Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
in der Arztpraxis
Arbeitsbuch
Abrechnung mit EBM und GOÄ –
Schwerpunkt Hausarztpraxis
www.cornelsen.de
Die Links zu externen Webseiten Dritter, die in diesem Lehrwerk angegeben sind,
wurden vor Drucklegung sorgfältig auf ihre Aktualität geprüft.
Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Aktualität und den Inhalt dieser Seiten
oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind.
Juni 2013
Hilfreiche Links:
EBM-Download der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): http://www.kbv.de/8170.html
GOÄ-Downloads:
– http://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/05kammern/10laekbw/10service/30goae/index.html oder
– www.e-bis.de/goae/defaultFrame.htm
Vordruckmustersammlung der KBV: http://www.kbv.de/service/6253.html
Hinweis: Die in diesem Arbeitsbuch vorhandenen Namen und Daten sind frei erfunden.
Eventuelle Namensgleichheiten sind daher zufällig und nicht beabsichtigt.
Im Buch werden nach Möglichkeit geschlechtsneutrale Formen verwendet. Finden Sie im
Text eine geschlechtsspezifische Form, so ist auch das andere Geschlecht gemeint.
Zum Gebrauch des Buchs
Das vorliegende Buch leitet Sie durch die Gebührenordnungen EBM und GOÄ, die Sie für die Abrechnung von
Leistungen in der Arztpraxis benötigen.
Unterschiedliche Aufgabentypen helfen Ihnen, sich einen Überblick über die ärztliche Abrechnung zu verschaffen
und Ihr erworbenes Wissen anzuwenden.
Verschiedene Symbole erleichtern Ihnen außerdem den Umgang mit dem Arbeitsbuch.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen 7
1 EBM – Gliederung 9
2 EBM – Übersicht über die wichtigsten Gebührenordnungspositionen 11
3 EBM – Allgemeine Bestimmungen (Bereich I) 13
3.1 EBM – Behandlungsfall / Krankheitsfall / Betriebsstättenfall / Arztfall 13
3.2 EBM – Arzt-Patienten-Kontakt 14
4 EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) 15
4.1 EBM – Grundlagen 15
4.2 EBM – Hausärztliche Versichertenpauschalen 03110, 03111, 03112 17
4.3 EBM – Versichertenpauschale bei einer Behandlung im Vertretungsfall 19
4.4 EBM – „Chroniker-Zuschlag“ 21
4.5 EBM – Welche Gebührenordnungspositionen darf der Hausarzt abrechnen? 23
4.6 EBM – Wie prüft man, ob eine Gebührenordnungsposition berechnet werden darf? 24
4.7 EBM – Bereich IIIa, Kapitel 3 – Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis 25
5 EBM – Arztgruppenübergreifende allgemeine Gebührenordnungspositionen (Bereich II) 27
5.1 EBM – Haus-/Fachärztliche Bereitschaftspauschale 27
5.2 EBM – Verwaltungskomplex 28
5.3 EBM – Hausärztliche Abrechnung bei Überweisung 29
5.4 EBM – Inanspruchnahme des Arztes zu ungünstigen Zeiten 31
5.5 EBM – Unvorhergesehene Inanspruchnahme als einzige Inanspruchnahme im Quartal 32
5.6 EBM – Pauschalen im organisierten Notfalldienst 33
5.7 EBM – Infusionen und Injektionen abrechnen 35
5.8 EBM – Besuche durch den Arzt 37
5.9 EBM – Gefälligkeitsbesuche, Gelegenheitsbesuche und Mitarbeiterbesuche 39
5.10 EBM – Verweilen und Begleitung eines Krankentransports 40
5.11 EBM – Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis 41
6 EBM – Arztgruppenübergreifende spezielle Gebührenordnungspositionen (Bereich IV) 43
6.1 EBM – Laborleistungen abrechnen (eigene Praxis) 43
6.2 EBM – Laborleistungen abrechnen (Laborgemeinschaft, Fremdlabor) 45
7 EBM – Verschiedene Abrechnungsgebiete in der Hausarztpraxis
(Gebührenordnungspositionen aus den Bereichen II, IIIa, IV und V) 49
7.1 EBM – Abrechnung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates 49
7.2 EBM – Abrechnung bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Blutes 51
7.3 EBM – Abrechnung bei Erkrankungen des Atmungssystems und Allergien 53
7.4 EBM – Abrechnung bei Erkrankungen des Uro-Genital-Systems 55
7.5 EBM – Abrechnung bei Erkrankungen des Verdauungssystems 57
7.6 EBM – Abrechnung bei Diabetes mellitus 59
7.7 EBM – Primäre Wundversorgung und kleine Chirurgie abrechnen 61
7.8 EBM – Sekundäre Wundversorgung und Kompressionstherapie abrechnen 63
8 EBM – Hausärztliche und fachärztliche Abrechnung im Vergleich 65
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
APK Arzt-Patienten-Kontakt
AU Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
BSNR Betriebsstättennummer
BZ Blutzucker, Glukose
D. m. Diabetes mellitus
DMP Disease-Management-Programm
EBM Einheitlicher Bewertungsmaßstab
eGK elektronische Gesundheitskarte
GBA Gemeinsamer Bundesausschuss
GOÄ Gebührenordnung für Ärzte
GOP Gebührenordnungsposition im EBM (früher: Nummer, Leistung oder Ziffer)
G. Nr. Gebührenordnungsnummer in der GOÄ
GP Grundpauschale
Hib Haemophilus influenzae Typ b
ICD-10 International Classification of Diseases = Internationale Klassifikation der Krankheiten
IK Institutionskennzeichen der Krankenkasse (7-stellig)
i.m. intramuskulär
i.v. intravenös
KBV Kassenärztliche Bundesvereinigung
KP Konsiliarpauschale
KV Kassenärztliche Vereinigung
KVBW Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
LANR Lebenslange Arztnummer
LWS Lendenwirbelsäule
MFA Medizinische Fachangestellte / Medizinischer Fachangestellter
NP Notfallpauschale
oGTT oraler Glukosetoleranz-Test (Zuckerbelastungstest)
PSA Prostataspezifisches Antigen
s.c. subkutan
STIKO Ständige Impfkommission
TENS Transkutane elektrische Nervenstimulation
V. a. Verdacht auf
VKNR Vertragskassennummer der Kassenärztlichen Vereinigungen (5-stellig)
VP Versichertenpauschale
7
8
EBM – Gliederung LF 2
1 EBM – Gliederung
Der EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) ist in Band 1 und Band 2 unterteilt.
Leider enthält keiner der zwei Bände ein Sachverzeichnis. Kenntnisse über die Gliederung der Bände sind deshalb
notwendig, um die benötigten GOPs (Gebührenordnungspositionen, früher: Nummern, Leistungen oder Ziffern)
und wichtige Hinweise zu finden.
a) Im EBM ist immer wieder die Rede von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Daraus geht nicht hervor, wie alt die Patienten sind. Schlagen Sie in Bereich I das Kapitel Altersgruppen auf
und suchen Sie als Übung die Definition für den Begriff „Kind“ heraus.
b) Bereich I informiert über die Kosten, die bereits in den abrechnungsfähigen GOPs enthalten sind. Schlagen
Sie in Bereich I das Kapitel Kosten auf und suchen Sie als Übung zwei Materialien heraus, die Sie für eine
venöse Blutentnahme benötigen, aber nicht gesondert abrechnen dürfen.
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
c) In Bereich II findet man unter anderem GOPs für unvorhergesehene Inanspruchnahmen (z. B. GOP 01100).
Diese GOP rechnet ein Arzt ab, wenn er außerhalb der Sprechstundenzeiten durch einen Patienten kontaktiert
wird. Erklären Sie, warum diese GOP Bereich II zugeordnet wurde.
d) Schlagen Sie Bereich III.a Kapitel 3.2 auf. Notieren Sie die Arztgruppe, die ihre GOPs in Kapitel 3.2 findet.
e) Schlagen Sie Bereich III.a Kapitel 4.2 auf. Notieren Sie die Arztgruppe, die ihre GOPs in Kapitel 4.2 findet.
f) Schlagen Sie Bereich III.b auf. Notieren Sie mindestens drei Arztgruppen, die ihre GOPs in den Kapiteln
des Bereichs III.b finden.
EBM – Gliederung 9
Seite 1 von 2
EBM – Gliederung LF 2
g) In Bereich IV findet man unter anderem GOPs für Röntgenuntersuchungen (z. B. 34240). Erklären Sie, warum
die GOPs für Röntgenuntersuchungen Bereich IV zugeordnet wurden.
h) Suchen Sie als Übung die fünfstellige Kostenpauschale für die Versendung von Briefen bis 20 g aus Bereich V
heraus.
EBM – Gliederung 10
Seite 2 von 2
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
Seite 1 von 2
11
EBM – Übersicht über die wichtigsten Gebührenordnungspositionen LF 2
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
zu Lasten derselben .
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
(Hinweis: Unter Betriebsstätte versteht man die Praxis, in der ein Arzt oder mehrere Ärzte tätig sind.
Eine Nebenbetriebsstätte ist z. B. eine ausgelagerte Praxisstelle.)
Alle Rechte vorbehalten.
b) Wie viele Behandlungsfälle, Krankheitsfälle, Betriebsstättenfälle bzw. Arztfälle liegen jeweils vor?
Ergänzen Sie die Tabelle.
b) Wann spricht man bei Patienten, die bei der Kommunikation auf eine dritte Person angewiesen sind
(z. B. Säuglinge, Taubstumme), von einem persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt?
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
c) Ordnen Sie jedem Fallbeispiel die korrekte Bezeichnung des Arzt-Patienten-Kontaktes zu.
Wählen Sie aus folgenden Bezeichnungen jeweils die richtige aus:
kein APK – persönlicher APK – anderer APK (telefonisch) – anderer APK (mittelbar)
Fallbeispiele Arzt-Patienten-Kontakt
Ein Patient stellt sich wegen Bauchschmerzen beim Hausarzt vor.
Der Arzt erhebt die Anamnese, führt eine körperliche Untersuchung durch
und berät.
Eine Patientin ruft wegen Kopfschmerzen bei ihrem Hausarzt an und wird
ärztlich beraten.
Ein Patient, der an Alzheimer leidet, wird von seiner Ehefrau in die Praxis
begleitet. Der Arzt berät die Ehefrau unter Anwesenheit des Patienten
ausführlich über unterstützende Pflegeangebote.
Die Tochter eines Patienten stellt sich in der Praxis vor und bittet um ein
ärztliches Gespräch unter vier Augen. Der Arzt und die Tochter unterhalten
sich über den psychischen Zustand des Patienten.
Ein Patient ruft während der Sprechstunde an und vereinbart einen Termin.
Eine Mutter ruft beim Kinderarzt an, weil ihr Sohn Fieber hat. Sie lässt sich
ärztlich beraten.
EBM – Arzt-Patienten-Kontakt 14
Seite 1 von 1
EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) LF 2
a) Rahmen Sie in diesem EBM-Auszug die GOP rot, die Leistungsinhalte gelb und die Punktzahl grün ein.
Berechnen Sie das Honorar für diese Leistung.
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
Honorar:
Der Hausärztliche Versorgungsbereich IIIa umfasst die Kapitel 3 und 4. Beide Kapitel beginnen mit einer so
genannten Präambel (Einleitung).
b) Schlagen Sie die Präambel von Bereich IIIa, Kapitel 3 auf. Worüber informiert die Präambel?
Kreuzen Sie an.
Die Präambel informiert über die Punktzahl einzelner GOPs.
Die Präambel informiert über die Vertragsarztgruppen, welche die GOPs des Kapitels abrechnen dürfen.
Die Präambel informiert über Leistungsinhalte.
Die Präambel informiert über GOPs anderer Bereiche, die zusätzlich zu den GOPs eines Kapitels
berechnungsfähig sind.
EBM – Grundlagen 15
Seite 1 von 2
EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) LF 2
c) Welche Vertragsärzte dürfen die GOPs des Bereichs IIIa, Kapitel 3 abrechnen?
d) Welche Vertragsärzte dürfen die GOPs des Bereichs IIIa, Kapitel 4 berechnen?
e) Welche Ziffern haben alle GOPs von Bereich III.a, Kapitel 3 (Allgemeine hausärztliche Versorgung)
gemeinsam?
f) Welche Ziffern haben alle GOPs von Bereich III.a, Kapitel 4 (Kinder- und Jugendmedizin) gemeinsam?
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
EBM – Grundlagen 16
Seite 2 von 2
EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) LF 2
Unter diesen fakultativen Leistungsinhalten steht außerdem „in Anhang 1 aufgeführte Leistungen“. Das heißt,
dass Sie in Anhang 1 alle Leistungen finden, die in der Versichertenpauschale zusätzlich enthalten sind.
c) Schlagen Sie EBM Anhang 1 auf. Suchen Sie vier häufig durchgeführte Leistungen heraus, die in der
hausärztlichen Versichertenpauschale (VP) enthalten sind.
d) Lesen Sie die Angaben zur Versichertenpauschale erneut im EBM durch und ergänzen Sie den Text.
e) In welchen der folgenden Fälle (jeweils einziger Arzt-Patienten-Kontakt im Quartal) ist die Versicherten-
pauschale berechnungsfähig? Kreuzen Sie an.
Eine Patientin ruft während der Sprechstunde an und bespricht mit ihrem Hausarzt die weitere Therapie.
Ein Patient wird vom Hausarzt während der Sprechstunde untersucht und erhält ein Rezept.
Eine Patientin holt bei der MFA während der Sprechstunde ein Wiederholungsrezept ab.
Eine Mutter bespricht mit dem Hausarzt während der Sprechstunde die Ergebnisse der Untersuchung
ihres 12-jährigen Sohns. Der Sohn ist in der Schule.
Eine hörgeschädigte Patientin wird von ihrem Mann in die Sprechstunde begleitet.
Der Hausarzt untersucht die Patientin und klärt sie mit Hilfe ihres Mannes über die Diagnose auf.
g) Welche Versichertenpauschale wird in folgenden Fällen auf Grund des Alters des Patienten jeweils
abgerechnet?
h) Ein Patient ist bei der ersten Inanspruchnahme im Quartal 58 Jahre alt, er wird während des laufenden
Quartals 59 Jahre alt und stellt sich an seinem Geburtstag erneut vor.
Alle Rechte vorbehalten.
Welche Versichertenpauschale wird auf Grund seines Alters für den Patienten abgerechnet?
i) Rechnen Sie folgendes Fallbeispiel aus einer Hausarztpraxis mit Hilfe des EBM ab.
Notieren Sie die GOPs in die freie Spalte.
10. 03. Herr Meier (32 J.) stellt sich wegen Erbrechen und Diarrhö in der Sprechstunde vor (erste
Inanspruchnahme im Quartal).
Anamnese, Untersuchung, Beratung, AU-Bescheinigung.
11. 03. Herr Meier stellt sich erneut wegen ständigem Erbrechen in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Infusion, Beratung.
01. 04. Herr Meier stellt sich wegen Schwindel beim Aufstehen in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
15. 05. Herr Meier stellt sich wegen starker Halsschmerzen in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, i.m.-Injektion, Rezept, AU-Bescheinigung.
12. 12. Herr Meier stellt sich wegen Ohrenschmerzen in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept, AU-Bescheinigung.
k) Begründen Sie, warum für Herrn Meier die i.m.-Injektion am 15. 5. nicht gesondert abgerechnet werden darf.
b) Entscheiden Sie für jedes der folgenden Fallbeispiele, welcher Schein angelegt wird und welche
Versichertenpauschale abgerechnet wird.
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Beim „Chroniker-Zuschlag“ handelt es sich um einen Zuschlag zu den Versichertenpauschalen 03110 bis
03112 für die Behandlung eines Versicherten mit einer oder mehreren schwerwiegenden chronischen
Erkrankung(en).
Ein Patient gilt als „schwerwiegend chronisch krank“, wenn er laut Chroniker-Richtlinie des Gemeinsamen
Bundesausschusses (GBA) folgende zwei Kriterien erfüllt:
• Der Patient muss sich in Dauerbehandlung (ein Jahr lang mindestens einmal pro Quartal) befinden.
• Zusätzlich muss eines der folgenden Merkmale vorliegen:
– Pflegebedürftigkeit der Pflegestufe 2 oder 3.
– Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 60 %.
– Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von mindestens 60 %.
– Ohne kontinuierliche medizinische Versorgung kommt es zu einer lebensbedrohlichen Verminderung der
Lebenserwartung oder einer dauerhaften Beeinträchtigung der Lebensqualität.
a) Suchen Sie die GOP für den „Chroniker-Zuschlag“ aus EBM Bereich IIIa heraus.
b) Wie viele Arzt-Patienten-Kontakte müssen pro Quartal stattfinden, damit der „Chroniker-Zuschlag“
abgerechnet werden darf?
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Alle Rechte vorbehalten.
d) Rechnen Sie folgende Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis mit Hilfe des EBM ab.
Notieren Sie die GOPs in die freie Spalte.
01. 07. Frau Jäger (50 J.) befindet sich seit fünf Jahren wegen arterieller Hypertonie in
Dauerbehandlung. Sie stellt sich in der Sprechstunde zur Kontrolle vor.
Anamnese, Blutdruckmessung, Beratung, Wiederholungsrezept.
08. 07. Frau Jäger stellt sich in der Sprechstunde wegen hoher Blutdruckwerte vor.
Anamnese, Blutdruckmessung, Beratung.
01. 07. Herr Koch (35 J.) stellt sich wegen eines Hautausschlags in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung. Der Hausarzt diagnostiziert eine chronische
Hauterkrankung und überweist an den Hautarzt.
03. 07. Herr Koch stellt sich in der Sprechstunde vor, weil der Hautausschlag zugenommen hat
und der Hautarzt keinen kurzfristigen Termin vergeben konnte.
Untersuchung, Beratung.
01. 07. Herr Müller (76 J.) befindet sich seit zwei Jahren wegen Asthma bronchiale in
Dauerbehandlung. Er stellt sich wegen Dyspnoe in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.
12. 07. Herr Müller stellt sich erneut wegen Dyspnoe in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
EBM – „Chroniker-Zuschlag“ 21
Seite 1 von 2
EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) LF 2
e) Rechnen Sie folgende Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis mit Hilfe des EBM ab.
Notieren Sie die GOPs in die freie Spalte.
01. 07. Herr Meier (34 J.) befindet sich wegen einer Lebererkrankung in Dauerbehandlung.
Er stellt sich wegen Husten in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.
05. 07. Herr Meier stellt sich wegen Kopfschmerzen in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
01. 07. Frau Schäfer (28 J.) befindet sich wegen eines Morbus Crohn in Dauerbehandlung.
Sie hat sich mindestens einmal im Quartal zur Kontrolluntersuchung bei ihrem bisherigen
Hausarzt vorgestellt. Weil ihr Hausarzt die Praxis aufgelöst hat, stellt sie sich in der
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Sprechstunde der neuen Hausarztpraxis vor. Sie hat einen ausführlichen Arztbericht dabei.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.
22. 07. Frau Schäfer stellt sich wegen starker Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme und Diarrhoe
Alle Rechte vorbehalten.
vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Krankenhauseinweisung.
15. 07. Frau Becker (42 J.) befindet sich seit Jahren wegen einer chronischen Polyarthritis in
Dauerbehandlung. Wegen starker Schmerzen in der rechten Hand stellt sie sich in der
Sprechstunde des urlaubsvertretenden Hausarztes vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
17. 07. Frau Becker stellt sich erneut wegen starker Schmerzen in der Sprechstunde des
vertretenden Hausarztes vor.
Untersuchung, i.m.-Injektion.
01. 07. Herr Schneider (80 J.) befindet sich wegen Alzheimer in Dauerbehandlung. Er wird von
seiner Frau zur Kontrolluntersuchung in die Sprechstunde begleitet.
Fremdanamnese, Beratung, Rezept.
08. 07. Frau Schneider ruft während der Sprechstunde an, weil ihr Mann nachts sehr unruhig ist.
Sie wird ärztlich beraten.
01. 07. Frau Weber stellt ihren Sohn (9 Monate) wegen schwerer Neurodermitis in der
Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
08. 07. Frau Weber ruft an und wird wegen einer Medikamentennebenwirkung bei ihrem Sohn
ärztlich beraten.
EBM – „Chroniker-Zuschlag“ 22
Seite 2 von 2
EBM – Hausärztlicher Versorgungsbereich (Bereich IIIa, Kapitel 3) LF 2
Welche Leistungen verbergen sich hinter den GOPs des Bereichs IIIa, Kapitel 3? Ergänzen Sie folgende Liste,
indem Sie die fett gedruckten Überschriften zu jeder GOP aus dem EBM in Stichworten notieren.
GOP Leistung
03110
03111 „normale“ Versichertenpauschale
03112
03120
03121 „halbe“ Versichertenpauschale (Vertretungsfall, Überweisung Hausarzt → Hausarzt)
03122
03212 „Chroniker-Zuschlag“
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
03240
Alle Rechte vorbehalten.
03241
03242
03321
03322
03324
03330
03331
03332
03335
03350
03351
03352
Merken Sie sich unbedingt, welche Leistungen im Bereich IIIa, Kapitel 3 zu finden sind.
Die Suche im EBM ist sonst sehr aufwändig.
4.6 EBM – Wie prüft man, ob eine Gebührenordungsposition berechnet werden darf?
Nicht immer ist es einfach herauszufinden, ob eine GOP abgerechnet werden darf oder nicht. Anhand des
folgenden Abrechnungsbeispiels können Sie ein mögliches Prüfschema erlernen.
Die folgende Abrechnung aus einer Hausarztpraxis ist fehlerhaft. Nehmen Sie Band 1 und Band 2 des EBM
zur Hand und korrigieren Sie die Abrechnung mit Hilfe der unten aufgeführten Fragen.
01. 04. Herr Berthel (46 J.) befindet sich in Dauerbehandlung wegen Asthma bronchiale. 03111
Er stellt sich wegen Dyspnoe in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Inhalation mit Ultraschallvernebelung, Beratung, Rezept. 02500
15. 04. Herr Berthel stellt sich zur Kontrolluntersuchung in der Sprechstunde vor. 03212
Anamnese, Untersuchung,
Spirografie (Flussvolumenkurve, in- und expiratorische Messung, grafische Registrierung), 13255
EKG (Untersuchung in Ruhe mit 12 Ableitungen),
Blutdruckmessung, Beratung. 03321
24. 04. Herr Berthel ruft in der Sprechstunde an, weil sich seine Peak-Flow-Werte verschlechtert 01435
haben. Er wird ärztlich beraten.
02. 06. Herr Berthel stellt sich wegen starker Diarrhö und Erbrechen in der Sprechstunde vor. 03111
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Infusion. 02100
Mögliches Prüfschema:
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
1. Welche GOPs sind im Bereich IIIa, Kapitel 3 oder in der dazugehörigen Präambel nicht erwähnt?
Korrigieren Sie die Abrechnung.
Alle Rechte vorbehalten.
2. Wurden die obligaten Leistungsinhalte der übrig gebliebenen GOP komplett erbracht?
Korrigieren Sie die Abrechnung.
3. Wurde beachtet, ob die GOPs altersabhängig sind und wie oft sie berechnet werden dürfen?
Korrigieren Sie die Abrechnung.
4. Wurden die Ausschlüsse im kursiv gedruckten Text der GOPs beachtet? Korrigieren Sie die Abrechnung.
5. Welche GOPs sind bereits in der Versichertenpauschale enthalten und dürfen deshalb nicht abgerechnet
werden? Schauen Sie in den fakultativen Inhalten der VP und im Anhang 1 nach und korrigieren Sie die
Abrechnung.
02. 01. Herr Dahl (58 J.) stellt sich wegen Husten in der Sprechstunde seines Hausarztes vor
(erste Inanspruchnahme im Quartal).
Anamnese, Untersuchung, Ruhe-EKG, Spirografie, Rezept, Beratung und Überweisung
zum Radiologen.
09. 01. Herr Dahl stellt sich an seinem 59. Geburtstag in der Sprechstunde zur Befundbesprechung
und zur Kontrolluntersuchung vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.
03. 04. Herr Dahl (59 J.) stellt sich zur Kontrolluntersuchung in der Sprechstunde vor.
Anamnese, Untersuchung, Spirografie, Beratung
05. 01. Herr Wirth (55 J.) befindet sich seit Jahren wegen einer Niereninsuffizienz in Dauer-
behandlung. Er stellt sich zur Langzeit-Blutdruckmessung in der Sprechstunde vor
(erste Inanspruchnahme im Quartal).
© 2013 Cornelsen Schulverlage GmbH, Berlin.
Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt legt die MFA das Gerät an. Die Aufzeichnung
erfolgt über 20 Stunden.
Alle Rechte vorbehalten.
06. 01. Die MFA entfernt das Gerät während der Sprechstunde. Die Auswertung erfolgt mit dem
Computer. Der Arzt beurteilt den Befund.
07. 01. Herr Wirth ruft während der Sprechstunde an und wird bezüglich des Untersuchungs-
ergebnisses ärztlich beraten.
06. 10. Frau Bunt (55 J.) stellt sich zur Durchführung eines Langzeit-EKGs in der Sprechstunde
vor (erste Inanspruchnahme im Quartal).
Die Patientin spricht kurz mit dem Arzt. Anschließend legt die MFA das Langzeit-EKG-
Gerät an und erläutert die Untersuchung. Die Aufzeichnung erfolgt über 20 Stunden.
07. 10. Die MFA entfernt das Gerät während der Sprechstunde. Die Auswertung erfolgt mit dem
Computer und der Arzt beurteilt den Befund.
13. 10. Frau Bunt stellt sich in der Sprechstunde zur Befundbesprechung vor. Die Beratung erfolgt
durch den Arzt. Ein Medikament wird verordnet.
07. 10. Herr Adler (49 J.) ist eigentlich bei einem anderen Hausarzt in Betreuung. Wegen heftiger
Diarrhö und Erbrechen stellt er sich beim urlaubsvertretenden Hausarzt in der
Sprechstunde vor.
Der Arzt untersucht den Patienten und verordnet ein Medikament. Außerdem erhält der
Patient eine AU-Bescheinigung.
13. 10. Frau Kummer begleitet ihren Mann (63 J.) in die Sprechstunde ihres Hausarztes (erste
Inanspruchnahme im Quartal). Das Ehepaar ist besorgt, weil Herr Kummer zunehmend
vergesslich und orientierungslos ist.
Anamnese, Untersuchung, Durchführung von zwei Tests bei Demenzverdacht, Beratung,
Überweisung zum Neurologen.
b) Lesen Sie den obligaten Leistungsinhalt. In welchen Fällen wird die Bereitschaftspauschale abgerechnet?
Ergänzen Sie den Text.
d) In welchen Fällen darf die Bereitschaftspauschale nicht berechnet werden? Kreuzen Sie an.
nicht im organisierten Notfalldienst nicht neben* anderen GOPs
nicht neben einer VP im Arztfall nicht bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr
* Hinweis: „neben“ ohne Angabe eines Zeitraums bezieht sich auf dieselbe Inanspruchnahme.
e) Rechnen Sie folgende Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis mit Hilfe des EBM ab.
Notieren Sie die GOPs in die freie Spalte.
01. 04. Herr Blume (60 J.) ruft während der Sprechstunde an und lässt sich wegen Erbrechen nach
der Medikamenteneinnahme ärztlich beraten. Keine weitere Inanspruchnahme im Quartal.
01. 07. Frau Schmidt (25 J.) ruft wegen Fieber während der Sprechstunde an und lässt sich
ärztlich beraten.
02. 07. Frau Schmidt stellt sich in der Sprechstunde vor. Sie wird untersucht und beraten.
01. 10. Herr Müller (70 J.) ruft wegen Schmerzen während der Sprechstunde an und lässt sich
ärztlich beraten.
02. 10. Herr Müller ruft erneut wegen Schmerzen während der Sprechstunde an. Ärztliche
Beratung. Keine weitere Inanspruchnahme im Quartal.
01. 10. Frau Fischer ruft während der Sprechstunde an, weil ihr Sohn Max (3 J.) Geschirr-
spülmittel getrunken hat. Ärztliche Beratung.
02. 10. Frau Fischer ruft erneut während der Sprechstunde an, weil Max nicht essen möchte.
Ärztliche Beratung. Keine weitere Inanspruchnahme im Quartal.
b) Lesen Sie den obligaten Leistungsinhalt. In welchen Fällen wird der Verwaltungskomplex abgerechnet?
Ergänzen Sie den Text.
übermittelt werden,
d) Rechnen Sie folgende Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis ab. Es handelt sich jeweils um die einzige
Inanspruchnahme im Quartal. Notieren Sie die GOPs in die freie Spalte.
01. 04. Frau Meier (34 J.) holt während der Sprechstunde ein Wiederholungsrezept und einen
Überweisungsschein bei der MFA ab.
16. 05. Herr Franz (51 J.) ruft während der Sprechstunde an. Die MFA teilt ihm auf Anweisung
des Arztes einen Befund mit.
01. 07. Herr Ruf (60 J.) ruft während der Sprechstunde an. Der Arzt erläutert ihm seine
Laborwerte vom 29.06.
03. 07. Frau Schneider (50 J.) ruft während der Sprechstunde an und vereinbart einen Termin.
13. 08. Frau Huber (28 J.) ruft um 9:00 Uhr während der Sprechstunde an und bittet die MFA um
Ausstellung eines Wiederholungsrezeptes.
Um 15:00 Uhr holt die Patientin das Rezept bei der MFA ab.
02. 10. Herr Flip (47 J.) holt während der Sprechstunde einen Überweisungsschein bei der MFA
ab.
05. 10. Herr Flip stellt sich wegen Kopfschmerzen in der Sprechstunde vor. Anamnese, Blutdruck-
messung, Medikament p.o., Blutdruckmessung, ärztliche Beratung.
06. 10. Herr Braun (62 J.) holt während der Sprechstunde ein Wiederholungsrezept ab, ohne den
Arzt zu sprechen.
07. 10. Herr Braun holt während der Sprechstunde einen Überweisungsschein ab, ohne den Arzt zu
sprechen.
EBM – Verwaltungskomplex 28
Seite 1 von 1
EBM – Arztgruppenübergreifende allgemeine Gebührenordnungspositionen (Bereich II) LF 2
b) Welche Pauschale rechnet der Hausarzt jeweils ab? (Alle Patienten sind 42 Jahre alt.)
c) Unter welcher Voraussetzung darf neben der Konsultationspauschale in demselben Behandlungsfall eine
Versichertenpauschale abgerechnet werden?
Bei der Abrechnung auf dem Überweisungsschein wird neben den Pauschalen die eigentliche Leistung berechnet.
Zum Beispiel rechnet man bei einer Überweisung zur Operationsvorbereitung neben der Konsultationspauschale
auch die Operationsvorbereitung ab. Bei einer Überweisung zur postoperativen Behandlung wird neben der
Versichertenpauschale die postoperative Behandlung notiert. Für einige der überwiesenen Patienten muss der
Hausarzt einen ärztlichen Bericht oder einen ärztlichen Brief verfassen.
Operationsvorbereitung – Jugendliche und Erwachsene bis zum vollendeten 40. Lebensjahr Bereich IV
e) Rechnen Sie folgende Fallbeispiele aus einer Hausarztpraxis mit Hilfe des EBM ab.
Beachten Sie die Ausschlüsse bezüglich der Briefe und der Berichte.
Alle Rechte vorbehalten.
01. 04. Frau Faller (40 J.) stellt sich mit einer Überweisung zur Auftragsleistung „Belastungs-
EKG“ in der Sprechstunde vor.
Das Belastungs-EKG wird durchgeführt.
02. 04. Ärztlicher Bericht per Post an den überweisenden Arzt.
01. 04. Herr Kahl (35 J.) stellt sich in der Sprechstunde mit einer Überweisung vom HNO-Arzt
zur Operationsvorbereitung vor.
Operationsvorbereitung, Brief per Post an den HNO-Arzt.
01. 04. Frau Meisel (59 J.) stellt sich mit Überweisung von einem Chirurgen zur Operations-
vorbereitung in der Sprechstunde vor.
Operationsvorbereitung. Brief per Post an den Chirurgen.
30. 06. Frau Meisel stellt sich in der Sprechstunde wegen Rhinitis und Husten vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung, Rezept.
20. 10. Herr Krebs (62 J.) ist vor einer Woche aus München nach Freiburg umgezogen. Er legt
eine Überweisung von seinem bisherigen Hausarzt zur Mit-/Weiterbehandlung bei
chronischer Bronchitis vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.
20. 10. Herr Klaus (62 J.) legt eine Überweisung von seinem Urologen zur Mit-/Weiter-
behandlung bei arterieller Hypertonie und Niereninsuffizienz vor.
Anamnese, Untersuchung, Beratung.