 1
0,1 bis 1,0 0,35 bis 1,1 2 4
1,1 bis 2,0 1,1 bis 1,6 2 8
2 a)
> 2,0 > 1,6 2 mindestens 12 und 4 je m
a) Bei großen Abluftkanälen sind in der Regel 20 Messpunkte ausreichend.

Tabelle 2. Werte von Ki in % – Tangentialregel für runde Abluftkanäle


i Ki
nd = 2 nd = 4 nd = 6 nd = 8
1 14,6 6,7 4,4 3,3
2 85,4 25,0 14,6 10,5
3 75,0 29,6 19,4
4 93,3 70,4 32,3
5 85,4 67,7
6 95,6 80,6
7 89,5
8 96,7
Ki relativer Abstand des Messpunkts von der Kanalwand, in Prozent
nd Anzahl der Messpunkte pro Messachse (Durchmesser)
i die Nummer des einzelnen Messpunkts auf dem Durchmesser

Tabelle 3. Mindestanzahl von Messpunkten für rechteckige Abluftkanäle


Fläche des Mindestanzahl von Mindestanzahl von
Messquerschnitts Messachsen Messpunkten
2
in m
< 0,1 1 1
0,1 bis 1,0 2 4
1,1 bis 2,0 3 9
2
> 2,0 t3 mindestens 12 und 4 je m

Messpunkten entlang einer Messachse gemäß rungsgemäß zu den höchsten Emissionen führen
VDI 4257 Blatt 2, Abschnitt 7.3.1 gesammelt wer- können, durchgeführt werden.
den. Die Sammelproben der Messachsen können 8.4.2 Probenahmedauer
zu einer Gesamtprobe vereint werden, die den
Bei Messquerschnitten größer 0,1 m2 ist mehr als
Messquerschnitt repräsentiert.
ein Messpunkt auf mindestens zwei Messachsen zu
8.4.1 Anzahl der Probenahmen beproben (siehe Abschnitt 8.3.1 und Ab-
Bei Anlagen mit überwiegend zeitlich unverän- schnitt 8.3.2). Die Probenahmedauer an jedem
derlichen Betriebsbedingungen müssen mindes- einzelnen Messpunkt auf einer Messachse muss
tens drei Gesamtproben über jeweils den gesamten gleich sein und darf 7,5 Minuten nicht unterschrei-
Messquerschnitt bei ungestörtem Dauerbetrieb mit ten. Die Probenahmedauer der resultierenden
charakteristischer Emission durchgeführt werden. Sammelprobe muss in Summe 30 Minuten betra-
Bei Anlagen mit überwiegend zeitlich veränderli- gen. Bei mehr als vier Messpunkten sind daher
chen Betriebsbedingungen müssen Probenahmen mehrere Sammelproben zu nehmen.
in ausreichender Zahl, jedoch mindestens sechs
Gesamtproben bei Betriebsbedingungen, die erfah-
– 10 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Beispiel pn Normdruck (pn = 101,3 kPa)


Für eine Messachse mit zwei Messpunkten ergibt sich pst Differenz zwischen statischem Druck im
eine Einzelprobenahmedauer von jeweils 15 Minuten, Messquerschnitt und dem Barometerstand
mit vier Messpunkten 7,5 Minuten. Bei sechs Mess-
punkten auf einer Messachse sind zwei Sammelproben pH 2 O Wasserdampfpartialdruck
mit je drei Probenahmen à 10 Minuten erforderlich. Bei
acht Messpunkten auf einer Messachse sind zwei Sam- U H 2 O, n Wasserdampfdichte
melproben mit je vier Probenahmen à 7,5 Minuten er- f absolute Feuchte bezogen auf Normbedin-
forderlich. Diese zusammengeführten Sammelproben gungen in kg/m³
ergeben eine Gesamtprobe über den Messquerschnitt.
8.5 Ermittlung der Emissionsfracht 9 Emissionsmessungen an aktiven
Zur Bestimmung der mittleren Konzentration C Flächenquellen
bzw. des mittleren Volumenstroms V wird der
Eine aktive Flächenquelle ist eine Emissionsquelle
größerer Dimension (mehrere Quadratmeter), die
arithmetische Mittelwert über alle Einzelproben von einem definierten Abluftstrom durchströmt
bzw. alle Einzelvolumenstrommessungen berech- wird. Bei diesen Flächenquellen ist die Austritts-
net. Daraus wird die mittlere Emissionsfracht wie fläche aus der emissionsmindernden Anlage (z. B.
folgt berechnet: Biofilter, belüftete Mieten) identisch mit der Aus-
Q V C ges n (2) trittsfläche der Emissionsquelle, sodass keine zu-
sätzliche Abluftführung existiert, die zur Ein-
Dabei ist richtung eines Messquerschnitts entsprechend den
Qges Emissionsfracht in KBE/s Vorgaben in Abschnitt 8 herangezogen werden
kann. Aus diesem Grund wird zur Erfassung der
Vn Abluftvolumenstrom bezogen auf Norm- Bioaerosolemission eine aktive Flächenquelle mit-
bedingungen in m3/h hilfe einer Probenahmehaube (siehe Bild 4, Vorga-
C Mittelwert der Abluftkonzentration in ben siehe VDI 3475 Blatt 1 oder VDI 3880) in eine
geführte Quelle überführt. Die Probenahme erfolgt
KBE/m3 in Analogie zu Abschnitt 8 in der Mitte des Abluft-
Nach DIN 1343 ist der Normzustand eines Gases rohrs der Probenahmehaube unter Berücksichti-
der Zustand des trockenen Gases, der durch die gung der Richtlinie VDI 4257 Blatt 2.
Normtemperatur Tn = 273,15 K | 273 K (0 °C) Im Fall der Emissionsmessung an Biofiltern wird
und den Normdruck pn = 101,3 kPa bestimmt ist. die Abluft vor dem Filter als Rohgas, die Abluft
Der Volumenstrom Vn eines Gases im Normzu- nach dem Filter als Reingas bezeichnet.
stand errechnet sich aus dem Betriebszustand mit 9.1 Auswahl der Messpunkte
folgender Gleichung, wobei der Feuchtegehalt des Die Vorgehensweise zur Auswahl der Messpunkte
Gases als absolute Feuchte f oder als Partialdruck wird im Folgenden am Beispiel eines Biofilters
pH 2O zu berücksichtigen ist:
Tn ( pat  pst  pH 2 O ) 3
Vn Vp,T,f (3)
pn T
Tn ( pat  pst ) 1
Vn Vp,T,f (4)
§ f ·
pn T ¨ 1  ¸
¨ U H 2 O, n ¸
© ¹
Dabei ist
Vn Abluftvolumenstrom bezogen auf Norm-
bedingungen in m3/h 2
Vp,T,f gemessener Abluftvolumenstrom bei
Bild 4. Quadratische Haube zur Messung der
Betriebszustand Durchströmungsgeschwindigkeiten und zur Probe-
T Ablufttemperatur bei Betriebszustand in K nahme auf aktiven Flächenquellen
Tn Normtemperatur (Tn = 273,15 K | 273 K 1 Probenahme/Messöffnung
(0 °C)) 2 umlaufende Schürze
3 Windschutzkragen
pat Atmosphärendruck
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 11 –

detailliert beschrieben und in Bild 5 schematisch ergibt sich die Festlegung der Messpunkte in Ab-
dargestellt. Die folgenden Vorgaben lassen sich hängigkeit der Flächenquellengröße wie folgt:
auch auf andere Flächenquellen, wie z. B. belüftete 1) Aktive Flächenquellen < 100 m2
Kompostmieten, übertragen.
Die Flächenquelle wird in mindestens vier ver-
9.1.1 Messung der Durchströmungs- gleichbare Teilflächen unterteilt. Pro Teilfläche
verteilung wird mindestens ein Messpunkt angeordnet. Es
Vor der Festlegung der Messpunkte auf einer akti- ergeben sich für die Gesamtfläche mindestens vier
ven Flächenquelle ist es sinnvoll, die Durch- Messpunkte 3). An diesen Messpunkten werden
strömungsverteilung sichtbar zu machen. Neben unmittelbar nacheinander Probenahmen unter iso-
Infrarot-Kameras eignen sich hierfür Rauchpatro- kinetischen Bedingungen gemäß Richtlinie
nen oder einfache Nebelgeräte, die mit einem VDI 4257 Blatt 2 durchgeführt. Dies entspricht
Schwefelprodukt oder Glyzerin betrieben werden einem Messdurchgang, der als repräsentativ für
und die einen dichten weißen Rauch erzeugen. Die den gesamten Messquerschnitt und die Dauer des
visuelle Entscheidung über die Homogenität der Messdurchgangs angesehen wird (vergleichbar
Durchströmungsverteilung liegt in der gutachter- einer Einzelmessung im Sinn der TA Luft).
lichen Verantwortung, da keine quantifizierbaren 2) Aktive Flächenquellen > 100 m2
Kriterien angegeben werden können. Ein Beispiel
für eine quantitative Beurteilung mittels Thermo- Die Anzahl der Messpunkte ergibt sich in Abhän-
grafie gibt Kummer et al. [4]. Gegebenenfalls ist gigkeit von der Haubengröße aus der Forderung,
dass mindestens sechs Messpunkte zu beproben
vor der Weiterführung der Emissionsmessung eine sind und die beprobte Gesamtfläche nicht weniger
Überarbeitung des Filters erforderlich. als 1 % der Emissionsfläche der Flächenquelle
Anschließend erfolgt die Messung der Durchströ- betragen soll 4).
mungsverteilung2), hierzu ist in Anlehnung an Um diese Forderung zu erfüllen, wird die Flächen-
VDI 3475 Blatt 1 die Oberfläche repräsentativ mit quelle in ein Raster unterteilt, sodass mindestens
einer Probenahmehaube auszurastern. Die Flächen- sechs Teilflächen entstehen. Pro Teilfläche wird
quelle wird in Abhängigkeit ihrer Geometrie in mindestens ein Messpunkt angeordnet. Bei Flä-
mindestens vier Rasterflächen mit einer Maximal- chenquellen > 600 m2 ist die Anzahl der Teilflä-
größe von FRaster = 25 m2 eingeteilt. In jeder Raster- chen so zu wählen, dass in Abhängigkeit von der
fläche wird die Durchströmungsgeschwindigkeit Haubengröße die beprobte Gesamtfläche nicht
gemessen und das Verhältnis zur kleinsten Durch- weniger als 1 % der Emissionsfläche der Flä-
strömungsgeschwindigkeit ermittelt (Details siehe chenquelle beträgt. An diesen Messpunkten wer-
VDI 3475 Blatt 1 Abschnitt 4.5.2). den unmittelbar nacheinander Probenahmen unter
9.1.2 Festlegung der Messpunkte für die isokinetischen Bedingungen gemäß Richtlinie
Emissionsprobenahme VDI 4257 Blatt 2 durchgeführt. Dies entspricht
Um bei einer Flächenquelle ein für die gesamte einem Messdurchgang, der als repräsentativ für
Fläche repräsentatives Ergebnis zu erhalten, müs- den gesamten Messquerschnitt und die Dauer des
sen Proben an mehreren Messpunkten entnommen Messdurchgangs angesehen wird (vergleichbar
werden. Die Anzahl der Messpunkte richtet sich einer Einzelmessung im Sinne der TA Luft).
nach der Durchströmungsverteilung, der Größe der Bei sehr großen Flächenfiltern kann die Hauben-
Flächenquelle und der Grundfläche der Probe- größe entsprechend vergrößert werden, um die
nahmehaube. Anzahl der Proben und den Messaufwand zu redu-
9.1.2.1 Fall 1: 1 < Strömungsgeschwindig-
zieren. Auch der zeitgleiche Einsatz mehrerer
keitsverhältnis < 1,5 Hauben ist möglich. Unter Umständen sind mehre-
re Messzeiträume (Tage, Nacht) erforderlich, um
Wenn sich beim Ausrastern der Oberfläche der
die oben genannten Anforderungen zu erfüllen.
Flächenquelle ergibt, dass die Rasterflächen aus-
reichend gleichmäßig durchströmt werden (die
Strömungsgeschwindigkeiten auf den Teilflächen —————
3)
bezogen auf die geringste Strömungsgeschwindig- Aufgrund der üblichen 30-minütigen Probenahmedauer
keit unterscheiden sich maximal um Faktor 1,5), wurde die in VDI 3475 Blatt 1 vorgeschriebene Mindestanzahl
der Messpunkte von neun auf vier reduziert, sodass eine Min-
————— destprobenahmedauer von 7,5 Minuten eingehalten werden
2)
Bei der Emissionsmessung an offenen Biofiltern ist deren kann.
4)
eingeschränkte Begehbarkeit zu beachten, hilfreich ist der Die Festlegung einer 1%igen zu beprobenden Emissionsflä-
Einsatz von Schneeschuhen oder anderen Hilfsmitteln zur che entspricht den Vorgaben der Richtlinie VDI 3475 Blatt 1
Vermeidung von Verdichtungen des Biofiltermaterials. und VDI 3477.
– 12 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

optionale Sichtbarmachung der


Durchströmungsverteilung Filter überarbeiten
(Thermografie, Rauchpatronen, Nebelgeräte etc.)

nach visueller Prüfung nach visueller Prüfung


akzeptable Homogenität inakzeptable Homogenität

Messung der Durchströmungsgeschwindigkeit


in den Rasterflächen des Biofilters

homogene Verteilung inhomogene Verteilung

Unterschiede der Unterschiede der Unterschiede der


Strömungs- Strömungs- Strömungs-
geschwindigkeiten geschwindigkeiten geschwindigkeiten
(Faktor < 1,5) (Faktor 1,5 bis 2) (Faktor > 2)

Rasterflächen mit Rasterflächen mit


niedriger Durchströmung hoher Durchströmung
d als arithmetischer Mittelwert der > als arithmetischer Mittelwert der
Durchströmungsgeschwindigkeit Durchströmungsgeschwindigkeit

ja aktive Flächenquelle < 100 m2 nein

mindestens vier Messpunkte mindestens sechs Messpunkte


à 1 m2 à 1 m2
mit mindestens mit mindestens
je drei Messdurchgängen*) je drei Messdurchgängen*)
(bzw. 1 % der Emissionsfläche)
*) Bei zeitlich veränderlichen Betriebsbedingungen verdoppelt sich die Zahl der Messdurchgänge
auf sechs je Messpunkt

Bild 5. Vorgehensweise zur Auswahl der Messpunkte


9.1.2.2 Fall 2: 1,5 < Strömungsgeschwindig- Bei inhomogener Geschwindigkeitsverteilung auf
keitsverhältnis < 2 der gesamten Flächenquelle ergeben sich somit
Stellt sich bei der Rasterung der Oberfläche heraus, zwei Klassen von Teilflächen mit jeweils homoge-
dass die Durchströmungsgeschwindigkeit auf den ner Geschwindigkeitsverteilung in den einzelnen
Rasterflächen bis zu einem Faktor 2 verschieden Rasterflächen. Wie praktische Erfahrungen zeigen,
ist, sind die Rasterflächen in zwei Strömungsge- sind diese Teilflächen in den meisten Fällen nicht
schwindigkeitsklassen einzuteilen: zusammenhängend, sondern auf der gesamten Flä-
1) Rasterflächen mit niedriger Durchströmung: Die chenquelle beliebig verteilt. Bei der Auswahl der
Geschwindigkeiten der betrachteten Rasterflä- Messpunkte auf jeder der beiden Teilflächen ist
chen sind kleiner oder gleich des arithmetischen gemäß Fall 1 zu verfahren. Dadurch ergibt sich bei
Mittelwerts der Durchströmungsgeschwindigkei- inhomogener Durchströmung maximal eine Ver-
ten aller Rasterflächen. dopplung der Messpunkte.
2) Rasterflächen mit hoher Durchströmung: Die 9.1.2.3 Fall 3: Strömungsgeschwindigkeits-
Geschwindigkeiten der betrachteten Rasterflä- verhältnis > 2
chen liegen oberhalb des arithmetischen Mit- Wenn Unterschiede der Strömungsgeschwindig-
telwerts der Durchströmungsgeschwindigkeiten keiten in den Rasterflächen größer als Faktor 2
aller Rasterflächen. auftreten, deutet dies in der Regel auf einen nicht
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 13 –

ordnungsgemäßen Betrieb und eingeschränkte oder 7,5 Minuten nicht unterschreiten und 30 Minuten
fehlende Funktionsfähigkeit des Biofilters hin. nicht überschreiten.
In einem solchen Fall sind Emissionsmessungen 9.4 Optionale Sammelprobe
nicht sinnvoll. Sofern es die Messaufgabe zulässt, z. B. für die
9.2 Anzahl der Probenahmen an den ausge- Bestimmung von mittleren Konzentrationen, kön-
wählten Messpunkten nen nach Beendigung der Probenahme zur Reduk-
Nach TA Luft Ziffer 5.3.2.2 müssen bei Anlagen tion des Analysenaufwands maximal vier Proben
mit überwiegend zeitlich unveränderlichen Be- eines Messdurchgangs zu einer Sammelprobe zu-
triebsbedingungen mindestens drei Messdurchgän- sammengeführt werden.
ge und bei Anlagen mit zeitlich veränderlichen Die Bildung von Sammelproben ist im Messproto-
Betriebsbedingungen mindestens sechs Mess- koll zu dokumentieren. Bei der Erfassung von
durchgänge durchgeführt werden. Um Tages- Sammelproben können analytische Probleme durch
schwankungen zu berücksichtigen, müssen die schwärmende oder Bacteriocin-bildende Mikroor-
Messdurchgänge gleichmäßig über den Tag erfol- ganismen auftreten.
gen, dabei darf die Reihenfolge der Messpunkte 9.5 Abluftrandbedingungen des Reingases
innerhalb der Messdurchgänge nicht verändert und deren Ermittlung
werden.
Zur Einschätzung der am Messtag herrschenden
Beispiel 1 Bedingungen sind zu Beginn eines Messtags die
500-m²-Biofilter, homogene Durchströmung, 1-m²- Abluftparameter des Reingases zu bestimmen. In
Haube => sechs Messpunkte, zur Anlagenüberwachung der Regel sind dies:
entsprechend TA Luft sind bei „zeitlich unveränderli- x Ablufttemperatur
chen Betriebsbedingungen“ drei Messdurchgänge an
sechs Messpunkten, das heißt 18 Probenahmen erforder- x Abluftfeuchte
lich. Bei „zeitlich veränderlichen Betriebsbedingungen“ x Luftdruck
verdoppelt sich die Anzahl der Probenahmen auf 36
(z. B. Berücksichtigung von Tag-/Nachtrhythmus). Die Abluftrandbedingungen des Reingases werden
für einen Messtag als konstant angesehen. Falls mit
Beispiel 2 größeren Änderungen der Abluftrandbedingungen
1 250-m²-Biofilter, inhomogene Durchströmung, 1-m²- des Reingases zu rechnen ist, sind diese vor jedem
Haube => es ergeben sich zwei Teilflächen F1 und F2, Messdurchgang zu bestimmen.
z. B.:
Bei homogener Durchströmung wird die Messung
x Teilfläche F1 von 100 m2 mit hoher Durchströmung: auf einer zentralen Rasterfläche durchgeführt. Bei
Gemäß Abschnitt 9.1.2.1 und Abschnitt 9.1.2.2. er-
inhomogener Durchströmung wird die Messung
geben sich vier Messpunkte mit jeweils drei Mess-
durchgängen bei zeitlich unveränderlichen Betriebs- auf jeweils einer zentralen Teilflächen durchge-
bedingungen oder sechs Messdurchgängen bei zeit- führt.
lich veränderlichen Betriebsbedingungen: 9.6 Auswertung zur Ermittlung der
x Teilfläche F2 von 1150 m2 mit geringer Durch- Emissionsfracht
strömung: Gemäß Abschnitt 9.1.2.1 und Ab- 9.6.1 Ermittlung der Emissionskonzentration
schnitt 9.1.2.2. ergeben sich aus der 1%-Forderung
Zur Bestimmung der mittleren Emissionskonzent-
zwölf (gerundet) Messpunkte mit jeweils drei Mess-
durchgängen bei zeitlich unveränderlichen Betriebs-
ration der Filtergesamtfläche oder bei inhomogener
bedingungen bzw. sechs Messdurchgängen bei zeit- Durchströmung der beiden Filterteilflächen (in
lich veränderlichen Betriebsbedingungen. KBE/m3 im Reingas) wird aufgrund der geringen
Insgesamt ergeben sich bei zeitlich unveränderlichen Kollektivgröße eine Medianberechnung durchge-
Betriebsbedingungen 12 + 36 = 48 Probenahmen und führt. Das Ergebnis wird, falls notwendig, auf
bei zeitlich veränderlichen Betriebsbedingungen Normbedingungen (trocken, 273 K, 101,3 kPa)
24 + 72 = 96 Probenahmen. Bei Vergrößerung der Hau- bezogen angegeben (siehe Abschnitt 8.5).
bengröße auf z. B. 4 m2 lässt sich die Zahl der Probe- Eine Plausibilitätsprüfung der Konzentrationsein-
nahmen bei zeitlich unveränderlichen Betriebsbedin- zelwerte hinsichtlich der während der Messung
gungen auf 12 + 18 = 30 Probenahmen, bei zeitlich
herrschenden Betriebsbedingungen ist durchzufüh-
veränderlichen Betriebsbedingungen auf 24 + 36 = 60
Probenahmen reduzieren.
ren.
9.3 Probenahmedauer
Ist beispielsweise der Wirkungsgrad eines Biofil-
ters im Hinblick auf die Bioaerosolminderung zu
Die Probenahmedauer der Einzelproben an jedem bestimmen, sind zeitgleiche Bestimmungen der
einzelnen Messpunkt muss gleich sein, darf Emissionskonzentrationen im Rohgas gemäß Ab-
– 14 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

schnitt 8 und im Reingas gemäß Abschnitt 9 Beispiel


durchzuführen. Zusätzlich kann eine Charakterisie- Bei einer Probenahmehaube mit 1 m2 Grundfläche und
rung der mikrobiologischen Zusammensetzung der einem Abluftrohr des Durchmessers d = 0,150 m ergibt
Rohgasprobe mit der Reingasprobe hilfreich sein. sich der haubenspezifische Faktor H = 63,6.
Weitere Details siehe auch VDI 4255 Blatt 1 und Weiterhin wird ein Korrekturfaktor K eingeführt,
Blatt 2. der sicherstellt, dass die gemessenen Unterschiede
9.6.2 Ermittlung des Volumenstroms zwischen dem unter definierten Bedingungen ge-
Bei der Bestimmung des Volumenstroms treten in messenen Rohgasvolumenstrom und den mit höhe-
der Regel systembedingt (Filteraufbau, Filtergrö- ren Messunsicherheiten behafteten Reingas-
ße) sowie aufgrund von Messunsicherheiten größe- volumenströmen 5) bei der Ermittlung der Emissi-
re Abweichungen zwischen dem auf der Filterflä- onsfrachten berücksichtigt werden. Der Korrektur-
che ermittelten Reingasvolumenstrom und dem faktor berechnet sich wie folgt:
zugeführten Rohgasvolumenstrom auf. Aus diesem Homogene Durchströmung (Abschnitt 9.1.2.1):
Grund muss die Volumenstrombestimmung zur Vroh
Ermittlung der Emissionsfracht grundsätzlich auf K hom (7)
V rein
der Rohgasseite erfolgen (siehe auch VDI 3475
Blatt 1). Hierbei ist nach den in Abschnitt 8 festge- Dabei ist
legten Vorgaben für geführte Quellen vorzugehen. Khom Korrekturfaktor für homogene Strömungs-
Dazu gehört auch die Normierung des Rohgas- verteilung
volumenstroms gemäß Gleichung (3) und Glei-
chung (4). V rohgemessener, normierter Rohgas-Volumen-
strom in m3/h
Die Berechnung des Reingasvolumenstroms er-
folgt durch Summierung der Reingasvolumen- VreinSumme der auf den einzelnen Rasterflä-
ströme aller zugehörigen Rasterflächen. Der Vo- chen ermittelten Reingas-Volumenströme
lumenstrom der einzelnen Rasterfläche berechnet in m3/h
sich aus der im Abluftrohr der Probenahmehaube Inhomogene Durchströmung (Abschnitt 9.1.2.2):
gemessenen Strömungsgeschwindigkeit vi, der
Rasterfläche Fi,Raster und dem haubenspezifischen Vroh
K inhom (8)
Faktor H , der die jeweilige Haubengeometrie V  V1, rein 2 , rein
berücksichtigt:
Dabei ist
Vi H F v
i , Raster i (5) Kinhom Korrekturfaktor für inhomogene Strö-
Dabei ist mungsverteilung

V i Volumenstrom der einzelnen Rasterfläche i V rohgemessener, normierter Rohgas-Volumen-
in m3/h strom in m3/h
i Anzahl der Rasterflächen V j ,rein Reingas-Volumenstrom auf den Teilflä-
H haubenspezifischer Faktor (dimensionslos) chen F1 und F2, ermittelt als Summe auf
Fi,Raster Größe der Rasterfläche i in m2 den zugehörigen Rasterflächen in m3/h
vi im Abluftrohr der Probenahmehaube ge- Ein Ausführungsbeispiel zur Berechnung des Kor-
messene Strömungsgeschwindigkeit in m/s rekturfaktors Kinhom bei inhomogener Geschwin-
digkeitsverteilung ist ausführlich in Anhang D
Der haubenspezifische Faktor für ein Abluftrohr
beschrieben.
des Durchmessers d und eine Beprobungsfläche
Anmerkung: Eine Normierung der Reingasvolumenströme ist
FHaube (Haubengrundflächen) wird wie folgt be- in diesem Fall nicht erforderlich, da diese das Ergebnis in der
rechnet: Praxis nur unwesentlich beeinflusst. Für andere Anwendungs-
zwecke (z. B. Vergleichsmessungen bei unterschiedlichen
d 2 3600
H ʌ (6) Betriebszuständen) kann eine Normierung der Reingas-
4 FHaube volumenströme erforderlich sein. Eine Normierung des Roh-
gasvolumenstroms ist in jedem Fall notwendig, da dieser die
Dabei ist Bezugsgröße ist.
H haubenspezifischer Faktor (dimensionslos) —————
d Durchmesser des Abluftrohrs der Probe- 5)
Die Messunsicherheiten des Reingasvolumenstroms resultie-
nahmehaube in m ren aus den stichprobenartigen Messungen der Reingas-
Volumenströme auf den ausgewählten Rasterflächen, die auf
FHaube Grundfläche der Probenahmehaube in m2 die Gesamtfläche hochgerechnet werden.
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 15 –

9.6.3 Ermittlung der Emissionsfracht treten Bioaerosolemissionen hauptsächlich durch


Die mittlere Emissionsfracht der Flächenquelle Witterungseinflüsse auf. Streicht der Wind über
wird aus der mittleren Emissionskonzentration des eine solche Quelle (z. B. unbelüftete Kompostmie-
Reingases und dem korrigierten Volumenstrom des te), wird die Luft mit Bioaerosolen beladen und
Reingases berechnet. bildet eine „Emissionsfahne“. Weiterhin treten
Bei homogener Durchströmung gilt: durch Verrottungsprozesse in den Mieten Tempe-
raturunterschiede auf, die zu einer Bioaerosolemis-
Q K V C V C
ges hom rein (9)
roh sion durch Konvektion führen können.
Dabei ist Die bisherigen Erfahrungen mit passiven Flächen-
quellen beschränken sich hauptsächlich auf die
Qges gesamte Emissionsfracht der Flächenquelle
Geruchsstoff- und Gasmessung. Im Bereich der
in KBE/h
Messung von Bioaerosolen liegen nur begrenzte
Khom Korrekturfaktor für homogene Strömungs- Erkenntnisse vor [5]. Aufgrund der Erfahrungen
verteilung bei Geruchsstoffen können allgemeine Anforde-
V Reingas-Volumenstrom in m3/h rungen an Probenahmeeinrichtungen für passive
rein
Flächenquellen formuliert werden, die nach derzei-
Vroh gemessener, normierter Rohgas-Volumen- tigem Kenntnisstand auch für Messungen von Bio-
strom in m3/h aerosolen angewandt werden können. Wie bei
C Median der Reingas-Konzentration in Geruchsstoffmessungen können durchströmte Pro-
benahmehauben eingesetzt werden, deren Prinzip
KBE/m3
in der Simulation des natürlichen Windeinflusses
Bei inhomogener Durchströmung ergibt sich die besteht (siehe VDI 3475 Blatt 1 und VDI 3880).
Gesamtemissionsfracht Qges als Summe der beiden
Dazu wird die unten offene Probenahmehaube auf
Teilfrachten auf den Teilflächen F1 und F2 wie
die Oberfläche der Emissionsquelle aufgesetzt und
folgt:
mit einem konstanten und definierten Luftstrom
Qges Q1  Q2 durchströmt. Dabei sollte eine Strömungsge-
mit schwindigkeit eingehalten werden, die der übli-
(10) cherweise regional auftretenden mittleren Windge-
Q1 V 1, korr C1 V 1, rein K inhom C1 schwindigkeit entspricht (ca. 3 m/s).
Q2 V2, korr C2 V 2, rein K inhom C2 Die Probenahme erfolgt auf der Abluftseite, nach-
dem die Luft die zu beprobende Oberfläche über-
Dabei ist
strichen hat. Die Abluft wird über eine Abluftlei-
Qges gesamte Emissionsfracht der Flächenquelle tung abgeführt. Aus der Abluftleitung können die
in KBE/h Proben unter definierten Randbedingungen ent-
Qj partielle Emissionsfracht der Teilfläche j in nommen werden (siehe Bild 6).
KBE/h Die Hauben sind an der Basis abzudichten, um
Kinhom Korrekturfaktor für inhomogene Strö- Windeinströmung zu vermeiden. Der Ventilator ist
mungsverteilung auf der Zuluftseite anzuordnen. Er soll so ausge-
V Reingas-Volumenstrom der Teilfläche j in
j ,rein
richtet sein, dass die angesaugte Luft durch die
Emissionsquelle möglichst wenig belastet wird.
m3/h Die Luft wird durch die Haube gedrückt, um
V j ,korr korrigierter Reingas-Volumenstrom der x zu verhindern, dass ein Unterdruck über der
Teilfläche j in m3/h Quelle entsteht, der ein Ansaugen von Luft
bzw. Bioaerosolen bewirkt,
Cj Median der Reingas-Konzentration der
x diffuse Einflüsse von außen, z. B. durch Rand-
Teilfläche j in KBE/m3 spalten zu minimieren.
10 Emissionsmessungen an passiven Vor den Probenahmen erfolgt ein ausreichender
Flächenquellen Volumenaustausch, um konstante Verhältnisse in
Passive Flächenquellen 6) werden im Gegensatz zu der Probenahmehaube sicherzustellen. Die Proben
aktiven Quellen nicht mit Abluft durchströmt. Hier werden dann aus der Mess- und Probenahme-
————— öffnung in der Abluftleitung entnommen. Parallel
6) dazu werden die Abluftrandbedingungen wie
Die hier geltende Definition orientiert sich an der Richtlinie
VDI 3475 Blatt 1; gemäß VDI 4285 werden die hier beschriebe- Druck, Temperatur und Feuchte gemessen und
nen passiven Flächenquellen den diffusen Quellen zugeordnet. dokumentiert.
– 16 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Es ist sicherzustellen, dass die Zuluft unbelastet ist. zu beproben. An jedem Messpunkt werden – den
Dies kann durch Verwendung eines Filters erfol- Forderungen der TA Luft entsprechend – drei Ein-
gen, gegebenenfalls sind dann geeignete Maßnah- zelmessungen vorgenommen.
men zur Überwindung des Filterwiderstands und Anmerkung: Bei passiven Flächenquellen treten am einzel-
zur Gewährleistung eines ausreichenden Volumen- nen Messpunkt in der Regel keine zeitlichen Schwankungen
stroms erforderlich. Im Fall der Verwendung von der Emission auf, sodass die Anzahl von drei Einzelproben
pro Messpunkt ausreicht.
belasteter Umgebungsluft zur Durchströmung ist
eine Ermittlung der Vorbelastung der angesaugten Bei Verwendung einer Probenahmeeinrichtung
Luft mit Bioaerosolen erforderlich. Dabei muss gemäß Bild 6 mit 4 m² Grundfläche sind daher
mindestens eine Probe der Zuluft pro Messpunkt beispielsweise bei Quellen mit weniger als
genommen werden. 1200 m² Fläche jeweils drei Messpunkte zu bepro-
Anmerkung: Der Einsatz von synthetischer Luft (keimfrei, ben. Bei größeren Flächen von > 1200 m² bis
ölfrei, definierte Parameter) ist möglich, ist jedoch mit hohem 1600 m² sind vier Messpunkte und bei > 1600 m²
technischen Aufwand verbunden und in den meisten prakti- bis 2000 m² sind fünf Messpunkte zu beproben.
schen Fällen nicht durchführbar.
Bei Einsatz einer Probenahmehaube mit anderen
Passive Flächenquellen können, wie auch aktive Abmessungen ist die Anzahl der Messpunkte ent-
Flächenquellen, eine Größe von wenigen m² bis zu sprechend der oben genannten Anforderungen zu
mehreren Tausend m² aufweisen. Um ein repräsen- ermitteln.
tatives Ergebnis für eine Einzelmessung im Sinn Die Probenahmen an passiven Flächenquellen
der TA Luft zu erhalten, müssen daher Proben an unterliegen hinsichtlich der Probenahmedauer und
mehreren Messpunkten über die gesamte Fläche der sonstigen Bedingungen (isokinetische Bedin-
verteilt entnommen werden. Dabei ist zu beachten, gungen) den gleichen Anforderungen wie unter
dass die von passiven Flächenquellen freigesetzten Abschnitt 9 beschrieben.
Bioaerosole nicht unbedingt homogen über die
Das Ergebnis der Messungen bezieht sich auf den
Oberfläche verteilt sind und unterschiedliche E-
jeweiligen der Haube zugeführten (konstanten)
missionszustände in Abhängigkeit von z. B. Mie-
Volumenstrom und die überdeckte Oberfläche.
tenzustand oder Witterungseinflüssen auftreten
Aus diesen Größen kann die flächenspezifische
können. Grundsätzlich sollte bei den Randbeding-
Emissionsfracht, angegeben in KBE/(m2˜h) bzw.
ungen und Betriebsbedingungen gemessen werden,
die erfahrungsgemäß zu den höchsten Emissionen für Endotoxine in EU/(m2˜h) und für Gesamtzell-
führen. zahlen in GZZ/(m2˜h), ermittelt werden.
Die Anzahl der Messpunkte richtet sich insbeson- 11 Emissionsmessungen an undefinierten
dere nach der Größe der Flächenquelle und der Quellen
Grundfläche der Probenahmehaube. Es sind je-
weils mindestens drei repräsentative Messpunkte Undefinierte Quellen zeichnen sich durch einzelne
und mindestens 1 % der Gesamtfläche der Quelle oder mehrere der folgenden Charakteristika aus:

Bild 6. Ausführungsbeispiel einer Probenahmeeinrichtung für passive Flächenquellen als Tunnel


Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 17 –

x Der Emissionsort lässt sich nicht exakt eingren- Türen können mithilfe von Abluftgeschwindig-
zen. keitsmessungen und Probenahme in den Fenster-
x Aufgrund fehlender geometrischer Abmessun- oder Türausschnitten aufwendig abgeschätzt wer-
gen lassen sich keine Abluftströme zuordnen. den. Bei Existenz einer Zuluftanlage kann der Ab-
luftstrom auch in den entsprechenden Zuluftleitun-
x Eine direkte Messung durch Überführung in gen ermittelt werden.
geführte Quellen (z. B. durch Einsatz von Hau-
ben) ist nicht möglich. Hier erfolgt die Probe- Falls die betrachtete Anlage hauptsächlich aus
nahme immer als „quellennahe“ Immissions- undefinierten Quellen besteht oder falls gezielt
messung. tätigkeitsabhängige Emissionen bestimmt werden
sollen, ist eine quellennahe Immissionsmessung in
x Es treten zeitlich nicht vorhersagbare Emissio- Verbindung mit der Tracergas-Verdünnungs-
nen auf. methode sinnvoll. Diese Vorgehensweise ist in
x Die Emission tritt nur unregelmäßig z. B. auf- Richtlinie VDI 4285 beschrieben.
grund von betrieblichen Tätigkeiten (Schred-
dern, Umsetzen, Sieben etc.) auf. 12 Messunsicherheit
x Emissionen treten bei nicht bestimmungsgemä- Nach TA Luft ist bei der Beurteilung der Messer-
ßer Betrieb auf (z. B. Leckagen, geöffnete Tore, gebnisse die Messunsicherheit des angewandten
Fenster). Verfahrens zu berücksichtigen. Eine explizite Be-
Diese Eigenschaften unterscheiden undefinierte stimmung der Messunsicherheit ist bei Emissions-
Quellen von definierten Punkt- oder Flächenquel- messungen in der Regel nicht möglich. Messunsi-
len. Als Beispiele für undefinierte Quellen können cherheiten bei Einzelmessungen können daher nur
verunreinigte Fahrflächen, Öffnungsvorgänge von abgeschätzt werden. Zur Abschätzung der Messun-
Toren, geöffnete Fenster, Leckagen, Materialab- sicherheit kann die Vorgehensweise nach DIN EN
wurfstellen oder auch Beladungsvorgänge im Frei- ISO 20988 oder VDI 4219 gewählt werden.
en angeführt werden. Messunsicherheiten resultieren aus verschiedenen
Zur Bestimmung der Gesamtemission von Anla- Arbeitsschritten:
gen, die nicht von undefinierten Quellen dominiert x Messunsicherheiten aufgrund unvollständig
werden, kann deren Beitrag zur Vermeidung eines bekannter zeitlicher und räumlicher Verteilung
hohen messtechnischen Aufwands und/oder mess- des Messobjekts im Messquerschnitt.
technischer Schwierigkeiten als pauschaler Ansatz x Messunsicherheiten bei der Probenahme
berücksichtigt werden. Erfahrungen zeigen, dass
x Messunsicherheiten bei der Analyse (Proben-
z. B. bei Kompostanlagen der Beitrag der nicht-
aufbereitung und Bestimmungsverfahren)
tätigkeitsabhängigen, undefinierten Quellen zur
Gesamtemission bei bis zu 30 % liegt. Bei tätig- Diese Messunsicherheiten können meist nur grob
keitsabhängigen Emissionen (Schreddern, Umset- abgeschätzt werden, sie müssen durch sorgfältige
zen, Sieben etc.) wird die Gesamtemission fast Durchführung gemäß vorhandener Richtlinien
vollständig von diesen Prozessen bestimmt. minimiert werden. Die Ermittlung der Messunsi-
cherheit der zusätzlich zu erfassenden Parameter
Zur verbesserten Abschätzung können diffuse
(Abluftvolumenstrom, Temperatur, Feuchte,
Luftaustritte aufgrund von Gebäudeundichtigkeiten
Druckverhältnisse) muss gemäß den einschlägigen
z. % auch mittels Thermografie sichtbar gemacht
Richtlinien erfolgen.
werden. Emissionen aus geöffneten Fenstern und
– 18 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Anhang A Messobjekte, Leitparameter Insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Anlagen


und Emissionsspektren wurde eine eingeschränkte Auswahl getroffen, weitergehende
Informationen finden sich in der Anlage zur TRGS 907 [6].
Die Auswahl der Messparameter richtet sich nach Obligate Messparameter/Leitparameter:
den Emissionen der zu beurteilenden Anlage und Hier wird eine begrenzte Auswahl anlagentypischer Mikroor-
nach der Fragestellung der Messungen. Tabelle A1 ganismen, soweit Erkenntnisse vorliegen, aufgeführt. Diese
nennt mögliche Mikroorganismen(gruppen), die in sind bei Messungen auf jeden Fall zu berücksichtigen. Eine
relevanter Menge aus den aufgeführten Anlagenar- Beschränkung auf Leitparameter erfolgt, um den Messauf-
wand zu begrenzen (eine ähnliche Vorgehensweise wird bei
ten emittiert werden können. Luft- oder Trinkwasseruntersuchungen gewählt.). Außerdem
Anmerkungen zur Anwendung der Tabelle A1: müssen grundsätzlich die Messparameter Gesamtbakterienzahl
Die Tabelle spiegelt den Kenntnisstand zum Zeitpunkt der (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C sowie Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Richtlinienerstellung wider. Die Anlagenarten mit potenziel- aus Gründen der Plausibilität und Qualitätssicherung gemes-
len Bioaerosolemissionen werden aufgeführt, obwohl in eini- sen werden (siehe VDI 4251 Blatt 1, Abschnitt 5).
gen Bereichen derzeit noch erhebliche Wissensdefizite beste- Fakultative Messparameter:
hen. Diese sind durch aktuelle Messungen auszugleichen. Bestimmte Messaufgaben erfordern unter Umständen zusätzli-
Anlagenart: che Parameter zur Charakterisierung der Anlagenemissionen
In der Tabelle werden unterschiedliche Anlagenarten in An- und zur Ermittlung des Anlageneinflusses. Gegebenenfalls
lehnung an den Anhang zur 4. BImSchV aufgelistet. Dabei müssen die Leitparameter durch umweltmedizinisch relevante
können die technische Ausgestaltung, die bauliche Ausfüh- Messparameter (z. B. bei Untersuchungen von Nachbar-
rung, aber auch eine große Bandbreite der zu verarbeitenden schaftsbeschwerden) ergänzt werden.
Materialien Einfluss auf die emittierten Bioaerosole haben. Es ist zu beachten, dass neben den kultivierbaren Mikroorga-
Die Messplanung hat dies bei entsprechender Kenntnis zu nismen und deren Stoffwechselprodukten auch nicht kultivier-
berücksichtigen. bare Mikroorganismen, deren Teile oder Stoffwechselproduk-
Bei Kombination verschiedener Anlagenarten (z. B. Vergä- te eine allergene oder toxikologische Bedeutung haben kön-
rung mit nachgeschalteter Kompostierung) sind alle anlagen- nen.
typischen Messparameter zu messen.

Tabelle A1. Übersicht über Anlagenarten und Messparameter


Grundsätzlich müssen die Messobjekte kultivierbare Gesamtbakterienzahl (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C und
kultivierbare Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C sowie die jeweiligen Leitkomponenten (obligate Messparameter) bei
einer Messung erfasst werden. In Abhängigkeit von der Fragestellung sind gegebenenfalls zusätzliche Pa-
rameter (fakultative Messparameter) zu erfassen, die je nach Messaufgabe und Schutzgut unter Berücksich-
tigung des Stands der Wissenschaft aus den gegebenen Optionen ausgewählt werden können. Die Mes-
sungen sind nach den einschlägigen VDI-Richtlinien durchzuführen. Liegen für einzelne Parameter noch
keine Richtlinien vor, sind die Erfahrungen fachkundiger Labore zu berücksichtigen.

Bereich Anlagenart Anlagenbezogene und schutzgutbezogene, umwelt-


medizinisch relevante Messparameter
Obligate Messparameter Fakultative Messparameter
(z. T. Leitparameter)
Diese Parameter müssen gemes- Der Messumfang kann bei beson-
sen werden derer Fragestellung durch die
Auswahl eines oder mehrerer
zusätzlicher Parameter erweitert
werden
Verwertung und Beseitigung von Wertstoffsortieranlagen Gesamtbakterienzahl mesophile Actinomyceten
Abfällen und sonstigen Stoffen Gewerbeabfallsortieranlagen (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C thermophile Actinomyceten
(Entsorgungsanlagen)
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C )
Differenzierung der Pilze*
Endotoxine
Verwertung getrennt erfasster/ Gesamtbakterienzahl mesophile Actinomyceten
aussortierter Wertstoffe (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
(Metalle, Kunststoffe)
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Penicillium spp.
Altpapier: siehe unten )
Differenzierung weiterer Pilze*
Altholzaufbereitungsanlagen Gesamtbakterienzahl Aerobe Sporenbildner
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Paecilomyces spp.
Aspergillus fumigatus
)
Differenzierung weiterer Pilze*
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 19 –

Bereich Anlagenart Anlagenbezogene und schutzgutbezogene, umwelt-


medizinisch relevante Messparameter
Obligate Messparameter Fakultative Messparameter
(z. T. Leitparameter)
Diese Parameter müssen gemes- Der Messumfang kann bei beson-
sen werden derer Fragestellung durch die
Auswahl eines oder mehrerer
zusätzlicher Parameter erweitert
werden
Verwertung und Beseitigung von Kompostierungsanlagen Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
Abfällen und sonstigen Stoffen Erden- und Humuswerke (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
(Entsorgungsanlagen) thermophile Actinomyceten
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Penicillium spp.
thermotolerante Pilze Aspergillus flavus
Aspergillus fumigatus )
Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine
Vergärungsanlagen Gesamtbakterienzahl Clostridien
Co-Fermentationsanlagen (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C Streptokokken
Enterokokken fäkaler Herkunft Staphylokokken
mesophile Actinomyceten
anaerobe Gesamtbakterien
anaerobe Sporenbildner
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C thermotolerante Pilze
Enteroviren (nur bei Co-
Fermentation mit Klärschlamm)
Endotoxine
Umladestationen/Zwischenlagerung von Gesamtbakterienzahl
Rest- und Bioabfall (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Penicillium spp.
thermotolerante Pilze )
Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine
Mechanisch-biologische Restabfallbe- Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
handlungsanlagen (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
thermophile Actinomyceten
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Penicillium spp.
thermotolerante Pilze Aspergillus flavus
Aspergillus fumigatus )
Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine
Aufbereitung und thermische Entsor- Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
gung von Hausmüll (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
thermophile Actinomyceten
Clostridien
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Penicillium spp.
)
Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine
Bodensanierung Gesamtbakterienzahl Aerobe Sporenbildner
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Deponien Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C thermophile Actinomyceten
mesophile Actinomyceten
Clostridien
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C thermotolerante Pilze
)
Differenzierung weiterer Pilze*
– 20 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Bereich Anlagenart Anlagenbezogene und schutzgutbezogene, umwelt-


medizinisch relevante Messparameter
Obligate Messparameter Fakultative Messparameter
(z. T. Leitparameter)
Diese Parameter müssen gemes- Der Messumfang kann bei beson-
sen werden derer Fragestellung durch die
Auswahl eines oder mehrerer
zusätzlicher Parameter erweitert
werden
Nahrungs-, Genuss- und Futter- Pflanzenproduktion Gesamtbakterienzahl
mittel, landwirtschaftliche Erzeug- Pflanzenaufbereitung und Getreide- (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
nisse (Auswahl möglicher Quel- lagerung )
len) Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine

Tierhaltung (Tierställe, Güllelagerung Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien


und -verarbeitung, Kottrocknung) (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C thermophile Actinomyceten
Staphylococcus aureus und/oder Coxiella burnetii (Ziegen-, Schaf-
Enterokokken fäkaler Herkunft und Rinderhaltung)
Chlamydophila psittaci (Geflügel-
haltung)
Mycoplasma spp. (Geflügelhaltung)
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C thermotolerante Pilze
)
Differenzierung weiterer Pilze*
Endotoxine (nur bei Tierställen)
Enteroviren
Schlachtbetriebe Gesamtbakterienzahl Chlamydophila psittaci (Geflügel-
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C schlachtung)
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Futtermittelerzeugende Anlagen Gesamtbakterienzahl mesophile Bakterien
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C

Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C mesophile Pilze


Endotoxine
Organische Düngemittelherstellung Gesamtbakterienzahl Enterokokken fäkaler Herkunft
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Endotoxine
Tierkörperbeseitigungsanlagen Gesamtbakterienzahl Enterokokken fäkaler Herkunft
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C Clostridien
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Endotoxine
Enteroviren
Gerbereien Gesamtbakterienzahl
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Nahrungsmittelherstellung Gesamtbakterienzahl
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Sonstige Kläranlagen Gesamtbakterienzahl Fäkalcoliforme Bakterien
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C Clostridien
Enterokokken fäkaler Herkunft Gram-negative Stäbchen
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Enteroviren
Coliphagen
Endotoxine
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 21 –

Bereich Anlagenart Anlagenbezogene und schutzgutbezogene, umwelt-


medizinisch relevante Messparameter
Obligate Messparameter Fakultative Messparameter
(z. T. Leitparameter)
Diese Parameter müssen gemes- Der Messumfang kann bei beson-
sen werden derer Fragestellung durch die
Auswahl eines oder mehrerer
zusätzlicher Parameter erweitert
werden
Sonstige Gärtnereien mit Kompostierung Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
thermophile Actinomyceten
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Aspergillus flavus
thermotolerante Pilze Penicillium spp.
Aspergillus spp. )
Differenzierung weiterer Pilze*
Aspergillus fumigatus
Endotoxine

Champignon-Substratherstellung Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien


(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
thermophile Actinomyceten
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Aspergillus flavus
thermotolerante Pilze Penicillium spp.
Aspergillus spp. )
Differenzierung weiterer Pilze*
Aspergillus fumigatus
Enteroviren
Endotoxine
Biologische Abluftreinigung Gesamtbakterienzahl thermophile Bakterien
z. B. Biofilter/Biowäscher (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C mesophile Actinomyceten
thermophile Actinomyceten
Saccharopolyspora spp.
Saccharomonospora spp.
psychrophile Bakterien 15 °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Paecilomyces spp. (bei Biofiltern)
thermotolerante Pilze
Sprosspilze
)
Differenzierung weiterer Pilze*

Endotoxine
Kühltürme und Klimaanlagen Gesamtbakterienzahl Gram-negative Stäbchen
(36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C Pseudomonas spp.
Legionella spp.
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Anlagen in der Textil-/Faserindustrie Gesamtbakterienzahl
(Verarbeitung von Naturfasern) (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Endotoxine
Anlagen in der Metallbearbeitung unter Gesamtbakterienzahl Pseudomonas spp.
Verwendung von Kühlschmierstoffen (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Anlagen in der Papierindustrie/ Gesamtbakterienzahl
Altpapierverwertung (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C
Anlagen in der Holzverarbeitung und - Gesamtbakterienzahl Aerobe Sporenbildner
lagerung (36 ± 2) °C und (22 ± 2) °C
Gesamtpilzzahl (25 ± 2) °C Paecilomyces spp.
Aspergillus fumigatus

*) Die Kenntnis der spezifischen Pilzspezies ermöglicht einerseits die Beurteilung des Anlageneinflusses und dient andererseits als
Grundlage für die Einschätzung eventuell auftretender infektiöser, allergischer und toxischer Effekte.
– 22 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Anhang B Dokumentation zur Vorberei-


tung der Messung (Messplan)
Der Messplan dient zur Festlegung der Messstrate-
gie und wird in Abstimmung mit den Beteiligten
(Genehmigungsbehörden, Messinstitut, Auftrag-
geber etc.) erstellt. Die Angaben des Messplans
sind Teil des abschließenden Messberichts, der in
Anlehnung an den LAI-Musterbericht zu erstellen
ist. In Tabelle C1 sind die Angaben aufgelistet, die
mindestens in den Messplan aufgenommen werden
müssen.

Tabelle B1. Mindestangaben für den Messplan zur Festlegung der Messstrategie
Auftraggeber Name und Anschrift des Auftraggebers
Bearbeitung durch Name und Anschrift des Messinstituts oder der Arbeitsgemeinschaft
Verantwortlich Name (und Unterschrift) des für die Messungen Verantwortlichen
Messaufgabe (Anlass für Kurze Beschreibung der Messaufgabe und der Vorgeschichte, die zu den Messungen ge-
die Messungen/ führt hat (z. B. Nachbarschaftsbeschwerden, Anlagenüberwachung, Emissionsmessung im
Vorbemerkungen/ Zusammenhang mit der Bestimmung der mittleren Reichweite (VDI 4251 Blatt 1)).
Aufgabenstellung)
Beschreibung der Die Beschreibung der Anlage beschränkt sich auf eine grobe Darstellung des Betriebs und
Anlage charakterisiert vor allem die mutmaßlichen Emissionsquellen nach Lage, Ausdehnung
(Punkt- oder Flächenquellen) und Quellstärke (nach Möglichkeit mit einem Lageplan) so-
wie die Betriebsbedingungen.
Beschreibung der Quelle Die ausführliche Beschreibung der zu untersuchenden Quelle (z. B. Abluftkamin, Biofilter)
und Messpunkte beinhaltet z. B. folgende Punkte:
x geometrische Abmessungen (z. B. Kanalmaße, Filtergröße)
x Oberflächenbeschaffenheit bei Flächenquellen
x Abluftrandbedingungen (Volumenstrom, Temperatur, Feuchte)
x zeitlicher Emissionsverlauf
Identifizierung der Zur Festlegung der Lage der Messpunkte ist die Messung der Strömungsverteilung erfor-
Messpunkte derlich. Im Rahmen der Messplanung sind hierfür Anzahl und Ort der Messpunkte anhand
der geometrischen Abmessungen der Quelle festzulegen. Zur Dokumentation ist bei Flä-
chenquellen eine Lageskizze zu erstellen. Die Lage und Anzahl der Messpunkte für die
Emissionsmessung ergibt sich aus den Ergebnissen der Strömungsverteilungsmessung
und kann nicht im Vorfeld festgelegt werden.
Messparameter Die Messparameter sind gemäß Tabelle A1 zu beschreiben. Weitere, nicht in Tabelle A1
aufgeführte Messparameter sind zu begründen.
Messzeitraum In Abhängigkeit der betrieblichen Prozesse und der Messaufgabe (höchste Emissionen,
charakteristische Betriebsbedingungen) ist der Messzeitraum festzulegen.
Messhäufigkeit Anzahl der Einzelmessungen und/oder der Messdurchgänge bei gleichen Betriebsbedin-
gungen
Messverfahren Darstellung und Beschreibung der Probenahmeeinrichtung sowie des Analysenverfahrens
einschließlich der zugehörigen Verfahrenskenngrößen. Begründung für eventuelle Abwei-
chungen von den Verfahrensbeschreibungen der Richtlinie VDI 4257.
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 23 –

Anhang C Beispiele für emissions- Aus den verschiedenen Stallaktivitäten, die sich im
relevante Betriebsabläufe und Wesentlichen aus dem täglichen Rhythmus der
Zeitpunkt von Emissionsmes- Tiere, der Fütterung und Reinigungsphasen erge-
sungen an geführten Quellen ben, resultiert in der Regel ein typischer Tagesgang
Man unterscheidet zwischen kontinuierlichen Pro- der Emissionen, aus dem sich eine Grund- und
zessen mit konstantem Volumenstrom (z. B. Ab- Spitzenbelastung charakterisieren lässt. Einen An-
gasreinigung an MBA-Anlagen) und den überwie- haltspunkt dafür liefert der Tagesgang der Staub-
gend kontinuierlichen Prozessen mit zeitlich konzentration (Bild C1). Es ist zu erwarten, dass
schwankenden Volumenströmen (z. B. Tierhal- ein solcher Tagesgang auch bei der Emission von
tung, Bodenbehandlungsanlagen, Kompostierungs- Bioaerosolen auftritt.
anlagen). Demgegenüber gibt es Prozesse ohne zeitliche
Am Beispiel von Tierhaltungsanlagen wird im Schwankungen der Emissionsfrachten. Beispielhaft
Folgenden die zeitliche Abhängigkeit der Emissi- kann hier die Abluft aus Kompostierungsprozessen
onsfracht beschrieben. ohne tätigkeitsabhängige Emissionen genannt wer-
den. Hierbei ist in Abhängigkeit von der Belüftung
Die Emissionsfracht wird zum einen durch die
mit gleichbleibenden Emissionskonzentrationen zu
Haltungsform, also im Wesentlichen durch die Art
rechnen
der Stallanlagen, aber auch durch die produktions-
bestimmenden Tätigkeiten beeinflusst.
Dabei wird im Tagesverlauf die Staubkonzentrati-
on durch die Art der Fütterung, Stallarbeiten und
die natürlichen Aktivitäts- und Ruhephasen be-
stimmt. Auch beeinflussen das Stallklima und die
Lüftung (Luftwechselrate, Luftführung) das Emis-
sionsgeschehen. Schließlich gibt es neben dem
durch die Tieraktivitäten geprägten Tagesgang
auch eine Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Hal-
tungsperiode (Tiermasse/m²), die in der Regel zu
steigenden Emissionen führt. (Weitere Informatio-
nen siehe auch VDI 4255 Blatt 2) Bild C1. Tagesgang der Gesamtstaubkonzentra-
tion in einem Putenstall (Sommerperiode) [7]
– 24 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

Anhang D Ausführungsbeispiel zur keiten zum arithmetischen Mittel der Durchströ-


Berechnung des Korrektur- mungsgeschwindigkeit (0,87 m/s) aller Rasterflä-
faktors bei inhomogener chen gebildet (siehe Tabelle D2).
Geschwindigkeitsverteilung Die grau hinterlegten Geschwindigkeitswerte bil-
Das folgende Ausführungsbeispiel beschreibt die den die Teilfläche F1 mit niedriger Durch-
Vorgehensweise zur Ermittlung des Korrekturfak- vi
tors Kinhom bei inhomogener Geschwindigkeitsver- strömungsgeschwindigkeit d 1 . Die weiß hin-
v
teilung am Beispiel eines Biofilters von 1250 m2
terlegten Geschwindigkeitswerte bilden die Teilflä-
(Länge × Breite: 50 m × 25 m).
che F2 mit hoher Durchströmungsgeschwindigkeit
Die Berechnung des Korrekturfaktors Kinhom erfolgt v
in folgenden Schritten: ( i ! 1 ).
v
Schritt 1: Festlegung der Rasterflächen; in diesem
Schritt 4: Berechnung der Reingas-Volumen-
Fall der Größe 5 m × 5 m.
ströme auf den Teilflächen. Für jede Rasterfläche
Schritt 2: Messen der Durchströmungsgeschwin- wird der Volumenstrom wie folgt berechnet:
digkeit auf den festgelegten Rasterflächen mit ei-
ner 1 m2 Haube mit einem Abluftrohr des Durch- V H F
i v
i , Raster i(D2)
messers d = 0,150 m. Dies entspricht einem hau- V i Volumenstrom der einzelnen Rasterfläche i
benspezifischen Faktor von H = 63,6.
in m3/h (siehe Tabelle D3)
d 2 3600
H ʌ i Anzahl der Rasterflächen, hier 11 mit ho-
4 FHaube her und 39 mit niedriger Durchströmungs-
(D1)
( 0 ,15 m )2 3600 geschwindigkeit
3,14 63,6 H haubenspezifischer Faktor, hier 63,3
4 1 m2
Fi,Raster Größe der Rasterfläche i, hier 25 m2
Dabei ist
vi im Abluftrohr der Probenahmehaube ge-
H haubenspezifischer Faktor (dimensionslos) messene Strömungsgeschwindigkeit in m/s
d Durchmesser des Abluftrohrs der Probe- (siehe Tabelle D1)
nahmehaube in m In Tabelle D3 sind die berechneten Volumenströ-
FHaube Grundfläche der Probenahmehaube in m2 me für jede Rasterfläche dargestellt.
Die Ergebnisse der Durchströmungsgeschwindig- Aus dieser Tabelle berechnen sich die Volumen-
keit sind in Tabelle D1 für die einzelnen Rasterflä- ströme der beiden Teilflächen und der Gesamtvo-
chen dargestellt, dabei entspricht jedes Tabellen- lumenstrom für die Gesamtfläche durch Summati-
feld einer Rasterfläche des Biofilters in der Auf- on wie folgt:
sicht.
Größe der Anteiliger
Zur Beurteilung der Homogenität der Durch- Teilfläche Volumenstrom
strömung werden folgende Parameter ermittelt: F1 975 m² 49 112 m³/h
minimale Geschwindigkeit: 0,72 m/s F2 275 m 20 409 m³/h
maximale Geschwindigkeit: 1,42 m/s Summe 1250 m 69 521 m³/h
Strömungsgeschwindigkeits- F1 niedrige Durchströmung
verhältnis zwischen maximaler F2 hohe Durchströmung
und minimaler Geschwindigkeit: 1,97
arithmetischer Mittelwert: 0,87 m/s
Mit einem gemessenen Rohgasvolumenstrom von
Gemäß Abschnitt 9.1.2.2 ergibt sich Fall 2: Vroh = 98 700 m3/h und der Summe der Volumen-
1,5 < Strömungsgeschwindigkeitverhältnis < 2, ströme auf den beiden Teilflächen F1 und F2 von
es liegt somit eine inhomogene Geschwindigkeits- V1, rein  V2, rein = 69 521 m3/h ergibt sich der Kor-
verteilung vor. Der Biofilter wird daher in zwei
rekturfaktor Kinhom = 1,42:
Teilflächen aufgeteilt.
Schritt 3: Zuordnung der Rasterflächen zu den
beiden Teilflächen mit hoher und niedriger Durch-
strömung:
In jeder Rasterfläche wird das Verhältnis der je-
weils gemessenen Durchströmungsgeschwindig-
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 25 –

Vroh Daraus folgen die korrigierten anteiligen Volumen-


K inhom
V1, rein  V2, rein
ströme:
V = 1,42 ˜ 49 112 m3/h = 69 725 m3/h
98 700 m3/h 1, korr
(H3)
49 112 m3/h  20 409 m3/h V2, korr = 1,42 ˜ 20 409 m3/h = 28 975 m3/h
1,42 Der oben ermittelte Korrekturfaktor Kinhom dient
Dabei ist zur Berechnung der Emissionsfracht bei inhomo-
gener Geschwindigkeitsverteilung gemäß Glei-
Kinhom Korrekturfaktor für inhomogene Strö- chung (10). Die beiden Teilflächen F1 = 975 wer-
mungsverteilung den anschließend mit zehn Messpunkten und die
V
roh gemessener, normierter Rohgas-Volumen- Teilfläche F2 = 275 mit sechs Messpunkten be-
strom in m3/h stückt.
V j , rein Reingas-Volumenstrom auf den Teilflä-
chen F1 und F2, ermittelt als Summe auf
den zugehörigen Rasterflächen in m3/h

Tabelle D1. Ergebnisse der Durchströmungsmessung


Im Abluftrohr der Probenahmehaube gemesssene Geschwindigkeiten vi in m/s
0,72 0,79 1,15 1,22 1,40 0,86 0,79 0,72 0,79 0,86
0,79 0,72 0,79 0,86 1,38 0,86 0,79 0,79 0,79 0,79
0,94 1,42 0,86 0,86 1,08 0,79 0,79 0,79 0,79 0,72
0,94 1,30 0,86 0,79 0,79 0,86 0,79 0,79 0,72 0,72
0,86 1,08 0,94 0,72 0,79 0,79 0,79 0,72 0,79 0,72

Tabelle D2. Geschwindigkeitsverhältnisse der einzelnen Durchströmungsgeschwindigkeiten zur mittleren


Durchströmungsgeschwindigkeit
0,8 0,9 1,3 1,4 1,6 1,0 0,9 0,8 0,9 1,0
0,9 0,8 0,9 1,0 1,6 1,0 0,9 0,9 0,9 0,9
1,1 1,6 1,0 1,0 1,2 0,9 0,9 0,9 0,9 0,8
1,1 1,5 1,0 0,9 0,9 1,0 0,9 0,9 0,8 0,8
1,0 1,2 1,1 0,8 0,9 0,9 0,9 0,8 0,9 0,8
11 grau hinterlegte Geschwindigkeitswerte bilden die Teilfläche F1 mit niedriger Durchströmungsgeschwindigkeit vi
d1
v
39 weiß hinterlegte Geschwindigkeitswerte bilden die Teilfläche F2 mit hoher Durchströmungsgeschwindigkeit ( vi )
!1
v

3
Tabelle D3. Volumenströme der einzelnen Rasterflächen in m /h
1145 1259 1832 1940 2226 1374 1259 1145 1259 1374
1259 1145 1259 1374 2194 1374 1259 1259 1259 1259
1488 2258 1374 1374 1717 1259 1259 1259 1259 1145
1488 2061 1374 1259 1259 1374 1259 1259 1145 1145
1374 1717 1488 1145 1259 1259 1259 1145 1259 1145
11 grau hinterlegte Rasterflächen bilden die Teilfläche F1 mit niedriger Durchströmungsgeschwindigkeit vi
d1
v
39 weiß hinterlegte Rasterflächen bilden die Teilfläche F2 mit hoher Durchströmungsgeschwindigkeit ( vi )
!1
v
– 26 – VDI 4257 Blatt 1 Entwurf

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Berlin: Beuth Verlag
Entwurf VDI 4257 Blatt 1 – 27 –

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