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Aufbau einer Datenbank zu Elektrounfällen

Zusammenstellung und Analyse von Informationen zu Unfallursachen,


Schäden und Trends.

Bachelorarbeit
vorgelegt an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie
“Medizintechnik”

Hochschulbetreuer/in:

Erstgutachter:Herr Prof. Dr. Ing. Sebastian König


Zweitgutachter: Frau Prof. Dr. habil. Jane Neumann

Bearbeitet von: Mai Marei


Matrikelnummer: 646180
Studiengang: Medizintechnik

Studienjahr 2022/2023

Vorwort
Die folgende Bachelorarbeit basiert auf der Klassifizierung einer Datenbankstruktur über
Elektrounfälle. Ich habe mich in meinen Studien auf das Thema Elektrounfälle konzentriert
und eine Datenbankstruktur entwickelt, die für die Sammlung und Analyse von Informationen
über Unfallursachen, Schäden und Trends geeignet ist.

Für meine Recherchen habe ich verschiedene Quellen wie Zeitungsberichte, Polizeiberichte
und andere öffentlich zugängliche Dokumente über Elektrounfälle zusammengetragen. Da
jeder Unfall individuell ist und jedes Land unterschiedliche Aufzeichnungen führt, habe ich
versucht, ein umfassendes Verständnis der Ursachen und Trends von Elektrounfällen zu
gewinnen.

Die vorliegende Arbeit dient als Abschlussarbeit des Studiums "Medizintechnik" an der
Ernst-Abbe-Fachhochschule. Nach einer viermonatigen Bearbeitungszeit wurden die Idee
und die Fragestellung zur Erstellung dieser Bachelorarbeit gemeinsam mit meinem Betreuer,
Prof. Dr. Ing. Sebastian König.

An dieser Stelle möchte ich bei meinem Betreuer, Herrn Prof. Dr. Ing. Sebastian König und
meiner Betreuerin, Frau Prof. Dr. habil. Jane Neumann, für ihre Unterstützung und ihr
Engagement bedanken. Ihre konstruktive Kritik und wertvollen Hinweise haben mir dabei
geholfen, meine Arbeit zu verbessern und meine Ziele zu erreichen.

Ich freue mich, meine Bachelorarbeit präsentieren zu können und hoffe, dass meine Arbeit
dazu beitragen wird, dass Elektrounfälle in Zukunft vermieden werden können und die
Entwicklung von effektiven Präventionsmaßnahmen unterstützt wird.

Jena, den 30. April 2023 Marei Mai

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
● Hintergrund und Essenz des Themas
● Zielsetzung der Arbeit
● Forschungsfragen
1. Elektrounfälle

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I. Was ist Elektrounfalle
II. Auswirkungen von Strom auf den menschlichen Körper
III. Häufigste Unfallursachen bei Elektrounfällen
IV. Unfallbeispiele
2. DatenBank
I. Was ist eine Datenbank

2. Theoretischer Rahmen
● Grundlagen von Datenbanken
1. Warum MySQLDatenbank
2. Was ist XAMPP
3. Sicherheit und XAMPP
4. Wie starte ich
● Arten von Datenbanken
● Datenmodellierung und -design

3. Methodik
● Datenquellen und Datenerfassung von Elektro-Unfällen
● Datenanalyse und -verarbeitung
● Auswahl der Datenbankplattform und -tools
● Implementierung der Datenbank

4. Ergebnisse
● Daten Bank
● Beschreibung der entwickelten Datenbank für Elektro-Unfälle
● Funktionalitäten und Features der Datenbank
● Bewertung der Effektivität und Effizienz der Datenbank

5. Diskussion
● Interpretation und Einordnung der Ergebnisse
1. Die positive Entwicklung der Elektro-Unfallstatistik
2. Elektrische Sicherheit
I. Arbeit Maßnahmen
II. Allgemein Maßnahmen und Trchnologien
● Stärken und Schwächen der Datenbank
● Einschränkungen und Empfehlungen für weitere Forschung

6. Fazit
● Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
● Impulse für Praxis und Forschung

7. Literaturverzeichnis
● Liste der verwendeten Quellen und Referenzen

8. Anhang
● Abbildungen, Tabellen, Diagramme und sonstige Materialien.

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1. Einleitung
1.1. Hintergrund und Bedeutung des Themas
Fast alle elektrotechnischen Entwicklungen wurden von unangenehmen und
unvorhersehbaren Phänomenen wie Unfällen begleitet. Sicherheitsstandards wurden
unweigerlich notwendig, da der elektrischen Sicherheit große nicht zu unterschätzende
Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um Unfälle mit Personen- oder Sachschäden zu
vermeiden.[1]

In dieser Hinsicht werden derzeit und auch in Zukunft alle möglichen Anstrengungen
unternommen, um diese Situation aufrechtzuerhalten, aber leider nehmen die Unfalllisten
auch nach der Einnahme aller Sicherheitstipps kein Ende und um eine Lösung zu finden,
müssen wir zuerst das Problem finden, die Ursachen, wo alles anfängt, und hier kommt
meine Bacholerarbeit

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Die Bachelorarbeit mit dem Thema "Aufbau einer Datenbank über Elektrounfälle" kann dazu
beitragen, die Situation bei Elektrounfällen zu verbessern, indem es die Informationen über
Unfallursachen, Schäden und Trends sammelt, analysiert und verwaltet. Eine solche
Datenbank könnte Informationen über die Umstände des Unfalls, die Art des betroffenen
elektrischen Geräts, Verletzungen oder Schäden und die beteiligten Personen oder
Unternehmen enthalten.

Der Hintergrund für die Einrichtung einer solchen Datenbank liegt darin, dass Elektro-Unfälle
häufig vorkommen und oft schwerwiegende Folgen haben können. Durch das systematische
Erfassung und Analyse von Informationen zu Elektro-Unfällen können mögliche Ursachen
identifiziert werden, um daraus Schlüsse für die Prävention künftiger Unfälle ziehen zu
können. Außerdem können durch eine solche Datenbank Ressourcen für
Notfallmaßnahmen besser organisiert und koordiniert werden. [2]

Eine Datenbank für Elektro-Unfälle kann auch dazu beitragen, die Zusammenarbeit
zwischen verschiedenen Akteuren im Bereich der Elektrosicherheit zu verbessern, indem sie
eine gemeinsame Informationsgrundlage schafft. Dies kann dazu beitragen, dass Behörden,
Unternehmen und andere Organisationen besser informiert und vorbereitet sind, um Elektro-
Unfälle zu verhindern und im Fall von Unfällen schneller und effektiver zu handeln.

1.2. Zielsetzung der Arbeit


Die Zielsetzung der Arbeit besteht darin, eine strukturierte Datenbank zu erstellen,
die durch die Klassifizierung von Elektro-Unfällen nach verschiedenen Kategorien
wie Land, Ort/Region, Umfeld (Industrie/Baustellen/Zuhause (Küche, Bad, Hobby),
Bahnanlagen, Natur), Schäden (Tod, bleibende körperliche Schäden, reversible
Schäden, keine Schäden) und Ursachen (elektrische Vorgänge, Stromkreise) eine
systematische Erfassung und Analyse von Informationen ermöglicht.

Durch die Verwendung von XAMPP als Tool zur Erstellung der Datenbank können
verschiedene Datenbanktypen (z.B. MySQL) verwendet werden, um eine skalierbare
und robuste Lösung zu schaffen. Die Klassifizierung der Fälle in der Datenbank soll
dabei helfen, Muster und Trends in Elektro-Unfällen zu identifizieren und somit
präventive Maßnahmen ableiten zu können.

Durch die Erfassung und Strukturierung von Informationen zu Elektro-Unfällen


können Ressourcen für Notfallmaßnahmen besser organisiert und koordiniert
werden. Unternehmen und Behörden können besser informiert und vorbereitet
werden, um im Fall von Unfällen schnell und effektiv zu handeln. Die
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Bereich der Elektrosicherheit
kann durch die Nutzung der Datenbank verbessert werden.

Die Datenbank kann auch dazu beitragen, die Forschung und Entwicklung von
präventiven Maßnahmen voranzutreiben, wie z.B. die Entwicklung von leitfähigen
Helmen für Wanderer zum Schutz vor Blitzschlägen.

1.3. Forschungsfragen

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1.3.1. Elektrounfälle
❖ Was ist Elektrounfalle
Von einem Stromunfall spricht man, wenn ein Mensch mit Elektrizität in Berührung
kommt und dadurch Verletzungen erleidet. Wenn der Betroffene gleichzeitig einen
stromführenden Gegenstand und die Erde berührt, gerät er in den Stromkreis und
erleidet einen elektrischen Schlag.
Das bedeutet: Strom fließt durch den menschlichen Körper. Der Strom sucht sich
einen Weg durch den Körper (z.B. von der Hand zum Fuß oder von der rechten
Hand zur linken Hand).
Wie hoch diese gesundheitlichen Schäden tatsächlich sind, ist von mehreren
Faktoren abhängig. Eine entscheidende Rolle spielen die Stromstärke und die Dauer
des Vorfalls. Besonders kritisch ist ein Stromunfall, wenn wichtige Körperteile wie
das Herz oder das Gehirn im Stromfluss liegen.

Abbildung 1:

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❖ Auswirkungen von Strom auf den menschlichen
Körper.
Strom verursacht einen Schock in uns, da er eine äußere Kraft ist, die auf unsere
innere Stromsensibilität trifft. Elektrizität wird als fundamentale Kraft betrachtet, die
seit Anbeginn der Zeit existiert. Da der menschliche Körper hauptsächlich aus
Wasser besteht, ist er äußerst leitfähig und jede von außen angelegte Spannung
kann die normale Funktion unseres Systems beeinträchtigen. Ein Stromschlag kann
Tetanie, Atemstillstand, Herzkammerflimmern und Verbrennungen verursachen. Es
ist daher wichtig, sich über die Risiken von Elektrizität und die
Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen werden müssen, um sie zu vermeiden,
bewusst zu sein

❖ Häufigste Unfallursachen bei Elektrounfällen

Diese können durch verschiedene Arten von Quellen verursacht werden, wie zum
Beispiel:

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● Haushaltsgeräte: Elektrogeräte im Haushalt wie Toaster, Bügeleisen
oder Haartrockner können bei unsachgemäßer Handhabung oder bei
Defekten Stromschläge verursachen.
● Elektrische Installationen: Fehlerhafte elektrische Installationen in
Gebäuden oder auf Baustellen können ebenfalls zu Elektrounfällen
führen.
● Elektrische Werkzeuge: Elektrische Werkzeuge wie Sägen oder
Bohrmaschinen können bei unsachgemäßer Handhabung oder bei
Defekten ebenfalls Stromschläge verursachen.
● Blitzschlag: Ein Blitzschlag kann auch zu einem Elektrounfall führen,
wenn er einen Menschen oder ein Objekt trifft, das mit Strom
verbunden ist.

Hochspannungsleitungen: Hochspannungsleitungen können ebenfalls zu


Elektrounfällen führen, wenn jemand in Kontakt mit ihnen kommt.

Ein ähnliches Bild präsentiert sich bei den Stromunfällen mit Betriebsmitteln. Je
einfacher der Bereich, umso mehr Unfälle, je komplizierter der Bereich, umso
weniger Unfälle. So machen allgemeine Verbraucher und Verteiler insgesamt 63 %
aus, während es in der Erzeugung und Umformung nur 8 % sind. Aufschlussreich ist
aber auch, dass bei den Betriebsmitteln im Bereich der Verteilung mehr als doppelt
so viele Unfälle passieren wie bei den Betriebsmitteln im Bereich der allgemeinen
Verbraucher.
Auch hier gilt die Feststellung: Vorsicht gerade bei den scheinbar einfachen und
alltäglichen elektrischen Arbeiten! Hier passieren die meisten Unfälle.

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Die häufigste Unfallursache ist die Missachtung der fünf Sicherheitsregeln. Die
Anwendung der fünhf Sicerheitsregeln zur Herstellung und Sicherstellung des
spannungsfreien Zustands für Arbeiten an elektrischen Anlagen wird von den
befähigten Personen nicht immer sorgfältig genug angewendet.

Die häufigsten Fehler sind:


● Spannungsfreiheit wird nicht festgestellt
● fehlende Freischaltung
● elektrisch gefährdete Bereiche in der Nähe der Arbeitsstelle werden nicht
abgedeckt oder abgeschrankt.

Weitere Ursachen für Elektrounfälle sind:


● Verhaltensfehler
● Schäden und Fehler an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln
● Arbeiten in der Nähe stromführender Teile
● Unkenntnis
● Überschätzung

❖ Unfallbeispiele
Nachfolgend werden typische Unfälle erläutert, die man durch das Einhalten der 5 +
5 lebenswichtigen Regeln im Umgang mit Elektrizität hätte vermeiden können. Die
Beispiele dienen der Sensibilisierung von Vorgesetzten und Mitarbeitenden.
Erkenntnisse aus der Unfallabklärung fliessen kontinuierlich in die Präventionsarbeit
des ESTI ein und sollen mithelfen, zukünftige Unfälle zu vermeiden.

Beispiel 1 – Situation: Elektroinstallateur; 230/400 V; Lichtbogen

Als der VU mit der Spitzzange die Kabel des Sperrschützes löste, gelangte er
höchstwahrscheinlich mit dem Werkzeug an die Einspeisung der Sicherungen und

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löste einen Lichtbogen aus. Dabei verbrannte sich der VU durch die enorme Hitze
des Lichtbogens die linke Hand. Als weitere Folge des Kurzschlusses entstand ein
beachtlicher Brand mit grossem Sachschaden in der HV (Totalschaden).

Ursachen

● Die 5 Sicherheitsregeln wurden nicht konsequent angewendet: Die


Einspeiseseite der Sicherungen in der Nähe der Sperrschützen war noch
unter Spannung. Die Spannungsfreiheit der Einspeisung für die Sicherungen
wurde weder mittels Messgerät gemäss EN 61243-3 kontrolliert noch sonst
festgestellt. (Art. 72 Starkstromverordnung/Art. 22 NIV)
● Der VU deckte die noch unter Spannung stehenden benachbarten Teile in der
HV nicht ab. (Regel 5)
● Der VU führte Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilenaus, ohne
eine PSA zu tragen (ESTI-Weisung Nr. 407).
● Als Eidg. diplomierter Elektroinstallateur und Träger einer
Installationsbewilligung des ESTI war der VU berechtigt,
Elektroinstallationsarbeiten im spannungsfreien Zustand selbständig
auszuführen, hatte aber keine Berechtigung für Arbeiten unter Spannung.
Beispiel 2 – Situation: Elektroinstallateur; 230/400 V; Durchströmung

Der Verunfallte (VU) musste ein Alu-Rohr mit dem Rohrschneider auftrennen, da es
von einem Rauchabzugsrohr gekreuzt wurde. Im Alu-Rohr befanden sich unter
Spannung stehende Kabel.

Der VU hatte einen Tag nach der Auftrennung des Alu-Rohrs den Auftrag, ein
weiteres Kabel (für die Zutrittskontrolle) in das Alu-Rohr einzuziehen. Beim
Einziehen des Kabels für die Zutrittskontrolle wollte der VU das unter Spannung
stehende Alu-Rohr halten und wurde elektrisiert.

Ursachen

● Der Basisschutz des Kabels war nach der Auftrennung des Alu-Rohrs nicht
mehr vorhanden, da das Kabel bei der Auftrennung verletzt wurde. (NIN
1.3.1.2).
● Für die Kabelinstallationen im Alu-Rohr wurden die 5 Sicherheitsregeln nicht
angewandt. (Art. 72b Starkstromverordnung/Art. 22 NIV).
● Die Kabel im Alu-Rohr wurden vor der Auftrennung nicht spannungsfrei
geschaltet (Art. 72 Starkstromverordnung/Art. 22 NIV).
● Es wurde nicht gemäss EN 61243-3 geprüft, ob die Kabel im Alu-Rohr
spannungsfrei waren.

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● Der VU arbeitete in der Nähe von spannungsführenden Teilen ohne
persönliche Schutzausrüstung (PSA). (ESTI-Weisung 407/Art. 5 VUV).
● Der VU führte Arbeiten unter Spannung aus (AuS 2) ohne die nötige
Berechtigung und Ausbildung. (Art. 76 Starkstromverordnung).
● Durch den Arbeitsverantwortlichen wurde keine Risikoanalyse (Auftrennen
unter Spannung) durchgeführt. (Art. 70 Starkstromverordnung).

Beispiel 3 – Situation: Lernender L3; 230/400 V; Lichtbogen-Verbrennung

Nachdem der Mitarbeitende und der VU durch das Bewegen des Kabels dieses
ermittelt hatten, schnitt der Lernende (Netzelektriker) L3 das Kabel im Vorschacht
des VK.

Beim Schneiden des Netzkabels, das noch unter Spannung stand, gab es einen
Kurzschluss mit Lichtbogen. Dabei erlitt der VU Verbrennungen 2. Grades durch den
Lichtbogen.

Ursachen

● Es wurde das falsche Kabel ermittelt.


● Das Kabel wurde nicht mit Sicherheits-Schneidegerät geschnitten (Art. 11
VUV)
● Die internen Arbeitsanweisungen wurden nicht eingehalten (Weisung der
Netzleitstelle). (Art. 1 VUV)
● Es wurde ohne persönliche Schutzausrüstung (PSA) unter Spannung
gearbeitet. (ESTI-Weisung Nr. 407/Art. 11 VUV)
● Die Spannungsfreiheit wurde beim Netzkabel nicht überprüft.(Art. 72
Starkstromverordnung/Art. 22 NIV).

Beispiel 4 – Situation: Montage-Elektriker EFZ; 230/400 V; Durchströmung

Bei einer Kernbohrung wurde ein Rohr mit einem Kabel durchtrennt. Der Verunfallte
(VU) musste die Störung suchen. Der VU dachte, dass der Kabelunterbruch
zwischen der HV (Sicherung F8) und der Abzweigdose bestehe. Der VU verlegte
eine provisorische Verbindungsleitung zwischen dem Verteiler 2 (F9) und der
Abzweigdose von F8.

Die Störungssuche ist im Ausbildungsplan eines Montage-Elektrikers nicht


vorgesehen. Beim Abhängen des Abgangs der Sicherung F8 wurde der VU
elektrisiert.

Ursachen

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● Die Spannungsfreiheit bei der Sicherung F8 wurde nicht geprüft (Art. 72
Starkstromverordnung/Art. 22 NIV)
● Der VU führte Arbeiten aus, zu denen er nicht berechtigt war. (Art. 12
Starkstromverordnung)
● Der VU mittelte die Leitung nicht richtig aus und erhielt somit ein falsches
Resultat. Er war für diese Tätigkeit nicht ausgebildet. (Art. 8 VUV)
● Der VU arbeitete in der Nähe von spannungsführenden Teilen ohne
persönliche Schutzausrüstung (PSA). (ESTI-Weisung Nr. 407)
● Die Anlage wurde nicht nach den 5 Sicherheitsregeln gesichert.(Art. 72
Starkstromverordnung/Art. 22 NIV)

Beispiel 5 – Situation: Elektrokontrolleur; 230/400 V; Lichtbogen

Der Elektrokontrolleur öffnete den Hausanschlusskasten und demontierte die


Abdeckung. Er führte, ebenfalls unter Spannung, die Schraubenkontrolle durch.
Beim Anschluss des L1 konnte noch nachgezogen werden. Als er den L2
nachziehen wollte, ereignete sich ein Kurzschlussmit Lichtbogen. Die Ursache für
diesen Lichtbogen kann nicht mehr
nachvollzogen werden.

Der Kurzschluss wurde eingangsseitig verursacht, wodurch eine 400-ASicherung in


der TS auslöste. Durch diesen Umstand verringerte sich der Kurzschlussstrom am
HAK einpolig auf 3,28 kA (siehe Bild mit Messgerät). Im Lichtbogenfall halbiert sich
dieser Kurzschlussstrom nochmals um die Hälfte, was zu einer längeren
Ausschaltzeit der 400 A Sicherung führte.
Der verwendete Schraubenzieher weist keine Kurzschlussspuren auf.

Offen bleibt, ob der Kurzschluss auf der Eingangsseite des Hausanschlusskastens


durch einen noch im Haus-Anschlusskasten befindlichen Gegenstand (Drahtlitze)
verursacht wurde.

Ursachen

● Die Schraubenkontrolle wurde unter Spannung ausgeführt. Dabei entstand


aus ungeklärten Gründen ein Kurzschluss mit Lichtbogen. Da der Kurzschluss
auf der Eingangsseite entstanden ist, hätte auch ein Ausschalten der
Anschlussüberstromunterbrecher den Kurzschluss nicht verhindert.
● Auch das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) hätte den
Kurzschluss nicht verhindert, aber der VU wäre vor Verbrennungen geschützt
gewesen. Bei einer korrekten Schutzausrüstung gemäss ESTI 407 Stufe 3
hätte die schwere Verletzung sicher reduziert oder verhindert werden können.
● 5 lebenswichtige Regeln: Punkt 4: Schutzausrüstung tragen

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Beispiel 6 – Situation: Lernende 3/4 Lehrjahr Polygraph; 230 V;
Durchströmung

Die Verunfallte (VU) hatte den Auftrag, alte Leuchten im Deckenraster zu


demontieren und neue Leuchten zu montieren und in Betrieb zu nehmen.

Leider hat die VU das falsche Kabel ausgesteckt und dies mit dem Nachverfolgen im
Kanal nicht bemerkt. Dadurch stand die zu demontierende Leuchte noch unter
Spannung. Beim Abhängen des Kabels, welches noch unter Spannung stand,
elektrisierte sich die VU und erlitt leichte Verbrennungen.

Ursachen

● Durch Unachtsamkeit hatte die VU das falsche Kabel ausgesteckt.


● Eine Sichtkontrolle, ob die richtigen Kabel ausgesteckt wurden, ist durch die
Art der Installationen nur schwer möglich. Die relevanten Regeln sind:
● 5 Sicherheitsregeln
1. Freischalten und allseitig trennen
2. Gegen Wiedereinschalten sicher
3. Auf Spannungsfreiheit prüfen

● 5 lebenswichtige Regeln
1. Für klare Aufträge sorgen.
2. Geeignetes Personal einsetzen

1.3.2. DatenBank
❖ Was ist eine Datenbank

Eine Datenbank ist eine organisierte Sammlung von strukturierten Informationen


oder Daten, die typischerweise elektronisch in einem Computersystem gespeichert
sind. Eine Datenbank wird normalerweise von einem Datenbankverwaltungssystem
(DBMS) gesteuert. Zusammen werden die Daten und das DBMS sowie die damit
verbundenen Anwendungen als Datenbanksystem bezeichnet, das oft auf die reine
Datenbank beschränkt ist.

Daten innerhalb der gängigsten Arten von heutigen Datenbanken werden


typischerweise in Zeilen und Spalten in einer Reihe von Tabellen modelliert, um die
Verarbeitung und Datenabfrage effizient zu gestalten. Die Daten können dann
einfach abgerufen, verwaltet, modifiziert, aktualisiert, kontrolliert und organisiert
werden. Die meisten Datenbanken verwenden die Structured Query Language
(SQL) zum Schreiben und Abfragen von Daten.

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❖ Was ist Structured Query Language (SQL)
SQL ist eine Programmiersprache, die von fast allen relationalen Datenbanken zum
Abfragen, Manipulieren und Definieren von Daten sowie für Zugriffskontrolle
verwendet wird. SQL wurde erstmals in den 1970er Jahren bei IBM mit Oracle als
wichtigstem Partner entwickelt und führte zur Implementierung des SQL ANSI-
Standards. SQL hat zu vielen Erweiterungen von Unternehmen wie IBM, Oracle und
Microsoft beigetragen. Obwohl SQL heute noch weit verbreitet ist, entstehen immer
mehr neue Programmiersprachen.

MySQL ist eine relationale Datenbank, die häufig im Zusammenhang mit dem
XAMPP-Stack eingesetzt wird. MySQL verwendet eine eigene Abfragesprache
namens SQL, um auf die Daten in der Datenbank zuzugreifen, sie zu manipulieren
und zu definieren.

XAMPP ermöglicht die Installation und Konfiguration des Apache-Webservers sowie


der MySQL-Datenbank auf einem Computer. Dadurch können Entwickler
Webanwendungen erstellen, die auf MySQL-Datenbanken zugreifen und die SQL-
Sprache verwenden, um Daten abzufragen, zu bearbeiten und zu speichern.

2. Theoretischer Rahmen
2.1. Grundlagen von Datenbanken
2.2.1. Warum MySQLDatenbank
lässt sich aus verschiedenen Gründen erklären. Zum einen ist MySQL eine
kostenfreie und Open-Source-Software, die von vielen Entwicklern und
Unternehmen weltweit genutzt wird. Dadurch gibt es eine große Community, die
regelmäßig an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Software arbeitet. Zum
anderen bietet MySQL eine hohe Performance und Skalierbarkeit, was es
ermöglicht, auch bei großen Datenmengen eine schnelle und zuverlässige
Datenverarbeitung zu gewährleisten. Zudem unterstützt MySQL eine Vielzahl von
Programmiersprachen und Betriebssystemen und bietet eine breite Palette von
Funktionen wie Stored Procedures, Triggers und Views. Darüber hinaus ist MySQL
einfach zu installieren und zu konfigurieren, was es zu einer beliebten Wahl für viele
Entwickler und Unternehmen macht. Insgesamt ist MySQL eine robuste und
zuverlässige Datenbanklösung, die sich für eine Vielzahl von Anwendungen eignet.

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2.1.2. Was ist XAMPP?

XAMPP ist eine kostenlose, plattformübergreifende Software, die als Web-Server-


Umgebung für die lokale Entwicklung und Testung von Webanwendungen dient. Der
Name "XAMPP" steht für die verschiedenen Komponenten, die in der Software
enthalten sind:
X → für verschiedene Betriebssysteme
A → Apache Webserver
M → MySQL Datenbank
P → Perl Skriptsprache
P → PHP Skriptsprache
Die Hauptfunktion von XAMPP ist die Bereitstellung einer vollständigen
Entwicklungs- und Testumgebung für die Entwicklung von dynamischen Webseiten
und Webanwendungen. XAMPP enthält alle erforderlichen Komponenten, um eine
lokale Webserverumgebung zu erstellen, einschließlich eines Apache-Web-Servers,
einer MySQL-Datenbank, PHP und Perl.

XAMPP ist besonders nützlich für Entwickler, die ihre Webanwendungen lokal auf
ihrem eigenen Computer testen möchten, bevor sie auf einen Produktions-
Webserver hochgeladen werden. XAMPP bietet eine einfache und schnelle

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Möglichkeit, die Funktionalität und das Aussehen einer Webanwendung zu testen,
bevor sie für den Einsatz im Internet bereitgestellt wird. Darüber hinaus kann
XAMPP auch für Schulungszwecke und als Einstieg in die Webentwicklung
verwendet werden. Mit XAMPP können Schüler und Einsteiger eine eigene lokale
Webumgebung erstellen und dabei ihre Webentwicklungsfähigkeiten verbessern.
Insgesamt ist XAMPP eine nützliche Software für Entwickler und Schüler, die eine
vollständige lokale Webserver-Umgebung benötigen, um ihre Webanwendungen zu
entwickeln, testen und lernen.

2.1.3. Sicherheit und XAMPP


XAMPP ist ein nützliches Werkzeug für Entwickler, die eine lokale Webserver-
Umgebung benötigen, um ihre Webanwendungen zu testen und zu entwickeln.
Allerdings sollten Sie bei der Verwendung von XAMPP darauf achten, dass es als
"Spielsystem" konzipiert wurde und standardmäßig nicht für eine sichere
Produktionsumgebung konfiguriert ist. Insbesondere bei der Verwendung von
XAMPP im echten Netz ist Vorsicht geboten, da die Sicherheitseinstellungen für
reale Webanwendungen geradezu fatal sind.
Im lokalen Schulnetzwerk kann XAMPP in der Regel problemlos eingesetzt werden,
aber das Anmeldeverfahren und der Zugriff von den Schüler-PCs muss geändert
werden, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten. Insgesamt ist es wichtig, die
Sicherheitseinstellungen von XAMPP zu überprüfen und gegebenenfalls
anzupassen, um die Sicherheit der Webanwendungen und der Daten zu
gewährleisten.

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2.1.4. Wie starte ich
Starten von xampp_control.exe
Nach der Installation können Sie über das Control Panel die benötigten Dienste
einfach starten und stoppen.

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Kann ein Modul aufgrund eines Fehlers nicht gestartet werden, wird es im Control-
Panel rot hinterlegt. Eine detaillierte Fehlermeldung hilft Ihnen zudem, die Ursache
für die Störung zu identifizieren.

Um auf die Administrationsoberfläche der MySQL-Datenbank zuzugreifen, kann die


Admin-Schaltfläche des Datenbank-Moduls genutzt werden, um phpMyAdmin
http://localhost/phpmyadmin/ zu öffnen. Hier besteht die Möglichkeit, die
Datenbanken der Webprojekte zu verwalten, die auf dem XAMPP-System getestet
werden sollen. Alternativ kann die Administrationsoberfläche auch direkt unter
localhost/phpmyadmin/ erreicht werden. In phpMyAdmin können Datenbanken
erstellt, bearbeitet, gelöscht sowie Tabellen hinzugefügt, Tabellenstrukturen
geändert und Daten eingefügt, verändert oder gelöscht werden. Die
Benutzeroberfläche von phpMyAdmin ist sehr benutzerfreundlich und intuitiv, so
dass die meisten Aufgaben ohne spezielle Kenntnisse durchgeführt werden können.

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2.2. Arten von Datenbanken
Es gibt verschiedene Arten von Datenbanken, die je nach ihren spezifischen
Anforderungen und Merkmalen eingesetzt werden können. Hier sind einige
Beispiele:
● Relationale Datenbanken: Dies sind die häufigsten Arten von Datenbanken
und werden am häufigsten in Unternehmen und Organisationen eingesetzt.
Sie speichern Daten in Tabellen, die aus Zeilen und Spalten bestehen und
verwenden SQL (Structured Query Language) für Abfragen und Verwaltung.
● NoSQL-Datenbanken: Im Gegensatz zu relationalen Datenbanken sind
NoSQL-Datenbanken nicht auf Tabellen beschränkt, sondern speichern
Daten in Form von Dokumenten, Schlüssel-Wert-Paaren oder Graphen. Sie
sind nützlich für Anwendungen mit großen Datenmengen oder für die
Speicherung von unstrukturierten Daten.
● Objektorientierte Datenbanken: Diese Art von Datenbanken speichert Objekte
als Daten und erlaubt es, Objekte und ihre Beziehungen zueinander zu
speichern, zu verknüpfen und zu verwalten. Sie sind nützlich für die
Anwendungsentwicklung in objektorientierten Sprachen wie Java oder
Python.
● Hierarchische Datenbanken: Diese Datenbanken speichern Daten in einer
Baumstruktur und werden am häufigsten in älteren Mainframe-Systemen
verwendet.
● Netzwerk-Datenbanken: Ähnlich wie hierarchische Datenbanken speichern
Netzwerk-Datenbanken Daten in einer Baumstruktur, erlauben aber auch
Verzweigungen und komplexe Beziehungen zwischen den Datensätzen.

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Es gibt auch weitere Arten von Datenbanken wie In-Memory-Datenbanken, Cloud-
Datenbanken, Columnar-Datenbanken, usw. die je nach Anforderungen und Zweck
eingesetzt werden können.

2.3. Datenmodellierung und -design


Datenmodellierung und -design beziehen sich auf den Prozess der Erstellung eines
Plans für die Strukturierung von Daten in einer Datenbank. Dieser Prozess umfasst
die Identifizierung der Entitäten (Objekte, Ereignisse oder Konzepte, die Daten
speichern), der Beziehungen zwischen diesen Entitäten und der Attributwerte, die für
jede Entität gespeichert werden sollen.
Die Datenmodellierung erfolgt in der Regel in drei Schritten: Konzeptuelles
Datenmodell, Logisches Datenmodell und Physisches Datenmodell.
● Konzeptuelles Datenmodell: Hierbei wird ein Modell erstellt, das die Entitäten
und Beziehungen zwischen ihnen darstellt, unabhängig von technischen
Details wie Datenbanksoftware und Datenbanktabellen.
● Logisches Datenmodell: Das logische Datenmodell beschreibt die
Datenstruktur in Bezug auf die Datenbanksoftware. Es identifiziert die
Tabellen, die erstellt werden müssen, die Primärschlüssel, Fremdschlüssel
und Beziehungen zwischen Tabellen.
● Physisches Datenmodell: Das physische Datenmodell bezieht sich auf die
Speicherung der Daten auf dem tatsächlichen Speichermedium, z.B.
Festplatte oder SSD. Hier werden die genauen Spezifikationen für Tabellen,
Spalten, Datentypen und Indizes festgelegt.
Ein gut gestaltetes Datenmodell erfüllt die Anforderungen der Datenbanknutzer und
ermöglicht eine effektive und effiziente Speicherung und Verwaltung von Daten. Eine
solide Datenanalyse kann dazu beitragen, die Qualität und Vollständigkeit der Daten
zu verbessern und somit die Genauigkeit und Aussagekraft des Datenmodells zu
erhöhen. Es ist auch wichtig, die rechtlichen Anforderungen an die
Datenspeicherung und -nutzung zu berücksichtigen, insbesondere im Hinblick auf
den Datenschutz und die Vertraulichkeit der betroffenen Personen.
Bei der Datenmodellierung und -design ist es wichtig, sicherzustellen, dass das
Modell flexibel und skalierbar ist und mit zukünftigen Änderungen und Erweiterungen
umgehen kann. Es ist auch wichtig, dass die Datenintegrität und -sicherheit
gewährleistet sind, um die Daten konsistent und genau zu halten und unbefugten
Zugriff zu verhindern.
Um Elektrounfälle zu modellieren und zu analysieren, ist eine sorgfältige
Datenmodellierung notwendig. Die Struktur der Datenbank muss bestimmt werden,
die die elektrounfallbezogenen Informationen speichern soll. Dabei können folgende
Tabellen in Betracht gezogen werden:
● Unfallursache: In dieser Tabelle können verschiedene Ursachen für
elektrische Unfälle erfasst werden, z.B. fehlerhafte Elektrogeräte,
unsachgemäße Installationen oder menschliches Fehlverhalten.

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● Unfallfolgen: Hier können die verschiedenen Arten von Verletzungen und
Schäden erfasst werden, die durch einen Elektrounfall verursacht wurden,
z.B. Tod, bleibende körperliche Schäden, reversible Schäden oder keine
Schäden.
● Unfallumfeld: In dieser Tabelle können Informationen über das Umfeld, in
dem der Unfall aufgetreten ist, erfasst werden, z.B. ob es sich um eine
Baustelle, ein Zuhause, eine Bahnanlage oder die Natur handelt.
● Zeitpunkt und Hergang: In dieser Tabelle können Informationen über den
Zeitpunkt des Unfalls sowie den genauen Hergang des Vorfalls erfasst
werden.
● Betroffene Personen: Hier können Informationen über die betroffenen
Personen erfasst werden, z.B. Name, Alter, Beruf oder Aufenthaltsort zum
Zeitpunkt des Unfalls.
● Elektrische Anlagen: Diese Tabelle kann verwendet werden, um
Informationen über die Art und den Zustand der beteiligten elektrischen
Anlagen zu speichern.
Durch diese Erweiterungen können wir ein umfassenderes Datenmodell erstellen,
das die verschiedenen Kategorien von Elektrounfällen detaillierter erfasst. Mithilfe
von Schlüsselattributen können die Tabellen miteinander verknüpft werden, um
komplexe Abfragen durchzuführen und Muster und Trends in Bezug auf
Elektrounfälle zu identifizieren. Ein gut gestaltetes Datenmodell kann dazu beitragen,
die Sicherheit von elektrischen Anlagen und Geräten zu verbessern, indem es
Informationen liefert, die zur Identifizierung von Risiken und zur Verbesserung von
Sicherheitsmaßnahmen genutzt werden können.

3. Methodik
3.1. Datenquellen und Datenerfassung von Elektro-
Unfällen
Elektro-Unfälle können aus verschiedenen Datenquellen erfasst werden, je nachdem
welche Art von Daten benötigt werden. Einige mögliche Datenquellen für Elektro-
Unfälle im allgemein sind:
● Unfallberichte: In vielen Fällen müssen Unfälle gemeldet und dokumentiert
werden. Die Unfallberichte können wertvolle Informationen über die Art und
Schwere des Unfalls, die beteiligten Personen und die betroffenen
elektrischen Geräte oder Systeme enthalten.
● Krankenhausdaten: Wenn Verletzte in Krankenhäuser gebracht werden,
werden in der Regel medizinische Daten und Informationen über den Unfall
erfasst. Diese Daten können ebenfalls wichtige Informationen über die Art und
Schwere des Unfalls liefern.
● Polizeiberichte: In einigen Fällen kann die Polizei in Unfälle involviert sein und
Berichte darüber erstellen. Diese Berichte können Informationen über die

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Ursache des Unfalls, die beteiligten Personen und die Art und Weise, wie der
Unfall passiert ist, enthalten.
● Inspektions- und Wartungsberichte: Elektrische Geräte und Systeme müssen
regelmäßig inspiziert und gewartet werden. Inspektions- und
Wartungsberichte können Informationen über den Zustand der Geräte und
Systeme liefern und potenzielle Gefahren aufzeigen.
● Augenzeugenberichte: Augenzeugen können wichtige Informationen über den
Unfallablauf und die Ursachen liefern. Es ist wichtig, ihre Aussagen so schnell
wie möglich zu erfassen, um eine genaue Rekonstruktion des Unfalls zu
ermöglichen.
Die Datenerfassung kann manuell oder automatisiert erfolgen. Bei manueller
Datenerfassung müssen die relevanten Daten aus den verschiedenen Quellen
gesammelt und in eine Datenbank eingegeben werden. Bei automatisierter
Datenerfassung können Sensoren und Überwachungssysteme eingesetzt werden,
um Daten automatisch zu erfassen und in Echtzeit in eine Daten.
es kann schwierig sein, zuverlässige und umfassende Datenquellen zu Elektro-
Unfällen zu finden. Eine Möglichkeit ist, auf Datenbanken und Berichte von
staatlichen Stellen oder Organisationen, die sich mit Arbeitssicherheit und
Unfallprävention befassen, zurückzugreifen. Dazu gehören zum Beispiel die
Unfallstatistik der Berufsgenossenschaften, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) oder des Statistischen Bundesamtes.
Darüber hinaus gibt es auch spezialisierte Datenbanken und Registrierungen, die
sich auf Elektro-Unfälle konzentrieren. Eine solche Datenbank ist beispielsweise die
"Elektro-Unfallstatistik" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Auch einige Forschungseinrichtungen oder Berufsverbände können über
Datenquellen zu Elektro-Unfällen verfügen.
Allerdings können diese Datenquellen je nach Land, Region oder Branche variieren.
Es kann daher hilfreich sein, sich an Experten oder Fachleute in diesem Bereich zu
wenden, um genauere Informationen zu erhalten und eine umfassende Datenbasis
aufzubauen.bank zu übertragen.

3.2. Datenanalyse und -verarbeitung


3.3. Auswahl der Datenbankplattform und -tools
3.4. Implementierung der Datenbank
4. Ergebnisse
4.1. Daten Bank

21
4.2. Beschreibung der entwickelten Datenbank für
Elektro-Unfälle
4.3. Funktionalitäten und Features der Datenbank
Die Funktionalitäten und Features der Datenbank hängen davon ab, welches Ziel mit
der Datenbank verfolgt wird. Im Allgemeinen können jedoch folgende
Funktionalitäten und Features einer Datenbank zur Modellierung und Analyse von
Elektrounfällen hilfreich sein:
● Datenimport: Die Datenbank sollte in der Lage sein, Daten aus verschiedenen
Quellen zu importieren, um die Datenmodellierung zu erleichtern. Dies könnte
z.B. der Import von Excel-Tabellen oder CSV-Dateien sein.
● Datenverwaltung: Die Datenbank sollte in der Lage sein, die erfassten Daten
zu speichern, zu verwalten und zu organisieren. Dies könnte z.B. das
Erstellen von Tabellen, das Einfügen von Datensätzen, das Aktualisieren und
Löschen von Datensätzen und das Suchen und Filtern von Daten umfassen.
● Analysewerkzeuge: Die Datenbank sollte Werkzeuge zur Verfügung stellen,
um die gespeicherten Daten zu analysieren und Zusammenhänge zu
erkennen. Dies könnte z.B. die Erstellung von Abfragen, Diagrammen oder
Berichten umfassen.
● Benutzerverwaltung: Die Datenbank sollte in der Lage sein, Benutzerkonten
zu verwalten und Zugriffsrechte zu vergeben, um den Zugang zu sensiblen
Daten zu beschränken und die Datenintegrität zu gewährleisten.
● Datensicherheit: Die Datenbank sollte sicherstellen, dass die gespeicherten
Daten vor unbefugtem Zugriff und Datenverlust geschützt sind. Dies könnte
z.B. durch Verschlüsselung, regelmäßige Backups und Zugriffsprotokollierung
erreicht werden.
● Skalierbarkeit: Die Datenbank sollte in der Lage sein, mit wachsenden
Datenmengen umzugehen und skalierbar zu sein, um zukünftigen
Anforderungen gerecht zu werden.
● Integration mit anderen Systemen: Die Datenbank sollte in der Lage sein, mit
anderen Systemen zu integrieren, um den Datenaustausch und die
Automatisierung von Prozessen zu erleichtern. Dies könnte z.B. die
Integration mit einem CRM-System oder einem E-Mail-Client sein.
Diese Funktionalitäten und Features sind jedoch nicht abschließend und können je
nach spezifischem Anwendungsfall variieren.

4.4. Bewertung der Effektivität und Effizienz der


Datenbank

22
5. Diskussion

5.1. Interpretation und Einordnung der Ergebnisse


5.1.1. Die positive Entwicklung der Elektro-
Unfallstatistik
Eine weltweit einheitliche Statistik zu Stromunfällen ist schwer zu finden. Es gibt
verschiedene mögliche Gründe. Einer dieser Gründe könnte darin liegen, dass in
vielen Ländern keine genauen und zuverlässigen Daten zu Todesursachen und
Unfällen vorliegen oder nicht systematisch erfasst werden. Zum Beispiel könnte die
Erfassung von Daten zu Todesursachen in manchen Ländern nicht auf dem gleichen
Niveau sein wie in anderen Ländern, da es in einigen Ländern möglicherweise
begrenzte Ressourcen gibt, um die Daten zu sammeln, oder die Datenerfassung
möglicherweise nicht systematisch durchgeführt wird.
Ein weiterer Grund, warum es schwierig sein könnte, weltweite Statistiken zu
Stromunfällen zu finden, könnte darin liegen, dass die Klassifizierung und Definition
von Stromunfällen in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein kann. Dies kann
zu Schwierigkeiten bei der Vergleichbarkeit von Daten führen. Zum Beispiel könnte
ein Stromunfall in einem Land als Haushaltsunfall eingestuft werden, während er in
einem anderen Land als Industrieunfall kategorisiert wird.
Ein weiterer möglicher Grund, warum es schwierig sein könnte, weltweit Statistiken
zu Stromunfällen zu finden, könnte darin liegen, dass es für einige Länder schwierig
ist, aufgrund von politischen Konflikten, Krieg oder Naturkatastrophen, genaue
Statistiken zu erfassen und zu veröffentlichen. In solchen Situationen kann es
schwierig sein, die notwendigen Ressourcen zur Erfassung von Daten zu
mobilisieren oder die notwendigen Einrichtungen zu nutzen, um Daten zu erfassen
und zu veröffentlichen.
Allerdings ist es auch möglich, dass weltweit Statistiken zu Stromunfällen existieren,
die nicht öffentlich zugänglich sind oder nur für spezialisierte Institutionen oder
Behörden zugänglich sind. In einigen Fällen können solche Daten als vertraulich
oder sensibel eingestuft werden, und der Zugang kann aufgrund von
Datenschutzgesetzen oder anderen rechtlichen Bestimmungen eingeschränkt sein.
Aus diesem Grund müssen Statistiken für Stromunfälle je nach Land individuell
recherchiert werden.
Eine umfangreiche Analyse der Todesursachenstatistik von Destatis wurde Bsp.
vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE)
durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass in Deutschland eine deutliche Verringerung
von Stromunfällen zu verzeichnen ist. Die Daten wurden dabei in drei Kategorien
zusammengefasst: Haushalt, Industrie/Gewerbe und Sonstiges.

23
Vor allem in den Kategorien Industrie/Gewerbe und Haushalt konnte im Vergleich zu
früheren Jahren eine Verbesserung der Lage festgestellt werden. Im Jahr 2020 gab
es lediglich 2 Fälle in der Kategorie Industrie/Gewerbe im Vergleich zu den Jahren
1970-1971, in denen es zwischen 81 und 69 Fällen gab. Ähnlich positiv entwickelte
sich die Kategorie Haushalt, wo es im Jahr 2020 nur noch 11 Fälle im Vergleich zu
87 Fällen im Jahr 1970 gab.
Die Kategorie Sonstiges umfasst dabei alle Fälle, die keiner der anderen Kategorien
zugeordnet werden konnten, wie beispielsweise Unfälle in Bahnanlagen oder in der
Natur. In diesem Bereich konnte ebenfalls eine deutliche Verringerung der Unfälle
beobachtet werden: Im Zeitraum von 1970-1974 gab es zwischen 143 und 100
Fällen, während es im Jahr 2020 nur noch 19 Fälle gab.

Zwischen den Jahren 1970 und 1998 wurden in den Todesursachenstatistiken von
Destatis für Stromunfälle keine geschlechtsspezifischen Daten erfasst. Stattdessen
wurde lediglich die Gesamtzahl der Opfer angegeben. Dies hatte zur Folge, dass es
schwierig war, genaue Informationen über die Unterschiede in der Häufigkeit von
Stromunfällen bei Männern und Frauen zu ermitteln.
Ab dem Jahr 1999 begann das Statistische Bundesamt damit, das Geschlecht der
Opfer von Stromunfällen zu erfassen und zu unterscheiden. Dadurch wurde es
möglich, detailliertere Informationen über die Anzahl und die Geschlechterverteilung
der Opfer zu sammeln und diese in der Statistik zu berücksichtigen. Diese
geschlechtsspezifische Erfassung der Daten wurde bis zum Jahr 2020 beibehalten
und trug zu einem besseren Verständnis der Unterschiede bei, die bei Männern und
Frauen in Bezug auf Stromunfälle auftreten.
Jedoch seit 2021 hat das Statistische Bundesamt beschlossen, keine detaillierten
Statistiken mehr herauszugeben, in denen Zahlen kleiner als 3 enthalten sind.
Dadurch ist es nicht mehr möglich, eine Unterscheidung zwischen männlichen und
weiblichen Opfern von Stromunfällen zu machen. Dies bedeutet, dass wir derzeit

24
keine genauen Zahlen darüber haben, wie viele Männer und Frauen von
Stromunfällen betroffen sind.
Es ist jedoch bekannt, dass Männer häufiger von Stromunfällen betroffen sind als
Frauen.Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen können, dass Männer häufiger
von Stromunfällen betroffen sind als Frauen. Zum einen spielen unterschiedliche
Berufswahl und Arbeitsplatzbedingungen eine Rolle. Männer sind oft in Berufen
tätig, die ein höheres Risiko für Stromunfälle mit sich bringen, wie zum Beispiel in
der Elektrotechnik oder im Baugewerbe. Zum anderen gibt es auch
geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung und im Verhalten im
Umgang mit elektrischen Geräten und Strom. Männer neigen dazu, riskantere
Verhaltensweisen zu zeigen, wie zum Beispiel das Überbrücken von Stromkreisen
oder das Ausprobieren von Dingen, ohne sich vorher über mögliche Gefahren im
Klaren zu sein. Frauen sind tendenziell vorsichtiger und achten mehr auf
Sicherheitsvorkehrungen. Darüber hinaus spielen auch Unterschiede in der
körperlichen Statur und der Muskelmasse eine Rolle. Männer haben in der Regel
mehr Muskelmasse und eine höhere Körpergröße, was dazu führen kann, dass sie
bei einem Stromunfall stärker betroffen sind als Frauen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies allgemeine Tendenzen sind und dass es
auch Männer gibt, die vorsichtig im Umgang mit Strom sind, und Frauen, die in
Berufen arbeiten, die ein höheres Risiko für Stromunfälle mit sich bringen.

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind elektrische Unfälle ein


ernstes Risiko für die Arbeitnehmer weltweit. Die ILO schätzt, dass jährlich etwa
1.000 Menschen weltweit aufgrund von Stromunfällen am Arbeitsplatz sterben.
Die Hauptursache für diese Unfälle sind in der Regel unsachgemäßer Umgang mit
elektrischen Geräten und Anlagen sowie mangelnde Kenntnisse und Fähigkeiten im
Umgang mit Elektrizität. Dies betrifft sowohl Arbeitnehmer in der Industrie als auch
im Baugewerbe sowie in anderen Branchen.

25
Weltweit gibt es jedoch erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Regulierung und
Durchsetzung von Arbeitssicherheitsstandards. Einige Länder haben strenge
Vorschriften und Inspektionsprogramme, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu
gewährleisten, während in anderen Ländern die Durchsetzung von
Sicherheitsvorschriften unzureichend sein kann.
Dennoch hindert dies nicht den signifikanten Rückgang der Fälle im Vergleich zu
früheren Zeiten, in denen die Anzahl der Fälle sogar höher war.
In Deutschland gab es in den letzten Jahren ebenfalls einen Rückgang der
Unfallzahlen in der Bauwirtschaft. Laut Statistiken der Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft (BG BAU) gab es im Jahr 2020 insgesamt 87 tödliche Arbeitsunfälle in
der Bauwirtschaft, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 15 Prozent
bedeutet. Auch die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle insgesamt ist seit Jahren
rückläufig. Allerdings ist die Bauwirtschaft immer noch eine der gefährlichsten
Branchen in Deutschland, und es bleibt wichtig, sich weiterhin intensiv mit
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auseinanderzusetzen.

5.1.2. Elektrische Sicherheit


❖ Arbeit Maßnahmen
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die Situation verbessert hat. Ein wichtiger
Faktor ist die verbesserte Technologie und die damit einhergehenden sichereren
Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, für eine sichere
Arbeitsumgebung zu sorgen und Unfälle zu vermeiden. Auch die
Arbeitssicherheitsstandards wurden im Laufe der Jahre verbessert und es gibt heute
mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Zudem spielen auch Schulungen und Fortbildungen eine wichtige Rolle, um
Arbeitnehmer für mögliche Gefahrenquellen zu sensibilisieren und ihnen das nötige
Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um sicher arbeiten zu können.

26
Einige geregelte Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Stromunfälle zu
vermeiden:
● Sicherheitsregeln einhalten: Sowohl im privaten als auch im beruflichen
Bereich sollten Sicherheitsregeln beachtet und eingehalten werden. Dazu
gehören beispielsweise das Tragen von Schutzausrüstung, das Abschalten
der Stromversorgung bei Reparaturarbeiten oder das Vermeiden von Wasser
in der Nähe von elektrischen Geräten.

● Schulungen und Trainings: Mitarbeiter in bestimmten Branchen, in denen sie


mit Strom arbeiten müssen, sollten regelmäßig geschult und trainiert werden,
um sich über die neuesten Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle auf dem
Laufenden zu halten.
● Präventive Wartung: Es ist wichtig, dass elektrische Geräte und Systeme
regelmäßig gewartet werden, um mögliche Probleme oder Gefahren zu
erkennen und zu beheben, bevor sie zu Unfällen führen können.
● Verwendung von Schutzeinrichtungen: Die Verwendung von
Schutzeinrichtungen wie Isolatoren, Schaltkreisunterbrechern oder
Sicherungen kann dazu beitragen, Stromunfälle zu verhindern oder
abzuschwächen.
● Risikobewertung: Vor der Durchführung von Arbeiten, die Strom erfordern,
sollte eine Risikobewertung durchgeführt werden, um potenzielle Gefahren zu
erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
● Gesetzliche Vorschriften: Es gibt bestimmte gesetzliche Vorschriften und
Normen, die die Sicherheit im Umgang mit Strom regeln. Diese Vorschriften
sollten beachtet und eingehalten werden, um Stromunfälle zu vermeiden.

❖ Allgemein Maßnahmen und Technologien


Es gibt mehrere Technologien und Maßnahmen, die zur Vermeidung von
Stromunfällen eingesetzt werden können. Einige Beispiele sind:
● Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (FI-Schalter): FI-Schalter überwachen den
Stromkreislauf und schalten diesen bei einem Fehlerstrom sofort ab. Dadurch
kann ein Stromunfall verhindert werden.
Es gibt verschiedene Typen von Fehlerstromschutzschaltern, wie Typ A, F
und B, die je nach Anwendung und Schutzkonzept unterschiedliche
Bemessungsfehlerströme aufweisen. Die Normen DIN VDE 0100-410 und -
530 gelten für FI-Schutzschalter. In Deutschland sind
Fehlerstromschutzschalter seit 1984 in Räumen mit Badewanne oder Dusche
vorgeschrieben. Allstromsensitive RCDs vom Typ B (Doepke) bieten Schutz
vor Fehlern, Bränden und persönlichen Verletzungen, je nach gewähltem
Bemessungsdifferenzstrom. Die Normal- und Sonderkennlinien (NK und SK)
haben unterschiedliche Ansprechschwellen in verschiedenen
Frequenzbereichen und bieten unterschiedliche Schutzniveaus. RCD Typ A
HI ist weniger empfindlich auf Fehlerströme als RCD Typ A, aber beide bieten

27
den Personenschutz. Die selektive 300 mA Variante von RCDs löst deutlich
später aus und ist daher selektiv für RCDs mit einem
Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA.

Fehlerstrom-Schutzeinrichtung Typ B, B+

● Isolationsüberwachung: Durch eine regelmäßige Überprüfung der


elektrischen Isolation kann festgestellt werden, ob es zu einem
Isolationsfehler gekommen ist, der zu einem Stromunfall führen könnte.
Funktionsprinzip eines Isolationsüberwachungsgerätes
Das Isolationsüberwachungsgerät wird zwischen den aktiven Netzleitern und
Erde angeschlossen und überlagert dem Netz eine Messspannung Um. Beim
Auftreten eines Isolationsfehlers schließt sich der Messkreis zwischen Netz
und Erde über den Isolationsfehler RF, so dass sich ein dem Isolationsfehler
proportionaler Messstrom Im einstellt. Dieser Messstrom verursacht am
Messwiderstand Rm einen entsprechenden Spannungsfall, der von der
Elektronik ausgewertet wird.
Überschreitet dieser Spannungsabfall einen bestimmten Wert, was dem
Unterschreiten eines bestimmten Isolationswiderstandes gleichkommt, erfolgt
eine Meldung. Die detaillierten Anforderungen an das
Isolationsüberwachungsgerät sind in der DIN EN 61557-8 (VDE 0413-8)
enthalten. Durch das Isolationsüberwachungsgerät erhält der
Anlagenbetreiber den notwendigen Informationsvorsprung um rechtzeitig und
geplant entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen einzuleiten.
Nach DIN EN 61557-8 (VDE 0413-8) gilt: Isolationsüberwachungsgeräte
müssen nach ihrem vorgegebenen Messprinzip in der Lage sein, sowohl
symmetrische als auch unsymmetrische Isolationsverschlechterungen zu
überwachen.

28
● Schutzleiter: Ein Schutzleiter leitet im Falle eines Defekts den Strom sicher ab
und verhindert somit einen Stromunfall.
Über Schutzleiter werden elektrisch leitende Teile (z. B. metallische Gehäuse
von Elektrogeräten) mit dem Erdpotential verbunden. Damit wird verhindert,
dass eine Person durch elektrischen Kontakt mit solchen Teilen und
gleichzeitig mit der Erde einen Stromschlag erleidet; der Schutzleiter
verhindert nämlich den Aufbau einer nennenswerten Spannung zwischen

29
dem leitenden Teil und der Erde. Es geht also im Kern um den Schutz von
Personen oder anderen Lebewesen. Hierfür gibt es detaillierte Regeln der
Technik (z. B. DIN VDE 0100-540), die aus den Erfahrungen der
Elektrotechnik über Jahrzehnte entwickelt wurden.
Der genannte Schutz bleibt auch dann erhalten, wenn beispielsweise durch
einen Defekt in einem Gerät eine Phasenleitung in elektrischen Kontakt mit
dem genannten Gehäuse kommt. Über den Schutzleiter entsteht dann
nämlich ein Kurzschluss, der zum sofortigen Abschalten des Stromkreises
durch eine Sicherung (Leitungsschutzschalter) führt.
In Schaltplänen werden Schutzleiter normgemäß mit PE bezeichnet, im
Gegensatz zu N für Neutralleiter, die eine gänzlich andere Funktion erfüllen.
Leiter mit einer kombinierten Funktion von Schutz- und Neutralleiter, die in
manchen Bereichen (möglichst nicht mehr in Gebäuden) vorkommen, werden
mit PEN bezeichnet.
Wegen ihrer wichtigen Sicherheitsfunktionen dürfen Schutzleiter grundsätzlich
nicht geschaltet werden, d. h. beim Ausschalten eines Geräts muss der
Schutzleiter stets verbunden bleiben. Wenn von allpoligem Schalten die Rede
ist, betrifft dies also nur die Phasen (Außenleiter) und den Neutralleiter, nicht
aber den Schutzleiter.
Kontakte für Schutzleiter (z. B. an Steckdosen) werden als Schutzkontakte
bezeichnet.

Mit diesem Symbol wird ein Schutzkontakt in einer elektrischen Schaltung


gekennzeichnet.
● Elektrische Schutzausrüstung: Elektrische Schutzausrüstungen wie
Schutzhandschuhe, Schutzbrillen oder Schutzhelme können dazu beitragen,
das Risiko von Stromunfällen zu minimieren.
● Abschrankungen und Sicherheitsvorrichtungen: Durch den Einsatz von
Abschrankungen und anderen Sicherheitsvorrichtungen können Personen vor
Stromschlägen geschützt werden.
● Elektrische Sicherheitsschulungen: Durch Schulungen und Trainings können
Personen, die mit elektrischen Anlagen und Geräten arbeiten, über die
Gefahren aufgeklärt werden und lernen, wie sie sicher arbeiten können.
Es gibt noch viele weitere Technologien und Maßnahmen, die zur Vermeidung von
Stromunfällen eingesetzt werden können, je nach Art der Anwendung und den
spezifischen Anforderungen.

30
5.2. Stärken und Schwächen der Datenbank
Die Stärken und Schwächen der Datenbank im Zusammenhang mit Elektro-Unfällen
könnten wie folgt dargestellt werden:
Stärken:
● Eine Datenbank kann eine umfassende und systematische Erfassung von
Elektro-Unfällen ermöglichen, einschließlich detaillierter Informationen zu den
Umständen, die zu dem Unfall geführt haben.
● Die Datenbank kann es Forschern und Praktikern ermöglichen, Muster und
Trends in Elektro-Unfällen zu erkennen und daraus Maßnahmen zur
Verbesserung der Elektrosicherheit abzuleiten.
● Eine gut gepflegte Datenbank kann auch als Grundlage für die Entwicklung
von Normen und Standards für Elektrosicherheit dienen.
Schwächen:
● Eine Datenbank kann aufgrund von Unterberichterstattung oder
Fehlberichterstattung unvollständige oder ungenaue Informationen enthalten.
● Die Qualität der Daten kann variieren, da die Berichte möglicherweise von
unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und
Perspektiven erstellt wurden.
● Eine gemeldete Datenbank kann auch bestimmte Gruppen von Elektro-
Unfällen nicht erfassen, wie z.B. Unfälle im Haushalt oder kleinere Vorfälle,
die nicht gemeldet werden.
● Die Datenbank kann auch durch zeitliche Verzögerungen bei der Erfassung
und Berichterstattung von Unfällen beeinträchtigt werden.
Um die Schwächen einer Datenbank zu minimieren, sind weitere Maßnahmen
erforderlich, wie z.B. die Verwendung von mehreren Datenquellen, um die
Unterberichterstattung auszugleichen, die Entwicklung von standardisierten
Berichtsformularen, um eine einheitliche Datenerfassung zu gewährleisten, und die
regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Datenbank, um ihre Genauigkeit
und Vollständigkeit sicherzustellen.

5.3. Einschränkungen und Empfehlungen für weitere


Forschung
Zum aktuellen Stand der Forschung im Bereich Elektrounfälle gibt es einige
Einschränkungen und Empfehlungen für weitere Forschung:

31
● Begrenztes Datenmaterial: Eine der größten Herausforderungen bei der
Erforschung von Elektrounfällen ist das begrenzte Datenmaterial. Es gibt zwar
viele Berichte über Elektrounfälle, aber nicht alle Unfälle werden gemeldet.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, ist die Verwendung von Big-Data-
Analysen, um ein genaueres Bild von Elektrounfällen zu erhalten.
● Unterschiedliche Standards: Es gibt Unterschiede in den Standards für
elektrische Sicherheit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen.
Eine Empfehlung für weitere Forschung wäre, internationale Standards zu
entwickeln, die weltweit einheitlich sind.
● Effektivität von Schutzmaßnahmen: Obwohl es viele Schutzmaßnahmen gibt,
die Elektrounfälle verhindern sollen, gibt es keine Garantie, dass diese
Maßnahmen immer wirksam sind. Es ist wichtig, weitere Forschung zu
betreiben, um die Effektivität von Schutzmaßnahmen zu überprüfen und zu
verbessern.
● Neue Technologien: Mit der Entwicklung neuer Technologien wie
erneuerbarer Energien und Elektrofahrzeugen ergeben sich neue Risiken und
Herausforderungen im Bereich Elektrounfälle. Es ist wichtig, diese neuen
Technologien zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln, um potenzielle
Risiken zu minimieren.
● Ausbildung und Schulung: Eine wichtige Empfehlung für weitere Forschung
ist die Untersuchung von Ausbildungs- und Schulungsprogrammen für
Elektriker und andere Arbeiter, die mit elektrischen Geräten arbeiten. Eine
bessere Ausbildung kann dazu beitragen, das Bewusstsein für elektrische
Sicherheit zu erhöhen und Unfälle zu reduzieren.
Zusammenfassend gibt es viele Möglichkeiten für weitere Forschung im Bereich
Elektrounfälle, um die Sicherheit von Arbeitnehmern und der Öffentlichkeit weiter zu
verbessern.

6. Fazit
6.1. Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
Die wichtigsten Erkenntnisse im Bereich Elektrounfälle sind:
● Elektrounfälle können schwerwiegende Verletzungen oder sogar den Tod
verursachen.
● Die meisten Elektrounfälle ereignen sich am Arbeitsplatz, insbesondere in der
Baubranche.
● Die meisten Elektrounfälle können vermieden werden, indem grundlegende
Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Inspektionen,
Sicherheitsschulungen und Schutzausrüstungen getroffen werden.
● Fortschritte in der Technologie wie GFCI- und Arc-Fault-Schutzschalter haben
dazu beigetragen, das Risiko von Elektrounfällen zu verringern.

32
● Es gibt viele laufende Forschungsprojekte und Veröffentlichungen im Bereich
Elektrounfälle, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung neuer
Sicherheitsausrüstungen und die Analyse von Unfalldaten.
● Einschränkungen bei der Datenbanken für Elektrounfälle können die
Genauigkeit der Unfalldaten und die Möglichkeit der Identifizierung von
Trends beeinträchtigen.
● Empfehlungen für weitere Forschung umfassen eine bessere
Standardisierung der Unfalldaten, die Analyse von Unfalldaten auf globaler
Ebene und die Untersuchung neuer Technologien zur Vermeidung von
Elektrounfällen.

6.2. Impulse für Praxis und Forschung


Es gibt eine Vielzahl von Impulsen für Praxis und Forschung im Bereich der
elektrischen Sicherheit und der Vermeidung von Stromunfällen. Einige wichtige
Impulse sind:

● Verbesserung der Schulung und Ausbildung von Mitarbeitern und Arbeitern in


Bezug auf elektrische Sicherheit und Risikobewertung.
● Verwendung von fortschrittlicher Technologie wie Schutzschaltern und
automatisierten Überwachungssystemen, um Stromunfälle zu vermeiden.
● Entwicklung von Standards und Richtlinien für elektrische Sicherheit, um
einheitliche Praktiken und Verfahren zu fördern.
● Durchführung von Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der
elektrischen Sicherheit, z.B. durch die Entwicklung neuer Materialien oder
Technologien.
● Förderung einer Sicherheitskultur in Unternehmen und Organisationen, die
die Bedeutung von Sicherheit betonen und sich auf die Vermeidung von
Stromunfällen konzentrieren.
● Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Organisationen und Unternehmen,
um bewährte Praktiken und Verfahren auszutauschen und zu fördern.
● Fortschreitende Verbesserung von Sicherheitsstandards in der Produktion
von Elektrogeräten und -systemen.
● Einführung von Gesetzen und Vorschriften zur Verbesserung der Sicherheit
von Elektrogeräten und -systemen und zur Bestrafung von Unternehmen, die
unsichere Geräte oder Systeme herstellen oder verwenden.
Diese Impulse können dazu beitragen, die elektrische Sicherheit zu verbessern und
Stromunfälle zu vermeiden.

33
Aktuellen Stand der Forschung
Zum aktuellen Stand der Forschung und Veröffentlichung im Bereich Elektrounfälle
ist folgendes:
● Es gibt viele laufende Forschungsprojekte, die sich mit verschiedenen
Aspekten von Elektrounfällen befassen, wie z.B. der Entwicklung von
Sicherheitsausrüstungen, der Analyse von Unfalldaten und der Untersuchung
von Risikofaktoren.
● Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte werden in wissenschaftlichen
Fachzeitschriften veröffentlicht, die sich auf Elektrotechnik, Sicherheit und
Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisiert haben.
● Eine wichtige Organisation, die sich mit der Erforschung und Vermeidung von
Elektrounfällen befasst, ist die IEC (International Electrotechnical
Commission). Die IEC hat zahlreiche internationale Normen und Standards
für elektrische Sicherheit entwickelt, die von vielen Ländern auf der ganzen
Welt übernommen werden.
● Es gibt auch viele Regierungsbehörden und Organisationen, die
Informationen und Empfehlungen für die Vermeidung von Elektrounfällen
bereitstellen, wie z.B. das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in
Deutschland und die Occupational Safety and Health Administration (OSHA)
in den USA.Z
Insgesamt wird in der Forschung und Veröffentlichung ein großer Fokus auf die
Vermeidung von Elektrounfällen gelegt, um die Sicherheit von Arbeitnehmern und
der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
basierend, ist zurzeit Maßnahmen und Technologien entwickelt werden, um die
Elektrounfälle weiter zu reduzieren. Zum Beispiel können weitere Studien
durchgeführt werden, um spezifische Risikofaktoren für Elektrounfälle zu
identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln, um diese Risiken zu minimieren. Auch
die Entwicklung von neuen Sicherheitstechnologien, wie z.B. fortschrittliche
Sensoren und Warnsysteme, kann dazu beitragen, das Risiko von Elektrounfällen zu
reduzieren. Die Zusammenarbeit zwischen Regierungsbehörden,
Forschungseinrichtungen und der Industrie ist dabei von großer Bedeutung, um
gemeinsam effektive Maßnahmen zur Verbesserung der elektrischen Sicherheit zu
entwickeln und umzusetzen.

7. Literaturverzeichnis
7.1. Liste der verwendeten Quellen und Referenzen

https://www.youtube.com/watch?v=wyPXcEYeQJg&ab_channel=MelissaFerguson
https://youtube.com/shorts/_QWXICws2NQ?feature=share

34
https://www.youtube.com/watch?v=sqqIKdLGY9w&ab_channel=Scoreguides
https://www.youtube.com/watch?v=mOr_FfGI9wM&ab_channel=GCFLearnFree

https://www.presseportal.de/blaulicht/st/Stromunfall/180

Erklärung
„Ich versichere, dass ich diese Bachelorarbeit selbständig und nur unter
Verwendung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe.
Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt übernommenen Daten und
Konzepte sind unter Angabe der Quelle gekennzeichnet.
Es ist mir bekannt, dass die Arbeit mit einer Plagiatserkennungssoftware
auf nicht gekennzeichnete Übernahme fremden geistigen Eigentums
überprüft werden kann.“
Jena, den 30. April 2023

Refrance

[1] (Datenbank)

Datenbank. Wikimedia Foundation, Inc., 28 May 2003,

https://de.wikipedia.org/wiki/Datenbank.

[2] (Stromunfall)
Stromunfall. https://medlexi.de/Stromunfall. Accessed 24 Apr. 2023.

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