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Master Wirtschaftsinformatik

Semester 2

Geschäftsprozessmanagement (GPM) -
Einordnung und GPM Framework
Agenda

 GPM Einordnung - Konzepte, Vorgehen und Methoden und GPM


 GPM Framework
Übersicht Konzepte, Vorgehen und Methoden
und Geschäftsprozessmanagement
Effektivitätsorientierte Konzepte und Methoden:
– Strategisches Management,
– Kernkompetenzen

Effizienzorientierte Konzepte und Methoden:


– Lean Management,
– Wissensmanagement,
– Business Process Reengineering,
– KAIZEN, Kontinuierlicher Verbesserungs-Prozess (KVP),
– Restrukturierung und Ressourcenanpassung (Rightsizing),
– Prozesskostenrechnung,
– Balanced Scorecard,
– Benchmarking,
– Outsourcing

Effektivitäts- und effizienzorientierte Konzepte und Methoden:


– Total Quality Management (TQM),
– Wertorientierte Unternehmensführung,
– Geschäftsprozessmanagement,
– Change Management
Beziehungen zwischen GPM und anderen
Managementkonzepten und –methoden
Strategisches Management,
Kernkompetenzen

 Das strategische Management ...


– zeigt die langfristige Entwicklung eines Unternehmens und
die nachhaltige Sicherung von Wettbewerbsvorteilen
 Kernkompetenzen ...
– beschreiben Ressourcen, Fähigkeiten und Technologien,
welche dauerhafte Wettbewerbsvorteile begründen zur
flexiblen und schnellen Reaktion auf Veränderungen
– Beeinflussen stark die Leistung und den Erfolg von
Geschäftsprozessen, welche wiederum zum Auf- und
Ausbau und zur Schaffung von Kernkompetenzen dienen

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Lean Management

 Lean Management bedeutet schlanke Unternehmensführung


 Lean Management stellt einen Rahmen für unterschiedliche
Verbesserungsmaßnahmen dar, welche allesamt die
Verschlankung von Prozessen in den Vordergrund stellen
 Ziele des Lean Managements: Effizienzsteigerung,
Schnelligkeit, Flexibilität und überlegene Qualität durch
Einbeziehung der Mitarbeiter
 Ansätze wie die/das organisationale Weiterentwicklung/
Lernen fehlen im Lean Management
 Methodisch ist das Konzept des Geschäftsprozess-
managements bietet konkrete Gestaltungsempfehlungen, die
sich auf das gesamte Unternehmen beziehen

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Business Process Reengineering (BPR)

 Fundamentales Überdenken und radikales Redesign von


Geschäftsprozessen
 Resultat  Verbesserungen der Leistungsgrößen Zeit,
Qualität, Kosten und Kundenzufriedenheit
 Hauptmerkmale von BPR sind:
– strikte Kundenorientierung,
– Ausrichtung des Unternehmens auf Geschäftsprozesse,
– Erneuerung von Prozessen, Strukturen und Systemen,
– Quantensprünge der Prozessleistung
 Erfolg von BPR deutlich höher, wenn es im Rahmen eines
umfassenden Konzeptes des GPMs zum Einsatz kommt

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Wissensmanagement (WM)

 WM ist ein systematischer & ganzheitlicher Ansatz um den Umgang


mit Wissen auf allen Ebenen eines Unternehmens nachhaltig zu
verbessern.
 In Geschäftsprozessen sind Kernkompetenzen eines Unternehmens
gebündelt -- > zentrale Wissensplattform.
 Wichtige Bausteine des WM können als integrale Bestandteile von
Geschäftsprozessen betrachtet werden:
– Nutzung von Wissen erfolgt im Rahmen der Prozessbearbeitung
 Ermöglicht Bearbeiter, bessere Ergebnisse zu erzielen als ohne dieses
Wissen.
– Umgekehrt entsteht großer Teil des Wissens (insbesondere
Erfahrungswissen) im Rahmen der Prozessbearbeitung.
 Weitergabe und Bewahrung dieses Wissens sollte unmittelbar mit der
Entstehung erfolgen.
 Integrationsvarianten
1. Geschäftsprozesse als Ausgangspunkt für Wissensmanagement
2. Wissensmanagement und Prozessausführung
3. Geschäftsprozesse als Gegenstand des Wissensmanagements

© FH Technikum Wien 8
KAIZEN, KVP
(Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)

 Japanische Managementphilosophie  ständiger


Verbesserungsprozess durch Einbezug der MitarbeiterInnen
 Merkmale von KAIZEN/ KVP
– Prozessorientierung: Fokus = Prozess zur Ergebniserstellung
– Permanente Steigerung der Prozessleistung
– Orientierung an den Wünschen interner und externer Kunden
– Nutzung der Fähigkeiten von MitarbeiterInnen zur Problemlösung
 KAIZEN wird als integrativer Bestandteil von GPM betrachtet

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Total Quality Management (TQM)

 TQM stellt die Qualität in den Mittelpunkt und beruht auf


der Mitwirkung aller MitarbeiterInnen
 Ziele: Kundenzufriedenheit, langfristiger Geschäftserfolg
und Nutzen für alle Stakeholder der Organisation
 Inhalte von TQM werden durch das Modell für Excellence
der European Foundation for Quality Management (EFQM)
konkretisiert
 EFQM eignet sich auch zur Selbstbewertung von
Unternehmen und dessen Geschäftsprozesse
 GPM unterstützt durch die Beeinflussung der
Unternehmens-ergebnisse auch die TQM-Ziele in hohem
Maße

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Change Management
(Management des Wandels)

 Ganzheitlicher Ansatz des Unternehmenswandels durch


Veränderung harter Faktoren (Struktur, Prozesse etc.) und
weicher Faktoren (Unternehmenskultur etc.)
 Ergebnisse führen zu messbarem Unternehmensfortschritt
und verhindern ein Zurückfallen in den Ausgangszustand
 Die Erfolgsfaktoren des Change Managements sind:
– Klar strukturiertes und programmatischen Vorgehen,
– Glaubwürdige Unternehmensleitung, die Veränderung vorlebt
– Schulung und Training neuer Methoden und Verhaltensweisen
– Wecken und Fördern von Eigenverantwortung und –initiative
 GPM stellt eine spezifische Form des Change Mgmt. dar 
verändert Faktoren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern
GPM Framework

Ein Orientierungs- und Handlungsrahmen für die Fachdisziplin


Geschäftsprozessmanagement (GPM).

© FH Technikum Wien 12
Die drei Säulen für erfolgreiches Geschäftsprozessmanagement
Wir gehen von der Annahme aus, dass Organisationsziele durch eine ganzheitliches
Unternehmensprozessmanagement effektiver und effizienter erreicht werden können.
Wir sehen Geschäftsprozesse und die Prozessfähigkeiten als ein wertvolles
immaterielles (Organisations-) Vermögen (Intangible Asset) an, welches nicht einfach
kopiert und imitiert werden kann. GPM ist eine zentrale Management-Disziplin und baut
auf drei Säulen auf.
Framework Implementierungsleitfaden Leadership-Kultur

Das GPM-Framework schafft einen Der GPM-Implementierungsleitfaden Der GPM-Leadership-Kultur zeigt


gemeinsamen Orientierungs- und zeigt, wie Prozessmanagement in welche Denkhaltung, Führungsverhalten
Handlungsrahmen für die Fachdisziplin Organisationen eingeführt, implementiert und organisatorischen Voraussetzungen
Geschäftsprozessmanagement (GPM). und nachhaltig verankert wird. für ein erfolgreiches GPM notwendig
sind.

Das Unternehmensprozessmanagement Das Ziel dieses Umsetzungsleitfadens ist es, Das Ziel dieser „Kultur-Komponente“ ist es,
(EPM - Enterprise Process Management) eine „Good Practice“ für die Implementierung die operative und strategische Führung in der
richtet die Organisation sowie die gesamte und Verankerung über den „Change Life Organisation zu verankern. Im wesentlichen
Prozessarchitektur mit allen Prozessen auf Cycle“ sicherzustellen. Im wesentlichen werden folgende Elemente gestaltet:
die Unternehmensziele aus. Das EPM werden folgende Elemente berücksichtigt: 1. Grundprinzipien
umfasst im wesentlichen die Bereiche: 1. Programm Management. 2. Rollen und Gremien
1. Strategisches Prozessmanagement. 2. Change Management. 3. Reifegrade und Erfolgsmessung
2. Operatives Prozessmanagement. 3. Wissensmanagement mit der 4. Fähigkeitsentwicklung
3. GPM-Office. kontinuierliche Verbesserung. 5. Motivations- & Belohnungsmodelle

Die drei kritischen Erfolgsfaktoren für Geschäftsprozessmanagement 13


Was sind die Treiber des Wandels in Unternehmen und die
Ursachen sich mit GPM zu beschäftigen?
Auslöser von Veränderungsprozessen
Der Erfolg und die Nachhaltigkeit von Organisationsgestaltungsprojekten zur Leistungs-
verbesserung wird ganz erheblich durch die sogenannten Auslöser des Wandels, welche die
Notwendigkeit einer organisatorischen Veränderung aufzeigen, bestimmt.

KRISEN WETTBEWERBSKRÄFTE VISIONEN

Die Krise, welche eine Wandel oder Der Feind, externe Konkurrent, der ein Die Vision und das innere Zielstreben,
sogar eine Sanierung erzwingt, oder sich Benchmarking-Objekt für die als Auslöser einer Erneuerung und
dem Unternehmen als Chance (Phönix strategische und strukturelle Änderung Verbesserung.
aus der Asche) für den Wandel eröffnet. darstellt. Subsitutionsprodukte und die
Veränderung der Verhandlungsmacht
der Kunden oder Stakeholdern.

BOSSIDY spricht von einem „burning Von PRAHALD wurde in diesem „Jede Veränderung die keine Verbesserung
platform syndrome“: je größer die Krise, Zusammenhang der Begriff „strategic intent“ ist, ist eine Verschlechterung“ Loos.
desto eher sind die Führungskräfte und die geprägt. PORTER hat hierzu das „Five
Mitarbeiter bereit, Veränderungen zu Forces Modell“ geprägt.
akzeptieren und aktiv daran mitzuwirken.

Hauptauslöser für den Wandel sind … 14


Das Unternehmensprozessmanagement richtet die
gesamte Organisation auf Geschäftsprozess aus
Ein Geschäftsprozessmanagement-Framework schafft einen gemeinsamen Orientierungs-
und Handlungsrahmen für die Einführung und Verankerung von Geschäftsprozess
Management in Unternehmen. Das Unternehmensprozessmanagement (EPM - Enterprise
Process Management) richtet die Prozessmanagement-Organisation sowie die gesamte
Prozessarchitektur mit allen Prozessen der Organisation auf die Unternehmensstrategie aus.
Das Unternehmensprozessmanagement umfasst im wesentlichen die Bereiche:
1. Das Strategische Prozessmanagement betrachtet, gestaltet und steuert alle
Geschäftsprozesse einer Organisation über den gesamten Lebenszyklus und erzeugt
Transparenz über deren Verknüpfung untereinander und mit den Geschäftsprozessen von
Geschäftspartnern.
2. Das Operative Prozessmanagement setzt Prozessoptimierungen einzelner Geschäftsprozesse
um und betreibt bzw. wickelt die bestehenden Prozesse im Tagesgeschäft bestmöglich ab, um
die vorgegebenen Leistungskennzahlen zu erreichen und die Potenziale bestehender Prozesse
auszuschöpfen.
3. Die Prozessmanagement-Office (BPMO Business Process Management Office,
BPM-CoE „Center of Excellence“, …) schafft ein generelles Verständnis für das
Prozessmanagement in der Organisation. Die Prozessmanagement-Organisation beinhaltet im
wesentlichen die „EPM-Governance“ und das „EPM-Enablement“.
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Unternehmensprozessmanagement lasst sich im wesentlichen
in drei „Building Blocks“ unterteilen
Geschäftsprozessmanagement-Framework – Enterprise Process Management

Normative EPM-G Governance EPM-E Enablement


„Center of Excellence“

Ebene Organisations Gov. Service Governance People Enablement Product Enablement


BPMO

Gremien & Rolle Richtlinien, Repository Training & Knowledge Tools & Infrastructures
1
Partner Governance Process Governance Communication, Reports, Ressourcen, Portfolio &
Integration Transform-Change-Run Controlling & Support Change Management

High-Level Business LifeCycle

Strategische TRANSFORM the business CHANGE the business RUN the business
Ebene
Alle Prozesse

sBPM - strategisches Geschäftsprozessmanagement


Strategische Strategische Strategisches
2
Geschäftsprozess- Geschäftsprozess- Geschäftsprozess-
planung implementierung Controlling

Operative
oBPM – operatives Geschäftsprozessmanagement
Ebene
Einzelprozesse

BPMO = Business Process Management Office


BPI = Business Process Improvement
BPI - Geschäftsprozessoptimierung BPR – Geschäftsprozessbetrieb
3
BPM = Business Process Management
Prozess- Prozess- Prozess-
BPR = Business Process Refinement
EPM = Enterpise Process Management konzeption umsetzung betriebs-
sBPM = Strategisches BPM einführung
oBPM = Operatives BPM

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1

Das BPM-Office schafft ein generelles Verständnis für das


Prozessmanagement in der Organisation
Definition BPM-Office
Das Normative Prozessmanagement schafft ein generelles Verständnis für das
Prozessmanagement in einer Organisation. Die Aktivitäten werden häufig gebündelt und von
einem BPM-Office - Business Process Management Office (auch BPM-CoC „Center of
Excellence“ genannt, BPMO) wahrgenommen. Primär sind folgende Elemente betroffen:
• Mit der Enterprise Process Management Governance (EPM-Governance) wird eine
Ordnungsrahmen für die Leitung und Steuerung/Regelung bestimmt.
Ganz allgemein kann Process Governance als die Gesamtheit aller Prinzipien, Normen,
Regeln und Strukturen verstanden werden, die darauf ausgerichtet sind, die
Entwicklungsfähigkeit der Organisation ermöglichen. Process-Governance liegt in der
Verantwortung des Top-Managements und ist ein wesentlicher Bestandteil der
Unternehmensführung.
• Mit dem Enterprise Process Management Enablement (EPM-Enablement) wird die Gesamtheit
der Ressourcen und Fähigkeiten verstanden, welche das Geschäftsprozessmanagement in
der gesamten Organisation unterstützen und begründen. Es schafft eine Wissensbasis für die
verschiedenen Prozessmanagementrollen und trainiert Mitarbeiter, die eine Rolle im
Unternehmensprozessmanagement wahrnehmen. Es betreibt das Ressourcen, Portfolio und
Change Management für sämtliche Prozessveränderungen und vertritt alle
Prozessmanagementaktivitäten in der Geschäftsführung. Es verantwortet die kontinuierliche
Weiterentwicklung der prozessorientierten Organisation auf Basis eines Reifegradmodells.
Process-Enablement liegt in der Verantwortung des CPO – Chief Process Officers.
17
2

Das Strategische Prozessmanagement betrachtet, gestaltet und


steuert ALLE Geschäftsprozesse einer Organisation
Definition Strategische Prozessmanagement
Das Strategische Prozessmanagement betrachtet, gestaltet und steuert alle
Geschäftsprozesse einer Organisation über den gesamten Lebenszyklus und erzeugt
Transparenz über deren Verknüpfung untereinander und mit den Geschäftsprozessen von
Geschäftspartnern. Strategisches Prozessmanagement liegt in der Verantwortung des
Managements (der Prozesseigner). Der Strategische Prozessmanagement umfasst im
wesentlichen:
• Die Strategische Prozessplanung analysiert und würdigt den aktuellen AS-IS-Zustand aller
Geschäftsprozesse in der Organisation und überprüft bzw. identifiziert Anforderungen an die
Geschäftsprozesse aus Sicht der Prozesskunden und der Organisationsziele sowie dem
Geschäftsmodell. Aus der Analyse wird der der Handlungsbedarf für Veränderung abgleiten und
priorisiert. Die Strategische Prozessplanung schafft weiters eine langfristige und unternehmensweite
Einsicht über den gewünschten TO-BE-Zustand und einen Transformationsplan zur Weiterentwicklung
der Geschäftsprozesse. Es definiert und bewertet die dafür erforderlichen Initiativen.
• Die Strategische Prozessimplementierung beauftragt und kontrolliert die Umsetzung der
freigegebenen Initiativen und steuert gegebenenfalls nach, um vorhandenes Erfolgspotenzial zu
sichern und neues Erfolgspotenzial aufzubauen. Die Strategische Prozessimplementierung ist für die
Kontrollen, Abnahme und Freigabe der Ergebnisse aus der Prozessoptimierung verantwortlich.
• Das Strategische Prozesscontrolling führt Wirkungskontrollen und Prozessreporting über alle
Prozesse in der Organisation durch, um sicherzustellen, dass die laufende Leistungsfähigkeit und die
Erfüllung der Anforderungen gewährleistet wird. Prozessadaptierungen werden vom Strategische
Prozesscontrolling angestoßen und überwacht. 18
3

Das Operative Prozessmanagement setzt Prozessoptimierungen


einzelner Geschäftsprozesse um und betreibt die bestehenden
Prozesse im Tagesgeschäft
Definition Operatives Prozessmanagement
Das Operative Prozessmanagement setzt Prozessoptimierungen einzelner
Geschäftsprozesse um und betreibt bzw. wickelt die bestehenden Prozesse im Tagesgeschäft
bestmöglich ab, um die vorgegebenen Leistungskennzahlen zu erreichen und die Potenziale
bestehender Prozesse auszuschöpfen. Operative Prozessmanagement liegt in der
Verantwortung des jeweiligen Prozesseigners. Der Operative Prozessmanagement-Prozess
umfasst im wesentlichen zwei Prozesse.

oBPM – operatives Geschäftsprozessmanagement

BPI - Geschäftsprozessoptimierung BPR – Geschäftsprozessbetrieb

Prozesskonzeption Prozessumsetzung Prozessbetriebs-


einführung

19
3 Das Operative Prozessmanagement

Geschäftsprozessoptimierungen Geschäftsprozessbetrieb & die


oder: kontinuierliche
BPI Business Process Improvement Prozessverbesserungen
Dies sind meist einmalige Initiativen, oder:
die in Form von Organisationsprojekten BPR Business Process Continuouse
oder BPI-Programmen abgewickelt Service Improvement (CSI)
werden. Business Process Refinement (BPR)
Dieser umfasst die laufende
Ziel ist es, die Ausrichtung und Leistung Prozessregelung und permanente
ausgewählter Geschäftsprozessen unter Verbesserung einzelner Prozesse und
der Berücksichtigung von des EPM-Systems.
Organisationszielen, Kundenerwartungen
und Serviceanforderungen zu verbessern.
Der Erfolg des Geschäftsprozessbetriebes
Der Umfang von BPI fokussiert meist wird anhand der Prozessfähigkeit, der
auf einzelne Prozesse oder Anzahl und Wirkung von KVP-Initiativen
Prozesscluster. Der laufende Betrieb und und von Prozessleistungskennzahlen
die Steuerung der Geschäftsprozesse ist im gemessen. Der Umfang von BPR fokussiert
Umfang nicht enthalten. meist auf einzelne Prozesse oder
Prozesscluster.
20
Die Aufträge des GPM gegliedert
nach den jeweiligen Anwendungsbereichen
Operatives Geschäftsprozessmanagement (GPM) Normatives + strategisches GPM

Geschäftsprozessoptimierung Geschäftsprozessbetrieb & Unternehmensprozessmanagement


kontinuierliche
Prozessverbesserungen
BPI - Business Process Improvement BPR - Business Process Refinement EPM - Enterprise Process Management
Auftrag ist, …

…ausgewählte … stabile Prozessfähigkeit … BPM-Fähigkeiten


Geschäftsprozesse nachhaltig sicherstellen und GP-Effizienz unternehmensweit entwickeln,
verbessern. laufend verbessern. etablieren & pflegen.
BPI sind meist einmalige Initiativen BPR umfasst die laufende EPM verfolgt einen holistischen
oder Organisationsprojekte, um die Prozessleistungsmessung und - Systemansatz, bei dem die BPM-
Ausrichtung und Leistung unter der regelung und permanente Grundsätze, Standards, Methoden
Berücksichtigung von Verbesserung einzelnen Prozesse und BPM-Fähigkeiten
Organisationszielen und Kunden- innerhalb des EPM-Systems. unternehmensweit entwickelt,
erwartungen von ausgewählten etabliert und gepflegt werden, um
Geschäftsprozessen zu verbessern. so effektiv und effizient zum
Unternehmenserfolg beizutragen.
Outcomes / Erfolgsmessung

Der Erfolgt von BPI wird gemessen anhand Der Erfolgt von BPR wird gemessen Der Entwicklungsfortschritt von EPM wird
von: anhand von: gemessen anhand von:
a) Outcome: Veränderungen bei den a) Prozessleistungsparametern. a) Leadership: Reifegrade
Prozessleistungskennzahlen aus dem b) Prozessfähigkeit. (Informationsmodell-Qualität, Prozess-
vorgefundenem „As-Is“ und dem c) Anzahl von KVP-Initiativen. Status, Transparenz)
umgesetzten „To-Be“ einzelner d) Wirkung von umgesetzten KVP- b) Projektmanagement (Roadmap):
Prozess. Initiative Steuerung und Transparenz bei BPI-
b) Output: Steigerung der Transparenz; Initiativen
BPI-Produkt- & -Prozessqualität. c) Governance: Unternehmens-
Performance-Kennzahlen
(EVA, ROCI, BSC).

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Typische Aktivitäten je BPM-Anwendungsbereich
Geschäftsprozessoptimierung GP-Betrieb und kontinuierliche Unternehmensprozessmanagement
Prozessverbesserungen

BPI - Business Process Improvement BPR - Business Process Refinement EPM - Enterprise Process Management
Schüssel-Aktivitäten

BPI-Initiativen werden als Projekte BPR umfasst die nachhaltige (1) EPM-Leadership umfasst die
oder Programme durchgeführt und Anwendung von kybernetischen Förderung einer BPM-Kultur und die
Entwicklung von BPM-Fähigkeiten.
enthalten folgende Phasen: Prozessregel-Systemen mit:
(2) Projektmanagement (Roadmap)
(1) Die Prozesskonzeption mit der (1) Define: Prozessziele und umfasst eine auf die
Analyse (As-Is), dem Design Regelgrenzwerte adjustieren. Unternehmensstrategie und
(To-Be) und die Transitplanung Ressourcenzuweisung abgestimmte
(2) Measure: Laufende Definition und Verabschiedung von
sowie der Konzeptfreigabe
Prozessmessung und Initiativen.
(2) Die Prozessumsetzung: Regelstrecken-Überwachung (3) EPM-Governance umfasst die:
Der Prozesslösungsbau inkl. (Monitoring, Events, Alerts).
(a) Etablierung von Governance-
der Geschäftsfalltests sowie die (3) Analyse: Abweichungen Strukturen, Gremien, Rollen.
Lösungsfreigabe. Skillprofilen, Center of Excellence.
identifizieren, analysieren und
(3) Die Prozesseinführung, verstehen. (b) Einhaltung von Governance-
Prozessen & -Prozederen.
-inbetriebnahme und Abnahme (4) Improve: Zeitnahe (c) Entwicklung und Pflege des Prozess-
sowie Dokumentation. Portfolios, der Prozesslandkarte und
Prozesssteuerung durchführen
die Bereitstellung des Process
und überprüfen.
Repositories.
(5) Control: Leistungsaufzeichnung (d) Partnermanagement: org. Integration
und Berichterstattung mit IT, QM, FC, HR, ..
(Reporting) und periodische (4) EPM-Enablement umfasst die:
Wirkungskontrollen durchführen. (a) People: Trainings & Kommunikation,
Marketing
(b) Process: Vorgabe von BPI-Prozessen
(c) Product: Richtlinien, BP-Tools &
Infrastruktur, Reports,…
(d) Partner: Einbindung von BP-
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Stakeholdern.
Typische Methoden & Konzepte je
BPM-Anwendungsbereich
Geschäftsprozessoptimierung GP-Betrieb und kontinuierliche Unternehmens-
Prozessverbesserungen prozessmanagement

BPI - Business Process BPR - Business Process EPM - Enterprise Process


Improvement Refinement Management
Methoden & Konzepte

Abhängig vom Umfang und Bei BPR kommen i.d.R. Bei EPM kommen i.d.R.
vom Handlungsbedarf bewährte Ansätze aus dem bewährte Ansätze aus dem
kommen verschieden Ansätze Qualitätsmanagement zur Management zur Anwendung:
zur Anwendung: Anwendung: • Strategisches Management
• Evolutionäre Ansätze: • Wert- & Performance
Lean Management, • KVP - Kontinuierlicher Management
TQM-Ansatz, Six-Sigma. Verbesserungsprozess
• TQM - Total Quality • Change Management
• Radikale Ansätze: Management Ansatz und • Management by …
Business Reengineering, EFQM-Modell
Business Reframing. • Lean Management Ansatz
mit Vermeidung von
Verschwendung
• 6σ - Six-Sigma Ansatz
• Controlling-Ansätze

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Hinweis: Diese und die nachfolgenden Prozessdarstellungen (WKDs) sind im
Sinne von Referenzprozessen zu lesen. Diese stellen idealtypische Abläufe und
Vorgehensweisen dar und müssen an die reale Situation im Unternehmen
angepasst werden! (Abstraktion vs. Konkretisierung, Spezialisierung)

© FH Technikum Wien 25
Das Wertschöpfungsdiagramm (WKD) liefert eine kompakte
Übersicht der Aktivitäten des
Strategischen Prozessmanagement (sBPM)
Event = Business Geprüfte GP-Implementierungsauftrag Getestete GP- GPM-Betriebseinführungs- Einsatzbereiter GP
Change BPM-Roadmap für GP Implementierung auftrag für GP GP-HB Abnahme
GP-HB Abnahme
Strategische Ebene Alle Prozess: Planung, Umsetzung, Überwachung
Alle Prozesse

sBPM - strategisches Geschäftsprozessmanagement - betrachtet, gestaltet und steuert alle Geschäftsprozesse einer Organisation.

1. Strategische 2. Strategische 3. Strategisches


Geschäftsprozessplanung Geschäftsprozessimplementierung Geschäftsprozesscontrolling

1. Geschäftsprozess-Richtlinien, Ziele, 1. Geschäftsprozessoptimierungs- 1. Geschäftsprozessbetrieb


Reifegradkriterien festlegen, abstimmen, Vorgaben vorbereiten, Ressourcen überwachen und GP-
freigeben und kommunizieren. bereitstellen und beauftragen. Verbesserungen (Refinement)
Gateway 1.1: Strategic Alignment Gateways 2.1: Ready for Design einfordern und unterstützen. “To
2. AS-IS Geschäftsarchitektur (GA) analysieren make the new organization work in
2. Konzeptionsphase begleiten & lenken:
und kritisch würdigen, Veränderungstreiber order to ensure business
und –bedarf identifizieren und qualifizieren.
Teilergebnisse prüfen und abnehmen.
Gateways 2.2: Ready for Development continuity.”
Gateway 1.2: Ongoing Strategic
Gateways 3.1: Ongoing
Assessment. 3. Entwicklungsphase begleiten &
Operational Review
3. TO-BE-Geschäftsarchitektur gestalten, lenken:
dokumentieren und abstimmen. (Teil-)Ergebnisse prüfen und 2. Geschäftsprozessaudits planen,
Transformationspläne vom Ist- zu den abnehmen durchführen und Action Items
Planzuständen entwickeln, Initiativen für die Gateways 2.3: Ready for Deployment Umsetzung überwachen
BPM-Roadmap qualifizieren und Gateways 3.2: Benefit Realization
4. Einführungsphase begleiten & lenken:
quantifizieren.
Gateway 1.3: Business Case Justification & Ergebnisse prüfen und abnehmen.
Delivery Strategy Gateways 2.4: Ready for Service
4. TO-BE-Geschäftsarchitektur und BPM-
Roadmap prüfen, Entscheidung herbeiführen
(Review. Approval & Authorization),
Ergebnisse kommunizieren. 26
Gateway 1.4: Investment Decision
Viele Unternehmen starten GPM mit einer
projekthaften Geschäftsprozessoptimierung

Geschäftsprozessmanagement-Framework – Enterprise Process Management

Normative EPM-G Governance EPM-E Enablement


„Center of Excellence“

Ebene Organisations Gov. Service Governance People Enablement Product Enablement


PMO

Gremien & Rolle Richtlinien, Repository Training & Knowledge Tools & Infrastructuren

Partner Governance Process Governance Communication, Reports, Ressourcen, Portfolio &


Integration Transform-Change-Run Audits & Support Change Management

Strategische
Ebene
Alle Prozesse

sBPM - strategisches Geschäftsprozessmanagement / Lösungsmanagement


sBPM-P sBPM-I sBPM-I
Strategische Strategische Strategisches
Geschäftsprozess- Geschäftsprozess- Geschäftsprozess-
planung implementierung Controlling

Operative
oBPM – operatives Geschäftsprozessmanagement / Lösungsmgt.
Ebene
Einzelprozesse

BPI - Geschäftsprozessoptimierung BPR – Geschäftsprozessbetrieb

Prozess- Prozess- Prozess-


konzeption umsetzung betriebs-
einführung

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Das Wertschöpfungsdiagramm (WKD) liefert eine Übersicht
der Aktivitäten der Geschäftsprozessoptimierung (BPI)
„CHANGE the business“
GP-Analyse & Geprüftes GP- GP-Implementierungs- Getestete GP- GPM-Betriebseinführungs- Einsatzbereiter GP
Konzeptionsauftrag Design auftrag für GP Implementierung auftrag für GP GP-HB Abnahme
GP-HB Abnahme GP-HB Abnahme
Operative Ebene Je Prozess: Analyse & Design, Implementierung, Integration
Einzelprozesse

Geschäftsprozessoptimierung - Geschäftsprozesse analysieren, gestalten, bauen und einführen.

1. Prozesskonzeption: Prozesse 2. Prozessumsetzung: Prozesse bauen 3. Prozessbetriebseinführung:


analysieren, designen und prüfen und verifizieren Prozesse einführen und abnehmen

1. Prozesse analysieren, Potentiale 1. Prozesslösungen entwickeln und 1. Prozesseinführung vorbereiten, und


ermitteln und quantifizieren, bauen sowie Prozesslösungen Trainings durchführen.
Benchmarks durchführen und (Solution Architecture) 2. Prozessmigration von „Alt auf Neu“
Handlungsbedarf ableiten und dokumentieren. durchführen. „In this phase the
entscheiden. 2. Test-Geschäftsfälle bereitstellen und appointment of the employees to the
2. Prozesse identifizieren, gestalten Prozesslösung testen. process roles and/or positions in the
und dokumentieren und abstimmen. new organization as well as the
3. Transitionsplan zur
migration of systems will take place.”
3. Transformationspläne vom Ist- zu Betriebsüberleitung bzw.
3. Neuen Prozess exekutieren. Offene
den Planzuständen entwickeln, Prozesseinführung der getesteten
Punkte lösen. Bei Bedarf
Initiativen qualifizieren und Lösung erstellen und abstimmen.
Aufräumungs-Abbauarbeiten
quantifizieren. 4. Prozesslösung prüfen, Entscheidung durchführen. „Care-Phase
4. Prozessdesigns prüfen, herbeiführen Ergebnis abschließen.
Entscheidung herbeiführen (Review. kommunizieren sowie nächste 4. Prozessevaluierung hinsichtlich
Approval & Authorization), Ergebnis Phase beauftragen. Wirkung und Zielerfüllung
kommunizieren sowie nächste Phase durchführen. Lessons learned
beauftragen. durchführen und KVP-Initiativen
aufbereiten.
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Prozesskonzeption umfasst die Prozessanalyse, das
Prozessdesign sowie die Skizzierung des Umsetzung:
Wertschöpfungsdiagramm Prozesskonzeption
Auslöser = Abschluss =
GP-Analyse- & Designauftrag GP-Analyse- & Designauftrag abgenommen oder abgebrochen

1. Prozesskonzeption: Prozesse analysieren, designen und prüfen

1.1 Prozesse analysieren 1.2 Prozesse designen 1.3 Transformationplan 1.4 Prozessdesigns prüfen &
erstellen entscheiden
AS-IS Prozessarchitektur TO-BE Prozessarchitekturen Weg von AS-IS zu To-BE Review, Approval, Authorization

Prozesse analysieren, Potentiale Prozesse identifizieren, gestalten Implementierungsplan vom Prozessdesigns prüfen,
ermitteln und quantifizieren, und dokumentieren und Ist- zu den Planzuständen Entscheidung herbeiführen
Benchmarks durchführen und abstimmen. entwickeln, Initiativen Ergebnis kommunizieren sowie
Handlungsbedarf ableiten und qualifizieren und nächste Phase beauftragen.
entscheiden. quantifizieren.
1. Ist-Prozessbestand analysieren: 1. Soll-Geschäftsprozesse identifizieren, 1. Transfromations-/ 1. Entscheidungsunterlagen zu GP-
bestehende Geschäftsprozesse (nach benennen und nach Priorität gewichten Implementierungspläne erstellen. Analyse, Design und
festgelegter Notation: zB: GP-HB, und in das Unternehmensprozessmodell Optionen für die Umsetzung Implementierung prüfen hinsichtlich
WKD, EPK,…) und Ist-Architektur bzw. Fähigkeitsmodell einordnen. entwerfen und abstimmen. Einzelne 3Cs (Vollständigkeit, Richtigkeit und
analysieren, modellieren und 2. Soll-Prozesse gestalten: Prozesszweck Initiativen beschreiben. Bei Bedarf Konsistenz, Prozessreifegrad-Kriterien,
verstehen. Typische Geschäftsfälle festlegen, Kunden und Prozessleistungen Angebot einholen. Business Case „Papier-Pilot“,…) und ggf.
ermitteln. benennen, Auslöser und Ende festlegen, erstellen (Wirtschaftlichkeits- bzw. nachbessern. Prüfergebnis
2. Potentiale ermitteln: bestehende (Prozessgrenzen), Prozessablauf und Investitionsrechnung). dokumentieren.
Geschäftsprozesse kritisch würdigen Prozessaktivitäten mit den jeweiligen 2. Transformations-/ 2. Basierend auf Prozesskonzeptions-
(z.B.: ESIA-Regel, Prozessreifegrad- Ergebnissen anhand von repräsentativen Implementierungspläne bewerten Entscheidungsunterlagen
Kriterien), Schwachstellen aufzeigen Geschäftsfällen spezifizieren. Rollen und hinsichtlich Value-Cost-Risk und entscheiden. Geprüfte Ergebnisse
und Verbesserungs-potentiale Tools/Vorlagen beschreiben. Business Case optimieren und mit den GPM-Entscheidungsgremien
qualifizieren und quantifizieren. 3. Soll-Prozesse dokumentieren: (nach Betroffenen abstimmen. bereitstellen, bei Bedarf präsentieren
3. Prozessbenchmarking durchführen: festgelegter Konventionen: z.B.: Prozess- 3. Entscheidungsunterlagen und Entscheidung einfordern sowie
Bei Bedarf Benchmarking mit „Best in Steckbrief, GP-Handbuch, WKD, EPK,…) aufbereiten und für die Prüfung kommunizieren.
Class“ Prozessen erstellen und mit Ist- inkl. typischer Geschäftsfälle und bei bereitstellen. 3. Entscheidung dokumentieren und
Situation vergleichen. Leistungslücken Bedarf visualisieren. Prozess der GP-Analyse- & Konzeptionsergebnisse
aufzeigen, begründen und Aufbauorganisation zuweisen. ablegen, versionieren und für nächsten
Verbesserungsansätze ableiten. 4. Geschäftsprozessdesigns abstimmen. Phasen bereitstellen.
4. Handlungsbedarf ableiten: Prozessbeschreibungen mit den
Veränderungs-treiber verstehen und Stakeholdern anhand von 29
Handlungsbedarf/-umfang ableiten, repräsentativen Geschäftsfällen
entscheiden und kommunizieren. durchspielen und abstimmen.
Freigabe des Prozesskonzeptes bildet die Grundlage für die
Prozessimplementierung und enden mit einer Lösungen:
Wertschöpfungsdiagramm Geschäftsprozessumsetzung
Auslöser = Abschluss =
GP-Implementierungsauftrag GP-Lösung bereit, abgenommen oder abgebrochen

2. Prozessumsetzung: Prozesse bauen & & verifizieren

2.1 Prozesslösungen 2.2 Prozesslösungen testen 2.3 Transitionsplan 2.4 Prozesslösung prüfen
entwickeln und bauen & verifizieren erstellen & entscheiden.
Review, Approval, Authorization
Prozesslösungen entwickeln Test-Geschäftsfälle bereitstellen Transitionsplan zur Prozesslösung prüfen,
und bauen sowie und Prozesslösung testen. Betriebsüberleitung bzw. Entscheidung herbeiführen
Prozesslösungen (Solution Prozesseinführung der Ergebnis kommunizieren sowie
Architecture) dokumentieren. getesteten Lösung erstellen nächste Phase beauftragen.
und abstimmen.
1. Implementierung vorbereiten. 1. Test-Geschäftsfälle identifizieren, 1. Transitions-/ Rolloutpläne 1. Entscheidungsunterlagen zu
2. Prozesslösungen bauen: spezifizieren und bereitstellen. erstellen. Einzelne Initiativen GP-Lösung und Transition
Lösungen entsprechend des Qualitätssicherungsmaßnahmen beschreiben. Bei Bedarf Angebot prüfen hinsichtlich 3Cs
freigegebenen Prozessdesigns vorbereiten. einholen. Business Case (Vollständigkeit, Richtigkeit und
bauen und für Tests bereitstellen 2. Prozesslösung testen und aktualisieren (Wirtschaftlichkeits- Konsistenz) und ggf. nachbessern.
nach den Grundsätzen des Testergebnisse dokumentieren und bzw. Investitionsrechnung Prüfergebnis dokumentieren.
„Capability Managements“: berichten. Repräsentativen aktualisieren). 2. Basierend auf Prozesslösungs-
1. Process Geschäftsfällen testen. „Defect“- 2. Transitions-/Rolloutpläne Entscheidungsunterlagen
Management betreiben. Defect- bewerten hinsichtlich Value- entscheiden. Geprüfte Ergebnisse
2. People
Behebung unterstützen. Cost-Risk und Business Case den GPM-Entscheidungsgremien
3. Product/Tools optimieren und mit Betroffenen bereitstellen, bei Bedarf
3. Prozesslösung aus Qualitätssicht
4. Partner freigeben. abstimmen. präsentieren und Entscheidung
3. Prozesslösungen 3. Entscheidungsunterlagen einfordern sowie kommunizieren.
dokumentieren und bereitstellen . aufbereiten und für die Prüfung 3. Entscheidung dokumentieren
bereitstellen. und GP-Lösungen ablegen,
versionieren und für nächsten
Phasen bereitstellen.

30
Freigabe der Prozesslösung ist Grundlage der Prozesseinführung:
Wertschöpfungsdiagramm Prozessbetriebseinführung
Auslöser = GP-Betriebseinführungsauftrag Abschluss = GP-Lösung eingeführt, abgenommen oder abgebrochen

3. Prozessbetriebseinführung: Prozesse einführen und abnehmen

3.1 Prozesseinführung 3.2 Prozessmigration 3.3 Prozess Go-Live 3.4 Prozessevaluierung


vorbereiten durchführen begleiten durchführen

Prozesseinführung vorbereiten, Prozessmigration von „Alt auf Neuen Prozess exekutieren. Prozessevaluierung hinsichtlich
und Trainings durchführen. Neu“ durchführen. „In this phase Offene Punkte lösen. Bei Wirkung und Zielerfüllung
“To make the new organization the appointment of the employees to Bedarf Aufräumungs- durchführen. Lessons learned
work in order to ensure business the process roles and/or positions in Abbauarbeiten durchführen. durchführen und KVP-Initiativen
continuity.” the new organization as well as the „Care-Phase abschließen. aufbereiten.
migration of systems will take place.”
1. Implementierung laut Transitionplan 1. Prozessmigration laut Transitionplan 1. Go live durchführen basierend auf 1. Prozessevaluierung durchführen
vorbereiten. durchführen. der verabschiedeten Prozesslösung. (zB: nach Six-Sigma-„DMAIC“-Zyklus
a. PROCESS-Enabler vorbereiten: a.PEOPLE: Mitarbeiter zu den neuen 2. Prozessreporting starten. (Define – Measure – Analyze –
Prozesswissen finalisieren und Prozessrollen nominieren und bei Prozessmessungen durchführen und Improve – Control). Prozessdaten
Prozessdokumentation je Bedarf der neuen Organisation Daten für Soll-Ist-Vergleich sammeln, analysieren und Ist-
Zielgruppe bereitstellen. zuweisen. Meeting- & und bereitstellen. Zielvergleiche durchführen,
Rollenbeschreibungen und Reportingstruktur abstimmen. Abweichungen identifizieren, Ursachen
3. Nach- ermitteln, Verbesserungsmaßnahmen
Vorlagen bereitstellen. Trainings durchführen Prozessmigrationsbetreuung
Sollprozess vorbereiten & ableiten und einbringen.
b.PRODUCT: Prozesswerkzeuge durchführen (Care). Offene Punkte
konfigurieren. Bei Bedarf anpassen und bereitstellen. Bei Bedarf die nach dem Go-Live auftreten 2. Prozessevaluierungsbericht
aktuellen Prozessmessungen (für Legacy-Systeme und Live-Daten lösen. erstellen, bereitstellen und
Soll-Ist-Vergleich) durchführen. migrieren. Einsatz der Prozesstools kommunizieren.
Prozessüberwachung einrichten. 4. Bei Bedarf Aufräumungs-
sicherstellen. Abbauarbeiten („cleanup, 3. Prozessbetriebseinführung formal
b. PEOPLE: Mitarbeiter informierter, c.PROCESS: Starten entsprechend des dismantling“) Aktivitäten bei Legacy- beenden.
bei Bedarf auswählen, neuen Prozesses zu arbeiten. Bei Prozessen bzw. Systemen
Trainingsplan erstellen und Bedarf im Live-System Piloten bzw. durchführen.
Schulungen organisieren und Friendly Customer Migrationstest
durchführen. 5. Prozessdokumentation finalisieren.
durchführen. Prozessüberwachung Daten für Prozessevaluierung
c. PRODUCT: Prozesswerkzeuge sicherstellen. aufbereiten und bereitstellen.
installieren und konfigurieren. d.PARTNER: Stakeholder in die
Legacydaten sichern. 6. Prozessbetriebseinführung prüfen
Migration einbeziehen, Feedbacks & abschließen.
d. PARTNER: Stakeholder einholen und aktiv kommunizieren.
informieren und bei Bedarf 2. Prozessmigrationsprobleme und -
Schnittstellen anpassen. Mängel lösen.
2. Vorbereitung zur Prozessbetriebs- 3. Prozessmigrationsergebnisse laut
einführung prüfen und freigeben. 31
Transitionplan prüfen und GO-Live
Meilenstein freigeben.
Wer sind typische GPM-Kunden bzw. –
Anspruchsgruppen?
GPM-Kundenportfolio
Der Begriff Kundenportfolio bezeichnet eine Sammlung der verschiedenen Zielgruppen die i.d.R. vom GPM-Office
betreut werden. Die „Kundensegmentierung“ kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen. Die nachfolgende
Gruppierung orientiert sich an den Stakeholder-Gruppen am BPM CBOK (Business Process Management Common
Body of Knowledge) von ABPMP - Association of Business Process Management Professionals
Perspektive = Einzelprozesse Perspektive = alle Prozesse

Kunden von Mitarbeiter von Projekt-/Fachabt. Management & Gesamte BPM-Office


Prozessen Prozessen mitarbeiter Führungskräfte Organisation Mitarbeiter
Prozesskunde Prozessteams BPM-Partner BPM-Gremien BPM-Officeteam

„Voice of the Customer“ Fachbereich

Diese Zielgruppe Diese Zielgruppe Diese Zielgruppe Diese Zielgruppe Diese Zielgruppe Diese Zielgruppe
umfasst alle direkten umfasst alle umfasst alle umfasst die umfasst alle umfasst alle
Zielgruppen

Kunden sowie alle Leistungsträger bzw. Projekt- und/oder Führungskräfte der Leistungsträger Leistungsträger des
interne & externe Prozessmitarbeiter Betriebspartner Organisation und die einer Organisation. BPM-Offices.
Stakeholder des und-beteiligte des laufend die mit dem Mitglieder von GPM-
jeweiligen (Einzel-) jeweiligen (Einzel-) BPM-Offices für alle Gremien.
Geschäftsprozesses. Geschäftsprozesses. Prozesse
zusammen-
arbeiten.
• Prozess-Kunden • Process-Owner • IT • Process-Owner • (Spar-)Mitarbeiter • Chief Process
• Prozess-Sponsor • Process-Manager • HR • Prozess-Sponsor • (Spar- Officer
• Prozess-Lieferant • Prozess-Expert • Controlling )Lieferanten • Prozess-
Typische Rollen

• Behörden, Banken, (Knowledge • … • BPM-Leadership • … Koordinator


Versicherungen, … Domain Expert) Teams • Prozess-
• …. • Process-Mitarbeiter Architekten
• Business Analyst
• Prozess-
Engineers/-
modellierer
• Prozess-Controller
• Prozess-Coach. …

32
Was sind typische BPM-Ergebnistypen?
Was sind die „Produkt-Qualitätsansprüche“?
BPM-Produktportfolio (Auszug)
Der Begriff Produktportfolio bezeichnet eine Sammlung der verschiedenen Produkten vom BPM-Office. Die
„Leistungsmappe“ kann nach verschiedenen Kriterien gruppiert werden. Die nachfolgende Gruppierung
orientiert sich am „Business Lifecycle“
Transform the Business Change the Business Run the Business Govern the Business

Strategisches BPM Operatives BPM Operatives BPM Normatives BPM


BPI-Projekte BPR-Betrieb
Betrachtungsobjekte = Betrachtungsobjekte = Einzelne Betrachtungsobjekte = Betrachtungsobjekte =
alle Prozesse Projekte mit Prozessänderungen Einzelne Prozesse im Betrieb Unternehmensweites BPM

• Graphische • Prozessbeschreibungen • Prozess-Workspaces (Ablage • BPM-Mission-Statement


Prozesslandkarte • Prozess-Steckbriefe von Prozessinformationen. • BPM-Organisationsmodell inkl.
(AS-IS, TO-BE) (Management Summary) • Prozess-Leistungsberichte BPM-Rollenbeschreibung
• Prozessablauf- • Prozess-Dashboards • BPM-Richtlinien (GP-MRL)
• Prozesslisten – Prozess-
Product - Goods

beschreibung (EPK, WKD) • Portfolio-Planungsliste • BPM-Service-/Produktkatalog


Wiki
& Modelle in ARIS. • BPM-Methodenbaukasten
(mit GP-Änderungen)
Fachabteilungen tlw. in • Prozess-Störungs-Records • BPM-Modellierungstools =
• Prozessreifegrad-Checkliste Visio. • Prozess-Problem-Records BPM-Publishingtools
• Prozess-Spezifikations- • Prozess-KVPs Prozessrepository
• BPM-Roadmap / Projektlisten Ordnerstruktur • Update Prozess-
mit betroffenen Prozessen • Prozessrollenbeschreibungen Wissensdatenbank
• Prozesskennzahlen-Modell, • … • …
KPIs
• Prozessrollenmodelle
• Strategische BPM-Beratung • Prozessmodellierung- • Prozess-Betriebssupport • BPM-Office Support
Professional

Dokumentation • Prozess-Controlling-Support • BPM-People Capability


Services

• Prozessanalyse (As-Is) • Prozess-Trainings-Support Development


• Prozessdesign (To-Be) • … (Trainings, KnowlegeBase)
• Projektmanagement bei • BPM-Product Capability
Prozessänderungen Development 33
• Prozesskoordination (BPM-IT-Tools, Templates)
Qualitätsmanagement (QM) &
GPM-Framework

35
Unterteilung des Qualitätsmanagement in die
„Building Blocks“

Normative Unternehmensweit Qualitätsmanagement


„Center of Excellence“

Ebene Qualitätspolitik
Leitbild Mission umfasst im Unternehmen
alle qualitätsbezogenen Leit- und Handlungsgrundsätze und
bildet somit den Rahmen für alle Qualitätsmanagement-
Vision Kultur & Werte aktivitäten. Sie ist in die übergeordneten unternehmens-
politischen Grundsätze eingebunden.

Strategische
Ebene
Alle Prozesse

Finanz- Prozess- Kunden-


ziele ziele ziele

Qualitätsziele
abgeleitet von Prozess- und
Strategy map Balanced scorecard Kundenzielen

Operative
Ebene
Einzelprozesse

Optimizing Design
ACT PLAN

Monitoring Modeling
CHECK DO 36

Execution

Erreichung einer höheren Qualität innerhalb der gesamten Organisation durch eine kontinuierliche Verbesserung
ISO 9001 als
Qualitätsmanagementsystem-Framework

Qualitätsmanagementsystem

Organisation und Unterstützung


deren Kontext (4) & Betrieb

PLAN DO

Kundenzufriedenheit

Planung Führung Bewertung Ergebnisse des QMS


Anforderungen
des Kunden der Leistung
Produkte &
Dienstleistungen
ACT CHECK

Interessierte
Parteien (4) Verbesserung

Qualitätsmanagementsystem als Instrument zur Institutionalisierung von


Prozess- und Qualitätsmanagement auf Basis der ISO 9001 Norm37
Qualitätsmanagementsystem als Prozess- &
QM-Framework

Ein Qualitätsmanagementsystem schafft einen gemeinsamen Qualitätsmanagementsystem

Rahmen für die Planung, Steuerung und Überwachung hin- Unterstützung

sichtlich der Qualität des „betrieblichen Leistungsprozesses“.


& Betrieb

PLAN DO

Bewertung

Das System umfasst Prozesse zur Planung Führung der


Leistung

1. Qualitätsplanung ACT CHECK

2. Qualitätslenkung
3. Qualitätskontrolle Verbesserung

4. Qualitätssicherung
5. kontinuierlichen Verbesserung (PDCA)

Das Qualitätsmanagementsystem basiert auf der internationalen Norm ISO 9001, welche die
Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt der unternehmerischen Tätigkeiten stellt. Ausgehend
von den Kundenanforderungen, soll der Unternehmensbetrieb und dessen Prozesse ein
Endprodukt an Kunden liefern, welches genau den Anforderungen entspricht.

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PDCA als Herzstück der kontinuierlichen
Verbesserung

1) Neue Lösung standardisieren 1) Problemstellung beschreiben


2) Dokumentation, Schulung, etc. 2) Zielzustand definieren
ACT PLAN 3) Ideen entwickeln

CHECK DO
1) Ergebnisse überprüfen
2) Ergebnisse beurteilen 1) Maßnahmen umsetzen
3) Entscheidung über Standardisierung 2) Neue Lösungen / Änderungen
treffen erproben

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Quellen

 Schmelzer, H.J., Sesselmann, W. 2003, Geschäfts-


prozessmanagement in der Praxis; 3. Auflage, Carl Hanser
Verlag.
 Business Process Management Common Body of
Knowledge - BPM CBOK: Leitfaden für das
Prozessmanagement herausgegeben von der EABPM
(European Association of Business Process Management)
 Platinus Consulting GmbH (2015) Trainingsunterlagen
Geschäftsprozessmanagement basierend auf dem
Certified Business Process Professional (CBPP) -
Foundation Level.

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