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MBM 28
Inhalt
Allgemeine Kultur - 3
04 Herrschende von A-Z (aus der MyraPedia)
Karcanon - 61
62 Artabras Gontabrion – irgendwo um das Grüne Meer
64 Borgon Dyl – Wichtige Personen in Borgon Dyl
65 - Albran von Meeryn und Barlam von Magnadon
65 - Mardon y'Karthar
66 - Tamjilarna n'Erijit die Ältere
70 Karalo-Floran – Prinz Xyar
72 Silur – Heraldik: Die Wappen der Familien Silurs
Gwynddor -74
75 Melanior – Sorethion, Gross-Tharn von Melanior
Zhaketia - 76
77 Irgendwo in Zhaketia: Personelle Veränderungen
78 Cyrannia – Maleskari von Jhanar und die Entstehung von Cyrannia
79 Kwyyn – Mictlahaumoc, der Führer des Konzils.
80 Zakopane – Die bekanntesten derzeit lebenden Kobolde Zakopanes
Kiombael - 92
93 Tarn-A-Tuuk: Bedeutende Persönlichkeiten des Reiches
Nykerien - 121
122 Zerathon: Zhum allgemeinen Weessen dez intelligenten Schlangenwezhens
123 - Reichsherold Xiaralass
124 - Eerzmagier Xarzeth
125 - Hohepriesterin
126 - Reichsmarschällin
Nachwort
129 Über das Titelbild.
129 Geleitwort des Herausgebers WGW
IMPRESSUM: Das MBM ist eine interne Veröffentlichung des Vereins der Freunde Myras VFM
eV; Hg. Von Wolfgang G. Wettach für den VFM eV, Postfach 2747, D-72017 Tübingen. Redaktion
dieser Ausgabe: WGW. Titelbild von Carol Heyer, www.carolheyer.com, used with permis-
sion.Weitere Bilder soweit gekennzeichnet als Bildzitate aus der Mythor-Serie (FairUse), sonst
„Made for Myra“. Details zu den Bildern unter http://myrapedia.eu beim Stichwort. Erschienen
09/2011
3
ALL G E M E IN K U L T U R
A
Abjator-Amon - Herrscher des Roten Reiches Vagonya im Altertum im heutigen
+Asylia-Archipel, der sich in den Verhandlungen von Paxatha dem Großkönig
Nimrod von +Alorr anschloß.
Adompah von Sothath - HER - Adompah ist der König und damit Herrscher von Ataris auf
Karcanon, in der Nachfolge von Akramon von Ataris und Attarus von Ataris, der seinerseits noch
von Kig Ironwolf eingesetzt worden war. Seine Einsetzung als Herrscher beendete zugleich den
Bürgerkrieg von Ataris, der lange Jahre zwischen dem kämpferischen Machairas unter Gomont von
Ataris und dem dekadenten Ophis unter Akramon ausgetragen worden war.
Adompahs Heimat Sothath liegt an der Grenze zu den derzeit noch von Borgon-Dyl besetzten
Gebieten von Ataris, die dort Machairan-Dyl genannt werden.
Segment: Karcanon - Reich: Ataris - Name: Adompah von Sothath - Myra-Fundort: 10/?,, WB9/12
5
Agon von Kartan - HER . Herrscher von Kartan auf Ysatinga, Absolvent der
Schwarzen Schule von Z'ar, regionaler Stellvertreter der Dunklen Union (DU) auf
Ysatinga, Meister der Mörderbienen als Leitender Untergebener des Hochlords der
Finsternis, Zardos, des Herrn der Mörderbienen.
Agon ist ein Anhänger des Dämonen Orkon, der 'Dämon der Schrecken' genannt
wird. Die regionale Organisation der DU auf Ysatinga ist darum der Bund der
Orkongläubigen, BdO.
Agril Dorilee IV. - HER. Grosskönig von +Avaraidon, um 412 gestorben und von
seinem Sohn Elkrin Dorilee nachgefolgt.
Segment: Corigani - Reich: Avaraidon - Name: Agril Dorilee IV.
Ajax Julie von Padavia war während der bagundisch-bakanasanischen Kriege ein
lapathischer Offizier in bagundischen Diensten im Rang des Obristen als General der
11.Kavallerie. Da er aus dem ophitischen Lapathien stammte, wurde er nach der
"Befreiung" der Stadt Papaver am Rhud zum Grafen von Padavia mit Sitz in Papaver
eingesetzt. Allerdings fiel Papaver nur allzu bald wieder an Bakanasan. Ajax Julie
wurde im Zuge derselben bakanasanischen Offensive bei einer Aufklärungsmission
durch den General und Proconsul des bakanasanischen Lapathien, Lucius Thymian,
gefangen genommen. Später unter anderem auf Vermittlung des karalo-floranischen
Friedensministers und späteren Kaisers Bofri auf Ehrenwort frei gelassen, um seine
Heimat gegen Angriffe der damals chnumfeindlichen Purpurnen Bruderschaft unter
Valdran yr Rautha zu verteidigen, stieg er schliesslich sogar an Stelle des dafür
designierten Bofri zum Lordkanzler von Bagunda als Nachfolger Marco Baaran
Badullas auf. Davon handelt auch eine ihm gewidmete Strophe im bekannten
Bakanasanischen Lied von Sextus Severus: "Bakanasan geht vor die Hunde".
Er ist um 425 Erzherzog von Lapathia und damit Herrscher des heute relativ
unabhängigen, ehemals bagundischen, Lapathien.
Kurzbiografie: Geboren wurde der spätere Graf von Padavia im Jahre 374 als Ajax
Julie Nowabaranya auf einem großen Gutshof in Zentral-Lapathien. Die Mutter
stammte von Balad Julie von Lapathia ab, einem berühmten Stadtherren aus der
Frühzeit der Stadt; der Vater war ein wohl angesehener und wohlhabender Freibauer.
Die Familie pflegte ein lapathisches Nationalbewusstsein und lehnte die
bakanasanische Fremdherrschaft ab. Im Jahre 393 geriet Ajax' älterer Bruder Tan in
einer Taverne in Streit mit einem bakanasanischen Soldaten und wurde von diesem
erstochen. Durch seine Forderung nach Gerechtigkeit fiel der Vater in Ungnade; bis
396 verloren die Nowabaranja's die Hälfte des Familienvermögen. Ajax ging in den
Untergrund und schloss sich nacheinander verschiedenen Befreiungsorganisationen
an. In dieser Zeit legte er aus Gründen der Sicherheit auch den väterlichen
Familiennamen ab und nahm den häufigeren der Familie seiner Mutter an. Fortan
nannte er sich Ajax Julie.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Unter diesem Namen erwarb er sich im Laufe der nächsten Jahre eine gewisse
Berühmtheit. Schließlich ging er um 402 ins Exil nach Bagunda, wo er sich der
Gruppe um Thomas Kyrill anschloss. Wie die meisten anderen aus dieser Gruppe,
trat er unter General Badulla in die bagundische Armee ein und machte schnell
Karriere. Sehr bald erwarb er auch das besondere Vertrauen von Thomas Kyrill.
405 heiratete Ajax Julie in Bagunda eine andere Exilantin, Sarah Vahrenly, Tochter
eines Kaufmanns aus Papaver, die ebenfalls in der bagundischen Armee Dienst tat.
Ein Jahr später trat er als eines der ersten Mitglieder in die von Badulla gegründete
Geheimorganisation des "Goldenen Ordens" ein, in dem er schließlich bis zum
Tafelpräsidenten für das ophische Lapathien aufstieg.
Während des so genannten "Befreiungskrieges" gegen Bakanasan tat sich der Obrist
Ajax Julie durch besonderen Wagemut hervor, gepaart mit der Fähigkeit, die
jeweilige taktische und strategische Situation schnell richtig einzuschätzen und
entsprechend zu agieren und reagieren. Die Truppen unter seinem Befehl drangen am
weitesten nach Ophis vor.
Dies und seine besonderen Verdienste bei der Befreiung Lapathien's führten dazu,
dass Thomas Kyrill, nachdem er Thomas Erzherzog von Lapathien geworden war,
Ajax die Grafschaft Padavia als Lehen übertrug. Als besondere Ehrung für seinen
Mut im Kampf gegen Bakanasan wurde er in Bagunda zum "Ritter der Königin"
ernannt
Ab 407 regierte Ajax die Grafschaft Padavia mit dem Hauptort Papaver. Bereits
Ende 408 jedoch wurde der größte Teil dieser Grafschaft einschließlich Papavers
durch Bakanasan zurückerobert. Dabei fielen mehrere Tausend bagundischer Ritter
oder kamen in Gefangenschaft; ebenso erging es der Stadtwache von Papaver unter
dem Kommando von Ajax' Frau Sarah Julie Varrenly.
In der Folge wurde Ajax Graf Julie von Padavia von Teilen der öffentlichen
Meinung vorgeworfen, die Niederlage durch schlechte Amtsführung mit verschuldet
zu haben. Die Hauptvorwürfe gründeten sich darauf, dass Ajax es versäumt habe,
Berichten über marodierende Räuberbanden mit genügendem Nachdruck
nachzugehen. Bei diesen Banden habe es sich ja offensichtlich um die
Verproviantierungstrupps der in Padavia versteckten bakanasanischen Einheiten
gehandelt. Ajax, der sich mittlerweile mit dem Rest seiner Reiterei nach Lapathia
begeben hatte, fühlte sich in dieser missgünstigen Atmosphäre sehr unwohl und
übernahm daher freudig den Auftrag, mit einem Teil seiner Männer an die Grenze
zurückzukehren und im Rahmen eines Patrouillenritts die Lage zu erkunden. Bei
einem vereinbarten Rendezvous mit anderen Erkundungstruppen geriet er in den
Hinterhalt eines siebenfach stärkeren bakanasanischen Heeres und in bakanasanische
Gefangenschaft.
7
Alawin II. - HER . Herrscher von Khal-Kottoni auf Corigani um 410 nP.
Titel:Agroan von K.-K. - HST:Arnikan - Religion: Chnum - Ausrichtung:neutral-
friedlich
Alziras von Anakreon - HER - Alziras ist der Herrscher von Anakreon auf Corigani
um 405 nP.
Amosk Drakhan - In der Mitte des Jahres des Ankers 417 nP, eines Jahres der
Ordnung, ist der bisherige Herrscher von +Art-Creole und Großmeister des
Rubinordens mit seiner ganzen Streitmacht von 3000 Ordensrittern verschwunden.
Aufmerksame im fernen Rhyandi vermeldeten Erschütterungen der magischen
Ebene, die man mit dem Verschwinden in Zusammenhang bringt. Unter den
fanatischen Anhängern des Ordens kursiert das Gerücht, daß der Rabengott +Artan
persönlich erschienen sei, um Amosk
Drakhan und den Rubinorden an einen Ort
zu bringen, wo er gebraucht würde.
Tatsächlich ist der Rubinorden im Jahr der
Krone 418 nP nahe der Burg +Cathai-Da
in Kezunsea auf Karcanon aufgetaucht,
und hat diese zwischen +Cubanar und dem
Keorapukur des +Dileeb'An umkäpfte
Burg erobert und in Besitz genommen.
Möglicherweise hat das damit zu tun, daß
bei Cathai-Da die Mündung des geheimen
+Argendor-Kanals von Zun vermutet
wird.
Segment: Karcanon – Reich:
Cubanar – Provinz: Cathai-Da -
Name: Amosk Drakhan - Myra-
Fundort: WWB/18
Amuuk Min Ra -Personen - Herrscher von Keorapukur in der Wüste Zun von
Kezunsea auf Karcanon, ab 416 n.P..
Segment: Karcanon - Reich: Keorapukur - Person: Min Ra, Amuuk
An-Liasca von Caer Ruadh - Die Herrscherin der Reiter von Iora als
Ratsvorsitzende des Reiches auf Elorr um 420. Um die Ausbildung ihrer Nichte
bemüht sie sich so, dass nur die besten Akademiemagier gerade teuer genug sind um
deren Potential zu fördern.
Segment: Kiombael - Reich: Iora - LeiterIn: An-Liasca - Myra-Fundort: Ki3/6
Andraiuk II. - König von Ayland auf Gwynddor um 405 nP, der seinen Namen in
Anlehnung an den letzten König Aylands im Altertum gewählt hat, der als Andraiuk
der Zornige in die Geschichte eingegangen ist.
Segment: Gwynddor - Reich: Ayland
Andraiuk der Zornige - Ex-HER. König von Ayland im Altertum, um 140-110 vP,
der Zeit seines Lebens mit der Magie der Hexe Quida und ihren Kreaturen zu
kämpfen hatte. Seine Tochter war die um 133 vP geborene Prinzessin +Allil. Durch
die Heirat seines Sohnes Iugon mit einer Tochter des Shallad Hadamur suchte er den
Frieden für sein Land zu finden. Im Volksmärchen aus +Aurinia, "Vendre und die
Hexe", ist Andraiuk der Vater des Prinzen Vendre, der die Hexe besiegt, und der
Prinzessin +Allya, der Schönsten Frau der Welt.
Andraiuk im Urteil eines Zeitgenossen: König Andraiuk, der Zornige ist ein von
vielen Schicksalsschlägen gezeichneter, geschlagener Mann. Er ist 45 Jahre alt,
mittelgross und gedrungen, hat dunkles Haar und trägt einen Vollbart — wie es bei
den Ays überhaupt Sitte ist, Barte zu tragen: um sein wahres Gesicht vor Dämonen
zu verstecken und sich auf diese Weise davor zu schützen, es zu verlieren. Der
König hat drei Kinder, Iugon ist mit 21 Sommern der älteste Sohn und somit der
Thronfolger. Aber er ist den schönen Künsten mehr zugetan als dem Schwert; er hat
sich dem Musischen verschworen und glaubt sogar, mit seinem Gesang die Dun-
kelmächte schlagen zu können.
Zweitältester ist Verig, 15 Lenze, der da schon aus ganz anderem Holz geschnitzt
und so wild und „zornig" ist, wie es sein Vater in jungen Jahren war. Die Tochter
Allil ist elf. Nach ihr hatte Königin Sabri drei Totgeburten, die die Magier um
Alamog alle dem Einfluss von Quidas Bösem Auge zuschreiben. Und nun hat Sabri
wieder ein Mädchen geboren, das unter keinem guten Stern steht, denn das Böse
Auge blinkte, als es seinen ersten Lebensschrei tat.
Es darf nicht verwundern, wenn König Andraiuk unter solcher seelischer Belastung
die Waffen streckte, zumal der zum Shalladad tendierende Magier Drynon ihm
prophezeite, dass sich alles zum Guten wenden würde, wenn Andraiuk Shallad
Hadamur als die Inkarnation des Lichtboten anerkenne. Der „Tod" des Gegen-
Shallad Luxon erleichtert ihm die Entscheidung, doch Luxons „Wiedergeburt", die
mit der Rückkehr von Yavus zusammenfällt, wirft ein völlig neues Licht auf die
Angelegenheit und lässt Andraiuks Widerstandsgeist aufkeimen.
9
Segment: Gwynddor - Reich: Ayland - Name: Andraiuk - Mythor-Fundort: My61
Anian Turcas war Dux von Antalien auf Karcanon, dann Vizekönig von
Tharlan und schliesslich König von Antharlan unter Kaiser Bofri. Er wird
wegen der Zusammenarbeit mit diesem in gewissen Kreisen auch als
"Erzverräter" bezeichnet.
Bild: Das Kriegsbanner des Anian Turcas, made for Myra
Arwik - Herrscher/Herzog- Arwik ist der Name eines Menschen, der in oder nahe
der Düsterzone gelebt hat. Er war der letzte Herzog des heute zerstörten Noringyr.
Viel ist über ihn nicht bekannt. Aber unter seiner Herrschaft beschwor der 19.
Coalan den spinnenartigen Dämonen Arach, der schließlich auch für sein Ende
verantwortlich war.
Ashar Dunkelstern - HER und Hadschid. Der Herrscher von Ersor und Herzog von
Salonien ist der Leiter des vermutlich kleinsten Reiches von Dunkelelfen auf der
Oberwelt Myras, also ausserhalb von Shanatan und Nebenan und diesseits von
Magischen Toren nach D'Aralan, Ascar oder Siraidon.
Er stammt aus der Innenwelt, aus dem Reich der Dunkelelfen von Shanatan, und wie
alle Männer hat er die Möglichkeit, selbst Herrscher eines eigenen Gebietes zu
werden, nur ausserhalb an der Oberwelt gesehen. Begleitet von dem Heerführer
seiner Elitekrieger, General Erain Scharfspeer, kam er an die Oberwelt durch das Tor
von Silur in den 5 Jahren nach dem Jahr des Feuers 407 bis zum Jahr des Drachen
412.
Während der Besetzung Silurs war es Ashar, dessen Dunkelelfen in der Hauptstadt
Silurs, in Belfalas selbst sassen, während die Provinz Ersor die Heimat der Buka-
Boos unter Garol Dumossa war. Als dieser als erstes eine Abzugsvereinbarung traf
und von Silur ging, rückten die Dunkelelfen Ashars von Belfalas nach Salonien
hoch, und setzten sich zum Teil schon vor dem Kampf um Belfalas dort fest, um
einen festen Stützpunkt zu behalten.
Über das Äussere des großen Magiers der Finsternis existiert folgender Bericht eines
Lamonten, der behauptet jemand getroffen zu haben, der jemand kannte, der als
Händler und Zulieferer der Dunkelelfen eine Audienz bei Ashar überlebte ihn
folgendermassen beschrieb:
"Der Herrscher sass auf seinem Thron, der von einem blassen, fast bläulichen Grau war, als
wäre er aus Eis aus dem Boden gewachsen, die Enden der Armlehnen in der Art von Köpfen
oder Schädeln geformt. Er selbst hatte kaum mehr Farbe im Gesicht als das eisgrau des
Throns, tatsächlich war er fast weiss, als hätten weder er noch seine Vorfahren die Sonne je
selbst auf der Haut gespürt. Seine langen Haare waren von strahlendem Weiss und standen
damit in einem fast leuchtenden Kontrast, ausserdem standen sie eher wild in Strähnen von
seinem Kopfe ab, als habe er sich zuvor über etwas so erregt dass er ins Schwitzen gekommen
war. Sein feuerroter Herrschermantel mit dem schwarzen, sechseckigen Spinnennetz darauf
lag dieses Mal achtlos über einer Seitenlehne des Throns. Stahlgrau wie ein gut geschliffenes
Schwert und das Licht der Fackeln ebenso wie ein solches reflektierend seine Augen, mit
denen er mich ansah. Seine dünnen Lippen ware so blass wie der Rest seines Gesichts, ob sie
überhaupt einen rötlichen Ton hatten könnte ich aus der Entfernung gar nicht sagen. Er trug
eine eher dunkle etwa hüftlange Robe von der blauroten Farbe schweren Weins. Sein
Körper? War schon eher kräftig und muskulös, aber er machte nicht den Eindruck als würde
er die Muskeln zu viel anderem brauchen als die Anstrengungen der Magie zu verkraften."
―Unbekannter Händler [Quelle]
Avictor - der Zzar von Xyar-Karan. Als Adeliger aus dem Haus Xyar heiratete er
Prinzessin Schomerona, die Tochter des karalischen Königs Carallo XXXVI. Als
Schwiegersohn des Königs musste er erleben, wie er in der Harrschaft des Reiches
Karalo-Floran übergangen wurde - seine jüngere Tochter, Prinzessin Edueriva, war
es, die an der Stelle des kranken Königs nach seinem Wunsch das Reich regieren
sollte und dies auch tat - bis zu dem Moment, da Avictor gegen seine Tochter
putschte.
Avictor nannte sich nicht König, sondern Zzar, ein xyarischer Ausdruck für
Grosskönig. Das Reich nannte er in Xyar-Karan um. Auch Avictor konnte sich nicht
ewig an der Macht halten. Gestützt auf den alten Reichshohepriester Zewaratt
versuchte er einen Nur-Chnum Kurs zu fahren. Bei einer Parlamentswahl verloren
die streng chnumgläubigen Parteien aber so starke Anteile, dass Avictor das als
Votum gegen sich und seine Politik verstand. es brauchte nur noch die Befreiung
seiner Töchter aus ihrem Hausarrest durch den Söldner Nadoor und ihre ausrufung
zur Königin durch den Friedensminister Bofri von Domtrayi, um Avictor aus dem
Amt zu vertreiben - und das Reich wieder zu Karalo-Floran zu machen.
13
Neben seinen beiden Töchtern mit Schomerona, Cartimandua und Edueriva, wird
Avictor noch der junge Prinz Xyar zugeschrieben, den er mit einer Fee aus dem
Wald von Mannar gezeugt haben will.
AvortAn lonra Mor - Der oberste Lonra, oder Waldhüter, also der Herrscher von
Lonador um 405 n.P., der in der Hauptstadt Minga residierte, als Lonador noch nur
ein kleines eher isoliertes Waldreich war. Er brachte Lonador in die LIFE Corigani,
erst nach seiner Regierungszeit aber, unter der Herrschaft des Geowynn, wuchsen die
beiden Waldreiche der Insel Taphalon, das von Shawnasseh geleitete Nachbarreich
Taphanac und Lonador, zusammen.
B
Barn-taak - diese Bezeichnung vereinigt in sich Name und Titel des Herrschers des
Reiches Tarn-A-tuuk aus Kiombael. Barn ist der Name des Clans, aus dem er
stammt, taak ist die Kurzform des Titels Tuuk-Or-taak, der soviel bedeutet wie
"Edler Behüter des Reiches des Lebens".
(Bild vorige Seite: Königin Berberi, von Jochen Fortmann für Mythor 80)
BobloBob di Dbompoa - HER - Herrscher von Woaldiblibdool Toa, dem Reich der
Kuor-Toas, das im tiefen Krakenmeer Kiombaels liegt.
Segment: Kiombael - Reich: Woaldiblibdool Toa - LeiterIn: BobloBob - Myra-Fundorte: 23/100, MBKi1/20
So stellte sich sein Leben 412 n.P. aus Sicht eines zeitgenössischen Historikers dar:
Dieser Abschnitt ist aus der Sicht eines Bewohners von Myra geschrieben und daher
Hinweis:
notwendigerweise subjektiv.
"Mit Hilfe Eduerivas will der ehrgeizige Bofri zum Kaiser Karcanons von Chnums
Gnaden werden. Dazu müsste er von einer königlichen Person, zum Beispiel
Kaganda Dimbula, adoptiert werden, und Edueriva heiraten. Er will sich in der Gunst
der Welt dadurch erhöhen, dass er Frieden stiftet und sich zum Protektor
chnumgläubiger Gebiete (z.B. Antharlan) macht. Nachdem seine Chancen auf
Lordkanzleramt Bagundas und Premier und Krone Lapathiens gesunken sind, will er
nun als Leiter der Lichtliga zum Lumeyn, zum Lichtkönig werden. Als Kaiser von
+Katuum von Taron don Umn und von Ragall von +Silur anerkannt."
Heute als Kaiser heisst er "Bofri von Karcanon" - zwischenzeitlich Bofri von Gorgon
Segment: Karcanon - Reich: Kaiserreich Karcanon - Provinz: Chalkis - LeiterIn: Bofri von Karcanon - Myra-Fundort:
1/11, C50/93
Bogo der Söldner - HER - Herrscher von Midlikor, so berühmt wie berüchtigt. Seine
Geschichte muss eines Tages noch geschrieben werden, auch wenn es scheint, als sei
sie schon weitgehend bis zum Ende gelebt worden.
Bogo war der oberste Heerführer von Midlifee als dies noch ein eigenständiges
Reich unter Ermobaron dem Prächtigen im Ophis von Karcanon war. Als
Ermobaron, von sieben Heeren aus Bakanasan unter der Führung von Kaiser
Wachholder XXIV eingekreist, sein Reich aufgab und an das Kaiserreich Bakanasan
anschloss, weil ihm für friedlichen Anschluss die Führung einer größeren Provinz
namens Midlifee angeboten worden war, brachte das Bogo so in Rage, dass er einen
kleinen Putsch machte: Er nahm seine Reiter und den Reichsschatz Midlifees, brach
durch den bakansanischen Belagerungsring mit Gewalt durch und schlug sich ins
Hochland der Berge von Tisark, wo er mit dem geraubten (oder gerettetem)
Reichsschatz die Festung Theineor errichtete, Kern und Zentrum seines neuen
Söldnerreiches Midlikor - das einige Jahre später unter dem Ansturm von Subarashi
und Pottuvil nachgeben musste.
15
Der gewaltsame Ausbruch Bogos brachte Ermobaron übrigens um seinen Preis für
die friedliche Übergabe Midlifees. Nach Jahren des Hausarrests ist er nun ein freier
Mann in Crisis, aber noch immer ist ein anderer der Proconsul von Midlifee.
Brandur der Weise - Herrscher von Silur, dem Inselreich im Machairas von
Karcanon. Als Schüler der Magierschule, der MSM Esoteria, nutzte er die dort
erworbene Weisheit, um sein Reich zu führen. Sein Sohn, Prinz Marc, wurde als
Marcor, Brandurs Sohn, sein Nachfolger.
Segment: Karcanon - Reich: Silur - Myra-Fundort: MBM27/9
Bredan O'Raigg - Herrscher des Reiches Scariza im Bund der freien Handelsstädte
Zhaketias auf Zhaketia. (Dargestellt in den folgenden beiden Bildern, Made for Myra)
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
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Bruder Baronac - Hf - Ordensmeister des +Ordens der Roten Sonne, ein Paladin
des Caponar (Catpoc), stammt Baronac nicht von Karcanon, sondern ist mit seinem
Heer weit aus Peristera gekommen. Seine Hauptgegnerin ist Marlilith, deren
Lieblinge, die Riesenspinnen oder Yyssk, er aus Desarachnia vertrieben hat und die
er auch im Jahr der Spinne 413 nP bekämpft.
Im Jahr 419 nP tauchte erstmals das Gerücht auf, der Orden stamme von dem
geheimnisvollen Kleinkontinent Erendyra, und würde von dort in den nächsten
Jahren weitere Unterstützung erhalten.
Segment: Karcanon - Reich: Zertanien - Provinz: Desarachnia - Name: Bruder Baronac
Brutus der Blutgierige - Das "Reich der Nacht", wie Quardox sich auch gern
nannte, tauchte in den Jahren 409/410 nP erstmals in den Chroniken von Yhllgord
auf. Von seiner Hauptstadt Thar'Theinan aus, deren Lage unbekannt ist, kamen die
Quardoken unter der Führung von Brutus, der sich Brutus der Blutgierige nannte, als
Invasoren nach Yhllgord und schlugen sich auf die Seite der Finsternis mit
Rhyganier, Nu'Ukahane, Persisthan und dem Reich des Arus Ur Eklas.
C
Caeryll - Eine der schillerndsten Personen im Altertum. Herrscher auf Caer, der um
625 vP Airon und Yortomen eroberte und Caer angliederte. Als Alptraumritter
machte er sich auf den Weg von Elvening zur fliegenden Stadt Carlumen.
Als MANN CAERYLL ist er in der Ophiswelt der Hexe Vanga die eine Ausnahme
von der Regel dass Männer schwach und nichts wert sind. Darum beschäftigen sich
viele weise Frauen in Vanga auch nach seinem Verschwinden mit ihm. Die Hexe
Vilge bezeichnet sich als Caeryll-Kundige und Caeryll-Forscherin. Auf Burg Narein
auf Ganzak gibt es eine eigene Caeryll-Bibliothek mit dem über ihn
zusammengetragenen Wissen - und ein Teil davon sollte mit der Zeit auch den Weg
in die MyraPedia finden.
Callawyn - HER - Erster Herzog von Elvinon im Altertum, als Vorfahr des letzten
Herzogs Krude, der zur Zeit des Kometensohns Mythor dort am Ende des Altertums
regierte, und der Prinzessin Nyala von Elvinon.
Als erster eroberte er die damalige dandamarische Raubritterburg und begann, die
Stadt darum ausbauen lassen.
Cemin - Weiser im Altertum - Einer der Sieben Weisen, die vor Allumeddon und im
beginnenden Dunklen Zeitalter das Land Sworgeda beherrschten. Cemin, der Name
des dritten Buchstaben im Alefbeyt von Vangor, ist letztlich ein angenommener
Name, den ein König für Sieben Tage als Jünger des dritten der Sieben Weisen dann
erhält, wenn er zum Nachfolger dieses Weisen wird.
Segment: Yhllgord - Reich: Sworgeda - Mythor-Fundort: My177/8
Seit sie alt genug war zu verstehen, wurden ihr nicht nur die Rituale von Yhr und
anderes spirituelles wis sen vermittelt, sie studierte auch auf eigenen Wunsch sämt-
liche Aufzeichnungen ihrer Vor fahren um sich deren gesamtes Wissen über andere
Kulturen anzueignen. Nachdem sie das Studium der Vergangenheit beendet hatte,
begann Ch´rralizz sich für die Auswir kungen der Gegenwart zu begeistern. Sie
kombinierte die wahr scheinlichsten Auswirkungen mit den unwahrscheinlichsten,
um Optimale Ergebnisse zu erlangen.
Ihr jüngstes Studium widmet sich dem Einfluss von lauten Geräuschen auf Personen.
Insgesamt ist sie sehr an ihrer Umwelt interessiert.
Sie hat angeblich einige Informanten unter der Bevölkerung, um jede Entwicklung
der allgemeinen Meinung mitzubekommen. Auch unterhält sie gute Kontakte zu
Shor'Khazan und den ihm untergebenen "wichtigen" Personen.
Ch´rralizz dient ihm auch als Spir ituelle (und weltliche) Berater in. In ihrer
Abwesenheit wird sie von einem, eigens von ihr ausgewähltem Priester ver treten,
welcher somit ihr Sprachrohr bei Hofe ist. Abgeschieden und separat von anderen
Schlangenmenschen aufgewachsen, sind ihr körper liche Kontakte nicht nur fremd,
19
sondern auch unangenehm. Sie meidet (wenn möglich) Ansammlungen von Leuten,
und eine persönliche Audienz bei ihr zu bekommen, ist (für "normale" Leute) fast
unmöglich.
Ihre wenigen Bediensteten sind grundsätzlich stumm, da sie die Stille sehr schätzt.
Chaka der Wolf - Ex-HER - Herrscher der Karini auf Corigani um 405 nP. Die
Ablösung oder bei Tod Nachfolge des Herrschers wird durch in der Regel tödliche
Duelle geregelt, bei denen alles erlaubt ist was zum Kampf gehört - nicht aber
Magie.
(Bild: „Dark Man“ zeigt Che von Nosverato; von Franziska Schlosser)
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Clarion von Ancarthabath - Magier. Aus der Wüste Zun stammend ist dieser Magier
des Lichts immer ein Schützling des Gottes der lichten Magier, Seeker, gewesen. Er
war auf Seiten des +Aprion dabei, als Ara der Mächtige Zertanien verlor, war selbst
an der Trockenen Quelle des Suchers, wurde von Seeker nach Helion gesandt, um als
Clarion von Helion mit Gmernon die freie Stadt und mit Ebed Zakeen von Haldorn
ganz Rillanon gegen die Wergols des +Narg Exedron zu verteidigen. Er wagte selbst
ein Zauberduell gegen Narg und dessen Schamanen Nergal, verlor, konnte sich aber
nach Ysatinga retten, wo er mit Cavanope Tellara das Segment bewahrte. Als dieser
sein Amt auf- und an Yasar Teluvian abgab, zog sich auch Clarion zurück - wohl auf
das kleine Atoll Ancarthabath.
Später wurde Clarion als Nachfolger des Philaias neuer Segmentshüter für Erendyra.
Corag - Ex-HER - Ein früherer Siktar (Herrscher) des Wüstenreiches Lutin auf
+Corigani.
Segment: Corigani - Reich: Lutin
D
Daehsquinn – Der Rattenkaiser von Squärdrumen auf Kiombael um 420 n.P.
Dakra - Der Astra, der Herrscher von Astragon auf Gwynddor um 404 bis 407 nP,
als Vorgänger des Talak Ian. .
21
von Corigani als Nachfolger des Dschengi de Huolauya zum Höchstpriester des
Artan und damit zum Priesterkönig von Wu Ya Shan.
Drak von Mallrowija, der Herrscher des um 405 n.P. auf Kiomba bestehenden
Ritterreiches Mallrowija auf Kiomba. Es heisst, er sei im Jahr der Schatten in die
Schatten von Rhim gegangen. .
Dreimire uan
Bheannaithe - König
oder Ard Ri Dreimire ist
der Herrscher des letzten
Restes der Hochlande
von Erendyra, der
Machmannen von
cathracha cumhachtéach,
und will sich mit
militärischer Hilfe von
König Högnar Kris gegen
+Drakon verteidigen.
Anfang 413 sieht es aber
sehr schlecht für ihn aus.
Segment: Erendyra -
Reich: Machmannen /
cathracha cumhachtéach -
LeiterIn: Dréimire
uanBheannaithe
Drudin - Dämonen-
priester - Im Altertum
war er einer der
gefürchtetsten Diener
oder besser Herren der
Finsternis auf Myra, als
Hohepriester und auch
bisweilen Inkarnation des
grossen Dämons Cher-
zoon, der vom Lande
23
Caer aus mit den Dämonen über die Strassen der Finsternis die Lichtwelt eroberte,
mit Tainnia beginnend. Er leitet den Zwölferrat der Dämonenpriester von Caer, dem
auch Brighon, Donahin oder Drundyr angehören.
Segment: Rodebran - Reich: Caer - Name: Drudin - Myra-Fundort: RR4/24 - Mythor-
Fundort: 105
Bild vorige Seite: Der Dämonenpriester Drudin, Diener des Dämons Cherzoon. Bild: Helmut Pesch für
My20, S.13. Hier: FairUse
Dreimire uan Bheannaithe, - König oder Ard Ri Dreimire ist der Herrscher des
letzten Restes der Hochlande von Erendyra, der Machmannen von cathracha
cumhachtéach, und will sich mit militärischer Hilfe von König Högnar Kris gegen
+Drakon verteidigen. Anfang 413 sieht es aber sehr schlecht für ihn aus.
Segment: Erendyra - Reich: Machmannen / cathracha cumhachtéach - LeiterIn:
Dréimire uanBheannaithe
Dularothomae - der Schattenpriester, oft kurz der DUL genannt. Einst ein grosser
Krieger namens Kor, verfiel er der Finsternis und
wurde einer ihrer stärksten Diener. In Aict-Wellor
im Dunklen Zeitalter durch die Traumritter (siehe
Bild rechts) geschlagen stieg er an den
Geburtstempeln der Finsteren Drei (Seth, Xnum
und Kuor-Tulmak) in der Neuzeit nach Pondaron
erneut zur Grösse auf, als Herrscher von
Kriegoria auf Karnicon. Er war einer der drei
grossen Schrecken der Neuzeit, neben der
Sumpfhexe Hecate und dem Herrn der Diabelos,
Zardos.
in weiteres Mal starb der DUL, im Kampf gegen
die Götter von Cuicuilco, eine Art Feuergeister in
dieser Kultur der Feueranbeter, zum Jahr des
Feuers 407, die er zugleich so schwächte dass die
Mehrheitskultur des Landes Runor wieder
bestimmend werden konnte. Noch immer aber war der Dularothomae nicht ganz am
Ende, auch wenn er eine Zeit lang von der Oberfläche Myras getilgt war.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
E
Ebed Zakeen - HER. Oberster Chnumpriester auf Rillanon, Priesterfürst von
Haldorn.
Segment: Karcanon - Reich: Haldorn - Name: Ebed Zakeen
Edueriva - Königin von Karalo-Floran. Enkelin des vorigen Königs Carallo XXXVI
über ihre Mutter Schomerona, die den Xyarischen Edlen Avictor, später Eduerivas
Vater, geheiratet hatte. Als Carallo mit langer Krankheit darniederlag, liess er, seinen
Schwiegersohn übergehend, Prinzessin Edueriva an seiner Stelle regieren. Wenige
Jahre später putschte ihr Vater Avictor gegen sie und stellte sie im Palast der nach ihr
benannten Stadt unter Hausarrest. Er übernahm als Zzar Avictor die Macht im Reich,
das er in Xyar-Karan umbenannte, und setzte viele Günstlinge und Freunde als
Minister und Fürsten ein, führte Krieg gegen Bakanasan und die Purpurne
Bruderschaft und setzte ganz auf die wechselseitige Unterstützung der
Chnumreligion, die zuvor unter der AEne-gläubigen Edueriva nur die wichtigste
unter verschiedenen Volksreligionen gewesen war. Mithilfe der Parlamentspartei der
Freien Frauen, des Söldnerführers Nadoor und des ewigen Friedensministers Bofri
von Domtrayi gelang es schliesslich, Edueriva zu befreien, ihr Vater, durch eine
Wahlniederlage der von ihm gestützten Parteien "Cnumgläubige Familien" und "Nur
Chnum Partei" (NCP) innenpolitisch geschwächt war, floh schliesslich und als auch
noch die hinter dem Avictor-Putsch stehende Graue Eminenz von der
geheimnisvollen Schattenburg verschwand, hatte der Spuk, die "bleiernen Jahre der
falschen Tradition" ein Ende.
Edueriva bildete ein neues Kabinett in dem nur wenige alte Minister sich weiter auf
ihren Posten hielten: Volksminister Karan-nenn von Carkanon und Aussenminister
Loy-All von Addae-xamm gehörten zu den von Avictor eingesetzten,
Friedensminister Bofri war als als einziger vor, während und nach dem Avictor-
Putsch im Amt.
In der Avictor-Zeit war ihr Grossvater, der alte König Carallo XXXVI., gestorben, so
dass Edueriva diesmal als Königin, nicht mehr als Prinzesssin, das wieder Karalo-
Floran genannte Land ünernahm.
Edwaith Buchenstamm - Ex-HER Der Aldar Edwaith Buchenstamm war der erste
Herrscher der Aldar im neuen Reich Aldaron, der die Waldelfen nach der Schlacht
von Pondaron erst einmal dorthin geführt hatte.
El Nebuloso, ge-
nannt der Falke.
Mit eiserner Hand
gebietet er seit eini-
gen Umläufen über
die Piraten Sarana-
ehs. Wo vorher eini-
ge wenige unorgani-
sierte Schiffe am
Inneren Meer Kar-
canons ihr Unwesen
trieben, lies Nebu-
loso eine ganze
Flotte von gefähr-
lichen Piratenschif-
fen entstehen. Von
den Gesetzlosen glo-
rifiziert wird dem
Falken neben gna-
denlosen und entschlossenen Auftreten durchaus auch Bildung und Kultiviertheit
nachgesagt. Was davon der Wahrheit entspricht sei dahin gestellt.
In jedem Fall und dies gilt mehr oder minder als bewiesen trägt El Nebuloso eine
gewisse Eitelkeit und Arroganz zur Schau. Wie sonst ist es erklärbar, dass einer der
27
wenigen Überlebenden seiner Überfälle ein zur See reisender Künstler war. Dieser
wurde nur freigelassen da er den Piraten anbot zu malen. So entstand allem Anschein
nach diese Zeichnung des Piraten.
Seinen zweiten Beinamen den ‚Falken’ trägt der Piratenanführer aufgrund des
Wappens das sowohl wie oben sichtbar seine Rüstung als auch seine Schiffe tragen.
Die Seeleute munkeln es stelle einen Falken dar, der im Begriff sei seine Beute zu
fangen. Ob das Wappen frei entworfen wurde oder El Nebuloso aus einer bis dato
noch unbekannten Adlesfamilie stammt ist noch nicht erklärt. Bisher konnte jedoch
niemand den Ursprung des Wappens erklären, so es denn überhaupt jemanden
interessierte.
Elena von Deckter - Königin von Aurinia als Witwe (?) des seit 407/408
verschollenen und ehemals für tot erklärten Königs Philanthus von Montalban, des
IRON der Traumritter von Aurinia auf Ysatinga. Anhängerin der Friedensgöttin
Parana. Im Jahr des Buches, 415 n.P. überraschte sie Ysatinga mit einer Nachricht,
die davon kündete, dass sie von einem lebenden IRON ausgeht:
Die gegen den Iron Philanthus ausgesprochene Verbannung wird aufgehoben. Es ist
der Wunsch der Königin Elena von Deckter und des Thronrates, Philanthus in bälde
wohlbehalten in der Königsburg zu Montalban begrüßen zu können. Der Thronrat von
Aurinia Elena von Deckter.
Myra-Fundort: Ys39
Evrobyhp von Quadrophenia war der König dieses Reiches im Ophis Karcanons
von der Zeit um 400 nP bis zu seinem Tod im Jahr der Spinne 413 nP. Er brachte
sein Reich früh in den Bund der Blumen, unterstützte die von Signifer von
Dyvenloon und Clarion von Helion ins Leben gerufene Lichtliga zur Befreiung von
Silur, an deren Spitze sich der werdende Kaiser, Bofri von Domtrayi gesetzt hatte,
dem er als militärischer Leiter der Lichtliga zur Seite stand.
Im Jahr der Spinne waren es vermutlich Meuchelmörder der die Spinnengöttin
verehrenden Dunkelelfen, die ihn mit einem gezielten Meuchelmord auf Silur
töteten. Seine Nachfolge als militärische Leiterin der Lichtliga übernahm die
vorherige und spätere Deye von Borgon Dyl, Shayol n'Varthar. Seine Nachfolge in
Quadrophenia fiel zunächst nach bakanasanischem Vorbild an zwei Consuln, von
denen einer, sein Freund Steq'ker von Tharan, einige Zeit später sein Nachfolger als
König wurde.
F
Fraxinus Excelsior - Imperator von Bakanasan. Wachholder XXIV. war der letzte
Kaiser von Bakanasan, um das Jahr 400 nach Pondaron. Während er unterwegs war,
den Krieg der Lichtwelt mit der LIFE gegen die Burundi von Pottuvil zu tragen und
Kelani zu retten sprach in der Hauptstadt Fraxinus Excelsior für ihn, der auch im
Segmentsboten von Karcanon als Pressesprecher firmierte - bis zum plötzlichen Tod
Wachholders nahe dem Grenzfluss, anscheinend durch Gift, woraufhin Fraxinus als
Imperator die Macht ergriff und mit mehreren Herzögen und Proconsuln, darunter
Hermanus Tirion, Adez Ducatez, Acrym Boldho und Vincent McDragon, das Reich
Bakanasan, angeleitet durch den Hohepriester der Feueranbeter der Orcan-Sekte,
Keshop, wieder als Imperium regierte.
Durch den bakanasanierten, vom Senat gerufenen Adesus Ducates wurde er getötet.
G
Galee (Altertum) - Am Ende des Altertums war Galee die Herrscherin der
Schwimmenden Stadt Gondaha, die durch die Schattenzone und die Blutigen Zähne
und weiter fuhr. Als der Kometensohn Mythor alias Honga mit Gondaha fuhr, war
Yacub an Bord, mit den Nissen und Enterseglern. Mit Gondaha ging im Nassen Grab
auch die Herrscherin Galee unter.
Mythor-Fundort: 62
Galee von Kelani - In den Jahren um 400 n.P. war Galee von Kelani die Herrscherin
des Dschungelreiches Kelani im Kelani-Valley, das einst (so wie ein anderes Tal) Tal
des Lebens genannt wurde, bevor es durch den Hochlord der Finsternis Zardos und
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die WOLKE der Göttin Pottundy zum "Tal des Todes" wurde. Der Deddeth in der
WOLKE erwischte Galee und einen guten Teil ihres Heeres, ergriff sie mit
Wahnsinn und nur gebunden und gefüttert überlebte sie weitere Jahre.
Die Rettung Kelanis in ihrem Sinne übernahm der Waldläufer Averlan von Kelani,
der auch als Herrscher fungierte und sich erst vom Herz des Bobao im Pottuvil-
Dschungel die Rettung erhoffte - und dann von einer Verschiffung der gebundenen
Galee in das Land Sinhala-Llyrdonis, wo man ihr die Alpträume nehmen könnte.
Gardiel Ratinuhr – Herrscher als Regent in der Provinz Dirzunhael des großen
Dschungelreiches Dirhael in der Nachfolge des von Kondelf eingesetzten und 416
nP unter ungeklärten Umständen getöteten Provinzfürsten, und stellvertretend für
den unmündigen Fürstensohn.
Segment: Karcanon - Reich: Dirhael - Provinz: Dirzunhael - Name: Gardiel
Ratinuhr - Myra-Fundort: Ke1/7
Der General - Ein geheimnisvoller Kämpfer aus Thumgal, der den Namen "General"
deshalb bekommen hat um anzuzeigen, dass er eben keiner der Tiger von Thumgal
ist sondern eine Landratte, ein Heerführer von Kriegern und kein Admiral, kein Pirat.
Als Vertrauter des Terral Rhigos wurde er nach dessen Verschwinden durch einen
Vermächtnisbrief zum neuen Herrscher Thumgals ernannt, holte die Unterstützung
der Nachbarn aus Ataris gegen Aerinn und Shodo Wun, freundete sich mit der
Leiterin der atarischen Heere, Fürstin Karia von Ataris, an, wählte sie als freie
Gefährtin, und an seiner Stelle und in seinem Namen regiert sie Thumgal jetzt. Denn
ausgerechnet auf See, bei der Überfahrt nach Rillanon, ging der General verschollen
- Vermutungen richten sich dabei vor allem gegen den Freistaat Aerinn, aber auch
die Wergols werden verdächtigt.
Zu anderen Generalen siehe Heerführer
Genoveva – Ex-HER. Einst Fürstin von +Sandramoris, das von der Kaiserin
+Sandrina dem Königreich +Athanesia als Fürstentum angeschlossen worden war,
deren Nachfolgerin, Fürstin Genoveva, erst mit Lord Nocham den Weg gemeinsam
mit Männern und Frauen suchte, nach dem Ende ihrer persönlichen Gemeinsamkeit
aber auch den Bruch von Athanesia vollzog. Nach Genovevas Tod wurde ihr Reich
von Teliphar Kedren, Andary Mircaellan und anderen regiert; es ist heute (um 420
n.P.) abgeschlossen von der Welt.
Segment: Karcanon - Reich: Sandramoris
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Gmernon - HER. Sprecher des Rates der Stadt und Kriegsherr von +Helion,
Gildenherr der Schiffsbauer und ein Freund +Clarions ebenso wie ein Freund der
+Chnumpriester. Er befahl, als er einen Angriff und Verrat der Purpurnen
Bruderschaft unter +Valdran yr Rautha befürchtete, diesen zurückzuschlagen, was
zur Niederlage der Purpurnen Bruderschaft vor Helion führte, und schließlich zum
Schauprozeß und der Hinrichtung des Valdran.
Segment: Karcanon - Reich: Helion - Name: Gmernon von Helion
Golossar A'Ferendir - Der Shai'hailu, also Herrscher von Pauran. Nach neueren
Ansichten aus dem Ausland handelt es sich nicht um einen reinen Personennamen,
wie es in den früheren Jahren erschien, sondern um einen festen Herrschernamen,
innerhalb eines Herrscherhauses. Der bekannte Golossar A'Ferendir ist Gründer der
auf Corigani relativ verbreiteten SeeNot-RettungsGesellschaft SNRG.
Segment: Corigani - Reich: Pauran - LeiterIn: Shai'hailu (Herrscher) von Pauran
- Name: A'Ferendir, Golossar
Gra Wergh - Herrscher der Wergols von Golgoveras auf Zhaketia, ein Worsamath.
H
Haarkon - Herrscher der Finsternis auf Erendyra, der leitende Vertreter der Dunklen
Union auf dem Kleinkontinent zwischen Kezunsea und Yhllgord. Selbst ein
Absolvent der Zauberschule von Z'ar ist Haarkon zwar theoretisch ein Untergebener
des Hochlords der Finsternis Zardos, doch seine am Rand der Welt aufgebaute
Herrschaft hat nur wenig mit dem Alltags-Leben in Subarashi zu tun. Unter Haarkon
31
Hadamur - Der
falsche Shallad, der
durch die
Ermordung des
Shallad Rhiad ins
Amt kam, während
eigentlich Luxon als
Rhiads Sohn
Shallad hätte sein
sollen, der zu dieser
Zeit als +Arruf
unterwegs war. Er
machte seine Som-
merresidenz +And-
shara zur Hauptstadt
des Weltreichs und
nannte sie in Hadam
um.
Durch eine ge-
schickte Heirats-
politik verband er
sich über seine vie-
len Töchter (Ber-
beri, Berife, Melife,
Shezad und alle
anderen) mit um-
liegenden König-
reichen, die er so an
sich und das Shal-
ladad band. Sein
Mausoleum wurde
zu durch das Wirken
seines Vertrauten
General Algajar zu
seinem Menetekel - als Großer Tempel des Rachedämons +Achar war er der
Grundstein des heutigen Finsterreiches Shaldurango.
Segment: Gwynddor - Reich: Shalladad - Provinz: Inshal - Name: Hadamur - Mythor-Fundort: My58, My97, My98,
My48/79 (Bild; Shallad Hadamur auf seinem Thron in Hadam. Von Michael Wittmann für Mythor97/53 FairUse)
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
I
Ilka-Llynjala von Dwin-Danis - HER
Herrscherin als Traumbewahrerin von Sinhala-Llyrdonis am Rande von Corigani zu
Celtonia.
33
Ilyrana cer Korianthil - HerrscherIn der Eiselfen im Machairas von Zhaketia, aus
der Familie des Königs der Zeit von Tebreh, Delayar cer Korianthil.
Izh von Dwllhun - HER - Kampfname eines Zarton des Reiches. Seit 417 auf
Kiombael bekannt geworden - vor allem für übertriebene Höflichkeit, extreme
Brutalität und harter Gangart. Laut Zeugenaussagen eine Frau. Herrscht über
Aaghryhr, eine Provinz des Reiches Subarashi.
Segment: Kiombael - Reich: Aaghryhr - Name: Izh von Dwllhun
J
Jelantha ni Kjerta - Bewahrerin (Herrscherin) von Amzonien. Geboren 370 als 2.
Tochter einer einflußreichen Syrrifamilie. Mutter Kjerta ni Kathra, Erbhof Kertavin.
Wurde gedrängt Anwärterin am Labyrinth, betrat es unerlaubt und überwand es. Seit
389 9.Bewahrerin. 402 von Ioneera verdrängt und vertrieben. Schloß sich im Exil
dem +Ursus Goldmaske von +Aerinn an. Kehrte 405 nach Am'y Syrren zurück und
überwand erneut das Labyrinth. Seither 11.Bewahrerin Am´y Syrrens. Ruhig, offen
für neue Ideen, stolz, treu zu Freunden, nachtragend, steht zu ihrem Wort. Grüne
Augen, sehr helles, langes Haar. Kein Partner oder Gefährte. War mit +Valdran yr
Rautha auf +Rillanon und später bei seinem Prozeß und seiner Hinrichtung
anwesend; freundlich-neutrale Politik zu allen Nachbarreichen.
Segment: Karcanon - Reich: Am'y Syrren - LeiterIn: Jelantha ni Kjerta - Myra-
Fundort: 10/74, 12/24,28-35
Joram IV. - Ex-Herrscher von Nyrgond auf Karcanon um 400 und des mit Ruatha
vereinigten gemeinsamen Reiches Darhgond ab etwa 404 n.P. Sein Sohn Sleig von
Darhgond hielt sich nicht so lange im Amt und am Leben, so dass Joram erneut die
Herrschaft antrat.
K
Kaganda Dimbula ist die gegenwärtige Goldene Königin von Bagunda auf
Karcanon. Zugleich ist sie die Provinzfürstin der Hochfürstei der Balangei.
Kaisertum und Kaiser Bofri - der Kaiser von Karcanon - Der letzte große Kaiser
war Wacholder XXIV. von Bakanasan, der sein großes Lichtreich in die LIFE
geführt hatte. Was Bakanasan einst hatte, will Bofri von Domtrayi, der designierte
Kaiser der Lichtwelt, haben. Nachdem er 411/413 Leiter der Lichtliga war, ist er
inzwischen (418 nP)nicht nur König von Antharlan -der ehemaligen Purpurnen
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Kalaun - Der Herr des Chaos, auch Philosoph des Bösen genannt, im Aegyrland von
Yhllgord vor und direkt nach Allumeddon.
(Kalaun im Titelbild von My149, wie Franz Berthold ihn sieht. FairUse)
Er ist ein gefallener Aegyr, der von seinem Geschlecht verbannt und mit furchtbarer
Strafe belegt wurde, als er unter der Mithilfe von Yorne, Eroice und Ceroc eine
Palastrevolte anzettelte. Er ist allgemein als die Personifizierung des Bösen
verschrien, was jedoch nur eine halbe Wahrheit ist, so daß es sich lohnt, den
Ursachen nachzugehen, die dazu führten, daß er zu dem wurde, was er ist: zu einem
35
Diener des Finstergottes Genral. Er wuchs als Aegyrsproß auf Burg Elschwog unter
schönen, edlen Leuten auf, die sich mit schönen und wertvollen Dingen umgaben,
nach höchsten und reinsten Werten strebten und es unter ihrer Würde empfanden,
sich mit den Dingen des Alltags zu belasten. Er lebte in paradiesischer, friedlicher
Umgebung, alle Unbillen des Lebens wurden von ihm ferngehalten, man setzte ihm
die erlesensten Speisen vor, kleidete ihn in kostbare Gewänder und versuchte, ihn
umfassendes Wissen zu lehren.
Doch er war ein widerspenstiger Geist, der nicht gewillt war, die Annehmlichkeiten
einfach hinzunehmen, ohne etwas dafür zu tun, ohne nach dem Preis für diese Dinge
zu fragen. So lernte er schon früh, die Aegyr als Müßiggänger zu sehen, sie zu
verachten und alles Schöne und Gute mit dazu. Er erkannte, daß das Leben nicht nur
aus Licht besteht, sondern auch Schattenseiten hat, und in diese wollte er treten und
sie kennenlernen, um das Leben in seiner ganzen Fülle auszukosten. Schon als
Halbwüchsiger suchte er das Abenteuer unteren Sterblichen, nahm an Ihren Festen
und an Ihren Händeln als ihresgleichen teil. Doch stets wurde er nach Burg
Elschwog zurückgeholt, gemaßregelt, umerzogen ...
Doch mit jeder Lektion stieg seine Verachtung gegen das eigene Geschlecht, der
haßte es mit zunehmendem Alter immer mehr, wie ein Höfling erzogen zu werden
und die traditionellen Riten mitzumachen, die nur der eigenen Selbstverherrlichung
dienten. Er nahm sich nie ein Blatt vor den Mund, schleuderte den Aegyr die
unverblümten Wahrheiten ins Gesicht, doch verschlossen sie sich ihm in ihrer
Ignoranz - und so merkten sie auch nicht, daß mit ihm ein Rebell heranwuchs, dessen
Mißbilligung sich längst schon in Abscheu gewandelt hatte, daß er sich innerlich
bereits von seinem Geschlecht abgekehrt hatte.
Selbst als er sich den Eklat leistete, beim „Fest des Blutes" seine Initiation und die
Annahme eines Aegyr-Namens zu verweigern und den Ehrwürdigen vorhielt, wie
dünn doch ihr Blut in Wirklichkeit sei; als er sich weigerte, die Regeln des
Schicksalsspiels zu lernen und sich daran zu beteiligen - selbst da erkannten die
Aegyr offenbar noch nicht, daß er in die entgegengesetzte Richtung zu treiben und
falschen Werten zu verfallen drohte. Und das spricht gegen sie. Er sagte seinem
Geschlecht den Untergang voraus, er malte ihnen die Zukunft in den düstersten
Farben, prophezeite Ihnen, daß der allmähliche Abstieg Ihres Geschlechts
unaufhaltsam in die Bedeutungslosigkeit führen würde. Aber sie wollten ihm nicht
glauben, hörten sich seine Brandreden nicht einmal an. So entschloß er sich zu einer
Verzweiflungstat, mit der er sein Geschlecht wachrütteln wollte. Er rief die
Finstermächte an, er beschwor den Finstergott Genral herauf, um so eine Gefahr zu
schaffen, gegen die sich die Aegyr zu bewähren hatten. Doch Genral hielt sich nicht
an seine Spielregeln - er ergriff einfach von Kalaun Besitz, machte ihn zu einem
Jünger des Dunkeln und des Bösen. Genral hatte mit seinem Opfer leichtes Spiel,
denn durch Ablehnung der aegyrischen Lebensweise kehrten sich die Werte für ihn
um. Schönheit wurde für ihn hassenswert, das Häßliche begann ihn zu faszinieren,
Güte und Menschlichkeit stand für ihn für Schwäche.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Er wurde zu einem Philosophen des Bösen, er glaubte an die Finsternis als einzige
Macht, die die Welt regieren konnte - denn die Aegyr konnten es in ihrem Streben
nach Vollkommenheit nicht. Als er zusammen mit Yorne, Eroice und Ceroc die
Macht der Aegyr zu brechen versuchte, da glaubte er noch an sich und seine Sache.
Doch als seine Revolte zerschlagen wurde und die Aegyr ihn mit einem Schandmal
bestraften - einer Herzwunde, die nicht heilen sollte, solange das Schlechte in ihm
war und daraus fließen konnte -, da bekam Genral Gewalt über ihn, Kalaun
wechselte mit fliegenden Fahnen zu diesem Finstergott über. Und so geschah es, daß
nach dem Abzug der Aegyr Kalaun zum Herrscher über ihr Land wurde, zum Herren
des Chaos, das Chaos selbst, denn es floß in stetem Strom aus seiner Herzwunde.
Und dennoch ist es nicht gerecht, Kalaun als die Inkarnation des absolut Bösen
hinzustellen. Er war ein Aegyr, der eigentlich Gutes tun wollte, aber an der
Schwäche seines Geschlechts und der eigenen Unzulänglichkeit zerbrochen ist. Und:
Ist sein Ende wirklich unrühmlicher als jenes, das seinem Geschlecht droht?
Mythor-Fundort: 149
Kanda-Lee - Avatar - Kanda-Lee ist eine Wandererin und Abenteurerin, die mit
verschiedenen Gruppen des Kultes der Falkengöttin auf Myra in Verbindung
gebracht wird, etwa mit der Sekte des Falken im Gebirge am Rand der Welt. Auch
anderswo wo ein Falke als Symbol des Widerstands auftaucht steckt wohlmöglich
Kanda-Lee dahinter.
Mit einem Heer von Riesenfalken eroberte sie einen Teil des Dschungels von
Pottuvil oder eher Ex-Kelani und machte das Gebiet im Ssakat-Jahr von Karcanon
zum Kleinreich Pakandystan, von dem aus gemeinsam mit dem Kleinstreich
Okrakata der Widerstand der Anguri des Dschungels gegen die Burundi organisiert
wurde.
Sie gehört angeblich zur UTA und gilt als eine der drei LeiterInnen der Gilde der
Entdecker und Abenteurer GEA. Ebenso gilt sie als Avatar der Göttin Kandy - und
nicht als Mensch.
Karia von Ataris - Fürstin aus Ataris, die als Heerführerin der Unterstützungsheere
aus Ataris kam, als Gefährtin des Generals, des Nachfolgers von Terral Rhigos, zur
Herrscherin von Thumgal wurde und in ihrem Palast in Serlandor residiert.
Gönnerin der Abenteurergruppe um (vor allem) Aori, aber auch Blumenfeld und die
anderen.
Hochachtungsvoll
Katuum – Elfenkönig. - Katuum ist der Kurzname des Königs der Talelfen von
Taron don Umn auf Kezunsea, auf dem Segment Karcanon. Als Erzmagier des
Kaisers Bofri von Karcanon war er der Magische Leiter der Lichtliga im Kampf um
Silur.
Im Jahr des Buches besiegte er Bhamoras den Lord der Dämonen im Land der
Wagenvölker.
Segment: Karcanon - Reich: Taron don Umn - Name: Analon Thuatha Annwn Katuum von Taron don Umn
Kelion - Herrscher Noringyrs im Altertum, zur Zeit des 18. Coalan. Herzog Kelion,
Nachfolger von Morhail, drängte seinen Hofzauberer dazu, die Kugel der Kithala zu
erschaffen, um endlich wieder über die Schattenkraft verfügen zu können. Aber noch
ehe dies vollbracht war, starb er eiens gewaltsamen Todes, der nie aufgeklärt werden
konnte. Beinahe schien es so, als wäre das Herrscherhaus verflucht.
Der ehemalige Herzog von Noringyr trug den Beinamen "der Söhnezeuger". Diesen
Titel trug er, weil er mit sieben männlichen Nachkommen gesegnet gewesen war.
Kern-taak - diese Bezeichnung vereinigt in sich Name und Titel einer ehemaligen
Herrscherin des Reiches Tarn-A-tuuk auf Kiombael (234-306 n.P.). Kern ist der
Name des Clans, aus dem sie stammte, taak ist die Kurzform des Titels Tuuk-Or-
taak, der soviel bedeutet wie "Edle Behüterin des Reiches des Lebens". Der
Geburtsname von Kern-taak ist nicht überliefert. Sie ist die erste Tuuk-Or-taak, über
die es Aufzeichnungen in der modernen Ter-nadoz gibt und mithin die erste
namentlich überlieferte Herrscherin Tarn-A-tuuks nach Pondaron.
Der Clan der Kern gehört zu den kleineren in Tarn-A-tuuk. Als Siebenjährige wurde
Kern-taak inthronisiert und damit auch Vorsitzende im Rat der Ältesten. Auch in
dieser letzteren Funktion ist sie ihrer Aufgabe bereits in diesem zarten Alter
hervorragend gerecht geworden. Kern-taak regierte 72 Jahre und legte den
Grundstein für Tarn-A-tuuk’s heutige Größe. Sie gilt auch als Erbauerin von Biraka-
A-natook, der Großen Zitadelle, obwohl sich das nicht mehr eindeutig beweisen läßt.
Während der Regierungszeit von Kern-taak erreichte die heutige Mittelstadt in etwa
ihre endgültige Größe, erste Gebäude entstanden auf dem Gebiet der heutigen Unter-
und Außenstadt. Das Reichsgebiet von Tarn-A-tuuk umfasste bei Kern-taak's Tod ca.
180 km im Umkreis von Ter-A-took.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Mit seinen Söldnern wurde Kig Ironwolf zum Protektor des benachbarten
Kleinreiches Cubanar, und von dort war es nur noch ein Schritt in die Wüste, wo er
zum Nachfolger des alten Padishah Shuad el Ahara wurde. Oben ein Bild seines
Auftretens als Il Jhadir.
Kjeld Oran - Kriegsfürst von Athanesia, der die Hauptstadt Wohlthat in Carthanc
umbenannte und unter Kriegsrecht herrscht. Wohl aus Aresthor kommender
Söldnerführer der um 415/416 n.P. putschte und seither das Land mit harter Hand
regiert.
39
Kor von Danuviapon - Herrscher von Selavan auf Corigani, zumindest zwischen
400 und 420 n.P.
Kort - Herrscher von Cartran auf Zhaketia um 420 n.P. .
Korzal-Caz - Herrscher von Cradt auf Zhaketia, zu Trikom.
Kroddagh - ein Worbandt der Wergols die aus dem Vulkan Bel-Arad nach
Wergolost (Karcanon) kamen.
Kulmarek d'Skelart - Regentor, also Herrscher von Tharagaron als Hoheritter der
Alptraumritter auf Shanatan.
Segment: Shanatan - Reich: Tharagaron - LeiterIn: Kulmarek d'Skelart - Myra-Fundort: Sh23/10
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Kytania - erste Tochter von Xarne mit Borgon und somit die erste Borgon-Dun,
später auch erste Herrscherin der Borgon-Dun (5106 v.P. - ?)
L
Labas Krosys - Der von der APA stammende Herrscher von Aisenatha auf
Gwynddor.
Llendhur X'al Gorgol - Ehemaliger Herrscher (um 405 nP) von Kyrango-Kanarys
auf Corigani. Titel: Grossdhronal
Myra-Fundort: 4/99-102, 6/121-122, 8/47-51
Lylandri - eine der ersten Herrscherinnen über die Borgon-Dun, etwa im zweiten
Jahrhundert Aye. Es mag Zufall sein oder auch göttliche Fügung, aber ihr Grabmal,
das auch das älteste bekannte Grabmal im Tal der Deye nahe Borgon-Dyls
Hauptstadt Organ-Dyl ist, liegt direkt neben dem dort unlängst entdeckten
Vorkommen von Amethyst, Borgons Heiligem Stein. Diese Gruft birgt auch eine
weitere Besonderheit, denn Lylandri ließ vor etwa 5000 Jahren ihren Gatten an ihrer
Seite begraben, entweder um ihn zu ehren, oder um auch noch im Tode die Kontrolle
über ihn zu haben...
Lymaie IV. - die erste "Deye" genannte Herrscherin (um 950 v.P., das "Goldene
Zeitalter" von Borgon-Dyl)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Lyr A'Krae (auch Lyr-a-Krae) - Herrscher von Kayra Matra und so auch ein Herr
der +Untoten. Einst war Lyr A'Krae der mächtigste Herzog in +Gra Tha N'My, doch
durch den Rat der Barone, vor allem die Meister der +Alchemie, die seinen Rang
nicht anerkennen wollten, wurde er gestürzt. Ihm wurde Verrat zugunsten des
Nachbarn im +Auge der See vorgeworfen, für Rhyandi. Er wurde zur Strafe noch
405 auf einem Totenschiff in die Tiefsee des Segmentsrandes geschickt. Das Schiff
versank, Lyr A'Krae aber entstieg den Fluten als Diener Xnums, als Herr der Untoten
von Ygorls Gnaden. Erfolgreich seine Invasion in Burg Loth 406, von wo er gegen
Rhyandi ebenso kämpfte wie gegen Gra Tha N'My. Ab Ende 407 konzentriert er
seine Kräfte auf das Eis, wo er einen der Eysthrone der Riesen als König Kayra
Matras hält. Titel: Herr der Untoten, Herrscher des Eises, Skelettherr der Lüfte,
Knochenherr der See.
Segment: Ysatinga - Reich: Kayra Matra - Name: A'Krae, Lyr - Myra-Fundorte:
WB9/19-20
41
Lyralenda III. - erste nachexilische Deye, befreite die Kernprovinzen von der
Tyrannei Hängstirs, begründete das Herrscherhaus n'Varthar das Borgon-Dyl bis auf
den heutigen Tag regiert (231-244 n.P.)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Lyralenda IV. - Tochter von Maya, der jüngeren Tochter Lyralendas III. (311-315
n.P.) (erschlagen von ihrem Gemahl Jaran)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Lyralenda V. - Tochter von Lyrana II. Sie herrschte 385-407 n.P. als Deye über
Borgon-Dyl. Unter ihrer Herrschaft vergrößerte sich das Reichsgebiet beträchtlich.
Vor 400 n.P. bestand es im Wesentlichen nur aus der Kernprovinz Torgan-Dyl, dem
"Herz des Landes". Zusammen mit ihren Vertrauten, einschließlich ihres Bruders
Sethim von Myrna, ihres Beraters Grauwolf und Shimuen des Sehers, sorgte sie für
den Eintritt Borgon-Dyls in den Bund der Blumen, und nach einer Plünderung der
Küstenstriche ihres Landes durch Piraten von den Kanalinseln, die von Bakanasan
angestiftet und finanziert waren, schloss sie sich dem Krieg gegen dieses damals
größte Reich der Welt an. Dessen Provinz Atarestor mit Lydon fiel ebenso in ihre
Hände wie die Insel Pathenaeh, die wegen ihrer Lage entscheidend für die Kontrolle
des Flaschenhalses des Inneren Meeres von Karcanon ist.
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Lyrana I. - Tochter von Tayla und ältere Schwester von Wirena. Regierte als Deye
von Borgon-Dyl (355-359) (getötet von ihrer Cousine Lyrana II.)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Lyrana II. - Wirenas Tochter, tötete und ersetzte ihre Cousine Lyrana I. und regierte
Borgon-Dyl als Deye (359-370 n.P.)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
M
Magnus, Herrscher von Esoteria als Leiter der MSM, einst Teilhüter von Kezunsea.
(Bild siehe folgende Seite)
Marco Baaran Badulla, meist kurz als Badulla bezeichnet, ist der Erzherzog von
Althea in Bagunda auf Karcanon und als solcher einer der Heerführer, die 406 zum
Jahr der Generale auf Myra gemacht haben. Er führte strategisch wesentliche Züge
des BURG gegen das Imperium von Bakanasan. Er gehört zu den
Gründungsmitgliedern des Goldenen Ordens, dem er seit fast 20 Jahren als
Generalhochmeister vorsteht.
408 wurde er Lordkanzler und Großherzog von Bagunda und trieb die Reichsreform
voran. Nach schweren Schlägen in den Kriegen gegen Bakanasan und die Purpurne
43
Bruderschaft trat er 411 als Lordkanzler und Großherzog zurück, wurde aber 424
erneut in beide Ämter berufen.
Als Lordkanzler der Konföderation von Bagunda leitet er im Namen der Goldenen
Königin das Regierungskabinett, ist Mitglied des Prätoriums und sitzt dem
Königlichen Rat vor. Als Großherzog des Reichs unterstehen ihm zumindest formal
alle militärischen Einheiten in der Konföderation, auch die Provinzheere der
Mitgliedsstaaten. Vor allem aber hat der Großherzog den Vorsitz des Höchsten
Militärgerichtshofes inne. Als Hochmarschall von Bagunda hat er Befehlsgewalt
über die konföderierten Reitertruppen und steht als Großadmiral von Bagunda und
Althea der Admiralität der konföderierten Marine sowie der altheanischen
Küstenwache vor.
Dieser Abschnitt ist aus der Sicht eines Bewohners von Myra geschrieben und daher
Hinweis:
notwendigerweise subjektiv.
Marco Baaran Badulla wurde um 380 nach Pondaron - ein genaues Datum ist nicht bekannt
- in den damaligen ophischen Grenzgebieten des bugandischen Königreichs als zweiter
Sohn von Sandor Curda Badulla und Saraana Dimbula Baaran geboren. Schon in jungen
Jahren machte er im lokalen Militärwesen eine steile Karriere. Als ihm das Kommando über
die Grenztruppen des gesamten Ophis übertragen wurde, war er gerade mal 20 Jahre alt. Die
meisten seiner Soldaten waren deutlich älter als er; seine natürlichen Führungsfähigkeiten,
sein Charisma und vor allem sein strategisches und taktisches Geschick brachten ihm jedoch
trotzdem mehr als nur Loyalität und Gehorsam ein.
Im so genannten Befreiungskrieg gegen Bakanasan war es vor allem sein Weitblick und
seine militärischen Fähigkeiten, die zur Befreiung der transbugandischen Gebiete führte, die
heute zum Erzherzogtum Althea und zum Fürstentum Rubrikon gehören. Gleichzeitig war es
einer seiner engsten Freunde, der aus Lapathien stammende Thomas Kyrill, der im Phialae
ähnliche Erfolge erzielte.
Nach seiner Ernennung zum Lordkanzler des neu geschaffenen Vereinigten Königreichs
Bagunda erhob er seinen Kriegskameraden zum Erzherzog von Lapathien: Thomas Kyrill
war von nun an als Thomas von Lapathia bekannt. Die Lordkanzlerschaft Badullas jedoch
stand unter keinem guten Stern. Bakanasan gelang es überraschend, große Teile Lapathiens
zurückzuerobern. Während der Großteil der bagundischen Truppen dort gefesselt waren,
drangen von Machairas her zugleich kampfgewaltige Heere der Pupurnen Bruderschaft mit
Feuer und Schwert ins Land ein; ihnen folgten nur allzu bald Plünderparties der
Wagenvölker. Thomas von Lapathien fiel an der Spitze seiner Truppen, als er in der Großen
Schlacht von Anthrizien - nahe der heutigen bagundisch-lapathischen Grenze - dem Feind
zwar große Verluste beibrachte, ihn aber dennoch nicht besiegen konnte.
Seit jener Zeit ist die Furcht vor einem erneuten Einfall der Völker aus dem Machairas in
den betroffenen Gebieten groß. Für viele verband sich der Feldzug der Bruderschaft mit der
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Erinnerung an frühere Einfällen der Wagenvölker, die ja auch über die Kalampe ins Land
eingedrungen waren. Die verbrannten Dörfer wurden daher nun größtenteils nicht wieder
aufgebaut, sondern zu gut befestigten Wehrsiedlungen zusammengefaßt.
Bagunda selbst aber war durch den Zweifrontenkrieg und die Verluste in der Schlacht von
Anthrizien entscheidend geschwächt; da die Gefahr bestand, dass durch den zweifachen
Angriff die phialaeischen Grenzmarken vom Rest des Reiches abgeschnitten würde,
bemühte man sich im diesen benachbarten Karalo-Floran um Verbündete und fand sie
schließlich in Bofri, dem Badulla die Marken als Lehen übergab.
Auf diplomatischem Wege gelang es mit Unterstützung Bofris, einen Waffenstillstand mit
Bakanasan zu erreichen; mit Hilfe der neuen karalo-floranischen Verbündeten gelang die
Vertreibung der Bruderschaft und sogar ein Gegenschlag über die Kalampe gegen dort
vermutete Verbündete der Bruderschaft mit der Eroberung und Sicherung des Brückenkopfs
Kalam Hold. Letztlich war Badulla aber durch den Verlust seines Freundes, vielleicht auch
durch die militärischen Niederlagen amtsmüde geworden und trat als Lordkanzler zurück.
Aus den folgenden Jahren, in denen er als Erzherzog die reiche Provinz Althea regierte, ist
nur wenig bekannt. Nicht lange nach seinem Rücktritt als Lordkanzler warf ihn eine schwere
Krankheit nieder, die ihn für Monate ans Bett fesselte. Wieder genesen, plante er
Forschungsreisen in ferne Länder, um neue Handelsrouten zu erschliessen. Zu diesem
Zweck baute er große Flotten auf, die dann aber sämtlich für das "silurische Abenteuer", wie
er es nannte - die Wiedereroberung Silurs durch die Lichtliga - requiriert wurden und zum
größeren Teil niemals heimkehrten. Trotz dieser Rückschläge wird er in Althea bis heute als
Förderer des Handels sowie als gerechter Richter sehr verehrt.
Noch weniger ist über sein Privatleben bekannt. Einst wurde ihm eine Affäre mit einer
hohen Angehörigen des Königshauses angedichtet, es gibt aber keinerlei Belege dafür. In
Althea rühmten sich zu verschiedenen Zeiten verschiedene Damen der Stadt einer engeren
Bekanntschaft, und bei verschiedenen gesellschaftlichen Gelegenheiten wurde Badulla auch
in wechselnder weiblicher Begleitung gesehen. Er selbst aber hat immer jede Stellungnahme
zu privaten Angelegenheiten dieser Art verweigert.
Vor kurzem nun wurde Badulla erneut ins Amt ins Lordkanzlers berufen. Bagunda befindet
sich erneut in einer Krise; an vielen Orten gibt es separatistische Bestrebungen, der
Wiederaufbau der militärischen Schlagfähigkeit nach den Verlusten in den Kriegen um
Lapathien und um Silur wurde lange Zeit nur sehr unsystematisch betrieben, die
Staatsfinanzen sind unübersichtlich, und die Binnenwirtschaft leidet unter den - bislang
glücklicherweise nur politisch, nicht militärisch ausgetragenen - Auseinandersetzungen
zwischen den Provinzfürsten. Badulla hat sich in dieser Situation an die Spitze der Partei der
Reformer gestellt, die die Einheit des Reichs erhalten, zugleich aber dem Wunsch nach mehr
Eigenständigkeit der verschiedenen Völker des Reiches Rechnung tragen wollen.
Marlant von Lutin - Der Herrscher oder Siktar des Wüstenreiches Lutin auf
Corigani, führte sein Reich in das myraweite Lichtbündnis, die LIga gegen Finstere
Einflüsse, LIFE.
Marvek var Barak ist 3. Stadtherr von Ortjola. Im Jahr 420 n.P. Sprecher des
Handelsrates von Ortjola und damit eine Art Herrscher.
Myra-Fundort: Bote von Karnicon 50
Morhail - einer der Herzöge Noringyrs im Altertum, der die Gesetzte seines
Vorgängers aufhob. Es ist nicht viel über den Nachfolger Corroghains bekannt. Aber
seine magiefreundliche Politik ermöglichte es der Coalan-Familie ihre heutige
Stellung einzunehmen. Zur Persönlichkeit Über sein Leben mag nicht viel bekannt
sein. Aber sein Charakter lässt sich aus seinen Taten schlussfolgern. Denn er wollte
alles neu machen, sich von seinen Vorgängern distanzieren. Er war zwar weniger
kämpferisch als Corroghain. Aber er sicherte seine Macht mittels der Magie.
"Der L’umeyn Mormand de Arrival Visond glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Alles
durfte sein Gegenüber von ihm verlangen, alles, nur das nicht. »Ich werde die Insel
verlassen«, wiederholte er deshalb, wobei er sich bemühte, seinen Worten eine besondere
Betonung zu geben, die keinen Widerspruch duldete. Aber er merkte selbst, daß es ihm nicht
gelang. Der Erzmagier hatte in besseren Zeiten für ihn die Entscheidungen getroffen, er tat es
auch diesmal. »Nein«, sagte Vassander und schüttelte den Kopf. »Aber es war ohnehin meine
Absicht, den Sommerpalast jenseits des Flusses aufzusuchen.« »Nicht jetzt!« »Ich will nicht
sterben, Vassander, verstehst du? Laß uns fliehen, bevor es zu spät ist.« »Niemand kann der
Schwarzen Magie der Caer-Priester entkommen.« »Dann laß es uns wenigstens
versuchen.« Flehend wurde sein Blick, mit dem er den Erzmagier ansah. Aber damit erreichte
er überhaupt nichts. Eigentlich hätte er es wissen müssen. »Was soll das Volk von einem
Lichtkönig halten, der vor dem ersten Unheil flieht, das über seine Stadt
hereinbricht?« »Niemand wird es erfahren«, jammerte Mormand. »O doch!« nickte
Vassander. »Glaube nicht, daß dein Verhalten dir zuträglich wäre. Jeder wird glauben, daß
du Furcht empfindest.« »Aber der Pöbel hat selbst nichts anderes im Sinn, als Ugalos zu
verlassen.« »Vergiß nicht, daß du befohlen hast, die Brücken zu sperren. Nur jene Adligen
dürfen die Lorana überschreiten, die ein Jagdhaus oder überhaupt einen Sitz außerhalb
haben.« »Schließlich kann ich sie unmöglich der Gefahr aussetzen. Ich verstehe nicht,
weshalb du mir die Rettung verweigerst.« »Es sind die Sterne, L’umeyn. Sie stehen
ungünstig.« »Für mich? Sprich! Was sagen sie?« Vassander fuhr sich mit der Hand durch
seinen Bart. Er zögerte mit der Antwort. »Ich will dich nicht unnötig beunruhigen«, sagte er
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
dann. »Rede endlich!« forderte Mormand. »Es liegen Schatten auf dem Geschlecht derer von
Arrival. Du solltest dich davor hüten, die Götter herauszufordern. Bleib auf dem Platz, den
sie für dich bestimmt haben!« »In Ugalos?« »In Ugalos!« nickte Vassander."
―Hubert Haensel [Quelle]
Moushart - Der Cran der Berker, eines Stammes im Ophis von Salamos am Ende
des Altertums, Herr der Speicherburg Dhachar-Rash. Angeblich mit finsteren
Mächten im Bunde und durch Blutmagie des Nachts geschwächt, so dass er am
Morgen stets ein grosses Mal zu sich nahm. Seine Gegner waren vor allem die
Schurketen des Cran Achad von Yarman-Rash.
"Cran Moushart, der sich beim Eintreten des Grauen mit verärgertem Stirnrunzeln erhob,
war nichts von alledem. Er war ein Räuberhauptmann, der die Plünderer und Raubritter der
Berker anführte – und nicht nur dies. Moushart befaßte sich mit Schwarzer Magie. Der von
den salamitischen Steppenvölkern wie auch von den »Beschützern« aus den Heymalländern
sowohl gefürchtete wie auch gehaßte Cran starrte den Grauen finster an. »Siehst du nicht,
daß ich mich den Ergötzlichkeiten eines opulenten Frühstücks hinzugeben beliebe? Wie
kannst du es wagen, mich zu stören?« Eine Menge gut gewürzter Speisen war vor Moushart
aufgebaut worden; reichhaltig und gut zu frühstücken war ihm ein Herzensbedürfnis. Alle
anderen Mahlzeiten konnten weitaus schmaler ausfallen, doch frühmorgens schrie sein
Magen förmlich nach schmackhafter Sättigung, und es war unter den Berkern zur Redensart
geworden, daß selbst ein hungriger Wolf nicht so furchterregend sei wie ein beim Frühstück
gestörter Moushart. »Sprich, Orgor«, verlangte Moushart. »Was hast du
gesehen?« »Schurketen«, sagte der Graue trocken. Der Cran holte mit einer Grom-Keule aus,
die er im Lauf des Frühstücks bis auf die letzten Fleischfasern abzunagen beabsichtigt hatte.
»Ich schlage dir diesen Knochen um die Ohren, wenn das alles ist, was du sahst«, drohte er
grimmig. »Etwa zwanzig Hirten«, sagte Orgor. »Sie reiten Geleitschutz für eine Handvoll
Stummer Großer.« Cran Moushart schnaufte. »Du spielst mit deinem Leben, Orgor. Was
sollen die Stummen Großen schon an Schätzen bieten außer ihren kostbar verzierten
Schwertern?« Orgor lächelte wissend. »Sie führen einen Machmannen mit sich. Ihm gehören
ein Einhorn sowie eine Menge anderer kostbarer Dinge. Ein reich verzierter, prunkvoller
Sattel und Waffen, wie du sie nie zuvor gesehen hast, Cran.« Moushart, der seine Zähne
gerade in das Fleisch versenkt hatte, riß ein gewaltiges Stück aus der Grom-Keule heraus,
kaute kräftig und nachdenklich und senkte dabei die buschigen schwarzen Brauen.
»Beschreibe, oder, bei Dryazituum, du landest in einem großen Topf mit kochendem Pech
und Schwefel!«"
―My34 Drachenflug [Quelle]
N
Nadoor - Söldnerführer aus der Gegend von Karalo-Floran auf Karcanon.
neFallinn ò Maìri war die zierliche kleine Königin von Cuilleann Croi-Tor. Sie
hatte ihre Jugend im Zauberwald von tUisge mFhial verbracht und liebte Kunst,
47
Musik und Literatur über alles. Nun bedeckten die Reste ihres seidenen
Morgenmantels den schönen jungen Leib nur spärlich.
Sie hatte bei der Ankunft des Fremden nicht genug auf die äußeren Anzeichen
geachtet. Im letzten Herbst war Rambot "Rabenschnabel", nachdem er einen
Plünderzug gegen Cuilleann Croi-Tor gemacht hatte, von Kriegern des Landes
gefangengesetzt worden, konnte dann aber entfliehen. Kurz nach seiner Flucht war
ein Fremder erschienen, der angeblich ein innerster Feind des Finsternis sein sollte.
Eine merkwürdige Aura umgab ihn, ein Glimmer von Fremdheit.
Wer hatte ahnen können, daß dieser Mann der verkleidete Rambot der Rassler war?
Wer konnte vermuten, daß er nur die Feldherren von Croi-Tor durch Geldgeschenke
auf seine Seite bringen wollte, um selbst Herrscher des Landes zu werden.
In jener Nacht konnte neFallinn nicht schlafen. Merkwürdige Träume raubten dem
jungen, wunderschönen Geschöpf den Schlaf. Als vom Hain der Druidin tFhaìlinn ni
Shuinoìnn Schreie herüberdrangen, warf die junge Königin sich ihren Mantel über
die Schultern und wollte nach dem Rechten sehen. Doch sie kam nicht weit:
Mit aufgelöstem Haar und in ihrem seidenen Morgenmantel begegnete sie auf den
Stufen ihres Palastes dem Üblen, dem Mann, der sich ein halbes Jahr in ihrer Stadt
aufgehalten hatte. Es war Rambot der Schwarze mit seinem finstren Rabenschnabel,
umschwärmt von einem Dutzend dunkler Raben. Neben ihm standen die beiden
Hohen Feldherrn der Hochländer, die dereinst einen Eid auf die Königin geschworen
hatten, durch Geld gekauft...
Der mächtige Rambot warf neFallinn mit einem mächtigen Schlag beiseite, um sich
auf den altehrwürdigen Thron von Croi-Tor zu setzen, auf dem seit vielen
Generationen nur Frauen Platz genommen hatten. Harte Hände ergriffen die zarte
Königin und warfen sie in den dunkelsten Keller, in dem einst Rambot schmachten
mußte.
Tränen rollen nun von ihren Wangen, die so von ihren eigenen Kriegern enttäuscht
wurde. Ihr Volk leidet unter der Gewalt des fremden Usurpators. Das liebliche
Geschöpf, von der Hand der Natur selbst in zartesten Farben und Formen gemalt,
trauert sitzend und hofft, daß dereinst ein starker Held sie errette.
Nuazacpotl - HER – Herrscher der Nebcatlan. Er führte sein Volk in die erste
Bannung und rettete so viele Nebcatlan vor dem Exodus. Als Nebcazon ar'Nebcazon
(oder einfach Nebcazon) unterging, irgendwann zwischen 7.000 und 4.000 v.P.
segelte er mit wenigen Schiffen über die See und entkam so dem Pakt Chnums und
Seths. Nach langer Nuazacpotlai erreichten sie schließlich mit Mactopicti eine neue
Heimstatt.
Segment: Gwynddor - Reich: Nebkazon ar'Pharon
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
O
Odam - Der Prinz der Düsternis, der im Altertum in der Düsterzone für das Licht
kämpfte. Der Dämon Guuron, von dem er besessen war, wurde in den Schwarzstein
von +Ash'Caron gebannt, und Odams Krieger mit ihren Schlackenhelmen wurden zu
mächtigen Verbündeten des Lichts, vor allem für den Shallad Luxon und den
+Alleshändler Necron.
Segment: Gwynddor - Reich: Reich der Düsternis - Name: Odam - Mythor-Fundort:
My46, 73, 97, 116
P
Palinat Dephenis - Herrscher des Reiches Gudo-Savor im Bund der freien
Handelsstädte Zhaketias auf Zhaketia.
.
Payn - Mit den Titeln Ykylta a Arkovaryt y Tngypha die ehemalige Herrscherin von
Kwy'yn auf Zhaketia, im Jahr des Gedächtnisses 427 noch Reichshohepriesterin der
Götterzwillinge Anur und Pura zu Arlays.
Polon von Encebol - Am 4. Tammus im Jahr des Feuers 407 weihte sich Polon von
Encebol, der Gottkönig der Anguri, in der Tempelpyramide von Naruwa auf
Karcanon dem göttlichen Jaguar, Catpoc, den andere Manuijan nennen.
Q
Quinty – Elfenkönigin. Eine schöne, strenge und aus einem uralten Adelsgeschlecht
stammende Elfin. Königin der Elfen von Taron don Umn, Gattin des Elfenkönigs
Katuum von Taron don Umn.
Mutter der Traumritterin und Fürstin Sunrise von Sakilia.
R
Ragall von Silur ist seit 405 der König von Silur, der aber nicht in der Hauptstadt
Belfalas residiert, sondern am Sitz seiner Gattin, Martyna in Karalo-Floran.
Ragall war der zweite König der Bofri als Kaiser von Karcanon anerkannte.
Ranx von Sortanas - Finsterbaron und Herrscher von Sortanas auf Zhaketia
Reijinara n'Varthar - Frühere Deye von Borgon-Dyl, als Nachfolgerin ihrer Tante,
Lyralenda V. Selbst gefolgt von ihrer Cousine Shayol n'Varthar.
Hinterliess vier eigene Kinder, Jhiru,Hescard sowie die Zwillinge Shantayet und
Cheyal zusammen mit Keladhan von Lydon, dazu eine als Tochter adoptierte Nichte
ihres Bruders Dalken, Reiji.
Rexor von Temania - HER - Der Herr des Sumpfes, der Herrscher von Temania auf
Corigani.
Segment: Corigani - Reich: Temania - LeiterIn: Rexor von Temania - Myra-Fundort:
12/102-106, C20/31
die Hand nimmt, wie beim Sturz des Sareth yar Del, steht Rhyam von Caer dem wohl
auch nicht im Wege.
Segment: Corigani - Reich: Elay - Provinz: Perazim - Name: Caer, Rhyam von
Rhyr yar Del - Ex-Herrscher von Elay auf Corigani, in den Jahren um 410 nP.
Ridalon ist der Herrscher von Refor, nicht aber Leiter der BMR auf Karcanon. Der
Leiter der BMR, Bineon, untersteht ihm als Bürger, nicht aber als Bankherr.
Segment: Karcanon - Reich: Refor - Myra-Fundort: WB9/18
Rigenos-Katorn Baynahn - HER - Der Herrscher von Thorrog auf Corigani um 412
nP als König der Thyrr.
Robbin – Pfaderkönig - Ein Pfader, der aus der Pfadergilde ausgestoßen wurde, weil
sein Treck mit +Phanus verloren ging, und der schließlich im Dunklen Zeitalter mit
Carlumen als Herz im heutigen Yhllgord eine neue Pfadergilde gründete, die bis
heute überlebte.
Segment: Yhllgord - Reich: Cao-Lulum - Mythor-Fundort: 101
Ruhl Olodovo - auch Ulodovo, Ulodovol - Herrscher von Ossoriar auf Corigani seit
mindestens 404 nP. Der Piratenkönig trägt das Prankenmal als Symbol seiner
Unterwerfung als Person unter den Hochlord der Finsternis, Zardos, und seines
Reiches unter die Ziele der Dunklen Union, als er um 405 angesichts der Übermacht
der Finsternis keine andere Chance sah als sich als Vertreter des Chaos zur Finsternis
zu schlagen.
Ruhl Olodovo hat diese Entscheidung, wie es heisst, schon bereut, zum Teil revidiert
und doch bisher überlebt.
Ryld Melarn - Herrscher des Reiches Zwarniac im Bund der freien Handelsstädte
Zhaketias auf Zhaketia.
S
S'ndar - Herrscher, ja Imperator von Caranar auf Zhaketia.
Sareth yar Del - Ex-Herrscher von Elay auf Corigani, in den Jahren um 405 nP.
Scaith mac Luand - Ehemaliger Herrscher als einstiger Ferdun von Rhyandi auf
Ysatinga (bis zum Jahr des Feuers 407 nP), war danach auch kurz Segmentshüter
von Corigani (um 412) als Nachfolger des Raniar von Sylphond, zog sich dann aber
51
Bei der Lichtliga freundete sie sich mit dem magischen Leiter der Lichtliga, Katuum von
Taron don Umn, an, um schliesslich selbst auf Silur als Nachfolgerin des ermordeten BdB-
Verbündeten, Evrobyhp von Quadrophenia, zur militärischen Leiterin der Lichtliga zu
werden. Ihren diplomatischen Bemühungen ist schliesslich der Vertrag von Silur geschuldet,
der eine Räumung der Insel durch alle Unterzeichner und einen langjährigen
Waffenstillstand zwischen den dort kriegführenden Parteien - und eine Ansiedlung mehrerer
Monsterheere rund um das Grüne Meer - zur Folge hatte. Mit diesem Vertrag konnte Silur
den Silurern unter König Ragall zurückgegeben und das Tor am Bel-Arad geschlössen
werden.
Bei ihrer Rückkehr von Silur war sie erneut zur Deye als Nachfolgerin geworden, denn
Reijinara war an Gift gestorben und ihre Kinder mit Keladhan, Jiru und Hescard, sowie ihre
als Kind adoptierte Nichte Reiji, waren alle zu jung um vom Reichsrat in Betracht gezogen
zu werden. In Borgon Dyl verlässt Shayol sich auf ihre beiden Freundinnen Auria von
Lydon, die Schwester des Keladhan und Fürstin dieser zentralen Stadt des Machairas, und
Tamae von Ormarad, die Tochter eines Handelshauses und Fürstin einer Seehandelsstadt.
Ihre Heere hat sie seit langem als dem Telidayin Mardon anvertraut, der in der Grossen
Ebene des Freistaats Aerinn Krieg gegen die seit dem Jahr des Buches mithilfe eines
Splitters des Buchs der Alpträume beschworenen und dort grassierenden Dämonen führt.
Mardon ist seit mehreren Jahren auch der Ehemann ihrer Freundin Auria.
Ur Eklas besetzten Stützpunkte der Wergols auf Silur und auf Rillanon. Zusammen
mit den Apellen des Clarion von Helion trug sie so wesentlich zur Entstehung der
vom späteren Kaiser Bofri von Karcanon geleiteten Lichtliga bei, die sie zusammen
mit Vargas von Tronja auf dem Schwarzen Schiff begleitete, von der sie jedoch nicht
zurückkehrte.
Segment: Gwynddor - Reich: Dyvenloon - Myra-Fundorte: 9/148-151, WB1/8-12
Skugbarast Exedron ist der Worbandt und Herrscher der Wergols von Wergolost
(Karcanon), mit 1000 Dragolreitern im Gefolge des Feuerhundes des Seth, Arus Ur
Eklas, im Jahr des Feuers 407 n.P. zum Bel-Arad auf die Insel Silur gekommen und
dort erst durch die vereinten Kräfte der Lichtliga im Jahr des Drachen 412 n.P.
weitgehend besiegt. Gilt als tot oder verschollen.
Sleig von Darhgond. - Ex-Herrscher des vereinigten gemeinsamen Reiches
Darhgond auf Karcanon ab etwa 404 n.P. durch Amtsverzicht seines Vaters Joram
IV von Nyrgond. Gewillt, die im benachbarten Dschungel von Pottuvil hausende
Göttin Pottundy herauszufordern starb Sleig vor seiner Zeit, so dass Joram erneut die
Herrschaft antrat.
Michiko aus Bakanasan, Nomi da Gekor aus Midlifee, Marlikar aus Ligurien waren
nur drei davon. Für Nomi da Gekor schliesslich entschied er sich als neue Königin
des Reiches. (Bild: Steq'ker bei seiner Hochzeit mit Nomi da Gekor )
Svengar Johansson Rothaar von Port Mear war um 412 nP der Herrscher von
Thar Scandi auf Ysatinga. Titel: Erster Kapitän, Herr des Rates, Herr der See und der
Lande von Port Mear
Sylt - jüngste Tochter der erstgeborenen Zwillinge Mart und Marne, gleichzeitig
erste Magiebegabte unter den Ter-baak. Daher oft, besonders in der Lyrik, auch
"Erstgeborene" (Goralka) genannt. Über Sylt gibt am besten das Goralteniana
Auskunft, aus dem im Folgenden zitiert sei:
Marne gebar im Mond nach Berok's und Kamik's Hochzeit ihre jüngste Tochter Sylt.
Als sie heranwuchs, wurde Marne eines außergewöhnlichen Talentes ihrer Tochter
gewahr. Ohne Kraftanstrengung vermochte sie brockenschwere Felsen anzuheben, ja
gar ohne sie auch nur zu berühren. Auch war sie bereits im Alter von nur fünf Jahren
von einer Klugheit und Weisheit durchdrungen, wie sie sonst erst durch
jahrzehntelange Lebenserfahrung erworben wird. Mit sieben Jahren hatte sie bereits
die Mysterien des Steinkreises gemeistert.
Im Alter von 12 Jahren gelang es Sylt als erster, eine Ter-geek zu zähmen. Fünf
Jahre später legte sie den Grundstein für die ersten Häuser, die am Ufer des Tabeek-
surat erbaut wurden (Anmerkung des Übersetzers: Gerüchten zufolge sollen die
Mauern des ältesten, oder zumindest Teile davon, noch heute das Erdgeschoß eines
der prächtigsten Paläste von Aldop-took bilden) und gründete damit Ter-A-took. Sie
war es auch, die den ersten Birek-Talarka unterhalb der Stadtanlagen errichtete. Sie
wurde von Teral zur ersten Talarka-birkan geweiht, als sie gerade 24 Jahre zählte.
Je mehr Sylt zur Frau heranreifte, umso mehr wurde sie von allen verehrt, und nichts
war ihr je wichtiger als das Gemeinwohl, was sie unumstritten zur Herrscherin über
das erste Staatswesen von Tarn-A-tuuk machte. Jedoch wurde sie nicht nur verehrt,
sondern auch begehrt. So war es Taran, Berok's zweiter Sohn, der sein Herz an sie
verlor, aber auch das ihre gewann.
T
T'Chlaur Xchrano - Der Herrscher von Al'Chatanir auf Corigani zumindest von
etwa 404 bis 420 nP.
Talak Ian - Der Astra, der Herrscher von Astragon auf Gwynddor, als Nachfolger
des Dakra, ab 408 nP.
Talon Nachtwind - König des Elfenreichs Aldaron auf Corigani um 420 nP. Über
seine Vorgeschichte ist wenig bekannt. .
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Tamilan Sternenschön -
Ehemalige Hochkönigin
von Aldaron auf Corigani
als Gemahlin des Hoch-
königs Keyar Sternen-
falke, Gastgeberin des
Bardentreffens von Atani-
mar. Mit Keyar vermutlich
im Jahr 420 nP nach
Celtonia verschwunden.
Gilt als Verfasserin ver-
schiedener Lieder und Ge-
dichte, so etwa „Im
Zauber des silbernen
Sees“
(Bild: Tamilan in Temania beim
Zaubern. Bild: Kris, Made for Myra)
Tarkin y Roban -
Herrscher von Sartakis -
als Nachfolger des Orlac
Kosartos um 420 nP auf
Corigani.
Terral Rhigos - Der Herr der Tiger von Thumgal war der erste (und vielleicht letzte)
selbständige Herrscher des aus den ehemaligen Stragien Thum und Algal gebildeten
kleinen Reiches Thumgal am Grünen Meer Karcanons. Gehörte zu den treibenden
und dochj skeptischen Gründern eines möglichen "Zweiten Helionischen Seebunds"
und zugleich zu den starken Kritikern des Valdran yr Rautha, dem er ein Paktieren
mit dem finsteren Wergolost vorwarf.
Mit seiner Gefährtin Carol-Ann ist er nach deren Besuch beim Orakel von Kalampe
eines Tages spurlos verschwunden, wohl auf eine Mission zu Ehren Dondras, und
setzte den "General" als Nachfolger ein.
Tonsor von Shaerwold - Fürst Conzifuge der Deuter, sein Vorgänger als Earl,
ernannte ihn zu seinem Nachfolger als Earl von Shaerwold in Scandalon. Carlos da
Scandalon, designierter neuer König, ernannte ihn zu seinem Nachfolger als
designierter König von Athanesia.
Der Sumpfhexe Hecate von Voodoo, erklärte er für Athanesia den Krieg - und sie
ihm persönlich. Tamarrah y'Oulon, der putschende Sicherheitschef und neue
Herrscher, ernannte ihn zum Freiwild. Eine der Amazonen von Sandramoris tötete
ihn dem Vernehmen nach bei einem Freundschaftskampf in Samala, wo er unterwegs
war, der Prophezeihung vom zweiten König aus Grammarye nachzujagen.
Ragnafir, ein Zwerg, übernahm die offenen Fäden seines Lebens und folgte seinen
Spuren durch Athanesia.
Tor-taak - diese Bezeichnung vereinigte in sich Name und Titel des ehemaligen
Herrschers des Reiches Tarn-A-tuuk auf Kiombael. Tor ist der Name des Clans, aus
dem er stammt, taak ist die Kurzform des Titels Tuuk-Or-taak, der soviel bedeutet
wie "Edler Behüter des Reiches des Lebens".
Er wurde 346 n.P. als Bek-tenak geboren. Als erster der Bek brach er ein ehernes
Tabu seines Clans, in dem er die totale Ablehnung des rivalisierenden Clans Tor
überwandt. Wie aus Bek-tenak Tor-tenak wurde, ist hier beschrieben.
365 n.P. übernahm Tor-tenak das Amt des Tuuk-Or-taak aus den Händen seiner
Vorgängerin Sin-taak, die in ihrer Regierungszeit viele Schicksalsschläge für ihr
Reich und Volk hatte hinnehmen müssen. Tor-taak führte das Reich zu neuer Blüte:
nach dem Großen Brand im Sommer 381 n.P. sorgte er für den Neubau und eine
beträchtliche Erweiterung der unteren Teile der Mittelstadt, im Zuge dessen wurden
auch Ober- und Unterstadt um- und ausgebaut sowie neue Befestigungen errichtet.
Tor-taak veranlasste auch die Zusammenstellung des ersten Bergbaukommandos,
dessen Einsatz zur Erschließung einer Eisenerzmine in den Terbak-Bergen führte,
die bis in die 390-er Jahre gewinnbringend ausgebeutet wurde. Unter seiner
Herrschaft dehnte sich das Reichsgebiet von Tarn-A-tuuk im Machairas bis zu den
Rändern der ewigen Gletscher aus. Zu Beginn des Jahres 401 n.P. übergab er die
Herrschaft in die Hände seines Nachfolgers Barn-taak. Seither übt er weiterhin als
Tor-tenak sein Amt als Kerbatu-birkan aus.
Toryme - "Seekönigin" und letzte Deye vorm Beginn des "Dunklen Zeitalters" (4.
Jh. v.P.)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
Turrlogh von Aerinn, Herrscher des Freistaats Aerinn auf Karcanon. Regierte nach
dem Tod (oder Verschwinden?) des Ursus Goldmaske von der Insel Aerinn aus, eine
Zeit lang zusammen mit dem Havariat Taakan-Taan aus der Sekte der Naaliten.
Tyama Leah, verehelichte Tyama yar Del - Herrscherin von Llyn dhu Morth
gemeinsam mit ihrem zuvor schon ohne sie regierenden Vater Heary Leah. Als yar
Del und Gattin des Herrschers von Elay, Sareth yar Del, musste sie von Corigani
[fliehen nachdem dieser dort zum allgemeinen Feind erklärt und besiegt worden war.
Heary Leah nahm seine Truppen und Bürger von LDM und folgte den Darhlearen
nach Urbs Navis, das er, diese zuvor von Zardos besetzte Stadt erobernd, zu seiner
und Tyamas neuen Hauptstadt machte, versprach ihr aber, ihr Recht auf den Thron
von Elay für sie eines Tages zurück zu gewinnen.
U
Baron Urbaros war der frühere Herrscher von Cubanar auf Kezunsea. Aus seiner
Abstammung aus dem Hause Urbarschk, von den ersten Reichsverwaltern von
Athania, leitete er seinen Thronanspruch auf den Königstitel von Athanesia ab, war
damit aber nicht erfolgreich. Durch Vermittlung von Bruder Carlaska wurde damals
ein bereits ausgerufener Thronfolgekrieg beigelegt und das Athanesische Heer unter
General Banser konnte sich anderen Aufgaben widmen.
V
Valdran yr Rautha - Ein Anführer der
Purpurnen Bruderschaft von Karcanon,
zunächst nur Comes von Mermidon in
Antalien, am Jong-sai Fluss, dann
Archonregantor, schliesslich Gründer des
Zweiten Helionischen Seebunds HSB.
Dessen Scheitern bei der Vereinnahmung
Helions war auch Valdrans Scheitern. In einem
Schauprozess in Helion, bei dem die
Chnumpriesterschaft eine wesentliche Rolle
spielte, wurde er verurteilt und im
Hafenbecken Helions versenkt.
Sicherung der Küste, welche der einzige Zugang zu den Gewässern Nebcatlans ist, geht.
Warum und weshalb wird unwirsch mit ´weiblicher Intuition´ abgehandelt. Oder verbirgt
der Ausläufer der See Nebcatlans doch ein noch wohlbehütetes Geheimnis? Doch so
manche andere ungeahnte Überraschung für die streitbaren Weiber liegt in der nahen
Zukunft... .
Segment: Kiombael - Name: Varinja - Myra-Fundort: KiombaelHP-PDF
Vincent Corellion Hawk (auch Vincent Corallion Hawk) - König von +Thar Scandi
ab Tammus/Aw 413 n.P. als Nachfolger von Svengar Johannson Rothaar.
Segment: Ysatinga - Reich: Thar Scandi - Name: Vincent Corellion Hawk - Myra-
Fundort: Y29/16
Volcar ist der letzte König von Nykerien im Altertum, bevor der Lichtgott Tamithon
(Chnum) das Land mit seinem Fluch belegte.
W
Wachholder XXIV. war der letzte Kaiser von Bakanasan auf Karcanon, um das Jahr
400 nach Pondaron begann er von Praeparata aus, wo er dies vorbereitet hatte, einen
Eroberungszug um die Ebene von Midlifee und andere früher zum Schwarzen
Imperium gehörende Gebiete mit seinen Reiterheeren unter Kontrolle Bakanasans zu
bringen. Sein Reich reichte von den Toren Kelanis bis vor die Tore Athanesias, von
den Toren Encebols bis zu den Toren von Quadrophenia.
Während er unterwegs war, den Krieg der Lichtwelt mit der LIFE gegen die Burundi
von Pottuvil zu tragen und Kelani zu retten sprach in der Hauptstadt Fraxinus
Excelsior für ihn, der auch im Segmentsboten von Karcanon als Pressesprecher
firmierte - bis zum plötzlichen Tod Wachholders nahe dem Grenzfluss, anscheinend
durch Gift, woraufhin Fraxinus als Imperator die Macht ergriff und mit mehreren
Herzögen und Proconsuln, darunter Hermanus Tirion, Adez Ducatez, Acrym Boldho
und Vincent McDragon, das Reich Bakanasan, angeleitet durch den Hohepriester der
Feueranbeter der Orcan-Sekte, Keshop, wieder als Imperium regierte.
Mit seiner eifrigen Verfechtung der Religion des Göttervaters Chnum, die er auch
mit dem Schwert verbreitete, machte sich Wachholder nicht nur Freunde. Gerüchte
ihn in Verruf zu bringen waren schon zu Lebzeiten im Umlauf. Sie bringen ihn mit
Werwölfen in Verbindung und unterstellen ihm auch Verhandlungen mit dem
Hochlord der Finsternis, Zardos. Belegt wurde jedoch nichts davon.
Wilken von Darhlea - Ehemaliger Herrscher von Ruatha auf Karcanon als Invasor
und Anführer der Darhlearen auf Karcanon, bis zur Fusion mit dem Hochland-
Nachbarreich Nyrgond um 404/405 n.P.
Gründer von Urbs Navis mit den Schiffen der Invasionsflotte als Grundlage der
ersten Häuser.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Wirena – Tochter von Lyralenda IV. Regierte als Deye von Borgon-Dyl (325-355
nP) (getötet von ihrer Nichte Lyrana I.)
Segment: Karcanon - Reich: Borgon-Dyl
X
X'Alvos O'Ran-din ist seit 404 der X'Al (Hochkönig) von Garunia auf Chelodarn
und als solcher einer der drei Co-Kaiser des Dreikaiserreichs Garelda auf Karnicon.
Y
Ylva-Li vom Goldenen Horn - Herrscherin von Ranimara auf Corigani ist Ylva-Li
als Hohepriesterin der Jani.
Z
Z'Dun - Der Herrscher der Schrch Rssn, der Hobgoblins von Shodo Wun, residiert
in Burg Gokba am Grünen Meer. Er kam mit seinen Truppen aus dem Tor im Vulkan
Bel-Arad auf Silur und erhielt im Gegenzug für seine Unterzeichnung des von
Shayol der Schwarzen verfassten Vertrags von Silur eine sichere Überfahrt von der
Insel auf den Hauptkontinent Karcanon, wo Turrlogh vom Freistaat Aerinn ihm
einen Teil der Strategie Tuval als eigenes Reich Shodo-Wun anbot, in dem die
Männer gesammelt und getötet und die Frauen den Shrch Rssn zur Paarung zur
Verfügung gestellt wurden. Es war Z'Dun der in diesem Küstenstreifen die Anbetung
eines Dämonenprinzen vorantrieb.
Zardos - Hochlord der Finsternis, Herrscher über Subarashi, das auch als
Mörderwabe bekannt ist, Herr der Mörderbienen und damit auch Herrscher über die
Segmentsränder. Einer der Gründer und der Leiter der myraweiten Dunklen Union
(DU), manchmal auch "Darkpack" genannt. Seit dem Jahr der Krone auch
Dunkelkaiser - was auch immer dieser Titel für die Finsterreiche Myras bedeuten
mag.
Segment: Karcanon - Reich: Subarashi - Provinz: Mörderwabe - Name: Zardos -
Myra-Fundorte: R5, 1/12, 1/19, 2/4, 2/47-48, 3/25, 3/26, 4/7, 4/105, 5/3, 5/8,
5/10-11, 7/6-11, 7/31-34, 8/8-19, 8/68, 9/19-20, 10/6-10, YII/121-124
KAR C A N O N
"Ein Mann in Schwarz, mit dunklem wirren Haar, dessen Gesichtszüge in der
Dunkelheit kaum zu erkennen waren." "Seine Augen waren rabenschwarz, doch in
den Pupillen schimmerte ein rotes flackerndes Licht." Seine Sprache ist dazu
geeignet, Leute in Verwirrung zu stürzen, sich ihrer selbst unsicher zu werden.
Scheint hypnotische Kräfte zu besitzen und die Macht über Menschen.
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Seine Lehre ist die folgende: "Wisse, der Tag ist ein Trug, das Licht scheint nur hell
und überstrahlt nur Grauen und Mord. Siehe die Kerker der Mächte, die sich dem
Licht verschrieben haben, siehe die jämmerlichen, erbarmungswürdigen Kreaturen,
die seit Jahren in feuchten Löchern an die Wände geschmiedet zu ihren Folterern
flehen. Doch keine Gnade kennt das Licht. In den Verliesen der waffenstarrenden
Burgen verfaulen die Leiber abertausender Gemarterter. Das aber ist nicht alles.
Hast Du je einen Krieg erlebt? Weißt Du, was es heißt, wenn die Lichtreiche
erfolgreiche Eroberungszüge gegen die sogenannte Finsternis feiern? Die weißen
Gewänder ihrer furchtbaren Soldaten sind blutdurchtränkt, ihre Schwerter bespritzt
vom Blute wehrloser Frauen und Kinder. Wo vorher blühendes Leben war, lassen
sie Einöde zurück, wo vorher Menschen friedlich ihrer Arbeit nachgingen sind die
Felder verbrannt, die Dörfer zerstört, die Heuhaufen, die von guter Ernte und
Wohlstand kündeten, sind Leichenbergen gewichen. Der Tag wird zur Nacht, wenn
Rauchschwaden verbrannten Fleisches die Sonne verdunkeln. So erkenne denn: Das
Licht ist die wahre Finsternis!
Die Nacht ist nicht dunkel, nicht finster und nicht böse. Zwar sind auch unsere
Kriegszüge nicht gewaltlos, aber sind wir nicht ehrlicher? Bekennen wir uns nicht
zu unseren Taten? Komme zu uns, mein Freund! Schlage Dich auf die Seite der
Finsternis, auf die Seite der Sieger!
Es bricht das Jahr der Spinne an! Unser Jahr wird es sein! Die Zeit der Lichtreiche,
die Zeit Chnums und der anderen Götzen ist abgelaufen. Vernichte die hellen
Gedanken Deines Inneren. Überwinde die schlechten Eigenschaften deiner Seele.
Merze Deine Zweifel aus, und verschreibe Dich der guten Sache. Erkenne deinen
wahren Herrn! Der mächtigste Gott hat ein Auge auf uns geworfen! Uns ruft der
Herr der Hitze und des Düstermondes! Werde ein Jünger Seths!"
Artabras Gontabrion konnte und kann Marktmeister mit seiner Stimme und seinem
Blick überzeugen, ihm einen Platz auf den Märkten für sein Zelt der Magie und der
Träume zuzuweisen. "Traumdeutung" ist etwas, was er als Gewerbe schon betrieben
hat; tatsächlich aber kann er die Träume von Menschen, die er schon berührt und
angesehen hat, in gewissem Maße beeinflussen. Yol na Ruhir wurde so beeinflusst.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Anmerkungen:
Deye bezeichnet die Herrscherin über Borgon-Dyl. Die Ausübung der Macht im Reiche
BORgons liegt seit etlichen Generationen in der Familie n'Varthar.
Nodeyan bezeichnet die/den Verwalter(in) einer der drei Provinzen Torgan-Dyl
(Kernprovinz), Machairan-Dyl und Bakan-Dyl.
Caydeyan bzw. Jendeyan ist der Titel der/des zivilen Verwalterin/s einer Stadt bzw. Burg
(Caideyas bzw. Jendeyas bezeichnet eine(n) lediglich nominelle(n) Titelinhaber(in)).
Caibon bzw. Jengon ist der Titel der/des militärischen Kommandantin/en einer Stadt bzw.
Burg.
Fett gedruckt sind in dieser Liste die Namen von Personen, die im Anschluss ausführlicher
vorgestellt werden.
*********************
Shayol n'Varthar Deye (HER) von Borgon-Dyl, BORgon-Priesterin
Shimuen n'Lon Erzmagier von Borgon-Dyl (Jendeyas von Pathenaeh)
Dharkesh n'Varthar Reichshohehpriester des BORgon im Großen Tempel zu Sheronaide
Soryla n'Varthar Reichshohehpriesterin des NORytton im Großen Tempel zu Orgareena
Anachet Reichshohehpriesterin der KEIiris im Großen Tempel zu Keiara
Kelgan gul Aziz Reichshohehpriester des CHNum im Tempel zu Lydia
Vanijadal n'Gediji Borgajid (Oberster Befehlshaber aller Landtruppen)
Kylijad n'Leynar Norphelo (Oberster Befehlshaber aller Flotten)
Mardon y'Karthar Militärstrategischer und Außenpolitischer Berater, der Deye,
Oberbefehlshaber der Heere im Feldzug gegen Aerinn
Khardesh n'Varthar Nodeyan von Torgan-Dyl, Sitz Organ-Dyl
Kijara n'Meerym Nodeyan von Machairan-Dyl, Sitz Morabyl
Auria n'Ylon Nodeyan von Bakan-Dyl, Sitz Lydon (dort auch Caideyan)
Jorhas n'Rahe BORgon-Priester im Heiligtum im Tal der Deye
Keram y'Tandral BORgon-Priester-Novize im Heiligtum im Tal der Deye
Hyfar Tamenda CHNum-Priester im Tempel zu Faria
Sandor ne Kerlat CHNum-Priester im Tempel zu Trania
Khamal Ser File CHNum-Priester im Tempel zu Conria
Zorman cen Calanis CHNum-Priester im Tempel zu Karia
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Als Mardon im Jahre 394 n.P. in Morabyl geboren wurde, hätte noch keiner
vorherzusagen gewagt, daß er zu den Mächtigsten im Reiche Borgon-Dyl aufsteigen
würde. Sein Leben begann im Hause einer Seefahrerfamilie, die regen Handel vor
allem mit Karalo-Floran trieb. Als im Jahre 404 n.P. das Flaggschiff der Familie y
´Karthar wieder auf große Fahrt nach Machairas ging, waren auch der junge Mardon
sowie sein Vater und einige seiner Geschwister an Bord. Es wurde die letzte Fahrt
der Borgyndisnea, kurz vor Kap Zalit wurde sie von Piraten der Purpurnen
Bruderschaft geentert und ausgeraubt und schließlich versenkt. Bei dem Gemetzel
kam Mardons Vater Halgar sowie wahrscheinlich auch seine ältere Halbschwester
Hosanda ums Leben, sein jüngerer Bruder Nijan und seine Cousine Baryol wurden
wie er selbst in die Sklaverei verschleppt. In Helion diente er zunächst im Hause des
Schreibers und Bibliothekars Brakhtan Escamoil, bis er nach dessen Tode den
Bautrupps am Arion zugeteilt wurde.
In den Wirren des Jahres des Feuers gelang es Mardon, der Sklaverei zu entfliehen,
jedoch fiel er alsbald in die Hände der Wergols. Doch wie durch ein Wunder ließen
jene ihn ungeschoren, nachdem sie überzeugt waren, daß er kein helionischer Spion
war. Ausgesetzt in den Schädelbergen am Vulkan von Wergolost, wurde er von einer
Marhug-Familie aufgenommen und ins Hochland von Nautir an der kladischen Küste
Rillanons gebracht. Dort lebte er etwa ein halbes Jahr, umgeben von Mißtrauen.
Ein Fischerboot von Devur strandete eines abends an der Küste Nautirs. Die Marhug
nahmen die Insassen gefangen, offenbar in der Absicht, sie oSeth zu opfern. In einer
Nacht-und-Nebel-Aktion gelang es Mardon jedoch, sie zu befreien. Er floh mit ihnen
von der Insel Rillanon, die er seither nie wieder betreten hat. Doch auch von Devur
vertrieb ihn das Schicksal alsbald wieder. Bei einem Überfall aerinnischer Piraten
kam Mardon nur knapp mit dem Leben davon, nicht jedoch seine Geliebte, die er auf
Devur kennenlernte. Mardon verließ Devur und schwor Aerinn ewige Rache. In
Peleas schloß er sich dem thumgalischen Heer an, das in den Krieg gegen Aerinn
zog. In Tuval geriet er dabei in Kriegsgefangenschaft, aus der er sich jedoch durch
einen listigen Plan mit Unterstützung dreier algalischer Mitgefangener befreien
konnte. Die wilde Flucht quer durch Tuval überlebten jedoch nur zwei der
Flüchtlinge. Mardon erreichte schließlich den Ophis von Ataris und fand alsbald ein
Schiff, das ihn in die Heimat zurückbrachte.
69
Es war Baryols Mutter Rasghala, die trotz des Verlustes ihrer Tochter, auch diese
war ja von der Borgyndisnea weg verschleppt worden, Mardon davon abhielt, sofort
ein selbstmörderisches Kommando gegen Aerinn zu führen. Stattdessen ermunterte
sie ihn, eine Ausbildung als Telidayin zu beginnen, wie sie selbst eine genossen
hatte. So kam Mardon 411 n.P. nach Myrna und wurde Mitglied der Gilde der
Telidayin. Nach dem Ende der Ausbildung fuhr er nach Lydon, wo die Statthalterin
Auria n´Ylon auf den talentierten Kämpfer, Musiker, Kartographen und Historiker
aufmerksam wurde. Sie empfahl der Deye Shayol, Mardon in Ihren Beraterstab
aufzunehmen, was diese auch tat, nachdem sie sich selbst von den außerordentlichen
Kenntnissen und beträchtlichen Fähigkeiten des jungen Mannes überzeugt hatte.
Alsbald wurde Mardon zum engsten Berater der Deye, zum Oberfbefehlshaber der
Truppen gegen Aerinn, aber auch zum Geliebten Aurias und Vater ihrer Tochter
Moraya. In den folgenden Jahren hat er schwere Kämpfe gegen die hinterhältigen
Wagenvölker der Großen Ebene ausfechten müssen, die jedoch von keinem
durchschlagenden Erfolg gekrönt waren. Erst in jüngerer Vergangenheit, getrieben
durch die Notwendigkeit, den in der Großen Ebene umherstreifenden
Dämonenhorden Einhalt zu gebieten, die dort ganze Landstriche entvölkert haben,
konnten die Heere Borgon-Dyls unter Mardons Führung in der Großen Ebene teuer
erkaufte Erfolge erzielen, deren bisherige Krönung die Eroberung der einst
bagundischen und seit Jahren von Aerinn besetzten Burg Kalam-Hold darstellt.
Damit ist das Hinterland für die weitere Säuberung der Großen Ebene von der
Dämonenplage vorerst gesichert.
Trotz ihrer Herkunft aus einer der Hochburgen des NORytton-Glaubens, ist doch
Dylreen direkt an der Meeresküste, und zwar am sogenannten Schlund, der
Meerenge zwischen der Weiten See und dem Inneren Meere, gelegen, hat Tamjilarna
d.Ä. (die von ihren Freunden, Vertrauten und Verwandten auch kurz "Larna" gerufen
wird), wenig mit dem Herrn der Delphine am Hut. Doch auch wer nun meint, ihre
reinblütige Abstammung von den Kindern BORgons, und auch ihr durchaus
kriegerisches Wesen, ließe den Schluss zu, dass sie sich dem Schütterer in
besonderer Weise verbunden fühlte, liegt falsch. Vielmehr folgt sie der
Familientradition der n'Erijit, die spätestens seit der Regierungszeit Reijinaras sich
offen zu KEIiris bekennen, die von vielen in Borgon-Dyl als Göttin der Heilung
verehrt, und von nicht wenigen als Mutter BORgons und NORyttons angesehen
wird. Ob nun Larna diesen letzteren Irrglauben teilt, mag getrost bezweifelt werden.
Ihre Reisen führten sie zunächst an den Küstenort Loogal in der Festlandprovinz
Dirzunhael des von Kondelf dem Befreier beherrschten Inselreiches Dirhael, das
einst unter der Sumpfhexe Hecate als Voodoo bekannt war. Kurz nach ihrer Ankunft
in Loogal – und manche vermuten (vollkommen zu Unrecht) einen Zusammenhang –
ereilte die aufstrebende Küstenstadt eine Natur(?)katastrophe wahrhaft und
buchstäblich zerstörerischen Ausmaßes. Nur noch rauchende Trümmerberge liegen
dort verstreut, wo einst die stolze Hafenstadt unter dem Licht des Lichtbringers
blühte. Nach bisherigen Erkenntnissen hat Tamjilarna d.Ä. diese Katastrophe mit
knapper Not überlebt, nicht zuletzt dank der Hilfe einiger bunt zusammengewürfelter
Weggefährten, deren Bekanntschaft Larna in den Tagen seit ihrer Ankunft in Loogal
gemacht hatte.
71
Prinz Xyar
(Xyar-Karan, Karcanon)
Xyar - Prinz des untergegangenen Reiches Xyar-Karan als Sohn des aus dem Amt
vertriebenen Zzaren Avictor von Xyar-Karan. Seine Mutter soll eine Fee aus dem
Wald von Mannar sein. Im Jahr 427 nP wird Xyar 20 Jahre alt - und macht sich auf
den Weg, das Schicksal zu suchen, das ihm, wie er findet, von seinem Neffen
Florian, der ihm so ähnlich scheint, gestohlen wird.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
HERALDIK IN SILUR
Lossgart Abbo, Kanzler von Silur
Ein Wappen ist Kennzeichen einer Familie oder einer Siedlung, gebildet aus den
Schutzwaffen des gepanzerten Kriegers, aus Schild und Helm, ergänzt um die
Helmzier und Helmdecken. Die Wissenschaft von den Wappen heißt Heraldik
Gemeinhin setzt man den Beginn der Heraldik mit dem Auftreten gepanzerter Ritter
auf dem Schlachtfeld und beim höfischen Turnier gleich. Im Gefecht wurden
kontrastreiche Zeichen nötig, dass die komplett verhüllten Streiter einander erkennen
konnten, im Turnier konnte das Publikum seine Favoriten schon von weitem an
seinem Wappen erkennen.
Auch wenn es in Silur nie ein Heer gepanzerter Ritter aufgeboten hat und es nie ein
Turnierwesen des Adels gegeben hat ist es dennoch üblich, dass Adelige und
Gemeine Wappen führen, als Zeichen der Familie, um Besitz und Eigentum zu
kennzeichnen, um Urkunden zu besiegeln und als Schmuck für Heim und Grab.
Alle Geschichten führen die silurische Heraldik auf Rothelm Abbo zurück, der in
den Erzählungen um König Jermay auftritt und als Herold aus Athanesia beschrieben
wird. In vielen Familien, vor allem aber im Hochadel der Insel wird überliefert, dass
Rothelm Abbo ihre Wappen gezeichnet hat. Tatsächlich entdeckten wir als wir im
Lichtzug Silur befreiten bei den Rittern aus Dunster im Lande Athanesia viele
bekannte heraldische Motive.
Die oben abgebildeten Wappen der vier großen Familien, welche die Lords der Insel
stellen sind mit die ältesten Silurs und werden so schon seit über 350 Jahren
überliefert. Die moderne Heraldik Silurs ergänzt das Wappen gerne um das Weidra,
die Gürtelschließe welche die Zugehörigkeit zu einer Kheitara kennzeichnet und die
am Gürtel diagonal über den Schild gespannt gezeigt wird.
Oben links:
Familie Värmann, Marshalle von Silur
Oben rechts:
Familie Abbo, Kanzler von Silur
Unten links:
Familie Ax, Mundschenke von Silur
Unten rechts:
Familie Albuskjell, Kaplane von Silur
73
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
GW YN D D O R
Soretion – Priester-
Großtharn von Melanior
(Gwynddor)
Es war letztlich einer der Schüler von Goranion, der den Großtharn Urebion an der
Spitze der Macht ablösen sollte. Zwar folgte Soretion der reichsweiten Konversion
zum Glauben an Zamnaits mächtigeren Vater Catpoc (gewissermaßen ist Soretion
ein Opportunist, und da er mit arcaner Magie, deren Hauptgott Zamnait unbestritten
ist, nicht so viel anfangen konnte, versprach der Dienst am Sonnengott auch mehr
persönliche Macht für Soretion), jedoch verübelte er dem Großtharn, dass durch
dessen Schuld der Stein des Feuers aus dem Reiche verschwand.
In den anschließenden Unruhen zeichnete sich Soretion als Rächer des Ermordeten
und Friedensstifter im Reiche aus, und mit wohldurchdachten großangelegten
Säuberungsaktionen gelang es ihm, die militanten Untergrundgruppen auszuräuchern
bzw. zur Verantwortung zu ziehen. Damit war der Grundstein für seine steile
politische Karriere gelegt, die ihn schließlich auf den Gipfel der Macht in Melanior
führte.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Soretions engster Berater ist Marschall Thoradion. Als Oberbefehlshaber führt er die
Heere Melaniors mit strategischem Geschick, und sonnt sich zurecht im Abglanz der
Macht des Priester-Großtharns.
Daß nun endlich der Nebel von Melanior sich hinweggehoben hat, wird nicht ganz
zu unrecht von vielen als Soretions persönlicher Verdienst angesehen. Sein inniges
Verhältnis mit Catpoc hat dazu geführt, dass der Sonnenherr die Nebel zum
Schmelzen brachte, wird von Soretions Anhängern bekräftigt, obwohl dieser in
seiner typischen Bescheidenheit seinen Beitrag in dieser Sache zu untertreiben
versucht. Die Lichtung der Nebel wurde wochenlang im Catpoc-Tempel von
Golgoroth zelebriert, wobei Tausende Zeugen der ausschweifenden Zeremonien und
Opferungen wurden.
ZHA K E T I A
Personelle Veränderungen
(Irgendwo in Zhaketia)
Es war ein lauer Abend. Tags zuvor hatte es geregnet, und immer noch hielten sich
beständig einige Nebelschwaden in den Straßen, die am Morgen mit den ersten
Sonnenstrahlen entstanden waren. Doch die Bauern waren nun in die Randbereiche
der Stadt zurückgekehrt, die Marktschreier hatten Ihre Zelte längst abgebaut, die
Pfandleiher waren in Ihre Kassen verschwunden und das Haupttor in der Mauer, auf
der routiniert einige Wachen patrouillierten, war geschlossen. Es war kaum noch
jemand auf den Straßen, nicht zuletzt wegen des Vollmonds, den die breite Masse
der Unterschicht für allerlei Unbill verantwortlich zu machen pflegte.
Kaum einer sah also den schwer gepanzerten Reiter, den die Wachen anstandslos die
Torpforte passieren ließen – noch um diese Uhrzeit. Das Pferd, ein auffallend großes
Tier mit einem mächtigen Schädel, war ebenso unter einer schweren Rüstung
versteckt wie sein Herr. Die Sporen, bewehrt mit messerscharfen Spitzen, blitzen in
den regelmäßigen Abständen der Fackeln, die entlang des Weges zur Palastanhöhe
angebracht waren, hell auf.
Erst hier, wo die Gestalt vom Tor kommend an den steinernen, wuchtigen Abbildern
vergangener Herrscher vorbei ritt, wurde seine ganze Größe deutlich. Aufrecht auf
dem Pferd sitzend, ragte der Kopf des Reiters etwa vier Schritt über den Boden. Die
Schultern des Pferdes lagen nicht weniger als zweieinhalb Schritt über dem Grund
und der Schädel des Tieres war nicht nur bullig, sondern auch in etwa auf gleicher
Höhe mit den Köpfen der Steinpferde mit Ihren ebenso steinernen Herren, die die
Straße säumten – und diese Standen auf Podesten!
Das Hufgeklapper eines Pferdes war nun nichts Ungewöhnliches in der Stadt – und
so beachteten es auch jene Bürger, die in Ihren Häusern bemerkten wie jemand
vorbei ritt, nicht weiter. Nur einer, Serbarat, verfolgte den Mann schon seit dem Tor.
Der Mittdreißiger mit buschigen Augenbrauen diente der Stadt nun schon seit seiner
Kindheit, so wie sein Vater und Großvater schon. Und hätten die Wachen diesen
Reiter nicht so anstandslos eingelassen, hätte er schon längst Alarm geschlagen.
Aber so waren Ihm die Hände gebunden – keiner würde seinem Ruf folgen, wenn der
ihm unbekannte Gast so gute Referenzen hatte, wie es schien. Dennoch ließ er nicht
von seinem Ziel ab. Die Gestalt war ihm höchst suspekt – und unheimlich obendrein.
Denn wenn man das Reittier genauer in Augenschein nahm, so war einem schnell
klar, dass es sich dabei nicht um ein gewöhnliches Pferd handeln konnte. Die Augen,
die hinter der Rüstung hervorlugten, glühten in einem unheiligen Purpur, und das
Gebiss des Viehs glich einer bastralischen Sumpfechse weitaus mehr als einem
Pflanzenfresser. Überall zierten verzierte Klingen die Rüstung von Tier und Reiter,
79
und es schien, als wandere eine kleine Nebelwolke beständig neben den beiden her.
Überhaupt fragte er sich abermals, was diese Kreatur hier suchte – und woher in sie
um Himmels Willen kam.
Die Beiden – „Gast“ und Verfolger – waren gerade auf halber Strecke auf dem Weg
zum Palast, als Serbarat plötzlich stolperte. Laut schepperte ein Eimer, der am
Straßenrand gestanden hatte – er hatte ihn in der Dunkelheit der Gasse übersehen.
Sofort tauchte Serbarat in den Schatten einer Hausecke. Das Klappern der Hufe
verstummte, stattdessen hörte ein tiefes Schnauben. Dann rasselte die Rüstung, und
ein paar Momente später hörte er die Hufe wieder…Aber nun kamen sie in seine
Richtung!
Langsam schlich sich Serbarat entlang der Hauswand zum nächsten Eingang.
Peinlich genau versuchte er, den Boden im Blick zu behalten, während er
andererseits in Richtung des näher kommenden Geräusches spähte. Das Herz schlug
ihm bis zum Hals. Wenn er von dem Reiter angegriffen würde – er hätte nicht den
Hauch einer Chance. Zusammen mit dem Hufgeräusch kam auch ein Lichtschein
näher – der unheimliche Krieger musste sich eine Fackel von der Hauptstraße
genommen haben. Gerade hatte Serbarat den Eingang erreicht, als sein Verfolger um
die Ecke bog. Eng an die Tür gepresst verharrte Serbarat. Er traute sich kaum zu
Atmen, und der Reiter kam näher. Von der Fackel erleuchtet, konnte Serbarat Ihn
nun erstmals richtig erkennen. Die Rüstung von Tier und Reiter waren aus festem
Stahl, aber dunkel und wuchtig. Die Klingen, die diese Rüstungen zierten, waren von
goldenen Ornamenten und Schriftzeichen überzogen. Der Helm war nach vorne hin
einen schmalen Spalt weit offen, der sich zu den Augen hin verbreiterte – doch
nichts außer Dunkelheit und zwei rot leuchtenden, flackernden Augen war nichts
dahinter zu erkennen. Auf Stirnhöhe war der Helm wie eine Krone geformt, und
einige weitere Ornamente rahmten schwarze, rote und klare Edelsteine ein, die in
regelmäßigen Abständen diese „Krone“ zierten. Über der Rüstung trug der Reiter
einen breiten, Fellbewehrten Umhang aus, wie Serbarat vermutete, schwarzer Seide.
Er fiel in vielen Falten seitlich ein Stück des Pferdes herab – eigentlich majestätisch,
wenn dieser Gestalt nur nicht dieses Urböse angehaftet wäre.
Direkt vor Serbarat machte der Krieger halt. Das Reittier, welches kaum mehr als
einen halben Schritte von ihm entfernt stand, machte merkwürdige, schnüffelnde
Geräusche – völlig untypisch für ein normales Pferd. Dann verharrte es in seiner
leicht wiegenden Kopfbewegung und starrte Serbarat an. Er wurde panisch. So lange
war er nun schon Spion in des Fürsten Dienst, aber so was war ihm noch nicht
untergekommen – er sollte hier nicht sein, nicht jetzt. Er dachte an seine Frau, an
seine Familie, an seinen kleinen Sohn und seine schöne Tochter, die grad zur
Hochzeitsreife heranwuchs.
Das Vieh hingegen schien ihn jetzt direkt anzugrinsen…
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Biaira schreckte in Ihrem Bett auf. Wieder einmal hatte sie einen dieser
schrecklichen Alpträume gehabt, die sie in letzter Zeit so plagten. Immer bei
Vollmond war es besonders schlimm. In der Gewissheit, ohnehin nicht mehr
einschlafen zu können, zog sie sich den Morgenmantel über. Ihr fröstelte, und sie
überlegte einen Moment, ob sie nach Mila läuten sollte – aber da es draußen noch
stockfinster war entschied sie sich, Ihre Zofe schlafen zu lassen. Im ganzen Haus war
es ruhig. Biaira entzündete eine kleine Öllampe und machte sich auf den Weg nach
unten. Immer wenn sie so schlecht geträumt hatte, hatte sie das Bedürfnis nach Ihrem
altersschwachen Hund zu sehen. Sie war mit ihm aufgewachsen und hütete Ihn wie
ein Kind, nun, da ihm alles sichtlich schwerer fiel. Sie war erleichtert, als sie ihn,
ruhig schnaufend, auf dem Fell vor dem gerade erlöschenden Kamin sah. Sie schlich
um den großen Sessel, und ließ sich kurz neben ihm nieder. Sie kraulte sein
Nackenfell, und legte die Haare zurecht. Nach einigen Minuten aber ließ sie Miwo
wieder in Ruhe – sie wollte ja nicht riskieren, ihn am Ende noch aufzuwecken.
Gerade als sie sich wieder erhob, fiel Ihr auf, das ein leichter Zug im Zimmer
herrschte. Das war seltsam, denn im Schein Ihrer Öllampe konnte sie erkennen, dass
alle Fenster fest verschlossen waren. Doch dann fiel Ihr auf, dass der Kleiderhaken
an der Türe schräg herunterhing. Mit einer nachdenklichen Falte auf der Stirn ging
sie zur Tür, um nachzusehen. Der eine Nagel war schon immer etwas locker gewesen
– mochte sein, dass Vater ihn beim Heimkommen versehentlich endgültig aus der
Tür befördert hatte.
Vor der Türe angekommen, merkte sie, dass Ihr Fuß in etwas Feuchtes trat. Etwas
erschrocken blickte sie nach unten – und machte einen gehörigen Satz nach hinten,
stolperte, und fiel rücklings neben Miwo, der ebenfalls erschrocken von dem
plötzlichen Lärm den Kopf hob. Die Öllampe kullerte vor den Kamin – und erlosch.
Nachdem sie die Lampe, in panischer Angst auf dem Boden umherkriechend
gefunden und wieder entzündet hatte, sah Biaira ungläubig an sich herunter und auf
Ihren Fuß. Eindeutig Blut war es, was daran klebte und sich in den Saum Ihres
Morgenmantels gesaugt hatte. Ein Blick zum Boden vor der Tür bestätigte Ihren
Schreck: Unter dem Türspalt und dem Platz davor war eine große Blutlache zu
erkennen. Unvermittelt griff sie nach dem Schürhaken, ihre Hand zitternd vor Furcht.
Mit kleinen aber entschlossenen Schritten ging sie, den Haken zum Schlag erhoben,
auf die Türe zu – und riss sie auf. Große, von Agonie geweitete Augen, war das erste
was sie sah – nein, sie ansah! Mit drei Metallpfeilen durch Herz und Kopf war der
Mann regelrecht an die Tür genagelt! Scheppernd fiel Biaira der Schürhaken aus der
Hand, bevor sie anfing zu schreien. Die Haut des Mannes war bleich, und der Körper
war Schlapp, und er hing an der Türe, die sie nach innen geöffnet hatte. Seine Beine
und sein Unterleib waren ungestalt deformiert und von irgendetwas zerschmettert, an
mehr als einer Stelle stachen Knochenteile durch die Haut. Noch während Biaira
schrie und die Leute aus der Nachbarschaft und Ihre Familie aus dem Haus
herankamen, merkte sie, wie Ihr schwarz vor Augen wurde…
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Laut wälzte sich ein Menge Pöbel die Hauptstraße entlang. Ihr Ziel war der Palast,
und in Ihrer Mitte schleppten einige junge Burschen eine große Holzkiste, die
offensichtlich der Grund der Aufregung war. Die Menschenmasse, die sich durch
Zustrom aus den Seitenstraßen noch vergrößerte, gestikulierte wild um die Kiste
herum und skandierte immer wüstere Beleidigungen in Richtung der Stadtwache, die
vorsorglich bereits vor dem Palast zusammengezogen worden war. Vor dem Palast
angekommen, löste sich eine junge Frau aus dem Trubel und ging auf die Wachen
zu, während der Pöbel stehen blieb.
„Biaira, Baroness zu Wilodern, ersucht beim Fürst um sofortige Audienz!“ Die
Wache nickte kurz und drehte sich zum Eingang des Palastes, in dem er kurz darauf
verschwand. Biaira drehte sich Ihrerseits zum Volk, und hob die Hand. Langsam
kam darauf Ruhe in das immer noch aufgebrachte Knäuel von Menschen. Als es
leise war, sprach Biaria zu den Bürgern: „Ich werde Unsere Sache dem Fürsten
vortragen. Ihr wisst, dass er mich meist erhört, denn wenn auch streng so ist er doch
ein herzensguter Mann! Er wird unsere Angst zu beruhigen wissen und etwas
unternehmen!“. Während ein lautes Gemurmel ausbrach, kehrte die Wache zurück.
„Baroness, Ihr werdet erwartet!“ Noch einmal winkte Biaira kurz in die Menge, dann
ging sie entschlossenen Schrittes in den Thronsaal.
Während sie sich noch nach dem Fürsten umsah (Die Halle war groß und es war oft
der Fall, dass der Fürst nicht auf seinem Thron saß), hörte sie eine unbekannte
Stimme vom seitlichen Säulengang. „Seid gegrüßt, schöne Baroness. Womit kann
ich Euch dienen?“ Biaira blickte in das Gesicht eines etwa vierzig Sommer
zählenden Mannes. Blonde, strähnige Haare hingen über seine Schultern und in sein
bleiches Gesicht. Er war in den Wappenfarben des Palastes gekleidet – ein Privileg,
dass nur wenigen engen Vertrauten des Fürstenhauses zukam – und hielt einen
silbern beknäuften Heroldsstab in der Hand. Sie kannte ihn nicht. „Ich ersuchte mit
dem Fürst zu sprechen – wo ist er? Und, wenn man fragen darf, wie ist euer werter
Name? Ihr hattet Euch noch nicht vorgestellt!“ Biaira war von der unförmlichen Art
des offensichtlichen Herolds erschreckt. Er musste Ihr mit mehr Respekt begegnen,
ein Handkuss wäre angebracht gewesen. „Ohoho, immer forsch und direkt, das junge
Ding - und wie so oft undämlich und vorschnell“ „Wer glaubt Ihr dass Ihr…!“
Biaira musste Luft holen um ihren Zorn zu überspielen. Noch bevor sie weiterreden
konnte, entgegnete der vermeintliche Herold: „Der Stellvertreter des Fürsten, der im
Moment unabkömmlich ist. Eure unangebrachte Wut will ich einstweilen vergessen
– aber nun sprecht, was wollt Ihr? Ihr verschwendet meine Zeit!“
Biaira sank das Herz in die Hose. Wenn dies ein vom Fürst bestellter Stellvertreter
war, so hatte sie sich für Ihre Wortwahl zu entschuldigen. Viel schlimmer aber war:
Wenn der Fürst seit neuestem so selbstherrliche Berater bestellte, dann musste er
sich stark ins Negative entwickelt haben. „Zeigt mir Euer Siegel, wenn Ihr
tatsächlich Stellvertreter des Fürsten seid!“ In einer herablassenden Geste hielt er Ihr
den Ring unter die Nase. „Den Kuss bitte, junge Baroness!“ Biaira war angewidert.
Auch wenn sie diesen Ring nun küssen musste – es war gänzlich unüblich, das
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Berater dies verlangten. Es war ein Recht eines Siegelträgers, das eigentlich nie
wirksam wurde. Schnell drückte sie Ihren Mund auf den Ring, nur, um ihn noch
schneller wieder abzusetzen. „Das habt Ihr schön gemacht“ triumphierte der
Siegelträger und schlenderte zu einem reich gedeckten Tisch. Ein Diener schenkte
roten Wein ein, und der Siegelträger begann zu speisen. Zwischen zwei Tomaten
schmatzte er undeutlich: „Sprecht nun. Ich höre.“ Biaira versuchte Ihr Entsetzen zu
verbergen – und sich aus Ihrem Stillstand zu lösen, in den sie eingefroren war, seit
der Siegelträger begonnen hatte, so ungesittet zu speisen. „Gestern fand ich eine
Leiche. Sie hing AN meiner Türe, dort festgeschossen mit drei Metallpfeilen“ –
Biaira hatte sie mitgebracht und legte sie vor dem Siegelträger auf den Tisch. „Sein
Unterleib war gänzlich zertrümmert“ – Biaira flüsterte einer Wache etwas
Unverständliches zu, während der Siegelträger die Pfeile betrachtete – „ –so etwas
macht kein normales Wesen. Er war derart ungestalt, dass man sich fragen muss, was
für ein furchtbares Monster das getan haben kann. Wir haben nichts in den Wäldern,
was hier durch die Tore käme geschweige denn so etwas anrichtet!“ Der Siegelträger
unterbrach sein Mahl, stand auf, nachdem er sich den Mund abgewischt hatte und
umschlich Biaira. Schließlich verharrte er hinter ihrem Nacken und sprach in Ihr
Ohr: „Was denkt Ihr denn, Biaira? Euer behütetes Kinderhaus verschloss Eure
Augen von all dem Morden, das durch die Lande zieht. Wir haben Krieg – die
Fürsten um uns herum müssen sich allerlei Feinde erwehren. Nur wir saßen bisher
auf einer Insel der Glückseligen – doch dachtet Ihr dass der Krieg niemals zu uns
kommen würde?“ „Aber wir habe doch nach allen Seiten hin hunderte von Meilen
friedliches…“ „Ja, Vorboten, meine Kleine, Vorboten sind das, was uns jetzt
heimsucht. Ihr mögt das nicht hören, ich weiß, und auch mich verabscheut Ihr, dass
merke ich. Aber das Land braucht nun Männer, die Krieg zu führen bereit sind, die
wenn es nötig ist, diese Land verteidigen. Wir haben nicht mehr länger Zeit uns mit
den dörflichen Problemen der Bauern zu beschäftigen, die Ihr hier so oft herein
getragen habt. Darum ist der Fürst unabkömmlich, darum speisen wir während der
Audienz, darum gibt es neue Berater.“ Biaira erschauerte. Der Siegelträger ging
wieder zum Tisch und setzte sein Mahl fort. Es war Ihr unheimlich, wie dieser Mann
über sie Bescheid wusste, wie er sie umgarnte. Dennoch: Er mochte Recht haben.
Der Krieg war zwar noch weit weg, aber ebenso dauerte er lang an und war heftig
und blutig. Sie hatten bisher nur Geld zahlen müssen für den Krieg, aber das Land
war verschont geblieben. Trauer und Unverständnis wogte in Ihr hoch, als die Tür
des Palastes aufging und zwei Bauern von der Wache begleitet hereinkamen und die
Holzkiste im Raum abstellten. „Aber welcher Feind lauert denn unserer, der so etwas
anrichtet? Seht selbst!“ Biaira schritt zur Kiste, öffnete den Deckel und wies die
Bauern an, die Leiche des Mannes auf den Boden zu rollen. Der Siegelträger sah nur
kurz auf – und setzte sein Mal unbeirrt fort. „Habt Ihr denn dazu nichts zu sagen?“
Biaira wurde wieder wütend – und ihre Stimme schrill. Sie fing an, sich um sich und
die Stadt zu ängstigen. „Junges Ding“, sprach der Siegelträger nun lauter werdend,
„der Feind der das anrichtet ist bereits da, er harrt nicht! Er versucht uns von innen
zu zerfressen, er ist gesendet aus dem Ophis. Er ist stark, er ist mächtig – und er ist
betrügerisch.“ Bei diesen Worten funkelte der Siegelträger Biaira hämisch an. „Ihr
hingegen seid schwach, machtlos und so rechtschaffen, dass Ihr für den Krieg nicht
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gemacht seid. Ihr seid völlig überflüssig! Und jetzt verlasst diesen Palast. Ihr
verschwendet die Zeit derjenigen, die Euch noch beschützen. Geht!“ Der
Siegelträger erhob sich und machte eine pathetische Geste, „Geht und verkriecht
Euch vor Furcht in Euren Löchern!“ Während Biaira noch etwas entgegnen wollte,
packten sie zwei Wachen am Arm und schoben sie bestimmt in Richtung Ausgang.
„Ihr werdet mich noch wieder sehen!“ schrie sie „…bevor Euch das lieb ist!“
„Natürlich, natürlich“, greinte der Siegelträger, „Natürlich“. Bevor sich das Tor zum
Thronsaal schloss, wurde, hinter Biaira die Treppe herunter, die Leiche des Mannes
gerollt, den die Bauern in den Saal getragen hatten. Sie landete vor den still
erstarrten Stadtbewohnern.
Am Ende der Hauptstraße sah Biaira das Fürstliche Banner, kurz vor dem Tor.
Neben dem Fürsten ritt ein großer, schwarzer Reiter her. Die beiden schienen sich
angeregt zu unterhalten. Biaira rollte eine Träne über die Wange…
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Maleskari von Jhanar war noch ein recht junger Bursche, als er sich entschloss
fortzuziehen aus seinem Heimatland Cyrannia. Es dauerte lange, bis er den Verlust
verschmerzt hatte. Nie wieder würde er die weiten Ebenen des Tieflandes sehen, nie
wieder würde er den süßen, betörenden Duft der M’Calh Blumen wahrnehmen, deren
Blüten die Ebenen von Cyrannia im Frühling in rosarote Meere verwandelten. Nie
wieder würde er die Gastfreundlichkeit von Dunkelelfen und Tess’ran auf seinen
langen Reisen genießen können. Sein freiheitliches Denken wurde auch dadurch
eingeschränkt, dass er einen neuen Begriff in seinen Wortschatz aufnehmen musste:
SKLAVEREI. Die Haltung von Sklaven war in seinem Heimatland etwas
undenkbares, genau wie Verbrechen. Es gab einfach keinen Grund, ein Verbrechen
zu begehen. Allen ging es gut. Eine Tatsache, die in anderen Ländern und Kulturen
nicht anzutreffen war. Oft wurden die STEINE VON MOIHR KAIN mit dieser
Tatsache in Verbindung gebracht. Aber wie diese genau wirken und wo sie sich
befinden ist unbekannt.
All diese Vorzüge musste Maleskari aufgeben um deren Fortbestand zu sichern. Vor
nunmehr fünf Jahren ließ er alles Vertraute bis auf seinen Namen zurück. Denn er
musste einen Weg finden, die Steine von Moihr Kain davor zu bewahren, ihre
magische Wirkung zu verlieren. Doch musste er zuerst die Steine selbst finden.
Doch nach fünf Jahren des Wanderns entschloss sich Maleskari endlich, sich
niederzulassen und andere die Steine für sich finden zu lassen. Er suchte sich
Gefolgsleute und nannte das Land, dass er sich nahm Cyrannia, nach seiner Heimat,
die er nicht vergessen konnte und der er mit der Suche nach den Steinen Frieden
bringen wollte.
Als er schließlich genug Anhänger zusammen hatte fing Maleskari an, seine erste
Stadt zu bauen. Bei ihrem Bau benutzte er Sklaven, deren Gebrauch er in der Fremde
gelernt hatte. Die YARLS, die er fand erwiesen sich als gute Lastenträger und
wurden in den Bau der Stadt mit eingebunden.
Seine Aufgabe, die Steine von Moihr Kain zu finden aber verlor er nicht aus dem
Auge, auch seine Sehnsucht nach M’Calh Blumen verging nie. So geschah es eines
Tages, dass Maleskari in seiner Stadt Armeen rüstete, um das umliegende Land nach
den Steinen zu durchsuchen. Um aber die Armeen zu unterhalten musste er mehr
Land erobern und um mehr Land zu erobern mehr Armeen aufstellen. So entstand
Cyrannia.
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Ueber Jahrhunderte kamen immer wieder vereinzelt Kobolde nach Myra. Meist
agierten sie heimlich, im Verborgenen. Auf Myra war deshalb nur wenig bekannt
ueber Kobolde im allgemeinen und ueber ihre herausragenden Persoenlichkeiten
im besonderen. Dies sollte sich erst ab dem Jahr 415 n.P. aendern. In diesem Jahr
gelangten durch magischen Austausch zweier Tiefland-Gemarke etwa 100.000
Kobolde von Tebreh nach Myra genauer nach Wahnhall auf dem Segment
Zhaketia. Obwohl sich die Kobolde weiterhin abschotteten, unter sich blieben und
die Welt nur heimlich bereisten, traten einzelne Kobolde als Repraesentanten mit
der Gruendung des Reiches Zakopanes im Jahre 423 n.P. auf Myra auch
oeffentlich auf. Von diesen soll hier die Rede sein.
Kan Kumar Tulmak duerfte der wohl bekannteste jemals auf Myra weilende Kobold
sein. Meist stuetzt sich seine gebeugte Gestalt auf einen knorrigen hoelzernen Stab
mit einer kleinen Smaragdkugel. Er ist derzeit noch etwa 6 1/2 Zentimeter gross, hat
klare blaugraue Augen. Sein langer, fast bis zum Boden reichender Bart, die kleinen
Haearchen auf der Oberseite der Ohren, die dichten Augenbrauen und die
spaerlichen Haare auf dem Kopf sind mittlerweile graeulich bis weiss. Meist traegt
er eine einfache Robe und ein Seil als Guertel. Dort befinden sich ein kleiner
Lederbeutel und eine Nadel. Auf Reisen hat er meist ein kleines Buendel mit dem
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Noetigsten (eine Decke und etwas Sumpfkraut fuer die Pfeife) geschultert. Er pflegt
wie fuer Kobolde ueblich barfuss durch die Welt zu gehen. In seiner Eigenschaft als
oberster Byton-Priester der Kobolde gilt er vielen als Herr ueber die Kobolde, da
ausser den Kobolden selbst niemand ihr charakteristisch chaotische
Regierungssystem durchschaut. Nicht wenige trauen ihm zu eines Tages auch
Hoechstpriester des Kur Tulmak zu werden. Man sagt Kan Kumar Tulmak waere
ein guter Zuhoerer und fuer einen Kobold sehr geduldig. Aber auch nach den vielen
Jahren ausserhalb Istaridors - der urspruenglichen Heimat der Kobolde; eine von
Byton aus dem Urchaos geschaffene chaotischen Anderwelt - ist er um ein paar
Spaesse nicht verlegen und spielt immer noch seine Streiche. Aussenstehende
behaupten, dies wuerde sich auch in der Politik Zakopanes wiederspiegeln. Als eine
Eigenart von ihm koennte man sein gelegendliches Plappern mit sich selbst
bezeichnen. Dann und wann, wenn er meint unbeobachtet zu sein, spricht er so, als
ob ihn jemand begleiten wuerde und vergisst dabei zumeist seine Umgebung. Was
nur wenigen bekannt ist, Kan Kumar Tulmak duerfte auch der aelteste derzeit auf
Myra lebende Kobold sein. Er widerstand der Versuchung nach Istaridor
zurueckzukehren wohl am laengsten. Jetzt, da die Tore nach Istaridor auf Tebreh
liegen, und damit nur schwer zugaenglich sind, wird er wohl noch laenger auf dieser
Welt wandeln.
Wie alle derzeit lebenden Kobolde betrat auch Kan Kumar Tulmak die Welt in
Bukoba, einer reinen Koboldstadt auf dem Segment Tebreh. Lange trug er den
Namen Kan el Tong, ehe er nach der Oeffnung eines Tores von Tebreh in die
Innenwelt Myras Byton den Zugang nach Tebreh ermoeglichte. Von diesem neu
getauft nannte er sich fortan Kan Kumar Tulmak. Zwei grosse Ziele treiben ihn an
und halten ihn von einer Rueckkehr nach Istaridor ab, die Befreiung Bytons aus
seinem Exil und die Versetzung Bukobas nach Wahnhall, um die wichtigste Stadt
der Kobolde endgueltig den Klauen der Nebel der Stille zu entziehen und den
Kobolden den Weg nach Istaridor zu erleichtern. Nach der Zerstoerung des
Tempels der Meister, seinem Heimattempel mit dem Stein der Verankerung, legten
sich die Nebel der Stille ueber Tebreh. Unter dem Einfluss der Nebel der Stille
begannen die Kobolde sich aufzuloesen. Viele fluechteten daher zurueck nach
Istaridor. Lange versuchte Kan Kumar Tulmak die Nebel aufzuhalten, um
moeglichst vielen Kobolden den Uebertritt nach Istaridor zu ermoeglichen. Erst als
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
sicher war, dass Bukoba, die Hauptstadt der Kobolde und der Ort mit dem einzigen
permanenten Tor nach Istaridor, vor den Nebeln der Stille geschuetzt war, die nach
und nach ganz Tebreh ueberzogen, verliess er Tebreh gen Zhaketia, um den
dortigen Kobolden beizustehen.
Auf Wahnhall angekommen, uebernahm Kan Kumar Tulmak eine tragende Rolle
bei der Gruendung von Zakopane. Er war es, der beschloss die Eingliederung in
das Reich Cyrannia rueckgaengig zu machen. Beim Koboldthing versuchte er mit
den neu auf Wahnhall angekommenden Nebcatlan Frieden zu schliessen. Als die
Nebcatlan das Treffen als gescheitert betrachteten und ihn angriffen, verzichtet er
darauf ihre Fuehrer zu toeten. Um Ruhe vor den Nebcatlan zu erhalten, beschwor
er Bytons heilige Kreaturen, riesige Kroeten, und eroberte mit ihrer Hilfe weite Teile
Wahnhalls. Um die Kobolde jedoch langfristig zu schuetzen und einen weitere
Versuch eines Friedens mit den Nebcatlan zu unternehmen, beschloss er nur im
Phialae der Schleimwasser das Reich Zakopane zu gruenden sowie eine von
Tebreh stammende angrenzende Gemark jenseits zu behalten. Alle uebrigen
Gemarkungen, etwa ein Drittel Wahnhalls uebergab er den Nebcatlan, die somit
ueber etwa 2 Drittel Wahnhalls herrschen. So kam es bis zur jetzt (426 n.P.)
anhaltenden Waffenruhe. Die Waffenruhe ermoeglichte Kan Kumar Tulmak weite
Teile Zhaketias zu bereisen. Zahlreiche Laender durchstreifte er schon - haeufig
ohne das Wissen ihrer jeweiligen Herrscher. Auf Wahnhall schuf er sich im
aeussersten Klados, den Eingang der Trompetenbucht ueberblickend eine neue
Heimstatt: den Tempel der Wiederkehr. Nicht allein deshalb wird der Tempel der
Wiederkehr als bedeutendster der drei Tempel des Bytons auf Wahnhall
angesehen, von vielen gar auch als bedeutenster Kur Tulmak Tempel Zhaketias.
Von hier leitet Kan Kumar Tulmak die Geschicke der Bytonpriesterschaft, in der fuer
Kobold typischen Art und Weise – leise, heimlich und im Verborgenen.
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Liard duerfte nach Kan Kumar Tulmak wohl der zweit bekannteste Kobolds
ausserhalb Zakopanes sein, was sicherlich mit seiner Reiselust zusammenhaengt.
Ein anderer Grund mag sein, dass er der einzige oeffentlich auftretende
Koboldmagier ausserhalb Zakopanes ist. Nach Zhaketia gelangte er beim
Austausch der Gemarkungen zwischen Tebreh und Wahnhall. Auf Myra
beschraenkten sich seine Reisen bisher noch auf Zhaketia, weshalb er ausserhalb
davon auch weitgehend unbekannt sein duerfte. Seine Reisen fuehrt Liard auch
durchaus mit Zustimmung Kan Kumar Tulmaks durch. Zusammenarbeiten zwischen
Koboldmagiern und – Priestern sind durchaus ueblich. Ueber seine Lehrzeit als
junger Kobold schweigt sich Liard aus. Spaeter besuchte er auf seinen Reisen auch
die magische Akademie Zakopanes auf Tebreh. Liard liebt das Abenteuer.
Angezogen wird er von allem was magisch ist, je staerker die Magie ist, je
verworrener die magischen Muster, je staerker die magische Ausstrahlung, umso
wahrscheinlich ist es, dass Liard diesen Ort besuchen wird.
In letzter Zeit sagt man ihm eine Beteiligung bei den vom Daemon Karuda
durchgefuehrten Ueberfall auf Caranar zu, insbesondere bei der Eroberung der
Zwillingsstaedte Makras und Flammhafen. Liard bestaetigt diese Geruechte weder,
noch dementiert er sie. Mehrmals weilte er bereist an der magischen Akademie in
Scarizza, deren Mitglied er ebenfalls ist. Bredan O'Raigg stellte ihm fuer seine
Reisen eines der beruehmten fliegenden Schiffe des Bundes der Handelstaedte zur
Verfuegung. Dieses Angebot nahm der kleine Koboldmagier gerne an, und seitdem
reitet er auf den magischen Winden umher. Liard ist ebenfalls Mitglied der
magischen Akademie Valkors. Auf seinem Weg gen Golgoveras besuchte er unter
anderem die Magier Skadjeras. Seine Reise nahm allerdings ein nicht erwartetes
unglueckliches Ende. Durch seine ungeheure Neugierde, seinen Leichtsinn, aber
auch unglaubliches Pech verlor Liard zwei Finger an Seth und trug ausserdem eine
Narbe auf seiner Brust davon. Sein Schicksal liegt seit dem Vorfall im Tempel
Lorpatas nicht mehr allein in seiner und Bytons Hand, sondern auch Seth hat sich
seinen Anteil am Leben und Wirken Liards in der naehere Zukunft gesichert.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Ausser diesen beiden sind dem einem oder anderem vielleicht noch die beiden
folgenden Kobolde bekannt.
Seine Staerken liegen weniger auf Seiten der Magie (obwohl er auch hier ein
gewisses Geschick beweisst), sondern eher in der Diplomatie und Organisation. Er
hat, wie man unter Kobolden sagt, eine flinke Zunge. Diesen Eigenschaften
verdankt er wohl auch seine Berufung zum Herrn des Byton-Tempels von
Nagariyya und damit auch zum Herrn der Stadt, ist die Stadt doch die einzige
Moeglichkeit sich mit Kobolden zutreffen und mit ihnen zu verhandeln. So ist also
Kuri-Topatekel gleichsam der Ansprechpartern fuer alle, die mit Zakopane in
Kontakt treten wollen. Ueber seinen Werdegang im Tempel und wie er sich die
Position als Herr des Tempels von Nagariyya verschaffte, besteht Unklarheit. Der
Bytonkult hielt es bisher auch nicht fuer noetig, dies aus dem Dunklen des
Bytonkultes ans Licht zu zehren. Und wird dies sicherlich auch in Zukunft nicht
machen. Vielleicht gibt es noch eine andere Seite des Kuri-Topatekel und er traegt
nur eine Maske in der Oeffentlichkeit. Als Herr ueber Nahariya, mag seine
Bekanntheit vorallem bei Reichen, die mit Zakopane handeln wollen, oder
Abenteurern, die es nach Wahnhall verschlaegt, in den naechsten Jahren steigen.
91
KI O M B A E L
(Kiombael)
Nun wird nicht etwa irgendeine Person erwählt, sondern die Kandidaten
offenbaren sich durch besondere Fähigkeiten, die pro Generation nur bei
sehr Wenigen auftreten. Bisher ist noch kein Fall bekannt, in dem mehr als
zwei in Frage kommende Kandidaten in einer Generation aufgetreten
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
wären, mitunter bringt auch eine ganze Generation überhaupt keine hervor.
Die besonderen Fähigkeiten der Kandidaten sind esoterischer (magischer)
Natur. Sie offenbaren sich meist zufällig beim Spiel der Kinder, wenn
eines plötzlich anfängt, Steine oder kleinere Geschwister durch die Luft
schweben zu lassen. Wird solch ungewöhnliche Begabung bei einem Kind
festgestellt, so wird es im Alter von sieben Jahren in die Bergfestung Ter-
A-took, unsere Hauptstadt, gebracht. Die Familie des Kindes erhält ein
Haus in Ter-A-took, um nicht dauerhaft von ihrem Liebling getrennt sein
zu müssen. Auch bringt es den übrigen Familienmitgliedern einige
Privilegien, einen Kandidaten für die Nachfolge des Tuuk-Or-taak zu
stellen, so werden beispielsweise Bewerber um die Aufnahme in unsere
Heere aus diesen Familien - bei entsprechender Eignung - bevorzugt
berücksichtigt oder bei Entscheidungen über Streitigkeiten - im
Zweifelsfalle - begünstigt.
Der Clan der Barn gehört zu den kleineren in Tarn-A-tuuk. Er umfaßt nur
etwa 30 Familien, die am Fuße des Tarn in der Nähe der Großen
Handelsstraße leben. Im ophischsten Zipfel des Tarn, am Sonnenhang des
Siibarn-terdek, findet der Wanderer, der sich den gewundenen Pfad über
den diktyschen Siibarn-Paß hochgearbeitet hat, das Ter-batook, in dem
Barn-terak im Jaguarmond des Jahres 365 n.P. geboren wurde. Es ist etwas
kleiner als die meisten Ter-batook, bietet aber dennoch der heutzutage 15-
köpfigen Familie genügend Platz. terak (der Name ist abgeleitet von dem
uralten Wort Terren-akra für „Steinadler“, das heutzutage Tarnak-erka
gesprochen wird) war das fünfte von sieben Kindern der Heilkundigen
Barn-siit und des Steinschürfers Barn-teik. Von seiner Mutter lernte er den
Umgang mit dem Strauchgewächs Ter-briik, von dem es reichliche
Vorkommen auf einem Felsplateau etwa 700 m oberhalb des Ter-batook
gibt.
Bewohnern Ter-A-tooks die Stadt ein bißchen grauer und die Sonne
weniger hell zu sein...
Derzeit ist Barn-taak damit befaßt, die Grenzen des Reiches zu den
Nachbarn im Thysias und Oklis zu sichern. Außerdem sind weitere
Erkundungen des Drachen-kammes und des Peritarn (peristerischer Teil
der Tarnak-talaan) geplant. Besonderes Augenmerk verwendet Barn-taak
jedoch auf die Untersuchung der Vorgänge im Machairas des zentralen
Tarn, wo Ende 418 n.P. gewaltige Landhebungen stattfanden, die
einerseits zur Vergletscherung einiger Teile des Elintarn (eine Bergkette
im Machairas des Tarn) und andererseits zum Ausbruch des Vulkans
Daroidorka führten.
Der Clan Sin gehört zu den ältesten des Tarn und kann auf eine besondere
Herkunft zurückblicken:
Als im Jahre 100.052 v.P. der jüngste der drei Söhne von Mart und Marne,
Sin, beim Turnier um die Hand von Berok tödlich verunglückte und ihr
nach acht Monden sein älterer Bruder Kamik angetraut wurde, verfiel Dal,
der älteste der drei, in Groll auf seinen jüngeren Bruder und dessen Clan.
Infolgedessen blieb er bis ins hohe Alter von 127 Jahren (für damalige
Verhältnisse entspricht das einem heutigen Alter von etwa 52 Jahren)
Junggeselle.
Jedoch trug es sich dann zu, daß Berok und Kamik's älteste Enkelin Galat
sich eines Tages vor einem Wolfe in die Tiefe Klamm flüchtete, was Dal
beobachtet hatte. Er stellte dann auch den fraglichen Wolf und erschlug ihn
im Zweikampf. Galat jedoch kehrte auch nach mehreren Tagen noch nicht
aus der Urnot-kenurtok zurück, was tiefe Besorgnis bei Dal auslöste. So
stieg er also in die Schlucht hinab, wo er Galat bewußtlos und halb
verhungert auffand. Er rettete sie vor dem sicheren Tode, und sie blieb bei
ihm. Als sie ihm dann eine Tochter gebar, nannte Dal sie zu Ehren seines
verunglückten jüngsten Bruders Sin.
Jedoch lag auf Sin nun ein unglückliches Vorzeichen, denn Kerbatu (der
Wolfsgott des Gebirges) war alles andere als erfreut über den Tod des
Wolfes, der Galat nachgestellt hatte, und so strafte er Dal mit dem Makel
seiner Tochter, denn sie sollte keine Kinder von ihresgleichen empfangen,
weshalb sie von drei Männern, die ihr angetraut waren, wieder verlassen
wurde. Doch es kam eines Tages Kerbatu selbst in der Gestalt eines jungen
Mannes auf ihr Lager, und von ihm empfing sie zwei Kinder, Tor und Bek,
die Urahnen der gleichnamigen Clans, die noch heute zu den wichtigsten
im Tarn zählen.
Nach der Geburt ihrer Kinder verließ Sin das Haus ihrer Eltern, und Tor
und Bek ließ sie in deren Obhut zurück, denn sie wollte Kerbatu's Laune
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nicht ertragen. Also zog sie sich in das Tal der glänzenden Augen zurück
(diesen Namen verdankt das Hochtal im Peristera der Biraka-Ter-abuuk
den zwei Bergseen, die dort gelegen sind). Dort nun suchte Teral (der
letzte der Steinriesen, der direkten Nachkommen des Adlergottes Talarka),
nachdem Darnyma (die Urmutter der Ter-baak und Teral's erste Gemahlin)
verstorben war, sie eines Tages auf. Er versprach ihr, ihr einen eigenen
Clan zu schenken, und so gab sie sich ihm hin, und sie gebar in 18 Jahren
ebensoviele Kinder. Danach starb sie, und Teral verließ das Tarn und
wurde nie wieder gesehen.
Sin-telak, Sin's zweitälteste Tochter, übernahm nun die Führung des Clans
Sin, und viele ihrer Geschwister siedelten sich in der Stadt Ter-A-took
(unserer heutigen Hauptstadt) an, die noch heute als Heimstatt des Clans
gilt. Etwa ein Sechstel der Ter-batook ("Felswohnungen") der sogenannten
"Schwalbennestgalerien" wird vom Clan Sin bewohnt, der auch mehrere
Häuser in der Mittelstadt besitzt. Es wird kaum jemanden verwundern, daß
allsämtliche Sin fanatische Talarka-Anhänger sind und Kerbatu eher
ablehnend, sowie den Clans Tor und Bek nahezu feindselig
gegenüberstehen.
Sin-tak wurde am 14. Tage des Dachsmondes im Jahre 389 n.P. als die
erste von Zwillingstöchtern geboren, die einander wie ein Ei dem anderen
ähneln (ihre Schwester Sin-sylatek ist eine begnadete Heerführerin, die das
Kommando über die Burg Darikun übernehmen wird, sobald diese
fertiggestellt ist). Zu Beginn des 5. Jahrhunderts machte sie sich einen
Namen beim Ausbau von Ter-A-took, der von Barn-taak (dem derzeitigen
Herrscher über Tarn-A-tuuk) veranlaßt wurde. Als ihr Meisterwerk gilt die
Große Zirkelhalle, die 414 n.P. in der Unterstadt fertiggestellt wurde. Auch
viele Gebäude der Mittelstadt sowie die Große Bibliothek und die neue
Gildenhalle in der Oberstadt weisen ihren unverwechselbaren Baustil auf.
Im Jahre 411 n.P. wurde Sin-tak zur Toobur-maak (in etwa dem Amt eines
Bauministers vergleichbar) berufen. Sie hatte auch wesentlichen Anteil am
Bau der Bronze-Mine in den Sylmik-Bergen 418 n.P. Gerüchteweise war
ihre Mitwirkung dabei hauptsächlich auf ihr Mißtrauen gegenüber dem
Bergbaumeister Tor-bek zurückzuführen (das wohl einzig darin begründet
ist, daß er ein Tor ist), dem sie die alleinige Verantwortung für die Mine
nicht überlassen wollte. So ist nun diese Mine nicht nur eine der
sichersten, sondern dank Sin-tak auch eine der angenehmsten, denn fast
schon kann man sie als unterirdische Stadt bezeichnen, mit vielen
Annehmlichkeiten, die man sonst nur in Ter-A-took (oder neuerdings auch
auf den Burgen Ordena und Peritok) vorfindet.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Zu Beginn der Zeit des Großen Nebels ist Sin-tak in ihr Haus in der
Oberstadt, einen vierstöckigen Palast, den sie selbstverständlich selbst
erbaut hat, zurückgekehrt und widmet sich nun verstärkt ihrem
Familienleben. Seit 406 n.P. ist Sin-tak mit dem Musiker Tabor-galit
vermählt (der Clan Tabor stammt vom Volke der Baserta-batiis, das mit
den Ter-baak eng verwandt ist und die großen Basalthochebenen
Ilikbasta-akoota und Terbasta-akoota im Klados des Tarn bewohnt; die
Baserta-batiis selbst nennen dieses Gebiet Basektys-guutor). Mit ihm hat
sie eine Tochter und zwei Söhne.
Ihr jüngster Sohn Sin-berek (geboren 415 n.P.) ist Anwärter auf die
Nachfolge zum Amt des Talarka-Reichshohepriesters. Seine älteren
Geschwister treten eher in die Fußstapfen ihrer Eltern. Die Tochter terak
(wie an anderer Stelle bereits erwähnt wurde, ist dies ein sehr beliebter
Name in Talarka-gläubigen Familien, denn er stammt von dem uralten
Wort Terren-akra, das "Steinadler" bedeutet, und ist für Kinder beider
Geschlechter gebräuchlich) (geboren 412 n.P.) ist sehr musikalisch und
wird wohl den Beruf ihres Vaters ergreifen, während iakil's (geboren 413
n.P.) Lieblingsbeschäftigung im Spiel mit Bausteinen besteht, aus denen er
beachtliche (wenn auch kurzlebige) Werke erschaffen kann. Es heißt, Sin-
tak habe manche Inspiration für ihre neueren Bauwerke (wie etwa den als
"Drachenhort" bewunderten Tragot-Schrein in der Außenstadt) aus den
Spielzeugbauten ihres älteren Sohnes bezogen.
Von Gestalt und Antlitz würde ein Ter-baak Sin-tak als "herbe Schönheit"
bezeichnen. Sie hat auch mit 34 Jahren noch nichts von ihrer jugendlichen
Anmut verloren, jedoch ihre Gesichtszüge sind energisch, ein Eindruck,
der durch die vage an einen Adlerschnabel erinnernde Nase (übrigens ein
körperliches Merkmal, auf das alle Sin wahnsinnig stolz sind) verstärkt
101
Über die Herkunft des Clans Tor ist bereits berichtet worden. Eingedenk
ihrer direkten Abstammung von Kerbatu ist die ungebrochene Treue der
Tor zu dem Wolfsgott nicht verwunderlich. Es besteht jedoch eine ebenso
ungebrochene Rivalität zu dem Clan Bek, der in ebensolcher direkter
Abstammung von Kerbatu begründet wurde. Hingegen wird die Fast-
schon-Feindseligkeit seitens der Sin von den Tor nicht erwidert (im
Gegensatz zu den Bek, es wird gar vermutet, daß ebendies der Grund für
die vergleichsweise Zurückhaltung der Tor gegenüber den Sin ist, da man
sich nicht mit den Bek auf eine Stufe stellen will).
So stellt sich nun die berechtigte Frage, wie es dazu kommt, daß einer der
bedeutendsten Vertreter der Tor ausgerechnet den Namen bek trägt. Nun,
es wiederholte sich im Falle seiner Eltern wohl die Geschichte der Ahnen
der Tor und Bek, wie sie über Dal und Galat überliefert wurde: trotz der
eigentlich unüberbrückbaren Rivalität der beiden Clans sind sich zwei
ihrer Mitglieder durch eine Rettung aus höchster Not nähergekommen und
haben eine neue Familie gegründet:
Tor-kanip war es, die im bisher härtesten Winter des Tarn, 356 n.P., den
Knaben Bek-tenak halb erfroren am Rande der zum Birasta-belakat
führenden Paßstraße fand. Sein Ter-geek (gemsen-ähnliches Reittier, das
im Tarn sehr verbreitet ist) war von einem durch die Eiseskälte ausgelösten
Steinschlag getroffen worden und in den Abgrund gestürzt, und tenak
selbst hatte gerade noch in letzter Sekunde abspringen können (sicherlich
ist das schon eine nahezu unglaubliche Leistung, doch was tenak dazu
befähigte, wird noch offenbar werden). Jedoch blieb er dabei nicht
unverletzt: ein Arm und -schlimmer noch- ein Bein waren gebrochen. So
war er nun -bewegungsunfähig, und dabei der rettenden Stadt so nahe-
dem Kältetod ausgeliefert.
Tor-kanip brachte ihn in ihr Haus in der Mittelstadt und pflegte ihn
gesund. Der briigarf-nait (Heilkundiger, der im Umgang mit Ter-briik
bewandert ist), dessen Dienste sie dafür beanspruchte, erkannte den
Knaben als Bek-tenak, der sich damals in der Ausbildung als Taadrai
(Herrschernachfolger) befand (daher war er auch mit besonderen
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
So behielt also Tor-kanip den Knaben für einige Zeit bei sich (obwohl sie
nicht so sehr an die von Bek-tenak geäußerten Befürchtungen glaubte - wie
gesagt waren die Tor die toleranteren von den Kerbatu-Nachfahren, und im
Gegensatz zu den Bek erwiderten sie nicht die nahezu schon feindselige
Haltung seitens der Sin), denn obwohl er ein Bek war, mochte sie ihn, und
sie spürte auch die unverhohlene Zuneigung, die er seiner Retterin
entgegenbrachte.
Als nun der Knabe zum jungen Manne heranreifte (er war mittlerweile
längst auf die Zitadelle zurückgekehrt, doch besuchte er Tor-kanip häufig,
und sie hatte begonnen, jedem seiner Besuche sehnsuchtsvoll
entgegenzufiebern, denn wiewohl er sechs Jahre jünger war, hatte sich ihr
Herz für den Jüngling entflammt, dessen geistige und körperliche Reife
übrigens seinem Alter von 13 Jahren weit voraus war - nichts
Ungewöhnliches für einen Taadrai), reifte auch diese Zuneigung heran zu
Liebe, der im Falkenmonde des Jahres 360 n.P. (nur zwei Wochen nach
tenak's 14. Geburtstag) ein erster Sproß entsprang.
tenak nun entschied sich -gegen den Willen seines Clans, doch konnten
seine Angehörigen dem Taadrai schwerlich Vorschriften machen- seine
neue Familie im Schoße des Clans Tor gedeihen zu lassen, und nannte sich
fortan Tor-tenak. Tor-kanip aber gab tenak's Herkunft zu Ehren -und damit
war dieser einverstanden und sein Geburtsclan einigermaßen versöhnt-
ihrem Sohne den Namen bek.
381 n.P. begann Tor-bek im Auftrag seines Vaters, der sich zu diesem
Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Herrschaft über Tarn-A-tuuk befand,
als Teragai-maak (etwa vergleichbar dem Amt eines Bergbauministers)
mit der Erschließung einer Eisenerzmine in den Terbak-Bergen, die bis
zum Jahre 397 n.P. reiche Gewinne abwarf. Ihm verdankt das zentrale
Tarn auch ein gut ausgebautes Netz an Fahrwegen, die mit teilweise
kühnen Brückenkonstruktionen (doch selbst ein mittleres Erdbeben im
Jahre 392 n.P. konnte diesen nichts anhaben) enge Schluchten überspannen
und sich an steilen Berghängen entlangziehen. Es gibt kaum einen Paß, vor
dem Tor-bek beim Straßenbau zurückgeschreckt wäre. Damit wurden den
Ter-baak fruchtbare Gebirgstäler für den Massentransport der
Anbauprodukte zugänglich, die früher nur mühsam mit den
unerschütterlichen Ter-geek erreichbar waren.
Seit 417 n.P. leitet Tor-bek die Bronzemine in den Sylmik-Bergen unweit
der Hauptstadt. Er toleriert dabei die Assistenz von Sin-tak, auch wenn er
sie als unnötig empfindet. Letztlich hat wohl aber auch Tor-bek nichts
dagegen, wenn die Mine nicht nur ein Ort der Arbeit, sondern auch des
Wohnens geworden ist.
Tor-bek hat nichts von den magischen Fähigkeiten seines Vaters, was nicht
weiter verwunderlich ist, denn diese Gabe wird nur äußerst selten den
direkten Nachkommen vererbt (ein einziger Fall, in dem angeblich Din-
telarak die magische Begabung von ihrem Vater Din-talatik ererbte, ist aus
dem fünften Jahrtausend vor dem Dunklen Zeitalter überliefert). Dafür hat
er ein unfehlbares Gespür für Metrik und Statik. Er kommt oft ohne die
langwierigen Berechnungen aus, die seine Schüler dennoch anstellen, um
das Genie ihres Meisters bestätigt zu finden.
Das Privatleben Tor-bek's ist seit dem verfrühten Tod von tasimyl einsam
geworden. Seine Kinder sind schon seit langem ins Tarn hinausgezogen,
um ihren eigenen Lebensweg zu finden. Seine Enkelin Tor-nasyrn ist
übrigens eine beachtliche Heerführerin geworden, die das Kommando über
die geplante Burg Myanon übernehmen wird.
Für einen Ter-baak ist Tor-bek mit 172 cm recht hochgewachsen. Er war
nie ein besonders guter Reiter (vielleicht auch daher sein besonderes
Interesse für den Straßenbau?), dafür ein vorzüglicher Bogenschütze, wie
er wiederholt unter Beweis gestellt hat, als er noch an den alljährlichen
Kampfturnieren in dieser Disziplin teilgenommen hat. Für seine knapp 63
Jahre wirkt er ziemlich alt, was sicher mit seiner Trauer zusammenhängt,
denn als er kurz vor tasimyl's Tod 56 Jahre alt wurde, hätte man ihn gut
und gern noch für einen 40-jährigen halten können.
Die beiden ältesten Kinder von stamik und tamar zog es alsbald hinaus ins
peristerische Tarn, als dort neue Gebiete erkundet und eingenommen
wurden. Es lag seit jeher in ihrer Natur, sich möglichst dorthin zu begeben,
wo etwas zu vollbringen war. Während nun bratik's ältere Schwester apsut
schnell zur Heerführerin aufstieg, lagen seine eigenen Talente eher im Bau
von Befestigungen. Er sammelte viele wertvolle Erfahrungen auf seinem
Wege ins Symintak (ein Gebirgsmassiv im peristerischen Tarn). So wurde
er schließlich beauftragt, ein dauerhaftes Wehrlager am Eingang des Tales
zwischen Symintak und Beltarok (im Ophis des Symintak) zu errichten.
Seine Baupläne waren jedoch so ausgereift, daß beschlossen wurde,
stattdessen gleich eine Burg zu bauen. bratik brachte den Bau von Peritok
105
Derzeit arbeitet bratik an den schon fast gewagten Entwürfen für den Bau
einer Burg auf der gigantischen Basaltpyramide, die unlängst im Peristera
des Ilikbasta-akoota (basaltiges Bergland-Plateau im Machairas vom
Symintak) entdeckt wurde. Dabei kommen ihm seine Erfahrungen von
Peritok zweifellos zugute, denn es ist jetzt schon absehbar, daß dieses neue
Bauwerk eine Perle der Baukunst wird, die sich selbst vor der Zitadelle der
Hauptstadt nicht zu verbergen braucht. Unlängst hat bratik auch Pläne für
den Bau einer Stadt auf dem Basaltplateau des Ilikbasta-akoota vorgelegt.
Es besteht kaum Zweifel daran, daß diese Pläne alsbald in die Tat
umgesetzt werden.
Trotz seiner Jugend ist bratik von gelassener Weisheit durchdrungen, die
ihn zu immer neuen Vorhaben inspiriert. Er ist wie kaum ein anderer in der
Lage, noch aus den geringsten Details einen großen Schatz an Erfahrungen
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Von Statur ist Sirnbar-bratik zwar nicht gerade schwächlich, aber einen
großen Kämpfer gibt er nicht ab. Doch seine Gesichtszüge bringen schon
so manches Mädchen zum Schwärmen (dennoch hat Trabak-norbran
keinen Grund zur Besorgnis, denn bratik's Treue zu ihr ist
hundertprozentig). Neben seinen Bauplänen liebt bratik ausgedehnte
Ausritte auf seiner Ter-geek, gesellschaftliche Feiern auf gehobenem
Niveau, und natürlich das leidenschaftliche Liebesspiel mit norbran. Auch
an Wetten und anderem Glücksspiel beteiligt er sich gern, wozu norbran
ihn von Herzen ermutigt.
Shem'iva yo'sim-Antu war der "Nachgeborene Sohn" (shem) iva der Sippe
Yo[ppuri] des Jahres sim (396 n.P., das System der Jahresnamen der
Tasham ist nur schwer zu durchschauen und soll an dieser Stelle nicht
behandelt werden) der Familie Antu. Nun wirklich ein Name, der fast alles
über die Person aussagt. Jedoch spielt für die Ter-baak weder die
Geburtsreihenfolge noch das Geschlecht oder Alter -und damit
Geburtsjahr- irgendeine Rolle (mit der Einschränkung, daß natürlich
Jungen und Mädchen vor der Geschlechtsreife keine Familien gründen
können, und daß das Geschlecht natürlich bei der Fortpflanzung durchaus
von Bedeutung ist, darüber wird jedoch bei gegebenem Anlaß wenig
Verwirrung herrschen), so daß all die unnötigen Namenszusätze bei den
Antu -wie auch bei den meisten anderen Familien der Yoppuri und der
Tankarryeni- heute weggelassen werden, wohingegen das Sippenkürzel in
den Familiennamen einging, als ihnen das Clanrecht verliehen wurde. So
ist also Iontu (bei einigen Tasham noch immer yo'Antu genannt) nun einer
der neuen Clans des Nieder-Tarn geworden, und die Iontu tragen diese
Rolle mit Stolz.
iba ist die Transkription des Namen iva in Talar-nyboz („Sprache der
Steinriesen“, die von den Ter-baak gesprochen wird), denn den Laut v
kennt unsere Sprache nicht. So kommt es, daß Shem'iva yo'sim-Antu als
Iontu-iba bekannt geworden ist. Seine ältere Schwester Iontu-kalatil ist
übrigens -ganz ähnlich wie im Falle der Sirnbar-Geschwister bratik und
apsut- zu einer großartigen Heerführerin geworden, über die noch zu
berichten sein wird.
Es ist für unsere Nation ein großer Glücksfall, einen Baumeister wie Iontu-
iba in ihren Reihen zu zählen. Wie kein anderer kennt er sich mit der
Errichtung von Bauwerken auf Kernak-Grund aus. Kernak ist unsere
Bezeichnung für weniger festen, sozusagen "weicheren" oder erdigeren
Baugrund, wie er im Hoch- und Bergland des Nieder-Tarn vorherrscht,
ganz zu schweigen von den Tieflandgemarken im äußersten Thysias des
Reiches (im Gegensatz zum felsigen Tarnak des Gebirges, das Sin-tak's
Spezialität ist). Daher wurde iba vor kurzem (Ende 418 n.P.) zum Untarn-
toobur-naak (in etwa als "Baumeister des Nieder-Tarn" zu übersetzen)
ernannt.
Bisher wurde noch keines von iba's geplanten Bauwerken (abgesehen von
einer Sternwarte für Seberion Chalatin, über die noch berichtet werden
soll) errichtet, was aber damit zusammenhängt, daß der dichte Nebel der
letzten Jahre jegliche Bautätigkeit, vor allem in den niederen Lagen,
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Iontu-iba ist ein hübscher junger Mann, und die leichte Fremdartigkeit
eines Tasham übt eine zusätzliche Faszination auf die jungen Frauen der
Ter-baak aus, so daß er von derer vielen umschwärmt wird. Auch bei den
Tasham-Mädchen ist er sehr beliebt, ebenso bei den jungen Damen der
Albianer (dieses hochzivilisierte Volk bewohnt weite Teile des Hochlandes
der Talar-enit, das sie selbst Zialbarom nennen). Auf welche seiner
Verehrerinnen seine endgültige Wahl fallen wird, ist Gegenstand von
reichlich Klatsch und so mancher Wette. Fest steht jedoch, daß er bereits
einige Kinder bei zu stürmischen Liebhaberinnen aller drei Völker gezeugt
hat (wofür diese von den "erfolgloseren" Rivalinnen herzlich beneidet
werden).
Neben seinen Liebschaften hat Iontu-iba wenig Zeit für seine sonstigen
Hobbys, denn er ist fast ständig zwischen den verschiedenen Bauplätzen
unterwegs. Er ist ein hervorragender Reiter, sowohl auf den Berglandponys
der Tasham als auch den Zialiden, einer Pferderasse albianischer Züchtung
(welche einer der Hauptwirtschaftszweige des Zialbarom ist). Er hat auch
gelernt, auf den Ter-geek zu reiten, die er für gelegentliche Ausflüge ins
Hohe Tarn benutzt.
Wenn er denn doch mal ein wenig Zeit zur Erholung findet, pflegt Iontu-
iba die berühmten Dampfbäder von Tarash aufzusuchen, falls er gerade in
der Nähe ist. Dies ist ein den Tasham heiliger Ort im Tifuntarn, an dem
ihrer Überlieferung zufolge die Volkshelden Trigon, Ampas, und Salmint
im Jahre 2876 v.P. in ihrem Wettstreit um das goldene Taras (ein
angeblich göttliches Artefakt, das jedoch im Laufe der Jahrhunderte
verlorenging; es soll an der Stelle gestanden haben, wo heute die heiße
Quelle sprudelt, die die Dampfbäder speist) zu einem Patt gelangten, da an
einer engen Schlucht keiner der drei weiter vorankommen konnte, ohne die
anderen einem tödlichen Sturz in den Abgrund preiszugeben. (Die
Bedeutung dieses Ereignisses für die Geschichte und Kultur der Tasham
soll an anderer Stelle näher erläutert werden).
iba spielt auch gern mit seinen Freunden eine Partie Shiamgon. Dies ist ein
Brettspiel für drei bis fünf Personen, bei dem mit verschiedenfarbigen
Steinen gesetzt wird (jeder Spieler hat seine Farbe). Ziel des Spieles ist es,
109
iba's größte Leidenschaft jedoch ist das Tarad, ein Wettspiel, bei dem
jeder Teilnehmer versucht, kleine Wurfpfeile (radich genannt) in
bestimmte Felder eines Zielkreises zu bringen. Bestimmte
Felderkombinationen ergeben dabei unterschiedliche Punktezahlen.
Gewinner ist natürlich derjenige mit der höchsten Gesamtpunktzahl zu
dem Zeitpunkt, wo jedes Feld von mindestens einem radich getroffen
wurde. Iontu-iba gilt als Meister des Tarad, und wenigen ist es bisher
gelungen, ihn darin zu schlagen.
Sin-tirak hat folgerichtig Iontu-kalatil (den Clannamen trägt sie seit 418
n.P.) zur Heerführerin seiner Truppen befördert. Nach der Zeit des Großen
Nebels übernimmt kalatil nun ein eigenes Kommando. Sin-tirak hätte es
auch gern gesehen, wenn kalatil ihn als Leiter der Provinz Erzekranak
ablösen würde. Jedoch soll ihr die Leitung der geplanten neuen Provinz
Sylkotirak übertragen werden, die an den sensiblen Hochland-
Grenzstreifen zwischen Ordomar und Nialsen-Orchugren angrenzt. Für
diese Position ist kalatil weit besser geeignet als Sin-tirak, der eher ein
Kind des Gebirges ist, so daß er als Erzekranak-Or-daak in Ordena
bleiben wird.
Nachdem die Familie yo'Antu zum Clan Iontu geworden war, hat kalatil
sich wieder vermählt, und zwar mit Pasik-sipok, den sie in Sin-tirak's Heer
kennenlernte und welcher als erster Ter-baak in einen der neuen Clans der
Tasham einheiratete. Iontu-sipok liebt kalatil’s Söhne aus erster Ehe wie
seine eigenen, auch wenn die zum Zeitpunkt der Vermählung in einem
Alter waren, wo das nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruhte (welcher
pubertäre Bengel liebt schon seinen Stiefvater?). Mittlerweile sind die
beiden (sie nennen sich jetzt übrigens Iontu-suantar und Iontu-suandoba)
volljährig und haben ihre Abneigung gegenüber sipok überwunden, ja
sogar Vertrauen zu ihm gefaßt, wie es ein Sohn gegenüber seinem Vater
haben sollte.
Mit sipok hat kalatil eine gemeinsame Tochter, syalt (Sehaalad in der
Sprache der Tasham), die im Katzenmonde 419 n.P. geboren wurde.
kalatil's ganze Aufmerksamkeit liegt nun -neben ihrer beruflichen
Aufgabe- bei der Erziehung ihrer kleinen Tochter, worin sie von sipok
mehr Unterstützung erfährt, als man von einem Krieger normalerweise
erwarten würde. Er ist die größte Stütze in kalatil's Leben überhaupt
geworden, seit suantar und suandoba ihre eigenen Wege gehen.
Ter-baak ist. Im Tarad kann sie es zwar mit ihrem Bruder iba nicht
aufnehmen, sonst dürfte sie allerdings schwer zu schlagen sein. Im
Shiamgon ist sie unbestrittene Meisterin.
Karontil und die Töchter Din und Dir wurden die Ahnen der jeweiligen
Clans gleichen Namens, die Söhne Tarek und Torik jedoch blieben bei
ihrer Mutter, nahmen Gemahlinnen von den Berok und Sylt, und nannten
sich fortan Bran-tarek und Bran-torik, und auch ihre Nachkommen trugen
fortan den Clannamen Bran (wenngleich einige letztlich eigene Clans
gründeten).
Die Bran betrachten, genau wie die Sin, Ter-A-took als Heimstatt ihres
Clans. Im Unterschied zu den Sin jedoch sind die meisten Bran dem
Glauben an Kerbatu zugetan. So mag es kaum verwundern, daß Bran-
matar (geboren im Falkenmond 383 n.P.) im Jahre 402 n.P. eine ganz dem
Wolfsgotte geweihte Kampfschule gründete. Sie war gleichzeitig die erste
Ausbilderin dieser Schule, und im Jahre 407 n.P. erhielt sie von Barn-taak
die Zustimmung zum Bau des neuen Schulgeländes unterhalb des Kerbatu-
Tempels, das unter der Bauleitung ihres jüngeren Bruders teipin bald zu
der beeindruckenden Siedlung anwuchs, die wir heute als Kerbatu-
biratook kennen.
Sirnbar-stamik und damit Schwager von tamar und Onkel der Sirnbar-
Geschwister bratik und apsut), der sich ihr in den meisten Kampftechniken
überlegen erwies. Bran-matar's taktisches Geschick jedoch wird nur von
wenigen übertroffen, so daß es als wahrscheinlich gilt, daß sie demnächst
das Kommando über eine neue Burg am ophischen Rande des Tarn erhält).
Bran-teipin ist durchaus ein zäher Kerl, und mit seinen über 80 Fingerbreit
Brustumfang gehört er auch zu den stämmigsten Burschen unter den Ter-
baak. Sein Haar ist dunkelbraun und leicht gelockt, seine schmalen Augen
mit den tiefdunkelblauen Pupillen verleihen ihm ein kriegerisches (ja fast
bestialisches) Aussehen, und in der Tat ist er auch ein bemerkenswerter
Axtkämpfer, wenn auch kein besonders guter Bogenschütze. Seine
Ausdauer sucht ihresgleichen (und findet es vielleicht bei Barn-taak, aber
sonst wohl kaum bei einem anderen), und sein Stimmvolumen kann schon
mal einen Fels zum Erzittern bringen.
Bran-teipin's junge Gemahlin kapok (geboren 401 n.P.) erfreut sich seit
einigen Jahren regelmäßiger Schwangerschaften, in deren Ergebnis sie
bereits sieben kerngesunde und sehr kräftige Kinder zur Welt gebracht hat.
Derzeit ist sie wieder froher Hoffnung, und es wird erwartet, daß sie -wie
schon zweimal- wieder Zwillinge gebären wird. Ihr ältester Sohn tapik
(geboren 417 n.P.) sowie der Säugling tasok (geboren 422 n.P.) begleiten
113
sie auf den Reisen, die sie stets zusammen mit teipin unternimmt, während
die anderen bei kapok's Schwester Tark-stamokin großgezogen werden.
agok ist in der Geschichte des Clans Dir bereits die Zweite, die mit den
Fähigkeiten der Urahnin Sylt (die Karontil's Mutter und die erste
Zauberkundige unter den Ter-baak war) geboren wurde. Schon als
Wiegenkind konnte sie Gegenstände allein durch die Kraft ihres Willens
bewegen, z.B. ihre eigene Wiege brachte sie so einst zu Fall, um dann
fröhlich glucksend herauszukrabbeln. Daß ihrer Mutter Dir-kenar vor
Schreck -und als die Kleine dann zu krabbeln anfing, vor Staunen- fast das
Herz stehen geblieben wäre, könnte einer der Gründe sein, weswegen sie
gern ihrem ältesten Sohn megot die meisten Aufgaben der Erziehung
überließ, denn der hat mit seinem sonnigen Gemüt nicht die geringste
Furcht vor agok's übernatürlichen Kräften. Im Gegenteil, es war für ihn
eine spannende Unterhaltung, zu erwarten und zu erleben, was als nächstes
geschehen würde.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Es ist wohl noch zu früh, um mit Gewißheit sagen zu können, an wen agok
ihr Herz verlieren wird, doch gibt es vermehrte Hinweise darauf, daß sie
ihrem ersten Mentor, Barn-taak, mehr als nur kindliche Zuneigung
entgegenbringt. Ihre Eltern befürworten entschieden eine solche
Verbindung, ebenso wie ihr zweiter Mentor, Tor-tenak. Weit mehr als nur
Gerüchte sprechen auch dafür, daß Barn-taak Dir-agok das Regierungsamt
bei Erreichen ihrer Volljährigkeit 426 n.P. übergeben wird. Dieser Termin
wird allgemein auch für eine eventuelle Eheschließung spekuliert.
sieht, dem wird dazu eine Menge einfallen). Einer der Gründe dürfte in
ihrer außerordentlichen Kenntnis der Bergwelt liegen: sie versteht es, in
den Bergen jeden noch so kümmerlichen Pfad aufzuspüren, weiß jedes
Gelände, jede Pflanze und jeden Stein fürs Leben in der Bergwildnis
auszunutzen. So konnte sie also Matani bereits auf so manche
Gebirgswanderung führen, und nach eigenen Angaben genießt er diese
Ausflüge, die ohne trifan's Führung eine halsbrecherische Strapaze wären,
mit ihr jedoch ein erholsamer Spaziergang sind.
Außer den gelegentlichen Besuchen bei seiner Familie und den häufigeren
Bergwanderungen mit seiner Geliebten verbringt Matani viel Zeit mit
verschiedenen Kampfsportarten. Er ist auch ein leidenschaftlicher Reiter.
Sein Schimmel Kraston ist ein Zialide albianischer Züchtung, der ihm von
trifan's Eltern anläßlich der Bekanntgabe der baldigen Vermählung zum
Geschenk gemacht wurde. Ansonsten kann kein Schauspiel in Matani's
Nähe stattfinden, ohne daß er es sich anschauen würde. Findet er irgendwo
eine Bibliothek, ist ein längerer Aufenthalt ebenfalls gewiß (Matani hat
übrigens in erstaunlich kurzer Zeit die Schriftsprache der Ter-baak erlernt,
so daß er viele Überlieferungen des Tarn bereits im Originaltext lesen
konnte).
Im Kreise seiner Freunde -und von denen hat er nicht nur im Clan Parok
viele gefunden- gilt Matani als ausgeglichen, zuvorkommend und
hilfsbereit. Jeder, der mit ihm zu tun hat, bestätigt diese Einschätzung gern.
Außerdem zeichnet ihn ein gewisser Ehrgeiz aus, der jedoch nie in
Mißgunst gegenüber anderen umschlägt. Es gibt eigentlich nur eine
Möglichkeit, Matani's Zorn wachzurufen, und die wäre, seine Geliebte zu
beleidigen oder zu übervorteilen oder ihr sonst Schaden zuzufügen. Sollte
jemand in der Tat einen solchen dummen Fehler begehen, wäre er gut
beraten, sich zukünftig von Matani -und von den Parok- so weit wie
möglich fernzuhalten.
Viele [freie Frauen] führen ein eigenes Geschäft, sei es nun eine
Pferdezucht, ein Geldverleih oder Wettgeschäft, ein Alchimistenlabor oder
eine Bibliothek, eine Schule der geistigen oder materiellen Disziplinen, ein
Künstleratelier oder eine Kunstgalerie, eine Söldnertruppe oder ein
Unterhaltungssalon. Einige haben als Bürokratinnen die Administration
des Zialbarom fest in ihrer Hand, andere als Priesterinnen die Tempel der
Albianer ...
Es bleibt nun noch zu erwähnen, daß keine der freien Frauen, so mächtig,
reich oder beliebt sie auch sein mag, vor den Häschern der Frauenhändler
wirklich sicher ist, vielleicht mit Ausnahme der Kriegerinnen, die sich sehr
wohl zu verteidigen verstehen. Bevor wir nun auf den
verabscheuungswürdigen Frauenhandel und das Patriarchat näher
eingehen, sollen noch ein paar Anmerkungen zur Rolle der freien Gesellen
(sprich der Männer) in der "freien Gesellschaft" gemacht werden.
Die Gesellen sind diejenigen, die für die Geschäftsfrauen die eigentliche
Arbeit erledigen: Dienstboten, Buchhalter, Schreiber, Portiers und sonstige
Angestellte, Tagelöhner, Söldner und -für die Kriegerinnen-
Schildknappen. Einige dienen auch als Infanteristen in den regulären
Truppen, jedoch immer unter dem Kommando berittener Kriegerinnen.
Viele Gesellen sind in diversen Handwerken tätig, wobei die Werkstätten
in der Regel wiederum den freien Frauen gehören. Ein "Handwerk" bildet
davon eine unrühmliche Ausnahme: der Frauenhandel, der in der Hand der
Patrone liegt.
Die Patrone gründen ihre unangefochtene Macht auf ihren Landbesitz. Fast
alles landwirtschaftlich nutzbare Land, und damit die Grundlage der
Ernährung der Albianer, liegt in ihrer Hand. Ausnahmen sind nur das
Weideland für die Pferdezucht, sowie vereinzelte Obstgärten... und
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
natürlich die privaten Blumen- und Kräutergärten der freien Frauen, die
diese von angestellten Gesellen bewirtschaften lassen. Die großen...
Plantagen, die ausgedehnten Forstwälder sowie sämtliches Ackerland sind
in der Hand des Patriarchats.
Jeder Patron besitzt außer seinen Ländereien noch einen "Harem" von
leibeigenen Frauen, unter denen er sich gelegentlich eine Gespielin zur
Fortpflanzung aussucht. Zur Beschaffung von "Frischblut" nun unterhalten
die Patrone ein Netz von Frauenhändlern und ihren Häschern. Töchter aus
einer Verbindung mit einer Leibeigenen werden an andere Patrone
verkauft, Söhne hingegen sind entsprechend dem Geburtsrang am Erbe des
Landbesitzes und Vermögens beteiligt ...
[Seit] die Ter-baak und Tasham zuerst ins Zialbarom herabkamen, ...
haben die regelmäßigen Patrouillen bereits zu einem Nachlassen des
"Umsatzes" in diesem verabscheuungswürdigen Gewerbe [des
Frauenhandels] geführt ...
Anhöhe am Rande von Zialon und erwarb sich einen gewissen Ruf (oder
sollte man sagen Zweitruf, denn als "Lustdame" war sie bereits verrufen
genug) als durchaus fähige Astronomin. Doch nicht nur in der genauen
Vorausberechnung astronomischer Konstellationen, sondern auch in deren
Ausdeutung bewies Seberion großes Geschick. Da sie nun die zu
deutenden Konstellationen bereits Monate im Voraus zu berechnen
vermag, ist sie auch den meisten herkömmlichen Astrologen weit
überlegen.
So hatte daher Seberion bereits einiges Vermögen angehäuft, als sie für die
letzten Traumtage des 4. Jahrhunderts nach Pondaron eine Reihe von
Festorgien ausrichtete. Am Rande dieser elftägigen Festlichkeiten hat sie
wohl nicht weniger als 3 Dutzend Gesellen in ihr Bett geführt. Welcher
von denen nun der Vater ihrer zweiten Tochter Tamarind wurde, bleibt
natürlich ungeklärt. Jedoch wurde Tamarind ein genauso hübsches
Mädchen wie ihre Mutter (im Gegensatz zu Gerania, die eher von
nüchternem Äußeren, dafür charakterlich ziemlich verschlagen ist).
Wahrscheinlich deswegen ereilte sie auch das gleiche Schicksal wie ihre
Mutter: 411 n.P. wurde Seberion und nur ein Jahr später auch Tamarind
von Frauenhändlern verschleppt (während Gerania nach Seberion's
Verschwinden die Sternwarte erbte; allerdings besitzt sie weit weniger
Talent -vor allem in der astrologischen Deutung, aber auch in der
Genauigkeit der Berechnungen- als ihre Mutter).
Seberion ist mittlerweile ins Hohe Tarn umgezogen, wo die viel dünnere
Luft eine wesentlich bessere Beobachtung der Sterne erlaubt. Ihre neue
Sternwarte (erbaut übrigens von Iontu-iba, zu dessen Geliebten sie zählt)
steht auf dem Gipfel des Kirabat-gratak, eines der höchsten Berge des
Syrkana-Massivs, das die Grenze zwischen den Provinzen Biranak und
Untalarak bildet.
Außer den Männern liebt Seberion schöne Literatur (sie hat z.B. mit
Begeisterung die Poeme und Epen der Überlieferung der Ter-baak
verschlungen, und zwar im Original!), Musik (hierbei bevorzugt sie
allerdings entschieden den Stil der Tasham) und das Wandern in den
Bergen (wohl ein weiterer Grund für ihren Umzug ins Tarn). Wettkämpfe
jeglicher Art verabscheut sie hingegen, selbst den im Zialbarom
traditionellen Pferdesport (vielleicht noch ein Grund für ihren Umzug ins
Tarn?).
NY K E R I E N
Rhaioff Shozonkquis
Erst vor kurzem überwarf sich der als Freund von Shor bekannte Xiarsseless sich mit
Shor aus unbekannten Gründen, und wurde seines Amtes enthoben.
Aufgrund der alten Freundschaft zwischen ihm und Shor sah der Zerath von einer
Hinrichtung ab und zog es vor, Xiarsseless zu verbannen.
Es heißt, der ehemalige Herold des Reiches lebe weit weg im Exil.
Xiaralass wurde vor die Wahl gestellt seinem Vater zu folgen, oder aber seine
Nachfolge anzutreten. Er entschied sich freiwillig und pflichtbewusst für das Amt als
Herold an der Seite des Zerath und ist ihm ein loyaler Diener. Ansonsten ist über den
geheimnissvollen Edlen mit dem kupfernen Brustpanzer nichts bekannt, was aber
seiner Wirkung auf das Volk keinen Abbruch tut.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
Xarzeth T’dashr
„Als im Herbst des Jahres 309 n.P. die letzte Lieferung an Steuereiern am Hofe des
Zerath eintraf, bemerkte Dzhersath sofort, dass eines dabei war, dass wie von innen
heraus silbrig zu schimmern schien. Der Erzmagier der Ssychk erbat daher vom
Zerath die Erlaubnis, über dieses Ei persönlich wachen zu dürfen, denn sollte sich
sein Verdacht bestätigen... weiß Yhr konnte er einen Nachfolger gebrauchen, und
nicht zu spät sollte er damit anfangen, einen brauchbaren Magier aus dem
Schlüpfling zu machen...
Nur wenige Monde später, nach gründlicher Untersuchung, sorgfältiger Hege und
Ausbrut schlüpfte aus dem silbrig schimmernden Ei ein Würmling, wie ihn
Dzhersath bis dahin noch nie gesehen hatte. Statt der geschmeidigen und rosig
schimmernden transluzenten Schuppen „normaler“ Schlüpflinge hatte dieser hier
steife, silberglänzende Schuppen.“
(Aus dem Archiv der Erzmagialen Bibliothek, Kategorie „Herkunft der Erzmagier“)
Dzhersath zog jenen bei sich auf, und bald schon erkannte er dessen starke, magische
Begabung. Darum bildete er ihn, wissend dass er einen Nachfolger brauchte, in allen
nötigen Fertigkeiten aus und ließ ihm eine profunde Allgemeinbildung angedeihen.
„Der Zerath schien sehr glücklich über einen Magier zu sein, der andere Wesen
kontrollieren und sogar beschwören, wiewohl auch sich und seine Umgebung
beschützen konnte. Wohl hatte er damals schon erkannt, dass bald die Zeit kommen
würde, in der kampfnützliche Magie mehr bedeuten würde als transportnützliche. Als
also Dzhersath vor zwei Jahren starb, übergab ihm Shor’ Khazan ohne Bedenken das
Amt des Erzmagiers...“
(Aus dem Archiv der Erzmagialen Bibliothek, Kategorie „Herkunft der Erzmagier“)
125
Mit dem Erreichen des zweiten Lebensjahres begann die Ausbildung von
Szethach, dieser ging sie mit großer Begeisterung nach, um ebenfalls (wie
auch schon ihre Eltern und Geschwister) die Kunst der Waffenführung zu
erlernen.
Zwar wurde sie auch im Lesen und Schreiben gebildet, sowie in der Geschichte
des Volkes, doch wurde das Hauptaugenmerk auf Taktische Kriegsführung und
die Handhabung einer Waffe gelegt.
Das schon sehr alte Familiengeschlecht zeichnet sich durch seine besondere
strenge und härte aus.
So sind körperliche Strafen gängig.
Auch dem Lehrer ist es gestattet gewesen bei nicht erfüllen einer Aufgabe mit
Gewalt zu reagieren. So sind die Mitglieder der Familie mit dem Bronzenen
Baum alle eher kühl, abgehärtet und nahezu Herzlos.
Nach einigen Jahren der Ausbildung musste Szethach ihre Prüfung bestehen.
Diese bestand darin in völliger Einsamkeit durch die Sümpfe zu streifen und
nach einem Jahr wieder Lebend zurück zu kehren.
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Mit reinem Überlebensdrang schlug sie sich das erste halbe Jahr durch den
Sumpf, bis sie an einen Teil dort kam, an dem es weder besonders viele
Pflanzen, noch ausreichend Nahrung zu geben schien.
Szethach beschloss, diesen Ort einige Tage zu beobachten. Nach drei Nächten
stellte sie fest, wer der Grund für die Unwirtlichkeit des Landstückes war:
Riesenwürmer.
Szethech schaffte es noch ein weiteres Vierteljahr sich von Kleintieren dort zu
ernähren, doch schließlich machte sie sich an einen noch sehr jungen
Riesenwurm – und machte die Würmer damit auf sich aufmerksam.
Szethech ging zurück zu ihrem Dorf und bestand die Prüfung. Danach zog sie
sich ein Jahr zurück, um das Erlebte zu verdauen und zu sich selbst zu finden.
Im Jahre 371 n. P. schlugen die Riesenwürmer, die endlich eines der Dörfer
gefunden hatten, in denen jene Schlangenwesen leben, zu. 31 Jahre
vergingen, um die normalen Dorfbewohner ausreichend zu organisieren um
eine Gegenwehr aufzustellen.
Diese Aufgabe übernahmen die Eltern von Szethach und sie selbst. Daraufhin
gab es erste Erfolge gegen die Angreifer. Der entscheidende Rückschlag fand
im Jahre 417 statt. Szethach schlug die Riesenwürmer mit Hilfe eines riesigen
Feuers zurück.
Nach einigen Feiern des Dorfes folgte die Berufung an den Hof. Die Familie von
Szethach war von Stolz erfüllt, nicht wegen der Tochter, sondern eher wegen
dem Ruf der Familie, und Szethach war das klar. Dementsprechend versuchte
sie sich, dort angekommen, anzustellen, begegnete dem Herrscher und der
Hohepriesterin mit großem Respekt und demütig, war jedoch gleichzeitig sehr
kühl und undurchsichtigNach einem Jahr wurde sie zur Reichsfeldmarschällin
ernannt.
Zwar ist sie Übergeordneten immer noch respektvoll, jedoch einzig und allein
dem Herrscher absolut loyal untergeben.
Dieses Verhältnis rührt jedoch nicht aus Angst vor dem Herrscher sondern aus
vollem Respekt und Anerkennung.
Zu der Magie ist sie weniger positiv eingestellt, da sie der Meinung ist, das
diese zwar praktisch sein kann, aber nichts mit eigener Beherrschung und
Disziplin zu tun hat. So könne Magie zwar lebensrettend sein, aber als
kurzweiliger Effekt verschwinde sie danach wieder – die Unbeständigkeit
schlechthin also.
Die Quelle der Magie ist Ihr dabei gleich, wenngleich sie als Yhr – Gläubige die
priesterliche Magie vorzieht – wenn auch nicht wegen der Magie selbst,
sondern wegen der Tatsache, das sie vor Priestern wesentlich mehr Achtung
hat als vor Magiern.
423 baut sie das Heer auf.
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras
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Aber gerade die Vielseitigkeit Myras macht ja einen Teil des Reizes aus –
von daher viel Vergnügen mit der Lektüre dieses Kulturtaschenbuchs,
das nicht nur die MyraPedia zitiert und einen Aspekt daraus, die vielen
Personen, die unsere Welt bevölkern, handlich zugänglich macht (und in
der PDF-Form mit Volltextsuche offline zur Verfügung stellt).
Mein Dank gilt zum Schluss Carol Heyer, von der dieses MBM seinen
Titel hat, wie viele Titelbilder zuvor, Jenny Dolfen alias „Gold Seven“ von
der die Kapitelbilder stammen – beide haben freundlicherweise ihre
Erlaubnis zur myranischen Nutzung der Bilder gegeben. Und nicht zu
vergessen Christel Scheja, von der die meisten der „Made for Myra“
Bilder, nicht nur in diesem Kulturtaschenbuch, sind.
Bis zum 30jährigen Jubiläum von Myra im September 2012 möchte ich
das 30. Kulturtaschenbuch Myras fertig haben. Das braucht viele
Beiträge – inhaltliche und, das sei nicht ganz vergessen, finanzielle. Bitte
überlegt, ob Euch das Projekt MYRA nicht vielleicht doch eine einmalige
Spende (oder einen laufenden Fördermitglieds-Beitrag) Wert ist. Im
Voraus dafür meinen Dank an Euch...
Euer
Wolfgang G. Wettach
MBM 28 – Kulturtaschenbuch Personen Myras