Meine Töchter sollen dich warten schön 1832) Franz Schubert Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen Dich Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? ein Es ist der Vater mit seinem Kind Und wiegen und tanzen und singen Dich Er hat den Knaben wohl in dem Arm ein Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm Mein Vater, mein Vater Und siehst Du nicht dort Mein Sohn Erlkönigs Töchter am düstern Ort? Was birgst Du so bang dein Gesicht? Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau: Siehst, Vater, Du den Erlkönig nicht? Es scheinen die alten Weiden so grau Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif Ich liebe Dich Mich reizt deine schöne Gestalt Du liebes Kind, komm, geh mit mir Und bist Du nicht willig Gar schöne Spiele spiel’ ich mit Dir So brauch’ ich Gewalt Manch’ bunte Blumen sind an dem Mein Vater, mein Vater Strand Jetzt faßt er mich an! Meine Mutter hat manch gülden Gewand Erlkönig hat mir ein Leids getan!
Mein Vater, mein Vater, und hörest du
Dem Vater grauset’s er reitet geschwind nicht Er hält in Armen das ächzende Kind Was Erlenkönig mir leise verspricht? Erreicht den Hof mit Mühe und Not Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind In seinen Armen das Kind war tot In dürren Blättern säuselt der Wind