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Ergänzungen ab 2007
September 2007:
Ab dieser Version sind die wichtigsten Teile des Neuen Testaments, d. h. die Evangelien
und die Apokalypse des Johannes, als Anhang angegliedert und durch Verknüpfungen mit
den Referaten der entsprechenden Vorträge verbunden.
Bei der Textabfassung wurde von einer stark verwässerten Luther-Übersetzung ausge-
gangen und diese anhand des griechischen Urtextes, der Einheitsübersetzung und der
Übersetzung von Emil Bock umformuliert (Lit. 31-33). Die Schreibung der Eigennamen
wurde nach Lit. 34 vorgenommen.
In den Text wurden einige Hinweise eingefügt, die den Schilderungen der beiden Stigmati-
sierten Anna Katharina Emmerich (Emmerick) und Judith von Halle entnommen wurden
(Lit. 28 a/b, 29 a-c und 30).
Ich hoffe, damit den Lesern/Anwendern eine weitere nützliche Hilfe zur Verfügung gestellt
zu haben.
Februar 2009:
In letzter Zeit sind im Archiati-Verlag (jetzt: Verlag Rudolf Steiner Ausgaben), Bad Lieben-
zell, eine Reihe von Vortragsreihen zum Teil parallel zu den entsprechenden Bänden der
Gesamtausgabe aber auch als Erstveröffentlichung erschienen. Zwar wird vom Herausge-
ber der Gesamtausgabe darauf hingewiesen, dass nur der Rudolf Steiner Verlag über die
den Vorträgen zugrunde liegenden Stenogramme und die für ihre Klartext-Übertragung
notwendigen und kompetenten Fachleute verfüge (1). Doch sieht man sich die Vergleiche
zwischen den einzelnen Klartext-Versionen an, die vom Archiati-Verlag geboten werden,
so muss man sich schon fragen, wie weit die redaktionelle Bearbeitung der Vorträge bei
der Gesamtausgabe geht oder gar, was wo dazu gedichtet oder weggelassen wurde.
Ausführlich wurde diese Problematik am Beispiel von GA 342 bis 346 auch in (2) disku-
tiert. Der Forderung nach einer textkritischen bzw. transparenten Werkausgabe kann man
sich nur anschließen.
Die im Rahmen dieses Handbuches berücksichtigten Veröffentlichungen des Verlages
Rudolf Steiner Ausgaben (früher Archiati-Verlag) sind am Ende des Inhaltsverzeichnisses
in einer Liste aufgeführt. Die Vorträge wurden im Vortragsverzeichnis mit römischen Zif-
fern gekennzeichnet. Die Referate finden sich im Anschluss an Referat 354-06.
Februar 2011:
Referate des Ende letzten Jahres erschienenen Bandes GA 75 wurden eingefügt.
Februar 2013:
Die Referate wurden mit den bis jetzt ins Internet gestellten Bänden der Gesamtausgabe
verbunden, kenntlich an der roten GA-Nummer der Titel. Damit kann jetzt jederzeit aus
dem Buch heraus auf den Volltext zugegriffen werden.
Februar 2017
Referate der in der Zwischenzeit erschienenen Bände 69b, 69c und 288 wurden aufge-
nommen.
Januar 2019: Referate der inzwischen erschienenen Bände 68c, 69e, 90 a und b, 91, 111,
117a wurden aufgenommen.
Januar 2020: integriert wurden Referate von 69d, 80a, 289 und 336. Für die Referate von
GA 87 wird auf die der entsprechenden Ausgabe des Verlages Rudolf Steiner Ausgaben
(Ref. II-01 ff.) verwiesen.
April 2020: integriert wurden Referate von 80b. Ferner wurden die Referate, soweit mög-
lich, mit dem Online-Archiv fvn-arch.net verbunden. Die Links sind kenntlich an den grü-
nen Markierungen.
März 2021: es wurden die Bände 68a, 80c, 250, 252 und 255b ausgewertet.
Die Vorträge im Vortragsverzeichnis wurden - soweit möglich - mit den Online-Archiven
verbunden (grün markiert).
Die Literaturverweise auf die Flensburger Hefte wurden mit den entsprechenden Zitaten
unterlegt. Ebenso wurden einige Zitate aus Literatur 38 eingefügt.
II. Referate
B. Öffentliche Vorträge
51 Über Philosophie, Geschichte und Literatur (Autoreferate und Referate von 34 Vorträ-
gen, Berlin 1901 bis 1905)
52 Spirituelle Seelenlehre und Weltbetrachtung (18 Vorträge, Berlin 1903/04)
Inhaltsverzeichnis
53 Ursprung und Ziel des Menschen (Berlin 1904/05)
54 Die Welträtsel und die Anthroposophie (22 Vorträge, Berlin 1905/06)
55 Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit und deren Bedeutung für das heu-
tige Leben (13 Vorträge, Berlin und Köln 1906/07)
56 Die Erkenntnis der Seele und des Geistes (15 Vorträge, Berlin und München
1907/08)
57 Wo und wie findet man den Geist? (18 Vorträge, Berlin und München 1908/09)
58 Metamorphosen des Seelenlebens. Pfade der Seelenerlebnisse. Band I (9 Vorträge,
Berlin und München 1909/10)
59 Metamorphosen des Seelenlebens. Pfade der Seelenerlebnisse. Band II (9 Vorträge,
Berlin und München 1910)
60 Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins (15 Vorträge,
Berlin 1910/11)
61 Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung (16 Vorträge, Berlin 1911/12).
62 Ergebnisse der Geistesforschung (14 Vorträge, Berlin 1912/13)
63 Geisteswissenschaft als Lebensgut (12 Vorträge, Berlin 1913/14)
64 Aus schicksaltragender Zeit (14 Vorträge, Berlin, Nürnberg, München 1914/15)
65 Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben (15 Vorträge, Berlin 1915)
66 Geist und Stoff, Leben und Tod (7 Vorträge, Berlin 1917)
67 Das Ewige in der Menschenseele. Unsterblichkeit und Freiheit (10 Vorträge, Berlin
1918)
68a Über das Wesen des Christentums (56 Vorträge, verschiedene Städte, 1903-1910)
68b Der Kreislauf des Menschen durch die Sinnes-, Seelen- und Geisteswelt (Vorträge
in versch. Städten, 1903-1910)
68c Goethe und die Gegenwart (30 Vorträge in versch. Städten, 1889-1912)
68d Das Wesen des Menschen im Lichte der Geisteswissenschaft (Vorträge in versch.
Städten, 1905-1910)
69a Wahrheiten und Irrtümer der Geistesforschung (10 Vorträge in versch. Städten 1911
bis 1913)
69b Erkenntnis und Unsterblichkeit (10 Vorträge in versch. Städten, 1910-1911)
69c Neues Christus-Erleben (12 Vorträge in versch. Städten, 1910-1914)
69d Tod und Unsterblichkeit im Lichte der Geisteswissenschaft (20 Vorträge, 1910-
1914)
69e Geisteswissenschaft und die geistigen Ziele unserer Zeit (16 Vorträge, 1910-1914)
70a Menschenseele, Schicksal und Tod (1914-1915, 22 Vortr. in versch. Städten)
70b Öffentl. Vorträge während des Weltkrieges 1915-1916 (16 Vortr. in versch. Städten)
71a Öffentl. Vorträge während des Weltkrieges 1916-1917 (17 Vortr. in versch. Städten)
71b Öffentl. Vorträge während des Weltkrieges 1918 (17 Vortr. in versch. Städten)
72 Freiheit - Unsterblichkeit - Soziales Leben. Vom Zusammenhang des Seelisch-Geisti-
gen mit dem Leiblichen des Menschen (10 Vorträge, Basel und Bern 1917/18)
73 Die Ergänzung heutiger Wissenschaften durch Anthroposophie (8 Vorträge, Zürich
1917/18)
73a Fachwissenschaften und Anthroposophie (8 Vorträge, 11 Fragenbeantwortungen,
ein Diskussionsbeitrag und ein Schlusswort, Dornach und Stuttgart 1920 und 1921)
74 Die Philosophie des Thomas von Aquino (3 Vorträge, Dornach 1920)
75 Das Verhältnis der Anthroposophie zur Naturwissenschft (5 Vorträge, verschiedene
Städte, 1920 – 1922)
76 Die befruchtende Wirkung der Anthroposophie auf die Fachwissenschaften (Vorträge
und Ansprachen im zweiten anthroposophischen Hochschulkurs in Dornach 1921)
77a Die Aufgabe der Anthroposophie gegenüber Wissenschaft und Leben (Darmstädter
Hochschulkurs, 1921)
77b Kunst und Anthroposophie. Der Goetheanum-Impuls (Dornach 1921)
78 Anthroposophie, ihre Erkenntniswurzeln und Lebensfrüchte (8 Vortr., Stuttgart 1921)
79 Die Wirklichkeit der höheren Welten (8 Vorträge, Kristiania (Oslo) 1921)
2
Inhaltsverzeichnis
80a Das Wesen der Anthroposophie (13 Vorträge, verschied. Städte, 1921-1922)
80b Das Innere der Natur und das Wesen der Menschenseele (13 Vorträge in versch.
Städten, 1920-1923)
80c Die anthroposophische Geisteswissenschaft und die großen Zivilisationsfragen der
Gegenwart (9 Vortr. in verschied. niederländ. Städten 1921/22)
81 Erneuerungs-Impulse für Kultur und Wissenschaft (7 Vorträge Berlin 1922 mit einem
Bericht, Dornach)
82 Die Bedeutung der Anthroposophie im Geistesleben der Gegenwart (6 Vorträge und
eine Fragenbeantwortung, Den Haag 1922)
83 Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit. Wege zu ihrer Verständigung durch
Anthroposophie (10 Vorträge, Wien 1922)
84 Was wollte das Goetheanum und was soll die Anthroposophie? (11 Vorträge, Basel,
Dornach, Prag, Wien und Paris, 1923/24)
85 Öffentliche Vorträge, Nachtrag I
250 Zur Geschichte der Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft 1902-1913
251 Vorträge und Ansprachen zur Theosophischen und Anthroposophischen Gesell-
schaft, Band II, 1912-1924
252 Zur Geschichte des Johannes-Bauvereins und des Goetheanum-Vereins 1911-1924
253 Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft (7 Vor-
träge, Dornach 1915)
254 Die okkulte Bewegung im neunzehnten Jahrhundert und ihre Beziehung zur Welt-
kultur. Bedeutsames aus dem äußeren Geistesleben um die Mitte des neunzehnten
Jahrhunderts (13 Vorträge, Dornach 1915)
255a
255b Die Anthroposophie und ihre Gegner (9 Vortr. in verschied. Städten, 1919-1921)
256
271 Kunst und Kunsterkenntnis. Grundlagen einer neuen Ästhetik (8 Vorträge, verschie-
dene Städte 1909-1921)
272 Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes Faust. Band I: Faust, der stre-
bende Mensch (14 Vorträge und ein öffentlicher Vortrag, Berlin, Dornach und Straßburg
1910/1911 und 1915/1916)
273 Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes Faust. Band II: Das Faust-Pro-
blem. Die romantische und die klassische Walpurgisnacht (12 Vorträge, Dornach und
Prag 1916-1919)
275 Kunst im Lichte der Mysterienweisheit (8 Vorträge, Dornach 1914/15)
276 Das Künstlerische in seiner Weltmission. Der Genius der Sprache. Die Welt des sich
offenbarenden strahlenden Scheines. Anthroposophie und Kunst. Anthroposophie und
Dichtung (8 Vorträge, Kristiania (Oslo) und Dornach 1923)
277 Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele. Eine Fortbildung der Goethe-
schen Metamorphosenanschauung im Bereich der menschlichen Bewegung (Anspra-
chen zu Eurythmie-Aufführungen 1918-1924)
277a Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie. Vorträge und Ansprachen Band I,
1911-1919
277b Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie. Vorträge und Ansprachen Band II,
1919-1922
277c Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie. Vorträge und Ansprachen Band III,
1922-1924
278 Eurythmie als sichtbarer Gesang. Ton-Eurythmie-Kurs (ein Aufsatz und 8 Vorträge,
Dornach 1924)
279 Eurythmie als sichtbare Sprache. Laut-Eurythmie-Kurs (15 Vorträge, Dornach 1924,
mit 2 vorangehenden Vorträgen, Dornach 1922 und Penmaenmawr 1923)
281 Die Kunst der Rezitation und Deklamation. Von R. Steiner und M. Steiner-v.Sievers
(3 Vorträge, Dornach 1920; 4 Vortragsveranstaltungen, verschiedene Städte 1921-
1923; Seminar 1928; 7 Ansprachen 1912-1915)
282 Sprachgestaltung und Dramatische Kunst. Dramatischer Kurs. Von R. Steiner und
M. Steiner-v.Sievers (19 Vorträge, eine Fragenbeantwortung und 5 vorbereitende
Stunden, Dornach 1921 und 1924)
283 Das Wesen des Musikalischen und das Tonerlebnis im Menschen (8 Vorträge, 3
Fragenbeantwortungen, verschiedene Städte 1906, 1920-1923)
284 Bilder okkulter Siegel und Säulen. Der Münchener Kongress Pfingsten 1907 und
seine Auswirkungen
286 Wege zu einem neuen Baustil. „Und der Bau wird Mensch" (8 Vorträge, Berlin und
Dornach 1911 und 1913/1914)
287 Der Dornacher Bau als Wahrzeichen geschichtlichen Werdens und künstlerischer
Umwandlungsimpulse (5 Vorträge und eine Besprechung, Dornach 1914)
288 Architektur, Plastik und Malerei des Ersten Goetheanum (9 Vorträge, versch. Städte,
1915-1920)
289 Der Baugedanke des Goetheanum (Lichtbildervorträge, 1920-1922)
291 Das Wesen der Farben (3 Vorträge, Dornach 1921 und 9 Vorträge, verschiedene
Städte 1914-1924)
291a Farbenerkenntnis
292 Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse (13 Lichtbildervorträge,
Dornach 1916/1917)
Inhaltsverzeichnis
F. Vorträge über Erziehung
J. Vorträge über das soziale Leben und die Dreigliederung des sozialen Organismus
333 Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. Die sozialen Forderungen der Gegenwart und
ihre praktische Verwirklichung (6 öffentliche Vorträge mit einem Schlusswort, Ulm, Ber-
lin und Stuttgart 1919)
334 Vom Einheitsstaat zum dreigliedrigen sozialen Organismus (11 öffentliche Vorträge,
verschiedene Städte 1920)
335 Die Krisis der Gegenwart und der Weg zu gesundem Denken (10 öffentliche Vor-
träge, Stuttgart 1920)
336 Die großen Fragen der Zeit und die anthroposophische Geist-Erkenntnis (18
Vorträge, verschied. Städte, 1919-1921)
337a Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis Band I (Frage- und Studien-
abende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus Stuttgart 1919/1920)
337b Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis Band II (Diskussionsabende
des Schweizer Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus, Seminar- und
Frageabende zur Dreigliederung Dornach 1920)
338 Wie wirkt man für den Impuls der Dreigliederung des sozialen Organismus? Zwei
Schulungskurse für Redner und aktive Vertreter des Dreigliederungsgedankens (12
Vorträge und eine Fragenbeantwortung, Stuttgart 1921)
339 Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die
öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz (6 Vorträge, Dornach
Inhaltsverzeichnis
1921)
340 Nationalökonomischer Kurs. Aufgaben einer neuen Wirtschaftswissenschaft. Band I
(14 Vorträge, Dornach 1922)
341 Nationalökonomisches Seminar. Aufgaben einer neuen Wirtschaftswissenschaft.
Band II (6 seminaristische Besprechungen, Dornach 1922)
347 Die Erkenntnis des Menschenwesens nach Leib, Seele und Geist. Über frühe Erd-
zustände (10 Vorträge, Dornach 1922)
348 Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sin-
neslehre (18 Vorträge, Dornach 1922/23)
349 Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums (13
Vorträge, Dornach 1923)
350 Rhythmen im Kosmos und im Menschenwesen. Wie kommt man zum Schauen der
geistigen Welt? (16 Vorträge, Dornach 1923)
351 Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen
(15 Vorträge, Dornach 1923)
352 Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung (10 Vorträge, Dornach
1924)
353 Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker (17 Vor-
träge, Dornach 1924)
354 Die Schöpfung der Welt und des Menschen. Erdenleben und Sternenwirken (14
Vorträge, Dornach 1924)
III. Literatur
IV. Stichwortverzeichnis
1888 1889 1891 1892 1893 1894 1897 1899 1900 1901 1902 1903 1904
1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917
1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924
Inhaltsverzeichnis
Veröffentlichungen des Archiati-Verlages (Verlag Rudolf Steiner Ausgaben)
I Das Johannes-Evangelium und die drei anderen Evangelien (10 Vorträge, Stockholm
1910, Nachschrift von Marie Steiner)
II Das Christentum und die Mysterien des Altertums (24 Vorträge, Berlin 1901/1902)
III Geisteswissenschaft im Umriss (Notizen von 14 Vorträgen und 3 esoterischen Stunden,
Hannover 1907)
IV Wahrheit und Irrtum (3 Vorträge Köln und Leipzig 1913 und Vortragsnotiz mit Fragen-
beantwortung Bern 1912)
V Die alten Ägypter kehren wieder (12 Vorträge Leipzig 1912 mit zwei Fragenbeantwor-
tungen)
II. Heilpflanzen
III. Minerale
IV. Malerei
Italien
Deutschland
Niederlande
V. Plastiken
Bitte beachten:
Die Referate zu GA 23 Die Kernpunkte …. befinden sich vor 328-01 bzw. nach 327-12,
die Referate von GA 27 Grundlegendes … befinden sich vor 312-01 bzw. nach 311-01
- übernehmen Gedankenkräfte der Exusiai - Sphäre der A. u.Leben nach d.Tod 207-07,
222-03 207-10
- Wirken in europ.Geschichte 222-05 - und Bewusstsein d.Menschen nach dem
- Geist d. Persönlichkeit u. Astralleib 266-34 Tod 208-03
- u. Geister d. Schwere 266-36 - und Gedächtnis 219-06
Archai abnorme 13-03, 121-02, 121-04, - abnorme und normale A. in der europ.
121-07 Geschichte 222-05
Archai ahrimanische 98-24, 174-06 - Michael, Führer d.A. 237-07
Archangeloi, Erzengel, Söhne des Feuers - Sonnen-u. Planetenintelligenz 237-09
(s. auch Hierarchien) - Opposition der A. gegen Michael 237-10
- Wirken auf dem Saturn 11-12, 13-02 - Erzengel u. Ätherleib 266-34
- Wirken auf der Sonne 11-13, 13-03 - Meditationerleben 266-58
- Wirken auf dem Mond 11-14, 13-04 - u. Eurythmie 277-04
- Wirkung auf Astralleib, 2. Elementarreich - abnorme 121-02, 121-07, 222-05
11-15 Archäopterix 300-01
- Führer in 6. nachatlant. Epoche 15-03 Archäus 312-01
- u.menschl. Gestalt, Ätherleib 26-16 Arche Noah
- u. Devachan 88-05 - u.Salomonischer Tempel 93-19
- Klasse der Dhyan-Chohans 92-01 - Maßverhältnisse d.phys.Leibes 101-14
- = Mahadevas 94-11 - u.Fahrzeuge d.Atlantis 101-15
- und 5.Grad d.alten Einweihung 94-20 - Symbol der Menschenform d.6.Wurzel-
- Wahrnehmungsbereich 98-23 rasse 101-23
- Volksgeister 102-07 - ausgesandte Taube 266-38
- Menschheitsstufe 104-07 Archimedisches Prinzip
- verkörpern s. im Luftelement 105-04 - u. Ätherisches 234-01
- und Sonnenzustand 110-02, 110-03 - Gehirn und Ich 243-11
- und Planetensphären 110-05, 264-06 - Bau eines Staudammes 316-04
- Wesensglieder 110-06 - Gehirn-Gehirnwasser 320-02
- Schöpfung d.menschl. Ätherleibes 112-03 Architektur, Baukunst
- Sinne 115-02 - Stilentwicklung 77-03
- normale und abnorme A. 121-02 - in früheren Kulturen 98-27
- Innenleben der Volksgeister 121-03 - Wirkung auf Seele und Leib 101-15
- und nachatlantische Kulturen 121-10 - Verbindung übersinnl.Wesen mit Bau-
- in der Genesis 122-04 werken 102-14
- Wirken in der urpersischen Epoche 126-10 - und Ahriman 147-04
- und Verstandes- / Empfindungsseele 127- - und Ur-Offenbarung 167-01
02 - Heilwirkung früherer Bauwerke 236-09
- Inspiratoren d.urpersischen Epoche 129-05 - und Exusiai 271-01
- und 5.Kulturepoche 130-26 - und übersinnl. Erkenntnis 271-03
- und Licht 132-02 - u. vorgeburtl.Leben 271-04
- Selbstwahrnehmung 136-03 - u. Wesensglieder 275-01
- und Undinen 136-04 - u. Saturnzustand 275-03
- luzifer. A. 136-08 - u. musikal.Stimmung 275-07
- = Amshaspands, Äthergehirn 145-09 - A.formen u. Totenkultus 276-02
- unterste Hierarchie der Monde 136-10 - alte und neue A. 286-01
- stehen am Anfang von Volksentwicklungen - A.formen u. seel. Entwickl. 286-03
156-01 - griechische 286-04
- Volksgeister und Schlaf 156-05 - mittelalterliche 292-03
- luzifer.A. und Nationalismus 159-09 Archontes 95-14
- und Nationalismus 172-05 Ardschasb 123-01
- Wirkung auf den Menschen durch Atmung Ärger 9-18, 10-07
174-04 Ariadnefaden 119-02
- u. menschl.Bewusstsein nach d. Tod 174- Argonautenzug 92-08, 106-16
06 Arianismus
- Führer in der 4.Kulturepoche 177-12 - Konzil v. Nicäa 51-03
- Stern des Menschen nach d.Tod 181-04 - bei den Germanen 185-12
- Interesse am Menschen 193-03 - u. äther.Astronomie 204-05
- und menschl.Intelligenz 196-05 Arier, arische „Wurzelrasse“ (theosoph.) s.
- und Inspiration 207-06 nachatlantische Zeit 11-02
Aristarch - Astragalus
Äther, -kräfte, -arten (s. auch die einzelnen), - Pfirsichblüt 10-11, 53-01, 202-09
-welt - polarisches Zeitalter 11-07
- innerer u. äußerer 66-03 - auf der Sonne 11-13, 13-03
- Ätherwelt-Schilderung in GA 13 77-06 - Meditation zur wahren Vorstellung d. Ä. 16-
- Wahrnehmung des Welten-Ä. 84-03 01
- u. Naturgesetze 84-04 - u. Ätherleib bei den alten Philosophen 25-
- Ä.welt u.3.Hierarchie 84-05 01
- das Leben d.Ätherarten 93-49 - u. Gedankenerleben in griech. Epoche 26-
- und Sinne 93-55 03
- Taten der Eingeweihten 93-59 - u.Astralleib, Kräfte von Fixsternen, Plane-
- Ätherwelt 101-19 ten, Rolle der Sonne 26-14
- Sündenfall 114-19 - u.Sternenkonstellationen 26-16
- und Evolution 122-03 - U.kräfte Ätherleib, Mittelpunktskräfte d.
- und Planetensphären 136-09 Erde phys. Leib 26-20
- Verwandlung in Elementarwesen 155-08 - u. Religion 54-03
- im Ätherleib 175-21, 313-02 - u. Geisteskrankheiten 55-04
- Vermittlung zw. geist. u. phys.Welt 180-09 - Essenz nach d.Tod 55-05
- Ätherwelt u. Präzession 201-06 - u. Muttermilch 55-06
- saugende Kraft 201-12, 206-07 - Folgen eines beweglichen Ä. 57-08
- Ätherarten 202-15 - u. Verstandesseele 58-09
- Äther- und astral. Strömung 201-16 - u. Irrtum 59-07, 120-04
- Elementarwesen d.Ä. 211-13 - u. Kunst 63-01
- Planeten u. Ä. im Menschen 213-03 - innerer u. äußerer Äther 66-03
- Weltenäther 218-05 - Erkenntnis d.Ä. 67-02
- Dimension d.Ä. 227-08, 291-09 - u.plast.Kunst 82-01
- Äthergürtel d.Erde 230-09 - Wahrnehmung u. Erinnerung 84-01
- und Kohlenstoffveratmung 230-27 - u. Ernährung 84-02
- = Prinzip der Leichte 234-01 - u. Imagination 84-03
- Wahrnehmung d.Ä. 236-17 - Wahrnehmung d.Ä. 84-05, 129-03, 145-12
- die 5 Ä.arten im Ätherleib 266-12 - zweigliedrig 93-65, 158-05
- Ahriman-Luzifer 272-12 - Fasten 94-05
- mathemat.Behandlung 321-13 - Embryonalentwicklung 94-12
Äthergehirn - 2.Elementarreich 94-19
- bei Hypnose 94-10 - Bewusstsein d.Ä. 94-28
- Beweglichkeit 141-08, 156-03 - Kausalkörper 95-01
- Tätigkeit d.Amshaspands 145-09 - Inkarnationsvorgang 95-02
- und Seelenstimmungen 151-02 - Freiwerden d.Ä. 95-03, 303-02
- und Erkenntnis 265-07 - und Temperamente 95-04, 145-08
- und Konstellation 265-13 - und Zellstruktur 95-07 - Erziehung 96-02
Ätherhände 124-05, 265-07 - Träger d.Gewissens 96-12
Ätherherz - und Musik von R.Wagner 97-15
- Verbind. mit 12blättr.Lotusblume 93-51 - Geschlechter 99-01, 116-09
- liegt auf d.recht. Körperseite 109-17 - Prickeln eingeschlafener Glieder 99-04
- reguliert Denken 127-01 - Kausalkörper 99-05
- u.Ätherisation d.Blutes 129-10 - und Idiotie 99-09
- u. okkulte Entwickl. 161-11 - u.Astralleib der vor.Inkarnation 99-13
- Lockerung Herz-Ä. 190-06 - Strömungen im Ä. 100-09, 264-06
- Bildung während d.Lebens 212-01 - und Einweihung 100-11
Ätherisation - und Jupiterwesen 102-03
- äther. Strömungen im Menschen, Epi- und - Opfer der Exusiai 102-04
Hypophyse 128-06 - Erscheinung nach d.Tod 103-14
- Beginn d.Ä. 129-10 - und zweiter Tod 104-20
- u. Mysterium v. Golgatha 130-08 - in der Atlantis 106-02
Ätherische Öle 27-14, 312-17 - Isis-Osiris-Wirkung 106-07
Ätherkopf 190-06 - Sündenfall 106-19, 114-19, 175-21
Ätherleib, (Bildekräfteleib, elementari- - Prinzip des Ä. 107-02
scher Leib) (s. auch Wesensglieder) - in der lemur. u. atlant.Zeit 107-06
- u. physischer Leib 9-05 - Vorstellungen u. Gedächtnis 107-07
- entwickelter Ä. u. inneres Wort 10-11 - Form 109-17
Ätherleib
- Begegnung mit Lebensgeist (C.) 175-05, - künftige Mission der Juden 353-08
175-06 Christus-Opfer
- Auferstehung 175-18 - auf der alten Sonne 129-11
- und Ätherleib nach d.Tod 175-25 - und das Devachan des Christus 148-03
- Trinitätserfahrung in früh.Kulturen 176-03 - Vorstufen von Golgatha 148-09, 149-04,
- Beziehung d.Menschen zu C. 176-06, 181- 152-08
21 - und Adoniskult 149-06
- und Weisheiten d. Bewusstseinsseele 184- - zweite Kreuzigung durch Materialismus
18 152-02
- Differenzierung d.C.impulses in Europa - fortwährende Kreuzigung 172-08
185-10, 185-11 - zweite Kreuzigung 265-14
- und Elohim seit Ende 19.Jahrh. 186-01 - u. Jahr 1933 346-20
- Verständnis für C. 194-06 Chronos (griech. Gott) s. Kronos
- Imaginationsbewusstsein 194-07 Chrysolith 96-10, 98-23
- Denken 201-21 Chthon 113-04
- Verständnis d.Gnosis 204-09 Chylus 98-14
- phys.Leib und Intellekt 210-05 Die chymische Hochzeit des Christian
- Wärme 210-06 Rosenkreutz anno 1459 35-02, 98-04,
- und Schlaf 211-02 232-09
- Glaube an C. u.Leben nach d.Tod 211-04 Cichorium intybus Wegwarte
- und Tod 211-07 - dreifache therap.Wirksamkeit 312-11
- dreifach.Sonnenaspekt 211-10 - Wurzelbildung u. Galleprozess 319-02
- Belehrung d.Jünger nach Auferstehung - Blütenfarbe und Saturn 327-02
211-11 - bei Leberleiden 351-02
- Himmelfahrt u.Pfingsten 214-03 Cimabue
- künftiger Zusammenhang mit Ätherl. 214- - Übergang C. - Giotto 262-06
05 - Goldgrund-Malerei 101-03, 291-03
- Führer im Schlaf 214-09 - Stellung in der ital.Malerei 292-01
- Golgatha u.Himmelfahrt 224-04 Clairvaux Bernhard von 181-19
- in hybern.Mysterien 232-08 Clemens von Alexandrien 165-03
- u. Raum 236-17 Cluny 51-10
- Herabstieg zum Myst.v.Golgatha 240-07 Cochlearia officinalis s. Löffelkraut
- und östlicher Okkultismus 262-03 Cohen Hermann 18-01
- Soter 266-29 Colchicum autumnale (Herbstzeitlose) 243-
- u.Karma 266-55 09, 314-09
- als Vermittler zwischen unteren u. oberen Collins Mabel 34-03, 101-11, 266-01
Göttern 318-10 Columban 109-13, 178-04
Christus, Erscheinung im Ätherischen Comenius Amos
- und Wachstumskraft d.Pflanzen 98-12 - Pansophie, Erziehung 167-03
- Anthroposophie als Vorbereiter 116-05 - vorige Inkarnation als Ratgeber Harun-al-
- Bedeutung f.geist.Welt und die Toten 116- Raschids 236-01, 238-03, 316-12
08 - Rosenkreuzer 284-01
- und folgende Ereignisse 118-01 Comte Auguste 325-01
- Ankündigung in d.Evangelien 123-13 Conceptio immaculata 103-13, 123-06
- und weitere Erscheinungen 130-01 Conchae s. Austern
- und Ätherleib d.Chr.Rosenkreutz 130-06 Copyright 189-10, 329-01
- Ätherisation d.Blutes 130-08 Corneille P. 300-06
- konkrete Schilderung 130-09 Credo
- auf d. Astralplan 130-13 - Pontius Pilatus 92-10
- Ausgleich luzifer.Einflusses 145-18 - Trinitätsbegriff 165-06
- zweite Kreuzigung 152-02 - neue Formulierung f. d. Christengemein-
- und Leben nach d.Tod 153-08 schaft 343-18
- und Russland 158-01 Crookes William
- bereitet s.seit 1909 vor 175-02 - experiment.Spiritismus 52-04
- künftige Wirkung 175-20 - hypothet.Sinne für Elektrizität u. Magnetis-
- und okkulte Brüdersch. 178-11 mus 150-04
- u.Arbeit d.Angeloi am Astralleib 182-04 - Kathodenstrahlen, Überwindung der alten
- und das Böse 185-07 Physik 320-09
- zweites Golgatha 265-14 - vierte Dimension 321-03
Cusanus - Denken
05 Zahl 12
- Mysterienstätte im Burgenland 233-03 - Zahl d.Raumes, 12 Apostel 113-13
- Tierkreis 113-14
- Essäereinweihung, Lukas-Evangelium 123-
08
- 12 Sinne und Ich 170-08
Yang 325-04 Zahl 21 89-10
Yggdrasil 99-18, 101-01 Zahl 40 110-23
Yin 325-04 Zahl 343
Ymir 101-01, 110-11 - Zahl der Logoi exoterisch 94-06
Yoga (Joga) - Formzustände 104-18
- u. Atmungsprozess 25-03 Zahl 666 s. Zahl des Tieres
- Y.-weg u. Erkennntis d. Astralwelt 77-08 Zahl 777 94-06
- Atmung und Denken 83-01 Zahl 1000 110-23
- Atemregulierung u.okkult.Entwickl. 94-25 Zahl 1065 89-10, 93-59, 266-31
- die 7 Stufen d.J.-Einweihung 94-30 Zahl des Tieres (s. auch Jahr 666, Jahr
- über die Gefahr v.Atemübungen 119-10 1998)
- und indomalaiische Rasse 121-09 - nach der Kabbala 96-25, 104-19, 104-22
- Y.-Philosophie 142-01 - 6 Runden, 6 Rassen, 6 Kulturepochen voll-
- Volksgeist u.Neigung zu J. 174-13 endet 104-18
- göttlich beseelte Luft 194-10 - Jahr 666 184-16
- Bewusstmachen d.Atmungsprozesses 202- - und Sonnendämonium 346-09
14 Zahlensystem
- Atmung u.Sinneswahrnehmung 211-03, - babylonisches 126-08
318-06 - Konstitution d.Äther- und Astralleibes 204-
- AUM 211-06 12
- Änderung d.Atmungsrhythmus und Y. 313- - u. Jahrtausendwenden 284-02
10 Zähne
- Y.technik und abendländ. Einweihung 322- - und Ahriman 150-01
08 - erste und zweite Z. 201-04, 201-11
- Verbindung von Bild und Realität im Atem - Weisheitszähne 301-03
323-05, 323-06, 324-04, 324-05, 326-08 - Status d.Z. zur Diagnose 312-05
- Magnesium und Fluor 312-14
- Karies 312-18, 312-19
- Z.bildung im ersten Lebensjahrsiebt 312-22
- Eurythmie 315-02
Zachariel 159-09, 237-09 Zahnwechsel
Zahl - Gäakräfte bis zum Z. 170-04
- Symbolik der Zahlen 101-17 - kosmischer Einfluss 201-04
- Wesensglieder Entwicklungsverhältnis 101- - ahriman.Kräfte 210-01
27 - Konfiguration des Ätherleibes 212-01
- Geheimnis der Zahl, Okkultist-Mystiker - Tod vor Z. 254-05
125-01 - plastische Kräfte 314-07
- Zählen u. Zahlenverständnis 311-01 - Heileurythmie 315-02
- reelle und imaginäre Z. 323-18 - Körper bis zum Z. 317-01
Zahlen imaginäre 321-13, 323-18 - Vererbung 318-03
Zahl 0 110-23 - Fähigkeit zum Mathematisieren 322-03
Zahl 2 101-17 Zahnschmerz 316-02
Zahl 3 101-17 Zappeln, Zappeligkeit 315-01, 317-05
Zahl 4 101-17, 110-23 Zarathustra
Zahl 5 101-17, 113-14 - urpersische Epoche, Lehre 13-10
Zahl 6 104-18, - Jesusknabe d. Matthäus-Evangeliums 15-
Zahl 7 03
- Zahl d.Vollendung 101-17 - vor 8000 Jahren 60-02
- Zahl d.Zeit 113-13 - 7 Zarathustra 92-03
- und Zahl 12 113-14 - u.Hermes und Moses 109-03
- u.Einweih.d.Essäer 123-08 - u.Rishis 109-14
- Lebensprozesse u.12 Sinne 170-08 - -Nazarathos-Jesus 109-15
Zahl 10 284-02 - Meister d.Rosenkreuzer 109-16
Zarathustra - Zinsen
1861-1879 Geboren am 25.2.1861 als erstes Kind der Eheleute Franziska (1834-1918)
und Johann Steiner (1829-1910) in Kraljevec (damals Ungarn, heute Kroatien). Durch
den Beruf des Vaters (Telegraphist, später Stationsvorsteher der österreichischen Süd-
bahn) mehrere Wohnungswechsel: 1862 Mödling, 1864 Pottschach, 1869 Neudörfl
(Burgenland).
1864 Geburt der Schwester Leopoldine (gest. 1927), 1866 des Bruders Gustav (gest.
1942).
Das Kind wird sich allmählich bewusst, dass es – anders als die Menschen seiner Um-
gebung – ein hellseherisches Bewusstsein hat. Von ihm selbst später angeführtes Bei-
spiel: Erscheinung der Seele einer kurz zuvor durch Selbstmord verstorbenen Tante
und ihre Bitte, alles ihm Mögliche für sie zu tun (wahrscheinlich 1868).
Ab 1872 Besuch der Landesoberrealschule in Wiener-Neustadt. Dort 1879 Abitur mit
Auszeichnung.
1879-1883 Studium an der TH Wien mit den Fächern Mathematik, Physik, Botanik, Zoolo-
gie, Chemie; daneben Literatur (bei Karl Julius Schröer), Geschichte und Philosophie
(bei Robert Zimmermann [1824-1898] und Franz von Brentano [1838-1917]).
1881: Begegnung mit dem tief naturverbundenen Kräutersammler Felix Koguzki (1833-
1909), dem Vorbild des Felix Balde in Steiners Mysteriendramen, und darauf mit einem
äußerlich ebenfalls unscheinbaren, unbekannten „Meister“, der ihn in Anknüpfung an
die Werke Fichtes in einer relativ kurzen Zeit okkult schult (s. 262-01).
1882: Er schickt einen Aufsatz Einzig mögliche Kritik der atomistischen Begriffe, die von
ihm später als der Grundnerv seiner Forschungen bezeichnet wird, an Friedrich Theo-
dor Vischer (1807-1887, Professor der Ästhetik in Tübingen), in dessen Nachlass er
erst 1938 wieder entdeckt wird (jetzt in GA 46, S. 64 – 82, 1. Aufl., 2020).
Auf Empfehlung des Literaturhistorikers und Goetheforschers Karl Julius Schröer (1825-
1900) erhält Steiner eine Berufung als Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schrif-
ten Goethes im Rahmen von Kürschners «Deutsche National-Litteratur».
1884-1890 Hauslehrer der vier Söhne der Familie Ladislas und Pauline Specht in Wien; er
sammelt dabei (heil)pädagogische Erfahrungen, die für ihn später wertvoll sind.
Rudolf Steiner Lebensabriss
1884 erscheint der erste von ihm bearbeitete Band der naturwissenschaftlichen Schrif-
ten Goethes, die weiteren Bände erscheinen 1887-1897.
Briefwechsel mit dem Philosophen Eduard von Hartmann (1842-1906). Neben der Be-
arbeitung von Goethes Schriften verfasst Steiner zahlreiche Artikel für verschiedene
Lexika (z. B. Pierers Konversations-Lexikon) im Auftrag von Prof. Joseph Kürschner
(1853-1902).
1886: Als Resultat seiner intensiven Beschäftigung mit den in seinen Augen bahnbre-
chenden naturwissenschaftlichen Anschauungen Goethes erscheint das Buch Grundli-
nien einer Erkenntnistheorie der Goethe´schen Weltanschauung mit besonderer Rück-
sicht auf Schiller (GA 2).
Er schreibt eine Abhandlung Die Natur und unsere Ideale, ein «Sendschreiben» an die
Dichterin Marie Eugenie delle Grazie (1864-1931), in deren Wiener Kreis Steiner ver-
kehrte.
Begegnung mit dem Dichter Fercher von Steinwand (Johann Kleinfercher, 1828-1902).
Steiner gewinnt für sich Klarheit über die Anschauungen der wiederholten Erdenleben
des Menschen.
1888: Vor dem Wiener Goethe-Verein erster überlieferter Vortrag Goethe als Vater ei-
ner neuen Ästhetik (in GA 30 bzw. 271). Redakteur bei der Wiener Zeitung «Deutsche
Wochenschrift». Zahlreiche Artikel und Kommentare zu politischen Ereignissen in Ös-
terreich-Ungarn. Bekanntschaft u. a. mit dem führenden sozialistischen Politiker Öster-
reichs Viktor Adler (1852-1918).
1889: Deutschland-Reise. Besuch im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und bei
Herman Grimm und Eduard von Hartmann in Berlin, Rückreise über Stuttgart (Treffen
mit Prof. Kürschner) und München.
1889/1890: Verkehr im Kreis der Theosophin und Frauenrechtlerin Marie Lang (1858-
1934). Freundschaft mit der Dichterin und Frauenrechtlerin Rosa Mayreder (1858-
1938). Begegnung mit dem Theosophen, „Kenner des alten Wissens“ und späteren
Sekretär und Biographen Anton Bruckners Friedrich Eckstein (1861-1939) und dem
Komponisten Hugo Wolf (1860-1903). Zu dieser Zeit kann sich Steiner nicht für die
Theosophie erwärmen, wie sie z. B. von Franz Hartmann (1838-1912) – einem Schüler
der Blavatsky – geboten wurde.
1890-1897 Er wird freier Mitarbeiter am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, und mit
der Herausgabe der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in der Sophien-Aus-
gabe betraut.
In diesem Zeitabschnitt Begegnungen mit Herman Grimm (1828-1901), dem Historiker
Heinrich von Treitschke (1834-1896), dem Physiker Hermann Helmholtz (1821-1894)
und mit dem Verfechter der Darwin´schen Evolutionstheorie in Deutschland Ernst Hae-
ckel (1834-1919), mit dessen Ideen sich Steiner intensiv auseinander setzt. Freund-
schaft mit der Dichterin Gabriele Reuter (1859-1941), dem Stirner-Biographen und Ver-
treter eines individualistischen Anarchismus John Henry Mackay (1864-1933), dem
Nietzsche-Herausgeber Fritz Koegel (1860-1904) und mit dem Dichter Otto Erich Hart-
leben (1864-1905), den er später ebenso wie Mackay in Berlin wieder trifft.
Herausgabe sämtlicher Werke Schopenhauers in zwölf und der Werke Jean Pauls in
acht Bänden im Rahmen der «Cotta´schen Bibliothek der Weltliteratur». Einleitung und
Herausgabe der Werke Wielands und Uhlands in der Reihe «Berliner Klassiker Ausga-
ben».
1891-1892: Promotion zum Dr. phil. an der Universität Rostock unter Prof. Heinrich von
Stein (1833-1896) mit der Dissertation «Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit be-
sonderer Rücksicht auf Fichtes Wissenschaftslehre. Prolegomena zur Verständigung
des philosophierenden Bewußtseins mit sich selbst». Sie erscheint 1892 unter dem Titel
Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer Philosophie der Freiheit (Eduard von Hart-
mann gewidmet), GA 3.
1894: er veröffentlicht Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Welt-
anschauung (GA 4).
Rudolf Steiner Lebensabriss
1894-1896: Bekanntschaft mit Elisabeth Förster-Nietzsche (1846-1935) Er publiziert
1895 die Schrift Friedrich Nietzsche und seine Gegner (GA 5). 1896 Arbeitsaufenthalt
im Nietzsche-Archiv in Naumburg zur Ordnung von Nietzsches Bibliothek. Dort Besuch
am Krankenbett des umnachteten Friedrich Nietzsche (1844-1900).x) Nach Umzug des
Nietzsche-Archivs nach Weimar sucht Förster-Nietzsche ihn neben Fritz Kögel als Mit-
herausgeber der Werke ihres Bruders zu gewinnen, was Steiner letztlich wegen ihres
intriganten Verhaltens ablehnt. x)
S. GA 46 Fragment 35 (S. 254).
1897: Eine zusammenfassende Darstellung seiner Goethe-Forschung gibt er in seinem
Werk Goethes Weltanschauung (GA 6).
Zum Ende der Weimarer Zeit erlebt Steiner einen Seelenumschwung, durch den er erst
voll in die sinnlich-physische Welt eintauchen und damit nun souverän in beiden Welten
leben kann.
1897-1900 Berlin: Zusammen mit O. E. Hartleben Herausgeber und Redakteur der Zeit-
schriften «Magazin für Litteratur» und «Dramaturgische Blätter», des Organs des Deut-
schen Bühnenvereins. Zahlreiche Artikel zu literarischen und philosophischen Fragen,
ferner Theaterkritiken und Buchbesprechungen. Regiearbeiten mit Hartleben in der
«Dramatischen Gesellschaft».
Wiederbegegnung mit Mackay und Auseinandersetzung mit dessen individualistischem
Anarchismus. Steiner formuliert seinen eigenen ethischen Individualismus.
1898-1905: Vorträge in der «Freien Literarischen Gesellschaft», im «Giordano Bruno-
Bund», bei Gewerkschaftsveranstaltungen und im Literatenkreis «Die Kommenden»,
den er nach dem Tode seines Dichterfreundes Ludwig Jakobowski (1868-1900) leitet.
Begegnungen u. a. mit Else Lasker-Schüler (1869-1945), Stefan Zweig (1881-1942),
Käthe Kollwitz (1867-1945), Erich Mühsam (1878-1934), Frank Wedekind (1864-1918).
1899: Veröffentlichung zahlreicher Aufsätze u. a. Goethes Märchen von der grünen
Schlange und der schönen Lilie, Der Egoismus in der Philosophie und Haeckel und sei-
ner Gegner.
Im selben Jahr Eheschließung mit Anna Eunike (1853-1911), in deren Haushalt er auch
schon während seiner Zeit in Weimar gelebt hatte.
1899-1904/1905: Lehrer (Geschichte, Redeübungen, Literatur, Naturwissenschaft) an der
von Wilhelm Liebknecht begründeten Berliner Arbeiter-Bildungsschule. 1900 Festrede
zum 500-jährigen Gutenberg-Jubiläum vor einem begeisterten Publikum von 7000 (!)
Setzern und Druckern. Begegnung mit Kurt Eisner (1867-1919 ermordet) und Rosa Lu-
xemburg (1870-1919 ermordet). 1902-1904 außerdem Lehrtätigkeit an der von Bruno
Wille (1860-1928) und Wilhelm Bölsche (1861-1939) gegründeten Freien Hochschule
(Vorträge veröffentlicht in GA 51). Diese waren auch die Gründer des «Giordano Bruno-
Bundes» (s. oben).
1900/1901 Das Werk Welt- und Lebensanschauungen im neunzehnten Jahrhundert er-
scheint in zwei Bänden, wieder aufgelegt und erweitert 1914 unter dem Titel Die Rätsel
der Philosophie in der Geschichte als Umriß dargestellt (GA 18).
Vorträge (über Nietzsche und Goethes Märchen) in der Theosophischen Bibliothek von
Cay Lorenz Graf und Sophie Gräfin Brockdorff (1844-1921 bzw. 1848-1906), darauf
Vorträge im Rahmen der theosophischen Loge (Zweig) (geleitet von den Brockdorffs),
wobei er sich vorbehält, nur über die Ergebnisse seiner eigenen Forschung und nicht
nach der theosophischen Lehre Blavatskys u. a. vorzutragen. Im Herbst erste Vortrags-
reihe «Die Mystik».
Erste Begegnung mit Marie von Sievers (1867-1948), der Übersetzerin mehrerer Werke
des elsässischen Schriftstellers Edouard Schuré (1841-1929); sie wird ab 1902 seine
engste Mitarbeiterin.
1901-1902 Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zu
modernen Anschauungen (GA 7).
Im Winter 1901/1902 zweiter Vortragszyklus in der Theosophischen Bibliothek, der un-
ter dem Titel Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums
Rudolf Steiner Lebensabriss
(GA 8) 1902 in Buchform veröffentlicht wird.
Juli 1902 Besuch eines theosophischen Kongresses in London. Begegnung mit füh-
renden englischen Theosophen, besonders Annie Besant (1847-1937), dem führenden
Mitglied und ab 1907 Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft (Adyar). Im Oktober
Gegenbesuch Besants in Berlin anlässlich der Gründung der Deutschen Sektion der
Theosophischen Gesellschaft. Steiner wird zu deren Generalsekretär ernannt.
1902-1913 In Zusammenarbeit mit Marie von Sivers Aufbau theosophischer Logen (Zwei-
ge) im In- und Ausland. Rege Vortragstätigkeit, öffentlich und vor Mitgliedern der Theo-
sophischen Gesellschaft. Dabei vertritt Steiner seine eigenen übersinnlichen For-
schungsergebnisse unter Betonung des Christus-Aspektes und gerät allmählich immer
mehr in Gegensatz zu der auf östlichen Traditionen fußenden Theosophie Blavatskys
und ihrer Nachfolger.
1903 Teilnahme an einem weiteren theosophischen Kongress in London. Begegnung mit
Henry Steel Olcott (1832-1907), dem damaligen Präsidenten und Mitbegründer der
Theosophischen Gesellschaft.
Herausgabe und Redaktion der Zeitschrift «Luzifer», später «Lucifer-Gnosis» genannt.
Darin erscheinen als Aufsatzfolgen Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
(ab 1904, als Buch 1909, GA 10), Aus der Akasha-Chronik (als Buch 1939, GA 11), Die
Stufen der höheren Erkenntnis (als Buch GA 12). «Lucifer-Gnosis» wird wegen Arbeits-
überlastung Steiners 1908 eingestellt.
Beginnend im Winter 1903 bis Winter 1918 hält Steiner große öffentliche Vortragsreihen
im Architektenhaus in Berlin (GA 52-67).
1904 Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung
(GA 9).
Anna Eunike-Steiner trennt sich von Steiner.
In Anlehnung an die von Blavatsky begründete und von Annie Besant fortgeführte Eso-
terische Schule in London, einem inneren Kreis für fortgeschrittene Theosophen, richtet
Steiner eine solche für Deutschland und Österreich ein, nachdem er zuvor in London
von Besant zum „Arch-Warden“ der Esoterischen Schule (E.S.) ernannt worden war.
Seiner Schule gibt er jedoch eine christlich-rosenkreuzerische Ausrichtung und führt sie
ab 1907 unabhängig von der östlich orientierten Schule Besants. 1905/1906 Erweite-
rung um eine symbolisch-kultische (maurerische) Abteilung, genannt «Mystica ae-
terna». Auch hier beachtet Steiner das Prinzip der esoterischen Kontinuität und knüpft
formell an das Hochgrad-System des Memphis-Misraim-Ritus an, ohne es inhaltlich zu
übernehmen. Das System war von dem Okkultisten und Mitbegründer der Theosophi-
schen Gesellschaft John Yarker (1833-1913) entwickelt worden. 1914 nach Ausbruch
des Ersten Weltkrieges wird die Schule eingestellt (siehe GA 264-266). Wie-
deraufnahme der esoterischen Schulung mit Gründung der Freien Hochschule für Geis-
teswissenschaft 1924 in Dornach. Von den vorgesehenen drei Klassen kann von Stei-
ner nur noch die erste eingerichtet werden.
1907 Mai: Ausrichtung des 4. Jahreskongresses der Föderation europäischer Sektionen
der Theosophischen Gesellschaft in München, dabei Ur-Aufführung von Schurés «Das
heilige Drama von Eleusis».
September: Bei einem Besuch bei dem elsässischen Schriftsteller und Theosophen
Edouard Schuré in Barr/Elsass Niederschrift der esoterisch wichtigen sog. Dokumente
von Barr (GA 262), die eine kurze autobiographische Notiz enthalten. Steiner macht da-
bei eine Andeutung über eine zweite, ähnlich dem Kräutersammler Koguzki unschein-
bare Persönlichkeit, die in seiner Wiener Zeit einen entscheidenden entwick-
lungsfördernden Einfluss auf ihn hatte.
1908 Eine Holland- und zwei Skandinavien-Reisen im Rahmen seiner sich ständig stei-
gernden Vortragstätigkeit.
1909 Erste Begegnung mit Christian Morgenstern (1871-1914) in Berlin, der sein Freund
und Schüler wird.
Rudolf Steiner Lebensabriss
1910 Als lange geplante Fortsetzung der Theosophie erscheint Die Geheimwissenschaft
im Umriß (GA 13).
1910-1913 Uraufführung von Steiners vier Mysteriendramen (GA 14) unter seiner Regie in
München.
1911 Steiner spricht auf dem 4. Internationalen Philosophen-Kongress in Bologna über
«Die psychologischen Grundlagen und die erkenntnistheoretische Stellung der Theo-
sophie».
Es erscheinen 1911 Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit (3 im
gleichen Jahr in Kopenhagen gehaltene und bearbeitete Vorträge, GA 15), 1912 Ein
Weg zur Selbsterkenntnis in acht Meditationen (GA 16) und Die Schwelle der geistigen
Welt (GA 17).
1912 Beginn der Entwicklung einer neuen Bewegungskunst: erster Eurythmie-Kurs in
Bottmingen bei Basel. Später weiter entwickelt zusammen mit Marie von Sivers zur
Bühnenkunst.
Entwurf eines Gebäudes (Johannes-Bau) für künstlerische Darbietungen und Veran-
staltungen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft in München-Schwabing. Die
Verwirklichung des Projektes scheitert am Widerstand der Behörden.
Bis Beginn des Ersten Weltkrieges: große Vortragsreihen in verschiedenen Städten des
In- und (europäischen) Auslandes über Themen wie Reinkarnation und Karma, die
Evangelien, über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt, Mysteriengeschichte usw.
1913 Trennung von der Theosophischen Gesellschaft und Gründung der Anthroposophi-
schen Gesellschaft, in der Steiner als Lehrer wirkt, ohne Mitglied zu sein.
1914-1923 Steiner lebt abwechselnd in Berlin und Dornach/Schweiz.
1913-1922 Leitung und Errichtung des von ihm entworfenen «Goetheanum» unter Mithilfe
vieler Mitarbeiter bzw. Künstler aus verschiedenen Ländern in Dornach/Schweiz. Es ist
ein in Holz ausgeführter Doppelkuppelbau. Nach Steiners Entwürfen entstehen im Um-
kreis des Goetheanum Wohn- und Zweckbauten in dem von ihm entwickelten Baustil.
1914 Eheschließung mit Marie von Sivers.
1917 Von Seelenrätseln (GA 21): Darin formuliert Steiner erstmals seine Forschungs-
ergebnisse über die funktionelle Dreigliederung des menschlichen Organismus.
Nach Gesprächen mit dem bayerischen Reichsrat Otto Graf Lerchenfeld über die politi-
sche Lage Mitteleuropas verfasst Steiner auf dessen Bitte zwei Memoranden, in denen
er Perspektiven für eine soziale Neugestaltung Mitteleuropas entwirft. Diese werden an
politisch einflussreiche Persönlichkeiten Deutschlands und Österreichs weitergeleitet.
1919-1924 Nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges gibt Steiner neben seiner bishe-
rigen Vortragstätigkeit Anregungen, Kurse, Vortragsreihen für viele Gebiete des prakti-
schen und künstlerischen Lebens (Eurythmie, Sprachgestaltung, Bühnenkunst, Archi-
tektur, Malerei, Pädagogik, Heilpädagogik, Medizin, Naturwissenschaften, Landwirt-
schaft, religiöses Leben [Begründung der Christengemeinschaft 1922] und Sozialleben).
Ferner veröffentlicht er regelmäßig Aufsätze in der 1921 gegründeten Zeitschrift «Das
Goetheanum».
1919 Eine in Zürich gehaltene Vortragsreihe Die soziale Frage wird als Buch unter dem
Titel Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart
und Zukunft (GA 23) veröffentlicht. Darin wird eine Entflechtung des Einheitsstaates in
ein freies Geistesleben, ein demokratisches Rechtsleben und eine assoziativ geglie-
derte Wirtschaft propagiert. In zahlreichen Vorträgen, auch vor großen Arbeiterver-
sammlungen, sowie Besprechungen mit Industriellen werden diese Ideen von Steiner
dargestellt, unterstützt von dem «Bund für Dreigliederung des sozialen Organismus»
und einer neu gegründeten Zeitschrift «Dreigliederung des sozialen Organismus».
Im Herbst desselben Jahres wird die erste Waldorf-Schule als einheitliche Volks- und
höhere Schule von Emil Molt (1876-1936, Abb.) in der von ihm geleiteten Waldorf-
Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart gegründet. Die Leitung übernimmt Steiner. An den
Lehrer-Konferenzen nimmt er teil, wenn er in Stuttgart ist.
Rudolf Steiner Lebensabriss
1922/1923: In der Silvesternacht wird das Goetheanum durch Brandstiftung vernichtet. Für
einen Neubau in Beton kann Steiner nur noch einen Entwurf für die Außengestaltung
modellieren.
1923/1924: Zu Weihnachten Neukonstituierung der Allgemeinen Anthroposophischen Ge-
sellschaft, deren Vorsitz erstmals Steiner selbst übernimmt. Ebenso Neugestaltung der
Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, die Steiner ebenfalls leitet. An Neujahr
1924 Giftanschlag auf Steiner von linker okkulter Seite (Lit. 14).
September 1924 physischer Zusammenbruch und Beginn des Krankenlagers. Während
seiner Krankheit Fortsetzung der Arbeit an seiner unvollendet bleibenden Auto-
biographie Mein Lebensgang (GA 28), deren Folgen wöchentlich von 1923 bis 1925 in
der Zeitschrift «Das Goetheanum» erscheinen. In Zusammenarbeit mit der Ärztin Ita
Wegman (1876-1943) entsteht das Buch Grundlegendes für eine Erweiterung der Heil-
kunst (GA 27). Außerdem wendet er sich in «Leitsätzen» (GA 26) und offenen Briefen
direkt an die Mitglieder, um sie zu einer Vertiefung ihrer spirituellen Arbeit anzuregen.
Am 30.3.1925 stirbt Rudolf Steiner in Dornach.
E. Schuré C. Morgenstern
Siehe auch 262-01, 262-05, den autobiographischen Vortrag vom 4.2.1913 (Berlin) in
Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Heft Nr. 83/84 (jetzt in GA 250, S. 622 – 657),
das autobiographische Fragment in GA 46, S. 867 – 873, sowie die Hinweise im Register.
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Referate
Verknüpfungen im Text sind blau, ins Internet (Weblinks) rot umrandet bzw.
in blauer oder roter Schrift!
Neu: Eine rot markierte GA-Nummer ist eine Verknüpfung zu diesem Band im Online-
Archiv fvn.archiv.net.
Grün markiert sind die Verknüpfungen zu den entsprechenden Textstellen im Online-
Archiv fvn-archiv.net. Siehe z. B. oben in der Kopfzeile und der Hinweis auf einen Vortrag.
Das Zeichen im Titel verweist auf eine parallele Ausgabe vom Verlag Rudolf Steiner
Ausgaben, siehe Liste.
Schriftliches Werk
A. Vorfragen
1. Ausgangspunkt ......................................................................................... 15
2. Die Wissenschaft Goethes nach der Methode Schillers .......................... 23
3. Die Aufgabe unserer Wissenschaft .......................................................... 25
B. Die Erfahrung
C. Das Denken
D. Die Wissenschaft
E. Das Natur-Erkennen
F. Die Geisteswissenschaften
G. Abschluss
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Kap.A, Seite 15ff. (9.Aufl. tb) 2-01
Steiner stellt fest, dass die Philosophie seiner Zeit (1886) Fragen stellt, deren Beantwor-
tung das wissenschaftliche Bedürfnis nicht befriedigt. Er nimmt Goethes Ansichten zum
Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Untersuchung, da dessen Weltansicht die denk-
bar vielseitigste ist. In der Natur Goethes liegt es, ein einheitliches, nicht einseitiges Den-
ken zu entfalten, wobei die Art der Betätigung durch das betreffende Objekt bestimmt wird.
Goethes umfassende Weltsicht schließt dadurch viele Denkrichtungen ein, so dass sich
auf ihn Vertreter oft völlig gegensätzlicher Anschauungen berufen. Steiner versucht im
folgenden, Goethes von ihm selbst nie ausdrücklich formulierte Erkenntnistheorie aus
dessen Weltansicht zu begründen. Dabei soll das wissenschaftliche Denken Goethes
nach jener Methode untersucht werden, die Schiller bei der Betrachtung von Goethes
Geist angewendet hat.
Jede Wissenschaft hat für ihr Gebiet die Aufgabe, den Zusammenhang der verschiede-
nen Erscheinungen zu suchen. Es muss aber die Aufgabe einer übergeordneten Wissen-
schaft sein, die Beziehungen zu finden zwischen der durch Wissenschaften gewonnenen
ideellen Welt und der realen Welt der ihr zugrunde liegenden Gegenstände. Es stellt sich
die Frage, was für eine Bedeutung die Spiegelung der Außenwelt im menschlichen Be-
wusstsein hat bzw. welche Beziehung besteht zwischen dem Denken über die Gegen-
stände und diesen Gegenständen selbst.
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den. Was bei der übrigen Erfahrung erst gesucht und hinzugefügt werden muss, ist im
Denken selbst unmittelbare Erfahrung geworden. Eine Wissenschaft, die sich nur auf die
reine Erfahrung stützen will, kann es deshalb nicht geben, da ihre Gegenstände schon
eine Form haben müssten, die dem wissenschaftlichen Streben genügt. Nur auf das Den-
ken kann das Prinzip der Erfahrung in seiner extremsten Bedeutung angewandt werden.
Dennoch kann dieses Prinzip zum Zweck der wissenschaftlichen Erklärung eines Gegen-
standes insoweit eingesetzt werden, indem auch Erfahrungen aus anderen Gebieten zur
Erklärung herangezogen werden.
In diesem Sinne versuchte Goethe bei seinen wissenschaftlichen Untersuchungen das
Erfahrungsprinzip ausschließlich zur Geltung zu bringen. Alle höheren Ansichten über die
Natur durften ihm nur als Erfahrung erscheinen. Die Mittel zu ihrer Erklärung mussten sich
in ihr selbst finden lassen. Das setzt aber voraus, dass an irgendeinem Punkt der Erfah-
rung das Grundelement aller Wissenschaftlichkeit, die ideelle Gesetzmäßigkeit, zu finden
ist.
Während alle anderen Erfahrungen fertig vor den Menschen treten, steht der Mensch
beim Denken innerhalb des Gedankeninhaltes und kann dessen eigenste Natur erkennen.
Er kann also als Ausgangspunkt für jede weitere Weltbetrachtung dienen. „Da wir nur im
Denken eine wirkliche Gesetzmäßigkeit, eine ideelle Bestimmtheit erfahren, so muss die
Gesetzmäßigkeit der übrigen Welt, die wir nicht an dieser selbst erfahren, auch schon im
Denken eingeschlossen liegen.“ Die Erfahrung steht zwischen der Erscheinung für die
Sinne und dem Denken, das Aufschluss gibt über sich selbst und über das Wesen jener
Erscheinung für die Sinne.
Mit diesem Gedankengang scheint doch wieder die Subjektivität eingeführt zu werden.
Dabei wird aber der Schauplatz der Gedanken verwechselt mit deren innerer Gesetzlich-
keit. Denn der menschliche Geist setzt die Gedanken nur nach Maßgabe ihres Inhaltes
zusammen. Sie sind nicht Resultate unserer geistigen Organisation, die wir in die Welt
hineinlegen (Kant, Schopenhauer, Fichte). Von den beiden Seiten der Gedankenwelt ist
also die objektive ihres Inhaltes wesentlich und nicht die subjektive ihres Auftretens.
Es wird als eine mögliche Vorstellung hingestellt, dass nicht wie häufig postuliert, es so
viele Gedankenwelten wie menschliche Individuen gebe, sondern nur ein einziger Gedan-
keninhalt existiere, zu dem sich jedes Individuum wie zu einem Gedankenzentrum der
Welt hinarbeite.
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welt, bringt aber nichts Neues hinzu. Die Fähigkeit, eine Norm zu setzen, setzt aber
doch voraus, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Dies muss demnach
der eigene Inhalt unseres Denkens sein.
Dagegen kann eingewandt werden, dass hier gemeinsame Eigenschaften wertend
gleichartig und wesentlich genannt werden. Dieser Einwand geht von einer falschen Vo-
raussetzung aus, denn zwei Dinge gleicher Gattung haben nichts Gemeinschaftliches,
wenn man in der Sinnenerfahrung stehen bleibt. So kommt man z. B. zum Begriff des
Dreieckes nicht durch bloße Betrachtung aller einzelnen Dreiecke, und ein einzelnes
Dreieck in seiner Besonderheit kann wiederum nicht aus dem Begriff des Dreiecks ab-
geleitet werden. D. h., der Inhalt des Begriffes ist nicht in seiner sinnenfälligen Erschei-
nung enthalten.
3. Eine weitere Anschauung könnte im Begriff den Vermittler sehen für das Erfassen nicht
sinnlich-wahrnehmbarer Wesenheiten hinter den Erscheinungen bzw. jenseits der Er-
fahrungen. Falls es diese gibt, so muss doch eine Verständigung über diese durch Be-
griffe erreicht werden.
Das Denken ist demnach kein leeres Gefäß, sondern für sich genommen inhaltsvoll. Sein
Inhalt deckt sich nicht mit dem einer anderen Erscheinungsform.
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ten noch eine besondere Kraft, die Lebenskraft, verantwortlich sei. Bei der Beobachtung
der Organismen wurde, gestützt auf die Philosophie Kants, die Idee der Zweckmäßigkeit
zugrunde gelegt. Dagegen opponierte Goethe, der einen Organismus nicht nach dem
Nutzen sondern in seiner Entwicklung betrachten wollte, wobei er sich philosophisch auf
Spinoza stützte, der die Zweckmäßigkeit nicht als Kriterium gelten ließ.
Die Wissenschaft hat dann später die Methoden, die in der unorganischen Natur berech-
tigt sind, auch auf die organische Natur angewandt, wobei übersehen wurde, dass die
unorganische Gesetzlichkeit nicht universell sondern nur ein Spezialfall aller möglichen
Gesetzmäßigkeit ist und das Organische seiner eigenen Natur gemäß untersucht werden
muss.
Auch der ab 1859 aufkommende Darwinismus mit seinem Prinzip der Anpassung und
des Kampfes ums Dasein bzw. Auslese kann nur die beeinflussenden Faktoren nennen,
ohne das Inhaltliche, das Spezifisch-Organische ableiten zu können. Im Gegensatz zur
anorganischen Welt braucht man für die Erklärung der Organismen einen inneren Faktor,
der sich nicht passiv zu den äußeren Einwirkungen verhält, sondern sich aktiv selbst unter
äußeren Einflüssen bestimmt. Dieses ist das allgemeine Bild des Organismus, das allen
seinen besonderen Formen zugrunde liegt. Es wird von Goethe Typus genannt. Für die
Tiere ist dieser Typus das Urtier, für die Pflanze die Urpflanze. Es ist die Idee des Tieres
bzw. der Pflanze. Dieser Typus ist etwas Flüssiges, aus dem sich alle besonderen Arten
und Gattungen ableiten lassen, er stellt den Zusammenhang her zwischen den mannigfal-
tigen organischen Formen. Die Annahme eines (inneren) Typus widerspricht auch nicht
der Darwinschen Abstammungslehre, die nur die äußeren Einflüsse untersucht, sie setzt
den Typus eigentlich voraus.
Der Typus spielt damit dieselbe Rolle im Organischen wie das Naturgesetz im Unorga-
nischen. Durch ihn ist ein einzelner Organismus als eine besondere Form der Urgestalt
anzusehen, bzw. kann aus dieser entwickelt werden. Die Organik kann dabei den Typus in
seiner allgemeinsten Form (Urpflanze) oder auch in verschiedenen ideellen Sonder-
gestalten zeigen. Wie die Physik ein System von Naturgesetzen ist, so soll die Organik
eine Folge von Entwicklungsformen des Typus sein, die den Inhalt einer rationellen Or-
ganik bilden. Ihre Methode ist dabei nicht eine beweisende wie in der anorganischen Wis-
senschaft sondern eine entwickelnde, die an den Geist in viel intensiverer Weise als in der
Anorganik appelliert, „zugleich mit dem Formellen produktiv an der Erzeugung des Inhaltli-
chen teilzunehmen.“ Eine solche Denkungsart wird Intuition genannt. Goethe bezeichnete
sie treffender als anschauende Urteilskraft.
Damit ist jeder Organismus eine besondere Ausgestaltung des Typus, er ist eine Indivi-
dualität, die sich aus einem Zentrum heraus selbst regelt und bestimmt. Er ist im Organi-
schen, was der ganze Kosmos in der unorganischen Natur ist.
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des Individuums losgelöst von seiner Umgebung zu untersuchen. Dabei ist der mensch-
liche Geist nicht eine Ausgestaltung einer Idee wie das besondere Wesen in der Organik
im Verhältnis zum Typus sondern er ist die Ausgestaltung derselben.
Werden dagegen nicht der tätige Geist selbst, sondern nur die Erscheinungen, in denen
sich der Geist auslebt, zum Objekt der Psychologie gemacht und diese dann ähnlich be-
handelt wie unorganische Naturtatsachen, so erhält man eine „Psychologie ohne Seele“
(Bezeichnung von F. A. Lange, 1828-1875). Sieht man bei einer Handlung von der Ver-
bindung unseres Ich mit Denken, Fühlen und Wollen ab, so ist sie keine Seelen-
erscheinung, sondern fällt unter den Begriff der anorganischen oder organischen Natur.
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3 Wahrheit und Wissenschaft
Inhaltsverzeichnis
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sind die synthetischen Urteile a priori möglich? Wobei er unter synthetischen Urteilen
solche versteht, bei denen der Prädikatsbegriff etwas zum Subjektbegriff hinzubringt, das
außerhalb desselben liegt. Analytische Urteile sind dagegen solche, bei denen das Prädi-
kat etwas aussagt, was schon (versteckterweise) im Subjekt enthalten ist. „A priori“ meint,
dass die Urteile ohne alle Erfahrung gewonnen sein müssen
Diese ist eine nicht statthafte Voraussetzung, da es zunächst offen bleiben muss, ob
Urteile durch Erfahrung oder nicht zustande kommen. Bei unbefangener Betrachtung
muss sogar alles erst einmal Erfahrung oder Erlebnis werden, sogar die von Kant als syn-
thetisch und a priori angesehenen mathematischen Urteile. Zweitens darf auch nicht impli-
zit behauptet werden, dass aus der Erfahrung keine allgemein gültigen Erkenntnisse ge-
wonnen werden können. Diese beiden Voraussetzungen oder Vorurteile hat Kant aus der
vorangegangenen dogmatischen Philosophie übernommen.
Zu Kants Erkenntnistheorie bzw. Kritik der reinen Vernunft siehe auch GA 34, S.352ff.
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ordnet den Inhalt des Weltbildes. Es besteht darin, einen eigenen Inhalt im Moment des
Erkennens hervorzubringen. Das Denken selbst braucht nur beobachtet zu werden, da wir
sein Wesen unmittelbar gegeben haben. Deshalb ist die Beschreibung des Denkens
gleichzeitig schon die Wissenschaft des Denkens, die Logik.
Das Denken besteht zunächst darin, Einzelheiten aus dem Gegebenen herauszusondern
und mit dem von ihm produzierten Formen aufeinander zu beziehen und zu bestimmen
bzw. abzuwarten, was sich aus dieser Beziehung als Erkenntnis ergibt.
Kant hatte postuliert, dass die Gesetze der Naturwissenschaft sich aus den Regeln der
Synthese a priori ableiten ließen. Dem wird widersprochen: Der eigentliche Inhalt dieser
Gesetze resultiert aus dem Gegebenen, und dem Denken kommt nur die Funktion zu,
Gelegenheiten herbeizuführen, „durch die die Teile des Weltbildes in solche Verhältnisse
gebracht werden, dass ihre Gesetzmäßigkeit ersichtlich wird. Aus der bloßen syntheti-
schen Tätigkeit des Denkens folgen also keinerlei objektiven Gesetze.“
Da das Denken nur eine formale Tätigkeit beim Zustandebringen unseres wissenschaft-
lichen Weltbildes ausübt, kann der Inhalt einer jeden Erkenntnis kein a priori vor der Be-
obachtung (Auseinandersetzung des Denkens mit dem Gegebenen) feststehender sein,
sondern muss restlos aus dem letzteren hervorgehen.
„Das Denken sagt nichts a priori über das Gegebene aus, aber es stellt jene Formen her,
durch deren Zugrundelegung a posteriori die Gesetzmäßigkeit der Erscheinungen zum
Vorschein kommt.“
In dem unmittelbar Gegebenen ist vor der gedanklichen Verarbeitung nicht die volle
Ganzheit. Die Trennung von Gegebenem und Begriff liegt im Erkenntnisakt, die Verbin-
dung derselben im Gegebenen. Der begriffliche Inhalt ist nur Teil des Gegebenen. „Der
Erkenntnisakt besteht darin, die zunächst für ihn getrennt gegebenen Teile des Weltbildes
zu vereinigen. Das gegebene Weltbild wird somit erst vollständig durch jene mittelbare Art
Gegebenseins, die durch das Denken herbeigeführt wird.“ „Wäre in dem Weltinhalt von
vornherein der Gedankeninhalt mit dem Gegebenen vereinigt, dann gäbe es kein Erken-
nen“, bzw. wäre unnötig.
„Was uns im Denken abgesondert erscheint, sind also nicht leere Formen, sondern eine
Summe von Bestimmungen (Kategorien), die aber für den übrigen Weltinhalt Form sind.
Erst die durch die Erkenntnis gewonnene Gestalt des Weltinhaltes, in der beide aufge-
zeigten Seiten desselben vereinigt sind, kann Wirklichkeit genannt werden.“
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immer aus Notwendigkeit handelt, da ihm wohl das Begehren bewusst ist, aber die Ursa-
chen des Begehrens ihm unbewusst bleiben. Dem steht entgegen, dass es durchaus
Handlungen gibt, bei denen die Beweggründe bewusst sind.
Nach Eduard von Hartmann (1842-1906) hängt das menschliche Wollen von den Be-
weggründen und von seinem Charakter ab, der seine Vorstellungen erst zu Beweg-
gründen macht. Damit ist der Mensch der Notwendigkeit seiner charakterologischen Ver-
anlagung unterworfen.
Es würde kein Unterschied zwischen Handlungen aus bewussten Motiven und unbe-
wussten Antrieben bestehen, wenn die bewussten Motive des Handelns genau so zwang-
haft wären wie die unbewussten animalischen Begierden, d. h. es ist wichtig, wie der Ent-
schluss zum Handeln entsteht. Die Frage nach der Erkenntnis der Handlungsmotive führt
aber zu der tiefer liegenden Frage nach dem Ursprung und der Bedeutung des Denkens.
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den ihn zeitlich und räumlich umgebenden Dingen.
Das Denken selbst ist nicht individuell, sondern wird nur durch das persönliche Fühlen
und Wollen individuell geprägt. So ist zum Beispiel der Begriff des Dreiecks universell, er
entsteht nicht im Denken der Einzelnen, auch wenn er von vielen gedacht wird. Das Den-
ken ist das Element, das den Menschen mit dem Kosmos zu einem Ganzen zusammen-
schließt, durch Fühlen und Wollen wird er zum Einzelnen.
„Dadurch, dass das Denken in uns übergreift über unser Sondersein und auf das allge-
meine Weltensein sich bezieht, entsteht in uns der Trieb der Erkenntnis.“ Die Wahrneh-
mung ist also die eine Seite der totalen Wirklichkeit, die andere der Begriff, die Erkenntnis
ist die Synthese beider.
Schopenhauer hat dagegen aus Scheu vor dem „abstrakten“ Denken den Willen (Wil-
lensakt und Aktion des Leibes) als unmittelbare Realität betrachtet, während der Wille und
die Willensäußerungen lediglich Selbstwahrnehmungen sind.
Das von vielen als abstrakt empfundene Denken bringt seinen Gedanken- und Ideenge-
halt dem Inhalt der Wahrnehmungen entgegen. Dieser Gedankeninhalt wird in der zuerst
erscheinenden Form Intuition genannt. Die Intuition verhält sich zum Denken wie die
Beobachtung zur Wahrnehmung. Sie ergänzt das beobachtete Ding zur vollen Wirklich-
keit, macht es erklärbar.
Die beim Vorgang des Sehens (s. oben) auftretenden vielfältigen Wahrnehmungen wer-
den durch das Denken miteinander verbunden und in Beziehung gesetzt. Es gibt nichts
anderes neben dem unmittelbar Wahrgenommenen und den ideellen, durch das Denken
gefundenen Zusammenhängen der Wahrnehmungen.
Jede direkte äußere Wahrnehmung ist eine objektive. Sie erzeugt im betrachtenden
Subjekt eine Veränderung in Form einer bleibenden (Erinnerungs-)Vorstellung, diese Vor-
stellung ist eine subjektive Wahrnehmung.
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einem hypothetischen „Ding an sich“, das sich hinter der Wahrnehmung verbirgt. Dieses
in letzter Konsequenz inhaltsleere „Ding an sich“ ist für den Menschen nicht erkennbar, d.
h. es gibt nach dieser Anschauung im Gegensatz zum Monismus Erkenntnisgrenzen.
Erkenntnis bezieht sich nur auf den Menschen und setzt voraus, dass sich der Mensch
frägt. Natürlich hängt dieses Fragen ab von verschiedenen Faktoren wie Ort, Zeit, subjek-
tiver Organisation usw., wodurch sich eine mehr oder weniger eingeschränkte Wahrneh-
mungssphäre ergibt, die aber nur zufällig und nicht grundsätzlich im Sinne einer Erkennt-
nisgrenze eine Beschränkung darstellt.
Der Dualismus zerlegt die beiden Begriffe Wahrnehmung und Begriff in vier:
1. das Objekt an sich,
2. die Wahrnehmung, die das Subjekt vom Objekt hat,
3. das Subjekt,
4. den Begriff, der die Wahrnehmung auf das Objekt an sich bezieht.
Die Beziehung zwischen Objekt und Subjekt wird so gedacht, dass das Subjekt durch
das Objekt auf der unbewussten Ebene beeinflusst wird. Im Subjekt wird eine Gegenwir-
kung erzeugt, die als Wahrnehmung zum Bewusstsein kommt, diese habe eine subjektive
Realität und werde vom Subjekt auf das Objekt bezogen. Der Erkenntnisprozess zerfällt
demnach in zwei Teile: Erzeugung des Wahrnehmungsobjektes aus dem Ding an sich
außerhalb und Verbindung der Wahrnehmung mit dem Begriff und die Beziehung dessel-
ben auf das Objekt innerhalb des Bewusstseins. Damit bleiben das Zustandekommen der
Wahrnehmung und die Beziehungen der Dinge an sich dem Dualisten unerkennbar.
Der naive Realismus nimmt an, dass die äußeren sinnlichen Erfahrungen allein die
Realität seien. Diese Einstellung wird dann analog auch auf nicht-sinnliche Dinge wie
Geister- und Gottesvorstellungen ausgedehnt (feinstoffliche unsichtbare Kräfte, Anschau-
ungen in der Physik, Vererbung, anthropomorphe Göttergestalten). Ideen sind für den
naiven Realisten nur bloße Gedanken, die zu den Dingen hinzugedacht werden, die aber
nichts Reales zu der Wahrnehmung hinzufügen, wenn sie auch zu seiner Welterklärung
notwendig sind. Der naive Realismus wird widerlegt durch die Tatsache, das die sinnlich
wahrnehmbaren Dinge wie z. B. Tulpen der Vergänglichkeit unterliegen, während der
bloße Begriff bzw. die Idee der Gattung „Tulpe“ weiterexistiert.
In der nächsten Stufe, dem metaphysischen Realismus, ist die wirkliche Welt zusam-
mengesetzt aus den sich immer wandelnden Wahrnehmungsobjekten und bleibenden
unwahrnehmbaren Kräften, von denen die Wahrnehmungsobjekte hervorgebracht werden,
d. h. diese Anschauung ist wiederum dualistisch.
Für beide Arten des Realismus bestehen also Erkenntnisgrenzen.
Der Monismus setzt an Stelle von den im metaphysischen Realismus angenommenen
unwahrnehmbaren Kräften die ideellen Zusammenhänge, die der Mensch durch sein
Denken gewinnt und dadurch den Bruch zwischen Außen- und Innenwelt, bzw. Objekt –
Subjekt überwindet.
Es wird noch in groben Zügen die induktive Methode des metaphysischen Realismus
dargestellt, mit der versucht wird, aus möglichst vielen Wahrnehmungen (früher aus den
Begriffen) den Charakter des „Dinges an sich“ zu erschließen. Hauptvertreter des meta-
physischen Realismus war Eduard von Hartmann (1842-1906).
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Neben Denken und Fühlen tritt als dritte Seelenäußerung der menschliche Wille. Auch
im Wollen liegt eine Wahrnehmung vor. Erlebt das Ich im Gefühl den Bezug von Objekt zu
Subjekt, so im Willen den von Subjekt zu Objekt. Auch das Wollen wird durch das Ideelle
ergänzt.
Wiederum kann der naive Realist den Willen, da er auch unmittelbar (wie das Gefühl)
erlebt wird, zum Ausgangspunkt einer Philosophie machen (Thelismus). Sowohl Ge-
fühlsmystik wie Willensphilosophie können jedoch nicht als Wissenschaft bezeichnet wer-
den, da sie mit dem begrifflichen Durchdringen (Idealprinzip) nicht auskommen können,
sondern wie der naive Realismus, nur einseitig, in Gefühl oder Willen noch ein Realprinzip
brauchen. Dabei bleiben jedoch die beiden Prinzipien, Wahrnehmung und Denken, ohne
Vermittlung nebeneinander bestehen. Die Willensphilosophie wird zum metaphysischen
Realismus, wenn der Wille auch für die Bereiche außerhalb des Subjekts hypothetisch
geltend gemacht wird.
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entstehen, sondern nur die Vorstellung von Gefühlen. Die Vorstellung des eigenen oder
fremden Wohles (Egoismus – Altruismus) können Motive des Handelns sein. Ebenso
Moralprinzipien in Form abstrakter Begriffe, denen man sich unterwirft, ohne nach dem
Ursprung zu fragen und deren Begründung einer Autorität überlassen wird (Familienober-
haupt, Staat, Kirche, göttliche Gebote und Offenbarung, gesellschaftliche Normen usw.).
Kommt die Autorität aus dem menschlichen Inneren, so unterwerfen wir uns dem Gewis-
sen.
Der sittliche Fortschritt besteht darin, von der äußeren oder inneren Autorität zum Han-
deln aus sittlicher Einsicht zu gelangen, wobei der Mensch sich von drei Grundbedürfnis-
sen leiten lassen kann:
1. dem größtmögliche Wohl der Menschheit, worüber natürlich verschiedene Vorstellun-
gen existieren,
2. dem Kulturfortschritt. Man kann diesen Punkt auch als Spezialfall von 1 betrachten,
3. der Verwirklichung rein intuitiv erfasster individueller Sittlichkeitsziele.
Bei der dritten, höchsten Stufe, der begrifflichen Intuition, fallen Motiv und Triebfeder
zusammen, sie unterliegt weder der charakterologischen Anlage noch irgendwelchen
Normen und Regeln. Voraussetzung für ein solches Handeln ist die Fähigkeit zur morali-
schen Intuition. Maßgebend ist für den Handelnden, was im Einzelfalle zu tun ist: ethi-
scher Individualismus. Diese Haltung steht im vollen Gegensatz zu der Kantschen Ma-
xime: Handele so, dass die Grundsätze deines Handelns für alle Menschen gelten kön-
nen.
Eine Handlung kann nur dann als meine Handlung angesehen werden, wenn sie sittliche
Intuition mit Liebe zum Objekt, das ich durch meine Handlung verwirklichen will, verbindet.
Handlungen aus moralischen Prinzipien sind quasi automatenhafte, unpersönliche Hand-
lungen. Die Handlungen der ersten Art sind Idealhandlungen, auf dem Weg dahin haben
Handlungen aus moralischen Prinzipien natürlich ihre Berechtigung. Im Gegensatz zu
intuitiven Handlungen erfolgen verbrecherische aus blinden Trieben, die aber nicht zum
Individuellen des Menschen sondern zur allgemeinen bei allen Menschen vorhandenen
Organisation gehören. Nur Handlungen der ersten Art sind frei, Handlungen unter dem
Zwang der Natur oder einer Norm oder aus Pflichtgefühl sind unfrei. Zwar unterscheiden
sich die Menschen durch ihre Intuitionen, diese entstammen jedoch nicht verschiedenen
Geisteswelten sondern sind nur verschiedene Ausschnitte einer Geisteswelt. Daraus folgt
die Maxime des freien Menschen: Leben in Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Ver-
ständnis des fremden Wollens.
Der geistig freie und damit sittliche Mensch ist ein anzustrebendes Ideal. In der Außen-
welt werden die Wahrnehmungen durch das Denken des Menschen mit den Begriffen
vervollständigt. Die Wahrnehmung „Mensch“ ist nicht von vornherein mit den Begriff des
sittlichen Menschen vereinigt. Wahrnehmung und Begriff decken sich nur, wenn sie der
Mensch selbst durch Entwicklung des freien Geistes allmählich zur Deckung bringt.
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mus abgelähmt und zurückgedrängt zugunsten der geistigen Tätigkeit des idee-erfüllten
Willens.
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Ein bestimmtes Begehren z. B. Hunger erfordert nicht eine allgemeine Lust zur Befriedi-
gung sondern in diesem Fall die Nahrungszufuhr bis zur Sättigung und nicht etwa die Lust
an einem Spaziergang. Stellt sich dieser Begierde eine Unlustmenge in den Weg und wird
diese von ihr überwunden, so dass noch etwas Begierde da ist, so wird die Lust doch noch
in voller Größe erreicht. D. h. die Größe der Begierde steht in einem Verhältnis zu der
Unlustmenge, ist erstere größer, wird die Begierde durch die Unlustmenge zwar kleiner,
aber die Lust wird erreicht, und umgekehrt. Durch die Überwindung der Unlust wird die
Lust sogar relativ größer. Das Leben zeigt also, dass das menschliche Wollen nicht primär
von einer (auf irgendeine Art errechneten) Unlustmenge abhängt, sondern von der Begier-
de, ihrem Verhältnis zur Unlustmenge und der nach Abzug der Unlustmenge verbleiben-
den Lust.
Die pessimistische Ethik fordert aufgrund des von ihr angenommenen Überschusses an
Unlust, dass der Mensch sich nach Überwindung seines als Illusion erkannten Egoismus
selbstlos der erlösenden Kulturarbeit widmen soll. Die sittlichen Aufgaben sind aber nichts
anderes als die natürlichen und geistigen Triebe. In der Befriedigung dieser Triebe voll-
bringt der Mensch seine Aufgaben, weil er sie will. Die Ethik beruht nicht auf einer Ausrot-
tung des Strebens nach Lust, sondern auf einem starken, von ideeller Intuition getragenen
Wollen des zur vollen Entwicklung gelangten Menschen.
*) Zur Philosophie Eduard von Hartmanns (Philosophie des Unbewussten, 1869) s. auch
den Nachruf auf ihn in GA 34, S.245ff. (2.Aufl.)
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Hinweise auf GA 4:
13 S.335: der gegenüber dem anthroposophischen Schulungsweg sicherere aber auch
schwierigere Weg, der in GA 2 und GA 4 geschildert wird, in der sich die geistige Welt
als Gedankenwelt zeigt.
26 Anthroposophische Leitsätze Nr.109 bis 111 (S.93): Über die dem heutigen Menschen
gegebene Freiheit, die in GA 4 als Inhalt des Bewusstseins dargestellt wird, und das
Wirken Michaels.
28 Mein Lebensgang
Kapitel VIII, S.142/143: Über die Gedankengänge Steiners und die Entstehung des Bu-
ches;
Kapitel X, S.162-168 „Die Philosophie der Freiheit“;
Kapitel XI, S.169-173: Naturwissenschaftliche Ausdrucksformen in GA 4, mystische
Darstellung nicht adäquat.
Kapitel XVII: Die Begründung der Ethik.
Kapitel XX, S.286-294: die Hilfe bei der Abfassung von GA 4 durch zwei Verstorbene;
30 Grundgedanken von GA 4 in dem Aufsatz Einheitliche Naturanschauung und Erkennt-
nisgrenzen, S.47ff. (3.Aufl.).
60/7(15.12.1910, Berlin): GA 4 als seelisches Erziehungsmittel, Gedankentraining.
73a/4(15.1.1921, Stuttgart): Steiner schildert, wie die der GA 4 zugrunde liegende Denk-
weise in ihm sich gebildet hat.
73a/7(17.6.1921, Aussprache, Stuttgart): Der Übergang vom diskursiven zum schauenden
Denken.
78/2(30.8.1921, Stuttgart) und /7(5.9.1921, Stuttgart): reines Denken als Wahrneh-
mungsinhalt. Intuitive Erkenntnis und reines Denken. Reines Denken und Wille. Der
Agnostizismus der Zeit als Veranlassung für GA 2, GA 3 und GA 4.
78/6(3.9.1921, Stuttgart): Zwischen der Schilderung des gegenständlichen Erkennens und
der Darstellung der moralischen Phantasie (intuitives Handeln) in GA 4 liegen Imagina-
tion und Inspiration. GA 4 als Keim der Anthroposophie.
81/1(5.3.1922, Berlin): Auseinandersetzung mit Schillers Idee von der Freiheit. Die freie
Tätigkeit in den Bildern des Denkens.
96/9(20.10.1906, Berlin): Klares Denken, wie es an GA 4 geübt werden kann, als Voraus-
setzung des rosenkreuzerischen Übungsweges (Studium). Ähnlich in 99/14(6.6.1907,
München) und in 284(19.5.1907, München).
103/12(31.5.1908, Hamburg): GA 4 als gegliederter Organismus (Vergleich mit dem Jo-
hannes-Evangelium) und das Durcharbeiten seiner Gedanken.
116/7(8.5.1910, Berlin): Die Maja der Außenwelt als Resultat des Sündenfalls (Paulus).
Kann korrigiert werden durch Aufnahme des Christus. GA 4 als paulinische Erkennt-
nistheorie. GA 4 als Philosophie des äußersten Individualismus und gleichzeitig die
christlichste aller Philosophien.
137/10(12.6.1912, Oslo): Das Ende der herkömmlichen Philosophie, die Rettung des
Selbstbewusstseins und die Überleitung zur Anthroposophie, dargestellt in GA 4.
146/2(29.5.1913, Helsinki): Gedanken und Ideen als Anfang des Hellsehens, was nor-
malerweise nicht richtig gewürdigt wird.
176/14(4.9.1917, Berlin): Die Ergänzung des äußeren Scheines durch die menschliche
Gedankentätigkeit zur vollen Wahrheit als „paulinischer Gedanke auf dem Gebiet der
Erkenntnistheorie“. Freiheitsphilosophie – Christus und Naturwissenschaft – Vatergott.
185a/2(10.11.1918, Dornach): Die Ideen von GA 4 als Grundlagen für das Sozialleben.
188/3(5.1.1919, Dornach): GA 4 erfordert Aktivwerden, kann nicht wie ein übliches Buch
gelesen werden.
191/7(17.10.1919, Dornach): Moralische Intuitionen begründen die menschliche Freiheit.
193/5(12.6.1919, Heidenheim): Moralische Phantasie = imaginative Moralimpulse.
205/2(28.6.1921, Bern) und /8(8.7.1921, Dornach): Das Ineinanderspielen der Welt der
Wahrnehmungen und der Welt der Intuitionen. /5(1.7.1921, Dornach): Die menschliche
Freiheit beruht darauf, dass das Denken (im Gegensatz zur Phantasie) spiegelbildhaft
4
4
und damit nicht real, nicht zwingend ist. Das Ergreifen der Realität „an einem Zipfel“
beim Entwickeln des Willens zur Tat durch das reine Denken.
211/7(2.4.1922, Dornach): Innerliches Christentum in GA 4.
212/5(7.5.1922, Dornach): GA 4 als Konsequenz des technischen Zeitalters. Die erste
Stufe des Hellsehens.
215/10(15.9.1922, Dornach): Verständnis für die Schicksalsidee nicht durch eine Deter-
minationsphilosophie, sondern nur durch eine Philosophie der Freiheit begründbar.
221/2(3.2.1923, Dornach): GA 4 zeigt, dass der Mensch in sein Denken sein Ich-Wesen
wirklich hineinschieben kann. Die nicht-passive Aufnahme der Anthroposophie als erste
Stufe des Hellsehens.
232/1(23.11.1923, Dornach): Das in GA 4 geschilderte Leben in Gedanken und das Erfas-
sen des Göttlichen in sich.
235/2(17.2.1924, Dornach): Die Freiheit und Unabhängigkeit der Bewegung in der mine-
ralischen Welt als Voraussetzung der menschlichen Freiheit. Hinweis auf GA 4: Man
kann nicht nach der Freiheit des Willens, sondern nur nach der Freiheit der Gedanken
fragen, die dann den Willen impulsieren müssen. 235/3(23.2.1924, Dornach): das gan-
ze menschliche Seelenleben ist auf die Freiheit hintendiert. Die Freiheit als erlebte Tat-
sache. 235/4(24.2.1924, Dornach): Handeln aus Pflichtgefühl und Liebe, karmische
Folgen.
253/5(14.9.1915, Dornach): Über die richtige Aufnahme von GA 4.
257/3(6.2.1923, Stuttgart): Betonung des aktiven Elementes, des Willens im Denken (rei-
nes Denken) in GA 4. Moralische Impulse aus dem reinen Denken. Wie GA 4 gelesen
bzw. erlebt werden soll als ein geistiges Aufwacherlebnis. Durch das reine Denken
„werden wir bis auf Saturn hinaufgeführt“ und durch den bewusst ergriffenen Willen „in
die Mondentätigkeit hineingeführt.“ Über das richtige Lesen von GA 4.
297a/3(17.1.1922, Stuttgart): Die Spiegelbilder des Vorstellens als Voraussetzung für das
Erlebnis der Freiheit.
316/7(8.1.1924, Dornach): Die Gedanken der Philosophie der Freiheit sind keine ab-
strakten Gedanken, sondern diese erlebt man als ganzer Mensch im Knochensystem.
Imagination von Skeletten.
333/2(22.7.1919, Ulm): Ausbildung eines leibfreien Denkens.
333/4(19.12.1919, Stuttgart): Die sozialen Forderungen, Gedankenfreiheit und soziale
Freiheit. Wilsons abstrakte 14 Punkte und der Freiheitsbegriff in GA 4.
335/7(15.6.1920, Stuttgart): Die von Steiner verfolgten Absichten mit GA 4. Anthroposo-
phie als Fortsetzung der Philosophie der Freiheit.
350/8(28.6.1923, Dornach): GA 4 als Erziehungsmittel zum selbständigen Denken (Den-
ken mit dem Ätherleib), das in die geistige Welt führt.
353/17(25.6.1924, Dornach): Ausführungen zu dem Satz aus GA 4: „Erst wenn wir den
Weltinhalt zu unserem Gedankeninhalt gemacht haben, erst dann finden wir den Zu-
sammenhang wieder, aus dem wir uns selbst gelöst haben.“
Weitere Erwähnungen von GA 4 siehe das Register bzw. 13-14, 53-09, 74-03, 179-03,
185-09, 191-06, 255-02, 322-03, 322-04, 322-08, 326-09, 342-03.
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5/6
5 Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit
Inhaltsverzeichnis
Die Philosophie Friedrich Nietzsches als psychopathologisches Problem (1900) .... 127
Friedrich Nietzsches Persönlichkeit und die Psycho-Pathologie (1900) .................... 153
Die Persönlichkeit Friedrich Nietzsches.
Gedächtnisrede, Berlin, 13. September 1900 ............................................................ 171
Aus «Mein Lebensgang», Kapitel XVIII ...................................................................... 183
6 Goethes Weltanschauung
Inhaltsverzeichnis
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6
Einleitung; S.14ff. (8.Aufl. tb) 6-01
Goethe (1749-1832) hat bei seinen Naturforschungen seine Weltanschauung nicht in
klaren Sätzen formuliert, da ihm dies sein reiches aber auch zartes Innenleben verbot, so
dass dann seine Formulierungen teils zu vage, teils zu scharf oder auch widersprüchlich
ausfielen. Sein Bestreben auf naturwissenschaftlichem Gebiet war nicht, ein Problem
rasch und endgültig zu lösen, sondern sich ihm von verschiedenen Standpunkten aus zu
nähern. Er vermied es deshalb auch weitgehend, feste Theorien über die Gesetzmäßigkeit
einer Reihe von Erscheinungen aufzustellen, weil er dadurch seine Unbefangenheit ge-
genüber der beweglichen Wirklichkeit zu verlieren fürchtete.
Indem er weniger auf Goethes Aussagen hört und stattdessen mehr das Unausgespro-
chene in dessen Einstellung und Lebensführung ergründet, sucht Steiner eine Einheit in
dessen Anschauungen aufzuspüren und darzustellen.
6
6
turauffassung dahin umgebogen werden, dass nicht in der Natur das wirk s ame höc hste
Prinzip enthalten, sondern die höchste Wahrheit durch die göttliche Offenbarung gegeben
sei und die Vernunft nur dazu da sei, diese Offenbarung zu bestätigen. Erst Thomas von
Aquin (um 1225-1274) geht wieder auf die Anschauung des Aristoteles ein, indem er
zugesteht, dass es der Vernunft möglich sei, den Ideengehalt aus den Dingen herauszu-
holen. Die göttliche Offenbarung geht so tief hinunter und die menschliche Erkenntnis
erhebt sich so hoch, dass sich beide an einer Grenze berühren. S. dazu GA 35, S. 263ff.
und die Praeambula fidei (die durch Vernunft begreiflichen Vorstufen des Glaubens).
Im Folgenden werden die einseitigen Philosophien Francis Bacons (1561-1626) und
René Descartes (1596-1650) kurz dargestellt. Ersterer sieht in den Ideen nur Regeln, um
die Vielheit der Erscheinungen zusammenzufassen, seine Denkweise entspricht einem
umgekehrten Platonismus. Der zweite zweifelt grundsätzlich an der Erkennbarkeit der
Dinge. In diesem Zweifel ist ihm das Ich der sichere Ausgangspunkt. Im Inhalt seines
Denkens findet er in der Idee Gottes als eines vollkommensten Wesens etwas, das für ein
wahrhaftes Sein bürgt. Gott als vollkommenstes Wesen kann uns allerdings dann die
Natur nicht als eine Täuschung vorspiegeln, sie muss wirklich sein. Das bedeutet aber
auch, dass nur durch das Denken Wahrheit gefunden werden kann. Diese Haltung wird für
die folgenden Philosophen maßgebend. So versucht Baruch Spinoza (1632-1677) in
seiner Ethik ein System von Vernunftwahrheiten zu geben. Für ihn sind nur die durch das
Denken über die Welt gewonnenen Vorstellungen adäquat, nicht die an der Sinneswahr-
nehmung gewonnenen. Er dehnt diesen Gegensatz dann auch auf die Moral und das sitt-
liche Handeln des Menschen aus.
Ähnlich wie Bacon lässt David Hume ((1711-1776) nur die aus der Wahrnehmung er-
langte Erkenntnis gelten. Ideen betrachtet er lediglich als Denkgewohnheiten.
Auch Immanuel Kant (1724-1804) hat keine Empfindung für das Verhältnis von Wahr-
nehmung und Idee. Er geht von dem Vorurteil aus, dass es notwendige Wahrheiten gebe,
die ohne Erfahrung nur durch das Denken zugänglich sind wie etwa die mathematischen
Erkenntnisse. Wie für Hume sind ihm die Ideen nur Zusammenfassungen einzelner Wahr-
nehmungen, die das Denken zu diesen hinzufügt, nicht aus ihnen gewinnt. Wie die Ideen
fügt der Mensch aber auch Raum und Zeit und schließlich auch seine Empfindungen zu
seinen Wahrnehmungen hinzu. D. h., die menschliche Organisation bzw. Erfahrung kann
nur innere subjektive Erkenntnis liefern und keine Aussage über die objektive Außenwelt
machen. Der Mensch kann das „Ding an sich“ nicht erkennen, seine Erkenntnis hat Gren-
zen. Mit dieser Ansicht rettet Kant dann auch die ewigen, notwendigen Wahrheiten der
Moral und der Religion, indem er das Wissen eingrenzt und dadurch dem Glauben Platz
zu schaffen sucht.
6
6
entweder auf Überlieferung oder Vorurteilen beruhen und ursprünglich auch auf „intuitive“,
anschauende Weise gewonnen wurden. Insofern gibt es eigentlich nur intuitive Ideen und
keine spekulativen.
6
6
gen als verwandt und ineinander übergehend; aber er wollte sie nie auf eine einzige Art
zurückführen.“
Durch sein Einleben in die Naturerscheinungen empfand Goethe die Naturgesetzlichkeit
schließlich nicht mehr als eine zwingende Notwendigkeit, weil er in ihr denselben Geist wie
in seinem Inneren wirken sah, so dass der Erkenntnisakt für ihn wie ein Befreiungs-
Prozess war. Da aber sein Denken ein Anschauen und sein Anschauen Denken war,
konnte Goethe nicht zu einer Anschauung des Denkens selbst kommen und damit auch
nicht zu der Idee der Freiheit. Zwar konnte Goethe auf dem Gebiet der Naturerscheinun-
gen sichere Begriffe entwickeln, sobald er aber dieses Gebiet verließ, wurde seine Haltung
wegen der nicht vollständigen Durchdringung des Denkens oft unsicher und seine Äuße-
rungen widersprüchlich.
Im Folgenden wird die Goethe´sche Anschauung daher im Sinne von Steiners Philoso-
phie der Freiheit (GA 4) fort- und über sich hinausgeführt (die nur im reinen Denken er-
langbare Idee der Freiheit, die autonome Sittlichkeit).
6
6
Das Ergebnis seiner Forschungen veröffentlicht Goethe 1790 in seiner Schrift Versuch, die
Metamorphosen der Pflanzen zu erklären.
In weiteren Ausführungen wird die Unzulänglichkeit der rein mechanistischen Auffassung
des organischen Lebens aber auch die einer hypothetischen Lebenskraft (Vitalismus)
dargestellt und betont, dass zur Auffassung des Lebens die Fähigkeit gehört, „in dem
Sinnlichen ein Übersinnliches (Idee) unmittelbar anzuschauen.“
6
6
Kap. C, S.159ff. 6-10
Wie mit seiner Entdeckung der Urpflanze auf dem Gebiet des Organischen hat Goethe bei
seinen physikalischen Forschungen es mit seiner umfangreichen, alle Aspekte der Farben
betrachtenden Farbenlehre zu einem geschlossenen Ganzen gebracht. Er war unbefrie-
digt, wie die Maler seiner Zeit ohne erkennbare Ratio Hell-Dunkel und das Kolorit verwen-
deten, so dass er sich entschloss, die Farberscheinungen grundsätzlich zu bearbeiten.
Dabei ging er von der durch Isaac Newton (1643-1727) begründeten Ansicht aus, dass im
Sonnenlicht alle Farben enthalten seien, die z. B. mit Hilfe eines engen Spaltes und Bre-
chung durch ein Glasprisma aufgrund ihrer verschiedenen Brechbarkeit als Spektrum
sichtbar gemacht werden könnten. Unmittelbarer Anlass, sich mit den Farben zu beschäf-
tigen, wird ihm ein flüchtiger Blick durch ein Prisma, der ihm zu seiner großen Über-
raschung keineswegs die betrachteten Gegenstände in Regenbogenfarben getaucht er-
scheinen lässt, sondern nur an Hell-Dunkel-Grenzen Farbsäume zeigt, die jeweils nur aus
wenigen Farben bestehen nämlich aus Rot-Gelb oder Violett-Blau und in der Regel kein
Grün zeigen. Goethe bezeichnet die durch das Prisma gesehenen Farben als subjektiv
und die auf einem Schirm hinter dem Prisma sichtbar gemachten als objektiv. (umgekehrte
Anordnung der Farben, s. 320/4/1919, Stuttgart).
Nach eingehenden Untersuchungen kommt Goethe zu der Ansicht, dass die Farben
durch eine Grenzverschiebung bzw. -verzerrung von Hell-Dunkel durch das Prisma ent-
stehen, wobei (gleichseitiges Prisma mit spitzem Winkel nach oben gehalten) bei Betrach-
tung eines hellen Bildes auf dunklem Grund einmal am oberen Rand Dunkel über Hell, am
unteren Rand Hell über Dunkel geschoben wird und dabei der gelb-rote bzw. der blau-
violette Farbsaum entsteht und umgekehrt bei einem dunklen Bild auf hellem Grund. Der
Newton´sche Spektralversuch ist nur ein Spezialfall eines hellen Bildes (Spalt, durch den
Sonnenlicht fällt) auf dunklem Grund und der in den Augen Goethes „dirty trick“ dabei ist,
dass dieser Spalt so eng gewählt werden muss, dass sich beide Farbsäume überlappen,
so dass sich aus Blau und Gelb Grün bildet und damit erst das scheinbare, vollständige
Newton´sche Spektrum entsteht, das Goethe aus diesem Grund auch als „Gespenst“ (lat.
spectrum) bezeichnet. Der komplette Farbkreis wird bei den Spektralfarben erst durch den
komplementären Versuch erhalten, indem ein schmaler schwarzer Streifen auf hellem
Grund betrachtet wird. Ist der Streifen schmal genug, so überlagern sich die beiden Farb-
säume nun mit ihren anderen Enden Rot und Violett und es wird Purpur sichtbar, eine
Farbe, die bei Newton nicht vorkommt. Das entstandene Spektrum wird das umgekehrte
oder Goethe´sche genannt (Abbildung aus A. Bjerke Neue Beiträge zu Goethes Farbenlehre
Stuttgart 1963).
Für Goethe sind die Farben nicht im Licht enthalten, wie Newton meint, sondern sind
jeweils Neuerscheinungen, die als farbige Schatten durch das Ineinanderwirken der bei-
den Polaritäten Licht und Finsternis hervorgerufen werden. Im Gegensatz zum Organi-
schen wirkt das Ideelle nicht als sinnlich-übersinnliche Form, sondern als Gesetzmäßigkeit
ganz im Materiellen. Dabei unterscheidet Goethe unmittelbar einleuchtende Gesetz-
mäßigkeiten (Farbentstehung an Hell-Dunkel-Grenzen), die er Urphänomene nennt, und
daraus abgeleitete, kompliziertere Erscheinungen wie etwa das Spektrum.
In weiteren Ausführungen wird der Gegensatz zwischen der Goethe´schen Farbenlehre
6
6
und der noch heute gültigen Newton´schen Betrachtungsweise dargestellt, die durch Re-
duktion auf messbare Vorgänge das Qualitative als subjektiv vernachlässigt bzw. völlig
aus den Augen verloren hat, während es für Goethe wesentlich dazugehört und dagegen
das Messbare sekundär ist, vor allem wenn Faktoren angenommen werden, die der sinn-
lichen Beobachtung nicht zugänglich und mehr oder weniger hypothetisch sind.
6
6
Dunstkreise gleichsam als ein lebendiges Wesen, das im ewigen Aus- und Einatmen be-
griffen ist. Atmet die Erde ein, so zieht sie den Dunstkreis an sich ... sie atmet wieder aus
und entlässt die Wasserdünste nach oben...“
6
7
7 Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens...
Inhaltsverzeichnis
7
7
2. Kap., S.39ff. 7-02
Der größte Mystiker des ausgehenden Mittelalters war der Dominikanermönch Meister
Eckhart (etwa 1260-1327 oder 1328). Er wollte die überlieferte christliche Lehre nicht in
Frage stellen, sie jedoch anders betrachten als etwa der von ihm verehrte Thomas von
Aquin (1225-1274). Thomas nahm zwei Erkenntnisquellen an: die göttliche Offenbarung
im Glauben und die menschliche Vernunft in der Forschung. Diese kann das Geistige in
der Natur erkennen und so die göttliche Wesenheit von einer Seite erkennen, jedoch nie
die höchste göttliche Wesenheit erfassen, die nur durch göttliche Offenbarung, die in der
Bibel gegeben ist, im Glauben zugänglich ist. Dies kann Eckhart nicht akzeptieren, denn
durch seine Erfahrung des inneren Sinnes ist für ihn ein äußerer Gott nicht notwendig:
„Der himmlische Vater gebiert seinen Sohn in sich und in mir. Warum in sich und in mir?
Ich bin eins mit ihm; und er vermag mich nicht auszuschließen. In demselben Werk emp-
fängt der Heilige Geist sein Wesen und wird von mir, wie von Gott. Warum? Ich bin in
Gott, und nimmt der Heilige Geist sein Wesen nicht von mir, nimmt er es auch nicht von
Gott. Ich bin auf keine Weise ausgeschlossen.“ Durch Selbstbeschauung leuchtet dem
Mystiker Gott entgegen, seine Seele vereinigt sich mit Gott: „Gott ist Mensch geworden,
dass ich Gott werde.“ Durch die Erweckung des inneren Sinnes erwacht das höchste
Geistige im Menschen, das über seine individuelle Seele hinausgeht und auch in dem
äußeren, sinnlich wahrnehmbare Ding unmittelbar das Geistige erkennt, da es keine
Grenze mehr zwischen der Seele und der Außenwelt gibt.
Für Meister Eckhart war die durch den inneren Sinn vermittelte Erleuchtung der Einzug
Gottes in die Seele. Das Aufleuchten der Erkenntnis dabei nennt er das „Fünklein der
Seele“ (scintilla animae). Wo dieses aufleuchtet, kann nur Gott allein wohnen. Der
Mensch mit diesem Fünklein sieht die Dinge nicht mehr äußerlich und mit dem Verstand,
sondern wie sie an sich sind. Er hört dabei auf, ein Einzelwesen zu sein, er ist eins mit den
Dingen: „Dies Fünklein, das ist Gott, also, dass es ist ein einig Ein, und das Bild in sich
trägt aller Kreaturen, Bild ohne Bild, und Bild über Bild.“
Das Gottesbild Eckharts ist nicht nach den menschlichen Vorstellungen geprägt, dass
Gott den Menschen liebt, dass er Baumeister der Schöpfung sei usw. Sondern es gehört
zum Wesen Gottes, dass er die Welt liebt: „Ich sprech bei guter Wahrheit, ... dass sich
Gott in jeglichen Menschen, der sich zugrunde gelassen hat, allzumal ausgießen muss
nach aller Vermögenheit, so ganz und gar, dass er in seinem Leben und in seinem We-
sen, in seiner Natur und in seiner Gottheit nichts behaltet; er muss alles zumal in fruchtba-
rer Art ergießen.“ Gott muss sich den Menschen mitteilen denn: „Es ist eine sichere Wahr-
heit, dass es Gott also Not ist, dass er uns suche, recht als ob all seine Gottheit daran
hinge. Gott mag unser so wenig entbehren als wir seiner. Mögen wir uns von Gott kehren,
so mag Gott sich doch nimmer von uns kehren.“ Damit ist der Mensch nach Eckhart ein
notwendiges Glied des Weltwesens.
Die in die Sinneswelt verstrickte Seele hat jedoch den Inhalt dieses göttlichen Urwesens
nicht schon in sich, sondern muss sich erst als Einzelwesen vernichten. Diese Vernichtung
nennt Eckhart „Entwerdung“. Durch die innere Erleuchtung erkennt erst die Seele: „Wir
sollen mit Gott vereinigt werden wesentlich; wir sollen mit Gott vereinigt werden einlich; wir
sollen vereinigt werden mit Gott gänzlich. Wie sollen wir wesentlich mit Gott vereinigt wer-
den? Das soll geschehen an der Schauung und nicht an der Wesung. Sein Wesen mag
nicht unser Wesen werden, sondern soll unser Leben sein.“ Nicht ein schon vorhandenes
Leben (= Wesung) soll mit dem Verstand erkannt werden, sondern das höhere Erkennen
soll selbst Leben werden.
Durch die Schauung wird der Mensch aus dem Gebiet der niederen Ursachen heraus-
gehoben und handelt dann auch nicht mehr als Einzelseele. Damit kommt Eckhart zu
einem reinen Freiheitsbegriff: „Gott zwingt den Willen nicht, sondern er setzt ihn vielmehr
in Freiheit, also dass er nichts anderes will, denn dass Gott selber will. Und der Geist mag
nichts anderes wollen, denn was Gott will: und das ist nicht seine Unfreiheit; es ist seine
eigentliche Freiheit.“ Der erleuchtete Mensch bestimmt selbst aus sich das Gute und das
Böse. Dabei ist das Böse das Handeln unter dem Einfluss der untergeordneten Anschau-
7
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ungsweise, der Seele, die nicht durch die Entwerdung gegangen und selbstsüchtig geblie-
ben ist. Eckhart verwahrt sich dagegen, dass mit dieser Ansicht im täglichen Leben ein
Freibrief für jegliches Handeln gegeben sei. „Der Mensch, der da steht in Gottes Willen
und in Gottes Minne, dem ist es eine Lust, alle guten Dinge zu tun, die Gott will, und alle
bösen Dinge zu lassen, die wider Gott sind. Und es ist ihm unmöglich, ein Ding zu lassen,
das Gott will gewirkt haben.“
Meister Eckhart bzw. Eckhart von Hochheim (* um 1260 in Tambach (südlich von Gotha) oder in
Hochheim (nordöstlich von Gotha); † 1327/1328 in Köln oder Avignon).
Eckhart wird als Sohn des Ritters Eckhart von Hochheim geboren. Wohl schon um 1275 tritt er in
Erfurt in den Dominikanerorden ein. Von 1277 bis 1289 erhält er seine Grundausbildung in den
Studiengängen artium, naturalium (Naturphilosophie), solemne (Theologie) und generale (Studium
generale), die mit seiner Priesterweihe beendet ist. Diese Studien fanden in den Konventen statt, die
gerade über die entsprechenden Lehrer (Magister) verfügten. Die jeweiligen Ausbildungsorte wur-
den auf den jährlichen Provinzialkapiteln festgelegt. Es ist möglich, dass er dabei auch ein oder
mehrere Jahre in Köln verbrachte, wo er zumindest bis 1280 auch Albertus Magnus kennen gelernt
haben könnte. Um 1290 erfolgt wahrscheinlich die Immatrikulation an der Universität von Paris,
wo er 1293/1294 als Lektor der Sentenzen des Petrus Lombardus bezeugt ist.
1294 wird er Prior des Erfurter Dominikanerklosters und Vikar seines Ordens für Thüringen. In
dieser Zeit entstehen die Reden der Unterweisung. 1302 lehrt er wieder in Paris, nun als Magister
(Quaestiones parisienses).
1303-1310 übernimmt Meister Eckhart die Leitung der neu gebildeten Ordensprovinz Saxonia und
nimmt als Provinzial seinen Sitz wieder am Erfurter Dominikanerkloster. In dieser Zeit entstehen u.
a. zwei Predigten für die Generalkapitel in Toulouse und Piacenza, sowie die lectiones über Jesus
Sirach, 24. Kap. In diesen Arbeiten wird die Geistphilosophie der quaestiones weiter entfaltet.
1311-1313 folgt ein zweites Magisterium in Paris, eine Auszeichnung, die zuvor nur Thomas von
Aquin erfahren hat. Nun entstehen die großen lateinischen Traktate: die Auslegungen zu den alttes-
tamentlichen Büchern Genesis, Exodus und Weisheit sowie zum Johannesevangelium, ferner ein
umfangreiches Corpus lateinischer Predigten.
1314 wird er Generalvikar des Dominikanerklosters in Straßburg, aus dieser Zeit stammt ein
Großteil seiner bekanntesten Schriften, der „Deutschen Predigten“. 1322 übernimmt Meister Eck-
hart die Leitung seiner alten Ausbildungsstätte, des Studium generale in Köln. Dort wird er 1325
durch Mitbrüder beim Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg wegen angeblich häretischer
Glaubensaussagen denunziert. Eine Liste mit zunächst 49 inkriminierten Sätzen wird 1326 nach
Überprüfung auf 28 reduziert. Um vor dem Scheiterhaufen bewahrt zu bleiben, widerruft Meister
Eckhart 1327 vorsorglich öffentlich. Entweder auf einer Reise an den päpstlichen Hof zu Papst
Johannes XXII. nach Avignon oder erst nach seiner Rückkehr nach Köln stirbt Meister Eckhart
1328. 1329 werden die inkriminierten 28 Sätze durch die päpstliche Kurie in abgestuften Graden
verurteilt. (Quelle: nach http://de.wikipedia.org.)
7
7
das höhere Nicht-Seiende. Durch das Gotteswissen wird die Naturerkenntnis nicht berei-
chert, etwas ihr hinzugefügt, sondern verwandelt. „Nicht anderes weiß der Gotteserkenner
als der Naturerkenner, sondern er weiß anders.“ Unter diesem Gesichtspunkt kann der
Mensch in seinem tiefsten Seelengrund nach seiner geistigen Wiedergeburt noch als na-
türliches Wesen wie auch schon als göttliches Wesen betrachtet werden. Tauler betont
den ersten Aspekt und so ist im Seelengrund doch nur ein Abglanz, ein Bild des Allwesens
vorhanden. Die Gottheit geht nach seiner Ansicht nie völlig in die menschliche Welt auf.
Denn auch bei der allerhöchsten, nächsten, innigsten Einigung mit Gott ist doch göttliche
Natur und Gottes Wesen hoch, ja höher als alle Höhe; das gehet in einen göttlichen Ab-
grund, was da nimmer keiner Kreatur wird.“ Tauler will als gläubiger Katholik nichts Neues
in das Christentum einführen, sondern nur die Anschauung desselben vertiefen. Wichtig
ist ihm zu zeigen, wie der einzelne Mensch (Kreatur) durch ein sittliches Leben den Weg
zum Allwesen finden kann: „Soll der Mensch in der Wahrheit mit Gott eins werden, so
müssen alle Kräfte auch des inwendigen Menschen sterben und schweigen. Der Wille
muss selbst des Guten und alles Willens entbildet und willenlos sein.“
Tauler wird sich immer mehr klar darüber, dass der strebende Mensch seinem Ziel, das
Allwesen zu erreichen, nie völlig erfüllen kann, denn bei jedem höheren Entwicklungsgrad
ergeben sich auch noch höhere Ausblicke auf das Ziel. „Ein Erkennen des letzten Zieles
gibt es nicht; nur ein Vertrauen in den Weg, in die Entwicklung.“ Der Mensch führt durch
seine geistige Entwicklung die natürliche, die in ihm zu einem Ende gekommen ist, weiter
und über sie hinaus. „Er lebt nunmehr, was er für frühere Stufen bloß erkennt. Er schafft
dem Gegenstande nach, was er für das vorhergehende nur dem geistigen Wesen nach-
schafft. Dass die Wahrheit nicht eins ist mit dem Vorhandenen in der Natur, sondern natür-
lich Vorhandenes und Nicht-Vorhandenes umspannt; davon ist Tauler ganz erfüllt in all
seinen Empfindungen.“
Zu dieser Einsicht gelangt Tauler vollends durch die Begegnung mit einem erleuchteten
Laien, dem „Gottesfreund vom Oberland“. Diese Begegnung wird in einer Schrift mit
dem Titel Das Buch des Meisters geschildert, das den ersten Ausgaben von Taulers
Schriften beigefügt war. Darin schildert der „Laie“, wie durch ihn bei dem „Meister“ (Tauler)
ein Umschwung, eine geistige Wiedergeburt bewirkt wurde. Der Meister lehrte, dass wenn
der Mensch in den Abgrund seiner Seelentiefen hinabsteigt dort nicht mehr der einzelne
Mensch sondern Gott spricht. Dabei weiß der Meister aber, dass diese Lehre noch nicht
völlig in ihm lebendig ist, weil er sie mit dem Verstand denkt. Der Laie dagegen hat diese
Wahrheit als ganze Kraft seines Lebens. Durch ihn wurde der Meister aus einem Betrach-
ter der Wesenheit Gottes zu einem „Lebendigen im Geiste“. Dieser holt die Ideen und
Begriffe des Verstandes nicht mehr aus sich, sondern diese Begriffe dringen aus ihm her-
vor als lebendiger Geist. Erst danach war es Tauler gegeben, wirkensmächtig zu predigen.
In diesem Zusammenhang weist Steiner auf eine Schrift, Theologia deutsch, hin, die
Luther erstmals drucken ließ. Sie ist von einem bewusst anonym bleibenden „Frankfurter“
abgefasst, der wahrscheinlich zu der Gemeinschaft der Gottesfreunde gehörte. Der
Grundgedanke dieser Schrift ist, dass der Mensch alles abstreifen soll, was ihn zu einer
Einzelpersönlichkeit macht. Dann hört das Sondersein auf, das als „Annehmen“ (= Bean-
spruchen des Einzeldaseins) bezeichnet wird, und das All-Leben zieht in den Menschen
ein. Solange der Mensch sich als Einzelwesen („Kreatur“) empfindet, ist sein Ich nur ein
Teil, etwas Unvollkommenes, das die Stelle des Ganzen, des Vollkommenen beansprucht.
Es werden verschiedene Anweisungen gegeben, in welcher Richtung der Mensch gehen
soll, damit das Vollkommene in ihm einziehen kann.
Johannes Tauler (* ca. 1300 in Straßburg, † 1361 ebenda) stammte aus einer vermutlich wohlha-
benden Straßburger Familie. Er trat in den Dominikanerkonvent seiner Heimatstadt ein. Wahr-
scheinlich durchlief er den für Priester des Dominikanerordens üblichen Ausbildungsgang, also ein
Studium von mindestens sechs bis höchstens acht Jahren, das umfangreiche philosophische und
theologische Kenntnisse vermittelte. Nach seiner Ausbildung war Tauler vor allem in der Seelsorge
für geistlich lebende Frauen (Ordensschwestern und Beginen) tätig. Für diese schrieb er auch seine
7
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deutschsprachige mystische Predigtsammlung (etwa 80 Predigten), die als einziges authentisches
Werk bis heute überliefert ist.
Während des Konflikts zwischen Kaiser Ludwig dem Bayern und Papst Johannes XXII. entschied
sich Straßburg für die Seite des Kaisers und wurde vom Papst mit dem Interdikt belegt. Da sich die
papsttreuen Dominikaner dementsprechend weigerten, für die Bürger weiterhin die Messe zu zeleb-
rieren, mussten sie 1338 die Stadt verlassen. Mit ihnen ging auch Tauler nach Basel, wo er bis
1342/43 blieb. Dort und in Straßburg, wohin er frühestens 1346 zurückkehrte, hatte er mit Kreisen
von Gottesfreunden rege Kontakte. Außerdem sind mehrere Aufenthalte Taulers in Köln bezeugt,
wo er auch seiner Predigttätigkeit nachging, wie Bezüge auf Kölner Gegebenheiten in einer Predigt
zeigen.
Neben den eigentlichen mystischen Aspekten werden in den Predigten auch zahlreiche andere
Seiten des religiösen Lebens thematisiert, so setzt sich Tauler etwa für die religiöse Aufwertung der
Nichtgeistlichen und ihrer weltlichen Arbeit ein.
Taulers Predigtsammlung verbreitete sich nach seinem Tod kontinuierlich vor allem in den Klös-
tern der Ordensreformbewegung, wo sie bald auch von männlichen Ordensmitgliedern rezipiert
wurden. 1498 und 1508 erschienen die ersten Drucke, die u. a. für den jungen Martin Luther be-
deutsam wurden. Weiterhin gilt Tauler als Schöpfer der Urfassung des Textes des Adventsliedes
„Es kommt ein Schiff geladen“. (Quelle: nach http://de.wikipedia.org und RGG3)
Heinrich Seuse (* 21. März 1295 in Konstanz oder Überlingen; † 25. Januar 1366 in Ulm), auch
Heinrich (von) Suso oder (weniger gebräuchlich) Heinrich von Berg. Er war Sprössling eines alten
Thurgauer Adelsgeschlechts.
Im Alter von 13 Jahren trat er in den Orden der Dominikaner in Konstanz ein und hatte mit 18 ein
mystisches Bekehrungserlebnis. 1322 wurde er zum Studium generale seines Ordens nach Köln
geschickt, wo er begeisterter Schüler von Meister Eckhart wurde. Auf Grundlage der Lehren Eck-
harts verfasste er die beiden Traktate „Buch der Wahrheit" (etwa 1327) und „Büchlein der ewigen
Weisheit". Für das letzte Werk musste sich Heinrich Seuse als Lector und Prior seines Ordens vor
dem Ordensgericht verantworten, da die Werke Eckharts dem Interdikt unterlagen, und wurde
abgesetzt (1336). Danach ausgedehnte Predigt- und Seelsorgereisen in Schwaben und bis in die
Niederlande, besonders zu Frauenklöstern des Ordens, wahrscheinlich 1343 Prior des zeitweise
nach Diessenhofen verlegten Konstanzer Konvents. Seit 1348 bis zu seinem Tod wirkte er in Ulm.
Weitere Werke sind „Horologium Sapientiae“, eine erweiterte lateinische Fassung des Büchleins
der ewigen Wahrheit, ein großes und ein kleines Briefbuch, sowie seine Vita, die erste geistliche
Selbstbiographie in deutscher Sprache (verfasst zusammen mit seiner Schülerin Elsbeth Stäglin), in
der er u. a. auch die extreme Form der Selbstkasteiung, die er jahrelang praktizierte, schildert.
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(nach RGG3 und http://de.wikipedia.org).
Jan van Ruysbroek (Ruusbroec) (1294-1381), * im gleichnamigen Dorf bei Brüssel, studierte freie
Künste und Theologie, wirkte seit 1318 als Vikar an St. Gudula in Brüssel. Seinen Dienst verrich-
tete er mit großem Ernst und kämpfte gegen die Schwächen und Irrtümer seiner Zeit. Immer mehr
ergab er sich der Kontemplation und schrieb seit 1350 seine mystischen Traktate (11 sind erhalten),
von denen gleich der erste (»Chierheit der gheestliker brulocht« [»Zierde der geistlichen Hoch-
zeit«]) den stärksten Einfluss ausübte. Er unterscheidet hier 3 Stadien des wachsenden Lebens bis
zur Gottesbegegnung: das tätige Leben, das innerliche Leben, das gottschauende Leben. 1353 zog
er sich in das neue Augustinerkloster Groenendaal bei Brüssel zurück, wo er als Prior und Vorbild
der Frömmigkeit bis zu seinem Tod lebte. Dort besuchten ihn Tauler und Geert Groote, dem er den
Grundgedanken für die Brüder vom Gemeinsamen Leben vermittelt haben soll. (nach RGG3)
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das der Dinge aus. Sein Ich wird das Organ, in dem sich die Dinge selber aussprechen
und damit die All-Wesenheit. Erst im Schaffen dieser höheren Erkenntnis werden der
Mensch aber auch die Dinge wesenhaft.
Cusanus wurde aber durch seinen Priesterberuf und seine kirchenpolitische Betätigung
daran gehindert bzw. hat davor zurückgeschreckt, diese höhere Form der Erkenntnis auch
auf die theologischen Begriffe voll anzuwenden, so dass er auf halbem Wege stehen blieb
und diese Begriffe nur im traditionellen Sinne deutete, während er annahm, dass er dabei
die docta ignorantia anwendete.
Nikolaus von Kues, genannt Cusanus, wurde 1401 als Nikolaus Chrifftz (= Krebs) als Sohn eines
wohlhabenden Weinhändlers in Kues an der Mosel geboren. Der Überlieferung nach riss er mit 12
Jahren von zu Hause aus und kam auf Empfehlung eines Grafen in die erzieherische Obhut der
Brüder vom Gemeinsamen Leben in Deventer (NL). Diese von Geert Groote (1330-1384) begrün-
dete mystische Laienbruderschaft, die innerlich mit den oberrheinischen Gottesfreunden um Tauler
und Rulman Merswin (1307-1382) verwandt war, wirkte in Holland und am Niederrhein in zahlrei-
chen Niederlassungen auch sozial- und volkspädagogisch. 1416/1417 studiert er in Heidelberg und
beschließt als Baccalaureus der Philosophie. Daran schließt sich ein langjähriges Studium der
Mathematik, Physik, Astronomie, Medizin, antiken Philosophie und Jura in Padua an (1417-1423).
Er erlangt den Doktortitel in Kanonischem Recht (Doctor decretorum). Während dieser Zeit
schließt er Freundschaft mit zahlreichen Wissenschaftlern und Humanisten, die ihm später bei sei-
ner kirchenpolitischen Tätigkeit wieder begegnen.
1424 geht er nach Rom, anschließend zurück nach Kues und beginnt 1425 das Theologiestudium
in Köln, wo er mit dem Gedankengut eines Albert Magnus, Thomas von Aquin, der deutschen Mys-
tiker, dem Neuplatonismus des Dionysius Areopagita und dem Zahlenmystiker Raimundus Lullus
(1235-1316) bekannt gemacht wird. Daneben entdeckt er die „Germania“ und andere Schriften des
Tacitus wieder, einige Komödien des Plautus u. a. und beweist, dass die sogenannten Konstantini-
schen Schenkungen, aus denen der Vatikan seine weltliche Macht herleitet, eine Fälschung des
8./9.Jahrhunderts sind.
1227-1230 übernimmt er zahlreiche kirchliche Ämter und damit verbundene Pfründe, von denen
das Dekanat St. Florin in Koblenz und die Probstei Münstermaifeld zu nennen sind. 1428 und
nochmals 1435 lehnt er einen ehrenvollen Ruf auf die Professur für Kanonisches Recht nach Löwen
ab.
Mit 29 Jahren wird er Sekretär des Erzbischofs von Trier und dessen Bevollmächtigter auf dem
Konzil von Basel (1432-1437), zu dem er von seinem Freund und Lehrer, Kardinal Cesarini, zum
Vorsitzenden der „Deutschen Nation“ auf dem Basler Konzil berufen wird. Er wirkt dabei u. a.
auch für einen erfolgreichen Ausgleich des Konzils mit den gemäßigten Hussiten und wirbt - wenn
auch vergeblich. - für eine Reform des julianischen Kalenders. Zuerst auf Seiten der Konzilspartei,
deren Absicht, dem Papst ein parlamentarisches Konzil überzuordnen, von Cusanus anfangs mit
zahlreichen Gelehrten geteilt wird, entwickelt er sich dann zum Parteigänger des Papstes Eugen IV.
Von diesem wird er 1437 zusammen mit Cesarini nach Konstantinopel geschickt, um den griechi-
schen Kaiser und den Patriarchen von Konstantinopel zu dem Konzil von Florenz einzuladen, auf
dem die Wiedervereinigung der beiden Kirchen erreicht wird, die aber nur bis zur Eroberung Kon-
stantinopels 1453 Bestand hatte. Auf der Rückfahrt von Konstantinopel hat Cusanus das oben
erwähnte, von ihm als visio intellectualis bezeichnete Erleuchtungserlebnis, aus dem dann sein
Hauptwerk „De docta ignorantia“ mit der Idee der „coincidentia oppositorum“, dem Zusammen-
fallen der gegensätzlichen Begriffe in Gott, hervorgeht (1437-1440).
1440 bis 1448 vertritt er als Legat die päpstlichen Interessen auf den deutschen Fürsten- und
Reichstagen, aber wie später auch dienen ihm die Reisen gleichzeitig der Visitation und Reformie-
rung des bestehenden Ordenswesens. Als Dank wird er 1448 zum Kardinal befördert und erhält das
Fürstbistum Brixen zur Verwaltung (1452-1458 bzw. 1460). 1450 hat er ähnlich wie vor ihm Tauler
eine Begegnung mit einem eingeweihten Laien („idiota“) in Rom.
1451 bis 1452 unternimmt er eine große Reformreise durch Deutschland. Durch den seelischen
Schmerz, den er durch die Eroberung Konstantinopels durch die Türken erfährt, wird bei ihm eine
Vision eines überirdischen Engelskonzils ausgelöst, das über alle Religionen hinweg Frieden stiften
könne.
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1458 bis zu seinem Tod in Todi bei Spoleto wirkt er als Kurienkardinal und Papststellvertreter in
Rom. Dort wird sein Leichnam begraben, sein Herz jedoch in Kues.
(Quelle: teilweise nach E. Meffert Nikolaus von Kues Stuttgart 1982. Zur Biographie siehe auch
326/1(24.12.1922, Dornach)).
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Frankreich. Da er sich weigerte, politische Horoskope zu erstellen, fiel er in Ungnade. 1529 am-
tierte Agrippa als Archivar und Historiograph der niederländischen Regentin Margaretha von
Österreich, geriet jedoch bald in Streitigkeiten mit dem Klerus. Nach Erscheinen der „Occulta
philosophia“ landete er 1531 kurzzeitig in Brüssel im Gefängnis. Danach lebte er unter dem Schutz
des Kölner Erzbischofs, Hermann von Wied, einige Zeit in Bonn und Köln. Am Ende seines Lebens
besuchte er Paris und wurde auf Befehl Franz I. ins Gefängnis geworfen. Da sich die Anschuldi-
gungen als haltlos erwiesen, kam er zwar nach kurzer Zeit wieder frei, aber dieses Erlebnis traf ihn
so hart, dass er bald darauf plötzlich starb.
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Salzburg als praktischer Arzt sesshaft zu werden. Da er der Teilnahme an den aufrührerischen
Bewegungen der Bauern verdächtigt wird, muss er die Stadt fluchtartig verlassen. 1526 wandert er
durch Süddeutschland nach Straßburg, wo er das Bürgerrecht erwirbt und Zunftmitglied wird. 1527
heilt er den Basler Buchdrucker Johannes Froben und erhält daraufhin einen Ruf als Stadtarzt und
Professor nach Basel. Wegen Streitigkeiten mit den Professorenkollegen und mit den Apothekern
der Stadt kommt es zu einer Eskalation und Paracelsus kann sich der drohenden Verhaftung nur
durch Flucht entziehen (1528). In den beiden folgenden Jahren zieht er durch das Elsass, Schwa-
ben, Franken und Bayern und verfasst zahlreiche medizinische und theologische Schriften. 1531 ist
Paracelsus einige Zeit in St. Gallen, seine Spur verliert sich danach. Erst 1534 ist er in Vorarlberg
und Tirol wieder nachweisbar. 1536 erscheint das größte zu seinen Lebzeiten veröffentlichte Werk,
die „Große Wundarznei“ (Ulm und Augsburg). 1536 wandert er weiter nach Oberösterreich. Im
folgenden Jahr wird er zur Behandlung des Erbmarschalls Johann von Leipnik nach Mähren geru-
fen. 1538/1539 ist er wieder in Kärnten und lässt sich 1540 in Salzburg nieder. Er stirbt (nach
anderer Überlieferung wird er ermordet, s. Ref. 216-08) dort am 24.9.1541 (nach L. Braun Para-
celsus Zürich 1988).
Valentin Weigel (auch Weichel) * 1533 in Großenhain-Naundorf, † 10. Juni 1588 in Zschopau. Auf
Vermittlung des Rates Georg von Kommerstadt besuchte Weigel 1549 bis 1554 die Fürstenschule in
Meißen und studierte danach Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften, Theologie, in
Leipzig später Theologie. 1558 wurde er Baccalaureus und Magister. Seit 1564 studierte und lehrte
er in Wittenberg und wurde 1567 lutherischer Pfarrer in Zschopau, wo er in „Ruhe und Stille“
wirkte.
Weigel verbarg seine mystischen Auffassungen, zu seinen Lebzeiten wurde nur eine Leichenpredigt
von ihm gedruckt. Erst zwanzig Jahre nach seinem Tode gelangten viele seiner Schriften, befördert
von seinem Amtsnachfolger Benedikt Biedermann und dessen Söhnen Joachim und Nathanael, zum
Druck. 1626 wurden seine Bücher öffentlich verbrannt. (nach http://de.wikipedia.org)
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die Stufe erreicht, auf der Frömmigkeit in Weisheit übergeht und umgekehrt, und sich als
Organ des großen Allgeistes empfinden kann.
Er fühlt sich mit seinem Geist in die göttliche Harmonie eingesenkt und es wird ihm des-
halb die Disharmonie, die Unzweckmäßigkeit in der Natur, bzw. das Böse im Menschen
zur wesentlichen Frage, wobei er Natur und Mensch als eine Wesenheit betrachtet, denn
in beiden wirken die gleichen Grundkräfte. Wie können aber aus dem Urwesen das Gute
und das Böse kommen? Nach Böhme lebt das Urwesen sein Dasein nicht in sich, sondern
in der Mannigfaltigkeit der Dinge aus, die aber jeweils ein eigenes Leben führen, das sich
auch gegen das Leben des Urwesens richten kann. D. h., das Böse strömt nicht aus dem
Guten, sondern aus der Art, wie das Gute lebt. Das Urwesen musste das Böse ver-
schlingen, es ist aber nicht Teil des Urwesens.
Das Urwesen lässt nach Böhme aus dem „Ungrund“ in einer Stufenfolge die gesetzmä-
ßige Welt entstehen, die er z. T. in Anlehnung an Paracelsus als „Salz“, „Quecksilber“,
„Schwefel“, „Feuer“, „Wasser“, „Schall“ oder „Hall“ und schließlich als „Weisheit“ („Heiliger
Geist“) bezeichnet. Auf dieser Stufe „findet er sich innerhalb der aus dem Ungrund er-
wachsenen, aus Harmonischem und Disharmonischen sich gestaltenden Welt als sich
selbst, als Urgrund wieder.“
Jacob Böhme, *1575 in Alt-Seidenberg bei Görlitz, gest. 17.11.1624 in Görlitz; seit 1599 Schuh-
machermeister, später Händler in Görlitz.
Böhme erlebte mindestens drei mystische Erfahrungen. Er schwieg lange Zeit und bedachte das,
was er erlebt hatte. 1612 schrieb er „Aurora“ („Die Morgenröte im Aufgang“).
Die handschriftliche Verbreitung des Bruchstück gebliebenen Werkes führte zum ersten Zusam-
menstoß mit dem Görlitzer Pfarrer (Primarius) Gregor Richter, der ihm 1613 mit Hilfe des Rats
das Gelöbnis, nichts mehr zu schreiben, abnötigte. Böhme machte sich nun u. a. mit dem Werk des
Paracelsus und mit der Philosophie des Neoplatonismus vertraut. Nach einigen Jahren des Schwei-
gens fing er 1618 erneut und jetzt mit der Selbstsicherheit eines Berufenen zu schreiben an. Aus der
großen Zahl ragen die sprachlich besonders schönen, rein religiösen Traktate (gesammelt unter
dem Titel „Der Weg zu Christo“) und die späteren Schriften „Von der Gnadenwahl“ und das
„Mysterium Magnum“ (Auslegung der Genesis) hervor, die dem Verständnis weniger Schwierig-
keiten bieten als die „Morgenröte“. Als von einem seiner zahlreichen, in der Lausitz und ganz
Schlesien, besonders unter Ärzten und Adligen verbreiteten Freunde hinter Böhmes Rücken zwei
seiner kleinen Schriften im März 1624 in Görlitz veröffentlicht wurden, kam es noch einmal zu hef-
tigem Kampf mit Richter. Der Rat vermied diesmal alle Schärfe, und Böhme fühlte sich bald darauf
durch die liebenswürdige Aufnahme am Dresdener Hofe entschädigt. Böhme war jetzt im Wesentli-
chen damit beschäftigt, sich mit den Angriffen seiner Gegner auseinander zu setzen und fand keine
Zeit, ein weiteres Buch zu verfassen. Am Ende seines Lebens kehrte Böhme nach Görlitz zurück. Er
starb im Bewusstsein einer wachsenden Sache, einer heraufziehenden „neuen Reformation“.
Die Nachwirkungen Böhmes zeigten sich in Deutschland und besonders in Holland und England.
Bei den Quäkern fand er enthusiastische Anhänger, die seine Gedanken bis nach Amerika trugen.
Über den schwäbischen Theosophen Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782) gewann Böhme
Einfluss auf den Pietismus in Südwestdeutschland und über diesen auf Schelling. Durch diesen wie-
derum ist die Gedankenwelt Böhmes Hegel nahe gebracht worden. (nach RGG3 und
http://de.wikipedia.org)
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Geist in Art einer menschlichen Seele als Teil der Weltenseele vor. D. h., er erlebte den
Geist nicht wirklich als Geist und verwechselte deshalb auch das Leben des Geistes mit
äußeren mechanischen Verrichtungen, wie sie Raimundus Lullus (1235-1315) in seiner
sogenannten „Großen Kunst“ enträtseln wollte. Indem er die kopernikanische Weltsicht
vertrat, hatte Bruno wohl den Mut, die Weltkörper nicht mehr als körperliche Geister anzu-
sehen, musste sie sich aber noch immer als seelische Geister vorstellen.
Giordano Bruno wurde 1548 unter dem Namen Filippo in Nola bei Neapel geboren. Von seinem
Heimatort ist seine spätere Selbstbezeichnung „Nolano“ (der Nolaner) abgeleitet. Bruno studiert
zunächst in Neapel und tritt 1565 in den Dominikanerorden ein. Dort legt er den Taufnamen Filip-
po ab und nimmt den Ordensnamen Jordanus/Giordano an.
Bald darauf gerät er in Konflikt mit der Ordensleitung, weil er sich der Marienverehrung verwei-
gert und alle Heiligenbilder aus seiner Klosterzelle entfernt. Doch das wird als jugendliche Verir-
rung aufgefasst und bleibt zunächst folgenlos. 1572 empfängt er nach weit ausgreifenden Studien
(Plotin, Kabbala, Averroes, Thomas von Aquin, Lullus, Nikolaus von Kues, Kopernikus) die Pries-
terweihe.
Sympathien für die arianische Lehre von der Sohnschaft Christi und Bedenken gegen die
Transsubstantiation führen zur Anklage des Ordensprovinzials, der sich Bruno 1576 durch die
Flucht nach Rom entzieht, von wo er aber weiter fliehen muss. Brunos Leben wird fortan zu einer
Wanderschaft durch halb Europa.
Über Chambery geht er zunächst nach Genf. Er tritt der calvinistischen Kirche bei, aber Calvin
kann mit den kopernikanischen Thesen, denen Bruno anhängt, gar nichts anfangen. Bruno wird
verhaftet und von den Calvinisten exkommuniziert. Er widerruft und kommt frei.
Er gelangt 1579 nach Toulouse, hat dort kurz einen Lehrstuhl inne. Zu dieser Zeit beginnt sein
phänomenales Gedächtnis Furore zu machen. Bruno arbeitet mit einem speziellen Merksystem.
Aber die Erklärung, dass er magische Fähigkeiten habe, scheint manchen Zeitgenossen dann doch
einleuchtender.
Die Hugenottenkriege treiben ihn zwei Jahre später nach Paris weiter. Dort bleibt er bis 1583,
wird von Heinrich III. gefördert. Mit Empfehlungsschreiben von diesem geht er 1583 nach England,
versucht zunächst in Oxford zu lehren, verursacht mit seinen Angriffen auf Aristoteles jedoch einen
Skandal und erhält keinen Lehrstuhl. Bis Mitte 1585 lebt er dann im Haus seines Freundes und
Förderers, des französischen Botschafters in London. Dort veröffentlicht er seine „italienischen
Dialoge“, darunter „Cena de le Ceneri“ („Das Aschermittwochsmahl“) (1584), in dem er scho-
nungslose Polemik gegen den Oxforder Gelehrtenstand übt und das Londoner Geistesleben heftig
karikiert, sowie „De l'Infinito, Universo e Mondi“ („Über die Unendlichkeit, das Universum und
die Welten“). In letzterem erklärt er die Sterne damit, dass sie wie unsere Sonne seien, dass das
Universum unendlich sei, es eine unendliche Anzahl von Welten gebe und diese mit einer unendli-
chen Anzahl intelligenter Lebewesen bevölkert seien.
1585 geht er wieder nach Paris. Nach Tumulten, die durch seine 120 Thesen gegen die aristoteli-
sche Naturlehre und ihre Vertreter entfacht wurden, und nach einer Schmähschrift gegen einen
katholischen Mathematiker muss er Paris verlassen.
Er reist nach Deutschland weiter und versucht vergeblich einen Lehrstuhl in Marburg zu erhalten,
dafür bekommt er in Wittenberg eine Lehrerlaubnis. Von 1586 bis 1588 lehrt er dort Aristoteles. Als
die Meinungsverhältnisse in Wittenberg wechseln, geht er für ein halbes Jahr nach Prag. Es gelingt
ihm zwar, die Gunst Kaiser Rudolfs II. zu erhalten, erhält aber keinen Lehrauftrag. Mit einer finan-
ziellen Unterstützung von 300 Talern von Rudolf II. reist er nach Helmstedt weiter. Dort erhält er
eine Professur. Auch hier bleibt er nicht lange, nach den Calvinisten in Genf wird er jetzt von den
Lutheranern exkommuniziert.
1590 landet er in Frankfurt am Main, legt sich mit den Stadtoberen an, die ihn prompt 1591 aus-
weisen. Es folgt ein Kurzaufenthalt in Zürich. Während eines Aufenthalts zur Buchmesse in Frank-
furt erreicht ihn eine Einladung nach Venedig.
Zwar lehrt er zunächst in Padua, aber dieser Lehrstuhl wird bald an Galileo Galilei vergeben.
Bruno nimmt jetzt die Einladung nach Venedig an. Sein Gastgeber, Giovanni Mocenigo, möchte in
die Gedächtniskunst eingeweiht werden, doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass er sich von Bruno
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Einblick in weit „magischere“ Künste erhoffte. Wohl aus Enttäuschung, dass diese Erwartungen
nicht erfüllt wurden, kommt es zum Streit. Während Bruno noch überlegt, Venedig zu verlassen,
wird er von Mocenigo denunziert und am 22. Mai 1592 von der Inquisition verhaftet. Im veneziani-
schen Kerker widerruft er nach sieben Verhören. Er wird Anfang 1593 nach Rom gebracht und in
der Engelsburg gefangen gesetzt. In den folgenden sieben Jahren wird der Prozess gegen ihn vor-
bereitet. Er ist bereit, teilweise zu widerrufen, was der Inquisition nicht genügt. Als sie den voll-
ständigen Widerruf fordert, reagiert Bruno hinhaltend. Am 8. Februar 1600 wird das Urteil verle-
sen. Giordano Bruno wird aus der Kirche und dem Orden der Dominikaner ausgestoßen, wegen
Ketzerei und Magie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und am 17. Februar 1600 auf dem
Campo dei Fiori hingerichtet. Seine Bücher werden auf den Index der verbotenen Schriften gesetzt,
wo sie bis zur Abschaffung des Index 1965 auch blieben. (nach RGG3 und http://de.wikipedia.org)
Angelus Silesius (lateinisch Schlesischer Bote, eigentlich Johann Scheffler; * 1624 in Breslau, † 9.
Juli 1677 ebenda) ist der Sohn des polnischen Adligen Stanislaus Scheffler, der vermutlich seines
lutherischen Glaubens wegen seinen Wohnort nach Breslau verlegt hatte. Er studierte Medizin und
Staatsrecht in Straßburg (ab 1643), Leiden (1644) und schließlich Padua (1647), wo er 1648 zum
Doktor der Philosophie und der Medizin ernannt wurde. Ein Jahr später trat er zunächst in Oels
bei Breslau als Leibarzt in die Dienste des protestantischen Herzogs von Württemberg. Dort pflegte
er Freundschaft mit Vertretern der schlesischen Mystik in der Nachfolge Jakob Böhmes, Bekannt-
schaft mit der Gedankenwelt der Mystik hatte er schon seit seiner Studienzeit. 1652 gibt er seinen
Posten auf und lässt sich als Arzt in Breslau nieder, im folgenden Jahr konvertiert er zum katholi-
schen Glauben, wobei er den Namen Angelus annimmt und starken Angriffen seitens protestanti-
scher Theologen ausgesetzt ist. Sein väterliches Erbe stiftet er für wohltätige Zwecke. 1654 wird er
unbezahlter Hofmedicus Kaiser Ferdinands III., 1661 wird er in Neiße zum Priester geweiht. Von
1664 bis 1666 war Angelus Silesius Hofmarschall des Sebastian von Rostock, Fürstbischof von
Breslau. Danach lebte er bis zu seinem Tod zurückgezogen als Arzt für Arme und Kranke in einem
Kloster in Breslau.
Nach seinem Übertritt zum Katholizismus wurde er zum fanatischen Anhänger der Gegenreforma-
tion, der in seinen Schriften intolerant für die Bekehrung Andersgläubiger (Protestanten) auch
durch Zwang eintrat.
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8 Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums
Inhaltsverzeichnis
I. Gesichtspunkte .............................................................................. 11
II. Mysterien und Mysterienweisheit ................................................... 18
III. Die griechischen Weisen vor Plato im Lichte der Mysterien-
weisheit .......................................................................... 38
IV. Plato als Mystiker ........................................................................... 54
V. Die Mysterienweisheit und der Mythos ........................................... 74
VI. Die ägyptische Mysterienweisheit .................................................. 97
VII. Die Evangelien ............................................................................... 111
VIII. Das Lazarus-Wunder ..................................................................... 119
IX. Die Apokalypse des Johannes ....................................................... 131
X. Jesus und sein geschichtlicher Hintergrund ................................... 146
XI. Vom Wesen des Christentums ....................................................... 150
XII. Christentum und heidnische Weisheit ............................................ 158
XIII. Augustinus und die Kirche .............................................................. 166
Einige Bemerkungen ...................................................................... 174
Anhang: Vorwort zur ersten Auflage (1902) ................................... 177
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tung zu geben. Denn erst danach konnte der Einzuweihende ein richtiges Verhältnis zu
der geistigen Welt finden.
Der naive Mensch nimmt die sinnlich wahrnehmbare Welt als allein wirklich. Gedanken
sind lediglich Bilder ohne Wirklichkeit. Kommt er zu Gottesvorstellungen, so sind seine
Götter der sinnlich wahrnehmbaren Welt nachgebildet. Eine andere Sicht der Wirklichkeit
erreichen manche Menschen während ihres Lebens, für sie werden Gebilde, die im geis-
tigen Leben ihrer Seele auftauchen, wahrhaft wirklich und die sinnliche Wirklichkeit eine
Wirklichkeit niederer Art. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass ein solcher Mensch die
Empfindungen und Gefühle für die niedere Wirklichkeit verliert und sich keine neue auftut.
In diesem Todeserlebnis ist er dann nicht mehr in der Welt sondern in der Unterwelt, dem
Hades. Überwindet er diese Gefahr, steht er als Verwandelter neu vor sich. Es wird auf die
entsprechende Schilderung des Menippus von Gadara (um 280 v. Chr.) hingewiesen, der
in Babylon von Nachfolgern des Zarathustra in den Hades und wieder zurückgeführt d. h.
eingeweiht wurde.*)
Mit diesem neuen Leben war in dem Mysten das Ewige erst erweckt und Wirklichkeit
geworden.
Die Geheimhaltung der in den Mysterien erfahrenen Erlebnisse war notwendig, da der
Uneingeweihte diese nicht nacherleben konnte, sie ihm entweder überhaupt nichts bedeu-
ten konnten oder aber eine furchtbare Ahnung in ihm hochkommen ließen. Heute können
diese Erlebnisse von einem Eingeweihten dem Uneingeweihten in begrifflicher Form ge-
schildert werden, was im Altertum noch nicht möglich war.
Über die Stimmung, in der der Myste der Gottheit entgegentreten sollte, berichtet der
eingeweihte Plutarch (um 45-125 n. Chr.), der Gruß des Gottes an den Mysten: Erkenne
dich selbst! und dessen Antwort: Du bist (EI) (s. Ref. 266-39). Der Myste hat in sich ein
höheres Ich entdeckt, das unvergänglich hinter allem Werden und Vergehen steht, und an
dessen Schaffen er nun teilnehmen kann. Hingewiesen wird wiederum auf Plutarch (in
seiner Schrift Über den Verfall der Orakel) und auf Cicero (106-43 v. Chr., Über die Natur
der Götter).
Dieses Auftreten des Gottes in seiner Seele, der Mutter, wurde vom Mysten als die jung-
fräuliche Geburt des Sohnesgottes erlebt, der von dem in der Natur verborgenen Vatergott
abstammt.
*) Anmerkung: Von Menippus, einem philosophischen Literaten der kynischen Richtung, sind keine
Originalschriften sondern nur Titel erhalten. Seine Erzählungen, Parodien, Dialoge usw. können
aus den Schriften seiner Nachahmer wie Varro, Seneca und Lukian zum Teil rekonstruiert werden
(nach Lit. 2).
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Welt der Vergänglichkeit nur im Widerstreit der Interessen sich bilden kann. Der Mensch
ist aus den widerstrebenden Elementen gemischt, in die sich die Gottheit ergossen hat. In
sich wird der Mensch den Geist gewahr, an dem er entsprechend seiner Mischung teilhat.
Er ist dazu berufen, aus dem Zeitlichen das Ewige zu gestalten. Dieses Geistige im Men-
schen nennt Heraklit den Dämon (Daimon) des Menschen. Der Dämon ist das Ewige am
Menschen, das Persönliche die zeitlich vergängliche Erscheinungsform. Dieser Dämon
kann sich nicht in einer Persönlichkeit abschließen, sondern hat Kraft für viele Persönlich-
keiten. Denn er hat schon die Erfahrung vieler Verkörperungen in sich, die als Anlagen bei
der Geburt zum Vorschein kommen, d. h. aus den Gedanken Heraklits folgt die Idee aber
auch die Erfahrung der Reinkarnation.
Die Kräfte des Ewigen werden durch das natürliche Leben nicht zur Entwicklung ge-
bracht, das Leben bliebe ungenutzt, wenn sie brach lägen. Die Erschließung dieser Kräfte
war die Aufgabe der Mysterien und auch der Philosophen.
Ebenfalls auf Mysteriengrundlage basiert die ordensartige Schule des Pythagoras im 6.
Jahrhundert vor Christus in Unteritalien. Die Pythagoräer sahen in Zahlen und Figuren,
deren Gesetze sie durch die Mathematik erforschten, den Grund der Dinge. Sie kannten
den Zusammenhang von Tonhöhen und Zahlenverhältnissen, die geometrischen Verhält-
nisse in der Astronomie u. a. Grundlegend war, dass der Mensch die Begriffe z. B. einer
Ellipse zuerst in seinem Inneren entwickelt und sie dann in der Natur findet, d. h. erst fin-
det der Mensch in sich die harmonische Ordnung, bevor er sie in den sinnlichen Erschei-
nungen finden kann. Denn Gott, die ewige Weltenharmonie, ist in der menschlichen Seele,
die deshalb nicht auf den Leib, das Persönliche, beschränkt ist. Was in der Seele geboren
wird, das sind die Ordnungen, nach denen die Welten im Himmelsraum kreisen.
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unmöglich, sich verständlich über ihn auszusprechen. Er ist in der Natur verzaubert, man
kann sich ihm nur nähern, indem man das Göttliche in sich selbst weckt. Aus Weltleib und
Weltseele hat der Vater die Welt gemacht, den Weltenleib, indem er sich selbst vergie-
ßend hingab. Die Weltenseele ist auf diesen Weltenleib in Kreuzesform gespannt, sie ist
das Göttliche der Welt und hat den Kreuzestod auf sich genommen, damit die Welt sein
konnte. Die Natur ist das Grab des Göttlichen. Dieses Göttliche kann allein in der Seele
des eingeweihten Menschen wieder aufleben. Die Erkenntnis ist die Erlösung und Aufer-
stehung Gottes.
Als „Sohn Gottes“ bezeichnet Philon von Alexandria (etwa 25 vor – 43 nach Chr.), „von
dem man sagte, dass er der wiedererstandene Plato sei“, die aus dem Menschen gebo-
rene Weisheit. Dieser Logos wird von Philon wie Christus angesprochen.
Auch eine Art Einweihung stellt Platons Symposion (Das Gastmahl), ein Gespräch über
die Liebe, dar. Die Liebe erscheint als die Vorverkünderin der Weisheit. Ist die Weisheit
der Sohn, so die Liebe seine Mutter. In dem Gespräch werden von den einzelnen Teil-
nehmern die verschiedenen Aspekte der Liebe angeführt, in dem die verschiedenen Stu-
fen ihres jeweiligen Daimons zum Vorschein kommen. Die Liebe strebt zur Einheit, sie hat
etwas Göttliches. Jeder kann sie deshalb nur so weit verstehen, als er des Göttlichen teil-
haftig ist. Für Sokrates ist die Liebe, der Eros, kein Gott, denn dieser ist das Gute und das
Schöne, während der Eros nur das Streben danach ist. Er ist ein Daimon, ein Mittler zwi-
schen Irdischem und Göttlichem. Wo Sokrates über die Liebe selbst spricht, will er nur
wiedergeben, was ihm als Offenbarung von einer Frau, Diotima, kundgetan worden sei.
Diese weise Frau ist die unbewusste Seelenkraft, die den Daimon zum Dasein bringt und
vor dem Empfang der Weisheit in der Seele war.
Unter diesem Aspekt wird die Dionysos-Sage interpretiert und gezeigt, wie sich platoni-
sche Weisheit und griechischer Mythos, auch Mysterienweisheit und Mythos zusammen-
schließen. Die griechischen Götter waren Gegenstand der Volksreligion, ihre Entstehung
war das Geheimnis der Mysterien. Deshalb war es gefährlich, die Mysterien, den Ursprung
der Götter, zu verraten.
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im Tempel von den Priesterweisen dabei vorgenommenen Prozeduren wurde das Irdische
abgetötet und dann sein Höheres erweckt. Für einen Uneingeweihten war der Einzuwei-
hende tatsächlich gestorben und schien durch ein Wunder dann wie ein anderer Mensch
wieder auferweckt.
Das Leben eines großen Eingeweihten verläuft in einer typischen Weise, so dass viele
Parallelen z. B. in der Lebensbeschreibung des Buddha und des Jesus Christus gefun-
den werden können. Diese Beschreibungen, wie sie etwa die Evangelien geben, sind
deshalb nicht als persönliche Biographien sondern als Beschreibung einer paradigmati-
schen Stufenentwicklung eines Eingeweihten zu betrachten.
Als Parallelen zwischen Buddha und Jesus werden angeführt: die Verkündigung der
Geburt, das Erkennen eines neugeborenen Gottmenschen durch Eingeweihte (durch
Asita, bzw. Simeon), das Verlorengehen und Wiederfinden des Zwölfjährigen, die Versu-
chung. Der Tod Buddhas ist dagegen der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor gleichzu-
setzen, d. h. wo Buddha in das Nirvana, in den Allgeist eingeht, stirbt Jesus nicht, sondern
erlangt eine höhere Stufe, leidet und stirbt.
Dieses Leiden und Sterben hatte sich bis dahin aber nur im Inneren der Mysterientempel
abgespielt, durch Christus wurde es aber öffentlich zu einer weltgeschichtlichen Tatsache,
auf der das Christentum beruht. Dieses Christusopfer hat einen ewigen Charakter, an dem
alle unbewusst teilhaben, wenn sie an ihn glauben. Dies ist die Grundlage der Kirche, wie
sie dann später von Aurelius Augustinus (354-430 n. Chr.) theologisch begründet wurde.
Der christliche Myste jedoch ist darauf nicht angewiesen, sondern hat die Möglichkeit, sich
des Inhaltes des „Mysteriums von Golgatha“ selbst bewusst zu werden.
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Beim dritten Siegel zeigt sich die Weltmacht der Gerechtigkeit, beim vierten die religiöse
Macht. Diese vier Mächte in Gestalt der apokalyptischen Tiere erhalten durch das Chris-
tentum eine neue Richtung (Krieg – Löwe, friedliche Arbeit – Stier, Gerechtigkeit – Men-
schenantlitz, Adler – religiöser Aufschwung).
Mit dem Öffnen des fünften Siegels kommt das Christentum selbst aber nur als erste,
vergängliche Gemeinschaft zum Vorschein. Mit dem geöffneten sechsten Siegel (6,12-7,8)
kommen die Seelen zum Vorschein, die sich schon vor Christi Erscheinen für das Ewige
vorbereitet haben, durch Christus nun „Christen“ wurden, die 144 000 Versiegelten.
Das siebte Siegel (8,1-5) zeigt, was das wahre Christentum der Welt werden soll. Die
sieben vor Gott stehenden Engel mit den Posaunen sind wieder die ins Christliche über-
tragenen Geister der alten Mysterien. Das folgende ist Hinführen zu Gott, eine Einweihung
des Johannes. Die Verkündigungen sind die bei Einweihungen notwendigen Zeichen. Die
Posaunen ertönen für alle Menschen und nicht für einzelne wie in den früheren Mysterien.
Während die Botschaften an die sieben Gemeinden die Bedeutung des Christentums für
die Gegenwart, die Bilder der apokalyptischen Tiere und die Siegelbilder die darauf fol-
gende nicht in sinnlichen Formen lebende Zukunft darstellen, folgt in einer noch weiteren
Ferne liegenden Zukunft die Zeit der Posaunen. Dann muss das Christentum ganz aufge-
nommen sein (das Buch, das bitter im Magen ist), der Mensch vergottet sein.
So tritt an Stelle der vielen alten Mysterien das eine christliche Ur-Mysterium, wobei Chris-
tus der Initiator für die ganze Menschheit ist.
*) Bezeichnung für Anhänger einer Sekte, wohl dieselben, die nach 2,2 als falsche Apostel bezeich-
net werden und nach 2,14-20 lehren „Götzenopfer zu essen“ und zu „huren“. Wahrscheinlich wird
eine – vom Standpunkt des Sehers – libertinistische Gruppe von Wanderpropheten bekämpft, bei
denen auch eine prophetische Frau eine führende Rolle spielte (2,20 f). Der Ursprung des Namens
Nikolaiten ist ungeklärt. Vielleicht bewahrt die Deutung der Kirchenväter, die ihn mit Nikolaos von
Antiochien, einem der Jerusalemer Sieben (Apg. 6,5), zusammenbringt, einen historischen Kern.
(nach RGG3).
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geworden.
Die nach Platon makrokosmisch an den Weltenleib in Kreuzesform geheftete Welten-
seele war in den alten Mysterien längst eine geistige Vorstellung, als es zum einmaligen
physisch wahrnehmbaren Ereignis des ans Kreuz geschlagenen, Mensch gewordenen
Logos auf Golgatha wurde.
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9 Theosophie
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .............................................................................................................. 17
.
A. Das Wesen des Menschen .............................................................................. 24
I. Die leibliche Wesenheit des Menschen ................................................. 28
II. Die seelische Wesenheit des Menschen .............................................. 30
III. Die geistige Wesenheit des Menschen ................................................ 32
IV. Leib, Seele und Geist ........................................................................... 33
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das Gefühl anschließt. Hinzu kommt als Drittes der Wille, wodurch die Seele wiederum
durch das Handeln auf die Außenwelt zurückwirken kann. Die Seele bildet damit eine
eigene Welt im Menschen auf dem Untergrund des Leiblichen.
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der Person abgesehen wird, die sie gefunden hat. Dem widerspricht nicht, dass manche
Wahrheiten nur in gewissen Zeiten gültig oder gar Irrtümer sind. Aber über die Ver-
gänglichkeit der eigenen Gedanken hinaus bleibt das Streben nach Wahrheit im Men-
schen verankert. Sie ist daher eine selbständige Wesenheit.
Zu dem Wahren tritt das Sittlich-Gute, das unabhängig von Neigungen und Leiden-
schaften, Sympathie und Antipathie ist und den Menschen entweder aus Pflicht oder bes-
ser aus Erkenntnis und daraus resultierender Neigung handeln lässt.
Ein solcher Mensch erhebt sich über das Niveau der Empfindungsseele, er verbindet sich
mit den ewigen Werten des Wahren und des Guten und bildet in seiner Seele die Be-
wusstseinsseele aus, die von der noch in Neigungen usw. verstrickten Verstandesseele
unterschieden werden muss.
In der Seele sind also die drei Glieder Empfindungs-, Verstandes- und Bewusstseins-
seele vorhanden. Während die Kräfte des physischen Leibes auf die Seele begrenzend
wirken, wird diese durch die von oben kommende Geistigkeit erweitert.
Für den Seher erscheint der Mensch als ein Gebilde aus einem groben physischen Leib,
der vom Lebensleib durchdrungen wird, über den der Seelenleib (Astralgestalt) hinausragt,
über diesen die Empfindungsseele, dann die mit dem Wahren und Guten sich erweiternde
Verstandesseele. Dieses Gebilde erscheint wie eine Wolke, in der sich der Leib befindet,
und wird Aura genannt.
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Fasst man die beiden seelischen Hüllen des Ich, Verstandes- und Bewusstseinsseele,
und dieses zusammen, so ergibt sich eine vereinfachte Viergliederung des Menschen in 1.
physischen Leib, 2. Ätherleib, 3. Astralleib (Empfindungsleib und Empfindungsseele zu-
sammen) und 4. Ich.
Durchdringt das Geistselbst das Ich, so wird der Astralleib im Menschen umgearbeitet.
Dieser erscheint dann als zweigliedrige Wesenheit, bestehend aus einem unbearbeiteten
und einem bearbeiteten Teil. Diesen Teil kann man als Offenbarung des Geistselbst be-
trachten. Ähnliches gilt für die Aufnahme des Lebensgeistes durch das Ich, wodurch der
Ätherleib bearbeitet wird. Dieser verwandelte Ätherleib ist eine Offenbarung des Lebens-
geistes. Nimmt das Ich den Geistmenschen auf, so erhält es die Kraft, den physischen
Leib zu durchdringen und zu verändern. Diese Veränderungen sind natürlich nicht mit den
physischen Sinnen wahrzunehmen, da es ja der vergeistigte Teil ist.
Demnach kann auch folgende Gliederung aufgestellt werden:
1. physischer Leib, 2. Lebensleib, 3. Astralleib, 4. Ich als Seelenkern, 5. Geistselbst als
verwandelter Astralleib, 6. Lebensgeist als verwandelter Lebensleib, 7. Geistesmensch als
verwandelter physischer Leib.
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Einwand: Meine Biographie könnte auch Folge eines Lebens im Geistigen vor der Geburt
sein. Dies wäre nur dann der Fall, wenn die Einwirkungen der physischen Welt auf die
Seele mit der aus einer nur geistigen Welt gleichartig wären. In der physischen Umgebung
wirkt auf die Seele aber nicht nur das bestimmend, was sich wie ein später Erfahrenes auf
ein in gleicher Weise früher Erfahrenes verhält. Sondern es kommt noch die Tatsache
hinzu, dass die Seele bei einer Handlung auch von ihren Anlagen beeinflusst wird, die wie
durch Übung erworbene Fähigkeiten wirken.
Aus solchen Überlegungen kommt man zu der Vorstellung der wiederholten Erdenle-
ben. Wie die physische Menschengestalt eine Wiederholung der menschlichen Gattung
ist, so muss der geistige Mensch eine Wiederverkörperung desselben geistigen Men-
schen sein.
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durch entsprechende Übungen Organe bilden. Diese Welten sind nicht räumlich außer
oder neben der physischen Welt. Für den Seher erscheinen die seelischen und geistigen
Eigenschaften zusätzlich zu den physischen. Allerdings existieren in diesen Welten noch
andere Vorgänge und Wesenheiten, die keine direkte physische Entsprechung haben.
Über diese beiden Welten kann nur gleichnishaft und in oft unzureichenden Worten ge-
sprochen werden, da die Worte für die physischen Belange gebildet worden sind.
Die Seelenwelt unterscheidet sich von der physischen, dass ihre Dinge und Wesenhei-
ten viel feiner, beweglicher und bildsamer sind. Charakteristisch ist für sie die Reizbarkeit,
das triebhafte Begehren. Es herrschen in dieser Welt andere Gesetzmäßigkeiten. Die
Wechselwirkungen der seelischen Dinge/Wesen sind innerlich, sie durchdringen einander
in dem Grad ihrer Verwandtschaft, während sich die physischen Dinge im Raum stoßen.
Im Seelenraum erscheinen ferner die Dinge nicht perspektivisch sondern in den Abstän-
den, die sie durch ihre innere Natur haben.
Wie in der physischen Welt gibt es in der Seelenwelt unterschiedliche Gebilde, in denen
die Grundkräfte dieser Welt, nämlich Sympathie und Antipathie, zum Vorschein kom-
men. Mit Sympathie wird die Kraft bezeichnet, mit der die seelischen Dinge/Wesen mit-
einander zu verschmelzen suchen, mit Antipathie die Kraft, mit der sie sich voneinander
abstoßen.
Entsprechend kann man verschiedene Gebilde und Regionen im Seelenland unterschei-
den.
1. Die unterste Region ist die, in deren Gebilden die Antipathie die Sympathie überwiegt,
sie stoßen sich gegenseitig ab, erscheinen gierig und unbefriedigt. Diese Gebilde ent-
sprechen in gewisser Weise den festen Körpern der physischen Welt. Diese Region
wird deshalb die Region der Begierdenglut genannt. Sie liegt den sinnlichen Trieben
und eigennützigen Instinkten zugrunde.
2. In einer zweiten Art von Gebilden halten sich Sympathie und Antipathie die Waage. Sie
wirken neutral ohne sich abzugrenzen oder andere anzuziehen. Sie können mit den
flüssigen Stoffen der physischen Welt verglichen werden. Im Seelischen des Menschen
entspricht ihnen der zunächst neutrale Reiz bei der Wahrnehmung. Diese Region heißt
daher die Region der fließenden Reizbarkeit.
3. In der dritten Stufe überwiegt die Sympathie die Antipathie. Gebilde dieser Art erstre-
cken ihre Sympathie über andere Gegenstände ihrer Umgebung, sie bestehen aus
Wunsch-Stofflichkeit. Sie können mit den gasförmigen Stoffen der physischen Welt ver-
glichen werden.
4. Diese Gebilde bestehen nur aus Sympathie, die sich aber nur innerhalb dieser Gebilde
geltend macht. Diese Kraft kommt als Lust zum Ausdruck oder als Unlust, was jedoch
nur eine verminderte Lust ist. Im Menschen äußern sich diese Gebilde als Fühlen und
Gefühle im engeren Sinn, von denen das Behagen abhängt.
In den drei höheren Stufen bleibt die Sympathie nicht mehr eingeschlossen, sondern wird
immer freier, strahlt aus den Gebilden als Licht aus bzw. ergießt sich aus ihnen:
5. Region des Seelenlichtes
6. Region der tätigen Seelenkraft
7. Region des Seelenlebens.
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geistige Welt entlassen, wenn ihre Kräfte nicht mehr diese Tingierung haben und sie alles
aufgelöst hat, was sie nur innerhalb des Leibes erleben konnte. Sie behält dann nur das,
was im Geist als Frucht weiterleben kann.
Dieser Auflösungsprozess nach dem Tod führt die Seele in die verschiedenen Regionen
des Seelenlandes und dauert entsprechend ihrer Affinität zu den einzelnen Gebieten ver-
schieden lang, bis die Seele durch Übersteigerung der nicht befriedigten und daher als
brennend empfundenen Begierden sich diese abgewöhnt hat. Diese Zeit kann auch ins-
gesamt als „Ort der Begierden“ (Kamaloka, Purgatorium, Fegefeuer) bezeichnet werden.
In dieser Zeit wird also alles Antipathische in der Seele aufgelöst, so dass sie einen höchs-
ten Grad von Sympathie erreicht, ihre Eigensucht überwunden hat und in die Seelenwelt
gleichsam zerfließen, aufgehen kann. Dann ist auch der Geist befreit und kann in das
Geisterland aufsteigen.
In der untersten Region der Begierdenglut werden aus der Seele alle selbstsüchtigen
Begierden getilgt, die nicht mehr durch physische Organe befriedigt werden können und
brennend schmerzen. Dadurch erkennt die Seele ihren illusionären Charakter. Zwar leidet
die Seele in den verschiedenen unteren Regionen, sie verlangt aber nach dem Tod selbst
nach dieser Läuterung. In der zweiten Region wird den Menschen mit Neigung zu Äußer-
lichkeiten, dem Tand des Lebens, die Nichtigkeit des Strebens nach diesen Dingen ein-
geprägt. In der dritten Region erscheint das Illusionäre der Wünsche.
Der Mensch empfindet während des Lebens oft seinen Körper als sein Selbst. Dieses
Selbstgefühl ist besonders bei sinnlichen Menschen stark ausgeprägt. Nach dem Tod
fehlt der Leib und die Seele fühlt sich wie ausgehöhlt und selbstverloren. Die Seele bleibt
in diesem Zustand, bis sie die Illusion des physischen Körpers erkannt hat. Besonders
leiden in diesem Gebiet die Selbstmörder, wo zu der Entbehrung des Leibes noch die
unbefriedigten Wünsche und Begierden hinzukommen, die bei Alterstod meist schon ab-
gemildert sind.
In der fünften Region, der des Seelenlichtes, gewöhnen sich z. B. Naturschwärmer ihre
Neigung ab, soweit diese sinnlichen Charakter hatte. Auch Seelen, die in sinnlicher Wohl-
fahrt, entsprechenden Erziehungssystemen oder religiösen Verrichtungen verkappte
selbstsüchtige Motive hegten, werden hier geläutert.
In der sechsten Region wird der Tatendurst geläutert, der zwar nicht egoistischen Cha-
rakter aufweist, aber doch sinnlicher Befriedigung diente. Dies ist oft bei Künstlern und
Wissenschaftlern zu beobachten.
In der siebten Region, der des Seelenlebens, wird der materialistische Glaube zerstört,
dass sich das menschliche Dasein im Physischen erschöpft.
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„Hohlformen“ vorzustellen, zwischen denen die Urbilder ihre bewegliche Tätigkeit aus-
üben. Bei der physischen Verkörperung werden dann diese Hohlräume gleichsam mit
physischer Stofflichkeit ausgefüllt.
2. Die zweite Region enthält die Urbilder des Lebens, das jedoch eine Einheit bildet und
gleichsam das flüssige Element des Geisterlandes darstellt. Es zeigt sich also, da alles
Leben eine Einheit ist, dass das Leben des Menschen mit dem von Pflanze und Tier
verwandt ist.
3. Die dritte Region enthält die Urbilder alles Seelischen, der Leiden und Freuden, Gefüh-
le, Triebe, Instinkte usw. Sie bildet den Luftkreis des Geisterlandes. Die verschiedenen
seelischen Äußerungen werden hier wie atmosphärische Ereignisse wahrgenommen.
4. Die Urbilder der vierten Region beziehen sich nicht unmittelbar auf andere Welten,
sondern hier wirken Wesenheiten, die die Urbilder der unteren drei Regionen beherr-
schen und ihre Zusammenarbeit vermitteln.
5.-7. In der fünften, sechsten und siebten Region sind die Wesenheiten, die den Urbildern
der unteren Regionen ihre Antriebe zur Tätigkeit liefern. Sie sind die „Absichten“, die
unserer Welt zugrunde liegen. Die schöpferischen menschlichen Ideen sind die Schat-
ten dieser Gedankenkeimwesen. Hier setzt sich das Tönen um in eine geistige Spra-
che, die Dinge nennen ihren „ewigen Namen“. Diese Gedankenkeimwesen sind zu-
sammengesetzter Natur. Nur ihre Keimhülle entstammt der Gedankenwelt, ihr Lebens-
kern stammt aus noch höheren Welten.
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In der fünften Region, dem reinen Geisterland, lebt der Mensch nun frei von jeder irdi-
schen Fessel, indem er die Ziele und Absichten seines irdischen Lebens findet. Diese
erscheinen vor ihm in ihrer höchsten Vollkommenheit, während er auf der Erde sie nur als
schwache Nachbilder hat umsetzen können. Sein eigentliches Wesen kommt erst in die-
sen Regionen völlig zum Vorschein. Er streift seine Unvollkommenheiten in dem Maße ab,
wie er sich während seiner Verkörperung in werktätiger Liebe geübt oder ein reges Ge-
dankenleben geführt hat. Hat er nur weniges in dieser Richtung sich erworben, so fühlt der
Mensch dies als Mangel, es entsteht in ihm der Drang, das Schicksal (Karma) des nächs-
ten Leben so zu impulsieren, dass das Versäumte eventuell unter Leiden nachgeholt wer-
den kann bzw. muss. Der Mensch, sein Geistselbst, entwickelt ein Gedächtnis für die
vergangenen Lebensläufe und hat einen prophetischen Vorblick auf das nächste. Er fühlt
sich als Glied einer göttlichen Weltordnung und in seinem inneren Wesen unberührt von
den Grenzen des irdischen Lebens.
Auf der sechsten Stufe wird deshalb der Mensch nur im Einklang mit dem wahren Wesen
der Welt handeln. In der siebten Region an der Grenze der drei Welten steht er den Le-
benskernen gegenüber, die aus noch höheren Welten stammen, und erkennt seinen eige-
nen Lebenskern. Für ihn müssen dann die Rätsel der drei Welten gelöst sein, er überblickt
das ganze Leben dieser Welten. Erst von hier aus kann er sein Leben richtig beurteilen,
das ihm vielleicht während des Lebens rätselhaft und ungerecht in seinen Schicksals-
schlägen u. ä. erschienen ist.
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Demnach können die physische Welt, das Seelen- und das Geisterland auch gegliedert
werden in 1. Reich der formlosen Wesen = erstes Elementarreich (Arupa Devachan), 2.
Reich der gestaltschaffenden Wesen = zweites Elementarreich (Rupa Devachan), 3.
Reich der seelischen Wesen = drittes Elementarreich (Astralplan), 4. Reich der geschaf-
fenen Gestalten (Kristallgestalten) = Mineralreich, 5. Reich der sinnlichen Gestalten, an
denen sinnlich nicht wahrnehmbare Gestaltungskräfte wirken = Pflanzenreich, 6. Reich
sinnlich wahrnehmbarer Gestalten, an denen sinnlich nicht wahrnehmbare und außerdem
noch sich seelisch auslebende Wesen wirken = Tierreich und 7. Reich sinnlich wahrnehm-
barer Gestalten, an dem noch nicht sinnlich wahrnehmbare gestaltschaffende und seeli-
sche Wesen wirken und in dem sich der Geist in Form von Gedanken selbst gestaltet.
Physischer Leib, Ätherleib, Seelenleib (Astralleib) und Verstandesseele des Menschen
sind demnach verdichtete Urbilder des Geisterlandes. Urbild des physischen Leibes im
ersten, Urbild des Ätherleib im zweiten, des Seelenleibes im dritten Elementarreich. Die
Verstandesseele wird dadurch gebildet, dass das Urbild des Menschen in der vierten Re-
gion des Geisterlandes sich zum Gedanken gestaltet und als solches unmittelbar als den-
kender Mensch in der Sinneswelt wirkt.
*Zu den Elementarreichen siehe auch 88/3(11.11.1903, Berlin).
Blaue Farbtöne sind bei hingebungsvollen Seelen zu beobachten. Sind sie mehr passiv,
religiös oder mitleidsvoll, so ist der Grundton ein reines glimmendes Blau. Bei aktiven
Seelen wird das Blau von innen heraus hell, gesteigert bei weisen Menschen, wo das Blau
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strahlend wird.
Ein Erfinder, der seine Gedanken nur auf die Befriedigung sinnlicher Leidenschaften
richtet, hat dunkelblaurote Nuancen, ein solcher, welcher selbstlos aus sachlichem Inte-
resse handelt, hellrotblaue. Ein Leben im Geist zusammen mit Hingabe und Aufopfe-
rungsfähigkeit lässt rosarote oder hellviolette Farben erkennen.
Auch vorübergehende Affekte und andere innere Erlebnisse zeigen sich in der Aura:
Ärger → rote Flutungen, gekränktes Ehrgefühl → dunkelgrüne Wolken, Furcht → wellige
blaue Streifen mit blaurötlichem Schimmer in der Aura von oben bis unten, spannungs-
volle Erwartung → blaurote radiäre Streifen von innen nach außen.
Stark von außen erregbare Menschen zeigen ständig aufflackernde kleine blaurötliche
Punkte und Fleckchen, bei weniger lebhaften Menschen sind diese orangegelb oder gelb
gefärbt. Bei Zerstreutheit sind sie bläulich-grünlich in wechselnder Form.
Grundsätzlich lassen sich in der Aura drei Gattungen von Farberscheinungen unterschei-
den. Das sind erstens Farben, die stumpf und wie undurchsichtig und nebelartig erschei-
nen. Zweitens Farben, die gleichsam ganz Licht sind. Ganz anders die dritte Art, die strah-
lenden, glitzernden Charakter haben. Alle drei Farbgattungen durchdringen sich in der
Aura und machen diese zu einem komplizierten Gebilde.
Diese dreifache Aura ist der übersinnlich-sichtbare Ausdruck des in Leib, Seele und
Geist gegliederten Menschen. Die erste Aura zeigt den Einfluss, den der Leib auf die See-
le hat, die zweite kennzeichnet das darüber hinausgehende seelische Eigenleben und die
dritte die Herrschaft des ewigen Geistes, die er über den vergänglichen Menschen ge-
wonnen hat.
Ist der Mensch ganz seinen Trieben hingegeben, so erscheinen in der ersten Aura
schreiende Farben, während die zweite Aura nur schwach ausgebildet ist und von der
dritten allenfalls einige Fünkchen zu bemerken sind. Gewinnt der Mensch allmählich Herr-
schaft über seine Triebe, so erweitert sich der zweite Teil und wird von leuchtenden Far-
ben durchzogen. In dem Maß, wie der Mensch „Diener des Ewigen“ wird, strahlt das
göttliche Selbst durch die dritte Aura. Das bedeutet, dass in der Aura sich ausdrückt, was
der Mensch im Laufe seiner Inkarnationen aus sich gemacht hat.
In der ersten Aura sieht man bei unentwickeltem Triebleben trübe rote bis blaue Farben.
Aufdringliches Rot deutet auf Leben in sinnlichen Begierden. Grün erscheint bei sinnlichen
aber faulen Naturen. Solche, die wegen mangelnden Fähigkeiten ihre Begierden nicht
befriedigen können, haben bräunlichgrüne bis gelblichgrüne Aurafarben. Niederster Ego-
ismus zeigt sich in unklar-gelben bis braunen Tönen. Natürliche Aufopferungsfähigkeit wie
Mutterliebe zeig hellrötlich bis rosarote Nuancen. Feige Furcht, Schreckhaftigkeit vor
sinnfälligen Reizen erscheinen als braunblaue oder graublaue Farben in diesem Aurateil.
In der zweiten Aura kommt stark entwickeltes Selbstgefühl, Stolz, Ehrgeiz in braunen
oder orangefarbenen Gebilden zum Ausdruck. Rotgelbe Flecken zeigen Neugier an, hel-
les Gelb klares Denken und Intelligenz, Grün Verständnis für Leben und Welt, Grüngelb
ein gutes Gedächtnis, Rosenrot eine wohlwollende, liebevolle Wesenheit, Blau Fröm-
migkeit, Violett religiöse Inbrunst, Indigoblau Idealismus und Lebensernst.
Die Grundfarben der dritten Aura sind Gelb, Grün und Blau. Hellgelb zeigt Denken in
hohen Ideen an, das einen goldenen Glanz erhält, wenn es intuitiv und sinnlichkeitsfrei
wird. Grün drückt die Liebe zu allen Wesen aus, Blau ist ein Zeichen der selbstlosen Auf-
opferungsfähigkeit für alle Wesen. Steigert sich diese zu starkem Wollen, sich tätig in die
Welt zu stellen, wird das Blau zu Hellviolett. Sind daneben noch Stolz und Ehrgeiz vor-
handen, zeigen die gelben Farben orangefarbene Töne.
S. auch den Aufsatz Von der Aura des Menschen in GA 34, S.110 (2.Aufl.) sowie
88/8(04.02.1904, Berlin).
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Kraft, die in der Gedankenwelt des Menschen wirkt. Die Mitteilung übersinnlicher Erkennt-
nisse wirkt wie ein Keim, der die Erkenntnisfrucht aus sich erzeugt. Dazu gehört eine un-
befangene Aufnahme der Erkenntnisse, die mit dem Denken bearbeitet werden und nicht
mit irgendwelchen mystischen Empfindungen oder Gefühlen aufgenommen werden sollen.
Ein solches diszipliniertes Gedankenleben gibt der Seele innere Festigkeit, wie ein gesun-
des Seelenleben eine unerlässliche Voraussetzung für die angestrebte Entwicklung ist.
Schädlich wirkt allerdings unbegründeter Unglauben, er stößt die mitgeteilten Gedanken
zurück. Verlangt wird nicht ein Glauben sondern ein denkendes Durchdringen des von
einem Seher Mitgeteilten. Zur unbefangenen Hingabe gehört, dass der Schüler mit seinem
bisherigen Urteilen sich völlig zurückhält und versucht, jedes von außen auf ihn zukom-
mende Ding oder Wesen sich äußern zu lassen. Zu dieser Hingabe gehört damit völlige
innere Selbstlosigkeit. Nur durch dieses Auslöschen eigener Vorurteile können höhere
geistige Tatsachen zugänglich werden, die den Menschen überall umgeben. Besonders
kann diese Fähigkeit an Menschen geübt werden, die einem unsympathisch sind. Hingabe
und Unbefangenheit sind Krafterzeuger für das Schauen in der geistigen Welt.
Auch muss der Schüler lernen, Lust und Unlust, die ihm Dinge bereiten, nicht mehr auf
sich zu beziehen und in ihnen einzutauchen und sich in seinem Handeln von ihnen be-
stimmen zu lassen, sondern sie objektiv als eine Äußerung des Lust- oder Unlust-
erzeugenden Wesens zu verstehen, so dass sich eine feinere Empfindungsart in ihm ent-
wickelt. Dadurch wird er auch unabhängiger von den wechselnden Eindrücken seiner
Umgebung und übt Gelassenheit. So werden Lust und Unlust einmal Gelegenheiten, von
den Dingen zu lernen, zum anderen im Schüler zu Sinnesorganen bzw. Seelenaugen,
durch welche die seelische Außenwelt wahrgenommen werden kann.
Während in der physischen Welt der Mensch bei Irrtümern durch die harten Tatsachen
immer wieder in seinem Denken korrigiert wird, fehlt in den höheren Welten diese Kor-
rekturmöglichkeit. Deshalb muss das Denken schon streng geregelt sein, wenn die über-
sinnlichen Welten betreten werden. Eine gute Vorbereitung dafür kann das sinnlichkeits-
freie mathematische Denken sein, wie es schon Platon für die Aufnahme in seine Akade-
mie als Voraussetzung forderte.
Auch in das Handeln des Schülers dürfen keine störenden persönlichen Motive einflie-
ßen, sondern dieses muss den Gesetzen des Wahren und Guten folgen können. Es soll
aus ihm nicht eine persönliche innere Befriedigung erwachsen, denn dadurch würde die
Richtung der Persönlichkeit dem Gang der Welterscheinungen aufgezwungen werden. Es
ist also auf persönliche Willkür zu verzichten. Es kommt dabei auf das Streben und die
Gesinnung an, auch wenn das Wahre und Gute nicht richtig erkannt wird. Denn in diesem
Streben liegt auch die Kraft, den Irrtum zu überwinden und das Wahre selbst in sich zum
Herrscher zu machen.
Während all dieser Übungen und auch später soll der Schüler versuchen, sich von dem
Vergänglichen der Dinge und der eigenen Person und ein Verhältnis seines eigenen Ewi-
gen zum Ewigen in den Dingen herzustellen. Wichtig ist dabei die Gesinnung, die in dieser
Richtung gewonnen wird, was natürlich abhängig ist von den Fähigkeiten des einzelnen.
Es wird dadurch allmählich die Erkenntnis des Bleibenden im Schüler aufgehen, die nach
geduldigem Warten gegeben wird. Dann wird ihm auch das Vergängliche zum Gleichnis
des Ewigen, er lernt es neu zu schätzen. Auf dieser Stufe handelt der Erkennende aus
sich heraus in Übereinstimmung mit dem Wahren und Ewigen, der Weltordnung, und
demnach in Freiheit. Alle Handlungen aus persönlicher Willkür, die der Weltordnung wi-
dersprechen, werden letztlich durch sich selbst vernichtet.
Steigt der Schüler nun in seinen Übungen immer weiter in die geistige Wahrnehmung
und Erkenntnis auf, so erreicht er einmal die Stufe, die als Einweihung oder Initiation
bezeichnet wird, er wird ein „Schüler der Weisheit“. Er erhält eine neue Heimat und wird
ein bewusster Bürger der übersinnlichen Welt. Der Quell geistiger Einsicht strömt ihm nun
aus einem höheren Ort zu. Das Licht der Erkenntnis leuchtet ihm nicht mehr von außen
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entgegen, sondern er wird selbst in den Mittelpunkt des Lichtes versetzt. Er tritt in Verkehr
mit den geistigen Wesen selbst. Sein Persönliches ist nur noch so weit vorhanden, um ein
bewusstes Gleichnis seines Ewigen zu sein. D. h. dieses Einswerden mit dem Geistes-
leben ist nicht ein Vernichten der Persönlichkeit, ein Aufgehen in einem falsch verstande-
nen Nirvana. Es handelt sich nicht um eine Überwindung sondern um eine höhere Aus-
gestaltung der Persönlichkeit.
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)Urteile, Kritik usw. wirken auf die Erlangung höherer Erkenntnisse destruktiv.
Der Geistesforscher kann dann an einem solchen Schüler eine Veränderung der Aura
beobachten, deren gelbrote und braunrote Farben sich in blaurote verwandeln.
Als zweites muss zur Devotion dazu kommen, sich weniger der Außenwelt hinzugeben
und ein reicheres Innenleben zu entwickeln. Dabei soll nicht auf die Eindrücke der Au-
ßenwelt verzichtet werden, in denen sich Göttliches kundgibt, sonst würde der Geheim-
schüler innerlich abstumpfen. Er soll vielmehr aus ihnen Genuss ziehen, aber auf weiteren
Genuss dann verzichten und das Genossene durch innere Tätigkeit verarbeiten. Der Ge-
nuss wird ihm zum Botschafter der Welt, die er durch die daraus gewonnene Erkenntnis
veredeln soll.
Daraus folgt ein Grundgesetz aller Geheimwissenschaft: alle Erkenntnis, die zur eigenen
Wissensanreicherung wie Schätze im Inneren angehäuft werden, bringt den Geheim-
schüler vom Pfad der Erkenntnis ab. Wenn dagegen diese Erkenntnisse verwendet wer-
den, um reifer zu werden auf dem Weg der Menschenveredelung und Weltenentwicklung,
gelangt er einen Schritt vorwärts.
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mit der Zeit die Hellseherorgane auf. Die Seelenwelt, der Astralplan, beginnt langsam vor
ihm aufzudämmern und er nimmt verschiedene Figuren und Linien wahr, die den Lebens-
zuständen der verschiedenen Naturwesen entsprechen. Ist der Schüler so weit vorge-
schritten, dass er die sinnlich nicht wahrnehmbare Seite der physischen Wesen sehen
kann, so ist es nur ein kleinerer Schritt, auch rein geistige Wesen zu schauen.
Eine weitere Vorbereitung besteht darin, die Gefühle und Gedanken als wirkliche Tatsa-
chen zu erkennen und damit das zu erreichen, was als Orientierung in den höheren Wel-
ten bezeichnet wird. Ganz wie in der physischen Welt gibt es auch in der Gefühls- und
Gedankenwelt Gesetzmäßigkeiten, die aber nicht von außen an den Menschen kommen,
sondern aus dessen Seele fließen müssen. Man kommt zu ihrer Erkenntnis, wenn der
Schüler sich alle willkürlichen, spielerischen, auf- und abwogenden Gefühle und Gedan-
ken verbietet und sich stattdessen bedeutsamen Gefühlen und Gedanken hingibt. Diese
führen den Menschen dahin, sich in den höheren Welten orientieren zu können.
Die Welt der Töne zu pflegen dient als weitere Vorbereitung. Der Schüler soll z. B. den
Schrei eines Tieres als Offenbarung seines seelischen Zustandes innerlich miterleben.
Dabei soll er seine Sympathie oder Antipathie wiederum ausschalten. Bei weiterem Üben
wird er sich der ganzen Natur gegenüber so empfinden lernen, er beginnt die Sprache der
Natur zu verstehen.
Ebenso muss er sich angewöhnen, anderen Menschen beim Sprechen in der Weise
zuzuhören, dass er seine eigene Meinung und Urteile, sein Besserwissen oder seine
Überlegenheit völlig hintan stellt, selbst wenn die konträrsten Ansichten vorgetragen wer-
den. Durch anhaltende Übung dieses selbstlosen Zuhörens erwächst daraus in Kombina-
tion mit den anderen Übungen der Seele ein neuer Hörsinn, er vernimmt das „innere
Wort“.
Neben diesen Übungen gehört allerdings auch das Studium der geisteswissenschaft-
lichen Mitteilungen zur Vorbereitung. Sie sind selbst Mittel, um zu eigener Erkenntnis zu
gelangen. Sie haben diese lebendigen Kräfte, da sie ja selbst aus dem inneren Wort ge-
schöpft sind.
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Kap.II, Seite 42ff. 10-05
Es werden Übungen gegeben zur Kontrolle der Gedanken und Gefühle, die dazu führen
sollen, das im gewöhnlichen Leben Unsichtbare wahrnehmbar zu machen.
1. Man soll ein Samenkorn nehmen (nicht nur vorstellen!) und es zunächst genau nach
seiner äußeren Beschaffenheit für sich beschreiben. Dann soll die Überlegung ange-
stellt werden, dass daraus eine vielgestaltige Pflanze hervorwächst, wenn dieses Sa-
menkorn in die Erde gegeben wird. Diese Pflanze soll man sich genau vergegen-
wärtigen und dabei denken, dass diese Pflanze tatsächlich durch die Kräfte der Erde
und des Lichtes aus dem Samen hervorgeholt werden. Daran soll sich der mit dem ent-
sprechenden intensiven Gefühl verbundene Gedanke anschließen, dass in dem Samen
schon auf verborgene Art – als Kraft der ganzen Pflanze – das ruht, was später aus ihm
herauswächst. D. h. das Unsichtbare wird sichtbar werden. Als Ergebnis wird der Schü-
ler eventuell erst nach vielen Versuchen, das Samenkorn wie von einer kleinen Licht-
wolke umschlossen erleben. Die Mitte dieser „Flamme“ empfindet er lila, den Rand
bläulich.
2. In einer ergänzenden Übung soll man sich eine vollentwickelte Pflanze gegenüberstel-
len und sich in Gedanken vorstellen, dass sie allmählich welkt und abstirbt. Aber sie hat
Samen hervorgebracht, die wieder zu neuen Pflanzen werden können. Diese Vor-
stellung lehrt, dass die Pflanze nicht ins Nichts verschwindet, es gibt etwas, das den
Augen unsichtbar ist. Bei richtiger Ausführung dieser Übung wächst aus der Pflanze
wieder eine Art geistiger Flamme, die größer als beim Samenkorn ist und im mittleren
Teil grünlichblau, am äußeren Rand gelblichrot empfunden wird.
Durch solche Übungen gelangt der Schüler allmählich zu einer Anschauung von Leben
und Tod. Er kann dann zur Betrachtung des Menschen selbst übergehen.
3. Eine solche Übung besteht darin, einen Menschen möglichst auf dem Höhepunkt einer
Begierde (vor deren Befriedigung) zu beobachten und sich den Vorgang dann deutlich
in Erinnerung zu rufen, sich darin so zu vertiefen, dass ein lebhaftes Gefühl dieser Be-
gierde in der eigenen Seele erwacht. Durch dieses Gefühl entsteht eine neue Kraft, die
zur geistigen Anschauung dieses Seelenzustandes führen wird. Der Schüler sieht die
astrale Verkörperung der Begierde. Sie ist flammenähnlich, in der Mitte gelbrot, am
Rand rötlichblau oder lila.
Es wird geraten, solche Erlebnisse zumindest in den ersten Stufen der okkulten Ent-
wicklung nicht in Worte zu kleiden oder mit dem ungeschickten Verstand zu ergründen,
sondern zu schweigen.
4. Diese Übung kann ergänzt werden, indem man in der gleichen Art Menschen beobach-
tet, deren Wunsch oder Erwartung befriedigt wird. Es wird dann eine Flamme geschaut,
deren Mitte als gelb und ihr Rand als grünlich empfunden wird.
Bei diesen Beobachtungen an Menschen soll sich der Schüler dahin erziehen, die volle
Selbstgeltung eines jeden Menschen uneingeschränkt zu schätzen und als etwas Heiliges
zu respektieren.
Für jede Weiterentwicklung muss der Schüler Mut und Furchtlosigkeit besitzen, die er
sich am besten in den Situationen des Lebens aneignet. Denn er wird Dinge erleben, die
dem Menschen durch die Täuschungen der Sinne sonst gnädig verborgen bleiben. Er wird
die aufbauenden und zerstörerischen Kräfte in der Natur genauso unverhüllt sehen wie
auch seine eigene Seele.
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In der ersten Unterweisung erlangt er eine wahrere Anschauung von den leiblichen Ei-
genschaften der Minerale, Pflanzen, Tiere und des Menschen, wie sie sich den geistigen
Augen und Ohren unverhüllt kundgeben. Diese Probe ist die „Feuerprobe“. Der Schüler
soll durch diese Erkenntnisse größeres und wahreres Selbstvertrauen, Mut und Ausdauer
erlangen. An diesem Punkt der Entwicklung kann der Schüler einhalten, um seine okkulte
Entwicklung in der nächsten Inkarnation fortzusetzen und in diesem Leben ein brauchba-
reres Mitglied der Gesellschaft als vorher zu sein.
In der nächsten Unterweisung wird dem Schüler ein okkultes Schriftsystem enthüllt.
Dessen Zeichen sind nicht willkürlich, sondern entsprechen den in der Welt wirksamen
Kräften. Er lernt, die in der Vorbereitungs- und Erleuchtungsphase erlebten Figuren, Far-
ben und Töne als Buchstaben dieser Schrift zu erkennen, die sich nun zusammenfügen.
Dadurch erhält er Sicherheit beim Beobachten der höheren Welten und kann sich nun
auch mit seinem Lehrer über diese Dinge verständigen. Durch diese Sprache lernt er auch
Verhaltensmaßregeln für das Leben kennen, aus denen für ihn gewisse, bisher unbekann-
te Pflichten erwachsen. Dadurch kann er dann Dinge vollbringen, deren Bedeutung die
Taten von Uneingeweihten nie erreichen. Erkennt der Schüler seine Pflicht und handelt er
richtig, hat er die „Wasserprobe“ bestanden. Der Erfolg wird daran erkannt, dass die Figu-
ren, Farben und Töne sich verändern.
Die Eigenschaft, die dadurch ausgebildet wird, ist die Selbstbeherrschung und eine
sichere Urteilskraft, denn in diese Handlungen darf nichts an eigenen Wünschen, Mei-
nungen, Vorurteilen usw. einfließen. Aus diesem Grund sind auch Menschen mit Neigung
zu Phantastik und Aberglauben ungeeignet für den Geheimpfad.
Die nächste Probe, die „Luftprobe“, besteht darin, Geistesgegenwart auszubilden. Da
jetzt dem Handeln kein Ziel mehr gesetzt ist, muss der Schüler ohne Verzögerung durch
Bedenken oder Zweifel auf die Eingebungen des Geistes in sich hin handeln lernen. Des-
halb darf er sich nicht selbst verlieren.
Nach Bestehen dieser Probe darf der angehende Eingeweihte den „Tempel der höheren
Erkenntnisse“ betreten. Man sagt, er habe einen „Eid“ abzulegen, nichts von den Geheim-
lehren zu „verraten“. D. h. er lernt die Anwendung der Geheimlehre im Dienst der
Menschheit. Sie soll nicht „verschwiegen“, sondern auf die geeignete Art an die Uneinge-
weihten ihrem Verständnis entsprechend herangebracht werden. Dies ist in die eigene
Verantwortung des Eingeweihten gestellt.
Der angehende Eingeweihte erhält dann den sogenannten „Vergessenheitstrunk“. Er
wird in das Geheimnis eingeweiht, wie man wirken kann, ohne durch das niedere Ge-
dächtnis dabei gestört zu werden. Er soll jedes neue Erlebnis aus sich heraus beurteilen
ohne Rücksicht auf die Vergangenheit: Die Erfahrung soll ihm dabei lediglich helfen, das
Neue zu sehen.
Ein zweiter Trank ist der „Gedächtnistrank“, durch den der Eingeweihte die Fähigkeit
erlangt, die höheren Geheimnisse stets im Geist gegenwärtig zu haben.
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Milde in der Handlungsweise üben und
Acht geben auf die Feinheiten des seelischen Lebens in der Umgebung bei völliger
Schweigsamkeit der eigenen Seelenregungen.
Ferner wirkt ein Aufenthalt in der Natur auf die Übungen der Geheimschulung fördernd.
Wer der modernen Zivilisation ausgesetzt ist, sollte als Kompensation sich inspirierte
Schriften wie die Bhagavad-Gita, das Johannes-Evangelium oder geisteswissen-
schaftliche Werke zu Gemüte führen.
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schen jeweils schon die Hälfte der Blätter ausgebildet und dienten einem dumpfen Hell-
sehen. Sie stellten dann mit dem Aufkommen des klaren Bewusstseins ihre Tätigkeit ein
und treten jetzt bei einer okkulten Entwicklung zusammen mit den neuentwickelten Blät-
tern wieder in Aktion.
Deshalb sind zur Entwicklung der sechzehnblättrigen Lotusblumen acht Seelenvorgänge
in den Mittelpunkt zu stellen:
1. Der Schüler soll in jeder Vorstellung eine bestimmte Botschaft, eine Kunde über die
Dinge der Außenwelt sehen, und unbefriedigt sein von Vorstellungen, die nicht diese
Bedeutung haben.
2. Er soll sich nur aus gegründeter voller Überlegung selbst zum Unbedeutendsten sich
entschließen. Er soll alles gedankenlose und unbedeutende Handeln vermeiden.
3. Er soll nur Sinn- und Bedeutungsvolles reden, ohne sich jedoch vom Verkehr mit seinen
Mitmenschen auszuschließen.
4. Das äußere Handeln ist so einzurichten, dass es andere nicht stört und sich harmonisch
in seine Umgebung eingliedert.
5. Er soll ein natur- und geistgemäßes Leben führen, es als Mittel zur Arbeit betrachten,
ohne in Übergeschäftigkeit oder Lässigkeit zu verfallen.
6. Er prüft seine Fähigkeiten und handelt nach dieser Selbsterkenntnis, indem er nichts
unterlässt, was er vermag, aber auch nichts tut, was über seine Kräfte hinausgeht.
7. Er soll bestrebt sein, möglichst viel vom Leben zu lernen und Erfahrungen anzusam-
meln, die ihm später eine Hilfe bei seinen Entschlüssen sein können.
8. Er soll sich von Zeit zu Zeit in sich versenken, seine Lebensgrundsätze bilden oder
überprüfen, seine Kenntnisse in Gedanken durchlaufen und seine Pflichten erwägen.
Diese Übungen werden erst dann zum Erfolg führen, wenn sie zu selbstverständlichen
Gewohnheiten geworden sind. Die Wahrnehmungen treten dann als bewegte Gestalten
auf, während durch die zwölfblättrige Lotusblume Empfindungen von Wärme und Kälte
wahrgenommen werden, die mit diesen Gestalten verbunden sind.
Die zwölfblättrige Lotusblume in der Herzgegend wird gestaltet, indem sechs Blätter
durch folgende Seelenvorgänge neu gebildet werden:
1. Innere Beherrschung des Gedankenverlaufs (Gedankenkontrolle),
2. Folgerichtiges Handeln (Kontrolle der Handlungen),
3. Erziehung zur Ausdauer bei der Verfolgung eines Zieles,
4. Duldsamkeit (Toleranz) gegenüber Menschen, anderen Wesen und Tatsachen,
5. Unbefangenheit , Vertrauen (Glaube) gegenüber jedem Menschen, jedem Wesen,
6. Entwicklung eines Lebensgleichgewichtes oder Gleichmutes.
Diese „Nebenübungen“ bilden die in der geisteswissenschaftlichen Literatur genannten
„sechs Eigenschaften“ oder auch „Tugenden“. Sie sind natürlich auch für den von Nutzen,
der keine Geheimschulung anstrebt.
Durch diese Lebenshaltungen werden die Lotusblumen ihrer Form nach ausgebildet, ihre
Reife erlangen sie durch die Beobachtung gewisser Vorschriften, die vom Geheimlehrer
mündlich gegeben werden.
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Hierzu ist die vollständige Beherrschung des ganzen Menschen durch das Selbstbe-
wusstsein nötig. Ist sie entwickelt, so tritt der Schüler in Verkehr mit Wesen höherer Wel-
ten, soweit sie sich auf dem Astralplan zeigen. Diese Lotusblume sollte aber erst dann
voll entwickelt werden, wenn der Schüler soweit fortgeschritten ist, dass er sich mit seinem
Geist in eine noch höhere Welt (dem in der Theosophie geschilderten Geisterland) erhe-
ben kann. Damit erlangt er erst Sicherheit im Umgang mit jenen höheren Wesen.
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Dem Geheimschüler erschließt sich jetzt ein neues Leben, in das er durch Schulung un-
terwiesen werden muss. Die in den höheren Welten den Naturreichen entsprechenden
Gestalten und Figuren kann er zumindest teilweise durch seine Gedanken und Gefühle
beeinflussen, nicht jedoch die von ihm ausgegangenen Figuren seiner Triebe, Begierden,
Vorstellungen, die ihm nun als eine äußere Welt entgegentreten. Sie treten zudem spie-
gelbildlich auf, so müssen Zahlen dort von hinten gelesen werden. Eine Kugel erscheint
so, als ob man im Mittelpunkt wäre. Wünsche, die von einem Menschen ausgehen, schei-
nen oft als Gestalt auf ihn zuzustreben, bei Leidenschaften oft in Tiergestalt.
Der nächste Schritt der Entwicklung liegt dann in der Ausbildung und dem Gebrauch der
zweiblättrigen Lotusblume, durch die der Schüler die Möglichkeit erlangt, durch sein
höheres Ich mit den übergeordneten geistigen Wesenheiten in Verbindung zu treten. Er
erlebt seine Geburt in der geistigen Welt und hat nun als eigenes Erlebnis, was von der
Geistesforschung geschildert wird. Die Lehre von Reinkarnation und Karma wird ihm zur
eigenen Anschauung. Er erkennt auch, dass die in den Religionen geübten Riten, Sak-
ramente und Zeremonien Abbilder höherer geistiger Vorgänge und Wesenheiten sind.
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Erlebnisse zu unterscheiden. Solche, die einem völlig fremd sind und die Vorboten der
höheren geistigen Welt sind. Sie soll man vorläufig wenig beachten. Die Erlebnisse der
zweiten Art haben eine gewisse Beziehung zu der gewöhnlichen Welt, zu seinen Vorstel-
lungen und Begriffen. Sie werden wie Einflüsterungen erlebt, die dem Menschen helfen,
gewisse Rätsel zu lösen, die er mit Nachdenken nicht lösen kann.
Die Geburt des höheren Menschen wird durch Konzentrationsübungen und Meditatio-
nen vorbereitet und erfolgt zunächst im Tiefschlaf. Das Tiefschlafbewusstsein wird immer
mehr durch solche Erlebnisse unterbrochen, die dann auch zusammenwachsen (Konti-
nuität des Bewusstseins). Der Schüler muss diese Schlaferlebnisse dann in das Tages-
bewusstsein hinüberbringen, erst dann haben sie ihre volle Erkenntnisgültigkeit.
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Die Schwelle, die dazu überschritten werden muss, besteht aus jedem Furchtgefühl und
aus jeglicher Scheu vor der Kraft, die volle Verantwortung für sein Tun und Denken künftig
selbst zu übernehmen.
Der kleine Hüter tritt sonst nur im Tod als Todesengel aus dem Menschen heraus, bleibt
ihm aber in seiner Gestalt verschleiert. Seine Unvollkommenheit zwingt die Schicksals-
mächte, den Menschen wieder in eine Inkarnation mit entsprechendem Karma zu schi-
cken. Für den Hellseher aber wird der kleine Hüter nun zu einer eigenen Wesenheit, die
vor ihm als Richtmaß seiner künftigen Taten steht.
Als Folge der überstandenen Begegnung mit dem kleinen Hüter wird für den Geheim-
schüler der nächste Tod ein ganz anderes Ereignis als bisher. Er empfindet ihn wie das
Ablegen eines alten oder unbrauchbar gewordenen Kleides. Die geistige Welt, in die er
eintritt, ist nichts Neues für ihn, sie stand vor dem Tod schon in entsprechender Art vor
ihm.
Der Hüter der Schwelle hängt aber auch mit dem Umstand zusammen, dass der Mensch
zu einer Familie, einem Volk und einer Rasse angehört, die Ausdruck entsprechender
geistiger Wesen sind. Von diesen erhält der Mensch seine Arbeit zugeteilt, seine ganze
Erziehung verdankt er letztlich diesen Wesen. Der Geheimschüler erfährt nun von dem
Hüter der Schwelle auch, dass diese Wesenheiten ihre Tätigkeit von ihm abziehen, so
dass er als völlig isoliertes, verhärtetes Einzelwesen dastehen würde, wenn er sich nicht
diese Kräfte erwürbe. Bildlich wird für ihn alles, was auf seiner bisherigen Erziehung be-
ruhte, wie ein Haus zerstört, das er nun in neuer Form wieder erbauen muss, wobei um
ihn völlige Finsternis ist, die er durch sein eigenes geistiges Licht erhellen muss. Dabei
enthüllt ihm der Hüter der Schwelle die volle Wirksamkeit der Volks- und Stammesgeis-
ter. Er sieht genau, wie sie bisher an ihm wirkten und ihn führten und dass er künftig diese
Führerschaft selbst übernehmen muss.
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11 Aus der Akasha-Chronik
Inhaltsverzeichnis
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wenden konnten. Mit dieser Kraft trieben sie z. B. niedrig fliegende, steuerbare Luftschiffe
an. Deren Einsatzmöglichkeit beruhte allerdings auch darauf, dass damals die Luft dicker
und das Wasser dünner waren als heute. Dadurch nur war es möglich, das Wasser mit
Hilfe der Samenkraft in kunstvoller Art zu bewegen und zu lenken.
Auch die physische Natur des Atlantiers unterschied sich grundlegend von der heutigen.
So konnte er willkürlich seine Leibeskräfte vermehren, wenn er es brauchte. Seine Sied-
lungen waren aus der Natur heraus gebildet, mit der sich der Mensch noch ganz verwandt
fühlte. Demnach wurde auch alles Erarbeitete als Gemeingut betrachtet.
Die Vorfahren der Atlantier bewohnten einen Erdteil, dessen Hauptgebiet südlich des
heutigen Asien lag. Sie werden Lemurier genannt. Nachdem sie verschiedene Entwick-
lungsstufen durchliefen, gerieten sie in Dekadenz. Ein kleiner Teil war zur Fortentwicklung
fähig und bildete den Grundstock der Atlantier. Als auch diese Bevölkerung in Verfall kam,
bildeten sich wiederum aus einem kleinen Teil der Atlantier die Arier. Lemurier, Atlantier
und Arier sind sogenannte Wurzelrassen. Der Begriff ist nicht sehr passend, denn von
Rassen kann nur für den Zeitraum ab Mitte der lemurischen bis Ende der arischen Zeit
gesprochen werden. Den Lemuriern gingen zwei „Wurzelrassen“ voraus, den Ariern wer-
den noch zwei folgen. Jede „Wurzelrasse“ stellt eine Weiterentwicklung der vorausgehen-
den dar und entwickelt sich selbst in sieben Stufen, Unterrassen. Diese Unterrassen ent-
wickeln sich nacheinander, ohne dass jedoch die vorangehenden völlig verschwinden.
Die erste Unterrasse, die Rmoahals, entwickelte sich aus einem fortgeschrittenen Teil
der Lemurier, die schon Anfänge von Gedächtnis zeigten. Das Gedächtnis der Rmoahals
war ganz auf lebhafte Sinneseindrücke gerichtet, weshalb bei ihnen sich auch zuerst Ge-
fühle entwickelten, die die Lemurier nicht kannten. Mit diesem Gedächtnis hing auch zu-
sammen, dass sich Sprache bildete. Der Mensch benannte die Dinge, an die er sich erin-
nerte. Diese Namen hatten nicht nur eine Bedeutung, sondern waren auch Kraft. Durch
diese Zauberkraft des Wortes konnten die Rmoahals heilen, Pflanzen wachsen lassen, die
Wut der Tiere besänftigen usw. Diese Kraftfülle empfanden sie als etwas Heiliges, die sie
sich nicht selbst sondern der in ihnen wirkenden göttlichen Natur zuschrieben. Ein Miss-
brauch wäre ihnen unmöglich gewesen.
Die Menschen der zweite Unterrasse, die Tlavatlis, fingen an, ihren persönlichen Wert
zu fühlen, Ehrgeiz zu entwickeln. Nun erwarteten Führer Anerkennung ihrer früheren Ta-
ten, es entwickelte sich eine Art Königswürde und durch die über den Tod hinaus gefor-
derte Anerkennung eine religiöse Verehrung Verstorbener, der Ahnenkultus. Das soziale
Zusammenleben wurde weniger durch die Naturmächte bestimmt als durch eine Erinne-
rung an gemeinsame Taten.
Dies war noch ausgeprägter bei der dritten Unterrasse, den Tolteken. Bei ihnen kam es
zu ersten Staatengründungen, deren Führung von den Vorfahren auf die Nachkommen
überging, so dass deren Werke nicht in Vergessenheit gerieten. Dies war möglich, weil die
Menschen damals die Kraft hatten, durch Erziehung ihre Gaben auf die Nachfahren zu
übertragen. Wichtig wurde nun auch die persönliche Erfahrung, die eine Rolle spielte bei
der Neugründung von Kolonien und die zusammen mit der Unterstützung durch Ein-
geweihte zu verbesserten und schließlich glanzvollen Lebensbedingungen führten. In der
Regel waren die Herrscher selbst Eingeweihte.
Bei der vierten Unterrasse, den Turaniern, führte dann die persönliche Macht über die
Lebenskraft erstmals zu Missbrauch, zur Befriedigung eigensüchtiger Interessen, was
diese Kräfte in äußerst zerstörerische verwandelte.
Diese zerstörerische Wirkung konnte nur durch eine neue Kraft aufgehalten werden und
dies war die Denkkraft. Durch sie konnten die Folgen ungehemmter Begierden und Wün-
sche kontrolliert werden. So wurden die Antriebe zum Handeln in der fünften Unterrasse,
den Ursemiten, in das menschliche Innere verlegt. Diese Entwicklung geschah auf Kosten
der Herrschaft über die Lebenskraft, die zum Ende der Atlantis verloren ging. Aus dieser
Unterrasse wurde dann der fortgeschrittenste Teil ausgewählt, um die neue Wurzelrasse
der Arier zu begründen.
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Die sechste Unterrasse, die Akkadier, bildete die Denkkraft noch weiter aus. Sie führte
bei diesen zu Neuerungssucht und Veränderungslust. Das eigensinnige Denken und seine
Folgen mussten nun durch allgemeine, ausgedachte Gesetze gezügelt werden. Hier liegt
der Ursprung von Rechts- und Gesetzesordnungen.
Die siebte Unterrasse, die Mongolen, bewohnte nicht das eigentliche Atlantis sondern
Ostsibirien. Auch sie bildeten die Denkkraft aus, behielten aber auch den Sinn für die
Erinnerung, so dass bei ihnen das Älteste auch als das Klügste galt. Sie hatten zwar die
Macht über die Lebenskraft verloren, nicht aber den Glauben daran, der so stark war, dass
er bei anderen Völkern den Eindruck von Besessenheit hervorrief.
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Die Erziehung war entsprechend ganz auf die Willensbildung ausgerichtet. Bei den Jun-
gen wurde Wert auf größte Abhärtung gelegt, während die Mädchen auf die Ausbildung
einer traumhaften Naturphantasie hinerzogen wurden.
Am Anfang der lemurischen Zeit hielten die Menschen sich in der Natur auf, benützten
einfache Erdhöhlen. Später bildeten sie geschickt selbst solche. Künstliche Bauten wurden
nicht zu Wohnzwecken errichtet, sondern um der Natur eine durch den Menschen gepräg-
te Form zu geben. Zu diesem Zweck wurden auch Steine zusammengefügt. So wurden
auch die Erziehungsstätten mit Mauern umgeben. Zum Ende der lemurischen Periode
wurden auch gewaltige und kunstvolle Bauten zur Pflege der göttlichen Weisheit und der
göttlichen Kunst aufgeführt. In diesen „Tempeln“ wurden die Lemurier, die durch Abhär-
tung die Fähigkeit zur Überwindung erlangt hatten, in die Geheimnisse der Naturkräfte
eingeweiht, so dass diese sich bei ihnen zu Willenskräften umsetzten. Diese Menschen
wurden dann zu Führern der anderen.
Die Luft war noch dichter und das Wasser noch dünner als in der atlantischen Zeit, die
Erde, die Metalle und Mineralien noch nicht so verhärtet. Die Entwicklung der Tiere war
vorgeschritten bis zu den (Vorfahren der heutigen) Amphibien, Vögeln und niederen Säu-
gern. Die Tier- und Pflanzenformen waren im Allgemeinen riesig. Der größere Teil der
Menschheit stand der Gestalt nach noch auf der Tierstufe ähnlich den niederen Säugern,
nur für den kleineren Teil trifft deshalb das oben Ausgeführte zu.
Der weitere Fortschritt der lemurischen Entwicklung ging von den Frauen aus, die durch
ihre Erziehung allmählich Keime des Gedächtnisses und die ersten einfachen morali-
schen Begriffe von Gut und Böse bildeten. Beim Übergang zur nächsten Wurzelrasse, der
durch die Führer der Tempelstätten initiiert wurde, und noch bis zur vierten atlantischen
Unterrasse fiel den Frauen durch ihr Gedächtnis und damit durch ihre Erfahrung eine
führende Rolle zu. Sie waren die Ratgeber der ausgesuchten Gruppen, die weisen, in
gewisser Weise somnambulen Priesterinnen, die auf die Seelen vor allem der Männer
durch Gesang und Tanz veredelnd wirkten. Die Gegend, in der die ausgesuchten Gruppen
versammelt wurden, lag in den heißen Zonen und war nicht wie das ganze Lemurien sonst
den ständigen vulkanischen Aktivitäten ausgesetzt. Durch diesen Vulkanismus ging der
Kontinent dann auch zugrunde.
Der Leib des Menschen war zu dieser Zeit noch sehr bildsam und änderte sich ständig
durch sein Innenleben aber auch durch äußere Einflüsse. Erst bei den ausgewählten
Menschen wurde die Gestalt immer mehr zum Ausdruck ihres Seelenlebens und hob sich
durch seine edlere Bildung von den anderen ab. Auch die Formen der Tiere änderten sich
relativ rasch durch äußere Einflüsse. Noch größeren Einfluss hatte darauf jedoch der
Mensch, indem er entweder die Umgebung der Tiere änderte oder durch instinktive Züch-
tung in einer Weise eingriff, die weit über das heutige Vermögen hinausging.
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glichen. „Aber dass vor dem Zustandekommen der Gleichheit eine Verschiedenheit vor-
handen ist: dies schließt ein Geheimnis der Menschennatur ein. Die Erkenntnis dieses
Geheimnisses ist für alle Geisteswissenschaft von großer Bedeutung. Denn es ist der
Schlüssel zu wichtigen Lebensrätseln.“ Es sei aber noch nicht an der Zeit, dieses Ge-
heimnis zu lüften.
So war unter der Führung höherer Wesenheiten, die durch ihre Entwicklung in früheren
Perioden weit über den damaligen Menschen standen, in die Menschen durch die Ge-
schlechtertrennung die zunächst sinnliche und auch egoistische Liebe aber auch der
Drang nach Wissen eingepflanzt worden. Aber diese Wesenheiten hatten nur Gewalt über
die nach außen gerichtete Kraft der sinnlichen Liebe und konnten dieser ihr Gepräge ge-
ben nicht aber der nach innen gerichteten Kraft der Gehirnbildung und des Denkens. Auf
diese nahmen Wesenheiten Einfluss, die gegenüber den ersten Wesenheiten in der vori-
gen planetarischen Entwicklung etwas zurückgeblieben aber doch viel weiter waren als die
Menschen. Nur durch diese Einflussnahme auf das menschliche Gehirn und Denken
konnten sie selbst ihre Entwicklung fortsetzen. Sie waren eine Art halbe Übermenschen.
Sie werden Bringer des Lichts (Luzifer) genannt, denn durch sie kam erst eine Weisheit
menschlicher Art auf die Erde.
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vor: Lebensäther, chemischer Äther und Luft. Ein Teil der menschlichen Astralwesen kann
nur die Luft bearbeiten und wird als erstes in Form eines Tierreiches ausgeschieden. Die
anderen Astralwesen können dagegen auch die beiden Ätherarten bearbeiten, aus denen
sie sich physische Abbilder schaffen. Durch den Lebensäther haben diese Abbilder die
Fähigkeit, Nachkommen zu erzeugen, durch den chemischen Äther können sie aus ihrer
tierischen und menschlichen Umgebung Stoffe anziehen oder abstoßen, d. h., es bildet
sich der Anfang einer Ernährung. Die ersten Menschenabbilder sind somit Tier- und
„Menschenfresser“. Daneben haben sich auch noch Nachkommen der früheren Lebens-
ätherwesen erhalten, die nach vielen Umwandlungen zum Teil zu tierischen Einzellern
oder Zellen werden.
In der weiteren Entwicklung spaltet der luftartige Stoff einen dichteren wässrigen und der
chemische Äther den dichteren Lichtäther ab, der die Lebewesen zum Leuchten bringt.
Grobe ausgeschiedene Astralwesen können nur auf physische Leiber einwirken, die aus
Luft und Wasser bestehen, aus ihnen entsteht eine weitere Gruppe von Tieren. Eine neue
Gruppe physischer Wesen aus Lichtäther und Luft, vermischt mit Wasser bilden pflan-
zenähnliche Wesen. Die dritte Gruppe des damaligen Menschen hat einen physischen
Leib aus den drei Ätherarten. Daneben gibt es auch noch Nachkommen der alten Grup-
pen.
Mit dem dann stattfindenden Austritt der Sonne wurden Kräfte aus der Erde mitge-
nommen, die einen Teil der drei Ätherarten bildeten. Dadurch kam es zu einer Umbildung
in allen drei Gruppen, da der ihnen verbliebene Rest des eigenen Lichtäthers nun mit dem
von außen wirkenden Lichtäther der Sonne zusammenwirken musste. Dementsprechend
bildete sich die erste Anlage der Augen.
Durch den Austritt der Sonne bildete sich auf der Erde aus der flüssigen die feste Stoff-
lichkeit, aus dem Lichtäther eine andere Art von Lichtäther und der Wärmeäther, der der
Erde die Möglichkeit gab, in sich Wärme zu bilden. Im Astralischen korrespondierte damit
die Ausscheidung von Wesen, die die feste Stofflichkeit bearbeiteten und das Mineral-
reich begründeten. Die anderen Naturreiche waren zunächst noch nicht mit diesem festen
Erdreich verbunden: Die Pflanzen waren bis zum Luftigen und Wässrigen verdichtet, die
Tiere hatten mannigfaltige Wasser- und auch Luftformen, der Mensch hatte seine dichtes-
te Leiblichkeit im Wässrigen. Sein Leib war durchzogen von Wärmeäther, so dass die
gesamte Leiblichkeit als gasartig bezeichnet werden konnte. In der Geheimwissenschaft
wird dieser materielle Zustand „Feuernebel“ genannt.
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und Denkorgane. Mit dem Mond waren auch die Kräfte der Fruchtbarkeit hinausgegan-
gen und damit die Zeit der Selbstbefruchtung beendet. Der Mond wird deshalb noch heute
als Symbol dieser Kräfte betrachtet und die höheren Wesen, die im Menschen gewirkt
hatten, werden als Mondgötter bezeichnet. Die höheren Götterkräfte haben also Ver-
wandtschaft mit den scheinbar niederen Kräften der menschlichen Natur.
Auf die von ihnen in der oberen Hälfte gebildeten Organe hatten diese Götter jedoch
keinen Einfluss bzw. kein Interesse daran, sondern „untere“ Wesen, die es in früheren
Zeiten nicht bis zur Ausbildung eines nach außen gerichteten Verstandes gebracht hatten.
Sie bemächtigten sich der menschlichen Verstandesanlage und übernahmen dort die
Führung. Diese luziferischen Götter vollendeten damit ihre eigene Entwicklung und ga-
ben gleichzeitig dem Menschen die Anlage zur Freiheit, zur Unterscheidung von Gut und
Böse.
Die luziferischen Götter hatten sich vorher an dem irdischen Schaffen bis zur Sonnen-
trennung beteiligt, waren dann aber nicht in der Lage, in den Feuernebel-Menschen ein-
zuwirken und blieben in ihrer Entwicklung stehen. Erst als dieser Feuernebel verdichtet
wurde bzw. verschwand, konnten sie an den Verstandesorgane arbeiten. Dies bedeutete
nicht nur bildlich das Aufgehen einer inneren Sonne im Menschen, das diesen Sonnen-
göttern zu verdanken war.
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gegangenen planetarischen Zustände im fünften kleinen Kreislauf (Runde, Lebenszu-
stand) erreicht. Auf dem nächsten Planetenzustand, der Venus, entwickelt der Mensch
nicht nur ein bildhaftes Bewusstsein sondern ein selbstbewusstes Gegenstandsbe-
wusstsein oder überpsychisches Bewusstsein, das im sechsten Lebenszustand erreicht
wird. Sein Bewusstsein wird dann schöpferisch sein, es wird selbst Wesen schaffen. Der
siebte Planetenzustand, als Vulkan bezeichnet, gipfelt in seiner letzten, der siebten Runde
in dem Bewusstseinszustand der Glückseligkeit, über die nichts Näheres gesagt werden
kann.
Jeder Planetenzustand = Bewusstseinszustand besteht aus sieben Kreisläufen, die als
Runden oder besser als Lebenszustände bezeichnet werden. Jeder Lebenszustand be-
steht wiederum aus sieben Globen oder besser Formzuständen, so dass die ganze Ent-
wicklung 49 Lebenszustände bzw. 343 Formzustände umfasst. Die Entwicklungs-
geschwindigkeit war auf dem Saturn am größten, nahm in den folgenden Planetenzustän-
den zur Erde hin immer mehr ab. Der Zeitpunkt der größten Langsamkeit ist heute schon
überschritten, die Schnelligkeit nimmt wieder zu und wird am Schluss der Planetenent-
wicklung wieder die des Saturnzustandes sein.
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turnleben und strahlten etwas von ihrer Wesenheit auf den Saturn.
7. In der nächsten Runde wirkten die „Söhne des Zwielichts“ = „Geister der Dämme-
rung“ = Angeloi (Engel) = Lunar Pitris oder Barhishad-Pitris und entwickelten in dem
Menschenkeim eine Art Verstand. Durch diesen Verstand offenbarten sich nun wieder
sehr hohe Wesen, die Cherubim genannt werden.
In der Mitte des siebten Kreislaufes ist der Mensch soweit, seinen eigenen Stoffleib unbe-
wusst zu bearbeiten und die erste Keimanlage des „Geistesmenschen“ („Atma“) zu bilden
(bis in den ersten Sonnenkreislauf hinein). Diese Keimanlage wurde von den Thronen
durchdrungen und behält diese Kraft für alle weitere Entwicklung.
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Kap.XV, Seite 142ff. 11-14
Auf die Sonne folgte nach einem großen Pralaya der Mondenzustand, während dem der
Mensch ein regelmäßiges Bilderbewusstsein mit sinnbildlichem Charakter entwickelte. Die
Grundlage dafür bildete der als drittes Wesensglied hinzukommende Astralleib.
1. und 2. In den ersten beiden Runden wiederholte der Mond die Saturn- und Sonnenvor-
gänge. Der physische und der Ätherleib des Menschen wurden so vorbereitet, dass sie
den Astralleib aufnehmen konnten.
3. In der dritten Runde strömten die Geister der Bewegung (Dynameis) das Astrale als
Grundlage des Astralleibes aus. Gleichzeitig und als Vorbedingung spaltete sich der
Mond mit dem Menschen und den zu seiner Entwicklung gehörenden Wesen vom bis-
her einheitlichen Sonnenkörper ab und umkreiste ihn danach als Planet. Auf ihm verlief
dann die weitere Entwicklung des Menschen. Von der Mitte der dritten bis in die vierte
Runde gaben die Geister der Form (Exusiai) dem Astralleib seine Gestalt.
4. Von der Mitte der vierten Runde an bewohnten die Geister des Zwielichts (Angeloi) den
menschlichen physischen Leib und erhoben sich dadurch zur Menschheitsstufe. Die
Geister der Persönlichkeit (Archai, Asuras) impften in dieser Zeit dem Astralleib die
Selbständigkeit ein.
5. Im fünften Kreislauf begann der Mensch dumpf an seinem physischen Leib zu arbeiten,
wodurch die erste Anlage des „Geistselbstes“ (Manas) entstand. Diese wird von den
Seraphim durchdrungen, welche ihm die Fähigkeit verleihen, auf der Erde zu einem
denkenden Wesen zu werden. Die Verbindung von Atma, Buddhi und Manas bildet die
Anlage des künftigen „höheren Menschen“.
Im Ätherleib entwickelte sich durch die Arbeit der Geister des Zwielichts eine Art (pas-
siver) Lust und Leid, sie erlebten im bildhaften menschlichen Bewusstsein eine Ge-
fühlswelt, die der Mensch später auf der Erde erleben wird. Im Astralleib entfalteten die
Feuergeister (Archangeloi) dagegen die aktiven Affekte, Instinkte usw., in denen sich
aber die vorher von den Asuras eingepflanzten Egoismen bemerkbar machten.
6. und 7. Der sechste und siebte Kreislauf stellten ein Abfluten dieser ganzen Vorgänge
dar und bildeten zugleich eine Art überreifen Zustand, bis das nächste große Pralaya
eintrat.
Durch die Mond-Entwicklung kam also zu dem früheren Mineral- und Pflanzenreich, die in
etwas anderer Art wieder erstanden waren und eher einem Pflanzenmineral- und Pflan-
zentierreich entsprachen, noch ein Tiermenschenreich hinzu, in dem sich der Mensch
selbst befand.
Der Mensch hatte auf dem Mond noch keine festen Knochen, sein Gerüst war knorpel-
artig. Er bewegte sich springend oder schwebend in der viel dichteren, flüssigen Atmo-
sphäre vorwärts. Dieser Atmosphäre entnahm er seine Nahrung aus dem Mineral- und
Tierreich, aber auch die Kraft der Befruchtung. Der Mensch war eingeschlechtlich, erst am
Ende der Mondenentwicklung bildete sich bei einzelnen Tiermenschenwesen die Zweige-
schlechtlichkeit aus.
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geister (Archangeloi) und im Ätherleib die Zwielichtgeister (Angeloi). Im physischen Leib
arbeitete der Menschenvorfahre nicht mehr unter der Leitung der höchsten Hierarchien
wie bisher sondern unter Beistand der Geister der Weisheit (Kyriotetes), der Bewegung
(Dynameis) und der Form (Exusiai), besonders letzterer, so dass er ein Vorläufer der
vierten (jetzigen) Runde wurde.
Zum Ende der dritten Runde vereinigten sich Mond und Sonne, die sich während des
dritten Kreislaufes getrennt hatten, wieder und das Ganze ging durch ein kleines Pralaya.
Mit dem Beginn der vierten Runde, ihrem ersten Globus (Formzustand), erschienen die
Menschen mit dem höheren Astralleib als selbständige Keime wieder. In diesem hoch-
geistigen Arupa (=gestaltlos)-Globus existierten die Wesen der anderen Naturreiche nur
als abhängige Bewusstseinszustände der höheren geistigen Wesen.
Im nächsten Globus, dem gestalteten oder Rupa-Zustand, erhielt der bis dahin gestalt-
lose Gedankenleib des Menschen eine Form aus gröberem Gedankenstoff durch die Geis-
ter der Form. Auf der nächsten, dichteren Stufe, dem astralen Formzustand, bekommt er
einen Astralleib (wie die Tiere). Pflanzen treten erstmals als astrale Gestalten auf.
Der vierte Formzustand ist der physische, der aber zunächst im allerfeinsten ätherischen
Zustand zum Vorschein kommt. Mensch, Tier und Pflanze erhalten einen Ätherleib, die
Mineralien treten erstmals in ätherischer Form auf.
Neben den Naturreichen werden während des Arupa-Zustandes aus den Geistern der
Persönlichkeit unselbständige Wesen abgetrennt, die aus gestaltlosem Gedankenstoff
bestehen und eine regellose Masse darstellen. Sie bilden das erste Elementarreich. Auf
der astralen Stufe bilden sich aus den Feuergeistern die unselbständigen Wesen des
zweiten Elementarreiches, die schattenhaften Vorstellungsbildern entsprechen. Am An-
fang der physischen Stufe werden von den Zwielichtgeistern ebenfalls unselbständige
unbestimmt bildhafte Wesen abgespalten, die Kräfte ähnlich den menschlichen und tieri-
schen Affekten entwickeln können. Sie bilden das dritte Elementarreich. Sie werden von
einem Hellseher als flutendes Licht, Farbflocken, Geruch, Geschmack, Töne usw. wahr-
genommen. Die Wesen der Elementarreiche füllen gleichsam den Zwischenraum zwi-
schen den ätherischen Gestalten der Naturreiche.
Der physische Formzustand oder Globus entwickelt sich in sieben Hauptzuständen, die
theosophisch „Wurzelrassen“ (polarische, hyperboräische, lemurische, atlantische, nach-
atlantische oder arische = heutiger Hauptzustand usw.) genannt werden. Nachdem die
Sonne während der zweiten Wurzelrasse sich von der Erde getrennt hatte, musste eine
weitere Verdichtung stattfinden, da die feineren ätherischen Kräfte aber auch ein Teil der
höheren Wesenheiten mit der Sonne herausgegangen waren. Allerdings wäre die Verdich-
tung auf Dauer zu stark gewesen und die Entwicklung hätte in eine Sackgasse geführt,
wenn nicht während der dritten Wurzelrasse sich der Mond mit der gröberen Stofflichkeit
abgetrennt hätte. Über die verschiedenen „Wurzelrassen“ ist in den vorigen Kapiteln be-
richtet worden.
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derbewusstsein konnte allerdings erst dann entstehen, nachdem sich die Sonne von dem
bis dahin gemeinsamen Weltenkörper abgespalten hatte und den zurückgebliebenen, sie
umkreisenden Mond beschien, auf dem die Menschen geblieben waren.
Auf der Erde wurde dem Menschen dann das Ich eingegliedert. Dadurch wurde der phy-
sische Leib weiter vervollkommnet. Es entstand ein Herz-Kreislaufsystem mit warmem
Blut.
Auf dem Saturn blieben auch Menschenformen in der Entwicklung zurück, aus denen
sich in der folgenden Planetenstufe (Sonne) die späteren Tiere bildeten. Entsprechendes
geschah auf den folgenden Planeten (Sonne – Tierreich, Mond – Pflanzenreich, Erde –
Mineralreich).
Die menschlichen Organe sind nicht alle auf der gleichen Entwicklungsstufe. Die Fort-
pflanzungsorgane haben sich relativ spät aus pflanzenartigen Bildungen (s. Feigenblatt)
entwickelt, sie sind bereits in der Dekadenz und werden zu funktionslosen Anhängseln
werden bzw. abfallen. Das Herz steht dagegen am Anfang seiner Entwicklung. Es wird zu
einem Willensorgan, wie heute die Hände. Angedeutet wird dies durch die Tatsache, dass
es eine quergestreifte Muskulatur besitzt, obwohl es zu den unwillkürlichen Muskeln ge-
hört, die normalerweise glattgestreift sind. Der Betrachtungsweise des Herzens, dass es
die Pumpe für den Kreislauf sei, wird widersprochen. Das Pulsieren des Blutes ist geis-
teswissenschaftlich gesehen die eigentliche Ursache der Herzbewegungen.
Auch die Sprechwerkzeuge, besonders der Kehlkopf werden sich weiterentwickeln und
zu einem künftigen Fortpflanzungssystem werden, mit dem der Mensch seinesgleichen
hervorbringen wird. Dies deutet sich in der Erscheinung des Stimmbruchs an.
Im Vorwort weist Steiner darauf hin, dass seine Mitteilungen über Atlantis als Ergänzungen zu der
Schrift „Atlantis nach okkulten Quellen“ (The Story of Atlantis, 1896) von William Scott-Elliot
gedacht sind. Auf den nächsten Seiten werden die Weltkarten daraus wiedergegeben. Die Jahres-
zahlangaben für die verschiedenen Epochen sind nach Steiner nicht richtig.
Vorangestellt werden zwei Weltkarten von Lemurien nach demselben Autor (The Lost Lemuria,
London 1904).
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12 Die Stufen der höheren Erkenntnis
Inhaltsverzeichnis
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nicht zu bemerken waren.
Dem muss durch bewusste Ausbildung gewisser Tugenden entgegengewirkt werden:
1. Unterscheidung des Unvergänglichen vom Vergänglichen (Beispiel Pflanze),
2. Höherschätzung des Wertvollen und Gediegenen im Gegensatz zum Vergänglichen,
3. Ausbildung von sechs Eigenschaften (Nebenübungen):
1. Gedankenkontrolle (einen Gedanken in den Mittelpunkt stellen und von ihm aus
weitere ohne Abirrung entwickeln),
2. Kontrolle der Handlungen (eine selbstgewählte Handlung regelmäßig durchfüh-
ren),
3. Ertragsamkeit (Maßhalten in Gefühlen, ohne gefühllos zu werden),
4. Sinn für die Bejahung, Positivität (auch im Schlechten noch das Gute aufsuchen),
5. Unbefangenheit (nichts von vornherein für unmöglich aufgrund bisheriger An-
schauungen oder Erfahrungen ansehen).
6. Werden diese Seeleneigenschaften ausgebildet, stellt sich von selbst die sechste,
das innere Gleichgewicht, die Harmonie der geistigen Kräfte, ein.
Ferner kommt für den Schüler noch der „Wille zur Freiheit“ in Betracht. Er muss soweit
kommen, dass er äußere Einwirkung und Freiheit in seiner Seele in Einklang bringt. So hat
er nichts durch fremde Autorität anzunehmen, sondern sich allenfalls von einer solchen
anregen zu lassen und das ihm geeignet Erscheinende in freier Entscheidung anzu-
nehmen.
Diese Übungen haben Einfluss auf die Entwicklung der zwölfblättrigen Lotusblume in
der Herzgegend und die damit zusammenhängenden Strömungen im Ätherleib (s. Referat
10-09).
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schaften wie z. B. die Eitelkeit erscheinen als liebreizende Gestalten, die wunderbarste
Versprechungen machen, den Schüler tatsächlich aber in moralisches oder sonstiges
Verderben stürzen können. Positive Eigenschaften treten dagegen oft in unansehnlicher
Gestalt auf (vgl. die Geschichte von Herakles am Scheideweg).
Für den Schüler ist es zunächst völlig unmöglich, diese Bilder des eigenen Selbst von
denen der wirklichen geistigen Welt auseinander zu halten. Er braucht dazu einen Lehrer,
der nicht unbedingt räumlich oder zeitlich nahe sein muss. Die Abhängigkeit von einem
Lehrer ist in den verschiedenen Einweihungswegen unterschiedlich. Am größten ist die
Abhängigkeit beim orientalischen Weg, weniger stark beim christlichen. Am geringsten ist
die Abhängigkeit beim rosenkreuzerischen Weg, der für die Gegenwart bzw. den westli-
chen Menschen der geeignete ist.
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vorhanden, sie ist lautlos still. Erst auf der Stufe der Inspiration kann von einem Hören
bzw. Sprechen der Imaginationen gesprochen werden, da der Schüler vom Beobachten
zum Verstehen fortschreitet. Es treten in den Imaginationen Harmonien und Disharmonien
auf, die sich zu Offenbarungen steigern, die wesenhafte Gedanken selbst sind. Der Schü-
ler erlebt sich dann frei in Raum und Zeit, in fortwährender Bewegung. Er folgt mit seinem
Ich bestimmten Linien, wobei jede Ortsänderung zugleich Erlebnisse des Ich sind, und
erkennt, dass er mit seinem Ich in die Weltgesetze mit eingeflochten ist.
Für die Bewegungen bzw. Erlebnisse hat deshalb die Geheimwissenschaft bestimmte
Bilder und symbolische Zeichen entworfen.
Die physische Welt ist eine Offenbarung dieser geistigen Welten. Geht der Schüler vom
Pflanzenreich aus, so gelangt er in die imaginative und inspirative Welt. Nimmt er das
Tierreich zum Ausgangspunkt, so erschließt sich ihm die imaginative Welt. In dieser exis-
tiert aber noch eine Fülle von Wesenheiten und Vorgängen, von denen im Physischen
nichts wahrgenommen wird.
Neben dem beschriebenen Weg, der von der physischen Welt ausgeht und für unserer
Zeit allein durchgeführt werden sollte, gibt es noch einen zweiten Weg, der den Menschen
unmittelbar in der geistigen Welt hellsichtig macht. Wenn dabei (wie allerdings auch beim
ersten Weg) nicht die entsprechenden seelischen Eigenschaften in hohem Grad entwickelt
wurden, kann „unsägliches Elend die Folge sein.“ Beim ersten Weg bleibt der Schüler
immer in lebendigem Zusammenhang mit der physischen Welt, wird ihren Anforderungen
sogar besser gerecht als vorher, während der zweite Weg die physische Welt gering
schätzen lässt und zu Einsiedlertum führen kann.
Während auf der Stufe der Inspiration die Erlebnisse der höheren Welten ihre Bedeutung
aussprechen, verschmilzt bei der Intuition der Mensch mit den Wesen selbst. Diese Ver-
schmelzung kann nur richtig geschehen, wenn er dabei seine Wesenheit völlig aufrecht
erhält. Die Intuition ist die Erkenntnisstufe, die den Menschen in das „Innere“ der geistigen
Wesenheiten führt.
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nend mit dem Sterbevorgang. Dabei werden alle Ereignisse und Taten von ihm so erlebt,
wie es die davon Betroffenen in seiner Umgebung damals erlebt haben. Ist der Tote
schließlich beim Zeitpunkt seiner Geburt angelangt, so legt er den niederen Teil seines
Astralleibes als Astralleichnam ab und steigt mit dem Extrakt des Ätherleibes und dem
höheren Teil des Astralleibes in das Geisterland auf. Über die Sphären des Geisterlandes
siehe Referat 9-14.
Im Geisterland arbeitet die Seele ihre irdischen Erfahrungen usw. mit Hilfe geistiger We-
sen um in Fähigkeiten und Begabungen. Es wird dem Ich ein neuer Astralleib angeglie-
dert, der sich nun wieder mit einem Ätherleib und physischen Leib vereinigen kann. Da der
Astralleib wieder nach äußerer Wahrnehmung verlangt, verschwindet das Bewusstsein für
die geistige Welt und es tritt vor der neuen Inkarnation ein bewusstloser Zustand ein. Das
Bewusstsein taucht erst wieder nach Angliederung eines neuen Ätherleibes und physi-
schen Leibes auf, zu denen bzw. zu den entsprechenden Eltern die Seele durch bestimm-
te Wesenheiten (Lipika) geführt wird. Bei diesem Vorgang hat die Seele ähnlich wie beim
Tod die Lebensrückschau nun eine Lebensvorschau, bei dem der Seele alle Hindernisse
gezeigt werden, die sie künftig beseitigen muss, wenn ihre Entwicklung weiter gehen soll.
Während ihres Aufenthaltes im Geisterland wirken die Toten (z. B. im Sonnenlicht) unter
der Leitung höherer Wesen auch mit an der Veränderung der Erde (z. B. der Pflan-
zendecke), so dass diese bei ihrer nächsten Inkarnation andere Verhältnisse zeigt, die
wiederum zu den gewandelten Menschen passen.
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sich in den folgenden Zuständen eine Art von Innenleben des Saturn. Durch die Einwir-
kung der „Feuergeister“ oder Archangeloi (Erzengel) begannen die Saturnwärmekörper
zu flimmern und zu strahlen, wodurch im Astralleib der Archangeloi überhaupt erst Emp-
findungen hervorgerufen werden konnten. In diesem Wechselspiel zwischen den Archan-
geloi und den Saturnleibern entstehen die ersten Anlagen der Sinnesorgane. Dieser
Sinnesanlagen bedienen sich die „Geister der Liebe“ oder Seraphim, um die Saturnvor-
gänge anschauen zu können und sie als Bilder auf die Feuergeister zu übertragen. Erst
dadurch wurden diese sich ihres eigenes Dasein bewusst (jedoch kein Ich-Bewusstsein).
In der nächsten Saturnperiode trat etwas auf, das allenfalls mit durcheinander wogenden
Geschmacksempfindungen und Tönen verglichen werden kann. Mit diesen Kräften traten
die „Söhne des Zwielichts oder des Lebens“ bzw. Angeloi (Engel) in Wechselwirkung,
wodurch ihr Ätherleib in den Menschensaturnleibern (Menschenphantomen) eine Art
Stoffwechsel entwickelte. Diese Lebensvorgänge wurden von den „Geistern der Harmo-
nie“ oder Cherubim geregelt, wodurch die Angeloi ein dumpfes Bewusstsein erhielten,
das mit dem traumlosen Schlafbewusstsein vergleichbar ist (Pflanzenstufe).
Auf dieser Stufe war die Gestalt der Menschenphantome sehr wandelbar. Sie wurden
dann durchdrungen von Wirkungen der Throne, die diese Gestalt mehr dauerhaft machten
und den Phantomen eine Art dumpfesten Bewusstseins (Mineralienbewusstsein) gaben.
Damit war der Keim gelegt für das künftige Bewusstsein des „Geistesmenschen“ (Atma).
Am Ende der Saturnentwicklung sind alle beteiligten Wesenheiten um eine Stufe in der
eigenen Entwicklung höher gerückt und können dementsprechend in der folgenden pla-
netarischen Entwicklung nach einem Durchgang durch eine Art Ruhepause (Pralaya)
anders auf den Menschenkeim einwirken.
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Bei einer planetarischen Entwicklung bleiben immer einige Wesenheiten hinter ihrem
Entwicklungsziel zurück. So erreichten nicht alle Archai auf dem Saturn ihre Menschheits-
stufe, aber auch nicht alle menschlichen physischen Leiber erreichten den Reifegrad, dass
sie auf der Sonne zu Trägern eines selbständigen Ätherleibes werden konnten. Einen Teil
der zurückgebliebenen Saturnwärme nahmen die fortgeschrittenen Menschenwesen in
sich als einen niedrigeren Teil auf. Dieser Teil erlaubte es wiederum den Archangeloi
(Feuergeistern) sich zu ihrer Menschheitsstufe zu erheben, indem sie in ihn ihre Kräfte
strömen ließen. Der andere Saturnteil gliederte sich ab und bildete ein zweites Reich ne-
ben den Menschen, nur aus einem physischen Wärmeleib bestehend. Zu diesem Wärme-
leib haben nun die zurückgebliebenen Archai eine Beziehung, konnten ihn aber auf der
Sonne nicht wie früher die fortgeschrittenen Archai auf dem Saturn bearbeiten. Sie traten
deshalb mit diesem zweiten Reich aus dem bisher gemeinsamen Himmelskörper heraus
und bildeten für ihre Arbeit neben der Sonne einen zweiten Himmelskörper, einen neuen
Saturn.
In dem Saturnteil des menschlichen Ätherleibes arbeiteten die Archangeloi die Keime der
späteren Sinnesorgane weiter aus. Im Verein mit der Tätigkeit der Seraphim wurden die
ersten Anlagen der gegenwärtigen Drüsenorgane gebildet. Die zurückgebliebenen Archai
auf dem neuen Saturn stellten auch eine Verbindung zwischen den menschlichen Sinnes-
keimen und dem zweiten Sonnenreich her, wodurch der Mensch eine dumpfe Wahr-
nehmung dieses niederen Reiches erhielt.
Nach einem weiteren Pralaya nahmen während der fünften Runde die Angeloi und die
Cherubime ihre Arbeit auf. Es trat im Menschen nun eine Art von Geschmackswahr-
nehmungen auf, die sich nach außen als Töne kundgaben. Die Angeloi erlangten jetzt ein
dumpfes Bilderbewusstsein. Diese Bilder, die ursprünglich die Cherubim bei der Betrach-
tung der Sonnenzustände hatten, wurden ihnen von diesen selbstlos überlassen. Die
Angeloi wiederum arbeiteten diese Bilder in den menschlichen Ätherleib ein.
In der sechsten Runde konnte der Mensch nun seine eigenen Kräfte regen, die dieselben
sind, die auf dem Saturn ihm von den Thronen zuströmten. Er entwickelte in sich ein In-
nenleben entsprechend einer inneren Geruchswahrnehmung, nach außen erschien er wie
eine Pflanze mit (automatenhafter, nicht ich-gelenkter) Persönlichkeit.
In der siebten Runde erfolgte ein neuer Eingriff der Kyriotetes, wodurch der Mensch
erstmals Spuren von Sympathie und Antipathie für seine Umgebung empfinden konnte.
Danach ging alles wieder in ein großes Pralaya über, während dem sich der neue Saturn
mit der Sonne wieder zu einem einheitlichen Weltenkörper vereinigte.
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ursprünglichen Mond. Auf diesem, eine Art neuer Sonne, hatten dann höhere Wesen
ihren Wohnsitz, während der Mensch mit den niederen Reichen und anderen Wesen auf
dem Mond verblieb. Die Wesen auf der neuen Sonne konnten dadurch ungehindert durch
die zurückgebliebenen Wesenheiten ihre Entwicklung fortsetzen und mit größerer Kraft auf
diese einzuwirken. Die Exusiai, die bei den Menschen geblieben waren, verfestigten weiter
deren Begierdennatur, was sich auch in einer weiteren Verdichtung des physischen Leibes
ausdrückte, der jetzt eine zähflüssige Form annahm.
Das Verhältnis des Mondes zu der neuen Sonne bestand im Wesentlichen darin, dass
die Sonnenwesen ihr eigenes Leben vom Mond gespiegelt bekamen und dieses genießen
konnten, was ihnen auf der alten Sonne noch nicht möglich gewesen war. Gewisse
Mondwesenheiten bemächtigten sich jedoch des ihnen zur Verfügung stehenden Willens-
elementes (des Erbes der Throne) und entwickelten ein von der Sonne unabhängiges
Eigenleben. In diese Auflehnung wurden auch das Menschenreich und die beiden anderen
Reiche mit hineingezogen.
Der Mond bestand in diesem Entwicklungszeitraum (vierte Runde) aus einem weichen,
halblebendigen Grundkörper, der als Pflanzen-Mineralreich bezeichnet werden kann und
der durch- bzw. überzogen war von dem zweiten Reich, einem Pflanzen-Tierreich. Der
Mensch selbst konnte als Tiermensch bezeichnet werden. Er hatte in sich die beiden nie-
deren Reiche, war aber durchdrungen von einem Äther- und Astralleib, auf die die Son-
nenwesen veredelnd einwirkten. Es entstand wieder ein Zwiespalt im Menschen, diesmal
in einen Sonnen- und in einen Mondenteil. Im ersteren wurde ihm durch die Sonnenwesen
ein Gefühl vermittelt, ein Abbild der Sonne zu sein, durch den Mondenteil erhielt er das
schon selbständigere Bewusstsein, ein Abbild der Welt zu sein. In diesem Widerstreit
wurde von den Sonnenwesen dadurch eine Art Ausgleich geschaffen, dass die stoffliche
Organisation mit dem selbständigeren Bewusstsein gebrechlich wurde und immer wieder
ausgeschieden und neu gebildet werden musste. Dadurch trat auch ein Wechsel zwischen
helleren und dumpferen Bewusstseinszuständen beim Menschen auf.
Die unterschiedlichen Entwicklungsgrade der verschiedenen Wesenheiten führten in der
Folge zu Abtrennungen weiterer Weltenkörper vom ursprünglichen Mond.
Nach einer weiteren Ruhepause, in der die feineren Teile des Menschen, wie sein Astral-
leib, besonders stark unter den Einfluss der Sonnenwesen kamen, griffen in der nächsten
(fünften) Runde die Archai ein. Sie hatten jetzt die Bewusstseinsstufe der Inspiration, die
Archangeloi die Stufe der Archai auf der Sonne erreicht. Die Archai wirkten auf den Astral-
leib, der dadurch den Charakter der Persönlichkeit erhielt wenn auch noch kein Ich-
Bewusstsein. Die Archangeloi arbeiteten am Ätherleib, was sich in Säftebewegungen und
Wachstumserscheinungen äußerte. Es bildete sich ein Mittelding zwischen Ernährung
und Atmung (Wärmeatmung) heraus, wobei die Nahrungsstoffe aus dem Tierpflan-
zenreich entnommen wurden, das aus dampfartigen Gestalten bestand. Das Bewusstsein
des Menschen war ein dumpfes Bilderbewusstsein, das jedoch in seinen symbolischen
Bildern viel näher der Realität war als die heutigen Sinneswahrnehmungen. Diese Bilder
wirkten auf die inneren Vorgänge gestaltend und waren damit echte Bildekräfte.
Im Laufe der weiteren Entwicklung und auch Verdichtung können diese Kräfte nur noch
einen Teil der Leiblichkeit gestalten, während die dichteren Organe sich ihnen entziehen.
Sie gelangen aber damit unter den Einfluss der Sonnenwesen.
Nach einem weiteren kleinen Pralaya, in der sechsten Runde, ist der Mensch deutlich in
zwei Naturen gespalten. Der eine Teil, der nicht mehr dem Bilderbewusstsein unterliegt,
wird von Mondenkräften gestaltet, die aber unter dem Einfluss der Sonnenwesen stehen.
Der andere Teil bildet eine Art Kopf und ist Ausdruck des Bilderbewusstseins. Beide Teile
sind jedoch innig miteinander verbunden.
Bei den Abtrennungen der einzelnen Weltkörper vom Mond bildeten sich nicht nur neue
Weltkörper, sondern es entstanden durch die damit verbundenen Wesen auch bestimmte
Bewegungen, so die Drehung des Mondes um die Sonne in einer bestimmten Neigung.
Dadurch kamen die Menschen abwechselnd mehr unter Mond- oder Sonneneinwirkung
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und damit wechselten auch ihre Bewusstseinszustände (s. oben). Dies wurde allerdings
auch dadurch herbeigeführt, dass die Menschen und andere Mondwesen sich von der
Mond-Rückseite zur Vorderseite in regelmäßigen Zeitabständen selbst bewegten und
umgekehrt.
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Sonnen-Bewusstsein während des alten Mondes) ein Gebilde zurückgelassen wurde, das
von den Sonnenwesen die Lebenskraft erhielt, in das die Seele bei der Verkörperung
wieder als ein lebendes Abbild eintauchen konnte. Diese selbständigen Abbilder entwi-
ckelten sich verschieden, je nachdem an welchem Erdenort sie lebten. Dadurch wurden
die Anfänge einer Rassenbildung gelegt.
Wäre die Entwicklung in diesem Sinne weitergegangen, hätten sich die menschlichen
Gestalten immer mehr verhärtet und den Seelen schließlich keine Möglichkeit zur Verkör-
perung geboten. Diese Verhärtungstendenzen mussten daher mit der Abtrennung des
heutigen Mondes ausgeschieden werden. Aber auch die Exusiai (Geister der Form) gin-
gen mit dem Mond hinaus und wirkten fortan von außen auf den Menschen. Als Folge
davon zeigten sich erstmals Anfänge einer geschlechtlichen Differenzierung des physi-
schen Leibes, der durch diese Art der Fortpflanzung zarter wurde und damit wieder Men-
schenseelen aufnehmen konnte.
Durch die zunehmende Verdichtung hätte der Ätherleib nicht mehr die Luftsubstanzen in
den fester gewordenen Leib einführen können. Diese Aufgabe übernahmen nun die Exu-
siai und hauchten ihm die Luft ein. Der physische Leib erhielt dadurch ein äußeres Le-
ben. Der Mensch ließ beim Verlassen der Erde ein lebendiges Abbild zurück, mit dem die
Exusiai verbunden blieben und das Leben auch auf die Nachkömmlinge übertrugen. Damit
bildete sich die Vererbung heraus. Die wieder herabkommende Seele empfand dann die
Leben der Vorfahren in ihrem Leib als eine Art Erinnerungsvorstellung, es entwickelte sich
ein Generationengedächtnis.
Auf diesem Entwicklungspunkt fühlte der Mensch sein Ich in den Wärmeströmungen
seines Ätherleibes. Zwar wurden seine Luftströmungen von den Exusiai beherrscht, aber
in einem Teil dieser Luft blieb er Herr, soweit er ihm schon früher durch seine Ätherkräfte
eigen war. Während die Exusiai die Grundlage für die Atmung gestalteten, konnte der
Mensch seinen Teil nach den Bildern seines Astralleibes umformen und zur Grundlage
des späteren Nervensystems machen. Die Zuführung des flüssigen und festen Elementes
und damit die Bildung seiner Gestalt war dem Menschen dagegen nicht selbst möglich,
sondern stand unter der Leitung der höheren Wesen, deren eigene Gestalt er nicht direkt
wahrnehmen konnte, sondern nur als Töne, Farben usw. in seiner Seele erlebte. So ga-
ben sich ihm in den äußeren Wärmewirkungen die Archai und Exusiai, in Lichtbildern die
Taten der Archangeloi als Diener der Archai und in den Tönen die Angeloi kund, abhängig
auch von den einzelnen Lebensstadien.
Bei der äußeren Körperform des Menschen waren die Teile der späteren Kopfform am
vollkommensten ausgebildet. Andere Organe erschienen wie schattenhafte Anhängsel, die
je nach den Wohnplätzen der betreffenden Menschen mehr oder weniger deutlich waren
(s. oben).
Schon vor den Mondentrennung war es einem Teil der Menschenseelen nicht mehr mög-
lich, die Menschenkeime zu beseelen, und konnten daher die weitere Erdenentwicklung
(zunächst) nicht mitmachen. Sie wurden auf einen Planeten entrückt, der sich unter Füh-
rung höherer Wesen abspaltete: Jupiter. Derselbe Vorgang wiederholte sich mit der Ab-
spaltung des heute Mars genannten Planeten. Schon vor der Abtrennung der Sonne (in
der zweiten Runde) bei Eingliederung des luftigen Elementes hatte es sich als notwendig
erwiesen, dass Seelen durch die irdische Körpergestalt zu stark berührt wurden und dem
unmittelbaren Einfluss der Sonnenkräfte entzogen werden mussten. Sie bezogen den
abgespalteten Saturn als Wohnplatz.
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zurück, die noch auf dem Entwicklungszustand vor dem alten Mond waren. Das Astrali-
sche konnten sie in ihr Ätherisches nur von außen von der Sonne aufnehmen. Ihre physi-
schen Gestalten wurden zu den Vorfahren des Pflanzenreiches.
Das Mineralreich ist ebenfalls durch Ausstoßung aus der Menschheitsentwicklung ent-
standen. Seine Bildungen sind die verfestigten Rückstände nach der Mondentrennung,
von denen auf der Saturnstufe stehen gebliebenes Seelisches angezogen wurde.
Nach der Gliederung des Astralleibes in Empfindungs-, Verstandes- und Bewusst-
seinsseele wurde im Menschen von den Exusiai der Funke des Ich entzündet. Dadurch
wurde der Mensch auch in der geistigen Welt ein selbständiges Glied, wenn er auch sich
weiter mit dieser verbunden fühlte. Die Sonnenwesen konnte er allerdings leibfrei in der
ersten Zeit nur als zurückgeworfenen Glanz der Mondwesen (Exusiai) erleben.
Das ungestörte Wirken der Exusiai vom Mond aus hätte im Menschen dazu geführt,
durch sein Ich im Zusammenspiel mit den anderen Wesensgliedern die weisheitsvolle
Gestaltung der Welt in sich bewusst zu spiegeln. Dies wurde durch den Eingriff zurück-
gebliebener Mondenwesen, die als die luziferischen bezeichnet werden, etwa zur Zeit der
Mondentrennung verhindert, indem sie dem Astralleib eine gewisse Selbständigkeit verlie-
hen gegenüber dem (unfreien) Bewusstsein. Dadurch wurde der Mensch zwar Herr seiner
Erkenntnis, aber der Ausgangspunkt dieser Herrschaft war der Astralleib, in dessen Ab-
hängigkeit das übergeordnete Ich geriet. Durch den fortdauernden luziferischen Einfluss
wurde der Mensch immer mehr den niederen Elementen seiner Natur und schließlich der
Möglichkeit des Irrtums und des Bösen ausgesetzt. Dadurch wurde der Mensch letztend-
lich stärker in die Materie verstrickt, als von den Sonnenwesen und den Exusiai geplant.
Er wurde dichter und stieg „aus dem Erdenumkreis“ auf die festen Teile der Erde herab.
Da sich nun der Mensch durch seine dem Irrtum unterworfenen Vorstellungen den Ein-
flüssen der Außenwelt aussetzte, seinen Begierden und Wünschen folgen konnte, so ent-
stand jetzt auch die Möglichkeit von Siechtum und Krankheit und schließlich durch die
Verbindung mit den Mächten, die auf seinen physischen Leib zerstörerisch wirkten, auch
der Tod.
Ein Teil des Ätherleibes wurde von den Exusiai dem luziferischen Einfluss entzogen, da
sonst das Ich zu einem völligen Erden-Ich geworden wäre. So konnte sich das Ich im
leibfreien Zustand weiter als individuelles Ich erleben, während das Erden-Ich sich als Teil
eines Gruppen-Ich erfuhr.
Diese geistigen Vorgänge spiegelten sich physisch in den gegenseitigen Beziehungen
von Sonne, Mond und Erde. Eine davon war der Wechsel von Tag und Nacht. Bei Tag
wirkten Ich und Astralleib im physischen und Ätherleib, in der Nacht hörte deren Wirkung
auf. An ihre Stelle traten die Archai, Dynameis, Kyriotetes und Throne, während Ich und
Astralleib in den Bereich der Angeloi, Archangeloi, Archai und auch Exusiai kamen.
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schen) genannt werden. Sie sind die eigentlichen Verursacher der Furcht.
Der Schutz der Ätherleiber der auf der Erde gebliebenen „alten“ Menschen und ihrer
Nachkommen ging vom höchsten Sonnenwesen aus, das der Führer des Kosmos zur Zeit
der Sonnentrennung war (Christus), er war ihr „höheres Ich“. Weniger geschützt waren
die neuen Menschen, die von den anderen Planeten kamen (Jupiter-, Marsmenschen
usw.), da die Führer ihrer Planeten nicht die Höhe des Sonnenwesens erreicht hatten.
(Der Saturn hatte sich schon vor der Sonnentrennung abgespalten. Bei den Saturnmen-
schen war nicht nur ein Teil des Ätherleibes sondern auch ein Teil des physischen Leibes
vor dem luziferischen Einfluss geschützt.)
Die weniger geschützten Menschen waren damit stärker dem luziferischen Einfluss aus-
gesetzt. Das führte zu einem Missbrauch von Feuerwirkungen, die in einer gewaltigen
Erdkatastrophe endeten, in der ein großer Teil der bewohnten Erde unterging. Ein kleiner
Teil der vor dem Irrtum bewahrten Menschen konnte sich in ein geschütztes Gebiet retten,
das im Gebiet des heutigen Atlantik liegt: Atlantis. In der Literatur wird das untergegan-
gene Gebiet und seine Zeit als Lemurien bzw. lemurisches Zeitalter (theosophisch „Wur-
zelrasse“) bezeichnet. Das vorangehende Zeitalter, in dem die Mondenkräfte noch nicht
ihre Hauptwirkung entfalteten, wird das hyperboräische genannt.
Anmerkung: Ein Planet durchläuft sieben Runden oder Lebenszustände, jeder Lebenszustand wird
in sieben Globen oder Formzustände eingeteilt. Wir befinden uns jetzt nach Durchlaufen der drei
Elementarreiche (Wiederholung der vorangegangenen Planetenzustände) in der vierten Runde, dem
Mineralreich. Und zwar in dessen viertem Globus oder Formzustand, dem physischen, dem der
Arupa-, Rupa- und Astral-Globus vorangingen (die ebenfalls Wiederholungen waren). Jeder Form-
zustand wird in sieben Zeitalter (Wurzelrassen) unterteilt. Für den physischen Formzustand sind
dies bis jetzt das polarische, hyperboräische, lemurische, atlantische und nachatlantische (arische)
Zeitalter. In der obigen Darstellung werden also Vorgänge in diesen relativ kleinen Entwicklungs-
abschnitten geschildert, die bis zum Beginn des atlantischen Zeitalters auch eine Wiederholung der
früheren Planetenzustände darstellen (s. Referat 93-22 und 104-18).
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Durch den luziferischen Einfluss erhielten die atlantischen Menschen die Fähigkeit zur
Sprache. Das ursprüngliche Bewusstsein der Verbundenheit mit den physischen Vorfah-
ren, das Gruppen-Ich, verlor sich allmählich bzw. umfasste nur noch wenige Vorfahren. In
den schlafähnlichen Zuständen tauchten u. U. solche Vorfahren wieder auf, mit denen sich
der Schlafende identifizierte. Dadurch kam besonders in der letzten atlantischen Zeit eine
irrtümliche Idee von der Reinkarnation auf.
Der physische Leib des Atlantiers war noch relativ bildsam und Ausdruck seiner seeli-
schen Eigenschaften. Geistig wenig entwickelte Menschen waren riesig. Mit der geistigen
Entwicklung zogen sich die Leiber zusammen, wurden klein.
Gegen Mitte der Atlantis wurden immer mehr die Geheimnisse der Eingeweihten ver-
raten, wodurch auch unentwickelte Menschen Erkenntnisse über die Wachstums- und
Fortpflanzungskräfte erhielten und diese missbrauchten. Auch Eingeweihte beteiligten sich
daran. Besonders verderblich war der Verrat der auf die irdischen Verhältnisse gerichteten
Vulkan-Geheimnisse, wodurch die Menschen in Abhängigkeit von den ahrimanischen
Wesen gebracht wurden und ihnen das Gefühl für das Geistige genommen wurde. Solche
Menschen zeigten auch besonders groteske Gestalten, die allerdings mit dem Ende von
Atlantis ausstarben. Die Folge dieser menschlichen Verderbnis waren Luft- und Wasserka-
tastrophen, die allmählich den atlantischen Kontinent zerstörten. Die Überlebenden waren
gezwungen, einerseits nach Amerika und auf der anderen Seite nach Europa, Asien und
Afrika in großen Zügen auszuwandern. Diese Kontinente erhielten damals etwa ihre der-
zeitige Gestalt. Die Führer dieser Züge waren wiederum die Eingeweihten, die in ver-
schiedenen Gegenden Stätten gründeten, in denen die Dienste für die Saturn-, Jupiter-
usw. -Offenbarungen verrichtet wurden.
Zum Ende von Atlantis hin hatte sich ein Sonnenorakel rein erhalten, das auch die Ge-
heimnisse der anderen Orakel bewahrt hatte. In ihm wurden die Abdrücke der besten
Ätherleiber der alten Eingeweihten aufbewahrt und späteren geeigneten Menschen ein-
geprägt. Durch die Venus-, Merkur- und Vulkan-Eingeweihten konnte auch entsprechen-
des mit den Astralleibern durchgeführt werden. Demnach waren die alten Eingeweihten Ava-
tare (s. Referat 107-16).
Der Führer dieser Orakelstätte (Manu genannt), lebte unter Atlantiern (Ursemiten ge-
nannt), die wenig übersinnliche Erlebnisse und auch kein ausgeprägtes Gedächtnis mehr
hatten, aber dafür erstmals logisch denken konnten. Bei ihnen war das Gehirn zum Organ
des menschlichen Gedankenlebens geworden, nachdem der bisher freie Teil des Ätherlei-
bes sich mit dem physischen Leib vereinigt hatte. Mit ihnen zog Manu in ein Gebiet In-
nerasiens, um sie vom Einfluss der weniger weit fortgeschrittenen Menschen zu bewah-
ren, die zum Teil noch auf alten atlantischen oder früheren Entwicklungsstufen standen.
Aus seinen Schülern wählte er dann die sieben besten aus, welche die Abdrücke der sie-
ben größten atlantischen Eingeweihten erhielten. Diese Schüler wurden die sieben Lehrer
(die heiligen Rishis) der Menschen, die Südasien, besonders Indien bewohnten.
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vermittelt, während in anderen Weltgegenden die oben angeführte falsche Vorstellung
verbreitet war.
Urpersische Epoche: Das nachatlantische zweite Kulturzeitalter wurde begründet durch
die Vorfahren der späteren Perser, die von Atlantis herübergezogen waren. Sie waren
schon mehr an der physisch-sinnlichen Welt und ihren Schätzen interessiert als die Ur-
inder. Sie waren nicht träumerisch, sondern eher kriegerisch. Dieses Volk hatte auch noch
eine große Gewalt über die Naturkräfte, die sich später dem menschlichen Willen ent-
zogen. Die Hüter der Orakel geboten noch magisch über innere Kräfte, die mit dem Feuer
und anderen Elementen in Zusammenhang standen.
Der Führer dieser Kulturepoche wurde ebenfalls von Manu ausgesandt und wurde Zara-
thustra oder Zoroaster (nicht zu verwechseln mit dem späteren Zarathustra oder Zarat-
hos) genannt. Durch seine Lehre sollte das Volk darauf hingewiesen werden, dass die
physisch-sinnlichen Welt nur durch den Eingriff Luzifers geistlos erscheint und hinter ihr
der Führer der Sonnenwesen, Ahura-Mazdao, Ormuzd oder die Sonnen-Aura wirksam
sei. Sein Gegenspieler ist Ahriman (Angra mainju), der seit Verrat der Vulkan-Geheim-
nisse besonders stark wirkte. (Über Zarathustras weitere Lehre s. Referate unter Stichwort
Mythologie, persische.)
Ägyptisch-chaldäische Epoche: Die Nachfahren der nach Vorderasien und Nordafrika
zugewanderten Atlantier bildeten die dritte nachatlantische Kulturepoche. Bei ihnen ragte
das bereits in der atlantischen Spätzeit ausgebildete Denkvermögen als Geistesanlage
hervor. Besonders die Chaldäer suchten hinter den sinnlich-physischen Erscheinungen,
die für sie nicht mehr illusionär waren, nach geistigen Gesetzmäßigkeiten. So wurden die
menschlichen Wissenschaften, aber auch Technik und Kunst begründet. Der Ägypter
suchte die Erde so zu bearbeiten, dass sie als ein Abdruck menschlicher Macht erschien.
Nach Ägypten waren vorzugsweise Orakelstätten verpflanzt worden, die von den atlanti-
schen Merkur- aber auch Venus-Orakeln abstammten. In ihnen wirkte ein großer Führer,
der in die Zarathustra-Geheimnisse eingeweiht war (er war ein reinkarnierter Schüler Za-
rathustras): Hermes. Er lehrte, dass der Mensch seine Kräfte auf der Erde dazu verwen-
den solle, sie nach den Absichten der Götter wirken zu lassen, so dass er sich nach dem
Tod mit den göttlichen Mächten vereinigen konnte, deren höchster der Osiris, die hohe
Sonnenwesenheit, war.
Griechisch-römische Epoche: Die Begründer der vierten Epoche waren Nachfahren
von Menschen aus den verschiedensten atlantischen Gegenden, die sich in Südeuropa
und Westasien niedergelassen hatten. Deshalb gab es vielfältige an die früheren ange-
lehnte Orakelstätten aber auch mehr eigenständige, in denen dann auch Schüler des
Zarathustra und des Hermes wirkten (Pythagoras, orphische und eleusinische und andere
Mysterien) Eine Grundtendenz dieser Völker war es, im Physischen das Geistige in voll-
kommener Form auszudrücken, wie es besonders im griechischen Tempel als Haus des
Gottes zum Ausdruck kommt. Die griechische Philosophie versuchte die Geheimnisse
der Eingeweihten in Begriffe und Ideen umzuformen.
13
13
sowohl den luziferischen wie auch den ahrimanischen Einfluss überwinden werde. Er
werde Träger des Lichtgeistes sein. Insofern waren die Mysterien die Propheten des
Christus.
Ein besonderer Prophet in beiderlei Hinsicht war Moses, dem sich dieses Lichtwesen
einmal in den Naturerscheinungen von Blitz und Donner aber auch als astrale Schauung
des Ich-bin kundtat.
Mit dem Erscheinen des Christus in menschlicher Gestalt mussten auch die Mysterien
eine neue Form annehmen. Sie bekamen die Aufgabe, die Menschen dazu zu bringen,
den Mensch gewordenen Christus zu erkennen und von diesem Mittelpunkt aller Weisheit
aus die natürliche und die geistige Welt zu verstehen.
Nachdem Jesus Christus in seinem Astralleib alles hatte, was durch Luzifer sonst ver-
hüllt wurde, konnte er als Lehrer der Menschheit auftreten. Von da an konnten die Men-
schen die Weisheit aufnehmen, durch die sie ihr Erdenziel erreichen können. Mit dem
Ereignis von Golgatha wurde der ahrimanische Einfluss zum Guten gewendet. Nach sei-
nem Tod erschien Christus im Schattenreich der Toten und begann, es wieder zu erhellen.
Denn durch Christus können seitdem die sich zu ihm bekennenden Menschen das christ-
lich Errungene in die geistige Welt mitnehmen, das dann bei einer Reinkarnation wieder in
die sinnliche Welt mit einfließt. Die bisherige Entwicklung hatte von einer allgemeinen
Menschlichkeit zu einer immer weitergehenden Sonderung geführt. Durch die Christus-
Vorstellung wurde ein Ideal gegeben, das der Sonderung entgegenwirkt und die Mensch-
heit wieder vereinigen wird.
Die jetzige fünfte nachatlantische (germanische) Epoche kündigte sich mit der Völ-
kerwanderung an. Die keltisch-germanischen Völker waren Nachfahren der Atlantier, die
von den Kulturimpulsen der ersten vier Epochen kaum berührt worden waren. Bei vielen
Menschen dieser Völker hatten sich noch Reste des alten dumpfen Hellsehens erhalten.
Die anderen hatten zwar das Hellsehen verloren, durchdrangen aber ihre sinnlichen
Wahrnehmungen noch stark mit Gefühlen und Empfindungen. Es gab natürlich auch bei
ihnen Nachfolger der alten atlantischen Orakel, besonders solche, die in die von Ahriman
verhüllten Geheimnisse einführten. Die astralen übermenschlichen Gestalten nahm man
auch wahr, man sah sie in ständigem Kampf mit Luzifer (Loki). In der Sage von der Göt-
terdämmerung wurde in den Mysterien auf den künftigen Christus hingewiesen.
So war in dieser europäischen Bevölkerung das Bewusstsein auf das sinnlich-physische
Dasein gerichtet, auf der anderen Seite war sie aber auch empfänglich für die Offenbarung
des Geistigen, das gemüthaft aufgenommen wurde. Daraus entwickelte sich später der
Zwiespalt zwischen in Naturwissenschaft und Technik endendem Wissen und zu Mystik
tendierendem Glauben. Heute erleben wir die Morgenröte der sechsten (slawischen)
Epoche, die den Gegensatz zwischen beiden dadurch überwinden wird, dass die Ergeb-
nisse der Geisteswissenschaft begriffen und andererseits die Beobachtungen und Erleb-
nisse der Sinnenwelt als Offenbarungen des Geistes erkannt werden.
13
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det werden. Auch die Versenkung in einzelne Gefühle wie Herzensgüte kann als Grund-
lage genommen werden.
Der Erfolg dieser Übungen ist erst nach längerer Zeit des geduldigen und ausdauernden
Übens zu bemerken. Die Übungen sollen den Schüler losreißen von der Sinneswahrneh-
mung und von dem Gehirndenken. Es kommt dann als imaginative (im Gegensatz zur
normalen gegenständlichen) Erkenntnis zum Vorschein. Das erste geistige Erlebnis ist
dabei, dass der Schüler seine eigene geistig-seelische Ich-Wesenheit in dieser Welt der
Bilder (Imaginationen) empfindet. Durch Trainierung seines Willens muss er es dann dahin
bringen, diese Bilder wieder aus dem Bewusstsein zu löschen, wobei allerdings die Bilder
seines eigenen Seelen-Wesenskernes nicht zu löschen sind. In ihnen erkennt er sein sich
durch die Inkarnationen fortschreitendes inneres Wesen. An die Stelle der ausgelöschten
Bilder tritt dann anderes, in dem man die geistige Wirklichkeit erkennt.
13
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Fremder gegenüberzustehen. Geeignet dazu ist eine abendliche Rückschau auf die Ta-
geserlebnisse, in der umgekehrten Zeitfolge vom Abend zum Morgen. Auch andere Dinge
rückwärts sich vorzustellen wie den Verlauf einer Erzählung, eines Dramas, einer Tonfolge
usw. stärkt die Kräfte für das Einleben in die geistige Welt.
13
13
schen angestrebter und bekämpfter Eigenschaft. So kann z. B. erhöhte Aufmerksamkeit
zu gesunder Ahnung führen, die aber einseitig bis zu Urteilslosigkeit und Aberglauben
gehen kann. Vor letzterem wie auch von falsch verstandener Mystik hat sich der Schüler
unbedingt fernzuhalten.
Bei den Übungen zur Intuition werden nicht nur die Anklänge an physisch-sinnliche
Eindrücke sondern auch das Leben der eigenen Seelentätigkeit gelöscht. Wenn nicht
vorher Bewusstlosigkeit eintritt, die anzeigt, dass der Schüler noch nicht die nötige Reife
besitzt, so kommt das Bewusstsein an ein Nichts, das sich doch als etwas erweist, in das
man sich auch versenken kann.
Es werden wieder die Auswirkungen der Inspiration auf Strömungen des Ätherleibes des
Geheimschülers dargestellt wie in GA 10 (Referat 10-11). Der viel schwerer zu bearbei-
tende physische Leib wird durch die Intuition nur allmählich derart verändert, dass dem
Schüler gewisse Vorgänge bewusst werden. Z. B. hat er für kurze Zeit das Bedürfnis,
regelmäßig zu atmen, den Atem zu harmonisieren. Es sollen aber nicht extra Atemübun-
gen durchgeführt werden, sondern der regelmäßige Atem soll nur Folge der Intuition sein.
13
13
und GA 17, S. 133 (gemeinsame Taschenbuch-Ausgabe). Hier wird gesagt, dass der
Mensch dem Hüter der Schwelle unbewusst auch bei jedem Einschlafen und während des
Schlafes gegenübersteht.
13
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Gelegenheit haben, ihre Entwicklung nachzuholen.
Im Folgenden wird die fortgeschrittene Menschheit dann die Kräfte entwickelt haben, um
den in der lemurischen Zeit abgespaltenen Mond mit seinen Kräften wieder in die Erde
aufzunehmen. Der andere Teil der Menschheit wird sich als die böse Rasse abgetrennt
haben. Nach einer weiteren Entwicklungszeit wird die Erde fähig, auch die Sonne (und
auch die anderen Planeten) wieder aufzunehmen.
Nach einem großen Pralaya (Zwischen- oder Ruhezustand) erscheint die zum Jupiter
umgewandelte Erde. Im Jupiterzustand wird es kein Mineralreich mehr geben. Außer dem
umgewandelten Pflanzen- und Tierreich wird ein Menschenreich existieren, das die Nach-
kommenschaft der bösen Rasse sein wird, und ein zweites höheres Menschenreich als
Nachkommen der guten Menschen. Eine Hauptaufgabe dieses Reiches wird es sein, die
abgefallene Menschheit so zu veredeln, dass sie noch Zugang zum eigentlichen Men-
schenreich findet. Während des Jupiterzustandes wird sich vorübergehend wieder die
Sonne von der Erde trennen.
Im folgenden Venuszustand wird das niederste Reich das wiederum gewandelte Tier-
reich sein, darüber wird es drei Menschenreiche unterschiedlichen Vollkommenheitsgra-
des geben. Während des Venuszustandes wird sich ein besonderer Weltenkörper als
„unverbesserlicher Mond“ abspalten, der alle Wesen aufnimmt, die der bisherigen Ent-
wicklung widerstrebt haben.
14 Vier Mysteriendramen
Auf eine Referierung der Dramen:
„Die Pforte der Einweihung“
„Die Prüfung der Seele“
„Der Hüter der Schwelle“
„Der Seelen Erwachen“
wird verzichtet. Es liegt eine ausgezeichnete kurze und handliche Inhaltszusammenfas-
sung der Mysteriendramen vor von Wilfried Hammacher „Inhaltswiedergabe der vier Mys-
teriendramen Rudolf Steiners“, Verlag am Goetheanum (1. Aufl. 2000). S. auch Ref. 124-
14.
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15
15 Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit
Vorträge gehalten in Kopenhagen
15
15
(Steiner 1907 in Lit. 20, S.159). S. auch Lit. 36 s, S. 154 ff.
15
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16/17
16 Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen
16-01
Es werden zur Vertiefung des geisteswissenschaftlichen Erkenntnisweges acht Meditati-
onen gegeben, die zu wahren Vorstellungen über
1. den physischen Leib,
2. den Ätherleib,
3. die hellsichtige Erkenntnis der elementarischen Welt,
4. den Hüter der Schwelle,
5. den Astralleib,
6. den Ich-Leib (Gedanken-Leib),
7. das Erleben der übersinnlichen Welten und
8. das Schauen der wiederholten Erdenleben
anleiten sollen.
Einleitende Bemerkungen 95
1. Von dem Vertrauen, das man zu dem Denken haben kann, und von dem
Wesen der denkenden Seele. Vom Meditieren ............................................. 97
2. Von dem Erkennen der geistigen Welt .......................................................... 103
3. Von dem ätherischen Leib des Menschen und von der elementarischen
Welt ............................................................................................................... 110
4. Zusammenfassung des Vorangehenden ....................................................... 117
5. Von den wiederholten Erdenleben und vom Karma. Von dem astralischen
Leib des Menschen und von der geistigen Welt. Von ahrimanischen We-
senheiten .................................................................................................. 118
6. Von dem astralischen Leibe und von luziferischen Wesenheiten. Von dem
Wesen des ätherischen Leibes ..................................................................... 125
7. Zusammenfassung des Vorangehenden ....................................................... 131
8. Von dem „Hüter der Schwelle“ und einigen Eigenheiten des übersinnlichen
Bewusstseins ................................................................................................. 133
9. Von dem Ich-Gefühl und von der Liebefähigkeit der menschlichen Seele
und deren Verhältnissen zur elementarischen Welt ...................................... 140
10. Von der Grenze zwischen der Sinneswelt und den übersinnlichen Welten .. 149
11. Von Wesen der Geisteswelten ...................................................................... 154
12. Von geistigen Weltwesenheiten .................................................................... 161
13. Von der ersten Anlage des physischen Menschenleibes .............................. 167
14. Von dem „wahren Ich“ des Menschen ........................................................... 172
15. Zusammenfassung einiges Vorangehenden ................................................. 178
Bemerkungen über das Verhältnis des in dieser Schrift Geschilderten zu der
Darstellung in meiner „Theosophie“ und „Geheimwissenschaft“ .......................... 180
Nachwort zur Neuausgabe (1918) ........................................................................ 183
16/17
17
schen Einzelwesen (Elementarwesen wie Gnome, Undinen, Sylphen und Salamander
aber auch Wesen, die in höheren Welten urständen) bilden zusammen als Lebensglieder
den Ätherleib der Erde. Dieser erscheint auf höheren Stufen des Hellsehens als Umwand-
lung einer vergangenen Welt (Mondenzustand) und als Keim einer künftigen (Jupiterzu-
stand).
17
17
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17
großen Gedankenleibes der Welt sich geltend machen. Ihre Berechtigung haben sie als
Gegengewicht zum luziferischen Wirken, indem sie die Aufmerksamkeit der Seele auf das
Sinnesdasein hinwenden. Es geht immer darum, den rechten Ausgleich zwischen beiden
Kräften zu finden und nicht, sie auszurotten.
17
17/18
tilgen, Denken, Fühlen und Wollen vergessen und vor einem geistigen Abgrund stehen.
Aus diesem selbst hervorgerufenen Vergessen taucht dann die wahre Wesenheit des Ich
auf. Dieses wahre Ich ist in den Tiefen jeder Menschenseele vorhanden, nur für den Hell-
seher auf dieser Stufe wird es bewusst. Diesem wahren Ich begegnet die Seele auch nach
dem Tod wie durch ein naturgemäßes Ereignis.
17/18
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20
Hinweise auf GA 18 in 51-01, 51-17, 51-18, 52-02, 54-01, 58-09, 65-03, 65-04, 74-01, 74-03, 93-
50, 109-03, 113-04, 126-07, 154-02, 158-06, 161-12, 181-13, 185-15, 202-07, 235-07, 235-17, 272-
18, 323-05, 325-01, 326-02, 326-08, 352-08.
20 Vom Menschenrätsel
20-01
Es wird das Weltbild des deutschen Idealismus in seinen Hauptvertretern J. G. Fichte
(1762-1814), F. W. J. Schelling (1775-1854) und G. W. F. Hegel (1770-1831) dargestellt
(ähnlich wie in GA 18). Die Weiterentwicklung ihrer Ideen durch die „kleineren“ und heute
meist vergessenen Philosophen Immanuel Hermann Fichte (1796-1879, der Sohn des
vorigen, Abb. nächste Seite), Johann Heinrich Deinhardt (1805-1867), Ignaz Paul Vitalis
Troxler (1780-1866, Abb. nächste Seite), Karl Christian Planck (1819-1880) und Wilhelm
Heinrich Preuß (1843-1909).
Ein zweiter Teil ist dem Wirken und den Anschauungen österreichischer Denker und
Künstler gewidmet: Karl Julius Schröer (1825-1900), der väterliche akademische Lehrer
und Förderer Steiners, dessen Vater Tobias Gottfried Schröer (1791-1850), der seine
Bücher unter dem Pseudonym Christian Oeser veröffentlichte (s. Ref. 238-09), der Dich-
ter Fercher von Steinwand (1828-1902), der Ethiker des Darwinismus Bartholomäus von
Carneri (1821-1909)*, der Dialektdichter Joseph Misson* (1803-1875) und der Dichter
und Denker Robert Hamerling (1830-1889).* S. auch 282/17(21.09.1924) und GA 46, S.
652 – 664.
In dem Schlusskapitel „Ausblicke“ zeigt Steiner, wie in diesen idealistischen Anschauun-
gen Keime liegen für eine Weltansicht, die den naturwissenschaftlichen Materialismus
überwindet, wobei kurz auch auf die damals neuen Ansichten der theoretischen Physik [z.
B. Max Planck (1858-1947)] und die Relativitätstheorie eingegangen wird.
*Zu Carneri siehe auch den Aufsatz Bartholomäus Carneri, der Ethiker des Darwinismus
in GA 30, S.452ff. (3.Aufl.).
20
20
R. Hamerling B. Carneri
I. H. Fichte I. P. V. Troxler
20
21
21 Von Seelenrätseln
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..................................................................................................................... 7
I. Anthropologie und Anthroposophie ................................................................ 11
II. Max Dessoir über Anthroposophie .................................................................. 34
III. Franz Brentano (Ein Nachruf) ......................................................................... 78
IV. Skizzenhafte Erweiterungen des Inhaltes dieser Schrift ................................. 128
1. Die philosophische Rechtfertigung der Anthroposophie ............................. 128
2. Das Auftreten der Erkenntnisgrenzen ......................................................... 135
3. Von der Abstraktheit der Begriffe ................................................................ 138
4. Ein wichtiges Merkmal der Geist-Wahrnehmung ........................................ 142
5. Über die wirkliche Grundlage der intentionalen Beziehung ........................ 143
6. Die physischen und geistigen Abhängigkeiten der Menschen-Wesenheit 150
7. Die Sonderung des Seelischen von dem Außer-Seelischen durch Franz
Brentano ..................................................................................................... 163
8. Ein oft erhobener Einwand gegen die Anthroposophie .............................. 169
9. Schlussbemerkung ..................................................................................... 171
21
21
Dazu kommt noch zweierlei: In den Sinneswahrnehmungen bzw. Sinnen, in denen die
Nerventätigkeit ausläuft, erstreckt sich die Außenwelt wie in Golfen in den Organismus
hinein, nimmt die Seele die Außenwelt auf. Und in den Bewegungsvorgängen, die auf dem
stoffwechsel-basierten inneren Wollen gründen, ist der Organismus mit seinen Gleich-
gewichts- und Kräfteverhältnissen in die Außenwelt hineingestellt, greift die Seele in die
Außenwelt ein. Es wird auf die unzulässige Unterscheidung zwischen sensitiven und mo-
torischen Nerven hingewiesen. Die motorischen Nerven dienen als Träger der Nerventä-
tigkeit der inneren Wahrnehmung desjenigen Stoffwechselvorganges, der dem Wollen
zugrunde liegt, wie die sensitiven desjenigen, was sich im Sinnesorgan abspielt.
Durch die anthroposophische Erkenntnis werden die Beziehungen des Seelenlebens
zum Geistesleben offenbar. So zeigt sich, dass dem Vorstellen Imaginationen (aus dem
Ätherleib, auch Bildekräfteleib genannt) als Wesenhaftes zugrunde liegen. Dem Fühlen
„erfließen“ als Geistig-Wesenhaftes Inspirationen, die den „unsterblichen geistigen We-
senkern“ offenbaren. Im Wollen schließlich ist das höchste Geistige, die Intuitionen,
wesentlich. Sie enthalten das, was von Erdenleben zu Erdenleben sich hinübererstreckt
(Karma und Reinkarnation).
Wie der Leib nach zwei Seiten das Wesen seiner Außenwelt, nämlich in den Sinnes- und
Bewegungsvorgängen, miterleben lässt, so erlebt der Geist einmal das vorstellende See-
lenleben auch im gewöhnlichen Bewusstsein imaginativ, und andererseits gestaltet er im
Wollen intuitive Impulse aus, die sich in Stoffwechselvorgängen verwirklichen.
* In seiner Autobiographie Mein Lebensgang (GA 28, Kap.V) bezeichnet Steiner die Idee
der Dreigliederung des menschlichen Organismus als Ergebnis dreißigjähriger Studien.
III. Goethes Geistesart in ihrer Offenbarung durch sein «Märchen von der grü-
nen Schlange und der schönen Lilie» ........................................................... 63
21
25
25 Kosmologie, Religion und Philosophie
Inhaltsverzeichnis (Seitenzahlen nach der Taschenbuchausgabe, zusammen mit GA 12)
25
25
durch Empfängnis und Geburt in den physischen Leib einkleidet, um ihn im Tod wieder zu
verlassen. Dadurch kann auch der irdische Vorgang der Vererbung von dem unterschie-
den werden, was sich der Mensch aus der geistigen Welt mitbringt.
Die inspirierten Erkenntnisse bilden sich im Astralleib aus, spiegeln sich aber als Bilder
im Ätherleib. Diese können dann in die menschliche Sprache übersetzt und dem Inhalt der
Philosophie eingefügt werden.
Für die religiöse Erkenntnis muss der Geisteswissenschaftler in die Wesenheiten selbst
untertauchen, die sich in der inspirierten Erkenntnis nur als Bilder offenbaren. Dazu ist
eine noch höhere Erkenntnis, die Intuition, erforderlich, die durch Seelenübungen des
Willens erreicht werden kann. Solche Übungen bestehen darin, die Willenskräfte vom
physischen und Ätherleib zu lösen, was z. B. durch bewusste Änderung alter oder Ergrei-
fen neuer Gewohnheiten bewirkt werden kann. Die Erlebnisse auf dieser Stufe werden
wiederum durch den Ätherleib und den physischen Leib gespiegelt. Diese Spiegelungen,
in Sprache übersetzt, bilden den Inhalt des religiösen Bewusstseins. Auch die wahre We-
senheit des Ich wird durch die intuitive Erkenntnis geschaut.
25
25
Gleichzeitig erlebt die Seele sich verwandt mit allen Menschen, mit denen sie je in einem
Erdenleben etwas zu tun hatte. Die Tatsache der wiederholten Erdenleben ist ihr damit
Gewissheit. Ferner erlebt die Seele die Bedeutung schlechter oder guter Neigungen oder
Erlebnisse im Schicksalszusammenhang: Karma. In das Tagesleben wirken diese Erleb-
nisse als allgemeines Lebensgefühl, als Seelenstimmung hinein.
Im nächsten Zustand, dem Tiefschlaf, werden Nachbildungen der Fixsternkonstellatio-
nen erlebt, wie sonst im Wachzustand die Körperorgane. Was die Seele hier erlebt, wirkt
im Tagesleben als religiöse Anlage nach.
Nach diesem tiefsten Schlafzustand wird die Seele durch geistige Mondwirkungen wie-
der auf den Rückweg in die Sinnenwelt angezogen, wobei sie die einzelnen Phasen wie-
der rückwärts durchläuft.
25
26
ser Schmerz unmittelbar durch asketische Übungen herbeigeführt, so dass die Seele sich
nicht mehr an den Körper hingeben konnte. Bei der heutigen Konstitution würde jedoch
der Körper durch solche Übungen in seiner Funktion als Grundlage der Ich-Entwicklung
gestört. Deshalb wird mit der geisteswissenschaftlichen Methode das Seelisch-Geistige so
gestärkt, dass es das Physisch-Körperliche unberührt lässt.
26 Anthroposophische Leitsätze
Inhaltsverzeichnis
26
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LS Nr.168 bis 170 (8.3.1925) . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Des Menschen Sinnes- und Denk-Organisation im Verhältnis zur Welt.
LS 171 bis 173 (15.3.1925) . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Gedächtnis und Gewissen. LS Nr.174 bis 176 (22.3.1925) . . . . . . . . . . . . . 237
Das scheinbare Erlöschen der Geist-Erkenntnis in der Neuzeit.
LS Nr.177 bis 179 (29.3.1925) . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 243
Die geschichtlichen Erschütterungen beim Heraufkommen der Bewusstseinsseele.
LS Nr.180 bis 182 (5.4.1925) . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Von der Natur zur Unter-Natur. LS Nr.183 bis 185 (12.4.1925) . . . . . . . . . . . 255
26
26
Ein Nachklang dieser Stufe ist in dem alchemistischen Suchen zu sehen.
In einer dritten Epoche kommen die Gedanken im Ätherleib (s. 25-01), aber als leben-
dige, zum Bewusstsein. Dieses Bewusstsein war in der Blütezeit der griechischen Kultur
vorherrschend.
Etwa ab dem 15. Jahrhundert nahmen die Gedanken ihre Prägung im physischen Leib
an, bzw. erstreckte sich das Bewusstsein nur auf das Physisch-Materielle, was mit der
Möglichkeit der Freiheit verbunden war. Michaels Sendung ist es jetzt, in die Ätherleiber
Kräfte zu bringen, durch die die Gedankenschatten wieder Leben gewinnen. Dadurch wird
wieder eine Verbindung mit den übersinnlichen Welten möglich sein.
26
26
zu Christus hin führen. Dies wird auch einmal der Hintergrund sein, Michael-Feste einzu-
richten.
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26
werden.
26
26
diesem Gleichgewicht mit, indem er in Kult- und Mysterienhandlungen das Bild des in
Luzifers und Ahrimans Welt untertauchenden und siegreich wieder auftauchenden göttlich-
geistigen Wesens darstellte, wie es dann im Mysterium von Golgatha Wirklichkeit wurde.
26
26
Seite 189ff. 26-16
In einer zweiten Periode übernimmt die Gesamtheit der Archangeloi die menschliche
Gestalt und stattet den Ätherleib mit den Kräften aus, die der physischen Gestalt ent-
sprechen. Wie im physischen Leib die Erdenkräfte durch die Gestaltung leben können, so
leben im Ätherleib die aus dem kosmischen Umkreis einstrahlenden Kräfte. Der Ätherleib
wird in seiner Beweglichkeit zum Spiegelbild der sich ständig ändernden Sternenkon-
stellationen. Durch diese Tätigkeit der Archangeloi gruppieren sich die Menschen auf der
Erde entsprechend den Konstellationen bzw. Sternenkräften, die auf die verschiedenen
Erdgebiete auftreffen.
In dieser Periode bewirken jedoch die luziferischen Mächte ein stärkeres Hinneigen der
menschlichen Äthergestalten zur Sternenwelt als ursprünglich angelegt. Durch Ahriman
wird die physische Gestaltung stärker in die Erdenschwere gebunden, als dies ohne sei-
nen Einfluss geschehen wäre. Dadurch aber wird in den Menschen der Keim des vollen
Selbstbewusstseins und des freien Willens gelegt. Und es entsteht durch das stärkere
Hineindrücken der menschlichen Gestalt in das Ätherische und Physische statt einer mehr
geistigen Differenzierung eine solche nach Rassen und Völkern, in denen später jeweils
ein einzelner Arché bzw. Archangelos als Rassen- bzw. Volksgeist weiterwirkt.
In der gegenwärtigen dritten Periode haben die Angeloi die Aufgabe übernommen, den
Menschen zur vollen selbständigen Individualität zu führen. Dabei ist jeweils ein Angelos
für einen Menschen zuständig, während vorher in den beiden ersten Perioden jeweils die
Gesamtheit der betreffenden Hierarchie an einem Menschen arbeitete.
26
26
Seite 213ff. 26-19
Dieselbe kosmische Kraft, die in der Erinnerungsfähigkeit des Menschen lebt, ist auch in
der Wachstumskraft wirksam. Die in den Sinnen aufleuchtenden Weltbilder dürfen nicht
von Dauer sein, da sonst sich der Mensch an seinen Bewusstseins-Inhalt verlöre. Sie
müssen (Spiegel-)Bilder bleiben. Aber parallel dazu spielt sich im Hintergrund des See-
lenlebens ein Vorgang ab, der auf den oben erwähnten Wachstumskräften basiert und
durch den auch ein dauerndes, reales Abbild entsteht. Beim Erinnern wird dieses Abbild
innerlich wahrgenommen.
Die Erinnerungskräfte sind Reste der Vergangenheit und kommen aus dem Machtbe-
reich Luzifers, der die Sinneseindrücke dauernd machen will. Dies wird durch Michael
verhindert, der diese aus dem Inneren durch Luzifer hinaufdrängende überschüssige Kraft
in eine künftige imaginierende Kraft umwandelt. Was der Mensch durch diese bewussten
Imaginationen erlebt, wird zugleich Welt-Inhalt. Dass dies sein kann, ist dem Mysterium
von Golgatha zu verdanken, denn durch die Christus-Kraft können die Imaginationen dem
Kosmos eingeprägt werden.
26
30/34
28 Mein Lebensgang
Auf eine Referierung der unvollendeten Autobiographie wird verzichtet. Zu Leben und
Werk Steiners siehe den chronologischen Lebensabriss.
Aufsätze
34 Lucifer – Gnosis
Seite 309ff. 34-01
Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft
Für eine richtige Kinder-Erziehung ist das Wissen um die Entwicklung der Wesensglieder
in einem Sieben-Jahres-Rhythmus wichtige Voraussetzung. Bis zum Zahnwechsel müs-
sen sich die Organe des physischen Leibes in gewisse Formen bringen, die dann in der
folgenden Zeit weiterwachsen. Haben sich Missformen gebildet, kann dies später nicht
mehr korrigiert werden. Damit sich die richtigen Formen bilden, braucht das Kind die rich-
tige physische Umgebung. Durch Nachahmung und Vorbild kann auf es eingewirkt wer-
den; dabei wirkt nicht nur das Physische sondern auch das Geistige der physischen Um-
gebung, also neben den äußeren Eindrücken auch das Verhalten und die Moralität der
Eltern bzw. Erwachsenen auf das Kind.
Die Phantasie, die z. B. durch relativ unvollkommene Spielzeuge geweckt werden kann,
wirkt mit an der Ausbildung der Gehirnformen und an der inneren Regsamkeit der Organe.
Positiv kann auch durch die Farben der Kleidung und des Zimmers auf das Temperament
des Kindes eingewirkt werden, indem die Farben die Komplementärfarben im Inneren des
Kindes hervorrufen. So kann auf ein nervöses Kind durch rote Farben, die grüne Farben
im Kind erzeugen, dämpfend eingewirkt werden, umgekehrt bei einem zu ruhigen Kind mit
blauen oder blaugrünen Farben, die orangegelbe im Inneren und damit Regsamkeit bewir-
ken. Auch auf die Ausbildung eines natürlichen Nahrungsinstinktes ist zu achten. Freude
in der Umgebung, heitere Mienen des Erziehenden bzw. Liebe wirken sich positiv auf die
Ausbildung der physischen Organe aus.
In diese Periode fällt das Sprechenlernen durch hörendes Nachahmen. Ein wichtiges
Erziehungsmittel sind Kinderlieder, wobei Wert auf den Rhythmus und weniger auf den
Sinn als auf den schönen Klang gelegt werden sollte.
Die Zeit nach dem Zahnwechsel und dem Freiwerden des Ätherleibes bedeutet die Peri-
ode für Umbildung und Entwicklung von Neigungen, Gewohnheiten bzw. des Charakters,
30/34
34
des Gewissens, des Gedächtnisses, der Temperamente. In dieser Zeit sollen Nachfolge
(des Kindes) und (natürliche) Autorität des Erziehenden maßgebend sein. Durch Vereh-
rung und Ehrfurcht kann der kindliche Ätherleib in richtiger Weise wachsen. Neben den
lebendigen Autoritäten sollen auch Vorbilder von Männern und Frauen aus der Geschichte
zur Nacheiferung hingestellt werden wie aber auch abstoßende Bilder zur Eliminierung
schlechter Gewohnheiten. Die Naturerscheinungen sollen dem Kind nicht in nüchterner
verstandesmäßiger Art nahe gebracht werden, sondern so, dass ihre Geheimnisse gleich-
nishaft dargestellt und das Geistige darin vom Kind ahnungsvoll empfunden werden kann.
Ein zu sehr auf Anschauung ausgerichteter Unterricht ist deshalb kontraproduktiv.
In diesem Alter muss besonderer Wert auch auf die Ausbildung des Gedächtnisses
gelegt werden, da jetzt der Ätherleib am bildsamsten ist und später das Gedächtnis nur
schwer noch gefördert werden kann. Dabei ist es nicht erforderlich, dass das Kind alles
begreift, was es auswendig lernt, sondern empfindungsmäßig versteht. Denn die Ge-
dächtnisfähigkeit wird durch den Verstand eher beeinträchtig. Das Gedächtniswissen soll
vor dem Verstandeswissen ausgeprägt sein.
Seelenleben: Durch eine solche Erziehung wird im ersten Jahrsiebt eine Grundlage für
einen gesunden Willen gelegt, der seine Stütze in vollentwickelten Formen des physischen
Leibes findet. Im zweiten Jahrsiebt kann der Ätherleib die stärksten Impulse durch religiö-
se Erlebnisse erhalten. Das Fühlen entwickelt sich in der rechten Art durch Gleichnisse
und Sinnbilder, durch die Pflege des Schönheitssinnes, durch das Künstlerische, beson-
ders das Musikalisches und sein Rhythmisches. Das abstrakt begriffliche Denken muss
dafür in dieser Zeit noch zurücktreten, ebenso die kritische Urteilskraft.
Turnübungen und Jugendspiele sollen so ausgebildet werden, dass der Heranwach-
sende ein Gefühl des Wohlbehagens und der inneren Kraft empfinden kann.
Mit der Geschlechtsreife wird der Astralleib geboren bzw. frei. Erst ab diesem Alter sollen
dann Urteilsfähigkeit und der freie Verstand gefördert werden.
Hinweis auf Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825) und seine modernen
Ansichten zur Erziehung in seinem Roman Levana oder Erziehlehre. S. auch GA
294/7(28.8.1919).
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zu einem neuen Leben zu erwachen. Der Eintritt in ein Schloss: Hier wird die Welt der
geistigen Erfahrung verwaltet. Eine solche Imagination kann nur der echte Geistessucher
haben im Gegensatz zu den vielen humoristisch-satyrisch dargestellten unechten Su-
chern. Anders als sie, die sich in Gemächer (= spezielle Gebiete der geistigen Welt) führen
lassen, bleibt er mit wenigen anderen im Saal, da er sich noch nicht würdig genug fühlt,
sich mit den Kräften dieser Bereiche zu verbinden. Die Begegnung mit dem grausamen
Löwen an der zweiten Pforte wird von ihm gefühlsmäßig tief erlebt, die Bedeutung des
Hüters neben dem Löwen und seines Urteils über ihn bleibt ihm aber unbewusst. Im Bild
des Löwen erscheint dem Wanderer das Bild seines eigenen Selbstes in der geistigen
Welt, er ist also im Geistigen noch nicht Mensch bzw. noch vor der Menschwerdung, nur
im Sinnlichen erscheint er als Mensch. Dieses Erfühlen seiner seelischen Ohnmacht (Fes-
selung am Ende des zweiten Tages) gegenüber der Geisteswelt wird ihm später zur Macht
des geistigen Erlebens.
3. Tag: Die sieben Gewichte und die Wägung der Geistsucher. Steiner interpretiert sie als
die sieben Wissenschaften oder Künste, die eine Art Vorbereitung in der Sinneswelt sind
für die Geist-Erkenntnis. Die sieben Künste des Mittelalters sind Grammatik, Dialektik,
Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie **. Dabei geht es aber nicht um
das äußere Wissen, das als zu leicht befunden wird und zur Vertreibung der unrechtmä-
ßigen Eindringlinge führt, sondern um die dabei errungene seelische Kraft. Rosenkreutz
hat sogar soviel überschüssige Kraft, dass er einem Weggefährten helfen kann, der zu-
nächst eine Probe nicht besteht. „Von all den Kräften der Seele, die sich schon in der
Sinneswelt entwickeln, ist die Liebe die einzige, die unverwandelt bleiben kann beim
Übergange der Seele in die Geisteswelt.“
Die Imagination des Einhorns bei dem Löwen, die Taube mit dem Ölzweig: der Wanderer
ist nun geeignet, seine Verstandesfähigkeit in einer für die geistige Welt geeigneten Weise
zu gebrauchen, in Imaginationen zu leben. Erst dann kann der Wanderer auch in das
Gebiet gelangen, aus dem die Imaginationen stammen: die Bibliothek des Schlosses und
die Begräbnisse der Könige. Das Bild des Phönixes und die Geheimnisse von Geburt und
Tod.
Andreae will mit seiner Schrift auf den Übergang hinweisen, der sich zum Ende des Mit-
telalters (1459) vollzieht von der bis dahin gültigen Weise, sich der Geisteswelt zu nähern,
zu der neuen Art von übersinnlichem Erkenntnisweg, der der mit der Neuzeit auf-
kommenden Bewusstseinsseele und damit der naturwissenschaftlichen Vorgehensweise
in der Sinneswelt adäquat ist. Der große Globus: Rosencreutz erkennt die Abhängigkeit
der irdischen Ereignisse von kosmischen Impulsen. Das kopernikanische System nur als
ein erster Anfang.
Die sachgemäße Darstellung des imaginativen Lebens durch Andreae: weibliche Figuren
repräsentieren geistige Kräfte, die an den Geistsucher herantreten, männliche dagegen
solche, zu denen er durch seine Willen sich hinwendet.
Die Jungfrau (mit dem verschlüsselten Namen) Alchemia repräsentiert das Wissen, das
im Gegensatz zu den sieben Künsten aus der geistigen Welt geholt werden muss. Mit den
vielen Fragen ohne Antwort soll darauf hingewiesen werden, dass das gewöhnliche Ur-
teilsvermögen begrenzt ist. Die Herzogin als die übersinnliche Erkenntnisart, die Theo-
logie. Der Traum von der nicht zu öffnenden Türe soll zeigen, dass die bisherigen Erleb-
nisse nicht durch ihren unmittelbaren Gehalt wertvoll sind, sondern nur zur Ausbildung
einer Kraft dienten, die noch weitere Anstrengungen durchmachen muss.
4. Tag: Zweite Begegnung mit dem Löwen und der alten Inschrift, die die Aufforderung
enthält, sich der Quelle der geistigen Inspirationen zu nähern. Die geistige Welt soll nicht
nur imaginativ an den Wanderer herantreten, sondern er soll mit seinem Ich und den Erin-
nerungen der Erlebnisart der Sinneswelt in diese hineintreten. Diese Erinnerung an die
sinnliche Welt wird in Form einer Komödie dargestellt.
Die Enthauptung der Könige und die Sinnbilder des kleinen Altares. „In solchen Sinnbil-
dern haben die Geistsucher immer der Seele nahe zu bringen gesucht, wie deren eigenes
Wesen im Wesen des Kosmos lebt.“ Über die Bedeutung des Buches, des Lichtleins (=
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Weisheit) und des Cupido als Repräsentanten der Liebe. Die Uhr: Das Einverwobensein
der Seele im Kosmos; das Brünnlein mit dem blutroten Wasser und der Totenkopf mit der
Schlange: wie Geburt und Tod im Weltall gegründet sind. Alle diese Sinnbilder werden von
Andreae eingesetzt, wie sie schon von Alters her in Mysterienstätten verwendet wurden.
Die Könige sind die Bilder der Seelenkräfte des Rosencreutz, deren Tötung ein Ereignis
in der eigenen Seelenentwicklung ist. In diese Todeskräfte des Seelenlebens ergießen
sich die schöpferischen Gedankenwesen der Welt und werden im Menschen zum Vor-
stellungsleben. Es werden also auf dem Weg zum Geist zuerst die materiellen Bedingun-
gen des Seelenlebens geschaut („Natur-Alchemie“). Gefahr der materialistischen Welt-
auffassung.
5. Tag: Der Geistsucher muss schauend eindringen in das Naturschaffen und dieses in die
Erkenntniskräfte einführen, ohne beim Übergang von den Wachstumskräften zu den See-
lenvorgängen den Tod walten zu lassen, d. h. er muss die Erkenntniskräfte wieder bele-
ben. Dabei treten als Versuchung der niederen Liebe bzw. der stofflichen Triebe die Ge-
stalten der Venus und des Cupido auf. Obwohl er der Versuchung nicht widersteht und
hier sein (alter) Erkenntnisweg enden könnte, kann er durch höheren Willen die Fahrt zu
dem Turm Olympi antreten, um sich an dem (neuen) alchemistischen Prozess der Um-
wandlung der toten Erkenntniskräfte zu beteiligen. Deshalb verfällt er auch nicht dem
Sirenengesang.
6. Tag: Es wird in einzelnen Imaginationen beschrieben, wie die toten Erkenntniskräfte in
die übersinnlich schauenden umgewandelt werden („Kunst-Alchemie“). Danach wird Ro-
sencreutz zum Ritter des güldenen Steines ernannt. Über die alchemistische Bedeutung
des goldenen Steines. Rosencreutz erhält zusammen mit seinen Weggefährten ein Denk-
zeichen mit zwei Sprüchen: „Die Kunst ist der Natur Dienerin“ und „Die Natur ist der Zeit
Tochter“. Im Sinne dieser Leitsprüche sollen sie künftig wirken.
7. Tag: Im seinem Verhältnis zum König wird gezeigt, in welcher Beziehung Rosencreutz
nun zu den umgewandelten Erkenntniskräften steht. Er hat sie als „Vater“ selbst hervor-
gebracht. Die Beziehung zu dem ersten Pförtner, der ein Teil seines eigenen Selbstes ist.
Dadurch dass Rosencreutz mit seinem umgewandelten Selbst diesen Teil überschaut, hat
er auch die Möglichkeit, ihn zu überwinden.
Durch die Arbeit der sieben Tage werden künftig er und seine Genossen im äußeren
Leben harmonisierend wirken und der sozialen Ordnung gesundende Impulse geben
können. In fünf Sätzen werden die Leitgedanken ihrer Haltung und Wirkung zusammen-
gefasst.
Die Schrift endet mit der Bemerkung: „Hie manglen ungefähr zwei quart Blättlein.“ D. h.
der bisherige Erkenntnisweg ist ein allgemein-menschlicher und führt dann zu einem indi-
viduellen Seelenerlebnis, das jeder für sich auf verschiedene Weise erlebt und nicht all-
gemein geschildert werden kann bzw. soll.
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** Andere Kommentatoren sehen in den sieben Gewichten die sieben (früh)christlichen Tugenden
(Fides – Glaube, Vertrauen, Prudentia – Wissen, Erkenntnis, Potentia – Kraft, Macht, Humilitas –
Demut, Sobrietas – Nüchternheit, Operatio – Wirksamkeit, Eifer, Concordia – Eintracht, Harmo-
nie). S. Bastiaan Baan Die chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz Stuttgart 2001.
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nicht zugänglich. Dieses Freiheitserlebnis ist den luziferischen Kräften zu verdanken, die
einen Teil des menschlichen Wesens in der übersinnlichen Welt zurückhalten.
Der Mensch muss eine Gleichgewichtslage zwischen diesen beiden Kräften gewinnen,
um sich zu höheren Daseinsstufen zu entwickeln. Dies gilt nicht nur für den einzelnen
Menschen sondern auch für die ganze geschichtliche Entwicklung, indem auf eine ahri-
manische geprägte Epoche eine mehr luziferische folgt und umgekehrt. Über die Notwen-
digkeit der übersinnlichen Erkenntnisse in der heute ahrimanisch bestimmten Zeit.
Hinweise auf GA 35 in 6-04, 51-20, 53-15, 65-03, 74-02, 183-01, 202-10, 322-03, 323-05.
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39 Briefe II (1890-1925)
Seite 51 39-01
Steiner in einem Brief von Ende November 1890 an Friedrich Eckstein (1861-1939): „Es
gibt zwei Ereignisse in meinem Leben, die ich so zu den allerwichtigsten meines Daseins
zähle, dass ich überhaupt ein ganz anderer wäre, wenn sie nicht eingetreten wären. Über
das eine muss ich schweigen*); das andere aber ist der Umstand, dass ich Sie kennen-
lernte. Was Sie mir sind, das wissen Sie wohl noch besser als ich selbst; dass ich Ihnen
unbegrenzt zu danken habe, das aber weiß ich. Ihr lakonischer Brief «Lesen Sie Jung-
Stillings Heimweh» wiegt wohl viele dickleibige Schreiben auf. Solch ein Buch lehrt uns
den Weg zu dem «Stirb und Werde!» …
Merkwürdig ist die Art, wie Goethe Jung (Johann Heinrich J., genannt Jung-Stilling,
1740-1817) gegenüberstand. Er spricht in seinen Briefen ganz merkwürdige Worte über
diesen seinen Freund. Und von Jung getraue ich mich zu behaupten, dass ihm Goethe der
sympathischste Mensch war, der ihm je gegenübergetreten.“
*) wahrscheinlich die später in Mein Lebensgang (GA28) von ihm angedeutete Begegnung
mit seinem Meister.
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anderes aber kann ich in der modernen Ehefrage überhaupt nicht sehen, als die Frage
nach größerer oder geringerer Festigkeit und Unauflöslichkeit des Bandes.“ Diese ist al-
lerdings dadurch gefährdet, dass in der Gegenwart der Mensch auf vielen Gebieten, eben
auch der Ehe, in einen gewissen Gegensatz gebracht wird „zwischen dem Ganzen eines
Zusammenhangs und seinem individuellen Erleben.“
Die Erziehung des Einzelnen zur Verträglichkeit als eine Voraussetzung für eine bestän-
dige Ehe berührt auch die Kulturfragen der Gegenwart. „Und solange diese in einem sol-
chen Flusse sind wie gegenwärtig, führt die Erörterung einer Einzelfrage zu nichts Erhebli-
chem.“… „Eine Welt- und Lebensanschauung, welche dem Menschen innere Ruhe und
Harmonie gibt, wird ihre Wirkung auch auf die Ehe haben; und die Form der Ehe wird
dann auf diese Wirkiung gar nicht von Einfluss sein.“
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Öffentliche Vorträge
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der mittelalterlichen Stadtkultur. Der Sinn für das Tragische bei Kelten, Germanen und
Slawen.
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lung der Städte wurde begünstigt durch den Zuzug solcher Unfreier („Stadtluft macht
frei!“) und durch zunehmende soziale Spannungen. Das Heraufkommen von Handwerk
und Handel (bis dahin meist nur Tauschhandel) in den aus meist rein materiellen Zielen
gegründeten Städten ab dem 12., 13. Jahrhundert.
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15. Jahrhundert abgeschafft, und durch den Einbezug der Zünfte werden die städtischen
Verfassungen demokratisiert (Beispiel Köln). Die Blüte von Handwerk und die Ausdeh-
nung des Handels führen auch zu Städtebünden (oberitalienische Städte, Hanse). Die
Erfindung des Schießpulvers verändert die Kriegsführung: Befestigung der Städte, Nie-
dergang des Ritterstandes. Die Gotik als Baustil dieser Zeit stammte aus Südfrankreich,
der Hochburg der Katharer (Ketzer). Zivilisatorischer Fortschritt in der Einrichtung öffent-
licher Bäder, Spitäler (wichtig bei Epidemien wie Pest und Lepra), Herbergen usw. Schat-
tenseiten: Ausschluss der „unehrlichen Leute“ aus der Gesellschaft (Schauspieler, Schäfer
usw.), harte Strafen der Gerichte.
Die Bewegung der Katharer, Ketzer. U. a. auch um ein Ventil für diese anwachsende
Bewegung zu schaffen, wurde der erste Kreuzzug (1096-1099) von Papst Urban II. inau-
guriert. Ihr Führer, Gottfried von Bouillon (um 1061-1100), war Ketzer. Kaiser Friedrich
Barbarossa (1123-1190) und die Kyffhäusersage: „Hervorgegangen ist die Sage aus
dem Geiste eines Menschen, der verstand die Symbole zu verwenden, die eine tiefe Be-
deutung hatten, wie die Höhle im Kyffhäuser, die Raben und so weiter.“ Hinweis auf den
Mithras-Kult, der in Höhlen abgehalten wurde.
Die Gründung der Orden der Dominikaner (Vertreter des Realismus) und der Franzis-
kaner (meist zum Nominalismus neigend). Gründung des Templerordens in Jerusalem
während des ersten Kreuzzuges. Sein antirömisches Prinzip. „Die Tempelherren erstreb-
ten eine Reinigung des Christentums. Unter Berufung auf Johannes den Täufer vertraten
sie eine asketische Tendenz. Ihre gottesdienstähnlichen Handlungen waren aus dem
Widerstande gegen die römische Verweltlichung so kirchenfeindlich, dass es heute noch
nicht angeht, darüber öffentlich zu reden.“
Über den deutschen Ritterorden und den mit ihm verbundenen Orden der Schwertbrü-
der, der sich der Christianisierung des Ostens (Preußen und Baltikum) annahm. „Nicht
Begeisterung für das Christentum, sondern bloßer Egoismus war es, der es bewirkte, dass
die Reste des Feudaladels sich zusammenzogen in diesen beiden deutschen Ritterorden.“
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Erkenntnis: Wissen (Wahrnehmung, in der Vedantaphilosophie: Chit), Überwissen oder
Beseligung (Vedanta: Ananda, pythagoräisch/gnostisch: Pleroma), Vergottung (Vedanta:
Sat, pythagoräisch: Sphärenharmonie).
Über die von einem Unbekannten (dem „Frankfurter“) verfasste Schrift Theologia
deutsch.
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wenn wir das Kind vor uns haben, der sich entwickelnde Geist des Kindes unmittelbar auf
uns und muss auf uns wirken. Dieser Geist wird aber nur von uns ausgebildet werden
können, wenn wir uns, ebenso wie bei anderen höheren Verrichtungen, auszulöschen
vermögen...“
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die entsprechenden Heilmittel geträumt. Traumhandlungen: einfachste ist das Sprechen
im Schlaf, kann sich dann steigern zu mehr automatenhaften, vernünftigen Handlungen.
Erklärung: durch den Wegfall des durch die Sinne begrenzten Tagesbewusstseins ist der
Somnambule direkt verbunden durch seinen Astralleib mit der ganzen Außenwelt, die er
miterlebt, die sonst nicht wahrgenommen wird, weil das Tagesbewusstsein diese Wahr-
nehmungen überstrahlt. Ausspruch von Jung-Stilling (1740-1817), einem der Erforscher
dieses Gebietes: „Wenn die Sonne des hellen Tagesbewusstseins untergeht, dann leuch-
ten die Sterne im somnambulen Bewusstsein!“ Hinweis auf die Rückständigkeit dieses
Bewusstseinszustandes, der den gleichen Gefahren wie der Spiritismus ausgesetzt ist (s.
vor. Ref.).
Zu Traum, Halluzinationen, Visionen, Somnambulismus s. auch 67/7(21.03.1918).
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53 Ursprung und Ziel des Menschen
Alle Vorträge gehalten in Berlin.
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Nach dem Kamaloka tritt der Mensch ein in das Geister(Geistes)land = Devachan. Auch
hier durchlebt er verschiedene Bewusstseinszustände: Region der Urbilder der physischen
Dinge („Festland“), Region des alleinen Lebens („Ozean“), Region der Urbilder von Lust
und Schmerz („Luftkreis“). Im vierten Gebiet urständen die Kräfte des Idealismus, der
Hingabe, der Intuition, der Genialität und der Erfindungen. Die folgenden drei höheren
Gebiete des Devachan sind „Gebiete, die sozusagen aus einer ganz anderen Welt her-
überleuchten“: Quelle der höheren Moral und Religiosität. Das beseligende, freie Arbei-
ten des nachtodlichen Menschen in diesen Regionen („Himmelreich“) und die Aneignung
besonderer Fähigkeiten: Entwicklung von religiöser Frömmigkeit in der zweiten Region,
von Philanthropie in der dritten, von künstlerischer und erfinderischer Genialität in der
vierten.
Dauer des Devachanlebens ist abhängig vom individuellen Entwicklungsstand, je höher,
desto länger. „Erst später, wenn er in diese Zustände hineinschauen kann, werden die
Aufenthalte wieder kürzer bis zu dem Punkte, wo das Wesen gleich nach dem Tode wie-
der zu einer neuen Verkörperung schreiten kann, weil der Mensch das, was in Devachan
auszuleben ist, bereits ausgelebt hat.“ Die Dauer des Aufenthaltes ist auch abhängig von
der Dauer des physischen Lebens (etwa zwanzig- bis vierzigfach).
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12(16.03.1905) 1042 tb/255f. 53-11
Über die Stufen der Einweihung. Durch geregelte Meditation Bearbeitung der Aura und
der in ihr veranlagten seelischen Wahrnehmungsorgane, der Lotusblumen (= Chakras).
Zweiblättrige Lotusblume zwischen den Augen, sechzehnblättrige in Nähe des Kehlkopfes,
zwölfblättrige in der Nähe des Herzens, zehnblättrige in der Magengrube, die sechs- und
vierblättrige weiter unten. Von der sechzehnblättrigen sind acht Blätter schon veranlagt,
die Entwicklung der anderen acht kann z. B. durch den achtgliedrigen Pfad Buddhas
erfolgen (rechtes Entschließen, Denken, Reden, Handeln, Leben, Gedenken und Sich-
Versenken). Ähnlich bei der zwölfblättrigen, wo auch schon sechs veranlagt sind. Die
anderen sechs werden entwickelt durch die sechs Tugenden: Kontrolle der Gedanken,
Kontrolle der Handlungen, Duldsamkeit, Standhaftigkeit, Unbefangenheit und Gelas-
senheit (s. dazu auch 54/9(07.12.1905)). Durch diese Bearbeitung des Astralleibes wird
Manas einverleibt. Danach beginnt die Bearbeitung des Ätherleibes durch das Selbstbe-
wusstsein des Astralleibes: „...dann bekommt der Ätherkörper das innere Wort,... dann
erklingt ihm in seinem Ätherkörper der innere Sinn der Dinge.“ Diese Stufe des Geheim-
schülers (Chela) wird die des heimatlosen Menschen genannt (Erlangung von Buddhi).
Nächste Stufe Bearbeitung des physischen Leibes: „So nun, wie der Durchschnittsmensch
seinem Ich allein den Namen gibt, so gibt der Chela im dritten Grade allen Dingen der
Welt Namen, die er aus der Intuition heraus hat. Das heißt, er ist aufgegangen in das
Welten-Ich.“ Ein Chela dieser Stufe wird Schwan genannt. Die darüber liegenden Grade
sind die der großen Eingeweihten, die zugleich die Religionsstifter sind.
Über Hermes, die ägyptische Einweihung, das Osiris-Isis-Mysterium.
Änderung der Einweihung seit Christus: „Seit dem Erscheinen Christi war es möglich,
dass man eingeweiht werden konnte als Natureingeweihter... Es gibt christliche Mystiker,
welche aus Gnade die Einweihung erhalten hatten.“ Der erste war Paulus (Ereignis von
Damaskus).
Die Loge der großen Eingeweihten = Heiliger Gral. Einer ihrer Gesandten war Loheng-
rin mit dem Schwan. Elsa von Brabant ist als die heraufkommende Städtekultur des
Mittelalters zu deuten. S. 54/18(29.03.1906), dort auch über den Unterschied zwischen der
weltlichen Ritterschaft der Artus-Runde in Nachfolgeschaft der keltischen Druiden und
der geistigen Ritterschaft des Heiligen Gral.
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Form einer persönlichen Entlohnung haben will, hängt allein der soziale Fortschritt ab.“ S.
auch 56/11(12.03.1908, Berlin).
Dieses soziale Grundgesetz wurde von Steiner bereits im Vortrag vom 26.10.1905
(Berlin) formuliert, der wegen schlechter Vorlage in GA 54 durch obigen Hamburger Vor-
trag ersetzt wurde, sowie etwa gleichzeitig in dem Aufsatz Theosophie und soziale Frage
(GA 34, S.191 (2.Aufl.)).
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heit. „Und diejenigen, welche die Religionen begründet haben, waren nichts anderes als
große hervorragende Individualitäten, welche den Unterricht und die Unterweisung jener
Bruderschaft in diesem großen geistigen Laboratorium genossen haben, eingeführt wor-
den sind in das geistige Leben, das allen Erscheinungen zugrundeliegt...“
Der Atlantier hatte noch keine Religion (= Wiederanbindung an das Göttliche) nötig, er
hatte ein Bewusstsein vom alles durchwesenden göttlichen Tao; Nachklang im Taoismus
der Chinesen. S. auch GA 265, S. 323 (1. Aufl.).
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denschaften. Seine drei Kinder: Hel (untere menschliche Natur), Midgardschlange (der
an die niedere Menschennatur gefesselte Ätherleib) und Fenriswolf (die niederen Leiden-
schaften). Vergleich mit der indischen Mythologie, die mehr aus dem inneren, dem Den-
kerischen hervorgegangen ist im Gegensatz zur Kriegsreligion (Hinweis auf die Walküren)
der Germanen.
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nen zu bestimmten Geisteskrankheiten (Größenwahn, mystisches Irresein, religiöser
Wahnsinn) s. 65/7(04.02.1916, Berlin).
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„Derjenige nun, der sich ... auch Übung erworben hat im Handhaben der geistigen Kräfte
... ist im Gegensatz zum Hellseher ein Adept.“ Vgl. 98-01, 114-01 und 266/I, esot. Stunde
15.09.07, S. 243 (1. Aufl.).
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möglich ausschließlich Milch genießt, so erzielt man damit eine ganz besondere Wirkung“:
Heilende Wirkung auf Mitmenschen (vgl. 93-80 und 97-11). Durch Alkohol wird eine Wir-
kung erzielt auf das Ich und das Blut, die sonst dem Astralleib zukommt. „Dadurch dass
der Mensch das, was seinem Ich unterworfen sein soll, an den Alkohol abliefert, stellt sich
der Mensch unter den Zwang eines Äußeren. Er verschafft sich ein materielles Ich.“ Zu
den verschiedenen Aspekten des Alkoholgenusses siehe Lit. 36e, S. 142ff.
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Euphorion, Homunkulus als eine Überzeugung in der astralischen Welt, die vier grauen
Weiber der „Mitternacht“).
Über den Kampf Mephistos um Fausts Seele bei dessen Tod: „Hier würde viel zu lernen
sein für die, welche aus diesen oder jenen Handbüchern lernen, wie die Seele den Leib
verlässt. Goethe ist weiter. Er weiß, dass es nicht immer derselbe Ort ist, dass der Her-
austritt der Seele aus dem Leibe im Tode ganz abhängig ist von dem Entwickelungs-
zustande eines Menschen. Er weiß, dass die Seele, während sie im Leibe ist und da eine
dem Leibe entsprechende Form erhält, diese Form nur haben kann durch die elastische
Kraft der Liebe.“
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len Entfaltung kommen kann. Wenn der Atmungsprozess unregelmäßig ist, dann hat das
Heer niederer Geister Zutritt zum Menschen.“
Über den allmählichen Übergang vom Bilderbewusstsein zum Gegenstandsbewusstsein,
der sich in der Mythologie ausdrückt in Sagen wie z. B. vom Polyphem, Dietrich von Bern
und dem Riesen Grim. Die Lorelei als Lockgespenst.
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58 Metamorphosen des Seelenlebens. Pfade der Seelenerlebnisse. Erster Teil
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ren behüten kann, wenn es durch Ergebenheit hinausgeht in die Welt.“
„Wenn Liebe und Ergebenheit durchströmt und durchglüht sind von dem richtigen
Selbstgefühl, so werden sie zu Stufen, die uns immer höher und höher leiten und immer
höher aufwärts führen. Die richtige Andacht, in welcher Form sie auch immer die Seele
durchsetzt und durchglüht - sei es in der Gebets- oder in anderer Form -, kann nie in die
Irre gehen...“ Wichtig für die Selbsterziehung und die Erziehung. Die Wandlung der Ehr-
furcht bzw. Andacht im späteren Leben zur Kraft, im Leben zu wirken. Die Gesten der
Andacht (gesenktes Haupt, gefaltete Hände und gebeugte Knie). Ihre Rolle bei der Um-
wandlung der noch dunklen Sym- und Antipathiekräfte in Urteil, ästhetisches und mora-
lisches Gefühlsurteil, moralische Ideale. Der Chorus mysticus der letzten Szene in Faust
II und die Unio mystica. Die Andacht als das „Ewig-Männliche“.
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glieder in Gestik und Physiognomie. Die besondere Ausbildung der mittleren Gesichtspar-
tie bei den Griechen (die klassische griechische Nase). Zur Gestik s. auch Lit 36 t, S. 196.
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werden. Die damit geschichtliche Auffassung des Christentums im Gegensatz zur unge-
schichtlichen des Buddhismus.
Über den Unterschied der „Seligpreisungen“ in der Predigt von Benares und in der Berg-
predigt im Matthäus-Evangelium.
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59 Metamorphosen des Seelenlebens. Pfade der Seelenerlebnisse. Zweiter
Teil
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Intuition: „Im ersten, in der imaginativen Erkenntnis, macht der Mensch etwas, was so-
wohl Mystik ist wie Monadologie (Versenkung in Symbole, deren Attribute der Außenwelt
entnommen sind, Beispiel Rosenkreuz s. Ref. -06), was ihn erhebt über die Mystik wie
über die Monadologie. In der inspirierten Erkenntnis tut er einen Schritt auf einer höheren
Stufe, den der Mystiker, der sich als Mensch lässt, so wie er ist, unten macht. In der intuiti-
ven Erkenntnis tut der Geistesschüler einen Schritt, der ihn auf einer richtigen Stufe, nicht
unmittelbar so wie er ist, in die Außenwelt hinausführt.“
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7(28.04.1910, Berlin) 2219 1/203f. 59-07
Störungen im Zusammenwirken von Empfindungsseele und Empfindungsleib (nicht
gleich Astralleib) führen zu Zwangsvorstellungen, solche im Zusammenwirken von Ver-
standesseele und Ätherleib zu Irrtum, solche zwischen Bewusstseinsseele und physi-
schem Leib zu Irresein, Größen- und Verfolgungswahn. Stärkung des Seelenlebens als
Heilmittel und Schutz.
Über das Turnen: „Man sollte beim Turnen überhaupt nicht solche Übungen machen, die
unter dem Gesichtspunkte geprägt sind, dass dieser oder jener Muskel besonders gekräf-
tigt wird; sondern es sollte dafür gesorgt werden, dass wir bei jeder Übung eine innere
Freude haben, aus einem inneren Wohlbehagen den Impuls zu einer jeden Übung holen.“
Die Nichtbeachtung geisteswissenschaftlicher Gesichtspunkte bei der Erziehung kann in
den folgenden Lebensperioden zu Geisteskrankheiten führen. Beispiel der Dementia
praecox und der Altersparalyse.
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Zur Lehre Zarathustras: Die Polarität von Ahura Mazdao (Ormuzd), der großen Son-
nenaura, und Ahriman (Angro-Mainyush), hervorgehend aus dem Unendlichen, Zeruana
akarana, symbolisiert als Schlange, die sich in den Schwanz beißt, manifestiert im Tier-
kreis (Zodiakus). Die 12 Richtungskräfte des Tierkreises, die Amshaspands (Amesha-
Spentas), sieben davon sind gute Kräfte (Widder bis Skorpion), fünf böse (vgl. 102-02).
Diesen untergeordnet sind die 24 bis 28 bzw. 31 Izarats (Yazatas, Izeds), sowie die
Frava(r)shis. Die Fortsetzung der Amshaspand-Kraftströme im Menschen in den 12
Hauptesnerven, der Izarats in den Rückenmarksnerven. „Und in dem, was nicht mehr
Nerv ist, was uns zur Persönlichkeit abrundet, haben wir das, was nun nicht mehr in einer
äußeren Strömung ... sich auslebt: was die Fravashis sind, das sind in uns die Gedanken,
die sich über das bloße Gedanken- und Gehirnleben erheben.“ Vgl. 101-02, 113-11.
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61 Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung
Alle Vorträge gehalten in Berlin.
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9(30.01.1913) 2694 tb/286f. 62-03
Über das Zusammenwirken von verinnerlichtem Christentum und wiedererstandenem
äußerem Griechentum in der Seele und den Werken Raffaels (1483-1520). Zur Sixtini-
schen Madonna.
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manischen Völker verglichen mit den südlichen Völkern. Das Hervorgehen der romani-
schen Kultur aus der Verschmelzung des germanisch Seelenhaften dieser Völker mit dem
römischen Element, das es überlagert.
Die allmähliche Steigerung des germanisch Seelenhaftigen zum Geist: beginnend bei der
Dichtung Heliand über die deutschen Mystiker bis zur deutschen Klassik. In der Phi-
losophie Fichtes und Hegels sind die Keime der Geisteswissenschaft (Anthroposophie)
angelegt, „die nicht getötet werden dürfen, sondern die sich entwickeln müssen, weil sie
zu seinem Wesen (des deutschen Volksgeistes) gehören... Denn wenn ein Volk, bevor
es seine Mission erfüllt hat, hingemordet würde oder in seiner Existenz beeinträchtigt
würde, dann tritt nicht eine andere Volksindividualität an seine Stelle. Völker müssen sich
ausleben!“ Das deutsche Wesen muss in der Weltenentwicklung seine Mission erfüllen,
„weil nichts da sein würde, was die rein äußere materialistische Weltanschauung erhe-
ben würde zu jener spirituellen Höhe, deren Intention im deutschen Wesen liegt.“
Zum Idealismus von Fichte und Hegel s. GA 20 Vom Menschenrätsel, S. 23 bzw. S. 46.
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Jahrhunderte weit zurückgehend. Sie wirkt da schon so, dass das frühere Wirken mit dem
späteren einen fortgehenden Zusammenhang hat, als noch nicht die Rede davon sein
konnte, dass die Konfiguration des französischen, spanischen, italienischen Wesens,
ebenso des britischen Wesens, in seiner jetzigen Form vorhanden gewesen wäre. Sie
wirkte durch die Jahrhunderte fort und wirkt heute. Wie wir oftmals in diesen Vorträgen
gesagt haben: Sie trägt die Keime zu noch langem Wirken in sich.“
Die peripheren Völker sind durch die „Alchemie“ verschiedener Strömungen entstanden.
„Aber in der Mitte Europas ist dasjenige geblieben, was eine fortdauernde Entwickelung
durchgemacht hat, was immer in der Linie und Strömung mit diesem weiten Charakter
geblieben ist, den ich dargestellt habe.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 65 in 51-01, 55-04, 62-01, 66-03, 238-09, 281-04.
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wieder belebt. Darin haben wir das Wesen der Sinnesempfindung.“ Zum Äther s. auch 7.
Vortrag (31.03.1917) und 65/15(15.04.1916).
„...beim Willensimpuls (ist) es so, dass, wenn er aus dem Seelisch-Geistigen heraus
entspringt, dann immer durch den Stoffwechsel und alles das, was damit zusammenhängt,
der Ätherleib herausgelockert, herausgetrieben wird aus dem physischen Leib für diejeni-
gen Gebiete, in denen sich der Stoffwechsel abspielt. Wir haben hier also das Umgekehr-
te: der Ätherleib zieht sich gewissermaßen zurück von den physischen Vorgängen.“
Halluzination als Gegenbild der Imagination, beide löschen sich gegenseitig aus: „Das,
was eigentlich nur innerlich erlebt werden soll als Vorstellung, das tritt auf als Vorgang im
physischen Leibe.“ Entgegengesetzt kommt die Zwangshandlung zustande, die ein Ge-
genbild der Intuition ist. Beispiel: der Derwischtanz. Er „entsteht dadurch, dass sich das
Physisch-Leibliche hineinschiebt in das Ätherische, so dass nicht das Ätherische vom
Geistig-Seelischen aus das Wirksame wird, sondern im Grunde genommen nur reguläre
Zwangshandlungen auftreten.“ „Und ... nur etwas umfangreicher ist dasjenige ... was zum
Beispiel automatisches Schreiben, mediales Schreiben ist. Das besteht auch in nichts
anderem, als dass man erst das Geistig-Seelische ganz heraustreibt, und den in den
Ätherleib hineingeschobenen physischen Leib sich entfalten lässt, wenn er, der gleichsam
leer geworden ist von innerem Äther, nun in die Gewalt des äußeren Äthers kommt.“ Es
handle sich bei beiden Phänomenen um eine Art toter Nachbildung des Geistigen. *)
„Wenn das Seelisch-Geistige den Ätherleib so durchwebt, dass sich das, was es im
Ätherleibe ausprägt, nicht sofort bricht an dem physischen Leibe, sondern sich im Ätheri-
schen so erhält, dass es gleichsam an die Grenzen des physischen Leibes kommt, aber
im Ätherischen noch bemerkt wird, dann entsteht der Traum.“ Traum als abgeschwächte
sinnliche Erkenntnis. Schicksal (Karma) als verstärkte Wirkung des Seelisch-Geistigen,
der Willensimpulse.
„...wie im gewöhnlichen Leben die Seele durch die Vorstellungen sich das Geistige ver-
deckt, (so verdeckt) sie im Schicksal sich das Geistige ... durch den Affekt, durch Sympa-
thie und Antipathie, mit denen sie die Ereignisse, die als Lebensereignisse an sie heran-
kommen, aufnimmt.“
Über das Feld der Psychoanalyse und ihre teilweise Berechtigung, aber: „Denn ... zwi-
schen dem, was man nur beobachten kann im Seelischen, wie es die Psychologen tun,
die bloß auf das Bewusstsein gehen, und dem, was der Psychoanalytiker unten in dem
animalischen Grundschlamm der Seele findet, da liegt das Gebiet, das dem Geistig-See-
lisch-Ewigen angehört, das durch Geburten und Tode geht.“
*) S. auch im folgenden Vortrag (22.03.1917) die Ausführungen zu den spiritistischen
Forschungen von Sir Oliver Lodge (1857-1940) und vgl. dazu 175-01, 79/3(28.11.1921),
und 80a/8(22.01.1922).
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2(07.02.1918) 3475 1/37ff. 67-02
Über das Zwanghafte der an der Außenwelt gewonnen Vorstellungen. Dies dauert etwa
zwei bis drei Tage. Auch das Heraufkommen der unwillkürlichen Träume geht zurück auf
Eindrücke, die in den letzten zwei, drei Tagen erlebt wurden: „Aber missverstehen Sie
mich nicht! Selbstverständlich kommen im Traum längst verflossene Ereignisse als Remi-
niszenzen herauf. Aber etwas anderes ist es, was diese längst verflossenen Ereignisse
heraufruft.“
Die Wichtigkeit der Beschäftigung mit Erkenntnisrätseln, Erkenntnisgrenzen: „...dann
entwickelt sich so etwas wie ein seelisches Tasten aus dem Anstoßen (an die Erkenntnis-
grenzen), dann geht daraus etwas hervor wie eine Differenzierung des Seelenlebens.“
Durch ein im Sinne Steiners verstärktes Seelenleben wird dann folgendes bemerkt:
„Denn dann lernt man erkennen, dass in der Tat der Mensch den Vorstellungen gegen-
über, die subjektiv, wie von innen heraussprudelnd und ihn tyrannisch bestimmend, zwei
bis drei Tage hindurch walten, nach dieser Zeit innerlich so frei wird, wie er sonst frei ist
von seinem gewöhnlichen Leib.“ Erkenntnis des Bildekräfteleibes (Ätherleibes).
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genblicke der Empfängnis und des Todes sind beim Tier getrennt, beim Menschen spie-
len Empfängnis und Tod durch das ganze Leben. Sinneswahrnehmung und Denken als
Empfängnis. „Dadurch, dass dies unten in den Tiefen der Menschenseelen lebt,... dass
sich der Mensch dumpf dessen bewusst ist, dass er in sich und nicht außer sich Konzepti-
on und Tod trägt, dadurch hat er das Gefühl: Sein Wesen ist über Tod und Geburt hinaus
lebend... Dadurch trägt er die Empfindung, den Gedanken der Unsterblichkeit wirklich in
sich.“
Über den Tod bei Tieren: „Der Moment der höchsten Aufhellung, des intensivsten Be-
wusstseins - und als Geistesforscher darf ich sagen: ein Moment, wo das tierische Ele-
ment nahe herankommt an das menschliche ...-, das ist der Moment, wo das Tier stirbt.“
Vgl. 181-12.
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Faust als Goethes Evangelium, das Märchen als seine Apokalypse. Seine Bilderwelt
und seine freimaurerischen Erfahrungen.
12(27.11.1904, Köln, Nr. 964),
13(07.12.1904, Weimar, Nr. 976),
14(08.01.1905, München, Nr. 998),
20(28.11.1906, Düsseldorf, Nr. 1435),
25(21.01.1909, Heidelberg, Nr. 1913),
hier über die anderen vorausgehenden Erzählungen in den deutschen
Ausgewanderten als stufenweise Seelenentwicklung, die in dem Märchen gipfelt.
Siehe auch in
33(09.01.1911, Frankfurt, Nr. 2353).
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Ein zu starkes Ich ruft im Ätherleib Lüge und Irrtum hervor. Bei einer Lüge bildet sich
eine geistige Gedankenform, die verheerend „explodiert“. Die Folgen müssen karmisch
ausgeglichen werden. Durch die astralische Substanz der Mondenzeit wurde der
Empfindungsleib des Astralleibes aufgebaut. In dem Empfindungsleib wird die Substanz
der Empfindungsseele herausgesondert. in der Luzifer sich stärker geltend machen
kann. Dadurch entsteht Disharmonie: Egoismus. Im Wilhelm Meister wird das Problem
des Egoismus behandelt. Meister wird durch die „Gesellschaft im Turm“
karmaausgleichend geführt. Hinweis auf Goethes Freimaurertum (1780, Loge Herzogin
Amalie).
Goethe gibt in diesem Werk die beste Erklärung des Hamlet. In den Bekenntnissen
einer schönen Seele (Makarie) schildert er die seelische Entwicklung der Susanne von
Klettenberg (1723-1774).
Über die Pädagogische Provinz und die drei Ehrfurchtsrichtungen der Schülergebärden
nach oben, zu ihresgleichen und nach unten. Ihre individuelle Kleidung.
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Die Begegnung mit Herder in Straßburg. Hinweis auf die Szene mit dem Erdgeist im
Faust. Luziferische Geister hindern die Begierde zur kosmischen Erkenntnis
emporzusteigen, ahrimanische Geister (Mephistopheles) hindern uns daran, das Gefühl
zur Erkenntniskraft gegenüber der Erde zu entwickeln.
Über Goethes praktischen Sinn. Die Schuldgefühle gegenüber Friederike Brion; Goethe
betrachtet Mephisto als einen Teil seiner Seele. Gefahr der Scharlatanerie für den
Geistesforscher. Goethes demütiges und intensives Studium der Natur, wo er schließlich
den lebendigen Erdgeist schaut, als weiterer Reifeprozess.
Die Entwicklung im Faust vom individuellen Reifeprozess zum allgemein menschlichen
Seelendrama im Kampf der objektiven Weltenmächte, wie im Prolog im Himmel
geschildert. Im zweiten Teil wird Faust von seiner kleinen Welt geführt zum Kaiserhof, wo
die großen Weltgeschicke spielen, wo aber immer auch Mephisto da ist.
Erst wenn gezeigt wird, wie der unsterbliche Geist der Helena sich mit einer Seele
verbindet und die Verbindung von Seele zu Leib geschieht, kann Faust sich erst der
wieder in die Menschheit eintretenden Helena nähern. Die Idee bzw. Tatsache der
Reinkarnation war Goethe sehr gut bekannt, die er in seiner Zeit nur andeuten konnte (es
wird ein Zitat aus Wilhelm Meisters Wanderjahre angeführt).
Das Seelische, das zwischen Leib und Geist bei der Inkarnation treten muss, wurde im
Mittelalter Homunculus (indisch: purusha), der kleine Mensch, genannt. Seine
Entstehung geschieht durch eine nicht-sinnliche Über-zeugung (im Sinne wie
Übermensch). Um sich mit einem Leib zu verbinden, muss Homunculus sich zuerst mit
den Elementen verbinden (Thales, Proteus), dann sich die Gesetze des Pflanzlichen
eingliedern (Anaxagoras).
Am Ende des zweiten Aktes ist die Seele (Homunculus) mit dem Leib verbunden, so dass
im dritten Akt der Geist sich damit verbinden kann: Helena erscheint reinkarniert.
Euphorion aus der Verbindung Fausts mit Helena: Faust geht eine Ehe mit der geistigen
Welt ein. Euphorion ist die übersinnliche Erkenntnis. Sein Tod: Faust kann zunächst diese
Erkenntnis nur für Augenblicke haben, dann entzieht sie sich ihm wieder. Die Erinnerung
an dieses Geist-Erlebnis: Faust bleiben nur der Schleier und das Kleid Helenas. Faust
wird Heerführer im vierten Akt: er kann noch nicht rein geistige Kräfte ins Feld führen, er ist
noch letzten mephistophelischen Kräften ausgesetzt. Mephisto muss ihm als Versucher,
als der Herr der Welt und ihrer Herrlichkeiten entgegentreten. Auf sie muss Faust
stufenweise verzichten, um selbstlos zu werden. Als letzten Rest des Egoismus muss
Faust die Sorge überwinden, die ihm als letztes den Zugang zur geistigen Welt versperrt.
Goethe konnte die „mystische“ Entwicklung der Seele im Faust nur in Bildern darstellen,
die die Anthroposophie heute in Worten ausdrückt
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Auch das Gewissen oder Verantwortungsgefühl ist kein Indiz für einen geistigen Ur-
sprung des Menschen bzw. für Reinkarnation, da sich das Gewissen als solches unter
dem Druck gesellschaftlicher Bedingungen (vorteilhafte oder unvorteilhafte Handlungen
werden belohnt oder bestraft) allmählich entwickelt hat und weitergegeben wurde.
Vom Gesichtspunkt der Moral ist zu sagen, dass die Lehre vom Karma dazu führt, dass
ein Mensch schlechte Handlungen, Gedanken usw. deshalb unterlassen wird, weil sie in
einem nächsten Leben auf ihn zurückfallen. Ein solches moralisches Verhalten ist aber nur
raffinierter Egoismus. Ferner wird ein Mensch, der Schicksalsschläge als Karmaausgleich
betrachtet, viel eher zu Fatalismus neigen. Darüber hinaus wird ein solcher mit seinem
Karma beschäftigter Mensch auf religiösem Gebiet nur schwer zu einem Glauben an ein
äußeres Geistiges kommen, das im menschlichen Schicksal und den äußeren Ereignissen
wirkt.
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Gestaltlosen ohne Anklänge an die physische Welt wie noch die imaginative. Ausbildung
des Wahrheitsgefühls ist das Wichtigste für die inspirierte Erkenntnis. Sie führt zur Er-
kenntnis der in den äußeren Naturerscheinungen wirkenden Wesen.
Auf der nächsten Stufe der Intuition gelangt der Geistesforscher zum wahren Miterleben
der Taten der schöpferischen Mächte.
Mit fortgeschrittener imaginativer Erkenntnis lässt sich Einblick gewinnen in die vergan-
genen Leben der eigenen Seele, nicht jedoch in die anderer. Dies ist erst mit Intuition
möglich.
„Wenn es dem Geistesforscher gelingt, die geschauten Wahrheiten in den Gesetzen des
gesunden Menschenverstandes und der Logik zu formulieren, dann haben sie für ihn den-
selben Wert wie für die anderen Menschen. Solange er nur hineinschauen kann in die
geistige Welt, hat er für sein Seelenleben nichts davon.“
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Zwei Erziehungsmittel: individuelles selbstgenügsames Spielen unter Berücksichtigung
der Begabung und der Interessenrichtung. Als zweites braucht das Kind Wahrheiten, die
es durch Märchen und Sagen für sein Gemüt erhält.
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Charakterisierung seines Auftraggebers, des Papstes Julius II.
Ähnlich im nächsten Vortrag vom 19.05.1913 (Stuttgart).
Frage: Können Botschaften aus der geistigen Welt durch Tischrücken vermittelt werden?
Antwort: „In der Welt der Geister geht es geistig zu. Wer durch Tischrücken die geistige
Welt kennenlernen will, der gleicht demjenigen, der Mathematik lernen will und nicht zum
Mathematiker geht, sondern zum Papagei.“
Frage: „Wenn Mann und Frau sich sehr lieben, wird der eine dem andern nachfolgen?“
Antwort: „In [einem] solchen Falle hat man schon vor der Verkörperung verlangt nach einer
Verkörperung, die nicht länger dauert als die des anderen.“
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Über die pessimistische Philosophie der Erlösung von Philipp Mainländer (eigentlich
Philipp Batz) (1841-1876), einem Anhänger Schopenhauers.
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24(18.02.1913, Stuttgart) 2717 1/550ff. 69-23
Über rechnende Pferde (Fragenbeantwortung), auch in der anschließenden
Fragenbeantwortung nach Vortrag (04.03.1914, Stuttgart, Nr. 2895). Steiner äußert
zunächst eine Hypothese. In 76/4(07.04.1921, Dornach, Nr. 4445) gibt er eine andere
Interpretation.
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6(30.11.1917, Bern) 3442 1/245 72-03
Der Wechsel zwischen Wachen und Schlafen als notwendige Voraussetzung für das Ich-
Bewusstsein (s. 191-06, 202-15). „Dadurch, dass man schlafen kann, dass man dieses
Bewusstsein, das in der äußeren Sinneswelt und mit dem Verstande, der sich in der Sin-
nenwelt betätigt, lebt, dass man dieses vertauschen kann mit einem Bewusstsein zwi-
schen Einschlafen und Aufwachen, das nichts unterscheidet, weil es dumpf ist, dadurch
hat man sein Ich-Bewusstsein.“
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tur, die in der übersinnlichen Welt wurzelt.“
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darauf hin, dass das Atomgewicht um einen Mittelwert „zittert“ und damit auch das ganze
Periodensystem.
Hinweise auf GA 73a nach 4-16, in 7-07, 18-01, 164-02, 185-14, 202-23, 312-03, 312-05, 320-09.
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durch das Verbot der Philosophenschule in Athen (529) durch Justinian (482-565) been-
det, der später (543) auch den Kirchenvater Origines (186-253) verdammen ließ.
Die Begründer der Scholastik, Albertus Magnus (um 1200-1280) und Thomas von
Aquin, mussten im Gegensatz zu Augustinus entwicklungsbedingt vom menschlichen
Individuum (und nicht von der Menschheit als ganzer) ausgehen bei folgenden Fragen:
„Uns wird gesprochen von einer geistigen Welt in der Tradition...; wir erleben aus der Indi-
vidualität heraus übersinnliche Begriffe, vom Sinnlichen abgezogene Begriffe. Wie stehen
wir mit diesen Begriffen zum Sein? ... zur Wesenheit der Welt? Lebt dasjenige, was wir
uns als Begriffe bilden, nur als etwas Willkürliches in uns (Anm.: Nominalismus) oder hat
es etwas zu tun mit der äußeren Welt (Anm.: Realismus)?“
*) Zu Plotin und dem Neuplatonismus s. auch GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S. 81-83.
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74
die kirchliche Dogmatik. Mit der Vernunft kommt man nur bis zu einer gewissen Grenze,
aber auch der Glaubensinhalt darf der Vernunft bis dahin nicht widersprechen. Der Got-
tesbeweis des Thomas von Aquin: alles Bewegte geht letztlich zurück auf einen unbe-
wegten Beweger: Gott (im Sinne des Jahwe). Die Trinität kann so nicht bewiesen werden,
sondern nur, dass sie nicht widersinnig ist. Sie muss deshalb im Glauben hingenommen
werden. D. h. der Christus ist dem Intellekt nicht zugänglich.
Die frühere Ansicht von den zwei Wahrheiten des Geoffenbarten und des durch die Ver-
nunft Erreichbaren geht zurück auf die Anschauung, dass die Vernunft schon durch die
Erbsünde belastet ist, was von den Hochscholastikern zunächst nicht akzeptiert wird.
Aber: „Und was nicht gelöst werden konnte für die Hochscholastik, das war die Frage: Wie
tritt der Christus in das menschliche Denken ein? ... Wie führt der Christus das eigene
menschliche Denken hinauf in die Sphäre, wo es zusammenwachsen kann mit dem, was
nur der geistige Glaubensinhalt ist?“ Diese Grundfrage war mit einer anderen verknüpft:
Wie entwickelt sich das menschliche Denken hinauf zu einer Anschauung der geistigen
Welt? Wie wird das Denken christlich gemacht? Die unbefriedigende Antwort der Hoch-
scholastiker war, dass der Mensch nur bis zu einer gewissen Stufe in die geistige Welt
vordringen kann, jenseits derer der Inhalt des Glaubens liegt.
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der anderen Seite aufgerichtet haben. Man dringt ein in diese materielle Welt und ent-
deckt, dass diese eigentlich die geistige ist...“
Die Überwindung des Kantianismus in Steiners Wahrheit und Wissenschaft und in seiner
Philosophie der Freiheit: Der Dualismus von Wahrnehmungswelt und Ideenwelt entsteht
mit der Geburt. Die Wahrnehmungswelt ist damit etwas Unvollständiges. „Dadurch, dass
ich geboren bin, erzeugt sich der Schein... Dadurch, dass ich lebe, dass ich werde..., brin-
ge ich die beiden Strömungen der Wirklichkeit zusammen... Ich würde niemals zu einem
Bewusstsein gekommen sein, wenn ich mir nicht abgespalten hätte durch mein Hereinge-
hen in die Welt die Ideenwelt von der äußerlichen Wahrnehmungswelt. Aber ich würde
niemals die Brücke zur Welt finden, wenn ich dasjenige, was ich mir abgespalten habe, die
Ideenwelt, nicht wieder in Vereinigung brächte mit dem, was ohne diese Ideenwelt eben
keine Wirklichkeit ist.“ Für Kant erschöpfte sich die Wirklichkeit in der Außenwelt, der er
dann die Begriffe „überstülpte“. S. dazu auch 78/2(30.08.1921).
„Indem das Erkennen nicht bloß ein formaler Akt ist, indem das Erkennen selber ein
Wirklichkeitsprozess ist, stellt sich das ... moralische Handeln als ein Ausfluss dessen dar,
was in diesem Werden das Individuum erlebt durch die moralische Phantasie als Intuiti-
on. Die Umwandlung des gewöhnlichen Denkens in das reine Denken. „Und indem die
sittlichen Ideale aus der geistigen Welt durch die moralische Phantasie entlehnt werden,
äußern sie sich in ihrer Kraft, werden die Kraft der geistigen Liebe.“ Dies im Gegensatz zu
Kants Pflichtbegriff.
Erkenntnis des Äußeren als Nebeneffekt der Arbeit des Geistig-Seelischen am Men-
schen und nicht als eigentliches Kardinalproblem. Anthroposophie als Wiederaufkeimen
des Thomismus in der Gestalt, die das 20. Jahrhundert braucht.
*) zu dem Thema Realismus - Nominalismus s. auch 220/11(27.01.1923) und GA 18 Die
Rätsel der Philosophie, S.94-97
1
s. auch GA 18 Die Rätsel der Philosophie S.106-111, 2 ebenda, S.102-103, 3 ebenda,
S. 117-119, 4 ebenda, S.113-115, 5 ebenda, S.137ff.
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76/77
wie Kant es annimmt, a priori ist. S. 82/2(08.04.1922). Ebendort über die Dimensionen:
Das Weitergehen von der dritten zu höheren Dimensionen ist nicht geradlinig sondern
„pendelnd“. Die vierte Dimension ist in Wirklichkeit die negative dritte Dimension, die wie-
der in den Raum zurückführt. „Aber indem wir jetzt zurückkehren, sind wir keineswegs in
derselben Lage, in der wir waren, als wir in die dritte Dimension hinausgekommen sind mit
dem Visieren (durch die die Raumvorstellung unbewusst entsteht), sondern indem wir
zurückkehren, sind wir geistbeladen.“ Der Raum wird geisterfüllt, während er vorher mate-
rieerfüllt war. „Und mit immer höheren Geistgebilden finden wir den Raum erfüllt, wenn wir
entlang der negativen dritten und zweiten und ersten Dimension gehen bis zu dem Punkt,
wo wir keine Raumesausdehnung mehr haben, aber vollständig im Ausdehnungslosen,
im Geistigen dann drinnenstehen.“ S. dazu und zu Einsteins Relativitätstheorie auch
82/6 (Fragenbeantwortung)(12.04.1922).
*) auch in GA 324a, Fragenbeantwortung vom 07.04.1921 (S. 193, 1. Aufl.).
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-(29.07.1921) 4555 1/125ff. 77-04
(Fragenbeantwortung) Über das Lösen von Problemen im (Halb-)Schlaf. Methode: Inten-
sive Beschäftigung am Nachmittag und Abend, endend in klarer Fragestellung, die Antwort
erhält man u. U. wie eine Eingebung am nächsten Morgen bei weiterer Beschäftigung mit
dem Problem.
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78 Anthroposophie, ihre Erkenntniswurzeln und Lebensfrüchte
Alle Vorträge gehalten in Stuttgart.
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80b Das Innere der Natur und das Wesen der Menschenseele
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menschliche Gestalt in der Plastik ist die Antwort auf die große Frage, die uns das Wel-
tenall aufgibt. Und wenn des Menschen Bewegungskunst kosmisch wird, wie es bei der
Eurythmie der Fall ist, dann wird aus dem Menschen heraus eine Art Weltenall, wenig-
stens zunächst bildhaft, geboren.“
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8(04.02.1904, Berlin) 762 1/117ff. 88-06
Über das Gedankenverhältnis des Chela zu den Meistern (Mahatmas) im Devachan, das
den Chela frei lässt, so dass ein Meister wie ein höheres Selbst betrachtet werden kann.
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auch durch den Verstand allein und nicht nur durch übersinnliche Erkenntnis zumindest
zum Teil erraten werden. „Einiges ist tatsächlich von Persönlichkeiten, die fern von jeder
okkulten Strömung stehen, erraten worden.“ Dies hätte verheerende zerstörerische Wir-
kung für die Menschen. Gegenmittel: Theosophie bzw. Anthroposophie.
Aus dem Bericht über den folgenden Vortrag vom 18.10.1903: „Da nun schon zweimal
ein solches Erraten beinahe erfolgt ist und in absehbarer Zeit wieder bevorsteht, haben die
großen Lehrer der Menschheit die theosophische Bewegung herbeigeführt.“
Siehe z. B. 262-02.
* In einem Antwortschreiben Steiners an Günther Wagner auf die Frage nach diesen vier
Geheimnissen gibt er vier Meditationsanweisungen (S.194/195).
Hinweise auf GA 88 in 9-16, 9-18, 92-10, 93-66, 93-69, 126-10, 227-13, 266-10.
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Anmerkung: Die Namensreihe entspricht aber gleichzeitig auch der Planetenfolge (richtige Rei-
henfolge Merkur – Venus). Esoterisch untersteht jede Stunde einem Planeten, beginnt der Tag um 6
Uhr und ist der dann (für 6 Stunden) herrschende Planet der Namensgeber. Beginnend mit der
Sonne (6 Uhr) und damit Sonntag ist zum selben Zeitpunkt nach 24 Stunden der Mond, nach weite-
ren 24 Stunden der Mars der führende Planet usw. Wird der Tag in Vormittag, Nachmittag, Vor-
und Nachmitternacht geviertelt, ergibt sich folgendes Schema (aus Lit. 9, Band III, S. 531):
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Jeder Bewusstseinszustand geht durch sieben Lebenszustände (Runden, Zyklen):
1. Elementarreich
2. Elementarreich subjektiv
3. Elementarreich
4. Mineralreich
5. Pflanzenreich
6. Tierreich objektiv
7. Menschenreich
Jeder Lebenszustand geht durch sieben Formzustände (Globen, Epizykeln, Phasen):
1. arupisch
2. rupisch, geistige Form, zarteste äußere Form
3. astral, beginnt, äußerlich sichtbar zu werden
4. physisch,
5. plastisch, Leben drängt nach außen in die Form
6. intellektuell, Geist drängt nach außen
7. archetypisch, urbildliche absolute und gestaltende Form, in der alles nach
außen drängt
Durchgang durch alle Formzustände = Weltenmonat, durch alle Bewusstseinszustände =
Weltenjahr (insgesamt 343 Zustände). Erst nach 343 Zuständen ist der Mensch „Gott“
geworden, er gehört dann zum dritten Logos oder Logos der Form. Der zweite Logos wird
das Leben, der erste Logos das Bewusstsein im höchsten Stadium darstellen.
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wirkten auf dem Mond zurückgebliebene (luziferische) Dhyanis (in der indischen Esoterik
die großen Asketen, Kumaras, genannt) entgegen, die unter Ausschluss der Zweige-
schlechtlichkeit das Kama des Menschen zu höchster Weisheit bringen, ihn damit von den
regulären Dhyanis geistig unabhängig und frei machen wollten.
Das Verständnis für das Mysterium des Luzifer bestand auch noch bei den ersten christ-
lichen Mysterien und wurde in den ersten Zeiten des Christentums aufgeschrieben. Diese
Schrift wird von der katholischen Kirche sorgfältig gehütet. … Die Schrift befindet sich im
Vatikan, eine Abschrift des Originals hat (!) der Graf von St. Germain.“ S. 93-01.
Anmerkung: Nach Lit. 9, Bd. II, S. 249/250 handelt es sich um eine kabbalistisch-gnostische Schrift.
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dem Ei genannt wird. Die „Quersumme“ 21 sei die Zahl des Jehova.
* Anmerkung: Diese Prajapatis sind nach Blavatsky mit den Sephirot identisch (Lit. 9, Bd. I, S.
380).
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Devachan. Er hat noch Karana Sharira, Buddhi und Atman. Für den Übergang zum nächs-
ten Planeten müssen Karana Sharira auf dem Buddhiplan und Buddhi auf dem Nir-
vanaplan während des Pralaya abgelegt werden, damit Atman nach außen wie bei einem
Dhyan strahlen (s. vor. Ref.) und schöpferisch sein kann, Nirvanaplan als Plan der sieben
schöpferischen Geister. Um auf dem Arupa-Devachan ein neues Weltsystem anzufangen,
muss er noch durch zwei weitere Plane während des Pralayas gehen, den Paranirvana-
plan (Plan des aktiven Bewusstseins, des zweiten Logos) und den Mahaparanirvanaplan
(Plan des schaffenden aktiven Bewusstseins, des ersten Logos). Auf dem Paranirvana-
plan umhüllt sich das Atman mit Buddhi, auf dem Mahaparanirvanaplan mit Manas. Da-
nach geht das Bewusstsein des ersten Logos durch die achte Sphäre in den physischen
Plan über, wo es als schöpferische Naturkräfte erscheint.
Wesen, die die normale Entwicklung nicht mitmachen, werden auf eine niedere Stufe
zurückgeworfen und müssen die nächste große Entwicklungsrunde abwarten: achte Sphä-
re. Nur der erste Logos kann die in die achte Sphäre gefallenen Wesenheiten wieder mit-
nehmen.
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bildet unser Bewusstsein. So bildet zum Beispiel bei einer Versammlung die Gesamtheit
der einzelnen Egos den Körper für das Bewusstsein einer höheren Wesenheit.
Das Sonnensystem erscheint unlebendig, weil sein Ich sich am Rand des Systems befin-
det. Das ist auch der esoterische Grund der Himmelsbläue.
Vorangeschrittene Menschen wie Platon sind „künstliche Fünftrunder“ (Jupiter-
Entwicklung). Er hatte im physischen Leib eine solche Entwicklungshöhe erreicht, die die
normalen Menschen erst im Astralleib erreichen werden. Dadurch hat Platon die Fähigkeit
erlangt, auf das physische Gehirn zurückzuwirken. Im 33. Vortrag (undatiert von 1904,
Schmidt Nummer 856c) werden Buddha, Christus und Zarathustra als Sechstrunder
bezeichnet. S. dazu auch 90c/8(9.10.1903, Schmidt Nr. 663).
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terkeit“, Tierreich „Leid und Freude“) und die drei menschlichen Tugenden Geduld, Liebe,
Ehrfurcht. Dazwischen steht das Ich.
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pen in die Länge gezogen werden. A kann in fünf, C in einhundert Jahren erreicht werden
oder umgekehrt. Daher ist es möglich, den Weg zu bestimmen, aber nicht die Zeitlänge.
Daher die Täuschung, und man kann nicht in Bezug auf die Zeit vorher sagen, weil die
Zeit der makrokosmischen Entwicklung gehört, die mikrokosmische ist zeitlos.
Dies muss man betrachten, wenn man Gegenstände in Bezug auf Gegenwart und Zu-
kunft verfolgt, weil die mikrokosmische Entwicklung richtig ist, aber die makrokosmische
Entwicklung der Freiheit unterliegt, indem er (der Mensch) die äußeren Verhältnisse in
verschiedener Weise benutzen kann.“
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sen können, möchte ich antworten: In der Akasha-Chronik lesen kann schon derjenige,
der reif ist zur Schülerschaft. Es gibt zweierlei Lesen in der Akasha-Chronik: Das eigentli-
che Lesen wird schon möglich, wenn man überhaupt Schüler wird. Man muss aber erst
buchstabieren gelernt haben, Die Akasha-Chronik wirft Spiegelbilder in die Astralebene.
Sie befindet sich ja an der Grenze zwischen Rupa- und Arupa-Ebene. Man kann aber zum
Beispiel den Kriegszug Caesars im Astralraum als Spiegelbild der Aufzeichnungen in der
Akasha-Chronik finden.“ S. 93-69.
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71(14.11.1904, Berlin) 952 1/439 90-24
Fragenbeantwortung: „Nun finden wir in den Eozänschichten versteinerte Pferdeknochen,
und dies ist die Schichte der atlantischen Rasse.“
In der hypoboräischen Zeit wurden bestimmte menschliche Eigenschaften erworben,
indem sich bestimmte Tiergruppen abspalteten, wofür die Urvölker noch ein lebhaftes
Gefühl hatten. Auf diesem Gefühl beruht der Totemkult.
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selbst war (in seinen mittleren Zuständen) wie ein belebter Ball, der von Empfindung
durchflutet war.
Waches Bewusstsein jenseits des traumlosen Schlafes als Voraussetzung für die hell-
seherische Schau des Saturn-Zustandes. Waches Bewusstsein des traumlosen Schlafes
Voraussetzung für Schau des alten Sonnen-Zustandes, waches Bewusstsein des traumer-
füllten Schlafes Voraussetzung für die Schau des alten Monden-Zustandes. Auf der Sonne
hat der Mensch ein helleres, aber nicht mehr allumfassendes Bewusstsein (indisch: rajas).
In den ersten Runden werden die bereits durchlaufenen Stadien der vorigen Planetenzu-
stände in gewisser Weise wiederholt. Erst dann geht die Entwicklung weiter: Saturn hatte
eine Art Mineralreich, die Sonne neben dem Mineralreich ein Pflanzen-Tierreich (ätheri-
sche Wesenheiten in verschiedensten Sternformen), der Mond neben Mineral- und Pflan-
zenreich ein Tier-Menschenreich (ätherische quallenartige Wesenheiten mit vier Füßen).
Der Mensch hatte ein Traumbewusstsein, konnte noch astrale Zustände wahrnehmen.
In der vierten, der eigentlichen Erdenrunde erfährt der Mensch den Einschlag des Geis-
tes in der Mitte dieser Runde, in der lemurischen Zeit. Nur dadurch kann er sich weiter-
entwickeln. „Der Mensch wäre immer äußerlicher geworden, das Seelische hätte sich im
Äußeren verloren, er wäre seine eigene Versteinerung geworden. … Er hätte aufgehört,
ein Wesen zu sein, das sich fortentwickeln kann. Von dem … sagt man, dass es in die
achte Sphäre übergegangen sei.“
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drehen (von rechts nach links) bei Einhaltung des achtgliedrigen Pfades, die anderen acht
werden dann mitgezogen:
I. Glaube und Verständnis für das Karma
II. Klar denken
III. Klar reden
IV. Richtig Handeln
V. Richtige Lebensart
VI. Seine Pflichten erfüllen
VII. Gedächtnis kontrollieren
VIII. Konzentration der Gedanken
Die zwölfblättrige Lotusblume wird durch folgende Tugenden ausgebildet:
I. Toleranz
II. Geduld, Gelassenheit
III. Glaube, Vertrauen
IV. Liebe zur Freiheit
V. Gedankenkontrolle, Kontrolle der Handlungen
VI. Gedankenkonzentration
Erkenntnis der Gedankenwelt des anderen Menschen mit der sechzehnblättrigen Lotus-
blume, Kenntnis der Sinnenwelt des anderen Menschen mit der zwölfblättrigen Lotusblu-
me, Mit der zweiblättrigen Lotusblume kann man das Karma des anderen Menschen und
seine eigenen Inkarnationen sehen.
Aus der Diskussion:
„In der sechsten Runde (Venus) Vernichtung der Seelen, die als Schwarzmagier weit
zurückgeblieben; die fallen heraus. Es ist als Strafe anzusehen, weil die Menschen schon
ein höheres Bewusstsein haben; die werden dann in einer Hülle gebannt sein, um dann
später einmal wieder mitgerissen zu werden; sie müssen so lange aber warten und blei-
ben bewahrt in einer dicken Hülle; es ist dies allerdings ein furchtbarer Zustand, es gibt
nichts Schwereres als stille zu stehen. Dann kommen sie in eine Entwicklung, um sich
unter furchtbaren Qualen erst wieder hindurch zu arbeiten. Es wird das Schicksal ja schon
in der fünften Runde entschieden, aber es muss noch das Atma (Vulkan) ausgebildet
werden.“
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Großen bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts mit dem Zeitraum von 1800 bis 1900
vergleicht, „so bemerkt man die überraschende Tatsache, dass in beiden Zeiträumen
ungefähr dasselbe geschehen ist. Nur zehnmal schneller ging der Fortschritt der Mensch-
heitswelle und immer schneller und schneller wird sie in der kommenden Zeit gehen.
Daher müssen wir uns darauf gefasst machen, dass die Dinge, die unsere Gedanken
nach sich ziehen, in einer gar nicht zu fernen Zukunft äußere Wirklichkeit sein werden.
Dies zeigt Ihnen, aus welchem Impuls heraus die theosophische (anthroposophische)
Bewegung geflossen ist.“
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Mondenentwicklung). Negativ sind auch Kartoffeln, geeignet sind Körner, Obst, allgemein:
an der Sonne Gewachsenes (also nicht Wurzelgemüse). Relikte der alten Mondenzeit:
parasitäre Pflanzen wie die Mistel, aber auch Pilze. Milch (und Milchprodukte) sind förder-
lich, weil die Tiere sie freiwillig abgeben. Auch Salze, Alkohol und Hülsenfrüchte (zu viel
Eiweiß) sind nicht förderlich. S. 266-08.
Bedeutung des Abendmahles: Übergang von der Ernährung mit totem Fleisch zur Er-
nährung von der toten Pflanze. Am Ende der fünften Kulturepoche ist die Ernährung vege-
tarisch. Mitte der sechsten Kulturepoche hat den Mensch keinen physischen Leib mehr
(abgetötet durch Christus). Der Mensch ist dann ätherisch und wird seine mineralische
Nahrung im Labor herstellen.
Über den Unterschied zwischen Hatha-Yoga und Raja-Yoga, siehe dazu auch in diesem
Band Seite 344 ff. Vortrag vom 04.12.1905, Düsseldorf.
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4. Kama-Manas, - Künste und Wissenschaften.
5., 6. und 7. Phase: Manas, Buddhi, Atma wirken sich aus.
Dieser siebengliedrige Plan wurde in den Sibyllinischen Büchern niedergelegt.
Über die mythische Bedeutung der sieben Könige Roms.
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telbar nach dem Tode wiederverkörpert werden.“ Hinweis auf eine vorige Inkarnation Goe-
thes (1749-1832) als griechischer Bildhauer-Schüler.
Menschen, die wenige Erfahrungen im Leben durchmachen, werden oft rasch wiederver-
körpert, ebenso sogenannte Wilde (heute kaum noch vorhanden); aber auch hohe Chelas
verkörpern sich rasch wieder, da sie kaum das Kamaloka zu absolvieren haben und auf
das Devachan verzichten können.
„Wenn Sie in einer Inkarnation den Astralkörper nicht auszubilden vermochten, so kann
es sein, dass Sie wiedergeboren werden im Kinde nur zu dem Zweck, den Gefühlskörper
nachträglich noch herauszubilden. Ein Gelehrter, der hochentwickelten Verstand hat, aber
keine Gefühle besitzt, der bedarf dann nur einer kurzen Zeit der Nachhilfe als Kind und
wird bald wieder den Körper verlassen.“
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„Daher sollten nur Okkultisten und Mystiker das vornehmen. Sonst kann man etwas tun,
was im Weltall schädlich ist.
In der atlantischen Rasse wurden die Tiere künstlich durch Kreuzung in neue Arten ge-
bildet und dressiert; dem verdanken jetzt unsere Tiere ihre höheren Eigenschaften.“
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27(27.06.1905, Berlin) 1106a 1/134ff. 91-11
Die Sinnesempfindung ist vom Empfindungsleib abhängig, der nur für diese Inkarnation
von Bedeutung ist. „Nun sendet die Empfindungsseele ihre Indriyas (Wahrnehmungs-
und Handlungsfähigkeiten) in die Wahrnehmungen hinein. Etwas Höheres ist es, wenn der
Mensch die Eindrücke verarbeitet. Das prägt sich der Empfindungsseele ein; das hat Be-
deutung noch für die nächste Inkarnation. Die Verarbeitung mit der Verstandesseele hat
dann Bedeutung noch für die dritte Inkarnation, mit der Bewusstseinsseele noch für die
vierte Inkarnation.
„Nun gar die höchsten Vorstellungen, wie wir sie über das Göttliche erleben, gehen in das
Geistselbst hinein und wirken auf die fünfte Inkarnation.“
„Danach kann man berechnen, wie man als Eingeweihter die Menschheit zu führen hat.“
Was der Mensch durch Meditation in seinem Lebensgeist entwickelt, nimmt er hinüber
in seine sechste Inkarnation. Und wenn er gelernt hat, durch Meditation auf seinen Äther-
leib einzuwirken, nimmt er, was er als Chela gelernt hat, in die siebente Inkarnation hin-
über. Wenn der Geistesmensch ausgebildet ist, so geht es in die achte Inkarnation her-
über. Und der Meister wirkt auf die neunte Inkarnation.“
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Lichts (mit ihrem Führer Christus) und denen der Finsternis schildern die Bhagavadgita
und das Buch Henoch (wahrscheinlich das äthiopische Buch Henoch).
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Zirbeldrüse oder Epiphyse, das die Bilder des Auges zu Wirklichkeiten machen wird.
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6(30.09.1904, Berlin) 892a 1/53ff. 92-06
Die Einweihungsstufen in den Druiden- (Drotten-) Mysterien, die im Jahre 61 aufhörten,
nachdem die Römer das keltische Heiligtum auf der Insel Mona (heute Angelsey) zerstört
hatten. Die Edda ist eine Erzählung der Ereignisse in diesen Mysterien.
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92/93
Antisemitismus (Unterscheidung von Seelen- und Rassenentwicklung). Der Einfluss
Schopenhauers auf Wagner, der aber von der Verneinung des Willens und damit auch der
sinnlichen Liebe zu einer Umkehr und Läuterung des Willens zu einer christlichen Liebe
kommt.
Hinweise auf Vorträge aus GA 92 in 93-18, 93-56, 101-11, 106-16, 210-13, 211-02, 238-06, 266-
10.
92/93
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1(23.05.1904, Berlin) 850 1/25 93-02
„Die Reinkarnation hat in der lemurischen Zeit angefangen und wird im Beginne der
sechsten Rasse auch wieder aufhören. Es ist nur eine gewisse Zeitspanne in der irdischen
Entwickelung, innerhalb welcher der Mensch sich wiederverkörpert.“
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4(07.10.1904, Berlin) 897 1/56 93-09
Adam Kadmon ist die Bezeichnung in der (hebräischen) Geheimlehre für den noch nicht
der Erde angehörigen, ungeschlechtlichen Menschen (vor der Mitte der lemurischen
Zeit). In der griechischen Mythologie ist das die Ära des Uranos.
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(Zerubabel und die Hohenpriester Jeschua und Haggai), dann die beiden Hauptgäste, die
beiden Schreiber Esra und Nehemia, der Ziegeldecker oder Logenschließer und die min-
deren Gäste. „Das Ganze soll darstellen ein Abbild des Ganges der Sonne durch die zwölf
Zeichen des Tierkreises.“ Vorgeschriebene Aufstellung in einem viereckigen Raum mit
Sternengewölbe. Einführung des Neophyten. Die Geschichte der Maurerei wird im Unter-
richt dieses Grades auf Adam zurückgeführt.
Die Hochgrad-Maurerei baut auf den drei Johannes-Maurer-Graden auf. Der Maurer
muss (idealiter) mindestens bis zum 18.Grad aufsteigen (astrale Schulung), dann erfährt
er bis zu den sechziger, siebziger Graden eine mentale Schulung; es folgt die eigentliche
okkulte Schulung bis zum 96.Grad. Träger der höchsten Grade stammen in der Regel von
anderen okkulten Schulen und lassen sich in die Grade aufnehmen, ohne sie durchgear-
beitet zu haben.
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ten der Mond. Nun entwickelt sich die Erde von der dritten zur sechsten Wurzelrasse, wo
dann die Sonne wieder mit der Erde verbunden sein wird. Dann wird eine neue Epoche
beginnen, wo der Mensch auf einer viel höheren Stufe angelangt sein wird und sich nicht
mehr inkarnieren wird.“
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14(05.06.1905, Berlin) 1102 1/179ff. 93-24
Der Ätherleib eines Chela (Geheimschüler) löst sich beim Tod nicht auf. „Der Verzicht
des Chela auf Devachan besteht darin, dass der Chela sich auf der Astralebene aufhält
und dort von seinem Ätherleib Gebrauch macht. Beim gewöhnlichen Menschen muss bei
der Wiedergeburt ein neuer Ätherleib geformt werden; dass einer gebaut werden kann,
das wird im Devachan erreicht. Der Ätherleib, den sich der Chela von innen heraus aufge-
baut hat, geht nicht mehr verloren...“
Ähnliche Ausführungen in 93a/2(27.9.1905), /12(7.10.1905), /21(19.10.1905, alle Berlin).
94/37(28.10.1905, München): Ein Chela arbeitet bis in den Ätherleib, ein Meister bis in
den physischen Leib hinein.
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Die vom Zarenreich misshandelten Idealisten kämpften nach ihrem Tod im Russisch-
japanischen Krieg (1905) auf Seiten der Japaner gegen ihr eigenes Volk.
Das russische und das amerikanische Volk als Rassen der Zukunft. Die Russen, bzw.
die Slawen müssen sich mit den Mongolen, Überresten der spätatlantischen Kultur, aus-
einandersetzen, die starke Neigung zur Spiritualität haben. Die Amerikaner haben ein
anderes atlantisches Element aufgenommen, die Neger, die ein altes psychisches Erbe
haben. So wächst künftig Spirituelles mit Spirituellem und Psychisches (Tendenz der Ame-
rikaner, Geistiges physisch schauen zu wollen) mit Psychischem zusammen. „Die spiritu-
elle Weise (die Kultur zum Geist zu führen) ist Fortschritt, die psychische ist Rückschlag.“
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Christus als das Wesen, das alle zwölf Bewusstseinsstufen aus sich herausgesetzt hat,
die durch die Apostel repräsentiert werden.
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menhang mit dem alchemistischen Stein der Weisen, wenn der Mensch seinen Leib aus
Kohlenstoff aufbauen kann wie heute die Pflanze.
** In Lit. 9, III. Band S.545: „Am Ende der nächsten Runde wird die Menschheit wieder mann-
weiblich werden, und dann werden zwei Rückenmarke sein. In der siebenten Rasse werden die zwei
in die eine verschmelzen. Die Evolution entspricht den Rassen, und mit der Evolution der Rassen
entwickelt sich der sympathische Nerv in ein echtes Rückenmark. Wir kehren den Bogen aufwärts
steigend zurück, nur mit Hinzutritt des Selbstbewusstseins.“
93
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zu diesem Kama hinzu. Hinweis auf den Naturphilosophen Lorenz Oken (eigentlich
Ockenfuß, 1779-1851, Abb.), der den Tintenfisch mit der menschlichen Zunge in Bezie-
hung setzte.
Zu Oken s. auch GA 18 Die Rätsel der Philosophie S. 396ff.
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Leben auf der Erde nur dazu benützt, zu sammeln, was ihm allein dient, ... so führt das im
Devachan in den Zustand des Avitchi... Alle diese Avitchi-Menschen werden einmal Be-
wohner der achten Sphäre... Die Religionen haben aus diesem Begriffe die „Hölle“ for-
muliert.“
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das äußere Schicksal der nächsten Inkarnation. Die Gefühlswelt (Samskara), die aus Ima-
ginationen hervorgeht, bestimmt die Gefühlswelt künftiger Rassen. Sie kann positiv durch
bewusste Imaginationen (beim Chela) oder Religion beeinflusst werden.
Durch Intuition, bewusstes Arbeiten am Karma (Vijñana) kann dieses überwunden wer-
den. Rupa, Vedana, Samjna, Samskara und Vijnana werden als skandhas bezeichnet.
Sie sind im Wesentlichen identisch mit dem Karma.
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Neben diesen künstlichen, vom Menschen stammenden Elementarwesen (Elementale)
sind auf dem Astralplan die Elementarwesen der Tiere vorhanden, deren Wirken durch
ihre Gruppenseelen paralysiert wird.
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Luzifer würde die Vergeistigung des Menschen nicht völlig gelingen, es bedarf dazu der
Kraft eines Solarpitris = Christus. Bei Hesekiel wird Luzifer als geflügelter Stier (sonst
auch als geflügelter Drache), Christus als geflügelter Löwe dargestellt. Der Repräsentant
des Vaterprinzips (Adler) wird erst später kommen (Saturnadept). Hinweis auf die grotes-
ken teilweise flugfähigen Tiere der lemurischen Zeit., die schon vor dem Menschen zwei-
geschlechtlich waren.
Die Bhagavad Gita stellt den Kampf zwischen Luzifer und Jahve dar.
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lantische*) Rasse) und die Furcht der Europäer: Pestepidemien. Im 19.Jahrhundert das
Unverständnis der oberen Klassen und der Hass der Unterschichten. S. auch
94/9(2.6.1906) und 99/5(29.5.1907) bzw. 99-12. Zur Pest siehe auch Lit. 36x.
*)
Ihr Anführer war Attila = Atli = von Atlantiern abstammend: 95/7(28.8.1906, Stuttgart).
Hinweise auf Vorträge aus GA 93a in 93-24, 93-26, 94-02, 94-04, 94-22, 95-06, 95-13, 96-03, 97-
09 (Teilref.), 97-10, 99-12, 99-15, 312-17.
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94 Kosmogonie. Populärer Okkultismus. Das Johannes-Evangelium...
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19(28.06.1906, Leipzig) 1347 1/132 94-10
Angabe, dass beim Hypnotisierten „das Äthergehirn zu beiden Seiten des Kopfes
schlaff heraushängt.“ Auch erwähnt in 99/3(26.5.1907, München).
Über negativen und positiven Hypnotismus s. 95/1(22.08.1906, Stuttgart).
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2. Geißelung - Ertragenlernen von Hindernissen und Leiden, Schüler schaut das Bild der
Geißelung und erlebt am ganzen Körper brennenden Schmerz
3. Dornenkrönung - Ertragen von Hohn und Spott, Traumerlebnis der Dornenkrönung und
Symptom eines „eigentümlichen“ Kopfschmerzes
4. Kreuzigung - eigener Körper wird als Fremdes empfunden, als das Kreuz, an das der
Schüler gebunden ist, Auftreten der Stigmata
5. Mystischer Tod - Schüler wird hellsehend auf dem Astralplan, Durchgang durch Finster-
nis, Zerreißen des Vorhangs und Hinabstieg in die Hölle
6. Grablegung - Schüler empfindet sich als Teil der Erde
7. Stufe - Himmelfahrt
S. auch 95/13(3.9.1906, Stuttgart).
S. auch 131/10(14.10.1911, Karlsruhe): Christliche Einweihung und Verbindung mit dem
Phantom des Christus.
94
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35(05.03.1906, Berlin) 1267 1/207ff. 94-20
Die Stufen der Mithras-Einweihung:
1. Rabe, Vermittler zwischen Außenwelt und dem geistigen Leben
2. Okkulter, Kenntnis wesentlicher okkulter Geheimnisse
3. Streiter, macht Interessen und Ich einer Menschengemeinschaft zu den eigenen
4. Löwe, darf auch mit Taten für das Okkulte wirken („Löwe von Juda“)
5. Perser (Grieche, Israelit), Aufnahme der Volksseele in sich *). Erklärung für die Begeg-
nung Jesu mit Nathanael (Joh.1,46-51) als Erkennungsszene zwischen Eingeweihten
des fünften Grades: „Siehe, ein rechter Israelit.“ „Da du unter dem Feigenbaum saßt,
sahe ich dich.“ Auf dieser Stufe wird das Nervensystem als astrales Spiegelbild erlebt:
Feigenbaum = Bodhibaum = Baum des Lebens.
6. Sonnenheld
7. Vater (Bewusstsein des Jesus Christus, umfasst die ganze Menschheit).
*) 39.Vortrag(2.11.1906): In den ersten fünf Stufen arbeitet der Geheimschüler am Astral-
leib (Volksseele), in der sechsten Stufe am Ätherleib (Rasse), in der siebten am phy-
sischen Leib (Planet = Vater-Einweihung). Christus als Repräsentant dieser Vater-Einwei-
hung.
148/3(3.10.1913, Oslo): „In diese Sphäre (der Volksgeister) wurde heraufgehoben der in
den fünften Grad Eingeweihte, so dass er teilnahm an dem Leben der Erzengel. Man
brauchte solche Eingeweihte des fünften Grades ... im Kosmos.“ Denn: „dann blickte
gleichsam der Erzengel auf diese Seele eines solchen Menschen, wie wir in einem Buch
lesen, das uns gewisse Dinge mitteilt, die wir wissen müssen, damit wir diese oder jene
Tat vollbringen können. Was einem Volke notwendig war, ...das lasen die Archangeloi in
den Seelen derjenigen, die in den fünften Grad eingeweiht waren.“
Zu den Mithras-Mysterien s. auch 175/15 und /16(24.4.17 und 1.5.1917, Berlin).
94
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S. auch 93a/8(3.10.1905, Berlin), 94/7(31.5.1906, Paris).
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94
anderen Beschaffenheit“ (auf dem Jupiter: Fragenbeantwortung vom 22.4.1909 in GA 110,
sowie GA 95, Fragenbeantwortung vom 2.9.1906).
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3. Erlernen der okkulten Schrift (Symbole)
4. Rhythmisierung des Lebens (und des Atems)
5. Entsprechungen von Mikro- und Makrokosmos (Konzentration auf einzelne Organe mit
dazugehörigem Kraftwort)
6. Kontemplation, innere, religiöse Beschauung in dem Makrokosmos (entspricht Dhyana
des orientalischen Weges)
7. Gottseligkeit (entspricht dem orientalischen Samadhi)
Die vierte Stufe ist die Bereitung des Steins der Weisen.
Ebenfalls ausführlich dargestellt im folgenden Vortrag (5.11.1906) und in 95/14(4.9.1906,
Stuttgart), 96/9(20.10.1906, Berlin), 97/18(19.9.1906, Basel), 97/19(30.11.1906, Köln),
97/21(16.2.1907, Leipzig), 97/22(22.2.1907, Wien), 98/3(15.12.1907, Düsseldorf),
99/14(6.6.1907, München), 100/13 und /14 (28./29.6.1907, Kassel).
Hinweise auf Vorträge aus GA 94 in 93-20, 93-24, 93-42, 93-68, 93-69, 93-74, 93-79, 95-12 95-13,
97-03, 97-10, 99-09, 99-19, 100-17, 100-19 ,106-18, 110-05 (Teilref.), 178-10 (Teilref.), 233-18,
264-12.
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95 Vor dem Tore der Theosophie
4(25.08.1906, Stuttgart) 1368 3/36 95-01
Der nach dem Tod im höheren Astralleib verbleibende Extrakt des Ätherleibes, dem von
Inkarnation zu Inkarnation weitere Extrakte angegliedert werden, wird Kausalkörper ge-
nannt.
S. auch 97/5(3.2.1907, Heidelberg), Fragenbeantwortung, sowie Lit. 36g, S.146.
95
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8(29.08.1906, Stuttgart) 1369 3/74ff. 95-06
Wie der Mensch im Laufe seiner Entwicklung die einzelnen Tierformen aus sich herausge-
sondert hat, wird er künftig das Böse aussondern. Die Aufgaben des geheimen Mani-
chäer-Ordens: „Dieser Orden weiß, dass es Menschen geben wird, die im Karma kein
Böses mehr haben werden, und dass es auch eine von Natur aus böse Rasse geben
wird, bei der alles Böse noch in höherem Grade vorhanden sein wird ... als bei den wil-
desten Tieren, denn sie werden Böses tun bewusst, raffiniert, mit einem hoch ausgebilde-
ten Verstande. Der Manichäerorden belehrt nun jetzt schon seine Mitglieder in solcher
Weise, dass sie Umwandler des Bösen werden in späteren Geschlechtern. Das unge-
heuer Schwierige dieser Aufgabe liegt darin, dass in jenen bösen Menschenrassen nicht
etwa wie bei einem bösen Kind neben dem Bösen noch Gutes ist, das sich durch Beispiel
und Lehre höher entwickeln lässt.“
S. auch 93a/13(8.10.1905, Berlin).
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95/96
--(04.09.1906) 3/154 95-13
Fragenbeantwortung: Lüge ist astraler Mord. Bei Übereinstimmung der Gedanken zweier
Menschen tritt Verstärkung ein. Ist einer davon eine Lüge, löschen sie sich gegenseitig
aus. „Die beiden Gedankenformen prallen zusammen und zerstören einander. Die Explo-
sion erfolgt im Astralleib des Lügners.“
S. auch 93a/19(17.10.1905, Berlin), 94/20(29.6.1906, Leipzig), 96/20(12.06.1907, Berlin),
99/6(30.05.1907, München).
Hinweise auf Vorträge aus GA 95 in 93-28 (Teilref.), 93-44, 93-69, 93-72, 93-74, 93-79, 94-06, 94-
09, 94-10, 94-16, 94-22 (Teilref.), 94-30, 94-32, 96-03, 97-03, 105-03, 110-05, 136-14, 150-03,
152-06.
95/96
96
(1575-1624). Die Wirkung der Schriften des Trithemius von Sponheim (1462-1516) auf
das Unbewusste des Lesers als eine Art elementarer Theosophie. S. auch den 1. Vortrag
vom 29.1.1906 und 95/1(22.8.1906).
93a/15(10.10.1905, Berlin): „Voltaire war ein von vorwärtsstrebenden Brüderschaften
getriebener Geist, denn er war im Wesentlichen dazu da, um die Menschen auf ihre eige-
nen Füße zu stellen. Andere standen im Dienste von retardierenden Brüderschaften; so
zum Beispiel Maximilien Robespierre (1758-1794) im späteren Lebensalter.“
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darin lebt, das formt sich nach der Seele. Das ist eine der Methoden, allmählich die eigene
Seele zu sehen“ (s. Peter Schlemihl von Adelbert von Chamisso (1781-1838)).
S. 99-08 und 228-04.
96
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fen, da er noch nicht auf dem Buddhiplan leben kann. Deshalb geleiten ihn die Lipika (=
Schicksalsgötter) in sein Schicksal hinein.
96
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geistig-seelischen Teil des Menschen zu vermitteln... Die Milz ist eines derjenigen Organe,
die an der Grenze der physischen Organe stehen.“
Die menschliche Individualentwicklung in Jahrsiebten ist eine Spiegelung der planeta-
rischen Erdentwicklung (1. Jahrsiebt – Saturn, 2. Jahrsiebt –- Mond, 3. Jahrsiebt – Sonne,
4. Jahrsiebt – Mars, 5. Jahrsiebt – Merkur, 6. Jahrsiebt – Jupiter, 7. Jahrsiebt - Venus
(Mars/Merkur = Erde, wobei Merkur die Zukunft darstellt).
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Hindeutung auf die christliche Zukunftsentwicklung der Umwandlung der egoistisch-sinn-
lichen Triebe zum Spirituell-Schöpferischen: Johannes liegt beim Abendmahl im Schoße
Jesu und erhebt sich dann zur Brust (Joh.13,23-25).
Hinweise auf Vorträge aus GA 96 nach 4-16, in 34-04, 93-21, 94-09, 94-32, 94-33 (Teilref.), 95-04
(Teilref.), 95-13, 97-09, 99-19, 105-07, 114-09.
96
97
97 Das christliche Mysterium
97
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Kreuzigung: die Bedeutung der beiden mit Jesus Christus gekreuzigten Verbrecher. Chris-
tus zwischen Egoismus und der auf Blutsverwandtschaft begründeten Liebe (aus einer
Fragenbeantwortung).
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Eingeweihte: solche, die Weisheit lehren, und unter anderen solche, die an der Blutsver-
besserung der Menschheit arbeiten, physiologische. Diese brauchen nicht besonders klug
nach anderer Richtung hin zu sein, lediglich ihr Sinn für Physiologie ist sehr entwickelt.“
Die menschliche Entwicklung hat sich zur Gegenwart hin beschleunigt und wird sich in
die Zukunft weiter beschleunigen. So auch im 28. Vortrag (21.4.1906, München).
97
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Hinweise auf Vorträge aus GA 97 in 93-21, 93-53, 93-72, 94-30, 94-32, 94-33, 95-01, 96-02, 96-14,
96-15, 110-06, 113-01, 149-03 (Teilref.), 254-01 (Teilref.), 262-03 (Teilref.), 266-03.
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98 Natur- und Geistwesen, ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt
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Liebe ist im Tiere individuell, aber die weise Einrichtung, die Weisheit des Gruppen-Ichs ist
noch liebeleer.“ S. auch 101/12(26.12.1907, Köln).
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Astralleib im Nervensystem, der Ätherleib im Drüsensystem und der physische Leib in den
Sinnesorganen.
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98
Ähnliche Ausführungen im 14. Vortrag (s. -18): Dort wird u. a. gesagt, dass das Tempe-
rament, der Charakter zusammenhängt mit der Beschaffenheit der Lymphe. Saturnwe-
sen haben Einfluss auf die äußere Wahrnehmung. „Es ist nie ohne Nebenwirkung, wenn
Sie Ihren Blick richten auf Sinneseindrücke. Sie nehmen die Taten von geistigen Wesen-
heiten mit jedem Blick auf... Hören Sie wollüstige Musik an, so strömt ebenso die geistige
Kraft von saturnischen Wesenheiten ein... Besonders stark ist die Wirkung der Sinnesein-
drücke, die wir als Geruch bezeichnen... Sie können bewusst auf einen Menschen wirken
dadurch, dass Sie mit Gerüchen die Wirkung scheußlicher Wesenheiten vermitteln... Man-
ches Parfüm würde nicht benützt werden, wenn man wüsste, welche Wirkungen man
damit auf seine Mitmenschen ausübt.“
Ähnlich auch in 102/1(6.1.1908, Berlin). Vgl. 173-03.
98
98
nachdem Vollmond oder Neumond ist, brüllen oder schweigen diese Mondwesen.“ S.
102/1(6.1.1908).
Es werden nochmals die Wirkungen der Venus-, Mars- und Mondwesenheiten auf Blut,
Chylus und Lymphe dargestellt, ebenso die Wirkung der Saturnwesen in den Sinnes-
wahrnehmungen. Bei den Gerüchen wird gewarnt: „Durch Patschouli zum Beispiel (be-
liebter Bestandteil vieler Parfüms, Anm.) gibt man den Saturngeistern schlimmster Art Zu-
gang zum Menschen, und es gehört zu den schlimmsten Arten schwarzer Magie, auf die
Mitmenschen durch Gerüche einzuwirken.“ Im 18. Vortrag wird auch Moschus genannt.
Vgl. 102/1(6.1.1908, Berlin) und 173-03.
136/10(14.4.1912, Helsinki): Neptun und Uranus sind „zugeflogene Planeten“ [so auch in
201/11(2.5.1920, Dornach)].
98
98/99
S. auch 99/6(30.5.1907, München).
Hinweise auf Vorträge aus GA 98 in 94-32, 96-08, 101-03, 103-02, 107-02 (Teilref.), 149-03 (Teil-
ref.).
99
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Irrtum bei Medien, die die astralen Bilder der Akasha-Chronik häufig mit den Individualitä-
ten verwechseln, da erstere oft sehr lebendig erscheinen.
99
99
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Auf der Sonne stand die Menschenentwicklung unter der Leitung der Feuergeister (Erz-
engel), die als unterstes Glied den Astralleib und als höchstes den Sohnesgott (Logos
des Johannes) hatten.
Christus: „Während die Erde Sonne war, war dieser Geist der Zentralgeist der Sonne.
Als die Erde Mond war, war er höherentwickelt, aber er verblieb beim Mond. Als die Erde
Erde ward, war er höchstentwickelt und verblieb bei der Erde, nachdem er sich mit ihr
nach dem Mysterium von Golgatha vereinigt hatte. Er bildet so den höchsten planetari-
schen Geist der Erde.“
99
99
„In der Zeit, wo die Sonne schon weg war und die Erde noch nicht den Mond hinausge-
worfen hatte, war der Mensch in einem Zustande, wo sein Astralleib der Träger war der
wildesten Begierden.“ Nach der Mondentrennung allmählich aufrechter Gang, Ent-
wicklung des Gehirns aus dem Rückenmark, Übergang zur Lungenatmung (vorher
Schwimmblase), Bildung des roten Blutes mit Eisen (Marsdurchgang). In dieser lemuri-
schen Zeit konnte der Mensch auf die noch feurige Erde wirken, durch ruhiges Wesen
förderte er die Landbildung, durch schlechte Leidenschaften zerstörte er sie.
Atlantis: Der Feuernebel wurde zu Luft und Wassernebelatmosphäre. Mensch besaß
magische Wirkung auf das Pflanzenwachstum, großes Gedächtnis aber kein logisches
Denken. Herausbildung des Knochensystems und damit verbunden Trennung der Ge-
schlechter (vorher weiblich, Sonne war das männlich Befruchtende, seit der Monden-
trennung wirkten auch die weiblichen Kräfte von außen).
99
100
100 Menschheitsentwicklung und Christus-Erkenntnis.
Theosophie und Rosenkreuzertum. Das Johannes-Evangelium
100
100
Beim Reinkarnationsvorgang zieht das Ich (vereint mit dem Kausalkörper) die entspre-
chenden astralen Qualitäten zu einem neuen Astralleib zusammen „und dann erst in der-
selben Weise die ätherischen Qualitäten. Alles das spielt sich ab in den ersten zwanzig
Tagen nach der Empfängnis, und erst vom achtzehnten bis zwanzigsten Tag darnach
arbeitet der neue Ätherleib selbständig an der Entwickelung des physischen Menschen-
keimes, während vorher der Ätherleib der Mutter das vollzieht, was später vom Ätherleib
zu besorgen ist.“ Im Moment der Besitzergreifung des physischen Leibes erfolgt eine Vor-
ausschau auf das künftige Leben, die der Rückschau beim Ablegen desselben im Tod
analog ist. Vgl. 227-13.
100
100
19(20.11.1907, Basel) 1622 2/226ff. 100-12
Mysterium von Golgatha
Deutung von Joh. 19,25: „Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner
Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena.“ Im Johannes-Evange-
lium heißt die Mutter Jesu nicht Maria, „Mutter Jesu“ ist die geläuterte Bewusstseins-
seele, in der sich Manas ausbildet. Identisch mit der „Jungfrau Sophia“. Verstandes- und
Empfindungsseele wurden in der christlichen Esoterik als „Maria“ und „Maria Magdalena“
bezeichnet.
Am Ende des 20. Vortrags wird jedoch ausdrücklich auch gesagt: „ebenso wahr ist es,
dass diese drei Personen leiblich unter dem Kreuz gestanden haben... Die historischen
Tatsachen sind alle von den weisen ... Mächten hingestellt als Symbole der künftigen
Menschheitsentwicklung.“
100
100/101
„umschwebte“ (lemurische Zeit). Diese Wesen bewahren den Luftkreis als ihr Reich wie
der Mensch die physische Erde. Sie „muss man sich auch in der Vogelgestalt vorstellen,
wenn sie sich uns physisch sichtbar machen sollen.“ Deshalb die Darstellung des Heiligen
Geistes als Taube im Johannes-Evangelium (Joh. 1,19-23).
Hinweise auf Vorträge aus GA 100 in 93-21, 93-72, 94-22, 94-32, 96-14, 97-15, 98-02, 99-16, 99-
17, 99-24.
100/101
101
wusste Herzprinzip und die bewusste Sprache. Dies sind die drei Wurzeln der Welten-
Esche. An der ersten Wurzel nagt die Schlange Niddhögr (übersteigerte Sexualität), an
der zweiten spinnen die Nornen das Schicksal (Herz als Wahrnehmungsorgan des Kar-
mas, Skuld = Schuld), an der dritten Wurzel ist Mimirs, der Sprache, Quelle. Das Befruch-
tende der geistigen Welt wird durch die Ziege im Baumwipfel ausgedrückt und der Kampf
der niederen gegen die höhere Welt durch das Eichhörnchen.
S. auch 121/8(14.6.1910, Oslo).
101
101
wicklung. Jedes Organ hat sein Gleichgewicht zwischen der Verhärtungs- und Erwei-
chungstendenz, wovon die Gesundheit der Organe abhängt.
Ein Überschießen der Erweichungstendenz ist in der Rachitis, das der Verhärtungsten-
denz in der Tuberkulose vorhanden. „Die Tuberkulose ist etwas, was in der Zukunft den
Menschen nicht mehr schaden wird, sie ist nur ein zu frühes Auftreten eines Zustandes,
der später selbstverständlich sein wird.“
101
101
6(13.11.1907, Berlin) 1615 1/101ff. 101-10
Die ersten Verse der Genesis schildern die Bewusstseinszustände des Menschen nach
der Mondentrennung. Die Einwohnung des Ich führt zum astralen Bildbewusstsein („es
werde Licht!“), das sich abwechselt mit dem dumpfen pflanzenhaften Bewusstsein (Schei-
dung in „Tag“ und „Nacht“) Die Scheidung der oberen von den unteren Wassern weist auf
den göttlichen und auf den irdischen Teil des Menschen. Die Trennung von Wasser und
Erdigem weist auf die irdischen Strömungen, die der Fortpflanzung zugrunde liegen. Da er
die entsprechenden Sinnesorgane noch nicht hatte, konnte der Mensch seine physische
Gestalt und damit auch die Fortpflanzung noch nicht von außen erkennen.
101
101
9(14.09.1907, Stuttgart) 1569 1/157ff. 101-15
Architektur
Über die Wirkung des Gesehenen, so auch der verschiedenen Baustile, auf den Men-
schen: „Erst sieht der Mensch die Bauformen, sie wirken auf sein Gemüt und das Gemüt
wirkt wiederum in einem späteren Leben auf die Physiognomie, auf das Antlitz des Men-
schen.“ Die Wirkung der gotischen Bauformen kam in der mitteleuropäischen Mystik zum
Vorschein. Allgemein wurde früher über die Bauformen von den Eingeweihten auf die
menschliche Seele und Gestalt Einfluss genommen.
Noch viel ausgeprägter war dies in der atlantischen Zeit: Die Atlantier lebten zum großen
Teil in Wasserfahrzeugen, „die sie unter dem Einfluss von großen Eingeweihten nach den
Maßen gebaut hatten, wie die Bibel die Arche Noah beschreibt... Der Mensch lebte in die-
sen Fahrzeugen damit sein Leib so gebaut werden konnte, wie er heute ist..., weil ihm der
Eindruck der Abgeschlossenheit in seiner Haut werden musste.“
Ähnliche Ausführungen im 14.Vortrag (28.12.1907).
101
101
perfarben gezeigt, wie man die „verschluckten“ Farben sich zur wahrgenommenen vor-
stellen soll (Komplementärfarbe). Auch in der Zahl 3 1/2 stecke die Sieben (S. z. B. GA
265, S. 478).
Ähnliche Ausführungen zur Zahlensymbolik im 15. Vortrag (29.12.1907).
S. auch 125/4(04.06.1910, Kopenhagen): Dort wird die Zahl Drei auch als Zahl der Ge-
setzmäßigkeit des Seelischen (z. B. Denken-Fühlen-Wollen, die drei Logoi) bezeichnet.
101
101
Knochensystem), Ätherleib bei den Negern (Drüsen), Nervensystem bei den Malaien, Blut
bei den Mongolen, beginnendes Manas bei den Kaukasiern.
Hinweise auf Vorträge aus GA 101 in 93-26 (Teilref.), 98-01, 98-02, 98-07, 98-10, 100-08, 109-19.
101
102
102 Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen
102
102
zurückgebliebene Venuswesen zur Hilfe. Diese Jupiterwesen hatten schon während der
zweiten Menschenrasse (Hyperboräer) an der Ausbildung des Ätherleibes mitgewirkt.
S. auch 98-17.
102
102
Erzbote Gottes. Auch andere Aufgaben der Archangeloi: Beispiel Phanuel (im Buch
Henoch erwähnt), der die Einzuweihenden schützte, oder Surakiel, der Untugenden einer
Gegend oder Stadt in Tugenden wandelt.
102
102/103
Hinweise auf Vorträge aus GA 102 in 96-23, 98-09, 98-14, 98-18, 98-21, 98-28.
102/103
103
Täufer als Zeuge angeführt in Joh. 10,41. Danach ist er selbst Zeuge, wie er in Joh.
21,24 schreibt.
Die Auferweckung des Lazarus als Einweihung und gleichzeitig als Übergang von der
alten zu neuen christlichen Einweihung [s. auch 112/7(30.6.1909)]. Dies galt den Pharisä-
ern als Mysterienverrat.
Johannes der Täufer als „die Stimme eines Rufers in der Einsamkeit (Joh. 1,23)“ (griech.
éremos, meist übersetzt als „Wüste“).
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sich Teile mit eingeborenen Bevölkerungen oder anderen atlantischen oder gar lemuri-
schen Völkern. So entstand zum größten Teil die alte europäische und asiatische Bevölke-
rung. Vom asiatischen Zentrum in der Wüste Gobi ging dann die erste nachatlantische
Kulturströmung nach Indien aus.
Hinweise auf Vorträge aus GA 103 nach 4-16, in 94-21 (Teilref.), 94-29, 94-33 (Teilref.), 97-03,
99-05, 100-19, 171-06.
103/104
104
läufe ergeben (dargestellt im zweiten Apokalyptischen Siegel [von Steiner] als Weltenuhr
mit den Doppelkronen der Ältesten = Tierkreis).
104
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Beispiel für den Zusammenhang einer Bildung einer Tierform und einer geistigen
menschlichen Eigenschaft: das Pferd und die Intelligenz. „Wären um uns nicht die Tiere,
die repräsentiert sind durch die Pferdenatur, der Mensch hätte sich niemals die Intelligenz
aneignen können.“ Damit hängt die Verehrung des Pferdes in alten Kulturen zusammen.
So auch in 97/29(13.10.1906, Leipzig). 89/18(3.4.1905, Berlin): Anlage zur Intelligenz
wurde im hyperboräischen Zeitalter gelegt.
Nach ähnlichen Ausführungen fügte andernorts Steiner (1907, Kassel) hinzu: Die ver-
breitete Abneigung gegenüber dem Genuss von Pferdefleisch rühre davon her, dass Karl
der Große den Verzehr von Pferdefleisch, wie er bei den Germanen als Opfermahlzeit
üblich war, unter Todesstrafe stellte (Lit. 20, S. 155/156).
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104
8(25.06.1908, Nürnberg) 1787 5/162ff. 104-10
Das Manichäertum, das sich aus der guten Rasse nach dem Krieg aller gegen alle rekru-
tieren wird, wird unter Leitung von Manes an der Bekehrung der bösen Rasse arbeiten.
„Manes ist jene hohe Individualität, die immer und immer wieder auf der Erde verkörpert
ist, die der leitende Geist ist derer, die zur Bekehrung des Bösen da sind.“
104
104
9(26.06.1908, Nürnberg) 1788 5/178 104-14
Der Übergang der Erde und des Menschen in den astralen Zustand (nach der siebten
Posaune der Apokalypse) wird von Paulus geschildert im 1. Korintherbrief 15,45. Chris-
tus (und ebenso der Mensch, der die astrale Stufe erreicht hat) wird von Paulus als der
„letzte Adam“ bezeichnet im Gegensatz zum ersten Adam, der zuerst in die Materie im
lemurischen Zeitalter trat. Adam bedeutet der Erdgeborene:
„Nicht für das physische Auge, aber dem hellseherischen Blick fühlbar, entstand inner-
halb der Erde eine Stelle, welche sich abhob und sich unterscheiden ließ von der übrigen
Umgebung. Aber dasjenige, was als Kräfte darinnen waltete, hing an zahlreichen Fäden
zusammen mit der ganzen übrigen Erde. Das war der Anfang des physischen Menschen.“
Die Nabelschnur des Menschen als letzter Rest dieses Zusammenhangs, als aus dem
Erdensohn ein Menschensohn geworden war.
104
104
Möglichkeit ... vorzeitig eintreten, so wäre ... das, was man schwarze Magie nennt.“ „Es
gibt einen okkulten Satz, der lautet: Erst dann werden die Menschen auf dem Experimen-
tiertisch lebende Wesen erzeugen, wie sie heute mineralische Produkte herstellen, wenn
der Laboratoriumstisch zum Altar, zu einer sakramentalen Handlung geworden ist.“
Daneben wird gelten, wenn der Mensch im Pflanzenreich ist: „Das Glück des einzelnen
ist untrennbar mit dem Glück aller verbunden.“ Das heutige Pflanzenreich ist nur eine Art
Vorbild des künftigen.
Jeder Lebenszustand wird in sieben Formzuständen durchlaufen (s. 93-59). Für die
ganze Entwicklung ergeben sich also 343 Formzustände (Globen). Jeder Formzustand
wird in sieben (Kultur-)Zeiträume (trifft so nur für den physischen Formzustand zu) einge-
teilt („Rassen“), diese wieder mit je sieben Kulturepochen, so dass es insgesamt 16 807
Zustände sind.
11. Vortrag: Wir leben jetzt im vierten Formzustand (Globus) des vierten Lebenszustan-
des (Runde) der Erde. Ferner im fünften Unterzustand (nachatlantische Zeit), in der fünf-
ten Kulturepoche. Bezogen auf die letzten drei Zustände sind also 3, 4 und 4 Zustände
absolviert: Zahl der Entwicklung ist 3 4 4. Von den 343 Formzuständen sind 171 absol-
viert, wir sind also in der Mitte (auch mit noch so großen hellseherischen Fähigkeiten sieht
man gleichweit nach vorn und hinten in der Entwicklung), in Bezug auf die „kleineren“
Entwicklungseinheiten sind wir über die Mitte hinaus: Diese liegt in der vierten Rasse der
atlantischen Zeit. Da die Menschheit seitdem geistig „geschlafen“ hat (in Finsternis ist, wie
es im Johannesevangelium heißt), stimmen Entwicklungszustand und Bewusstsein nicht
überein. Wenn die Menschheit wieder hellsichtig ist, wird diese Disharmonie überwunden
sein.
Die Bedeutung der Zahl 666: Zeitraum, wenn 6 Runden, 6 „Rassen“ und 6 Kulturepo-
chen vollendet sind. Dann wird die Trennung der Menschheit in eine gute und böse Rasse
praktisch endgültig sein. Der Vorgang der Trennung bereitet sich vor ab der siebten Kul-
turepoche der nachatlantischen Zeit, wenn die letzte Zahl 6 ist (= Zeit der apokalyptischen
Siegel), verstärkt sich, wenn der darauf folgende sechste Zeitraum vollendet ist (= Zeit der
Posaunen, Zahl 4 [=Erde ist astral] 6 6), wird endgültig, wenn die Zahl der Entwicklung
6_6_6 ist.
Im 12. Vortrag wird allerdings gesagt, dass auf dem Jupiter noch eine letzte Möglichkeit
für die Ausgestoßenen zur Umkehr besteht. „Erst bei der Venusverkörperung wird die
allerletzte Entscheidung fallen, die unabänderliche Entscheidung.“
Nach den ersten vier atlantischen Epochen, die im Zeichen der vier Gruppenseelen stan-
den (vier Köpfe und vier Hörner des apokalyptischen Tieres) wird das Geschlechtliche
dem Menschen bewusst (s. Genesis): „Jetzt aber beginnt sich für die drei letzten atlanti-
schen Epochen ein Doppeltes auszubilden. Für jede Stufe, wo sich weiter ein Gruppen-
seelenkopf ausbilden sollte, bildet sich ein doppeltes Physisches, männlich und weiblich
aus... Daraus sehen Sie, dass die ganze Gruppenseelenhaftigkeit des Menschen am Ende
der atlantischen Zeit, wenn auch das Spätere unsichtbar bleibt, sieben Köpfe und zehn
Hörner hat. Die ... hat der Mensch in sich. Das muss er nun so bearbeiten durch die Auf-
nahme des Christus-Prinzips, dass sie sozusagen vernichtet werden. Denn jedesmal,
wenn heute der Mensch stirbt, ist in seinem astralischen Leibe sehr wohl zu sehen die
Siebenköpfigkeit und die Zehnhörnigkeit.“
104
104
nern, das mit der Materie Unzucht, d. h. schwarze Magie, treibt. Auf der anderen Seite das
neue Jerusalem: der Jupiterzustand der Erde.
Die 22 Buchstaben des kabbalistischen Alphabets, ihre Namen und Zahlenwerte:
א ב ג ד ה ו ז ח ט י כ
Aleph Beth Ghimel Daleth He Waw Zain Heth Teth Iod Kaph
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20
ל מ נ ס ע פ צ ק ר ש ת
Lamed Mem Nun Samech Hain Phe Tsade Koph Resch Shin Taw
30 40 50 60 70 80 90 100 200 300 400
104
104
steht die Gefahr, im Sinnlichen stehen zu bleiben wie die Sekte der Nikolaiten (s. 104-04).
Der Ätherleib (Gemeinde von Smyrna) soll so gepflegt werden, dass er allmählich zum
Lebensgeist vergeistigt wird („Krone des Lebens“, Apk. 2,10).
104
104
ganz in die Materie verstrickten Menschen nicht mehr viel zu fürchten haben von der The-
osophie, denn es werden auf Erden nicht mehr viele zu finden sein von jenen spiritua-
lisierten Menschen, die jetzt die Theosophie aufgenommen haben und sich im sechsten
Zeitraum immer mehr spiritualisiert haben werden.“
104
104/105
der zurückgebliebenen Menschen in der Zeit der Jupiter- und Venus-Erde, die jedoch auf
der Vulkan-Erde nicht mehr besteht.
Hinweise auf Vorträge aus GA 104a in 104-08, 104-13, 104-20, 105-13, 266-52.
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105
dem Opfer der Dynameis auf dem Mond, Ich als Opfersubstanz der Exusiai auf der Erde
(„Und Jehova strömte dem Menschen lebendigen Odem ein und er ward eine lebendige
Seele.“).
105
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Atmung und Ernährung, die noch zusammenhingen. Sie war das Organ für die mehr will-
kürlichen, die Zirbeldrüse die für die weniger willkürlichen Funktionen.
* aus dem Hinterhaupt (nach Lit. 9, Bd. II, S. 308).
105
105
Russischer Krieg 1905) ... gesiegt haben, so haben sie sich fremder Kultur bedient. Das
ist keine Fortentwicklung, wenn ein Volk das angenommen hat, was aus dem Wesen ei-
nes fremden Volkes entsprungen ist.“
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105/106
erfasste Ätherleib des historischen, realen Buddha: dass der Ätherleib von dem erfasst
war, was wir ... als die Individualität des Wotan bezeichnet haben.“
Zu Wotan siehe auch 106/10(12.9.1908, Leipzig).
Anmerkung: Nach Lit. 1 unterscheidet der Mahayana- bzw. Vajrayana-Buddhismus hierarchisch
fünf (Ref. 92-01: insgesamt werden es sieben sein bis zum Ende dieses Globus) transzendente Bud-
dhas (Dhyani-Buddhas, Archai*) mit zugehörigen transzendenten Bodhisattvas (Dhyani-Bodhi-
sattvas, Archangeloi*) und irdischen (Manushya-) Buddhas (Engel*), deren Vorstufe im Allgemei-
nen als Bodhisattva bzw. streng genommen als Manushya-Bodhisattva.
105/106
106
ben Glieder gespaltene Wort des Brahman. Die Beschreibung dieser Evolution wurde in
den Veden (= Wort) niedergelegt.
106
106
entwickelte sich die Tierheit und dasjenige, was Oberschenkel geworden war, bezeichnet
man als Schütze.“ Das Bild des Kentaurs als Hinweis auf den damaligen Menschen.
Nach der Mondentrennung entstand die Geschlechtlichkeit, während die Sonne im Zei-
chen des Skorpions stand. Die Lichtgestalt des oberen Menschen hatte sich nach der
Mondentrennung umgewandelt zu dem in 105-09 beschriebenen Wahrnehmungsorgan,
das in der griechischen Mythologie als das Polyphemauge geschildert wird. „Wir können
heute noch bei ganz jungen Kindern eine weiche Stelle am Kopf finden (Fontanelle); das
ist die Stelle, wo man etwa zu suchen hätte, von wo das Organ sich herauserstreckte in
den Weltenraum.“ S. auch 109/4(28.3.1909, Rom).
106
106
8(10.09.1908, Leipzig) 1830 4/106ff. 106-14
Im Kult der Nerthus (Hertha), von dem Tacitus berichtet, kommt die entwicklungsge-
schichtliche Tatsache zum Ausdruck, dass es einen Übergangszustand von der unge-
schlechtlichen zur geschlechtlichen Fortpflanzung gab. Dabei wurde die Fortpflanzung
unbewusst vollzogen und deutete sich den Menschen nur in Träumen an. Dies war der
paradiesische Zustand. Diejenigen aber, die den Akt schon wahrnahmen, waren früher
heruntergestiegen und gehörten damit zu den tieferstehenden Menschen. Im Kult sind
dies die den Zug der Nerthus begleitenden Sklaven, die nachher getötet werden.
121/11(17.6.1910, Oslo): Die Nerthus-Sage als Bild für das Heruntersteigen der Seelen
von den Planeten in der Atlantis.
106
106/107
Feldzüge gegen die ältesten Gebiete der Medizin führen würde, gegen die Metalleinflö-
ßung, dann könnte eine Reform eintreten.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 106 in 105-02, 105-12, 105-15, 105-16, 105-18.
106/107
107
2(21.10.1908, Berlin) 1844 2/32ff. 107-03
Astralleib / Schizophrenie
Der Bildung des tierischen und menschlichen physischen Leibes liegen astrale Kräfte zu-
grunde, die von ganz verschiedenen astralen Örtlichkeiten ausgehen können und beim
Menschen durch sein Ich zusammengehalten werden. Dies wird deutlich bei gewissen
Geisteskrankheiten, bei denen sich der Betreffende als mehrere Personen empfindet,
Beispiel Nietzsche.*
Dies lässt sich auch am Beispiel von Siphonophoren (Staatsquallen) verdeutlichen, wo
die einzelnen Funktionen bzw. Organe noch wie ein Konglomerat erscheinen, die erst bei
den höheren Tieren und beim Menschen in engeren Zusammenhang treten.
*Zur Psychopathologie Nietzsches siehe GA 5 Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen
seine Zeit, S. 127ff. (3. Aufl.).
107
107
Der freie, nicht durch Wachstum, Fortpflanzung etc. in Anspruch genommene Teil des
Ätherleibes ist Träger der Vorstellungen und des Gedächtnisses. Dieser Teil kann durch
Erziehung u. a. umgewandelt werden. Die Vorstellung „fängt nämlich erst dann an, in der
richtigen Weise an diesem Ihnen geschilderten freien Glied des Ätherleibes zu arbeiten
und dieses freie Glied des Ätherleibes für den Menschen brauchbar zu machen, wenn sie
vergessen ist. Es ist, als wenn sie erst dann verdaut wäre. Solange der Mensch verwen-
det, um durch sie etwas zu wissen, so lange arbeitet sie nicht innerlich an der freien Be-
weglichkeit, an der Organisation des freien Gliedes des Ätherleibes.“
Dies hat auch einen moralischen Aspekt: Das Nicht-Nachtragend-Sein. Dass die Vorstel-
lungen nicht verloren gehen, ergibt sich aus der Tatsache des Lebenstableaus unmittel-
bar nach dem Tod. Kamaloka als Zeit des allmählichen Vergessens des Zusammenhangs
mit dem letzten Leben. Das Erinnern, das nach Ablegen des Ätherleibes nicht mehr mög-
lich ist, wird umgewandelt in das Lesen in der Akasha-Chronik. S. dazu Lit. 36g, S. 146.
107
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eingetreten waren, gaben sie das, was sie selber erlebten in der Sinnenwelt, ihren Nach-
kommen mit: Erbsünde.“
„Die Erbsünde wird dadurch herbeigeführt, dass der Mensch in die Lage kommt, seine in-
dividuellen Erlebnisse in der physischen Welt auf seine Nachkommen zu verpflanzen.
Jedesmal, wenn die Geschlechter in Leidenschaften erglühen, mischen sich in den aus
der astralischen Welt herabkommenden Menschen die Ingredienzien der beiden Ge-
schlechter hinein. Wenn sich ein Mensch inkarniert, kommt er aus der devachanischen
Welt herunter und bildet sich seine astralische Sphäre nach der Eigenart seiner Individua-
lität. Dieser eigenen astralischen Sphäre mischt sich etwas bei aus dem, was den astrali-
schen Leibern, den Trieben, Leidenschaften und Begierden der Eltern eigen ist.“
Über das Zusammenwirken der männlichen und weiblichen Keimanlage s.
128/8(28.3.1911, Prag).
107
107
anderwirken der Rhythmen des Astralleibes und des Ätherleibes erklärt (detaillierter im 13.
Vortrag).
107
107
hergehenden Leben bis zu einer gewissen Erleuchtung hätte steigen können, nun ist aber
ein Knopf in dem Gehirn nicht aufgegangen und man hat die Kraft nicht entwickelt... Da
kommt nun unweigerlich das, dass dieser Knopf zertrümmert werden muss. Das kann
dann eine schwere Krankheit bewirken.“
107
107
ser Geist kündige sich heute schon an durch das Leben in der bloßen Sinnlichkeit und das
Nicht-Wissen bzw. Nicht-Wissen-Wollen von einer geistigen Welt.
Die Erlösung Luzifers durch die menschliche Erkenntnis des Christus: Er wird zu dem
von Christus angekündigten Heiligen Geist (Pfingsten) und zum Inspirator der Loge der
Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen. Das Böse der ahri-
manischen Mächte kann im Laufe der karmischen Entwicklung „abgestreift“ werden.
Der Astralleib des Gautama Buddha wurde nach seinem Tod aufbewahrt und später
dem indischen Reformator Shankaracharya (788-820) einverleibt.
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19(17.06.1909, Berlin) 2026 2/297 107-22
Die menschliche Entwicklung wird nicht nur durch Evolution und Involution bestimmt, die
nur zu einer ewigen Wiederholung führen, sondern auch durch die „Schöpfung aus dem
Nichts“. Diese geschieht im menschlichen Ich z. B. durch die Herstellung von Relationen
zwischen Tatsachen durch Logik oder ästhetisches Urteilen:
„Das Leben zerfällt wirklich in zwei Teile, die ohne Grenze ineinander laufen: in solche
Erlebnisse, die streng durch frühere Ursachen, durch Karma bedingt sind, und in solche,
die nicht durch Karma bedingt sind, sondern neu in unseren Gesichtskreis eintreten.“ Dies
geschieht auch durch Moral, durch Pflichterfüllung. Diese „Schöpfung aus dem Nichts“
dient den Archai (Zeitgeistern) als Nahrung, die in den früheren Planetenzuständen in der
physischen, ätherischen bzw. astralischen Substanz des Menschen gelebt haben. In der
christlichen Esoterik wird diese Schöpfung aus dem Nichts das Schaffen im Geiste be-
zeichnet. Geschieht sie nach der guten Seite hin, so wird sie Heiliger Geist genannt. Die
Grundlage für dieses Schaffen hat Christus durch seine Inkarnation gelegt, die aus freiem
Entschluss und nicht aus Karma geschah.
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6(21.11.1909, St. Gallen) 2107 2/95ff. 108-03
Die zweierlei Arten kindlich-jugendlichen Zornes: der eine aus übergroßem Egoismus her-
rührend muss erzieherisch so gelenkt werden, dass er in sich zurückschlägt und damit
den überschüssigen Egoismus aus der Seele drängt. Die andere Art des Zornes ist der
über Ungerechtigkeit, er ist ein Vorbote der noch nicht ausgebildeten Urteilskraft. Kar-
misch wandelt sich der überwundene Zorn in der zweiten Lebenshälfte zu Milde. Andacht
und Verehrung in der Kindheit wandeln sich zu segnender Kraft im Alter [s. auch
116/2(22.12.1909, Berlin und 69b/10(05.02.1911, Elberfeld)].
Beispiel karmischer Wirkung von einem zum folgenden Leben: Wenn sittliche Ideale ver-
innerlicht werden, „gehen Strömungen in den oberen Teil bis zum Kopf des Menschen.
Das sind Kräfte, die bis zum physischen Körper zu wirken suchen; aber sie können in die-
sem Leben den Kopf nicht mehr ändern.“ Sie werden durch den Tod mitgenommen und
kommen im nächsten Leben in den Höckerbildungen des Schädels heraus. Jeder Mensch
hat seine eigene Gesetzmäßigkeit und nur in diesem Sinne hat eine individuelle Phreno-
logie ihre Berechtigung [so auch in 127/6(25.2.1911, Zürich), 169/4(27.6.1916, Berlin),
170/3(31.7.1916, Dornach)].
108
108/109
sie hebt sich auf (Beispiel: Ein Kreter sagt: Alle Kreter lügen.). „Es ist das ein Spiegelbild
für etwas anderes: Wenn wir übergehen von den drei Leibern des Menschen zum Ich,
werden alle Dinge anders. Das Ich ist der Schauplatz der Logik, die aber nur auf anderes
angewendet werden darf, nicht auf sich selbst. Es kann nie irgendeine Erfahrung durch die
Logik gemacht, sondern durch die Logik kann nur Ordnung in die Erfahrungen gebracht
werden.“
108/109
109
1(21.01.1909, Heidelberg) 1912 1/13ff. 109-02
Die Ätherleiber der sieben größten Orakelweisen der Atlantis wurden aufbewahrt und spä-
ter von Manu, dem Führer des Sonnen-Christus-Orakels, auf die sieben besten Nach-
kommen seiner nach Zentralasien geführten Schar, die die nachatlantischen Kulturen
begründen sollte, übertragen. Dies waren die Rishis. „Nur der Ätherleib des großen Ein-
geweihten des Christus-Orakels wurde in gewisser Beziehung verschieden behandelt von
diesen andern.“ Durch die Rishis offenbarte sich in der urindischen Kultur die Weisheit der
verschiedenen Planeten-Orakel. „Nur das Sonnen- oder Christus-Orakel konnte auf die-
sem Wege nicht ganz offenbart werden. Ein Abglanz nur der Sonnenweisheit konnte über-
liefert werden.“ Diesen Abglanz bezeichneten die Rishis als Vishva-Karman (3. Vortrag).
Beispiele für spirituelle Ökonomie: Der Astralleib des Nikolaus Cusanus (1401-1464, Abb.
links) wurde später Nikolaus Kopernikus (1473-1543, Abb. Mitte) einverleibt *). Der Äther-
leib des Galileo Galilei (1564-1642) wurde auf Michael Lomonossow (1711-1765, Abb.
rechts)**), den Schöpfer der russischen Grammatik, übertragen. In diesem Zusammen-
hang wird gesagt: „Die Übertragung vom Äther- oder Astralleib auf spätere Menschen
geschieht jetzt gewöhnlich so, dass, wenn ein Astralleib übertragen wird, er innerhalb
desselben Volkes - sprachlich - bleibt; ein Ätherleib kann aber in ein anderes Volk gehen...
Wenn eine bahnbrechende Persönlichkeit stirbt, so wird stets der Ätherkörper erhalten.
Dafür gibt es künstliche Methoden, die in den Geheimschulen immer bekannt waren.“
Beispiel ist Galilei - Lomonossow.
*) Vgl. dagegen 126-10.
**) 174/20(15.1.1917, Dornach): „Des Galilei Seele lebt wiederum auf in dem Russen
Lomonossow...
109
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4(28.03.1909, Rom) 1966 1/64 109-05
Der über den physischen Kopf hinausragende Ätherkopf der Atlantier „hatte einen beson-
deren Wahrnehmungspunkt - Zentrum. Im Laufe der Evolution zog sich dieser Ätherkopf
immer mehr in den physischen Kopf zurück (wodurch das alte Hellsehen verloren ging,
Anm.)... Jetzt haben wir an dem betreffenden Punkt das Organ, dessen Entwicklung der
Menschheit die Hellsichtigkeit zurückgeben wird: die Zirbeldrüse.“
109
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fahrt. Die Phönizier waren Nachkommen derjenigen atlantischen Unterrasse, die diese
Erfindung machte.
109
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Seite liegt.“ Der Ätherleib ist außerordentlich beweglich, aber deutlich begrenzt. Seine
Farbe ist pfirsichblüt.
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109/110
23(15.06.1909, Breslau) 2025 1/282 109-24
Wie auch an anderen Stellen weist Steiner darauf hin, dass Paulus sich selbst als Früh-
geburt bezeichnet hat. „... ein Mensch, der nicht volle neun Monate ausgetragen wurde,
ist einer, der nicht so tief in die Materie gestiegen ist, weshalb ihm der Einblick in die geis-
tige Welt leichter wird.“ Bei Paulus geschah dies durch das Ereignis von Damaskus (s.
auch 112/14(07.07.1909, Basel).
112/2(25.06.1909, Kassel): Ähnlicher Hinweis zur Frühgeburt Buddhas.
Hinweise auf Vorträge aus GA 109 in 96-25, 98-21, 99-19, 105-16, 106-08, 107-17.
109/110
110
3(13.04.1909, Düsseldorf) 1975 5/44ff. 110-02
Menschheitsstufe
Die Angeloi der christlichen Terminologie entsprechen den Dhyan-Chohans, die Archan-
geloi den Asuras der indischen Lehre.
Über die planetarischen Zustände der Erde und die Elemente.
Der alte Saturn bestand zunächst aus innerer Wärme, später auch aus äußerer. Seine
Oberfläche wurde aus „Wärme-Eiern“ gebildet, die die Körper der Archai waren. Diese
atmeten die Wärme ein (die Wärme-Eier verschwanden) und aus. Einen Teil der ausgeat-
meten Wärme ließen die Archai draußen: „Das mussten sie tun; wenn sie es nicht getan
hätten, dann wären sie auf dem Saturn gar nicht Menschen geworden.“ Denn nur dadurch,
dass man einem Äußeren gegenübersteht, gelangt man zum Ich-Bewusstsein. Damit am
Ende der Saturn-Entwicklung das Pralaya eintreten konnte, mussten die Throne diese
Wärme-Körper wieder auflösen. Durch diese Hinterlassenschaft waren aber die Archai an
die weitere Entwicklung gebunden: kosmisches Karma.
Sie bewirkten, dass auf der folgenden Sonnenstufe die Wärme sich spaltete in Licht
und Rauch (Luft, Gas). Die Oberfläche der Sonne wurde jetzt gebildet von differenzierten
Luftkörpern, die den Leib der jetzt die Menschheitsstufe erreichenden Archangeloi bilde-
ten. Indem sie die Luft ausatmeten, strahlte Licht in den Weltraum, beim Einatmen wurde
die Sonne finster.
Im 8. Vortrag (17.4.) wird außer der seelischen Wärme der Throne und der äußeren
(physischen) Wärme, die von der zweiten Hierarchie kommt, noch die neutrale Wärme, die
zwischen beiden steht, unterschieden. Aus ihr bestehen die sogenannten „Wärme-Eier“.
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Die Wesen der zweiten Hierarchie, die auch schon in dem früheren Weltensystem vor-
handen aber noch nicht so hoch wie die erste Hierarchie gestiegen waren, wirken im In-
nern des alten Saturn. Die Kyriotetes sorgen für die richtigen Anordnungen, die Dyna-
meis übernehmen deren richtige Ausführung und die Exusiai sichern den Bestand des
Ausgeführten.
Der alte Saturn (Wärme) reichte etwa bis zum heutigen Saturnplaneten. Die Kyriotetes
drückten die Weltenkugel bis zum heutigen Jupiter zusammen (alte Sonne, Luft), die wei-
tere Verdichtung zum alten Mond, der bis zum heutigen Mars reichte, geschah durch die
Dynameis, wodurch als nächstes Element das Wässrige auftrat.
Zu diesen Vorgängen: „Sie tun überhaupt gut, in diesen (heutigen, Anm.) Planeten drau-
ßen sich Grenzmarken für die Ausdehnung der alten Weltenkörper vorzustellen.“
In der Mondentwicklung kommt es zur Abspaltung eines Planeten, der die Sonne in der
Peripherie des ursprünglichen Mondes umkreist. Er wird bevölkert von zurückgebliebenen
Dynameis, die fortgeschritteneren bewohnen die Sonne. Die Abspaltung wird als Streit
am Himmel bezeichnet (s. 109-20).
110
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bis in ihren physischen Leib von Geistern der Persönlichkeit (Archai) durchsetzt sind.“
Ebenso gibt es solche, denen ein Erzengel innewohnt. Erstere bezeichnet man als Dhy-
ani-Buddhas, letztere als (Dhyani-)Bodhisattvas. Die einen Engel in sich tragen, sind
menschliche Buddhas. Es kann auch vorkommen, dass ein Buddha von einem sich nur
bis zum Ätherleib inkarnierenden Bodhisattva durchseelt wurde.
„Denn wahrhaftig, manches Zeitalter hat nicht genügend viele große Menschen, die inspi-
riert werden können von den Geistern, die zu wirken haben. Da muss manchmal eine Per-
sönlichkeit von den verschiedensten Individualitäten der höheren Hierarchien durchseelt
und beseelt werden.“
*) 97/12(29.4.1906, Stuttgart, Fragenbeantwortung): „Der Merkur ist der Körper gewisser
großer Wesenheiten, von denen eine sich in Gautama Buddha verkörperte.“
110
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benlehre blau. Die Ringbildung des Saturn geht zurück auf die verschiedenen Wärme-
schichten (neutrale, seelische und äußere Wärme), aus denen jeder Saturn besteht.
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(21.04.1909) 5/178 110-19
Es wird in einer Fragenbeantwortung gesagt, dass die Lebensdauer der Elementarwesen
sehr verschieden ist und dass sie eine absteigende Entwicklung durchmachen „und ver-
schwinden ganz aus dem Dasein.“ Keine Entwicklung zur Menschheitsstufe.
Hinweise auf Vorträge und Fragenbeantwortungen aus GA 110 in 115-10, 126-11, 201-21.
110
111/112
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123/6(6.9.1910, Bern): die Entwicklung der Wesensglieder des Jesusknaben des Mat-
thäus-Evangeliums und die Notwendigkeit des Überganges der Zarathustra-Seele in den
nathanischen Jesusknaben des Lukas-Evangeliums: Darstellung Jesu im Tempel (Lukas
2,41-50), s. 114-12.
S. auch 131/8(12.10.1911, Karlsruhe).
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175/10(10.4.1917, München): Durch die Wassertaufe fühlte sich der Täufling zurückver-
setzt in die Zeit vor dem Sündenfall und sollte dadurch dazu gebracht werden, alles aus
der Seele zu entfernen, was sich seitdem angesammelt hatte. Dies suchte man durch ein
mönchisches Leben zu erreichen.
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reth in Form einer weißen Taube. Ein Geistiges erscheint, wie es sich loslöst von dem
Physischen.“
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aber nur für diejenigen, welche sich nicht in der richtigen Weise mit dem Christus-Prinzip
durchdrungen haben.“
Hinweis auf das ähnliche Motiv in der Legende von Judas aus Kariot. Zur Oedipus-Sage
und Judas-Legende siehe auch 113/7(29.08.1909).
Durch das Mysterium von Golgatha hat der Mensch die Möglichkeit erhalten, die bei-
den Prinzipien in sich zur Harmonie zu bringen. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die
Hochzeit zu Kana zu sehen: die Mutter Jesu ist das weiblich-mütterliche Prinzip und Je-
sus Christus das väterliche Ich, die in Harmonie zusammenwirken. Bei der Kreuzigung
verbindet er das Christus-Prinzip in Johannes mit dem mütterlichen Prinzip: „Von dieser
Stunde an ist dies deine Mutter und dies ist dein Sohn“ (Joh. 19,26-27).
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wie die Erde ihr Sonne-Werden beginnt durch das Ereignis von Golgatha, ebenso wahr ist
es, dass von diesem Ereignis an die Erde auch beginnt, schöpferisch zu werden und um
sich herum einen geistigen Ring zu bilden, der später wiederum zu einer Art von Planet
um die Erde wird.“
*) S. Joh. 14,15-26
112
113
Hinweise auf Vorträge aus GA 112 in 100-19, 103-04, 109-22, 109-24, 139-04.
113
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schlechten Gewissens.“ Die Umwandlung der Erinnyen in die wohl gesonnenen Eumeni-
den, wenn der Mensch die schlechte durch eine gute Tat auslöscht.
Historisch lässt sich der Übergang von den äußerlich wahrgenommenen Erinnyen zur
inneren Gewissenstimme bei den Griechen festlegen in die Zeit zwischen Aeschylos
(Orestie) und Euripides.
113
113
Das Ideal der nördlichen Strömung: Einen äußeren Leib so zu veredeln, dass er Träger
des höchsten Geistigen sein kann. „Weil dem Zarathustra dieser Gedanke zuerst aufge-
gangen ist, deshalb sorgte er dafür, sich so zu vervollkommnen von Inkarnation zu Inkar-
nation, dass mit jeder Inkarnation er in einem edleren ... Leibe wohnte.“ Bis er schließlich
als Jesus von Nazareth soweit war, diesen dem Christus zu opfern.
Beide Strömungen befruchten sich nach und nach. Dies „hat bereits begonnen ... in dem-
jenigen Augenblick, der uns dadurch angedeutet wird, dass uns gesagt wird, wie das Op-
ferblut des Christus ... aufgesammelt wird in der heiligen Schale des Gral...“ D. h. das
Christuswesen wird verstanden durch das Licht des Luzifer. „Christus wird die Substanz,
Luzifer wird die Form geben.“
8. Vortrag: Über den Unterschied zwischen den luziferischen Wesenheiten, die die unteren
(Mond-)Götter sind, und den luziferischen Wesenheiten, die auf der Erde zurückblieben
und sich in den Astralleibern der Menschen einnisteten, also wie die ersteren auch von
innen her aber nicht auf das Ich wirkten (in der Bibel als Schlange bezeichnet).
Zu den Mysterien des Südens und des Nordens s. auch 116/5(9.3.1910, Berlin).
S. auch 199/10 und /11 (28., 29.8.1920, Dornach): Die Welt der oberen Götter als kosmi-
sche Zentripetalkräfte und die der unteren als Zentrifugalkräfte. Der Mensch als Gebiet,
wo sich diese beiden kosmischen Kräftearten begegnen und in dessen rhythmischem
System zum Ausgleich kommen.
113
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Amshaspands, denen die Izarats oder Izets unterstehen. Über dem Menschen stehen
die Frawarshis, die man als wesenhafte Gedanken auffassen kann (s.114-13).
Während sich die alten Inder hellseherisch des Ätherleibes bedienten, konnten die Men-
schen der urpersischen Epoche sich nur noch des Astralleibes bedienen, wobei die noch
nicht ausgebildete Empfindungsseele ihre Wirkungen (luziferische Versuchung) in den
Astralleib hineinschickte. Diese wurden in ihrer Spiegelung von innen als Wirkungen Ah-
rimans erlebt. Deshalb wurde in den Mysterien des Weges nach innen, die später die
Mithras-Mysterien genannt wurden, besonderer Wert auf die Ausbildung und Reinigung
der Empfindungsseele gelegt.
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9(31.08.1909, München) 2053 4/183ff. 113-15
Die Gesamtheit der (zwölf) (Dhyani-)Bodhisattvas ist die der Weltentwicklung zugrunde-
liegende Urweisheit. „Die christliche Anschauung würde sie als Heiligen Geist bezeich-
nen.“ Diese gehört den luziferischen Welten an. Verschieden davon ist Christus: „..er ist
in der Mitte der Bodhisattvas als eine Wesenheit, die auf die umgebenden Bodhisattvas
dadurch wirkt, dass diese ihren Anblick haben; angeschaut wird sie von den Bodhisattvas,
denen sie ihre Herrlichkeit offenbart.“ Diese verkünden sie dann als Lehrer.
S. auch 114/7(21.9.1909, Basel), 116/1(25.10.1909, Berlin).
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bracht wird. Mit der Lehre vom achtgliedrigen Pfad vermittelte Buddha die Methode, wie
man zu einem Wissen kommt, das von Samskara unbeeinflusst ist.
1. Richtige Meinung über die Dinge ausbilden ohne Sym- und Antipathie.
2. Richtiges Urteilen nach der gewonnenen richtigen Meinung.
3. Richtiges Wort, das aus der richtigen Meinung und dem richtigen Urteil hervorgehen
soll.
4. Richtige Handlungsweise: Taten unbeeinflusst von Sym- und Antipathie.
5. Richtiger Standort: Der Mensch soll das Beste herausholen aus der Lage, in die er
durch sein Schicksal gestellt ist.
6. Richtige Gewohnheit: Die aufgezählten Verhaltensmaßregeln sollen zu Gewohnheiten
werden.
7. Richtiges Gedächtnis: An die Erfahrungen der Vergangenheit soll angeknüpft werden.
8. Richtige Beschaulichkeit: Das Sichversenken in die Dinge, ohne das mitsprechen zu
lassen, was aus früheren Inkarnationen kommt.
Der Buddha-Inkarnation verdankt die Menschheit die Kraft, diesen achtgliedrigen Pfad
sich in der Zukunft anzueignen.
Über das Verhältnis von Buddhismus zum (paulinischen) Christentum s. 118/5
(27.02.1910, Köln).
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„Dieses Experiment sollten die Menschen aber noch nicht machen“ (s. Schicksal Kaspar
Hausers (1812-1833), Anm.). „Gewisse Dinge müssen die Menschen eben heute noch sozu-
sagen den Göttern überlassen.“
S. auch 117/2(18.10.1909, Berlin).
Zu Kaspar Hauser (Lit. 17, S. 67): Steiner gegenüber einem Teilnehmer des Koberwitzer
Kurses 1924: er habe geistig untersucht da, wo Hau-
ser sich inkarniert hatte, und dort, wo er ermordet
wurde. Er habe weder eine vorhergehende noch fol-
gende Inkarnation finden können. Es handle sich um
ein höheres Wesen, das eine besondere Mission auf
Erden hatte. S. auch Lit. 36c, S. 179.
Siehe auch die Vorträge 104/6(23.06.1908, Nürn-
berg) und 222/2(13.03.1923, Dornach).
Weitere mündliche Äußerungen Steiners:
In Nürnberg vor 1908 (nach Rudolf Rißmann in Lit. 19,
S. 29): Kaspar Hauser sei ein „versprengter Atlantier“.
Aus den in Lit. 22, aber nicht in Lit. 21 enthaltenen
Notizen von Ludwig Graf Polzer-Hoditz (1869-1945)
von einem Gespräch mit Steiner an dessen Kranken-
bett (25.3.1925):
S. 272: „Jene Kreise, die alles verhüllen …, was mit
dem Kaspar-Hauser-Schicksal tatsächlich zusammen-
hängt, sind jene Mitglieder der westlichen Logen und der Jesuiten, die ja in ihren Spit-
zenorganisationen seit mehr als 150 Jahren, aber seit Januar 1802 nachweislich, zu-
sammenarbeiten. Diese also wollen nicht, dass enthüllt werde, was sie als ein Expe-
riment, als einen groß angelegten Versuch inszenierten, um jene Individualität … von
ihren Aufgaben zu trennen. Sie in einem Zwischenreich zu halten. … Das heißt, einen
Leib zu formen, aber nicht tätig, als Ichheit, ihn ergreifen zu können. Dieses Experiment
aber glückte nicht, und damit musste Kaspar Hauser sterben.“ Der durch die deutsche
Klassik vorbereitete geistige Raum in Süddeutschland sollte „die neue Gralsburg der
neuen Geistesstreiter und die Wiege künftiger Ereignisse“ werden. Durch diesen Mord
hatte Bismarck (1815-1898) dann später auch keinen Mitakteur bei seiner dann letzt-
lich verfehlten Reichsgründung, da diese ohne grundlegende Ideen blieb.
S. 275: Drei Aufgaben seien für die Zukunft zu lösen:
1. Die Frage nach den beiden Johannessen (s. 238-10).
2. Wer war Demetrius (der angeblich falsche russische Thronfolger, siehe
Schillers Drama)?
3. Woher kam Kaspar Hauser?
Dabei sollte der Blick nicht auf den Tod sondern auf die geistige Herkunft gerichtet wer-
den. „Jene Individualität, welche sich hinter dem Kaspar-Hauser-Schleier verhüllen soll,
sei eine Wesenheit, welche inspirierend in den Rosenkreuzer-Zusammenhängen seit
Anfang an gewirkt … hat.“ … „Nicht wer Demetrius war, wer Kaspar Hauser war, ist
wichtig, sondern was wurde durch sie gewollt.“
Lit. 23: Hier werden weitere mündliche Äußerungen Steiners überliefert.
S. 51: Nächst Christian Rosenkreutz habe Kaspar Hauser die Leiden des Christus am
stärksten nachempfunden.
S. 289: Wenn Kaspar Hauser nicht gelebt hätte und gestorben wäre, wie er tat, wäre
der Kontakt zwischen der Erde und der geistigen Welt vollkommen unterbrochen wor-
den.
Nach Lit. 22, S. 277: Wenn Hauser als Kind ermordet worden wäre, hätte er sich schnell
wieder inkarnieren können. Die Täter hätten in Kenntnis dieser Tatsache gehandelt. Dies
sei ein Grund für die Behandlung gewesen, der man Hauser unterzog.
114
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4(18.09.1909, Basel) 2057 5/92ff. 114-07
Genesis / Adam Kadmon
Als sich in der lemurischen Zeit noch nicht der Mond von der Erde getrennt hatte und sich
die Erde immer mehr entvölkerte, da die Seelen die sich verhärtende Substanz nicht mehr
meistern konnten, gab es ein einziges Hauptpaar, „welches sich die Stärke erhalten hatte,
diese widerspenstige Menschensubstanz zu bezwingen und sich auf der Erde zu verkör-
pern, gleichsam „durchzuhalten“ durch die ganze Erdenzeit.“ Dieses Paar wird in der Bibel
als Adam und Eva bezeichnet.
Nach dem Sündenfall wurde Adam ein gewisser Teil von Kräften seines Ätherleibes
genommen: er und seine Nachkommen sollten nicht vom „Baum des Lebens kosten“.
Dieser Teil wurde „aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit“. Diese unschul-
dige Adamseele wurde dem Jesusknaben des Lukas-Evangeliums als „provisorisches
Ich“ eingegliedert, wodurch er die Jugendkräfte erhielt, die den Nirmanakaya des Buddha,
d. h. die Buddhaströmung verjüngen konnten (s. vor. Ref.).
Dieses Faktum war Paulus bekannt, der im 1. Korintherbrief 15,45 vom alten und vom
neuen Adam spricht. Ebenso drückt dies Lukas, der ein Schüler des Paulus war, in seinem
Geschlechtsregister (Lukas 3,23-38) aus, als er sagt, dass Jesus abstammt letztlich von
Adam, der ein „Sohn Gottes“ ist.
S. auch 117/7(14.11.1909, Stuttgart).
114
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Matthäus-Evangelium (Matth.1,20-21) wird die Geburt dem Joseph angekündigt, da das
männliche Element der königlichen Zarathustraseele entspricht, bei Lukas 1,26-38 ge-
schieht das gegenüber der Maria, wie es der mehr innerlichen (buddhistischen) Strömung
entspricht.
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hat innerhalb der esoterischen Schulen diejenigen inspiriert, welche die Lehren des Chris-
tentums fortdauernd zu pflegen hatten.“
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8(24.09.1909, Basel) 2064 5/171ff. 114-23
Zu Zeit Jesu gab es gerade noch Menschen, die für seelisch-geistige Wirkungen (Wunder
und Zeichen) zugänglich waren, da ihr Ätherleib teilweise noch aus dem physischen Leib
ragte.
Lukas zeigt in seinem Evangelium paradigmatisch und als Ideal der künftigen Ich-Kraft
der Menschheit die heilende Wirkung der Christuskraft auf den kranken Astralleib, den
Lukas als „besessen“ bezeichnet (Lukas 4,33-47), den durch Sünde verkommenen Äther-
leib (Heilung des Gichtbrüchigen, besser des Gelähmten (paralelymenos), Lukas 5,17-26)
und auf den physischen Leib: Heilung der 12-jährigen Tochter des Jairus. Diese Heilung
ist jedoch erst möglich, nachdem die Frau, die 12 Jahre an Blutfluss leidet, geheilt ist.
Denn zwischen ihr und der Tochter des Jairus besteht eine karmische Beziehung, die
durch die zweimalige Erwähnung der 12 Jahre angedeutet wird (Lukas 8,40-56).
S. auch 112-09 und zu Lukas 8,40-56 s. auch 175/10(10.4.1917, Berlin).
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Das Mysterium von Golgatha als eine „Initiation, hinausgetragen auf den Plan der Welt-
geschichte.“ „Damit ist diese Initiation aber nicht bloß für diejenigen vollzogen, welche
damals um dieses Ereignis herumstanden, sondern für die ganze Menschheit.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 114 in 96-22 (Teilref.), 109-22, 112-09, 112-12 (Teilref.).
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Wärmesinn: Der Empfindungsleib selbst strömt aus bei Einströmen von Wärme. Kann
er nichts mehr ausströmen durch zu große Wärme oder wird er daran gehindert bei zu
großer Kälte, kommt es zu Verbrennungen, bzw. Blasenbildung.
Bei den oberen drei Sinnen müsste der Ätherleib etwas von sich abgeben, wozu er aber
seit der atlantischen Zeit nicht mehr fähig ist. Deshalb kommt die dritte Hierarchie zu Hilfe:
Gehörsinn: Angeloi schicken ihre Astralsubstanz in den Menschen, der sie durch die
Ohren dem Ton entgegenströmen lässt.
Sprachsinn: Archangeloi stellen ihren Ätherleib dem Menschen zur Verfügung, mit dem
sie auf die wässrige Organisation einwirken, als Volksgeister damit auch auf die Volksphy-
siognomien. Durch diese Kraft kann der Mensch das Gehörte auch verstehen.
115
115
Die Sinnesorgane als kleine Gehirne, z. B. das Auge: die Nervenmasse wurde durch
den Geist an die hintere Wand gedrängt zur Netzhaut (unterbewusste Denktätigkeit soll
möglich sein, s. vorige Ref.).
Durch die Ichströmung wurde die (tierische) horizontale Blut-Kreislauf-Richtung in die
Vertikale gebracht.
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Zur Schreibrichtung siehe auch Fragenbeantwortung in 309/3(15.4.1924, Bern). Dort
auch über die chinesische Schreibrichtung von oben nach unten.
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Greisenalter Beschäftigungen wieder aufgenommen werden, für die man sich im Alter von
7 bis 14 interessiert hat.
Über den Unterschied zwischen dem Ich-Bewusstsein, dem von innen gesehenen Äther-
leib, und dem Ich, das für das Seelenleben eine Tatsache einer Außenwelt = geistigen
Welt ist wie die Tatsachen der physischen Welt.
Die Richtung des physischen Leibes von unten nach oben vervollständigt das Schema
des Seelenlebens (Kreis mit Kreuz).
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Hinweise auf Vorträge aus GA 115 in 101-22, 194-11.
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116
* Das (kleine) Kali Yuga beginnt nach Blavatsky 3102 v. Chr. mit dem Tode Krishnas (und endet
1897, 1898).
118/1(25.1.10, Fragenbeantwortung): Dauer des goldenen Zeitalters: etwa 20 000 Jahre,
des silbernen etwa 15 000 Jahre, des ehernen etwa 10 000 Jahre, des finsteren etwa
5000 und unseres Zeitalters, in dem sich das neue Ätherhellsehen ausbildet, etwa 2 500
Jahre.
116
116
zu erfahren, was sie fähig macht, den neuen Christus-Impuls zu empfangen. Denn zu
allen Christus-Impulsen, wenn sie uns auch noch so hoch hinauftragen, müssen wir uns
die Fähigkeit erringen auf dem physischen Plan.“
S. auch 118/1(25.1.10, Fragenbeantwortung) und folgende Vorträge.
116
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6(02.05.1910, Berlin) 2220 4/122ff. 116-12
Das Auftreten des Gewissens wenige Jahrhunderte vor Christi Geburt. Es entsteht bei
den europäischen Menschen, die noch auf der Stufe der Empfindungsseele stehen, aber
schon ein starkes Ich-Bewusstsein ausgebildet haben. Dadurch dass sich die Empfin-
dungsseele mit dem Ich-Gefühl durchdringt, entsteht eine Kraft, das Gewissen. Deshalb
äußert sich das Gewissen mit elementarer Gewalt wie ein Instinkt , o h n e e i n s o l c h e r
z u sein. S. auch Lit. 36 s, S. 154ff. über verschiedene Aspekte des Gewissens.
7. Vortrag (8.5.1910): Das Gewissen wird sich in Zukunft wandeln zu einem Erleben des
inneren Gegenbildes der begangenen Tat, der karmischen Erfüllung, die einmal eintreten
wird.
Hinweise auf Vorträge aus GA 116 nach 4-16, in 107-05 (Teilref.), 108-03, 113-06, 113-15.
116/117
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3(02.11.1909, Berlin) 2086 1/25ff. 117-02
Die Darstellung der verschiedenen Aspekte des Christuswesens durch die einzelnen
Evangelien.
Johannes-Evangelium: Christus als die kosmische Weisheit („Ich bin das Licht der Welt.“,
Sphäre der Cherubim, Zeichen Adler).
Das Lukas-Evangelium schildert den Aspekt des Opfers und der Liebe (Sphäre der Se-
raphim, Zeichen Stier, Hinweis auf den Opferstier der Mithras-Mysterien).
Das Markus-Evangelium schildert die schöpferische Kraft des Christus (Sphäre der
Throne, Zeichen Löwe). Diese drei Evangelien schildern also in gewisser Weise das Den-
ken, Fühlen und Wollen des Christus. Werden die drei Aspekte harmonisch zusammen-
gefasst in einer Darstellung der Persönlichkeit des Jesus Christus, die allerdings dadurch
auch blasser wird: Matthäus-Evangelium (Zeichen Mensch).
Ähnlich 7. und 8. Vortrag (14.11. und 19.11.1909): In den alten Mysterien gab es Einge-
weihte, die mehr das Denken, solche die mehr das Fühlen und solche, die mehr das Wol-
len ausgebildet hatten. Die zweite Gruppe war demnach auch die Gruppe der Heiler, der
Arztpriester, die dritte die der Magier, die die äußeren Maßnahmen trafen. Eine vierte
Klasse von Eingeweihten hatte diese drei Fähigkeiten harmonisch aber nicht so hoch ent-
wickelt.
Anmerkung: Die kanonische Festlegung auf vier Evangelien soll übrigens auch mit der Tatsache
zusammenhängen, dass von den sieben Geheimnissen des Lebens erst vier offenbart wurden (Lit. 9,
Bd. I, S. 74).
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S. 123/3, /4(3./4.9.1910, Bern) und /6(6.9.1910, Bern).
117
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6(13.11.1909, Stuttgart) 2097 1/71ff. 117-08
Reinkarnation / Erinnerung-Gedächtnis
Nur die Menschen können sich an ihre vorangegangene Inkarnation erinnern, „die in die-
sen früheren Inkarnationen gearbeitet haben mit den Mitteln des Denkens, der Logik...“
Deshalb ist es auch wichtiger, die Inhalte der Geisteswissenschaft denkerisch zu durch-
dringen als zu visionärem Hellsehen zu kommen (s. 108-04 und 349/10(18.4.1923, Dor-
nach).
118/3(30.01.1910, Pforzheim): Dieses Reinkarnationsgedächtnis ist verbunden mit
dem neuen, natürlich auftretenden ätherischen Hellsehen.
Die große Bedeutung des Denkens für die Weltentwicklung: „Die Götter haben den Men-
schen entstehen lassen, um das, was sie gehabt haben, auch noch in der Form des Ge-
dankens durch den Menschen zu erhalten.“
Die Wirkung des scharfen logischen Denkens auf das Gehirn: „Bei einem, der nicht
denkt, finden Sie das Gehirn in sehr komplizierten Windungen, beim scharfen Denker
dagegen verhältnismäßig einfach...“
„Die denkerische Tätigkeit ist zunächst gar nicht darauf angewiesen, das Gehirn sozusa-
gen als ihr Instrument zu gebrauchen. Wo der Gedanke rein wird, da ist das Gehirn nicht
beteiligt. Bloß bei der Versinnbildlichung ist es beteiligt.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 117 in 99-05, 108-04, 114-03, 114-05 (Teilref.), 114-06, 114-07,
114-20.
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Hinweise auf Vorträge aus GA 118 in 98-12 (Teilref.), 114-04, 116-04 (Teilref.), 116-05, 116-08,
116-09, 116-10 (Teilref.), 116-11, 117-08.
119
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Nach dem Passieren des (kleinen) Hüters der Schwelle sieht der Mystiker in einem vier-
fachen Zerrbild seine eigene Unvollkommenheit (Spiegelung des Astralleibes am Äther-
leib): Zerrbild eines Löwen = Unterlassungssünden im Fühlen, Zerrbild Stier = was den
Menschen an die Erde fesselt, Zerrbild Adler = Unterlassungssünden im Denken. Diese
drei Bilder sind durchsetzt von dem eigenen Zerrbild.
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diese Organe auf. Am Übergang von Sinnesorgan zu Sinnesnerv wird die elementarische
Welt aufgehalten, die Kräfte der geistigen Welt (unteres Devachan) bauen den Nerv auf,
sie werden aufgehalten (gespiegelt) beim Eintritt des Nervs in das Gehirn. Diese Spiege-
lung sind die Naturgesetze. „Die Naturgesetze sind nichts anderes als ein Schattenbild,
ein abgeschwächtes Spiegelbild der geistigen Welt.“
Die Kräfte der Vernunftwelt (oberes Devachan) gehen in das Gehirn hinein, bauen es
auf. Die menschliche Vernunft ist ein Schattenbild dieser Welt. Die Kräfte der Welt der
Urbilder (der Vorsehung, Buddhiplan) gehen durch den Menschen hindurch, da ohne
esoterische Entwicklung zunächst keine Organe (Lotusblumen) da sind, die sie aufhalten.
Das Nervensystem als Spiegelung des Sonnensystems: 12 Gehirnnervenpaare spiegeln
den Jahresgang der Sonne durch den Tierkreis, die 31 Rückenmarksnerven spiegeln den
Mondumlauf. Dass es nicht genau 28 sind, hängt mit der Emanzipation des Menschen
zusammen (s. 101-02 und 106-07).
Über das Symbol des Rosenkreuzes und den rosenkreuzerischen Einweihungsweg,
s. dazu auch den nächsten Vortrag. Dort auch über das Bild des unvollkommenen Ichs
beim Passieren des (großen) Hüters der Schwelle, das in zwölferlei Gestalt auftreten
kann.
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bewohnbaren gröberen Organisationen in der Zeit vor und nach der Mondentrennung in
Besitz, zogen aber nicht in diese hinein. Da sie im Gegensatz zu den menschlichen See-
len immer mit der Erde verbunden blieben, haben sie den der Mondenzeit entsprechenden
Astralleib mit den sicheren Instinkten.
Als die Erde noch mit dem Mond verbunden war und die physischen Leiber nicht mehr
von den Menschenseelen bewohnt werden konnten, zogen diese zu anderen Planeten
und zwar: „Die luziferischen Wesenheiten waren unsere Führer, die uns in der kritischen
Periode von der Erdentwickelung hinweggenommen haben.“ Gleichzeitig wurde den Men-
schen damit auch das luziferische Prinzip in den Astralleib eingeimpft.
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ahrimanische Einflüsse: „Da werden Irrtümer, welche aus der Hingabe an Ahriman fol-
gen, zu Krankheitskräften, die vom Ätherleib her den Menschen infizieren, und Aus-
schweifungen, also Dinge, welche im Leben dem moralischen Urteil unterworfen sind,
werden zu Krankheitsursachen, welche mehr vom astralischen Leibe wirken.“ Lungen-
entzündung als mehr luziferisch bedingt, Lungentuberkulose als ahrimanisch bedingte
Krankheit. Anwendung von Wärme und Kälte empfiehlt sich nur bei „luziferischen“, die der
Elektrizität nur bei „ahrimanischen“ Krankheiten.
Auch wenn eine Krankheit mit dem Tod endet, so gehen die karma-überwindenden Kräf-
te dem Menschen nicht verloren. Es besteht immer die Pflicht, die Heilung zu unterstützen,
da die Entscheidung über den Tod dem gewöhnlichen menschlichen Bewusstsein nicht
zugänglich ist.
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6(21.05.1910, Hamburg) 2234 tb/123f 120-09
Gesundheit-Krankheit / Karma
Wenn sich der Astralleib zu sehr in den Ätherleib und physischen Leib hineindrängt, in
ihnen „aufwacht“, so wird der Mensch krank. Dieses astralische Bewusstsein äußert sich
in Schmerzempfindung.
Auch der Ätherleib kann sich zu stark in den physischen Leib drängen, in ihm aufwa-
chen, nur bleibt dies unbemerkt im Unterbewusstsein. Dieses Unbewusste kann dann den
Menschen dazu drängen, äußere Veranlassungen für Krankheiten, aber auch Unfälle zu
suchen.
Die Ursache in beiden Fällen ist in einer früheren Inkarnation zu suchen.
7. Vortr. (22.5.1910): Der Schmerz bei luziferischen Krankheiten bzw. bei dem luziferi-
schen Anteil einer Krankheit als Gabe der guten Gegenmächte, wodurch der Mensch
abgehalten wird (im Unterbewusstsein), wieder der luziferischen Versuchung zu verfallen.
Bei den ahrimanischen Krankheiten wird das Organ zerstört, wodurch der Mensch nicht
weiter in die Maja fallen kann. Die tiefere Wahrheit der Worte an Eva nach dem Sünden-
fall, der luziferischen Versuchung: „Unter Schmerzen sollst du Kinder gebären.“ Das Bild
der Prometheus-Sage, von dem an der Leber fressenden Geier. Die Leber das „Organ,
das am leichtesten für das Hineingleiten des Menschen in die physisch-illusorische Welt
wirksam sein kann“ (s. 102-01).
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endeter Inkarnationen großer Menschen am Beispiel der Individualität Johannes der Täu-
fer - Raffael - Novalis.
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mit der Möglichkeit, zum Bösen abzuirren: „Das niedere Ich musste dem Menschen bei-
gegeben werden durch Luzifer, damit das Hinaufarbeiten des Menschen zum höheren Ich
seine ureigenste Tat sein kann.“
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wurde. Das unmittelbare Eingreifen des Zeitgeistes als Volksgeist, der zur Abspaltung
des holländischen Volkes von Deutschland führte, da es eine überseeische Mission zu
erfüllen hatte. Es hat seitdem einen anderen Volksgeist als das deutsche Volk. Ähnliches
gilt für die Abspaltung Portugals von Spanien. Abnorme Exusiai (eigentlich Dynameis)
wirken in der Rassenbildung, während die normalen Exusiai das allgemeine Menschen-
tum bewirken.
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121
stellt, das dieses Gleichgewicht zwischen den drei Elementen schafft und dadurch als ein
neues, viertes Element die Liebe hervorbringt.
Demnach sind die Exusiai die Geister der Liebe, Mithelfer sind die in der Rassenbildung
tätigen abnormen Exusiai (eigentlich Dynameis), in der geschichtlichen Entwicklung die
normalen und abnormen Archai und in der Volks- und Sprachentwicklung die normalen
und abnormen Archangeloi.
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121
Aufstieg des persischen Volksgeistes zum Zeitgeist der urpersischen Epoche und des
ägyptischen Erzengels zum Zeitgeist der ägyptisch-chaldäischen Epoche.
Der indische Zeitgeist übernahm später die Leitung der Evolution der ganzen nachatlan-
tischen Zeit und nahm den Rang einer Exusía ein. Die besondere Rolle des semitisch-
hebräischen Volksgeistes, der zum Zeitgeist wird, was sich in der radikalen Ausbildung
des Monotheismus bzw. Monismus ausdrückt. Der Zeitgeist der griechischen Kultur ver-
zichtete auf einen Aufstieg in den Rang der Exusiai und wurde zum Zeitgeist des exote-
rischen Christentums. Auch der Erzengel des römischen Volkes stieg zu einem Zeitgeist
auf und verband sich später mit dem christlichen. Der Erzengel der Kelten verzichtete auf
seine Erhöhung zum Arché und wurde zum Inspirator des esoterischen Christentums, „das
fortwirken sollte durch die Geheimnisse des heiligen Gral, ... durch das Rosenkreuzer-
tum.“
Das keltisch-germanische Inspirationszentrum lag in der geistigen Welt über dem Gebiet
zwischen Paderborn und Detmold, das später mit Asgard gleichgesetzt wurde. Dieses
Zentrum gab dann später seine Hauptwirksamkeit an das Zentrum des heiligen Grals ab.
Bis ins Mittelalter hinein wirkten in Europa die einzelnen Volksgeister unter der Führung
des christlichen Zeitgeistes. Beginnend ab dem 12., hauptsächlich aber erst seit dem 16.,
17. Jahrhundert gibt es ein Zusammenwirken des christlichen (exoterischen) Zeitgeistes
mit dem sich aus einem germanischen Volksgeist entwickelnden Zeitgeist der fünften Kul-
turepoche und dem zum Geist der Form aufgestiegenen früheren ägyptischen Zeitgeist,
wodurch es zu den verschiedensten Nuancierungen von Kultur- und Volksseelen-Strö-
mungen kam.
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121
ahrimanisch) und Hel als physische Folge der luziferischen Versuchung = Krankheit und
Tod. Das astrale Bild von dem die Sonne verschlingenden Fenriswolf für die Sonnenfins-
ternis ist realer als die physische Anschauung.
Die auf die luziferische Versuchung folgende ahrimanische Blendung und der Verlust des
alten Hellsehens werden bildhaft dargestellt in der Tötung Baldurs durch den blinden
Hödur. Das Tröstliche der Vision von der Götterdämmerung, Ragnarök, als einer Zu-
kunft, wo ein neues Hellsehen erlangt wird und eine gewandelte Götterwelt erscheint. Die
germanische Mythologie ist die Mythologie, die am getreuesten geisteswissenschaftliche
Tatbestände dieser Art wiedergibt. S. auch 101-07.
Zum Baldur-Mythos s. auch 173/9(24.12.1916, Dornach).
* Lit. 36 n, S.138: „… Loki ist nicht ganz mit Luzifer identisch.“ Er hat auch ahrimanische
Züge, besonders gegen Ende seines Wirkens.
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Wärme - Luft; Mond: Tonäther - Licht - Wärme - Luft - Wässriges; Erde: Lebensäther -
Tonäther - Lichtäther - Wärme(äther) - Luft - Wasser - Erde.
Die Elohim der Genesis sind identisch mit der Hierarchie der Exusiai. Nachdem das
Licht geschaffen war, traten die Jamim (Einzahl Jom) = Archai = Zeitgeister als Diener in
Aktion. Die nicht adäquate Übersetzung von Jom mit „Tag“. Es sind dieselben, die die
Gnosis mit Äonen meinte. Daher die sinngemäße Übersetzung für „Es wurde Abend
(ereb), es wurde Morgen (boker), der erste Tag (jom)“: „Und es stellte sich dar Verworren-
heit und es folgte die Ordnung, Harmonie, und darin wirkte der erste der Zeitgeister.“
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Schöpfungstag, da mit dem Übergang zur Erde jetzt der Klangäther das Element ist für die
Elohim, in dem sie leben, wie vorher auf dem Mond das Licht.
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Der siebte Schöpfungstag, das Ruhen Gottes als der Aufstieg der Elohim zu Jahve-Elo-
him. Nur der mondenhafte Teil der Elohim, der Jahve-Elohim im engeren Sinn, wirkt weiter
am Menschen, während der andere Teil der Elohim-Gesamtheit seine eigene Entwicklung
weiterführt. Der so geschaffene irdische Jahve-Mensch ist der Nachfolger des ätherischen
Elohim-Menschen. Dies ist in 1. Mose 2,4 gemeint: „Was jetzt folgen soll, das sind die
Nachkommen, die nachfolgenden Geschlechter der Himmelswesen.“ (Anm. In manchen
Bibelübersetzungen wird dieser Vers als Vers 2,4a sehr abweichend wiedergegeben.)
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3(03.09.1910, Bern) 2274 4/71 123-04
Über den tiefen Wahrheitsgehalt der talmudischen Legende, dass Abraham als Sohn
eines Feldherrn des Königs Nimrod geboren wurde. Dieses Kind wird dem König in einem
Traum angekündigt als einer, der viele Herrscher entthronen werde, worauf er die Tötung
befiehlt. Der Vater Abrahams gibt ein anderes Kind als seines aus und versteckt Abraham
in einer Höhle drei Jahre lang, während welcher Zeit sich das Kind ernährt, indem es Milch
aus seinem eigenen Finger saugt (= das Hineingehen der alten Hellsichtigkeit in die innere
Organisation, s. -02).
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123
die den Blick auf das in den Abraham ursprünglich einziehende göttliche Wesen trübten.
Dies wurde in 42 Stufen erreicht, da die Vererbungsmerkmale bis zu 42 Generationen hin-
aufreichen. Hier liegt der Ursprung der Generationentafel des Matthäus-Evangeliums,
denn entsprechend braucht ein göttliches Wesen 42 Generationen der Vorbereitung des
physischen und ätherischen Leibes, bis es ganz heruntersteigen kann. Bei 7 mal 7 Stufen
der Essäereinweihung war man dann im Göttlichen darin.
Neben diesem in den physischen und Ätherleib hineinführenden Einweihungsweg war
den Essäern auch der „makrokosmische“ (s. GA 119) durch den Astralleib und das Ich
bekannt, wo sich der Mensch gleichsam spiralförmig in 7 Durchgängen durch die Tier-
kreisbilder in den Kosmos ausbreitete, also 84 Stufen zu durchlaufen hatte, wobei ab der
78. Stufe bereits das Göttliche beginnt. Da das Lukas-Evangelium „jene geistigen Kräfte
schildern will, die den astralischen Leib und das Ich geeignet machten zum Träger des
Christus,“ so „musste es schildern, wie die göttlich-geistige Kraft durch elfmal sieben Stu-
fen heruntersteigt.“ Deshalb umfasst die Generationentafel des Lukas-Evangeliums 77
Vorfahren.
6. Vortrag: Über die ab David zurückliegenden länger dauernden Generationen, für die
drei Generationen Abraham - Isaak und Jakob sind z.B. 215 Jahre anzusetzen. Noch län-
gere Zeiträume ergeben sich für die Generationen von Abraham bis Adam, wobei aber
nicht mehr einzelne Menschen gemeint sind sondern mehrere Generationen, die sich
durch einen gemeinsamen Erinnerungsfaden verbunden fühlten (Generationengedächt-
nis, s. 106-21).
123
123
Hod bezeichnet wurden. Im Ätherleib gaben sich geistige Wesenheiten mit den Eigen-
schaften Geburah, Tiphareth und Chesed kund und die höchsten Wesen wurden im phy-
sischen Leib (die dritten 14 Stufen) mit den Eigenschaften Binah („Verstand“), Chokmah
(„Weisheit“) und Kether („Krone“) charakterisiert. Dies sind die „Reiche der Himmel“ (basi-
leía tõn ouranõn), von denen Jeschu ben Pandira als erster lehrte, dass sie bald – d. h.
nach Ablauf der 42 Generationen seit Abraham – von dem Ich, das in Malchuth lebt, er-
reicht werden können. Sephirot-Baum s. Ref. 353-09.
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Wie der gewöhnliche Verstand des Petrus spricht, zeigt sich in Vers 22, was Jesus als
ahrimanische Täuschung (Satan) zurückweist. Über die entsprechende Stelle im Markus-
Evangelium (8,27-30) s. 124/8(7.3.11).
Hinweise auf Vorträge aus GA 123 in 94-33, 96-24, 109-03, 112-01, 114-02, 114-12, 114-18, 116-
05, 117-03, 119-04, 124-14.
123/124
124
Wesenheiten, Beispiel Zarathustra. Wenn ein solcher Herabstieg stattfindet, tritt ein,
„dass ein solches Kind, das eigentlich zu einem Heilande der Menschheit geboren ist,
ringsherum Stürme von Hass entfesselt. Das muss sein. Denn dadurch dass es so anders
ist, kommen die großen Impulse in die Menschheit hinein. Solche Dinge werden uns dann
erzählt für entsprechende Persönlichkeiten, wie sie uns bei Zarathustra erzählt werden.“
Ähnliche Vorgänge bei dem keltischen Religionsstifter Habich, bei Romulus und Remus.
Da das Markus-Evangelium besonders den Aspekt des Christus-Ereignisses verfolgt, wie
sich der Christus in eine menschliche Wesenheit hineinsenkt, ist bei ihm auch die Versu-
chungsgeschichte ähnlich den legendären Vorgängen bei Zarathustra u. a. und ver-
schieden zu den Versuchungsdarstellungen bei Lukas und Matthäus, die mehr Ähnlichkeit
mit der Versuchungsgeschichte bei Buddha haben.
Der Versucher bei Markus (Satan) ist Ahriman, bei Matthäus und Lukas Luzifer. „Nach
und nach werden sich Luzifer und Ahriman in ihr Gegenteil verwandeln. Den Christus-
Impuls wird der Mensch in sich aufnehmen und den Ahriman draußen haben; früher und
jetzt ist es umgekehrt (Fragenbeantwortung zum 12. Vortrag, 18.12.1910).
124
124
fördert die Sensitivität für die Umgebung, häufiges Baden des übrigen Körpers wirkt dage-
gen eher schädlich [so auch in 127/7(26.2.1911, St. Gallen)]. Siehe dazu Lit 36f, S. 199.
138/2(26.8.1912, München): die Teile des Ätherleibes, die den Händen zugrundeliegen,
sind geistige Wahrnehmungsorgane, sie stehen in Zusammenhang mit der Lotusblume in
der Herzgegend.
S. auch 265-06.
124
124/125
S. 130/2(19.9.1911, Locarno): die Wirksamkeit der Buddha-Strömung in der abendländi-
schen Philosophie und in der Geisteswissenschaft Steiners.
Hinweise auf Vorträge aus GA 124 in 107-19, 108-04, 109-14 (Teilref.), 119-02, 122-01, 123-14.
124/125
125/126
so braucht der Okkultist das Geheimnis der Zahl, um sich im Chaos der geistigen Welt
zurechtzufinden.
Hinweise auf Vorträge aus GA 125 in 101-17, 101-22, 108-09, 116-13 (Teilref.), 123-07, 124-14,
151-01.
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126
Alexander der Große und Aristoteles sind „Schattenbilder“ dieser beiden Wesenheiten
auf dem physischen Plan. Die Gründung Alexandriens, das zum Schnittpunkt der christ-
lichen, der griechischen und der jüdischen Kultur wird, die aber einen ganz persönlichen
Charakter angenommen haben.
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126
2(28.12.1910, Stuttgart) 2336 4/36ff. 126-05
Detailliertere Ausführungen zum Gilgamesch-Epos: Über die Zusammenarbeit des Gilga-
mesch und des Eabani; der Raub und die Bedeutung der Ischtar, der Stadtgöttin von
Erek.
Über Xisuthros: „Das war eine Persönlichkeit, welche gewissen höheren Hierarchien
angehörte und während der atlantischen Zeit in den Regionen der Menschheit lebte, seit-
her aber dieser Menschheit entrückt war und in höheren Gebieten des Daseins wohnte.“
Der Charakter der babylonischen Kultur, in der Äußeres und Esoterisches im Gegensatz
zur ägyptischen mehr oder weniger getrennt nebeneinander gehen. Dies ist bedingt durch
die unvollkommene Einweihung des Gilgamesch, des Inaugurators dieser Kultur. In ihm
wirkte ein Feuergeist (Archangelos).
Der Kentaur symbolisiert ein solches Hereinragen einer geistigen Wesenheit in den phy-
sischen Menschen. Zum Wesen des Kentauren s. auch Lit. 36j, S. 54.
126
126
lich-Persönliche zum Maß genommen wurde. Da dieses Persönliche aber noch nicht reif
war, um wieder zum Spirituellen hinaufzusteigen, wird der Turmbau als nicht geglückt
geschildert.
Über das babylonische Zahlen- und Maßsystem, das vom Menschen und von Himmels-
erscheinungen ausging und bis in unsere Zeit hineinreicht (Meile, Elle, Fuß, Zeiteinteilung,
das Dodezimal-System).
126
126
Cusanus als eine Art Avatar in Bezug auf Kopernikus betrachtet, der seinen Astralleib erhält (109-
04), spricht er hier wieder von Reinkarnation (auch in 130/20). Zu diesem Fall hatte sich schon
Blavatsky geäußert im Zusammenhang mit ihrer Erklärung der Avatare. Sie erwähnt drei Grade der
Übertragung. Der niederste „würde einem Adepten (im weiteren Sinne), der während des Lebens in
seinem Studium und im Gebrauche seiner Kräfte sehr gehindert war, gestatten, nach dem Tode
einen anderen Körper auszuwählen, in dem er mit seinen unterbrochenen Studien fortfahren könnte,
obwohl er ordnungsgemäß darin jede Erinnerung an seine frühere Inkarnation verlieren würde.“
Ein solcher Fall läge bei Cusanus – Kopernikus vor (Lit. 9, Band III, S. 367ff.).
* in 88/11(24.8.1903, Berlin) und /13(18.10.1903, Berlin).
126
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127 Die Mission der neuen Geistesoffenbarung...
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Als positiver Pol steht dem das Christusereignis gegenüber, wodurch der Mensch die
Möglichkeit erhält, sich wieder nach oben zu entwickeln. Auch daran ist er nicht „schuldig“,
d. h. es ist nicht sein Verdienst, es ist Gnade.
Hinweise auf Vorträge aus GA 127 in 108-03, 108-05 (Teilref.), 124-04, 124-05, 124-06 124-14,
125-04, 128-08, 130-15, 209-04.
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128
tiven Nervensystems (Sympathicus, Parasympathicus) auf das Blut von der anderen
Seite her.
Durch mystische Versenkung wird das Zusammenwirken von Blutsystem und sympathi-
schem Nervensystem nicht gelockert, sondern das Blut wird noch mehr mit dem Nerven-
system verbunden, wodurch der Mystiker zu einem Erleben der inneren Organwelt kommt
(Unterschied zum makrokosmischen Weg im vor. Ref., s. GA 119). Siehe auch 5. Vortrag.
128
128
5(24.03.1911, Prag) 2404 2/96ff. 128-07
Bewusstsein
Der Anteil der vier Wesensglieder als Kraftsysteme ist bei den einzelnen Organen unter-
schiedlich. Wo der physische Leib als Kraftsystem überwiegt, handelt es sich meist um
drüsige Organe, Absonderungsorgane, bei denen eine Entfernung aus dem Organismus
im Gegensatz zu der sehr „geistigen“ Milz zum Verfall des Körpers führt (Beispiel Schild-
drüse). Zu diesen Organen zählen die Leber und die Nieren. Der Prozess des Abson-
derns ist ein Widerstehen dem Nahrungsstrom, aus dem ein Teil entfernt wird. Dadurch
wird der menschliche Organismus zu einer in sich abgeschlossenen, sich selbst erleben-
den Wesenheit. Die bei der Umänderung der Nahrungsstoffe wirksamen Kräfte werden als
Bewegungskräfte bezeichnet. Die Haut ist das größte Absonderungsorgan, das die
Formkräfte an der Peripherie vollständig aufhält. Die äußere Gestalt „als bildhafter Aus-
druck für die gesamte Wirksamkeit der Kraftsysteme“ im Menschen (so im 6. Vortrag).
S. auch 8. Vortrag.
Die Vorgänge in dem inneren Organsystem bleiben unterbewusst, da das sympathische
Nervensystem sich ihm gleichsam vorlagert und nichts von den inneren Vorgängen bis
zum Blut kommen lässt. Die Hypophyse als „letzter Vorposten“, „um das nicht hereinzulas-
sen, was menschliches Innenleben ist.“
Ist das Spannungsverhältnis zwischen Epiphyse und Hypophyse (s. vor. Ref.) nicht in
Ordnung, kann es zum „Durchschimmern“ kommen: z. B. Unregelmäßigkeiten in der Ver-
dauung können sich als seelisches Unbehagen, umgekehrt seelische Affekte in Beeinflus-
sung von Atmung, Kreislauf und Verdauung äußern („Psychosomatik“).
128
128
system (der inneren Organe, Anm.) eingelagert. Das Ich hat, insofern es als bewusstes Ich
auftritt, zum Werkzeug das Blutsystem, insofern es vorgebildet ist als Form, als Gestalt,
liegt ihm zugrunde ein kosmisches Kraftsystem, das hindrängt zur Ich-Organisation, zur
festen Ich-Gestaltung, und das sich am tiefsten zum Ausdruck bringt in unserem Kno-
chensystem.“ Deshalb muss auch im Knochensystem Salzartiges vorhanden sein wie
eben Calciumcarbonat und -phosphat. In ähnlichem Sinn bildet das makrokosmische
Weltsystem der inneren Organe den Astralleib vor.
„So werden wir von zwei Seiten her zum Denker gemacht: Von der einen Seite her un-
bewusst, indem uns unser Knochensystem aufgebaut wird, von der anderen Seite aus
bewusst, indem wir selbst nach dem Muster unseres Knochenaufbauprozesses bewusste
Prozesse vollziehen ... und von denen wir sagen können, dass sie innerlich regsame sind.
Denn die gebildeten Salze müssen sogleich durch den Schlaf wieder aufgelöst ... werden;
sonst würden sie Zersetzungsprozesse ... herbeiführen.“
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128
8(28.03.1911, Prag) 2438 2/181ff. 128-13
Gesundheit-Krankheit / Metalltherapie
Eine zu große Regsamkeit der inneren Organe kann mit der äußeren entgegengesetzten
Regsamkeit der entsprechenden Metalle gedämpft werden: Milz - Blei, Leber - Zinn, Galle
- Eisen, Herz - Gold, Lungen - Quecksilber, Nieren - Kupfer. Da das Lymphsystem (s. vor.
Ref.) auch in die Region des oberen Blutkreislaufes hineinwirkt, so haben einige der Me-
talle auch Verwandtschaft zu Gliedern der oberen Blutorganisation: Kehlkopf - Mars (Ei-
sen), Vorderhaupt - Jupiter (Zinn) und Hinterhaupt - Saturn (Blei).
Das Salzartige wirkt auf das Blutsystem. „Nur müssen wir das Salzartige dem Blute so
zuführen, dass wir es ihm von außen zuführen durch die Luft, durch salzhaltige Luft oder
im Salzbade; wir können aber auch von der andern Seite - im Verdauungsprozess - das,
was Salz ist oder Salz bildet, zuführen, so dass wir in der Lage sind, von zwei Seiten her
den Prozess hervorzurufen, der Salzbildung, Salzeinlagerung entstehen lässt.“
Bekämpfung der zu starken inneren Regsamkeit des Verdauungsapparates (bzw. des
Ätherleibes) durch die äußere Regsamkeit des Salzes.
Leicht brennbare Stoffe (= Stoffe, die sich leicht mit dem Sauerstoff der Luft verbinden)
„durchstrahlen mit ihrer inneren Regsamkeit am weitesten den inneren Organismus.“ Sie
sind also zu starken inneren Wärmeprozessen entgegengesetzt.
Die Wirkung eines pflanzlichen Heilmittels, sofern es nicht als unlebendiger Stoff aufge-
nommen wird sondern noch seine äußere Regsamkeit hat. Es beginnt nicht schon im Ver-
dauungskanal sondern „erst zu wirken auf das innere Weltsystem mit dem sympathischen
Nervensystem, und insofern es verbunden ist mit dem Lymphsystem. Nicht mehr erstreckt
sich das Pflanzliche dahin, wo sich der Mensch wiederum aufschließt durch das Blut der
äußeren Welt.“ Das Pflanzliche wirkt nicht auf das Stoffliche dieser Organe, sondern auf
ihre Tätigkeiten, Funktionen.
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ecke des Pentagrammes (Ätherleib) und nur die Engel können den Menschen ganz
durchziehen (mittleres Fünfeck, physischer Leib).
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keinen festen Knochenbau) bzw. der Mensch, wenn er nur die ersten drei Wesensglieder
hat.
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unter den Göttern, welche nur in den feineren Elementen leben wollten, aber solche dich-
teren Kräfte ausbildete, die gewachsen waren den Erdenelementen.“
130 Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit
129/130
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siebenten Kulturperiode, in einem großen kosmischen Ich, das gleich einer großen Grup-
penseele der Menschheit ist.“
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Lebens vorgehalten. In dem Maße wie sich der Mensch mit dem Christus-Impuls verbin-
det, wandelt sich diese Gestalt zu Christus, der sich mit unserem Karma verbindet*).
11. Vortrag (2.12.1911, Nürnberg): „Dass unser karmisches Konto in der Zukunft so
ausgeglichen wird, ... dass die Art unseres karmischen Ausgleiches das größtmögliche
Menschenheil für den Rest der Erdenentwicklung hervorrufe, das ... wird die Sorge Christi
sein. Mit dieser Übertragung des Richteramtes über die menschlichen Taten an den Chris-
tus ist aber verknüpft, dass dieser Christus auch unmittelbar eingreift in die menschlichen
Geschicke.“ D. h. das Auftreten des Christus im Ätherischen. Das Jüngste Gericht ist
diese Übernahme des Richteramtes, das im 20. Jahrhundert beginnt „und durchgeht bis
zum Erdenende.“
*)131/3(7.10.1911, Karlsruhe): Der Übergang des Richteramtes von Moses auf Christus:
Damit ist verbunden die Wandlung des Gewissens zu einem hellseherischen Wahrneh-
men des ätherischen Christus, dem man sich verantwortlich fühlt. Weiter über den ätheri-
schen Christus als Herr des Karma in 131/10(14.10.1911, Karlsruhe).
130
130
Außerdem darf der Träger dieser Inspiration niemals äußerlich bezeichnet werden, um
fanatische Verehrung und astrale Attacken zu vermeiden. Erst nach hundert Jahren darf
über die Inkarnation gesprochen werden. Eine solche war der Graf von Saint-Germain:
„Nur wurde dieser Name auch andern Personen beigelegt, so dass nicht alles, was in der
äußeren Welt da und dort über den Grafen von Saint-Germain gesagt wird, auch für den
wirklichen Christian Rosenkreutz gelten kann.“ Auch heute (1911) sei er wieder inkarniert
(s. 93-01).
Mit dem Ablauf des Kali Yuga hat das 20. Jahrhundert die Mission, den Ätherleib des
Christian Rosenkreutz „so mächtig werden zu lassen, dass er auch exoterisch wirken wird.
Die davon ergriffen werden, dürfen das Ereignis erleben, das Paulus vor Damaskus er-
lebte.“
S. auch 10. Vortrag (20.11.1911, München), 14. Vortrag (27.1.1912, Kassel), 17. Vortrag
(9.2.1912, Wien).
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Ein weiteres Zeichen wird sein, dass der Christus gleichzeitig an vielen Orten auftreten
kann. Über die unterschiedliche Wahrnehmung des ätherischen Christus heute: Lit 36 l, S. 169.
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Christus erscheint als ätherische Gestalt auf dem Astralplan im fünften, als astrale Ge-
stalt im unteren Devachan im sechsten und als Geistgestalt im oberen Devachan im sieb-
ten nachatlantischen Zeitraum.
Der in Jeshu ben Pandira inkarnierte (inkorporierte) Bodhisattva, der künftige Maitreya
Buddha, rückte nach Buddha zum Bodhisattva auf und inkarniert sich seitdem nahezu alle
hundert Jahre einmal. Er „ist auch jetzt (1911) schon verkörpert und wird der eigentliche
Verkünder des Christus im ätherischen Gewande sein.“
S. auch 131/10(14.10.1911, Karlsruhe): Die Entwicklung der Sprache zu einer magi-
schen, die im Intellektuellen gleichzeitig das Moralische enthält. „Wie durchtränkt mit ma-
gischer Moralität muss das Menschengeschlecht in den nächsten drei Jahrtausenden
werden; sonst könnte es eine solche Entwicklung nicht ertragen, sonst würde es sie nur
missbrauchen. Zur besonderen Vorbereitung einer solchen Entwicklung ist diejenige Indi-
vidualität da,.. die in der hebräischen Literatur als Jeshu ben Pandira vorhanden ist...“
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sophie heranrücken werden, zahllose Menschen nötig sein, entweder hier auf dem physi-
schen Plan oder, wenn sie nicht inkarniert sind, von höheren Planen aus, die Leute be-
kanntzumachen mit Anthroposophie.“
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Matthäus-Evangelium angedeutet zu finden. Es spaltete sich die Erde der Staub des
Leichnams fiel hinein und verband sich mit der ganzen Substanz der Erde. Durch das
Durcheinanderrütteln infolge des Erdbebens wurden die Tücher so gerüttelt, wie man sie
dort nach der Beschreibung des Johannes-Evangeliums beschrieben findet.“
An den Wundmalen war der schon bis zur Sichtbarkeit (nicht für alle und in anderer Ge-
stalt, s. Maria Magdalena und die Emmaus-Jünger) gebrachte Ätherleib des Christus be-
sonders verdichtet, so dass auch der ungläubige Thomas eine Realität fühlen konnte.
*) 14. Vortrag (27.1.1912, Kassel): „Denn aus der Akasha-Chronik heraus lässt sich
feststellen, dass der Tag, der den Schwerpunkt innerhalb der Menschheitsentwicklung
darstellt, der 3. April des Jahres 33 ist.“ S. auch 266/II, esot. Stunde vom 16.12.1911,
S.265ff. (1.Aufl.).
143/9(7.5.1912, Köln): Hier wird die Todeszeit bestätigt: drei Uhr nachmittags.
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Das heliozentrische Weltsystem, das durch Kopernikus und Kepler begründet wurde, ist
„eine der letzten Attacken, ,.. die Luzifer auf die menschliche Entwicklung gemacht hat.“
Das Auftreten der neueren Naturwissenschaft mit Kepler, Kopernikus, Galilei u. a.
hängt mit dem Durchgang der Menschen zwischen Tod und neuer Geburt durch die Mars-
sphäre zusammen. Die Marskultur war im 15., 16. Jahrhundert in eine kriegerische Deka-
denz gekommen und wirkte so auf den Menschen, dass eine Spaltung in zwei Menschen-
gruppen von materialistischen Pragmatikern und weltfremden Menschen vom Typ eines
Franz von Assisi sich vollzogen hätte. Diese Gefahr wurde von Christian Rosenkreutz in
einer okkulten Versammlung am Ende des 16. Jahrhundert als durch irdische Mittel nicht
vermeidbar dargestellt.
Wenige Jahre später fand eine größere okkulte Konferenz statt, zu der Rosenkreutz
seine 12 Lehrer der früheren Inkarnation und noch einige andere Menschheitsführer ver-
sammelte darunter Gautama Buddha (im Geistleib). Damit die dekadente Marskultur
wieder einen Aufwärtsimpuls bekäme, wurde beschlossen, Buddha auf den Mars zu schi-
cken, wo er durch eine Art von Mysterium von Golgatha im Jahre 1604 das vollbrachte,
dass die Menschen im nachtodliche Leben in der Marssphäre ein andachtsvolles „fran-
ziskanisches“ Leben führen können als Ausgleich für das pragmatische Leben, das sie auf
der Erde führen müssen. Damit war die drohende Spal-tung der Menschen verhindert.
Diese Buddhakräfte kommen auch dem Rosenkreuzer-Schüler bei seiner Meditation zu-
gute.
Ähnlich in 141/5(22.12.1912, Berlin): dort wird gesagt, dass Buddha der Schüler und
Freund des Christian Rosenkreutz ist.
Über die Mars-Mission Buddhas s. auch 137/9(11.6.1912) und /10(12.6.1912). Dort wird
über die Mars-Menschen gesagt, dass der Streit unter ihnen hervorginge aus ihrem von
keinem Ich besänftigten sehr starken Astralleib. „Der Mars ist nur eine Art wiederverkör-
perter Mond...“ (s. 126-10). S. auch Lit. 36e, S. 28.
S. ferner 140/11(17.2.1913, Stuttgart) und /15(12.3.1913, München).
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131
Borgia (1475-1507)*, Papst Alexander VI. (Papst von 1492-1503), siehe zu diesen auch
171/1(16.9.1916, Dornach)). Zusammen hängt dies mit einer Verlagerung der Erdachse.
Heute leben wir in der Zeit der Erzengel und ihrer Gegner, die nicht wie die Asuras ein-
zelne Persönlichkeiten durchsetzen, sondern in schwärmerischen einseitigen Idealen
(Olympische Spiele u. a.) zum Ausdruck kommen.
* Vorbild für Machiavellis Principe.
Hinweise auf GA 130 in 92-05, 93-10, 115-17, 121-16, 124-11, 126-10 (Teilref.), 266-60.
131
131
5(09.10.1911, Karlsruhe) 2452 3/116ff. 131-04
Über die Paulusbriefe. Die Stellung des Griechentums, des Buddhismus und des alten
Judentums zu Ich und physischem Leib. Die Erlösungshoffnung im Buch Hiob (Ijob).
131
132
9(13.10.1911, Karlsruhe) 2456 3/202ff. 131-08
Die beiden Wege des exoterischen Christentums zu Christus:
1. durch das Abendmahl. Dieser Weg war ein voller Ersatz für den Weg des esoterischen
Christentums, „der für viele Jahrhunderte der richtige war, es auch für viele Jahrhun-
derte noch bleiben wird. Die Dinge gehen nach und nach ineinander über.“ Auf dem
Weg der Meditation wird der Mensch künftig sich im Geist zu der Gestalt des Christus
erheben, ein geistiges Abendmahl feiern (umgekehrter Kultus).
2. durch die Evangelien. War immer nur einer begrenzten Anzahl von Menschen möglich.
Mit der Popularisierung stieg die Bibelkritik nicht zuletzt aufgrund unzulänglicher Über-
setzungen.
Hinweise auf Vorträge aus GA 131 in 94-16, 94-18 (Teilref.), 99-05, 112-01, 114-11 (Teilref.), 115-
14, 121-16, 130-05 (Teilref.), 130-13 (Teilref.), 130-14 (Teilref.), 175-12.
132
132/133
In den Wesen, deren Opfer von den Cherubim zurückgewiesen wird, wird dadurch ein un-
befriedigter Wille, Sehnsucht verursacht, damit auch der erste Ansatz von Egoität, Ego-
ismus.
Es treten auf dem Mond die Geister der Bewegung, die Dynameis, auf, die die zurück-
gewiesenen Wesen in immer neue Beziehungen zu anderen Wesen bringen, damit sie
nicht allein in sich abgeschlossen bleiben und aus der Entwicklung herausfallen. Es ent-
steht in diesen Wesen dadurch ein Bilder-Bewusstsein, das ihre Sehnsucht befriedigt
(Mond = Planet der Sehnsucht). Diese Sehnsuchtsstillung wäre jedoch ständig weiter ge-
gangen, weshalb die Erde zum Planeten der Erlösung durch das Mysterium von Golgatha
werden musste.
Die im menschlichen Unterbewusstsein vorhandene Sehnsucht findet in der Anthropo-
sophie heute ihre Erfüllung. Hinweise auf Heinrich von Kleist (1777-1811).
132/133
133
Das Mysterium von Golgatha als Geburt des Ich-Bewusstseins und als Ausgangspunkt
einer künftigen Zeitrechnung (Jahr 1912 = 1879). Jahresbeginn mit Ostern, das nicht auf
ein festes Datum gelegt werden darf.
133
133/134
kam dann mit diesen auf die Erde „und hatte dadurch soviel voraus, dass er sich durch die
atlantische Zeit hindurch bis in die nachatlantische Zeit zum Buddha entwickeln konnte...“
S. 130-22.
Hinweise auf Vorträge aus GA 133 in 98-27, 124-03, 126-13, 130-21, 136-02, 184-08.
134 Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes
133/134
134
materie, und wo das Ich den Astralleib überwiegt, entsteht Knochenmaterie - „aber erst
nach vielen Umwegen“.
Der Mensch vor dem Sündenfall als imaginierte Form der Exusiai (wurde durch Luzifer
zum mit Materie ausgefüllten Knochensystem), als Inspiration der Dynameis (durch Luzifer
Muskelmaterie), als Intuition der Kyriotetes (durch Luzifer Nervenmaterie), umhüllt wie von
einem Aura-Ei, das auf die Throne zurückgeht.
134
135/136
135 Wiederverkörperung und Karma...
Unter dem Titel „Karma verstehen“ in anderer Klartextfassung im Archiati-Verlag erschienen.
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136
Über die Elementarwesen des Festen und Flüssigen (Gnomen und Undinen), letztere
sind auch beim Pflanzenwachstum tätig. Über die zwei anderen Gruppen von Elementar-
wesen des Luftförmigen und Feurigen (Sylphen und Salamander) s. nächsten Vortrag.
136
136
Verständigung von einem zum anderen Fixstern-System geschieht unter Leitung der Se-
raphim (entspricht beim Menschen der Bewusstseinsseele). Die darüber wesende Trinität
ist es, die sich diese Hüllen schafft.
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7(10.04.1912, Helsinki) 2573 3/120 136-11
Über die verschiedene Wertigkeit der menschlichen Organe: Der Astralleib durchdringt die
Leber, nimmt aber keinen Anteil an ihrer inneren Organisation. Umgekehrt der Ätherleib.
Am Gehirn hat letzterer wenig, der Astralleib dagegen viel Anteil, ebenso an der Milz.
136
136
Gruppenseelen sind die Nachkommen der Kyriotetes. Beide Tendenzen werden durch
die Geister der Umlaufzeiten verbunden in den Fortpflanzungsorganen, Staubblätter und
Fruchtknoten.
Diese Nachkommen der Kyriotetes entstanden zur Zeit der alten Sonne, als die Kyriote-
tes aus ihrer Substanz den Ätherleib des Menschen bildeten.
Die Kyriotetes der Sonne stellen die über den Dynameis waltende Weisheit dar, die als
Einheit, als Vishvakarman, wahrgenommen wurde von den Rishis, von Zarathustra als
Ahura Mazdao und später als Christus bezeichnet wird. Aber: „Ebenso wenig als ich ge-
sagt habe, dass es nur der Geist der Bewegung ist, der durch den Buddha hereinge-
leuchtet hat, sowenig sage ich, dass es nur der Sonnengeist der Weisheit ist, der durch
den Christus hereingeleuchtet hat. Er war das Tor, um hinauszurichten den okkulten Blick
in unendliche Sphären, worin die Geister der höheren Hierarchien vorhanden sind...“
Im Zusammenhang mit dem inspirierenden Dynamis des Buddha wird ausgeführt: „Indem
das Abendland sich des Geistes der Bewegung auf dem Mars als unmittelbaren Inspira-
tors entschlagen hat, damals als es vertauschte diesen Inspirator mit dem Christusgeist,
mit dem Inspirator, der da entspricht dem Geist der Weisheit auf der Sonne, da hat das
Abendland eine historische, eine wichtige Tat geleistet.“
136
137
die Geister der anderen Hierarchien das Planetensystem in sich geschlossen worden ist,
da hat sich das ... so zusammengezogen, dass aus dem Schweif ein in sich geschlosse-
ner Ring wurde.“
137
137
6(08.06.1912, Oslo) 2609 5/103 137-03
Gestalt / physischer Leib
Dass das Ich-Bewusstsein keine volle Realität ist, zeigt seine Unterbrechung im Schlaf.
„Es wird also gewissermaßen dem Menschen von seinem Ich ... jede Nacht etwas entzo-
gen; und genau das, was ihm entzogen wird, wird ihm durch die Weltenordnung im äuße-
ren Leibe gegeben, wird dem äußeren Körper zugefügt. Das macht es, dass der Mensch
den äußeren Körper als eine Einheit ansieht. In Wahrheit ist er keine Einheit.“ Anschlie-
ßend wird eine Dreigliederung in einen oberen, mittleren und unteren (jeweils siebenglied-
rigen) Menschen gegeben, wobei die zwölf Glieder des vorigen Vortrages zugrundegelegt
werden.
Das Sonnengeflecht zusammen mit dem Nierensystem als „Bauchgehirn“ des unteren
Menschen, beim mittleren Menschen ist es das Rückenmark.
137
137
1. Aufrechtbewegung (Saturn)
2. Denkbewegung (Jupiter)
3. Sprechbewegung (Mars) (geht beim Kind der Denkbewegung voraus)
4. Blutbewegung (Sonne)
5. Atembewegung (Merkur, astronomisch)
6. Drüsenbewegung (Venus, astronomisch)
7. Reproduktionsbewegung (Mond).
Diese Bewegungen, die auf den Ätherleib zurückgehen, hat der Okkultist zu erfühlen.
„Und dann hätte man zu versuchen, ... diesen Eindruck festzuhalten ... rein in der Erinne-
rung, … dann treten ihm tatsächlich sieben Gestalten entgegen... Der Mensch lernt erken-
nen, dass er aus unserem Planetensystem herausgewachsen ist, dass die Planeten als
physische Gestirne dirigiert sind von Planetengeistern...“
Luzifer tritt hier in anderer Gestalt auf, nämlich als Bruder des Christus, insofern dieser
auch Planetengeist ist. Ohne sein Wirken könnten wir als Menschen nicht existieren.
Hinweise auf Vorträge aus GA 137 in 130-22 (Teilref.), 130-23 (Teilref.), 136-12, 243-11 (Teilref.).
137
138
138 Von der Initiation...
Hinweise auf Vorträge aus GA 138 in 113-01 (Teilref.), 124-05, 124-14, 130-22, 265-07.
138
139
139 Das Markus-Evangelium
139
139
Das Erstaunliche an den psychisch-spirituellen Heilungen durch Jesus Christus (wie z.
B. Markus Kap. 1, 2, 3 und 5) war für seine Zeitgenossen nicht die Heilung als solche,
denn die in den Mysterien geschulten Ärzte dieser Zeit vollbrachten Ähnliches, sondern
dass er sie vollziehen konnte, ohne eine Mysterienausbildung zu haben, d. h. dass er nicht
mit den alten Kräften sondern von Ich zu Ich wirkte. Grundsätzlich waren diese Heilungen
damals aufgrund der anderen Konstitution des Menschen noch möglich.
112/10(03.07.1909, Kassel): weiteres Beispiel einer Brotvermehrung im Alten Testa-
ment: 2. Könige 4,42-44.
139
139
stus-Impuls in die künftige Menschheit eindringen wird. Jesus erwartet von ihnen ab da
auch ein größeres Verständnis für seine Mission (Mark. 8,17-21).
139
139
aber Abraham jene Organisation hingeopfert, welche der Menschheit die physische
Grundlage für die Intellektualität und damit für die Ichheit geben sollte. Er bekommt ihn zu-
rück - und damit die ganze Organisation, von dem Gotte geschenkt, zurück. Das ist das
Grandiose in dieser Zurückgabe des Isaak.“
139
140
140 Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt
140
140
lich bleibt. Und es bleibt das Bestreben in dieser Seele, mit dieser Sternenkonstellation
wiederum hereinzukommen bei der neuen Geburt.“ S. dazu (Astrologie) auch 7. Vortrag.
140
140
geben, was sozusagen mehr die Eigentümlichkeit ist unseres mehr vom Nerven- und
Blutsystem unabhängigen Körpersystems.“
Beispiel eines Menschen mit Wasserkopf: Ergebnis einer Diskrepanz zwischen der rich-
tigen Elternwahl und dem Nichteinwirkenkönnen auf die Ahnenreihe, so dass die Substanz
nicht richtig verhärtet werden konnte.
Hinweise auf Vorträge aus GA 140 in 130-23, 130-24, 141-01, 141-02, 141-03 (Teilref.), 141-04,
141-05 (Teilref.), 141-13, 144-01, 155-02.
140
141
141 Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt …
141
141
geisteswissenschaftlichen Inhalten zu helfen, auch wenn die Betreffenden im Leben
gegenüber der Anthroposophie abgeneigt waren. Während des Kamalokas ist dabei das
Sprachverständnis noch vorhanden, später spielt es keine Rolle *). Ein umgekehrtes Ein-
wirken der Toten auf die Lebenden ist möglich, wenn der Mensch sich zur Aufmerksamkeit
gegenüber der unbewussten „Welt der Möglichkeiten“ (Astralplan), der Fast-Gescheh-
nisse, auch der Träume erzieht.
S. auch 140/6 (28.11.1912 München, /7(15.12.1912 Bern), 8/(20.1.1913 Wien).
*) Auch früh verstorbenen Kindern kann vorgelesen werden, da das physische Alter nichts
mit dem Entwicklungsgrad zu tun hat [140/17(27.4.1913, Düsseldorf)].
141
141
Geistern des Willens (Throne) das erste Auftreten des Ich im Menschen her... Und dazwi-
schen liegen noch mehrere Tatsachen, wo zurückgebliebene Geister der Weisheit, zu-
rückgebliebene Geister der Bewegung wirken“ (vgl. -07).
141
141/142
Hinweise auf Vorträge aus GA 141 in 114-02, 123-05 (Teilref.), 126-09, 130-23, 130-24, 196-03,
266-60.
141/142
142/143
142/143
143
und die Willensimpulse (Moralität) mit dem oberen Devachan. Die griechisch-römische
Epoche als Zeit des besonderen Wahrnehmungsvermögens, unsere als intellektuelle, die
folgende als Epoche der Gemütsbewegungen, die nächste als die der Moralität. Entspre-
chend diesen Perioden wird der Christus physisch, ätherisch, astral und als Ich wahrge-
nommen.
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143/144
(geboren in Thessalien) am Argonautenzug teil, war dann als Pyrrhos (Fischer auf Delos), Hermo-
timos (Eingeweihter) in Ionien, Euphorbos (geboren in Samos) inkarniert (nach Lit. 2).
Hinweise auf Vorträge aus GA 143 in 93-06, 107-14, 108-02, 126-13, 130-06, 130-19, 133-04
(Teilref.), 135-02, 139-05, 145-16, 202-21, 238-10.
143/144
144/145
Die Legenden um den Heiligen Gral stellen dar, was die Verstandesseele durchleben
muss (Amfortas). In der Gestalt des Parzival kommt das Ideal der neuen Initiation zum
Ausdruck, insofern sie abhängt von der Bewusstseinsseele.
Klingsor, Herzog von Terra de labur (südliches Kalabrien), verband sich mit Iblis, der
Tochter des Eblis (= Luzifer des Islam). Diese besaß die Festung Kalot bobot (Caltabe-
lotta in Südwest-Sizilien), wo beide schwarze Magie trieben.
„Und alles was hereinleuchtet an Elend und Not in das Gralstum durch den Amfortas,
drückt sich aus in diesem Bund (zwischen Klingsor und Iblis). Das macht es, dass die
Seele auch heute noch stark gewappnet sein muss, wenn sie in die Nähe dieser Gegen-
den kommt, von denen alle feindlichen Einflüsse ausgehen können, die sich für die Ge-
heimnisse des Gral auf die fortschreitende Menschheitsentwicklung beziehen.“
Dieser negative Aspekt mischt sich demnach in die positive Empedokles-Atmosphäre
Siziliens (s. 116-13).
144/145
145
2(21.03.1913, Den Haag) 2741 5/31ff. 145-04
Die Bildung des tierischen Eiweißes ist irdisch, steht aber unter indirektem Einfluss kosmi-
scher Kräfte, nämlich der Exusiai. Am Aufbau des tierischen Fettes sind die Dynameis
beteiligt.
Zucker in der Nahrung gibt dem Menschen innere Festigkeit, eine Art natürlicher Egoi-
tät, weshalb sein Genuss bei okkulter Entwicklung empfohlen wird. Allgemein erleichtert er
es, den Persönlichkeitscharakter im physischen Leib auszuprägen. Der entsprechend
unterschiedliche Zuckerkonsum (1913) bei einzelnen Völkern.
145
145
145
145
7(26.03.1913, Den Haag) 2748 5/129ff. 145-14
Augustinus als ein Vorbote der Bewusstseinsseele, sein Zurückschaudern vor der ast-
ralen Egoität, die bei einer höheren Entwicklung herauskommt und wie er sie bei dem
Manichäerbischof Faustinus (4. Jahrh.) bekämpft. Ähnliches wird von den Mitmenschen
des Faustus Andrelinos (~1462 - 1518) und des Johannes Faust empfunden. Diese drei
Gestalten sind im Faust des Volksbuches verschmolzen. Dagegen setzt Goethe in seinem
Faust den Erlösungsgedanken.
145
145/146
Menschen im Kosmos, Bild der Sonne. Das Selbst wird in sieben Selbste aufgespalten,
die in das Wesen der Hierarchien sich versenken, Bild der um die Sonne kreisenden Pla-
neten. Die Wandlung der Bewusstseinsseele zur Imaginationsseele, der Verstandesseele
zur Inspirationsseele und der Empfindungsseele zur Intuitionsseele und ihre Beziehung zu
physischem Leib (Bewusstseinsseele), Ätherleib (Verstandesseele) bzw. Astralleib (Emp-
findungsseele).
145/146
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147 Die Geheimnisse der Schwelle
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Luzifer „kann sich einen substanziellen Teil des Ätherleibes nehmen und ihn gleichsam
beseelen mit dem unausgetragenen Karma. Dann wird ein Schattenwesen daraus unter
dem Einfluss des Luzifer...“ S. auch Lit. 36g, S. 176.
147/148
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Mythenhaftes Bewusstsein von diesem dritten Opfer im Bild des Kampfes Michaels mit
dem Drachen bzw. im Bilde des Apollon.
Das Opfer von Golgatha sollte ein ordentliches Einleben des Ich in der Menschheit er-
möglichen. Das seit dem achten vorchristlichen Jahrhundert aufkommende Sibyllenwesen
als Ausdruck eines ungeordneten Ich-Lebens.
S. auch 149-04 und 152/6(5.3.1914, Stuttgart).
149 Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral
148/149
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2(29.12.1913, Leipzig) 2858 5/28ff. 149-03
Die Darreichung von Weihrauch, Gold und Myrrhe durch die drei Weisen aus dem
Morgenland als Symbol für die Anerkennung des Göttlichen (urindische Kultur), als Sym-
bol des Sonnengeistigen (Zarathustra-Kultur) und Myrrhe als Symbol der chaldäisch-
ägyptischen Kultur. Die drei Weisen sind die Bewahrer der Weisheiten dieser Kulturen, bei
denen noch mit einem Verständnis der Mission des Christus Jesus gerechnet werden
konnte.
97/7(15.12.1906, Leipzig): Gold ist das Symbol der Weisheit, Weihrauch das „Symbol für
die vergeistigten Ätherstoffe, in denen der Gott sich verwirklicht, der den Tod überwunden
hat“ und Myrrhe das Symbol des Sieges über den Tod.
98/4(25.12.1907, Köln): Die drei Gaben als Symbole für Tugenden: Gold für Selbster-
kenntnis, Weihrauch Selbsthingabe, Myrrhe Selbstentwicklung, Bewahrung des Ewigen im
Selbst.
149
149
durch die Diener, die wir als Elementarwesen bezeichnen. In den Elementen lebend wirkt
der Sonnengeist und diese Wirksamkeit, die schaute der Grieche in seinem Apollon.“
Helios ist dagegen der Gott des äußeren Sonnenganges.
Hinweise auf Vorträge aus GA 149 in 126-03 (Teilref.), 139-02, 148-08 (Teilref.), 171-08 (Teilref.).
149
150
150 Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen...
150
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8(21.12.1913, Bochum) 2855 2/108 150-06
Die Akasha-Chronik enthüllt, „dass ... der nathanische Jesusknabe unmittelbar nach sei-
ner Geburt nur seiner Mutter verständliche Laute hervorbrachte, Laute, die nicht ähnlich
waren einer der gesprochenen Sprachen der damaligen Zeit oder irgendeiner Zeit, aus
denen aber herausklang für die Mutter etwas wie eine Botschaft aus Welten, die nicht Er-
denwelten sind... Dass dieses Jesuskind ... bei seiner Geburt alsbald sprechen konnte,
das ist das Wunderbare!“
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152 Vorstufen zum Mysterium von Golgatha
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5(14.10.1913, Kopenhagen) 2828 2/81 152-06
Erdbewegung
„Aus diesem alten Erkennen heraus haben die Urperser eine Spirale aufgezeichnet, die
wirklich der Sonnenbahn durch den Himmelsraum entspricht. Diese Sonnenbahn ist
durch inneres Wahrnehmen gefunden. Die Menschenseele fühlte sich in Verbindung mit
der Erdenseele und zeichnete durch den Caduceus-Merkurstab den Weg der Erde auf.“
s. auch Hinweis auf eine spiralige Bewegung, die von Kopernikus angenommen wurde
(95/11(1.9.1906).
Hinweise auf Vorträge aus GA 152 in 114-11, 124-14, 146-01, 146-02 (Teilref.), 148-09, 149-04
(Teilref.), 150-05.
153 Inneres Wesen des Menschen und Leben zwischen Tod und neuer Geburt
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153
de geschehen, weil in den Muskeln die geistige Kraft darinnen lag, die ihn aus sich selbst
heraus an die Stätte getrieben hat.“
Das Muskelsystem steht mit den Gefühlen in Zusammenhang, wie das Knochensystem
mit dem Willen. Letzteres ist aus dem Zusammenwirken aller Wesen hervorgegangen, die
im Sonnenleben konzentriert sind. In ihm lebt der ganze Kosmos, im Muskelsystem das
Planetensystem.
153
153
In der physischen Welt stellt der Mensch Fragen an die Dinge, in der geistigen Welt fra-
gen die Dinge den Menschen. Wenn er mit seinem fühlenden Wollen im passenden Au-
genblick die Antwort nicht findet, muss er sich die Impulse dafür in der nächsten Inkar-
nation holen. Hinweis auf das Fragemotiv in Märchen und Sagen.
153
153/154
er in der nächsten Inkarnation Menschen begegnet, die von diesen Elementarwesen be-
sessen und ihm feindselig sind. Siehe dazu Lit. 36c, S. 177.
Ferner werden Leiden und Schmerzen zu Willenskräften und moralischer Kraft. Danach
begegnet der Mensch den mit ihm karmisch verbundenen Menschen so, dass er erkennt,
was er ihnen oder sie ihm schuldig sind, dadurch entsteht der Drang zum karmischen
Ausgleich.
Bei frühzeitigem Tod werden die unverbrauchten Kräfte den Willens- und Gefühlskräf-
ten der nächsten Inkarnation zugeschlagen. Bei Tod durch ein Unglück führen diese
Kräfte zu einer Verstärkung der intellektuellen Fähigkeiten. Diese Todesart ist karmisch
bedingt und darf nicht künstlich provoziert werden.
154 Wie erwirbt man sich Verständnis für die geistige Welt?
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In 166/5(8.2.1916) wird dargestellt, wie auf der einen Seite künftig (sechste nachatlanti-
sche Kulturepoche) die Farbwahrnehmung schwinden und auf der anderen Seite der Wille
bzw. das Ich gelähmt werden wird.
*) S. auch 213/10(15.07.1922).
154/155
155
Dieses Unverständnis hat vor dem Mysterium von Golgatha dann seinen Höhepunkt er-
reicht in dem Ruf „Kreuziget ihn!“.
Hinweise auf Vorträge aus GA 155 in 114-19, 124-14, 126-13, 130-24, 223-02.
155
156
156 Okkultes Lesen und okkultes Hören
156
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Jedes Organ hat ein bestimmtes, spezifisches Geschmackserlebnis, das vom Astralleib
wahrgenommen, also unbewusst bleibt. Die Abstumpfung des Astralleibes gegenüber dem
Schmecken der Organe führt zu Alter bzw. zu Organkrankheiten.
Die allgemeine Astralität spezifiziert sich bei den einzelnen Pflanzen in der Blütenregion,
so dass diese eine Beziehung zur spezifischen Astralität der menschlichen Organe haben
und sie damit anregen können: Grundlage für eine rationelle Pflanzentherapie. Daraus
folgt auch die Notwendigkeit, eine bewusste (vegetarische) Geschmacks- und Esskultur zu
entwickeln.
156/157
157
„Einige unserer Freunde werden sich auch erinnern, wie oft ich
davon gesprochen habe, dass der Krieg in der geistigen Luft
hänge und eigentlich nur durch etwas zurückgehalten werde..:
die Furcht.“ „Die Individualität (Thronfolger Franz Ferdinand
von Österreich, 1863-1914), welche damals (in Serajewo am
28.6.1914) hingemordet worden ist und dann durch die Pforte
des Todes ging, zeigte nachher einen Anblick, wie ich ihn vor-
her weder selber gesehen, noch von anderen habe schildern
hören ... die (die Seele) war wie ein Kristallisationszentrum, um
das sich bis zum Ausbruch des Krieges alles wie herumkristalli-
sierte, was Furchtelemente waren. Nachher zeigte sie sich als
etwas ganz anderes. War sie vorher eine große kosmische
Kraft, die alle Furcht anzog, so ist sie jetzt etwas Entgegen-
gesetztes. Die Furcht, die hier auf dem physischen Plan gewal-
tet hat, hielt alle zurück. Nachdem aber diese Seele in den
geistigen Plan hinaufgekommen war, wirkte sie in ent-
gegengesetzter Weise und brachte den Krieg.“
S. auch 5. Vortr.(19.01.1915) und 287/3(19.10.1914).
172/7(19.11.1916) und 173/7(16.12.1916, Dornach): Über die von okkulten Brüder-
schaften 1912 und 1913 lancierte Prophezeiung, dass Franz Ferdinand ermordet werde.
157
157
tus-Impuls.“ Dazu werden, vom Jahre 1400 an gerechnet, etwa 2100 Jahre notwendig
sein, in denen der deutsche Volksgeist diese Aufgabe hat.
Ähnlich in 174a/3(23.3.1915, München) und 174b/2(13.2.1915, Stuttgart): In der fünften
nachatlantischen Epoche wird der Keim gelegt für die nach der nächsten großen Katastro-
phe folgende Zeit. Die sechste nachatlantische Epoche wird eine Niedergangskultur sein,
die passiv das aufnehmen muss, was die fünfte hervorbringt. Über anhaltende künftige
Auseinandersetzungen zwischen Germanen- und Slawentum.
159/13(15.6.1915, Düsseldorf): „Die Höhe der nachatlantischen Kultur ist schon in der
fünften nachatlantischen Kulturperiode zu erreichen. Dasjenige, was folgen wird in der
sechsten und siebenten Kulturperiode, das wird eine absteigende Entwickelung sein.
Dennoch aber wird es so sein, dass diese absteigende Kulturentwickelung in der sechsten
Kulturperiode inspiriert sein wird ... von dem Geistselbst.“
157
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8(02.03.1915, Berlin) 3031 2/159ff. 157-12
Einweihung / Hellsehen
Über die drei Tore zur geistigen Welt, zur imaginativen Erkenntnis: das Tor des Todes, der
Elemente und der Sonne.
1. Tor des Todes: Gedankenmeditation führt zur Schwelle und zur Begegnung mit einem
geflügelten Gedankenwesen, was Ahriman verhindern will. Es müssen alle physischen
Begriffe abgelegt werden.
2. Tor der Elemente: Man lebt in den Gedanken, denen man willkürlich die Richtung geben
kann. Dieser Zustand wird entweder direkt (nicht günstig) oder nach dem Durchgang
durch das erste Tor erreicht. Der dabei aufzuwendende Wille wird als Begegnung mit
einem Ungeheuer, mit dem „Löwen“, in den Mysterien geschildert. Werden diese Wil-
lenskräfte, die auch in menschlichen Blut- und Atmungssystem wirksam sind, ohne ge-
ordnete Schulung ergriffen, bedeutet dies graue Magie. „Das würde den Menschen
veranlassen, von sich aus in die geistige Welt einzugreifen mit den Kräften, mit denen
wir nicht in die geistige Welt eingreifen dürfen.“ Luzifer verhindert es, dass der Löwe
wahrgenommen wird, was besonders bei bestimmten Arten von Mystik der Fall ist. Es
wird die elementarische Welt mit ihren Wesenheiten erlebt.
3. Am Tor der Sonne wird ein wilder Drachen geschaut, er besteht aus unserer niedersten
Natur (Kräften im Verdauungssystem u. a.) und unserer Selbstsucht. Ahriman und Luzi-
fer bemühen sich, diesen Drachen nicht sichtbar werden zu lassen.
Das Kopf-Hellsehen, das bei dem Durchgang durch das Tor des Todes erreicht wird, ist
zunächst schattenhaft. Dagegen sind die Schauungen des Bauch-Hellsehens, die erreicht
werden durch die Vereinigung mit dem Drachen, sehr farbig: „Wenn Sie aber im ... Bauch-
hellsehen aus den Organen des Magens, der Leber, der Galle und so weiter den Astral-
leib und Ätherleib herausheben, da sind die Farben noch nicht so verwendet, um voll-
kommene Organe (wie das Gehirn) zu bilden. Die Organe sind erst auf dem Wege zur Voll-
kommenheit. Dasjenige, was vom Astralleib und Ätherleib des Bauches ist, das ist wun-
derschön gefärbt, das glänzt und glitzert in allen möglichen Sonnenfarben. Und heben Sie
den Ätherleib und den Astralleib heraus, so verleihen Sie den Gestalten, die Sie sehen,
die wunderbaren Färbungen und Tönungen.“
157
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10(16.03.1915, Berlin) 3041 2/212ff. 157-15
Der italienische Volksgeist wirkte etwa ab 1530 nicht nur in das Seelische sondern bis in
das Leibliche hinein, er stieg sozusagen herunter. Dadurch kam es zu einer schärferen
Ausprägung des Nationalcharakters *). Ein ähnlicher Vorgang spielte sich um 1600 beim
französischen, um 1650 beim englischen Volksgeist ab.
Der deutsche Volksgeist senkte sich herab in der Zeit zwischen 1750 und 1850 und
stieg dann wieder auf. Dieses Hin- und Herschwingen ist das Eigentümliche des deut-
schen Volksgeistes. „Wenn er wieder zurückgeht, der Volksgeist, und den Nationalcha-
rakter fluktuierend lässt, dann wird das Volk immer wieder und wieder jenes Auf- und Ab-
fluten des Volksgeistes in den eigenen Leibern mitmachen müssen, lernt erkennen, dass
alles Sein verfließt zwischen sinnlicher und übersinnlicher Welt.“ **)
Vom russischen Volksgeist wird gesagt, dass er überhaupt nicht heruntersteigt: „.. und
daher kann dieses Volk erst dann eine geistige Entwicklung durchmachen, wenn es sich
bequemen wird, das, was erarbeitet wird im Westen, mit seinem eigenen Wesen zu ver-
einigen, um im Zusammenhange mit dem Westen eine Kultur zu begründen, weil es aus
sich selbst niemals eine Kultur entfalten kann.“
Ähnlich in 159/6(14.3.1915, Nürnberg).
*) Abweichende Darstellung in 174a/3(23.3.1915, München): Die italienische Volksseele
verbindet sich mit dem Physischen des Volkes in der Zeit zwischen 1830 und 1850.
**) 159/8(9.5.1915, Wien): Ein früheres Heruntersteigen des deutschen Volksgeistes
fand in der Zeit statt, als die Sagenwelt des Parzival entstand.
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2(18.11.1915, Berlin) 3147 2/333ff. 157-26
Tod Alterstod / Tod frühzeitiger / Reinkarnation
Stirbt ein Mensch vor dem 35. Lebensjahr, so besteht in der nächsten Inkarnation im All-
gemeinen die Tendenz, stark nach außen zu wirken, während bei solchen Menschen, die
älter wurden, die nächste Inkarnation mehr nach innen gerichtet ist.
Hinweise auf Vorträge aus GA 157 in 124-12, 126-03, 156-03, 156-04, 156-05, 158-06.
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aufgelöst werden, die sonst zu falschen Imaginationen des ätherischen Christus verleiten
würden. Dies ist der Kampf des geistigen Russlands gegen das geistige Frankreich (s.
157-04), der sich auf der Erde jedoch als Bündnis zwischen beiden Völkern zeigt **).
*) Skythianos steht dem Initiationszentrum vor, „welches ganz besonders in das Innere
der Seele hereinwirkt, damit das Innere der Seele richtig vorbereitet wird, sich von dem
Mysterium von Golgatha ganz besonders durchstrahlen zu lassen...“ Skythianos „hat auch
eine Zeitlang in alten Zeiten gelebt vom alten Skythenvolk umgeben. Es ist durchaus nicht
notwendig, dass um ein Initiationszentrum herum auch ein hochentwickeltes Volk lebe...“
(s. 113-16, 117-09, 121-09).
**) S. auch 174a/2(3.12.1914, München), 174b/3(14.2.1915, Stuttgart).
158
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Im fünften nachatlantischen Zeitalter schrumpft der Ätherleib. In diesen Ätherleib kann
sich Ahriman einleben und zwar von der Seite des Nervensystems aus (er kann im Ge-
gensatz zu Luzifer nur schwer an das Blut und damit an den Menschen heran, s. Faust-
Sage). Durch die Aufnahme des Materialismus wird Ahriman so gestärkt, dass er in Zu-
kunft und zwar zuerst von Kindern wie mit dem Menschen verbunden und neben ihm ste-
hend (Persönlichkeitsspaltung) empfunden wird.
Wie Ödipus als Repräsentant des vierten Zeitalters durch Aufnahme des Ahrimanischen
(Klumpfuß des Ödipus, Mephistos Pferdefuß) das Luziferische, die Sphinx, ausglich und
seine Ich-Natur ausbildete, so muss der Mensch des fünften Zeitalters dieses Ich erwei-
tern durch Aufnahme der Geisteswissenschaft, um den ahrimanischen Einfluss zu kom-
pensieren.
158
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Im Moralischen ist das Recht (auf etwas) luziferisch (Egoismus), die Pflicht ahrimanisch,
die liebende Pflichterfüllung (s. Schillers Ästhetische Briefe) und verstehende Gelassen-
heit der Ausgleich, durch den Luzifer und Ahriman auch ihre Erlösung im Menschen fin-
den. Entsprechend ist das Revolutionär-Kriegerische luziferisch, das Konservativ-Fried-
liche in der historischen Entwicklung eher ahrimanisch.
*) Diese Einteilung des Seelenlebens wurde erstmals
von Johannes Nikolaus Tetens (1736-1807, Abb.), dem
Vater der modernen Psychologie, vorgenommen. S. auch
GA 18 (Die Rätsel der Philosophie), S. 135.
**) 157/11(20.4.1915): „und die Tätigkeit, die in der Er-
innerung ausgeübt wird, ist ... das Älteste unter unseren
Seelentätigkeiten.“ Über den Zusammenhang der vier
Seelentätigkeiten mit der Evolution ab dem Saturnzu-
stand.
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3(21.02.1915, Bremen) 3027 2/64 159-02
„Wenn man schwatzt, stößt sich der Ätherleib fortwährend an der in Bewegung gesetz-
ten Luft, er wird dadurch gestreichelt.“
161/5(5.2.1915, Dornach): „Der Astralleib stößt fortwährend an die (beim Sprechen erzeug-
te, Anm.) Ätherwelle und wird die Ätherwelle gewahr und das Ich stößt sogar fortwährend
an die physische Welle der Luft... In diesem Berühren ... werden wir unseres Ich und unse-
res Astralleibes gewahr, und das ist das höchste Wohlgefühl des Menschen: wenn er sich
selbst genießen kann.“
159
159
Hinweise auf Vorträge aus GA 159 in 126-02, 140-12, 156-03, 156-04, 156-05, 157-07, 157-15,
223-02.
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161 Wege der geistigen Erkenntnis...
161
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5(05.02.1915, Dornach) 3016 1/83ff. 161-05
Es wird auf die Novelle „Die Sängerin“ von Herman Grimm (1828-1901) verwiesen, in der
eine geisteswissenschaftlich sachgerechte Darstellung von Schicksalskräften gegeben
wird. Im folgenden Vortrag (6.2.1915) wird auf den Roman „Unüberwindliche Mächte“ vom
selben Autor aufmerksam gemacht, in dem das Lösen des Ätherleibes vom physischen
Leib beim Tod richtig geschildert wird.
161
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11(03.04.1915, Dornach) 3048 1/216ff. 161-10
Das Jupiterbewusstsein des Menschen wird imaginativ sein. In der Mitte seines Jupiter-
lebens wird der Mensch eine wenige Tage dauernde Rückschau haben auf seine bishe-
rige Entwicklung, wobei sein Bewusstsein in dieser Zeit dem heutigen Bewusstsein gleicht.
In diesem Jupitertraum wird Luzifer als reale Gestalt auftreten und man erkennt, dass
man für ihn als Mensch gearbeitet hat.
„Dann wird man die ganze Bedeutung und Kraft des Christus erkennen, denn man wird
erkennen, dass man selbst durch sich nicht imstande ist, einen anderen Entschluss zu fas-
sen als den, Luzifer in sein Reich zu folgen.“
Der Mensch wäre nach dieser Rückschau nicht mehr physisch lebensfähig, seine Seele
würde Luzifer folgen und der abfallende Leib von Ahriman genommen, „wenn nicht Chris-
tus uns dann zeigen könnte, dass er in der ersten Lebenshälfte des Jupiterdaseins in uns
Schätze angesammelt hat, die uns nun erhalten durch die zweite Hälfte unseres Daseins
auf dem Jupiter.“
Dabei ist wichtig, dass bei dieser Rückschau eine Erinnerung an das Mysterium von Gol-
gatha vorhanden ist: „Könnte es Seelen geben, in denen alle Erinnerung an den Christus
ausgetilgt sein müsste während des Jupiterdaseins, weil sie während des Erdendaseins
sich niemals herbeigelassen haben, sich mit dem Verständnis für das Christus-Ereignis zu
durchdringen, dann träte für sie der furchtbare Gerichtstag ein, dass Christus sie dann im
Jupiterdasein nicht mit sich nimmt, ... sondern dass er sie verweist mit der einen Hand
dahin, wo Ahriman die Jupiter-Physisreste nimmt, und mit der anderen Hand dahin, wo
Luzifer die Seele auf seine Pfade führt.“ Hinweis auf Michelangelos Jüngstes Gericht in
der Sixtinischen Kapelle als prophetischen Vorblick auf diese Tatsache, wie er zu seiner
Zeit adäquat war.
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161/162
Umgebung. Anleitungen für entsprechende meditative Erfahrungen am Beispiel des Far-
benerlebens (Gelb - Blau)*) und des Erlebens der eigenen Dummheit, das zur Wahrneh-
mung der Gnome führen kann.
*) s. dazu auch 168/1(16.02.1916).
Schopenhauer kam als Philosoph in seinem Werk Die Welt als Wille und Vorstellung
nicht so weit, die Vorstellung zur Meditation zu verarbeiten, und zog auch nicht die Konse-
quenz, mit dem Willen in die Dinge unterzutauchen. Zu seiner Philosophie siehe auch GA
18 Die Rätsel der Philosophie, S. 265ff.
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Der Unterschied zwischen der germanischen und biblischen Schöpfungsgeschichte.
Erstere kennt eine luziferische Versuchung nicht, deutet damit an, dass in der germani-
schen Völkerströmung noch etwas lebt (Mensch geschaffen von der dreifachen Gottheit
Wotan, Wili und We aus einer Esche und einer Ulme), was biblisch durch den Baum des
Lebens dargestellt wird. Diese Völkerströmung bildet als (wissensloses) Leben die Sub-
stanz der west- und südeuropäischen Völker, über die sich teilweise die ersterbende latei-
nische Kultur legt, die ein letzter Ausläufer der orientalischen (luziferischen) Weisheit ist.
Wotan, Wili und We als die Seeleneigenschaften, die sich dann in den Volksseelen Ita-
liens (Wotan), Frankreichs (Wili) und Englands (We) ausleben (s. 121-14).
Hinweis auf Karl den Großen.
Hinweise auf Vorträge aus GA 162 in 156-04, 157-18, 157-21, 178-05, 254-02.
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*) Die Gebärden des Ätherleibes, die beim Denken ausgeführt werden, aber nicht in den
physischen Leib hineinkönnen, werden als Kräfte aufgespart und erscheinen in der näch-
sten Inkarnation als physische Gebärde, als verborgenes Mienenspiel.
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164/165
Hinweise auf Vorträge aus GA 163 in 166-01, 167-07, 175-09.
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166/167
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stehen wird: Das Denken ist verboten, aber die die Wirkung haben werden, dass alles indi-
viduelle Denken ausgeschaltet wird.“
5. Vortrag: Über die Bedeutung des Terminus: „der erhabene Baumeister der Welt“. Die
Baukunst (Beispiel Vitruv) bzw. Mathematik (Arithmetik und Geometrie) als letzter Aus-
fluss einer Ur-Offenbarung (= „das verloren gegangene Wort“, s. 7. Vortrag (25.4.1916)).
Zur Ur-Offenbarung s. auch 165/5(28.12.1915, Dornach).
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Über Thomas Morus' (1477-1535) Utopia, die auf nicht ganz ins Tagesbewusstsein her-
übergebrachte Erlebnisse in der Astralwelt beruht. Die Übereinstimmung mit Lehren okkul-
ter Brüderschaften, von denen Mitglieder in dem Richterkollegium saßen, das Thomas
Morus zum Tode verurteilte. Die ursprünglich verhängte Todesart war sehr ähnlich der, die
in gewissen Freimaurer-Graden für Geheimnisverrat angedroht wurde.
S. auch 173/5(16.12.1916, Dornach) mit ausführlichen sozialkritischen Passagen aus
Utopia. Weitere Ausführungen im 6. Vortrag (17.12.1916) ebendort.
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7(09.11.1916, Bern) 3293 3/180ff. 168-02
Leben nach dem Tod / Leben mit den Toten
Der Mensch steht mit seinem Ätherleib mit der elementarischen Welt, mit den Ätherlei-
bern physischer Wesen (Pflanzen, Tiere, besonders aber Menschen) und auch mit den
Elementarwesen in Beziehung. Diese Beziehung wird durch ein besonderes Ätherwesen
vermittelt, das das Gegenbild des Ätherleibes darstellt. Nach dem Tod wird der Ätherleib
von diesem Ätherwesen „aufgesogen“. „Dadurch, dass unser Ätherleib von unserem kos-
mischen Ebenbilde uns abgenommen wird, stellen sich jetzt ganz besondere Beziehungen
heraus desjenigen, was uns so abgenommen ist, zu den anderen elementarischen We-
senheiten, mit denen wir im Leben in Beziehungen gestanden haben.“ Dadurch werden
die Kräfte erzeugt, die das in die elementarische Welt einfügen können, was der Ätherleib
in diese hineinbringt. Der Ätherleib als Sonne und die mit ihm verbundenen Elementarwe-
sen als Planeten (medizinischer Aspekt s. auch nächsten Vortrag).
Auch nach dem Ablegen des Ätherleibes nach dem Tod besteht eine Wechselwirkung
zwischen dem Toten und seinem Ätherleib. Er kann von ihm z. B. als „Umschalter“ ver-
wendet werden, wenn er in Verkehr mit Lebenden treten will. Indem er „gewissermaßen in
seinen Ätherleib Einschreibungen macht, können wir in dem, was man Imaginationen
nennt, solange wir hier im physischen Leibe sind, Wahrnehmungen von den Toten haben.“
Diese Imaginationen, die von Toten ausgehen, werden im gewöhnlichen Leben in der
Regel nicht bemerkt, äußern sich z. B. in seelischen Stimmungen, Änderungen von Le-
bensverhältnissen.
Über seinen Astralleib ist der Mensch mit dem Toten bewusst oder unbewusst durch
Inspirationen direkt verbunden. Der Einfluss der Toten auf innere Gewohnheiten, Den-
kungsart u. ä. Die Toten können allerdings an Menschen, die voll Antipathie oder Men-
schenfeindlichkeit sind, nicht oder nur schwer herankommen.
Nachdem er den Astralleib abgelegt hat, kann der Tote auch durch Intuition auf das Ich
von Lebenden und damit auf die menschlichen Anschauungen einwirken.
Hinweise auf Vorträge aus GA 168 in 115-17, 157-28 (Teilref.), 161-12, 163-06, 164-01, 175-09.
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fühlen, wie uns die geistigen Welten überall berühren...“ Der Mensch muss zwischen den
beiden Säulen ein Gleichgewicht finden.
Lew Tolstoi (1828-1910) und der Amerikaner Keely (1837-1898), Erfinder eines Motors,
der durch Schwingungen des Erfinders in Bewegung gesetzt wurde (s. auch Ref. 93-29),
als Repräsentanten der einseitigen Hinwendung zur Jakim- bzw. Boas-Säule: Suchen des
Geistigen allein im Innern bzw. in der äußeren Wirklichkeit.
Zu den beiden Säulen s. 104-13, 112-20.
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170
Die Korrelation von Wachbewusstsein und Naturordnung wie z. B. dem regelmäßigen Lauf
der Gestirne und von Traumbewusstsein und dem Elementarischen, dem Meteorologi-
schen der Erde.
Beispiel für die frühere Verbundenheit der Menschen mit dem kosmischen Geschehen:
Das Jubeljahr der Hebräer, das den Unterschied zwischen 49 Sonnen- und (etwa) 50
Mondenjahren (354 Tage) ausglich, war verknüpft mit kosmischen Rhythmen (Merkur-,
Jupiter- und Uranusumlauf [Uranus = Kristallhimmel]) und mit dem Mysterium von Gol-
gatha (Jubelperiode (etwa) 50 mal (etwa) 354 = 4182 Tage, Zeit von der Schöpfung bis
zur Erscheinung des Messias, bzw. Ankunft Christi 4182 Jahre nach hebräischer An-
schauung).
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5(06.08.1916, Dornach) 3241 1/76ff. 170-06
Ästhetik
Der Zusammenhang des physischen Menschen mit den Reichen der Wahrheit, Schön-
heit und Güte (Moral) und die vier Tugenden Platons. Dichterische Darstellung der
drei Sphären und Hinweis auf Faust II (erster Akt, erste Szene und dritter Akt (Helena)),
wo die Sphäre der Schönheit sachgerecht dargestellt wird.
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Die Kunst als Weg vom Stofflichen zum Geistigen. In einem Kunstwerk ist nicht reine
Erdenwirklichkeit enthalten (insofern ist es sogar Lüge), sondern etwas, was über die Erde
auf den Jupiterzustand hinausweist. Den richtigen Standpunkt gegenüber einem Kunst-
werk kann man nur erreichen vom Gebiet der elementarischen Welt aus, wo das wirklich
ist, was in einem Kunstwerk enthalten ist.
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170
Der Kopf, bzw. die Sinne (12 Hauptesnerven*)), als Umwandlung des Kraftsystems des
Leibes der vorigen Inkarnation ist wiederum ein Abbild des Tierkreises. So werden z. B.
die Arme zum Sprachsinn, die Knie zum Tastsinn.
*) s. 101-01, -02, 114-13.
Über den Zusammenhang zwischen technischen Erfindungen und der menschlichen
physischen Organisation.
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Über die Vorbereitung des Materialismus durch die Anschauungen Baco von Verulams
(Francis Bacon), dass Worte Idole (er unterscheidet vier Kategorien davon) ohne jede
Begriffswirklichkeit seien (s. 238-05).
Hinweise auf Vorträge aus GA 170 in 108-03, 115-08, 202-02, 206-01, 262-02.
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dem hatte sich Vitzliputzli die Fähigkeit erworben, „alle diejenigen Seelen, die ... schon
den Drang erhalten haben, Luzifer zu folgen und die Erde zu verlassen, wiederum für das
Erdenleben zu gewinnen...“ S. auch Lit. 36c, S. 189; 36d, S. 35; 36i, S. 94 und S. 186.
Es wird aber darauf hingewiesen, dass diese abgewehrten ahrimanischen Kräfte weiter
wirken in der ätherischen Welt und untersinnlich in den Trieben der Menschen vorhanden
sind.
5. Vortrag (24.9.1916): Es wird obiges z. T. etwas anders wiederholt. Ergänzend zur Ent-
deckung Amerikas: Marco Polo (1254-1323) lebte in China am Hofe des Kublai Khan
(1215-1294 oder 1295, reg. ab 1260), der ein Enkel und Nachfolger Dschingis Khans und
ähnlich beeinflusst war wie dieser. Sein Reisebericht lenkte die Aufmerksamkeit Europas
auf ein westlich gelegenes Wunderland und regte Christoph Kolumbus (1446-1506) zu
seiner Fahrt an: Beispiel für das Zusammenwirken Luzifers und Ahrimans.
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7(30.09.1916, Dornach) 3266 2/162ff. 171-08
Das im Meer vorhandene Silber ist essentieller Bestandteil desselben. In ihm bzw. mit ihm
identisch ist eine gewisse belebende Kraft: „Ebbe und Flut würden sonst gar nicht ent-
stehen; diese eigentümliche Bewegung des Meeres, die wird ursprünglich angefacht von
dem Silbergehalt. Das hat nichts mit dem Mond zu tun, aber der Mond hat mit derselben
Kraft zu tun. Daher treten Ebbe und Flut in gewisser Beziehung mit den Mondbewegungen
auf, weil beide ... von demselben Kräftesystem abhängig sind.“ Vgl. 273/1(30.09.1916).
149/4(31.12.1913, Leipzig): „Die Erde entwickelt gewisse Kräfte, Ausatmungs- und Ein-
atmungskräfte, welche Ebbe und Flut, das Anschwellen und Absinken des Wassers bewir-
ken, innere Kräfte der Erde, dieselben Kräfte aber, welche den Mond um die Erde herum
geleiten. Das sind diese Erdenkräfte.“
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Hinweise auf Vorträge aus GA 171 in 54-01, 62-01, 128-01 (Teilref.), 130-26, 140-10, 159-07, 175-
07 (Teilref.), 210-10, 236-05, 240-06, 243-02, 254-01, 254-02, 300-05.
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„Wissen lernen wird man müssen, wenn man am Schraubstock steht: Wie die Funken
absprühen, so werden auch die Elementargeister erzeugt, die in den Weltenprozess
übergehen und die im Weltenprozess ihre Bedeutung haben.“ Solche konkreten Vorstel-
lungen über die geistige Welt muss die Menschheit als Gegenpol entwickeln. Die objektiv
gewordene Sphäre der Berufsarbeit wird dann allmählich in intimer Weise mit dem
Menschlichen zusammenhängen. Dieser Zusammenhang „wird zuerst hervortreten auf
denjenigen Gebieten, die eine nähere Beziehung begründen zwischen Mensch und
Mensch, hervortreten zum Beispiel in der Behandlung der chemischen Stoffe, die verar-
beitet werden zu Arzneien... Die feinen, in dem menschlichen Willensleben und Gesin-
nungsleben liegenden Pulsationen werden sich immer mehr ... in dasjenige hineinverwe-
ben, ... was der Mensch erzeugt.“ Dies wird dann auch für die Technik gelten, indem
Motoren und ganze Fabriken in Betrieb gesetzt werden durch bestimmte Schwingungen,
die ein Mensch z. B. durch gewisse Handbewegungen erregen wird. Dies wird von der
moralischen Gesinnung des Betreffenden abhängen. S. 173-08 und Lit. 36e, S. 184.
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Luzifer nicht die höhere Natur aus dieser niedrigen Natur herausholen kann.“ Damit hing
kosmisch zusammen, dass die Erde den Mond als Trabanten erhielt: „Würde die Erde
diese Kraft zum Anziehen des Mondes nicht haben, dann würde das geistige Korrelat die-
ser Kraft auch nicht den Menschen an seine niedere Natur fesseln... Der Mond ist in das
Weltenall gesetzt als Gegner des Luzifer, um das Luziferische zu verhindern.“ Das Nie-
dere sollte also vergeistigt und nicht aus dem Menschen herausgerissen werden. Jahve
als Hüter dieser Mondenkräfte in der vorchristlichen Zeit, seitdem ist es Christus, der als
Lamm diese Natur (Sünden) auf sich nimmt.
Der Unterschied zwischen Mithraskult (Mithras tötet den Stier) und dem Christus-Kult.
Zum Mithraskult s. auch 156/10(26.12.1914, Dornach) und 350/15(10.9.1923, Dornach).
Es wird nochmals auf die verzerrte Darstellung der achten Sphäre durch A. P. Sinnett
(1840-1921) und H. P. Blavatsky (1831-1891) hingewiesen (s. 254-04).
Hinweise auf Vorträge aus GA 172 in 115-08, 115-17, 157-03 (Teilref.), 175-01, 235-05.
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4(11.12.1916, Dornach) 3311 1/105 173-03
Magie Schwarze / Geruch
Die Verwendung von Parfüms, um auf Menschen suggestive Wirkungen zu erzielen. Bei-
spiel vom serbischen Hof um 1900 (Draga Maschin, Königin von Serbien); es wird jedoch
auch auf die Geschichte des 17. Jahrhunderts (wahrscheinlich Frankreich) hingewiesen.
Vgl. 98-14 und -18.
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„Das zweite ist, dass das, was man die Kräfte des Entstehens und Vergehens nennt, die
Kräfte von Geburt und Tod, in einer gewissen Weise von den Menschen durchschaut wer-
den wird. Es wird nur notwendig sein, dass die Menschen sich erst moralisch reif dazu
machen...“
Als drittes: „Die Medizin wird durchdrungen werden von demjenigen, was im Geiste
begriffen werden kann, weil man lernen wird, gerade die Krankheit als ein Ergebnis von
geistigen Ursachen zu erkennen.“
9. Vortrag (16.12.1916): „Man wird gewisse mehr physische Heilmethoden finden für
seelische Krankheiten, mehr geistige Heilmethoden für leibliche Krankheiten.“ „Die Er-
kenntnis der heilsamen Kräfte ist untrennbar von der Erkenntnis der krankmachenden
Kräfte, man kann nicht das eine ohne das andere vermitteln.“
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fläche kommt, so kann er, um besondere Wirkungen zu erzielen, unter ähnlichen Verhält-
nissen, die aber etwas zu tun haben mit den kosmischen Einrichtungen, ein Ereignis wie
eine Kopie eines vorhergegangenen Ereignisses machen.“ Dies als „Künste“ der grauen
Brüderschaften.
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Leben vergiftet werden... Und diese Vergiftung ist der Befruchtungsakt, so wie auch im
Pflanzenleben die Einwirkung des Stoffes aus dem Ätherischen auf das Pistill ... eine
Licht-Giftwirkung ist.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 173 in 26-09, 121-12, 138-01 (Teilref.), 139-03, 157-03, 162-01,
167-05, 169-02, 254-02.
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Das Feste der menschlichen Organisation ist der Träger der Gedanken. Durch das Flüs-
sige und seine Pulsation, die mit dem Rückenmarksystem verbunden ist, weiß der
Mensch von seinem Überpersönlichen und dadurch haben die Angeloi an ihm Anteil.
Durch das normale Zusammenwirken der höheren Glieder mit dem Gangliensystem
(Sonnengeflecht) wirkt das Luftförmige auf den Menschen (Atmungsprozess). Durch die-
sen Atmungsprozess schaffen die Archangeloi am Menschen: „Und auf diesem Umwege
wirkt auch, was von den sogenannten Volksgeistern ausgeht, die ja auch zu der Hierar-
chie der Archangeloi gehören. Was von den Volksgeistern ausgehend auf die Menschen
wirkt, das wirkt auf die Organe, die mit dem Gangliensystem in Zusammenhang stehen.
Daher ist das Volkstum etwas dem Bewusstsein so Entzogenes, etwas so dämonisch Wir-
kendes.“ Es ist aus obigen Gründen deshalb auch stark von Ort und Klima abhängig.
Weiterer Aspekt: „Mehr als man glaubt, ist nämlich das Problem des Volkstums in Bezie-
hung zu setzen mit dem sexuellen Problem. Denn die Zugehörigkeit zum Volkstum beruht
auf der gleichen Organisationsgrundlage – dem Gangliensystem –, dem auch das Sexu-
elle zugrunde liegt.“ S. auch 180-06.
174
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Hinweise auf Vorträge aus GA 174 in 109-04, 145-16 (Teilref.), 162-01, 173-01 (Teilref.), 175-03,
175-12, 178-11, 182-03, 338-03.
174
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S. auch 182/2(10.2.1918, Nürnberg) und /5(30.6.1918, Hamburg).
Hinweise auf Vorträge aus GA 174a in 156-05, 157-07, 157-15, 157-22, 157-24, 158-01, 163-06,
176-01, 177-08, 254-02 (Teilref.).
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Im ersten Drittel des nachtodlichen Lebens entrollen sich die während des Lebens zwi-
schen Geburt und Tod aufgenommenen mehr unbewussten Erlebnisse als Imaginatio-
nen, während die bewussten Eindrücke mehr wie Erinnerungsbilder sind. Im zweiten Drit-
tel lebt die Seele in Inspirationen, wodurch ihr klar wird, welche Bedeutung diese Bilder
im Weltenzusammenhang haben. Im letzten Drittel lebt der Mensch untergetaucht in sei-
ner geistig-seelischen Umgebung, in Intuitionen. Diese Intuitionen „sind die Einleitung
jener Intuition, ... die darin besteht, dass der Mensch in den Leib untertaucht, der ihm
überliefert wird in der Vererbungsströmung von Eltern, Großeltern und so weiter.“ Die
Gewohnheit des Untertauchens in die Umgebung wird in den ersten sieben Lebensjahren
als Nachahmungssucht beibehalten.
Ähnlich 181/10(2.4.1918, Berlin). Zur kindlichen Nachahmung s. auch 302/8(19.6.1921,
Stuttgart).
Hinweise auf Vorträge aus GA 174b in 157-07 (Teilref.), 157-22, 158-01, 161-08, 163-06, 164-01,
174-08, 174-11 (Teilref.), 203-09.
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Ätherleib ... nur Nachklänge zeigen würde an dasjenige, was der Mensch hier durchge-
macht hat, sondern er zeigt sich als eine wirklich fortlebende Individualität. Er kann ganz
Neues kundgeben und hervorbringen.“ Im vorliegenden Fall waren die Kundgebungen
noch durchmischt mit Eingebungen des zweiten Gesichts des Mediums.
Vgl. 172/10(27.11.1916, Dornach).
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(Vererbung, Fortpflanzung). Sowohl beim Schlaf-Rhythmus wie auch bei der Fort-
pflanzung hat sich der Mensch von dem festgelegten Rhythmus emanzipiert. Bei den
Germanen z. B. (Hertha-Nerthus-Dienst) waren Empfängnis bzw. Geburt noch auf be-
stimmte Jahreszeiten festgesetzt (s. 106-14). Die Begegnung mit dem Christus ist dage-
gen an die Weihnachtszeit, an die Naturordnung gebunden, in die er seit dem Mysterium
von Golgatha eingegangen ist.
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gebunden und zwar während des Wachens von innen (an die Tätigkeiten, „die zuletzt
gipfeln in der Blutbereitung“) und während des Schlafes von außen. Der Unterleib als der
am meisten im Geistigen gebliebene Teil des Menschen, in diesem Geist lebt das Ich wäh-
rend des Schlafes. Um aber auch eine Ahnung von der geistigen Welt zu besitzen, muss
wenigstens das Unterbewusstsein ein Gedächtnis für die geistigen Schlaferlebnisse be-
wahren.
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„Am Ende der Erdenentwicklung wird die Kraft, die verloren gegangen ist durch den Sün-
denfall, die den Menschenleib auflöst, wiedergewonnen sein, wird durch die Kraft des
Christus wieder zurückgegeben sein und die Menschenleiber werden dann wirklich in
ihrer physischen Gestalt erscheinen.“
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15. Vortrag(24.4.1917): die Ausrottung der alten Mysterien durch Konstantin, seine
Nachfolger und durch das römische Christentum wird als zweites Mysterium von Golga-
tha bezeichnet, da dadurch ein esoterisches Verständnis für den Christus verhindert wur-
de.
Hinweise auf Vorträge aus GA 175 in 94-20, 112-04 (Teilref.), 114-23, 123-06, 126-09 (Teilref.),
137-01, 139-18 (Teilref.), 143-04, 232-09.
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„Da ist es denn das ungeheuer Bedeutungsvolle, dass am Ende des ersten Drittels die-
ses Zeitraumes, der 747 vor Christus beginnt, das Mysterium von Golgatha eintritt, ge-
rade in diesem Zeitraum, ... in dem sich der Christus Jesus entwickelt genau bis zu dem-
jenigen individuellen Lebensalter, dem 33. Lebensjahre, das dazumal das Lebensalter der
Menschheit ist... Der Christus Jesus wächst dem Lebensalter der Menschheit entgegen
und er führt durch das Mysterium von Golgatha die Möglichkeit herbei, zum Wissen von
der Unsterblichkeit auf eine Weise zu kommen, die nicht aus dem Irdischen genommen
ist...“ Heute liegt dieses Entwicklungsalter etwa beim 27. Lebensjahr, ab da muss der
Mensch seine seelische Entwicklung selbst in die Hand nehmen.
S. auch 174a/7(19.5.1917, München) und 196/4(16.1.1920, Dornach).
335/4(12.3.1920): Das biogenetische Grundgesetz (nach E. Haeckel), gültig für die
embryonale Entwicklung des physischen Menschen und seine notwendige Umkehrung für
die geistige Entwicklung ab Ende der zwanziger Jahre.
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Der Mensch sollte ursprünglich (vor dem Sündenfall) einen Erkenntnis-Prozess bekom-
men, dem der Atmungsrhythmus (Jahve) zugrundelag. Vor dem Mysterium von Golga-
tha hatten die Angeloi, bzw. der Angelos des einzelnen Menschen seinen Sitz im
menschlichen Intellekt, daher hatte er das alte imaginative Hellsehen. Starb der Mensch,
so wohnte der Angelos in den Erinnerungen an die Sinnesempfindungen: „Daher war bei
den Menschen vor dem Mysterium von Golgatha in der Zeit zwischen Tod und neuer Ge-
burt ein lebendiges Wissen von den Vorgängen auf der Erde vorhanden.“
Nach dem Mysterium von Golgatha wohnen die Angeloi in den Sinnesempfindungen,
sie werden dem Menschen nach dem Tod bewusst, „denn da wohnen gewissermaßen die
Angeloi in seinem Intellekt.“
Eine Folge dieser Verhältnisse war, dass das Sinnesleben vor dem Mysterium von Gol-
gatha dem luziferischen Einfluss und der Intellekt nach diesem Ereignis Ahriman ausge-
setzt war bzw. ist. Wie der Atmungsprozess unterbewusst ist, so ist der Zusammenhang
mit dem Angelos für den Menschen überbewusst. In ersterem wirkt Jahve, in letzterem
das Christus-Prinzip. Versuche, durch Übungen (Yoga) Bewusstsein in den Atmungs-
prozess zu bringen, sind unzeitgemäß und würden zu Unheil führen.
Das Mysterium von Golgatha lässt sich als historisches Ereignis nicht unmittelbar fassen.
Vergleich mit dem Auge, das sich nicht selbst wahrnehmen kann. Während vor dem Mys-
terium von Golgatha der Christus gesehen werden konnte, wie er sich der Erde nahte,
muss er seitdem erlebt werden.
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16. Vortr.(18.9.1917): Luther als Angehöriger der fünften Kulturepoche, der aber noch
den Geist der vierten Epoche verstand und Wesentliches davon in die neue Zeit retten
wollte. Daher seine besondere Einstellung zu den Sakramenten, zur Sünde, zum Glauben
und Evangelium: Luther „prägte die Worte, er fasste die Vorstellungen, die aus diesen
Seelen der Menschen des fünften nachatlantischen Zeitraumes sich ergeben, aber er
sprach so, dass alles zugleich durchdrungen sein sollte von der Absicht, dasjenige zu
erhalten, was im vierten nachatlantischen Zeitraume vorhanden war. Das ist die höhere
Einheit. Als einzige Geistesströmung aber konnte das für diesen fünften Zeitraum aller-
dings nicht bleiben, sonst würde sich der sechste Zeitraum nicht in diesem fünften vorbe-
reiten.“ Die zweite weiterführende Strömung begann mit der deutschen Klassik.
Zu Luther s. auch 343/11(01.10.1921, Dornach).
Steiner im Gespräch (1907): Die Bibelübersetzung Luthers sei sehr schlecht, auch habe
es vor ihm schon Übersetzungen ins Deutsche gegeben, die besser seien. Aber der Hu-
manismus habe wirklich viel Unheil angerichtet (Lit. 20, S. 161).
Hinweise auf Vorträge aus GA 176 in nach 4-16, 115-19, 164-01, 169-02, 175-16 (Teilref.), 273-06.
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während des Schlafes in der geistigen Welt erhalten. In dieser sind aber keine morali-
schen Impulse vorhanden (erst in der zweiten Hälfte der Venusentwicklung wird der
Mensch im Schlaf in Zusammenhang mit einer moralischen Welt kommen). Moral kann
nur auf dem physischen Plan erworben werden, wenn man sich in das richtige Verhältnis
zum Christus-Impuls setzt.
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„Der Mensch in Wirklichkeit ist eigentlich das Haupt mit nur einem geringen Ansatz. Das
andere, was der Mensch noch hat (was ursprünglich elementarisch-geistig war, Anm.), ... ist
die Erscheinung der Geister der höheren Hierarchien, von den Geistern der Form nach
abwärts, die Gestaltung der kosmischen Hierarchien.“ Dies wurde durch den Sündenfall
fleischlich und zur niederen Natur, obwohl ursprünglich zur höheren Natur bestimmt. Dar-
aus erklärt sich auch die Verwendung von Symbolen in den Mysterien, die heute einseitig
als Sexualsymbole gedeutet werden.
Anmerkung: C. G. Harrison war wohl der erste, der in seinem Buch „Das Transcendentale Welten-
all“ (1894, Nachdruck der deutschen Ausgabe 1990 Stuttgart) auf den Sturz der Geister der Fins-
ternis hinwies: „Das Jahr 1879 bezeichnete den Schluss einer Epoche im intellektuellen Leben
Europas und Amerikas. In diesem Jahre errangen die Heerscharen des Lichtes unter dem Erzengel
St. Michael einen entscheidenden Sieg über die Heerscharen der Finsternis, von Belzebub und
Mammon geführt, in einer Reihe von Schlachten, welche sich über einen Zeitraum von 30 bis 40
Jahren erstreckten.“ (4. Vortrag)
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men? Weil dann die Regenten der Fortpflanzung ... diese herabgestoßenen Angeloi sein
werden.“
„Der europäische Osten wird starke Neigungen entwickeln, die menschliche Fortpflan-
zung, die physische Fortpflanzung nicht über die sechste Kulturperiode hinausgehen zu
lassen, sondern nachher die Erde überzuführen in ein mehr spirituelles, in ein mehr psy-
chisches Dasein. – Von Amerika herüber werden die anderen Impulse wirken für die sie-
bente nachatlantische Kulturperiode, in welcher die Impulse der herabgestoßenen Angeloi
die Generation leiten.“
178 Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen
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1(16.11.1917, St. Gallen) 3434 3/64ff. 178-04
Amerika Entdeckung
Bis ins 7. Jahrhundert hinein gab es Verbindungen zwischen Amerika und Europa (Nor-
wegen) auf dem Schiffswege. Amerika ist das Gebiet, wo die magnetischen Wirkungen
der Erde (s. vor. Ref.) besonders stark sind und auf den Doppelgänger wirken: „...und in
den älteren Jahrhunderten fuhr man ... hinüber nach Amerika und studierte da drüben
Krankheiten (s. -01). Von Europa aus wurden in Amerika gewissermaßen die unter dem
Einfluss des Erdenmagnetismus bewirkten Krankheiten studiert. Und der geheimnisvolle
Ursprung der älteren europäischen Medizin, der ist da zu suchen. Da konnte man den
Verlauf beobachten, den man nicht hätte beobachten können in Europa, wo die Menschen
empfindlicher waren gegen die Einflüsse des Doppelgängers.“
S. auch 6. Vortr.(18.11.1917). Ab dem 8. Jahrhundert musste Europa abgeschottet wer-
den nicht nur gegen das Wissen vom Doppelgänger, sondern auch von der Berührung mit
den Dingen, die mit ihm zusammenhängen. Deshalb wurde die Verbindung mit Amerika
gekappt einmal durch die iroschottischen Mönche, die in Europa das Christentum ver-
breiteten, zum anderen durch entsprechende Edikte der katholischen Kirche. Dies war
notwendig, um die fünfte Kulturepoche ungestört vorbereiten zu können.
S. auch 181/1(22.1.1918, Berlin).
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keiten zu Medien, bringt sie dann in einen medialen Zustand und lenkt durch gewisse
Verrichtungen die Strömungen von der geistigen Welt nach dem Medium hin; so dass
das Medium gewisse Geheimnisse kundgibt, die auf keine andere Weise herauskom-
men können als dadurch, dass eine gewaltsam getötete Person in der andern Welt die-
jenigen Kräfte hier auf der Erde benützt, die durch den gewaltsamen Tod noch benütz-
bar geblieben sind, dass sie als Seele hinter gewisse Geheimnisse kommt und diese
Geheimnisse dann dem Medium einträufelt“ (vgl. 171-03).
Die normal gestorbenen Seelen haben natürlicherweise eine gewisse Scheu gegenüber
den gewaltsam Verstorbenen, da sie mit diesen Geheimnissen nicht zu früh in Berührung
kommen wollen.
Die im Vorfeld des
Ersten Weltkrieges ge-
schehenen politischen
Morde [Kaiserin Elisa-
beth von Österreich
1898 (Abb. links), fran-
zösischer Präsident
M.F.S. Carnot (1837-
1894, Abb.rechts) u. a.]
waren dagegen dilet-
tantisch und geschahen
aus Angst und zur Ab-
wehr der Folgen dieser
systematischen Morde.
Letztendlich stehen
hinter diesen Bestre-
bungen, diese ange-
führten Geheimnisse
vorzeitig unter die Menschen zu bringen, die von Michael und seinen Scharen (1879) auf
die Erde gestürzten gegnerischen Angeloi, die Geister der Finsternis.
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179 Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit...
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nen. Hinweis auf die Notwendigkeit des Verkehrs mit den Toten, die die richtige Weisheit
für die Gestaltung des sozialen Lebens entwickeln.
Hinweise auf Vorträge aus GA 179 in 115-08 (Teilref.), 153-06 (Teilref.), 165-01.
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180
Elementarwesen hervorgebracht werden. Diese Gefahr kann gebannt werden durch das
Bekanntmachen geisteswissenschaftlicher Erkenntnisse, die nach dem Willen von linken
okkulten Brüderschaften esoterisch bleiben sollen.
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Diese lebendige Erfahrung wird dann bei den Hebräern zur Lehre konserviert (der Gott,
der den lebendigen Odem einbläst).
Nationalismus als sexuelles Problem. Mit dem Geheimnis der Sexualität hängt auch
der (heute nicht mehr berechtigte) Ausschluss des weiblichen Geschlechtes von esoteri-
schen Brüderschaften zusammen.
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14(13.01.1918, Dornach) 3467 1/272 180-10
Die siebte Epoche der lemurischen Zeit hatte ähnliche kosmische Verhältnisse (Sonne
Frühlingspunkt in den Fischen) wie die jetzige fünfte nachatlantische Epoche (Differenz
demnach ein Platonisches Jahr ~ 25 900 Jahre).
205/9(9.7.1921): Die Ausgestaltung der physischen Leiblichkeit von der letzten lemuri-
schen Epoche und während der Atlantis (bis zum Frühlingspunkt im Zeichen der Jung-
frau), danach in der nachatlantischen Zeit Ausgestaltung des seelischen Wesens des
Menschen. Ein voller Durchgang durch das Platonische Jahr ist mit einer völligen Umges-
taltung des Menschen verbunden, dabei Rückkehr zum Ausgangspunkt auf höherem
Niveau.
Hinweise auf Vorträge aus GA 180 in 157-29, 174-14 (Teilref.), 181-16, 202-22.
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181 Erdensterben und Weltenleben...
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9(01.04.1918, Berlin) 3502 3/162ff. 181-05
Das kopernikanische Weltbild ist für das Zeitalter der Bewusstseinsseele richtig, da es
eine Mauer gegen die geistige Welt errichtet, wie dies auch durch die Anwendung der
Mathematik auf die Naturvorgänge geschieht.
Dem wird als andere Wirklichkeit entgegengehalten die Imagination, die der Tote von der
Erde hat: Im östlichen Teil bläulich-violett schimmernd, im Westen rot-gelb brennend,
dazwischen in der Mitte ein grüner Gürtel. Jerusalem als goldenes Kristallgebilde im blau-
en Gebiet (himmlisches Jerusalem).
Über das kopernikanische Weltsystem (Nichtberücksichtigung des 3. kopernikanischen
Gesetzes und die Besselschen Reduktionen) s. 191/1(3.10.1919, Dornach).
S. auch 192/17(28.9.1919, Stuttgart): es wird ein künftiges Weltsystem angedeutet, das
sich auf ein durch innere Erfahrung gebildetes Weltenbewusstsein gründen wird.
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11(09.04.1918, Berlin) 3504 3/202ff. 181-10
Der Ätherleib (und auch der physische Leib) wird nach dem Tod durch drei Zentrifugal-
kräfte aufgelöst:
1. die vom Mittelpunkt der Erde ins Universum gerichtete Kraft, die im physischen Leben
dem Menschen den aufrechten Gang verleiht,
2. durch die Kraft der Sprachfähigkeit (spiralig um die Richtung der ersten Kraft) und
3. die Denkfähigkeit (spiralig, aber zur zweiten Kraft versetzt bzw. entgegengesetzt, so
dass alle drei Kräfte ähnlich wie in einem Merkurstab angeordnet zu denken sind).
Ein nachtodliches Ich-Bewusstsein erhält der Mensch dadurch, dass ihm die Erinne-
rungsbilder seines vergangenen Lebens auf dem Hintergrund des von innen gesehenen
Inkarnats erscheinen. Die Farbe dieses Erinnerungsteppichs ist für den Weißen grünlich-
bläulich, für den gelbrassigen Menschen violett-rötlich, für den Schwarzen fleischfarben.
Das Inkarnat als Ergebnis von „Druckverhältnissen“: der Astralleib drückt von außen auf
den Ätherleib, der sich ausdehnen will.
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Anm.), spielt sich körperlich das ab, dass gewisser Stoff, der von uns aufgenommen wird,
tatsächlich verschwindet, dass Kräfte vergehen und neu erzeugt werden.“
Hinweis auf die Blutzirkulation im Innern des Auges, wo dies mit äußeren Mitteln schon
festgestellt werden könne.
Der sich in den Weltenraum verteilende Erdenstaub des Menschen wird von der geisti-
gen Sonne belebt. Dies ist eine der grundlegenden Erkenntnisse des Toten. „Er lernt ken-
nen das Ineinander-Verwobensein von Sonnenkraft ... mit Menschenstaub. Und indem er
dieses Gewebe kennenlernt..., lernt er erstens überhaupt das Geheimnis der Wiederver-
körperung kennen... Und außerdem lernt er von der anderen Seite gewisse Tatsachen
erkennen, auf denen das Geheimnis der Wiederverkörperung beruht...“
*Helmholtz: Zu seiner Weltanschauung s. GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S. 423ff.
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gekettet werden, wie sie es jetzt an den Körper sind. Dadurch
werden sie nach dem Tod gespensterartig im Bereich der Erde
bleiben. Dieses Verwandtschaftsgefühl zur Erde haben heute
die affenartigen Tiere. Dementsprechend wird man dieses Ziel
durch eine Art praktischen Darwinismus (erwähnt wird der
Sport) erreichen, und zwar hauptsächlich beim männlichen Teil
der anglo-amerikanischen Bevölkerung, während das Geistes-
leben „im Wesentlichen durch das Frauentum auf die Nachwelt
kommen“ wird (s. auch 178-11 bis -14).
Im Osten (Russland und Asien) wird das Wissen von der
Reinkarnation zunächst als dumpfes Gefühl auftreten, das das
Denken betäubt (wie ein innerer Mörder, Hinweis auf
Dostojewskis Schriften). In dieses „Gedankengrab“ tritt dann
das Geistselbst herein.
Hinweise auf Vorträge aus GA 181 in 106-13, 157-16, 169-09, 170-01, 174-11 (Teilref.), 174-13
(Teilref.), 174-15, 178-04, 178-05 (Teilref.).
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182 Der Tod als Lebenswandlung
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den. Als drittes würde „die ganze Technik in ein wüstes Fahrwasser kommen“, indem
durch Harmonisierung gewisser Schwingungen große Maschinenkräfte entfesselt wer-
den könnten (s. 98-12, 169-05, 172-04, 173-08, 178-14, 184-18).
Hinweise auf Vorträge aus GA 182 in 172-05, 174-11, 184-14, 184-17 (Teilref.).
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zwischen dem einatmenden Rumpf und dem Leben nach dem Tod und der nächsten
Inkarnation.
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Über die Notwendigkeit, die Zeit perspektivisch zu betrachten, wie es auch der Tote tut. In
der Natur wirkt Ahriman nicht in der Gegenwart, sondern von der Vergangenheit her.
Dagegen kann er im Menschen, der mit der Zeit verbunden ist und ihre Perspektivität auch
unterbewusst nicht erkennt, als gegenwärtige Macht wirken. Deshalb unterliegt der
Mensch auch der Maja, dass die Natur geistlos sei.
Ahriman als Diener der schöpferischen Mächte, „den sie stehengelassen haben auf einer
früheren Stufe“, um ihn von der Vergangenheit in die Gegenwart wirken zu lassen.
Luzifer ruft im Menschen Ideale hervor, die aber machtlos gegenüber der Naturordnung
sind. Würde der Mensch diesen Mächten folgen, erreichte die physische Erde nicht ihr Ziel
und der Mensch würde in eine andere geistige Welt geführt werden, „in die er nicht ge-
hört.“
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3(08.09.1918, Dornach) 3556 1/58ff. 184-02
Menschheitliche Entwicklung / Marxismus
Der irdische Mensch steht auf der Stufe des Mineralreiches und ist in den vergangenen
planetarischen Zuständen durch die drei Elementarreiche durchgegangen. Während des
Jupiterdaseins wird er im Pflanzenreich (fünfte Sphäre) stehen, wo die Menschen sich ver-
bunden fühlen werden (Glück des einzelnen nicht ohne das Glück des anderen). Entspre-
chend wird der Mensch auf der Venus im Tierreich, auf dem Vulkan im Menschenreich
stehen. Die Entwicklung wird aber darüber hinausgehen, dies ist dann die achte Bildung
oder Sphäre.
Der Mensch ragt heute schon in die anderen Bildungen hinein, insofern er mit den Hier-
archien verbunden ist. Auch in die achte Sphäre ragt er - allerdings unbewusst (seit dem
Jahr 333) - hinein. Über die Diskrepanzen, die sich ergeben, wenn nur die vierte Stufe
vom Menschen anerkannt wird und die auf der achten Stufe liegende Wirksamkeit der
dritten Hierarchie im geschichtlichen Leben unerkannt bleibt (Beispiel Karl Marx (1818-
1883)).
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dem Tod in ein unrechtmäßiges ahrimanisches Gebiet kommen. Ferner sind diese Be-
griffe nötig für das soziale Zusammenleben der Menschen.
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Die Grundlage der Weltanschauung von Gondhishapur bildete der erst ins Syrische (E-
dessa) dann in das Arabische übersetzte Aristoteles, wobei die Begriffe eine spezifische
Wandlung erfuhren. Die Wurzeln der heutigen Naturwissenschaft liegen in dem von Gon-
dishapur inspirierten Arabismus (Roger Bacon, Averroes). S. dazu auch GA 26, S. 245.
182/7(16.10.1918, Zürich): Die Neigung zum Atheismus liegt in jedem Menschen durch
den Impuls von 666. Durch diesen Impuls soll die Seele stärker an den Leib gebunden
werden, entsprechend wurde durch den Christus-Impuls die Seele stärker mit dem Geist
verbunden. Der Christus wird heute gefunden, wenn stark die Ohnmacht empfunden wird,
wegen der Leibgebundenheit der Seele zur Selbsterkenntnis zu kommen, der Mensch sie
doch überwindet und sich zum Geist hinwendet. Die Leibgebundenheit drückt sich schon
darin aus, dass Wahrheit und Sprache nicht mehr übereinstimmen.
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völlig vergessen, was sehr selten vorkomme. Deshalb sei er in die alten Mars-Methoden
zurückgefallen, statt den Boden zu bereiten für die Anfänge einer sozialen Dreigliederung.
In einem anderen Zusammenhang habe Steiner 1917 geäußert, Napoleon sei zu früh
gekommen, er habe nicht warten können, eigentlich habe er einige Jahrhunderte später
erscheinen sollen.
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auf dem Jupiter völlig verbinden. Mit Beginn des Bewusstseinsseelen-Zeitalters liegt im
Unterbewussten jedes Menschen die Neigung zum Bösen. Dies ist die Voraussetzung
dafür, dass er spirituelles Leben künftig aufnehmen kann. Über die sich in der fünften bis
siebten Epoche anbahnenden Änderungen in dem Verhältnis von Mensch zu Mensch, die
auf dem Jupiter zur vollen Ausbildung kommen werden:
1. Erkennen des menschlichen Ichs in bildhafter Art;
2. Verständnis der Seele des anderen durch die Sprache hindurch;
3. Regulierung des Atmens nach dem Gefühlsleben des anderen Menschen;
4. Das Ineinanderaufgehen im Wollen.
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„Welle des Blutes“ zunächst der westlichen Slawen, dann der Russen, bei diesen in spiri-
tualisierter Form.
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Über den Bolschewismus, seine Lehre von der Diktatur des Proletariats, der Aufhebung
bürgerlicher Freiheiten, um die Bourgeoisie abzuschaffen, Verbot des privaten Besitzes
von Grund und Boden und von Produktionsmitteln, allgemeine Arbeitspflicht, zentrale
Arbeitsverwaltung durch die Werktätigen.
Die aus dem sozialen Grundgesetz folgende andere Funktion des Geldes: nicht mehr
Machtmittel über andere Menschen, sondern nur noch Tauschmittel für Waren; keine Zin-
sen, das Geld muss zirkulieren, es verliert ständig an Wert. Keine Kapitalvererbung. Das
heutige Geldwesen als Spiegel des Jahvewirkens, das in das Ahrimanische geführt hat.
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Die antisozialen Impulse im Denken, Fühlen und Wollen, die bei der Gestaltung des
sozialen Lebens in Rechnung gestellt werden müssen:
1. Im Denken wirkt der andere Mensch unterbewusst einschläfernd auf unser Bewusst-
sein. Um das Bewusstsein zu erhalten, wehrt sich der Mensch dagegen. So ist er nur im
Schlaf natürlicherweise sozial*).
2. Im Fühlen: der andere Mensch wird unwillkürlich zuerst nach Sym- und Antipathie
beurteilt.
3. Im Wollen: Unseren Handlungen liegt mehr oder weniger Liebe zugrunde, die aber ver-
kappte Selbstliebe ist. Im Bewusstseinsseelen-Zeitalter wird das Denken betont (anti-
sozial), deshalb tritt auf der anderen Seite das Verlangen nach Sozialismus auf. Sozia-
lismus, Gedankenfreiheit und Geisteswissenschaft als unabdingbare Grundpfeiler einer
künftigen Sozialgestaltung.
Die sozialen Instinkte der Tiere setzen sich beim Menschen nicht fort als Moral, sondern
als die angeführten antisozialen Impulse. Über die relative Richtigkeit der Anschauung,
dass das (wirtschaftliche) Sein das Bewusstsein bestimmt, soweit die Entwicklung seit
dem 16. Jahrhundert betrachtet wird.
*) S. auch 191/9(19.10.1919, Dornach).
186
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Der im Blutkreislauf zirkulierende, noch nicht umgesetzte Sauerstoff als physisches Kor-
relat des Willens und das im Blut enthaltene Kohlendioxid (Kohlensäure) als Korrelat des
Denkens.
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Für den heutigen Menschen ergeben sich folgende Änderungen gegenüber dieser Initia-
tion (es sind auch Vorgänge, die jeder Mensch unterbewusst durchmacht): Vor dem
Durchgang durch die Region der Sinne erst der Durchgang durch die Metamorphosen des
Lebens („Tor des Lebens“, s. vor. Ref.), und beim Passieren der Säulen des Herkules das
Durchleben einer inneren Erschütterung, das einen Schwerpunkt bzw. Richtungsweiser für
das anschließende Leben in der geistigen Welt gibt.
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den Augenblick unbewusst entgegentritt, wenn er an dem Hüter der Schwelle vorbei-
kommt, falls er es nicht bewusst will.“
188
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Der volkswirtschaftliche Wert einer Ware wird nicht bestimmt dadurch, dass in ihr Arbeits-
kraft kristallisiert ist oder sie Arbeitskraft erspart, sondern allein durch das Spannungsver-
hältnis von Warenangebot und Bedürfnis (Nachfrage). Das Bedürfnis darf nicht aus dem
Wirtschaftsleben selbst provoziert werden (z. B. durch Reklame), sondern soll letztlich aus
dem Gebiet des Geisteslebens kommen.
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5(02.03.1919, Dornach) 3669 2/91ff. 189-05
Grundbesitz / Bodenrecht
Der Begriff des Mehrwertes. Nicht mit der Menschenwürde ist es zu vereinbaren, dass die
Arbeitskraft wie eine Ware behandelt wird. Ware ist durch menschliche Tätigkeit verän-
dertes oder durch Handel weitergereichtes Produkt. Boden ist keine Ware: „es entstehen
nur Waren auf ihm. Und was da eingreift, ist das Recht, das der Besitzer hat auf den
Grund und Boden. Wenn Sie also käuflich, das heißt durch Tausch, ein Grundstück
erwerben, so erwerben Sie in Wirklichkeit ein Recht, das heißt, Sie tauschen eine Sache
gegen ein Recht, wie es ja schließlich auch beim Kaufe von Patenten der Fall ist.“
189
189/190
scher Weise herbeigeführt werden, sondern lediglich dadurch, dass durch ein allen Men-
schen gemeinsames Geistesleben derjenige, der die individuellen Fähigkeiten dazu hat, in
die Lage versetzt wird, diese für den gesunden sozialen Organismus auszunutzen und
kapitalistisch zu produzieren. Dabei wird ihm freies Verständnis entgegenkommen von
dem, der körperlich arbeitet.“
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190
len der ab 1912/1913 geborenen Kinder zu einer starken Abneigung, sich in diese materia-
listischen Verhältnisse einzuleben, bzw. zur Neigung, sie zu zerstören (s. dazu auch
193/5(12.6.1919)). Dies wiederum ist einer der Hintergründe des Ersten Weltkrieges.
*) 5. Vortrag (29.03.1915): Diese Entwicklung kann auch als die Entwicklung von Imagi-
nation, Inspiration und Intuition bezeichnet werden. „Aber das ist das Eigentümliche,
dass von jetzt ab man nicht die Dinge so trennen kann... Man kann ganz gut sprechen
vom urindischen Zeitraum, urpersischen Zeitraum, ägyptisch-chaldäischem Zeitraum, grie-
chisch-römischem Zeitraum, als für sich bestehende Zeiträume, die nach hinten und vorne
abgegrenzt sind; in jedem entwickelt sich eine ganz bestimmte Art des Menschenlebens.
Das kann man zukünftig nicht mehr, da vermischen sich die Kulturimpulse. So dass, was
als intuitives Leben im siebenten Zeitraum auftritt, in den fünften Zeitraum schon herein-
wirkt, auch Inspiration hereinwirkt, während die Imagination, die im fünften nicht voll
erreicht wird, in den späteren Zeiträumen nachgetragen werden kann.“
190
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reg. 1888-1918, Abb.) Hinweis auf die Ereignisse vor dem Ausbruch des Ersten Welt-
krieges. S. dazu auch 9. Vortrag, S. 156.
Lit. 20, S.189 (1908): Über das Verhältnis des Volksgeistes zu einem Monarchen. „Bei
den alten Goten war das wirklich der Fall, da verkörperte der König die Volksseele. Aber in
unseren heutigen Staaten ist es immer weniger der Fall. Es gibt sogar einen Staat (den
Namen will ich nicht nennen), in dem der Herrscher der Feind der Volksseele ist (Anmer-
kung: wahrscheinlich Zar Nikolaus II. von Russland (1868-1918, reg. ab 1894)). Allerdings
kommt es vor, dass die Regenten in einer bestimmten Beziehung stehen zu den Geistern
der Zeit, den sogenannten Geistern des Umlaufes, wie z. B. Friedrich der Große.“
Lit. 24, S. 275: Mündliche Äußerung Steiners (4.12.1914, München). Ludwig XIV. (1638-
1715, reg. ab 1643; Abb. rechts) sei „besessen“ gewesen von dem ahrimanischen
Gegenbild des Volksgeistes. Friedrich II. dagegen habe im Dienst des normalen
Volksgeistes gestanden.
Lit. 25, S.330: In dem jungen Friedrich habe bei der Abfassung seines Antimachiavell
(1739) ein karmisches Ausgleichsbedürfnis gewaltet, indem er den Thesen des Il Principe
Niccolò Machiavellis (1469-1527, Abb. Mitte) entgegentrat, welches er dann leider später
nicht realisiert habe. Zu Machiavelli und seinem mit dem Geist des Imperium romanum
190
190/191
und dessen Nachfolgeschaft verbundenen Wesen s. 175/14(19.4.1917, Berlin) und
171/2(17.9.1916, Dornach).
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191
Aspekt: In der Erde setzt der Leichnam „in seiner Art dasselbe fort, was unser menschli-
cher Wille partiell in unserem Nervensystem ... tut während des Lebens zwischen Geburt
und Tod... Wir übergeben unseren Leichnam der Erde und mit Hilfe des sich auflösenden
Leichnams, der nur denselben Prozess fortsetzt, den wir partiell im Leben ausführen,
„denkt und stellt vor“ die ganze Erde.“ - Über die Verwandtschaft der menschlichen Wil-
lenskräfte mit den Todeskräften in der Natur [195/3(28.12.1919, Stuttgart)].
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Knapp 3000 Jahre vor Christus inkarnierte sich Luzifer in China und inspirierte die asiati-
sche Kultur mit Weisheit, der jedoch der moralische Impuls fehlte. Dieser wurde durch das
Judentum vorbereitet und durch die Inkarnation Christi in die Entwicklung hereingebracht.
Auch Ahriman wird sich inkarnieren, „ehe auch nur ein Teil des dritten Jahrtausends der
nachchristlichen Zeit abgelaufen sein wird,“*) und zwar im Westen. Er sucht durch folgen-
des seine Inkarnation vorzubereiten:
1. Verbreitung des Glaubens an die mechanisch-mathematische Erfassung der Welt;
2. Verbreitung des wirtschaftlichen Nützlichkeitsdenkens;
3. Nationalismus und
4. einseitige traditionelle bzw. konfessionelle Auffassung der Evangelien.
*) 193/9(27.10.1919, Zürich): Hier wird gesagt, dass der zeitliche Abstand zwischen den
Inkarnationen Luzifers und Ahrimans etwa 6 000 Jahre beträgt.
15. Vortrag (15.11.1919): Die Inkarnation Luzifers wird als eine Inkarnation des Send-
boten der luziferischen Wesenheiten bezeichnet. Die eigentlichen Lehrer der Rishis waren
solche Wesenheiten. Die alten Eingeweihten mussten die Weisheit von ihnen erlangen
und das menschliche Denken und Sprechen ihnen abgewinnen, ohne ihren Intentionen
nachzugeben, die Menschen von der irdischen Entwicklung „abheben“ zu lassen.
Wird in der Zeit bis zur Inkarnation Ahrimans nicht neue Weisheit in der Menschheit Fuß
fassen, so wird die Kultur Ahriman völlig verfallen. „Wenn im richtigen Zeitpunkt Ahriman in
der westlichen Welt inkarniert wird, würde er eine große Geheimschule gründen, in dieser
Geheimschule würden die grandiosesten Zauberkünste getrieben werden und über die
Menschheit würde ausgegossen werden alles dasjenige, was sonst nur mit Mühe zu
erwerben ist.“ D. h. die Menschen würden hellsichtig, jeder würde jedoch etwas anderes
sehen.
193/10(4.11.1919, Bern): „Bewusst muss die Menschheit entgegenleben der Ahrimanin-
karnation unter den Erschütterungen, die auf dem physischen Plan eintreten werden.
Unter den fortwährenden Kriegs- und anderen Nöten der nächsten Menschenzukunft wird
der menschliche Geist gerade sehr erfinderisch werden auf dem Gebiete des physischen
Lebens, das nicht in irgendeiner Weise abgewendet werden kann durch dieses oder jenes
Verhalten - es wird eintreten wie eine Notwendigkeit -, durch dieses wird möglich werden
eine solche menschliche leibliche Individualität, dass in ihr sich Ahriman wird verkörpern
können.“ „Mancherlei wird entdeckt werden aus den Kräften und Substanzen der Welt her-
aus, das für den Menschen Nahrung abgeben wird. Aber was da gefunden wird, wird so
gefunden, dass man zugleich erkennen wird, wie das Materielle zusammenhängt mit den
Organen des Verstandes, nicht des Geistes... Man wird lernen, was man essen und
trinken muss, um recht gescheit zu werden.“ Die Vorbereitung der Inkarnation Ahrimans
durch gewisse heute existierende Geheimgesellschaften. S. auch 195/2(25.12.1919),
/3(28.12. 1919, Stuttgart).
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Das Verhältnis des Menschen zum Internet „wird sich ändern, wenn auch in Zeiträumen, die für
euch Menschen nicht sehr kurz sind. … Vielleicht aber werden eure Enkelkinder schon in einer
anderen Welt leben und sich fragen, warum ihre Großeltern sich so sehr über das Internet und
seine Folgen aufgeregt haben, und vielleicht nutzen zukünftige Menschen das Internet nur noch für
Steuerungszwecke oder andere sinnvolle Sachen.“
Anmerkung: Wenn bevorstehende Katastrophen die heutige Zivilisation und damit auch das
Internet zerstören, wäre Ahriman eventuell doch auf die Verbindung mit einem menschlichen
physischen Leib angewiesen.
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Über die Notwendigkeit eines freien Geisteslebens „oder die gegenwärtige Zivilisation
muss ihrem Untergang entgegengehen und aus den asiatischen Kulturen muss sich etwas
Zukünftiges für die Menschheit ergeben.“ „Die ahrimanische Macht wird das freie Geis-
tesleben wie eine Art Finsternis empfinden. Und das Interesse der Menschen an diesem
freien Geistesleben wird diese ahrimanische Macht empfinden wie ein sie brennendes
Feuer, ein seelisches Feuer...“
Hinweise auf Vorträge aus GA 191 nach 3-08, in 101-03, 175-13, 181-05, 186-05.
191/192
192/193
Erfindungen von Menschen unter vierzig Jahren wirken „im Gesamtzusammenhange der
Menschheit retardierend, eigentlich irgendetwas zurückstauend in der Menschheit, vor
allen Dingen gegen den moralischen Fortschritt der Menschheit... Ist der Mensch in die
Vierzigerjahre gekommen und bewahrt er sich dort hinauf seinen Erfindergeist für dasje-
nige, was für die physische Welt geschehen soll, dann gibt er mit der Erfindung auch
moralischen Inhalt...“
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193/194
7. Vortr.(13.09.1919, Berlin): Der Mensch blickt in der Nacht auf die Ereignisse des
nächsten Tages, „aber so, dass er diese Ereignisse ... nicht immer braucht im vollen
Tagesbewusstsein zu haben. Der es hat, das ist sein Angelos.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 193 in 189-08, 191-03 (Teilref.), 191-08, 191-09, 192-05.
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Im Kopf, in der menschlichen Vernunft sind luziferische Wesenheiten wirksam, die von
Michael zu Beginn der Erdenentwicklung dahinein gestürzt wurden. Der Rumpf als die
Wirkenssphäre der fortschreitenden Götter, die sich deshalb nur im unbewussten Hell-
sehen und in Träumen (wie bei den Propheten des Alten Testamentes) offenbaren konn-
ten als Offenbarung der Nacht: Michael, das Antlitz Gottes. Durch das Mysterium von Gol-
gatha wird Michael zum Tagesgeist mit einer Übergangsphase bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts. In dieser letzten Zeit „stahl sich allmählich ... herein das ahrimanische Ele-
ment.“ Dies führte schließlich, da der Einfluss Luzifers auf das Haupt nicht erkannt wurde,
zur Theorie des tierischen Ursprungs des Menschen (Darwinismus als „Erkenntnis-
strafe“).
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Das dem Fühlen zugrunde liegende Imaginationsbewusstsein und das dem Willen zu-
grunde liegende Inspirationsbewusstsein, in dem Ahriman wirkt. Aus letzterem kommt die
mathematische Wahrheit, die „ohne dass der Mensch davon etwas ahnt, in sein oberstes
Bewusstsein heraufschießt, wo er sie dann wirklich innerlich sieht.“ In die mittlere Schicht
des zunächst chaotischen Imaginationsbewusstseins muss der Mensch die Weisheit durch
den Christus-Impuls selbst hineinbringen, um einen Ausgleich zu finden zwischen den in
Zukunft immer stärker auseinanderdriftenden, von Luzifer und Ahriman beherrschten
Schichten.
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Die sich im Michael-Zeitalter vollziehende
Vereinigung von Außen und Innen. Heute
ist das Licht beseelt. Jede Sinneswahr-
nehmung ist eine Art Lichtatmung. „Die
Wirklichkeit ist ... diese, dass ein seelischer
Prozess vor sich geht von außen nach
innen, der erfasst wird durch den tief unter-
bewussten, inneren seelischen Prozess...
Von außen wirken die Weltgedanken in uns
herein, von innen wirkt der Menschenwille
hinaus.“ Es entsteht ein neuer Kreuzungs-
punkt. Jede Sinneswahrnehmung erzeugt
ein Nachbild. Es ist nicht nur subjektiv,
sondern: „Sie prägen dem Weltenäther ein das Bild..., das ist ein objektiver Vorgang.“ Die-
ser geht auch bei der Beurteilung von moralischen und intellektuellen Handlungen vor
sich.
* Eine Cassini-Kurve ist der geometrische Ort aller Punkte P, für die das Produkt ihrer Entfernun-
gen zu zwei festen Punkten (Brennpunkten) F und G einen konstanten Wert k² hat (PF . PG = k²).
Setzt man den Abstand FG der Brennpunkte gleich 2 und k < 1, so besteht die C. K. aus zwei
eiförmigen Kurven um die Brennpunkte (a a der Figur). Wird k = 1, so verbinden sich die beiden
Äste zur Lemniskate b b. Wird k > 1 aber < 2, so bildet sich die Gestalt c c; wird k > 2, geht die
Gestalt in eine Ellipsenform d d über (Cassini-Ellipse, bei der „echten“ Ellipse ist die Summe der
Abstände konstant). Wird k >> 2, strebt die Kurve der Kreisform zu. Benannt wurden die Kurven
nach dem Astronomen Giovanni Domenico Cassini (1625-1712).
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Beispiel für die Allgemeingültigkeit des Gesetzes der Elastizität (der Wirkungsumkehr):
Das sich ausbreitende Sonnenlicht strahlt bis an eine Grenze, kehrt dann um und
schwingt „als etwas anderes“ zurück. S. auch 324a, Fragenbeantwortung vom 07.03.1920.
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Die Gefühlskräfte werden auf der Erde das Mineralreich aufzehren, so dass auf dem
Jupiter das Pflanzenreich das unterste Naturreich sein wird. Ebenso werden die Kräfte des
Begehrens auf dem Jupiter das Pflanzenreich, die Kräfte des Wollens auf der Venus das
Tierreich aufzehren, so dass auf dem Vulkan das Menschenreich das unterste sein wird.
Die unteren Fähigkeiten als die eigentlich sozialen, die auch die oberen „durchwärmen“.
Mit der zunehmenden Vertrocknung des physischen Leibes (etwa im 15. Jahrhundert
beginnend) besteht die Gefahr, dass das soziale Leben mit den dann vertrockneten „obe-
ren“ Fähigkeiten geregelt wird.
Hinweise auf Vorträge aus GA 196 in 155-01 (Teilref.), 176-01, 176-02, 189-08, 204-23.
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Seelenerlebnisse aufsteigen werden: „Wenn die Menschen nicht lernen, auf so etwas auf-
merksam zu sein, dann werden sie darüber den Verstand verlieren.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 198 in 181-07, 190-09, 194-11, 202-23, 211-08 (Teilref.).
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200 Die neue Geistigkeit und das Christus-Erlebnis des 20. Jahrhunderts
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Mensch: 18 Atemzüge/Minute, etwa 25920 Atemzüge/Tag, mittlere Lebensdauer von 72
Jahren = 25920 Tage. Durchgang der Sonne durch gleichen Frühjahrspunkt nach einem
platonischen Jahr = 25920 Jahre. Ein Jahr = Atemzug des Weltalls, 18 Jahre = eine
Weltenminute, ein platonisches Jahr = ein makrokosmischer Tag. Nutation der Erde,
Dauer eines Durchganges 18 Jahre (und 7 Monate), ablesbar an der pendelartigen Bewe-
gung des Mondes zur Ekliptik, deutet auf das Hereinragen einer zweiten Welt, nämlich
des Astralischen, in die physische.
Wichtige Knotenpunkte des menschlichen Lebens sind die Nächte nach 18 Jahren und 7
Monaten, nach 37 Jahren und 2 Monaten und nach 55 Jahren und 9 Monaten.
Eine dritte Welt, die Ätherwelt, ragt herein mit der Erscheinung der Präzession der
Sonne: die Sonne hinkt nach 72 Jahren (Weltentag = mittlere Lebensdauer) um einen Tag
(bzw. 1 Grad) dem Tierkreis hinterher. Nach 25920 Jahren ist sie um ein Jahr bzw. einen
ganzen Kreis zurück und wieder beim selben Frühlingspunkt. Die astronomischen
Erscheinungen sind mit diesen dreierlei Gesetzmäßigkeiten und nicht nur mit der Gravita-
tion zu erklären.
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Venus und Merkur emanzipieren sich gegenüber dem Planetensystem durch ihre
schnellere Bewegung; sie sind wie das menschliche Haupt der übersinnlichen Welt zuge-
ordnet, nur emanzipiert sich dieses durch Ruhe vom restlichen Organismus.
Saturn zieht unser Planetensystem im Weltenraume. Er „ist der Körper für die äußerste
Kraft, die uns in der Lemniskate im Weltenraume herumführt.“ Durch den Einfluss von
Venus und Merkur wird diese Bahn jedoch zu einer Schraubenlinie (in der Aufsicht Lem-
niskate) gehoben (Erde). Über die Unmöglichkeit, die Bewegungen der Planeten im drei-
dimensionalen Raum darzustellen, weil besonders Venus und Merkur aus ihm herausfüh-
ren und höchstens als Schatten, als Projektion dargestellt werden können.
S. auch 324a, Fragenbeantwortung vom 26.08.21 (S. 203, 1. Aufl.).
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201/202
16(16.05.1920, Dornach) 4128 2/236ff. 201-21
In der Zeit vor dem Mysterium von Golgatha hatte der Mensch verleiblichte Bilder im
Denken, danach materiefreie Bilder im Denken (Stoffvernichtung), die aber in Freiheit mit
dem Christusimpuls verbunden werden müssen, damit sie wieder innere Substanzialität
erhalten und in die Zukunft der Erde hinübergetragen werden können. Hinweis auf Gral-
Parzival.
Wärme als Übergang vom Räumlichen zum Zeitlichen, vom Physischen zum Geistig-
Seelischen.
S. auch 110/2(2.4.1909, Düsseldorf) bzw. 110-01.
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2(27.11.1920, Dornach) 4299 2/30ff. 202-04
Dreigliederung der Seele in Vorstellungsleben (Denken), das aus dem Vorgeburtlichen
hereingetragen wird (Mathematik, Logik, imaginatives Vorstellen: es erscheinen zuerst
Bilder des vorgeburtlichen Lebens), in Gefühlsleben, das sich erst im Irdischen entwickelt,
und in Willensleben (auf Zukunft gerichtet: auf der Stufe der Intuition werden Taten als
Schicksalskeime erlebt).
Im alten Sinne ist das Denken von Schönheit, Fühlen von Weisheit, Wollen von Stärke
durchdrungen. Denken weist zurück auf Sonnen- und Mondentwicklung, Willensleben
weist auf Jupiter- und Venusentwicklung.
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202
der Bewahrer des kosmischen Gedankens, der sich durch ihn in die Zukunft fortpflanzt.
Der Mensch ist damit auch mitschöpferisch tätig im Kosmos.
*Zu Herbert Spencer und anderen englischen Philosophen des 19. Jahrhunderts (James
Mill [1773-1836] und John Stuart Mill [1806-1873], Th. H. Huxley [1825-1895], J. Balfour
[1848-1930]) s. GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S. 443ff.
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7(11.12.1920, Dornach) 4312 2/110ff. 202-12
Menschliche Entwicklung: Geburt als Offenbarung der kosmischen Liebe, die in das Phy-
sische hineingeht, und Tod als Offenbarung der Freiheit und Ende der Umwandlung des
Physischen ins Geistige (s. 187-02)
202
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Vorstellen. Der Astralleib wird vom Lichtäther durchzogen, er äußert sich im Fühlen. Das
Ich betätigt sich durch den Willen im Wärmeorganismus, steht in Verbindung mit der
äußeren Wärme, dem äußeren Wärmeäther.
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In der Neuzeit hat das Jahveprinzip in Gestalt des Nationalitätenprinzips die Mensch-
heit wieder erfasst.
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202/203
198/1(20.3.1920): „Die Geistesschau zeigt es mit aller Deutlichkeit, dass der Grieche sein
ganzes Farbenspektrum nach der Rotseite hin verschoben hatte und nicht empfand nach
der blauen und violetten Seite hin.“
S. auch 209/11(31.12.1921, Dornach), 335/4(12.3.1920, Stuttgart) und 291a Fragenbe-
antwortung bzw. jetzt in 73a/1(24.3.1920, Dornach).
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6(22.01.1921, Dornach) 4370 1/104ff. 203-03
Reinkarnation / Soziale Dreigliederung / Leben nach dem Tod
Die Menschen des Altertums erhielten in den Mysterien ihre Belehrung, heute erhalten die
Seelen vor ihrer Inkarnation zwischen der Mitternachtsstunde und neuer Geburt ihre
Belehrung durch geistige Wesenheiten. Aufgabe einer menschengerechten Erziehung ist
es, den Kinder bei der Entfaltung dieser Aufgaben zu helfen.
Früher war es lebensnotwendig, in den Verband einer bestimmten Gruppe oder Kaste
hineingeboren zu werden, heute müssen sich die Individuen zu Assoziationen in der Wirt-
schaft über alle angeborenen Gruppengrenzen hinweg zusammenfinden.
203
203
291/9(2.6.1923, Dornach): Etwas andere Darstellung: Homers Epik als das Sprechen
der oberen Götter, die als weibliche (Musen) empfunden wurden, durch den Dichter. Die
Dramatik ging hervor aus dem aus den Tiefen heraufwirkenden Gott Dionysos, der Wil-
lensgötter, die sich der Menschen bedienen. Lyrik: es drückt sich das auf menschlichem
Niveau befindliche Geistige aus, das in der materiellen Umgebung west.
Besprechung der Memoiren von Maurice Georges Paléologue (1859-1944, Abb. links),
dem französischen Botschafter in Russland 1914 bis 1917. Er berichtet von
prophetischen Worten zweier Töchter des montenegrinischen Königs am 22.7.1914
(Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor Monatsende, Aufteilung Österreichs,
Rückeroberung Elsass-Lothringens). S. auch 174b/16(21.3.1921, Stuttgart).
203
203
Diese Gestalt gab den Rat, die Revolution zu unterdrücken, es werde aber bald eine viel größere
kommen. Wie Rasputin nahm Papus für sich in Anspruch, diese Revolution so lange hintanhalten zu
können, wie er lebe (Lit. 5).
Ähnlich wie Steiner für Deutschland erwarben Papus und andere Franzosen für Frankreich von
dem berüchtigten Theodor Reuß (1855-1923) eine Lizenz für das von John Yarker (1833-1913, Abb.
vorige Seite links) variierte System des Memphis- und Misraim-Ritus.
Anmerkung: Zu Rasputin sagte Steiner, es sei wahr, was man sich über ihn erzähle. Aber er sei ein
Gottesschauer, was einer bestimmten Einweihungsstufe entspräche und der einzige, durch den die
russische Volksseele wirken könne (Assja Turgenjeff „Erinnerungen an Rudolf Steiner“ Stuttgart
1973).
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203/204
erlangte seine große Weisheit ähnlich wie Pythagoras durch weite Reisen vor allem nach
Indien. Dieser Umstand illustriert die Tatsache, dass früher die Weisheit von den irdischen
Gegenden und den dort herrschenden kosmischen Einflüssen abhängig war, Indien war
besonders begünstigt (Winkel der einfallenden Sonnenstrahlen). Er ist ein Gegenpol zu
Jesus Christus, der ganz aus dem Überirdischen heraus spricht, während Apollonius alles
sammelt, was an Weisheit auf der Erde damals zu finden war.
203/204
204
Aristoteles, der erst über den Arabismus in Europa später wirksam wurde. In Mitteleuropa
fand der Übergang des Sprachverständnisses erst im Mittelalter statt.
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den und die die geistigen Eltern Karls des Großen waren. Zu ihm: „Man kann geschichtli-
che und moralische Ansichten über eine historische Persönlichkeit haben, die oft sehr
abweichen von den Ansichten, die sich der Seher durch seine Erfahrungen verschafft.“ Die
Schüler des Titurel „wurden in einem gewissen Sinne alle Parzival genannt.“ In einer
zweiten Notiz derselben esoterischen Stunde heißt es, dass Karl der Große die Reinkar-
nation eines hohen indischen Adepten war.
Die von Eschenbach geschilderte Schulung Parzivals durch Trevrizent fand im Gebiet
der Eremitage bei Arlesheim/Schweiz statt. Die Gralsburg, wo Amfortas und Titurel den
Gral hüteten, sei in Nordspanien und später auf dem Montségur in Südwest-Frankreich
gewesen: Lit. 15, S. 73/74.
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204
9(24.04.1921, Dornach) 4478 1/152ff. 204-14
Denken
Der Mensch des alten Hellsehens war mit seinem Leib stärker verbunden als der heutige
Mensch. Er erlebte in seinen drei Leibern den Geist, der sich ihm im Schlaf in realen
Träumen offenbarte. Heute lebt der Mensch in seinem Ich, im Geist, bringt in den Schlaf
nichts mit, so dass allenfalls irreale Träume entstehen. Materialismus als Folge des Le-
bens im Geiste.
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fluss aber in der Folgezeit gering blieb (u. a. durch mangelnde Verbreitung ihrer Werke
wegen Copyright). Erst etwa ab 1875 Übergang zum Bewusstseinsseelen-Zeitalter.
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Planetenkräfte: Der Mensch lässt sich unter der Sternenkonstellation geboren werden,
die den Bedingungen seiner früheren Erdenleben entspricht.
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204/205
Geistig-Seelische zwischen Geburt und Tod wurde nur als vorübergehend empfunden.
Daher Mumienkult. Der Mensch war ein Ergebnis von Geometrie, Astrologie, Arithmetik
und Musik.
Dagegen legten die Griechen schon Wert auf das Geistig-Seelische zwischen Geburt
und Tod, das im Flüssigen, Plastizierenden erfahren wurde (Säftelehre des Hippokrates);
Geometrie, Arithmetik und Astrologie wurden zu Wissenschaften.
Römertum: Seelisch-Geistiges ist inneres Erlebnis: Grammatik, Rhetorik, Dialektik. Hin-
weis auf die Vertreibung der athenischen Philosophen durch Justinian und Gründung der
Akademie von Gondishapur.
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den Griechen Luft. Die Gesetzmäßigkeit innerhalb des Weltengeistes: Der Mensch und
das Nerven-Sinnes-System (Ich) wurde von den Griechen Feuer, Wärme genannt (s.
auch vorhergehenden und folgenden Vortrag).
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Herz: Es werden Gewissensbisse reflektiert, im Innern sammeln sich auch die Kräfte
des Gliedmaßen-Stoffwechsel-Systems, die zu den karmischen Anlagen werden. Werden
diese Kräfte schon jetzt aktiv: Tobsucht. Alle diese Verfrühungen sind luziferisch.
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7(03.07.1921, Dornach) 4538 1/131 205-14
Intellekt / Erziehung
Es wird die Möglichkeit erwähnt, durch Impfung mit gewissen Substanzen die Menschen
gescheit zu machen, gleichsam als Abkürzung anstelle der normalen Schulausbildung, die
auch zu Gedankenzwang führt (Ahriman). S. 178-07.
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in den ganzen übrigen Organismus herauf.“ Das Federkleid der Vögel und die Haare des
Menschen als ahrimanischer Ansatz.
Über die alte Anschauung des Kopfes als Adler, des Brustmenschen als Löwe und des
Gliedmaßen-Stoffwechsel-Systems als Stier.
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Mathematik als Ausfluss des Bewegungs- und Gleichgewichtssinnes.
Über die zwölf Sinne: s. auch 170/7(12.8.1916, Dornach).
Vgl. 115-01,-02,-03.
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21(13.08.1921, Dornach) 4565 1/134ff. 206-08
Das Ich lebt eigentlich in der Außenwelt und dringt durch die Sinneswahrnehmungen in
den Menschen. Es lebt aber auch im physischen Leib und regt vom physischen Leib die
Erinnerungen an, die dann zu Vorstellungen werden. Dieses Ineinandergreifen von Sin-
neswahrnehmung und Erinnerung wurde früher durch die Schlange, die sich in den
Schwanz beißt, symbolisiert. In den Sinneswahrnehmungen nimmt der Mensch nicht sein
wirkliches Ich wahr, sondern die Rückstrahlung (Spiegelbilder), in den Erinnerungen wirkt
das Ich dagegen als eine Realität, wenn auch wenig bewusst (Wille). Da diese Vorgänge
immer ineinander gehen, ist die Seele in ständiger innerlich wirbelnder Bewegung. Das
Ich-Erlebnis in den Sinneswahrnehmungen und in den Erinnerungen ist objektiv bzw. es
ist keine Unterscheidung zwischen objektiv und subjektiv möglich. Eine solche Unter-
scheidung ist dagegen beim Vorstellen (subjektive Bilder von objektiven Vorgängen)
berechtigt.
Die Möglichkeit der Freiheit in den subjektiven Vorstellungen. Die Freiheit kann in den
geistigen Welten nicht erlebt werden. Im nachtodlichen Leben ist dieses Erlebnis nur
möglich, „indem wir uns zurückfühlen in das irdische Leben.“
206
206/207
207 Anthroposophie als Kosmosophie. Erster Teil
206/207
207
Das objektive Gedankenleben entwickelt sich zwischen dem physischen Leib und dem
Ätherleib (erlebt beim Aufwachen, vergangenes Karma), es wird am Tage übertönt von
den an den Sinneswahrnehmungen gebundenen, subjektiven Vorstellungen. Dieses
objektive Gedankenleben ist verbunden mit den Wachstumskräften. Das Fühlen spielt sich
ab zwischen Ätherleib und Astralleib. „Die Gefühle sind in unsere Organisation unterge-
tauchte Träume.“ Das Wollen webt zwischen Astralleib und Ich (erlebt beim Einschlafen,
künftiges Karma = nicht zu Handlungen gewordene Gefühle und Willensimpulse).
207
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Möglichkeit, mit dem individuell Warmen zu durchsetzen, was uns aus dem weiten Welten-
all in Kälte konstituieren muss.“
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durch die Erdenkultur, dann hört dieses Ich-Bewusstsein auch mit der Erde auf.“ Daher
die Notwendigkeit, Anthroposophie aufzunehmen. Würde sie abgewiesen: „Dann würde
allerdings die menschliche Hülle sich auch weiterentwickeln, aber sie würde von anderen
Wesen als von den Menschen in Anspruch genommen werden und die Menschen würden
hinuntersinken in ein niedrigeres Dasein als das ist, zu dem sie bestimmt sind.“
208
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übermenschliche Wissen erlangen, das uns die Möglichkeit gibt, in der notwendigen
Weise das nächste Erdenleben vorzubereiten. Beim Bau der Organe entsprechend dem
Karma wirken durch die Archai noch höhere Wesenheiten.
In der Sinneswelt leben die Geister der Form (Elohim), in der Gedankenwelt des Men-
schen die Archai, in der Sprachwelt die Archangeloi, im Menschenindividuum der Angelos
(in der künstlerischen Phantasie, die luziferisch zu Phantastik werden kann, und in den
Träumen, die ahrimanisch durchsetzt sein können). Selbständig entwickelt der Mensch
sein Ich nur in den Willenshandlungen.
208
208
15(28.10.1921, Dornach) 4645 2/78ff. 208-06
Organe
Forts. v. vor. Ref.: Der Mensch als zusammengeschobener dreifacher Mensch: Kopf-
mensch = Umbildung der vorigen Inkarnation, Brustmensch = jetzige Inkarnation, Glied-
maßenmensch = nächste Inkarnation.
Unterkiefer als nach rückwärts gerichtete Beine des Kopfmenschen, Arme als (ätheri-
sche) Augen des Brustmenschen, Nieren als Augen des Gliedmaßenmenschen.
208
208
17(30.10.1921, Dornach) 4649 2/107ff. 208-10
Im Gegensatz zur Hauptesorganisation „entwickelt sich der Mensch nach dem Glied-
maßenende so, dass er die Materie nicht zur vollen kosmischen Reife gelangen lässt... Er
hält sie zurück.., dadurch können wir in ihnen (den Gliedmaßen) den Willen entwickeln,
der dann die Anlage ist für die folgenden Erdenleben. Würden wir den Menschen als
Gliedmaßenmenschen ausreifen lassen, dann würde mit unserem einen Erdenleben das
Leben abschließen.“
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209 Nordische und mitteleuropäische Geistesimpulse...
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210 Alte und neue Einweihungsmethoden
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Geistig-Seelisches konnte ins Gehirn dringen, vor dem es sonst bei der Geburt Halt
macht;
2. physischer Schrecken mit Muskelstarre. Dadurch wird das Geistig-Seelische frei, das
sonst vom Organismus aufgesogen und deshalb nicht wahrgenommen wird. Die Schü-
ler wurden so zu „Christen“.
210
210/211
Westeuropa, in Mitteleuropa und im Osten. Weitere Ausführungen über Goethes Faust,
Goethes Märchen, Schillers Ästhetische Briefe, Wallenstein, Braut von Messina, Malteser,
Demetrius im folgenden 12. Vortrag.
Zu Schillers Ästhetischen Briefen s. auch 188/7(24.1.1919, Dornach) und 214/3
(29.07.1922, Dornach) (darin auch zu Goethes Märchen).
211 Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung
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gig vom Glauben) aus dem dritten Zustand. Hinweis auf die Volkssagen um Karl den
Großen und Friedrich Barbarossa, die schlafend im Berg (Kristall) auf ihre Erweckung
durch Christus warten. Zur Barbarossa-Sage siehe auch 92/15(3.12.1905).
211
211
strömung herein.“ Erst seit dieser Zeit hat Ahriman Einfluss auf das menschliche Bewusst-
sein, vorher wirkte er mehr auf das Unbewusste. Sein totaler Herrschaftsanspruch wurde
jedoch dadurch zunichte gemacht, dass einer der Götter, Christus, durch den Tod ging:
Die Götter bereicherten ihr Wissen durch die Weisheit vom Tode.
211
211/213
Die Elementarwesen des Lichts, der Ätherarten, streben nach Einheit, sie verführen
den Menschen, das Einheitliche in der Welt zu empfinden: Monotheismus als Offenba-
rung der ätherischen Welt.
Drohendes Bündnis zwischen den Elementarwesen des Ätherischen (des Lichtes) und
Luzifer, wenn der Mensch die rechte Vertiefung in sein Inneres versäumt.
Feuergeister (Salamander), die im Wechsel von Sommer und Winter aber auch im Blut
leben, sind die Vermittler zwischen dem luziferischen und ahrimanischen Element.
S. auch 212/8(28.5.1922, Dornach): Die Jahve-Religion als geistige Anschauung der
Ätherregionen, in denen die nach Einheit strebenden Elementarwesen leben.
Hinweise auf Vorträge aus GA 212 nach 4-16, in 175-04, 211-06, 211-13, 216-07.
211/213
213
3(30.06.1922, Dornach) 4879 2/52ff. 213-03
Gesundheit-Krankheit / Mysterien
Die alten Eingeweihten stellten Fragen nicht nur an die Sonne (s. -01) sondern auch an
die Planeten (an die göttlichen Wesenheiten). Wurde der Mars gefragt, so erhielt man
Antworten (Willensentschließungen der Engel) von der Venus, wenn sie in Opposition zu
Mars stand. Fragen an Jupiter (Erzengel) wurden von Merkur, an Saturn (Archai) vom
Tierkreis beantwortet. Art der Fragestellung: bei Mars Mantren, Formeln, bei Jupiter
Opferhandlungen, bei Saturn (oft langjährige) Taten von Mysterienschülern.
Die Wirkung der Planetenkräfte im Menschen: Merkur lässt ihn das Feste seines Körpers
ergreifen, Venus das Flüssige, der Mond das Luftförmige, Mars bewahrt vor dem Verflie-
ßen im Wärmeäther, Jupiter ebenso in Bezug auf den Lichtäther, Saturn in Bezug auf den
chemischen Äther (Melancholiker), dabei wirkt die Sonne als Trennendes. Über die Wir-
kung der Metalle und den Ursprung der Metalltherapie.
213
213
gen mehr angewiesen auf die Ablagerungen des Tonigen, dessen, was zum Beispiel in
der Formation Schiefer, Ton lebt, wenn wir mehr den Willen entwickeln wollen.“
213
214
13(22.07.1922, Dornach) 4902 2/224ff. 213-13
physischer Leib / Gestalt
Die Form der Pflanze ist vom Sternenhimmel, das Wachstum von den Planeten, der
Stoffwechsel von der Erde. Tier: Form vom Tierkreis, Wachstum von Planetenbewegung,
Stoffwechsel von der Erde. Mensch: Form von der ganzen Sphäre des Kosmos, Wachs-
tum von der gesamten Planetenbewegung, Stoffwechsel von der Erde.
214
214
Seit Ende des 19. Jahrhunderts streben viele Seelen mit großen Erwartungen ins Dasein,
was diesen Elementarwesen unangenehm ist und ihr Wirken beendet hat. Menschen bil-
den jetzt Gedanken aus [Beispiel Oswald Spengler (1880-1936, Abb. rechts), s. auch 6.
Vortrag] aber ohne Substanz.
Zu Spenglers Buch Der Untergang des Abendlandes (1. Band 1918, 2. Band 1922) siehe
auch 335/7(15.6.1920) und /8(29.7.1920) sowie Steiners Aufsätze in der Zeitschrift Goe-
theanum (in GA 36): Spenglers Welthistorische Perspektiven, Die Flucht aus dem Denken,
Spenglers Physiognomische Geschichtsbetrachtung und Spenglers geistverlassene
Geschichte.
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214
9(22.08.1922, Oxford) 4958 2/149ff. 214-07
Leben nach dem Tod / Sprache / Leben mit den Toten
Verkehr mit den Toten: Ist schwieriger als allgemeine spirituelle Erkenntnis zu erlangen.
Tote verlieren bald Verständnis für Hauptwörter, verstehen vor allem Verben*. Fragen
müssen entsprechend gestellt werden, man erhält Antworten in Form von Empfindungs-
wörtern. S. auch 190/4 und /5(28./29.3.1918, Dornach). * S. dazu auch 311/6(18.8.1924,
Torquay).
190/9(11.04.1919, Dornach): „Das ist auch in der Gegenwart reichlich der Fall, dass sich
die Menschen durch ein gewisses substantivisches Denken von der geistigen Welt
abschnüren. Völker, welche schon in die Dekadenz gekommen sind und welche selbst die
Verben sehr substantivisch empfinden, wie die Neger, die schnüren sich dadurch voll-
ständig von der geistigen Welt ab.“
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216
*) S. 215/5(10.09.1922, Dornach), 218/1(09.10.1922, Stuttgart) und /6(05.11.1922, Den
Haag).
**) 226/3(18.05.1923, Oslo): Dieses Gefühl der Ängstlichkeit (im Astralleib) wird erlebt,
da die Seele aufgeteilt wird auf die Planetenwelt, allerdings sind es nur die Nachbilder der
Planeten (im Gegensatz zum nachtodlichen Leben, vgl. 222-02). Diese Ängstlichkeit kann
nur durch ein wirkliches Verbundensein mit dem Christus behoben werden
(227/9(27.08.1923, Penmaenmawr): Rosenkreuzer-Erlebnis: In Christo morimur). In vor-
christlicher Zeit war ein Nachbild des Christus unter den Planeten-Nachbildern, das hel-
fend eingriff.
S. auch 227/9(27.08.1923, Penmaenmawr): hier wird die erste Sphäre als die Sphäre der
drei ehernen Notwendigkeiten der ägyptischen Mysterien bezeichnet: der Angst, des
Stehens vor einem Abgrund und des Hin- und Herschwingens zwischen Sich-Aufrecht-
Erhalten und Ohnmacht.
216
216
dem Erdendasein in Verbindung. Durch dieses Untertauchen in den Menschen würden sie
ihr Bewusstsein herabdämpfen, ihre Wesenheit verlieren. Deshalb brauchen sie aus der
Weltsubstanz „Nahrung“: es sind dies die beim Tod des Menschen im ätherischen Kosmos
freiwerdenden Gedanken u. ä.
216
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6(29.09.1922, Dornach) 5017 3/86ff. 216-07
Fortsetzung der Ausführungen des 5. Vortrags mit besonderer Betonung der künftigen
Bedeutung des Kultus, in dem Elementarwesen leben können, die sich in der Zukunft
vervollkommnen und den Samen für die Jupiterentwicklung darstellen. Erklärung des
Abendmahls. Unterschied zwischen („technischer“) Alltagshandlung und Kultushandlung.
S dazu auch 212/5(07.05.1922) und Lit. 36e, S.113.
1/75ff. 217-01
Sexualität
Aus einer Fragenbeantwortung: Sexualität des Kindes. „Fragt man darauf nach dem Alter
des Kindes, so erfährt man, dass es erst fünf Jahre alt ist. Glauben Sie doch, dass die
Sexualität erst mit dem Reifwerden herauskommt und dass es tatsächlich keinen Unter-
schied macht, ob ein Kind die Nase kitzelt oder ob es sich anderswo kratzt.“
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Erstere Strömung hat gestaltbildende Kraft, will den Menschen zur „Bildsäule“ machen,
letztere hat auflösende Kraft (Gegensatz Ahriman-Luzifer).
Die Sinneswahrnehmung wird erst nach drei bis vier Tagen zur bleibenden Erinnerung,
wenn sie drei- bis viermal durch Ich und Astralleib während des Schlafes verstärkt wurde,
da sie zuerst von der unteren Strömung aufgelöst wird und sich erst dann als „plastisches
Gebilde“ festsetzen kann. Der Puls-Atem-Quotient ist Ausdruck der Geschwindigkeit bei-
der Strömungen. Die Niere ist Ausgangspunkt des lebendigen Wassers und durchsetzt mit
Imaginationen, die bei Nierenkranken zu subjektiven Erscheinungen führen können.
Das Ineinanderwirken der beiden Rhythmen des Nerven-Sinnes-Systems und des
Gliedmaßen-Stoffwechsel-Systems im Auge. „So dass das Sehen eigentlich darin
besteht, dass diese zwei Rhythmen im Auge aufeinanderprallen. Denken Sie sich, diese
zwei Rhythmen wären gleich: dann würden wir nicht sehen.“ Auch ein Ich-Erlebnis wäre
nicht möglich. Jeder Organismus hat sein individuelles Verhältnis (1:4) zwischen dem
Tempo des Nerven-Systems und dem des Stoffwechsel-Systems.
Krämpfe (besonders bei Kindern): Astralisches durchwirkt Ätherleib / physischen Leib
zu schnell. Erklärung für Kinderlähmung durch nicht richtiges Zusammenschlagen dieser
Strömungen, die „aber damit allerdings nicht gleich ihre Heilung findet, weil durch weiter
zurückliegende Verhältnisse das Nichtzusammenstimmen bewirkt wird.“
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Im Zusammenhang mit den die luziferischen Luft-Feuerwesen bekämpfenden Saturn-,
Jupiter- und Marswesen: „Und so sehen Sie, wenn Sie in der Natur um sich schauen:
Alles, was sich durch Kräfte äußert, das kommt von den Marswesen. Was sich äußert
durch Naturgesetze, kommt von den Jupiterwesen, und was Farbe und Ton ist, von den
Saturnwesen.“
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14(04.12.1922, Stuttgart) 5089 3/280 218-11
Sprache / Logos / Rauch
Darstellung der samothrakischen Kabiren als Krüge: „diese Krüge standen auf einem
Altar, da wurde etwas Weihrauchähnliches hineingebracht, das Opferwort wurde gesun-
gen und aus der Kraft des Opferwortes, das in älteren Menschheitszeiten noch eine ganz
andere schwingungserregende Gewalt hatte als heute, gestaltete sich der Opferrauch zu
dem Bilde der Gottheit, das gesucht wurde.“
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Angabe Steiners gegenüber Friedrich Rittelmeyer: Aus dem Gang eines Menschen
könne viel über sein Wesen in vergangenen Verkörperungen erfahren werden (in Friedrich
Rittelmeyer Meine Lebensbegegnung mit Rudolf Steiner Stuttgart 10. Aufl. 1983, S. 35).
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dings nun durch ahrimanische und luziferische Geistigkeit ins Geistige herüberge-
schnappt.“ Sie sind in absteigender Entwicklung.
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220 Lebendiges Naturerkennen. Intellektueller Sündenfall …
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schlagen ist. Die Eigenelektrizität absorbiert das Unmoralische des Menschen wie ande-
rerseits das aus der Außenwelt aufgenommene Licht das Moralische absorbiert.
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222 Die Impulsierung des weltgeschichtlichen Geschehens…
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4(17.03.1923, Dornach) 5201 2/58ff. 222-05
Nicht alle Exusiai haben die Übergabe der Gedankenkräfte an die Archai (-03) mitge-
macht. Sie verwalten weiterhin Gedanken, aber so, dass sie mehr allgemein, gruppenhaft,
in der Menschheit wirken. Dagegen bewirken die Archai das individuelle Denken. Diese
Strömung geht von Arabien über Nordafrika, Südeuropa nach dem Westen Europas hin-
über, während die zurückgebliebenen Exusiai mehr von Asien wirken. Beide Strömun-
gen begegnen sich in Ost-West-Richtung (Völkerwanderung, Hunnen-, Mongolen-, Tür-
keneinfälle), sind auch in den Kreuzzügen zu beobachten.
Hinweis auf Augustinus, der in der ersten Lebenshälfte unter dem Einfluss der zurück-
gebliebenen Exusiai steht.
Die westliche Strömung (Archai) wird im ausgehenden Mittelalter von Süden durchsetzt
von zurückgebliebenen Archangeloi (die schon Archai sein könnten). Diese bewirken
besonders ein stark emotionales Verhältnis zur Sprache und damit Nationalismus. Die öst-
liche Strömung (abnorme Exusiai) wird durchsetzt von Norden von normalen Archangeloi,
welche mehr auf das Individuum wirken. Es begegneten sich diese Nord-Süd-Strömungen,
die von den west-östlichen durchdrungen wurden, in der Reformation und Gegenrefor-
mation. Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges sind ein Ausdruck der Auseinanderset-
zung dieser verschiedenen Strömungen der geistigen Welt.
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Schwerte in den Hals des Stieres hineinstößt. Aber was da zu besiegen ist, das wusste
eben nur der, der in dieser Beziehung geschult war.“ „Und dann studierte der Mensch aber
wirklich, wenn er durch sein Herz sich selber ansah, den Geist des Jahrganges der Sonne
durch den Tierkreis“, wie es in einigen Darstellungen zu sehen ist. Daher konnte der
Mithraspriester ähnlich wie der Druide seiner Gemeinde angeben, was zu welcher Jahres-
zeit zu tun war.
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Ab dem vierten nachchristlichen Jahrhundert bildete sich ein geistige Scheidewand zwi-
schen Ost und West etwa entlang dem Ural und dem Schwarzen Meer: Im Osten wurden
die Reste der geistigen Anschauung (des Pleromas, s. vor. Referat) dekadent zu phy-
sisch-sinnlichem Zauberwesen: Schamanentum, ahrimanisierte schwarze Magie. Dies
hängt damit zusammen, dass die von den Griechen als Satyre und Faune bezeichneten
Astralwesen zu dieser Zeit nach Asien zogen und die Menschen verführten.
Im Westen bildete sich ohne Anschauung des Geistigen das klare Denken aus, das aber
unter dem Einfluss luziferischer Wesen sich immer mehr an das Sinnliche band. Dies
führte zu solchen Anschauungen wie dem Bolschewismus. Lenin (1870-1924, Abb.) als
von diesen luziferischen Wesen Besessener. Die westlichen und östlichen Astralwesen
streben in diesem Gebiet zu einer „brünstigen Ehe“, es bilden sich metamorphosierte
Faune: Imagination eines menschenähnlichen glitzernden riesigen Kopfes (von den
westlichen Wesen) und eines bocksartigen Unterleibes (von den östlichen Wesen). Ihr
verderblicher Einfluss auf die Menschen.
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226 Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung
227 Initiations-Erkenntnis...
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Der heutige Mensch kann nach dem Tod vollständig nur den Mondenkreis und Marskreis
durchleben, an den Jupiterkreis kommt er nur heran. Er wird erst in Zukunft auch den
Jupiter- und Saturnkreis durchlaufen. Damit der Mensch aber etwas von den Saturn- und
Jupiterkräften nach dem Tod empfangen kann, haben die Jupiter- und Saturnwesenheiten
Kolonien auf den Planetoiden eingerichtet.
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Der „redselige“ Mars gibt den Menschen Impulse für die Sprache (auch im schlechten
Sinne: es wird vom Genius und dem Dämon des Planeten gesprochen [s. Agrippa v. Net-
tesheims Okkulte Philosophie]).
Venus verhält sich zum Universum abweisend, spiegelt liebevoll irdische (seelische) Vor-
gänge.
Venus zusammen mit Mars bilden die Kräfte, die den Organen der Sprachbildung zu-
grundeliegen. Merkur als Sitz der „Meister des kombinierenden (Jupiter: weisheitsvollen)
Verstandes“. Venus und Merkur bringen das Seelisch-Geistige des Karmischen in der
Temperamentsanlage des Menschen zum Vorschein. Zusammen mit dem Mond sind sie
die Schicksal bestimmenden Planeten. Dagegen lässt uns Saturn im Gedächtnis frei, Jupi-
ter gibt uns freies Denken, Mars lässt uns (teilweise) frei in der Sprache: Menschenbefrei-
ende Planeten. Die Sonne sorgt für den Ausgleich zwischen Schicksalsnotwendigkeit
und Freiheit.
S. auch 223/8(30.09.1923, Dornach).
*) Zweiter Vortrag (28.07.1923): Diese Lehrer bildeten auch die Wirbelsäule bei Mensch
und Tier, als sie noch mit der Erde verbunden waren. Durch die vertikale Stellung der Wir-
belsäule erhielt der Mensch im Gegensatz zu den Tieren die Möglichkeit, frei für die Ein-
flüsse des Weltenalls zu sein.
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Über das Eindringen der Wotanmysterien in die Druidenkultur von einem Zentrum am
Schwarzen Meer. Wotankultur = Merkurmysterium. Damit erfolgte ein erster, wenn auch
primitiver, intellektualistischer Einschlag (Runenschrift). Dies wird noch deutlich in der
Baldursage: Für Baldur (=Intelligenz) gibt es kein Heilmittel aus der alten Druidenkultur, er
ist dem Tod verfallen. Darin drückt sich aber auch die besondere Erwartungshaltung
gegenüber dem Christus aus.
S. auch nächsten Vortrag (14.09.), 223/8(30.09.1923, Wien) und 350/15(11.09.1923,
Dornach).
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3(07.10.1923, Dornach) 5448 6/41ff. 229-04
Salz-Merkur-Sulfur
Der Kalk der Erde wird gegen den Frühling zu lebendig, begierdenhaft. Wirkt dadurch an-
ziehend auf ahrimanische (ätherische) Wesenheiten, die den Kalk und damit die Erde
durchseelen wollen. Ihre Hoffnung wird in jedem Frühling zerstört. Dafür wenden sie sich
an den Menschen, den sie „verkalken“ wollen, so dass er schließlich sich mit der Erde zu
einem Wesen verbindet.
Zur selben Jahreszeit suchen luziferische (astralische) Wesenheiten, die nach oben
strömende Kohlensäure, in der Sulfurisches ist, zu ergreifen und sich eine Ätherhülle zu
schaffen. Dadurch würde schließlich auf der Erde das Atmen unmöglich. Auch diese Hoff-
nung wird in jedem Frühling zunichte, dafür haben diese Wesenheiten das Ziel, die
menschlichen Ätherleiber mit sich zu engelartigen Wesen zu verbinden.
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Im Zusammenhang mit der Schilderung der Wirksamkeit der vier Erzengel Michael, Uriel,
Raphael und Gabriel während des Jahreskreislaufes wird folgendes gesagt: „Und da öff-
net sich das Tor für den Eintritt der Seelen, die vom vorirdischen Leben ins irdische Leben
kehren, nur während der Zeit, während welcher von Ende Dezember an bis zum Früh-
lingsbeginn Gabriel oben webt als kosmischer Erzengel, unten an der Seite des Menschen
Uriel, in das menschliche Haupt hineintragend die kosmischen Kräfte. Während dieser drei
Monate kommen die Seelen, die das ganze Jahr über verkörpert werden, alljährlich vom
Kosmos zur Erde nieder. Dann bleiben sie und warten, bis sich ihnen die Gelegenheit
bietet in der planetarisch-irdischen Sphäre.“
Steiner in Lit. 13, S.37:In der Nacht, die auf den Geburtstag folgt, ist der Mensch seinem
„schützenden Geist“ am nächsten und kann mit ihm (im Schlaf) wie von Mensch zu
Mensch reden.
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Seit dem 14., 15. Jahrhundert besteht die Gefahr, dass die Wirkungen, die im Adler, in der
Kuh, im Löwen zum Ausdruck kommen (s. vorige Referate) in der Menschheit einseitig
ausgebildet werden. Im Westen (Amerika) besteht die Tendenz, sich unmittelbar mit der
geistigen Welt in Verbindung zu setzen, zu einem primitiven Hellsehen zu kommen unter
Auslöschung der Freiheit und Selbständigkeit (Lockruf des Adlers).
In der Mitte besteht die Gefahr der einseitigen Hingabe an das Meteorologische, an den
Jahreskreislauf, wodurch ein überaus starker Egoismus aufleben würde (Lockruf des
Löwen).
Im Orient würde, wenn die Eingeweihten hinter die Geheimnisse der Kuh kämen, sich
eine fürchterliche mechanistische Kultur ausbilden, die die Erde und den Kosmos mecha-
nistisch zusammenschwingen lassen würde (s. 173-08, 184-18).
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5(27.10.1923, Dornach) 5466 5/86ff. 230-08
Die Fledermäuse scheiden besonders zwischen ihren Fingern vergeistigte Materie ab,
drücken diese aber in die physische Luft hinein. Diese Gespenster vereinigen sich zu
einer Masse, zu einem Geistmagma, das von den Menschen mit der Luft aufgenommen
wird und in den Astralleib, in die Instinkte geht. Früher schützten sich die Menschen davor
durch bestimmte Formeln der Mysterien, heute wird ein solcher Schutz durch das Ergrei-
fen des Michaelimpulses erreicht. Sonst werden diese Fledermausreste zur Nahrung des
„Drachen“. S. auch Lit. 36c, S. 88 und 36j, S. 210ff. und 193ff.
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230
Die Undinen leben in Feucht-Wässrigen, sind die Wassergeister, wirken in der Blattregion
der Pflanzen. Sie sind nicht so hellbewusst wie die Gnome, mehr träumend und in ständi-
ger Metamorphose, lösen und binden die Stoffe, sind die „Weltenchemiker“. Sie reagieren
sensitiv gegen das Irdische, besonders gegen die Fische, deren Gestalt sie manchmal an-
nehmen, aber gleich wieder verlassen.
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Die Sylphen fügen den Vögeln, die eigentlich ganz Kopf sind, geistig das Gliedmaßen-
Stoffwechsel-System an (das, was physisch bei der Kuh ist). Der Mensch begegnet ihnen
beim Aufwachtraum, unmaskiert würde der Mensch sie wie das ihn umspinnende Sonnen-
licht empfinden.
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Die Salamander nehmen die vergeistigte Materie der Insekten auf und strömen mit ihr in
den Weltenraum hinaus und bilden den Anblick der Erde für die Hierarchien.
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Raubtiere strömen beim Fleischverzehr diese Angst aus, ihr Astralleib ist von Angst
durchsetzt. Sie haben dadurch nach dem Tod ein Nachleben in der Gruppenseele, „das
ein viel furchtbareres Kamaloka darstellt, ... als es die Menschen jemals durchleben kön-
nen, einfach dadurch, dass die Raubtiere diese Natur haben.“ Diese Ausführungen soll
man nicht „animalistisch“ auf das menschliche Bewusstsein beziehen.
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Für das Erfassen des übersinnlichen Menschen ist notwendig, sich klarzumachen, dass
folgende Welten existieren (dies ist gleichzeitig der Gang des Toten in der ersten Hälfte
des nachtodlichen Lebens):
1. die physische Welt, wahrnehmbar, physisch;
2. daran anstoßend die ätherische Welt, nicht wahrnehmbar, überphysisch, Welt der drit-
ten Hierarchie und zeitweise der Toten;
3. eine wahrnehmbare, überphysische Welt (Sonnenlicht), Aufenthalt der zweiten Hierar-
chie und zeitweise der Toten;
4. eine unwahrnehmbare, physische Welt, Aufenthalt der ersten Hierarchie und zeitweise
der Toten (Schwerebildung, Bildung des „Merkurialen“) während der Mitternachts-
stunde (also im physischen Erdendasein).
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232 Mysteriengestaltungen
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4(30.11.1923, Dornach) 5496 3/57ff. 232-04
Für die imaginative Erkenntnis erscheint das Kristalline innerhalb der Erde, besonders
der Quarz u. ä., aber auch die Kristalle von Eis und Schnee, als kosmische Sinnesorgane,
Augen der Erde.
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Mensch als Mikrologos. Der Schreiber des Johannes-Evangeliums knüpft mit seinen Ein-
gangsversen an diese Mysterien an, als er sie in Ephesus schrieb. Der Brand des Goethe-
anum und des Dianatempels in Ephesus.
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tastet, erfühlt wurden. „Und es war eine lebendige Wechselwirkung zwischen dem Logos
im Menschen und dem Logos draußen in den Weltenweiten.“ Es wird aber betont, dass
die samothrakischen Mysterien schon ein Nachklang größerer, älterer Mysterien waren.
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nicht nur diejenigen, die unmittelbar auf der Erde angebracht waren, sondern Merkzeichen
waren auch gerade in den älteren Zeiten die Konstellationen am Himmel, insbesondere
die Planetenkonstellationen, aus denen man in ihrer Wiederholung oder variierten Wieder-
holung erkannte, wie die Dinge in Vorzeiten waren.“
Übergang zu rhythmisierter Erinnerung nach der atlantischen Katastrophe in Asien. Es
konnte nur gemerkt werden, was rhythmisch wiederholt wurde, Entstehung der Verskunst
(Veden, Bhagavad Gita, Stabreim).
Übergang zum bildhaften Zeitgedächtnis, als Griechenland von Asien als Kolonie
begründet wurde.
233
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langt wurde. Ephesus als Mysterium Griechenlands und Asiens, das die orientalische
Weisheit am längsten lebendig hielt.
Die Vernichtung des Artemistempels durch Herostrat zum Zeitpunkt der Geburt Alexan-
ders (356 v. Chr.). Seine Züge nach Osten, um diesem wenigstens die Abbilder der Götter
zu bringen als ein geistiges Ephesus: Gründung der Akademien (Alexandria, Edessa,
Gondishapur u. a.). Wirkung dieser Züge bis zur Auflösung der Philosophenschule in
Athen.
233
233
2(05.01.1924, Dornach) 5567 4/27ff. 233-11
Über die Ars magna von Raimundus Lullus (1234-1315) als Versuch der Enträtselung
des Logos, der in der menschlichen Sprache, eigentlich im Menschen und dann auch im
Kosmos verborgen ist [s. dazu auch 353/12(10.5.1924, Dornach) und 236/9 (früher
/11)(11.05.1924, Dornach)].
Darstellung einer rosenkreuzerischen (Ur-)Einweihung, die dann als visionäre Spiege-
lung zum Vorbild in Rosenkreuzerschulen wurde und die darin bestand, durch entspre-
chende Exerzitien und Meditationen (über einfache Figuren und Symbole) den Astralleib
zu beeinflussen.
233
233
6(13.01.1924, Dornach) 5578 4/83ff. 233-15
Das Lesen im Astrallicht (Akashasubstanz) war den Eingeweihten der urpersischen Peri-
ode möglich dadurch, dass die Erde festen Widerstand gab. Es strahlt bis zur Monden-
sphäre und wird zur Erde zurückgeworfen, in der sich die Geheimnisse des Astrallichts
spiegeln. In der ägyptischen Periode diente das Wasser als Spiegel. Das, was gespiegelt
wurde, ging bis zur Saturnsphäre. In der griechischen Periode diente die Luft als Spiegel,
die Spiegelungen gingen bis zum Ende der Weltsphäre. In der Neuzeit dient als Widerste-
hendes nur der Wärmeäther, mit dem das zu Spiegelnde aber aus dem Raum in die geis-
tige Welt geht: „Da kam es denn, dass Christian Rosenkreutz auf die Eingebung eines
höheren Geistes den Weg fand, doch nun die Rückstrahlung wahrzunehmen ... Das
geschah dadurch, dass ... schlafähnliche Zustände zu Hilfe genommen wurden...“ So
nahmen die Rosenkreuzer Naturerkenntnis auf und versuchten, „in einer möglichsten
Reinheit nach intimen Meditationen hinüberzuschlafen. Und dann geschah es, dass ihnen
die geistig-göttlichen Welten ... zurückbrachten dasjenige, was in abstrakten Ideen erfasst
wurde, in einer geistig konkreten Sprache.“ ... „Dass das sein kann, ist ja bis in die Gegen-
wart geblieben.“
Seit Beginn des Michaelzeitalters muss aber dies in bewusster Weise erreicht werden.
Über die Begegnung mit Michael beim Hineintragen von Naturerkenntnissen in die geistige
Welt.
233
233/234
7. Vortrag: Im 30. Lebensjahr zog die geistige Sonne selbst in Jesus ein und nicht nur
wie bei den früheren Menschen der Schein der Sonne.
234 Anthroposophie...
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234/235
234/235
235
bewahren. Sie inkarnierten sich im 19. Jahrhundert wieder als Naturwissenschaftler. Bei
Vischer kamen jedoch noch andere vorirdische Einflüsse dazu, wodurch er früher
inkarniert wurde und zunächst zu Hegel hintendierte.
Zu F. Th. Vischer siehe auch die biographische Notiz in 172/6(18.11.1916, Dornach), zu
seiner Ästhetik s. 225/1(05.05.1923, Dornach).
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12(23.03.1924, Dornach) 5645 7/212ff. 235-14
Karma
Über die karmische Verknüpfung zwischen Lord George Byron (1788-1824, Abb. vorige
Seite rechts) und dem Geometrielehrer R. Steiners (Georg Kosak, 1836-1914). Beide
hatten Klumpfüße. In ihrer vorigen Inkarnation (im 10. oder 11. Jahrhundert in
Russland*)) wollten sie das Palladium von Konstantinopel nach Russland bringen, wohin
es nach einer alten Sage einst kommen soll. Das gelang ihnen nicht. „Es konnte ja nicht
dazu kommen, denn das Palladium war gut verwahrt, und die Persönlichkeiten, die
wussten, wie es verwahrt war, denen war es nicht abzugewinnen.“ Der Schmerz darüber
„paralysierte geradezu ihre Köpfe ... und das kam bei dem einen, bei Lord Byron so zum
Vorschein, dass er ... einen schadhaften Fuß hatte, dafür aber die Genialität des Hauptes,
die einfach der Ausgleich war für die Paralysierung in dem früheren Erdenleben.“
*) 236/2 bzw. 240/5(09.04.1924, Stuttgart). In diesem Zusammenhang dort: „Ich bemerke
ausdrücklich, dass ich, weil in den abgelaufenen Epochen vorzugsweise geschichtlich das
männliche Leben gewirkt hat, auf die weiblichen Inkarnationen nicht eingehe. Das
weibliche Leben beginnt erst zu wirken. In der Zukunft wird es ganz besonders von
Interesse sein, gerade auf weibliche Inkarnationen Rücksicht zu nehmen.“
235/236
236
3 bzw. 2(12.04.1924, Dornach) 5674 2/62ff. bzw. 6/29ff. 236-03
Shakespeare, Bacon, Jakob Böhme und „noch ein andrer“, nämlich der Dichter Jakob
Balde (1604-1668) seien von demselben Eingeweihten inspiriert gewesen. Der post-mor-
tem-Einfluss Bacons und des Comenius auf ihre jeweilige Anhängerschaft im Jenseits.
Einer der vorirdischen Schüler Bacons war der Historiker Leopold von Ranke (1795-1886,
Abb. vor. S. rechts), ein vorirdischer Schüler des Comenius war der Historiker Friedrich
Christoph Schlosser (1776-1861, Abb. unten links), der charakteristische Unterschied
zwischen beiden. Hinweis auf Ranke s. auch 69c/4(16.11.1912, Hamburg).
Über den Zusam-
menhang des Schaf-
fens Conrad Ferdi-
nand Meyers (1825-
1898, Abb. rechts) mit
seinen vorangegan-
genen Inkarnationen.
Er war im 6. Jahrhun-
dert in Italien inkar-
niert, lebte am Hof in
Ravenna und in Rom,
wurde als Missionar
nach England ge-
schickt und in Can-
terbury ermordet. Er-
innerung daran am
Schicksal des Tho-
mas Becket, Erzbi-
schof von Canterbury, in seinem Roman „Der Heilige“. In der folgenden Inkarnation war er
die Frau eines Kriegsmannes, der sich im Dreißigjährigen Krieg nach Graubünden zurück-
zog. Der Jürg-Jenatsch-Roman ist eine karmische Erinnerung daran. S. auch 5. (jetzt 3.)
Vortrag und 240/2(16.04.1924, Bern), sowie 69b/7(23.02.1911, Basel).
236
236
den ihn verehrenden Plinius d. Jüngeren (61- ca.113). Plinius war wieder inkarniert als
Beatrice von Tuscien, Tacitus als deren Tochter Markgräfin Mathilde, der Besitzerin der
Burg von Canossa zur Zeit Heinrichs IV. Nächste Inkarnation von Plinius d. J. als Herman
Grimm (1828-1901, Abb. vor. S. Mitte) und von Tacitus als Ralph Waldo Emerson (1803-
1882, Abb. vor. S. rechts). Herman Grimm war ein begeisterter Anhänger Emersons und
übersetzte seine Werke. S. auch 171/6(25.9.1916, Dornach).
Anmerkung: Steiner ge-
genüber Hermann Joa-
chim, dem Sohn des be-
rühmten Geigers Joseph
Joachim (1831-1907, Abb.
unten links), über dessen
nachtodliches Wirken
(Paris, Mai 1914): Fol-
gende Geister bildeten eine
geschlossene Gruppe mit
einer erhabenen Mission:
William E. Gladstone
(1809-1898, englischer
Premier, Abb. links), Alfred
Tennyson (1809-1892,
englischer Dichter, Abb.
rechts), Emerson, Joseph
Joachim, Herman Grimm, Bettina von Arnim (1788-1859,
Abb. rechts), Arthur H. Hallam (1811-1833, ein Freund Tennysons). Die besondere Aufgabe
Herman Grimms bestehe darin, diejenigen Skeptiker, die aufrichtig nach Höherem strebten, auf den
richtigen Weg zu
weisen (R. M.
Querido in „Die
Kommenden“ Heft
Nr.7, Freiburg i. Br.
1988).
236
236
Mitte) waren Reinkarnationen von Schülern Platons, die zunächst befreundet waren, sich
dann aber auseinander entwickelten. Karmischer Grund für das nicht richtige Ergreifen
des physischen Körpers (Wahnsinn) durch Hölderlin und das zu starke Ergreifen des
Körpers (Krankheiten) durch Hamerling. Zwischen diesen beiden Inkarnationen waren
beide als Frau im Italien der Renaissance-Zeit inkarniert.
236
236
Beine, langsames Haarwachstum die Folge sein. Magerkeit oder Dickleibigkeit als Folge
von vielem oder wenigem Nachdenken in der vorigen Inkarnation. Gut ausgebildete Haut
bei solchen Menschen, die Denker waren. Die Länge des unteren Rumpfes ist größer als
der obere Rumpfteil bei Menschen, die rasch durch die erste Hälfte des nachtodlichen
Lebens durchgegangen sind, und umgekehrt, bedingt durch „Stumpfheit“ im vorigen
Leben. In diesem Leben kann dann daraus größeres Schlafbedürfnis resultieren.
Wird ein Leben in Trivialitäten geführt, wird im nachtodlichen Leben keine besondere
Höhe der Mitternachtsstunde erreicht und die Folge ist im nächsten Leben die Neigung,
viel zu essen.
„Wenn der Mensch durch eine Reihe von Erdenleben oder wenigsten durch ein Erden-
leben gegangen ist, in dem er wie ein halb Schlafender gelebt hat, da wird er dann im
nächsten Erdenleben ein solcher, der den Ernst nicht bewahren kann...“
236
236
236
236
damit nicht nur Licht aus, sondern den Raum selber. Und wenn wir in die Sonne schauen,
schauen wir aus dem Raum heraus. Aber aus diesem „Außerhalb-des-Raumes“ ist der
Christus zu den Menschen gekommen.“ Er brachte den Menschen, die zu reinen Rau-
meswesen geworden waren (ex deo nascimur), wieder das Zeitliche (in Christo morimur).
Die Sonnenbewegung ist eigentlich nur das in den Raum hineinragende Abbild der Son-
nenbewegung. „Die Sonne strahlt nicht nur das Licht aus, die Sonne macht auch den
Raum. Und die Bewegung der Sonne selber ist nur innerhalb des Raumes eine räumliche;
außerhalb des Raumes ist sie eine zeitliche. Das, was von der Sonne erscheint, dass sie
dem Sternbilde des Herkules zueilt -, das ist nur ein Abbild einer zeitlichen Entwicklung
des Sonnenwesens.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 236 in 116-03, 196-03, 211-11, 233-11, 233-21, 235-14, 238-02,
238-06, 239-01, 243-05, 295-10.
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237
237
9(03.08.1924, Dornach) 5856 6/134ff. 237-08
Bei seinem Kampf gegen Ahriman ist Michael auf die Mitwirkung luziferischer Wesen-
heiten angewiesen, die z. B. deutlich wahrnehmbar am Ende des 19. Jahrhunderts durch
Ablenkung des Bewusstseins (Ohnmacht u. ä.) ein direktes Einwirken Michaels in den
Karmaablauf einzelner Menschen ermöglichten. Bei solchen Zuständen können sonst
ahrimanische Wesenheiten besonders stark an den Menschen heran.
Über die beginnende Zweiteilung des Reiches der Angeloi, je nachdem der Angelos mit
einem Menschen verbunden ist, der zur Geisteswissenschaft neigt oder nicht. S. dazu
auch folgendes Referat.
237
238
238 Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge IV
238
238
*Dornach 1921: In Merlin und Richard Wagner wirkte dieselbe Individualität (Lit. 15, S.
32).
238
238
lichkeit, die tatsächlich in ihrer Jugend in das Mönchtum
hineingegangen ist, aber ... dann in einer Art modern-
aufklärerischen Philosophie gewirkt hat, auch als
Universitätsprofessor...“ Ausführungen über sein
nachtodliches Leben (= Gideon Spicker (1840-1912,
Abb.), zunächst Kapuzinermönch, später Professor der
Philosophie in Münster, s. auch 343/1[26.09.1921], erwähnt
in GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S.522).
Zu Eschenbach siehe auch 92/2(1.7.1904), hier wird er
als initiierter Dichter bezeichnet.
238
238
einer Art Schwesterseele erfolgt waren, die mit ihr in engem geistigen Austausch stand
(nach Lit. 24, S. 130: zur Zeit Campanellas war diese ein jüdischer Rabbiner und Astro-
loge namens Abraham).
* S. auch Anmerkung zu 126-10.
238
239/240
239 Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge V
239/240
240
dringen: „Dann werden die, welche heute für die anthroposophische Bewegung wirken, am
Ende des 20. Jahrhunderts schon wieder erscheinen und auf der Erde verbunden sein mit
denen, welche die Lehrer von Chartres waren. Denn das ist die Abmachung jenes himmli-
schen Konzils im Beginne des dreizehnten Jahrhunderts, dass sie miteinander erscheinen,
die Aristoteliker und die Platoniker...“
240
240
chen. Dieser war auch wirksam bei Ignatius von Loyola (1491-1556), der nach dem Tod
eine abnorm lange Rückschau hatte, also in der Erdsphäre und damit auch mit seinem
Orden verbunden blieb. Er reinkarnierte sich deshalb auch bald wieder als Emanuel
Swedenborg (1688-1772). Dieser kommt anfangs seiner Vierzigerjahre unter den Einfluss
dieses Marsgenius „und dieser Marsgenius mit all dem, was er jetzt geistig vom Weltall
weiß, spricht. Denn der war es, der jetzt sprach durch Emanuel Swedenborg.“
240
240/243
Im Vortrag vom 25.1.1924 (Bern, in der 1. Aufl. nicht enthalten) wird gesagt, dass die
Monden-Urlehrer beim Herabstieg des Menschen seinem Astralleib und Ich die Neigung
zu Gut und Böse, zu Talent bzw. Genie einprägen.
Anmerkung: GA 240 enthält in neueren Auflagen zusätzlich den Vortrag vom 25.1.1924
(Bern) und aus GA 236 die Vorträge vom 16.4.1924 (Bern), 9.4.1924 (Stuttgart) und
1.6.1924 (Stuttgart).
Hinweise auf Vorträge aus GA 240 in 226-01, 235-11, 235-14, 236-04, 238-02 (Teilref.), 238-03
(Teilref.), 238-05 (Teilref.), 239-01.
240/243
243
4(14.08.1924, Torquay) 5867 4/69ff. 243-02
Heilmittel / Metalle
Bestimmte Erkrankungen des Verdauungstraktes können spirituell darin begründet sein,
dass der Betreffende den „Drang hat, mit den Toten, die er gekannt hat, mitzugehen nach
dem Tode. Aber er hat nicht die Fähigkeit, in das Bewusstsein, das unter seinem Herzen
liegt, hinunterzukommen“ (s. voriges Referat). Dieses zu starke Bewusstsein kann durch
Schwächung des „Kehlkopfbewusstseins“ austariert werden, was durch therapeutische
Gaben von Kupfer geschehen kann.
Allgemein darf beim heutigen Menschen nur die „moralische“ Substanz für die geistige
Entwicklung verwendet werden, die physische Seite der Metallität bzw. überhaupt der
Substanzialität darf nur therapeutisch und nicht mehr zur Erlangung anderer
Bewusstseinszustände wie in den alten Mysterien eingesetzt werden, da sich die Konstitu-
tion des Menschen seither grundlegend geändert hat. Vgl. dazu 171/7(30.9.1916, Dor-
nach).
243
243
6. die Ausstrahlung chemischer Kräfte (Gebiet der schwarzen Magie) und
7. die Vitalstrahlung.
Die Beherrschung der Vitalstrahlung soll im Michael-Zeitalter beginnen.
243
243/252
8(19.08.1924, Torquay) 5876 4/170ff. 243-11
Das Ich ist im Menschen nur in dem Teil des Gewichts (des Gehirns, der Blutkörperchen
usw.), der nach dem Gewichtsverlust durch das Archimedische Prinzip verbleibt. „Denn
dadrinnen, da darf Ihr Ich sein. Sonst darf es nirgends sein, sonst muss überall astrali-
scher Leib, Ätherleib und so weiter sein.“ Bei den Medien ist das Ich nicht mehr in diesem
Schwerebestandteil. Auch von den ursprünglichen Sinnesempfindungen wird das meiste
durch die zum Gehirn führenden Nerven ausgelöscht, nur in diese abgeschatteten Wahr-
nehmungen darf das Ich hinein.
243/252
252/253
252/253
254
254 Die okkulte Bewegung im 19. Jahrhundert...
254
254
174a/5(18.3.1916, München): Zur Frage ihres Gurus in der indischen Zeit: „Und so
konnte denn das herauskommen, dass an die Stelle der früheren Führerschaft der Bla-
vatsky ein anderer Führer trat, den sie nun, entsprechend dem früheren, auch weiter mit
dem Namen Koot Hoomi bezeichnete; aber der ... war im Grunde genommen – wie dieje-
nigen, die in diese Dinge eingeweiht sind, wissen – nichts anderes als ein in russischen
Diensten stehender Wicht, eine Persönlichkeit, die ganz andere Ziele verfolgte mit all den
Dingen, die sie der Blavatsky ... überlieferte...“
Anmerkung: Aus den um 1880 an A. P. Sinnett (1840-1921) gerichteten „Mahatmabriefen“ (s. d.),
die 1923 erstmals veröffentlicht wurden, geht hervor, dass der Guru der Blavatsky sich in dieser
Zeit Morya und der Sinnetts sich Kuthumi nannte. Mit beiden Namen werden die Meister des Ostens
bezeichnet. In diesen Briefen wird „John King“ als Schwindel deklariert.
254
254
8(23.10.1915, Dornach) 3140 3/138ff. 254-06
Freimaurer
Die Bedeutung der Symbole bei der Unterrichtung der unteren drei Grade alter Geheim-
gesellschaften: Es wird bei der Entzifferung der Symbole die Kraft paralysiert, die sonst
beim Durchdringen der Naturerscheinungen den Menschen raffiniert macht und Zerstö-
rungskräfte freisetzt. Auf der anderen Seite erregen die Symbole moralische Gefühle und
verhindern eine ungesunde Mystik. Seit der Neuzeit haben die Menschen jedoch die Mög-
lichkeit verloren, sich Symbolen richtig hinzugeben, zumal eine zeitgemäße Ausformung
der Symbole unterblieb.
Beispiel für die Umwandlung von Kräften im Menschen: es wird die Hypothese aufge-
stellt, wenn Dante (1265-1321) nicht aus Florenz vertrieben worden wäre, hätte er seine
Göttliche Komödie nicht geschrieben, aber er wäre sicher ein sehr bedeutendes Stadt-
oberhaupt in Florenz geworden. Steiner fügt hinzu: und er hätte sieben bedeutungsvolle
Nachfolger gehabt, deren Wirken nach sieben Jahrhunderten noch zu spüren gewesen
wäre.
254
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255b Die Anthroposophie und ihre Gegner
255
257
257 Anthroposophische Gemeinschaftsbildung
257
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258 Die Geschichte und die Bedingungen der Allgemeinen
Anthroposophischen Gesellschaft 1923/24
Hinweise auf GA 258 in 204-11, 238-04, 240-06, 254-02.
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260
wir eigentlich für Anthroposophie in Wahrheit reif, wenn wir fühlen, ...wir brauchen etwas
für unseren übersinnlichen Menschen.“
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benen Schauens und von der des geisteswissenschaftlichen Erkennens; und man hört ein
Gleiches, wenn man richtig hört.“
„Und so meinte ich, dass ich in diesem Kurse (1924) eine Darstellung ermöglichen
werde, die dieses „Priesterbuch“ im wahren Sinne dem „Priester“ als geistigen Führer
übermitteln kann. Die Menschen-Weihehandlung steht in der Mitte des Priesterwirkens;
von ihr strahlt aus, was durch Kultusart von der Geistwelt in die Menschenwelt dringt. Die
Apokalypse kann in der Mitte der Priesterseele stehen; von ihr kann in alles Priesterden-
ken und Priesterempfinden einstrahlen, was die opfernde Menschenseele aus der Geist-
welt gnadevoll empfangen soll.“
Zuvor: „Was als geistige Substanz durch die Priesterschaft der Christengemeinschaft
strömt, ist ihr vor zwei Jahren ... aus der geistigen Welt durch meine Vermittlung gereicht
worden. Dieses Darreichen war ein solches, dass die Christengemeinschaft gegenüber
der Anthroposophischen Gesellschaft völlig selbständig dasteht... Denn diese Bewe-
gung für christliche Erneuerung ist nicht aus der Anthroposophie herausgewachsen. Sie
hat ihren Ursprung bei Persönlichkeiten genommen, die vom Erleben im Christentum her-
aus, nicht vom Erleben der Anthroposophie heraus einen neuen religiösen Weg suchten.“
260/262
262
Johanna v. Keyserlingk (1879-1966) in Lit. 17, S. 42: Steiner bestätigt ihre Vermutung,
er sei der Träger der Kraft, von der Jesus Christus verhieß, dass er sie als den „Tröster“
(Paraklet, Heiliger Geist) senden wolle.
Lit. 14, S. 217: 1922 soll Steiner in Stratford-on-Avon gegenüber C. v. Heydebrand
gesagt haben, dass er sich in 80 Jahren in Amerika wieder inkarnieren werde.
Ferner:
Äußerung des bedeutenden griechischen Eingeweihten Stylianos Atteshlis (1912-1995), genannt
Daskalos, über Steiner: „He is a very high being, one of the highest beings at all“ [Günther Zwah-
len in Das Goetheanum Heft Nr. 34 (1995)].
Bei der Zuordnung von Wesenheiten, die sich in Steiner inkorporiert haben könnten, ist zunächst
seine eigene Aussage zu bedenken und voran zu stellen (s. 110-06): „Denn wahrhaftig, manches
Zeitalter hat nicht genügend viele große Menschen, die inspiriert werden können von den Geistern,
die zu wirken haben. Da muss manchmal eine Persönlichkeit von den verschiedensten
Individualitäten der höheren Hierarchien durchseelt und beseelt werden.“
Aus der Tatsache, dass Christian Rosenkreutz der Freund und Lehrer des Gautama Buddha war,
der ihm den Auftrag für seine Mission auf dem Mars gegeben hat (s. 130-23), und beide Meister,
Christian Rosenkreutz wie Zarathustra-Meister Jesus-Steiner*, gleichrangig sind (s. z. B. auch Lit.
27), kann gefolgert werden, dass es sich bei beiden um Wesen handelt, die mindestens eine Stufe
über der Buddha- bzw. Nirmanakaya-Stufe stehen. Dies wäre nach der theosophischen Stufenfolge
in Blavatskys „Geheimlehre“ (s. 93-50) die Stufe der Pitris, die als Elohim am Beginn der Erdent-
wicklung stehen (siehe Steiners eigene Aussage oben). S. dazu auch Hermann Keimeyer „Rudolf
Steiners Martyrium und Auferstehung“ Owingen 1994.
Steiner hat von dem Bodhisattva Maitreya, dem Nachfolger des Gautama Buddha, gesagt: Er „ist
auch jetzt (1911) schon verkörpert und wird der eigentliche Verkünder des Christus im ätherischen
Gewande sein“ (130-13). Dies und andere Aussagen über den Bodhisattva können so interpretiert
werden, dass in Steiner (auch) dieser inkorporiert war oder er zumindest dessen Aufgaben in
diesem Leben übernahm. S. dazu auch Karl-Heinrich Uhlenried „Rudolf Steiner und die
Bodhisattva-Frage“ (3. Aufl., Nachdruck Basel 2003).
Schließlich gibt es noch die „menschliche“ Inkarnationsreihe, die erstmals in Lit. 27 aufgrund
privater Mitteilungen Steiners angegeben wurde: Eabani – Kratylos – Aristoteles – Schionatu-
lander (?, Sigune?) - Thomas von Aquin (zu letzterem s. 262-05).
262
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Über die östlichen Meister wird weiter ausgeführt: „Denn die östlichen Initiationen müs-
sen notwendig das Christusprinzip als zentralen kosmischen Faktor der Evolution unbe-
rührt lassen... Die Offenbarungen der orientalischen Initiation müssten für sich selbst im
Westen sich wie eine Sektiererei neben die lebendige Kultur hinstellen. Eine Hoffnung auf
Erfolg in der Evolution könnten sie nur haben, wenn sie das Christusprinzip aus der westli-
chen Kultur vertilgten. Dies wäre aber identisch mit dem Auslöschen des eigentlichen Sin-
nes der Erde, der in der Erkenntnis und Realisierung des lebendigen Christus liegt.“
*) 97/28(25.4.1906, Fragenbeantwortung): „Übrigens hat Frau Blavatsky gar nicht, wie
so viele annehmen, uns nur indische Anschauungen gebracht. Zunächst war ein Europäer
ihr Führer, dann ein Ägypter, damals schrieb sie Isis unveiled.“ Ähnliches sagt Blavatsky über
ihren Mitstreiter Olcott: einer seiner Lehrer sei ein Ungar, der zweite ein Ägypter und der dritte ein
Hindu gewesen (Lit. 9, Bd. I, S. 2).
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264 Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung
der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914
264
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sich die (beiden) Punkte. Der sich entwickelnde Mensch muss sich in diesen zweiten
Punkt versetzen...“
Über die Wirkung dieser Meditationen auf den Astralleib bzw. die Ausbildung der Hypo-
physe (Schleimdrüse) und Epiphyse (Zirbeldrüse).bzw. von Manas und Buddhi.
264
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Als stellvertretender Repräsentant des zweiten Zeitalters wird Lazarus (statt Zarathustra)
auferweckt, er ist der reinkarnierte Hiram Abiff (Kainssohn), der Baumeister des salomo-
nischen Tempels (s. Tempellegende). Auch dieser war der „Sohn einer Witwe“ (1. Könige
7,13). Er wird in der fünften nachatlantischen Epoche vorbereitend (als Christian
Rosenkreutz) und dann vor allem in der sechsten Epoche für das tiefste Christus-Ver-
ständnis wirken. Über die Bedeutung des Ausspruches von Thomas, dem Zwilling (Joh.
11,16). Die zweite nachatlantische Epoche war der Zeitraum der Zwillinge.
S. 93-11, 114-24 und 144-02.
Lit. 17, S.82/83: Steiner gegenüber Johanna Gräfin Keyserlingk (Koberwitz 1924): Über
die Dualität von Parzival, dem Lichtsohn (Abel-Strömung), und Feirefis, dem Feuersohn
(Kain-Strömung). Parzival sei die einmalige Inkarnation einer bedeutungsvollsten Individu-
alität.
*) Anmerkung: Nach den visionären, von Clemens v. Brentano aufgezeichneten Schilderungen der
stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerich (Emmerick) (1774-1824) hieß der Jüngling Mar-
tialis und war der Sohn einer Witwe Maroni. Von dieser Nonne stammen auch die Angaben über
das Haus der Maria in Ephesus, das daraufhin gefunden wurde. Von Lazarus sagt sie, dass um ihn
ein großes Geheimnis sei.
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Ähnlich wichtig ist die Aufnahme der kulturellen Schöpfungen durch die Menschen, da
diese zwar vergehen, aber das in die Seelen Aufgenommene in den Jupiter-Zustand mit
hinübergenommen wird. Deshalb sei es immer besser, ein gutes Buch zu lesen, als ein
schlechtes zu schreiben.
Ferner: „Menschen können Schätze gesammelt haben und das Bedürfnis empfinden,
diese wieder zum Wohle der Menschheit zu gebrauchen, aber ohne okkulte Einsicht ist es
unmöglich zu wissen, ob die eine oder andere philanthropische Einrichtung nach kurzer
Zeit zum Heile oder zum Unglück der Menschen dienen wird. Man mag noch so viele
Samariterarbeit verrichten und noch so viele Menschen beglücken, es könnte sein - und
ohne die gekennzeichnete Hingabe an die geistige Welt ist es sogar sehr wahrscheinlich -,
dass zum Beispiel schon für die Kinder jener Menschen ... großes Unheil gestiftet werde.“
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mäß: „Und das demokratische Prinzip (in spirituellen Dingen), das immer mehr und mehr
zur Geltung kommen muss, das widerstrebt eigentlich durchaus dem Freimaurerbund
ebenso wie den geschlossenen Priesterschaften.“
Über die Bekleidung der Freimaurer, das Schurzfell, Ähnlichkeit bei höheren Graden mit
Priestergewändern (Alba – Ätherleib, farbige Toga – Astralleib).
Der Ku-Klux-Klan in den USA als Geheimbund, der den Nationalismus überall als Prin-
zip einführen will. Siehe dazu auch Lit. 36g, S. 30.
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darumliegende Finsternis = physischer Leib.
Hinweise auf GA 265 in 54-05, 59-06, 93-04, 93-10, 93-18, 98-06, 104-13, 202-26, 229-07, 238-10,
240-06.
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266 Aus den Inhalten der esoterischen Stunden Teil I (1904 - 1909)
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menden Zeiten wird die Menschheit die Achse zu drehen vermögen.“
„Christian Rosenkreutz und seine sieben Schüler legten den Anfang zur Erkenntnis des
Gesetzes des Sittlichen...“ Notiz auch in GA 264, S. 210 (1.Aufl.).
266
266
Wurzelgemüse wird empfohlen. Choleriker: keine stark gewürzten Speisen.
Die Nahrung spielt bei den Meistern keine Rolle mehr, da sie keiner festen Nahrung
bedürfen. Die Temperamente benützt ein Meister lediglich noch für seine Wirksamkeit im
Physischen: „Das cholerische Temperament nimmt er zur Ausübung seiner magischen
Handlungen, die Ereignisse und Begebenheiten der physischen Welt lässt er vorüberzie-
hen wie ein Sanguiniker; im Lebensgenuss wird er sich verhalten wie ein Phlegmatiker;
und über seinen geistigen Erkenntnissen und Erlebnissen wird er brüten wie ein Melan-
choliker.“
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Form Geschmack Farbe Organ*)
Prithivi Tattva (erdig, süß gelb Knochen+Muskeln
Erde-Äther)
Apas Tattva (wässrig, herb weiß Verdauung
Wasser-Äther)
Tejas Tattva (feuerartig, gewürzig rot Blut
Feuer-Äther)
Vayu Tattva (feiner, Luft- sauer grün Nerven
Äther)
Akasha Tattva (feinst, bitter dunkelschwarz- Lymphsystem
Gedanken-Äther) **) blau (indigo)
*) S. nächste esot. Stunde (1.12.1906, Köln).
**) Form besteht aus einem starken und einem deutlich schwächeren Wirbel.
Anmerkung: Blavatsky unterscheidet sieben Tattvas als esoterische Prinzipien (zwei noch über
dem Akasha: Anupadaka und Adi), denen die sieben menschlichen Sinne entsprechen, wovon aller-
dings zwei noch unentwickelt sind. Die Farben werden nach ihrer Ansicht oft falsch angegeben, da
sie im Astrallicht verkehrt gesehen und dann als solche wie bei den fünf Tantra-Tattvas des Hatha-
Yoga (Gelb – Weiß – Rot – Blau – Schwarz bzw. farblos) genannt werden. Demnach gehören fol-
gende Farben zu den Tattvas: Orangerot (Prithivi) – Violett – Rot – Grün – Indigo – (Gelb – Blau
bzw. Synthese aller Farben) (Lit. 9, Band III, S.497ff.).
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gendliche Meditation. S. auch die folgende esot. Stunde vom 29.1.1907, S. 196 (1. Aufl.).
Nebenübungen: s. auch esot. Stunde vom 13.8.1908, S. 418 (1. Aufl.).
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-(01.06.1907, München) ---- 1/224 266-18
(Notiz B, L. Harris u. a.) Die Bedeutung des Lautes Tao für die Atlantier, entspricht dem
ägyptischen Tauzeichen und ist die ursprüngliche Form des Kreuzes. Tao entspricht dem
deutschen Wort Tau. Tau heißt lateinisch ros, Kreuz crux, also ros-crux = die eigentliche
esoterische Bedeutung von Rosenkreuz. (Diese esot. Stunde ist auch in GA 264, S.321ff.
(1.Aufl.). enthalten.)
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-(16.01.1908, München) ---- 1/294ff. 266-22
(Notiz A. Weißmann) Schamgefühl (Schwächung des Ichgefühls) als letzter Rest des
Mondenbewusstseins und Angstgefühl (Verstärkung des Ich) als verfrühter Vorbote des
Jupiterbewusstseins, bei dem das Ichbewusstsein verstärkt werden kann, ohne Angst zu
empfinden. Die Wandlung heutiger technischer Apparate zu grässlichen Dämonen auf
dem Jupiter. Deshalb ist es wichtig, die Technik, die aus reinem Nützlichkeitsdenken ent-
springt, künstlerisch zu gestalten. Der esoterische Schüler muss diese Kräfte allmählich in
seine Gewalt bringen durch bewusste Beherrschung des Atemprozesses (Atemübun-
gen).
Esoterische Stunde (26.01.1908, Berlin): Kometen sind Reste des alten Monden-
zustandes, des Planeten der Weisheit. Sie sind Frühgeburten, die sich zu früh auf den
physischen Plan herab begeben haben. „In ihnen finden wir noch sich betätigend die
Gesetze der Weisheit. Daher rühren die wunderbaren Bahnen, in denen sie den
Himmelsraum durchmessen. Und ein Zusammenstoßen mit unserem Erdkörper kann
daher nur von einer materialistischen Astronomie angenommen werden.“
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tion (z. B. bei drohender Bewusstlosigkeit, Trance).
* je unähnlicher diese Gestalten [z. B. Sphinx (Seraphim) oder Cherubim] dem physi-
schen Plan werden, desto sicherer kann man sein, dass sie gute Wesenheiten sind (esot.
Stunde vom 8.3.1909).
Hinweise auf GA 266/I in 56-01, 96-23, 97-10, 102-04, 106-23, 109-08, 109-09, 123-01, 146-01,
204-08, 240-06, 264-06, 264-07
266 Aus den Inhalten der esoterischen Stunden Teil II (1910 - 1912)
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überschreiten und im Bereich der Geister der Form wirken wollen. Diese sind es, die sich
dann (bei einer okkulten Entwicklung) des Ätherleibes des Esoterikers bemächtigen,
wenn er sich Missstimmungen hingibt, und ihn so bearbeiten, dass der Mensch ganz der
Hypochondrie verfällt. Im Physischen drückt sich das dann in Erkrankungen des Verdau-
ungstraktes aus.“
Bei Eitelkeit und Hochmut wirken auf ihn die Geister des Lichtes (Kyriotetes), die
unrechtmäßig in den Bereich der Geister der Bewegung (Dynameis) hineinwirken. Sie
beeinflussen seinen Ätherleib, so dass im Physischen der Kopftrakt beeinträchtigt wird,
was zu Verworrenheit, Schwärmerei und schließlich Irrsinn führen kann. Die guten Geis-
ter des Lichtes haben die Aufgabe, den Menschen am Abend beim Einschlafen in
bewusstlosem Zustand in die geistige Welt zu führen.
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Esoterische Stunde vom 27.10.1911 (S. 239ff.): Samael erscheint in verschiedenen
Gestalten, auch menschenähnlich, und gehört zur Gruppe der Salamander. Er bringt den
Menschen Selbsterkenntnis. Eine dritte Wesenheit, Azael, genannt, gleicht die Folgen der
Stumpfheit gegenüber der geistigen Welt (Wirkung auf den chemischen Äther, Körper-
säfte, Drüsensystem) aus. In der Vision erscheint er in löwenähnlicher Gestalt (esoter.
Stunde vom 16.01.1912, S. 304).
Esoterische Stunde vom 30.10.1911 (S. 250): Mehazael und seine Scharen halten den
Esoteriker an der Erde fest, damit er sein Karma abtragen kann. Er erscheint visionär in
stierähnlicher Gestalt (esoter. Stunde vom 16.01.1912, S. 304). Hinweis auf die Austrei-
bung der Dämonen in Mark. 5,9, denn diese vier Klassen von Wesenheiten sind immer im
Menschen vorhanden. Auf der Stufe der Geißelung der christlichen Einweihung arbeitet
man den Scharen Azaels bzw. Mehazaels entgegen.
S. auch esoterische Stunde vom 01.01.1912 (S. 283).
* Wird auch gleichgesetzt mit Prometheus (Lit. 9, Bd. II, S.393).
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verstärkt wird. Ihm wird entgegenwirkt durch besondere Ausbildung des Mitgefühls. Beim
Weg in die inspirative übersinnliche Welt wird der Esoteriker von den Wesen der Hierar-
chien ergriffen, Ausbildung von Mut und Furchtlosigkeit ist notwendig, um die dadurch
auftretende Selbstverlorenheit zu bekämpfen. Die elementarische Welt als Spiegelbild der
Hierarchienwelt. Die Schilderung dieser beiden polaren Welten in der Geheimwissen-
schaft im Umriss.
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kommen und diesen einströmen fühlen in die leer gewordene Stelle unseres Ich. Niemals
hätte der Christus auf Erden kommen können unter dem hebräischen Volke, wenn nicht
Moses das goldene Kalb zerstört und ins Wasser geworfen hätte und es den Kindern Isra-
els zum Trinken gegeben hätte.“ Übung nicht täglich, sondern etwa alle drei, vier oder
sechs Wochen einmal ausführen.
266 Aus den Inhalten der esoterischen Stunden Teil III (1913-1923)
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I. C. M.: Durch das Mysterium von Golgatha wurde eine neue Substanz geschaffen, die
der Menschheit Bewusstsein geben kann im Leben nach dem Tod. Da dieses Mysterium
so heilig ist, soll nicht einmal die Sprache dazu benützt werden, um es anzudeuten.
Deshalb schweigt der Esoteriker bei dem Namen des Unaussprechlichen: I. --- M.
P. S. S. R.: Das Wiederfinden der eigenen Wesenheit und damit das Selbstbewusstsein
im nachtodlichen Leben wird uns durch den Heiligen Geist beschert. S. auch 266/II, esot.
Stunde vom 17.12.1912, S. 470 (1.Aufl.).
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Über die Bedeutung der Vokale in den beiden ersten Mantren und der Konsonanten im
dritten Mantram des Rosenkreuzerspruches (ebenso in der esot. Stunde, 16.03.1913,
Berlin, S. 82-88).
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Während die untersonnigen Planeten direkt wirken, werden die Wirkungen der obersonni-
gen indirekt durch Venus vermittelt. Die kriegerischen Kräfte des Mars werden durch die
Weisheitskräfte des Jupiter und die Wärmekräfte des Saturn abgemildert und differenziert.
Im Rosenkreuzerspruch wendet sich E.D.N. an die untersonnigen, P.S.S.R. an die
obersonnigen Planetenkräfte und I. --- M. an die (dritte) Sonne.
Die sieben Lichtrosen des Rosenkreuzes symbolisieren die sieben Planetenkräfte (Erde
und Mond zusammen).
Zeitweilige Erinnerungslosigkeit (Amnesie) kann ihre Ursache in mangelndem Inte-
resse für die Umwelt haben. S. dazu auch Lit. 36g, S. 144.
Die Tragik des eingeweihten römischen Kaisers Julian Apostata (331-363) bestand
darin, dass er die dritte Sonne nicht als Christus erkannte.
(Notiz C, I. Knoch) Beziehungen zwischen den Planetenkräften, Tugenden, Metallen
bzw. Metallkräften und Baumarten:
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usw., Beispiel Swedenborg (1688-1772)), während damit manchmal verbundene visio-
näre Erscheinungen wie Lichtköpfe luziferisch sind. Die im Spiritismus erscheinenden
Gestalten sind verkappte luziferische Manifestationen eines Menschen zu einem
bestimmten Zeitpunkt, während der Mensch selbst schon eine ganz andere Entwicklung
im Geistesgebiet seitdem genommen hat. Das Studium des 1. Kapitels des Johannes-
Evangeliums als guter Schutz gegen beiderlei Wesenheiten.
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teslicht erwarme mich...“, „Leuchtend Ich und Leuchte-Seele...“), die ausdrücken, was im
Rosenkreuzerspruch gesagt ist. Die erste Strophe soll morgens, die zweite abends und
die dritte sonntags bzw. in größeren Abständen meditiert werden.
S. auch esot. Stunden vom 27.3.1914, Berlin (S. 271ff.), 31.3.1914, München (S. 291ff.)
und 9.5.1914, Kassel (S. 316ff.).
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ren den Strom des Geistigen aufgenommen haben.“
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Vorträge über Kunst
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Das Inkarnat vibriert übersinnlich betrachtet um eine Mittellage zwischen „Erröten“ und
„Erblassen“. Im Falle des Inkarnats ist jeder Mensch Hellseher und nimmt dadurch das
andere Ich wahr.
Ähnlich wie in der Malerei stoßen auch in der Sprache, in der Poesie, die Quellen der
künstlerischen Phantasie und der übersinnlichen Erkenntnis zusammen.
Innerliche unbewusste Musik lebt in dem Prozess der Atmung, dem Pulsieren des
Gehirnwassers in Gehirn und Rückenmarkskanal: „Und das Schöpferische in der Musik
ist: heraufzuheben in die äußere bewusste Gestaltung, was sich der Musiker da ange-
wöhnt, als Musik seines Seelenlebens zu erleben.“ Wenn diese pulsierende „Nervenwelle“
an die äußeren Sinne im Wachzustand anschlägt (noch nicht Sinneswahrnehmung), „da
lebt unbewusst und wird von der Wahrnehmung übertönt: Dichtung!“ Ähnliche unbewusst
bleibende Prozesse bilden die Grundlage für die plastische Kunst und die Architektur.
Ähnlich 5. und 6. Vortrag (6.5.1918, München, 1.6.1918, Wien).
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272 Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes „Faust“
Band I: Faust, der strebende Mensch
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3(04.04.1915, Dornach) 3049 PB/56ff. 272-03
Zur Gestaltung der Osterszene im Faust war Goethe erst in den neunziger Jahren des 18.
Jahrhunderts imstande, nachdem er eine seelische Vertiefung durch die Arbeit an dem
Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie erfahren hatte.
Faust schaudert vor dem zweiten absteigenden Teil des Lebens zurück. Die Kraft, die
den Menschen in der zweiten Lebenshälfte gespendet werden muss, floss als Christus-
kraft durch das Mysterium von Golgatha in die Erdenaura ein, „damit sie alle Menschen
durch die Erdenentwickelung in sich finden können.“
Im Faust des Volksbuches sind in die Gestalt des Dr. Faust auch die ahrimanischen
Züge des Manichäerbischofs Faustus eingeflossen, wie sie von dessen Gegner Augusti-
nus geschildert werden. Ebenso weist sie luziferische Züge des Faustus Andrelinos (s.
145-14) auf, wie sie durch Erasmus von Rotterdam überliefert sind. Im Mephistopheles
ist Ahrimanisches und Luziferisches von Goethe noch vermengt und konnte von ihm noch
nicht sachgemäß geschildert werden. S. dazu auch GA 22 Goethes Geistesart in ihrer
Offenbarung... II.Kap., S.51ff.
272
272
onen auf Erden. Und dasjenige, was unser Bewusstsein schafft im Momente des Todes,
wo wir den Körper abfallen sehen von unserem Geistig-Seelischen, stärkt sich an diesem
Moment des Todes, an diesem Anschauen des Zerstörtwerdens für das Anschauen des
Vernichtungsprozesses, der da verlaufen muss in den Erdverhältnissen zwischen unserem
Tod und einer neuen Geburt.“
Um sich aus der Abhängigkeit von der Generationenströmung, den Zeitverhältnissen,
Werturteilen usw. zu befreien, kann man sich in einen Zeitpunkt zurückversetzen, der in
etwa mit der früheren Inkarnation zusammenhängt, in der andere Verhältnisse herrschten,
die jetzt zerstört sind. Deshalb lässt Goethe Faust den Weg zurück in die klassisch-
griechische Welt machen, in die klassische Walpurgisnacht (Faust II, 3. Akt), die nicht
real, sondern eine „Klassische Phantasmagorie“ ist, wodurch er aber zu einer Unabhän-
gigkeit des Urteilens kommt.
Ausführungen zu Goethes Exposé (11.04.1800) für den Faust. Mit dessen letztem Punkt
„Epilog im Chaos auf dem Weg zur Hölle“ ist der Gang des Mephisto gemeint, nachdem
ihm Faust entronnen ist (s. 157-18).
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272
8(15.08.1915, Dornach) 3094 PB/162ff. 272-10
Geschlechter
Wie sich der vom Christus ausgehende Liebesimpuls ausdehnt, wird von Goethe in der
letzten Szene von Faust II in den Gestalten der drei Büßerinnen veranschaulicht: Maria
Magdalena, die Samariterin und die ägyptische Maria.
Im Anschluss daran wird folgendes ausgeführt: „Was der physische Leib durch die drei
Stadien (Saturn-, Sonnen-, Mondenentwicklung) durchgemacht hat – und dadurch
berühren wir den Saum eines bedeutsamen Mysteriums – , insofern es der physische Leib
durchgemacht hat, das ist auf der Erde als deutlichste Wirkung in der Konstitution der
inneren weiblichen Organe zum Ausdruck gekommen. Das Innere der weiblichen Organi-
sation, sowohl des Physisch-Leiblichen, wie alles desjenigen, was in Verbindung mit dem
physischen Leib auch als Seele zum Ausdruck kommt, das trägt die Wirkungen von
Saturn, Sonne und Mond im eminentesten Sinne an sich.“ Diesem Makrokosmischen wird
durch die Elohim das Männliche hinzugefügt. Der Mann trägt das Makrokosmische der
eben vorhergehenden Erdentwicklung in sich. „In einer ganz besonderen Weise tragen
das Weibliche und das Männliche in sich den ganzen Kosmos. Und wenn ich oftmals hier
ausgesprochen habe, dass der Mensch überhaupt den ganzen Makrokosmos in sich trägt,
so trägt ihn die weibliche und die männliche Organisation in einer verschiedenen Weise in
sich.“
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kann man es dahin bringen, dass die ahrimanische Aura das zurückspiegelt, was in der
eigenen Aura ist. Dadurch wird das Luziferische neutralisiert und damit allgemein-mensch-
lich. Entsprechendes gilt für die männlichen Intuitionen.
Nicht nur beim Hellsehen muss diese Neutralisation erreicht werden, sondern auch nach
dem Tod strebt die Seele danach. So die weibliche zu einem Ausgleich durch das Chri-
stus-Männliche, wie die drei Büßerinnen im Faust, bzw. die männliche durch das Christus-
Weibliche, die Mater gloriosa im Faust.
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272
12(04.09.1916, Dornach) 3254 PB/233ff. 272-16
Leichnam / Tod
Faust II, Grablegung: Die drei Wesenheiten Lemuren, Dick- und Dürrteufel, die Ahriman-
Mephisto dienen sollen, die Seele Fausts zu fangen. Da Ahriman eine auf der Monden-
entwickelung stehengebliebene Wesenheit ist, ist ihm nur die Dreigliedrigkeit des Men-
schen bekannt. Lemuren: Sie sind das am physischen Leib, bzw. seiner Geistigkeit, was
durch die Erde hinzugekommen ist. Es „sind geheime spirituelle Kräfte im ganzen physi-
schen Leib, die der Erde verbleiben. ... Begraben Sie den Menschen und lassen ihn ver-
wesen ... in dem Erdenkörper selbst bleibt, trotz Verwesung oder Verbrennung, immer für
alle Zukunft das vorhanden, was als Kräfte in Knochen, Sehnen und Bändern wirkt!“ Die
Muskeln stammen dagegen aus der Mondenentwickelung.
Gingen diese Kräfte der Erde verloren, würden die Menschen rachitisch zur Welt kom-
men.
Die Dickteufel sollen den Ätherleib fangen. Diese „Seele“ ist im Nabel „gern zu Haus“:
„Das ist ja die Region, wo der Ätherleib zunächst verlassen muss den Menschen“.
Die Dürrteufel schließlich sollen den Astralleib zurückhalten.
Das Vorhaben des Mephisto misslingt, weil er nicht weiß, dass durch die Ich-Entwick-
lung, auch wenn die einzelnen Körper sich vom Ich nach dem Tode trennen, diese durch
den früheren Zusammenhalt durch das Ich füreinander bestimmt bleiben.
272
273
19, 238-05) und G. Berkeley (1684-1753) und ihrer Grundanschauungen zum Ausdruck
kommt, dass alles sinnlich erfassbar bzw. letztlich rein geistig sei*).
*) S. dazu GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S.117-120.
273
273
weit genug ginge, der Ursprung von manchem, was in
der Welt ist, dadurch ans Tageslicht kommen.“
Da bei Faust ein Teil des Ätherleibes mit
hinausgegangen ist, sieht er ihn als weibliche Gestalt
(Ätherleib des Mannes ist weiblich), Lilith, die nach der
Sage Adams erste Frau und Luzifers Mutter ist.
Mit dem Proktophantasmisten (Steißgeisterseher)
verspottet Goethe seinen Gegner, den Aufklärer
Friedrich Nicolai (1733-1811, Abb.), der gegen solche
Visionen wetterte, obwohl er selbst welche hatte und
sie sich durch Ansetzen von Blutegeln an dieser
Gegend vom Halse schaffte.
273
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Die fünfte nachatlantische Epoche hat sich mit dem Problem des Bösen auseinanderzu-
setzen und zwar ähnlich intensiv, wie sich die atlantische Epoche mit dem Problem von
Geburt und Tod zu befassen hatte, was dann im 4. nachatlantischen Zeitraum nur noch
einmal weniger intensiv wiederholt wurde (s. 171-04).
Faust als Repräsentant des 5. Zeitraumes, dem das Böse, Mephisto, beigesellt ist. Goe-
the versucht darzustellen, dass für diese Auseinandersetzung auch ein gewisses Bewusst-
sein über die vorhergehende Epoche notwendig ist: die dreifache Begegnung Fausts mit
Helena. Zuerst in der Hexenküche als Spiegelbild, dies ist die dem Vorstellen zugrunde-
liegende Imagination, zweitens in der Beschwörungszene am Kaiserhof. Hier ist es imagi-
nativ gewordenes Fühlen und schließlich in der Klassisch-romantischen Phantasmagorie
als imaginativ gewordenes Wollen.
Der Zusammenhang der Erkenntnis des Bösen mit der
Frauenerkenntnis. Hinweis auf Ricarda Huchs (1864-1947,
Abb.) Buch Luthers Glaube [s. 176/16(18.09.1917, Berlin) und
177/4(06.10.1917, Dornach)]. Über die exoterische Helena-
Sage, wie sie Homer überliefert, und die esoterische, die später
teilweise von den griechischen Dramatikern bekannt gemacht
wurde. Nach dieser raubte Paris Helena gegen ihren Willen, wird
nach Ägypten verschlagen, wo sie ihm von König Proteus
weggenommen wird. Paris kehrt lediglich mit dem Idol der
Helena nach Troja zurück, um das die Trojaner sich dann mit
den Griechen streiten. Dies war auch Goethe bekannt, deshalb
lässt er Phorkyas-Mephisto über Helena sagen:
„Doch sagt man, du erschienst ein doppelt Gebild,
In Ilios gesehen und in Ägypten auch.“
Weiter: „Die Christen der verflossenen Jahrhunderte kennen die Helena auch, aber in der
Form der Hölle. Das Wort Hölle ist nicht ganz ohne etymologische Verwandtschaft mit
Helena – die Dinge haben etwas miteinander zu tun –, wenn es auch entfernte Verwandt-
schaft ist. Das Helena-Problem ist kompliziert ...“
Der 5. nachatlantische Zeitraum muss in vieler Hinsicht aus der Illusion schaffen, wie
schon die gewöhnlichen Gedanken majahafte Spiegelbilder sind. Dies wird beispielhaft
von Goethe vorgeführt in der Schaffung des Papiergeldes durch Faust.
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undneunzig tun die Sache nicht, der Hundertste tut sie!“ Oder wenn sie keiner tut, dann
einer in einer späteren Zeit.
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Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit, mit Hilfe der Anthroposophie Licht über die
Vergangenheit zu erhalten, „damit der Mensch gewachsen ist dem notwendigen Entge-
genkommen des Bösen. ... Welches Unheil angerichtet würde, wenn geisteswissenschaft-
liche Wahrheiten der Welt vorenthalten würden, das können Sie daraus ersehen, denn
dem Bösen wird der Mensch schon ausgesetzt. Geschützt wird er vor dem Bösen nur
dadurch, dass er sich in das spirituelle Leben des Guten vertieft.“ Die entgegengesetzten
Aspirationen leitender Kreise der katholischen Kirche (Jesuiten) und der okkulten Brü-
derschaften (Freimaurer). Goethe deutet dieses Böse in Faust II, klassische Walpurgis-
nacht, als Hässliches nur an: die drei Phorkyaden neben Mephisto.
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Proteus: Goethe will zeigen, dass auch mit seiner im Übersinnlichen konzipierten Meta-
morphosenlehre Homunkulus nicht zum Homo werden kann.
Telchinen von Rhodos: Auch das echte künstlerische Schaffen, das aus denselben Kräf-
ten heraus schafft wie die Natur, kann Homunkulus ebenfalls nicht zum Homo machen, da
das innere Wissen fehlt.
S. auch die beiden Leseproben vom 20.08.1918 und 23.08.1918 in GA 277 (S. 508 und
531, 1./2. Aufl.).
275
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gestaltet. Das musikalische Erleben entspricht dem inneren Erleben des entsprechenden
Gliedes des Astralleibes:
Prim: Erleben des Teiles des Astralleibes, der dem physischen Leib entspricht
Sekund: Erleben des dem Ätherleib entsprechenden Teiles des Astralleibes
Terz: Erleben des dem Astralleib und der Empfindungsseele (kleine und große Terz) ent-
sprechenden Astralleib-Teiles
Quart: Erleben des der Verstandesseele entsprechenden Astralleib-Teiles
Quint: Erleben des der Bewusstseinsseele entsprechenden Astralleib-Teiles usw.
275
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auch inneres Egoistischwerden. Blau: Aufgehen im Makrokosmos und Entgegenkommen
der göttlichen Barmherzigkeit (vgl. 291-06).
Auch die Töne werden als Fenster zur geistigen Welt erlebt werden. Prim: Gefühl des
Aufgesogenwerdens durch die geistige Welt. Sekund: „In eine Welt, in der, wenn man so
hinhört, leise verschieden hohe Töne erklingen, die einen trösten wollen über die
Schwachheit, kommt man, wenn man durch die Sekund eindringt.“ Terz: Gefühl der noch
größeren Schwäche gegenüber der geistigen Welt, aber eine große Mannigfaltigkeit der
Tonwelt, aus der die Komponisten schöpfen können. Quart: Keine neuen Töne, dafür die
Fähigkeit zu Ton-Erinnerungen, die die verschiedensten Färbungen annehmen können.
Quint: „...wird mehr subjektive Erfahrungen und Erlebnisse ergeben... Sie wird gleichsam
wie ein Zauberstab wirken, der die Geheimnisse der Tonwelt drüben aus unergründlichen
Tiefen hervorzaubert.“
Aber auch die spirituelle Welt kann „Fenster“ in die physische Welt des Menschen öffnen,
durch die sie in diese hineinwirken kann. Solche Fenster sind z. B. Ohnmachten und
andere Zustände der Bewusstlosigkeit. „Diese unbewussten Augenblicke brauchen
manchmal nicht lang zu sein, es können kurze, ohnmachtähnliche Zustände sein. Den-
noch kann ungeheuer vieles in solchen Momenten an spirituell-vitalen Kräften in die
menschliche Natur hineinstrahlen, sowohl an guten, als auch an bösen Kräften, die zu
dem oder jenem fähig sind“ (s. z. B. 237-08).
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8(04.01.1915) 3002 3/148f. 275-10
Das Prinzip der Metamorphose des Knochens (Rückenwirbel, Schädel-, Röhrenkno-
chen) ist verbunden mit Umstülpung (s. 293-09): „Es gibt nichts, das Lebensmöglichkeit
haben sollte, was nicht auf diese Weise entstehen würde, dass es Umwandlungsform
einer Grundform wäre. Bei diesem Umwandeln entsteht dann auch noch etwas anderes.
Gewisse Teile der Grundform werden auf Kosten anderer größer, andere werden kleiner,
es vergrößern sich einzelne Glieder, und nicht in demselben Maße vergrößern sich wieder
andere Glieder. Dadurch entstehen Unähnlichkeiten, die aber doch nur Umformungen
einer Grundform sind.“
Der Heizungsbau des ersten Goetheanum als Metamorphose der Doppelkuppel
(Gebäude) und der Architrave (Schornstein) des Hauptgebäudes in ahrimanischer Verein-
seitigung.
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276/277
aber tönenden und farbigen geistigen Welt sich inkarnierende Seele einen Nachklang in
farbigen Gewändern brauchte. S. auch 7. Vortrag (18.05.1923, Oslo).
Über die dreigliedrige Gestalt des Kopfes, hervorgegangen aus dem Kräftezusammen-
hang des übrigen Leibes der vorigen Inkarnation (s. 170-07, 170-19).
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277/278
(08.07.1923, Dornach) 5343 2/368 277-04
„Während also die Sprache, die Lautsprache, durch das Sich-Hereinstellen des Menschen
in die Schwere zum abstrakten Ausdrucksmittel wird, wird dasjenige, was auf diese Weise
versucht wird, wo in lebendiger Geste die Schwerkraft durch Arme und Hände überwun-
den wird, zu einer Sprache, bei welcher der Mensch das Entgegengesetzte erreicht wie
bei der Lautsprache.“
„Bei der gewöhnlichen Gebärde, wo der Mensch in dezenter Weise neben der Lautspra-
che das ausdrückt, was er sagen will, helfen dem Menschen engelartige Naturen, um
seine Erdensprache zu unterstützen. Wird aber dasjenige, was alltägliche Gebärde ist, in
die artikulierte Gebärde der Eurythmie umgesetzt, dann ist dasjenige, was man sieht,
wenn es umgesetzt gedacht wird in die Sprache, die von Wesen zu Wesen fließt, eigent-
lich das, was die Erzengel miteinander sprechen.“
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278
Oktav: Beruhigung der Prim durch die Oktav, die von außen entgegenkommt.
Quinte: Der Mensch erlebt sich als fertiger, in seiner Haut abgeschlossener Mensch.
Septime: Der Mensch kommt aus sich heraus (wurde deshalb in der atlantischen Zeit
geliebt, s. 222-04).
Terz: Der Mensch bleibt in sich.
Oktav: „Das innerlich Befriedigende der Oktav beruht darauf, dass ... man der Gefahr
entkommt, die in der Septime liegt ... und findet sich wiederum draußen.“
Quart: Der Mensch erlebt sich innerlich, aber nicht so stark wie in der Terz, bleibt aber
unter der Oberfläche im Gegensatz zur Quint, er macht sich kleiner, so dass die Außen-
welt an ihm nicht mitwirkt, er sich in sich schafft.
Über die eurythmischen Gebärden dieser Akkorderlebnisse, die beim Eurythmisten viel
bewusster sein müssen als beim Sänger, wo der Körper zu Hilfe kommt.
Über die Darstellung konsonanter und dissonanter Dreiklänge, über Vierklänge, die im
Grunde immer dissonant sind.
S. auch 309/3(15.4.1924, Bern). Dort auch über den Zusammenhang des Musikalischen
bzw. der Akkorde mit dem Knochenbau des Armes.
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kommenden Musikalischen durch die Sprache, was dadurch bedingt ist, dass die Sprache
vor allem in den Konsonanten die Außenwelt, die Natur, nachbildet (s. auch 279/2-
(26.08.1923) und 81/7(11.03.1922)). Deshalb müssen Rezitation und Deklamation versu-
chen, das Musikalische in der Sprache herauszuholen. Auf der anderen Seite ist es unsin-
nig, in der Musik Naturerscheinungen nachzuahmen oder zu illustrieren. Eine solche
unmusikalische Musik ist von vornherein auch ungeeignet für die Toneurythmie.
Als Beispiel für das Musikalische in der Sprache wird Goethes Gedicht „Über allen Wip-
feln ist Ruh'„ dargestellt. Es wendet sich durch seine Musikalität mehr an das Astralisch-
Unbewusste des Menschen.
Die Diphthonge wie ei oder au sind Intervallen, nicht einzelnen Tönen, vergleichbar (s.
Skala im vorigen Referat).
Die Musik als Selbstschöpferisches im Menschen, daher auch das Heilende der Musik
und der Toneurythmie: „Im Grunde genommen beruht eine große Zahl von Erkrankungen
des Menschen darauf, dass er irgendwie innerlich zur Natur wird, statt dass er Mensch
bleibt. Wir werden immer ein Stück Natur, wenn wir krank werden. Nicht wahr, das eigent-
lich Menschliche besteht darinnen, dass wir keine Naturprozesse dulden, so wie sie sind,
sondern jeden Naturprozess gleich innerlich umändern, gleich innerlich menschlich
machen.“
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278
6(25.02.1924) 5621 2/88ff. 278-06
Toneurythmie-Gebärden dürfen in die Lautgebärden von a, o und u übergeführt werden,
wenn sie besonders innig gemacht werden sollen, zur Verdeutlichung der Stimmung, nicht
aber in die von e und i, die zum Unmusikalischen führen. Über das Unmusikalischwerden
der deutschen Sprache durch Umwandlung bzw. Abschleifung vieler a und o in e und i.
Was drückt die Musik aus? „Die Frage wird nicht leicht jemand beantworten, der nicht
träumen kann. Denn ... im Grunde muss der Dichter, der Künstler träumen, das ist - medi-
tieren können; entweder in Reminiszenzen die Traumbilder haben können, oder aber in
Realitäten der geistigen Welt die Traumbilder haben können.“ Dabei kommt es weniger
auf den Inhalt als auf die darin enthaltenen Stimmungen an (s. 227-02). „Daraus folgt,
dass das Musikalische einen Inhalt hat, nicht den thematischen Inhalt, der aus der Sin-
nenwelt genommen ist, sondern denjenigen Inhalt, der eigentlich überall dann zutage tritt,
wenn sich im Sinnlichen etwas ausdrückt, aber so, dass man das Sinnliche weglassen
kann und dann das eigentliche Wesen der Sache hat.“
Über die toneurythmische Ausführung der beharrenden Note (Orgelpunkt) und der
Pause, in der das wesentlich Musikalische zum Ausdruck gebracht werden kann. Über
den Übergang von Dissonanzen zu Konsonanzen und umgekehrt, dargestellt durch eine
in sich zurücklaufende Bewegung: „Beachten Sie, ich lösche ein Stückchen aus. Das ist,
wo man zurückgeht. Dieses Gefühl werden Sie haben: Sie haben ein Stückchen ausge-
löscht. Das ist das Hineingehen in das Geistige ... da annullieren Sie allen Ton in der
Bewegung, und Sie deuten an: Jetzt ist etwas da, was man nicht mehr in der Sinnenwelt
zum Ausdruck bringen kann, sondern jetzt gebe ich dir nur die Grenze an von demjenigen,
was du eigentlich vorstellen sollst.“ Dies geht beim Zuschauer dann unbewusst.
Das Wesentliche der Pause auch in den Lauteurythmie bzw. in Deklamation und Rezita-
tion (Sprachgestaltung).
Die Sekund als das Tor, der Beginn des Musikalischen und ihre eurythmische Gebärde.
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279 Eurythmie als sichtbare Sprache
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t: Wie in Tao (das Schöpferische), das von oben nach unten bedeutsam strahlt.
u: Erkältendes, Versteifendes.
z: ähnlich dem c aber mit heiterer Stimmung verbunden.
17. Vortrag (12.07.1924):
g: sich befestigen, das Innere zusammenhalten.
w: sich bewegen, wandeln. Dieser Laut neigt am stärksten zur Alliteration (Stabreim).
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die Umlaute (ä ö ü) zeigen in der Sprache an, dass etwas undeutlich ist oder wird für die
Anschauung, z. B. Bruder - Brüder, oder vieles zusammengehalten werden muss wie z. B.
in Baum, Raum, Zaun.
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7. des im Gleichgewicht befindlichen Menschen (Wassermann = Äthermensch)
8. das Ereignis ist zum Schicksal geworden (Fische)
9. des Ereignisses (durch die Tat) (Widder)
10. des Willens, der Tat (Stier)
11. der Fähigkeit zur Tat (Zwillinge)
12. des Antriebes zur Tat (Krebs)
Folgende sind die bewegten Gebärden:
1. des ganzen Menschen (Sonne)
2. der liebenden, hingebenden Wesenheit (Venus)
3. der egoistischen Wesenheit (Merkur)
4. der schaffenden Fähigkeit (Mond)
5. der aggressiven Fähigkeit (Mars)
6. der weisheitswirkenden Fähigkeit (Jupiter)
7. des Tiefsinns (Saturn)
Dies ist der in die verschiedenen Fähigkeiten, Wesensglieder und Kräfte aufgeteilte
Mensch, die einmal im Tierreich einzeln ausgebreitet sind und mit den alten Tierkreisbe-
zeichnungen belegt werden (die ruhenden Gebärden: alle Tiere als Mensch), zum anderen
mit den Planetenkräften zusammenhängen (bewegte Gebärden, „Zusammenfassung des
Tierischen ins Menschliche durch die Siebenheit“).
Im Tierkreis liegt das Konsonantische, im Planetensystem das Vokalische (a e i o u ei au)
(vgl. 156-04, 208-08): „Und in den Konstellationen, die durch die Planeten entstehen,
spricht der Himmel ... und dasjenige, was da gesprochen wird, ist eigentlich Wesenheit
des Menschen. Daher ist es kein Wunder, dass durch menschliche Gesten und Bewe-
gungsmöglichkeiten gerade ein Kosmisches ausgedrückt wird.
Damit haben wir die Möglichkeit, uns vorzustellen, dass wir in der Eurythmie dasjenige
erneuern, was in den uralten Mysterien Tempeltanz war: die Nachahmung des Sternen-
reigens, die Nachahmung desjenigen, was durch Götter vom Himmel herunter zum Men-
schen gesprochen wurde.“
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Wird zu einer Lautgebärde eurythmisch die entsprechende Tierkreis- bzw. Planetenge-
bärde vorher und nachher gemacht, so erhält man die Übergangsgebärde von einem Laut
zum anderen (in der das eigentlich Geistige lebt, s. Ref. -08).
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281 Die Kunst der Rezitation und Deklamation
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ren von Lyrik muss vom Vokalerlebnis ausgegangen werden. Das Epische wird verstan-
den durch das konsonantische Erleben. Beispiele für Lyrik im 6. Vortrag (07.06.1922) mit
besonderer Betonung des Deutsch-Österreichischen: Robert Hamerling (1830-1889),
Joseph Misson (1803-1875) und Anastasius Grün (1806-1876). Zu Robert Hamerling und
Joseph Misson s. auch 65/3(09.12.1915) und 65/8(10.02.1916).
Der Inhalt des Dramatischen ist das Seelische, das im Zusammenspiel der einzelnen
Personen entsteht. „Auf der Bühne muss bildhaft dargestellt werden, und hier ist das
Gesprochene auch bildhafte Darstellung desjenigen, was in des Dichters Seele lebt. Und
das, was auf der Bühne dargestellt wird, wirkt nicht durch seine Wirklichkeit, sondern
durch das, was aus dem schönen Scheine ist. Es ist trotz seiner Wirklichkeit ein Imaginati-
ves. Und ein Imaginatives ist es auch, allerdings von besonderer Art, wenn wir in der eige-
nen Phantasie dramatisch Gestaltetes uns vor die Seele hinstellen. Nur ist dieses Imagi-
native nicht in seinem Sein erlebt, sondern es ist in seiner Projektion in unsere Seele her-
ein als Phantasiegestaltung erlebt.“ Daher sollte Dramatisches nicht naturalistisch darge-
stellt werden, da ihm dieses Imaginative zugrundeliegt.
Möglichkeiten der künstlerischen Sprachbehandlung für Deklamation und Rezitation
besonders des Dramatischen: Tempovariation (schneller: Herausgehen des Ich, langsa-
mer: zur Besinnung kommen), Hebung und Senkung des Tones (Vergeistigung, Hinauf-
steigen des Ich wie im Enthusiasmus bzw. Hinuntersinken unter sich wie in der Trauer),
ferner Takt und Rhythmus. Die Darstellung der französischen Klassiker in der herge-
brachten Weise als gutes Studienobjekt.
„Noch um einen guten Grad seelischer muss die wirklich künstlerische rezitatorische Dar-
stellung der Prosadichtung werden. Und dieses Durchseeltwerden muss die Veranlas-
sung sein, dass wir überall über das verstandesmäßige Ergreifen der in den Worten lie-
genden Vorstellungen hinauszugehen haben zu dem Bildhaften.“ Dazu muss aber noch
„leise das Musikalische hindurchklingen“. Beispiel: Das Märchen von Hyacinth und Rosen-
blüte aus Die Lehrlinge zu Sais von Novalis.
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es mit dem menschlichen Inneren und dem (gedachten) Äußeren zu tun, Sprachgestal-
tung: vorwiegend Rezitation. Der Dramatiker steht dem wirklichen Äußeren gegenüber,
Sprachgestaltung: vorwiegend Konversation.
Diskuswerfen: Das andere Objekt kommt noch mehr an den Menschen heran, die Dyna-
mik geht ihren bestimmten Weg.
Speerwerfen: Zur Dynamik des schweren Körpers kommt die der Richtung.
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Wird auf diese Weise die Gebärde in das (augenblickliche) Intonieren der Worte verfolgt,
so wird es auch leichter, die Gebärde im Intonieren der Laute zu verfolgen, was habituell
werden soll. Das völlige Verschwinden der Gebärde in die Blaselauten h, ch, j, sch, s, f, w.
Die Gebärde ist im Hören der Töne wahrnehmbar. Das „Sehen“ einer Gebärde in der
Phantasie bei den Stoßlauten d, t, b, p, g, k, m und n, das Fühlen in Armen und Händen
beim Zitterlaut r und das Fühlen in Beinen und Füßen beim Wellenlaut l. In die Sprache
hinein verschwindet die Gebärde mehr oder weniger. „In der Gebärde lebt der Mensch.
Der Mensch selber ist da in der Gebärde. Wird das Wort intoniert, dann erscheint der
Mensch wiederum; der gebärdenbildende Mensch erscheint im Worte wieder.“ „Im Spre-
chen ist die Auferstehung des in der Gebärde verschwundenen Menschen“ als Mysterien-
vermächtnis und Meditationsinhalt.
Bei der Schauspielkunst, „die sich der Gebärde bedient“, verschwindet der Mensch
nicht aus der Gebärde, „sie lässt auch den Menschen im Worte nicht völlig entstehen. Dar-
auf beruht das Anziehende der dramatischen Darstellung, weil dadurch, dass der Mensch
in der Gebärde nicht völlig verschwindet, auf der Bühne noch der Darsteller als Mensch
steht in der Gebärde, und dadurch, dass der Mensch nicht völlig noch ersteht in dem
Worte, das Miterleben des Zuschauers möglich wird, indem er das hinzuzufügen hat in
seiner Phantasie, in seinem Drama genießend, was noch nicht in dem Worte auf der
Bühne vollständig ersteht.“
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zösischen Sprache eine bessere Voraussetzung als in der deutschen (Hinweis auf die
mehr äußerlich poetische Anwendung in Goethes Faust).
Für das Dramatische muss der Weg vom Erzählenden, Epischen, wo das Objekt
zunächst gedacht ist, zu einem Erzählenden führen, das das Dramatische enthält, wobei
der Schauspieler sich in das Objekt versetzt. Übungsbeispiel Herders Cid. Weiter soll
dann bis zum Dramatischen gegangen werden, in das das Epische fast schon verschwun-
den ist. Beispiel: Faust-Fragment von Lessing. Dieses Fragment als einer der Höhe-
punkte in dessen künstlerischem Schaffen, es wird auf eine Szene hingewiesen, die auf
eine Wachvision des sonst so nüchternen Lessing zurückgeht.
In den alten Mysterien konnte im Verkehr mit den Göttern nicht ohne Sprachgestaltung
gesprochen werden, auch das Vaterunser in lateinischer Sprache gab Empfindung für
Sprachgestaltung.
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Hinweise für die Bühnendarstellung: Wenn ein Spieler spricht, sollen die anderen nicht
nur dastehen, sondern mitmachen. Wird etwas Intimes gesagt, sollte von hinten nach
vorne gegangen werden. Wird innerhalb einer Gruppe etwas mitgeteilt, soll der Mitteilende
leicht nach rückwärts gehen, wenn die Gruppe es versteht. Versteht sie es nicht, soll er
durch die Gruppe nach vorn in Richtung der Zuschauer gehen.
Wichtig: Das rechte Auge ist mehr auf Verstehen, das linke mehr auf Interessehaben
eingestellt. Dementsprechend wird sich der Spieler von rechts nach links bewegen, wenn
er Interesse, von links nach rechts (vom Zuschauer aus gesehen), wenn er reines Ver-
ständnis wecken will.
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Über die künstlerische Darstellung eines Blödlings, eines Weisen, einer Kaffeeklatsch-
Tante.
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vo-rigen Referaten behandelten Elemente (Lautempfindungsgebärden), verdeutlicht an
Hamerlings Danton und Robespierre. Neben dieser Charakteristik ist wichtig die
„Kolorierung“ des Stückes, so „dass es auch im Fortgang der Handlung den Grundton
(Vokalempfindung) beibehalten kann.“ Im
Allgemeinen ist der Gang bei einer Tragödie
Furcht (u) - Mitleid (i) - Bewunderung (a), bei
einer Komödie Neugierde (i) - Bangigkeit (ü) -
Befriedigung (ä) (Hinweis auf Aristoteles, seine
Lehre über die Katharsis durch die Tragödie und
die mangelhaft überlieferten Schriften zur Poetik
s. nächster Vortrag (18.09.1924)). Anordnung in
einem Schema.
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eigenen Wärme, der Vorzüge und Mängel des eigenen Charakters. Rot: Gefühl der
Freude und der begeisterten Hingebung, der Liebe zu den Wesen.
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Komödie ist der Charakter der einzelnen Personen das Wichtige: am Anfang wird dieser
betont, in der Mitte die Handlung und am Schluss das Schicksal (die Befriedigung, wenn
es gut ausgeht, s. Schema in Ref. -15).
Es wird je eine Meditation als „Regieunterlage“ gegeben für das Tragische und das Lus-
tige.
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laute mit dem Kopf bis zur Oberlippe und dem Rückgrat (Rücken), Lippen- Zahnlaute mit
der Brust und dem vorderen Menschen. „So dass eigentlich der ganze Mensch in der
Sprache darinnen liegt. Man kann ganz gut die Sprache die Schöpferin der menschlichen
Gestalt nennen nach diesen drei Richtungen hin.“
Das Gehen auf der Bühne muss, damit es dem gewöhnlichen Gehen ähnlich ist, anders
als dieses gestaltet werden. „Das aber eignet man sich wiederum gerade durch die Spra-
che am besten an. Nur ist es nicht möglich, darüber alle Regeln zu geben, sondern das ist
etwas, was eigentlich im Üben selber ausgearbeitet werden muss.“
Wichtig für den Schauspieler ist, sich nicht wie der normale Mensch der Sprachwerk-
zeuge zu bedienen, sondern sich darüber hinaus ein „Gehör oder unhörendes Gehör für
stumme Sprache zu erwerben. Er muss vor sich haben können in der Seele, im Geiste
das Wort und die Lautfolge, ganze Passagen, ganze Monologe, ganze Dialoge und so
weiter; das heißt, er muss die Sprache so weit objektiv kriegen, dass er aus dem seelisch
Gehörten heraus spricht.“
Als Beispiel, wie der Charakter einer Rolle verschieden aufgefasst werden kann, wird der
berühmte Monolog des Hamlet (Shakespeare) angeführt, der nicht philosophisch-melan-
cholisch aufgefasst wird, sondern so, dass er weniger tiefsinnig ist und die Unordnung sei-
ner Gedanken dargestellt wird.
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ten Endes kann man sagen: Mit dem astralischen Leib atmen wir ein, mit dem Ätherleib
schaffen wir die Ausatmungsluft wieder heraus, so dass also in Wahrheit eine rhythmische
Wechselwirkung stattfindet zwischen astralischem Leib und Ätherleib...“ Melancholiker ge-
hören mehr zu dem ersteren, Sanguiniker zu dem letzteren Menschentyp.
Mit diesem Gegensatz hängt auch die Entstehung der Dur- und Moll-Tonleitern zu-
sammen. Bei Dur-Tonart wird das Wohltuende empfunden, wenn der Astralleib an dem
Ätherleib anschlägt wie bei der Sauerstoffaufnahme, bei den Moll-Tonarten das Zurück-
schlagen des Ätherleibes nach dem Astralleib als Erleichterung. (Fragenbeantwortung).
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Das Erleben der Quart als in der Mitte stehend zwischen dem Entrücktwerden beim frühe-
ren Erleben der Quint und dem In-sich-Leben bei der Terz. „Die Quart war noch viel später
so, dass der Mensch glaubte, wenn er das Quarterlebnis hatte, er lebe und webe in etwas
Ätherischem.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 283 in 97-15 (Teilref.), 100-03 (Teilref.), 222-04.
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schaften dieses Ende der Welt herbeisehnen werden. Man kann es ohne Sentimentalität
sagen: die europäische Menschheit geht furchtbaren Zeiten entgegen.“
In vorchristlicher Zeit wurde die Wirkung der Gegenmächte durch die guten Mächte
paralysiert: 3000 v. Chr. Bau der Pyramiden, 2000 v. Chr. Zeitalter Abrahams, 1000 v.
Chr. Zeitalter Davids, Jahr 1 Christus.
Es wird eine Christenverfolgung gegen das Jahr 2000 geben: „Verwirrung und Verwüs-
tung wird herrschen, wenn das Jahr 2000 herannaht. Und dann wird auch von unserem
Dornacher Bau kein Holzstück mehr auf dem anderen liegen. Alles wird zerstört und ver-
wüstet werden. Darauf werden wir von der geistigen Welt aus herabschauen. Aber wenn
das Jahr 2086 kommt, wird man überall in Europa aufsteigen sehen Bauten, die geistigen
Zielen gewidmet sind und die Abbilder sein werden von unserem Dornacher Bau mit sei-
nen zwei Kuppeln. Das wird die goldene Zeit sein für solche Bauten, in denen das geistige
Leben blühen wird.“
Ähnlich „apokalyptische“ Äußerungen Steiners über die Zukunft Mitteleuropas:
(Nach dem Ersten Weltkrieg) Es werde nicht allzu viel Zeit vergehen, dann werde in
Berlin kein Stein mehr auf dem anderen stehen*. Das Jahr 1984 werde ein sehr schwe-
res werden (ohne anzugeben in welcher Weise) (Lit. 13, S. 37).
* Ähnlich soll sich Steiner vor dem Ersten Weltkrieg gegenüber Eliza von Moltke
geäußert haben (Lit. 17, S. 36).
Lit. 17, S. 70: Es wird von einem Gespräch in kleinem Kreis (Koberwitz 1924) berichtet
über die Zukunft Deutschlands: Die Feinde Deutschlands würden nicht ruhen, bis der
letzte (Industrie-)Schornstein gefallen sei. Deutschland würde zu einem Agrarland
herabsinken, in dem sich weit auseinander liegende Zentren anthroposophischer Arbeit,
besonders pädagogische „Provinzen“, bilden würden, zu denen das (westliche) Ausland
seine Kinder zur Erziehung schicken werde. Rolle Mitteleuropas wie die der Griechen
zur Römerzeit.
1922 in Stratford-on-Avon sagte Steiner zu einigen älteren englischen Anthroposophen,
sie würden sich relativ bald wieder inkarnieren „in deutschen Landen zu einer Zeit, da
man in Mitteleuropa barfuß gehen wird“. (G. Adams in Lit. 18, S. 25).
Hinweise auf Vorträge aus GA 284 in 93-10, 99-02, 101-18, 104-13, 291-24.
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vorne richtet, abgeschlossen nach oben und nach unten: das ist der griechische Tempel.
Und wiederum sprechen die Annalen der Weltgeschichte: der Tempel - das ist der
Mensch!“
Über den salomonischen Tempel, der die ganze Menschheitsentwicklung zum Aus-
druck bringen sollte: „an die Menschen der physischen Erde stellt man aber ... die ganz
vergebliche Frage: wer hat jenen salomonischen Tempel, von dem wir als einer grandio-
sen Wahrheit sprechen ..., wer hat ihn mit physischen Augen gesehen?“ Es wird darauf
hingewiesen, dass Herodot (ca. 484-430 v. Chr.), der nur wenige Meilen entfernt
vorbeigekommen ist, nichts über ihn berichtet. „Das Rätselvolle ist nun, dass ich über
etwas sprechen muss, was doch da war und was die Leute nicht gesehen haben.“ Ver-
gleich mit den Pflanzensamen, wo man die künftigen Pflanzen auch nicht sieht. „Was will
der salomonische Tempel? Er will dasselbe, was der Tempel der Zukunft wollen soll und
allein wollen kann.“
Dieser künftige Tempel, „das ist der Mensch, der Mensch, der in seiner Seele den Geist
empfängt!“ Diese Geistempfängnis muss auch sinnlich werden durch die Kunst. Es muss
ein Innenraum geschaffen werden, „der in seinen Farben- und Formwirkungen und in
anderem, was er an künstlerischen Darbietungen in sich enthält, zugleich abgeschlossen
und zugleich in jeder Einzelheit so ist, dass die Abgeschlossenheit keine Abgeschlossen-
heit ist, dass sie uns überall, wo wir hinblicken, auffordert, die Wände mit dem Auge, mit
dem ganzen Gefühl und Empfinden zu durchdringen, so dass wir ... in Verbindung sind mit
der Allheit des webenden Weltgöttlichen.“
Die äußere Gestaltung sei nicht so wichtig: „Da könnte er von allen Seiten mit Stroh
umhüllt sein - das ist ganz gleichgültig.“
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Zu griechischem Tempel, romanischen und gotischen Kirchenbauten s. auch 5. Vortrag
(17.06.1914, Dornach).
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gesprochen hat. Wo diese Wände durchbrochen werden, sucht der Mensch von sich aus
die Verbindung mit dem Göttlichen. Die Glasfenster sollen deshalb Bilder des Weges zu
den Göttern (Einweihung) zeigen.
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Glashaus
Heizhaus
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Fortgesetzt im nächsten Vortrag (19.10.1914, Dornach): Mitteleuropa: verschiedene nati-
onale Elemente umfassend im Gegensatz zu den süd- und westeuropäischen Kulturen,
Nationalcharakter nicht fertig, sondern ständig im Werden. Merkurstab als Zeichen (Hin-
weis auf die als „Kulturbotschafter“ wirkenden Zipser-, Siebenbürgen-, Banater-Deutschen,
deren Deutschtum weitgehend aufgesogen wurde.). Für die mitteleuropäische Kultur ist
das Streben nach Individualität charakteristischer als das nach Nationalität. Dies trifft
besonders auch zu für die Slawen Mitteleuropas: Tschechen, Slowaken, Ungarn und
„dem anderen Pole des Deutschtums“, die Polen. Über die russische Kultur als einer
künftigen Kultur des Geistselbstes, Hinweis auf den Philosophen Solowjew.
Im vierten Vortrag (24.10.1914, Dornach) wird gesagt, dass diese europäischen Kulturen
okkultistisch gesehen die „einfachen“ seien, die dänische, schwedische oder norwegi-
sche sei z. B. komplizierter.
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4(24.01.1920, Dornach) 3975 1/63ff. 288-04
Der Metamorphosegedanke bei der Gestaltung der Säulenkapitelle und –sockel, sowie
der Architrave des Goetheanum. Die organischen Formen entwickeln sich von einfachen
zu komplexeren und dann wieder zu einfachen (physisch) und nicht zu noch komplexeren
(die ätherisch vorhanden sind). Vergleich komplexerer Tieraugen mit Schwertfortsatz
(Pecten oculi) bei Vögeln und Reptilien mit dem menschlichen Auge (s. 194-14, 319-07,
Vortrag vom 31.12.1919 in Stuttgart (GA 320) und vom 28.03.1920 in Dornach (GA 312)).
Die Formen sollen nicht symbolisch oder mystisch gedeutet werden. Deshalb wendet
sich Steiner gegen eine solche Bezeichnung wie z. B. Saturnsäule.
Wände und Säulen sollen nicht abschließen oder begrenzen, denn: „Der Bau ist
herausgestaltet aus dem Weltenall.“
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Querschnitt durch die kleine und große Kuppel (Modell von Urs Schwendener)
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Grün kann vorgestellt werden als hervorgehend aus Blau und Gelb auf ruhigem Weiß. Es
verträgt Begrenzung. Die Inkarnatfarbe geht hervor aus ineinander webendem Schwarz
und Weiß, das von Rot durchschienen wird. Es hat die Tendenz sich zu verflüchtigen.
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Die Glanzfarben Gelb, Blau und Rot: Gelb neigt zum Strahlen, nach außen schwächer
werdend, umgekehrt neigt das Blau, sich in sich zu verschließen, zu inkrustieren. Rot steht
dazwischen als gleichmäßig zur Ruhe gekommene Bewegung, gleichmäßige Fläche. Gelb
ist der Glanz des Geistes, Blau der Glanz des Seelischen und Rot der Glanz des Lebendi-
gen. S. auch 276/8(20.05.1923, Oslo).
Die Anordnung der Farben zwischen Weiß und Schwarz als Polaritäten: Glanzfarben Rot
- Orange - Gelb - Bildfarbe Grün, dahinter Weiß - Glanzfarbe Blau - Violett - Bildfarbe Pfir-
sichblüt (wo man aus dem Physischen heraus muss), dahinter Schwarz. In der Pfir-
sichblüt-Farbe (Inkarnat) setzen sich Schwarz und Weiß auseinander, vom Rot durch-
glänzt. Sie schließt das physische Farbenband zum Kreis.
Unlebendiges Glanz
Pflanzliches Glanzbild
Tierisches Bildglanz
Mensch Bild.
Es wird empfohlen, nicht mit pastösen Farben, sondern mit in Wasser gelösten zu malen,
aus der Farbe heraus.
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5(01.01.1915, Dornach) 2999 3/96ff. 291-06
Über das moralische Erleben der Farben. Rot als Erstrahlen des göttlichen Zornes, das
den Menschen das Beten lehrt. Orange: stärkt die inneren Kräfte, weckt die Sehnsucht
nach Erkenntnis. Gelb: Leben in den Kräften, aus denen der Mensch geschaffen wurde.
Grün: innerliches (egoistisches) Gesunden. Blau: Entwicklung von Hingabe.
291a Farbenerkenntnis
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kaum in Erscheinung tritt; aber da lebt das Ich im Ätherischen. Purpur ist nämlich die
Farbe des Ätherischen.“
S. -02 und 202-09, sowie GA 320 und 321.
20.4.1920: Angaben Steiners gegenüber R. E. Maier. Mit einer Äskulinlösung wird der im
Ultravioletten des Spektrums wirkende Chemische Äther, durch eine Jodlösung in
Schwefelkohlenstoff der im sichtbaren Bereich des Spektrums wirkende Lichtäther und
durch eine Alaunlösung der Wärmeäther (im Infrarot-Bereich) ausgeblendet. Durch
Zusammenbiegen des Spektrums mittels magnetischer Kraft sollten das blaue und das
rote Ende des Spektrums zueinander kommen, so dass die verschiedenen Purpurfarben
entstünden.
12.4.1923: Gespräch mit F. Kauffungen: „... Es muss dann dort eine ganz eigentümliche
Farbe entstehen, die stark vitalisierend wirkt. Das müsste an Bakterien ausprobiert wer-
den.“
Seiten 74-99: Ausführliche Berichte über die von R. E. Maier und H. Buchheim daraufhin
in Stuttgart und Einsingen (bei Ulm) durchgeführten Experimente. Siehe 314-09.
Anmerkung: S. dazu auch W. Landensperger Elemente der Naturwissenschaft Nr. 52, S. 51 (1990)
und Nr. 55, S. 55 (1991)
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was getastet wird, nicht der Tisch. Das Negative ist es, was wahrgenommen wird. Immer
das Negative bei aller Wahrnehmung. Das objektiv Ätherische wird ausgelöscht.“
1/135 291-13
Aus diesen Gesprächen: „Das Licht hat keine Geschwindigkeit, es ist als geistiger Vor-
gang überall gleichzeitig. Aber wir beobachten in der Sinneswelt niemals das Licht selbst,
wir beobachten das Licht in irgendeinem Medium, und das Licht im Medium hat eine
Geschwindigkeit.“
„Die Relativitätstheorie begeht den Fehler, dass sie Erscheinungen betrachtet, die nur
unter gewissen Bedingungen gelten, dann aber glaubt, die Erscheinungen dauern auch
dann fort, wenn die Bedingungen nicht mehr fortdauern. Wer sich mit Lichtgeschwindig-
keit bewegt, ist Licht geworden, wird zum Lichterreger.“
1/135 291-14
Aus diesen Gesprächen: Wahrnehmung und Nachahmung. „Warum ahmt der Affe
nach? Nun sehen Sie, das ist so: Außer dem Affen ist irgendeine Figur. In dem Affen ent-
steht nun, wenn er diese Figur wahrnimmt - und zwar entsteht er im Ätherischen - ein
Hohlraum. In diesen Hohlraum ergießt der Affe seine Astralität, und das ist es, was seinen
Willen anregt. Dadurch kommt er zur Nachahmung. Alles nachahmen ist nämlich eigent-
lich ein Sauge-Prozess. Die Astralität wird in den ätherischen Hohlraum hineingesogen,
und daraus entsteht die Willensaktion.“
1/141 291-15
Farben / Nachbild
Der in -12 dargestellte Wahrnehmungsprozess wird von Steiner in einer schriftlichen Ant-
wort an W. J. Stein (20.9.1917) noch weiter detailliert:
„Was geschieht, wenn ich „gelb“ sehe?
1. Im Auge selbst ist vom Objektiven her: belebtes Gelb.
2. In dieses belebte Gelb dringt von innen vor der Ätherleib...; dadurch wird das ... belebte
Gelb: totes Gelb. Es ist also im Auge totes Gelb, weil dessen Leben vom inneren Leben
(Ätherleib) verdrängt ist. Dadurch hat das Erkenntnis-Subjekt ... das von innen belebte
Bild des Gelb, aber dieses Bild mit dem Einschlag des Leichnams des Gelb. Soweit ist
dieser Vorgang objektiv-subjektiv. Es wäre damit aber nur ein innerlich belebtes Gelb
erzeugt, von dem das Erkenntnis-Subjekt nicht wissen könnte. Es könnte sein eigenes
subjektiv-objektives nur erleben, nicht bewusst erleben.
3. In das subjektiv-objektive neu belebte Gelb dringt der Astralleib des Erkenntnis-Sub-
jektes ein. Dieser erzeugt an dem belebten Gelb das belebte „Blau“; dieses Blau wird
tatsächlich innerhalb des Organismus geschaffen, geht aber nicht über den Organismus
räumlich hinaus.
Es ist also vorhanden:
1. das astralisch erzeugte Bild „blau“,
2. die Wirkung dieses astralischen Bildes auf den Ätherleib – als subjektiver Lebensvor-
gang,
3. physiologisch der physische Vorgang im Auge – der nach innen, nicht nach außen blau
wirkt.
Alles dieses wird aber nicht Gegenstand des Ichbewusstseins, das Ich weiß erst, wenn
innerlich das erst im Auge belebte „Gelb“ abgedämpft (abgelähmt) wird - dann ist vorhan-
den:
1. Abdämpfung des Lebens im Gelb durch das Ich,
2. bewusstes Auftreten des nicht mehr lebendigen Gelb im Astralleib,
3. das vom toten Gelb überleuchtete, daher unbewusst bleibende astralisch erzeugte Bild
„blau“,
4. dessen Wirkung im eigenen Ätherleib,
291
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5. der physiologische Vorgang im Auge.
Wird nun das Objekt, von dem das Gelb kommt, weggenommen, so hört die Auslö-
schung des vom Astralischen erzeugten Bildes „blau“ auf - und dieses klingt ab, bis der
innere - geistig-physische Organismus sich wieder hergestellt hat...“
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paradox klingen wird, aber ... voll berechtigt ist; wir bekommen die Antwort, dass der erste,
der seelisch das materielle Fühlen einleitete, der Heilige Franz von Assisi ist.“
Von Giotto gehen zwei Strömungen aus. Die eine sucht das Geistige (Masaccio, [eigent-
lich Tommaso Cassai, 1401 bis ca. 1427], erster bedeutender Maler der italienischen
Renaissance, der die Perspektive in die Malerei einführte, Ghirlandaio [eigentlich Dome-
nico di Tommaso Bigordi, 1449-1494], Mantegna [1432-1506]), die andere das Seelische
realistisch-naturalistisch darzustellen (Fra Angelico [1387-1455], Botticelli [1444-1510]).
Reste des früheren Spirituellen in der Allegorie (Camposanto in Pisa *), Traini). Das
Streben, durch Zusammenstellen von Einzelheiten, durch die Komposition, geistig zu wir-
ken (Beispiel Perugino (eigentlich Vannucci, ca. 1450-1523), Lehrer Raffaels). Das
Zusammenfließen dieser Tendenzen und Bestrebungen in den großen Malern der Renais-
sance, wie Leonardo da Vinci (Abendmahl) und Raffael (Die heilige Cäcilie): Überwin-
dung des Allegorischen). Verbunden ist diese ganze Entwicklung mit dem Übergang von
der Malerei christlicher Inhalte zu einer solchen, wo diese nur noch den Anlass geben, das
individuell Menschliche darzustellen.
*) S. auch 150/9(23.12.1913, Berlin).
292
292
Zu Raffaels Malerei s. auch 8. Vortrag (17.01.1917, Dornach) und 189/8(16.3.1919). In
352/6(13.2.1924): Raffaels Sixtinische Madonna wurde ursprünglich für eine Prozessi-
onsfahne gemalt, er selbst malte nur die Madonna und das Kind.
292
292
5(28.11.1916, Dornach) 3304 2/140f. 292-05
Malerei
Rembrandt (1606-1669) als Maler, der nicht von der südlichen Strömung beeinflusst ist,
und erster Repräsentant des Bewusstseinsseelen-Zeitalters auf seinem Gebiet. „Und
Rembrandt ist als Künstler derjenige, der aus aller Ursprünglichkeit dieses (niederländi-
schen) Volkstums heraus dasjenige geltend macht, ... was im eminentesten Sinne enthält
das Geltendmachen menschlicher Individualität und menschlicher Freiheit.
Es ist merkwürdig, wie sich in Rembrandt fortsetzt, was ich Ihnen schon ausgeführt habe
bei Dürer: das Weben im elementarischen Hell-Dunkel, ... auf dessen Wogen der
Ursprung der Farben zu suchen ist.“
„Und so sehen wir, wie ... Rembrandt ... plastisch malt, aber malt mit Licht und Finsternis.
Dadurch hebt er, trotzdem er den Blick nur auf das Wirkliche richtet, nicht auf die erhöhte
Wahrheit, wie die südeuropäischen Maler, ... erhebt er dennoch seine Gestalten in eine
geistige, in eine spirituelle Höhe; denn es lebt und webt in ihnen dasjenige, was als Licht
durch den Raum flutet.“
292
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Über den inneren Zusammenhang der schwäbisch-süddeutschen spätmittelalterlichen
Kunst mit der Kunst Hölderlins (1770-1843) und den schwäbischen Philosophen Hegel
(1770-1831) und Schelling (1775-1854).
Zu Lukas Moser und Hans Multscher s. auch 11. Vortrag (15.10.1917).
292
292
Die Gestalt des Paulus als Suchender bei Raffael und die nicht geglückte Reformation
des Christentums zu einem paulinischen von Süden her. An Stelle einer solchen Reforma-
tion trat der Jesuitismus auf.
Über die tieferen Gründe für das Zurückstauen des Ostens (Vorbereitung des fünften
nachatlantischen Zeitalters, Bündnis Papsttum-Kaisertum, Stadtkultur und Kunstentwick-
lung) s. im nächsten Vortrag (15.10.1917).
292
292
„Es wird immer zu den außerordentlich interessanten Tatsachen gehören, dass derjenige
Mann in Griechenland, der so tief in das griechische Leben eingegriffen hat, dass sich in
seinem eigenen Schicksal gewissermaßen das Erlöser-Schicksal wie vorbereitete, - dass
Sokrates traditionell nicht einen Ideal-Typus des Griechentums darstellt, sondern eher
etwas von Satyr oder Faun.“
Mit der Christus-Darstellung wird dann erstmals versucht, das Menschlich-Individuelle
zum Kosmischen zu erheben. Diese beiden Tendenzen sind im Widerstreit, bis etwa ab
Giotto, Fra Angelico u. a. das Individuelle die Oberhand gewinnt (s. Ref. -01).
292
Malerei / Italien
Albrecht Dürer Thronender Greis mit Szepter und kniender Jüngling (1493)
(Der Greis wird von Hella Zimmer-Krause als Christian Rosenkreutz interpretiert, dem Dürer eventuell in frühen
Jahren begegnet sein könnte und später aus der Erinnerung dieses Bild gezeichnet hat.)
Malerei / Deutschland
Hans Baldung Grien Die drei Lebensalter des Weibes und der Tod (um 1510)
Malerei/Niederlande
Hildesheim Bernwardskreuz
Straßburger Münster
Plastiken
Chartres Kathedrale
Plastiken
Donatello David
Laokoongruppe
Plastiken
Niobe
Plastiken
Deckenfresko Teilansicht
Michelangelo / Sixtinische Kapelle
Jüngstes Gericht
Michelangelo
Moses
Pietà
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Vorträge über Erziehung
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Der Wille wirkt im physischen Leib als Instinkt, wie er bildhaft in den verschiedenen Tier-
formen sichtbar wird. Im Ätherleib wird er mehr innerlich zum Trieb, in der Empfindungs-
seele zur Begierde. Im Ich des Menschen (Empfindungs-, Verstandes- und Bewusstseins-
seele) wird die Begierde zum Motiv. Neben diesem Motiv klingt aber meist unbewusst ein
Wunsch mit, eine Handlung z. B. beim nächsten Mal besser zu machen. Dieser leise
Wunsch gehört dem Geistselbst an. Er ist das erste Element von dem, was nach dem Tod
davon übrig bleibt. Dieser unbewusste Wunsch kann sich weiter steigern zum Vorsatz
(Lebensgeist) und wird schließlich nach dem Tode zum Entschluss (Geistesmensch).
Während des Lebens werden Wunsch, Vorsatz und Entschluss nur als Bild, als Vorstel-
lung erlebt.
Das Einwirken auf die Willensnatur des Kindes bei der Erziehung durch Wiederholung
und bewusste Wiederholung auch unter Zuhilfenahme des künstlerischen Elementes.
293
293
nisvorgang, aber wissen muss, dass dieser Erkenntnisvorgang nur eine Metamor-phose
eines schlafenden Willensvorganges ist.“
Gedankensinn (Wahrnehmung der Gedanken anderer) gehört nicht zusammen mit dem
Sprachsinn. Gedanken können auch durch Raumesgebärden vermittelt werden, Beispiel
Eurythmie.
Tast-, Lebens-, Bewegungs- und Gleichgewichtssinn „sind hauptsächlich durchdrungen
von Willenstätigkeit.“ Geruchs-, Geschmacks-, Seh- und Wärmesinn sind Gefühlssinne.
Ich-, Gedanken-, Hör- und Sprachsinn sind mehr Erkenntnissinne.
Über das Wahrnehmen farbiger Figuren z. B. eines Kreises: Durch das Auge wird die
Farbe wahrgenommen, dazu kommt als zweites, dass die Kreisform im Unterbewussten
mit dem Bewegungssinn wahrgenommen wird, indem mit dem Äther- und Astralleib eine
Kreisbewegung durchgeführt wird. „Und indem der Kreis, den Sie durch Ihren Bewe-
gungssinn aufgenommen haben, in die Erkenntnis heraufkommt, verbindet sich der er-
kannte Kreis mit der wahrgenommenen Farbe. Sie holen also die Form aus Ihrem ganzen
Leib heraus, indem Sie appellieren an den über den ganzen Leib ausgebreiteten Bewe-
gungssinn.“ Es werden zwei verschiedene Sinnestätigkeiten zusammengefügt: „Und jetzt
begreifen Sie das Urteilen als einen lebendigen Vorgang in Ihrem eigenen Leibe, der
dadurch zustande kommt, dass die Sinne Ihnen die Welt analysiert in Gliedern entgegen-
bringen ... und in Ihren Urteilen fügen Sie die Dinge zusammen, weil das einzelne nicht
bestehen will als Einzelnes... Wir bekommen dadurch eine große Anzahl von Permutatio-
nen für die Zusammenhänge der Sinne.“
S. auch 115-01, 115-02, 169-05, 170-09, 170-18, 206-01.
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dung. Da liegt der Ursprung der Empfindungen. Da liegt aber auch der Zusammenhang
der Künste ... die musikalischen Künste entstehen aus den plastischen und architektoni-
schen Künsten, indem das, was plastische und architektonische Künste nach außen sind,
die musikalischen Künste nach innen sind.“
Nur in Bezug auf den Kopf stammt der Mensch von der Tierwelt ab: „Wir kommen zur
niederen Tierwelt zurück, wenn wir die Ahnen unseres Kopfes suchen wollen.“ Brust und
Gliedmaßensystem sind erst später hinzugebildet.
303/10(1.1.1922, Dornach): Gliederung des Tierreiches in Bezug auf die menschliche
Organisation: niedere Tiere (z. B. Schalentiere) - Kopforganisation (Nerven-Sinnes-Sys-
tem), mittlere Tiere (Fische) - rhythmisches System, höhere Tiere (Säugetiere) - Stoff-
wechsel-Gliedmaßen-System.
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294
prozess ist, mit dem menschlich gewordenen Leiblichen, das immer das Mittelstück ist der
Naturprozesse.“
Das Ich lebt in den Kräften, durch die der physische Leib seine Bewegungen (Glied-
maßensystem) ausführt. Dieser Kraftleib hat die Aufgabe, den aufgenommenen minerali-
schen Stoffen die Tendenz zur Kristallbildung zu nehmen. Krankhaft kommt diese Ten-
denz zur Kristallbildung in zerstörerischen Krankheiten wie Gicht und Diabetes zum Vor-
schein.
294
294
derung, «E» des Widerstandes, «I» des Sich-Näherns, «AOU» der tiefen Ehrfurcht (bei
östlichen Sprachen).
294
294
gen Zeit wären beim Aussprechen dieses Wortes ohnmächtig geworden. „Wir verdanken
vieles in unserem Ich-Gefühl, dass wir uns als Persönlichkeit fühlen, gerade der Spra-
che.“
* Weitere Anregungen zum Grammatik-Unterricht in 302a/6(22.6.1922, Stuttgart).
294
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diese Art der Unterrichtsgestaltung, durch den Bezug zum Menschen, können später
feste, nicht wankende Moralbegriffe in die Kinderseele gebracht werden, ohne dass das
Kind ahnt, dass ihm Moral beigebracht werden soll.
Siehe auch 305/9(25.8.1922, Oxford): Über die negative Wirkung fertiger Begriffe und
Moralgebote.
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11(02.09.1919, Stuttgart) 3835 tb/150ff. 294-11
Zum Erdkunde-Unterricht. Zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr zunächst einfache Dar-
stellung der Umgebung auch in Kartenform. Übergang zu größeren Gebieten wie z. B. den
Alpen. Eingehen auf die Geologie (Gliederung von Nord nach Süd in Kalkalpen – Urge-
birge - Kalkalpen nach den Gesteinsformationen) und von da zur Mineralogie in einfacher
Form. Über die Bodenbeschaffenheit und Bodenschätze als Grundlagen des wirtschaftli-
chen Lebens.
Ab dem 12. Jahr ist ein Bild der ganzen Erde zu vermitteln. Der Unterricht soll auch in
Verbindung mit dem gebracht werden, was im Geschichtsunterricht gelernt wurde. Unter-
schied der amerikanischen, europäischen, asiatischen, afrikanischen Völker, auch Unter-
schiede zwischen den nördlichen und südlichen europäischen Völkern. Einfache Nach-
ahmung der Kunst dieser Völker durch das Kind. Wichtig ist auch, dass das Kind ein
Gespür für die landwirtschaftlichen Tätigkeiten bekommt, indem es selber solche ausführt
(Schulgarten). „Es ist tatsächlich gut, wenn Sie den Geographieunterricht dazu verwen-
den, Einheit in den übrigen Unterricht zu bringen. Es ist vielleicht gerade für die Geogra-
phie das Allerschlimmste, dass man sie in den streng abgezirkelten Stundenplan, den wir
ohnehin nicht haben wollen, einreiht.“ Damit ist eine erhöhte Verantwortung des Lehrers
verbunden.
Bei der Behandlung der Mineralogie soll man vom Ganzen zum Einzelnen, beim Tier-
reich vom Einzelnen zum Ganzen gehen, das Pflanzenreich als Ganzes behandeln und
dann zum Einzelnen gehen.
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295 Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge
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295
-(02.09.1919, Stuttgart) 3836 tb/121ff. 295-10
Die zu äußerliche Betrachtungsweise der Phrenologie und
auch der von dem in Tübingen, später in Lindau wirkenden
homöopathischen Arzt Emil Schlegel (1852-1934, Abb.)*
wieder aufgenommenen Signaturenlehre.
Die Parallelisierung der kindlichen Seelenerlebnisse mit
dem Pflanzenreich:
Pilze/Schwämme – Säuglingsfreuden
Algen/Moose – erste kindliche Seelenfreuden
Farne – beginnendes Selbstbewusstsein
Gymnospermen/Nadelhölzer – Erlebnisse bis 4/5 Jahre
Monokotyledonen/Pflanzen mit einfacher Blütenhülle – erste
Schulerlebnisse bis zum 11. Jahr
Einfache Dikotyledonen – Erlebnisse der Elfjährigen
Dikotyledonen mit grünem Kelch und farbiger Krone –
Schulerlebnisse vom 12. bis 15. Jahr.
Danach geht der Vergleich nicht weiter, da das Kind den
Astralleib entwickelt, der der Pflanze fehlt. Allerdings kann
die Pflanze, wenn sie in der Befruchtung über sich hinaustreibt, mit den seelischen
Eigenschaften des 16./17. Lebensjahres verglichen werden.
* Anmerkung: Schlegel war mit Steiner seit dessen Besuch in Tübingen 1905 bekannt. Beim
Abschied erwähnt Schlegel ein Buch über das nachtodliche Leben des hingerichteten Wiener
Revolutionärs, Robert Blum (1807-1848). Es dürfte sich um das Buch „Von der Hölle zum
Himmel“ des Mystikers Jakob Lorber (1800-1864) gehandelt haben. Diese Szene wird von Steiner
ohne Namensnennung Schlegels im Vortrag 236/2(12.4.1924) erzählt. Schlegel wurde von Marie
Steiner wiederholt ärztlich konsultiert (s. z. B. GA 262, S.235 (2. Aufl.) und GA 39, S. 444).
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295/297
2(06.09.1919, Stuttgart) 3847 tb/165ff. 295-15
Lehrplanskizze für Naturkunde (3. bis 8. Klasse), Physik, Chemie (6. bis 8. Klasse), dar-
aus (zusammen mit Erdkunde) ableitend Erwerbs-, Betriebs-, Verkehrsverhältnisse; Rech-
nen/Mathematik/Geometrie (1. bis 8. Klasse), Zeichnen/Malen.
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299/300
Die Verstärkung des Vorstellungslebens mit geistig-plastischen Kräften durch Meditation
und Konzentration und die Durchgeistigung des Willenslebens durch Losreißen vom All-
täglichen wie z. B. durch zeitlich/räumlich rückwärts ablaufende Vorstellungen (Erhöhung
der Liebekraft). Denken als geistig-plastisches, Wille als auflösendes Element des See-
lenlebens, Zusammenhang mit Geburt und Tod. Über das Zustandekommen von Erinne-
rung im Zusammenspiel von plastischem Aufbau (Vorstellen) und auflösendem Abbau
(Willen).
299/300
300
formen, die eigentlich der Niederschlag sind, die leben. Der Mensch lebt auch, nicht in
geringer Kraft, er hat eine ungeheure Kraft. Aber er hat nichts an sich von einer Substanz,
die zurückbleiben könnte... Er ... bekommt erst etwa im känozoischen Zeitalter äußere
Dichte. ... Aber wollen Sie das berücksichtigen, dass eigentlich hier durch alle fünf Zeitalter
(primitiv, paläo-, meso-, käno-, anthropozoisch) überall schon Mensch ist: Mensch ist überall.
Dann hier im ersten Zeitalter (Primitivform) ist außer dem Menschen eigentlich noch nichts
anderes vorhanden; das sind nur geringfügige Überreste. Da ist Eozoon canadense
eigentlich mehr Formation, etwas, was sich als Figur bildet; das ist nicht ein wirkliches
Tier. Dann hier in der hyperboräisch-paläozoischen Zeit tritt das Tierische schon auf, aber
in Formen, die später nicht mehr erhalten sind. Hier in der lemurisch-mesozoischen Zeit
tritt das Pflanzenreich auf, und hier tritt in der Atlantis, in der känozoischen Zeit, das
Mineralreich auf; eigentlich schon in der letzten Zeit hier“ (in den letzten zwei lemurischen
Unterrassen).
Frage, wie es um die Pflanzenreste aus dem Karbon stehe: „Das sind keine Pflanzen-
reste... ...das ist dadurch entstanden, dass zum Beispiel der Wind weht und ganz
bestimmte Hemmungen findet ... und bringt so etwas wie Pflanzenformen hervor. ... Es ist
eine Einkristallisierung mit Pflanzenformen.“ Die Bäume des Karbon existierten als Pflan-
zenformen. „Die ganze Flora der Karbonzeit ist nicht physisch vorhanden. Denken Sie sich
einen Wald, der eigentlich in seiner Ätherform vorhanden ist, und der daher in bestimmter
Weise den Wind aufhält. Dadurch bilden sich da in der Form fast Stalaktiten. ... Man kann
nicht sagen, dass das so ist wie in der Atlantis. Da haben sich dann die Sachen erhalten,
und in der letzten lemurischen Zeit auch, aber in der Karbonzeit ist keine Rede davon,
dass Pflanzenüberreste da sind. Nur tierische Überreste. Aber da handelt es sich auch in
der Mehrzahl um solche Tiere, die nur zu parallelisieren sind mit unserer Kopfform.“
Der Zeitpunkt des aufrechten Ganges des Menschen lässt sich nicht „festnageln“. Er ist
bei den Rassen verschieden.
Ähnlich auch in 300c (12.07.1923), S. 77 (4. Aufl.)
300
300
Zweiter Band
300
300
(14.02.1923) 5169 4/276ff. 300-09
Die Besetzung des Ruhrgebietes 1923 durch Frankreich sei etwas wie „das letzte Toben
eines untergehenden, eines aus der Erdentwicklung verschwindenden Volkes. Diese
Anschauungen, die gehen natürlich aus einer spirituellen Betrachtung der europäischen
Geschichte klar hervor. Man hat es zu tun bei dem französischen Wesen mit dem ersten
Vortrupp des untergehenden Römertums, der untergehenden romanischen Völker Euro-
pas. Natürlich ist das spanische und italienische Element etwas lebensfähiger als das
französische.“ Über die französische Sprache, die an der äußersten Oberfläche des
Menschen bleibt und in das Phrasenhafte gekommen ist. „Es ist auch ganz selbstver-
ständlich, dass er (der Französischunterricht) in der Zukunft wirklich aus dem Unterricht
verschwindet.“ S. auch Lit. 36c, S. 149.
Dritter Band
300
300/301
sind, sondern die ausgefüllt sind mit nicht der Menschenklasse angehörigen Wesenheiten.
Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor, wo keine
Reinkarnation vorliegt, sondern wo die Menschenform ausgefüllt wird von einer Art
Naturdämon.“ Auf die Frage, wie das möglich sei: „An sich ist nicht ausgeschlossen, dass
im Kosmos ein Rechenfehler geschieht. Es sind doch lange füreinander determiniert die
hinunter steigenden Individualitäten. Es geschehen auch Generationen, für die keine
Individualität Lust hat hinunter zukommen und sich mit der Leiblichkeit zu verbinden, oder
die sie auch gleich am Anfang verlassen. Da treten dann andere Individuen ein, die nicht
recht passen... Sie unterscheiden sich auch sehr wesentlich von den Menschen in Bezug
auf alles Geistige. Sie können es zum Beispiel nie zu einem Gedächtnis bringen in Din-
gen, die Sätze sind. Sie haben eigentlich nur Wortgedächtnis, kein Satzgedächtnis...
Wenn eine solche Wesenheit durch den Tod geht, dann geht sie zurück in die Natur,
woher sie gekommen ist.“ Vgl. 200-02, 346-15.
Lit. 17, S.37: Steiner weist auf einen Menschen mit geringer Ichkraft hin, der kaum diese
Inkarnation aber auf keinen Fall eine nächste schaffe. Es gäbe „verlöschende“ Iche in der
heutigen Zeit.
300/301
301/302
rechte Hand verwendet. Es wird dadurch vor allen Dingen die rechte Körperseite, die
rechte Kopfseite in einer solchen Weise belastet, wie es der heutige Mensch eben durch-
aus nicht gewöhnt ist.“ S. auch 300-12.
301/302
302
Der Kopf bzw. der Nerven-Sinnes-Organismus in seiner Form ist ein Produkt des Kos-
mos nicht direkt der Vererbung, die Vererbungsströmung geht durch die Arm-Bein-Organi-
sation. Bei Kindern mit überwiegender Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organisation Tendenz
zur Melancholie. Behandlung mit Musik in Moll und Eurythmie, liegt sanguinisches Tem-
perament vor, auch mit Malen. Bei Überwiegen der Kopforganisation müssen die mehr
betrachtenden Unterrichtsgegenstände gefühlserregend dargestellt werden.
Über das konventionelle und das aus der menschlichen Empfindung herausgeholte, dem
Kind entsprechende Turnen.
Die intensive Vorbereitung des Lehrers für den Unterricht [s. dazu auch
307/10(14.8.1923)]. Beispiel: Die notwendig fromme Stimmung des Lehrers für einen
gedeihlichen Religionsunterricht. Zum freien Religionsunterricht s. 305/8(24.8.1922,
Oxford) und ausführlicher in 307/11(15.8.1923, Ilkley) bzw. GA 311, Fragenbeantwortung
vom 20.8.1924 (Torquay).
302
302
Die Unterscheidung zwischen phantasiereichen und phantasiearmen Kindern; erstere
können sich meist gut, letztere schlecht erinnern. Empfehlungen für die entsprechende
Behandlung beider Gruppen. Über das richtige Auswendiglernen und –sprechen.
Hinweise auf Vorträge aus GA 302 in 115-13, 174-15, 194-12, 205-06, 205-13.
302
302/303
Über die farbigen Vibrationen des Astralleibes beim Sprechen, die an den Ätherleib wei-
tergegeben werden, sichtbar gemacht in den Bewegungen der Eurythmie. Deren Wirkung
auf den Eurythmisten und die Zuschauer.
Hinweise auf Vorträge aus GA 302a in 164-01, 213-08, 271-04, 294-03, 294-04, 351-01.
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303
erste etwa um das neunte, der zweite gegen das zwölfte und der dritte vom dreizehnten
Lebensjahr bis zur Geschlechtsreife. Diese Wendepunkte sind verbunden mit Änderungen
in der seelischen Organisation des Kindes.
303
303/306
und das melancholische Temperament gemildert, das unter Umständen auf der Lebertä-
tigkeit beruht. Umgekehrt bei zu starkem sanguinischen Temperament: wenig Zucker in
der Nahrung regt die innere Tätigkeit der Leber an, „und ich sporne dadurch das Kind an,
das Ich stärker anzuregen, also dasjenige zu überwinden, was in dem physischen Gefolge
des sanguinischen Temperamentes auftritt.“
S. auch 305/8(24.8.1922, Oxford).
Über die Temperamente des Kindes und ihre erzieherische Beeinflussung s.
305/6(22.8.1922, Oxford).
303/306
307
307
307/308
Hinweise auf Vorträge aus GA 307 in 294-01, 294-07, 294-08, 295-08, 295-16, 302-02, 306-01.
307/308
309/311
309 Anthroposophische Pädagogik und ihre Voraussetzungen
Hinweise auf Vorträge aus GA 311 in 214-07, 230-01, 294-01, 294-09, 295-13, 295-14, 302-02,
307-02, 349-01.
309/311
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Buch und Vorträge über Medizin
R. Steiner / Ita Wegman
27
27
Kap.IV, Seite 30ff. 27-03
Beim Tier wird vom Substanziellen etwas aus den physischen und ätherischen Kraftge-
bieten herausgezogen, wodurch noch eine andere Gliederung als bei der Pflanze entsteht.
Dadurch entstehen Organe, die einmal ganz im Bereich dieser beiden Kraftströmungen
bleiben, und solche, die sich aus ihnen herausheben. Es ergeben sich Wechselwirkungen
zwischen den beiden Organbildungen, die die Ursache dafür sind, dass die tierische Sub-
stanz Träger von Empfindung sein kann. Zugrunde liegt dem eine dritte Art von Kräften,
die astralischen. Sie bilden im Tier neben physischen Leib und Ätherleib eine dritte abge-
schlossene Leiblichkeit, den Astralleib.
Gewinnen die ätherischen Kräfte im Tier die Oberhand, so schläft es ein, überwiegen die
astralischen Kräfte, wacht es. Geht dies jeweils über eine bestimmte Grenze hinaus,
würde entweder das Pflanzliche das Mineralische überwuchern oder sich zu stark vom
Mineralischen zurückziehen, was jeweils zu krankhaften Zuständen führt.
Alle drei Wesensglieder bilden Organe:
1. die physische Organisation solche, die durch Äther- und Astralleib hindurchgegangen
sind, aber wieder auf dem Rückweg zu ihr sind,
2. der Ätherleib solche, die durch die astralische Organisation hindurchgegangen sind,
sich ihr aber wieder zu entziehen suchen,
3. der Astralleib solche, die das vegetative Leben sich entfremden und die nur dadurch
bestehen können, dass sie das vegetative Leben immer wieder ergreifen. Dies
geschieht im Schlaf.
27
27
Regungen auf den Sympathikus in starker Weise. In das Rückenmarks-Nervensystem
wirkt besonders der Astralleib. Es vermittelt die Reflexvorgänge. Die eigentlichen
Gehirnnerven unterliegen der Ich-Organisation.
Aus dem Zusammenspiel der einzelnen Nervensysteme mit der Blutsubstanz (von Ich-
Organisation beeinflusst) in der Embryonalzeit bilden sich im unteren Bereich (Sympathi-
kus) die Organe, die mit der inneren Belebung des Organismus zu tun haben. Im mittleren
Bereich bilden die vom Astralleib beeinflussten Nerven mit der Blutsubstanz (von Astralleib
und Ätherleib beeinflusst) die für die innere und äußere Bewegung wichtigen Organe
(Muskeln u. a.). Im oberen Bereich bilden die von der Ich-Organisation abhängigen Ner-
ven mit Blutvorgängen, die stark zum Mineralischen tendieren, den Ausgangspunkt für die
Knochenbildung.
Im Gehirn selbst liegt eine in den ersten Anfängen unterbrochene Knochenbildung vor.
Die Knochenbildung ist „eine völlig zu Ende gekommene Gehirn-Impulswirkung ..., die von
außen von den Impulsen des mittleren Organismus durchzogen wird, wo astralisch
bedingte Nervenorgane mit ätherisch bedingter Blutsubstanz zusammen tätig sind.“ In der
Knochenasche hat man die Ergebnisse des oberen, im Knorpel die des mittleren Gebietes
zu sehen.
Das Skelett ist das physische Bild der Ich-Organisation. „Dem Gehirn liegt die organisie-
rende Kraft des Ich nur leise zugrunde; sie geht im Lebendigen und in den physischen
Eigenwirkungen unter.“ Dadurch kann das Gehirn zum Träger der geistigen Ich-Wirkung
werden. Im Gegensatz dazu erschöpft sich die Ich-Organisation im Knochensystem völlig
im Physischen, so dass die Vorgänge in den Knochen am meisten unbewusst sind.
Die beim Atmen entstehende Kohlensäure ist innerhalb des Organismus lebende Sub-
stanz, sie wird von der im mittleren Nervensystem verankerten astralischen Tätigkeit
ergriffen und ausgeschieden. Ein Teil der Kohlensäure, die mit dem Stoffwechsel nach
dem Kopf geht, wird dort durch die Verbindung mit Kalzium geneigt gemacht, in die Wir-
kungen der Ich-Organisation einzutreten und der Knochenbildung zu dienen.
Die aus der Nahrung entstehenden Stoffe Myosin und Actin haben die Tendenz, sich im
Blut abzusetzen. Sie sind zunächst astralisch bedingte Substanzen, die mit dem Sympa-
thikus in Verbindung stehen. Zum Teil werden sie aber von den Wirkungen des mittleren
Nervensystems ergriffen (Astralleib) und kommen mit Abbauprodukten des Eiweißes,
Fetten, Zuckern u. a. zusammen, wodurch es zur Muskelbildung kommt.
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übermäßiger und den Organismus überlastender Nahrungsaufnahme erzeugt. Auch ohne
zu große Nahrungsaufnahme kann es zu einer ungleichmäßigen Versorgung von Organen
kommen, so dass z. B. Drüsenorgane schlecht versorgt werden und es z. B. zu einem
Missverhältnis von zu geringer Pankreassaft-Bildung und zu großer Gallebildung kommt.
27
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physischen und dem Ätherleib, nicht mit dem Übergang von der ätherischen zur astrali-
schen Wirksamkeit oder der Ich-Organisation zu tun. Erhöhte Schwefelzufuhr führt daher
zu Schwindelgefühlen, Bewusstseinsstörungen und auch verbessertem Schlaf.
Beispiel Phosphor. Er drängt zu den unorganischen Substanzen hin, die im Bereich der
Ich-Organisation Bedeutung haben. Er regt deshalb die bewusste Tätigkeit des Men-
schen an, wirkt entgegengesetzt dem Schwefel. Als Heilmittel dient er, wenn bei einer
Krankheit das astralische Gebiet die Ich-Organisation überwuchert.
Bei der Behandlung der Rachitis (s. voriges Referat) wird zunächst mit Schwefel die
ätherische gegenüber der astralischen Tätigkeit verstärkt und danach durch eine Phos-
phorbehandlung das, was in der ätherischen Organisation durch den Schwefel vorbereitet
wurde, in die Ich-Organisation übergeleitet.
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abnorme Zustände der Leber auftreten können und die Verdauung gestört sein kann.
Durch Kieselsäure werden Astralleib und Ich von ihrer Tätigkeit an der Haut entlastet, sie
können ihre nach innen gerichtete Tätigkeit wieder aufnehmen.
Erkrankungen mit abnormem Herzklopfen können eine unregelmäßige Tätigkeit des
Astralleibes in der Blutzirkulation anzeigen, die wiederum seine Wirkung bei Hirnvorgän-
gen beeinträchtigt, was epileptische Zuständen zur Folge haben kann. Als Heilmittel wird
ein aus Liebstöckel (Levisticum officinale) zu gewinnender „gummiartiger“ Stoff vorge-
schlagen.*
Die Ursache der Unregelmäßigkeiten zwischen Äther- und Astralleib können jedoch
umgekehrt auch im Gehirn liegen und die unregelmäßige Blutzirkulation ist die Folge,
dann wirken schwefelsaure Salze auf die Ätherorganisation des Gehirns so, dass sie eine
Anziehungskraft auf den Astralleib ausüben. Die astralischen Kräfte können durch ein
Kupfersalz unterstützt werden.
*Auf der besonderen Bindung des Schleimzuckers mit dieser gummiartigen Substanz
beruht die Wirkung des Liebstöckelwurzelstocks. „Die Struktur ist überhaupt manchmal
wichtiger, als man denkt … Levisticum wirkt … auf den ganzen (weiblichen) Unterleib
erfrischend…“ (Lit. 26).
27
27
zuführen.
Die Oxalsäure („Kleesäure“)–Bildung bei den Pflanzen (im Ätherischen) entspricht der
Ameisensäure-Bildung im Tierischen (im Astralischen). Sie ist dann als Heilmittel ange-
zeigt, wenn die Ursachen der rheumatischen Zustände nicht im Astralen sondern im Äthe-
rischen liegen. Sie äußern sich als Hemmungen der Leber- und Milztätigkeit, in Ablage-
rungen von Gallensteinen u. a.
Pflanzliche Heilmittel können das gestörte Verhältnis zwischen Äther- und Astralleib wie-
der herstellen. Sind dagegen physische, ätherische und astralische Organisation in ihrem
Wechselverhältnis zur Ich-Organisation gestört, muss zu mineralischen Substanzen
gegriffen werden. Im Organismus muss das von außen zugeführte Mineralische abgebaut
und von den Eigenkräften in neuer Form wieder aufgebaut werden. In diesem Ab- und
Aufbau besteht die heilende Wirkung, wobei die zugeführte Substanz die mangelhafte
Eigentätigkeit zunächst übernimmt.
Beispiel: übermäßige Periode. Es liegt eine abgeschwächte Ich-Organisation vor, die
einseitig in der Blutbereitung sich erschöpft und nicht mehr in der Absorptionskraft des
Blutes zur Verfügung steht. Abhilfe kann durch eine Calciumverbindung geschaffen wer-
den, die sich an der Blutbereitung beteiligt und die Ich-Organisation entlastet.
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mener Prozess, so dass es sich eigentlich um die Anwendung des Pyrit-Prozesses
handelt, der aus dem Zusammenwirken des Eisenprozesses und des Schwefelprozes-
ses hervorgeht. Eisen regt die Blutzirkulation an, Schwefel vermittelt die Verbindung
zwischen Blutzirkulation und Atmung. Wo Blutzirkulation und Atmung in ein Verhältnis
treten, liegt auch der Ursprung von Tracheitis und Bronchitis, sowie einiger Formen von
Stottern. Dieser Prozess kann vom Pyrit übernommen werden.
4. Antimon: s. Referat -15.
5. Zinnober (natürliches rotes Quecksilbersulfid). Quecksilber in potenzierter (homöopa-
tisch verdünnter) Form kann dort eingesetzt werden, wo absondernde Prozesse wieder
unter die Kontrolle des ganzen Organismus gebracht werden sollen wie bei Luftröhren-
katarrh u. ä. Durch den enthaltenen Schwefel wird das Quecksilber im Grenzgebiet von
Zirkulation und Atmung (Lunge) unterstützt.
6. Heuschnupfenmittel Gencydo®: Bei Heufieber überwiegt der Ätherleib, der Astralleib
zieht sich zurück und greift nicht richtig in physischen und Ätherleib ein. Die
katarrhalischen Erscheinungen sind Folge davon. Astralleib und Ich-Organisation wer-
den überempfindlich gegenüber Sinneseindrücken wie Licht, Wärme, Kälte, Staub u. a.
Der Heilungsprozess muss dem Astralleib das richtige Ergreifen des Ätherleibes
ermöglichen, was durch Säfte von Früchten mit „lederartiger Haut“ (hier Citrone und
Quitte) geschehen kann. Ihr Gehalt an Kalium, Calcium und Kieselsäure bewirkt gleich-
zeitig eine Unterstützung von seiten der Ich-Organisation.
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Über die Lehre von G.
E. Stahl (1660-1734,
Abb. links) von (hypo-
thetischen) Lebens-
kräften (Vitalismus).
Umschwung zum ato-
mistisch-materialisti-
schen Denken wird
markiert durch das
Werk De sedibus et
causis morborum per
anatomen indagatis von
G. B. Morgagni (1682-
1771, Abb. rechts). Es
wird der Leichenbefund
wichtig, Beginn der pathologischen Anatomie. Letzte
Nachwirkungen der alten Säftelehre in der Pathologischen Anatomie (1842) von K. v.
Rokitansky (1804-1878) und bei Theodor Schwann (1810-1882, Abb. links), der die Zelle
noch aus sich differen-
zierendem Flüssigen
hervorgehend ansah.
Endgültige Durchsetzung
der atomistischen Be-
trachtungsweise in der
1858 von Rudolf Vir-
chow (1821-1902, Abb.
rechts) veröffentlichten
Zellularpathologie.
Der Mangel an einer
durchgreifenden An-
schauung über das We-
sen des Menschen lässt
zu keiner brauchbaren
Erkenntnis der Krank-
heitsprozesse kommen. Diese sind Naturprozesse, von bestimmten Ursachen hervorge-
rufen, wie die gesunden Prozesse auch.
Über den Unterschied zwischen dem Knochensystem höherer Affen (Gorilla) mit
lastender Schwere und dem menschlichen Skelett, das aus dem Zusammenwirken von
irdischen lastenden und außerirdischen aufrichtenden Kräften hervorgeht. Letztere werden
als Bildekräfte bezeichnet, da sie Formumwandlung bewirken (Kräfteparallelogramm).
Über den ruhenden und den tätigen Muskel: „Es treten im Muskel eben Veränderungen
ein, die man zuletzt mit nichts anderem vergleichen kann gegenüber den gewöhnlichen
stoffwechselgemäßen Veränderungen als mit den Kräften, die die Bildung des Knochen-
systems beim Menschen bewirken.“ Wie Nichtirdisches in Mechanik und Dynamik des
Skeletts hineinwirkt, wirkt auch eine nicht-irdische Chemie in die irdische Stoffwechsel-
Chemie.
Zu Tierversuchen: „Man kann ... ganz gewiss einiges erreichen für menschliche Heilung
aus dem Tierversuch, aber nur dann, wenn man sich gründlich klar darüber ist, welch ein
durchgreifender Unterschied bis in die einzelnsten Details hinein doch zwischen der tie-
rischen und der menschlichen Organisation ist.“
Über die Notwendigkeit, eine intuitive Formenbeobachtung in der Medizin zu entwickeln.
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2(22.03.1920, Dornach) 4039 tb/35f. 312-02
Die Herztätigkeit nicht als Ursache sondern als Folge einer sich stauenden Wechselwir-
kung zwischen oberem (Atmung, Nerven-Sinnes-System) und unterem Menschen
(Stoffwechsel-System). Der Auffassung vom Herzen als Pumpe wird das Modell des
hydraulischen Widders [erstmals von Karl Schmid 1892, s. auch Hinweis in
60/4(17.11.1910, Berlin)] gegenübergestellt, was aber allenfalls das Mechanische des
Vorganges erfasst. Das Herz als Sinnesorgan für die unteren Tätigkeiten des Körpers.
Die Spiegelung von Vorgängen des oberen Menschen im unteren Menschen. Das
Gegenbild zu Husten(reiz) in der Diarrhöe. Das innige Zusammenwirken des Oberen und
des Unteren im gesunden Organismus geht in Unregelmäßiges und dann Krankhaftes
über, wenn z. B. das Obere sich zu stark vom Unteren isoliert, ein Eigenleben führt oder
das Obere zu schwach ist, das Untere zu bezwingen. Das gesunde Verhältnis zwischen
Oben und Unten ist für jeden Menschen verschieden. Störungen dieses Verhältnisses
können sich zunächst im Funktionellen (Ätherleib) zeigen: Kann das Stoffwechselgesche-
hen vom Oberen nicht bezwungen werden, so dass die äußere Stofflichkeit nicht voll über-
wunden wird, kommt es zu den Unregelmäßigkeiten der Hysterie im weiten Sinne. Wenn
der obere Prozess zu stark wird und den oberen Menschen zu stark in Anspruch nimmt,
kommt es zu den Erscheinungen der Neurasthenie.
Organisch gewordene Hysterie: Unterleibserkrankungen, unregelmäßige Verdauung;
organisch gewordene Neurasthenie: Hals-, Kopfkrankheiten. Diese Unregelmäßigkeiten
wirken auch wiederum auf den ganzen Organismus zurück.
Kommt die Hysterie nicht im Funktionellen zum Ausdruck, kann die Unregelmäßigkeit
vom Ätherleib direkt in den physischen Leib hineingedrückt werden und es kommt zu
Erscheinungen, die auf dem Gebiet der Neurasthenie liegen: Anlage zur Tuberkulose.
Erst wenn diese vorhanden ist, können als Folge Bakterien Platz greifen. Über das
Wesen der Ansteckung, die bei der Tuberkulose besonders beachtet werden muss. Sym-
ptome im Vorstadium der Tuberkulose: Husten, Gliederschmerzen, Ermüdung, Abmage-
rung, Nachtschweiß. Dies sind zugleich Anzeichen des Abwehrkampfes, wobei der Orga-
nismus versucht, die Prozesse zu eliminieren, die er nicht beherrschen kann. Nacht-
schweiß ist eine während des Schlafes vollzogene Tätigkeit, die sonst im Wachen als
geistig-physische Tätigkeit ablaufen sollte. „Während der Organismus entlastet ist von sei-
ner geistigen Tätigkeit, schafft er sich die Tätigkeit, die in dem Nachtschweiß zum Aus-
druck kommt.“ Ausscheidungsvorgänge stehen immer im Zusammenhang mit seelisch-
geistigen Tätigkeiten. Ein erster Heilungsschritt kann darin bestehen, solche Ausschei-
dungsvorgänge hervorzurufen und dann in einem zweiten Schritt die Heilung zu vollenden:
z. B. bei der Tb künstlich provozierten Husten mit einer Art Diarrhöe nachfolgend zu über-
winden, durch Diät o. ä. hervorgerufene Ermüdung durch bessere Verdauung wieder auf-
zuheben, oder Nachtschweiße durch intensive geistige Tätigkeit in eine gesunde
Schweißbildung überzuführen.
Über das homöopathische Verdünnen (Potenzieren): Die Vorstellung, dass die Verdün-
nung immer weiter gehe ins Unendliche, sei nicht zutreffend. „Nirgends verschwindet eine
solche Tätigkeit in der Unendlichkeit, sondern sie geht nur bis zu einer begrenzten Sphäre,
und dann schlägt sie wie elastisch zurück, wenn auch die Qualität, das Quale, oftmals ver-
schieden ist von dem, was das Quale vom Hingange ist. Es gibt in der Natur nur rhythmi-
sche Verläufe...“ Dies trifft auf quantitative und qualitative Ausbreitungen zu. Bei letzteren
werden die entgegengesetzten Eigenschaften zurückgeworfen. „Und auf diesem inneren
Rhythmus beruht auch dasjenige, was der Gegensatz ist zwischen unterer Organisation
und oberer Organisation. Unsere obere Organisation ist etwas Homöopathisierendes“, ist
ein Negativ der gewöhnlichen Verdauungsprozesse. Beim Potenzieren werden die Eigen-
schaften der Stoffe, die sich auf den unteren Menschen zunächst beziehen, in solche
übergeführt, die zur oberen Organisation eine Beziehung haben.
Anmerkung: In einem Brief von L. Kolisko an H. Krüger (6.11.1961) berichtet diese, dass Steiner
auf ihre Frage nach der Wirksamkeit von Hochpotenzen geantwortet habe, dass dazu der Mensch
noch höhere Leiber haben müsste, auf die diese Hochpotenzen eine Wirkung ausüben könnten, sie
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also sinnlos seien. Potenzen bis zum ersten Minimum wirkten auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-
System, die zwischen dem ersten und zweiten Minimum auf das Nerven-Sinnes-System. Jedoch:
genau könne nur das erste Minimum angegeben werden, dann gingen die Wirkungen ineinander
über („Der Merkurstab“, Heft 2 (1994)). Zum Problem Hochpotenzen s. Lit. 36d, S.106; 36f, S. 91.
Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Menschen und der außermenschlichen
Natur, aus der die Heilmittel bei einer Krankheit genommen werden. Wachstums-, bzw.
Regenerations- und Anpassungskräfte bei Pflanzen (Falsche Akazie, Robinia pseud-
acacia), bei Embryonen und niederen Tieren (Regenwürmer). Beim Menschen sind
diese Kräfte nicht mehr in den Organen vorhanden sondern aus ihnen herausgehoben,
mit ihnen denkt, fühlt und will er: „Es besteht ein vollständiger Parallelismus zwischen
dem, was wir innerlich-seelisch erleben, und dem, was in der äußeren Welt gestaltende
Naturkräfte, gestaltende Naturprinzipien sind.“ Diese Bildungskräfte sind aus den ver-
schiedenen Organen verschieden stark herausgenommen, am stärksten aus den Nerven-
zellen, die in einem frühen Entwicklungsstadium zurückgeblieben, bzw. abgelähmt sind.
Was den Organen entzogen wurde, kann durch ein Heilmittel aus der Natur wieder zuge-
führt werden. Daraus ergibt sich die Frage: „Welche Kräfte in der außermenschlichen
Natur sind den Kräften ähnlich, die den menschlichen Organen zugrunde liegen, die aber
zur geistig-seelischen Tätigkeit herausgezogen sind?“
Über die irrige Anschauung einer Höherentwicklung vom Mineralreich über das Pflan-
zen-, Tierreich zum Menschen. Der Ausgangspunkt der Entwicklung muss im Organischen
genommen werden, von dort aufsteigend zum Menschen, auf der anderen Seite abstei-
gend zum Mineral, zu den Metallen. Den Gestaltungskräften im Organischen entsprechen
die (andersartigen) Kräfte der Kristallisation im Mineralischen.
Über Blut- und Milchbildung beim Menschen als polarische Prozesse: Blut enthält noch
die Bildungskräfte, sein Hauptbestandteil, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), sind
jedoch nicht vermehrungsfähig (ähnlich den Nervenzellen). Auch hat die Milch (Bildung
mehr nach außen am Menschen im Gegensatz zur nach innen gerichteten Blutbildung)
noch Bildungskräfte, die sie zum gesunden Nahrungsmittel für den Säugling machen. Im
Gegensatz zur Milch „braucht“ das Blut Eisen, weil es „diejenige Substanz im menschli-
chen Organismus ist, die einfach durch ihre eigene Wesenheit krank ist und fortwährend
durch das Eisen geheilt werden muss.“ D. h. es ist ein dauernder Heilungsprozess im
Menschen: „Wir haben in der Tat da einen Prozess, der ein normaler ist und der zur glei-
chen Zeit ein solcher ist, der nachgebildet werden muss, wenn wir überhaupt an Heilungs-
prozesse denken wollen.“
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5(25.03.1920, Dornach) 4043 tb/96f. 312-05
Salz-Merkur-Schwefel / Potenzieren
Für eine erfolgreiche Therapie ist eine möglichst umfassende Kenntnis des Patienten
nötig:
Alter,
Wachstum (Ätherleib),
Traumleben (Verhältnis Astralleib zu Ätherleib/physischem Leib),
Neigung zu Fleiß oder Trägheit. Bei Trägheit starke innerer Beweglichkeit, die aber
unbewusst bleibt und deshalb nicht auf den physischen Leib übertragen wird. „Der
Träge ist eigentlich, geisteswissenschaftlich genommen, ein schlafender Mensch.“
Kurzsichtigkeit: Gewisse Zurückhaltung des Ichs und des Astralleibes gegenüber dem
physischen Leib.
Status der Zähne: Neigung zu Karies, Erhalt der Zähne im späteren Alter.
Physische Sympathien und Antipathien: Beispiel Gier nach Salz = zu starke Verbin-
dung von Ich/Astralleib mit physischem Leib/Ätherleib, äußert sich auch in Schwindel-
anfällen bei mechanischer Drehung.
Störungen der Drüsentätigkeiten deuten auf Störungen im Zusammenhalt von
Ich/Astralleib und physischem Leib/Ätherleib.
Über den Unterschied zwischen Homöopathie und Allopathie. Auch ein allopathisches
Heilmittel macht im Organismus einen Homöopathisierungsprozess durch. Dies bedeutet
jedoch für den Körper eine zusätzliche Belastung. S. ausführlich dazu in 73a, Fragenbe-
antwortung vom 30.3.1920; ferner Lit. 36f, S. 72 u. 97 über H. verschiedenen Ursprungs.
„Da ist zunächst daran festzuhalten, dass man mit der chemischen Untersuchung der
Substanzen, also mit einer Art Eingehen in dasjenige, was die einzelnen Substanzen im
Laboratorium offenbaren, nicht sehr viel ausrichten kann. Ich habe schon angedeutet,
dass man eigentlich dieses Mikroskopieren – das ist ja eine Art Mikroskopieren – erset-
zen sollte durch die makroskopische Beobachtung, durch dasjenige, was sich aus der
Beobachtung des Kosmos selber ergibt.“
Der Organismus hat das Bedürfnis, Prozesse der Außenwelt (Mineral- und Pflanzen-
reich) in sich rückgängig zu machen, dagegen anzukämpfen. Beispiel der Salzgier, Rück-
gängigmachen des Salzbildungsprozesses und damit ein Freimachen des unteren Men-
schen von zu stark wirkendem Geistig-Seelischen, das in den oberen Menschen getrieben
wird.
Die Auster (Conchae) und ihre von innen nach außen getriebene Kalkschale. Sie ist
zwar ein niederes Tier, nehme aber eine hohe Stellung im ganzen Kosmos ein. „Sie nimmt
dadurch eine solche Stelle ein, dass dasjenige, was der Mensch in sich als sein Denken
trägt, von ihr abgesondert wird... Und Sie können förmlich ... sehen an diesem Entstehen
der Austernschale die Arbeit des kohlensauren Kalkes..., die aus dem Organismus heraus
die zu starke geistig-seelische Tätigkeit leitet.“ Daher ein Heilmittel bei Krankheiten mit
überschüssiger geistig-seelischer Tätigkeit im Unterleib.
Polarisch dem Salzartigen, dem Kalkigen entgegengesetzt ist der Phosphor. Während
das Salzartige entblößt ist von der inneren Wirkung von Imponderabilien und des Lichtes,
enthält Phosphor (auch Schwefel und Phosphorartiges) das Imponderable, das Licht. Ist
daher geeignet, Astralleib und Ich an den Menschen wieder heranzubringen. Z. B. bei zu
heftigem Traumleben, bei Neigung zu Entzündungen.
Ausgleichend und die Waage haltend zwischen dem Salzartigen und dem Phosphorigen
ist das Merkuriale, das zur Tropfenform tendiert.
Parallel zum Mineralischen kann auch das Pflanzliche dreigegliedert werden in Wurzel,
Blattregion und Blüten-Samenregion. Der Mensch als umgekehrte Pflanze. Die Pflanzen
bilden mit der Erde eine Einheit und sind nur dadurch differenziert, dass die Erde mit dem
Kosmos in verschiedenen Wechselwirkungen steht. Unterschied zwischen Pilzen, krauti-
gen Pflanzen und Bäumen. Der Stamm der Bäume als Ausstülpung der Erde. Dadurch
stärkere Emanzipation der Blüten-Blattregion von der Erde als bei den krautartigen. Noch
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stärker ist dies bei den Pflanzenparasiten wie der Mistel (Viscum album). Die Tendenz
vieler Pflanzen, ein Hauptorgan besonders auszubilden (Beispiel Ananas, Schachtelhalm
(Equisetum)). Blüten-Samen-Region neigt zur Verinnerlichung der Imponderabilien ähn-
lich dem Phosphorigen des Mineralreiches, damit auch starke Verwandtschaft zu den
Organen des Unterleibes. Das Blatt-Krautartige der Pflanzen entspricht dem Merkurialen,
ist von Bedeutung bei Störungen der Zirkulation, des Rhythmischen Systems. Die Wurzel
entspricht dem Salzartigen des Mineralreiches.
Während der Mensch die Tendenz hat, das Pflanzliche und das Mineralische der Außen-
welt in sich aufzuheben, besteht ein anderes Verhältnis zum Tier: „Denn das Tier hat
schon auf halbem Wege diesen Prozess durchgemacht. Der Mensch ... steht gewisser-
maßen zum Tier im rechten Winkel, während er zur Pflanze im Winkel von 180 Grad steht.
Und das ist etwas, was im höchstem Maß in Betracht kommt, wenn die Frage entsteht
nach der Anwendung solcher tierischen Mittel, wie es Serum oder dergleichen ist.“
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kungen. Damit auch ein Zusammenhang mit der Pflanzenbildung: „Denn nehmen Sie das-
jenige, was in den Agentien von Blei, Zinn und Eisen liegt, so haben Sie ungefähr alles
dasjenige zusammen, was nun auch liegen muss in alledem, was zusammenhängt mit der
Blüten- und Samenbildung der Pflanzen...; mit alledem, was kupferig, merkurial, silberhaft
ist, muss zusammenhängen alles dasjenige, was mit der Wurzelbildung der Pflanze
zusammenhängt.“
Neben der Polarität von Irdischem und Kosmischen gibt es noch die zwischen Geistigem
und Materiellem (ob ponderabel oder imponderabel), wobei die Sonne den Gleichge-
wichtszustand hält. Ihr Zusammenhang mit dem Gold (durch das „das Geistige gewisser-
maßen rein in die äußere Welt hereinschaut“).
In der Natur sind die verschiedenen Prinzipien nicht getrennt sondern ineinander gefügt.
In der Alchemie wurde versucht, die drei Prinzipien Salz-Merkur-Schwefel aus einer Sub-
stanz herauszutrennen und dies dann als Heilmittel zu verwenden. Am schwierigsten ist
dies beim Gold, wo die drei Prinzipien am festes-
ten miteinander verbunden gedacht wurden. Die-
ser Weg der Alchemie sei aber heute „versandet“,
wenn es auch möglich sei, durch eine Verbren-
nung z. B. das Phosphorartige abzuscheiden und
nach Abtrennung des Merkurialen salzartige Heil-
mittel zu gewinnen. Ein anderer Weg ist der des
Homöopathisierens (Potenzierens) nach Samuel
Hahnemann (1755-1843, Abb.), der „eine Art
Neuaufstieg darstellt aus dem gesamten mensch-
lichen medizinischen Streben heraus...“ In gewis-
ser Weise gilt das auch für die physikalische Heil-
weise, „die eben, weil sie den Weg nicht mehr hat,
den Lichtträger in der richtigen Weise zu verwen-
den, Phosphor, oder den Luftträger in der richtigen
Weise zu verwenden, Merkur, Licht und Luft direkt
verwendet. Das ist selbstverständlich auch eine
dritte Möglichkeit.“
Bei der Tierwelt kommt man aus dem Planetensystem heraus in den Tierkreis. Die Alten
„haben den Tierkreis gezogen, damit man nicht jenseits dessen, was im Pflanzlichen oder
Mineralischen liegt, die Heilmittel sucht oder wenigstens aufmerksam ist, dass da in ein
bedenkliches Gebiet eingetreten wird.“
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Ähnliches Pendeln im Kindesalter zwischen Hydrokephalie und seinem Gegenteil. Wird
diese Tendenz zur Hydrokephalie zu früh unterbunden (Erziehung, Diät usw.), kann damit
eine Disposition zu Syphilis gelegt werden.
„Man kann sagen, dass sich der ganze organische Prozess verschiebt, sowohl der Pro-
zess im oberen Menschen gegen das Herz wie der Prozess im unteren Menschen von
ganz unten wiederum durch den Unterleib gegen das Herz zu. Zum Herzen als dem
eigentlichen Stauungsorgan drängt sich die ganze menschliche Bildung von der einen und
von der anderen Seite hin. Nun geschieht aber dieses Vorschieben in den verschiedenen
Lebensaltern.“
Wird die Hydrokephalie tiefer in die untere menschliche Organisation geschoben, so bil-
det sich die Disposition zur Pneumonie oder Pleuritis in der Jugend aus. Wird diese wie-
derum zu rasch unterdrückt, so kann es später zu Endokarditis, anderen Herzkrankheiten
und Polyarthritis kommen. Es wird deshalb für die jugendliche Pneumonie/Pleuritis nur
eine Art physikalischer Begleit-Therapie empfohlen.
Die Fieberkurve als Abdruck des Kampfes des Ich mit den drei andern Leibern, charak-
teristischer Verlauf bei Pneumonie (kritischer und lytischer Verlauf) und Typhus abdomi-
nalis.
Im Menschenbildeprozess sind (s. vor. Referat) außertellurische (ober- und untersonnige
Planeten) und tellurische Kräfte wirksam. Letztere sind die von Venus, Merkur und Mond,
die von unten über die Erde wirken (Mond: Ebbe und Flut, weiblicher Zyklus), während die
direkte Wirkung der untersonnigen Planeten sich äußert im Geistig-Seelischen, z. B. die
des Mondes im Phantasieschaffen.
Polarität zwischen der menschlichen Gesamtorganisation, die durch diese Kräfte bewirkt
wird, und den Zellen mit Tendenz zu eigensinnigem Wachstum. Kampf gegen dieses stö-
rende Eigenleben der Zelle. Ihre Tropfenform als Resultat dieser Auseinandersetzung, der
das Leben genommen ist (besonders durch die Merkurwirkungen). Die Tropfenform als
Typ des Merkurialen im alten alchemistischen Sinne. Organe als zwischen den Polaritäten
von Menschenbildeprozess und Zellenprozess liegend. Die Organe zwischen Herz und
Sexualtrakt haben am meisten Ähnlichkeit mit dem Zellenleben.
Über die Verwandtschaft der Bleiwirkungen und Arteriosklerose, der Zinnwirkungen
und Hydrokephalie; Eisen und Pneumonie. Kupfer (Eisen), Quecksilber (Zinn) und Sil-
ber (Blei) als polarisch entgegengesetzt wirksame Metalle.
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fur-Aromatisierungsprozess wie Linde (Tilia) und Rose haben Verwandtschaft zum
Unterleib, solche wie Melisse und Gundelrebe (Glechoma hederacea), die ihr Aromati-
sches mehr erst beim Schmecken erschließen lassen, zum Brustsystem.
Über den Atmungsprozess und den zu ihm polaren Lymph- und Blutbildungsprozess
und den entsprechenden Organen. Beide Prozesse begegnen sich im Herzen. Das analy-
tische Zerstreutsein der Außenwelt und die innere synthetische Geschlossenheit des Her-
zens: „Was ist da in diesem Umkreis, was wirkt aus diesem Umkreis herein? Wo finde ich
etwas in mir, das damit verwandt und gleicher Art ist? – Wenn ich in mein eigenes Herz
hineinschaue!“
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10(30.03.1920, Dornach) 4055 tb/190f. 312-11
Über pflanzliche Heilmittel:
Anisum vulgare (Anis): absonderungsfördernd (Milch, Harn, Schweiß) durch seinen
Eisengehalt. Das was sonst durch das Eisen im Blut bewirkt wird, wird „eine Weile auf die
Provinz unterhalb des Blutes gedrängt“.
Cichorium intybus (Wegwarte): wirksam gegen Verdauungsschwäche (Bitterstoffe),
verhindert Störungen im Blut (durch seine alkalischen Salze) und ist drittens peripherisch
wirksam im Bereich der Hals-, Brust-, Lungenorgane durch die in ihr enthaltene Kiesel-
säure.
Equisetum arvense (Schachtelhalm): bei Verdauungsschwäche (Extraktivstoffe), wie-
derum stark peripherische Wirkungen durch den hohen Kieselgehalt.
Fragaria vesca (Walderdbeere): Normalisierung der Blutbildung (am besten wirksam bei
Menschen, die sich nicht durch Erdbeergenuss immun gemacht haben). Auch kieselsäure-
haltig. Wirken die peripheren Kieselsäurekräfte, so müssen ihnen in die Peripherie Nähr-
stoffe nachgeschickt werden durch das Blut. Fragaria als ein „prächtiges Exemplar“, das
beide Prozesse besorgt.
Lavandula officinalis (Lavendel): indiziert bei „negativer“ Seelenschwäche (Ohnmach-
ten, Lähmungen, Frauenleiden).
Melissa officinalis (Melisse): wirksam in der gleichen Richtung wie Lavendel, aber auch
bei schwacher Periode.
Pflanzliche Heilmittel allein reichen nicht aus, mineralische sind ebenso nötig. Die pflanz-
lichen wirken teilweise über ihr Mineralisches, das von der Pflanze schon verarbeitet wor-
den ist. Das rein Mineralische wirkt stärker, da der menschliche Organismus sich energi-
scher anstrengen muss, es zu assimilieren.
Damit hängt die vegetarische Ernährungsweise zusammen. Bei der normalen ge-
mischten Kost nimmt das Tier dem Menschen einen Teil der Pflanzenumwandlungsarbeit
ab. Die vom Fleischesser nicht verwendeten eigenen Umwandlungskräfte wirken auf ihn
ermüdend und störend.
Das Kochen der Nahrung als Unterstützungsprozess. Verzehr von Rohkost (auch Obst)
fördert die Wirkung der peripheren Kräfte. Deshalb günstig bei gleichzeitiger Therapie mit
Kiesel.
Nochmals zum Dualismus im Menschen. Das Außertellurische hängt mit der Absonde-
rung nach der Verdauung und mit der Absonderung im Gehirn zusammen. Diese periphe-
ren Kräfte sind auch die gestaltgebenden bis in die von Haaren (Kieselsäure) bedeckte
Haut. Die Ausscheidungsprozesse des Flüssigen und Luftförmigen (Harn, Schweiß) sind
Äußerungen des dazu polaren irdischen Menschen, sie sind verwandt dem Kohlensäure-
prozess und wirken gestaltauflösend.
Über die notwendige Verbindung von Pathologie und Therapie am Beispiel der Syphilis,
wo aus der Tatsache der Ansteckung noch keine Therapie folgt. Die Bildung der weibli-
chen Geschlechtsorgane aus einer „Nebenstauung“ der peripheren Kräfte vor dem Her-
zen und die Bildung der männlichen Sexualorgane aus einer „Nebenverdauung“ der irdi-
schen Kräfte von unten. Die Tendenz der kosmischen Gestaltungskräfte im weiblichen
Keim zur Kugelform und die organdifferenzierenden (auflösenden) Kräfte des männlichen
Samens.
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gen kommen, die zwar in ihrer Richtung wiederum in der ersten Linie liegen, die aber ganz
anders geartet sind.“ Darstellung dieser Wirkungen in Potenzkurven.
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Lichtbedürfnis kann durch Lichtbäder zur Anregung des originären Lichtes gestillt wer-
den, wobei aber zu beachten ist, dass neben dem äußeren Licht auch chemische und Le-
benskräfte in diesem mitwirken.
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Zur Krebs-Therapie: Entzündungen und Geschwulstbildungen als Gegensätze. Bei Ent-
zündung wirkt noch der Ätherleib als ganzer, ist nur teilweise träge geworden, während
beim Geschwulst sich der physische Leib gegen den Ätherleib auflehnt, sich damit auch
mehr der äußeren Natur anpasst und somit äußeren Einflüssen zugänglich ist. Gegenbild
in der Mistelbildung (Viscum album): als schmarotzende Pflanze ist sie gezwungen, ihren
Vegetationsrhythmus zu verschieben, sie blüht vor der Laubbildung des Wirtsbaumes. Hat
dadurch Kräfte, die der geradlinigen Entwicklung entgegenwirken. Deshalb wirksam, wo
„eine Stelle ist im physischen menschlichen Leibe, die sich durch ihre Kräfte auflehnt
gegen das ganze Hereinwirken der Ätherkräfte, so dass die Ätherkräfte sich gewisserma-
ßen stauen und haltmachen und dadurch das, was wie eine Neubildung aussieht, eben
entsteht, so ist es die Mistel, welche dieser Einsackung ... entgegenwirkt.“ Weitere Merk-
male für ihr Wirken gegen die normale Entwicklung: Verzögerung der Nachgeburt,
Krampfanfälle, Neigung zu epileptiformen Zuständen. Auch die Art ihrer Befruchtung und
Verbreitung durch den Magen der Vögel.
Heilmittel: Aus der Frucht (spezialisiert für die einzelnen Organe nach Wirtsbäumen) soll
die leimartige Substanz in „den richtigen Zusammenhang“ gebracht werden mit einem Ver-
reibungsmittel und allmählich sehr hoch (!) potenziert werden. Wichtig sei der Zusatz von
Metallen (auch aus Pflanzen gewonnen). Beispiel: Mistel des Apfelbaumes (Viscum mali)
und Silbersalze als heilsam bei Unterleibskrebs.
Pflanzen, die sich ähnlich „irrsinnig“ wie die Mistel verhalten, könnten ähnlich wirken, so
die ebenfalls im Winter blühende Christrose (Helleborus niger), die aber nicht schma-
rotzt und auf der Erde wächst, „daher mehr mit dem männlichen Kräftesystem verwandt
ist“ und entsprechend eingesetzt werden könnte.
Carbo vegetabilis, die mit Sumpfgas (Methan) gesättigt (Carbo Betulae cum
Methano) und mit Talkum verrieben würde, sei als Salbe ein Heilmittel für gewisse „neuar-
tige Krankheiten“.
Geisteskrankheiten: nicht Geist/Seele sind krank, sondern sie können sich nicht äußern,
da sie vom physischen Leib gestört werden, und zwar sind es Störungen des unteren
Menschen in den vier Organsystemen (s. vor. Vortrag): religiöser Wahnsinn,
Wahnvorstellungen, innerliches Brüten, Desinteresse an äußerem Geschehen u. ä. kön-
nen in Abnormitäten des Lungenstoffwechsels (nicht der Atmung), Eigensinn, Dickköp-
figkeit, Rechthaberei in solchen des Lebersystems ihre primäre Ursache haben. Allge-
mein sind Geisteskrankheiten mit Heilmitteln zu therapieren, allenfalls organische Krank-
heiten können durch geistige Behandlung kuriert werden.
Über Schwachsinn und Genialität. Neigung zu Gedankenwiederholung bei Störungen
im Lungensystem, Neigung Gedanken auszulassen bei Störungen im Lebersystem. Die
entsprechenden Wirkungen von Kaffee und Tee (s. 96-11, 145-05). Über hohen Zucker-
konsum und starkes Ich-Gefühl.
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Die Augenbildung als ein im Normalen verbleibender Entzündungsprozess. Wesentlicher
Unterschied zwischen menschlichen und tierischen Organen ist, dass in sie beim Men-
schen das Ich eingegliedert ist und sie damit nicht ohne weiteres vergleichbar sind (vgl.
203-06).
Ein weiteres weniger differenziertes zweites Phantom ist dem Menschen mehr nach
innen liegend vom Ich einorganisiert, zu dem noch ein weiteres Gerüst kommt, das von
den Kräften der Ohrbildung und dem Hörvorgang stammt. Bei Magerkeit ist dieses Gerüst
durch das Ich zu stark, es wuchert. Zieht sich das Ich zurück, dass es nicht wuchert, und
ist es noch stark genug, im Organismus sich zu halten, kann die seelische Folge Hypo-
chondrie, die leibliche Verstopfung (Obstipation) sein. Zerbricht jedoch gleichsam das
Ich, so setzen sich Trümmer von ihm im Organismus fest (Schlafstörungen), was die
Neigung zu Geschwulstbildungen zur Folge haben kann.
Diese Neigung zur Geschwulstbildung bei Mageren kann durch innerliche Gabe von ver-
dünnter Ameisensäure vertrieben werden.
Die ohrbildenden Kräfte sind dieselben wie die geschwulstbildenden, sie werden jedoch
„an der rechten Stelle aufgehalten“.
An der Haut mit ihren Einstülpungen und Fortsetzungen nach innen, besonders aber in
der Embryologie, „wo auch alles auf Einsackungen und Umstülpungen eigentlich be-
ruht“, könne studiert werden, wie die menschliche Organisation daraus hervorgeht, dass in
der Außenwelt verstreute Prozesse zentral verinnerlicht werden.
Durch die genaue Beobachtung der Ohr-Organisation erzieht man sich zur Beurteilungs-
fähigkeit des Astralleibes als „eine Art Stellvertreter für das Hellsehen des astralischen Lei-
bes“.
Über das Karma taubgeborener Menschen, die sonst in der Kindheit „zu den fürchterlich-
sten Geschwulstbildungen neigen würden.“
Sehr fein verdünnter Saft der Rosmarinblätter kann dazu dienen, das Ich näher an sein
Gerüst heranzubringen und so die Neigung zu Entzündungen beheben. Umschläge mit
Arnika bei Verstauchungen, Blutergüssen usw. bewirken, dass der Astralleib (zweites
Phantom) dem Ich zur Hilfe kommt, wenn dessen Ineinander-Wirken mit dem physischen
Leib durchbrochen wurde.
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derungsprozessen), die dann auf das Organische zurückwirken, und entwickelt außerdem
noch im peripheren Bereich starken Intellektualismus.
Bildung von ätherischen Ölen ähnlich dem Prozess, durch den das Ich durch das
Außertellurische zur Arbeit an der Innenorganisation veranlasst wird. Als Heilmittel bei Dia-
betes fein zerstäubtes Öl im Bad.
Vgl. dazu 314/4(09.10.1920): Diabetes als Folge einer übertriebenen Ich-Tätigkeit im
Organischen. „Da haben wir es mit einem zu tiefen Sichhineinversenken des Ich in das
Organische zu tun, so dass durch dieses tiefe Einsenken eben dasjenige herausgetrieben
wird, was gerade bei dem Diabetiker erscheint.“
Die Pflanze wächst in ihrem Bildungsprozess einem Kosmisch-Astralischen entgegen,
einem Tierbildungsprozess, ohne ihn zu erreichen. Dieser Prozess, der die ganze Erde
kreisartig umgibt (vgl. 98-07, 177-09), ist beim Tier ins Innere verlegt. Beim Menschen ist
er im Bereich von Verdauung, Blutbildung und Atmung. Er nimmt aber auch im mehr peri-
pheren Menschen teil an dem Wechselprozess zwischen Mineral und Überastralem durch
einen „Entsalzungsprozess“, worauf das eigentliche Menschsein, das Denken beruht. Des-
halb auch die Berechtigung, mineralische Heilmittel einzusetzen wie z. B. Kiesel, wodurch
an die (kiesel)zerspaltende Kraft im Menschen appelliert wird, mit seinem Ich am Außerir-
dischen teilzunehmen. Dieses Zersplittern findet sich auch bei mathematischen Men-
schen.
Birke (Betula alba) als Heilmittel: widerstrebt dem normalen Pflanzenbildungsprozess,
indem der Eiweißbildungsprozess mehr in die (jungen) Blätter und der Salzprozess der
Wurzel in die Rinde (Kalisalze) verlegt ist. Dadurch ist die Rinde ein Heilmittel bei
Hautausschlägen (Anregung zu Entsalzung), die Blätter bei Gicht und Rheuma.*) „Und
wollen Sie den Prozess noch steigern, so gehen Sie in das Mineralische der Birkenbildung
hinein, nehmen Sie Birkenholz und bereiten Sie daraus eine vegetabilische Kohle“ (Carbo
Betulae): Heilmittel für den Darmbereich. 349/12(7.5.1923). Birkenkohle als Mittel gegen
Rippfellentzündung.
*) ähnlich in 314/3(09.10.1920, Dornach)
Hirtentäschel, Capsella bursa-pastoris, als Beispiel einer Pflanze mit starker Wurzel-
kraft (Ablagerung von Kali- und Natriumsalzen) bis ins Kraut. Heilmittel bei inneren Blutun-
gen, Harngrießbildung.
Löffelkraut (Cochlearia officinalis) bildet schwefelhaltiges Öl. Hat einen zu trägen
Eiweißprozess in sich, der dadurch wieder beschleunigt wird. Dieses Zusammenspielen
von Trägheits- und Beschleunigungsprinzip macht es geeignet für Krankheiten wie Skor-
but, wo sich ein ähnlicher Prozess abspielen soll.
Milz (s. 128-04): ist im besonderen Maße unter den Organen ein unterbewusstes Sinnes-
organ für den Rhythmus der Nahrungsaufnahme, vermittelt zwischen diesem Rhythmus
und dem Atmungsrhythmus. Hinweis ergibt sich schon aus den anatomischen Gegeben-
heiten.
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Teile des Unterleibes zu den Halsorganen bzw. zu den oberen Teilen des oberen Men-
schen.
314/4(09.10.1920): Durch Massage wird künstlich eine Art Bewusstsein erzeugt.
Durch Massage von Händen und Armen Förderung des Geistig-Seelischen im Stoff-
wechsel-System, angezeigt bei Verdauungsschwäche.
Migräne ist eine in den Kopf verlegte Verdauungstätigkeit. Bestes Heilmittel: In Ruhe
ausschlafen.
Farben- und Lichttherapie: Bei Bestrahlung mit farbigem Licht wird eine Organwirkung
erzeugt. Wirkung von farbigen Räumen: mehr auf die Bewusstseinsorgane. Mit dieser
subjektiven Farbentherapie wird auf das Ich, mit der objektiven auf den physischen Leib
gewirkt. Hat auch Bedeutung für blinde Menschen: „Da treten die ... unter der Oberfläche
des Sinnlichen gelegenen Wirkungen des Sinnlichen eben sehr stark auf.“ Die Wirkung
der blauen und roten Farbe im Wechsel in Bezug auf Kopf und übrigen Organismus.*
Bäder, Umschläge: wichtig ist die kalte oder warme Anwendung. Bei der kalten (kalt
empfundenen) wirkt die gelöste Substanz, bei der warmen in erster Linie die Wärme, nicht
die Substanz, abgesehen von sulfurisch-phosphorigen (Schwefel, ätherische Öle z. B.).
In der alten Medizin wurde weniger theoretisch gelehrt als mit einer Art von Urphänomen
Richtungen angegeben (Honig und Wein innerlich zur Stärkung der Ich-Kräfte, Öle äußer-
lich gegen die schädigende Wirkung der Erdenkräfte). Beispiel: Fußbäder zur Förderung
der Kräfte der Blutbereitung, Kopfwäsche, um abführende Kräfte zu mobilisieren.
Neben der räumlichen ist auch die zeitliche Wechselwirkung zu beachten: Manche Kräfte
werden in Kindheit/Jugend nicht benützt und für das Alter aufbewahrt als Reserve. Ge-
schieht dies nicht (z. B. durch falsche Erziehung), so kann es später zum Ausbruch von
Dementia praecox kommen. Die heilende Wirkung richtiger Erziehung (Waldorfschul-
Pädagogik, Prinzip der Nachahmung im ersten, der Autorität im zweiten Lebensjahrsiebt).
Psychoanalyse als weiteres Beispiel der zeitlichen Wechselwirkung: Es werden bei der
heutigen Lebensweise viele kindlichen Eindrücke nicht verarbeitet (können sich nicht
gleich in organische Eindrücke umsetzen), nehmen daher im späteren Leben die Organe
in Anspruch, die eigentlich für das Alter da sind. Psychoanalyse ist dabei als Diagnose-
mittel nicht aber als Therapie berechtigt (vgl. 303-01).
Doppelnatur der Zähne: außer Kauwerkzeugen sind sie Saugorgane für Fluor. Dieser
verhindert, dass der Mensch zu gescheit wird. Karies als Abwehr gegen zu große Dumm-
heit.
* Zur Farbentherapie siehe die von H. Wiesberger zusammengestellten Angaben Steiners
im Heft Nr. 97 der Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe.
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Ähnliche Wirkung durch eine äußerliche Anwendung von Chlorophyll im Bereich des
Unterleibes. In ihm wie in Äsculin sind Kräfte enthalten, die mit „ganz feinen“
Wachstumsprozessen zusammenhängen, die in Richtung Mineralisierung gehen. Die
phylogenetische Rückbildung der Zähne im Vergleich zu den Tieren im Zusammenhang
mit der höheren Entwicklung des Geistes.
Über Diät: hat neben medizinischer auch soziale Bedeutung, indem der Mensch dadurch
sich zu einem unsozialen Wesen macht. Hinweis auf das Abendmahl. Es ist wichtig, be-
stimmte Antipathien beim Essen zu überwinden: „In der Überwindung von etwas, das man
nicht erträgt, und in dem Überwundenhaben liegt geradezu ... die Aufrichtung eines entwe-
der zerstörten, oder, wenn wir auf das Ätherische hinschauen, sogar neuen Organes.“ All-
gemein wird der Organaufbau der Antipathie-Überwindung, das Organ-Wachstum Sym-
pathiekräften verdankt. Die Organgestaltung geht aus diesem Wechselspiel hervor.
Ähnliches Verhältnis von niederigen und hohen (gegenteilig wirkenden) homöopathi-
schen Potenzen. Später wird betont, dass es ein großes Verdienst der Homöopathie
gewesen sei, die Ansicht von den geistigen Eigenschaften der Materie im materialistischen
19. Jahrhundert aufrechterhalten zu haben. Der Materialismus als Folge der katholischen
Askese im Mittelalter.
Wie Geisteskrankheiten am besten mit Heilmitteln zu therapieren seien, so müsse bei
den organischen Krankheiten die seelisch-geistige Komponente beachtet werden, beson-
ders die Temperament-Anlage. Z. B. bei phlegmatischen Kindern würde die Dementia
praecox leicht auftreten (s. vor. Ref.) (Phlegma sollte erst in späterem Lebensalter ausge-
bildet werden). Wichtig die Anregung der inneren Aktivität, negativ: Einwirkung durch
Suggestion und Hypnose, positiv Eurythmie: es wird ein stärkeres Aufwachen bewirkt.
„Es werden die Hypertrophien des Vorstellens, wie sie im Traume vorliegen, weggenom-
men und dafür eine gesunde Ausbildung des Willens in die Glieder getrieben.“
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gitis cerebrospinalis epidemica, wo zugleich noch das (meist kindliche) Lebensalter
und das damit im Vergleich zum Erwachsenen etwas andere Zusammenwirken der oberen
und unteren Kräfte eine Rolle spielt.
Im Falle der Diphtherie liegt ein Durchbruch der unteren Kräfte nach oben vor (umge-
kehrt wie beim Typhus).
Frage nach Pyrrhoea alveolaris (Eiterung der Alveolarrandes der Zähne): ist wichtig als
ein Hinweis, dass ein Prozess im oberen Menschen stattfindet, der in den polaren Prozess
im unteren Menschen übergehen kann: Diabetes.
Charakterisierung der verschiedenen Lebensalter in Bezug auf die Wirksamkeit der
Wachstumskräfte (Ätherleib) als ein Durchgang durch das Spektrum: im vorgeburtlichen
Leben und in den ersten beiden Lebensjahrsiebten sind die mehr chemischen
Kräfte/Tätigkeiten wirksam, wichtig die Drüsen wie Schilddrüse, Thymusdrüse, Nebennie-
ren (Inkarnat, Addisonsche Krankheit). Ab dem 14. Lebensjahr werden dann die Licht-,
in späterem Alter die Wärmewirkungen wichtig. In der Kindheit ist überwiegend ein Salz-,
in der Jugend ein Merkur-, im Alter ein Sulfur-Prozess zu sehen bzw. darauf zu achten.
Ärztebesprechung (5.7.1923): Parallel mit der Funktion der Nebenniere (NN) gehen
feine Änderungen der chemischen Zusammensetzung der Tränendrüsen … „Eine Funkti-
onsschwäche der NN ist im vorigen Leben begründet …Die Niere ist das Gehirn des unte-
ren Menschen, und die NN ist eine Art Regulator nach dem mittleren Menschen hin, ähn-
lich wie die Milz in Bezug auf die Verdauung“ (Lit. 26).
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man all das im Menschen, was zu typhösen Erscheinungen führt.“ Kann bekämpft werden
durch Antimon äußerlich und innerlich.
Die Tollkirsche (Atropa belladonna) neigt dazu, über das Pflanzliche hinauszugehen
(besonders in den Früchten): Begierde zum Wahrnehmen. In homöopathischer Dosierung
versetzt sie den Menschen in einen mit Träumen durchsetzten Aufwachprozess. Damit
wird er von eventuell zu stark wirkenden Eiweißbildungsprozessen entlastet (Ableitung des
Körperlichen ins Seelische).
Homunkulus: Wurde von den alten teilweise noch hellsichtigen Ärzten gesehen als das
in ihnen wirksame Phantom des Antimons als Projektion eines äußerlichen alchemisti-
schen Prozesses.
Der Mensch als siebengliedriges Metall, von denen nur Eisen substanziell in ihm ist, die
anderen sind prozessual:
die Stärkung des oberen Menschen durch potenziertes Eisen;
die Unterstützung der blut- und lymphbildenden Tätigkeit durch niedrig potenziertes Kup-
fer;
die Förderung des richtigen Überganges vom blutbildenden Prozess in die Lebertätigkeit
durch Quecksilber;
die regulierende Wirkung des Silbers;
die Förderung der Verdauungstätigkeit im Gehirn durch die Zinnkräfte;
die Wirkung auf den Menschen in Fortsetzung der Sinne in die Nerven durch die Blei-
kräfte, „und das ist dasjenige, was wiederum entspricht all dem, was schweiß- oder harn-
artige Absonderung ist.“
Der Übergang von einer akuten Krankheit (Schmerzempfindung: Astralleib und Ich zie-
hen sich zurück, was vom Ich bewusst wahrgenommen wird) zu einer chronischen und
schließlich zu einer Geisteskrankheit: Bei der chronischen Krankheit zieht sich der Vor-
gang aus dem Ich zurück und beschränkt sich auf den Astralleib. „Ist der Kranke so kon-
stituiert, dass er ertragen kann ein unordentliches Hereinwirken des astralischen Leibes
auf dem Umweg durch den Ätherleib in sein Organ (z. B. Leber) ... dass er den abnormen
Zusammenhang seines astralischen Leibes mit seiner Leber über einen gewissen kriti-
schen Punkt hinwegbringt, so dass gewissermaßen die Leber nicht merkt, dass der astrali-
sche Leib nicht ordentlich in sie hineinwirkt, erholt sich die Leber, aber sie gewöhnt sich an
das unordentliche Hereinwirken... Das braucht dann nur lange genug fortzuschreiten und
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es macht den umgekehrten Weg in das Seelische hinein. Das, was die Leber aufnehmen
sollte ins Physische, schiebt sich in das Seelische hinein und wir haben die Depression.“
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Wärme- und Lichtäther entgegen. Mit seinem Stoffwechsel saugt der Mensch diese Kräfte
aus dem Elemente der Erde“. Beide Ätherströmungen begegnen sich im Menschen und
müssen von seiner Organisation geordnet auseinander gehalten werden.
Beispiel Unterernährung: Stoffwechselorganisation bindet Lebensäther und chemischen
Äther, dadurch drücken Licht- und Wärmeäther von oben und machen die übrigen Orga-
nismus kopfähnlich. Bei Überernährung wird zuviel von unten (Verdauung) an Kräften
nach oben gegeben: Gehirnerweichung. Die giftende, ätherisch erstarrende Wirkung des
von außen wirkenden Äthers und die erweichende Wirkung von Lebensäther und chemi-
schem Äther, wenn sie an falscher Stelle wirken. Krankwerden durch Überschießen beider
Richtungen. Beim Heilprozess muss aber auch beachtet werden, dass er nicht zu intensiv
eingeleitet wird: „man vertreibt die Krankheit und da, wo sie an ihrem Nullpunkt angekom-
men ist, springt sie nach der andern Richtung hinüber.“
Ein rein physischer Prozess im Kopf ist Grundlage des Ich-Bewusstseins. Wird er durch
den von unten kommenden Vitalprozess überlagert, führt das zu Schwachsinn. Dieser
rein physische Prozess ergießt sich im Moment des Todes über den ganzen Organismus.
Theoretische Unsterblichkeit wäre nur ohne Ich-Bewusstsein möglich, daraus das Frag-
würdige von Verjüngungskuren (s. 348-04).
Wie das Ich mit dem Tod, so hängt die Möglichkeit zur Krankheit am Astralleib. „Und
dasjenige, was der astralische Leib verübt, das drückt sich ja wiederum hinein in den
Ätherleib.“ Vom Ätherleib selbst gehen die polarischen gesundenden Kräfte aus. „Man
muss schon vom Ätherleib aus wirken, um die Kräfte des astralischen Leibes zu paralysie-
ren, die eben Krankmachungsprozesse sind.“
Alterstod tritt ein, wenn kein Ernährungsprozess mehr möglich ist. Diese Ernährung ist
zugeordnet dem physischen Leib. Sie kann auch wieder auf den Ätherleib und damit ge-
sundend wirken.
Im Schlaf gehen Ich und Astralleib im Wesentlichen nur aus der Kopfregion, mit dem
Stoffwechsel verbinden sie sich stärker. Ergreifen beide die Kopforganisation zu stark,
kann mit Schwefel (Astralleib) oder Phosphor (Ich) entgegengewirkt werden. Mittel z. B.
bei Schlafsucht, Dämmerzuständen. Ergreifen beide Wesensglieder die untere Organisa-
tion zu schwach, kann mit Arsen geholfen werden. Um einen Angelpunkt zu haben, beide
polarischen Wirkungen zum Ausgleich zu bringen, wird Antimon eingesetzt.
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Der Prozess des Kochens oder der Pflanzenveraschung ist eine Fortsetzung des vege-
tabilischen Prozesses über sich hinaus. „Wir setzen ihn fort durch ein Außerirdisches,
nämlich durch das Verbrennen.“
Zu diesem Außerirdischen gehören auch Magnetismus und Elektrizität, die sich die
Erde aneignet. In der Technik entzieht der Mensch der Erde diese Kräfte, die sie an sich
reißen möchte. „Aber wir lassen es nicht dazu kommen, dass es von innen heraus wirkt,
wir behalten es zurück. Und deshalb müssen wir in elektrischen und magnetischen Fel-
dern ganz besondere Bekämpfer unrhythmischer menschlicher Vorgänge suchen...“ Hin-
weis auf Moritz Benedikt und seine Versuche an Rutengängern in Bezug auf ihre niedere
(physische) aurische Strahlung. Ihre Beeinflussbarkeit durch solche Felder. Verwendung
bei beginnender Tuberkulose. Beeinflussung des Stoffwechsels und über ihn des
rhythmischen Systems durch angelegte elektrische Ströme. Zur Problematik der thera-
peutischen Anwendung von Magnetfeldern s. Lit. 36f, S.100.
Wie der Astralleib im Sprechenlernen im Menschen „geboren“ wird, so wird das Ich in
der Mitte des zweiten Lebensjahrsiebts „nach innen hinein geboren“ (exoterisch erst um
das 20. Lebensjahr). Das Ich ist dasjenige, das die Veränderung der äußeren Stoffe im
Menschen bewirkt. Beim Kind geht dieses Eingreifen bis zu dem erwähnten Zeitpunkt vom
Kopfe aus, danach muss das Ich von unten her eingreifen. Wichtig ist das richtige Begeg-
nen des Oberen des Ich mit dem Unteren des Ich. Symptome für Störungen: kindlicher
Kopfschmerz, Stoffwechselstörungen. Therapie besteht in Diät (kleine, verteilte Mahlzei-
ten), geringerer Belastung mit Schulaufgaben. Sonst bleiben Krankheitsdispositionen für
das spätere Leben (Beispiel Bleichsucht).
Erstes Erfassen der äußeren Stoffe durch das Ich im Schmecken, fortgesetztes Schme-
cken in der Verdauung bis zur Aufnahme durch das Blut. Im Kopforganismus wird dieses
Schmecken dann abgelähmt. „Er wendet sich gegen das Schmecken. Dieser Prozess
muss ordentlich sein. Dann natürlich ergreift, in die Stoffe weiter hineingehend, das Ich
diese Stoffe stärker, als es bloß äußerlich subjektiv im Schmecken der Fall ist.“
Heilmittel ist, was der gesunde Organismus nicht verdauen kann, „was also erst verdaut
werden muss im anormalen menschlichen Organismus.“
Heilmittel bei Chlorose (Bleichsucht) kohlensaures Eisen (in Form des Minerals Siderit),
unterstützt das Ich bei der Aufnahme der äußeren Stoffe. Bei mangelhaftem Eingreifen
des Ich im Zirkulationsorganismus wirkt Ferrum muriaticum (Eisenchlorid), beim Atmungs-
organismus Pflanzensäuren, beim Kopfsystem reine Metalle aber in höherer
homöopathischer Verdünnung (potenziert). „Je tiefer das Zentrum des Mangels liegt, je
weniger nahe es der Kopforganisation liegt, desto niedrigere Potenzierungen.“
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Durchwärmung des Organismus wird von der Geburt ab vom Kopf her besorgt, nimmt ab
und wird ersetzt bzw. ergänzt durch die Wärme, die durch das Eingreifen des Ich von
unten her entwickelt wird. Symptome der kalten Hände und Zehen im Kindesalter: „Es ist
im tiefsten Sinne darauf hinweisend, dass dieses Ich nicht ordentlich im späteren Lebens-
alter eingreift, wenn der Mensch fröstelnde Hände und Füße hat.“ Ähnlich geht auch die
ursprüngliche Aufrichtekraft bis zum Zahnwechsel zur Neige, danach muss dann eine
innere Aufrichtekraft im Ausgleich zwischen oberen und unteren Kräften gewonnen wer-
den.
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Sie entwickeln nach innen geist- und seelenbefreiende Tätigkeit, „und es ist im Wesent-
lichen die Eigenschaft des menschlichen Eiweißes vorzugsweise, dass es diese Tätigkeit
nach innen entwickelt. Im Kopfe wird dasjenige, was da als innere Tätigkeit funktioniert,
von außen durch die Sinne hineingeleitet. Daher sind die Kopforgane die wenigst geistent-
haltenden Organe... Und die geistigsten Organe sind diejenigen, die zum Lebersystem ge-
hören.“ Diese Tätigkeit ist an den Stickstoff gebunden. „Und der Stickstoff wird, wenn er
verbraucht ist, eben zur Vergeistigung ausgeschieden.“ In diesem Vergeistigungsprozess
sind die plastischen, gestaltenden Kräfte.
Ernährung als eine Wechselwirkung zwischen dem Wässrigem (Ätherleib) und dem ei-
gentlichen, relativ stabilen Eiweißorganismus (labil nur in der Wachstumsphase, Abbau im
Alter). „In der Gewebeflüssigkeit findet ein fortwährendes Aufnehmen und Zerstören des in
der Nahrung befindlichen Eiweißes statt. Und in dieser Tätigkeit liegen die Attacken, wel-
che ausgeführt werden auf dasjenige, was stabil in der Eiweißbildung bleiben will: Die
menschlichen inneren Eiweißorgane.“
Ernährung als Anregung (s. 188-08) dieses „Anpralles“ auf die stabilen Kräfte des Eiwei-
ßes.
Das Herz ist ein Indikator für die Tätigkeit in der Gewebeflüssigkeit, nicht Ursache für die
Blutzirkulation (Pumpe), sondern wird durch sie bewegt. In der Herztätigkeit ist der Ge-
genpol zu Atmung/Geistbefreiung (polarische Metamorphose). Weiblicher Uterus ist eine
Umgestaltung des Herzens (männlicher Uterus im Wesentlichen nur als Ätherleib vorhan-
den). Für die Tätigkeit dieser Organe sind Fette und Kohlenhydrate wichtig.
Tuberkulose: erschlaffter Astralleib, zu starke Ich-Tätigkeit (Sinnesaufnahme, Salzabla-
gerung nach innen). Heilmittel: Salzeinreibungen und -bäder*), unterstützt von innen
durch mittlere Potenzen von Quecksilber. Bei Leberentartung und Degeneration des
Gehirnes (gesteigerte Tuberkulose-Metamorphose) Quecksilber in niedrigerer Potenzie-
rung, äußerlich Kalksalzbäder.
*) S. dazu auch 314/4(09.10.1920).
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Beispiel: Schwertlilie (Iris germanica), Wurzeldecoct. Enthält Gerbstoff, Stärke, Harze.
Stark treibende Ich-Tätigkeit (erhöhte Harnabsonderung, purgierend). Indikation Was-
sersucht.
2. Kraut
Beispiel: Majoran (Majorana hortensis bzw. Origanum majorana). Durch den Naturpro-
zess sind die Pflanzenstoffe schon mehr aufgeschlossen, deshalb nur ein Aufguss
(Infus) notwendig. Enthält ätherisches Öl, Salze. Regt die Atmungstätigkeit der inneren
Organe an (schweißtreibend). Indikation katarrhalische Erkältungen, Uterusschwäche.
3. Blüte
Beispiel: Holunder (Sambucus nigra) als Infus. Enthält ätherisches Öl und Schwefel.
Anregend auf die Atmungsorganisation, die Äthertätigkeit, damit auch auf die des
Astralleibes. Reaktion: Schweißabsonderung, abführend. Durch Anregung der At-
mungstätigkeit auch Anregung der Blutzirkulation. Indikation: Katarrhe, zurückgehaltene
Schweißbildung, Husten, rheumatische Erscheinungen.
4. Samen
Beispiel: Kümmel (Carum carvi) als möglichst konzentriertes Decoct. Enthält ätheri-
sches Öl, Harze, Wachse, Schleimzucker. Stärkung der Ich-Tätigkeit, der in den Ver-
dauungsorganen wirkenden Sinnes-Nerventätigkeit und der „lethargischen“ Gewebe-
flüssigkeit (s. vor. Ref.): „...dadurch also, dass man eine Art sinnesnerven-stärkenden
Prozess hervorruft, wird das Wahrnehmen stark in das Innere des Menschen verlegt.“
Anwendung bei Blähungen, Magenkrämpfen, Koliken.
Milchbildung bei der Frau als Metamorphose eines Sinnesprozesses im Inneren des
Menschen. Bei mangelhafter Milchbildung wird durch ein Kümmeldecoct „ein in die Ge-
webeflüssigkeit hinein verdichteter Sinnesprozess“ ausgeführt.
Metalltherapie mit Pflanzen, die mit Metalldünger gedüngt wurden. Diese Pflanzen kön-
nen nach Kompostierung dann selbst noch ein- oder mehrmals als Dünger verwendet
werden. „Man wird da etwas bekommen, was die gewöhnliche physische Verreibung
(Potenzierung) in einem wesentlichen Grade wirksamer macht...“ Metalle stark anregend
auf die Ich-Tätigkeit in der Peripherie, z. B. Anwendung als Salbe äußerlich, ruft Reaktion
im Innern hervor. Die so hervorgerufenen Kräfte wirken dann z. B. einem Hautausschlag
entgegen. Dazu aus einer Besprechung mit Ärzten (8.2.1923): Kupfer bei Pflanzen mit
fleischigen Blättern (Kakteen, Fetthenne-Arten, auch Melisse). Beziehungen zwischen
Eisen und Brennnessel (Urtica), Kiesel (Silicium) und Schachtelhalm (Equisetum),
Quecksilber und Keimzumpe (Bryophyllum = Kalanchoe) (Lit. 26).
Blei regt Nerven-Sinnestätigkeit und damit innere Atmungstätigkeit an. Innerlich ruft es
über das Verdauungssystem eine Reaktion im oberen Menschen hervor, als Salbe wirkt
es direkt auf diesen. Polarisch entgegengesetzt wirkt Silber unmittelbar auf die Nerven-
Sinnestätigkeit des Gliedmaßen-Stoffwechsel-Systems und damit anregend auf die
Atmung der metamorphosierten Herzorgane (Uterus usw., s. vor. Vortrag). Blei wirkt
dagegen auf die Atmungstätigkeit der anderen Metamorphosierung (Kopf, Lunge, Leber).
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Blei in starker Verdünnung und Honig als Mittel gegen die die menschliche Gestalt zer-
störenden Kräfte. Die ergänzende Wirkung des Honigs (Plumbum mellitum). Ausführlich
auch in 319/6(16.11.1923): dort über die plastizierenden Kräfte des Honigs im Alter im
Gegensatz zu denen der Milch in der Kindheit.
Die Bedeutung von Salzen, Säuren und Basen für die Erde.
Metalle tendieren zum Entwerden, Zersplittern, haben ausstrahlende Wirkung. Diese
Metallität existiert in drei Formen:
1. Strahlung (Beispiel Blei, Magnesium). Solche Strahlungen sind als Reste des Vorge-
burtlichen in den Sinnesorganen; sind vorhanden in der Sinnes-Nerven-Tätigkeit.
2. metamorphosierte Strahlung: nur noch Pendeln um die Richtung. Solche Strahlungen
sind im Rhythmischen System. Entsprechende Metallität im Zinn (hochpotenziert).
3. weitere Metamorphose, Richtung und Pendeln nur noch latent, Kugelbildung. Solche
Strahlung im Stoffwechsel. Entsprechende Metallität im Eisen.
Wirkung der ersten Strahlung geht auf das Ich, das der zweiten auf den Astralleib, der
dritten auf den Ätherleib. Letzterer kommt ein physisches Einhüllendes entgegen. Aus-
gleich in der Herzstauung. Bei gestörtem Gleichgewicht: Gold als Heilmittel. Liegt die Ur-
sache der Störung auf der Grenze zwischen unterem und oberem Menschen: Kupfer (Zir-
kulationsstörungen bei Unterernährung).
Bei der Sexualität werden Strahlungen der zweiten Art nach außen gesandt (ähnlich
dem Merkurstab). Heilmittel Quecksilber (Merkur).
Strahlungen der ersten Art gehen von der Haut nach außen, aber auch bei Abscheidun-
gen (Harn) nach innen. Heilmittel Silber als Salbe bei Hautkrankheiten, parenteral, wenn
in Richtung auf die Entleerungen gewirkt werden soll. Zu Silber und Ausscheidungskräf-
ten: 319/6(16.11.1923).
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Basedowsche Krankheit: Schilddrüse als ein nicht zu Ende gekommenes Gehirn. Dem
zu starken Kopfwerden kann entgegengewirkt werden durch „sinnvolle konsonantierende
Bewegung“ (Eurythmie).
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Krebskrankheit als Extrem der körperlichen Krankheiten und die Manie als das polarische
Extrem der Geisteskrankheiten mit den verschiedenen Zwischenstufen (Hysterie, Illu-
sionen).
Damit zusammenhängend entwickelt an einem Satz von F. W. J. Schelling (1770-1854):
Über das menschliche Unvermögen, die Schaffenskräfte in der Natur ins Bewusstsein zu
bringen (Schelling: „Die Natur erkennen heißt die Natur schaffen“) bzw. den Geist zu zer-
stören (Den Geist erkennen heißt den Geist zerstören). Weitere Ausführungen dazu im 2.
Vortrag (08.10.1920).
Zu Schellings idealistischer Philosophie s. GA 20 Vom Menschenrätsel, S.36.
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auch in das andere System hineinreichen und giftend und damit a priori krankmachend
wirken. Das dynamische Gleichgewicht zwischen Giften und Entgiften besorgt das Rhyth-
mische System.
Über den Pflanzenbildeprozess am Beispiel der Birke (Betula) ähnliche Ausführungen
wie in 312-17.
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Daraus folgt, dass Heilmittel (Teezubereitungen) aus den verschiedenen Teilen einer
Pflanze von daher schon verschiedene Wirkungen zeigen müssen.
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Über Blähungen (Meteorismus) als Symptom einer zu starken astralischen Organisa-
tionstätigkeit. Später Ausführungen zu Krämpfen als einem weiteren damit verbundenen
Symptomenkomplex.
Das Nerven-Sinnessystem ist in erster Linie das plastisch organbildende System und
hat zunächst nichts mit dem Seelischen zu tun. „Und schon in frühen Stadien der mensch-
lichen individuellen Entwickelung sondert sich gewissermaßen ein besonderer Teil der
Nerventätigkeit ab, den der Organismus nicht für sich verwendet zur Gestaltung, und an
den passt sich das Seelische an - das ist sekundär - und passt sich immer mehr und mehr
an.“
Über die Heilwirkung der Kamillenwurzel (Chamomilla), enthaltend Kieselsäure, Zucker
und alkalische Salze, die auch durch ein entsprechendes „synthetisches“ Präparat ersetzt
werden könnte. Dazu: „Für die übersinnliche Anschauung bildet in der richtigen
Vermengung, intuitiv angeschaut, Kieselsäure, alkalische Salze und Zucker eine Art
menschlichen Phantoms... Denn sie sind vorzugsweise Plastiker, diese Stoffe...“
Hämorrhoiden, zu starke Periode, okkultes Fieber als Anzeichen für eine zu schwache
Nierenstrahlung, so dass sie der vom oberen Menschen wirkenden gestaltenden Kraft
nicht genügend Substrat für die Organbildung liefert. Therapie mit reinen Metallen: Eisen
bei zu geringer Formbildung, eventuell Kupfer (Cuprum), Gold (Aurum) u. a., bei schon
eingetretener Organdeformation (besonders im unteren Menschen) Quecksilber (Mercu-
rius).*
Die Brennnessel (Urtica dioica) mit Schwefel, Eisen und alkalischen Salzen als Heil-
mittel. Auch hier könnte das entsprechende synthetische Präparat eingesetzt werden.
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den. „In den Galläpfeln haben Sie schon aufgerufen die ätherische Rundung, der Gallapfel
zeigt Ihnen schon die Quecksilberigkeit im vegetabilischen Reiche.“
Unterstützung der Therapie durch mathematisch-geometrische Meditation.
Glaukom als „entgegengesetzte Erscheinung von allen möglichen Ohrenentzündun-
gen“. Im Verhältnis zur physischen Organisation ist der Ätherleib in diesem Fall zu
schwach. Es muss die Ausatmungstätigkeit verstärkt werden, was durch kohlensauren
Kalk erreicht werden kann, der mit einem Auszug aus Luftwurzeln versetzt wird.
Während der Ätherleib eine eiförmige Gestalt hat, besteht der Astralleib aus einem
oberen und einem unteren Teil, die polarisch zueinander sind. Das Wesentliche des vor
allem unter dem Einfluss des Astralleibes stehenden Stoffwechsels ist Aufbau und Abbau
von Stoffen. „Die Nahrung als solche, substanziell, interessiert im Grunde den Stoffwech-
sel gar nicht, sondern die Überwindung der äußeren substanziellen Form der Nahrungs-
mittel und die Metamorphose, nicht das, was der Organismus braucht. Da beginnt aber
schon im Stoffwechsel selber gleich die Ausscheidung. Nur einiges wird abgesondert. Und
das dringt bis in das Nerven-Sinnessystem. Die Nerven-Sinnesorganisation ist substan-
ziell außerordentlich wichtig, denn die Nervensubstanz ist die bis zum Ende getriebene
Stoffwechselsubstanz.“ „Durch die Tätigkeit des Nerven-Sinnessystems, im Zusammen-
hang mit der Atmung, werden dann aus der kosmischen Umgebung die Stoffe aufgenom-
men in außerordentlich fein verteiltem Zustand, die von der Nerven-Sinnesorganisation in
den Organismus eingegliedert werden und substanziell ersetzen dasjenige, was alles
abgeht. Denn die Abgänge sind viel langsamer als man denkt. Also der menschliche Kör-
per wird niemals aus der Nahrung aufgebaut. Die Nahrung unterhält nur die Tätigkeit, die
da sein muss, um das Nervensystem zu organisieren.“ Über den Aufbau durch die Atmung
und die Sinne; besonders die Ohren sind wichtige Aufnahmeorgane, auch der über den
Körper ausgebreitete Empfindungssinn.
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zurückliegender Ursache Schwefelwasserstoffbäder und Arnika oder Equisetum
(Schachtelhalm) innerlich in potenzierter Form.
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11(02.01.1924, Dornach) 5560 1/211 314-17
Nerven tendieren zum „Zerbröckeln“. Je nachdem die Ich-Organisation oder der Astralleib
nicht stark genug sind, das Zerbröckeln zu hindern, entstehen Nervenkrankheiten (Beispiel
Tabes dorsalis) oder Neuralgien. Durch Kieselsäure kann man im Nervensystem ein
Phantom des Astralleibes und der Ich-Organisation erzeugen, was auch in Form hoch-
potenzierter Arnika (als Injektion) geschehen kann. Über die weiteren Inhaltsstoffe der
Arnika, die bewirken, dass Arnika ein Phantom des menschlichen Ich-Organismus wird.
Weiteres Heilmittel alternierend: hochprozentige Ameisensäure (Injektion). Eventuell
Zusatz von einem tierischen Organpräparat, das dem betroffenen Teil des Nervensystems
entspricht (z. B. Vierhügel-Extrakt, Lamina quadrigemina), wenn die Nervenerkrankung
vom Sehbezirk ausgeht). Bei Nervenerkrankungen im Verdauungstrakt kann auch Cha-
momilla (Kamille) als Injektion verwendet werden, die keine Kieselsäure enthält. „Dage-
gen ist Schwefel drinnen, der im Wesentlichen gerade segensreich ist, wenn es sich um
die Anregung des Ätherleibes im Verdauungssystem handelt.“
Beeinflussung von Kurz- oder Weitsichtigkeit durch Heilmittel ist nur möglich, wenn mit
der Therapie angefangen wird, bevor das Kind vollständig gehen und sprechen gelernt
hat. Heilmittel: hochpotenzierte Belladonna (Tollkirsche).
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314
(schwefelsauren Salzen) in Equisetum bzw. eines entsprechenden synthetischen Präpa-
rates bei Nierenerkrankungen. S. 319/4 und /5(2.10.1923 bzw. 15.11.1923).
314
315
Lokales Karzinom wird mit der Zeit zu einer Art Ventil für die karzinomatöse Entwicklung
des ganzen Organismus. „Schneiden Sie das Karzinom heraus, so ist plötzlich das Ventil
weg.“ Dadurch kann es bei älteren Menschen zu einer Erkrankung der Lunge kommen,
die das Organ ist, die das anorganisch Außermenschliche am meisten aufnimmt. „Daher
werden Sie besonders bei im Alter vorhandenem Karzinom den Prozess auflösen in Lun-
genentzündung.“ Anderes Organ für die Aufnahme des Außermenschlichen, das dabei
nicht geschädigt wird: Leber.
315 Heileurythmie
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Beim Eurythmisieren der Konsonanten ist wichtig das Vorstellen der dargestellten Form.
S als ahrimanischer, H als luziferischer Laut, M als beide abstumpfend.
*) 8. Vortrag (28.10.1922): I - Übung (mit dem Zeigefinger, den kleinen oder großen
Zehen) bei Asymmetrien, beim Schielen im heranwachsenden Alter.
Dort ebenfalls: A-Übung zur Förderung der plastischen Kräfte beim Zahnwechsel (obere
Zahnreihe), bzw. O-Übung (untere Zahnreihe).
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leib Vorschreiten von rückwärts nach vorne, die sich dann an der Bauchwand bricht - nicht
eigentlich bricht, sondern verschwindet.“ Diese Tätigkeit wird besonders durch die R-
Übung angeregt.
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kann deshalb anregend auf die Kopforganisation (z. B. bei Schwachsinn), aber auch
gegen das Eigensinnigwerden des Menschen und seiner Organe gewirkt werden.
„Egoisten sind eigentlich immer Menschen, deren Magen und Leber und Lungenflügel
drohen, richtige Keilform anzunehmen, ...während bei Menschen, die krankhaft selbstlos
sind, diese Organe ausfließen.“ Geistige Tätigkeit verstärkt die egoistischen Tendenzen
(„kristallisierenden“ Kräfte). „Sie wirkt deshalb bei ich-schwachen Menschen auf die Ver-
stärkung des Ego, sie macht sie egoistischer. Aber wir haben ja nötig bei solchen Men-
schen, die organisch ausfließen ... diese Egoismuskräfte anzuregen, nicht für die Seele,
aber für den Organismus.“ Dies könnte (außer durch vokalische Eurythmie) auch mit
zuckerhaltiger Nahrung als äußerem Mittel geschehen.
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Damit gibt der Ätherleib seine Verwandtschaft mit der Umgebung des Menschen ab an
den Astralleib. Und weiter: „Der Astralleib ist innig verwandt mit dem, was der Mensch wis-
sen kann. Und in dem Augenblick, ...wo Sie anfangen, nicht bloß theoretisches, sondern
wirkliches, innerlich verarbeitetes Ärztewissen aufzunehmen, in dem Augenblicke beleben
Sie in sich diejenigen Inhalte, die der astralische Leib schon hat, die nur unbewusst blei-
ben, und die die Beziehungen darstellen zu der Umgebung.“
Beispiele für solche Beziehungen: Gneis-Glimmer-Boden (Alpen, Sibirien) wirkt auf die
physische Lokalkonstitution der dort geborenen Menschen. Rhododendren (z. B. Rhodo-
dendron ferrugineum, Alpenrose), die auf solchem Boden wachsen, sind in ihrer Sub-
stanz innig verwandt dem Ätherleib, bevor er in den physischen Leib einzieht in solchen
Gegenden. Daher kann daraus ein Heilmittel gewonnen werden. „Davon hängt ab, dass in
vielen Dingen, aber nicht in allen, sich das Heilmittel in den Gegenden, in welcher spezifi-
sche Krankheiten auftreten, als spezifisches Heilmittel befindet.“ Ähnlicher Zusammen-
hang zwischen Rotliegendem* im Boden und Goldregen (Cytisus laburnum).
* untere Abteilung des Perms in Mittel- und Westeuropa.
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Sollte nicht als Beruf ausgeübt werden (meist nachlassende Heilkraft und dann Scharlata-
nerie).
Beziehung zwischen Herz und Uterus wie zwischen Sonne und Mond: „Wenn ein
Mensch da ist, braucht er Herzkraft, wenn er entsteht, braucht er reflektierte Herzkraft, die
kommt vom weiblichen Uterus.“
Zur Frage der Wirkung von Perlen und Edelsteinen. Wirkung sei da (z. B. die des
Saphirs bei cholerischem Temperament), aber ganz individuell.
Die Verwesung des Leichnams und auch die Sektion seien ohne wesentliche Bedeu-
tung für den Verstorbenen.
Über die Fähigkeit, aus den Haaren, der Iris (Irisdiagnose), Schrift (Graphologie) oder
Handlinien (Chiromantie) Erkenntnis über den Menschen zu gewinnen. Über Haarfarben
(schwarz – Eisenprozess, blond – Schwefelprozess, der bei Rothaarigen noch gesteigert
ist). Diese Dinge werden meist dilettantisch betrieben, stehen aber eigentlich erst am Ende
der wahren Erkenntnis. Für die Graphologie ist Inspiration nötig. „Nun ist ... das Eigentüm-
liche, dass man aus der Handschrift eines Menschen der Gegenwart seinen Zustand
bekommt, wie er vor sieben Jahren ungefähr war.“ Auch für die Chiromantie ist Inspiration
erforderlich: aus der linken Hand kann das Karma ersehen werden, aus der rechten die
Tüchtigkeit des Menschen (führt in die Zukunft).
Imaginative bzw. inspirative Erkenntnis von Krankheit kann für den Heilenden stärker als
z. B. eine Impfung (Pockenkrankheit) wirken. Dies als Ausgleich für die Nichtwirksamkeit
von Heilmitteln bei Therapeuten (s. vor. Ref.). Diese Prophylaxe muss verbunden sein mit
liebevollem Heilermut. Über das Geistige der Krankheit, das am falschen Ort, im physi-
schen Organismus zum Ausdruck kommt. Die Schlangen-Imagination des Tierkreises.
316
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nen. „Wenn diese nicht mit zusammenwirken würden mit den Mondenkonstellationen,
würden wir alle als Hydrozephalen geboren werden. Dadurch wird uns die organische
Metallität einverleibt...“ Durch den Einfluss der obersonnigen Planeten wird verhindert,
dass die Gestalt rachitisch wird.
Die Beseelung des Menschen durch die kosmischen Kräfte der Sonne, modifiziert durch
den Tierkreis.
Saturn wirkt weniger durch seine Konstellation als dadurch, dass sich seine Kräfte
„furchtbar stark in die Erde hineinsaugen.“ Dies sind Abbaukräfte, die für das Geistige
Platz schaffen. Dass der Mensch nicht schon mit 30 Jahren vergreist (Umlaufzeit des
Saturn), wird durch die modifizierenden Kräfte von Jupiter und Mars erreicht.
Über die zugeflogenen Planeten Neptun und Uranus, die eigentlich nicht zu unserem
Planetensystem gehören: „Die Astrologen haben noch ein Bewusstsein davon, indem sie
den Uranus und Neptun eigentlich nur für jene menschlichen Eigenschaften heranziehen,
welche über das Persönliche hinausgehen, wo der Mensch genial wird, oder über das
Einzelpersönliche hinausstrebt...“
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schen nach: da wird er ein Gespenst... Er bleibt ähnlich seinem physischen Körper. Er
wird tatsächlich ein Spektrum seines physischen Körpers.“
Die Tendenzen des melancholischen und phlegmatischen Temperamentes, Astralleib/
Ich mit der physisch-ätherischen Struktur zu verbinden, des cholerischen und sangui-
nischen Temperamentes, dem Physisch/Ätherischen die Struktur des Geistig-Seelischen
aufzudrücken. Erziehung als Heilprozess.
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Bei der Erziehung hat man es bei Defekten im Denken meist mit Willensdefekten zu tun
(abgesehen von Sinnestäuschungen, Zwangsvorstellungen). „Wir wählen den Körper, der
nach der Generationenfolge defekt ist, aus unserer Unkenntnis heraus allerdings in der
geistigen Welt. Wo also defekte Vererbungskräfte vorliegen, da lag vor der Konzeption
eine Unkenntnis der menschlichen Organisation vor.“ Diese ist karmisch bedingt und
weist auf ein voriges Leben mit wenig Interesse für die Außenwelt.
Die schädliche Wirkung des Zivilisationslebens: „Diejenigen Menschen, die heute abge-
schlossen leben von der Welt, die werden alle einstmals herunterkommen mit Unkenntnis
des menschlichen Organismus, und sie werden sich wählen die Vorfahren, die sonst
unfruchtbar bleiben würden. Gerade die Menschen, die sonst schlechte Körper liefern
würden, werden dann gewählt, während diejenigen, die gute Körper liefern würden, steril
bleiben.“
Unvollständig nachgebaute Leber als Ursache für Willensdefekte. „Sie ist im eminente-
sten Sinne dasjenige Organ, das dem Menschen die Courage gibt, eine ausgedachte Tat
in eine wirklich ausgeführte umzusetzen.“
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schen Kräften (Schwerkraft, Elektrizität, Magnetismus) in Beziehung, ebenso mit den
Kräften der Leichte (des Auftriebs) nicht über den Ätherleib, sondern direkt, ebenso mit
dem Luftförmigen und einem Teil der Wärme. Auch der Astralleib steht nicht nur über den
Ätherleib sondern unmittelbar mit dem Teil der Wärme in Beziehung, der auf den Ätherleib
wirkt, sodann zu dem Licht (Lichtäther), das allen Sinneswahrnehmungen zugrunde
liegt, ferner den chemischen Kräften (Chemischer Äther) und dem Lebensäther. Dieses
Ergreifen der Welt, nachdem der Mensch in seinen Organismus untergetaucht ist, wird bei
Geisteskranken dadurch verhindert, dass ein Organ so gebildet ist, dass er keinen
Anschluss an die Außenwelt durch dieses Organ hindurch herstellen kann. Der Mensch
wacht auf, bekommt aber kein Bewusstsein: Zustand der Epilepsie. Es tritt eine Stauung
der Ich-Organisation und des Astralleibes an der Oberfläche der Organe ein: Krämpfe
(besonders Stauungen im Gehirn, die aber Projektionen von Stauungen in anderen Orga-
nen sein können).
Heilpädagogische Maßnahmen: müssen aus dem Instinkt heraus probiert werden. Bei
Schwindel als Begleiterscheinung Übungen, um äußere Gleichgewichtslage zu beherr-
schen. Übelkeitsempfindungen als Indikator dafür, dass das Kind sich nicht in das wäss-
rige Element einfügen kann: Schwimmen als Heilmittel. Bei Bewusstseinstrübungen
Atemübungen (Verbindung mit der Luft) und etwas zu warme Kleidung.
Anzeichen dafür, dass bei einem epileptischen Kind der Astralleib nicht richtig eingreift,
ist die Unempfindlichkeit für Moralisches (Gewalttätigkeit u. a.). Hier Übergang von Heil-
pädagogik zur Therapie mit Heilmitteln wie Belladonna (Tollkirsche) und Schwefel.
Während der Mensch aus dem vorirdischen Dasein mit richtigem Gedankensystem her-
unterkommt, ist sein Willenssystem „unter allen Umständen“ unrichtig. „Und das bewirkt,
dass wir niemals in die Welt, indem wir physische Menschen werden, mit Moralität herun-
tersteigen.“ Die Moralität der vorigen Inkarnation wurde im Leben nach dem Tod aufge-
braucht: „...die Moral müssen wir uns immer in jedem einzelnen Erdenleben neu erwer-
ben.“ Moralische Impulse gehen in das Kind beim Sprechenlernen, beim Nachahmen
über. Dieses Aufnehmen kann gestört werden, wenn die geistig-seelische Organisation
sich in der physischen staut: moralische Defekte.
Dies ist karmisch bedingt. Drückt sich auch in der Organbildung aus, z. B. durch ein zu
schmales Gehirn. Dadurch werden die Strahlungen, die im zweiten Lebensjahrsiebt vom
Gehirn ausgehen, gestaut. Es entsteht keine innere Sympathie für das Moralische (Moral-
blindheit). „Und man wird immer gar vieles finden, was gegen diese scharlatanenhafte
Betätigung aller Phrenologie eingewendet wird, aber zur Beurteilung von moralischen
Defekten sollte eigentlich von jedem eine echte Phrenologie schon studiert werden.“
Das Vorstellungsleben (Nerven-Sinnessystem) ist „diebisch“ angelegt, es will sich alles
aneignen (Hinweis auf die Tiere, die mehr im Vorstellungsleben leben als der Mensch),
dagegen sind die beiden anderen Systeme, bzw. die Willensorganisation mehr empfäng-
lich. Wenn die Tendenz des Vorstellungslebens in die Willensorganisation hinunterrutscht:
harmlose Sammelleidenschaft, gesteigert als „karmisch-moralischer Defekt“ in der Klep-
tomanie. Zur Kleptomanie s. auch 8. und 9. Vortrag (03., 04.07.1924).
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4(28.06.1924, Dornach) 5793 3/62f. 317-05
Geisteskrankheiten / Heilpädagogik
Über den der Epilepsie entgegengesetzten Symptomenkomplex des (im weiteren Sinne)
„hysterischen“ Irreseins bis zur Pubertät (danach kann er mehr geschlechtsspezifisch in
Hysterie übergehen). Ist zurückzuführen auf ein Ausfließen von Ich und Astralleib aus
den Organen. Gekennzeichnet durch ein seelisches Ausfließen in die Umgebung und ein
inneres Wundsein: führt zu Angst und Depressionen (wechselnd mit manischen Zustän-
den). Äußert sich physisch in den Sekretionen (Schweißbildung, Bettnässen): „Man hat
es bei alledem, was bei der Vergrößerung des Astralleibes und der Ich-Organisation
eintritt, mit demjenigen zu tun, was bei der normal eintretenden Vergrößerung des
Astralleibes und der Ich-Organisation im Tode eintritt.“ „Und das ist schon zu dem
esoterischen Teil dieser Dinge gehörig, dass man sich eine Geruchsempfindung dafür
aneignet, dass das Aurische anders sich anriecht von solchen Kindern als von normalen
Kindern. Und tatsächlich: etwas leise Leichenartiges haben solche Kinder in ihren
aurischen Ausschwitzungen.“ Konsolidierung von Astralleib und Ich kann durch den
Erzieher bewirkt werden, der nicht zu „Zappeligkeit“ neigen darf (davon gehen Schock-
wirkungen aus), sondern der durch bewusst herbeigeführte Änderungen im Unterricht
heilsame Schockwirkungen hervorruft. Wichtig ist in depressiven Phasen tröstender
Zuspruch und beobachtende Hilfe.
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Papaver rhoeas) zur Beruhigung des Nerven-Sinnessystems in der Willensregion. Ernäh-
rung mit Blütennektar. Injektionen mit Blei zur Förderung der Abbaukräfte.
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11(06.07.1924, Dornach) 5813 3/173f. 317-17
Ernst Haeckel, der reinkarnierte Mönch Hildebrand ( = Papst Gregor VII.), und die Bezie-
hung beider zu Jena.
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kens liegt das Ergreifen der physischen Welt. Die geistige Welt wird in der entgegenge-
setzten Weise ergriffen. Der Weg zu ihr führt durch den Schmerz. Aber in dem Augenblick,
wo der physische Leib Widerstand leistet, ist allerdings der intensive Schmerz da, aber in
dem Augenblick, wo der Schmerz ergriffen wird von der geistigen Welt ... da verwandelt
sich der Schmerz bis zu dem Wonnegefühl.“ Wird als Gegenwart Gottes erlebt. Nur mög-
lich bei Menschen mit starkem Ätherleib.
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der Außenwelt, („Ruhen in der Natur“, entspricht bei den Heiligen dem Stadium des
Ruhens in Gott). Formen des Blödsinns, der Paranoia.
Stadium 2 kann sich bei Kindern ankündigen vor dem Zahnwechsel durch übergroße
Klugheit und Lernbegierde. Stadium 3 meist angeborener oder besser karmisch bedingter
Blödsinn: „...eine Inkarnation, die in einer solchen geistigen Umnachtung zugebracht wird,
(kann) unter Umständen sogar günstig in das Karma des Menschen sich hineinstellen,
wenn es auch ein Elend darstellt in der einen Inkarnation.“ Stadium 3 kann sich aber auch
aus Stadium 2 entwickeln, wenn bei einem Kind im ersten Lebensjahrsiebt schon das
dritte „hereinleuchtet“ (Ich-Organisation entwickelt sich zu früh und überwältigt den physi-
schen Leib). Auch hier muss die Erziehung einsetzen. Kritik der Fröbelschen Kindergar-
ten-Pädagogik, die nicht auf Nachahmung begründet ist, sondern Dinge vorwegnimmt, die
im zweiten Lebensjahrsiebt richtig sind. Hinweis auf die Wandervogel-Bewegung als
Resultat einer solchen Erziehung.
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die Astralität des Kosmos abnorm machen können. Ebenso kann durch andere Prozesse
... die innere Astralität des Menschen abnorm sein.“
Der Mensch nimmt durch das Nerven-Sinnessystem Wärme zusammen mit Licht-, che-
mischem und Lebensäther auf, atmet ein (Sinneswahrnehmungen). Die Ausatmung
erfolgt nach innen und wird auf den (normalen) Einatmungsprozess übertragen.
„Da wird man begreifen, dass da einmal im Erdenleben das Yoga hat entstehen können,
wenn man das Sinnesleben, das an der Peripherie abläuft, ein wenig außer Acht lässt. In
die Yogapraxis geht man da, wo der ganze Prozess übergeht in den Prozess der Einat-
mung, und projiziert das, was dahinterliegt, in der Sinneswahrnehmung, und kommt in die
Yogapraxis hinein.“
Der Ausatmungsprozess verbindet sich mit der Verdauung, indem das, was an Aktivität
von der Ausatmung übrig bleibt, die Kräfte des Stoffwechsels bildet.
Das mit der Wärme aufgenommene Licht geht bis dahin, wo der Einatmungsprozess
anfängt, und wird zur Denktätigkeit. Der chemische Äther geht bis zur Grenze zwischen
Einatmungs- und Ausatmungsprozess (Grundlage des Fühlens). Wo die Ausatmung die
Verdauung zurücklässt, ist die Grenze des Lebensäthers (Grundlage des Wollens). Physi-
sche Korrelate: Nerven - arterielle Blutzirkulation - venöse Zirkulation - Lymphwege. In
den hereinkommenden Entitäten strahlt das gewordene Karma herein, von unten (Lym-
phe) bildet sich das werdende Karma. „Zwischen vergangenem Karma und werdendem
Karma mitten drinnen steht das menschliche Erdenleben, das eine Stauung zwischen bei-
den darstellt...“
Sonnenkräfte treten mit der feinen Atmung, mit den Sinneswahrnehmungen in den
Menschen ein: einströmendes Karma. In der Lymphe sind die Mondenkräfte wirksam:
hinausziehendes Karma. Charakterisierung der Sonnen- und Mondenkräfte: Sonne in
Liebe gebend, Mond will Menschenbild aus dem Menschen herausziehen. „Wenn von der
anderen Seite die Sonnenkräfte so tief gebracht werden, dass das Bild drinnenbleibt im
Menschen,... dann entsteht ein embryonales Leben. Die Befruchtung besteht in nichts
anderem, als dass die Sonnenkräfte durch die Befruchtung so weit hinuntergezogen wer-
den, da wo die Mondenkräfte in die Lymphe eingreifen und dadurch das Bild, das sonst
hinausgeht, ergreift die physische Materie im menschlichen Leibe“: physische Geburt
(Fortpflanzung).
Mars, Jupiter und Saturn als Hilfen für die Sonnenkräfte. Sie stoppen die verschiedenen
Ätherkräfte im Menschen (s. vor. Ref.). Die Mondenkräfte werden durch die Venuskräfte
zu seelischen Liebeskräften gewandelt. Die Merkurkräfte führen die Mondenkräfte in die
oberen Sonnenkräfte: geistige Geburt (Taufe).
Sakramente. Abendmahl: der Mensch nimmt teil an der geistig-seelischen Sonnenwir-
kung. Letzte Ölung: Hinzufügen der helfenden Planetenkräfte zu den Sonnenkräften. Fir-
mung, Konfirmation: Makrokosmos wird als Bild in den Menschen eingepflanzt. Die hei-
lende Wirkung der Sakramente gegen das Versinken im Physischen, Heilmittel als ande-
rer Pol gegen das zu starke Freiwerden im Geistigen (Krankheit).
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Übermaß sind sie krankmachend. Das Eintauchen von Geisteskranken in Krankheitspro-
zesse, da sich bei ihnen Astralleib und Ich während des Wachens nicht genügend mit den
anderen Gliedern verbinden. Über mineralische und pflanzliche Heilmittel.
Über Somnambulismus, das Träumen der Krankheit und des Heilmittels. In früheren
Zeiten (Tempelschlaf) wurde dies systematisch betrieben.
Über Materialismus und Spiritismus als Krankheiten. Sünde bedingt Krankheit in unse-
rer Zeit nicht in einem (wie früher), sondern in wiederholten Leben.
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Die Bedeutung der einzelnen Pflanzenteile als Heilmittel im Hinblick auf den dreigliedri-
gen Menschen.
Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Heilmittel je nach System: Gliedma-
ßen-Stoffwechsel-System innerlich, Rhythmisches System: parenteral, Nerven-Sinnes-
system: äußerlich (Salbe, Bad).
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5(15.11.1923, Den Haag) 5482 1/106f. 319-04
„Kennt man zum Beispiel den wunderbaren Zusammenhang, der zwischen Eisen und
namentlich gewissen Pflanzenschleimbestandteilen und Salzen des Anisum vulgare
besteht, so kann man erkennen, wie in diesem Anis ... etwas Funktionierendes drinnen
ist, was mit gewissen überentzündlichen Krankheitsprozessen des Blutes eins ist. Wir
können dem Blut diese Krankheitsprozesse abnehmen, indem wir in entsprechender
Weise ein Präparat verwenden, das nachgebildet ist dem Zusammenhange zwischen
gewissen Pflanzenschleimstoffen und dem Eisen im Anis.“
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Vorträge über Naturwissenschaft
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schen.“ Wenn der Mensch auch nicht mit seinem Bewusstsein darinnen leben kann, so
doch mit seinem ganzen Menschen, und zwar in seinem Willen. Beispiel des Auftriebes,
den das Gehirn durch sein Schwimmen im Gehirnwasser erfährt, so dass es statt mit
etwa 1250 g nur mit 20 g auf seine Unterlage drückt. In diesem Auftrieb lebt die menschli-
che Intelligenz, nur in den verbleibenden 20 g ist auch der unbewusste Wille, der sonst in
der Schwere des Körpers waltet, wirksam. Dadurch, dass die Materie im Gehirn weitge-
hend ausgeschaltet ist, wird der entsprechende Teil des Ätherleibes nicht von ihr über-
wältigt, sondern relativ frei.
Wird der Mensch dem Licht exponiert, so wacht er mehr auf.
Experiment: Ein Lichtbündel wird durch ein Wasserprisma (Spitze nach unten) geschickt.
Nach dem Durchgang wird das Bild des Bündels nach oben abgelenkt, und es erscheint
am oberen Rand ein blau-violetter, am unteren ein gelb-roter Farbsaum. Bei Verengung
des Lichtbündels rücken diese Säume zusammen, und in der Mitte entsteht die grüne
Farbe und damit das bekannte (newtonsche) Spektrum. Das Prisma als trübes Mittel
(Materie). Die Entstehung der Farben durch die gegenseitige Durchdringung von Hell und
Dunkel, wobei sich einmal das Dunkle ins Helle hineinschiebt: blau-violett, das andere Mal
das Helle das Dunkle überwältigt: gelb-rot.
Im Muskel verbindet sich der Ätherleib stark mit dem physischen, nicht aber im Auge.
„Dadurch kann mit dem Ätherleibteil im Auge der Astralleib eine innige Verbindung ein-
gehen.“ Das Durchdringen von Hell und Dunkel im Grau entspricht dem Durchdringen von
Astralleib und physischem Leib im Muskel, dem Durchdringen in den Farben entspricht die
relative Selbständigkeit des Astralleibes im Auge.
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Erklärung der prismatischen Farben durch Isaac Newton (1643-1727, Abb. links): Im
Licht sind verschieden große Korpuskel enthalten, die durch das Prisma getrennt werden.
Die kleineren werden nach oben abgelenkt, erscheinen violett, die großen werden nach
unten abgelenkt und erscheinen rot. Diese Korpuskulartheorie war dann so nicht haltbar
und wurde abgelöst durch die Wellentheorie des Lichts, die von Chr. Huygens (1629-
1695, Abb. Mitte) etwa gleichzeitig aufgestellt und erst später durch Experimente wie dem
Spiegelversuch von A. J. Fresnel (1788-1827, Abb. rechts) (Interferenz) scheinbar
bestätigt wurde. Goetheanistische Erklärung der Entstehung des Lichtgitters (abwechselnd
dunkle und helle Linien auf dem Bildschirm bei der Überlagerung von zwei Spiegelbildern
einer Lichtquelle): Die beiden Lichtbündel stören sich gegenseitig bei der Überlagerung,
Licht löscht dabei Licht, es entsteht Dunkelheit, ein Loch im Licht. „Aber dadurch wird der
nächste Lichtkörper umso leichter durchgehen, und Sie werden neben der Dunkelheit
einen um so helleren Fleck haben.“
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er „schwimmt“ im Licht bzw. Lichtäther mit seinem Ätherleib (vgl. 164-02). In den am
Licht entstehenden Farben ist der Mensch mit seinem Astralleib drinnen. Bei den Kör-
perfarben ist diese astrale Beziehung nicht direkt, sondern wird durch die Oberfläche hin-
durch hergestellt.
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und wir leben in einer anderen Schichte unseres Bewusstseins im Luftelement, indem wir
selber teilnehmen an ihm.“ Die Schwingungen des Gehirnwassers während des Ein- und
Ausatmens werden im Ohr zum Zusammenstoßen gebracht mit den von außen kommen-
den Schwingungen, Tönen. „Das Ohr ist gewissermaßen nur die Brücke, durch die Ihre
innere Leier des Apollo sich ausgleicht in einem Verhältnis mit demjenigen, was von
außen an differenzierter Luftbewegung an Sie herantritt.“
Demnach drei Stufen der Beziehungen des Menschen zur Außenwelt: Lichtstufe (Leben
mit dem Ätherleib), Wärmestufe (Leben im ganzen Organismus), Luftstufe (Ton) (Überge-
hen in die äußere Umgebung), wobei die Wärme das mittlere Niveau darstellt. Für die
Lichtwahrnehmung: lokalisiertes Organ Auge (über dem Niveau), Wärme: ganzer Körper,
Tonwahrnehmung: lokalisiertes Organ Ohr (unter dem Niveau). Demnach sind Auge und
Ohr „ganz verschiedenartig innerlich gebildete Organe, und das ist es, worauf in bedeut-
samer Weise Rücksicht genommen werden muss.“
Über das von J. R. Mayer festgestellte mechanische Wärmeäquivalent, das von ihm so
aufgefasst wurde, dass diese Zahl nur ein Ausdruck ist für die Wärme, die bei mechani-
scher Arbeit auftritt. Dies wurde später aber als Umwandlung von Arbeit in Wärme gedeu-
tet.
* Siehe dazu G. A. Ballastèr in Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe Heft Nr. 97,
S. 28ff.
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320
9(02.01.1920, Stuttgart) 3958 3/146f. 320-09
Über die elementaren
Grundlagen der Elektrizi-
tätslehre: die Reibungs-
elektrizität, positive und
negative Elektrizität, Lei-
dener Flasche, die von
Luigi Galvani (1737-1798,
Abb. links) gefundene phy-
siologische Elektrizität und
die dann von Alessandro
Volta (1745-1827, Abb.
rechts) weitererforschte
Spannungsreihe der
Metalle. Das Streben der
Physik im 19. Jahrhundert, die Kräfte und Erscheinungen der
Akustik, Optik, Elektrizität auf ein Verwandtes oder abstrakt Einheitliches zurückzuführen.
Krönung dieses Strebens durch den von Heinrich Hertz (1857-1894, Abb. unten links)
gefundenen Wellencharakter der Elektrizität.
Relativierung dieser Anschauung und auch der alten Anschauung über die Materie durch
die Entdeckungen der sich mit dem Ende des 19. Jahrhunderts entwickelnden Atomphy-
sik: Kathoden- (es werden Joh. W. Hittorf (1824-1914, Abb. Mitte), P. Lenard (1862-
1947) und W. Crookes (1832-1919) erwähnt) und Röntgenstrahlen, die α-, β- und γ-
Strahlen. Über deren verschiedene Geschwindigkeiten: Geschwindigkeitsunterschiede
sind auch das Wesentliche „in den größten uns überschaubaren Aktionen der Welt.“
„Wodurch spielen denn in unsere Gegenwart wichtigste Erscheinungen herein? Dadurch,
dass mit verschiedener Geschwindigkeit die normalen, die luziferischen, die
ahrimanischen Wirkungen ineinander spielen, dass Geschwindikeitsdifferenzen in den
geistigen Strömungen, denen das Weltgefüge unterworfen ist, vorhanden sind.“ *)
Während der Mensch an
den Ton-, Licht- und Wär-
meerscheinungen zumindest
teilweise mit seinem
Bewusstsein teilnimmt, wird
das Elektrische nicht bewusst,
denn es ist verwandt dem
unbewussten Willensleben**):
„Und das Auftreten der
physiologischen Elektrizität
bei gewissen niederen
Tieren, das ist nur ein sich an
einer bestimmten Stelle der
Natur äußerndes Symptom
für eine sonst nicht bemerkbare, aber allgemeine
Erscheinung: Überall, wo Wille durch den Stoffwechsel wirkt, wirkt ein den äußeren
elektrischen und magnetischen Erscheinungen Ähnliches. Und man steigt eigentlich,
indem man ... in das Gebiet der elektrischen Erscheinungen hinuntersteigt, in dasselbe
Gebiet hinunter, in das man hinuntersteigen muss, wenn man überhaupt nur zur Masse
kommt. Was studiert man, wenn man Elektrizität und Magnetismus studiert? Man studiert
die Materie konkret“ (vgl. 93-15).
*) S. auch 324a, zweite Fragenbeantwortung vom 07.03.1920.
**) S. auch 73a, Fragenbeantwortung vom 1.4.1920 (auch in 324a enthalten)
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10(03.01.1920, Stuttgart) 3960 3/167f. 320-10
Sinneswahrnehmung
Über die Ausbildung nichteuklidischer Geometrien im 19. Jahrhundert. Da auch der
euklidische Raum gedacht ist, erhebt sich die Frage, ob die sinnlichen Erscheinungen mit
den bisherigen geometrischen Vorstellungen zu fassen sind oder nach einer ganz anderen
Geometrie ablaufen. Die mathematischen (arithmetischen, geometrischen und auch pho-
ronomischen) Vorstellungen stammen aus dem „intelligenten Teil unseres Willens“. Sie
auf die Wahrnehmungen des Schalles, des Lichtes und teilweise auch der Wärme anzu-
wenden, d. h. auf Vorstellungen des bewussten Seelenlebens, ist nicht legitim. Dagegen
sind die Erscheinungen der Elektrizität und des Magnetismus verwandt mit den mathe-
matischen Vorstellungen, die aber erst noch weiter ausgebildet werden müssten. Hinweis
auf die Statistik und die Wahrscheinlichkeitsrechnung: „Man rechnet eben eine Gesetz-
mäßigkeit aus, die eine gewisse Reihe hindurch dauert; dann kommt man an einen Punkt,
wo das Gedachte nicht mehr so geht. Solche Dinge zeigen oftmals in dem Entwickelungs-
gang der neueren Physik, wie man zwar den Gedanken verliert, aber gerade dadurch ... in
die Wirklichkeit hineinkommt.“ Elektrizität ist nicht direkt wahrnehmbar aus dem oben an-
geführten Grund: „denn nur dann, wenn man aufsteigt zur Intuition, die im Willen ihre
Grundlage hat, kommt man in die Region auch für die Außenwelt hinein, in der die Elektri-
zität lebt und webt.“
Bei den Erscheinungen von Licht und Schall wird das Materielle und getrennt davon das
Seelische wahrgenommen: „Mit Ihrem (physischen) Leib ... gewahren Sie die Undulation,
die Schwingungen. Sie ziehen zusammen in sich Ihren Äther- und Astralleib, der nur
einen Teil Ihres Raumes dann ausfüllt, und erleben das, was Sie erleben sollen in dem
Tone, in dem innerlich konzentrierten Ätherischen und Astralischen Ihres Wesens. Treten
Sie gegenüber als Mensch den (elektrischen) Erscheinungen..., dann haben Sie zunächst
überhaupt nichts von irgendeiner Schwingung oder dergleichen. Aber Sie fühlen sich ver-
anlasst, dasjenige, was Sie früher konzentriert haben, zu expandieren. Sie treiben überall
Ihren Ätherleib und Astralleib über Ihre Oberfläche heraus, machen sie größer, und neh-
men dadurch wahr diese elektrischen Erscheinungen.“ Die Polarität von Schall- und Licht-
erscheinungen (luziferisch) und elektrischen und magnetischen Erscheinungen (ahrima-
nisch), die Wärme als neutrale Mittellage.
Hinweis auf Vortrag aus GA 320 in 6-10.
320/321
321
zur Mechanik übergehen, wo der Kraft- und Massebegriff einzuführen ist, ...können wir
nicht ausreichen mit dem bloßen Denken, sondern wir beginnen einfach abzulesen von
dem Anschaulichen, was vorgeht. Wir können in den einfachsten physikalischen Vorgän-
gen, in denen die Masse eine Rolle spielt, mit dem bloßen Denken nichts mehr anfangen.“
Die Sonne ist nicht ein glühender Gasball, sondern ein „Loch“ im Kosmos, aus negativer,
saugender Materie (s. 201-05, 205-03) bestehend*. Dies als Beispiel, dass wiederum
auch nicht irdische Anschauungen ins Makrokosmische übertragen werden sollen.
Hinweis auf Einsteins Relativitätstheorie und die angenommene Verschiebung der
Linien im Sonnenspektrum nach Rot im Vergleich zu irdischen Lichtquellen.
Über die Umkehrbarkeit von Arbeit und Wärme und die Nichtumkehrbarkeit von organi-
schen, aber auch großen anorganischen Prozessen wie z. B. der Pflanzenformung und
der Mondfinsternis. Letztere kann natürlich durch Rechnung zurückverfolgt werden: Das
Auseinanderklaffen von Rechnung und Wirklichkeit.
Allgemein: „Das liegt der Physik im 19. Jahrhundert zugrunde, dass man durch ein fal-
sches Verständnis über die Beziehung der Integrale zu den Differentialen sich gegenüber
der Wirklichkeit falschen Vorstellungen hingegeben hat. Man muss sich klar darüber sein:
In gewissen Fällen darf man differenzieren, aber was die Differentialzustände ergibt, darf
nicht gedacht werden, als ob es zurückintegriert werden könnte, denn dann kommt man
nicht in die Wirklichkeit hinein, sondern zu etwas Ideellem. Es ist gegenüber der Natur von
großer Wichtigkeit, dass man das durchschaut.“ *S. dazu auch Lit 36f, S. 68.
V = V0 (1 ± 3αt)
Aber: „Damit streicht man weg das Allerwichtigste, worauf es ankommt, wenn man nun
wirklich sachgemäß Wärmelehre treiben will. Das wird sich uns zeigen, wenn wir weiter
vorrücken.“
Über das abweichende Verhalten des Wassers, dessen größtes Zusammenziehen nicht
mit dem Übergang zum festen Zustand identisch ist, sondern noch im flüssigen Zustand
bei 4 °C liegt.
Gase jedoch haben den gleichen (kubischen) Ausdehnungskoeffizienten (1/273): „Mit
dem Übergang in den gasigen Zustand tritt eine Vereinheitlichung sämtlicher Substanzen
auf der Erde ein. Und mit dem Übergang in den festen Zustand nach unten tritt ein Indivi-
dualisieren, eine Differenzierung nach Individuen ein.“
Seit dem 17. Jahrhundert, besonders durch die Förderung der experimentellen Physik
durch die Accademia del Cimento (Blütezeit etwa 1657 bis 1667) in Florenz, die als eine
Wiege des Materialismus angesehen werden kann, sind die Inhalte der von den Griechen
übernommenen physikalischen Begriffe verloren gegangen, die die irdischen Erscheinun-
gen nicht nur durch terrestrische Wirksamkeiten sondern auch durch kosmische erklärten.
Dadurch war man dann gezwungen, die Erklärung physikalischer Phänomen in die Dinge
hineinzulegen z. B. in Gestalt von Atomen und Molekülen. Somit wurden die Erscheinun-
gen von „allem Außerirdischen entkleidet“.
Die griechischen Elementbegriffe. Erde: fest, der Stoff unterliegt der irdischen Gesetz-
mäßigkeit; Wasser: flüssig, es machen sich neben den irdischen auch die planetarischen
Kräfte geltend; Luft: gasförmig, ein Körper steht unter dem Einfluss des vereinheitlichen-
den Sonnenwesens.
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verwendet werden, sind an den Körper gebunden. Steigt man auf ins Imaginative, wird der
Körper nicht mehr verwendet, man geht aus dem Raum hinaus. Der irdische Mensch ist
das Ergebnis von Raum- und Zeitverhältnissen, deshalb kann über Raum und Zeit a priori
wie in der Mathematik geredet werden, nicht aber z. B. über die Masse, da sie in uns ist:
„Gerade indem Sie selber teilnehmen ... an der Masse, indem Sie sie in sich erleben,
gestattet Ihnen diese Masse gar nicht, dass sie in Ihnen so bewusst wird wie Raum und
Zeit. Wir kommen also, wo wir gerade unser eigenes haben von der Welt, in die uns unbe-
kannten Gebiete hinein. Das hängt ja damit zusammen, dass zum Beispiel unser Wille im
höchsten Grade von Massevorgängen in uns abhängig ist.“
Schreitet man weiter von Imagination zu Inspiration, „kommt man dazu, nun wirklich
Parallelvorgänge im Gehirn beobachten zu können. Da wird einem wirklich dasjenige, was
in der Materialität der Leiblichkeit ist, auch anschaulich.“ Dies stellt eine Versuchung zum
Materialismus dar.
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321
Versuch einer Einteilung und Zuordnung:
x (noch nicht näher definiertes Gebiet).
Wärmeartiges
Gasförmiges und Akustisches (als typisch Dazugehörendes)
Flüssiges
Festes und Mechanisches (als typisch Dazugehörendes)
321
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Ebenso ist das Gasförmige nur der Träger des Tones, nicht der Ton selbst. „So dass wir
uns auch für den gasigen Zustand etwas vorzustellen haben, was einfach in das Gas hin-
eindringt, aber einem anderen Gebiet angehört, und was im Gebiet des Gases die Mög-
lichkeit erhält, so aufzutreten, dass eine Vermittelung zwischen ihm und unserem Höror-
gane möglich wird.“
Hinweis auf den zweiten Regenbogen, der den ersten, deutlich sehbaren immer beglei-
tet, und dessen umgekehrte Farbenfolge. Beide gehören zusammen und eine Erklärung
des Regenbogens darf den zweiten nicht außer Acht lassen.
Über die Vorstellung eines Weltenkreislaufes, indem die Gebiete des obigen Schemas zu
einem Kreis geschlossen werden nach Durchgang durch eine Nullsphäre, wodurch
zugleich das „vorhergehende“ in das nächste Gebiet geschoben wird und dort als Bild
erscheint z. B. das Gasige erscheint als Bild im Flüssigen, das Flüssige als Bild im Festen,
das Feste als Bild im Gebiet U: Zusammenschluss der Weltprozesse, symbolisiert im Bild
der Schlange, die sich in den Schwanz beißt.
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321
Wärmegebiet ist das Grenzgebiet, wo sich Materieentstehung und -vernichtung (drü-
ckende und saugende Kräfte) wie in einem physisch-geistigen „Wirbel“ gegenseitig bedin-
gen und aufheben.
Auch im Menschen geht räumlich wirksame Wärme ständig in räumlich Unausgedehntes
über: „Wenn ich einfach den Raum durchschreite, ist dasjenige, was mein Wille vollführt,
Raumgestaltung. Wenn ich es vorstelle, ist etwas ganz außerhalb des Raumes da... Dass
ich selbst mein Dasein vollbringe in dem Medium der Wärme, das gestattet, dass fortwäh-
rend materielle Wirkungen, das heißt Raumeswirkungen, übergehen in unmaterielle Wir-
kungen... Ich erlebe also in mir tatsächlich, was die Wärme in Wahrheit ist, intensive
Bewegung, Bewegung, die fortwährend herüberpendelt aus dem Gebiet der Druckwirkun-
gen in das Gebiet der Saugwirkungen.“
Im Spektrum geht man beim Wärmepol am roten Ende in der entgegengesetzten Rich-
tung aus dem Raum wie beim chemischen Pol am blauvioletten Ende. Für die Wärmewir-
kungen gilt dann die Formel:
(1)
(2)
und für die Lichtwirkungen:
(3)
„Das heißt, Sie müssen hier (3) mit imaginären Zahlen, mit mathematisch imaginären
Zahlenverhältnissen rechnen, um wirklich Beziehungen zwischen Licht-, Wärme- und che-
mischen Effekten, die in einem gemeinsamen Versuchsfelde sind, aufsuchen zu kön-
nen.“*)
Das Schließen des Farbkreises wird demnach über ein Hinausgehen in zwei Unendlich-
keiten erreicht: „Sie gehen also einen doppelt komplizierten Weg. Dann würden Sie erst
hier Pfirsichblüt finden, also nicht, indem Sie einfach das zusammenbiegen, sondern
indem Sie es noch außerdem im rechten Winkel abbiegen nach der einen und nach der
anderen Seite.“ Hinweis auf die Einwirkung eines Elektromagneten auf das Spektrum, der
bzw. dessen Magnetfeld sich zusätzlich noch drehen müsste (s. 291-10).
Dieser Bereich des Zusammenschlusses wäre mathematisch durch „überimaginäre“
Zahlen zu erfassen.*) Die Schwierigkeit, dieses Gebiet sachgemäß zu betrachten, gleicht
der, von an Unorganischen gewonnen Begriffen zu den Erscheinungen des Organischen,
des Lebens überzugehen.
Das, was in einer Formel wie der obigen positiv erscheint (1), entspricht der Wärme, bzw.
dem Wärmeäther, was negativ ist (2), dem chemischen Äther, was imaginär (3), dem
Lichtäther, was „überimaginär“ ist, dem Lebensäther.
Zur Energieumwandlung: „Denn wir können nicht einfach, wie es die Energetiker
machen, sagen: Es verwandelt sich ein Wärmequantum in ein Quantum chemischer Ener-
321
321
gie und umgekehrt. Das dürfen wir nicht sagen, sondern dann, wenn so etwas geschieht,
ergibt sich die Notwendigkeit, andere Zahlenwerte einzuführen. Dann ergibt sich die Not-
wendigkeit, wirklich die Hauptsache nicht darin zu sehen, dass mechanisch die eine Ener-
gieart die andere anregt, sondern dass man es zu tun hat mit einem wirklich qualitativen
Umwandeln, was sich schon in der Zahl fassen lässt...“
*) S. 324a, Fragenbeantwortung vom 11.03.1920.
Schema:
z Lebensäther
y Chemischer Äther (Tonäther)
x Lichtäther
Wärme/Wärmeäther
x' Gasförmiges
y' Flüssiges
z' Festes
U
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321/322
Sonne als solche Hohlräume, die die Landmassenverteilung der Erde beeinflussen (vgl.
115-07, 158-02) und auch für die Wirkungen verantwortlich sind, die die heutige Physik mit
molekularen Kräften zu erklären sucht.
Dort, wo die Grenze zwischen Raumerfüllung und Raumentleerung aufbricht, der Raum
„zerreißt“, erscheint der Blitz, tritt die sich ausbreitende Wärme (nicht die an Körper
gebundene Wärmestrahlung) begleitet von Licht auf. „Wie will denn diese Wärme wirken?
Sie will aus der Intensität des Raumes in die Extensivität hineinwirken. ... Wenn sie in
Wechselwirkung tritt mit einem materiellen Körper, so sehen wir die Erscheinung auftreten,
die darin besteht, dass die Eigentendenz der Wärme aufgehalten wird, ihr Saugeffekt in
einen Druckeffekt umgewandelt wird, dass sich der Weltentendenz der Wärme entgegen-
stellt die individualisierende Tendenz des Materiellen...“ „Der Körper, welcher uns die
Wärme leitet, der bringt ja eigentlich fortwährend Wärme zum Vorschein, indem er im
Grunde intensiv zurückstößt - nicht extensiv, wie beim Licht, das aber nur in seinen Bildern
uns entgegentritt - die auf sein Materielles aufstoßende imponderable Wärme.“
Zur Wahrnehmung: Wahrgenommen wird nur, was außerhalb von uns ist, nicht was wir
selber sind. Dabei handelt es sich immer um Niveaudifferenzen. Die Niveaudifferenz Che-
mischer Äther-Gasiges (y-x') wird als Ton wahrgenommen, nicht wahrgenommen wird
aber die gleichzeitig vorhandene Differenz Chemischer Äther-Flüssiges (y-y'), die wir in
diesem Augenblick sind. „Das, was da - und zwar an chemischen Vorgängen, die nur sehr
feiner Art sind - in unserem Organismus sich abspielt, während wir eine Symphonie hören,
das ist ein ganz innerer, fortwährend phosphorisierender Wunderbau. Da sind wir, was die
Chemie eines Tongemäldes ist. Und dadurch nehmen wir die Tonwelt wahr, dass wir che-
misch gewissermaßen das werden, was die Tonwelt in dem Sinne ist, wie ich das hier dar-
gestellt habe.“
321/322
322
sondern einfach in dem gegenwärtigen Stande der historischen Menschheitsentwickelung
liegt die Grenzbestimmung, zu der ... Du Bois-Reymond ... gekommen ist.“
322
322
5(01.10.1920, Dornach) 4233 4/61ff. 322-05
Gesundheit-Krankheit / Einweihung / Geisteskrankheiten
Bei dem Weg zur Inspiration wird das aufgenommen ins volle Bewusstsein, „was sonst in
uns wirkt, Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn, Lebenssinn“ und man kommt zu einem
Zustand, „als ob man einschliefe, aber nicht hinüberschliefe in die Unbewusstheit oder in
das nebulose Traumleben, sondern als ob man hinüberschliefe in eine neue Bewusstheit“,
die als tonloses Weben erlebt wird. „Dieses Weben in einer tonlosen Weltmusik gibt die
andere, ganz streng zu beweisende Daseinsempfindung, dass man jetzt mit seinem See-
lisch-Geistigen außerhalb des Leibes ist.“ Dieser Zustand ist wie durchvibriert von einer
inneren Unruhe (s. unten pathologische Zustände) mit musikalischem Charakter.
In der nächsten Stufe geht aus diesem Musikalischen ein „wortloses Wortoffenbaren aus
dem geistigen Weltenall“ hervor. In der dritten Stufe wird erlebt, wie aus dem allgemeinen
Geistigen einzelne geistige Wesenheiten Kontur erhalten. „Wir leben uns also hinein in die
Beobachtung und in die Erkenntnis einer wirklichen geistigen Welt. Diese geistige Welt tritt
jetzt anstelle der leeren ... Welt der Atome, der Moleküle, sie tritt uns als dasjenige ent-
gegen, was in Wahrheit hinter den Erscheinungen der physisch-sinnlichen Welt steht.“
Die Tendenz der heutigen Menschheit, aus dem Leiblichen herauszuwollen, äußert sich
pathologisch in übertriebener Zweifelsucht. „Der Geistesforscher weiß, dass der Mensch
die ganze Nacht ... in lauter ... Fragen drinnenlebt.“ Dieser Zustand ist der vorn geschil-
derten ersten Stufe vergleichbar. Über ähnliche Grenzzustände bei Nietzsche. Sie liegen
auch allgemein den modernen sozialen Umwälzungen zugrunde.
Wie die Zweifelsucht nach der Materieseite hin auftritt, so können nach der
Bewusstseinsseite hin ebenfalls pathologische Zustände auftreten, wie Klaustrophobie,
Agoraphobie, Astraphobie usw.
322
322
eine wirkliche Organologie, und indem man dann in der Intuition zusammenfasst dasje-
nige, was man über Pflanze, Tier und Mineral kennengelernt hat, mit demjenigen, was sich
durch die Imagination ergibt über die menschlichen Organe, dadurch erhält man erst eine
wahre Therapie, eine Heilmittellehre, die das Äußere in einem wirklichen Sinne anzuwen-
den vermag auf das Innere.“
Höhere Erkenntnis ist nötig für die Einsicht, was Kapital (Imagination), Arbeit (Inspira-
tion) und Ware (Intuition) im Sozialleben darstellen (vgl. 191-04).
322
322/323
Der Abendländer kann dasselbe in einer anderen Sphäre erleben. Der Wahrnehmungs-
prozess ist ein Einatmungsprozess, das reine Denken, bei dem Denken und Wille zusam-
menfallen, ist verwandt dem Ausatmungsprozess. „Im gewöhnlichen Erleben erlebt man
die Wahrnehmung, das Denken. Indem man beweglich macht sein seelisches Leben,
erlebt man den Pendelschlag, den Rhythmus, das fortwährende Ineinandervibrieren von
Wahrnehmen und Denken“: Ausbildung des geistig-seelischen Atmens in dem Erkenntnis-
prozess durch Wahrnehmen und Denken (vgl. 128-06, 194-10, 265-11).
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323
2(02.01.1921, Stuttgart) 4337 2/36ff. 323-02
Goethe war im Gegensatz zur modernen Naturwissenschaft der Ansicht, dass die
Naturerscheinungen erst dann ihre volle Bedeutung erlangen, wenn sie in den Zusam-
menhang mit dem Menschen gebracht werden.
Über die etappenweise Entwicklung in der Astronomie vom geozentrischen (ptolemäi-
schen) Weltbild der Chaldäer mit hochentwickelter Kalenderwissenschaft, deren letzter
bedeutender Vertreter Tycho de Brahe war, bis zur heliozentrischen Auffassung des
Kopernikus. Ausgangspunkt für ihn war, die zu seiner Zeit komplizierten Planetenbewe-
gungen (Kreise und Schleifen) dadurch zu vereinfachen, dass er Kreis- bzw. Ellipsenbah-
nen der Planeten um die Sonne annahm (Verlegung des Koordinatenmittelpunktes von
der Erde in die Sonne). Die Paradoxie, dass die tychonische Berechnung von Himmelser-
scheinungen im Prinzip beibehalten wurde. Die drei Hauptsätze des Kopernikus:
1. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um die Nord-Süd-Achse.
2. Die Erde bewegt sich während des Jahres einmal um die Sonne, wobei sich die Erde
einmal um die Ekliptikachse dreht (wie der Mond sich um die Erde dreht und dabei ihr
dieselbe Fläche zuwendet).
3. Es gibt noch eine dritte Drehung (Inklination), „welche sich darstellt als eine rückläufige
Bewegung der Nord-Süd-Achse um die Ekliptikachse selber. Dadurch wird in einem
gewissen Sinne die Drehung um die Ekliptikachse wiederum aufgehoben. Daher weist
die Erdachse stets auf den Nordpol (Polarstern) hin.“ Dieser dritte Satz wird im Allge-
meinen ignoriert (vgl. -17 und 181-05). S. dazu auch GA 324a, Fragenbeantwortungen
vom 15.10.1920 und 26.08.1921 (S. 177 und 203, 1. Aufl.).
Weiterer Versuch, die Himmelserscheinungen näher an den Menschen heranzubringen:
Die Vegetation der Erde als Abdruck des Sonnenlebens (Jahreszeiten), Wechselwirkung
mit dem Terrestrischen (z. B. Entfernung vom Erdmittelpunkt: Floren der Hochgebirge und
der Ebene). Die Wirkung der Polargebiete und der tropischen Zone auf den Menschen:
Apathie, im Polargebiet bewirkt durch starkes Sonnenleben (geringe Vegetation), in den
Tropen durch starkes Erdenleben (üppige Vegetation). In den gemäßigten Zonen herrscht
Gleichgewicht. Ähnlich beim dreigliedrigen Menschen: Nerven-Sinnes-System (Kopf)
polarisch, ausgesetzt dem Kosmischen, Gliedmaßen-Stoffwechsel-System tropisch,
ausgesetzt dem irdischen Leben, das Rhythmische System als Gebiet des Ausgleichs.
Vom Tageslauf ist der Mensch unabhängiger. Bedeutsame Gedanken werden eher mor-
gens (Beispiel Goethe) oder abends gefasst.
Einfluss des Mondlebens (Mondphasen): Ebbe und Flut, weiblicher Zyklus (nur Rhyth-
mus), Embryonalentwicklung, Phantasieleben. „Das aber, dass auf gewisse untergeord-
nete Organe das Mondenleben ... einen Einfluss hat, das muss eben an der Erscheinung
des Nachtwandelns studiert werden.“
Einfluss des tellurischen Lebens. Zu beobachten am Heimweh als Gesamtgefühl für eine
Veränderung des Stoffwechsels, die durch Ortsveränderung hervorgerufen wird. Kann sich
als Auszehrung und asthmatische Zustände äußern.
Goethe als Sonnenmensch, der sich durch Wein, der eher das Rhythmische System als
das Stoffwechsel-System anregt, animieren ließ. Schiller (Nachtmensch) regte sich durch
warmen Punsch an (tellurisch).
Demnach wirkt die Sonne mehr auf das Nerven-Sinnes-System, Mond auf das rhythmi-
sche System und die Erde auf das Gliedmaßen-Stoffwechsel-System. Die Metamorpho-
sen der Insektengestalt im Jahreslauf hervorgehend aus diesen drei Wirkungen. Über die
Notwendigkeit, vom Quantitativen in das Qualitative bei solchen Erscheinungen überzuge-
hen.
Über die Möglichkeit, über den Stoffwechsel-Menschen, in dem das eigentlich Tellurische
wirkt, an das Wesen des Tellurischen heranzukommen. „Wir untersuchen die Dinge von
der Außenseite. Aber sie haben doch auch eine Innenseite! Zeigen sie die vielleicht erst,
wenn sie durch den Menschen gehen, in ihrer wahren Gestalt? ... Wenn es aber so wäre,
dass die Stoffe erst ihre Wesenheit enthüllen in der menschlichen Natur, dann müssten wir
Chemie so treiben, dass wir bis zur menschlichen Natur herangehen.“
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323
Im Menschen treffen Kräfte zusammen, die direkt kosmisch sind, mit solchen, die indi-
rekt über die Erde auf ihn wirken. „So dass wir sagen können: Das Innere des Menschen
wird uns auch physisch-anatomisch erklärbar werden als Zusammenwirken direkter
außerirdischer Einflüsse mit solchen außerirdischen Einflüssen, die durch die Erdenwir-
kungen hindurchgegangen sind und wiederum ineinander strömen in dem Menschen.“
323
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Punkte aufhört und die Wirklichkeit in Chaos hineingeht.“ Umgekehrt ist das der Fall bei
der Embryologie. Da verliert sich der Ausgangspunkt im Unbestimmten, im Chaos, wäh-
rend sich im Laufe der embryonalen Entwicklung immer bestimmtere zwar nicht mathema-
tisch-analytisch, aber doch annähernd geometrisch fassbare Formen entwickeln.
Die grundlegenden Gesetze der Mathematik:
1. kommutatives: a + b = b + a
2. assoziatives: (a + b) + c = a + (b + c)
3. distributives: a . (b + c) = ab + ac
4. ein Produkt ist Null, wenn einer der Faktoren Null ist.
Sie sind induktiv abgeleitet aus der Handhabung reeller Zahlen. Es ist aber zu fragen, ob
diese Gesetze auch innerhalb der Wirklichkeit gelten: „Wir stellen Postulate auf, die wir auf
die Wirklichkeit anwenden und halten sie für Axiome der Wirklichkeit selber. Wir dürfen nur
sagen: Ich betrachte ein gewisses Gebiet der Wirklichkeit und schaue nach, wie weit ich
komme mit dem Satz a + b = b + a. Mehr darf ich nicht sagen. Denn indem ich mit diesem
Satz an die Wirklichkeit herantrete, wird sich alles finden, was dem entspricht. Und dasje-
nige stoße ich mit dem Ellbogen beiseite, was dem nicht entspricht.“ Denn: „...ich befinde
mich auf falschem Wege, wenn ich die Mathematik als konstitutiv für die Wirklichkeit
annehme.“ Über die falsche Definition der Trägheit als Postulat.
323
323
Streben in der indischen Yogaphilosophie, in der Atmung Bild und Realität miteinander zu
verbinden.
Zur Genesis: „Sie haben im Grunde nur die Möglichkeit, die biblische Schöpfungsge-
schichte zu verstehen, wenn Sie dasjenige, was sich als Genesis darstellen kann, zusam-
mendenken mit dem, was sich embryologisch darstellt. Es ist durchaus ein Zusammen-
drängen des Embryologischen mit dem, was der äußere Sinnenschein bietet, was in der
biblischen Genesis dargestellt ist.“
*Zu Haeckel ausführlich s. auch GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S. 400 ff., sowie GA
35 Haeckel, die Welträtsel und die Theosophie (Vortrag vom 5.10.1905), S. 222ff.,
enthalten auch in GA 54, 1. Vortrag.
323
323
sein sollten, der Bildung der tierischen Form zugrunde zu legen, sei es eine Umdrehung
der Sonne um die Erde, sei es eine Bewegung der Erde um ihre Achse, so sind wir genö-
tigt, noch eine andere Bewegung der Erde bzw. der Sonne zuzuschreiben, eine Bewe-
gung, die mit der menschlichen Bildung zusammenhängt... Das heißt: Wir müssen
herausbekommen an dem, was sich im Menschen und im Tier äußert, die Grundlage für
dasjenige, was etwaige gegenseitige Bewegungen der Weltenkörper sind.“
Über den qualitativen Unterschied zwischen dem vertikalen Wachstum der Pflanzen und
des Menschen.
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Über das „normale“ Newton´sche Spektrum (Grün in der Mitte, an den Enden Rot und
Violett) und das komplementäre goethesche Spektrum (Pfirsichblüt in der Mitte, Blau und
Gelb an den Enden). Würde das gerade Band des normalen Spektrums zum Kreis
geschlossen, ergäbe sich aus dem Zusammentreffen das Pfirsichblüt. „Aber wenn es uns
gelingen würde - ich weiß nicht, ob Sie wissen, dass gerade nach dieser Richtung eine der
ersten Versuchsanordnungen in unserem physikalisch-wissenschaftlichen Institut gemacht
werden soll (s. 291-10) -, das Spektrum in gewisser Weise in sich zu biegen, dann würden
auch diejenigen, die zunächst aus den Gedanken heraus die Sache nicht begreifen wol-
len, sehen, wie man es tatsächlich hier auch mit Qualitativem zu tun hat. Solche Vorstel-
lungen sind Endvorstellungen des Mathematischen, wo wir genötigt sind, als unendlichen
fernen Punkt einer Geraden nur einen anzunehmen; wo wir genötigt sind, als eine Grenze
der Ebene ... eine einzige Gerade ... anzunehmen; wo wir genötigt sind, die Grenzen des
unendlichen Raumes nicht zu denken etwa sphärisch oder so etwas, sondern als eine
Ebene.“
Anwendung der Vorstellung der zwei-ästigen Cassini-Kurve auf die Beziehung zwischen
dem Nerven-Sinnes-System und Stoffwechsel-System. „Sie müssen also durchaus mit
Vorstellungen den menschlichen Organismus verfolgen, die nicht zu bekommen sind,
wenn man für jedes einzelne Glied dieser Vorstellung eine adäquate sinnlich-empirische
haben will.“ „Man muss aus dem Sinnlich-Empirischen heraus zu etwas anderem, wenn
man finden will, welches dieser Zusammenhang im Menschen ist.“
Ebenso muss ein solcher Übergang, der gleichsam aus dem Raum führt, gemacht wer-
den bei der Betrachtung einer äußeren chemischen Erscheinung und eines entsprechen-
den Prozesses (Ernährung) im Menschen. Die geläufige Betrachtungsweise wird vergli-
chen mit einem Standortwechsel bei der Betrachtung der beiden Kreisformen mit innerer
und äußerer Krümmung. Dann erscheint der Kreis mit äußerer Krümmung als normaler
Kreis. D. h. die chemischen Vorgänge im Menschen werden betrachtet, als seien sie die-
selben, wie sie sich im Reagensglas abspielen.
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selber aber in all ihren Punkten schon in der mathematischen Auffassung qualitativ ver-
schieden ist. An jedem Punkt ist eine andere Qualität vorhanden.“
Ein ähnliches Verhältnis wie zwischen der Variabilität erster und zweiter Ordnung
bestünde auch bei den Gesetzmäßigkeiten der Lichtbrechung (s. vor. Ref.).
Für die Astronomie muss neben dem System der Zentralkräfte, die heute allein als aus-
schlaggebend betrachtet werden, noch ein anderes System eingeführt werden, die die
rotierenden, scherenden und „deformierenden“ Bewegungen berücksichtigt.
323
323
der Geschwindigkeit und wiederum aus der Länge des Radiusvektors (2. Kepler'sches
Gesetz), schon nicht ursprüngliche Größen hätten, sondern wiederum Resultierende von
ursprünglichen Größen, so dass das Scheinbild, das entsteht, auf ein weiter Zurückliegen-
des weist.“
Über die geläufige Vorstellung, dass Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich linear
aufeinander folgen. Über die Polarität von Pflanze und Tier, besonders deutlich in ihrem
Verhalten gegenüber Sauerstoff und Kohlenstoff. Eine Fortsetzung des Pflanzlichen führt
(über die Dauerpflanzen) zum Mineralisieren. Vom Tierischen geht der Weg nicht direkt in
Fortsetzung zum Menschen. Dieser bleibt nämlich in seiner Bildung (besonders in der
Embryonalentwicklung) hinter dem Tierischen zurück. „So dass also, indem wir ganz
äußerlich...diese drei Reiche betrachten, wir allerdings nötig haben, hier eine merkwürdige
mathematische Linie zu ziehen, nämlich eine, die bei ihrer Fortsetzung verschwindet,
wenn wir vom Tier zum Menschen übergehen, und hier (bei der Pflanze) eine Linie, die
sich verlängert.“ Der gedachte ideale Mittelpunkt zwischen Pflanze und Tier in diesem
Schema müsste mit der Gestaltung der verschiedenen Naturreiche zusammenhängen
wie die Bewegungen im Weltall.
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323
323
323
Damit Ausgangspunkt für eine Beurteilung von Himmelsbewegungen gefunden: „Wir
haben also die Möglichkeit, dasjenige, was aus dem Weltenraum heraus mit unserem
Organismus im Schlafe getan wird, als das zu Definierende zu betrachten, das wir erken-
nen sollen, und das andere, das wir äußerlich vollziehen, das wir also kennen in Bezug auf
seine Lageverhältnisse, als den Oberbegriff des Definierens zu betrachten.“ S. auch 17.
Vortrag.
Ein wirklicher Phänomenalismus (Goetheanismus) soll in dieser Art Erscheinungen
durch Erscheinungen erklären. Notwendig sind dazu „neue Versuchsanordnungen“ mit
eigens dafür entwickelten Instrumenten. Bei dieser Methode sollen die Begriffe sich nicht
zu sehr von den experimentellen Ergebnissen entfernen. Als Beispiel, wo eine solche
neue Betrachtungsweise nötig ist, wird der Aufbau der Sonne (Kern, Photo-, Atmos-,
Chromosphäre, Korona) angeführt. Interpretation von Erscheinungen wie Sonnenflecke
oder Sonneneruptionen mithilfe der an irdischen Erscheinungen wie z. B. Vulkanismus
gewonnenen Begriffe. Vulkane gehen von einem Mittelpunkt aus, sich nach außen
verbreitend, umgekehrt ist es aber bei den Sonneneruptionen, die von außen (Korona)
nach innen, Richtung Kern, gehen.
Über den großen Wert der synthetischen, projektiven Geometrie als Übergang zu einer
qualitativen Mathematik. Vorstellung der Geraden als einer Linie mit nur einem Ende,
„und das andere Ende geht einfach durch reale Verhältnisse über in eine Fortsetzung, die
irgendwo liegen muss.“
323
323
Über das Auseinanderfallen von natürlicher und moralischer Weltordnung und die Not-
wendigkeit, wieder einen Übergang zu finden. Die alte Astronomie zerfiel in die Verirrun-
gen der Astrologie und der heutigen Astronomie. Nochmaliger Hinweis, dass aus den
Bewegungsrichtungen des Menschen im Wachen und Schlafen sich die Kurven zusam-
mensetzen, die bei den Bewegungen der Himmelskörper zum Vorschein kommen.
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324
324 Naturbeobachtung, Mathematik, wissenschaftliches Experiment...
324
324
dige ... Verstand ist, nun auch in der Außenwelt zu befriedigen, von der Außenwelt etwas
hereinzubekommen, worauf der Verstand, ohne dass er erst durch das innere Leben
getragen ist, sich anwenden kann.“ Dies geschieht im Experiment, im Hantieren mit wis-
senschaftlichem Gerät.
324
324
3(17.05.1905, Berlin) 1094 1/35ff. 324-10
Griechische Mythologie: Die Göttergenerationen des Uranus, Kronos und Zeus stellen
symbolisch auch Devachan, Astralwelt und physischen Plan dar. Dass Kronos seine Kin-
der verschlingt, entspricht der Tatsache, dass auf dem Astralplan zeitliche Vorgänge
rückwärts verlaufen, das Kind also vor dem Vater erscheint. So wird dort auch alles, was
vom Menschen astral ausgeht, von ihm als auf ihn zukommend erlebt.
Am Hüter der Schwelle zur astralischen Welt kommt dem Schüler seine Zukunft in Form
eines Panoramas entgegen, das sich bis in die Mitte der sechsten Wurzelrasse erstreckt
(Ende der Inkarnationen). Im Astralen erscheinen die Begierden und Leidenschaften in
Tierform. Diese Tatsache liegt ursprünglich der Lehre von der Seelenwanderung
zugrunde, die auf eine seelische Reinigung hinarbeitete, damit der Mensch im höheren
Leben bzw. nach dem Tod nicht diese Tiergestalten ausbildet.
Es wird versucht, anhand von geometrischen Figuren eine Vorstellung zu geben, wie
physischer und Devachan-Anblick sich zueinander verhalten. Beispiel Quadrat - zwei
senkrecht aufeinander stehende Linien. Das Quadrat geht durch Stauung zweier entlang
dieser Linien entgegengesetzt wirkenden Kräfte (zentrifugal - zentripetal) hervor. Analog
dazu Würfel und drei aufeinander senkrecht stehende Linien (6 Kraftströmungen). Jede
Raumrichtung hat demnach zwei Kraftströmungen. Von diesen sechs Dimensionen [je
drei der physischen und der mentalen Welt (Devachan)] enthält die astralische Welt vier
(eine physische und eine mentale weniger).
Das Tier als Stauung der polaren Gegensätze Mensch – Pflanze, okkultes Zeichen:
Kreuz. Ebenso das Kamaloka bzw. die Astralwelt zwischen Devachan – physische Welt.
324
324
[beim Übergang ins Dreidimensionale] so spezialisiert, dass er flach geworden ist. Der
Tod ist [für das menschliche Bewusstsein] nichts anderes als das Biegen des Dreidimen-
sionalen in das Vierdimensionale.“
Hinweise auf GA 324a in 76-04, 136-10, 164-02, 194-12, 201-15, 207-15, 320-05, 320-09, 321-03,
323-02, 323-17, 326-09.
324
325
325 Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung...
Die Anschauungen Maistres und früherer Zeiten über Sünde, bzw. Erbsünde, über die
natürliche Entwicklung des Menschen und die Notwendigkeit, sie in eine moralische Ord-
nung hineinzustellen.
Der Zusammenhang zwischen dem Bruch im 19. Jahrhundert, dem Aufkommen der
Renaissance und der Reformation im 15. Jahrhundert und dem Ende der alten griechisch-
römischen Kultur im 4. Jahrhundert. Der geistige Stillstand zwischen dem 4. und 15. Jahr-
hundert. 4. Jahrhundert: Konstantin, Julian Apostata, Augustinus und sein Verhältnis zum
Manichäismus und Neuplatonismus (s. auch 6. Vortrag vom 24.05.1923), das arianische
Christentum der Goten, die Bibelübersetzung Wulfilas (dazu detaillierte Ausführungen).
*Zu Comte und Saint-Simon s. auch GA 18 Die Rätsel der Philosophie, S.483 ff.
325
325
setzt bekam. Nachwirken der alten noch mehr traumhaften Seelenhaltung im Volk bis ins
12. Jahrhundert, als die Stadtkultur aufkam (s. auch 6. Vortrag vom 24.05.1921), und
noch später. Einflüsse des Orients, Hinweis auf die Akademie von Gondishapur. Die
Geburt des aus der eigenen subjektiven Aktivität erarbeiteten Denkens aus dem Volks-
leben gegen das 15. Jahrhundert hin. Das Entstehen von Territorialverwaltung und Juris-
prudenz aus der lateinischen Strömung. Die Eroberung der äußeren Naturgesetzlichkeit
durch das neugeborene aktive, aber inhaltsleere Denken.
Über den Zusammenhang zwischen lateinischer Sprache und dem automatenhaften
Denken (mit dem physischen, nicht mit dem Äthergehirn, das beim selbständigen Denken
gebraucht wird) s. 350/8(28.6.1923, Dornach).
325
325/326
durch Konstantin. Zur Palladium-Sage. Über Realismus und Nominalismus. Das
Unvermögen im Bewusstseinsseelen-Zeitalter, neue Begriffe zu bilden, Hinweis auf Franz
von Brentano.
*) Zu Philon als Vorläufer des Plotin und des Neuplatonismus s. GA 18 Die Rätsel der
Philosophie, S.81.
325/326
326
3. Phase der mathematisierenden Naturwissenschaft (etwa ab Kopernikus): Seele wird
„gewissermaßen Behältnis von Ideen und Begriffen“, die abgesehen von den
mathematischen Begriffen keine innere Sicherheit bieten. Das Seelische ist damit noch
dünner geworden, während das Körperliche noch robuster und dem menschlichen Inne-
ren noch fremder wurde. Es entsteht der Gegensatz zwischen subjektivem Inneren
und objektivem Äußeren der geistlos gewordenen Natur. Der Mensch sucht nun durch
Naturwissenschaft den verlorenen inneren Zusammenhang von außen wieder zu
gewinnen.
*) Zu Demokritos und den griechischen Atomistikern s. auch GA 18 Die Rätsel der Philo-
sophie, S. 61-62.
326
326
(Farbe, Ton, Wärme), die nicht zu den äußeren Körpern gehören, sondern Wirkungen im
Menschen sein sollen. Früher wurde auch zwischen beidem unterschieden, wobei die
sogenannten sekundären Merkmale inneren Erlebnissen in der Blutorganisation entspra-
chen. Die Fortführung der Lockeschen Ansichten bei Kant und seiner Idee vom „Ding an
sich“. Es wird die Anschauung des Biologen A. Weismann (1834-1914) über die Unsterb-
lichkeit von Einzellern angeführt für die weitere Unsicherheit auch auf dem Gebiet des
Lebendigen, einen Begriff vom Organismus zu haben, der auch das Sterben in sich ent-
hält. Über die objektive Notwendigkeit, über das Anorganische atomistisch und über das
Lebendige kontinuistisch zu denken.
326
326
Menschen zusammenzubringen.“ Dies sei aber erst möglich, wenn man das Physikalische
mit dem Menschen zusammengebracht habe.
Da das innere Erleben aus der Raumbewegung eliminiert wurde, scheint es letztlich
gleichgültig für den Beobachtenden, ob ein Gegenstand sich bewegt in Bezug auf einen
bestimmten Hintergrund oder umgekehrt: die Relativitätstheorie als letzte Konsequenz
des Verlustes des inneren Raumerlebnisses.
326
326/327
woraus sich die Welten der Zukunft draußen schaffen. Und Rot ist nicht das von Materie
im Auge oder Gehirn Erzeugte, sondern das Rot ist der allererste noch scheinhafte Keim
zukünftiger Welten.“
Über die Physiologie als Zwitterwissenschaft zwischen Psychologie und Chemie, die
wieder verschwinden wird. Die Ergänzung von Physik und Chemie durch das Studium der
Prozesse im unteren Menschen: „Studiere ich äußerlich die chemischen Vorgänge, so
sind darinnen nicht die chemischen Gesetze, denn die liegen im Entstehen der chemi-
schen Prozesse, die finde ich einzig und allein, wenn ich mich daran mache,... die Pro-
zesse im Menschen zu suchen, welche in seinem Säftekreislauf, welche in seiner Säftetä-
tigkeit durch die Tätigkeit des ätherischen Leibes stattfinden. Die Erklärung der chemi-
schen Vorgänge in der Natur liegt in den Vorgängen des ätherischen Leibes. Und diese
sind wiederum abgebildet in dem Säftespiel im menschlichen Organismus, das genauem
Studium zugänglich ist.“
„Aber ohne diese reale Chemie und ohne diese reale Psychologie, in die die Physiologie
zerfallen muss, wird man auch niemals über die Erkrankungsprozesse und über die Heil-
prozesse in der menschlichen Natur etwas sagen können, weil einfach jeder Krankheits-
prozess ein abnormer psychologischer Prozess ist und jeder Heilungsprozess ein abnor-
mer chemischer Prozess. Und erst wenn man wird sehen können, inwiefern der chemi-
sche Prozess der Heilung zu beeinflussen ist, und inwiefern der psychologische Prozess
des Krankwerdens eben in richtiger Psychologie zu begreifen ist, dann wird man auch eine
Pathologie und Therapie haben.“
*) S. auch 324a, Fragenbeantwortung vom 07.03.20.
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327
nennahen Planeten Venus, Merkur und Mond nicht nur auf das pflanzliche sondern auch
auf das tierische Leben.
Die Fortpflanzungskraft erhält die Pflanze über die sonnennahen Planeten, das was von
Kräften von Bedeutung ist, soweit sie zur Ernährung dient, von den sonnenfernen. Das
Wasser (Regen) sorgt für die Verteilung der Mondenkräfte in der Erde. Günstig sind des-
halb Aussaattermine vor bzw. zu Vollmond und nach Regentagen. Die sonnenfernen Pla-
neten wirken mehr über die Wärme der Atmosphäre, die eine Beziehung zum Kiesel hat.
Wegen ihres langsameren Sonnenumlaufes wirken diese Planeten mehr auf langjährigen
Pflanzen (Bäume), Saturn z. B. auf Rinden-, Borkenbildung. „Es ist daher schon von
Bedeutung, wenn einer einen Eichbaum pflanzen will und er sich gut versteht auf Mars-
perioden.“ Ähnliche Einflüsse von Saturnperioden auf Nadelhölzer.
327
327
Das Kieselige in der Erde nimmt das Licht in die Erde auf und bringt es zur Wirksamkeit,
Humus dagegen nimmt es nicht auf. S. dazu Lit. 36d, S. 150.
Es sollen so viele Tiere (Pferde, Rinder, Schweine) gehalten werden, dass der Mist aus-
reicht für den Boden. Über die Wirkungen von Sonne und erdfernen Planeten auf das Vor-
dere des Tieres bis zum Herzen (Form, Farbe, Stofflichkeit), von Mond und erdnahen Pla-
neten auf das Hintere. „Damit haben Sie die Möglichkeit, jetzt aus dieser Formgestalt des
Tieres heraus eine Beziehung zu finden zwischen demjenigen, was das Tier an Mist zum
Beispiel liefert im Verhältnis zu demjenigen, was die Erde braucht, deren Pflanzen das
Tier frisst.“
327
327
Das Kalkige der Erde ist auf Stickstoffeinatmung angewiesen, ähnlich wie die Lunge auf
Sauerstoff. Die stickstoffbindenden Pflanzen (Schmetterlingsblütler, Leguminosen) sind zu
vergleichen den Epithelzellen der Lunge. Der Kalk als die allgemeine Begierdennatur der
Erde, der Kiesel als der allgemeine Sinn im Irdischen, das Tonige steht vermittelnd dazwi-
schen. Der Kohlenstoff wäre allein der Gestalter des Pflanzlichen, wenn nur Wasser als
Unterlage da wäre. Er wird durch den Kalk gestört, deshalb verbindet er sich zur Gestal-
tung des Pflanzlichen mit dem Kiesel (und mit dem Ton).
327
327
Stellen). Die Verrührung von Hand sei besser als maschinell, was auch für die Heilmittel-
herstellung gelte. Bei Heilmitteln (es wird auf die Ritterschen Heilmittel verwiesen) wirke
auch der Enthusiasmus des Arztes mit.
Weiteres Präparat: Kuhhorn wird mit fein zerriebenem Quarz oder Feldspat gefüllt. Man
lässt es übersommern. Im nächsten Frühjahr wird der Inhalt stärker verdünnt als das erste
Präparat (erbsenstückgroß auf einen Eimer) und zum äußeren Spritzen der Pflanzen ver-
wendet (besonders bei Gemüse, Saatfrüchten). Wirkt ergänzend von oben her zu dem von
unten wirkenden Kuhmist-Präparat.
Zur Hornbildung s. 321/13(13.03.1920). Über die Unterschiedlichkeit von westlichen und
östlichen Kuhhörnern s. Fragenbeantwortung am selben Tag (S. 107/108). Es wird
empfohlen, möglichst Hörner von Kühen der Gegend zu verwenden. Aufbewahrung der
Hörner (Mist) in der Erde bis zum Gebrauch oder in Torfmull (S. 111), bei den mit Kiesel
gefüllten ist keine besondere Lagerung nötig. Verwendbarkeit der Kuhhörner für die Prä-
parateherstellung: drei- bis viermal.
Über die Wirkung von Meditations- und Konzentrationsübungen auf die Landwirtschaft,
abhängig von der Jahreszeit (Fragenbeantwortung S. 114-116).
* Ernst Lehrs in Lit. 18, S. 133: Es genüge, um einen Acker eine Reihe Esparsette
anzupflanzen, um durch Strahlung die nötige Menge Stickstoff in den Acker hineinzube-
kommen.
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327
*) möglichst vom lebenden Baum (Quercus robur) die äußerste Rindenschicht (Fragenbe-
antwortung).
327
327
Aus der Fragenbeantwortung vom selben Tag: Dürfen solche Zerstörungskräfte ange-
wendet werden? Die Anwendung sei notwendig, um die Landwirtschaft überhaupt zu
erhalten. Geheimhaltung sei heute nicht möglich, aber eine moralische Aufbesserung des
ganzen menschlichen Lebens sei notwendig, um Missbrauch auszuschließen.
327
327
Wurzelfutter ist angezeigt, wenn die kosmischen Kräfte gefördert werden sollen z. B.
durch die Verfütterung von Karotten an Kälber. Durch Leinsamen und/oder Heu wird
dafür gesorgt, dass die Kräfte dann auch den Körper durchsetzen. Soll das mittlere Gebiet
eines Tiers gefördert werden wie z. B. die Milchproduktion: Verfütterung von Laub- und
Krautartigem, besonders geeignet Leguminosen (Klee). Wirkung kann u. U. erst in der
nächsten Generation auftreten. Milch als ein durch die Kopfkräfte umgewandeltes Sexual-
drüsensekret.
Durch Wärmebehandlung (Trocknen, Dämpfen, Kochen) kann das Blüten- und Samen-
hafte einer Pflanze gesteigert werden, so dass damit gefütterte Tiere besonders stark
Kräfte im Gliedmaßen-Stoffwechsel-System entwickeln wie bei den Masttieren (Schwei-
nen). Futter: durch Kultivierung vergrößerte Rüben, Ölkuchen, in geringer Menge dazu
Wurzelhaftes, damit auch etwas irdische Substanz an den Kopf abgegeben wird.
Salz wirkt im Gegensatz zur pflanzlichen Nahrung auf alle Glieder des tierischen und
menschlichen Organismus. Aus Fragenbeantwortung vom selben Tag: „Das Salz ist das-
jenige, was im Allgemeinen ungeheuer stark wirkt darauf, dass im Organismus ein Nah-
rungsmittel an die Stelle kommt, wo es wirken soll.“ Das gilt auch für die Säuerung von
Viehfutter (Silage), allerdings nur mit Salzzusatz. Salz wird im Organismus am wenigsten
verändert.
*) Fragenbeantwortung: menschliche Fäkalien sind als Dünger eher schädlich.
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327
Über die Herstellung und Verwendung der Insekten- und Samenaschen.
Gründüngung geeignet für Obstkulturen und als Zusatz bei Pflanzen, wo die Krautbil-
dung wichtig ist.
327
Heilpflanzen
In den Vorträgen erwähnte
Grauspießglanz (Antimonit)
Pyrit
Mineralien
Kupferglanz (Chalkosin)
Zinnober
Mineralien
Almandin (Granat)
Diamant
Mineralien
Karneol
Mineralien
Rubin
Mineralien
Beryll
Mineralien
Saphir
Opal
Mineralien
Schwefel
Chrysolith (Peridot)
23
Buch und Vorträge über die Dreigliederung des sozialen Organismus
23
23
3. das dritte Glied bildet das Geistesleben, das alles umfasst, was aus den geistigen und
körperlichen Begabungen der einzelnen Individuen stammt.
Das Wirtschaftsleben ruht auf der einen Seite auf den durch die Natur gegebenen Grund-
lagen wie Bodenbeschaffenheit, Klima, Bodenschätze usw., wodurch von Gebiet zu
Gebiet der Arbeitsaufwand für ein und dasselbe verbrauchsfähige Naturprodukt schwan-
ken muss. Auf der anderen Seite ist das Wirtschaftsleben abhängig von den Rechtsver-
hältnissen, die der Staat zwischen den wirtschaftenden Menschen bzw. Menschengruppen
schafft. Denn das nötige Arbeitssystem darf nicht von der Wirtschaft selbst geregelt wer-
den, genauso wenig wie vergleichsweise das menschliche Kopfsystem die Atemregelung
übernimmt. Werden Wirtschaftsinteressen in das Rechtsleben hineingetragen, so werden
die Rechte Ausdruck davon sein. Ist andererseits der Rechtsstaat selbst in der Wirtschaft
tätig, verliert er die Fähigkeit, das Rechtsleben der Menschen zu regeln. Daraus ergibt
sich z. B. die Forderung der Privatisierung staatlicher Unternehmen wie Post, Bahn,
Informationswesen usw.
Ähnlich wie der Rechtsstaat wird auch das Wirtschaftsleben eigene Gesetzgebungs- und
Verwaltungskörperschaften bilden, die mit denen der anderen beiden Gebiete kommuni-
zieren.
23
23
Kap.II, Seite 87ff. 23-05
Die am Ende des 18. Jahrhunderts mit den Schlagworten Freiheit, Gleichheit, Brüder-
lichkeit geforderte Neuorganisation des Soziallebens kann erst durch dessen notwendige
Dreigliederung verwirklicht werden, da sich diese Ideen in einem Einheitsorganismus
widersprechen. Dann kann im Wirtschaftsleben Brüderlichkeit, im Rechtsleben Gleichheit
und im Geistesleben Freiheit das Prinzip sein.
23
23
Geisteslebens übertragen können, da davon ausgegangen werden kann, dass er in ers-
ter Linie das dazu notwendige soziale Urteilsvermögen besitzt. * S. auch Lit. 36f, S. 108.
Im Gegensatz dazu sollen das persönliche Eigentum und alle Ersparnisse, die aus den
eigenen Arbeitsleistungen resultieren, bis zum Tod des Erwerbers oder einem späteren
Zeitpunkt im Besitz seiner Erben bleiben. Danach soll es aber auch an eine Per-
son/Personengruppe nach der letztwilligen Verfügung des Erwerbers als Kapital produktiv
zur Verfügung gestellt werden. Wird persönliches Eigentum als Kapital für Produktions-
mittel hingegeben, hat der Staat einen Zins dafür festzulegen.
23
23
soll mit der Zeit abnehmen, da sich Geld wie eine Ware abnützt. Zinseszins wird es des-
halb auch nicht geben. Durch Ersparnisse besteht ein Anspruch auf spätere Waren-
Leistungen. Jedoch können diese Ansprüche nur bis zu einer gewissen Grenze gehen, da
die alten Ansprüche nur durch gegenwärtige (begrenzte) Arbeitsleistungen befriedigt wer-
den können. Sie würden sonst zu einem „wirtschaftlichen Gewaltmittel“.
23
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328 Die soziale Frage
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329 Die Befreiung des Menschenwesens als Grundlage…
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330/333
und variiert nach Zeit und Region. Es gilt: „Zu kleine Genossenschaften fördern das Ver-
hungern der Teilnehmer dieser Genossenschaften, zu große Genossenschaften fördern
das Verhungern der anderen im wirtschaftlichen Leben mit diesen Genossenschaften ver-
bundenen Menschen.“ S. dazu auch 332a/5(29.10.1919, Fragenbeantwortung).
Über die Notwendigkeit von Betriebsräten als Vermittler zwischen Arbeitenden und Lei-
tenden, sowie anderer Räte (Wirtschaftsräte, Verkehrsräte).
330/333
338
334 Vom Einheitsstaat zum dreigliedrigen sozialen Organismus
Hinweise auf Vorträge aus GA 334 in 314-04, 316-15, 328-04.
335 Die Krisis der Gegenwart und der Weg zu gesundem Denken
Alle Vorträge gehalten in Stuttgart.
336 Die großen Fragen der Zeit und die anthroposophische Geist-Erkenntnis
338
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337
5(23.06.1920) 4155 1/230ff. 337-02
Über die politische Entwicklung Österreichs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Der abstrakte Liberalismus der deutschösterreichischen und der aufstrebende Panslawis-
mus der slawischen besonders der polnischen Politiker, das Testament Peters des Gro-
ßen und die von übergeordneten Gesichtspunkten geleitete Politik Englands [s. dazu auch
den folgenden Vortrag vom 28.7.1920 und 335/2(4.3.1920)].
337
338
den Produzenten zu den Konsumenten hin. Assoziationen sind das genaue Gegenteil von
dem, was zum Trust, zum Syndikat und dergleichen hinführt ... Dasjenige aber, was die
Entstehung – ich sage nicht Festsetzung, sondern Entstehung – des richtigen Preises ist,
das kann nur durch ein assoziatives Leben sich entwickeln, das von Branche zu Branche
geht; wenn die Assoziationen zusammenwirken mit ihren Erfahrungen, dann erst kann aus
der Erfahrung heraus der richtige Preis festgelegt werden.“
Dazu S. 227 (Zweiter Frageabend, 12.10.1920): „Diese Assoziationen werden aber am
allergünstigsten wirken, wenn sie sich bilden zwischen der Landwirtschaft und der Indu-
strie ...“
338
339/340
339 Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst
339/340
340
schaften, wie kein Mensch für sich selber zu sorgen hat, sondern nur für die anderen, und
wie auf diese Weise auch am besten für jeden einzelnen gesorgt ist“ (Altruismus). Die
sozialen Kämpfe der Neuzeit als Folge des Nichtüberwindens des wirtschaftlichen Egois-
mus. Der kaschierte Egoismus der Erwerbsarbeit: „Im Grunde genommen ist jeder Lohn-
empfänger im gewöhnlichen Sinn heute noch ein Selbstversorger. Er ist derjenige, der so
viel hingibt, als er erwerben will, der gar nicht kann so viel an den sozialen Organismus
hingeben, als er hinzugeben in der Lage ist... Denn Selbstversorgen heißt, für den Erwerb
arbeiten; für den andern arbeiten heißt, aus der sozialen Notwendigkeit heraus arbeiten.“
Demnach muss die Erwerbsarbeit aus dem volkswirtschaftlichen Prozess herausgebracht
werden. Nur so werden wahre Preise und Werte erhalten: „Wir müssen Preise und Werte
herausbekommen, die nicht abhängig sind von den Menschen, sondern von dem volks-
wirtschaftlichen Prozess, die sich ergeben im Fluktuieren der Werte. Die Kardinalfrage ist
die Preisfrage.“ Über die gegensätzlichen Interessen der an der Naturgrundlage arbeiten-
den Produzenten und den mithilfe des Geistes (Kapitals) die Arbeit Organisierenden im
Bezug auf Preise. Die Bildung eines mittleren Preises (Nullpunktes) auf der Zwischen-
händler-Ebene.
Naw = Ware
Agw Geld
Naw ist der Wert der an der Natur geleisteten Arbeit (= Ware), Agw ist die durch den Geist
organisierte Arbeit (Kapital, Geld). In diesem Quotienten drückt sich die Gesundheit des
volkswirtschaftlichen Prozesses aus.
Über die falsche Auffassung von Kapital und Ware als aufgespeicherte Arbeit s. 337a,
Vortrag vom 30.7.1919 (Stuttgart), S. 135ff. (1.Auflage).
340
340
Über Personalkredit und Realkredit (Hypotheken). Ersterer wirkt tendenziell verbilligend
auf Waren, letzterer verteuernd auf Grund und Boden. Das Kapital wird dadurch gestaut,
dass es direkt mit der Natur verbunden wird. Das mit dem Boden verbundene Kapital ist
ein Scheinwert, ist ein sozialer Irrtum und fördert die Inflation (identisch mit Notenvermeh-
rung). Das Kapital muss ungehindert wieder in die Arbeit fließen, es darf nur so viel in die
Naturgrundlagen gehen, wie zu deren Verbesserung (z. B. bessere Düngung in der Land-
wirtschaft, bessere Förderung von Bodenschätzen) notwendig ist. Nicht verbrauchtes
Kapital, das in den Grundbesitz gesteckt wird, ist soziale Krankheitsursache.
Die Regelung dieses Zirkulationsprozesses mit dem richtigen Kapitalverbrauch durch
freie, nichtstaatliche Assoziationen aus Konsumenten, Händlern und Produzenten.
Steuerung und Festlegung von Preisen durch Erhöhung oder Senkung der Produktion
bzw. vermehrte oder verminderte Anstellung von Arbeitenden, die flexibler sein müssen
(Umschulung auf neue Tätigkeiten, wozu überschüssiges Kapital verbraucht wird), aber
auch mitbestimmen können.
GA 337a, 4. Studienabend (16.6.1920): Grund und Boden als im Wesentlichen von Natur
gegebene Produktionsmittel, die im Gegensatz zu den von Menschen geschaffenen Pro-
duktionsmitteln, die zunächst Waren sind, bis sie ihre Bestimmung erfüllen, zu keinem
Zeitpunkt Warencharakter haben (dürfen), deshalb weder verkauft noch gekauft werden
können.
340
340
später Rechtsansprüchen, damit eine Art Zwangsschenkung) mit der Tendenz zur Ver-
teuerung, auf der anderen Seite die Tendenz zur Verbilligung des (Leih-)Kapitals der
Unternehmer. Über das sich daraus ergebende Spannungsverhältnis.
Über eine Zirkulationsbewegung, die dem Kreislauf Natur - Arbeit - Kapital (Geist) entge-
gengesetzt ist: Produktionsmittel (vom Geist/Kapital aufgenommene Natur) - Unterneh-
merkapital (Verbindung von Produktionsmitteln mit der Arbeit) - Ware (hier sind allerdings
beide Bewegungsrichtungen schwer zu unterscheiden).
340
340
lichen Prozess ist, ist das Leihkapital das „Saugende“. Es ist wichtig, solche Prozesse in
Bildern zu erfassen: „Wir werden aber niemals eine wirkliche Volkswirtschaftwissenschaft
begründen können, ohne dass wir zu bildhaften Vorstellungen übergehen...“
Das Leihen war ursprünglich auf Gegenseitigkeit angelegt. Diese wurde abgelöst durch
den Zins. Die Gegenseitigkeit in den Assoziationen, wo alle „Parteien“ ihre Erfahrungen,
ihre „empfindenden Urteile“, einbringen und Gemeinsinn üben. Die Entwicklung von
Selbstlosigkeit nicht durch Moralpredigen, sondern der Zirkulation der volkswirtschaftlichen
Prozesse innewohnend, dargestellt am Beispiel der Übertragung von Leihkapital an einen
Befähigten und Weitergabe des Erwirtschafteten durch Schenkung an einen anderen,
wenn der ursprüngliche Kreditnehmer und Unternehmer aus diesem Wirtschaftsprozess
ausscheidet.
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Die Wertbildung durch die körperliche Arbeit an der Naturgrundlage. Die Geldmenge als
Ausdruck der Summe der brauchbaren Produktionsmittel (in erster Linie Grund und
Boden). Währung bzw. Geld als Äquivalent der Arbeit an der Naturgrundlage anstelle von
z. B. Goldwährung. Letztlich lässt sich die Preisbildung zurückführen auf das Verhältnis
Bevölkerungszahl zu (landwirtschaftlich) nutzbarer Bodenfläche.
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schaft handelt es sich nicht darum, richtige Begriffe zu bilden, sondern Begriffe, die man
anwenden kann.“
Die instinktive Volkswirtschaft der Römer, Kompensation überschüssiger Arbeit bzw.
Werte durch „Brot und Spiele“.
Hinweise auf GA 341 in 340-05, 340-11, 340-15.
342
342
Der Lehrinhalt individualisiert, analysiert die Gemeinschaft...“
Die Vorstellungen der Anthroposophie tendieren zum Bildhaften, Symbolischen und
kommen deshalb einem verbreiteten Seelenbedürfnis entgegen, obwohl gleichzeitig der
Glaube an das Bild weitgehend geschwunden ist.
„Das Erleben des Göttlichen in der Seele, das ist dasjenige, was einem die Kraft gibt,
gerade auf den einfachsten, unverbildetsten Menschen zu wirken, und das müsste eigent-
lich ausgebildet werden... Wir brauchen wirklich eine lebensvolle Vorbereitung und Vorbil-
dung für die theologische Wissenschaft. Und da tritt ja allerdings etwas Esoterisches ein,
sehen Sie, wo man hinweisen muss auf ein Gesetz, das schon einmal existiert. Sie müs-
sen erstens das in sich haben,... dass Sie nicht nur als gescheiter Mensch nachdenken,
wie sollen Sie ein Bild oder irgend etwas einem anderen beibringen..., aber Sie müssen
auch das andere haben, dass Sie jederzeit noch mehr wissen müssen als das, was Sie
sagen. Ich meine das gar nicht im üblen Sinne...
Darauf beruht im Grunde genommen das Wirkungsvolle der katholischen Pfarrer. Das ist
das, was in dem Brevierbeten* besteht. Er sucht sich in einer über das Laienhafte hinaus-
gehenden Weise dem Göttlichen zu nähern durch dieses Brevierbeten. Und der beson-
dere Inhalt des Breviers, der über das hinausgeht, was man lehrt, der gibt zu gleicher Zeit
eine Kraft, in der Predigt und sonst zu wirken.“
Über die Qualität des Priesters: Es gäbe mehr Menschen, die geeignet seien, als man
annähme; es sei auch eine Frage des Schicksals. „Wenn wir dazu kommen, überhaupt ein
lebendiges Geistesleben zu haben und die Fragen des Schicksals für uns wieder lebendig
werden, dann werden die Priester mehr aus der Gemeinschaft der Menschen heraus an
ihren Platz gerückt werden, als aus einer Selbstprüfung, die doch immer einen stark
egoistischen Charakter trägt.“
*S. auch in Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe Heft Nr. 110 (Ostern 1993), S.
10: Für einen unbekannten katholischen Priester gegebene brevierartige Meditation.
342
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Steiner rät davon ab, die neuen christlichen Gemeinden aus den anthroposophischen
Zweigen heraus zu gründen. „Sie müssen die religiöse Gemeindebildung für sich vorneh-
men und dann den Zusammenschluss mit der anthroposophischen Bewegung suchen.“
342
342
GA 267 (1.Aufl., S.266): Über die Möglichkeit, durch das Sichversenken in die Messe
folgende Seelenübungen durchzuführen (innerhalb des christlich-gnostischen Einwei-
hungsweges):
1. durch das Evangelium kommt für den Intellekt das „Wort Gottes“ zu den Menschen
2. durch das Opfer bringt man das, was in einem schon göttliches Wesen ist, freiwillig Gott
zum Opfer
3. Transsubstanziation: das geopferte Menschliche wandelt sich in wahrhaft Göttliches
4. wobei man sich vereinigt denkt in Gott (Kommunion).
„Wenn in wirklicher Priesterschaft der Messe mit diesen Gedanken beigewohnt wird, so
vollzieht sich das hier Angedeutete magisch.“
342
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(02.10.1921): dort werden die ersten vier Stufen als Evolutionsstufen, die letzten drei als
Involutionsstufen dargestellt.
„Das ist sinnlos, dass der Protestantismus aus sieben Sakramenten zwei
herausgenommen hat; das hat keine Räson.“
* Ähnlich in der Fragenbeantwortung vom 1.7.1907 (Nürnberg) zur Taufe (in Beiträge zur
Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe Heft 110 (Ostern 1993), S. 23)
Anhang (aus Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe Heft Nr. 110 Ostern 1993,
jetzt in GA 90b)
-(17.03.1905, Köln) 1043 3ff. 342-15
Referat von M. Scholl zum Vortrag Über die Bedeutung der Messe im Sinne der Mystik.
342
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Katholische Messe geht zurück auf persische und ägyptische Mysterien. „Zum Zeichen
dafür, dass Christus das ganze Opfer übernommen hat, welches früher in den Mysterien
vor sich ging, stiftete Christus das Messopfer. Darin wiederholte sich der Mysterienakt in
einem äußeren Zeichen.“ Messvorbereitung: Staffelgebet und Kyrie eleison, Messe:
1. Evangelium, Lesung eines Evangeliumteiles von dem an der Nordseite des Altars ste-
henden Priester (Nordseite: der Mensch war in der ersten (hyperboräischen) Wurzel-
rasse im Norden).
2. Opferung (Offertorium). Der Kelch ist Symbol des menschlichen Herzens (künftiges
Denkorgan). Der Wein stellt das Persönliche dar, die Oblate das Gehirn.
3. Wandlung (Transsubstantiation): Umwandlung des Menschen. Dieser Akt wird vom
Priester leise d. h. nur zu sich gesprochen, da das Göttliche im Menschen nur zu sich
selbst als Ich sprechen kann.
Die Hostie wird (wurde früher) in neun Teile (Ø) auf folgende Weise gebrochen:
Ø Corporatio (Verkörperung)
Ø Mors (Tod) Ø Nativitas (Geburt) Ø Resurrectio (Auferstehung)
Ø Circumcisio (Beschneidung)
Ø Apparitio (Erscheinung) Ø Gloria (Herrlichkeit)
Ø Passio (Leiden) Ø Regnum (Reich)
Die Teile repräsentieren den verwandelten Menschen, es sind seine neun Wesensglie-
der. Die ersten sieben sind sein Persönliches, der achte und neunte Teil das Überper-
sönliche. Diese beiden Teile werden deshalb beiseite gelegt.
4. Kommunion: Durch die Aufnahme der Hostie vereinigt sich der Mensch mit seiner sie-
benfältigen Natur und strebt die beiden anderen (Regnum und Gloria) an. Der erste Teil
des Vaterunsers sei ein Gleichnis für die daseiende Welt. Die Vereinigung von Sonne
und Mond (Osiris und Isis) steht in der Monstranz als Symbol über der Messe.
Die Bekleidung des Priesters (Messgewand): Rock, Alba (hemdartig mit Gürtel), die über
der Brust gekreuzte Stola (Zeichen der Priesterwürde).
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343
343
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dazu die Anschauungen des Montanus (gest. 178), der durch Übungen zu atavistischen
Visionen und zur Vorstellung des sich bald wieder in einem physischen Leib inkarnieren-
den Christus, also eigentlich nur des Jesus, kam. Das Johannes-Evangelium im Span-
nungsfeld zwischen diesen Polaritäten.
343
343
ser Erlösungstat wird der Mensch anteilig, wenn er den Glauben so stark und kräftig ent-
wickelt, dass „diese seelische Kraft, diese seelische Stärke so groß ist wie dasjenige, was
die Blutsbande in uns bewirken können. Dann finden wir den einheitlichen Christus der
ganzen Menschheit.“ Alle individuellen Sünden sind sekundär aus der Erbsünde entstan-
den und müssen vom Menschen selbst getilgt werden (Selbsterlösung).
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Sprachliche allgemein bis zum Gesanglichen gesteigert werden. Instrumentalmusik und
Gemeindegesang sollen deshalb auch weiterhin in der Messe enthalten sein.
Die Predigt sollte nach meditativer Vorbereitung so gehalten werden, „dass man sich
geradezu auf das verlässt, was in einem die Predigt beleben kann.“ 29. Vortrag: die Pre-
digt sollte vor dem Messopfer gehalten werden.
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344
344 Vorträge bei der Begründung der Christengemeinschaft
Alle Vorträge gehalten in Stuttgart
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8(17.09.1922) 4997 1/106ff. 344-06
Bei der Menschenweihehandlung fühlt sich der Priester ab der Evangelienlesung als der
Sammelpunkt des Willens und des Gemütes der Gemeinde: er legt das Messgewand ab.
Das Credo als Antwort der Gemeinde auf das Evangelium: der Priester legt die Stola ab.
Danach werden Stola und Talar wieder angelegt, da die priesterliche Handlung des Opfers
erfolgt.
344
344
Der siebenarmige Leuchter des Kultus und der siebengliedrige Mensch. Die Figuren des
Messgewandes drücken das Verhältnis des Menschen zum Kosmos aus (auf- und nie-
dersteigende Kräfte).
Die Kommunion der Gläubigen kann nach der Priesterkommunion vollzogen werden, auf
jeden Fall zusammen mit der Weihehandlung.
Die Menschenweihehandlung sollte bei aufsteigender Sonne gehalten werden. „Eine
Messe bei absteigender Sonne kann nicht als eine wirkliche Messe dem Kosmos gegen-
über gelten.“ In der Weihnachtszeit sollte eine Messe gelesen werden um die
Mitternachtsstunde, beim Übergang vom Absteigen zum Aufsteigen der Sonne, zwischen
dem 24. und 25. Dezember.
Eine Räucherung genügt, bei feierlichen Weihehandlungen können bis drei Räucherun-
gen durchgeführt werden.
344
344/345
15(21.09.1922) 5008 1/214ff 344-15
Es wird das Ritual der letzten Ölung (möglichst im Anschluss an Beichte und Kommunion
und neu übersetzten Versen aus Joh. 17,1-9) gegeben.
Zu den Zeitaltern des Petrus, Paulus und Johannes. Im Zusammenhang mit der Eintei-
lung der Kirchengeschichte nach den 12 Aposteln Hinweis auf eine allgemeine Gesetz-
lichkeit der Weltentwicklung in 12 Perioden. Zur Zeit von Golgatha war eine Periode der
äußeren Verfinsterung, repräsentiert unter den Aposteln durch Judas Ischarioth: „Der
kosmische Aspekt ist derjenige, der den abtrünnigsten Geist (= Uriel, Oriphiel) in dieser
Zeit als den Weltenregierer sieht, jenen abtrünnigen Geist, der immer auf eine Zeit des
Michael folgt.“
344/345
346
346 Apokalypse und Priesterwirken
Alle Vorträge gehalten in Dornach
346
346
4(08.09.1924) 5906 1/68ff. 346-05
Hinweis auf die Artusrunde mit den 12 Rittern und der Einfluss der Elementarwesen in
der Umgebung des Artusschlosses Tintagel. Es gibt zwölf Arten der Wahrnehmung des
Elementarwesenhaften, entsprechend war die Zahl der Ritter, von denen jeder eine spe-
zielle Nuance erfasste.
Über das alte Zahlenverständnis: einzelne Menschen bilden ein Spektrum in der Zwölf-
zahl, Gemeinschaften sind siebenfach nuanciert. Führer für die einzelnen Etappen der
geistigen Entwicklung der Menschheit müssen vierundzwanzig sein wie die 24 Ältesten
der Apokalypse. Der ganze Mensch an sich wird im Bild der vier Tiere dargestellt (Apo-
kalypse 4,1-11).
346
346
„Diese Offenbarung ist eine Art von beginnender Initiation, nicht des einzelnen, aber
eine beginnende Initiation für die ganze Christenheit, und der einzelne kann sich vorbe-
reiten, so dass er daran teilnehmen kann.“
346
346
irrtümliche Berechnung sein, dass ein Wandelstern an einer bestimmten Stelle stehen
sollte, und er kommt nicht dorthin.“ Satans Einflüsse können durch starke Spiritualität des
Menschen ausgeglichen werden.
346
346
346
347
Vorträge für die Arbeiter am Goetheanumbau
347 Die Erkenntnis des Menschenwesens nach Leib, Seele und Geist.
347
348
348 Über Gesundheit und Krankheit.
Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre
Alle Vorträge gehalten in Dornach.
348
348
Blaue Augen und blonde Haare bei Menschen, die die Nahrungsstoffe nicht bis in die Iris
bzw. in die Haare treiben können. Sie sind dafür seelisch stärker. Ihr allmähliches Ausster-
ben, das damit zusammenhängt, dass von der absterbenden Erde nicht mehr die Stoff-
kräfte in früherem Maß aufgenommen werden können. Die übrig bleibenden dunklen Men-
schentypen würden verdummen, wenn nicht eine Geisteswissenschaft hinzukommt, die
vom Leiblichen unabhängig ist und die Intelligenz aus dem Geistigen holt.
Vgl. 218-04.
348
348
348
348
der Bau des Oberschenkelknochens als Beispiel dafür, dass der Mensch die Sonnenkräfte
in sich hereinnimmt, während sie beim Tier mehr von außen wirken.
348
348
Dazwischen steht das Herz als Wahrnehmungsorgan dieses Gleichgewichtes. Bei Diph-
therie ist die Haut-Tätigkeit zu schwach, die Nierentätigkeit schießt über, es kommt zur
Beeinträchtigung des Herzens und zu einer inneren Hautbildung, ferner zum Schielen.
Heilmöglichkeit durch Bäder (z. B. mit Rosmarin), die die Hauttätigkeit anregen.
Schielen kann auch bei Grippe auftreten, die eigentlich eine Art Gehirnkrankheit ist. Auf
der anderen Seite besteht Gefahr bei Schiel-Operationen, dass sich eine Gehirnkrankheit
im Gefolge entwickelt, die auch als Darmkrankheit maskiert auftreten kann [Fall des mit
Steiner befreundeten Dichters Ludwig Jakobowski (1868-1900)].
348
348/349
18(10.02.1923) 5165 3/320 348-24
Gesundheit-Krankheit / Geschlechtskrankheiten
In alten Zeiten wurden die Zusammenhänge zwischen Planetenkonstellationen und
Krankheitsverläufen studiert und so auch die die Planeteneinflüsse abschirmende Wirkung
der sogenannten Planetenmetalle gefunden. So wurde die Heilwirkung von Kupfer bei
bestimmten typhusähnlichen Krankheiten, Durchfällen, Dysenterien, die von Zinn bei
bestimmten Augenkrankheiten oder die von Silber bei schweren Geburten gefunden.
Eine der letzten Entdeckungen dieser Art war die Quecksilbertherapie bei Syphilis. „Die
syphilitischen Erkrankungen sind dadurch entstanden, dass sich Menschen entfernt ste-
hender Rassen geschlechtlich miteinander vermischt haben.“ Davor waren es nur Einzel-
fälle.
Weiter zur Metalltherapie: „Insbesondere treten die Heilungen dann ein, wenn heute
noch diese Metalle aus Pflanzen gewonnen werden. Nicht wahr, wenn das Metall schon in
der Erde abgelagert ist, da ist es hart geworden. Da verliert es etwas von seiner Kraft,
obwohl es bei Kopfkrankheiten noch immer wirksam ist.“
Hinweise auf Vorträge aus GA 348 in 116-09, 134-04, 145-01, 158-05, 164-01, 239-03, 312-03.
348/349
349/350
3(03.03.1923) 5188 2/52ff. 349-03
Über die Hautfarbe der drei ursprünglichen Rassen (Neger, Mongolen, Europäer (Kauka-
sier)) abhängig von der verschiedenen Lichtaufnahme. Neger: stark ausgebildetes Hinter-
hirn, Dominieren des Stoffwechsels und damit starkes Triebleben. Mongole: Dominieren
von Mittelhirn und Rhythmischem System (Gefühlsleben). Europäer: Dominieren des Vor-
derhirns und des Denklebens (Materialismus und technische Erfindungen). Aus nach
Osten gewanderten Mongolen gingen die Malaien hervor, die aber aufgrund ihrer
ursprünglichen Mongolennatur nicht soviel Sonne aufnehmen können, wie es nötig wäre.
Sie werden dadurch dekadent.
Ebenso wurden die nach Westen ausgewanderten Neger dekadent: Indianer. Über den
Unterschied zwischen den Europäern und den weißen Amerikanern: Die Amerikaner ent-
wickeln zunächst eine materialistische Karikatur der Anthroposophie und werden später
mehr instinktmäßig zu einer geistigen Auffassung der Außenwelt sich hindurcharbeiten.
„Aber das richtige Amerikanertum, das ist dasjenige, was tatsächlich einmal mit dem
Europäertum, das auf mehr geistige Weise seine Sache finden wird, sich vereinigen wird.“
Die Glanzzeit der amerikanischen Zivilisation im Zeitalter des Wassermannes.
Hinweise auf Vorträge aus GA 349 in 99-11 (Teilref.), 117-08, 300-11, 312-17.
349/350
350
2(02.06.1923) 5297 3/40ff. 350-02
Naturkatastrophen / Astrologie
Über die Ursache des Vulkanismus: Es wird das Astralische der Erde über der betreffen-
den Stelle verdünnt, so dass die Erdkräfte herauskönnen. Diese Verdünnung wird durch
bestimmte Sternkonstellationen hervorgerufen. S. auch 7. Vortrag (25.6.1923).
350
350
Das Hören von Tönen beim Aufwachen ist ein Rest des Untertauchens mit dem Astralleib
im Festen während des Schlafes. „Und gerade das ist das außerordentlich Wichtige, dass
alle festen Stoffe fortwährend Töne von sich geben, die man nur nicht hört, weil man nicht
drinnen steckt.“ „Aber diese Töne können durchaus etwas bedeuten, und es ist durchaus
richtig, dass, wenn zum Beispiel irgendwo in der Ferne jemand gestorben ist, und der
Mensch beim Aufwachen etwas hört wie An-die-Tür-Klopfen, so steht das im Zusammen-
hang mit dem Gestorbenen... Sie brauchen ja nicht zu glauben, dass da just der Verstor-
bene an der Tür ist und wie mit den Fingern klopft. Aber der Verstorbene, der in den ers-
ten Tagen nach dem Tode noch anwesend ist auf Erden, der lebt in den festen Körpern
drinnen.“ Wird dieser Zustand zu stark, so hört der Betreffende Stimmen und ist in Gefahr,
in Wahnsinn zu fallen.
Hinweise auf Vorträge aus GA 350 nach 4-16, in 99-25 (Teilref.), 158-05, 172-07, 194-11, 228-04,
325-02.
350
351
351 Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur.
Über das Wesen der Bienen
Alle Vorträge gehalten in Dornach
351
351
der drahtlosen Telegraphie wirkt, ist dordlicht asselbe, was man im Nordlicht leuchten
sieht“ (s. 93-15). Zu Nordlicht s. Lit. 36v, zu Eisblumen und Elektrizität s. Lit. 36e, S. 170.
* Anmerkung: Blavatsky bezeichnet die beiden magnetischen Pole als „Sicherheitsventile“ der
Erde (Lit. 9, Bd. I, S. 226).
351
351
8(26.11.1923) 5494 4/133ff. 351-09
Über die Entwicklung der Bienen. Die Rolle des Bienengiftes für die Biene. Honig als
Nahrungsmittel im Alter (in der Kindheit besser Milch), das die körperliche Gestaltung för-
dert. Bei rachitischen Kindern wird bis zum dritten, vierten Lebensjahr eine Honigdiät
empfohlen.
351
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sensäure verwandelt wird. (Vergleich mit der Herstellung von Ameisensäure aus Oxal-
säure in Anwesenheit von Glycerin. Die so hergestellte Ameisensäure wird aber als nicht
wirksam bezeichnet).
Die Bildung der Ameisensäure und der anderen Insektengifte aus der Oxalsäure der
Pflanzenwelt. Die Beziehung der Oxalsäure zum Ätherleib und die der Ameisensäure
zum Astralleib. Die durch die Insekten in der Luft und in der Erde fein verteilte Ameisen-
säure als Grundlage des Weltenverstandes, der Erdseele und des Erdengeistes, zugleich
Anreger des Pflanzenwachstums und der Oxalsäurebildung in jedem neuen Jahr.
Dadurch dass Vögel Wacholderbeeren picken, entsteht ebenfalls eine, allerdings weit
schwächere, die Erde belebende Säure, weshalb der Baum früher in einigen Gegenden
als Christbaum diente.
352
352/353
kommen, wird auch erklärlich, warum die Lachse vom Meer dazu ins Süßwasser wan-
dern.
353 Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kultur-
völker
Alle Vorträge gehalten in Dornach.
352/353
353
353
353
Hinweise auf Vorträge aus GA 353 nach 4-15, in 98-25 (Teilref.), 101-22, 148-02, 233-11, 208-20,
233-17, 254-07, 265-07 (Teilref.), 303-04, 347-06.
353
354
354 Die Schöpfung der Welt und des Menschen…
Alle Vorträge gehalten in Dornach.
Hinweise auf Vorträge aus GA 354 in 112-07, 126-11, 180-09, 243-09, 348-08.
354
I
I Das Johannes-Evangelium im Verhältnis...
Alle Vorträge gehalten in Stockholm. Entspricht der später erschienenen GA 117a.
I
I
waren, ein Teil ihres Ätherleibes entzogen und in die geistige Welt versetzt. Diesen unver-
dorbenen Teil (Baum des Lebens der Genesis) erhielt der nathanische Jesusknabe. Sei-
nem Astralleib wurde bis zur Geburt der Nirmanakaya des Gautama Buddha eingeflößt,
den die Hirten im Lukas-Evangelium als eine Engelschar schauen. Dies nimmt auch Si-
meon bei der Tempeldarstellung in der Aura des Kindes wahr und ist beglückt, die Vollen-
dung seines Buddha, die er in der vorigen Inkarnation als Asita nicht mehr erleben durfte,
nun sehen zu können.
Der physische Leib des Zarathustra-Jesusknaben leitete sich von Abraham her, der sich
dadurch auszeichnete, als einer der ersten nur auf die äußere Welt zu sehen und keine
inneren Gesichte mehr zu haben. Symbolisch wird das in der Opferung des Isaak darge-
stellt. Die stufenweise Entwicklung der Leiblichkeit im hebräischen Volk:
1) Von Abraham bis zur Zeit Davids;
2) von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft;
3) von der Babylonischen Gefangenschaft bis Jesu Geburt.
Damit das Zarathustra-Ich die entsprechende Hülle erhielt, war eine Entwicklung von
dreimal 14 Generationen nötig, daher die Ahnentafel der Vorfahren Jesu im Matthäus-
Evangelium. Das Lukas-Evangelium enthält dagegen die Stammreihe des nathanischen
Jesus. Die Anbetung der drei Könige (Weisen) im Matthäus-Evangelium: sie sind frühere
Schüler des Zarathustra („Goldstern“), die mit ihm verbunden bleiben.
Im zwölften Lebensjahr opferte sich das Ich des Zarathustra-Jesusknaben, indem es die-
sen verließ und in den nathanischen Jesus einzog. Beide Jesusknaben waren nebenein-
ander aufgewachsen, da die salomonische Familie nach der Geburt nach Nazareth gezo-
gen war. Der salomonische Jesusknabe und auch die Mutter des nathanischen Jesus
starben bald darauf. Die beiden Teilfamilien zogen zusammen und bildeten wieder eine
Familie (deshalb stimmt auch im verwandtschaftlichen Sinne der Ausspruch Jesu in Matth. 12,46-
50).
I
I
überwinden ist; Johannes beschreibt die höchste Vollendung des Ich, nachdem es über-
wunden hat.
Über den Unterschied zwischen persischer und ägyptischer Einweihung. Bei der ägypti-
schen nach innen gerichteten Einweihung Begegnung mit dem kleinen Hüter der
Schwelle, luziferischen Wesen als Versucher (= Diabolos). Bei der persischen nach
außen gerichteten (Ekstase) Einweihung bestand die Gefahr, die äußere Welt nicht als
Schleier aufzufassen: Begegnung mit dem großen Hüter der Schwelle, ahrimanische We-
sen als Versucher (= Satan).
Da beide Einweihungen in Jesus Christus vereinigt werden sollten, hatte er beide Ver-
suchungen durchzumachen: die ahrimanische, geschildert im Markus-Evangelium (1,12-
13), die luziferische im Matthäus- und im Lukas-Evangelium (Matth. 4,1-11; Lukas 4,1-13).
Das Johannes-Evangelium schildert dagegen das Ideal der Zukunft: Das Wirken des
Christus nicht egoistisch im Innern, sondern das Hinüberfließen in jede Wesenheit: „Ich bin
das Licht und das Leben“. So wird es bei der Auferweckung des Lazarus dargestellt (Joh.
11).
I
I
des römischen Hauptmanns, wobei die Christuskraft sogar in die Ferne wirkt dadurch,
dass der Hauptmann einen ins Innerste gehenden Seeleneindruck von ihm empfängt
(Joh. 4,46-54). Christus sieht sogar bis in das Karma hinein und kann durch die Verge-
bung der Verfehlungen früherer Leben heilen: Heilung des Kranken am See Bethesda
(Joh. 5,1-16).
4. Zeichen. Die Speisung der Fünftausend (Joh. 6): An die Stelle der Wirksamkeit des
materiellen Brotes wirkt das geistige Brot sättigend („Ich bin das Brot des Lebens“). Die
Bedeutung der übrig bleibenden 12 Körbe mit Brot.
5. Zeichen. Das Wandeln Jesu über das Meer (Joh. 6,16-21). Das Wirken der Christus-
kraft über Zeit und Raum hinweg, so dass die Jünger ihn wie anwesend schauen.
Die Ehebrecherin (Joh. 8,1-11): Christus verzichtet auf das eigene Richten und überlässt
den karmischen Ausgleich der Erdenevolution, d. h. dem Vaterwillen.
6. Zeichen. Heilung des blind Geborenen (Joh. 9): Christus ist das Licht der Welt (Joh.
8,12) und kann dadurch auch im Sinne des Karmas auf die negativen Folgen von Taten
früherer Leben wirken.
7. Zeichen. Auferweckung des Lazarus (Joh. 11): Ablösung der alten Einweihung durch
die Ichkraft des Christus. Lazarus hatte die höchste Weisheit des Christus erhalten und
konnte deshalb als „Johannes“ diese in seinem Evangelium mitteilen.
I
II
II Das Christentum und die Mysterien des Altertums
Alle Vorträge gehalten in Berlin. Erschien später als GA 87.
Band 1
II
II
1) natürlich,
2) menschlich,
3) göttlich.
Die philosophisch einseitige Auffassung der griechischen Mythologie in Parmenides (um
540 v. Chr.), dem Begründer der eleatischen Schule. Ebenso, aber auf eine andere Weise
ist Empedokles (490 - 430 v. Chr.), der in die pythagoräischen Lehren eingeweiht war, ein
Fortführer der griechischen Mythologie (s. Ref. 8-05). Seine Elementenlehre und die Lehre
von der Seelenwanderung (Metempsychose).
Seine Lehren wurden von Sokrates und Platon übernommen. Einer der bedeutendsten
Vertreter des griechischen Sophismus, Protagoras (490 - 411 v. Chr.), und der Einfluss
der Sophisten auf Platon. Diese waren bestrebt, die Wertlosigkeit der äußeren Logik und
des Verstandeswissens zu zeigen, um letztlich Platz zu schaffen für die stufenweise tie-
fere Erkenntnis, wie sie Sokrates/Platon lehren (sokratische Methode).
II
II
Band 2
II
II
Religion teilzunehmen. In diesem Zusammenhang Hinweis auf die Tempelreinigung (Joh.
2,13-22).
Der essenische Einfluss auf das frühe Christentum:
Beten des Morgengebets mit dem Gesicht nach Osten (→ Aurora oder die Mor-
genröte von J. Böhme → Faust);
das Tragen weißer Kleider (nach Clemens von Alexandria, 140/150 – 211/215
n. Chr.);
die Wassertaufe;
das gemeinsame Abendmahl als einziges Opfer;
ferner die Heiligkeit des Öles (Salbung).
Eusebius (260/264 – 337/340 n. Chr.) beschreibt die Lebensweise des Jakobus, des
Bruders Jesu, genau wie die von Philon beschriebene der Essäer. Hinweis auf Epiphanius
von Salamis (ca. 315 – 403 n. Chr.), der an einer Stelle bemerkt, dass die Christen in der
in den ersten Jahren alle als Naziräer und erst später als „Christiani“ bezeichnet wurden.
II
II
Vorfahren Jesu im Matthäus-Evangelium entsprechend der Essäertradition. Die 42 Stufen
Buddhas. Weiter dazu im nächsten Vortrag.
II
II
waren eine Fortsetzung der alten gnostischen Schulen, die nichts weiter getan haben, als
dass sie die Mysterien weiter ausgebildet haben.“
Der Auszug der Juden aus Ägypten unter der Führung Moses wird (gnostisch) wie auch
andere geschichtliche Vorgänge als Allegorie einer inneren Seelenentwicklung aufgefasst.
Ägypten = Garten Eden = sinnlicher Körper. Die eherne Schlange als Heilmittel, Vorver-
kündigung der Erlösung durch Christus.
Steiner versucht, „Durchschnittsvorstellungen“ der Gnostik zu schildern, die bei der Fülle
verschiedener gnostischer Richtungen nicht unbedingt so existiert haben müssen. Die
spätere Veräußerlichung der gnostischen Vorstellungen in der Kirche, in der Messe („Ein-
weihung“ für die ganze Gemeinde). Die Kirchenväter waren bestrebt, den gnostischen Ur-
sprung ihrer Lehren, der ihnen bewusst war, zu verwischen.
II
II/III
Johannes-Evangelium und die Apokalypse entstanden sind. Wahrscheinlich hat der, wel-
cher die Schule gegründet hat, sie geschrieben.“ Die Übersetzung der Schriften des
(Pseudo-)Dionysios durch Johannes Scotus Eri(u)gena (gest. vor 870) auf Veranlassung
Karls des Kahlen (reg. 843-877). Die Abmilderung der Prädestinationslehre durch Eri-
gena: in seiner Schrift De praedestinatione (851). Seine pantheistische Auffassung in sei-
nem Werk De divisione naturae (fünf Bücher, 866).
II/III
III
Über den Inkarnationsvorgang. `Das zukünftigen Kind ist schon vor dem Empfängnis bei
seinen Eltern und gliedert sich ungefähr am 17. Tag nach der Empfängnis in den kleinen
Keim ein.
III
III/V
Beziehung Mars – Herz (Löwe), Venus – Hände.
III/V
Feuerbestattung: „Es hat eine gewisse Bedeutung, wie die Überreste des Men-
schen behandelt werden. Vieles hängt davon ab, ob es zu Nutzen oder Schaden der
Welt und des Menschen selbst geschieht.“ So war die Kremation nicht gut in den
Zeiten, als sich der Materialismus herausbildete, weil die Menschen damals keine
Beziehung zum Feuer hatten. „Was für die Menschen Verfall ist, ist für die geistigen
Wesenheiten (die ihre Kräfte aus dem Verfall ziehen) Geburt und Leben. Daher ist
das Zeitmaß des Verfalls von Bedeutung. In gewisser geistiger Beziehung ist die
Feuerbestattung wichtig. Unbewusst geht schon die Strömung der Zeit darauf hin.
Für materialistische Menschen ist es manchmal zum Vorteil, manchmal zu großem
Schaden.“
Verschwinden des Mondes in der fünften Runde (= Lebenszustand) nach Blavatsky?
„Dieses Verschwinden bezieht sich darauf, dass die große, finstere Materie nicht da
sein wird, dass hingegen die astralen Kräfte immer boshafter werden. Der Mittelpunkt
des Mondes wird immer bleiben, was die Erde absetzt, auch Jupiter, Venus*)
werden immer begleitet sein von den heutigen Mondtrabanten. Einst wird die
physische Materie des Mondes zersplittern und gewisse Kräfte werden einem
Schicksal verfallen, was aber mit unserer Erde nichts mehr zu tun hat.“
* nach heutigem Wissensstand hat die Venus keinen (physisch-
materiellen) Mond, soll aber früher einen gehabt haben.
Kometen: „sind in die vierte Dimension übergegangen
und in die dritte wiedergekehrt. Es gibt solche Dinge in
den höheren Dimensionen der anderen Welten.“ S. auch
Ref. 136-10.
Anna Katharina Emmerich (1774 – 1824) (Aufzeichnun-
gen ihrer Schauungen von Clemens Brentano [1778 –
1842], Abb.): „Darin sind Gesichte einer außerordentlich
guten Somnambulen wiedergegeben. Namentlich sind
es die Teile, die sich beziehen auf das Spiegelsehen,
darin ist unzweifelhaft außerordentlich Richtiges.“ S. Ref.
264-09 und Lit. 28a/b.
X
X Öffentliche Vorträge 1
Der Verlag gab folgende einführenden Vorträge heraus, die bisher im Rahmen der Gesamtausgabe
nicht erschienen sind.
Ist ein Unterschied für das Leben nach dem Tod, wenn ein Selbstmörder im Wahnsinn sich
das Leben genommen hat?
„Da liegen schon andere Verhältnisse vor, man muss auf das gesamte Schicksal schauen.“
Hat es Zweck für unsre Verstorbenen zu beten, Totenmessen zu lesen? Leben die Toten
mit uns in Fühlung?
Mit dem Tod fällt alles Physische ab, aber der Geist der Verhältnisse, der Freundschaft usw.
bleibt bestehen. „Lebendiges Gedenken ist das Beste, das kann auch ohne Messe sein ...“
„Was man „Geisteskrankheiten“ nennt, ist eigentlich auch nichts anderes als eine
körperliche Anomalität. … In der Wechselwirkung des Seelischen-Geistigen mit dem
X
X
erkrankten Leib ist die Ursache zu suchen für die sogenannten Geisteskrankheiten. Ich
bemerke ausdrücklich, dass daraus nicht folgt, dass die Kur nur eine rein physische zu sein
brauchte...“
Kurzes Leben nach der Geburt: Dieses Leben gehört karmisch noch zur vorigen
Inkarnation. „Besonders, wenn der Tod schon vor der Geburt eintritt. Zuweilen ist es
wenigstens so, zuweilen auch anders. Z. B., man will mit bestimmten Menschen
zusammentreffen, die gerade verkörpert sind. Das kann sich in frühester Kindheit abspielen.
Hundertfältig können diese Verhältnisse sein.“
Wie ist es, wenn ein Mensch als Irrsinniger verstorben ist?
„Man soll über solche Fälle nicht spekulieren, sondern nur konkrete Beispiele nehmen. So
war einmal ein Mensch als Idiot geboren, der viel unter der Lieblosigkeit seiner Mitmenschen
zu leiden hatte. In der Rückschau nach dem Tod, erlebte er, dass er dadurch große Kräfte
entwickeln konnte. Kräfte wandeln sich ja in der mannigfaltigsten Art um. Dieser Mensch
wurde als ein Genie der Philanthropie wiedergeboren.“
Ausführungen ähnlich 60-02 und 69-10. Über Ahuna vairya das Urgebet des Zarathustra.
Hinweis auf die Sage von König Dschemschid mit seinem goldenen Dolch, der die Perser
aus dem Norden nach dem Iran führt.
Umgekehrt zur Anschauung der alten Inder, sind für Zarathustra die inneren Götter, die
Devas, nicht gut sondern böse und die äußeren Asuras gut und nicht böse.
Seite 16: Über die Rückschau beim Sterben. „Thomas a Kempis weiß in seiner Nachfolge
Christi viel von diesen inneren Seelenerlebnissen zu sagen. Sein Buch ist dem Neuen
Testament fast gleich zu achten.“
Karma: „Für jede Tat haftet der Mensch. Für diese gibt es keine andere Verzeihung als die
Gegentat, die als Sühne geleistet wird. Das ist die Sünde wider den heiligen Geist, die
nicht vergeben werden kann.“ Vgl. Matthäus 12,31-32; Lukas 12,10; Markus 3,29. S. 100-05.
Seite16: Das Alte Testament beginnt mit der Schöpfung der sinnlichen Welt, das
Johannes-Evangelium setzt den Anfang davor, als nur Geistiges und nichts Sinnliches
existierte. Die Gesetze der Genesis drücken sich im gemeinsamen Blut der Menschen
(Hebräer) aus. Geht man von den geistigen Gesetzen des Logos aus, kommt man zu dem
im Menschen, das über das Sinnliche erhaben ist, das nicht mit einem Volk zusammenhängt,
X
X
sondern individuell ist: Ich, das Ich-bin, und der Vater sind eins (Joh. 10,30).
Was ist der Unterschied für die menschlichen Wesensglieder zwischen Schlaf und
Narkose?
Bei der Narkose wird nicht nur das Seelische, sondern auch der Ätherleib herausgetrieben.
X
X
Leipzig, 03.01. und 04.01.1914, Schmidt Nummern 2864 und 2865 X-07
Wozu Geisteswissenschaft? (Heft 115) (jetzt auch in GA 69e)
Die dreifache esoterische Entwicklung: durch Steigerung der Aufmerksamkeit wird die
Denkkraft befreit; die sich als Zerstörerin des Körpers erweist.
Durch Steigerung der Hingabe bzw. Liebe erlebt sich der Mensch als Sinnesorganismus,
der geistige Zustände durch Mimik zum Ausdruck bringt.
Wird auch die Sprachkraft körperfrei, wird das eigene Leben als Ausdruck des Ich erlebt, das
sich wie ein Keim über Geburt und Tod hinaus entfaltet. Innere Gestik macht geistige
Vorgänge erlebbar.
Wird dazu auch die Aufrichtekraft frei, so wird der Mensch durch innere Physiognomik mit
geistigen Wesen eins.
Geisteswissenschaft überwindet die Kluft zwischen natürlicher und moralischer Ordnung.
Im Moralisch-Religiösen liegt der Keim für die Natur der Zukunft
Geistesforschung erfordert Aktivität der Seele, fordert Aktivität heraus von der Seele, die
sich damit beschäftigt.
Hinweis auf Ernst von Feuchtersleben (1806-1849, Philosoph, Arzt) und seine Schrift Zur
Diätetik der Seele (1838).
Kassel, 05.02.1910, Schmidt Nr. 2160, Düsseldorf, 19.02.1910, Schmidt Nr. 2172 , und
Hamburg, 24.05.1910, Schmidt Nr. 2236
Erkenne dein Ich, wie es von Leben zu Leben schreitet (Heft 116)
Der zweite und der dritte Vortrag wurden inzwischen in GA 69b publiziert.
X
XI
XI Öffentliche Vorträge 2
XI
XI
Anthroposophie. Weisheit vom Menschen
Unter diesem Titel wurden fünf Vorträge vom Herausgeber zusammengefasst.
XI
Liste der Vortragsreihen, denen andere, meist ältere und kürzere Klartexte zugrunde
liegen als der Gesamtausgabe, im Handbuch erkennbar an dem Zeichen nach dem GA-
Titel
Web-Seite des Verlages Rudolf Steiner Ausgaben.
GA-Nummer Titel
Carneri, Bartholomäus Ritter von, geb. 3. Nov. 1821 in Trient, gestorben 1909 in Wien.
In Trient und Wien erzogen, ließ er sich 1857 auf dem Gut Wildhaus in der Steiermark
nieder, wurde 1861 in den steiermärkischen Landtag, 1870 in das österreichische Abge-
ordnetenhaus gewählt, denen er bis 1890 als ein führendes Mitglied der Liberalen ange-
hörte.
Philosophisch war Carneri Darwinist und »agnostischer« Monist, Geistiges und Körperli-
ches sind für ihn zwei Seiten des Wirklichen. Was der Stoff an sich ist, wissen wir nicht;
auch der Geist ist Erscheinung. Nicht die Materie, sondern der Organismus denkt. Unser
Bewusstsein ist Funktion des zentralisierten Organismus. Der Wille ist (innerlich) determi-
niert. Carneri vertritt in der Ethik einen »praktischen« Idealismus, der die Sittlichkeit als
eine sozial bedingte Lebensform auffasst. Der Staat bildet ein soziales Ideal heraus, wel-
ches für das Verhalten des Einzelnen den Wert einer Richtung hat. Das ethische Ideal ist
der »wahrhaft glückliche Mensch«. Unter der Herrschaft der Vernunft erweitert sich unser
Ich zu einem Ich der Menschheit.
SCHRIFTEN: Sittlichkeit u. Darwinismus, 1871 – Gefühl, Bewußtsein, Wille, 1876. – Grundlegung
d. Ethik, 1881 - Entwicklung u. Glückseligkeit, 1886. – Der moderne Mensch. Versuche über Le-
bensführung, 1890. – Empfindung u. Bewusstsein, 1893 u. a.
[nach: Rudolf Eisler Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 88, 2. elektronische Ausgabe
Berlin 2004 und Meyers Großes Konversations-Lexikon (Leipzig 6. Aufl. 1905-1909, Band
3, S.771), elektronische Ausgabe Berlin 2003 ]
Fichte, Immanuel Hermann (seit 1863 von), geb.18.7.1796 Jena, gest. 8.7.1879 Stuttgart.
– Philosoph.
In Berlin besuchte der einzige Sohn u. spätere Herausgeber (Sämmtliche Werke. 8 Bde.,
Lpz. 1845/46) Johann Gottlieb Fichtes 1805-1812 das Friedrich- Werdersche Gymnasium,
bevor er ein Studium der Philologie, seit 1815 der Philosophie begann (Promotion 1818
mit einer Arbeit zum Neuplatonismus; in der obligator. Disputation trat Hegel als Opponent
auf). Burschenschaftlicher Sympathien verdächtigt, gab Fichte eine Berliner Dozentur auf
u. wurde 1822 Gymnasialoberlehrer in Saarbrücken, 1826 in Düsseldorf, wo er mit Im-
mermann, Grabbe, Schadow u. Mendelssohn-Bartholdy freundschaftlich verbunden war.
Seit 1829 in regem Briefwechsel mit Christian Hermann Weiße, gründete er 1837 gemein-
sam mit ihm, Carl Gustav Carus u. Anton Günther die »Zeitschrift für Philosophie und spe-
culative Theologie« (seit 1847: »[...] und philosophische Kritik«). 1836 a. o. Professor in
Bonn, wurde Fichte 1842 als Ordinarius nach Tübingen berufen, wo er mit den Vertretern
der »Schwäbischen Dichterschule« (Schwab, Kerner, Mayer, Pfizner, Uhland) verkehrte.
1847 rief er eine allg. dt. Philosophenversammlung nach Gotha ein.
Fichte gehört zu den wichtigsten Vertretern des spekulativen Theismus, der in Anlehnung
an den späten Schelling den »Hegelschen Begriffsformalismus« hinter sich lassen wollte,
um das »Eigenpersönliche« an Gott wie Mensch zu akzentuieren (Grundzüge zum System
der Philosophie, 1833-46). Auf dieser Basis entwarf Fichte auch ein System der Ethik
(1850-53) als Lehre vom Wesen des menschl. Willens, deren letzter Grund die Gottesliebe
ist. Gegen den herrschenden materialistischen Zeitgeist kämpfte er v. a. im Rahmen sei-
ner Anthropologie (1856) u. Psychologie (1864 u. 1873) an.
WEITERE WERKE: Sätze zur Vorschule der Theologie. Stgt. 1826. – Über Gegensatz, Wende-
punkt u. Ziel heutiger Philosophie. 3 Tle., Heidelb. 1834. – Die Idee der Persönlichkeit u. der indi-
viduellen Fortdauer. Elberfeld 1835. – Der neuere Spiritualismus, sein Werth u. seine Täuschun-
gen. Lpz. 1878.
LITERATUR: Heinrich Beckedorf: Die Ethik I. H. F.s Diss. Rostock 1912. – Gustav Spiegel: I. H.
F.s Lehre vom Genius, Charakteristik seiner Anthropologie u. Psychologie. Stgt. 1927. – Marie
Horstmeier: Die Idee der Persönlichkeit bei I. H. F. Gött. 1930. – Hermann Ehret: I. H. F. Ein Den-
ker gegen seine Zeit. Stgt. 1986.
[nach: Walther Killy (Herausgeber) Literaturlexikon, Bd. 3, S. 369 ff. (München 1988), 2.
elektronische Ausgabe Berlin 2005]. Siehe auch Wikipedia-Artikel.
Paléologue, Maurice, geb. 13.1.1859 in Paris, gest. 18.11.1944 ebenda, franz. Diplomat,
Historiker und Essayist.
Nach dem Jurastudium wurde er 1880 im Außenministerium angestellt und zum Bot-
schaftssekretär in Tanger, danach in Peking und in Rom ernannt, war dann Untersekretär
des Außenministers und spielte 1899 eine wichtige Rolle als Zeuge im Dreyfus-Prozess,
da er den Geheimschriftendienst leitete. 1907 bis 1912 war er Botschafter in Sofia und von
1914 bis 1917 in St. Petersburg, 1920 Generalsekretär im Außenministerium des Kabi-
netts von Alexandre Millerand (1859-1943).
Neben seiner diplomatischen Karriere war er Mitarbeiter der Zeitschrift «Revue des deux
Mondes», schrieb Romane und Essays. Er veröffentlichte mehrere Werke über Russland,
darunter ein intimes Portrait der letzten Zarin. Paléologue war bei einigen ihrer Treffen mit
Rasputin dabei. In den Tagen vor und nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte er
aus erster Hand Beobachtungen machen, wobei er allerdings nicht nur beobachtete son-
dern auch eine entscheidende Rolle mitspielte.
1928 wurde er zum Mitglied der Académie française gewählt.
Werke (Auswahl): Vauvenargues (1890); Alfred de Vigny (1891); La Russie des tsars pendant la
Grande Guerre (1921-1923), Alexandra Feodorowna, impératrice de Russie (1932); Un prélude
à l´invasion de la Belgique. Le Plan Schlieffen 1904 (1932); Guillaume II et Nicolas II (1935).
Siehe auch den entsprechenden Wikipedia-Artikel.
Planck, Karl Christian, geb. 1819 in Stuttgart, wurde
1856 Professor in Ulm, 1869 in Blaubeuren, 1879 in
Maulbronn (Seminar). Gestorben 1880 in Winnenden.
SCHRIFTEN: Die Weltalter, 1851. – Katechismus des Rechts
oder Grundzüge einer Neubildung der Gesellschaft und des
Staates, 1852. – Grundzüge einer genetischen
Naturwissenschaft, 1862. – Grundlinien einer Wissenschaft der
Natur, 1864. – Grundzüge der organischen Naturansicht, 1869.
– Seele und Geist, 1871. – Wahrheit und Falschheit des
Darwinismus, 1872. – Grundriss der Logik, 1873. –
Anthropologie und Psychologie, 1874. – Logisches
Kausalgesetz und natürliche Zwecktätigkeit, 1877. –
Testament eines Deutschen. Philosophie der Natur und der
Menschheit, 1881 (Hauptwerk).
[nach: Rudolf Eisler Philosophen-Lexikon Berlin 1912 S.
547, 2. elektronische Ausgabe Berlin 2004 ]
Siehe auch den ausführlichen Wikipedia-Artikel.
Raimund von Sabunda (de Sabunde, de Sibiuda), scholastischer Philosoph, aus Barce-
lona gebürtig, gest. 1436 in Toulouse. Als Prof. in Toulouse verfasste er 1434-36: Liber
creaturarum seu Liber de homine. Beeinflusst von Raimundus Lullus, lehrt er im Interesse
der Einheit der Wahrheit die Beweisbarkeit der Glaubensgeheimnisse (Trinität, Inkarna-
tion), neigt zum Realismus der Universalien und feiert die Bedeutung der Liebe für die
philosophische Spekulation. Im Index Papst Pauls IV. (1557) wurde das ganze Werk, im
Index Pius' IV. (1564) nur der Prolog verboten; daher erschienen die späteren Ausgaben
ohne Prolog. Er beeinflusste Nikolaus von Kues (seit 1450) und Pascal, wurde 1569 von
Montaigne übersetzt und von ihm in seinen Essais verteidigt.
[nach: Raimund von Sabunde in Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Band 5,
S.771ff., 3. Auflage Tübingen (1956-1965), 2. elektron. Auflage Berlin 2000]
Schröer, Tobias Gottfried, Schriftsteller, Pseudonym Christian Öser, geb. 14. Juni 1791
in Pressburg (heute Bratislava/Slowakei, damals Ungarn), gest. 2. Mai 1850 als Schulrat
und Schulinspektor ebenda; veröffentlichte Schulbücher, Novellen, Lustspiele, Dramen
(»Leben und Taten Emerich Tökölys«), »Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegens-
tände der Ästhetik« (Leipz. 1838; 26. Aufl. 1899).
[nach: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon (5. Aufl. Leipzig 1911), Bd. 2, S. 656,
elektronische Ausgabe Berlin 2004]
Schröer, Karl Julius, Literaturhistoriker, Sohn des vorigen, geb. 11. Jan. 1825 in Press-
burg, gest. 16. Dez. 1900 in Wien, studierte in Leipzig, Halle und Berlin, war 1852–61 Leh-
rer an der Oberrealschule in Pressburg, sodann Direktor der evangelischen Schulen in
Wien und erhielt dort 1867 eine Professur an der Technischen Hochschule.
SCHRIFTEN: Außer »Gedichten« (1862) und »Alpharts Tod in erneuter Gestalt« (1874) veröf-
fentlichte er: »Geschichte der deutschen Literatur für Schule und Haus« (1853); »Deutsche Weih-
nachtsspiele aus Ungarn« (1858); »Versuch einer Darstellung der deutschen Mundarten des unga-
rischen Berglandes (Zips)« (1864); »Ein Ausflug nach Gottschee« (1869) und »Wörterbuch der
Mundart von Gottschee« (1870); »Unterrichtsfragen« (1873); »Die deutsche Dichtung des 19.
Jahrhunderts« (1875); »Goethes äußere Erscheinung« (1877); »Die Deutschen in Österreich und
ihre Bedeutung für die Monarchie« (1879); »Goethe und die Liebe«, zwei Vorträge (1884), u. a.
Auch gab er Goethes »Faust« (4. Aufl., Leipzig 1898–1903, 2 Bde.) und Goethes Dramen (in
Kürschners »Deutscher National-Literatur«, Stuttg. 1883 ff., 6 Bde.) mit Kommentaren heraus.
[nach: Meyers Großes Konversations-Lexikon (Leipzig 6. Aufl. 1905-1909), Band 18, S.47,
elektronische Ausgabe Berlin 2003 ]
Schuré, Édouard, franz. Schriftsteller, geb. 21. Jan. 1841 in Straßburg, gestorben 1929 in
Paris. S. studierte in Straßburg Rechtswissenschaft, widmete sich jedoch mehr germanis-
tischen Studien, bereiste Deutschland, hielt sich hauptsächlich in Bonn, Berlin und Mün-
chen längere Zeit auf und knüpfte dauernde Verbindungen mit damals bekannten Deut-
schen, z. B. mit D. Fr. Strauß, Ad. Stahr, Fanny Lewald, besonders aber mit Richard Wag-
ner, zu dessen Vorkämpfern er in Frankreich bald zählte.
Seit 1867 in Paris lebend wurde er später Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. Seit
1899 stand er mit Marie von Sivers in Briefwechsel, die einige seiner Werke ins Deutsche
übersetzte (s. unten). Auf dem Theosophischen Kongress 1906 in Paris begegnete er
erstmals ihr und Rudolf Steiner, die ihn in der Folgezeit mehrfach in seinem Haus in
Barr/Elsass besuchten (s. GA 262). Er wurde esoterischer Schüler Steiners. Auf dem
vierten Jahreskongress der Föderation europäischer Sektionen der Theosophischen Ge-
sellschaft in München wurde unter Steiners Regie Schurés «Das heilige Drama von Eleu-
sis» uraufgeführt. 1909 und 1911 folgten bei den Münchener Kongressen Aufführungen
seines Dramas «Die Kinder des Luzifer». 1913 trat er aus der Theosophischen Gesell-
schaft aus und schloss sich der Anthroposophischen Gesellschaft an. Aus Unverständnis
für die Haltung Steiners im Ersten Weltkrieg distanzierte sich Schuré von ihm. 1922 kam
es bei einem Besuch in Dornach zu einer Versöhnung mit Rudolf und Marie Steiner.
Werke: »Histoire du Lied, ou la chanson populaire en Allemagne« (1868 u. ö., mit meisterhaften
Übersetzungen aus Goethe, Heine, Uhland; deutsch, 3. Aufl., Mind. 1883); »Le drame musical.
Richard Wagner, son œuvre et son idée« (1875, 6. Aufl. 1906) und »Histoire du drame musical«
(4. Aufl. 1906; beide deutsch von H. v. Wolzogen, 3. Aufl., Leipz. 1888, 2 Tle., und aus den neuern
Ausgaben des 1. Teiles besonders: »Erinnerungen an Richard Wagner«, deutsch von Ehrenberg,
das. 1900); »La légende de l'Alsace« (Gedichte, 1884); ein Drama: »Vercingétorix« (1887); das
religionsgeschichtliche Werk: »Les grands Initiés« (1889, 10 Aufl.; deutsch von M. v. Sivers, Leipz.
1907); »Les grandes légendes de France« (1892 u. ö.); »La vie mystique«, Gedichte (1894); die
Romane »L'Auge et la Sphinge« (1897), »Le Double« (1899) und »Sanctuaires d'Orient« (1898 u.
ö.); die Lesedramen »Le Théâtre del'Âme«, I: »Les enfants de Lucifer« (1900; deutsch von M. v.
Sivers, Leipz. 1905), II: »La Roussalka« (1902), III: »Léonard de Vinci« (1905); »Précurseurs et
Révoltés« (1904) und den Roman »La Prêtresse d'Isis« (1907).
[nach: Meyers Großes Konversations-Lexikon (Leipzig 6. Aufl. 1905-1909), Band 18,
S.82ff., elektronische Ausgabe Berlin 2003 und Camille Schneider „Edouard Schuré.
Seine Lebensbegegnungen mit Rudolf Steiner und Richard Wagner“ Freiburg 1971)]
Briefe von Rudolf Steiner an Helmuth und Eliza von Moltke (Lit. 38)
Literatur
Seite 52-53
Der Grund des Nichtsehens auf dem astralen Plan während des Schlafes liegt darinnen,
dass in diesem Zustande Astralleib und Ich zwar aus dem physischen Leibe und dem
Ätherleibe heraustreten, aber doch mit diesen letzteren durch ein breites Band verbunden
bleiben. Durch dieses Band gehen Kräfte hin und her während des Schlafzustandes. Und
diese Kräfte paralysieren im gewöhnlichen Schlafe die astralen Sinne, die bei jedem
Menschen vorhanden sind. Die Entwickelung besteht darin, dass man lernt, die astralen
Sinne unabhängig zu machen vom physischen und Ätherleib. Sie werden durch die
Initiation eigentlich nicht geschaffen, sondern - genau gesprochen - wird ihr Gebrauch
gelernt.
Nach dem Tode fällt nun hinweg die Paralysierung durch den physischen Leib und Ätherleib,
und das Bewusstsein beginnt in der astralischen Welt. Es ist dies tatsächlich wie ein
langsames Erwachen in der geistigen Welt. Man fühlt sich frei vom physischen Leib, und
das Ich nimmt wahr. Dies ist bei jedem Menschen der Fall. Der Initiierte unterscheidet sich
in dieser Beziehung gar nicht von dem Uninitiierten nach dem Tode. Der Unterschied
zwischen beiden ist nur der, dass bei dem Initiierten eine genauere Orientierung und ein
intensiveres Erkennen der Vorgänge in der geistigen Welt stattfinden. Doch ist dies auch
dann schon bis zu einem sehr hohen Grade der Fall, wenn man nur als logische (nicht
geschaute) Wahrheiten während des physischen Lebens die Erkenntnisse von der
geistigen Welt in sich aufgenommen hat. Man kann dies konstatieren bei allen jenen
Personen, welche mit jenen Erkenntnissen gestorben sind, ohne dass es ihnen möglich
war, in dem Erdenleben die Initiation zu erlangen.
Das hier über das Bewusstsein nach dem Tode Gesagte ist eine Tatsache. Der
Hellsichtige begegnet in der geistigen Welt den Toten, und sie zeigen sich wirklich erwacht
und mit einem vollen Bewusstsein ihrer Umgebung ausgestattet. Auch das, was auf der
Erde (in der physischen Welt) geschieht, wird ihnen bewusst, insofern dieses von Seele
und Geist erfüllt ist. Die rein physischen Vorgänge der physischen Welt sehen sie
allerdings dadurch, dass sie durch die Sinnesorgane der Erdenmenschen sehen; doch ist
dies immer möglich. Doch ist es nicht einmal unbedingt notwendig, weil jeder
physische Vorgang ein geistiges Gegenbild hat (wie eine Art Negativ-Bild), und dies
ist für den Toten stets ohne alle andere Vermittlung wahrnehmbar.
Seite 155
Aus einem Brief von Eliza von Moltke an W. J. Stein: Arlesheim, 27.12.1927
Ich freue mich sehr, in der Lage zu sein, Ihnen konkrete Antwort auf Ihre Frage
geben zu können. Sie fragen, ob ich weiß, welchen Berg Herr Dr. Steiner in seiner
Mitteilung vom 31.8.1917 mit den Worten bezeichnet: „der Berg, der vis-a-vis
unserem Dornacher Bau steht“. - Ich kann auf diese Frage sehr genaue Antwort
geben, da Dr. St. gelegentlich meiner ersten Anwesenheit in Dornach im Spätherbst
1917 mich zu einem Gang mit ihm nach der Eremitage aufforderte und dort an Ort
und Stelle, wo man vom Fenster aus den Dornacher Bau liegen sieht, mir sagte:
„Hier dieser Berg ist die Stelle, zu der Odilie geflohen ist.“
Rasputin ist mir anschaulich geworden. Das ist eine der kompliziertesten Seelen. Beinahe
gar nicht eine richtige Menschenseele. Immer mit Ahriman. Aber nie von ihm abhängig,
sondern seine Kräfte ausnutzend. Er trägt in sich fast nur Kräfte, die ganz in frühere
Jahrhunderte der Erdentwicklung gehören. Er hat eine furchtbare Gier in sich nach
Wiederverkörperung. Man versteht ihn gar nicht, wenn man mit solchen Kräften der
Erinnerung im Geisterland ist wie ich. Man schaut ihn nur. Aber sein Geisteranhang ist
groß. Es ist manchmal, wie wenn er sich in viele Wesen spaltete, die alle gierig nach
Verkörperung streben. Er unterscheidet sich in seiner Geistgestalt nach sehr von den
entkörperten anderen Menschen
Rasputin mit den Dämonen in seiner Umgebung. Der harrt mit Gier auf baldige
Wiederverkörperung. Er will zunächst irgendwo im Westen wieder erscheinen, um
mit Dämonengewalt Dämonengewalt auszutreiben. Es ist so viel Übertierisches in
diesem Menschenwesen. Die Menschen auf Erden müssten sich jetzt bemühen,
solche Elementargewalten zu enträtseln, nicht bloß nach ihren «alten Begriffen» über
sie zu urteilen. Es werden wohl als «verkörperte Menschen» auch bald noch andere
Dämonen erscheinen, die im Gefolge dieses sonderbaren Wesens sind. Er hat zu
vielen Menschen gesagt, als er noch auf Erden war: ich lasse den Gott in mir
sprechen. Er sagte richtig, was er fühlte. Aber er erkannte nicht, dass in ihm bald ein
östlicher Fortschrittsgeist, bald ein furchtbar ahrimanisches Wesen sprach. Er hat viel
in seinem Gefolge von dem, was seit 1879 den Michael-Kräften entgegenwirken
muss. Er ist ein verneinender Geist, aber ein solcher, aus dessen Verneinungen
Bejahungen für die Menschheit hervorgehen werden.
Literatur
Flensburger Hefte
Zitate
In einer ganzen Reihe dieser Hefte werden Gespräche des Herausgebers Wolfgang
Weirauch mit zahlreichen Naturgeistern unter der Ägide eines „Großen“, wohl eines
Erzengels, dokumentiert. Das Projekt solcher Gespräche zwischen Naturgeistern und
Menschen war schon lange vorher von einem bedeutenden Naturgeist des Wässrigen,
hier Etschewit genannt, intendiert worden. Die entscheidende Vermittlerrolle spielte dabei
Frau Verena Staël von Holstein durch ihre besondere Fähigkeit, mit diesen geistigen
Wesen kommunizieren zu können. Viele dieser Gespräche beziehen sich auf Äußerungen
Rudolf Steiners, die dadurch oft klarer werden, wobei sich auch weitere Gesichtspunkte
ergeben.
Aus diesem Grund werden hier mehr oder weniger lange Zitate angeführt, die sich auf die
entsprechenden Literaturstellen im Handbuch beziehen. Dies geschah auch im Hinblick
darauf, dass der Verlag Ende 2018 aufgelöst wurde.
Literatur
Kaspar Hauser
WW: Welche Aufgabe hatte Kaspar Hauser?
Der Nasse: Am Wesen Kaspar Hausers sollte deutlich werden, dass der Mensch nicht nur
vom Brot allein lebt, dass der Mensch über ungeahnte Kräfte verfügt. In der Zeit des
Literatur
aufkommenden Materialismus sollte das bewusstgemacht werden. Kaspar Hauser hat
nach seiner Gefangenschaft in kurzer Zeit eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht,
die zeigte, dass er besondere Fähigkeiten hat. Er wurde umgebracht, weil er einen
Thronanspruch hatte.
Gondishapur
WW: Was geschah 666 in Gondishapur?
Der Große: Das habe ich schon bei der Charakterisierung der Aufgabe des Islam
angedeutet. In Gondishapur wurde eine Art Ausschüttung zukünftigen Wissens
vorbereitet, und zwar durch die Widersachermächte. Was damals als Lehrmeinung durch
die Akademie von Gondishapur in die Menschen eindrang, überstieg die geistigen
Fähigkeiten der damals lebenden Menschen bei weitem. Das hätte zu einer verfrühten
Alterung der Erde geführt. Und der Islam hat durch seine strenge Formung dazu ein
Gegengewicht gesetzt. Aber diese strenge Formung ist vielfach zur Starrheit geworden,
und das ist heute sein Problem.
WW: War der Eingeweihte von Gondishapur, der das Einflussorgan für die verfrühte
Weisheit war, ein christlicher Gelehrter?
Der Große: Das ist eine korrekte Bezeichnung.
WW: Was war das für ein Mensch?
Der Große: Geistig war es ein sehr großer Mensch. Er war sehr weise, sonst hätte er
diese ahrimanischen Kräfte nicht ausgehalten. Er hatte mehrere Teile der Einweihung
durchlaufen. Er war in der Lage, Wesen zu schauen, die nicht im Körper lebten. Er konnte
mit Mondwesenheiten sprechen. Und er war in der Lage, von den sogenannten Urlehrern
der Menschheit, bestimmten Mondwesen, Wissen abzuzapfen.
WW: War er im äußeren Leben ein Mediziner?
Der Große: Das ist nicht wichtig.
Vulkanwesen
Der Große (Erzengel): Der innerste Planet ist der Vulkan. Er ist so dicht an der Sonne,
dass Ihr ihn nicht wahrnehmen könnt. Auf diesem Planeten leben Wesen, welche jetzt
beginnen, sich mit der Erde zu beschäftigen. Der Vulkan ist die Steigerung und die
zukünftige Form des alten Saturn, der ersten planetarischen Entwicklungsstufe der Erde.
Und die Wesen, die auf diesem Planeten ihre Betätigungsräume haben, werden von den
Menschen zurzeit fast ganz übersehen. Im Bild gesprochen: Sie stehen bereit, wollen dem
Menschen etwas sagen, und der Mensch rempelt sie um. Das ist so, als wenn Du dauernd
Deinen Lehrer umrennen würdest. Die Blindheit der Menschen ist noch zu groß.
WW: Was wollen diese Wesen den Menschen lehren?
Der Große: Sie wollen den Menschen die Zukunft lehren. Sie wollen den Menschen die
Geistselbst-Beherrschung lehren.
Chimären
WW: Wird man eines Tages Verbindungen zwischen Menschen und Tieren, sogenannte
Chimären, züchten können?
Der Braune: Können?! Versuchen wird man es schon bald. Das dauert nicht mehr allzu
lange. Aber aus meiner Sicht würde ich das aber nicht als Können bezeichnen. Aber es
wird bei den Versuchen einiges herauskommen.
WW: Was denn?
Der Braune: Das werden Körper sein, in die sich ahrimanische Wesen hineinsetzen, die
sonst keinen physischen Körper bekommen können.
WW: Was genau sind das für Wesen?
Der Braune: In absehbarer Zeit werdet Ihr auf der Erde sehr viel weniger Menschen sein.
Die Entwicklung der Weltbevölkerung wird wieder umkippen; es wird nicht mehr, sondern
sehr viel weniger Menschen geben. Und dann wird es sehr viele kleine ahrimanische
Wesen geben, die sonst immer mit den Menschen in einen physischen Leib
hineingeschlüpft sind, die nun aber keinen Menschen mehr haben. Diese Wesen werden
dann Menschen dazu veranlassen, Körper zu züchten, in die sie hineinschlüpfen können.
Das werden menschenähnliche Körper sein.
WW: Wann wird das sein?
Der Braune: Ich kann Dir keine genaue Jahreszahl sagen. Zahlen interessieren mich
nicht.
WW: Warum wird es in absehbarer Zeit weniger Menschen geben?
Der Braune: Weil der Kulminationspunkt vorbei ist.
Literatur
WW: Werden die Menschen durch Katastrophen oder Kriege sterben, oder geht die
Bevölkerungszahl auf normale Weise zurück?
Der Braune: Sowohl als auch. Es werden viele Katastrophen kommen, durch die viele
Menschen sterben. Darüber hinaus werden sich immer weniger Menschen inkarnieren
wollen.
Schwarze Löcher
Frage: Welche Bedeutung haben die schwarzen Löcher im Weltall, was entspricht ihnen
im Mikrokosmos Mensch?
Der Luftige: Der Krebs. Die schwarzen Löcher sind Gebilde, die noch kein Mensch
tatsächlich beobachten konnte. Sie haben eine sehr hohe mathematische
Wahrscheinlichkeit, aber was da tatsächlich passiert, ist nicht bekannt. Das ist ganz
ähnlich wie bei der Sonne. Flögest Du tatsächlich hinauf, würdest Du feststellen, dass dort
etwas ganz anderes passiert, als die Wissenschaftler für sicher annehmen.
Schwarze Löcher sind Gegensonnen. Dem entspricht im menschlichen Organismus ein
Krebsgeschwür, welches sich eben auch nicht von der Sonne des Ich führen lässt,
sondern eigenmächtig wuchert.
Während bei Sonnen Kräfte in das Weltall hineingeführt werden, ist es bei schwarzen
Löchern gegenteilig. Die Widersacherwelt entzieht dem Weltall Substanz.
Lit. 36d, S. 35
MEXIKO
Die Kreuzigung des Schwarzmagiers
WW: Wer war der von Rudolf Steiner (vgl. GA 171, 3. und 5. Vortrag) als Taotl
bezeichnete ahrimanische Geist, der mit Tao, dem Großen Geist der Atlantis, verwandt
war und der den größten Schwarzmagier aller Zeiten während der Zeitenwende in Mexiko
inspirierte?
Der Nasse: Atlantis ist im wahrsten Sinne des Wortes versunken. Der Boden hat sich
abgesenkt, und das Wasser ist an seine Stelle gelaufen. Zu dieser Zeit sind nach allen
Richtungen Kräfte geströmt. Einer der Ströme ging z.B. nach Tibet, ein anderer nach
Westen, nach Amerika, um dort die Zerstörungskultur zu bewahren. Die Zerstörungskräfte
werden dort bis zu der Zeit konserviert, in der die gesamte Materie zerstört werden soll.
Der Herr der Zerstörungskräfte war der eine Sohn des Atlantis-Geistes Tao.
Beim Altwerden von Kulturen zeigt sich, dass der führende Geist derjenige ist, der die
Mitte hält und dadurch die beiden äußeren Aspekte gut macht. Wenn die äußeren Aspekte
ausbrechen, zeigen sie ihre schwarze Seite. Und diesen zerstörerischen Impuls hat dieser
Taotl bewahrt und in Amerika eingesetzt. Geistig wurden diese Zerstörungsimpulse bis zur
Zeitenwende festgehalten, bis dann parallel zur Kreuzigung des Christus in Amerika der
Schwarzmagier gekreuzigt wurde. Christus hat durch das Mysterium von Golgatha, durch
sein Blut, die Möglichkeit geschaffen, dass die Erde weiterleben kann. Dem entgegen
musste eine Tat erfolgen, die die zerstörenden Kräfte kreuzigte.
WW: Was war der Schwarzmagier, der parallel zur Kreuzigung Christi in Mexiko
gekreuzigt wurde, für ein Mensch?
Der Nasse: Es war ein Mensch, der sich geopfert hat, eine Wesenheit zu tragen. Er hat
nicht den Taotl, sondern eine andere Wesenheit getragen. Taotl muss noch etwa 4.500
Jahre warten, bis er während des sogenannten Kampfes aller gegen alle in einem
Menschen wirken kann.
WW: Steiner sagt, dass Quetsalkoatl ein luziferischer Geist gewesen sei, der niemals in
einem Menschen verkörpert gewesen ist.
Der Nasse: Das ist so nicht richtig. Luziferische Geister auf dem südamerikanischen
Kontinent hatten zum Teil eine andere Vorgehensweise. Sie haben durchaus Menschen
besetzt. Aber - soweit ist es richtig - der Schwarzmagier, der später am Kreuz hing, war
nicht besetzt und wurde als ganz normaler Mensch geboren. Allerdings war es keine
normale Geburt, auch wenn das jetzt sehr widersprüchlich klingt. Er wurde durch einen
Bauchschnitt geboren, und die Mutter starb bei seiner Geburt. Ihr Leib wurde mehr oder
weniger aufgebrochen, und das ist kein schönes Bild. Das musst Du Dir so hässlich wie
nur irgendwie möglich vorstellen.
WW: Geschah das in der damaligen Kultur häufig, oder war dies ein Einzelfall?
Literatur
Der Nasse: Das war ein einmaliger Fall.
WW: Was waren die Eltern dieses Schwarzmagiers für Menschen?
Der Nasse: Sie waren Opfer, wenig bewusste Menschen. Sie waren fast wie Opfertiere,
zum Sterben verdammt.
WW: Haben Taotl und Quetsalkoatl anschließend noch einmal irgendwo in der
Kulturgeschichte gewirkt?
Der Nasse: Quetsalkoatl nicht, Taotl wirkt ständig im amerikanischen Bereich. Er wirkt
allerdings im Unbewussten.
WW: Wer war der von Rudolf Steiner als einigermaßen gut bezeichnete Gott
Tezkatlipoka?
Der Nasse: Das ist der Führungsgeist der Hochkulturen. Bei den Azteken hieß er
Tezkatlipoka. Das sind Wesen, welche die Menschen beim Anrufen der Sonne gesehen
haben. Sie sind das Antlitz der Sonne. Und das ist ein Aspekt von Michael. Er gilt auch als
der Betreuer von Noah, indem er die Naturwesen beschützt hat. Michael hat also damals
bei den Inkas in Peru und bei den Azteken in Mexiko gewirkt.
Der Große: Tezkatlipoka ist ein gespiegelter Aspekt von Marduk, dem michaelischen
Geist der babylonischen Kulturepoche. Vieles aus dem Raum des Mittelmeers und Asiens
tritt in Amerika zu einem späteren Zeitpunkt gespiegelt auf. Die Entwicklung Amerikas ist
immer später. Wenn sie zu früh kommt, gibt es Probleme.
WW: Wer war das von Rudolf Steiner als Vitzliputzli bezeichnete Sonnenwesen, das von
einer Jungfrau geboren wurde und eine Erst- oder einmalige Inkarnation in Mexiko
während der Zeitenwende erfuhr?
Der Nasse: Das war ein Buddha-Wesen, ein Wesen, das vom geistigen Standpunkt einem
Buddha entsprach. In regelmäßigen Abständen steigt ein Bodhisattva zum Buddha auf,
und dieses Wesen gehörte dazu. Es ist jetzt auf einem anderen Planeten, um dort in
ähnlicher Weise zu wirken, wie Christus auf der Erde, nämlich auf dem Planeten Venus.
WW: Was war der Schwarzmagier in Mexiko äußerlich für ein Mensch?
Der Nasse: Er war ein König und Kriegsherr und führte seine Kriege im Sinne eines
Kriegsgottes. Manche Menschen in damaliger Zeit konnten es ertragen, dass die
Kriegsgötter direkt mit ihnen mitzogen. Der Schwarzmagier zog auf den Kriegszügen der
Azteken als Medizinmann/Schamane mit. Am Schluss ist er auch besetzt worden. Diese
Wesenheit konnte seinen Körper nicht jahrzehntelang besetzen, denn dann wäre er
zerfallen. Sie war fünf Jahre im Körper.
Sonderheft 21
Ahrimans Ziel
WW: Bei Rudolf Steiner kann man lesen, dass es Ahrimans Ziel ist, die Erde von ihrer
Vergangenheit - von der Saturn-, Sonnen- und Mondenentwicklung - abzuschneiden und
die Erde, auf die Zukunft gesehen, als eine Welt aus lauter Maschinen aufzubauen.
Kannst Du zu diesem Ziel Ahrimans etwas sagen?
Der Große: Gegen diese Entwicklung erhebe ich den Schild. Ahrimans Ziel ist das
Gegenteil der Freiheit, die vollständige Versklavung der Materie in ihrer Existenz. Dabei
wird die Kraft der Freiheit des Menschen in ihr Gegenteil umgewandelt und wird eine nicht
mehr änderbare Folge immer gleicher Welten hervorrufen, die keinerlei Entwicklungs-
möglichkeiten mehr in sich tragen. Sie sind lediglich perfekt. Ahrimans Ziel ist ein
unveränderliches Reich des ewigen Stillstands. Dann gibt es nur noch eine einzige
Schöpfung, und die wiederholt sich immer gleich. Das ist Ahrimans Ziel.
WW: Nicht alle Menschen werden sich diesen Zielen Ahrimans hingeben, aber einige
schon. Alle Menschen zusammen bauen aber den späteren Jupiter-Zustand auf. Wird
dieser Jupiter-Zustand dann eine Art Mischplanet aus ahrimanischen Bereichen und
nichtahrimanischen Bereichen sein, oder werden es zwei Planeten werden?
Der Große: Das ist eine sehr tiefgehende Frage. Es wird zwei Raumkörper geben. Einer
besteht aus einer Schlacke - wenn es dahin kommt -, die in der Stagnation bleiben muss
und die dem Zustand des Ahriman entspricht. Der andere Zustand besteht aus dem
Neuen Jerusalem. Das Gewicht bzw. die Größe dieser beiden Planeten bestimmt Ihr
Menschen. Beide dieser möglichen Zukunftsplaneten können ganz klein bzw. ganz groß
werden. Das ist Eure - und nur Eure - Entscheidung. Darauf habe auch ich keinen
Einfluss.
WW: Ist denn diese Schlacke das von Ahriman favorisierte Maschinenreich? Ich habe mir
diese Schlacke immer als physischen Rest aller bösen Kräfte vorgestellt, die als Mond um
den späteren Jupiter-Zustand der Erde herumfliegt. Diese ahrimanische Maschinenwelt
stelle ich mir aber als eine perfekt aufgebaute Welt vor, nicht als eine Restschlacke.
Der Große: Nein, diese Schlacke und der Maschinenplanet sind das gleiche. Von der
einen Seite kann man es als perfekte illusionäre Welt betrachten, von einer anderen Seite
als unveränderbaren Schlackenhaufen. Das ist das gleiche. Du wirst es sehen können.
Dreh Dich innerlich um, dann hast Du es schon gesehen.
WW: Ich verstehe das schon, bin nur von den heutigen Begriffen ausgegangen. Und da ist
eine perfekte Maschinenwelt ziemlich genau das Gegenteil einer amorphen Schlacke.
Dann ist der Begriff Schlacke ein falscher.
Der Große: Schlacken können auch Abfälle technischer Prozesse sein, insofern ist der
Begriff nicht ganz falsch. Vor allem geht es darum, dass diese Welt leblos ist, und sowohl
Schlacken als auch Maschinen haben kein Leben in sich. Aus geistiger Sicht betrachtet,
wird diese Maschinenwelt nicht glatt und glitzernd sein wie Eure heutigen Maschinen,
sondern wie eine Abraumhalde.
Literatur
Die Menschen haben es in der Hand
WW: Wie ist es für Euch geistige Wesen, wenn die Menschen - wie in den letzten
Jahrzehnten - immer mehr Gedankenkraft aufwenden, um diese ahrimanische
Maschinenwelt mit aufzubauen? Ist das für Euch ein schmerzlicher Verlust?
Der Große: Wir wissen, dass der kommende Krieg aller gegen alle eine Notwendigkeit ist.
Damit er entstehen kann, muss der ahrimanische Anteil in der Welt noch größer werden.
Dieses Wissen bereitet uns Schmerzen, aber wir wissen, dass es ein notwendiger
Bestandteil der menschlichen Entwicklung ist. Wir empfinden diesen Prozess als ein
Opfer, und jedes Opfer enthält Schmerzen. Wir werden den Krieg aller gegen alle nicht
verhindern, aber wir stellen unsere Kräfte den Individuen zur Verfügung, die uns rufen.
Dieses Rufen muss nicht mit Namen geschehen, und es muss auch nicht im Rahmen der
Anthroposophie ablaufen, auch nicht im christlichen Bereich - sondern jedes Individuum,
das sich der Freiheit verpflichtet fühlt, bekommt unsere Hilfe. Aber das Individuum muss
selbst entscheiden, diese Hilfe haben zu wollen. Das ist der Unterschied zwischen uns
und Ahriman. Ahriman braucht man nicht zu rufen, er kommt von selbst.
WW: Die Menschen sind frei und haben die Möglichkeit, zwischen Eurer und der
ahrimanischen Seite zu wählen. Könnte es sein, dass sich alle Menschen auf die Seite
Ahrimans schlagen, so dass eine Jupiter-Entwicklung nicht möglich sein wird und lediglich
das Maschinenreich Ahrimans entsteht?
Der Große: Da Du es denken kannst, kann es sein. Aber solange sich auch nur ein
einziges menschliches Wesen der positiven geistigen Entwicklung verpflichtet fühlt,
werden wir ihm helfen, und insofern wird es einen Jupiter geben, wenn auch einen kleinen.
WW: Menschlich betrachtet ist das ein hohes Risiko. Aber wahrscheinlich denkt Ihr
anders. Es geht schließlich um die gesamte Weltentwicklung, und auch Ihr wisst nicht, in
welche Richtung sie gehen wird, da die Menschen frei sind. Wie denkt Ihr über dieses
Projekt?
Der Große: Nein, auch wir wissen es nicht. Es ist schwer zu beantworten, da die
menschlichen Begriffe dafür nicht ausreichend sind. Wir hoffen auf eine Weiterentwicklung
in unserem Sinne. Diese Hoffnung gehört zu den drei Grundkräften des irdischen Kosmos
- Glaube, Liebe, Hoffnung - und enthält die Kräfte der Trinität. Diese Kräfte stärken uns so,
dass wir die Fähigkeit haben durchzuhalten. Die trinitarischen Kräfte helfen uns.
Christuskräfte im Wein?
WW: Was drückt sich in der Fruchtbildung aus?
Der Weinkellergeist: Das Mysterium von Golgatha. In der Menschenweihehandlung wird
das mit klaren deutlichen Worten ausgesprochen, wenn der Priester über den Kelch und
den Wein spricht. Durch das Mysterium von Golgatha hat sich der Wein verändert, wurde
von den Christuskräften durchzogen. Jeder Tropfen Wein enthält die Ich-Kraft des
Christus, enthält sein Blut, das auf Golgatha herausgeflossen ist. Diese Kraft erhält die
Erde. Er hat sie der Erde mitgegeben, damit die Erde nicht die Kraft verliert aufzusteigen.
Ohne die Tat des Christuswesens hätten die Menschen keine Auferstehungsleiber mehr
bilden können, und auch die Erde hätte an diesem Prozess nicht mehr mithelfen können.
Und das ist alles dem Wein zu verdanken.
WW: Damit meinst Du jetzt den Traubensaft der Beere, aber nicht den Alkohol?
Der Weinkellergeist: Das ist eine gute Frage. Diese Kräfte sind im Weinstock, in der
Weinbeere und damit auch in allem, was aus dieser Weinbeere gemacht wird. Die
Christuskräfte sind also sowohl im Traubensaft als auch im Wein.
WW: Werden die Christuskräfte im Alkohol nicht in ihr Gegenteil verkehrt?
Der Weinkellergeist: Nein. Diese Kraft ist nicht in ihr Gegenteil verkehrbar.
WW: Was geschieht mit Traubensaft, wenn die alkoholische Gärung beginnt? Kannst Du
diesen Prozess einmal aus Deiner Sicht schildern?
Der Weinkellergeist: Physikalisch gesehen wird er hauptsächlich haltbarer, während
Traubensaft dagegen schimmelt. Wein schimmelt nicht. Die Gärfähigkeit wohnt dem
Traubensaft inne, er kann vergoren werden, ohne ihm etwas beizugeben. Mit Hefe geht es
natürlich viel einfacher. Alkoholische Gärung geht natürlich nicht ohne Hefe, aber diese
Hefen können von den Beeren mitgebracht werden. -- Ich möchte noch etwas zu der
Christuskraft und dem Wein mitteilen. Die alte katholische Messe, zumindest in der
Frühzeit, war ein echter Kultus. Sind wir uns hier einig?
WW: Ja.
Der Weinkellergeist: In diesem Kultus wurde kein Traubensaft verwendet. Also war in
diesem Fall das Blut Christi im Kelch alkoholischer Wein.
WW: Meine Frage galt aber nicht dem Wein im Kultus, sondern dem Wein allgemein.
Der Weinkellergeist: Physikalisch besteht zwischen beiden vor der Wandlung kein
Unterschied. Der Kultuswein wurde nicht von anderen Weinstöcken gewonnen.
Literatur
WW: Noch einmal jetzt: Du hast gesagt, dass sich durch das Mysterium von Golgatha alle
Trauben verändert haben, sowohl der Traubensaft als auch der Wein. Das gelte für alle
Trauben, ohne dass sie in den Bereich des Kultus gelangen. Meine Frage war, ob nicht
der zu Alkohol vergorene Traubensaft - der nicht im Kultus ist - die Christuswirkung
umkehrt.
Der Weinkellergeist: Du meinst also, dass der Wein vor der Wandlung die Christus-
wirkung umkehrt, der Wein, der im Kultus verwendet wird, aber nicht?
WW: Ich kann nachvollziehen, dass ein Wein im Kultus durch die Christuskräfte in eine
christusdurchtränkte Substanz umgewandelt wird, aber ich kann nicht nachvollziehen,
dass der normale Wein -- also das alkoholische Getränk -- seit dem Mysterium von
Golgatha Christuskräfte in sich trägt. Ich bin sogar der Meinung, dass diese ins Gegenteil
verkehrt werden, weil der Wein Alkohol ist.
Der Weinkellergeist: Ein Wein, der in der Kirche auf der Fensterbank steht, ist nach dem
Kultus weitgehend noch derselbe. Auf jeden Fall ist er nicht das Blut Christi geworden.
Wenn im Traubensaft eine bestimmte Qualität des Christus anwesend ist, dann bleibt sie
auch im Wein anwesend. Wenn durch die Gärung der Teufel Gewalt über den Wein
bekommt, müsste der Teufel den Christus aus dem Wein rausschmeißen können. Das
aber würde bedeuten, dass er stärker als Christus wäre. Ist er aber nicht.
WW: Welch verblüffende Logik.
Der Weinkellergeist: Dass Alkohol dem Menschen schadet, ist allerdings korrekt.
Traubensaft ist allerdings ein besonderer Saft, und das gleiche gilt auch für den Wein. Das
Trinken von Wein -- jetzt werden sie mich alle steinigen -- ist die vernünftigste Form,
Alkohol zu sich zu nehmen, wenn es denn überhaupt Alkohol sein muss.
Lit. 36e, S. 28 – 33
WW: Kann irgendjemand noch etwas zu den virtuellen Wesen sagen? Welchen Sinn
erfüllen sie für die Weltentwicklung?
Der Nasse: Sie werden noch einen ganz entsetzlichen Sinn für die Weltentwicklung
erfüllen.
Literatur
WW: Welchen?
Der Nasse: In dem Moment, in dem es der virtuellen Welt gelingt, den Menschen
genügend Lebenskraft abzusaugen, wird sie lebendig werden. Je intensiver Ihr Euch ihr
hingebt - viele Menschen geben sich dem Computer hin wie einer Geliebten -, desto eher
wird diese Seinsstufe eintreten. Diese Wesen werden dann lebendig, und diese Wesen
lieben es, vernetzt zu sein. Netze werden durch Spinnen gebaut. Diese Wesen werden
also spinnenartig sein. Und abgrundtief kalt! Damit Ihr sie wahrnehmen könnt, muss
allerdings noch etwas geschehen: Der äußere Planet, der kalte Erebos, muss wahrge-
nommen werden. Er muss entdeckt werden.
Lit.36e, S. 107/108
Die Transsubstantiation
WW: Was geschieht genau bei einer Transsubstantiation? Was wandelt sich in was bzw.
was durchdringt sich mit wem?
Der Nasse: Hierbei gibt es viele Ebenen, auf denen etwas geschieht. Auf der Ebene der
Materie wird z.B. die Hostie tatsächlich leichter. Man könnte es theoretisch sogar wiegen.
Das hängt damit zusammen, dass sich die Materie der Hostie mit Lebenskraft durchsetzt.
Sie schließt sich auf, lockert ihre Verdichtung und wird mit gesundender Arznei durch-
tränkt. Materie ist im Prinzip gestorbener Geist. Bei der Wandlung im Kultus wird dieser
gestorbene Geist wieder etwas lebendig.
WW: Was wandelt sich auf der ätherischen Ebene um?
Der Nasse: Die Aura des Brotes wird verändert, ihre Farben ändern sich. Es senken sich
geistige Keile in das Brot hinein, die immer höher reichende geistige Keile in sich haben.
Die Spitze des untersten Keils geht in den physischen Bereich des Brotes, die nächst-
höhere in den ätherischen Bereich des Brotes usw. Zusätzlich gehen in den lokalen
ätherischen Bereich um den Altar herum Kräfte der nächsthöheren Ebene.
WW: Werden während eines Kultus Elementarwesen erlöst, in dem Sinne, dass sie aus
der physischen Ebene in die nächsthöhere aufsteigen können?
Der Nasse: Im Moment der Wandlung werden aus dem Objekt der Wandlung Elementar-
wesen erlöst. Durch das Leichterwerden werden Elementarwesen frei. Sie gehen
gesundend auf ihrer elementarischen Ebene von dannen. Ein ähnlicher Prozess ist es,
wenn Du Elementarwesen durch den Tod mit hindurchnimmst - als Mensch bewusst - und
sie dann freigibst. Das ist nicht nur ein ähnlicher, sondern der identische Prozess.
WW: Verstärken die Menschen, die am Kultus teilnehmen, den Verwandlungsprozess?
Der Nasse: Wenn sie ihn mitmachen, ja. Die Teilnahme am Kultus ist der freieste
Moment. Wenn Du Deine Freiheit an der Tür abgibst, passiert eigentlich gar nichts.
Schwarze Messen
WW: Was geschieht während einer schwarzen Messe? Was steigt auf, wenn ein schwarz-
magischer "Priester" seine Worte in den Rauch hineinspricht?
Der Große und der Nasse: Bei einer schwarzen Messe findet eine vollkommene
Umkehrung des Kultus statt, aber nur, wenn der Priester kenntnisreich ist. Schwarze
Messen werden Gott sei Dank häufig von Dilettanten ausgeführt und sind dann oft nicht
mehr als eine äußerliche Show. Aber auch heute gibt es noch sehr große Schwarzmagier,
welche das Gegenteil eines Kultus durchführen können und es laufend tun. Bei einem
vollständig durchgeführten schwarzmagischen Kultus wird im Umkreis von etwa 60 Meilen
die Materie vollständig mit Todeskräften durchtränkt. Das bewirkt, dass die Wandlung des
Kultus in diesem Bereich stark behindert wird und sich kleine Teile in der Materie so
verfestigen, dass sie in der Zukunft nicht umwandelbar sind, sondern zur Schlacke werden
müssen. Es bewirkt weiterhin, dass es möglich sein wird, aus der Materie heraus radio-
aktive Strahlung zu gewinnen.
WW: Was geschieht zwischen zwei Menschen, wenn der eine dem anderen auf
graumagische Weise seinen Willen aufzwingt?
Der Nasse: Das verletzt die Freiheit des anderen Menschen, baut eine hohe Karmaschuld
auf und verzehrt den gegenseitigen Karmaausgleich ganz deutlich zuungunsten
desjenigen, der den Willen aufzwingt. Das gilt aber nur für erwachsene Menschen.
Jemandem seinen Willen aufzuzwingen, greift ganz stark in das Karma ein. Wenn es
bewusst geschieht, ist es so ziemlich das Verwerflichste, was es gibt.
WW: Hat dieses Willenaufzwingen eine geistige Gestalt, die Ihr sehen könnt?
Der Nasse: Das ist wie ein schwarzer Keil, den man auf den anderen Menschen
losschickt. Es ist ein schwarzer Keil aus nichts. Eigentlich sind es noch viel schlimmere
Farben als Schwarz, aus dem unteren Schwarzbereich und aus Brauntönen. Dieser Keil
ist wie ein Bumerang, denn er kommt wieder zurück.
Joseph Beuys
Frage: Könnt Ihr etwas zu der Bedeutung der Taten von Joseph Beuys sagen?
Der Luftige: Joseph Beuys hat begonnen, die nächste Form der Kunst auf die Erde zu
bringen, indem er das Tun im menschlichen Umfeld als Kunstbegriff verstanden hat. Damit
verlagert sich die Kunst vom Seh- und Hörbaren über das Erlebbare hin zum zwischen-
menschlichen Leben. Wenn es dem Menschen gelingt, diese Schritte von Joseph Beuys
nachzuvollziehen, dann öffnet sich der Weg, die Schönheit der Kunst im Wirken des
handelnden Christuswesens zu begreifen. Das ist ein hohes Ziel! Beuys hat dafür auch
begonnen, den Verfall in seine Kunstwerke einzubeziehen.
Lit. 36f, S. 91 - 93
Die Hochpotenzen wirken in Leibern, welche außerhalb der Erde sind. Deshalb kann kein
Arzt, welcher noch im Körper ist, wirklich verfolgen, was dabei geschieht. Damit gibt er
sein Tun aus der Hand. Das ist der Hintergrund für die starke eigene Karmabelastung.
Diese Tatsache bleibt auch bestehen, wenn er die Hochpotenzen weglässt. Das ist aktives
Handeln im Hier und Jetzt, und damit vom Handelnden zu überschauen. Ein Arzt sollte
sich darüber im Klaren sein, dass er bei seinem Beruf eigentlich immer am Karma
herumfummelt. Nur sollte er dabei die Folgen seines Tuns bestmöglich überschauen
können.
Heilen
Frage: Welche schon existierenden Heilmethoden kommen dem Wirksamwerden des
Heilenden Geistes nahe? Welche Voraussetzungen kann ich schaffen und welche
Übungswege gehen, um mit diesen Kräften heilend zu arbeiten? Ist das Sich-Vertiefen in
die Begriffswesen (z.B. von "Licht, Leben, Liebe"), das der Therapeut zusammen mit dem
Hilfesuchenden durchführt, dafür ein guter Weg?
Der Große: Es ist sehr schwer, Deine Frage in Kürze zu beantworten.
Die jetzige Menschheit hat noch sehr wenig Sinn für den Heilenden Geist. Der Heilende
Geist ist durch die Sprache des Menschen zu erreichen. Die Sprache des Menschen
enthält die Fähigkeit, alles zu erschaffen, und damit auch alles zu heilen. Heilen ist
Ordnen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist die Beschäftigung mit Begriffen gut. Nur die
Sprache gibt die Möglichkeit, Begriffe zu haben.
Der Heilende Geist ist das, was am Ende der Sprache ist. Im Urbeginne war das Wort! Der
Mensch muss lernen, selbst Worte zu finden, die neue Urbeginne sind. Betrachte das
Johannes-Evangelium und heile mit dessen Worten!
Literatur
Abtreibung
Frage: Was fühlen Menschenseelen, wenn sie aus dem Mutterleib abgetrieben werden?
Haben auch Verhütungspraktiken Wirkungen?
Der Körperelementargeisthirte: Wir sind keine Seelenpsychologen von Menschen.
Insofern ist diese Frage für Elementarwesen schwer zu beantworten. Möglicherweise
wären die Engel hierfür besser geeignet.
Der menschliche Embryo hat im Mutterleib schon Astralleib und Ätherleib für die neue
Inkarnation aufgebaut. Wenn er nun abgetrieben wird, muss dieser Aufbau rückgängig
gemacht werden, und der Mensch muss die ganzen Erinnerungen, die zum Aufbau und
zur Verarbeitung anstanden, rückgängig machen. Dabei fühlt sich der Mensch ziemlich
schlecht.
Andererseits gibt es durchaus Inkarnationsvorbereitungen, bei denen es aufgrund von
karmischen Gegebenheiten nur nötig ist, dass der physische Leib einmal angelegt wird
und kurz vorhanden ist, aber nicht als selbständiger Leib übernommen werden muss. Es
kann sein, dass nach dieser kurzen Aufbauphase der Leib wieder in die geistige Welt
zurückgeht. Es gibt durchaus nicht nur negative Erfahrungen mit der Abtreibung. Das heißt
nicht, dass dies ein Aufruf zur Abtreibung sein soll. Aber die geistige Welt ist in der Lage,
menschliche Praktiken für höhere Ziele einzusetzen.
Nicht nur ahrimanische Wesenheiten sind intelligent, auch die Hierarchien sind nicht
dumm.
Lit. 36f, S. 49
Kartoffelverzehr
Frage: Wie entwickelt sich ein Mensch, der ein Leben lang, öfter als einmal wöchentlich,
Kartoffeln verzehrt?
Der Nasse: Es hat eine Zeit gegeben auf dieser Erde, in welcher der Verzehr von
Kartoffeln eine der Voraussetzungen für die Bewusstseinsseele und die individuelle
Nutzung des Verstandes schuf. Diese Zeit ist in Mitteleuropa abgelaufen. Ein heutiger
Mensch führt seinen Verstand durch den übermäßigen Verzehr von Kartoffeln in den
Intellektualismus, in die kalte Intelligenz und in die materielle Raffgier. Dies ist aber im
Einzelfall genau zu betrachten. Vor intellektualistischen Prüfungen kann ein vorüber-
gehend erhöhter Verzehr von Kartoffeln durchaus positive Wirkungen haben. Es ist auch
nichts generell gegen einen Kartoffelverzehr einzuwenden, wenn dieser die Kartoffel als
Gemüse, und nicht als Grundnahrungsmittel betrachtet. Aus Sicht der Lebenskräfte des
Menschen erhöht die Kartoffel das egoistische Aggressionspotential und drängt die
Wahrnehmung der menschlichen Mitte zurück. Die Lebenskräfte werden nicht mehr als
harmonisierend wahrgenommen.
Geistiges Eigentum?
Frage: In seiner Profitorientierung hat der Mensch den Begriff des "geistigen Eigentums"
entwickelt, sichert seine Erträge z.B. durch das Patentrecht. Ich will nicht sagen, dass das
Patentrecht nur schlecht ist, aber der Begriff des geistigen Eigentums ist letztlich absurd.
Eine Abschaffung dieses Rechts in unserer heutigen Wirtschaftsordnung ist aus meiner
Sicht jedoch sinnlos. Wie seht Ihr das, wenn Ihr mit dem Menschen gestaltend in der Welt
Literatur
tätig werden wollt? Wie würdet Ihr in einer gemeinsamen Arbeit in unserer heutigen
Weltsituation mit der Frage des geistigen Eigentums umgehen wollen?
Der Nasse: Alle Gedanken, welche Ihr Menschen denkt, schreiben sich in den Welten-
äther ein. Damit stehen sie allen denen, die dort lesen können, zur Verfügung. Nur aus
Gründen seiner geistigen Blindheit nimmt der Mensch an, dass seine Gedanken nur in
seinem eigenen Kopf existieren. Das ist schlicht Quatsch. Alle Wesen, welchen diese
Tatsache bekannt ist, und das sind die meisten, machen sich über so etwas wie "geistiges
Eigentum" keine Gedanken und Vorstellungen.
Wenn die Menschheit mit uns Wesen zusammen ihre technischen Prozesse zu gestalten
beginnt, wird sie lernen müssen, von dieser Vorstellung des geistigen Eigentums
abzurücken. In kleinem Umfang geschieht dies heute schon bei dem Betriebssystem
Linux. Es ist ein respektabler Beginn veränderter technischer Wertvorstellungen.
Des Weiteren ist dazu notwendig, sich ein Stück vom Egoismus zu lösen. Wir haben keine
Probleme damit, technische Gedankenwerke mit einer unverwechselbaren Signatur zu
versehen. Das haben sie eigentlich sowieso. Insofern bleibt der Bezug zu dem Erstdenker
unter Menschen erhalten. Alles Weitere ist in der ätherischen Welt sinnlos.
Menschen, welche so tief im Egoismus verhaftet sind, dass sie rein gewinnorientiert
denken, können nicht zu geistigem Schauen kommen. Die Gruppe Menschen, welche
beginnt, sich zur Zusammenarbeit zu entschließen, wird sich trennen müssen von den
anderen, da diese sonst die Zusammenarbeit mit Hilfe der ahrimanischen Mächte
behindern oder zerstören. Auch wir Geistwesen sind zurzeit nicht in der Lage, eine
gemeinsame ungeteilte menschliche Zukunft wahrzunehmen. Der Riss wird schnell tiefer,
im Moment.
Nazi-Gräuel
Frage zu den Nazi-Gräueln: Kann man überhaupt den damals verantwortlichen Menschen
helfen, die Konsequenzen ihres unsäglichen Tuns zu tragen?
Der Große: Du kannst den Menschen, die noch in der Existenz sind, durchaus helfen,
indem Du für sie betest. Ein weiterer guter Weg wäre es, einem dieser Menschen gezielt
geisteswissenschaftliches Wissen ins Nachtodliche nachzusenden.
Einige dieser Menschen haben allerdings darauf verzichtet, ihre Existenz in Zeit, Kosmos
und Raum weiter zu behalten, indem sie sich und ihr gesamtes höheres Sein - beide Tode
gleichzeitig - haben sterben lassen. Sie haben sich ausgelöscht. Ihnen kann nicht mehr
geholfen werden. Ihre Schuld bleibt für die Dauer der Schlacken der Erde erhalten.
Das ist sogar für meine Begriffe ewig. Mit der Auslöschung eines Menschen werden seine
Taten im Tierkreis irreversibel.
Frage: Wie kann man dazu beitragen, dass aus dem schrecklichen und namenlosen Leid
Segen für die Menschheit erwächst?
Der Große: Der beste Weg ist, Menschen zu erziehen, die nicht mehr in der Lage sind, so
schreckliches Leid zu erzeugen. Ändert Euch und Eure Kinder dahingehend, dass sie kein
Leid in dieser Form mehr ertragen können. Dann werden auch alle auflösbaren Teile
dieses Leides aufgelöst sein. Das ist der beste Weg. Erzieht freie Menschen heran!
Der Brudermord
Dann erscheint aber vor dem imaginativen Blick eine zweite Szene, und man schaut, wie
sich der eigene Astralleib verändert hat, nachdem er den luziferischen Impuls
aufgenommen und sich mit der Erde verbunden hat. Es ist eine Spiegelung der ersten
Szene. Der mit dem physischen Leib verbundene übersinnlich geschaute eigene Astralleib
ist nun abwärts gerichtet, entfaltet seine Kräfte zur irdischen Welt - nicht zur geistigen Welt
-, während das andere Wesen mit seinem Kometenschweif aufwärts zur geistigen Welt
gerichtet ist. Und nun dämmert in einem das Erlebnis auf, dass der andere vollkommener
als man selbst ist, und es dämmert zusätzlich ein Entschluss in einem auf:
"In dir dämmert ein Entschluss auf, ein furchtbarer Entschluss auf - der Entschluss, den
anderen, den du als besser fühlst, zu töten. Man weiß: Dieser Entschluss kommt nicht
ganz aus dem Selbst denn das Selbst hat man da oben. Es ist ein anderes Wesen, das da
unten aus einem spricht; aber dieses gibt den Entschluss ein, den anderen zu töten."
(ebd./S. 138)
Man wird innerlich gefragt, wo sein eigener Bruder sei, und man wehrt sich innerlich
dagegen, nunmehr sein Hüter zu sein. In der ersten Szene dehnt man den eigenen
Egoismus aus und wird zum Hüter des anderen, in der zweiten Szene steigert man den
Egoismus bis zur Mordabsicht und will ein anderes Wesen töten:
"Wenn man dieses imaginative Erlebnis gehabt hat, meine lieben Freunde, dann weiß
man, wessen alles eine Menschenseele fähig sein kann, und dann weiß man vor allen
Dingen eines: dass, wenn sie verkehrt werden in ihr Gegenteil, die edelsten Dinge der
geistigen Welten zu den furchtbarsten Dingen der physischen Welt werden können. Man
weiß, dass auf dem Grunde der menschlichen Seele durch Verkehrung der edelsten
Opferwilligkeit der Wunsch entstehen kann, den Menschen zu töten. Von diesem
Augenblick an weiß man, was mit der Kain- und Abel-Geschichte in der Bibel gemeint ist;
aber erst von diesem Momente an, denn die Kain- und Abel-Geschichte, die ist nichts
anderes als die Wiedergabe eines okkulten Erlebnisses, und zwar jenes, von dem eben
gesprochen worden ist." (ebd./ S. 138 f)
In jedem Menschen steckt also die Absicht, seinen Mitmenschen zu töten. Aber der freie
Blick auf diese Absichten in dem Astralleib ist dem Menschen verhüllt und wird auch
dadurch verhindert, dass der Astralleib in dem Gefängnis des Ätherleibes und des
physischen Leibes gefesselt ist. Steiner schildert dies noch folgendermaßen weiter:
„Im Grunde ist erst in unserer Zeit die Möglichkeit gegeben, dass die Menschen wissen
dürfen, wovon die Kain- und Abel-Geschichte die Spiegelung ist: dass sie die Spiegelung
ist eines hohen Opfers. Alles das, was oben war, was vor-paradiesisch war, wurde
verhüllt, indem der Hüter selber es verdeckte, indem mit anderen Worten die Menschen
Literatur
aus dem Paradies ausgetrieben worden sind. Und das konnte nur dadurch geschehen,
dass der physische und Ätherleib des Menschen nun so mit Kräften durchsetzt wurden,
dass der Mensch dasjenige nicht ausführt, was sich als Spiegelbild ergibt; denn ganz
gewiss würde der Mensch das ausführen, wenn er fühlen würde alles, was in dem
Astralleib ist. Der physische Leib und der Ätherleib betäuben den Menschen so weit, dass
der Wunsch in ihm, den anderen zu töten, nicht Tatsache wird. Bedenken Sie, was mit
diesem einfachen Satz gesagt ist: Dadurch, dass die guten fortschreitenden göttlich-
geistigen Mächte den physischen und Ätherleib des Menschen ihm so gegeben haben,
dass er nicht zurückschauen kann, dadurch wird zugleich etwas wie eine Art Betäubung
ausgegossen über den Wunsch des Krieges aller gegen alle. Dieser Wunsch wird nicht so
rege in der Seele, weil des Menschen physischer und Ätherleib so zubereitet worden sind,
dass dieser Wunsch betäubt wird. Der Mensch kann seinen astraliscben Leib nicht
schauen, daher bleibt ihm auch dieser Wunsch unbekannt, er führt ihn nicht aus."
Doppelgänger
Wolfgang Weirauch: Es gibt verschiedene Doppelgänger, die mit dem Menschen in
Kontakt treten, bzw. viele übersinnliche Bereiche, die man auch Doppelgänger nennen
könnte. Zum einen denke ich dabei an die bisher besprochenen Ätherleib-Leichname und
Astralleib-Leichname, die man mit einer gewissen Berechtigung auch Doppelgänger
nennen könnte. Aber nun möchte ich diejenigen Wesen thematisieren, die als wirkliche
Doppelgängerwesen zeitweise oder für das gesamte Leben in den Menschen hinein-
schlüpfen. Welche Doppelgänger kann man im Ätherleib des Menschen ausmachen?
Literatur
Drei Doppelgänger im Ätherleib
Etschewit: Für den Ätherleib gibt es drei Haupttypen von Doppelgängern. Wie viele hast
Du denn anzubieten?
WW: Ebenfalls drei.
Etschewit: Man kann diese drei Haupttypen auch noch etwas untergliedern, aber das ist
eigentlich nicht sehr sinnvoll. Am liebsten würde ich sie mit Farben beschreiben: Es gibt
einen roten, einen grünen und einen weißen Doppelgänger im Ätherleib. Alle drei machen
eigentlich unterschiedliche Dinge. Von der Wirkungsweise kannst Du sie Dir etwa wie die
Dreigliederung des Menschen vorstellen, und zwar nach Geist, Seele und Leib. Der eine
Doppelgänger stört die Verbindung zwischen Ätherleib und physischem Leib, und er kann
hineinschlüpfen, wenn diese Verbindung durch Schock, Krankheit oder schwarz-magische
Einflüsse geschädigt ist. Dieser Doppelgänger verursacht vor allem die Abschnürung von
Ätherleibteilen. Soweit zu dem roten Doppelgänger.
Dann gibt es den seelischen Ätherleib-Doppelgänger. Er zieht Teile aus dem Astralleib
bzw. aus dem Pseudo-Ich in den Ätherleib hinein. Das führt zu Störungen der
Wahrnehmungsfähigkeit des Ätherleibes. Der Ätherleib hat eine Wahrnehmungsfähigkeit;
es gibt u.a. auch Ätheraugen. Er hat vor allem eine Wahrnehmungsfähigkeit all dessen,
was lebendig ist. Vor allem hat er eine Wahrnehmungsfähigkeit für unsere Welt. Diese
Wahrnehmungsfähigkeit wird durch den grünen Doppelgänger gestört.
Und dann gibt es noch den weißen Doppelgänger, der die Verbindung des Ich zum
Ätherleib stört. Er versucht, die Einwirkungen des Ich auf den Ätherleib zu beeinflussen.
Normalerweise versucht das Ich den Ätherleib umzuformen und bei der Umformung des
Ätherleibes auch Teile in den Phantomleib einzugliedern. Der Phantomleib selbst hat aus
allen anderen Wesensgliedern kleine Anteile; es ist nicht nur rein umgewandelte Physis.
Der Einschlüpfmoment aller drei Doppelgänger ist eigentlich der gleiche: Krankheit,
schwarz-magischer Angriff, Schockerlebnisse, falsch vorgezogene Einweihungsrituale.
WW: Sind das jetzt ahrimanische oder luziferische Doppelgänger?
Etschewit: Der rote ist ahrimanisch, der grüne ist ahrimanisch mit luziferischem Anteil,
und der weiße ist hauptsächlich luziferisch.
WW: Gibt es auch alltägliche Verhaltensweisen des Menschen, die dazu führen, dass
mehr von diesen Wesenheiten in den Menschen hineinschlüpfen können?
Etschewit: Der Ätherleib kann verkümmern, z.B. durch Gedanken, die sich gewohnheits-
mäßig nur auf das Materielle richten. Süchte können auch dazu führen. Hier ist vor allem
die Online-Sucht zu nennen, ebenfalls die Informationssucht. Auch Schlafmangel kann
dazu führen. Die Verkümmerung des Ätherleibes wird auch dadurch begünstigt, dass die
Menschen sich überhaupt nicht mehr in der Natur bewegen. Wer nur noch vom Büro in die
U-Bahn und von der U-Bahn in sein Haus hetzt und überhaupt nicht mehr das Wetter und
den Jahreszeitenzyklus wahrnimmt, vertrocknet im Ätherischen und macht sich für diese
Doppelgänger aufnahmefähiger. Das ist ganz wichtig. Besonders der Grüne, der
Gemischte, kommt auf diesem Wege gern in den Menschen. Er schafft dann auch
Pseudo-Naturerlebnisse, so dass man plötzlich z.B. Plastikblumen schön findet.
WW: Werden auch diejenigen Bereiche des Ätherleibes, die das Ich nicht mehr
durchgestaltet - z.B. aufgrund von Verkümmerung, Vertrocknung und Gedächtnis-
schwäche -, von den Doppelgängern in Besitz genommen?
Etschewit: Auf jeden Fall. Immer dann, wenn Du Teile von Deinen Leibern aus dem
Bewusstsein verlierst - z.B. durch ungesunde Verhaltensformen -, besteht die Gefahr,
dass solche Bereiche durch Wesen von außen in Besitz genommen werden. Gerade von
der grauen und schwarzen Seite gibt es einen ungeheuren Bedarf, Körper zu über-
nehmen, um sich selbst weiter zu gestalten. Gerade die ätherischen Doppelgänger sind
Wesen, die von dem Menschen Lebenskraft abziehen.
Literatur
WW: Kommen diese Doppelgänger zu unterschiedlichen Zeiten des Lebens in den
menschlichen Ätherleib hinein - also mal mehr, mal weniger -, und verschwinden sie auch
wieder?
Etschewit: Wenn der Mensch sein Verhaltensmuster ändert und nicht mehr nur durch
geschlossene Räume hetzt und vielleicht einen Urlaub am Meer macht, schwächt er z.B.
den Einflussbereich des grünen Doppelgängers deutlich ab. Die Doppelgänger sind nicht
immer alle drei im Menschen, sondern nur phasenweise. Ein Doppelgänger kann einige
Jahre im Menschen wirken; dann verändert letzterer seine Lebensweise, und der
Doppelgänger verschwindet wieder. Wenn sich z.B. ein Mensch entschließt, für drei Jahre
in ein Kloster zu gehen und ein ganz anders gestaltetes Leben lebt, wird er sich in dieser
Zeit ganz deutlich von dem roten Doppelgänger befreien. Denn dieser rote Doppelgänger
verträgt das religiöse Leben überhaupt nicht. Der weiße Doppelgänger würde eventuell in
diesem Kloster kräftiger werden, wenn die Religiosität in die luziferische Richtung ginge.
Auch Dostojewski schildert in seinem Buch „Der Doppelgänger" ähnliche Gestalten. Wie
kommt es, dass gerade ein solcher Zusammenhang zu dem Lügnerischen und Intriganten
einer Person gezogen wird, und wie kommt es, dass eine solche Gestalt dem Menschen
so ähnlich sieht?
Etschewit: Sie haben den Zugriff auf des Menschen ganze Formung, und diese Form der
menschlichen Gestalt spiegeln sie so, dass sie für den Menschen als eine Doppelgänger-
gestalt erscheinen. Das sind allerdings keine normalen, sondern immer Grenzsituationen.
Das ist eine ähnliche Sichtbarkeit wie die Schau des Auferstandenen durch die Jünger.
Sie konnten den Auferstandenen auch nicht mit physischen Sinnen sehen.
Es gibt sogar Schilderungen, dass bei bestimmten Zusammentreffen einige den
Auferstandenen sahen, andere nicht. Ähnlich ist dies mit den Doppelgängergestalten zu
sehen, auch wenn diese natürlich nichts mit Auferstehungskräften zu tun haben. Sie
schaffen es, ihre Äthersubstanz in bestimmten Momenten so zu verdichten, dass ein
Mensch sie sehen kann; allerdings ist das eine übersinnliche Schau. Andererseits haben
sie aber nur ein Bild und die Ätherkräfte des jeweiligen Menschen zur Verfügung, denn sie
sind aus seiner Substanz. Deswegen sehen sie immer aus wie der jeweilige Mensch.
Literatur
Und wenn der Mensch lügnerisch wirkt, verschiebt sich sein Seelengefüge, und dadurch
treten die Doppelgänger eher in Erscheinung. Man kann z.B. ein ganz anständiger Kerl
sein, aber mit einem Male herumtricksen. Auch dann verschiebt sich das Seelengefüge,
und die Doppelgänger können eher rein- und rausgleiten und treten so in Erscheinung.
Karmische Versäumnisse
WW: Der weiße Doppelgänger - der luziferische, den Du geschildert hast - könnte mit
einer Darstellung Rudolf Steiners übereinstimmen. Und zwar schildert Rudolf Steiner, dass
Luzifer zu allen karmischen Versäumnissen eines Menschen Zugang hat, dass er das
unausgetragene Karma eines Menschen geistig-substantiell ergreifen und aus einem Teil
des Ätherleibes eine Gestalt formen und sie mit einer künstlichen Seele behauchen kann.
Solche Schattenwesen huschen als Störenfriede durch die Welt, und wer sie übersinnlich
schaut, blickt auf eine Gestalt seiner eigenen Jugend. In seinen Mysteriendramen nennt
Steiner diesen Geist den Geist der Jugend:
"Solches unausgetragenes Karma, solches Erlebnis wie das, wenn man auf seine Jugend
sieht wie auf eine andere "Wesenheit, ist etwas was man im Inneren erlebt. Zu solchem
Erleben hat Luzifer Zugang; das kann Luzifer heraussondern; er kann sich einen
substantiellen Teil des Ätherleibes nehmen und ihn gleichsam beseelen mit dem
unausgetragenen Karma. Dann wird ein Schattenwesen daraus unter dem Einfluss des
Luzifer." (ebd./S. 120)
"Es wird eine Zeit kommen, wo an viele, viele Menschen immer mehr die Empfindung
herantreten wird: Ja, was ist denn das, ich fühle mich so, wie wenn ich mich gespalten
hätte, wie wenn da noch ein zweiter neben mir wäre. - Und diese Empfindung, dieses
Gefühl, das als etwas Natürliches auftreten wird, gerade so wie Hunger oder Durst oder
andere Erlebnisse, darf nicht unverstanden bleiben bei den Menschen der Gegenwart und
Zukunft. Verständlich wird es sein, wenn die Menschen sich bequemen werden, durch
Geisteswissenschaft die eigentliche Bedeutung dieses Gespaltenseins zu verstehen.
Insbesondere wird auch die Pädagogik, die Erziehung, je mehr wir diesen Dingen
entgegengehen, darauf Rücksicht nehmen müssen. Man wird lernen müssen, auf gewisse
Erlebnisse der Kinder sorgfältiger zu achten, als man das bisher getan hat, wo diese
Erlebnisse auch nicht in demselben Masse da waren.
Gewiss in dem späteren, robusteren Leben, unter dem Eindrucke der physischen Welt,
werden diese Gefühle und Empfindungen, die ich charakterisiert habe, nicht so besonders
stark sein in der allernächsten Zukunft, aber in einer ferneren Zukunft werden sie immer
stärker und stärker werden. Zunächst werden sie beim heranwachsenden Kinde auftreten,
und die Erwachsenen werden von den Kindern gar mancherlei hören, was sie werden
verstehen müssen, mancherlei, über das man hinweggehen kann wie über ein Nichts,
über das man aber nicht hinweggehen sollte, weil es mit den tiefsten Evolutions-
geheirnnissen der Welt zusammenhängt.
Kinder werden andeuten: Da oder dort habe ich ein Wesen gesehen, das hat zu mir dies
oder jenes gesagt, was ich tun soll. - Der materialistisch gesinnte Mensch wird sagen: Du
bist ein dummer Bub oder ein dummes Mädchen, das gibt es ja gar nicht. - Wer aber
Geisteswissenschaft verstehen will, muss wissen lernen, dass es sich da um eine
bedeutsame Erscheinung handelt. Wenn ein Mensch sagt: Da habe ich jemanden
gesehen, der ist wieder verschwunden, aber er kommt immer wieder und wieder; er sagt
zu mir immer das und jenes, und ich kann nicht aufkommen gegen ihn -, so wird der,
welcher die Geisteswissenschaft versteht, erkennen, dass sich da etwas in dem Kinde
ankündigt, was immer deutlicher in der Menschheitsevolution hervortreten wird." (GA
158/20.11.1914/ S. 97 f.)
Literatur
Ahrimanische Unsterblichkeit
WW: Welche Tendenz hat dieser Doppelgänger? Er hilft dem Menschen zwar während
der physischen Inkarnation, aber er hat doch sicherlich kein erhöhtes Interesse an einem
spirituellen Leben des jeweiligen Menschen.
Etschewit: Er möchte, dass Du unsterblich wirst; allerdings unsterblich in der Materie. Er
möchte, dass der Mensch so weit kommt, dass er nicht mehr zu sterben braucht, er will
eine ahrimanische Unsterblichkeit. Er will eine dauernde Verfügbarkeit in der Materie. Er
will keine geistige Entwicklungsmöglichkeit, aber eine perfekte Technik.
WW: Bei manchen Anthroposophen hört man immer wieder, dass sich während eines
Streits die Doppelgänger dieser Menschen streiten, nicht die Menschen selbst. Das klingt
oft wie eine billige Entschuldigung. Da der physische Doppelgänger allerdings den
Menschen ständig begleitet, verschwimmt er auch mit den Impulsen des Menschen. Er ist
Literatur
sein permanenter stummer Begleiter, und man rechnet ihn zur unteren Natur des
Menschen, ohne ihn zu bemerken. Wie kann man die eigenen Ich-Motive und die eigenen
Willensimpulse von denen des Doppelgängers unterscheiden?
Etschewit: Alles vermischt sich. Selbst der Körperelementargeist kann beide nicht
auseinanderhalten, und er arbeitet genauso für den Doppelgänger wie für den Menschen
selbst. Das ist eines der großen Probleme des Körperelementargeistes. Als erstes musst
Du Deinen physischen Doppelgänger akzeptieren, denn Du kannst ihn nicht loswerden!
Ohne ihn stirbst Du. Eine gewisse Zeit kann man ohne ihn leben, aber nicht lange. Gerade
in der heutigen Zeit ist er besonders notwendig, da sein Herr dicht an der Erde weilt.
Wie man die Impulse des Menschen und des Doppelgängers unterscheiden kann? Prüfe
alles mit Christus!
Friedrich Pfannenschmidt: Wenn ich hierzu einmal etwas anfügen darf: Ich kann mir
vorstellen, dass dieser Doppelgänger vieles im Menschen verstärkt. Wenn wir etwas
leisten, von dem wir meinen, dass wir es gut bewerkstelligen können - auf das wir
vielleicht sogar stolz sind -, dann kann ich mir vorstellen, dass dieser Doppelgänger das
Bestreben hat, diese Fähigkeit über einen gewissen Punkt hinaus zu steigern - vielleicht
sogar so weit, bis es unvernünftig wird. Hier gleitet das eigene Bestreben in den Willen
des Doppelgängers über, und es bedarf einer Willensanstrengung des Menschen, solche
Extreme zu unterbinden.
Etschewit: Das ist vollkommen richtig. Der Doppelgänger hilft auch allen Extremsportlern.
Das ist ein ganz deutliches Arbeitsgebiet dieses Doppelgängers. Allerdings arbeitet hier
auch der luziferische Doppelgänger mit. Aber der physische Doppelgänger hilft dem
Körper, dass dieser über ein gewisses Maß hinaus belastet werden kann. Du kannst den
Impuls des physischen Doppelgängers aufspüren, wenn Du den Impuls, den Du gerade in
Dir spürst, mit den Impulsen des Christus vergleichst. Wenn Du Deine eigenen Impulse
mit diesem idealen Wesen vergleichst, spürst Du sehr deutlich, ob der Doppelgänger in Dir
wirkt oder nicht. Ihr habt doch den Christus, und er ist bei euch bis an das Ende aller
Tage. Also nehmt ihn euch als Vorbild.
F. Pfannenschmidt: Man kann auch seinen Engel fragen.
WW: Warum geht der physische Doppelgänger kurz vor dem Tod aus dem Menschen
heraus?
Etschewit: Weil er Angst vor dem Tod hat. Für ihn ist die Vorstellung des Todes die
entsetzlichste Vorstellung überhaupt. Er lebt mit dem Ziel der ahrimanischen Unsterb-
lichkeit. Deshalb kann er den physischen Tod nicht ertragen. Und er kann den Anblick des
Hüters der Schwelle und des Christus beim Tod nicht ertragen. Überhaupt kann er die
höheren Teile des Menschen nicht aushalten.
Kosmisch-rüpelhaftes Verhalten
WW: Wäre es demnach z.B. bei einem Begriff wie Arbeitnehmer wichtig, diesen Begriff
richtigzustellen und ihn seiner ursprünglichen Bedeutung - Arbeitsplatznehmer - wieder
zuzuführen?
Der Große: Ja. Das ist wichtig, weil Begriffe die Leiber für relativ hohe Wesenheiten bilden
können. Auf die Zukunft gesehen inkorporieren sich immer mehr sogenannte harmonische
Elementarwesen, und auch Wesen, die man Vulkanwesen nennen kann, kommen heran
und können sich in solchen Begriffen inkorporieren.
WW: Wer sind diese Vulkanwesen?
Der Große: Das sind Zukunftswesen, die den Menschen die Wärme neu erklären werden.
WW: Leben diese Wesen schon unter uns?
Der Große: Ja, vielfach. Das sind Vulkanengel.
WW: Steiner hat einmal über diese Wesen gesprochen und ausgeführt, dass sie unter den
Menschen leben und dass der Mensch mit ihnen kosmisch-rüpelhaft umgehe, weil er sie
nicht erkenne. Und die Aufgabe dieser Wesen sei es, den Menschen die zusammen-
hängende Geisteswissenschaft zu bringen.
Der Große: Ja, das kann man so stehen lassen; denn über die Geisteswissenschaft
werden die Menschen den Unterschied zwischen Licht und Wärme lernen. Bei den
meisten Menschen wird Licht und Wärme noch in einen großen Mustopf geschmissen. Die
Wesenheit des alten Saturn und die Wesenheit der alten Sonne werden nicht getrennt.
Der alte Saturn war dunkel, aber trotzdem warm. Und Licht an sich ist nicht warm.
Bestimmte Teile des Lichtes sind auch kalt. Um den Vulkan, als Verkörperung der Erde,
zu erreichen, vergehen dazwischen zwar noch zwei weitere Erdeninkarnationen, aber auf
der Stufe des Vulkan muss es erreicht sein, dass man mit der Geisteswissenschaft Licht
und Wärme vollkommen unterscheiden lernt.
Literatur
Lit. 36g, S. 147 - 151
Ich-Bewusstsein entsteht
WW: Wie entsteht während des Tages Ich-Bewusstsein durch das Zusammenspiel des
Ich und des physischen Leibes?
Etschewit, der Nasse: Wenn das Ich während des Tagesbewusstseins seiner selbst
bewusst wird, dann stößt es sich fortwährend an der physischen Materie. Das gilt auch für
die gesamte Menschheitsentwicklung:
Das Physische, das Feste, wirkt insofern auf das Geistige, als ihr euch an ihm wehtut, als
ihr an etwas stoßt, das euch richtigen Widerstand entgegensetzt. Das Ich gelangt an den
physischen Leib heran. Es will mit ihm etwas machen, aber der physische Leib funktioniert
nicht so, wie das Ich sich das in seinem jugendlichen Leichtsinn vorstellt; sondern der
physische Leib setzt dem Ich Widerstand entgegen. Er setzt ihm auch eherne Notwendig-
keiten entgegen. Zwar hält ein physischer Leib einiges aus, aber nicht alles. Aus all diesen
Widerständen an dem Festen entwickelt sich Bewusstsein. Im Bilde: man träumt, stößt an,
sagt "Huch ", schaut sich um und orientiert sich neu. Dadurch entsteht Ich-Bewusstsein.
WW: Ereignet sich dieser Anstoßprozess besonders am Morgen beim vollständigen
Hereinschlüpfen des Ich und des Astralleibes?
Etschewit: Ja; deswegen hat man in dieser Phase auch besondere Aufwachträume.
WW: Und wo am physischen Leib stößt sich das Ich vorwiegend - am gesamten
physischen Leib oder an bestimmten Orten?
Etschewit: Für das Ich gibt es einen besonderen Ort, und das ist das Blut. Das Ich stößt
sich am Blut, auch wenn das für euch schwer vorstellbar ist. Es stößt sich auch an den
Blutadern.
WW: Rudolf Steiner spricht auch davon, dass man sich an den Organhäutchen spiegelt
und dadurch Bewusstsein erhält.
Etschewit: Das ist nicht falsch. Es ist der Moment, an dem das Blut an die Organe stößt.
Aber das Ich sitzt im Blut. Wenn das Ich zu den Organen kommt, gelangt es auch an
etwas ganz Kosmisches; denn jedes Organ hat einen Planetenbezug. Dann stößt sich das
Ich nicht nur an dem Festen der Organhäutchen, sondern auch an dem Festen, was von
diesem Planeten kommt. Wenn sich das Ich am Herzen spiegelt, wird sich das Ich der
Literatur
Sonnenkräfte bewusst. Das sind zusätzliche Punkte, an denen das Ich die kosmische
Anbindung im Festen bemerkt. Gleichzeitig nimmt das Ich daran die nicht-kosmische Seite
wahr. Auch die Organhaut, die Steiner beschreibt, gehört zum härtesten der Organe; es ist
ihre Grenze. Das Ich braucht diese Grenzerlebnisse an einem physischen Gegenstand,
um sich seiner selbst bewusst zu werden.
WW: Stößt dann das Ich sowohl von innen gegen die Organhäute, d.h. vom Blut her, als
auch von außen? Spiegelt es sich sozusagen von beiden Seiten?
Etschewit: Das hast Du ganz richtig gesagt: Zum einen kommt das Ich von seinem
Träger, dem physischen Leib, her, zum anderen aus der umfließenden Gestalt. Man ist mit
seinem Ich gleichzeitig innen und außen. Das ist der Grund, warum der Mensch eine
generelle Ich-Wahrnehmung hat, weil man das Ich innerhalb und außerhalb von einem
selbst hat. Man hat also zum einen die äußere Ich-Umgebung, zum anderen die Anwesen-
heit des Ich im Blut. Dazwischen ist der Raum, den das Ich im Erdensein beherrscht, wo
sich das Ich im Tätigen bewusst wird. Das haben wir schon bei der Selbsterkenntnis
geschildert: dass der Mensch in sich ist, sich aber in der Welt finden muss. In beiden
Fällen gibt es ein Innen und ein Außen.
WW: Spiegelt sich das Ich auch am Phantomleib?
Etschewit: Eher nicht. Der Phantomleib hängt mit der zukünftigen Umwandlung des
physischen Leibes zusammen. Die Ich-Arbeit am Phantomleib bildet den umzuwandeln-
den Phantomleib aus.
Lit. 36g, S. 30
Etschewit: Wenn eine Tierart, speziell eine Vogelart, ausgerottet wird, bedeutet das, dass
ein bereits vorhandenes geistiges Kulturgut abstirbt. Wenn solche riesigen Schwärme
vernichtet werden, stirbt ein großes geistiges Kulturgut. Dieses geistige Kulturgut wird in
die Todesprozesse eingebunden und kann von den Widersachermächten missbraucht
werden. Es kann so sein, ist aber nicht zwingend. Bei derart großen Kulturgütern, die mit
der Vernichtung der Taubenschwärme zusammenhängen, ist dieser Missbrauch eher
wahrscheinlich, weil eine ungeheure geistige Masse zur Verfügung steht. Dadurch
entstehen dann menschheitsschädigende Kulturstränge.
WW: Welche Kulturgüter wurden durch die Vernichtung der Taubenschwärme in Amerika
zerstört, und was an Schädigendem ist daraus erwachsen?
Etschewit: Erwachsen ist daraus der Ku-Klux-Klan, geschädigt wurde das Kulturgut der
nordamerikanischen Indianer, die als Halbnomaden den Impuls hatten, die Mutter Erde
sowenig wie möglich zu schädigen. Die Indianer sind immer dann weitergezogen, wenn
eine Stelle der Erde, auf der sie sesshaft waren, abgelebt war. Dafür hatten sie ein sehr,
sehr feines Gespür. Die indianische Kultur war eine ziehende, und man blieb niemals so
Literatur
lange, bis die Erde geschädigt war. Es ist ein hohes Kulturgut, einschätzen zu können,
wann man auf die Erde, auf der man lebt, schädigend einwirkt. Dieses Kulturgut ist massiv
abgetötet worden. Daraus ist die Perversion des Ku-Klux-Klans entstanden, also der
Impuls, eine bestimmte Gruppe von Menschen rein zuhalten und andere zu töten. Das ist
die Umkehrung des hohen indianischen Impulses.
Gedächtnis
Wolfgang Weirauch: Könnt ihr beschreiben, was das menschliche Gedächtnis ist?
Kordon, der Körperelementargeisthirte Das menschliche Gedächtnis ist unvollständig.
Das ist das Wichtigste aus meiner Sicht.
WW: Warum ist das menschliche Gedächtnis unvollständig?
Kordon: Weil das menschliche Gedächtnis ganz anders organisiert ist als unser Gedächt-
nis und ganz anders funktioniert. Wir brauchen nämlich überhaupt kein persönliches
Gedächtnis; wir haben alle ein einziges Gedächtnis. Dieses große Gedächtnis könnte man
ganz grob als die Akasha-Chronik beschreiben; allerdings gibt es hier auch noch andere
Wissensschichten. Das menschliche Gedächtnis ist so etwas wie eine private Akasha-
Chronik innerhalb einer Inkarnation. Genauso wie die Akasha-Chronik nicht auf der
materiellen Erde ist, ist auch das Gedächtnis des Menschen nicht im physisch-materiellen
Leib. Das ist vielleicht für euch verblüffend; trotzdem ist es eine Tatsache, dass das
menschliche Gedächtnis nicht im Gehirn oder in euren Zellen verkörpert ist. So wie die
Akasha-Chronik nicht in der Erdenkugel, sondern drumherum ist, ist auch das
menschliche Gedächtnis nicht in der Kopfkugel, sondern drumherum. Das menschliche
Gedächtnis liegt im ätherischen Leib des Menschen.
Der Erinnerungsvorgang
WW: Wie ist die Verbindung zwischen Ätherleib und Astralleib, zwischen Bewusstsein und
menschlichem Gedächtnis?
Kordon: Der Astralleib durchdringt sowohl den Äther- wie den physischen Leib, als erstes
aber den Ätherleib. Mit diesem Durchdringen hat der Astralleib - und auch das Ich - Zugriff
auf das menschliche Gedächtnis. Das ist auch für das Nachtodliche wichtig; denn auch im
Nachtodlichen ist das menschliche Gedächtnis noch so lange vorhanden, wie sich der
Ätherleib noch nicht aufgelöst hat. Normalerweise hat der Mensch ungefähr drei Tage
nach seinem Tode noch sein gesamtes Gedächtnis.
WW: Nehmen wir an, man hat etwas vergessen und beginnt, sich zu erinnern, und eine
Erinnerung tritt in das Bewusstsein. Kannst Du diesen übersinnlichen Prozess einmal
schildern?
Kordon: Dann beginnt eine ich-aktive Kraft als erstes den Astralleib zu durchdringen, weil
der Astralleib und der Ätherleib besser verknüpft sind als der Ätherleib und das Ich. Der
Astralleib bekommt also von dem Ich den Impuls, in den Ätherleib einzugreifen. Der Astral-
leib geht dann in den Gedächtnisbereich des Ätherleibes und durchseelt diesen Bereich.
Stell dir vor, dort liegt ein braunes Blatt - also ein Bereich, der aus dem Gedächtnis
verschwunden ist. Dadurch, dass der Astralleib bewusstseinskräftig an dieses braune Blatt
herankommt, wird dieses Blatt wieder grün, und im gleichen Moment hat man diese
Erinnerung wieder bewusst erfasst.
WW: Und wie ist die Verbindung des ätherischen Gedächtnisbereiches zum materiellen
Gehirn?
Kordon: Sie ist nicht so wichtig, wie ihr das normalerweise denkt.
Man hat nämlich auch Erinnerungen an diejenigen Bereiche, die im Unbewussten liegen.
Das Gedächtnis funktioniert auch ohne den bewussten Menschen. Aber auf die Bereiche,
die ohne den bewussten Menschen angelegt worden sind, hat der bewusste Mensch
keinen Zugriff; er kennt dafür nicht den Index. Trotzdem merkt sich der ätherische Leib
alles, was einem Menschen widerfährt.
WW: Heißt das, dass ein Mensch mit hellseherischer Kraft auch Erinnerungskraft haben
könnte, wenn sein physisches Gedächtnis ausfiele?
Kordon: Das geht; aber nur, wenn dieser Mensch auch wirklich hellsichtige Fähigkeiten
hat. Das materielle Gehirn ist ein Spiegelungsapparat für das ätherische Gedächtnis.
Insofern ist auch ein Teil des Gedächtnisses mit dem physisch-materiellen Gehirn
verbunden; vor allem ist das die physische Indizierung. Im materiellen Gehirn liegt nicht
das eigentliche Erinnern; dort findet sich eher der Hinweis, in welche Richtung man
schauen soll. Wenn Du Dein gesamtes Gedächtnis als Buch siehst, ist das materielle
Gehirn der Index des Buches.
Mühlengespräche I
Der Große: Guten Abend, Menschenkinder. Mein Segen ruht auf Eurem Tun. Ein
Bewusstsein für das Ergreifen der metallischen Prinzipien muss in der Menschheit auf
neue Art entstehen. Das Wesen der Metalle und ihre kosmische Heimat muss in neuer Art
vor das innere Auge der Menschen treten können. Möge Euer Tun dazu beitragen.
Fröhliche Weihnachten!
Der Zinnjunge (Klamso): Guten Abend Menschen.
Der Mensch (Verena): Guten Abend, Klamso.
Der Zinnjunge (Klamso): Alle Metalle haben eine kosmische Heimat. Auch die modernen
Metalle, Leichtmetalle und ähnliche. Das Aluminium z.B. gehört zum Neptun. Immer wenn
die entsprechenden Himmelskörper von den Menschen erkannt und beobachtet werden,
können diese Metalle dann auch gewonnen und genutzt werden. Die Monde der Himmels-
körper entsprechen den Legierungen von Metallen, die Planetoiden entsprechen den
vielen "neuen" Metallen wie z.B. Chrom, Wismut, Titan, Beryllium u.a.
Ist das verständlich?
Der Mensch (Friedrich): Es ist verständlich. Es besteht also immer noch die Möglichkeit,
mit neuen Wesen im Sonnensystem auch noch neue Metalle zu entdecken?
Der Zinnjunge (Klamso): Reichlich. Erst wenn Ihr die Metalle auch individualisiert, werdet
Ihr sie richtig verstehen. Die Metalle sind ja eben nicht irdischer Natur. Durch ihr
Verständnis kann der Mensch sehr viel über den Kosmos und seine Rhythmen lernen.
Die Silberne (Mondlicht): Es spielt eine gewichtige Rolle der Erkenntnis der Metallwesen,
ob die Metalle spiegeln oder nicht. Metalle, welche spiegeln, reflektieren das Sonnenlicht
und ordnen sich damit dem Gold unter.
Das Kupferkind (Vivendon): Ich spiegle nicht so gut wie Silber. Meine Aufgabe liegt aber
auch in der Zukunft. Das zu unterscheiden ist auch sehr wichtig bei den Metallen. Das
Kupfer selber gehört in den Zyklus der Erde, wie auch das Eisen.
Literatur
Ein weiteres Kriterium ist, inwieweit die Metalle getrieben werden können oder geschmie-
det werden müssen; mit anderen Worten, ob sie kalt oder warm bearbeitet werden
können.
Ausschlaggebend hierfür ist die Nähe zum Flüssigen. Je eher ein Metall flüssig ist, desto
besser kann es kalt verarbeitet werden. Diese Fähigkeit sagt sehr viel über seine
kosmische Qualität aus.
Der Quecksilberich (Pitt): Auch die Farbe eines Metalls ist wichtig in seiner kosmischen
Beurteilung. Ein weiterer Gesichtspunkt ist der Grad der Giftigkeit eines Metalls. Die
flüssigsten sind die giftigsten. Darauf solltet Ihr Eure Herzenskräfte einmal verwenden.
Die Bleierne (Verda): Es ist besonders zu beachten, dass Metalle zu Waffen verarbeitet
werden können. Die rein irdischen Dinge eignen sich nicht so gut dafür. Es ist auch zu
beachten, dass die Waffen aus Metall erst in die Welt kamen, als das menschliche Ich in
ihr aktiv wurde. Erst das Individuum benutzt metallene Waffen.
Die Golddame (Tulla): Alle diese Dinge zusammengenommen beschreiben die Qualität
des inneren Kosmos. So weit das Licht der Sonne reicht, kann Metall - oder was
dahintersteht - existieren. Ohne die Qualität des Goldes gäbe es alle diese Dinge nicht.
Der Große: Es ist sehr selten auf dieser Welt, dass der Siebenerreigen zusammen tönt.
Meistens bleibt eine kosmische Kraft versteckt. Ich danke Euch für dieses Gespräch, und
ich danke den Engeln der Planeten, dass sie es ermöglicht haben. Möge Segen strömen!
Lit 36i, S. 79
Der Herr der Fliegen (von Affenbrotbaum über Theabrox, dem großen Holz)
Die Insekten sind eine Abspaltung Ahrimans, die in der Tierwelt nötig wurden, weil der
Mensch zu tief in die Materie und in die Zweiheit der Geschlechtlichkeit abgestiegen ist
und sich dadurch zu sehr mit dem Sexuellen verbunden hat. Die paradiesische
Urschöpfung des Menschen war nicht für einen derartig tiefen Abstieg gedacht. Aber
durch diesen Abstieg kam der Mensch zu einem sexuellen Bewusstsein, und weil der
Mensch so tief in seinen physischen Körper eindrang, war es aus Sicht Ahrimans
notwendig, um die Tierwelt zu erhalten, dass die Insekten abgespalten wurden, damit die
Insekten ihre Hauptarbeit - das Bestäuben der Pflanzen - verrichten können. Deswegen ist
Ahriman der Herr der Fliegen und anderer Insekten. Durch den sogenannten Sündenfall
ist die Geschlechtertrennung deutlicher hervorgetreten als ursprünglich gedacht. Dann erst
wurden die Insekten durch die ahrimanischen Kräfte aus der Tierheit herausgelöst.
Das ist jetzt etwas einfach gezeichnet, aber vom Prinzip her stimmt es. Weil der Mensch
so stark in die Geschlechtlichkeit hinabgestiegen ist, veränderte sich auch die Natur
teilweise und verstärkte auch ihrerseits die Weiblichkeit und Männlichkeit. Ich verkörpere
die Stufe davor, für die die Bestäubung durch normale Tiere reicht.
WW: Aber irgendwie hinkt dieser Zusammenhang doch, denn ich gehe einmal davon aus,
dass die Insekten bereits geschaffen waren, bevor die Menschen in die Geschlechter-
trennung kamen.
Affenbrotbaum über Theabrox: Das liegt daran, dass Du im normalen Zeitverlauf denkst.
Du musst die Zeit und die Entwicklung als etwas Paralleles denken. Die Zeit ist nicht
immer so chronologisch abgelaufen, wie ihr sie erlebt. Die Schöpfergeister haben alles als
Möglichkeit schon angelegt. Deshalb gibt es die Insekten länger als den in die Dualität
gefallenen Menschen. Die Entwicklung war entsprechend notwendig, auch die ungeheure
Vielfalt in der Insektenwelt. Dass die Insekten neben den Menschen diejenigen Wesen
Literatur
geworden sind, die am ehesten überleben können, ist durch den Schritt der Menschen in
die Freiheit möglich geworden. Und dieser Schritt ist evolutionär nachzuvollziehen, währt
aber auch schon über eine lange Zeit. Auch in dieser Zeit hatten noch viele Insekten
Gelegenheit, sich zu entwickeln. Insekten können sich sehr schnell entwickeln.
WW: Dann haben also alle Insekten einen ahrimanischen Einschlag?
Affenbrotbaum über Theabrox: Fast alle, die Biene und der Schmetterling nicht.
Lit 36i, S. 94
Patatau (Lebensbaum): Wir heben alle falschen Potenzen auf. Eigentlich heben wir alle
falschen Rhythmen auf. Wenn du uns potenzierst und auf die Landschaft sprühst - in der
Potenz D30 -, werden alle vorher angewandten Falschbehandlungen aufgehoben; sie
werden auf ätherische Weise gelöscht.
WW: In der biologisch-dynamischen Landwirtschaft oder auch bei Heilmitteln, die ein
Mensch einnimmt?
Patatau: Sowohl als auch. Wenn Du falsche homöopathische Heilmittel genommen hast,
die Dir nicht bekommen, kannst Du Thuja D30 nehmen, und dann ist die ungute Wirkung
verschwunden. Wenn Du falsche biologisch-dynamische Präparate oder die falsche
Potenz bei einem Mittel gespritzt hast, kannst Du hinterher Thuja D30 versprühen, und
die negative Wirkung der anderen ist dann weg. Das gleiche gilt auch für chemische
Gifte. Thuja D30 begrenzt den Schaden von chemischen Giften. Das geht allerdings nicht
mit einem Mal.
WW: Eine Frage zu Deiner Gestalt, besonders zu der des abendländischen Lebens-
baumes. Er wächst kegelförmig mit schmaler und runder Spitze und aufwärtsgerichteten
Zweigen. Warum wächst der Baum auf diese Weise?
Patatau: Willst Du nicht auch in den Himmel?
WW: Wollen die anderen Bäume denn nicht in den Himmel?
Patatau: Sie haben nicht so viel Durchhaltevermögen wie ich und setzen sich nicht so
sehr von der Erde ab wie ich. Das Prinzip von mir als Lebensbaum ist, dass ich mich von
allem, was falsch ist, freimachen kann. Ich kann mich auch von der Schwere freimachen,
und deswegen kann ich da oben immer noch nach dem Himmel greifen. Deswegen kann
ich auch von Falschanwendungen freimachen. Auch wenn Du Kopfschmerzen hast und
Dich in meinen Duft begibst, geht es Dir sofort besser. Du brauchst nur einmal durch
meinen Duftkegel hindurchzugehen, und schon fühlst Du Dich freier. Probier das einmal
bewusst aus!
WW: Du strömst ja sehr viel ätherisches Öl aus.
Patatau: Ja, das sind freie Ätherkräfte. Das gilt aber nicht nur speziell für den abendländi-
schen Lebensbaum, sondern für alle.
Blacky (Schlehe): Unsere Früchte sind so sauer, dass ein normaler Mensch sie ohne
Zucker eigentlich nicht schlucken kann, da sie den Mund ganz stark zusammenziehen.
Diese Beeren sind sehr gesund und enthalten sehr viel Vitamin C, haben also auch eine
starke Lichtkornponente. Sie sind blau lila, sehen aus wie kleine Pflaumen und sind
frosthart. Viele Menschen ernten sie auch erst nach dem ersten Frost, da sie durch diesen
erst eine gewisse Süße erhalten. Das völlig Herbe tritt dann etwas zurück. In dieser Herbe
steckt ein gewisser Lebensüberdruss, sogar ein gewisser Trotz.
Gedanken reinigen
WW: Warum strömen die Blätter, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen Duft aus?
Aloa: Ganz äußerlich gesehen, weil wir ätherische Öle enthalten.
Wenn Du diese Öle einatmest, wirst Du bemerken, dass sie eine leichte Koffeinwirkung
haben. Mit diesem Geruch kannst Du klar denken, er reinigt Deine Gedankenkraft.
Außerdem erfrischt dieser Geruch deutlich. Wenn Du Gruppengespräche führst, solltest
Du allen Teilnehmern vorher Walnuss zu riechen geben. Es ist auch eine meiner
Aufgaben, den Menschen über die Physis seines Gehirns zur Klarheit zu führen.
WW: Die Rinde des Walnussbaumes: in der Jugend glatt und aschgrau, im Alter tief rissig
und mit einer fast schwarz-grauen Borke. Warum verändert sich der Baum so gravierend?
Aloa: Warum hast Du Runzeln, wenn Du alt wirst?
WW: Der natürliche Altersprozess in allen Ehren - aber bei Dir ist es besonders
auffällig. Warum?
Aloa: Nimm einfach ein Baby und halte es neben einen Greis, dann siehst Du die
Unterschiede. Trotzdem: Weil wir dem menschlichen Kopf so stark verbunden sind,
organisch-gehirnmäßig, sind wir vom Typus her ein sehr menschlicher Baum.
Literatur
Deswegen sind wir in der Jugend glatt und im Alter stark rissig. Wobei ich aber noch
erwähnen möchte, dass die Umwelt unsere Spannkraft in der Rinde besonders im Alter
erschlaffen lässt. Das ist genauso wie bei eurer menschlichen Haut.
Lit. 36j, S. 16 - 19
Harmonische Elementarwesen
WW: Wie kommt es, dass heutzutage die einen Menschen eine sehr starke Beziehung zu
Tieren haben - und die Tiere zu ihnen -, während andere überhaupt keine positive
Beziehung zu Tieren haben und brutal mit ihnen umgehen, so dass Tiere diese Menschen
ablehnen?
Der Braune: Der häufigste Fall ist, dass sich die jüngeren, noch nicht so häufig
verkörperten Menschenseelen unbewusst an vorirdische Zustände erinnern, in denen sie
noch Tierhaftes hatten und in denen ihr Ich noch nicht entwickelt war. Das erlebt man
auch an Kindern, die im Regelfall mit etwas Jüngeren schlechter spielen können als mit
Literatur
viel Jüngeren und viel Älteren. Der Grund ist, dass man eine Stufe anschauen muss, die
man gerade überwunden hat. Ähnlich ist es mit dem Verhältnis zwischen Tier und
Mensch. Ich sage das jetzt, obwohl sicherlich viele Leserinnen und Leser schreien
werden.
Andere Menschen haben erkannt, dass sie eine karrnische Verknüpfung mit Tier-lchen
eingegangen sind oder in Vorinkarnationen eine Aufgabe übernommen haben; deswegen
haben sie eine so starke Beziehung zu Tieren. Es gibt Menschen, denen gehorcht einfach
jeder Hund. Andere Menschen widmen z.B. ihr ganzes Leben Pferden, Pinguinen oder an-
deren Tieren. Meist liegt hier eine Aufgabe vor, die man sich im letzten Leben karmisch
vorgenommen hat. Bei Pinguinen ist es schwieriger, aber bei Haustieren können richtige
Freundschaften zwischen Tier und Mensch entstehen. An dieser Stelle entstehen
Möglichkeiten, dass sich harmonische Elementarwesen bilden. Es gibt also Menschen, die
sich im Vorirdischen vorgenommen haben, durch ihre Freundschaft und Begegnung mit
Tieren möglichst vielen harmonischen Elementarwesen eine Inkorporationsmöglichkeit zu
schaffen. Das sind diejenigen Menschen, die sich stark mit Tieren beschäftigen und
befreunden.
WW: Diese harmonischen Elementarwesen, also höhere Elementarwesen, entstehen
demnach nur, wenn sich zwischen Tier und Mensch - also z.B. zwischen Pferd und Reiter
- eine längere und positive Beziehung ergibt?
Der Braune: Ja. Es muss vom Menschen eine gewisse Liebesqualität dem Tier gegen-
über entstehen.
WW: Welche Aufgabe haben diese entstehenden harmonischen Elementarwesen?
Der Braune: Sie sind wichtig für die Vulkanwesen.
WW: Was sind Vulkanwesen? Meinst Du die, auf die Steiner in einem Vortrag hinweist,
die seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in das Erdensein hereinwollen, um den
Menschen verschiedene Botschaften zu bringen - z.B. die zusammenhängende
Geisteswissenschaft - und gegenüber denen sich der Mensch aber kosmisch-rüpelhaft
benimmt, weil er sie nicht erkennt?
Der Braune: Ja, das sind diese. Sie werden auf dem Vulkan - der überübernächsten
Verkörperungsstufe der Erde - Engel sein und möchten jetzt von den Menschen
wahrgenommen werden. Aber die Menschen bemerken sie nicht.
WW: Was sind das eigentlich für Wesen?
Der Braune: Wir nennen sie eigentlich eher Vulkan-Engel, denn es sind keine Menschen,
und sie sind von eurer Entwicklungsstufe deutlich abgesetzt. Eigentlich stehen sie auf
einer fortschrittlicheren Entwicklungsstufe als der Mensch. Sie ähneln in etwa den Wesen,
die heute auf der Stufe der Angeloi stehen. Dadurch, dass sich jetzt ganz langsam der
Vulkan, der hinter der Sonne wohnt, zu bilden beginnt, versuchen die Wesen, die mit
diesem entstehenden Vulkan verbunden sind, auf der Erde zu wirken.
(Vgl. GA 204/13.05.1921/S. 237 ff.)
Alle höheren übersinnlichen Wesen brauchen eine Elementarwesenheit, über die sie in die
irdischen Verhältnisse wirken können, die ihren Willen auf die Erde fortsetzen. Bei den
Angeloi sind es die Sylphen, bei den Erzengeln die Undinen, bei den Archai die Gnomen;
und auch der Mensch hat einen solchen elementaren Vertreter - dies sind die Salamander.
Und die elementaren Wesenheiten, die die Vulkan-Menschen benötigen, sind die eben
angesprochenen harmonischen Elementarwesenheiten. Die harmonischen Elementar-
geister stehen im Vergleich zu den normalen Elementarwesen auf einer höheren Stufe.
WW: Kannst Du bitte einmal ein Beispiel nennen? Nehmen wir einen Menschen, der eine
gute Beziehung zu Tieren hat; am besten wählen wir einen, der eine liebevolle Beziehung
zu Pferden aufbaut, weil ich gleich mit den Pferden in der Befragung beginnen werde.
Der Braune: Durch die liebevolle Beziehung zwischen Tier und Mensch wird zuerst ein
Leib, eine Abschnürung gebildet. Dieser Leib ist noch nicht das harmonische Elementar-
Literatur
wesen. Dieser übersinnliche Leib ist der Inkarnationsraum für ein harmonisches
Elementarwesen.
WW: Aus welchem Bereich kommen diese harmonischen Elernentarwesen?
Der Braune: Das ist eine gute und zugleich schwierige Frage. Darauf kann ich Dir keine
Antwort geben.
WW: Warum nicht?
Der Braune: Dazu musst Du jemanden befragen, der weiser ist als ein Tierhirte.
Geflügelte Wesen
WW: Etschewit. bist Du da? Ich hatte das Verhältnis zwischen Tier und Mensch immer so
verstanden, dass diese harmonischen Elementarwesen aufgrund der guten Beziehung
zwischen Tier und Mensch entstehen, aber das trifft wahrscheinlich nur auf Salamander zu
und nicht auf harmonische Elementarwesen. Sehe ich das richtig?
Etschewit, der Nasse: Als erstes entsteht durch die Beziehung zwischen Tier und
Mensch eine Abschnürung, also eine Art geistiger Luftballon, ein Hohlraum. Wenn dieser
Hohlraum aus einer liebevollen Beziehung zwischen Tier und Mensch entstanden ist,
dann enthält er die Qualität, dass sich aus dem hohen Devachan heraus eine Wesenheit
ergießt, die sich in diesen Hohlraum inkorporiert; und das ist ein sogenanntes harmo-
nisches Elementarwesen. Das interessiert den Braunen nicht so sehr.
WW: Dann erzähl mir einmal etwas mehr über ein solches harmonisches Elementar-
wesen, z.B. ein solches, das zwischen Pferd und Reiter oder zwischen Pferd und seinem
Pfleger entsteht. Wie sieht denn ein solches harmonisches Elementarwesen aus, welche
Eigenschaften hat es, und was macht es hier auf Erden?
Etschewit: Hast Du eine Vorstellung von einem Salamander?
WW: In der Gestalt eines feurigen Wesens?
Etschewit: Harmonische Elementarwesen gibt es in allen Qualitäten, in feurigen,
wässrigen, luftigen usw. Sie stehen zur Welt der Salamander so, dass sie geflügelt sind.
Wenn Du Dir einen Salamander als feuriges Wesen durch die Luft flitzend vorstellst, dann
ist das feurige harmonische Elementarwesen zusätzlich noch geflügelt. Natürlich sind dies
geistige und keine sinnlichen Flügel. Wenn Du Dir einen Menschen vorstellst, stellst Du Dir
eine menschliche Gestalt vor; wenn Du Dir Deinen Engel vorstellst, stellst Du Dir diesen
Engel geflügelt vor. Dieses Bild darf allerdings nicht kindlich oder kitschig sein. Ähnlich ist
es bei den harmonischen Elementarwesen in Beziehung zu den anderen Elementar-
wesen. Das harmonische Elementarwesen ist also eines, das an einer höheren Geistigkeit
teilnimmt, welches eine Leiblichkeit hat, die höheren geistigen Anforderungen Genüge tut.
Wenn wir jetzt noch genauer in die Substanzbeschreibung hineingehen, wird es sehr
anthroposophisch.
Willenskreuzung
WW: Ich denke, dass dies an dieser Stelle nicht schadet. Erzähl einfach etwas darüber.
Etschewit: Der Substanzunterschied zwischen Mensch und Engel ist der, dass der Engel
keinen materiellen Leib hat und in der Physis höchstens in einem Nebel oder in einem
Flusslauf zu erkennen ist bzw. in dem Nebel über einem Flusslauf. In solchen
Erscheinungen kann man in gewisser Weise die Substantialität eines Engels wahr-
nehmen. Elementarwesen sitzen an Stellen, an denen sich die Willen hierarchischer
Wesen kreuzen. Harmonische Elementarwesen sitzen folglich an solchen Stellen, an
denen sich die Willen trinitarischer Wesen schneiden.
Literatur
Lit. 36j, S. 159/160
Vergeistigte Materie
WW: Kannst Du erklären, was damit gemeint ist, dass die Schmetterlinge fortwährend
Materie während ihres Lebens vergeistigen, die Vögel jedoch erst nach ihrem Tod?
Samsson (Beschützer aller Fledermäuse Norddeutschlands): Bei den Schmetterlingen ist
es diejenige Materie, die sie den schon relativ lichtgewordenen Bereichen der Materie
entnehmen, den Blüten der Pflanzen. Der Schmetterling ist in der Lage, diese Materie auf
eine andere Daseinsebene zu heben. Die Blüten bleiben Materie, aber ohne physischen
Teil. Vergeistigung ist etwas Physisches, aber ohne Materie. Dieses Physische entspricht
dem Auferstehungsleib des Christus. Auch dieser hatte keine physische Materie mehr.
Literatur
Diesen Schritt konnten die Schmetterlinge in einem gewissen Bereich schon immer
vollziehen. Bei den Vögeln ist es mit Einschränkung so, dass sie diesen Schritt nach ihrem
Tod machen, weil sie sich während ihres Lebens auf den kosmisch-irdischen Gedanken-
strömen bewegen, die auch etwas mit den Winden zu tun haben. Diesen Vergeistigungs-
anteil können sie erst nach ihrem Tode leisten. Dabei geht ein Teil der Materie des Vogels
von dem materiellen in den nichtmateriellen Zustand über, wenn der Vogel stirbt. Das
geschieht allerdings keineswegs mit der gesamten Materie, denn sonst wäre der
Leichnam eines Vogels bei seinem Tode weg. Wenn Du einmal einen toten Vogel
aufhebst, wirst Du bemerken, dass er noch leichter ist als zu Lebzeiten.
Spinnenphobie
WW: Was geschieht bei Dir als Vogelspinne, wenn Dich ein Mensch sieht und vor Angst
überreagiert?
Britta (Vogelspinne): Ich beginne mich zu fürchten, und das ist nicht gut. Denn das
Entsetzen des Menschen schlägt bis zu mir durch. Deswegen wäre es gut, wenn die
Menschen es lernen könnten, ohne Furcht und ohne Entsetzen mit uns Spinnen zu
verkehren. Ich weiß, dass das schwierig ist und dass bei den Menschen eine
unterbewusste Reaktion abläuft. Es wäre schön, wenn man es lernen könnte, das
Spinnenwesen zu objektivieren.
…......
WW: Gibt es eine Eigenschaft im Menschen, die Dir als Vogelspinne entspricht?
Britta: Sensibilität und Sensitivität.
WW: Möchtest Du noch etwas sagen?
Britta: Versucht, Spinnen nicht als Insekten zu sehen. Wenn ihr es schafft, in die
Spinnenwelt keine negativen Gedanken zu senden, helft ihr dem Weltenäther.
Vision
WW: Heute gibt es noch einige hellseherische Reste, z.B. dasjenige, was man Vision
nennt. Was ist eine Vision heute?
Etschewit: Wahre Visionen finden auf anderen Ebenen statt. Es gibt verschiedene
geistige Schichten um das Erdenwesen herum, in denen alle Menschen stecken. Es gibt
die Schicht des Allwissens, die Schicht der Gedanken, die Schicht der Empfindungen,
zumindest der größeren Empfindungen. Wenn Du als Mensch nicht so ganz fest
konfiguriert bist oder durch ein Schockerlebnis momentan nicht fest konfiguriert bist, dann
bist Du gelockert, aus dem Häuschen, und dann kann man Eindrücke aus diesen weltum-
spannenden Bereichen aufnehmen. Diese Eindrücke sind blitzartig, ohne dass man gezielt
darauf zugegriffen hat.
Zeit ist nur für Wesen im physischen Leib ein Kontinuum. Generell gesehen hat Zeit eher
einen Raumcharakter, ist keine Linie. Wegen dieses Raumcharakters ist natürlich
Zukünftiges auch schon im Bereich der Zeit. Z.B. ist die Planung der Weltenführung in
diesem Raum enthalten, was mit der Erde geschehen wird - zumindest in groben Linien.
Ob es dann auch wirklich so geschieht, ist eine ganz andere Angelegenheit. Aber die in
einem bestimmten Moment geplante oder geahnte Entwicklung ist es, von der man durch
eine Vision blitzartig einen Eindruck bekommt; man nimmt sozusagen einen kleineren
Abschnitt davon wahr. Die Entwicklung könnt ihr aber mit eurer Freiheit vollständig
verändern; insofern muss die Zukunft nicht so eintreten, wie man sie mit einer Vision
wahrnimmt. Das ist Vision.
WW: Und die Visionen sind oft nicht ganz exakt, weil der Mensch aus der Freiheit die
Zukunft verändern kann?
Etschewit: Ja. Ungenau sind sie, weil der Visionär beginnt, mit seinem Ich an der Vision
herumzudenken, sie zu verarbeiten. Dann verändert er sie schon ein wenig.
WW: Steiner erklärt es ähnlich, wenn auch etwas anders: Wenn der Mensch eine Vision
hat, taucht er von der oberen Welt - dem Gegenstandsbewusstsein - wie unter Wasser,
nimmt aber das Wissen der oberen Welt mit in das Astralische der Unterwelt, und weil er
die Begriffe der oberen Welt kennt und dann im Astralischen Bilder sieht, deutet er die
Bilder gegebenenfalls falsch.
Der Mensch hat also z.B. in der Vergangenheit niemals die Vision eines PCs gehabt, weil
er den PC in früheren Zeiten noch nicht denken konnte, da es ihn noch nicht gab.
Literatur
Ahnung
Etschewit: Korrekt. Manches aus einer ferneren Zukunft kann man nur in Begriffe bringen,
die man kennt, da man die Begriffe, die entstehen werden, noch nicht hat.
WW: Die Vision ist für Steiner das Untertauchen in das Astralische.
Wenn der Mensch aber noch tiefer hinuntersteigt, nämlich in seinen Ätherleib, so wird es
dort noch unbewusster, und wenn der Mensch dort bewusst schauen könnte, so würde er
etwas sehen, was sich erst in einer späteren Zukunft - z.B. in zehn Jahren - ereignet, weil
im Ätherleib z.B. das Karma liegt. Dies nennt Steiner Ahnung.
Etschewit: Dies ist einerseits eine Stufe tiefer. Wenn man das Ahnen einmal auf die
Vergangenheit bezieht, so gehört das Ahnen in eine Zeit, auf eine Stufe, die vor dem
Denken liegt. Menschen, die das individuelle Denken noch nicht entwickelt hatten, die
höchstens als Gruppe denken konnten, hatten als Einzelwesen Ahnungen von diesem
Denken. Eigentlich ist das ein hoher Traumzustand. - Dann aber kam die Geburt des
Christus. Alles änderte sich. Alles! Auch das Ahnen wurde schief, zumindest dieses
Ahnen. Das Ahnen verzerrte sich.
Andererseits gibt es auch eine nicht-verzerrte Spiegelung - und insofern wird das Ahnen,
auf die Zukunft gesehen, allmählich zu einer zukünftigen Kraft und Fähigkeit. Diese
entwickelt sich dann, wenn man sich bewusst im Ätherischen aufhält. Dann werden
Wahrnehmungen auftreten, die nicht gedacht, sondern geahnt werden. Das aber ist dann
ein eigener persönlicher Prozess. Wenn man sein Ätherisches sensibilisiert, so dass man
anfänglich wahrnehmen kann, dann kann man auch anfänglich ahnen. Manche Menschen
erleben heute, dass das Denken sehr weitreichend ist, aber dass das Ahnen noch eine
Klasse besser ist. Dieses Ahnen ist aber nur dann möglich, wenn man das Denken recht
gut entwickelt hat.
Deuteroskopie
WW: Noch ein Drittes zum vergangenheitsorientierten Wahrnehmen: Steiner spricht von
der Deuteroskopie, und er meint damit Erscheinungen wie das andere Gesicht, eine Fata
Morgana oder Wahrnehmungen wie die von Swedenborg . So etwas nimmt der Mensch
wahr, wenn er noch tiefer, in den physischen Leib, absteigt. Kannst Du dazu etwas sagen?
Etschewit: "Mene mene tekel" - die Schrift an der Wand beim Gastmahl des Belsazar.
Das ist so etwas. Es gibt noch Menschen, die in Familienverbänden sehr stark miteinander
verbunden sind, die z.B. an ihrem physischen Leib bemerken konnten, wenn ein
Verwandter, z.B. ein Sohn, im Krieg verletzt wurde. Oder Menschen, die es in Heilberufen
erüben, können durch die Fingerberührung die Verknotungen anderer Menschen ertasten,
weil sich diese Verknotungen bis in das Physische der Heiler abbilden. Solche Menschen
erspüren also, was im Körper eines anderen erkrankt ist. Das geht in diese Richtung.
Wenn man diese Fähigkeiten erweitert, so gibt es Menschen, die in dem Raum, in dem sie
sich befinden, z.B. an der Wand, ein Bild sehen, welches eine Zukunftsdeutung
ermöglicht. Das Erlebnis von Mene mene tekel war ja sogar ein Gruppenerlebnis im alten
Babylon. Die Menschen damals hatten real-physisch eine Wahrnehmung, die einen
geistigen Hintergrund hatte. Auch manche Marien-Erlebnisse sind in einer solchen Art zu
verstehen. Da ist etwas aus dem Physischen eines Menschen herausgetreten.
Gläserrücken
WW: Was ist Zungenreden?
Etschewit: Zungenreden bedeutet eigentlich das, was ihr heutzutage channeln nennt.
Wesen nutzen einen sich in der Physis zur Verfügung stellenden Menschen und äußern
sich über diesen, ohne dass dieser etwas dazu tut. Das ist reiner Mediumismus.
WW: Und wer kann durch ein solches Medium sprechen? Jedes Wesen?
Literatur
Etschewit: Jein. Ein Marienkäfer wird nicht durch ein solches Medium sprechen.
Ansonsten aber jedes Wesen einer bestimmten Stufe - negative wie positive. Sogar Dein
Schutzengel könnte dies, aber die Schutzengel tun dies eigentlich nicht.
WW: Und beim Gläserrücken sind es Ätherleib-Leichname oder Astralleib-Leichname, die
das Medium Glas bewegen?
Etschewit: Meistens, aber es müssen nicht unbedingt solche Reste von Menschen sein.
Es könnten auch Menschen sein, die keinen physischen Leib mehr benötigen und bereits
im Ätherischen agieren könnten. Diese werden aber eher kaum Gläser rücken. Das
können auch Menschen sein, die man z.B. früher Hexen nannte, die in einer gewissen
Weise aus sich heraustreten konnten. Solche Menschen könnten auch Gläser rücken, also
die Gläser bewegen. Das sind dann physisch inkarnierte Menschen, die die Fähigkeit
haben, aus sich herauszutreten. - Aber wenn sich fünf Jugendliche in Hamburg
zusammensetzen und eine Sitzung mit Gläserrücken beginnen, dann ist es fast immer so,
dass irgendwelche Ätherleibreste, die in der Gegend herumschwabbern, sich über das
Glas äußern.
Lit. 36q, S. 69
Gewissensbisse
WW: Was sind Gewissensbisse, bzw. was ist ein sogenanntes nagendes Gewissen?
Gewissen: Gewissensbisse sind Meldungen des persönlichen Gewissens, können aber
auch mal durch mich angestoßen worden sein, und zwar dann, wenn man sich eines
moralischen Fehlverhaltens bewusst wird. Sie entstehen dann, wenn man seinem eigenen
Wertesystem widersprechend gehandelt hat. Der Begriff Gewissensbiss ist sehr schön,
weil er etwas mit Bewusstsein zu tun hat. Man kann so vor sich hintändeln, und auf einmal
beißt einen das Gewissen. Dann wird man wach und wird sich bewusst, dass man etwas
getan hat, was man gar nicht tun wollte und was auch noch sehr gewissenlos war.
Altes Testament
WW: Genauso wie bei den Griechen gab es auch im Alten Testament noch keinen Begriff
für das Gewissen, und im Alten Testament wird vielmehr in Bezug auf die Funktionen des
Literatur
Gewissens vom Herzen und von den Nieren gesprochen. Wenn es um Verstandesdinge,
gute wie böse geht, wird das Herz genannt; wenn es mehr um gefühlsmäßige Bereiche
des Gewissens geht, wird auf die Nieren verwiesen. Kannst du diese Herz- und
Nierenfunktion in Bezug auf verstandes- bzw. gefühlsmäßiges Gewissen etwas näher
erklären?
Gewissen: Im Herzen hat der Mensch eine Sonnenkomponente, in den Nieren eine
Merkurkomponente. Interessant ist, dass es sich hierbei um diese beiden Komponenten
von Christus handelt, und zwar schon im Alten Testament. Im Griechischen wird der
Nierengott Hermes genannt. Hermes galt im Griechischen als der Gott der Reisenden und
auch der Redekunst. aber auch als Götterbote von Zeus, als Führer der Seelen in den
Hades und als Bringer der Träume. Zusammen mit dem Sonnenbereich, auch dem
Herzdenken. kann man beides als einen zukünftigen Aspekt der Christuswesenheit
bezeichnen bzw. als Vorläufer einer Gewissensstimme. Das Alte Testament geht also in
einer geheimnisvollen und verschlüsselten Weise über die Organe an das Gewissen und
die Christuswesenheit heran. (z.B. 2.Sam 24,10 und Jer. 12,2)
Neues Testament
WW: Im Neuen Testament wird es etwas klarer, und der griechische Begriff für Gewissen
wird mit verwendet. Im Römerbrief wird relativ konkret über das Gewissen geschrieben:
"Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr
Gewissen es in ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch
entschuldigen." (2,15) Es wird auch darüber geschrieben. dass schlechte Taten. die zu
Gewissensbissen Anlass gaben, durch das "Blut Christi" gereinigt werden können. Paulus
spricht aber auch im Römerbrief darüber, dass es bei zweifelhaften Fragen zu unter-
schiedlichen Bewertungen bei den Menschen kommen könne. Ein Endziel für den
Menschen sei aber folgendes: "Das Endziel der Unterweisung aber ist Liebe aus reinem
Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben. Dieses Ziel haben
einige aus den Augen verloren und haben sich nutzlosem Geschwätz zugewandt." (1.Tim.
1,5-6) Wie bewertest Du diesen Fortschritt?
Gewissen: Jetzt wird in klaren Begriffen gesprochen, die Erkenntnis ist jetzt da, die vorher
nur als Ahnung vorherrschte, dass das Gewissen ein Anteil vom Christus ist. Und das
kann auch ausgesprochen werden. Erkenntnismäßig ist das ein gewaltiger Schritt. Man
erlebt nicht nur die Organe als Eintrittsorte bestimmter Kräfte, sondern man benennt die
Kräfte in klaren Begriffen, und man erkennt diese Kräfte als eine Kraft, die im Leben des
Menschen immer zuschaut.
Weltumspannendes Gewissen
WW: Inwieweit ist es für die Gewissensentwicklung wichtig, sich nicht nur in andere
hineinfühlen zu können, sondern sich auch in sie hineindenken zu können und daraus
Handlungsschritte folgen zu lassen?
Gewissen: Sich in andere Menschen hineinzufühlen, ist eine ältere Fähigkeit. Wenn man
jetzt mit Blick auf die Zukunft nicht lernt, die Gefühle bewusster zu gestalten und zu
führen, wird diese Ebene zunehmend mehr verschwinden. Diese eher alten Kräfte werden
verklingen, wenn sie nicht neu geschult werden. Sich in andere Menschen hineinzudenken
ist eine neuere Form einer inneren Kommunikation und Empathieverbindung, die ihr noch
gar nicht lange beherrscht.
Das begann eigentlich erst mit dem Moment, in dem ihr in eurer Kulturgeschichte die
Psychologie entwickelt habt. Vorher hat man sich nicht in Menschen hineingedacht.
Dadurch, dass sich die Menschen zunehmend auch in andere Menschen hineindenken,
Literatur
entwickelt sich in mir etwas wie ein logisches bzw. denkerisches Gewissen, eine Art Pate.
Normalerweise spricht das Gewissen die Gefühle an, das tradierte Gewissen geht über
das Gefühl; aber seitdem die Menschen zunehmend Weltbürger werden und sich die
Bewusstseinsseele entwickelt, entwickelt sich auch ein weltumspannendes Gewissen, z.B.
ein ökologisches Gewissen. Das aber fühlt man nicht, sondern das denkt man. Man
erkennt etwas, man bekommt deswegen z.B. ein schlechtes Gewissen, und dann handelt
man. Die positiven Seiten der Globalisierung hängen damit zusammen.
Man kann also auch rein im Gedanken ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn man
sich in Zusammenhänge hineindenkt. Früher entsprangen die Handlungen eher aus dem
gefühlsmäßig entwickelten Gewissen, heute immer mehr auch aus dem gedanklichen
Gewissen. Es kann sogar sein, dass eine Handlung, z.B. eine Wiedergutmachung, ganz
ohne ein Gefühl, rein aus dem Gedanken in die Tat geführt wird. Das bedeutet, dass der
nicht empathische Mensch - ein Typus, der heute zunimmt - auch in der Lage sein kann,
aus einem rein gedanklich entwickelten Gewissen zu einer Handlung zu kommen.
Selbstverstümmelung
WW: Nehmen wir eine Gruppe, z.B. Soldaten, die gegen einen Feind Krieg führen, oder
die KZ-Wärter der Nazizeit: Was geschieht, wenn diese Menschen zugunsten einer
Gruppenaggression oder eines Befehls ihr individuelles Gewissen abtöten?
Gewissen: Das ist eine Abtötung höherer Glieder des Selbst. Das ist eine Selbst-
verstümmelung auf krasseste Art und Weise. Das individuelle Gewissen sitzt in sehr
Literatur
hohen Bereichen des Menschen, und wenn man dann sein Gewissen abtötet, ist das eine
Selbstverletzung im übelsten Sinn. Oft ist es aber auch nicht ganz freiwillig; denn gerade
beim Militär, auch heute noch, werden sehr viele Menschen in diese Gruppen hinein-
gezwungen. Dabei wird nicht unerheblicher Zwang ausgeübt. Und wenn dann eine
Gruppenaggression aus der Gruppe heraus erfolgt, kann das deswegen geschehen, weil
die einzelnen Individuen ihr eigenes Ich hinter das Gruppen-Ich gestellt haben. Dann ist
eine individuelle Gewissensbildung kaum noch möglich.
Volksgewissen
Interessant ist aber nun die Frage, wie es damit zusammenhängt, wenn ein ganzes Volk
Krieg führt. Auch ein Volk hat ein Gewissen. Durch die Geburt stellt man sich in ein Volk
hinein, und es ist ein nicht leichter und ein langer Weg, sich aus diesem Volkszusammen-
hang herauszulösen, wenn man das will. Das hängt damit zusammen, dass der Volks-
geist, der Erzengel, sein Gewissen in das individuelle Gewissen des Menschen spiegelt.
Es spiegelt sich aber noch weiteres in das individuelle Gewissen: die politischen und
gesellschaftlichen Umstände, genauso aber auch ein gewisses Volks-Gruppenwesen.
Manche Völker haben diesem Wesen sogar einen Namen gegeben, z.B. wie die
Franzosen der Marianne. Bei den Deutschen war das einmal der sogenannte Michel, aus
dem dann der sogenannte Otto Normalverbraucher hervorgegangen ist bzw. Max
Mustermann als eine Art Leername. Aus allem zusammen entsteht eine gewisse
Volksidee, ein Volksgefühl, als eine bunte Mischung.
Der Erzengel, der ein jeweiliges Volk führt, ist so etwas wie ein Schutzgeist für die
Menschen des betreffenden Volkes, so wie der Engel ein Schutzgeist für den betreffenden
Menschen ist. Die Marianne oder der Michel sind aber nicht diese Erzengel, sondern eine
Art riesiges harmonisches Elementarwesen, welches mit dem jeweiligen Volk zusammen-
hängt. Dieses harmonische Elementarwesen bleibt fast immer das gleiche, während der
Erzengel durchaus wechseln kann.
Wer sein individuelles Gewissen nicht sehr geschult hat, lässt sich leicht von einem
Gruppengewissen beeinflussen, auch von dem Volksgewissen. Wer dagegen sein
individuelles Gewissen stärker geschult hat, ist durchaus in der Lage, gegen das Gruppen-
gewissen und auch gegen das Volksgewissen anzugehen. Aus solchen Prozessen
entsteht das durchaus vielfach bekannte Phänomen, dass ein Mensch plötzlich nicht mehr
bei dem, was eine Gruppe will, mitmacht. Dann hat sich sein individuelles Gewissen
gemeldet und ist stärker als das der Gruppe geworden. Diese Prozesse kann man
pflegen, und daraus wird der Vorgang, dass man mich in immer klareren Konturen sehen
kann.
WW: Kannst Du noch ein wenig mehr über den Schnee sagen?
Olaf: Man könnte über den Schnee ein ganzes Buch machen.
WW: Dann sage noch drei weitere Sätze.
Olaf: Es gibt ungeheuer viele Sorten von Schnee; und je weiter man in den Süden kommt,
desto weniger haben die Menschen eine Beziehung zum Schnee. Die Inuit haben diverse
Worte dafür, was ihr einfach nur Schnee nennt. Sie unterscheiden zwischen feinem,
grobem, treibendem, verharschtem und vielen anderen Schneesorten. Es gibt auch den
Großen Schnee, und dieser Große Schnee schützt auch vor dem Frost. Denn der Schnee
deckt zu, hüllt ein. Der Schnee ermöglicht, unter seiner Umhüllung zu leben. Auch die Inuit
bauen Iglus aus Schnee, und dies ermöglicht ihnen darinnen zu überleben. Schnee ist
eine Gabe der Götter, welche die Riesenkräfte in Zaum hält.
WW: Und Eis, ist das noch etwas anderes?
Olaf: Eis ist etwas anderes, ja. Eis ist gefrorenes Wasser, zur Ruhe gekommenes Leben.
WW: Hat das Eis auch ein Wesen?
Olaf: Selbstverständlich. Aber darüber müsstest Du mit Etschewit reden, denn das
Eiswesen ist ein Teil des Wassers. Es ist eine bestimmte Form des Wassers, der Tod im
Leben. Eis ist die tote Seite des Lebens. Der Norden ist spannend! Und unsere Geweihe
konnten wir so gut erhalten, weil wir so viel Licht haben. Denn Licht hat eine große
Ätherqualität.
Gespräch mit Salmissra, der „Braunen“ der Schlangen des Hamburger Zoos
Der Wolfsweg
WW: Wir müssen in einem anderen Zusammenhang noch einmal mehr sprechen;
eigentlich spreche ich ja jetzt mit dem Wolf.
Odin : Wenn Du mit dem Wolf sprichst, bist Du immer in meiner Nähe. Du bist ohnehin auf
dem Wolfsweg.
WW: Was ist der Wolfsweg?
Odin: Der individuelle Einweihungsweg. Der Einweihungsweg, der nicht in einer Schule
stattfindet, sondern im Leben. Der, der sich aus der Gruppe, der Schule, der Familie löst
und dabei ins Leben geht und versucht, mit Schmerz, Euphorie und Depression usw.
seine persönliche Einweihung zu finden - der geht den Wolfsweg. Das ist die Einweihung
durch das Leben. Diesen Weg kann man ganz allein gehen, oder man kann individuell in
eine Gruppe hineingehen und dann mit der Gruppe wirken.
WW: Dieser Weg ist nicht einfach.
Odin: Es hat auch keiner gesagt, dass dieser Weg einfach ist; es hat dir auch niemand
versprochen, dass dieser Weg einfach sein wird.
Daher es ist auch völlig in Ordnung, sich auf diesem Wolfsweg hin und wieder auch einmal
gemütlich vor den Kamin zu legen.
WW: Dieser Weg ist deswegen so schwierig, weil man immer alles alleine entscheiden
muss.
Odin: Du kannst mich fragen. Ich bin ein völlig moderner Gott, ich bin das Bild für den
völlig modernen Menschen. Das Tragische aber ist, dass die Nazis kamen und alles, was
mit der germanischen Mythologie zusammenhing, falsch verwendet und verzerrt haben
und heute niemand mehr ungetrübt diese Götternamen erwähnen kann, ohne gleich mit
den Nazis verbunden zu werden. Ferner seid ihr auch noch zu sehr mit der jüdischen
Literatur
Religion, dem Alten Testament, verbunden und all dem, was ihr Humanismus nennt. Ihr
glaubt heute immer noch, dass das Alte Testament eine herausgehobene Mythologie sei.
Totemtier
WW: Oft wurde der Wolf auch als Totemtier gebraucht.
Freke: Über das Totemtier versucht man sich die Kräfte des Wolfes einzuverleiben; das
sind die schamanistischen Praktiken. Dabei trägt man irgendwelche Teile eines toten
Wolfes mit sich. Diesen toten Teile des Tieres sollen auf ätherischer Ebene die Kraft des
Tieres auf den Menschen übertragen, damit dieser Mensch aus der Kraft dieses Tieres
heraus das eigene Verhältnis dahingehend steuern kann, dass die Kraft des Wolfes zu
seinem eigenen Vorteil einsetzen kann. Totem bedeutet, dass eine Verknüpfung weit über
Literatur
das physische Maß hinaus geleistet wird. Aus diesem Bild des Totemtieres und seiner
Verzerrung entstehen dann solche Bilder wie der Werwolf.
Daum: Das Ei ist in gewisser Hinsicht etwas sehr Perfektes, es wird mt einer großen
Liebesgeste hervorgebracht und ist etwas sehr Urständiges. Ein Ei ist gut für die
Liebeskräfte des Menschen auf physischer, seelischer und geistiger Ebene. Folglich ist die
Fähigkeit, Eier legen zu können, nicht nur etwas Fossiles, sondern wenn man die
Entwicklung der Liebe auf der Erde betrachtet eine große Möglichkeit, mit dieser
Liebesfähigkeit in Zukunft anders umzugehen. Insofern kann man die Tiere des
australischen Kontinents und der umliegenden Inseln auch als Vorgriffe auf Tiere
betrachten, die sich schon in der Entwicklung ins Jupiterhafte befinden. Wenn Du die Tiere
so anschaust, stellen sie sich ganz anders dar.
WW: Werden dann zukünftige Tiere Eier legen, wenn auch keine physischen?
Daum: Ja, das kann man so sehen; das ist ein guter Ansatz. Das aber nicht nur für die
Tiere, sondern auch für die Menschen. Die körperliche Fortpflanzung wird sich auch bei
den Menschen verändern; es beginnt bereits damit, denn in den mitteleuropäischen
Bereich nimmt die Fruchtbarkeit deutlich ab. Die Fortpflanzung wird sich in den Kehlkopf
verlegen, wenn auch nicht auf physische Weise und nicht so bald und auch nicht, wenn
Literatur
die Menschen noch so materiell verkörpert sind wie jetzt. Aber diese Art von Fortpflanzung
wird dem Eierlegen ähnlicher sein als der jetzigen Fortpflanzung.
Lars: … Das Weltbild im mitteleuropäischen nordischen Raum ist dadurch geprägt, dass
die Materie als etwas zu überwindendes angesehen wurde. Sie hatte einen negativen
Beigeschmack und hat diesen immer noch nicht ganz verloren. Die Beherrschung der
Materie bekommt also negative Attribute. Andererseits fasziniert euch die Materie
gleichzeitig, und ihr bemüht euch, sie bestmöglich zu beherrschen. Deswegen wird das
Tier, welches diese Materie weitgehend beherrscht, so dargestellt, dass es euch einen
ziemlichen Respekt abnötigt, welches ihr dann mit nicht nur negativen Attributen wie
intelligent und schlau und listig belegt. Ferner belegt ihr den Fuchs mit Attributen wie
räuberisch und schurkenhaft, weil er euch auch die Hühner und ähnliches stiehlt. Das
zeigt eure Zerrissenheit in Bezug auf den Fuchs.
WW: In China gibt es Erzählungen, in denen sich die Männer mit einem Fuchsgeist in
Gestalt einer schönen Frau einlassen und dabei ihr Verderben finden. Ist da etwas
Wahres dran?
Lars: Natürlich. Indem Du die Intelligenz verweiblichst, in diesem Fall als schöne Frau in
Gestalt einer Füchsin, wirkt diese Intelligenz verderbend, Unglück bringend, weil der Mann
sie nicht mehr beherrschen kann. Du hast ja vorhin gesagt, dass der Fuchs durchaus auch
katzenhafte Züge hat. Die Katze ist im mitteleuropäischen Raum etwas, was der Frau
zugeordnet ist. Die Chinesen erleben die Katze gar nicht so deutlich; sie haben als Katze
gleich das Bild des Tigers. Diese große Katze hat aber nicht das Schmusige von unserer
Katze. Das finden die Chinesen eher in dem weiblichen Fuchsbild. Die Katze ist einerseits
beherrschend, andererseits auch anschmiegsam und schmusig. Die Katze ist auch für die
männliche Seite faszinierend. Die Katze hat in unserem Sprachgebrauch immer eine
weibliche Persönlichkeit, der Hund dagegen eine männliche. Kaum ein Mensch spricht von
der Hündin und dem Kater. Darin liegt ein tiefgehendes Werteempfinden.
Hugin: Hüte Deine Zunge! Das ist ein Hinweis darauf, dass dort, wo ich rufe,
Lanzettähnliches herauskommen kann. Unser Ruf ist sehr durchdringend. Das wird durch
diese Federn unterstützt. Wir kalken. Das einschneidige Schwert haben die Menschen in
der Hand und kloppen damit rum. Das zweischneidige Schwert ist aber die Sprache, und
sie kommt aus dem Mund, das ist die Zunge. In dem Moment, in dem ich rufe, zeigt sich,
wie ein Ruf lanzettartig alles zerstechen kann. Ein gehobenes physisches Schwert kannst
Du wieder runternehmen, ein ausgesprochenes Wort kannst Du niemals wieder zurück-
nehmen.
WW: Also bist Du ein Tier, welches in der Sprache lebt?
Hugin: Ja. Genauso aber im Transportieren von Gedanken, wie mein Name schon sagt.
WW: Dein Schwanz ist keilförmig. Warum?
Hugin: Ich bin kein Langstreckenflieger. Ich lege keine sehr großen Strecken fliegend
zurück. Daher brauche ich nicht einen so aufwendigen steuernden Schwanz. Keilförmig ist
er, weil er entsprechend meinem Herrn den Donnerkeil darstellt.
WW: Du bist zwar ein sehr seltenes Tier, ganz anders als der Fuchs, aber Du hast fast
genau das gleiche Verbreitungsgebiet wie dieser - ganz Nordamerika, fast ganz Europa,
Afrika außer Marokko gar nicht, fast ganz Asien. Warum kommst Du in diesen Gegenden
vor?
Hugin: Weil es im Endeffekt derjenige Bereich ist, in dem sich die mitteleuropäische
Kulturepoche weltumspannend ausbreiten konnte. Das ist der Bereich, den mein Chef als
geistiger Führer umspannt. Ich meine Odin. Aber denke dabei an den richtigen Odin, nicht
so, wie die Nazis es taten.
Literatur
WW: Warum gilt das nicht z.B. für Südamerika?
Hugin: Rein physisch sind dort auch die Mitteleuropäer hingekommen; geistig ist es aber
so, dass sich die Mitteleuropäer gerade in Südamerika am intensivsten mit allen anderen
Völkern vermischt haben, z.B. mit der indigenen Bevölkerung. Südamerika ist ein echter
Schmelztiegel, viel deutlicher als alle anderen Kontinente. Da sind eben aus den
Mitteleuropäern, die nach Südamerika gegangen sind, Südamerikaner geworden. Sie
haben in der nächsten Generation eine andere Ichkraft, sie sind nicht so irdisch, auch
nicht so gut in der Lage, das Irdische zu regeln. Das ist ihnen auch nicht so wichtig wie
den Mitteleuropäern.
WW: Warum lebst Du eigentlich überall - in den Gebirgen, den Wäldern, im Flachland?
Hugin: Weil ich wie der Fuchs so intelligent bin, überall etwas zu fressen zu finden. Im
Grunde habe ich starke Parallelen zum Fuchswesen, allerdings spricht man in Bezug auf
mich von Weisheit, nicht von Schlauheit. Der Rabe hat immer etwas Weises an sich. Er ist
aus dem Listigsein herausgewachsen. Ich habe auch nicht den Schwefel.
Hugin: Ihr denkt immer. Folglich sehe ich im Geistigen diesen Gedanken, die Gedanken
dieses Menschen, und kann darauf zuarbeiten, muss nicht einmal diesen Schuss hören.
Literatur
Ich weiß im Vorfelde, was eine Jagd ist, weil ihr die Jagd denkt.
W.W,: Können andere Tiere das nicht?
Hugin: Eigentlich können das alle Tiere, nur viele Tiere nutzen das nicht, sind nicht so
sehr daran interessiert, es ist für ihre spezielle Entwicklung nicht so wichtig. Aufgrund
unserer engen Beziehung zu dem Führer dieser mitteleuropäischen Kulturepoche ist es
wichtig für uns, die Gedanken der Menschen aufzunehmen. Wir bringen ihnen auch die
Gedanken. Mein Bruder Munin nimmt das Gedächtnis der Menschen, trägt es zu Odin und
legt es ihm vor zum Schauen, und ich trage die: Gedanken zu Odin, damit er sie sehen,
hören und denken kann. Warum sollten wir dann nicht wissen, was Jagd ist? Die Rehe
könnten es auch, zumindest theoretisch, aber sie nutzen es nicht. Es liegt nicht in ihrem
Wesen. Alle Tierwesen nehmen am Allwissen teil, die Gruppen-Iche der Rehe und die
meisten anderen haben daran keine Interesse, die menschlichen Gedanken sind ihnen
nicht nah, es sind Wildtiere. Sie sind den Gedanken der Baumhirten nah, den Gedanken
und Gefühlen der Wälder, aber ich bin als Kolkrabe ein Wesen, das auf den Gedanken der
Menschen sitzt, speziell auf den Gedanken der Mitteleuropäer. Deswegen lebe ich nicht in
Südamerika. Ich lebe auch nicht in Indien, denn dort denken die Menschen anders. Mit
diesen Gedanken kann ich nichts anfangen.
W.W : Aber Du lebst auch in China.
Hugin: China galoppiert voran, China ist der eigentliche Gegner der USA. Die Chinesen
denken genauso, nur auf der anderen Seite. Sie denken sehr materiell.
,,,
Hugin: Das lerne ich nicht aus den Gedanken der Menschen. Das lerne ich aus den
gesamten Zusammenhängen. Wisst ihr, was ihr aus Kuhkot macht? Biologisch-
dynamische Spritzpräparate! Also habt ihr eine Ahnung, welch hohes Potential im Kuhkot
ist. Wir nutzen es einfach, indem wir es fressen. Wir stellen uns intern unsere eigenen
biologisch- dynamischen Präparate her. Deswegen fressen wir Kuhkot. Und wenn ein Kalb
darauf gelegen hat, ist er sogar in der Temperatur angenehm.
Sieben Raben
WW: Themenwechsel: Es gibt das Märchen der Brüder Grimm, Die sieben Raben. Ein
Vater hat sieben Jungen und bekommt eine Tochter. Als er seine Söhne wegschickt, um
Taufwasser zu holen, fällt diesen der Krug in den Brunnen, und da sie nicht
zurückkommen, spricht der Vater in seiner Angst: "Ich wollte, dass die Jungen alle zu
Raben würden." Sein gedankenlos geäußerter Wunsch geht in Erfüllung, und seine Söhne
verwandeln sich in Raben. Was wird durch dieses Bild ausgedrückt, dass durch eine
Verwünschung Menschen zu Raben verwandelt werden?
Hugin: Das ist eigentlich ein sehr tiefgehendes Bild, weil der Rabe ja schwarz ist und der
Vater die Söhne damit in materielle Gedanken verwandelt. Er zieht von ihnen seine
Liebeskräfte ab und zwingt durch seine Verwünschung seine Söhne bzw. seine Gedanken
in die materielle Welt hinein. Und die weiblichen Kräfte seiner Tochter, die unverbrauchten
Liebeskräfte, die Hingabefähigkeit, holt diese Brüder, diese materialisierten Gedanken
zurück. Sie erlöst die materiell gewordenen Gedanken des Vaters.
WW: Die Brüder wohnen am Ende der Welt, gefangen in einem Glasberg. Das Mädchen
muss sich einen Finger abschneiden und diesen in ein Schloss stecken, um dann ihre
Brüder durch dieses Opfer zu retten.
Hugin: Genau, der Glasberg ist gefrorene Lebendigkeit. Wenn Du nicht aufpasst und
nicht bei Odin bleibst, frieren Deine Gedanken ein. Odin ist ein sehr lichtes Wesen, er ist
ein Freund Michaels. Solange Du in der Angeschlossenheit an die geistige Welt denkst,
erhellen Dir diese Gedanken die physisch-materielle Welt und können diese auch
verändern. Wenn Du aber den Anschluss verlierst, zu Glas wirst, das Lebendige gefrieren
lässt, dann muss erst jemand kommen, der Dich durch sein Opfer erlöst.
WW: Es gibt noch relativ banale Aussprüche bei den Raben, z.B. die sogenannte Raben-
mutter, die ihre Kinder schlecht erzieht, oder das Kinderlied Hoppe, hoppe Reiter
Literatur
(...), fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben. Sind dies Eigenschaften, die man dem
Raben fälschlicherweise zumisst, oder ist da irgendetwas dran?
Hugin: Wenn Du Deine Gedanken zu sehr auf die physische Welt richtest, dann wirst Du
im klassischen Sinne zu einer Rabenmutter, weil man sich von der Kindererziehung
abwendet. Wenn Du den Kontakt zu Odin und zu seinem Ross Sleipnir mit den acht
Beinen verlierst und herunterfällst, dann fällst Du in den Graben, und dann müssen erst
wieder die Gedanken kommen, die Dich im Graben auffressen, damit Du wieder auf Odins
Pferd gelangst. Eigentlich sind es blöde Sprüche, aber ein wenig ist an diesen dran.
WW: Welcher Eigenschaft im Menschen entsprichst Du?
Hugin: Der irdischen Weisheit und dem zielgerichteten irdischen Denken.
Die Wallace-Linie
WW: Koboldmakis kommen in Südostasien vor, auf den Philippinen, auf Borneo, Sumatra
und Sulawesi. Kannst Du einmal etwas zu dieser Gegend sagen? Warum lebt ihr gerade
dort? Es gibt dort die sogenannte Wallace-Linie zwischen Borneo und Sulawesi. Außer
den Makaken und den Menschen leben von den Primaten nur die Koboldmakis östlich und
westlich dieser Linie, keine anderen Primaten. Was hat es mit dieser Linie auf sich?
Sulu: Bis zur Wallace-Linie reichte die chinesische Kultur; der westliche Teil ist
Vergangenheit, der östliche Teil Richtung Australien ist der zukünftige Bereich.
Erschrecken wirst Du Dich aber auch in der Zukunft. Deshalb leben wir in beiden
Bereichen; ebenfalls die Ratten. Die breiten sich überall aus. Ich lebe in beiden Bereichen,
weil es sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft das Erschrecken gab bzw.
geben wird.
WW: Warum hält diese Wallace-Linie andere Primaten ab, in den anderen Bereich
hinüberzuwandern? Sie können doch schwimmen.
Sulu: Sie schwimmen aber nicht gern. Primaten sind Wesen, die sich im Physischen über
das Menschsein hinaus entwickelt haben, wodurch sie vom Zustand des Urlebendigen
weit weggekommen sind. Sie sind in sehr extreme physische Form gepresst worden.
Deshalb schwimmen sie nicht gerne. Affen können zwar schwimmen, aber es gibt nur
sehr wenige Affen, die sich im Wasser aufhalten; in den Mangrovenwäldern gibt es
solche. Der normale Affe ist dem Wasser nicht hold. Das hängt damit zusammen, dass er
vom Zustand des Lebendig-Ätherischen zu weit abgekommen ist.
Der australische Kontinent hat eine große Bedeutung. Dort sind Urformen eingeprägt, die
so lange erhalten bleiben, dass sie auch in der Zukunft noch unverbraucht sind. Die
Literatur
Menschen des australischen Kontinents, die dort eigentlich hingehören, leben auch noch
in Traumwelten; sie sind noch nicht über den Traumzustand des Menschen hinausge-
kommen. Sie sind eine Reserve für die Welt. Tierisch gesehen geht diese Reserve bis
zur Wallace-Linie Richtung Westen. Westlich der Wallace-Linie wirkt der asiatische
Kontinent. Dieser asiatische Kontinent ist besonders in seinem östlichen Teil ziemlich
vergangenheitsorientiert; er hat sich verschließende Kräfte.
WW: ... Die Pest hat sich so schnell ausgebreitet wie Ratten nicht laufen und Flöhe nicht
hopsen können. Was sind außer dem schon Dargestellten die seelischen Hintergründe der
Pestkrankheit?
Rattus: Eine neue Seelenkraft ist notwendig, die die Welt durchdringen will. Es ist auch
die Angst vor fremden Einflüssen, z. B. vor dem Arabismus. Wäre die Pest nicht
gekommen, hätte der Arabismus wahrscheinlich viel größere Landesteile Richtung Westen
überzogen. Aber das im Arabismus bewahrte Wissensgut hätte sich dann auch nicht nach
Europa ergießen können. Die Araber hatten ein wesentlich höheres Heilwesen, und
während der Pestbekämpfung ist vieles von diesem alten Heilwesen aus den arabischen
Ländern nach Europa geflossen.
WW: Steiner spricht über die Angst vor den Mongolen; er führt aus, dass dies die Basis
für die Pestkrankheit war. Was kannst Du dazu sagen?
Rattus: Ja, vor den Mongolen hatte man Angst. Das waren jugendliche Kräfte, und
Europa begann gerade, nicht mehr so jugendlich zu sein, und insofern hatte man schon
Angst vor den jugendlichen Kräften der mongolischen Reiter. Das stimmt. Aber das ist
keineswegs der einzige Grund. Ich als Ratte sehe das nicht ganz so wie Steiner, aber es
stimmt schon, dass Angst einer der Gründe ist, die die Krankheitsdisposition gegenüber
der Pest ermöglichen.
Unreine Seelengesten
WW: Warum gelten die Ratten bei den meisten Menschen grundsätzlich als negativ, feige
und hinterhältig?
Rattus: Weil der Mensch seiner eigenen Seele nicht traut, weil er weiß, dass Dummheit,
Feigheit und Hinterhältigkeit Regungen sind, die er selbst in seiner Seele hat, die er aber
trotzdem absolut ablehnt.
WW: Der Mensch lagert also seine eigenen Schwächen in die Ratte aus?
Rattus: Genau.
WW: Im chinesischen Horoskop gibt es auch das Jahr der Ratte. Menschen, die im Jahr
der Ratte geboren sind, gelten danach als schlau und intelligent, besitzen viel Selbst-
bewusstsein und sind Optimisten. Sie arbeiten hart, erreichen ihre Ziele, gelten als
Perfektionisten. Sie gelten mehr oder weniger als geizig. Ist da etwas dran?
Rattus: Am chinesischen Horoskop ist eine Menge dran. Ob dies für euch mitteleuro-
päische Menschen gilt, ist eine andere Frage. Aber für Chinesen gilt es. Die Ratte stammt
ja aus dem südostasiatischen Raum. Dort herrscht eine größere Bereitschaft, mit den
unreinen Seelengesten bewusster umzugehen. In dem Maße, in dem Du bewusster mit
Deinen unreinen Seelengesten umgehst, kannst Du die Ratte tolerieren. Man kann sie
dann sogar gut finden.
WW: Es gibt die Sage vom Rattenfänger von Hameln, der zuerst die Stadt von den Ratten
befreite und dann wegen des ausbleibenden Lohnes die Kinder mitnahm. Das war zwar
Literatur
nicht real, aber gibt es vielleicht trotzdem einen Hintergrund für diese Sage?
Rattus: Er war kein einzelner Mensch. Es hat sich in dieses sagenhafte Bild die Gestalt
verschiedener Menschen hineinbegeben, die tatsächlich lebten. Sie hatten aufgrund ihres
Einweihungsgrades die Fähigkeit, Tierheiten anzusprechen und mit ihnen so in Kontakt zu
treten, dass sie sie anweisen konnten, bestimmte Räume zu meiden. Das waren
Menschen, in der Regel nahe mit der Natur in Verbindung waren, aber nicht in einem
christlichen Kontext. Ihre Fähigkeiten hat man genutzt, sie sind dann aber von der Kirche
verdammt worden. Manche haben sich daraufhin wieder Rechte verschafft, indem sie
gegenchristlich missionarisch wirkten. Durch das scheinbare Übergewicht der katholischen
Kirche wird gerne so getan, als wären wirklich alle Menschen Christen gewesen; dies ist
aber bis ins späte Mittelalter keineswegs der Fall gewesen. Es gab große Gruppen von
Menschen, die die Kirche ablehnten. Es ist keineswegs alles so schnell flächendeckend
katholisch geworden, wie es gerne dargestellt wird. Gerade im ländlichen Raum und in
den kleineren Städten haben sich Reste der heidnischen Religionen noch über viele
Jahrhunderte gehalten. Sie sind zum Teil sogar in die Kirche gegangen, und zwar durch
das berühmte Nordtor. Den katholischen Geistlichen waren diese Menschen keineswegs
sympathisch.
Ken-Jun-Yang: seine drei langen Schopffedern sind seine Antennen für die ätherische
Welt.
WW: Was nehmt ihr mit diesen Antennen wahr?
Ken-Jun-Yang: Geistige Strömungen, die ihr Menschen in den Stürmen erleben könnt.
Diese geistigen Strömungen sind nicht nur dann vorhanden, wenn der Wind weht, sondern
sie sind in noch vergeistigter Form vorhanden, wenn der Wind nicht weht. Entgegen der
tatsächlichen Windrichtung, die ihr meistens habt – der Richtung von West nach Ost -, im
Unterdruck dieser physischen Windrichtung zieht ein geistiger Strom vom Osten zum
Westen hin. Dieser Strom ist zur Zeit sogar relativ stark. Erst wenn die Kultur nach Westen
wandert, gibt es den Tod. Der Materialismus konnte sich entwickeln, als die Kultur auf
ihrem westlichsten Standpunkt war. In dieser Zeit war sie am totesten. Jetzt zieht sie
wieder nach Osten und wird wieder geistvoller.
WW: Inwiefern zieht sich die Kultur nach Osten? Weil sich der Osten geöffnet hat?
Literatur
Ken-Jun-Yang: Nein, weil der Osten dran ist, weil die Kultur sich in Zukunft mit ihrem
Schwerpunkt nach dem Osten verlagert, z.B. nach Russland, zum Iran usw. Auch China
gehört dazu. Man bemerkt dies schon an dem Konflikt zwischen China und den USA, der
allmählich heraufzieht und weltbestimmend werden wird. Der Ausgleich der Erneuerungs-
kräfte und der Todeskräfte kommt in diesen beiden Reichen zur Geltung. Japan spielt
hier keine große Rolle. Mit China drücken sich die Erneuerungskräfte des gesamten
asiatischen Raumes aus, mit den USA die gigantischen Todeskräfte des amerikanischen
Kontinents.
WW: Gibt es denn in China Erneuerungskräfte?
Ken-Jun-Yang: Ja, jetzt, wo die einzelnen Mauern und Schranken Chinas allmählich
fallen, kommen starke Erneuerungskräfte empor. Es handelt sich allerdings hier um große
Zeiträume, nicht um einzelne Jahre. Dies wird nicht in einer Generation sichtbar werden,
nur in ersten Ansätzen.
Chinas Erneuerungsprozesse
WW: Kannst Du etwas über den kommenden Konflikt zwischen den USA und China
sagen? Werden das kriegerische Auseinandersetzungen sein oder nur Wirtschaftskriege?
Ken-Jun-Yang: Hauptsächlich werden dies Geisteskämpfe sein. Der Westen kommt zum
Ende, im Osten beginnt der Anfang. Im Westen besteht die Tendenz, alles Geschaffene in
der Materie zu verwirklichen. Dies hat mit der dort vorhandenen gigantischen Technik-
fähigkeit zu tun. Im Osten ist dagegen die Tendenz vorhanden, etwas Geistiges neu zu
greifen. Diese Fähigkeiten werden auch in das Wirtschaftsleben eingreifen und die
Wirtschaft im chinesischen Raum völlig verändern, innovativer machen als im westlichen
Raum, wo sie immer nur ins Patent führt, an ein Ende führt, ins Ahrimanische führt.
Daraus werden auch später kriegerische Konflikte entstehen, aber erst in einer viel
späteren Zeit. Momentan sind wir in den Phasen des Umbruchs in China. Das Reich der
Mitte hatte sich bis vor kurzem stark eingekapselt, um abzuwarten.
WW: Kannst Du etwas über die Erneuerungsprozesse in China sagen, die kommen
werden?
Ken-Jun-Yang: Ja, das sind Erneuerungsprozesse, die vor allem aus dem geistigen
Potential herausgehen, und zwar dann, wenn das Christentum in China ankommt. Dazu
muss es kommen. Allerdings nicht als purer Glaube, sondern als gelebte Kraft. Das
Christentum muss sich mit dem Konfuzianismus verbinden. Der Konfuzianismus gehört
ja zu den großen Weltreligionen, und dadurch kommt das Christentum in eine besondere
Weisheit, und es kommt aus der kriegerischen und missionarischen Komponente heraus.
Nach einer solchen Verbindung werden in China die großen Erneuerungskräfte beginnen.
Dann aber muss eigentlich erst die johanneische Phase des Christentums abgeschlossen
sein, die eigentlich erst jetzt beginnt. Das Christentum johanneisch zu begreifen muss
dieser Entwicklung in China vorausgehen. Dann kommt die Verbindung mit der Weisheit.
Und dann - zeitlich - springt alles in der Entwicklung wieder nach Amerika zum Sterben,
und dazwischen liegt der Konflikt zwischen den USA und China.
WW: Welche Rolle spielen hier die Russen?
Ken-Jun-Yang: Die Russen müssen das johanneische Christentum erarbeiten. Es
schlummerte eigentlich immer in der russischen orthodoxen Kirche. Und in der Zeit des
Kommunismus blieb dies im Unterbewussten des Volkes vorhanden, wurde immer vom
Volk aufgesogen und muss nun mehr und mehr ins Bewusstsein wachsen. In der Phase
des Kommunismus sank es ins Unterbewusste des Volkes, nicht ins Unterbewusste des
einzelnen Menschen. Mit dem johanneischen Christentum wird alles neu gemacht.
Literatur
Lit. 36x, S. 128-130
Lit. 36y, S. 58
Große Harpyie: Wir fliegen dem Sehstrahl des Auges hinterher, und zwar sehr präzise.
Das Adlersein ist ein unerhört ausgeprägtes Blicken, wir schauen nicht nur, wir sehen sehr
präzise. Von daher ist unsere Flugtechnik im Urwald den dortigen Verhältnissen
angepasst. Unsere Kollegen im Hochgebirge müssen z.B. darauf achten, dass ihr
Schattenwurf nicht die Beute verjagt. Dieses Problem haben wir nicht. Dafür habe ich das
Problem der schwierigen Flugbahnen durch das Geäst. Und hier leitet mich mein Blicken
dorthin, wo ich hin muss. Ich folge dem Sehstrahl.
WW: Was ist das Wesen des Sehstrahls?
Große Harpyie (Raubvogel): Der Sehstrahl ist dasjenige, was aus Deinem Auge heraus-
kommt. Auch ihr Menschen seid eigentlich sehende Wesen, ihr habt ja sogar den Augen-
blick definiert. Es ist nicht nur so, dass das Licht in die Augen geht, wie es eure Wissen-
schaft beschreibt, sondern es kommt auch etwas aus dem Auge heraus, nämlich das
Erblicken-Wollen. Das ist eine besondere Willensform. Ein blindes Auge kann man z. B.
erkennen, weil dieses Auge nichts erblicken kann bzw. erblicken will. Wir Harpyien wollen
aber etwas erblicken, im Regelfall unsere Beute, auch unser Nest und unsere Partner.
Und dem Weg zu unserer Beute folgen wir, das zieht uns. Das klingt für Menschen
vielleicht etwas schwierig, weil sie im Blick nicht so viel Bewusstsein haben wie wir
Harpyien. Wir sind fliegende Blicke!
Geköpfte Salamander
WW: Das Eigenartigste am Zitteraal ist seine Elektrizität. Am größten Teil, 4/5 seines
Literatur
Körpers, besonders im hinteren Bereich, gibt es die sogenannten Elektrizitätsorgane;
eigentlich sind das Muskeln, die hohe Spannungen freisetzen können. Alle diese Organe
haben stromerzeugende Elemente, und jedes für sich erzeugt nur eine geringe Spannung.
Das wirkt ähnlich wie eine Reihenschaltung bei einer Batterie, und so können etwa 5000
bis 6000 Elektrozyten gemeinsam eine Spannung bis zu 500 oder gar 550 Volt erzeugen.
Die Angaben der Leistung, also von Watt, sind hier etwas unterschiedlich. Wie ist es zu
erklären, dass ein Fisch eine so recht starke Elektrizität hat?
Etschewit: Die Elektrizität war nicht immer auf der Erde. Sie hängt mit dem Uranus
zusammen. Annähernd in der Zeit, in der der Uranus von den Menschen entdeckt worden
ist, kamen die Weißen zum ersten Mal in die Gegend des Zitteraals. Die indigenen Völker
lebten dort natürlich schon weitaus länger. Zwar fuhren die Weißen etwa 200 Jahre vor
der Entdeckung des Uranus erstmals über Teile des Amazonas, aber in dieser Zeit
wussten sie noch nichts vom Zitteraal. Den Zitteraal kennt man in Europa etwa seit dem
17. Jahrhundert, den Uranus entdeckte man etwa 100 Jahre später.
Die Heimat der Elektrizität ist der Uranus, was nicht bedeutet, dass der Uranus elektrisch
wäre, aber er steht kosmisch für die Elektrizität. Jeder Planet steht als Ankerpunkt für
bestimmte Kräfte. Das sind mitunter Kräfte, die der Mensch erst umformen kann, wenn er
sie versteht. Man könnte die Elektrizität auch als eine entartete Naturkraft beschreiben.
Elektrizität hat etwas mit den Sylphen und den Salamandern zu tun. Salamander werden
elektrisch, wenn man sie versylpht. Wenn man den Salamandern das höchste
Wesensglied wegnimmt, wenn man sie sozusagen köpft, dann führt ihr Leidensdruck
dazu, dass Elektrizität entsteht. Und es gibt auch natürliche Elektrizität.
Es gibt die Kräfte, die der Mensch mit bloßem Auge im Weltraum erkennen kann; und
dahinter gibt es andere Kräfte, die der Mensch nicht mit bloßem Auge erkennen kann und
die nicht fertig sind. In Bezug auf die letztgenannten Kräfte wird der Ichheit der Menschen
die Aufgabe gestellt aus diesen Kräften etwas Gutes oder Schlechtes zu formen. Diese
Kräfte können mitunter sehr zerstörerisch sein, wenn sie in der falschen Art freigelassen
werden. Zu diesen Grundkräften gehören u.a. die Gravitationskraft, der Magnetismus, die
Elektrizität und die natürliche Radioaktivität sowie die starke menschengemachte
Atomenergie.
Der Fisch Zitteraal ist erst in das menschliche Bewusstsein getreten, als die Menschen
allmählich begannen, mit diesen Grundkräften zu arbeiten. Und der Zitteraal repräsentiert
die Kräfte der Elektrizität in einer schlangenartigen Form in der Tierwelt.
Schatten des (ausgestorbenen) Beutelwolfs: Was ihr von den Aborigines denkt, dass
sie so unendlich sanft sind und in der Natur leben, das war ihnen erst möglich, nachdem
der Beutelwolf ausgestorben war. Es kündigte sich auch schon in der geistigen Welt an,
dass die Weißen irgendwann nach Australien kommen würden, und auch dafür war ein
Literatur
sanftes Vorbild nötig. Die Aborigines wurden sanft durch das Aussterben des Beutelwolfs,
die Weißen erlebten in den Aborigines also mittlerweile sanft gewordene Menschen.
WW: Bisher war es aber so in den Schilderungen von ausgestorbenen Tieren, dass eine
gewisse Seeleneigenschaft, die die lebenden Tiere verkörperten, dann in die Menschen
einzog, meist aber als eine Art ungute Seelengeste. Das würde in diesem Fall aber
bedeuten, dass entweder die Menschen wilder wurden oder der Beutelwolf sanfter als die
Menschen war.
Schatten des Großen Beutelwolfs: Von wölfischer Betrachtung aus war der Beutelwolf
ein relativ sanftes Tier. Was Du sagst, ist normalerweise richtig, aber in Australien ist das
alles anders. Australien ist ein Kontinent der Zukunft. Es ist fehlinterpretiert, wenn ihr dort
die Steinzeit seht. Deswegen ist dort vieles, was im Bereich der restlichen Welt so ist,
andersherum. Was in der restlichen Welt verhärtet, enthärtet sich in Australien .Für die
normale Welt würde gelten, dass eine Aggressivität aus der ausgerotteten Tierheit in die
Menschen einzieht, aber in Australien als Abbild der Zukunft wirkt dies andersherum, es
macht die Menschen sanfter. Es ist nicht ganz falsch, dass ihr Australien als Down Under,
als invers, erlebt.
Die MichaelꞏSchule
WW: Im Zuge der Globalisierung werden die verschiedenen Bäume beständig mehr und
mehr über große Teile der Welt verteilt bzw. angepflanzt, und auch zu uns nach
Mitteleuropa kommen immer mehr Bäume aus anderen Erdteilen, z.B. wenn sie in Parks
angepflanzt werden. Wie können sich Bäume und Menschen gegenseitig helfen und
unterstützen, um diese Form der Globalisierung im Sinne einer positiven Entwicklung zu
fördern?
Krone: Wir Baumhirten und die Baum-Iche sind auf diese Entwicklung vorbereitet worden.
Denn es gab ein himmlisches Convivium, welches etwa im 13.Jahrhundert begann und im
16. bis 17.Jahrhundert beendet wurde. Die himmlische Zeitrechnung deckt sich nicht so
ganz mit der irdischen Zeitrechnung; deswegen sind diese Angaben nicht ganz exakt und
mit den irdischen Zeitangaben kompatibel.
In diesen Jahrhunderten hat der Erzengel Michael die Wesen der Welt auf eine neue
Zeitperiode vorbereitet. In dieser Phase hat er nicht nur viele Menschen gelehrt, sondern
auch andere Wesen, z.B. uns Bäume. Er hat allen um einen Baum herum beteiligten
Wesen, genauso allen Naturwesen, erklärt, was er mit dieser jetzt stattfindenden Epoche
der Globalisierung vorhat, also mit dem Michaelszeitalter. Wir waren also auf die
Ausbreitung der Pflanzen, besonders der Bäume, in andere Erdteile himmlisch vorbereitet.
In dieser sogenannten Michael-Schule saßen nicht nur Menschen, auch nicht nur Engel,
sondern in einer sehr großen Anzahl Elementarwesen. Michael hat das Konzept der
Globalisierung vorgestellt, und er hat auch erläutert, warum Globalisierung notwendig ist.
Literatur
Eigentlich ist das ein ganz einfaches Prinzip: Wenn man die Welt kennenlernen will, muss
man die Welt erfassen, denn man kann nur so viel von der Welt erfassen, wie man von ihr
kennt. Da nicht alle Menschen die gesamte Welt bereisen können, muss die Welt auch zu
den Menschen kommen, und das gilt auch für die Bäume.
Wenn ihr die Chinesen begreifen wollt, müsst ihr auch chinesische Bäume anschauen;
und das gilt genauso für alle anderen Völker. Man kann einen Menschen einer anderen
Kultur nicht wirklich verstehen, wenn man nicht seinen Baum kennt. Und gerade für die
Gegenwart gilt dies ganz besonders, z.B. für die Flüchtlinge. Denn für sie ist es ein ganz
besonderes Erlebnis, wenn sie plötzlich hier vor einem heimatlichen Baum stehen.
Großer Urwelt-Mammutbaum: Man hat auch mit meinen Pflanzen einigen Unfug
getrieben; trotzdem ist mir der Blick des Menschen bzw. der Mensch überhaupt nicht
wirklich wichtig. Trotzdem müssen wir versuchen, miteinander auszukommen. Wir
Mammutbäume sind mehr mit Wesen beschäftigt, die für euch Menschen nicht sichtbar
sind.
WW: Deine Art, die auch in der Kreidezeit noch in unseren Breiten hier in Mitteleuropa
vertreten war, starb vor Millionen Jahren aus, wenn auch nicht gänzlich. Im Jahre 1943
wurde deine Art von einigen Chinesen erstmals beschrieben, und seither giltst du als das
sogenannte lebende Fossil. Warum bist du nicht ganz ausgestorben, warum hast du so
lange überlebt?
Großer Urwelt-Mammutbaum: Weil ich im Himalaya lebe. Der Himalaya hat noch die
letzten Verbindungen aller physischen Orte mit der alten Atlantis, und aus der
atlantischen Welt träufelt noch immer etwas in den Himalaya hinein. Viele Menschen
suchen Atlantis ja immer im Atlantik, was physisch allerdings Unsinn ist. Wenn ihr Atlantis
physisch suchen wolltet, so könnt ihr die allerletzten Reste nur noch im Hochland des
Himalaya, in Tibet, finden. Und aus der Nähe dieser Regionen stammen meine Bäume,
bzw. dort in der Nähe lebe ich noch. Man kann mich aber auch an andere Orte
verpflanzen. Es war notwendig, wir überlebten, und solange es noch den Dalai Lama gibt,
werden auch wir Bäume überleben. Denn der Dalai Lama ist der letzte lebende Atlantier
und braucht das Vorhandensein unserer Bäume.
WW: Wie ist es für dich als Ich des Urwelt-Mammutbaums, dass du einer der wenigen
bist, die noch Vertreter auf der Erde haben, die aus diesen sehr alten Zeiten stammen?
Großer Urwelt-Mammutbaum: Das ist für mich richtig. Ich bin ein Vertreter dieser alten
Zeit, ich hadere damit nicht, und ich komme auch mit der heutigen festeren Erde zurecht,
die ganz früher nicht so fest war. Ich bin eigentlich auch nicht sonderlich empfindlich,
weswegen ich auch an anderen Stellen der Erde wachsen kann. Das liegt daran, dass die
heutige sehr harte feste physische Welt mich eigentlich nicht so sehr berührt.
Großer Urwelt-Mammutbaum: Ich kommuniziere wenig mit anderen Bäumen, außer mit
gleichartigen Bäumen, weil wir eher ein umgekehrter Baum sind. Wenn ich schon
kommunizieren muss, dann kommuniziere ich über meine Dryade, also über mein
betreuendes Baumwesen, oder auch mit dem jeweiligen Waldwesen bzw. den
Baumhirten. Eine direkte Kommunikation mit anderen Bäumen fällt mir sehr schwer, weil
sie so anders sind.
WW: Warum verlierst du im Winter deine Nadeln wie die Lärche?
Großer Urwelt-Mammutbaum: Meine Nadeln sind relativ weich.
Es hängt auch mit dem Wasser zusammen; denn wenn meine Nadeln viel Wasser
aufnehmen und es draußen zu kalt ist, werfen wir die Nadeln ab. Oft: hängt es auch damit
zusammen, dass wir nicht genügend Wasser bekommen. Wir gehören zu den wenigen
Koniferen, die die Nadeln abwerfen können, weil wir ein Vertreter unter den Koniferen
sind, der eigentlich noch nicht ganz typisch Konifere geworden ist. Wir hätten fast die
Möglichkeit gehabt, zu Laubbäumen zu werden. Auch im Ätherischen haben wir weichere
Nadeln als die meisten anderen Koniferen. Dadurch haben wir den Vorteil, ätherisch
beweglicher zu sein. In der Zeit, aus der wir ursprünglich stammen, war allerdings das
gesamte Ätherische im Umfeld der Erde noch wesentlich beweglicher als heute. Was ich
aber als sehr schön empfinde, ist, dass das Ätherische heute ansatzweise wieder
beweglicher wird. Das ist so seit der Himmelfahrt Christi.
WW: Ergibt sich dadurch für dich eine größere Überlebenschance?
Großer Urwelt-Mammutbaum: Vermutlich werde ich weiterleben. Trotzdem nähren mich
noch die Strömungen aus der Atlantis, die immer noch zaghaft vorhanden sind. Und es
gibt zur Zeit keinen wirklichen Grund, warum ich nicht weiterleben sollte. Denn - so
komisch ihr dies vielleicht findet: Ich bin gegenüber verschiedensten Erscheinungen der
Literatur
Jetztzeit sehr unempfindlich.
Gottesurteile?
WW: Es gibt von dir (Zerberusbaum) einen verwandten Baum auf Madagaskar, mit
dessen Gift bis vor nicht allzu langer Zeit jährlich tausende Menschen umgebracht wurden,
und zwar diejenigen, die eines Verbrechens oder der Hexerei bezichtigt wurden. Sie
wurden einem sogenannten Gottesurteil unterzogen und starben. Wie ist es für dich, wenn
auf diese Weise Menschen getötet werden?
Großer Zerberusbaum: Dieser Baum ist ein enger Bruder von mir, zumindest vom
Wesen her. Er hat ein sehr grundlegendes Problem damit, dass die Menschen, die diese
sogenannten Gottesurteile vornehmen, lügen. Sie lügen massiv, indem sie den
Kandidaten mitteilen, dass sie angeblich eine Chance zum Überleben hätten und dann frei
kämen. Aber alle Menschen haben definitiv keine Chance und überleben das Gift nicht.
Das erlebt der Bruder von mir als das Schlimmste an diesen Vorgängen. Jedesmal, wenn
das so vorgenommen wird oder wurde, kommt ein sehr großes Lügenwesen hinzu.
WW: Wurde dadurch auch der Charakter des Baumes verschlechtert?
Großer Zerberusbaum: Ja.
Nux vomica
WW: In Indien hat man aus deinen Substanzen eine Droge gegen Rheumatismus und
Schlangenbisse kreiert. In Europa wendet man diese Droge vorwiegend an, um in
geringen Dosen Bereiche des zentralen Nervensystems bzw. des Kreislaufs oder des
Atemzentrums anzuregen, weil man damit Kreislaufstörungen oder Schocks oder anderen
Vergiftungen, z.B. durch Chloroform, entgegenwirken will. Was geschieht, wenn man mit
deinem Gift therapeutisch eingreift, z.B. um den Kreislauf anzuregen, oder wenn man es
gegen Schlangenbisse einsetzt?
Großer Brechnussbaum: Wenn man mein Gift in geringen Gaben oder homöopathisch
dosiert gibt, wird das Prinzip des Gifts umgedreht: Das Ich wird nicht krampfartig
hinausgedrängt, sondern man erreicht umgekehrt, dass das Ich nun auch in diejenigen
Bereiche vordringen kann, die durch andere Gifte oder durch Zivilisationserscheinungen
geschädigt sind und aus denen das Ich durch andere Mittel hinausgedrängt worden war.
Hier sieht man das homöopathisch eingesetzte Wirkungsprinzip, wenn Nux vomica als
Heilmittel angewandt wird. Gerade bei Drogenmissbrauch oder beim zu starken Miss-
brauch von Alkohol und ähnlichen Zivilisationsgiften ist es sehr angebracht, Nux vomica zu
geben.
Räucherungen
WW: Man räuchert in der griechisch-orthodoxen Kirche auch mit deinem Harz (Styrax);
was geschieht, wenn Menschen diesen Duft einatmen?
Ich-Führer der Amberbäume: Äußerlich steigt der Rauch genauso auf wie der Rauch
von Weihrauch, nimmt aber nicht die gleichen Seelenanteile des Menschen mit wie
Weihrauch. Weihrauch hat sehr viel mit der Fähigkeit des Glaubens zu tun, während das
Styrax, das Harz des Amberbaums deutlich mehr mit dem Wissen bzw. dem Erkennen zu
tun hat. Wer mit dem Harz meiner Bäume, vorwiegend mit dem der Orientalischen
Amberbäume, räuchert, unterstützt die Wissens- und Erkenntniskräfte des Menschen.
Diese Kräfte werden dabei angeregt, sich im Menschen zu öffnen, sich gegenüber diesen
Kräften nicht zu verschließen. Ähnlich macht es Weihrauch in Bezug auf die
Glaubenskräfte des Menschen. Man kann also die geistige Welt mit den Glaubenskräften
berühren, man kann sich ihr genauso mit wacheren Bewusstseinskräften nähern.
WW: Ich hätte das eher umgekehrt gedacht in Bezug auf die beiden Kirchen.
Ich-Führer der Amberbäume: Nein, die katholische Kirche war überhaupt nicht daran
interessiert, dass das allgemeine Volk Erkenntnisse bekommt, dass es von übersinnlichen
Tatsachen eigene Erkenntnisse gewinnt. Man wollte die Menschen lieber in ihren
Glaubenskräften verharren lassen. Das ist letztlich auch eine Machtfrage. Das
johanneische Christentum im Osten lebte immer stärker mit Erkenntniskräften. Dazu
braucht man nur das Johannesevangelium zu lesen, denn es beginnt ganz gewaltig in den
ersten Worten mit einer Art Erkenntnistheorie, und zwar in einer grandiosen Form.
WW: Dann müsste man ja eigentlich in der Christengemeinschaft mit Amberharz
räuchern.
Ich-Führer der Amberbäume: Eigentlich schon. Allerdings ist das Räuchermaterial in der
Christengemeinschaft kein reiner Weihrauch, sondern gemischt mit Wacholder, und
Wacholder stößt ähnliche Prozesse an wie das Harz meiner Bäume. Denn Wacholder hat
eine ganz starke Beziehung zum Erkennen der Trinität. Aber man könnte genauso das
Harz der Amberbäume mit hinzugeben. Denn dann würde man bemerken, dass der
Glauben nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern ein wirklicher gangbarer Weg. Wenn
mit Amberharz geräuchert wird, könnte sich die Machtfrage in den Kirchen auch
verschärfen, denn die verhüllende Macht passt überhaupt nicht zum johanneischen
Christentum. Dort geht es eher um Machtverzicht; genauso um allgemeine
Erkenntnisfähigkeit.
Literatur
Lit. 36z, S. 132-133
WW: Wie wirkt sich das Leid der syrischen Bevölkerung innerhalb der letzten Jahre auf die
Amberbäume in Syrien aus? Damit meine ich die aktuellen Kriegsszenarien, das Gemetzel
an und unter den Menschen, das Bombardement durch verschiedenste Staaten usw.
Ich-Führer der Amberbäume: Wir sind darüber sehr unglücklich, denn ähnlich wie
zwischen den Indianern und den Amerikanischen Amberbäumen besteht auch zwischen
den Syrern und den Orientalischen Amberbäumen eine tiefe Beziehung. Ein wenig war es
auch eine äußere Beziehung, weil einige Syrer ein Einkommen durch die Harzproduktion
hatten; tiefer aber war die innere Verbindung. Und diese Bäume nehmen aktuell am Leid
der Menschen in Homs, Aleppo und anderen syrischen Städten teil. Die Amberbäume in
Syrien sind allerdings nicht durch den aktuellen Krieg vom Aussterben bedroht, auch wenn
viele Bäume dadurch zugrunde gegangen sind bzw. abgeholzt wurden.
WW: Verändert sich das Wesen der Amberbäume dadurch, dass so viele ausländische
Mächte in Syrien mitkämpfen?
Ich-Führer der Amberbäume: Selbstverständlich verändert sich dadurch ihr Wesen.
Allerdings kann ich noch nicht endgültig sagen, in welche Richtung dies geht. Aber ich
kann schon so viel sagen, dass mein Wesen und das Wesen der verschiedenen
Amberbäume verschlossener werden und dass die Bereitschaft, die in dem Harz liegt, sich
zu opfern, sich gerne zu verschenken, deutlich geschwächt wird.
Die Angaben enthalten die Vortragsnummer nach Hans Schmidt Das Vortragswerk Rudolf
Steiners (Dornach, erste Auflage 1950), den Vortragsort, das Tagesdatum und die GA-
Nummer, an deren Stelle in einigen Fällen bisher noch nicht veröffentlichter Vorträge das
entsprechende Heft der Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe genannt wird z. B.
(B67).
Die ab 2005 im Archiati-Verlag (jetzt Verlag Rudolf Steiner Ausgaben) erstmals
publizierten Vorträge haben anstelle einer GA-Nummer römische Ziffern entsprechend der
Zuordnung im Inhaltsverzeichnis (s. Liste).
Soweit möglich wurden 2021 die Vorträge mit den frei zugänglichen Online-Archiven
verknüpft; sie sind grün markiert.
A = Amsterdam, Aar = Aarau, Arl = Arlesheim, Arn = Arnheim, Asc = Aschersleben, Aug =
Augsburg
B = Berlin (auch heutige Stadtteile), Bad = Baden-Baden, Bar = Barr/Elsass, Bas = Basel,
Ber = Bern, Bgn = Bergen, Bie = Bielefeld, Bin = Bingley (England), Boc = Bochum, Bol =
Bologna, Bon = Bonn, Bre = Bremen, Brs = Breslau, BTe = Berlin-Tegel, Buc = Buchs
(CH), Bud = Budapest
Col = Colmar
D = Dornach, Dar = Darmstadt, Dd = Dresden, Del = Delft, Düs = Düsseldorf
Eis = Eisenach, Elb = Elberfeld (Wuppertal), Erf = Erfurt, Es = Essen, Esl = Esslingen
F = Frankfurt/Main, Fre = Freiburg/Breisgau
Gal = St.Gallen, God = Godesberg, Göp = Göppingen, Gör = Görlitz, Göt = Göteborg, Gra
= Graz, Grl = Graal-Müritz
H = Hamburg, Haa = Den Haag, Hal = Halle/Saale, Hau = Haubinda (Thüringen), Hdh =
Heidenheim, Hei = Heidelberg, Hel = Helsinki (= Helsingfors), Hen = Hengelo (NL), Her =
Hermannstadt, Hil = Hilversum, Hlb = Heilbronn
Ilk = Ilkley (GB)
Jen = Jena
K = Köln, Kar = Karlsruhe, Kas = Kassel, Kla = Klagenfurt, Kop = Kopenhagen, Kristiania
(Oslo) = Osl, Kwz = Koberwitz
L = London, Lan = Landin/Mark, Lei = Leipzig, Lie = Liestal, Lin = Linz, Loc = Locarno,
Lud = Ludwigsburg, Lug = Lugano, Lun = Lund (S), Luz = Luzern
M = München, Mai = Mainz, Mal = Malmö, Man = Mannheim, Mar = Marburg, Mch =
Münchenstein (CH), Mld = Mailand, Mls = Malsch, Müh = Mühlhausen/Elsass
N = Nürnberg, Neu = Neuchâtel, Nor = Norrköping, Nym = Nymwegen,
Olt = Olten (CH), Osl = Oslo (Kristiania), Oxf = Oxford
P = Paris, Pal = Palermo, Pen = Penmaenmawr (GB), Pfo = Pforzheim, Pra = Prag
R = Rom, Reg = Regensburg, Rei = Reinach, Reu = Reutlingen, Rot = Rotterdam
S = Stuttgart, Shs = Schaffhausen, Sol = Solothurn, Sto = Stockholm, Stf = Stratford, Str =
Straßburg, Swe = Schwenningen
Tor = Torquay (GB), Tri = Triest, Tüb = Tübingen
Ulm = Ulm, Ups = Upsala, Utr = Utrecht
W = Wien, Wai = Waiblingen, Wei = Weimar, Wie = Wiesbaden, Win = Winterthur
Z = Zürich, Zwo = Zwolle (NL)
Vorträge 1888 - 1904
1888 264 B 11.01. II/87 718a B 01.12. 90a
1 W 09.11. 30/271 268 B 17.01. II/87 719 B 02.12. 88
274 B 24.01. II/87 722 B 04.12. 52
1889 281 B 01.02. II/87 726a B 08.12. 88
2 W 22.11. 38/68c 287 B 08.02. II/87 727 Wei 11.12 (68a)
3 Her 29.12. 68c 731 B 15.12.
4 Her 29.12. 294 B 15.02. II/87
731a B 15.12. 90a
300 B 22.02. II/87
731b B 17.12. 52
1891 306 B 01.03. II/87
734 B 21.12. 88
5 Wei 25.11. 312 B 08.03. II/87
734a B 22.12. 90a
6 W 27.11. 68c 318 B 15.03. II/87
735a B 29.12. 88
325 B 22.03. II/87
1892 328a B 29.03. II/87
1904
7 Wei 22.02. 68c 328b B 04.04. II/87
330a B 19.04. II/87 736 B 04.01. 52
1893 333a B 26.04. II/87 737 B 05.01.
8a Wei 20.03. 338 B 06.05. 51 737a B 05.01. 90a
9 Wei 27.08 30 339 B 07.05. 51 742 B 12.01.
364 B 08.10. 51 742a B 12.01. 90a
1894 369 B 15.10. 51 743 B 12.01.
10 Wei 19.01. 748 B 19.01.
1903 748a B 19.01.
1897 749 B 19.01. 90a
13 Lei 19.12. 563 Wei 15.04. (68a)
754 B 26.01.
564 Wei 17.04. (68a)
754a B 26.01. 90a
1899 565 Wei 20.04. (68a)
755 B 26.01.
43 B 28.08. 68c 617 B 20.06.
756 B 28.01. 88
630b B 02.08 91
759 B 01.02. 52
1900 bis e B 06.08 91
760 B 02.02.
74 B 17.03. 631a B 08.08 91
760a B 02.02. 90a
632a B 09.08 91
761 B 02.02.
1901 632b B 10.08 91
762 B 04.02. 88
132 B 07.01. 51 638a B 24.08. 88/90c
765 B 08.02. 266-I
135 B 14.01. 51 640 B 28.08. 90c
766 B 09.02.
138 B 21.01. 51 642 B 01.09. 88/90c
766a B 09.02. 90a
141 B 28.01. 51 645 B 06.09. 52
767 B 09.02.
144 B 04.02. 659 B 03.10. 52
768 B 11.02. 88
147 B 11.02. 665 B 10.10. 68c
771 B 15.02. 266-I
148 B 13.02. 672 B 18.10. 88
773a B 16.02. 90a
151 B 17.02. 676 Wei 25.10. (68a)
776 B 21.02.
152 B 18.02. 51 679 B 27.10. 88
776a B 21.02. 266-I
155 B 25.02. 51 680 B 28.10. 88
777 B 22.02. 90a
158 B 04.03. 51 682 B 30.10. 90a
780 B 25.02. 88
161 B 11.03. 51 685a B 02.11. 88 781 Wei 26.02. (68a)
185 B 18.06. 68c 687 B 04.11. 88
787 B 03.03. 90a
200 B 19.10. II/87 692 B 07.11. 52
791 B 07.03. 52
207 B 26.10. II/87 694a B 10.11. 90a
793a B 08.03. 52
213 B 02.11. II/87 695a B 10.11
794 B 11.03. 90a
219 B 09.11. II/87 696 B 11.11. 88
794a B 11.03. 90a
226 B 16.11. II/87 703 B 16.11. 90a
796 B 14.03. 266-I
233 B 23.11. II/87 704a B 17.11. 90a
798 B 16.03. 52
239 B 30.11. II/87 705 B 18.11. 88
799 B 18.03.
259 B 28.12. II/87 707 Wie 20.11.
709a B 23.11.
799a B 18.03. 89
1902 710 B 24.11. 88
803 B 23.03. 52
711 B 25.11. 88 805 Wei 25.03. (68a)
261 B 04.01. II/87 713 B 27.11. 52
Vorträge 1904 - 1905
2072 B 21.10. (B81) 2139 Sto 11.01. 117a/I 2209 W 31.03. 119
2073 B 22.10. 58 2140 Sto 12.01. 117a/I 2214 R 11.04. 118
2074 B 23.10. 115 2141 Sto 12.01. 117a/I 2215 R 12.04. 118
2075 B 24.10. 250/261 2142 Sto 13.01. 117a/I 2216 R 13.04. 118
2076 B 25.10. 68c 2143 Sto 14.01. 117a/I 2217 R 14.04.
2077 B 25.10. 115 2144 Sto 15.01. 117a 2217a Pal 18.04. 118
2078 B 25.10. 116 2147 B 20.01. 59 2219 B 28.04. 59
2079 B 26.10. 115 2148 Str 23.01. 125 2220 B 02.05. 116
2080 B 26.10. 2149 Str 23.01. 272 2221 B 05.05. 59
2081 B 27.10. 115 2151 Kar 25.01. 118 2222 B 08.05. 116
2082 B 27.10. 2153 Hei 27.01. 118 2224 Han 10.05. 118
2083 B 28.10. 271 2155 Hei 29.01. 2226 B 12.05. 59
2084 B 28.10. 58 2156 Pfo 30.01. 118 2227 Bre 13.05.
2085 B 29.10. (B81) 2157 Pfo 30.01. 2228 H 15.05. 118
2086 B 02.11. 117/250 2158 B 02.02. 116 2229 H 16.05. 120
2091 Bre 06.11. 2159 B 03.02. 59 2230 H 17.05. 120
2095 B 09.11. 117 2160 Kas 05.02. X 2231 H 18.05. 120
2096 B 11.11. 58 2161 Kas 06.02. 118 2232 H 19.05. 120
2097 S 13.11. 117 2162 B 08.02. 116 2233 H 20.05. 120
2098 S 14.11. 117 2163 B 10.02. 59 2234 H 21.05. 120
2099 S 15.11. 2167 F 13.02 68c 2235 H 22.05. 120
2100 S 15.11. 2168 Wie 14.02. 2236 H 24.05. 69b
2102 Ber 17.11. 68a 2169 Wie 14.02. 2237 H 25.05. 120
2103 Ber 18.11. 2171 B 17.02. 59 2238 H 26.05. 120
2104 Z 19.11. 117 2172 Düs 19.02. 69b 2239 H 26.05. 125
2106 Gal 21.11. 108 2173 Düs 20.02. 118 2240 H 27.05. 120
2108 B 23.11. 117 2174 Düs 20.02. 2241 H 28.05. 120
2109 B 25.11. 58 2177 K 23.02. 68a ------ Kop 01.06.
2110 Lei 28.11. 68c 2178 K 24.02. 2242 Kop 02.06. 125
2111 Lei 29.11. 68c 2179 K 25.02. 2244 Kop 04.06. 125
2114 B 02.12. 58 2180 Elb 26.02. 2245 Kop 05.06. 125
2115 M 04.12. 117 2181 Elb 26.02. 2246 Osl 07.06. 121
2116 M 05.12. 58 2182 K 27.02. 118 2247 Osl 08.06. 121
2117 M 06.12. 68c 2183 Es 28.02. 2248 Osl 09.06. 121
2118 M 07.12. 117 2184 B 03.03. 59 2249 Osl 10.06. 121
2119 B 09.12. 58 2185 S 05.03. 118 2250 Osl 11.06. 121
2120 N 12.12. 2186 S 06.03. 118 2251 Osl 12.06. 121
2121 N 13.12. 2187 S 07.03. 2252 Osl 12.06. 121
2125 Brs 17.12. 2188 S 08.03. 2255 Osl 14.06. 121
2127 B 21.12. 117 2189 B 09.03. 116 2256 Osl 15.06. 121
2128 B 22.12. 116 2190 B 10.03. 59 2257 Osl 16.06. 121
2129 B 26.12. 117 2191 M 12.03. 2258 Osl 17.06. 121
2192 M 13.03. 118 2259 M 16.08. 122
2193 M 14.03. 58 2260 M 17.08. 122
2194 M 15.03. 118 2261 M 18.08. 122
1910 2197 W 19.03. 119 2262 M 19.08. 122
2198 W 21.03. 119 2263 M 20.08. 122
2130 Sto 02.01. 2199 W 22.03. 119 2264 M 21.08. 122
2131 Sto 03.01. 117a/I 2200 W 23.03. 119 2265 M 22.08. 122
2132 Sto 04.01. 117a/I 2201 W 24.03. 119 2266 M 23.08. 122
2133 Sto 05.01. 117a/I 2202 W 25.03. 119 2267 M 24.08. 122
2134 Sto 06.01. 117a/I 2203 W 26.03. 119 2268 M 25.08.
2135 Sto 07.01. 117a/I 2205 W 28.03. 119 2269 M 25.08. 122
2136 Sto 08.01. 117a/I 2206 W 28.03. 119 2270 M 26.08. 122
2137 Sto 09.01. 117a 2207 W 29.03. 119 2271 M 26.08. 125
2138 Sto 10.01. 117a/I 2208 W 30.03. 119 2272 Ber 01.09. 123
Vorträge 1910 - 1911
2273 Ber 02.09. 123 2340 S 31.12. 126 2404 Pra 23.03. 128
2274 Ber 03.09. 123 2405 Pra 24.03. 128
2275 Ber 04.09. 123 1911 2406 Pra 25.03. 69a
2276 Ber 05.09. 123 2407 Pra 26.03. 128
2277 Ber 06.09. 123 2341 S 01.01. 126 2408 Pra 27.03. 128
2278 Ber 07.09. 123 2342 S 02.01. 2409 Pra 28.03. 128
2279 Ber 08.09. 123 2343 S 03.01. 284 2410 Pra 28.03. 127/128
2280 Ber 09.09. 123 2344 S 03.01. 2412 Bol 08.04. 35
2281 Ber 10.09. 123 2346 Man 05.01. 127 2412a Bol 08.04. 35
2282 Ber 11.09. 123 2348 Wie 07.01. 127 2413 M 03.05. 127
2283 Ber 12.09. 123 2350 F 08.01. 127 2419 Lin 31.05. 69b
2286 Bas 17.09. 125 2351 F 08.01. 2420 Lin 31.05.
2287 S 09.10. 2352 F 09.01. 2421 Kop 05.06. 127
2288 B 17.10. 124 2353 F 09.01. 68c 2425 B 10.06. 124
2289 B 20.10. 60 2354 B 12.01. 60 2426 W 14.06. 127
2290 B 24.10. 124 2355 B 16.01. 124 2427 M 18.08. 129
2291 B 27.10. 60 2356 B 19.01. 60 2428 M 19.08. 129
2292 B 30.10. 250/261 2361 B 26.01. 60 2429 M 20.08. 129
2293 B 31.10. 125 2363 K 29.01. 130 2430 M 21.08. 129
2294 B 31.10. 125 2364 K 30.01. 69e 2432 M 22.08. 129
2295 B 31.10. 2365 K 31.01. 69e 2433 M 23.08. 129
2296 B 01.11. 115 2366 Bon 01.02. 2434 M 24.08. 129
2297 B 02.11. 115 2367 Bon 01.02. 2435 M 25.08. 129
2299 B 03.11. 115 2368 Kob 02.02. 124 2436 M 26.08. 129
2300 B 04.11. 115 2369 Kob 03.02. 2437 M 27.08. 129
2301 B 07.11. 124 2370 Elb 04.02. 2439 M 28.08. 129
2302 B 10.11. 60 2371 Elb 05.02. 69b 2440 Lug 17.09. 130
2303 N 12.11. (B45) 2372 Düs 06.02. 69b 2441 Loc 19.09. 130
2304 N 13.11. 125 2373 Düs 06.02. 2442 Mld 21.09. 130
2307 B 17.11. 60 2374 B 09.02. 60 2443 Neu 27.09. 130
2308 Dd 18.11. 69c 2375 M 11.02. 127 2444 Neu 28.09. 130
2310 Lei 21.11. 125 2376 M 12.02. 69b 2446 Bas 01.10. 130
2313 B 24.11. 60 2377 M 13.02. 69b 2447 Kar 04.10. 131
2314 Bre 26.11. 125 2378 M 14.02. 2448 Kar 05.10. 131
2315 Bre 27.11. 69b 2379 B 16.02. 60 2449 Kar 06.10. 131
2316 H 28.11. 69d 2380 Str 18.02. 69c 2450 Kar 07.10. 131
2317 H 29.11. 68a 2381 Str 19.02. 2451 Kar 08.10. 131
2318 Kas 02.12. 2384 Bas 22.02. 2452 Kar 09.10. 131
2319 Kas 03.12. 69d 2385 Bas 23.02. 127 2453 Kar 10.10. 131
2323 B 06.12. 124 2386 Z 24.02. 69a 2454 Kar 11.10. 131
2324 B 08.12. 60 2387 Z 25.02. 127 2455 Kar 12.10. 131
2325 M 09.12 69e 2388 Gal 26.02. 127 2456 Kar 13.10. 131
2326 M 10.12. X 2389 B 28.02. 124 2457 Kar 14.10. 131
2327 M 11.12. 125 2390 B 02.03. 60 2458 S 15.10. 284
2328 M 12.12. 124 2391 B 03.03. 127 2459 S 15.10. 284
2329 B 15.12. 60 2392 Han 04.03. (B54) 2460 S 16.10. 284
2330 Han 17.12. 2393 Han 05.03. 69d 2461 B 19.10. 61
2331 Han 18.12. 124 2394 Bie 06.03. 127 2462 B 23.10. 133
2331a Han 18.12. 124 2396 B 07.03. 124 2463 B 26.10. 61
2332 B 19.12. 124 2397 B 09.03. 60 2464 B 31.10. 132
2333 B 22.12. 125 2398 B 13.03. 124 2465 Lei 04.11. 130
2334 S 27.12. 125 2399 B 16.03. 60 2466 Lei 05.11. 130
2335 S 27.12. 126 2400 Pra 19.03. 69a 2468 B 07.11. 132
2336 S 28.12. 126 2401 Pra 20.03. 128 2469 B 09.11. 61
2337 S 29.12. 126 2402 Pra 21.03. 128 2473 B 14.11. 132
2338 S 30.12. 126 2403 Pra 22.03. 128 2474 B 16.11. 61
Vorträge 1911 - 1912
2475 M 17.11. 69d 2530 Kas 28.01. 69d 2596 M 17.05. 69e
2476 M 18.11. 130 2531 Kas 29.01. 130 2597 B 20.05. 133
2477 M 19.11. 68c 2532 B 30.01. 135 2598 Kop 23.05. 155
2478 M 20.11. 130 2533 B 01.02. 61 2599 Kop 24.05. 155
2479 B 21.11. 132 2534 Brs 03.02. 143 2600 Nor 28.05. 155
2480 B 23.11. 61 2536 W 06.02. 69d 2601 Nor 29.05. 155
2481 Tüb 25.11. 2537 W 07.02. 69d 2602 Nor 30.05. 155
2483 S 27.11. 69e 2538 W 08.02. 130 2603 Osl 02.06. 137
2484 S 28.11. 130 2539 W 09.02. 130 2604 Osl 03.06.
2485 S 29.11. 69e 2544 B 15.02. 61 2605 Osl 04.06. 137
2486 Hdh 30.11. 127 2545 S 19.02. 69d 2606 Osl 05.06. 137
------ N 01.12. 69c 2546 S 20.02. 135 2607 Osl 06.06. 137
2487 N 02.12. 130 2547 S 21.02. 135 2608 Osl 07.06. 137
2489 N 03.12. 130 2548 S 21.02. 2609 Osl 08.06. 137
2490 B 05.12. 132 2549 S 21.02. 2610 Osl 09.06. 137
2491 B 07.12. 61 2550 S 22.02. 69c 2611 Osl 10.06. 137
2492 B 10.12. 250/261 2551 M 24.02. X/69d 2612 Osl 11.06. 137
2494 B 12.12. 286/252 2552 M 25.02. 143 2613 Osl 12.06. 137
2495 B 12.12. 115 2553 M 26.02. X/69d 2614 Osl 12.06.
2496 B 13.12. 115 2554 M 27.02. 143 2615 H 17.06. 130
2497 B 14.12. 264/250 2555 B 29.02. 61 2616 B 18.06. 133
2498 B 14.12. 61 2556 B 05.03. 135 2617 B 20.06. 133
2499 B 15.12. 264/250 2559 F 10.03. 2618 M 25.08. 138
2500 B 15.12. 2560 F 11.03. 2619 M 26.08. 138
2501 B 15.12. 115 2561 B 14.03. 61 2620 M 27.08. 138
2502 B 16.12. 115 2562 B 19.03. 133 2621 M 28.08. 138
2503 B 17.12. 272 2563 B 21.03. 61 2622 M 29.08. 138
2504 B 19.12. 127 2564 B 26.03. 133 2623 M 30.08. 138
2505 B 21.12. 127 2565 B 28.03. 61 2624 M 30.08. 138
2506 Han 26.12. 127 2566 Hel 03.04. 136 2625 M 31.08. 138
2507 Han 27.12. 134 2567 Hel 04.04. 136 2626 Bas 15.09. 139
2508 Han 28.12. 134 2568 Hel 05.04. 136 2627 Bas 16.09. 139
2509 Han 29.12. 134 2569 Hel 06.04. 136 2628 Bas 17.09. 139
2511 Han 30.12. 134 2570 Hel 07.04. 136 2629 Bas 18.09. 139
2512 Han 31.12. 134 2571 Hel 08.04. 136 2630 Bas 19.09. 139
2572 Hel 09.04. 158 2631 Bas 20.09. 139
2573 Hel 10.04. 136 2632 Bas 21.09.
1912 2574 Hel 11.04. 136 2633 Bas 21.09. 139
2575 Hel 11.04. 158 2634 Bas 22.09. 139
2513 Han 01.01. 158 2576 Hel 12.04. 136 2635 Bas 23.09. 139
2514 Han 01.01. 134 2577 Hel 13.04. 136 2636 Bas 24.09. 139
2515 Han 02.01. 69d 2578 Hel 14.04. 136 2637 Bas 25.09. 69e
2516 B 04.01. 61 2579 Sto 16.04. 143 2638 Bas 26.09. 69e
2517 M 08.01. 69e 2580 Sto 17.04. 143 2639 Mld 26.10. 140
2518 M 09.01. 130 2581 Sto 18.04. 2640 Mld 27.10. 140
2519 M 10.01. 69e 2582 Sto 19.04. 2641 B 31.10. 62
2520 M 11.01. 143 2583 B 23.04. 133 2642 W 03.11. 140
2521 Gal 12.01. 2587 B 02.05. 133 2643 B 05.11. 141
2522 Win 13.01. 68c 2588 Düs 05.05. 130 2644 B 07.11. 62
2523 Win 14.01. 143 2589 Düs 05.05. 2645 B 12.11.
2524 Z 15.01. 143 2590 K 06.05. 2646 B 14.11. 62
2525 Z 16.01. 2591 K 06.05. 69c 2647 H 16.11. 69c
2526 B 18.01. 61 2592 K 07.05. 143 2649 Han 18.11. 140
2527 B 23.01. 135 2593 K 08.05. 143 2650 Han 19.11.
2528 B 25.01. 61 2594 B 14.05. 133 2651 B 20.11. 141
2529 Kas 27.01. 130 2595 M 16.05. 143 2652 B 21.11. 62
Vorträge 1912 - 1913
3793 D 11.08. 277 3847a S 06.09. 295 3902 Bas 10.11. 72/329
3794 D 11.08. 296 3848 S 06.09. 295 3903 D 14.11. 191
3795 D 15.08. 296 3849 S 06.09. 294 3903a D 14.11.
3796 D 16.08. 3850 S 07.09. 298 3904 D 15.11.
3797 D 16.08. 296 3851 S 08.09. 300a 3905 D 15.11. 191
3798 D 17.08. 277 3852 S 08.09. 192 3906 D 16.11. 277
3799 D 17.08. 296 3853 B 12.09. 193 3907 D 16.11. 255b
------ S 20.08. 300a 3854 B 13.09. 193 3908 D 21.11. 194
3801 S 21.08. 293 3855 B 14.09. 277 3909 D 22.11. 277
3802 S 21.08. 294 3856 B 14.09. 193 3910 D 22.11. 194
3803 S 21.08. 295 3857 B 15.09. 333 3912 D 23.11. 194
3804 S 22.08. 293 3858 B 16.09. 3913 Bas 25.11. 297
3805 S 22.08. 294 3859 Dd 18.09. 3914 Shs 26.11.
3806 S 22.08. 295 3860 Dd 19.09. 3915 Bas 27.11. 297
3807 S 23.08. 293 3861 Dd 20.09. 3916 D 28.11. 194
3808 S 23.08. 294 3862 Dd 20.09. 3916a D 28.11. 255b
3809 S 23.08. 295 3863 Dd 21.09. 3917 D 29.11.
3810 S 24.08. 297 3864 Dd 21.09. 3918 D 29.11. 194
3811 S 25.08. 293 3865 Dd 21.09. 3919 D 30.11.
3812 S 25.08. 294 3866 S 24.09. 297 3920 D 30.11. 194
3813 S 25.08. 295 3867 S 25.09. 300a 3921 D 03.12. 255b
3814 S 26.08. 293 3868 S 25.09. 3922 D 06.12. 194
3815 S 26.08. 294 3869 S 26.09. 300a 3924 D 07.12. 194
3816 S 26.08. 295 3870 S 28.09. 192 3925 D 12.12. 194
3817 S 27.08. 293 3871 D 03.10. 191 3926 D 13.12. 194
3818 S 27.08. 294 3871a D 03.10. 261 3927 D 14.12. 277a
3819 S 27.08. 295 3872 D 04.10. 191 3928 D 14.12. 194
3820 S 28.08. 293 3873 D 05.10. 191 3929 D 15.12. 194
3821 S 28.08. 294 3874 D 10.10. 191 3930 D 17.12. 255b
3822 S 28.08. 295 3875 D 11.10. 3931 S 19.12. 333
3823 S 29.08. 293 3876 D 11.10. 191 3932 S 21.12. 298
3824 S 29.08. 294 3877 D 12.10. 3933 S 21.12. 195
3825 S 29.08. 295 3878 D 12.10. 191 3934 S 22.12. 300a
3826 S 30.08. 293 3879 Ber 14.10. 329 3935 S 23.12. 320
3827 S 30.08. 294 3880 D 17.10. 191 3936 S 23.12. 300a
3828 S 30.08. 295 3881 D 18.10. 191 3938 S 24.12. 320
3829 S 31.08. 297 3882 D 19.10. 277 3940 S 25.12. 320
3829a S 31.08. 297 3883 D 19.10. 191 3941 S 25.12. 195
3830 S 01.09. 293 3884 Bas 20.10. 329 3942 S 26.12. 299
3831 S 01.09. 294 3885 D 23.10. 191 3943 S 26.12. 320
3832 S 01.09. 295 3886 Z 24.10. 332a 3944 S 27.12. 320
3833 S 01.09. 3887 Z 25.10. 332a 3945 S 27.12. 333
3834 S 02.09. 293 3888 Z 26.10. 332a 3946 S 28.12. 299
3835 S 02.09. 294 3889 Z 27.10. 193 3947 S 28.12. 195
3836 S 02.09. 295 3890 Z 28.10. 332a 3948 S 29.12. 299
3837 S 03.09. 293 3891 Z 29.10. 332a 3949 S 29.12. 320
3838 S 03.09. 294 3892 Z 30.10. 332a 3950 S 30.12. 320
3839 S 03.09. 295 3893 Z 31.10. 3951 S 30.12. 333
3840 S 04.09. 293 3894 D 01.11. 191 3952 S 31.12. 299
3841 S 04.09. 294 3895 D 02.11. 3953 S 31.12. 320
3842 S 04.09. 295 3896 D 02.11. 191 3954 S 31.12. 195
3843 S 05.09. 293 3897 Ber 04.11. 193
3844 S 05.09. 294 3898 Ber 05.11. 277
3845 S 05.09. 295 3899 Ber 06.11. 329
3846 S 06.09. 295 3900 D 08.11. 277
3847 S 06.09. 295 3901 D 09.11. 191
Vorträge 1920
4123 Arl 12.05. 261 4179 S 30.07. 300a 4232a D 30.09. 283
4124 D 14.05. 201 4180 S 30.07. 197 4233 D 01.10. 322
4125 D 15.05. 301/ 4181 S 31.07. 300a 4234 D 01.10. 217a
277 4182 S 01.08. 337 4235 D 02.10. 322
4126 D 15.05. 201 4183 D 06.08. 199 4236 D 02.10. 289
4127 Bas 16.05. 301 4184 D 07.08. 199 4237 D 02.10. 288
4128 D 16.05. 201 4185 D 08.08. 4238 D 02.10. 322
4130 D 22.05. 74 4186 D 08.08. 199 4239 D 03.10. 277
4131 D 23.05. 4186a D 09.08. 337b 4240 D 03.10. 322
4132 D 23.05. 74 4187 D 14.08. 199 4241 D 04.10. 280/73a
4134 D 24.05. 74 4188 D 15.08. (B75) 4242 D 05.10. 337b
4135 D 25.05. 336 4189 D 15.08. 199 4243 D 06.10. (73a)
4136 D 29.05. 4190 D 16.08. 337b
4137 D 30.05. 198 ------ D 16.08. 4244 D 06.10. 281
4138 D 03.06. 198 4191 D 20.08. 199 4245 D 07.10. 314
4139 D 05.06. 255b 4191a D 20.08. 4246 D 07.10. 337b
4140 D 06.06. 198/ 4192 D 21.08. 199 4247 D 08.10. 314
4193 D 22.08. 4248 D 08.10. 297
4141 S 08.06. 335 4194 D 22.08. 199 4249 D 09.10. 314
4142 S 09.06. 300a 4195 D 23.08. 337b 4250 D 09.10. 289
4143 S 09.06. 337a 4196 D 27.08. 199 4251 D 09.10.
4144 S 10.06. 298 4197 D 28.08. 199 4252 D 09.10. 314
4145 S 10.06. 335 4198 D 29.08. 4253 D 10.10.
4146 S 11.06. 298 4199 D 29.08. 199 4254 D 10.10.
4147 S 12.06. 300a 4200 D 30.08. 337b 4255 D 10.10.
4148 S 12.06. 288 4201 D 03.09. 199 4256 D 10.10. 337b
4149 S 13.06. 197 4202 D 04.09. 199 4257 D 11.10. 337b
4150 S 14.06. 300a 4203 D 05.09. 4258 D 12.10. 337b
4151 S 15.06. 335 4204 D 05.09. 199 4259 D 13.10. 281
4152 S 16.06. 337a 4205 D 06.09. 337b 4260 D 13.10.
4153 S 17.06. 73a/75 4206 D 08.09. 297 4260a D 13.10.
4154 S 23.06. 300a 4207 D 10.09. 199 4261 D 15.10. ----
4155 S 23.06. 337a 4208 D 11.09. 199 4262 D 15.10.
4156 S 24.06. 197 4209 D 12.09. 4263 D 16.10. 289
4157 D 02.07. 198 4210 D 12.09. 271 4264 D 16.10. 217a
4158 D 03.07. 198 4211 D 13.09. 337b 4265 D 16.10. 277
4159 D 04.07. 198 4212 S 15.09. 302a 4266 D 16.10.
------ D 04.07. 277 4213 S 15.09. 337a 4267 D 16.10.
4160 Ber 08.07. 336/75 4214 S 16.09. 302a 4268 D 17.10. 277
4161 Ber 09.07. 198 4215 B 17.09. 199 4269 D 17.10. 200
4162 D 10.07. 198 4216 B 18.09. 199 4270 D 22.10. 200
4163 D 11.07. 198 4217 S 20.09. 335 4270a D 22.10. 261
4164 D 14.07. 337b 4218 S 21.09. 302a 4271 D 23.10.
4165 D 16.07. 198 4219 S 21.09. 300a 4272 D 23.10. 200
4166 D 17.07. 4220 S 21.09. 197 4273 D 24.10.
4167 D 17.07. 198 4221 S 22.09. 302a 4274 D 24.10. 200
4168 D 18.07. 4222 S 22.09. 300a 4275 Bas 25.10. 261
4169 D 18.07. 198 4223 D 25.09. 250 4276 Bas 27.10. 261
4170 D 19.07. 337b 4224 D 26.09. 252 4277 D 29.10. 200
4171 S 24.07. 298 4225 D 27.09. 322 4278 D 30.10. 277
4172 S 24.07. 300a 4226 D 28.09. 322 4279 D 30.10. 200
4173 S 25.07. 197 4228 D 29.09. 322 4281 D 31.10.
4174 S 26.07. 4229 D 29.09. 283 4282 D 31.10. 200
4176 S 28.07. 337a 4230 D 29.09. 281 4283 S 08.11. 197
4177 S 29.07. 300a 4231 D 30.09. 322 4284 S 10.11. 335
4178 S 29.07. 335 4232 D 30.09. 4285 S 14.11. 197
Vorträge 1920 - 1921
4286 S 15.11. 300a 4347 S 08.01. 323 4408 Haa 27.02. 277
4287 S 16.11. 255b 4348 S 08.01. 4409 Haa 27.02. 304
4288 S 17.11. 4349 S 09.01. 323 4410 Haa 28.02. 289
4289 S 17.11. 4351 S 09.01. 203 4411 A 28.02.
4290 Fre 18.11. 336 4352 S 10.01. 323 4412 A 01.03. 80c
4291 Fre 19.11. 277 4353 S 11.01. 323 4415 D 11.03. 203
4294 S 22.11. 300a 4354 S 11.01. 73a 4417 D 13.03. 203
4295 S 22.11. 197 4355 S 12.01. 323 4418 S 16.03. 324
4296 S 23.11. 298 4356 S 12.01. 73a 4419 S 17.03. 324
4298 D 26.11. 202 4357 S 13.01. 323 4420 S 18.03. 324
4299 D 27.11. 202 4358 S 13.01. 298 4420a S 18.03.
4300 D 28.11. 202 4358a S 13.01. 4421 S 19.03. 324
4301 Bas 02.12. 255b 4359 S 14.01. 323 4421a S 19.03.
4302 Bas 03.12. 255b 4360 S 14.01. 73a 4422 S 20.03. 217a
4303 D 04.12. 202 4361 S 15.01. 323 4423 S 21.03. 174b
4304 D 05.12. 291 4362 S 15.01. 73a 4424 S 21.03. 324
4305 D 05.12. 202 4363 S 16.01. 300a 4425 S 22.03. 337
4310 D 10.12. 202/291 4364 S 16.01. 323 4426 S 22.03. 324
4366 S 16.01. 203 4427 S 23.03. 300a
4312 D 11.12. 202 4367 S 17.01. 323 4428 S 23.03. 324
4313 D 12.12. 277 4368 S 18.01. 323 4429 S 23.03. 324
4314 D 12.12. 202 4369 D 21.01. 203 4429a S 23.03.
4315 Ber 13.12. 80b 4370 D 22.01. 203 4431 D 27.03. 203
4316 Ber 14.12. 202 4371 D 23.01. 203 4432 D 28.03.
4317 D 17.12. 202 4373 Gal 25.01. 336 4433 D 28.03. 203
4318 D 18.12. 202 4375 Sol 28.01. 80b 4434 D 01.04. 203
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4330 Olt 29.12. 4386 D 08.02. 203 4444 D 06.04. 281
4331 Olt 29.12. 297 4387 S 12.02. 338 4445 D 07.04. 76
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1921 4390 S 14.02. 338 4448 D 08.04. 76/
4391 S 14.02. 338 337b
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4338 S 03.01. 323 4397a A 19.02. 80c 4456 D 11.04. 313
4339 S 04.01. 323 4398 Hil 20.02. 80c 4457 D 12.04. 313
4340 S 04.01. 255b 4399 Hil 20.02. 80c 4458 D 12.04. 315
4341 S 05.01. 323 4400 Utr 21.02. 80c 4459 D 13.04. 313
4342 S 05.01. 4403 Haa 23.02 80c/304 4460 D 13.04. 315
4343 S 06.01. 323 4404 Utr 24.02. 80c 4461 D 14.04. 313
4344 S 06.01. 203 4405 Del 25.02. 80c 4462 D 14.04. 315
4345 S 07.01. 323 4405a Del 25.02. 80c 4463 D 15.04. 313
4346 S 07.01. 336 4407 Haa 27.02 . 203 4464 D 15.04. 315
Vorträge 1921