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Krise und Aufschwung. Westeuropa im 14.-15.

Jahrhundert

Wirtschaftskrise

 In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung im Westen.
 Gründe:

 Das Klima wurde kälter. 


 Die Bevölkerung nahm schneller zu als die landwirtschaftliche Produktion 

→ Hungersnöte → Pestepidemie

Die Pest tötet viele Menschen

Die Pest war eine schreckliche Seuche im Mittelalter, an der viele Menschen starben. Es

gab kein Mittel gegen diese Krankheit. 


Die Seuche haben Genueser Seefahrer von Osten nach Europa eingeschleppt. Seit dem Jahr
1347 hatte sich die Pest in ganz Europa ausgebreitet. Im Dezember 1347 brach sie in
Marseille aus, im Juni 1348 in Paris und ab Dezember 1349 wütete sie in London und in
Frankfurt.
Ein Drittel der Bevölkerung starb an der Pest.
Die Bevölkerung Europas nahm von 75-80 Millionen auf 50-60 Millionen ab. Auch im
römisch-deutschen Reich starb wie überall in Europa ein Drittel der Bevölkerung. Die Pest
entvölkerte manche Regionen komplett. Die Städte, in denen die Menschen ganz nah
beieinander wohnten, waren stärker betroffen als die Dörfer. Wie so oft suchte man nach
Schuldigen. In diesem Fall waren das die Juden. Sie wurden in der Folge auf schlimme Art

und Weise verfolgt. 


Büßer, die so genannten Geißler, versuchten mittels Prozessionen und Geißelungen den Zorn
Gottes zu besänftigen. Man sah in der Pest ein Zeichen Gottes, der die Menschen für ihre
Sünden bestrafen wollte. 
Beantworte die Fragen anhand des Textes.
1) Was ist die Pest? 
Eine Pandemie, Seuche
2) Wie und wann erschien die Pest in Europa? 
1347 Genueser Seefahrer
3) Wie viele Menschen starben in Europa? 
75-80 Millionen
4) Welches Volk wurde beschuldigt?
Juden
5) Wie reagierten einige Christen auf die Seuche?
 der Pest ein Zeichen Gottes, der die Menschen für ihre Sünden bestrafen wollte. 

Geißler
Pestarzt
Aufgabe 6. Bringe die Kästen in die richtige Reihenfolge.

2 5 3 7 6 4 1
größere 1348: mehr die viele die etwa 1000:
Ernten Pest Menschen Bevölkerungs- Menschen Bevölkerung Dreifelder-
werden satt zahl sinkt sterben wächst wirtschaft

Richtig oder falsch?

 Gebiete, die dicht besiedelt waren, wurden von der Pest heftiger befallen. R
 Es gab keine Gebiete in Europa, wo es die Pest nicht gab. F
 Kanalisierung gab es in den Städten nicht, das führte auch zur Verbreitung der Pest. R
 Die Hungersnöte spielten bei der Verbreitung der Pest keine Rolle. F
 Wegen der Pest hat man die Genueser Seefahrer angeklagt. Man hat sie deswegen
verfolgt. F
 Viele Christen betrachteten die Pest als Gottes Strafe. R
 Die Pest erschien zuerst in London. F

Aderlass und Kräuter als Gegenmittel


Im Mittelalter kannten die Menschen kein wirksames Mittel gegen die Pest. Häufig wurden
die Erkrankten zur Ader gelassen: Man entnahm ihnen Blut, indem man – meist im Oberarm
– in eine Vene schnitt. 
Andere Kranke wiederum bekamen Brechmittel oder Einläufe. Heute ist bekannt, dass diese
Maßnahmen den ohnehin geschwächten Patienten eher schadeten als nützten.
Um sich zu schützen, trugen die Menschen Tücher oder Masken vor dem Gesicht. Außerdem
versuchten sie durch das Verbrennen duftender Hölzer und Kräuter sowie durch das
Versprühen von Essig- oder Rosenwasser gegen die Krankheit anzukämpfen, doch auch das
blieb erfolglos.
Es gab kein Heilmittel gegen die Pest

Isolation und Quarantäne

Anfangs wurden die Kranken ohne besondere Vorkehrungen in die örtlichen Krankenhäuser
gebracht, die Toten wurden normal beerdigt. Später kennzeichnete man die Häuser von
Pestkranken mit einem Kreuz, die Betroffenen mussten in Zwangsunterkünfte außerhalb der
Städte ziehen. 

Mit der zunehmenden Zahl der Toten verbreitete die Pest Angst und Schrecken unter den
Menschen. Das führte dazu, dass die Erkrankten oft von ihren eigenen Familien und Freunden
im Stich gelassen wurden. Selbst Geistliche verweigerten ihren Beistand.

Erst nachdem mehrere Hunderttausend Menschen gestorben waren, wurde klar, dass die
Ausbreitung der Seuche durch die Isolation der Kranken eingedämmt werden konnte. Um
1423, lange nachdem die Verbreitung der Seuche ihren Höhepunkt erreicht hatte, gab es auf
einer Insel bei Venedig das erste Pestkrankenhaus Europas. 

Ebenfalls auf einer venezianischen Insel entstand eine Quarantänestation. Da die Venezianer
einen Zusammenhang zwischen Pest und Schiffsverkehr vermuteten, standen Reisende, die
aus verpesteten Städten kamen, zunächst für 40 Tage unter Beobachtung. Für diese Zeit
mussten sie auf der Insel Lazzaretto Nuovo in der Lagune von Venedig bleiben. Aus dieser
Zeitspanne der Isolation entstand der Begriff "Quarantäne", denn "quaranta" ist das
italienische Wort für 40.
Die ersten Pestkrankenhäuser entstehen

Wirtschaftlicher Aufschwung

 Im 15. Jahrhundert begann eine Entwicklung in Westeuropa.


 Das Zentrum des Aufschwungs war Flandern. (Tuchproduktion)
 Es entstand ein neuer Handelsweg / eine Meeresverbindung zwischen der Hanse und
dem Levantehandel.
 wichtige Erfindungen: Kogge, Schießpulver, Buchdruck
Die Erfindung des modernen Buchdrucks um 1450
Gutenberg

 bewegliche Lettern aus Blei


 Druckerpresse
 Vorteile: 
 geht schnell
 günstigere Produktion (↔handgeschriebenes
Buch)
 Ab der Reformation (1517) werden ganz viele
Bücher gedruckt
 Das Buch wird Gebrauchsgegenstand (nicht nur
das Wissen speichern), z.B. Flugblätter

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