Sie sind auf Seite 1von 1044

Liebe Leserin, lieber Leser,

an Affinity Photo kommt man derzeit kaum vorbei. Eine junge, leis-
tungsfähige Software, die für kleines Geld viel bietet und den Bran-
chenprimus Adobe Photoshop mächtig unter Druck setzt. Kein Wun-
der, dass sich immer mehr Nutzer gegen Adobe entscheiden und zur
Konkurrenz abwandern. Besonders, wenn sie auch noch so gut ge-
macht ist.
Zeit also, diese Photoshop-Alternative gründlich kennenzulernen!
In acht ausführlichen Teilen zeigt Ihnen Frank Treichler, wie Sie mit Af-
finity Photo das Beste aus Ihren Bildern herausholen können: Belich-
tungs- und Farbkorrektur, Schwarzweiß, Retusche, Raw-Entwicklung
und Panoramen sind nur einige der Themen, die im Buch behandelt
werden. Wie Sie schon am Umfang des Werkes erkennen, werden
wirklich alle Funktionen von Affinity Photo erklärt. Aber nicht bloß
in der Theorie! In über 100 Schritt-Anleitungen entdecken Sie die
Funktionsvielfalt von Affinity Photo unmittelbar in der Praxis. Natür-
lich stehen Ihnen alle benötigten Beispielbilder auf der Website zum
Buch unter https://www.rheinwerk-verlag.de/affinity-photo_5517 als
Download zur Verfügung. Und sollten Sie die App von Affinity Photo
auf Ihrem iPad verwenden, so finden Sie in Kapitel 17 eine Einfüh-
rung dazu.
Besonders empfehlen möchte ich Ihnen die Kapitel zu Montagen,
kreativen Bildeffekten und Fotokombinationen. Alle, die gerne krea-
tiv mit ihren Fotos arbeiten, kommen hier auf ihre Kosten.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Umset-
zung Ihrer Bildideen in Affinity Photo. Sollten Sie Fragen, Anmerkun-
gen oder Lob zu diesem Buch haben, freue ich mich über Ihre E-Mail.

Ihre Ariane Podacker


Lektorat Rheinwerk Design

ariane.podacker@rheinwerk-verlag.de
www.rheinwerk-verlag.de
Rheinwerk Verlag • Rheinwerkallee 4 • 53227 Bonn
Hinweise zur Benutzung

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt. Mit dem Erwerb des


E-Books haben Sie sich verpflichtet, die Urheberrechte anzuerkennen
und einzuhalten. Sie sind berechtigt, dieses E-Book für persönliche
Zwecke zu nutzen. Sie dürfen es auch ausdrucken und kopieren, aber
auch dies nur für den persönlichen Gebrauch. Die Weitergabe ei-
ner elektronischen oder gedruckten Kopie an Dritte ist dagegen nicht
erlaubt, weder ganz noch in Teilen. Und auch nicht eine Veröffentli-
chung im Internet oder in einem Firmennetzwerk.

Die ausführlichen und rechtlich verbindlichen Nutzungsbedingungen


lesen Sie im Abschnitt Rechtliche Hinweise.

Dieses E-Book-Exemplar ist mit einem digitalen Wasserzeichen ver-


sehen, einem Vermerk, der kenntlich macht, welche Person dieses
Exemplar nutzen darf:
Exemplar Nr. npxs-8z42-tuhy-6rja
zum persönlichen Gebrauch für
Enzo Faltin,
monkey-san@gmx.de
Impressum

Impressum

Dieses E-Book ist ein Verlagsprodukt, an dem viele mitgewirkt haben,


insbesondere:

Lektorat  Ariane Podacker


Korrektorat  Angelika Glock, Ennepetal
Herstellung E-Book  Janne Brönner
Covergestaltung  Mai Loan Nguyen Duy
Coverbilder  iStockphoto: 496678420 © MilosJokic,
683148894 © Sergey Khakimullin;
Shutterstock: 145145608 © Lukas Gojda; Unsplash: Yousef
Espanioly, Manouchehr Hejazi, Joseph Barrientos Ji, Whereslugo,
Anthony Intraversato, Ray Hennessy, joao-victor-xavier
Satz E-Book  Markus Miller, München

Wir hoffen sehr, dass Ihnen dieses Buch gefallen hat. Bitte teilen Sie
uns doch Ihre Meinung mit und lesen Sie weiter auf den Serviceseiten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:


Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8362-8964-1 (E-Book)


ISBN 978-3-8362-8966-5 (Bundle)

5., aktualisierte und erweiterte Auflage 2022

© Rheinwerk Verlag GmbH, Bonn 2022


www.rheinwerk-verlag.de
Inhalt

Inhalt

TEIL I  Der Einstieg in Affinity Photo

1 Affinity Photo kennenlernen


1.1 Über dieses Buch  .................................................. 27
1.1.1 Arbeiten mit dem Buch  ............................... 27
1.1.2 Das Beispielmaterial zum Buch  .................... 28
1.1.3 Unterschiede Windows und Mac  ................ 29
1.2 Zielgruppe – für wen ist Affinity Photo gedacht?   . 29
1.3 Vor- und Nachteile von Affinity Photo  .................. 30
1.4 Affinity Photo für Photoshop-Umsteiger  ............... 32
1.5 Danke!  .................................................................. 33

2 Arbeitsoberfläche und Bedienung


2.1 Die Arbeitsoberfläche einrichten  ........................... 35
2.1.1 Die Elemente der Oberfläche  ...................... 35
2.1.2 Dokumentfenster anordnen  ........................ 38
2.1.3 Personas kennenlernen  ............................... 41
2.1.4 Mein Konto  ................................................ 42
2.1.5 Panels anpassen   ......................................... 43
2.1.6 Werkzeugleiste anpassen  ............................ 48
2.1.7 Symbolleiste anpassen  ................................ 51
2.1.8 Die Arbeitsoberfläche anpassen  .................. 52
2.1.9 Die Performance von Affinity Photo
verbessern  .................................................. 59
2.2 Lineale, Raster und Hilfslinien  .............................. 61
2.2.1 Hilfslinien hinzufügen und entfernen  .......... 62
2.3 Dialogfelder  .......................................................... 63
2.3.1 Aufbau von Dialogfeldern  ........................... 63
2.3.2 Eingabe in Dialogfeldern  ............................. 65
2.4 Die Menüleiste  ..................................................... 67
2.4.1 Die Menüs im Einzelnen  ............................. 67
2.4.2 Menüs nutzen  ............................................ 69
2.4.3 Kontextmenüs ............................................ 70

5
Inhalt

2.5 Die Werkzeuge kennenlernen  ............................... 72


2.5.1 Allgemeines zu Werkzeugen  ....................... 72
2.5.2 Die Werkzeuge in Photo Persona  ................ 74
2.5.3 Die Werkzeuge in Liquify Persona   .............. 78
2.5.4 Die Werkzeuge in Develop Persona   ........... 79
2.5.5 Die Werkzeuge in Tone Mapping Persona 80
2.5.6 Die Werkzeuge in Export Persona   .............. 81
2.5.7 Die Werkzeuge der Panorama Persona  ........ 82
2.5.8 Die Werkzeuge der Astrofotografie Persona  . 82

TEIL II  Grundlegende Techniken


und der Umgang mit Daten

3 Grundlegende Techniken
3.1 Auswahl – Grundlage für die Bildbearbeitung  ....... 85
3.2 Werkzeuge und Techniken für die Auswahl  ........... 87
3.2.1 Die Kontextleiste  ........................................ 87
3.2.2 Der Auswahlpinsel  ...................................... 93
3.2.3 Das Bereich auswählen-Werkzeug  ............... 97
3.2.4 Das Auswahlrahmen-Werkzeug  ................... 100
3.2.5 Das Freihandauswahl-Werkzeug  .................. 107
3.2.6 Das Zeichenstift-Werkzeug  .......................... 111
3.2.7 Mit der QuickMaske auswählen  .................. 113
3.3 Auswählen über das Menü  ................................... 115
3.3.1 Auswahl aus Ebene  ..................................... 115
3.3.2 Auswahl nach Farbbereich  .......................... 116
3.3.3 Auswahl nach Tonwertbereich  .................... 118
3.3.4 Auswahl nach Transparenzbereich  ............... 119
3.3.5 Auswahl nach ausgewählter Farbe  ............... 121
3.4 Arbeiten mit der Auswahl  ..................................... 122
3.4.1 Ausgewählten Bildbereich verschieben,
kopieren oder löschen  ................................ 122
3.4.2 Auswahl vergrößern, verkleinern
und verfeinern  ............................................ 124
3.4.3 Auswahl umkehren oder aufheben  .............. 128
3.4.4 Auswahl speichern und laden  ..................... 133
3.5 Freistellen: Die besten Strategien, Tipps
und Tricks   ............................................................. 133

6
Inhalt

3.6 Bilder transformieren und skalieren   ..................... 136


3.6.1 Hintergrundebene entsperren  ..................... 136
3.6.2 Fotos skalieren und in ihrer Größe ändern  .... 138
3.6.3 Bilder drehen  .............................................. 143
3.7 Zoomen in Fotos  ................................................... 146
3.7.1 Das Zoomwerkzeug   ................................... 146
3.7.2 Der Navigator  ............................................. 149
3.7.3 Schnelle Ansichtswechsel
per Tastenkombination  ............................... 151
3.8 Bewegen in Fotos   ................................................ 152
3.8.1 Bildlaufleiste und Ansichtswerkzeug  ............ 153
3.8.2 Ansicht mit der Maus anpassen  ................... 153
3.8.3 Inhalt mehrfach anzeigen  ............................ 154

4 Dateien anlegen, öffnen und speichern


4.1 Dateien öffnen  ...................................................... 155
4.1.1 Fotos öffnen und zusammenführen  ............. 158
4.1.2 Öffnen von PDF-Dateien  ............................ 161
4.2 Eine neue Datei anlegen  ....................................... 165
4.2.1 Der Dialog »Neues Dokument«  .................. 165
4.2.2 Individuelle Seitenvorgaben abspeichern  ..... 167
4.3 Dateien platzieren  ................................................. 171
4.3.1 Platzieren eines Fotos  ................................. 171
4.3.2 Platzierte Objekte bearbeiten   ..................... 175
4.3.3 Objekte rastern  ........................................... 179
4.3.4 Einbetten oder verknüpfen?  ........................ 180
4.4 Datei speichern und schließen  .............................. 182
4.4.1 Datei schließen  ........................................... 183
4.4.2 Speichern und Speichern unter  ................... 183
4.5 Datei exportieren  .................................................. 187
4.5.1 Die wichtigsten Exporteinstellungen
im Detail  .................................................... 190
4.5.2 Die erweiterten Exporteinstellungen  ........... 196
4.5.3 Exportvorgaben erstellen  ............................ 197
4.5.4 Per Stapelverarbeitung exportieren  ............. 198
4.6 Dateiformate  ......................................................... 200
4.7 Das Protokoll  ........................................................ 203

7
Inhalt

4.7.1 Das Panel »Protokoll« nutzen  ...................... 204


4.7.2 Protokoll bewahren  .................................... 208
4.7.3 Arbeitsschritte partiell widerrufen   .............. 208
4.7.4 Alternative Fortsetzung  ............................... 211
4.7.5 Erweiterte Ansicht  ...................................... 215
4.7.6 Versionen sichern dank Snapshots  ............... 215
4.7.7 Ebenen durch Snapshots  ............................. 218

5 Bildgröße, Bildformat und Auflösung


5.1 Pixel und Vektoren  ................................................ 221
5.1.1 Pixel- und Vektordateien im Vergleich  ......... 222
5.2 Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße  224
5.2.1 Begrifflichkeiten zur Größe  .......................... 224
5.2.2 Dokumentgröße ändern  .............................. 227
5.2.3 Bildschirmauflösung und Druckauflösung  .... 230
5.2.4 Leinwandgröße ändern  ............................... 233
5.2.5 Bildgröße durch Rastern ändern  .................. 239
5.2.6 Größe beim Export bestimmen   .................. 240
5.3 Bilder zuschneiden und B ­ ildausschnitte
bestimmen  ............................................................ 242
5.3.1 Die Seitenverhältnisse beim Zuschneiden   .... 245
5.3.2 Zuschnittvorgaben erstellen und speichern  . 246
5.3.3 Overlays für die Bildkomposition  ................ 248
5.3.4 Leinwand mit dem Zuschneiden-Werkzeug
vergrößern  .................................................. 251
5.3.5 Mit der magnetischen Ausrichtung
den Zuschnittbereich ausrichten  ................. 254

TEIL III  Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung

6 Mit Ebenen und Masken arbeiten


6.1 Wie funktionieren Ebenen?  ................................... 257
6.1.1 Die nicht-destruktive Bildbearbeitung  ......... 258
6.1.2 Die verschiedenen Ebenenarten  .................. 261
6.2 Das Panel »Ebenen« verstehen  .............................. 263
6.2.1 Ebenentransparenz und Ebenendeckkraft  .... 263
6.2.2 Den Mischmodus einer Ebene einstellen  ..... 265
6.2.3 Ebenenschutz und Ebenensichtbarkeit  ........ 266
6.2.4 Die Fußleiste des Ebenen-Panels  ................. 267

8
Inhalt

6.2.5 Ebenenanordnung ...................................... 268


6.2.6 Befehle des Kontextmenüs  .......................... 268
6.3 Ebenen nutzen  ...................................................... 270
6.3.1 Neue Ebenen anlegen  ................................. 270
6.3.2 Ebenen entfernen  ....................................... 277
6.3.3 Ebenen anordnen  ....................................... 277
6.3.4 Wo ist meine Ebene?  .................................. 288
6.3.5 Ebenen gruppieren  ..................................... 289
6.3.6 Live-Stapelgruppen ..................................... 293
6.3.7 Ebenen entsperren  ..................................... 293
6.3.8 Ebenen duplizieren  ..................................... 294
6.3.9 Ebenen rastern (Vektorobjekte
in ­Pixelobjekte umwandeln)  ........................ 298
6.3.10 Ebenen zusammenlegen  ............................. 303
6.3.11 Ebenen ausrichten  ...................................... 306
6.4 Anpassungsebenen  ............................................... 308
6.4.1 Anpassungsebenen kennenlernen  ............... 308
6.4.2 Anpassungsebenen lokal anwenden  ............ 313
6.4.3 Anpassungsebenen und deren
Einsatzmöglichkeiten  .................................. 315
6.4.4 Anpassungsebenen in einer Datei
mit mehreren Ebenen  ................................. 319
6.5 Was sind Masken?  ................................................ 321
6.5.1 Der Einstieg in Ebenenmasken leicht
gemacht  ..................................................... 321
6.5.2 Ebenenmasken mit Verlauf  .......................... 326
6.5.3 Ebene und Ebenenmaske separat
bearbeiten  .................................................. 327
6.5.4 Ebenenmasken ausblenden und löschen  ..... 330
6.5.5 Eine Auswahl aus dem Inhalt einer
Maske bilden  .............................................. 330
6.5.6 Luminanzmaske .......................................... 335
6.5.7 Schnittmasken ............................................ 338
6.5.8 QuickMaske ............................................... 340
6.5.9 Masken & Filter  .......................................... 342
6.5.10 HEIC-Format .............................................. 344
6.6 Mischmodi: Ebenen miteinander mischen  ............ 345
6.6.1 Im Überblick: Die Mischmodi zum
Mischen von Ebenen  .................................. 345
6.6.2 Mischmodus für Ebenengruppen  ................ 368
6.6.3 Weißabgleich dank Mischmodus  ................. 370

9
Inhalt

6.7 Mischoptionen  ...................................................... 373


6.8 Ebenen und Werkzeuge  ........................................ 377

7 Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern


7.1 Farbmodi und Farbmodelle der Bildbearbeitung  .... 385
7.1.1 RGB – der Klassiker  ..................................... 385
7.1.2 CMYK – sicher für den Druck  ...................... 387
7.1.3 LAB – das geräteunabhängige Farbmodell  .... 388
7.1.4 Graustufen  .................................................. 389
7.1.5 Die Farbtiefe  ............................................... 390
7.2 Das Histogramm – Korrekturbedarf der
Helligkeit ermitteln  ............................................... 391
7.2.1 Aufbau des Histogramms  ............................ 392
7.2.2 Die erweiterte Ansicht des Histogramms  ..... 393
7.2.3 Das Histogramm deuten  ............................. 394
7.2.4 Das Info-Panel nutzen   ................................ 396
7.3 Automatische Belichtungs- und
Tonwertkorrekturen  .............................................. 397
7.3.1 Auto-Tonwertkorrektur  ............................... 397
7.3.2 Auto-Kontrastkorrektur  ............................... 399
7.3.3 Auto-Farbkorrektur  ..................................... 399
7.3.4 Auto-Weißabgleich  ..................................... 400
7.3.5 Anpassungsebenen für Belichtungs-,
Kontrast- und Farbkorrekturen  .................... 400
7.4 Tonwertkorrektur – Tonwerte und
Farbbalance anpassen  ........................................... 401
7.4.1 Aufbau der Tonwertkorrektur  ...................... 402
7.4.2 Mit der Tonwertkorrektur arbeiten  .............. 406
7.5 Weißabgleich – Farbverschiebungen beheben  ...... 409
7.5.1 Weißabgleich per Regler  ............................. 410
7.5.2 Weißabgleich per Pipette  ............................ 411
7.6 HSL  ....................................................................... 413
7.6.1 Bestimmte Farben verändern  ...................... 414
7.6.2 Farbanpassungen per HSL  ........................... 416
7.7 Helligkeit/Kontrast   ............................................... 418
7.8 Leuchtkraft, Belichtung und Schatten/Lichter
anpassen  ............................................................... 419
7.8.1 Leuchtkraft  ................................................. 420
7.8.2 Belichtung  .................................................. 421

10
Inhalt

7.8.3 Schatten/Lichter – gezielt Helligkeits-


bereiche verändern  ..................................... 422
7.8.4 Schwellenwert   ........................................... 423
7.9 Gradationskurven – der vielseitige Helfer   ............ 423
7.9.1 Wie die Gradationskurve funktioniert  .......... 425
7.9.2 Farbkanäle in der Gradationskurve
bearbeiten  .................................................. 430
7.9.3 Gradationskurve per Pipette anpassen  ......... 432
7.9.4 Mischmodi bei Gradationskurven
anwenden  .................................................. 432
7.10 Farben anpassen  ................................................... 433
7.10.1 Kanalmixer – Farben kanalweise
bearbeiten   ................................................. 433
7.10.2 Selektive Farbkorrektur   .............................. 435
7.10.3 Farbbalance – bestimmte Farbwerte
verändern   .................................................. 436
7.10.4 Invertieren – Farben in ihr Gegenteil
verwandeln   ................................................ 437
7.11 Softproof – sicher in den Druck   ........................... 437
7.11.1 Steuerungselemente der Softproof-
Funktion  ..................................................... 438
7.12 LUT – selbst definierte Farblooks erstellen
und sichern  ........................................................... 440
7.12.1 Eigene LUT-Anpassungen erstellen  .............. 440
7.12.2 LUT ableiten – Bildlooks aus einem
anderen Bild generieren  .............................. 443
7.12.3 LUT-Vorgaben hinzufügen  ........................... 444
7.13 Objektivfilter – gefärbte Filter simulieren  ............. 445
7.14 Split Toning  ........................................................... 446
7.15 Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren  . 447
7.15.1 Mit den Abwedeln- und Nachbelichten-
Werk­zeugen Bildbereiche aufhellen oder
abdunkeln  .................................................. 448
7.15.2 Mit dem Malpinsel Bildbereiche übermalen  . 454
7.15.3 Bereich füllen – Farbe ins Bild schütten  ....... 455
7.15.4 Farben mit dem Farbwechsler ändern  ......... 458
7.15.5 Das Verlauf-Werkzeug für Farbverfrem-
dungen und Farbintensivierung einsetzen  ... 460
7.16 Tone Mapping zur Kontraststeigerung
einsetzen  ............................................................... 467

11
Inhalt

8 Schwarzweißfotos erstellen
8.1 Foto in Graustufen umwandeln  ............................. 469
8.2 Schwarzweißbilder per Farbkanäle  ........................ 470
8.2.1 Kleiner Exkurs zu den Farbkanälen  .............. 470
8.2.2 Welchen Farbkanal wann bearbeiten?  ......... 470
8.2.3 Farbkanäle in Graustufen verwandeln   ........ 472
8.3 Schwarzweiß durch Anpassungsebenen   ............... 473
8.3.1 Anpassung Umfärben  .................................. 473
8.3.2 Anpassung HSL  ........................................... 474
8.3.3 Anpassung Schwarz-Weiß  ........................... 475
8.3.4 Anpassung Kanalmixer   ............................... 476
8.3.5 Anpassung Verlaufsumsetzung   ................... 478
8.3.6 LAB-Farbmodus .......................................... 479
8.3.7 Schwarz-Weiß und Split Toning
kombinieren  ............................................... 480
8.3.8 Anpassungsebene und Mischmodus
für Schwarzweißbilder kombinieren  ............ 482
8.4 Color Key: Partiell schwarzweiß dank Schwamm  485
8.5 Schwarzweiß durch Tone Mapping  ........................ 486

9 Bilder bearbeiten und retuschieren


9.1 Fotos begradigen und ausrichten  .......................... 489
9.1.1 Horizont begradigen  ................................... 489
9.1.2 Stürzende Linien bei Gebäuden korrigieren  . 494
9.1.3 Zuschnittrahmen nutzen  ............................. 494
9.1.4 Objektivverzerrung beheben  ....................... 496
9.1.5 Konvex/Konkav-Filter  ................................. 498
9.1.6 Perspektive korrigieren  ................................ 498
9.2 Fotos schärfen  ....................................................... 503
9.2.1 Grundlagen der Scharfzeichnung  ................. 503
9.2.2 Das Scharfzeichnen-Werkzeug   ................... 504
9.2.3 Filter Unscharf maskieren   ........................... 506
9.2.4 Filter Klarheit  .............................................. 509
9.2.5 Hochpass-Filter   .......................................... 510
9.2.6 Mehrere Filter kombinieren  ........................ 513
9.2.7 Zum Schärfen das Farbformat LAB nutzen  .... 514
9.2.8 Helligkeit schärfen  ...................................... 516

12
Inhalt

9.3 Bildrauschen entfernen  ......................................... 518


9.3.1 Rauschen über das Mittelung-Werkzeug
entfernen  ................................................... 518
9.3.2 Die Rauschfilter  .......................................... 520
9.3.3 Filter Staub & Kratzer   ................................. 522
9.3.4 Filter FFT-Rauschreduzierung   ..................... 522
9.3.5 Filter De-Interlacing  .................................... 524
9.4 Bildrauschen absichtlich hinzufügen   .................... 524
9.5 Fotografische Weichzeichnung  .............................. 526
9.5.1 Das Weichzeichnen-Werkzeug  .................... 526
9.5.2 Die Weichzeichnungsfilter  .......................... 527
9.5.3 Weichzeichnung mit der Frequenztrennung  . 544
9.6 Störende Bildelemente entfernen mittels Klonen  . 546
9.6.1 Werkzeugeinstellungen von Klonen  ............ 549
9.6.2 Die Einstellung Globale Quelle  ................... 551
9.6.3 Transparenzeffekte mit dem
Klonen-Werkzeug  ....................................... 553
9.7 Bildfehler reparieren: Retusche-
und Reparaturwerkzeuge im Einsatz  ..................... 554
9.7.1 Störende Bildelemente mit dem
Reparaturpinsel entfernen  ........................... 554
9.7.2 Spiegeln mit dem Reparaturpinsel  ............... 556
9.7.3 Flecken und störende Elemente entfernen  557
9.7.4 Schönheitsfehler entfernen  ......................... 561
9.7.5 Problemstellen mittels Restaurieren
beseitigen  ................................................... 563
9.7.6 Weitere Möglichkeiten zur Restaurierung  .... 564
9.7.7 Rote Augen korrigieren   .............................. 565
9.8 Beautyretusche: Porträts retuschieren  ................... 567
9.8.1 Retusche auf die Schnelle  ........................... 567
9.8.2 Den Hochpass-Filter einsetzen  .................... 569
9.8.3 Frequenztrennung – Farbe und Details
trennen  ...................................................... 573
9.8.4 Glanzstellen entfernen   ............................... 579
9.8.5 Augenhöhlen aufhellen  ............................... 580
9.8.6 Augen umfärben  ......................................... 582
9.8.7 Strahlend weiße Augen   .............................. 586
9.8.8 Lippenfarbe intensivieren oder ändern  ........ 587
9.8.9 Zähne aufhellen   ......................................... 590
9.8.10 Augenringe entfernen  ................................. 591
9.9 Warum Live-Filter?  ................................................ 593

13
Inhalt

TEIL IV  Raw-Entwicklung:


Bildbearbeitung für Fotografen

10 Raw-Fotos bearbeiten
10.1 Warum das Raw-Format nutzen?  .......................... 597
10.1.1 Raw-Entwicklung mit Affinity Photo  ............ 597
10.1.2 Vor- und Nachteile der Raw-Bearbeitung  .... 598
10.2 Die Develop Persona kennenlernen  ...................... 601
10.2.1 Aufbau der Oberfläche  ............................... 601
10.3 Entwicklungseinstellungen   .................................. 603
10.3.1 Histogramm – die Helligkeitsverteilung
im Bild kontrollieren  ................................... 603
10.3.2 Panel Einfach – Basisentwicklung
für Raw-Bilder   ........................................... 606
10.3.3 Panel Objektiv – Objektivkorrekturen ­
durchführen  ................................................ 617
10.3.4 Panel Details – Fotos schärfen und
entrauschen  ................................................ 624
10.3.5 Panel Tonwerte – Helligkeit, Kontrast und
Farbgebung im Griff  .................................... 629
10.3.6 Panel Overlays – selektive Raw-
Entwicklung  ................................................ 636
10.3.7 Informationen zum aktiven Foto:
Bandbreite, EXIF und Fokus  ........................ 641
10.4 Vorgaben in der Develop Persona speichern   ........ 642
10.5 Die Overlay-Werkzeuge der Develop Persona   ...... 643
10.5.1 Mit den Overlay-Werkzeugen arbeiten  ........ 643
10.6 Vorher-Nachher-Ansicht und Synchronisierung  ..... 645

TEIL V  Kreativ mit Affinity Photo

11 Montagen, kreative Bildeffekte


und Collagen
11.1 Das Arbeiten mit Pinseln  ...................................... 651
11.1.1 Pinselspitzen auswählen  .............................. 652
11.1.2 Die Pinseleinstellungen  ............................... 653

14
Inhalt

11.1.3 Weitere Pinseloptionen über die


Schaltfläche »Mehr«  ................................... 664
11.1.4 Neue Pinsel importieren und exportieren  .... 673
11.2 Motive freistellen  .................................................. 678
11.2.1 Eine Auswahl verfeinern  ............................. 678
11.2.2 Kreativ arbeiten mit Masken  ....................... 686
11.2.3 Zeichenstift für Freisteller nutzen  ................ 689
11.2.4 Mit den Radierer-Werkzeugen freistellen  ..... 690
11.2.5 Bilder ineinanderblenden mit Hilfe
der Mischmodi   .......................................... 695
11.2.6 Reservekanal einsetzen  ............................... 697
11.3 Motive verformen mit der Liquify Persona  ............ 706
11.3.1 Gitterverzerrung in der Photo Persona  ........ 706
11.3.2 Liquify Persona kennenlernen  ..................... 707
11.3.3 Die Werkzeuge der Liquify Persona  ............. 709
11.4 Composings und Collagen erstellen  ...................... 719
11.4.1 Bildbereiche zusammenfassen  ..................... 719
11.4.2 Eine Collage erstellen  .................................. 723
11.4.3 Texturen und Pinsel für Composings
nutzen  ........................................................ 726
11.4.4 Bildstimmung mittels Live-Filter erzeugen   728
11.4.5 Bleistiftzeichnung dank Mischmodus  ........... 729
11.4.6 Kreative Filter  ............................................. 733
11.4.7 Überlagerungen nutzen  .............................. 734
11.4.8 Verknüpfte Ebenen verwenden  ................... 737
11.5 Masken & Kanäle verwenden  ................................ 745
11.6 Stockfotos in Affinity nutzen  ................................. 749
11.6.1 Stockfoto-Agenturen .................................. 749
11.6.2 Das Panel Stock  .......................................... 749

12 Panorama, Stitching, HDR und Co.:


Fotos zusammenführen
12.1 Panoramas erzeugen  ............................................. 751
12.1.1 Die Panorama-Funktion in Affinity Photo  .... 752
12.1.2 Die Panorama Persona  ................................ 753
12.1.3 Panorama zuschneiden  ............................... 754
12.1.4 Panorama optimieren: Dunst und
Nebelschleier mit dem »Dunst entfernen«-
Filter entfernen  ........................................... 755
12.1.5 Panorama eines Gebäudes  .......................... 757

15
Inhalt

12.2 Fotos zusammenführen: Stitching mit


der Stapelfunktion  ................................................ 758
12.2.1 Entfernen von Objekten und Personen
aus Fotos  .................................................... 758
12.2.2 Stapeloperatoren nutzen  ............................. 762
12.2.3 Sternspuren dank Stapeloperator
simulieren  ................................................... 763
12.3 Live-Projektion: Panorama betrachten
und bearbeiten  ...................................................... 765
12.4 Tone Mapping einsetzen und HDR-Fotos
erzeugen  ............................................................... 768
12.4.1 Belichtungsreihen in Affinity Photo
kombinieren  ............................................... 769
12.4.2 HDR in der Tone Mapping Persona  ............. 770
12.4.3 Weitere Bearbeitungsmöglichkeiten nutzen  . 772
12.4.4 Selektive Korrekturen mit Hilfe des Panels 
Overlays  ..................................................... 774
12.5 Focus Stacking – scharf von vorn bis hinten  .......... 777
12.5.1 Focus Stacking in Affinity Photo  .................. 778
12.5.2 Focus Stacking-Ergebnis optimieren  ............ 780

13 Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten


13.1 Mit Texten arbeiten  ............................................... 781
13.1.1 Grafiktext-Werkzeug für plakative Texte
einsetzen  .................................................... 781
13.1.2 Rahmentext-Werkzeug für längere Texte  ..... 784
13.1.3 Die Rechtschreibprüfung nutzen   ................ 788
13.1.4 Texte markieren  .......................................... 788
13.2 Texte formatieren und gestalten  ........................... 789
13.2.1 Schriftart, -größe und -schnitt bestimmen  .... 790
13.2.2 Erweiterte Optionen für die
Zeichenformatierung  ................................... 792
13.2.3 Erweiterte Optionen für die
Absatzformatierung  .................................... 799
13.2.4 Textstile verwenden  .................................... 806
13.2.5 Textinformationen über das Dialogfeld ­
»Typografie« einholen  ................................. 810
13.2.6 Sonderzeichen einfügen  .............................. 812
13.2.7 Texte und Ebenen  ....................................... 815

16
Inhalt

13.2.8 Texte außerhalb eines Fotos verfassen   ........ 820


13.2.9 Texte rastern  ............................................... 821
13.3 Mit Formen arbeiten  ............................................. 823
13.3.1 Formen mit Farbe und Konturen versehen  824
13.3.2 Formen verbinden und miteinander
kombinieren   .............................................. 827
13.3.3 Zusätzliche Anfasser einsetzen  .................... 834
13.3.4 Formen in Kurven umwandeln  .................... 835
13.3.5 Formen und Text kombinieren  .................... 836
13.3.6 Formen mit dem Zeichenstift-Werkzeug
erstellen  ..................................................... 838
13.4 Objekte transformieren, ausrichten
und anordnen  ........................................................ 860
13.4.1 Positionierung über das Panel
»Transformieren«   ....................................... 860
13.4.2 Formen mit Filtern verändern  ..................... 863
13.4.3 Mehrere Fotos gleichmäßig positionieren  .... 865
13.4.4 Objekte nachträglich anordnen  ................... 870
13.4.5 Magnetische Ausrichtung festlegen  ............. 875
13.5 Formen für Musterebenen nutzen  ......................... 878
13.6 Malen mit Affinity Photo  ...................................... 881
13.7 Assets – Ihre Bibliothek für Objekte   .................... 886

14 Effekte und Stile anwenden


14.1 Fotos und Objekte mit Effekten versehen  ............. 891
14.1.1 Gaußsche Unschärfe: Texte und Bilder
verschwimmen lassen  ................................. 892
14.1.2 Schatten und Glüheffekte  ........................... 892
14.1.3 Objekte und Fotos plastisch wirken lassen  895
14.2 Ebeneneffekte: Erweiterte Effektoptionen   ........... 900
14.2.1 Ebeneneffekte und Mischmodi  ................... 901
14.2.2 Effekte punktgenau steuern: die Option
Füllungsdeckkraft  ........................................ 902
14.2.3 Option Mit Objekt skalieren  ....................... 902
14.3 Ebenenstile   .......................................................... 903
14.3.1 Einen Stil vergeben  ..................................... 904
14.3.2 Einen eigenen Stil erstellen  ......................... 905
14.3.3 Stile exportieren/importieren  ...................... 910

17
Inhalt

TEIL VI  Bilder ausgeben und präsentieren

15 Ausgabe und Druck


15.1 Bilder ausgeben mit der Export Persona  ............... 915
15.1.1 Die Oberfläche der Export Persona  ............. 915
15.1.2 Export vorbereiten und durchführen  ........... 916
15.1.3 Slices: Ein Bild zerlegen und die Bildteile
einzeln exportieren  ..................................... 918
15.1.4 Fotos für das Internet vorbereiten  ............... 921
15.2 Bilder drucken  ....................................................... 925
15.2.1 Das Dialogfenster »Drucken«  ...................... 926
15.2.2 Aufnahmen für den Druck schärfen  ............. 929
15.2.3 Bildauflösung und Druckgröße  .................... 930
15.2.4 Ausgabeformate  ......................................... 932
15.2.5 Fotoabzüge bestellen  .................................. 933
15.2.6 Seiten für ein Fotobuch erstellen  ................ 935
15.2.7 Druck in Druckerei vorbereiten  ................... 939
15.3 Farbmanagement  .................................................. 943
15.3.1 Warum Sie Farbmanagement brauchen  ....... 943
15.3.2 Monitorkalibrierung  .................................... 944
15.3.3 Farbprofile  .................................................. 947
15.4 Softproof  ............................................................... 948
15.4.1 Softproof per Anpassungsebene erstellen  .... 948
15.4.2 Softproof auswerten und Problembereiche
verbessern  .................................................. 950
15.4.3 Muss es immer CMYK sein?  ........................ 951

16 Stapelverarbeitung und Makros


16.1 Arbeitsschritte aufzeichnen mittels Makro  ........... 953
16.1.1 Übersicht bewahren: Makros
kategorisieren   ............................................ 959
16.1.2 Makro exportieren und importieren  ............ 959
16.2 Stapelverarbeitung: Alles in einem Rutsch  ............ 960
16.2.1 Eine Stapelverarbeitung erstellen  ................ 960
16.2.2 Gleichzeitig mehr schaffen: die Option
­»Parallele Verarbeitung«  .............................. 961
16.2.3 Ausgabeformate für die Stapelverarbeitung  . 962

18
Inhalt

TEIL VII  Affinity Photo auf dem iPad

17 Affinity Photo auf dem iPad


17.1 Die Affinity Photo-App kennenlernen  ................... 969
17.2 Die Oberfläche auf einen Blick   ............................. 972
17.2.1 Personas in der Affinity Photo-App  ............. 972
17.2.2 Werkzeuge ................................................. 973
17.2.3 Panels aufrufen   .......................................... 974
17.2.4 Menüs aufrufen  .......................................... 975
17.3 Die Bedienung   ..................................................... 976
17.3.1 Werte einstellen   ........................................ 976
17.3.2 Bild verschieben  ......................................... 976
17.3.3 Ansicht vergrößern oder verkleinern   .......... 977
17.3.4 Den Navigator nutzen  ................................. 977
17.3.5 Kontextmenü aufrufen   ............................... 979
17.3.6 Datei- und Bearbeitungsbefehle aufrufen  .... 980
17.3.7 Bildgröße ändern   ....................................... 981
17.3.8 Das Protokoll   ............................................. 983
17.3.9 Bereiche auswählen  .................................... 984
17.3.10 Mit Ebenen arbeiten   .................................. 987
17.3.11 Fotos platzieren  .......................................... 991
17.3.12 Zurück zum Startbildschirm   ....................... 995
17.3.13 Elemente bevorraten (Assets)   ..................... 995
17.4 Der Workflow in der Affinity Photo-App  .............. 996
17.5 Speichern und Exportieren  ................................... 1001

Anhang

A Affinity Photo erweitern


A.1 Externe Programme als Ergänzung   ...................... 1005
A.1.1 Bildverwaltung  ........................................... 1005
A.1.2 Raw-Fotos betrachten und optimieren  ....... 1007
A.1.3 Gegen das Rauschen – DxO PureRaw 2  ...... 1007
A.1.4 Diashow erstellen  ...................................... 1008
A.1.5 Daten brennen  .......................................... 1009
A.2 Plug-ins in Affinity Photo integrieren  ................... 1010
A.2.1 Verbesserte Schärfung mit Topaz
Sharpen AI  ................................................. 1010

19
Inhalt

A.2.2 DxO Nik Collection  ................................... 1011


A.2.3 Luminar NEO  ............................................ 1014

B Wissenswertes
B.1 Problembehebung und praktische Tipps  .............. 1017
B.2 Tastenkürzel  ......................................................... 1020

Index  .............................................................................. 1023

20
Workshops

Workshops

Arbeitsoberfläche und Bedienung


E Werkzeugleiste anpassen  .............................................. 48
E Tastenkombination ändern  ........................................... 58

Grundlegende Techniken
E Eine Auswahl erstellen und die Auswahlmodi nutzen  .... 91
E Eine weiche Auswahl mittels Randschärfe erzeugen  ...... 102
E Einen Gebäudeteil auswählen  ...................................... 108
E Schnelle Auswahl dank magnetischer Auswahl  .............. 109
E Eine Auswahl mit dem Zeichenstift-Werkzeug erstellen  . 111
E Die QuickMaske einsetzen  ........................................... 113
E Farbe auswählen  .......................................................... 116
E Einen Rahmen mittels Auswahl erzeugen  ...................... 128
E Color Key: Schwarzweißfoto mit Farbtupfer  .................. 130
E Die Hintergrundebene entsperren  ................................ 137
E Ein Foto skalieren  ......................................................... 141
E Ein Foto drehen  ........................................................... 143
E Zoomwerkzeug im Einsatz  ............................................ 147

Dateien anlegen, öffnen und speichern


E Eine Druckdatei vorbereiten  ......................................... 170
E Zwei Fotos platzieren  ................................................... 172
E Datei platzieren und bearbeiten  ................................... 175
E Mehrere Versionen speichern  ....................................... 185
E Eine Datei im JPG-Format exportieren  .......................... 188
E Eine Fotoreihe exportieren  ........................................... 198
E Das Protokoll-Panel nutzen  .......................................... 204
E Den Rückgänig-Pinsel einsetzen  ................................... 209
E Mit der Alternativen Fortsetzung arbeiten  .................... 212
E Versionen erstellen  ....................................................... 216

Bildgröße, Bildformat und Auflösung


E Eine leere Datei erzeugen und die Leinwandgröße 

festlegen  ...................................................................... 225


E Ein Foto verkleinern  ..................................................... 228
E Leinwandgröße erweitern und Platz für Text erzeugen  233
E Einen Rahmen auf die Schnelle erzeugen  ...................... 235
E Leinwand auf das Seitenverhältnis eines Fotos anpassen  . 237
E Foto in einer anderen Größe exportieren  ...................... 240
E Bildbereich ausschneiden  ............................................. 242
E Eine Zuschnittvorgabe erstellen  .................................... 246
E Größere Leinwand dank Zuschneiden  ........................... 251

21
Workshops

Mit Ebenen und Masken arbeiten


E Nicht-destruktiv arbeiten  ............................................. 259
E Ein Foto mit Text und Form  .......................................... 272
E Foto in bestehender Datei platzieren  ............................ 275
E Mehrere Bilder überlagert anordnen  ............................. 278
E Text mit Bildfüllung erstellen  ........................................ 286
E Eine Ebene drehen und duplizieren  .............................. 295
E Rastern durch den Assistenten  ..................................... 299
E Ausgewählte Ebenen zusammenlegen  .......................... 304
E Objekte auf der Leinwand anordnen  ............................ 306
E Ein Bild aufhellen  ......................................................... 311
E Ein Bild mittels Tonwertkorrektur abdunkeln  ................ 315
E Color Key-Effekt mit Ebenenmaske erzeugen  ................ 321
E Zwei Bilder zu einem Bild verschmelzen   ...................... 331
E Ein Bild als Rahmen nutzen  .......................................... 333
E Helle Bereiche abdunkeln   ............................................ 335
E Auswahl als Maskierungsebene nutzen  ......................... 340
E Abstrakte Form als Maske  ............................................ 342
E Farbauswahl dank HSL-Anpassung  ................................ 362
E Farbverschiebung adé: Weißabgleich dank

Mischmodus  ................................................................ 370


E Zwei Fotos miteinander verrechnen und die 

Mischoptionen kennenlernen  ....................................... 373


E Bilder zusammenführen und einen Bildbereich

mit Mischoptionen versehen  ........................................ 375


E Nicht-destruktives Klonen mit dem Klonen-Werkzeug  378
E Abwedeln und Nachbelichten: Porträtbearbeitung

über Ebenen  ................................................................ 380


E Einen Rahmen malen  ................................................... 383

Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern


E Tonwerte ablesen: Tonwertkorrektur und Info   ............. 407
E Weißabgleich per Regler vornehmen  ............................ 410
E Weißabgleich per Pipette  ............................................. 411
E Ein Bild kontrastreicher machen  ................................... 427
E Eigene Farblooks (LUT) speichern und anwenden   ........ 441
E Bildlooks aus anderen Bildern ableiten  ......................... 443
E Einen Himmel abdunkeln  ............................................. 448
E Bildbereiche gezielt entsättigen  .................................... 452
E Farbeffekt durch Verlauf-Werkzeug  .............................. 460
E Himmel tauschen: Ein dynamischerer Himmel dank 

Verlauf-Werkzeug  ......................................................... 462

22
Workshops

Schwarzweißfotos erstellen
E Ein Schwarzweißfoto mit Tönung versehen  ................... 480
E Monochromes Foto erstellen  ........................................ 483

Bilder bearbeiten und retuschieren


E Einen schiefen Horizont begradigen  ............................. 489
E Einen Horizont begradigen und leere Bereiche füllen  .... 492
E Gebäude gerade ausrichten   ......................................... 499
E Ein Bild scharfzeichnen   ................................................ 507
E Ein Foto mit dem Hochpass-Filter schärfen  ................... 511
E Ein Foto per Luminanzschärfung schärfen  ..................... 516
E Rauschen entfernen  ..................................................... 520
E Ein Foto weichzeichnen  ............................................... 529
E Unschärfe ala Orton  ..................................................... 544
E Störende Elemente per Klonen entfernen  ..................... 547
E Bildbereiche dateiübergreifend klonen  ......................... 551
E Eine durchscheinende Fotokopie erstellen  .................... 553
E Mit dem Reparaturpinsel störende Elemente

entfernen   .................................................................... 555


E Mülltonne und Schild entfernen  ................................... 557
E Sensorflecken entfernen  ............................................... 561
E Objekt mit Hilfe des Restaurieren-Werkzeugs

entfernen  ..................................................................... 563


E Hochpass-Filter für starke Porträts nutzen und die 

Hautstruktur erhalten   .................................................. 569


E Für natürliche Porträts: Frequenzen trennen,

um Details zu erhalten   ................................................ 575


E Augenfarbe ändern   ..................................................... 582
E Lippe umfärben   ........................................................... 587
E Augenabdunkelung beheben   ....................................... 591

Raw-Fotos bearbeiten
E Die Belichtung eines Raw-Fotos prüfen  ........................ 604
E Belichtung eines Raw-Fotos optimieren   ....................... 606
E Stürzende Linien per Raw-Entwicklung beseitigen  ........ 618
E Chromatische Aberration entfernen  .............................. 620
E Farbsaum entfernen  ..................................................... 622
E Ein Foto schärfen  ......................................................... 626
E Flauen Fotos mehr Kontrast verleihen  .......................... 630
E Die Farbstimmung eines Fotos verstärken  ..................... 633
E Einem Foto eine Herbststimmung verleihen  ................. 636
E Das Weißabgleich-Werkzeug nutzen  ............................. 644
E Mit der Vorher-Nachher-Ansicht Korrekturen

vergleichen  .................................................................. 646

23
Workshops

Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen


E Unterpinsel einrichten  .................................................. 670
E Eine Person freistellen  .................................................. 678
E Zwei Bilder miteinander kombinieren mit Hilfe

des Hintergrundradierers  .............................................. 692


E Doppelbelichtung – zwei Fotos verschmelzen lassen  ..... 703
E Porträt verfremden  ....................................................... 714
E Bildteil in ein anderes Foto montieren  .......................... 719
E Waldfotos als Collage zusammenstellen  ........................ 723
E Foto mit Bleistifteffekt versehen  ................................... 730
E Nachträglich verknüpfen  .............................................. 742
E Verfremdete Maske einsetzen  ....................................... 745

Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten


E Eine Plakatüberschrift erstellen  ..................................... 782
E Rahmentext erstellen  ................................................... 785
E Textblöcke mit Tabstopps strukturieren  ......................... 803
E Textstile anwenden  ...................................................... 806
E Text überlagern lassen   ................................................. 815
E Text mit Bildinhalten füllen  ........................................... 818
E Formen kombinieren  .................................................... 828
E Eine Form mit den Zeichenstift-Werkzeug erstellen   ..... 839
E Eine Kurve mit dem Zeichenstift-Werkzeug zeichnen  .... 841
E Einen Fisch mit dem Zeichenstift-Werkzeug zeichnen  .... 842
E Eine Karte gestalten  ..................................................... 853
E Bilder verteilen und positionieren  ................................. 865
E Objekte am Seitenrand positionieren  ............................ 872
E Formen an einer Auswahl ausrichten  ............................ 875
E Eine Musterebene erstellen  .......................................... 878
E Ein Foto nachzeichnen – Malen mit Affinity Photo  ....... 882

Effekte und Stile anwenden


E Ebeneneffekte zuweisen  ............................................... 898
E Einen Plastik-Stil für einen Text entwerfen  .................... 905

Ausgabe und Druck


E Dateigröße eines Fotos reduzieren

und Exportvorgabe erstellen  ......................................... 921


E Wasserzeichen erstellen und exportieren  ...................... 923
E Einen Flyer erstellen  ..................................................... 939

Stapelverarbeitung und Makros


E Rahmen und Copyright automatisieren  ......................... 954
E Eine Fotoreihe in Schwarzweiß und als JPG ausgeben  .... 963

Affinity Photo auf dem iPad


E Ein Foto in der App bearbeiten  .................................... 996
24
TEIL I
Der Einstieg in Affinity Photo

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 1  Affinity Photo kennenlernen

Kapitel 1
Affinity Photo kennenlernen
Durch den Einzug der digitalen Fotografie in die moderne Foto-
welt und die damit verbundenen vielfältigen Möglichkeiten,
Fotos aufzunehmen, hat auch die anschließende Bildbearbeitung
entschieden an Bedeutung gewonnen. Mit Affinity Photo erhal-
ten Sie ein Programm, das alle Belange der digitalen Bildbear-
beitung abdeckt.

1.1 Über dieses Buch


Bevor Sie sich eingehend den Inhalten dieses Buches widmen,
möchte ich Ihnen kurz ein paar einleitende Gedanken mit auf
den Weg geben. Sie halten mit »Affinity Photo – Das umfassende
Handbuch« ein Nachschlagewerk in den Händen, das nicht nur
für Einsteiger, sondern auch für Umsteiger von Adobe Photoshop
gedacht ist.
Es war mir wichtig, in diesem Buch viele praktische Tipps zu
geben, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern und auch auf Stolperfal-
Beispielmaterial
len hinzuweisen, die bei solch einer umfangreichen Software nicht
Damit Sie die Erläuterun-
selten vorkommen. Daher finden Sie in allen folgenden Kapiteln
gen und vor allem die um-
immer wieder praxisnahe Hinweise, die Ihnen den Einstieg und die
fangreichen Schritt-Anlei-
Arbeit mit Affinity Photo erleichtern sollen.
tungen umsetzen können,
Umso mehr freue ich mich über Ihre Rückmeldungen, kritische finden Sie alle notwendi-
Anregungen und Fragen. Senden Sie mir diese an affinity@help-edv. gen Dateien als Download
de zu – ich werde Ihnen so schnell antworten, wie es mir möglich ist. unter https://www.rhein-
werk-verlag.de/affinity-
photo_5517. Näheres dazu
1.1.1 Arbeiten mit dem Buch finden Sie gleich unter
»Das Beispielmaterial zum
Um die Praxisnähe umsetzen zu können, die mir in solch einem
Buch«.
Handbuch sehr wichtig ist, habe ich in den einzelnen Kapiteln

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 27


Kapitel 1  Affinity Photo kennenlernen

umfassende Schritt-Anleitungen integriert. Laden Sie sich hierzu die


notwendigen Bilddateien herunter, oder verwenden Sie Ihr eigenes
Bildmaterial. Ebenso wichtig war es mir, dass ich nicht alle Werk-
zeuge, Filter etc. nacheinander »herunterrattere«, sondern diese
immer im passenden Kontext des Kapitels erwähne. So werden
bestimmte Filter in dem einen und weitere Filter in einem anderen
Kapitel behandelt. Nutzen Sie bei konkretem Informationsbedarf
das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches, um schnell an die
gewünschte Stelle zu gelangen, an der der entsprechende Begriff
oder Sachzusammenhang erläutert wird. Außerdem werden Sie
durch Verweise immer wieder auf weiterführende Buchabschnitte
hingewiesen.
Daher ist es auch bei diesem Handbuch nicht erforderlich, es
Textboxen
stringent von vorn bis hinten zu lesen, sondern Sie können es auch
Um auf Besonderheiten
als Nachschlagewerk nutzen. Aber auch wenn Sie schon Erfahrung
oder spezielle Dinge hinzu-
weisen, habe ich in allen
in der Arbeit mit Bildbearbeitungsprogrammen haben, lohnt es
Kapiteln Textboxen inner- sich, auch Kapitel durchzulesen, die Ihnen auf den ersten Blick
halb des Haupttextes und keine neuen Einblicke verschaffen werden. Da ich Ihnen in allen
in der seitlichen Spalte ein- Kapiteln kleine Tipps und Kniffe verraten werde, möchte ich Ihnen
gefügt. In diesen Kästen aber dennoch dazu raten.
finden Sie Informationen, Während der Arbeit mit Affinity Photo sind mir immer wieder
die im passenden Kontext Dinge aufgefallen, die auf den ersten Blick nur bedingt erklärbar
zum gerade behandelten
waren. Solche »Fehlerteufel« habe ich in Anhang B, »Wissenswer-
Abschnitt stehen.
tes«, aufgelistet. Wenn Sie sich also einmal fragen sollten, warum
die eine oder andere Aktion in Affinity Photo nicht durchzuführen
ist, dann werfen Sie unbedingt einen Blick auf die dort zusammen-
gefassten Problembehebungshinweise.

1.1.2 Das Beispielmaterial zum Buch


Sie finden zusätzliche Materialien (zum Beispiel Bildmaterial, Ergän-
zungen oder Korrekturen) auf der Webkatalogseite zu Ihrem Buch
Die downloadbaren Beispiel-
(https://www.rheinwerk-verlag.de/5517). Wenn Sie auf der Kata-
materialien sind im Buch mit logseite sind, scrollen Sie bis zum ersten Kasten und klicken dort
diesem Icon gekennzeichnet. auf den Reiter Materialien. Ihr Buch enthält Materialien, die wir
aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich zugänglich machen
dürfen, sondern ausschließlich Ihnen als Käufer des Buches zur
Verfügung stellen. Bitte halten Sie Ihr Buchexemplar bereit, damit
Sie die Materialien freischalten lassen können.

28 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


1.2  Zielgruppe – für wen ist Affinity Photo gedacht?

1.1.3 Unterschiede Windows und Mac


Affinity Photo können Sie als Mac- oder Windows-Version einset-
zen. Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Versionen kaum.
Einige Befehle, die Sie in der Windows-Version unter den Menü-
punkten Datei oder Bearbeiten finden, werden auf einem Mac
über den Menüpunkt Affinity Photo angeboten.
Auch die Tastenkombinationen unterscheiden sich naturgemäß.
Daher werden in diesem Buch stets beide Tastenkombinationen
(zum Beispiel (Strg)/(cmd) + ​(C)) genannt. Die Taste (Strg) steht
dann für Windows-Systeme, (cmd) wird auf einem Mac genutzt.
Innerhalb von Windows können Sie in Affinity Photo die Fotos
nicht über eine Bildverwaltung aufrufen, sondern müssen dies über
Datei • Öffnen beziehungsweise durch Aufruf über den Windows
Explorer vornehmen.

1.2 Zielgruppe – für wen ist


Affinity Photo gedacht?
Wie der Name Affinity Photo schon aussagt, richtet sich diese Bild-
Verweise
bearbeitungssoftware in erster Linie an Anwender, die ihre Fotos
Falls es weitere Unter-
bearbeiten und ausgeben wollen. Hierbei ist es egal, ob Sie Ihre
schiede zwischen Win-
Fotos als JPG-Dateien oder im Raw-Format erstellen – Affinity dows- und Mac-Versionen
Photo beherrscht diese Formate und kann auch mit weitaus mehr gibt, weise ich innerhalb
Dateiformaten umgehen. Neben dem Affinity Photo-eigenen For- der Kapitel separat darauf
mat .afphoto ist ebenso ein Arbeiten mit dem Photoshop-Format hin.
(.psd) und den üblichen Dateiendungen wie .png, .pdf, .eps, .tif,
.gif etc. möglich. Die Dateiformate kommen aber nicht nur beim
Öffnen von Dateien zum Tragen, sondern Sie können Ihre Dateien
auch in verschiedenen Dateiformaten exportieren.
Sie können Affinity Photo für die grundlegenden Arbeitsschritte,
wie Bildgröße ändern, Farben bearbeiten, Schärfen, Drucken etc.,
nutzen, aber ebenso spezielle Techniken, wie beispielsweise Pano­
ramaerstellung, Tone Mapping oder Focus Stacking, einsetzen.
Aufgrund der Exportmöglichkeiten können Webdesigner über
Affinity Photo ihre Webseitenelemente erstellen und im geeigne-
ten Format ausgeben. Auch für das Skizzieren von Webseiten, um
deren späteres Aussehen zu bestimmen, können Sie Affinity Photo
einsetzen.
Durch die Verwendung der Textwerkzeuge lassen sich anspre-
chende Dokumente erzeugen, die Sie als Grußkarte, Visitenkarte

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 29


Kapitel 1  Affinity Photo kennenlernen

oder Ähnliches nutzen können. Die somit erzeugten Dateien lassen


sich auf die Vorgaben von Druckereien anpassen und, da Affinity
Photo auch den Farbraum CMYK unterstützt, ohne Umwege als
Druckdatei ausgeben.
Da Ihnen Malwerkzeuge angeboten werden, ist Affinity Photo
auch für Anwender, die sich für das digitale Malen interessieren,
eine gute Alternative.

1.3 Vor- und Nachteile von Affinity Photo


Die Funktionsvielfalt von Affinity Photo ist sehr umfangreich. Den-
noch gibt es auch hier Aufgaben, die von der Software (noch)
nicht erfüllt werden können. Die folgende Auflistung der Vor- und
Nachteile soll Ihnen diese verdeutlichen. Bedenken Sie dabei aber
immer, dass es sich bei Affinity Photo um ein recht »junges« Pro-
gramm handelt und es von Update zu Update mehr Funktionalitä-
ten erhalten wird beziehungsweise dass Dinge, die jetzt vielleicht
noch nicht optimal sind, noch verbessert werden.

Vorteile | Es ist nicht einfach, verschiedene Programme in all ihren


Details einander gegenüberzustellen und somit Vor- und Nachteile
der jeweiligen Software aufzuzeigen. Ich habe es mit diesem Buch
dennoch versucht und bin dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass
die Vorteile von Affinity Photo im Vergleich zu anderen Bildbear-
beitungsprogrammen überwiegen.
E Umgang mit gängigen Formaten: Affinity Photo beherrscht alle

wichtigen Bildformate. Auch Photoshop-Dateien lassen sich pro-


blemlos öffnen.
E Farbmodelle: Neben dem gängigen RGB-Farbmodell können Sie

auch CMYK nutzen – dieses Farbmodell wird für die Weitergabe


an Druckereien benötigt.
E Raw-Bearbeitung: Sie können Fotos im Raw-Format bearbeiten

und sparen sich somit den Umweg über einen separaten Raw-
Konverter.
E Bereitstellung von Objektivprofilen: Innerhalb der Raw-Bear-

beitung können Sie auf eine große Auswahl an Objektivprofilen


zugreifen. Diese ermöglichen eine automatische Objektivkor-
rektur, da über das Profil die Besonderheiten eines Objektivs an
Affinity Photo weitergegeben werden.

30 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


1.3  Vor- und Nachteile von Affinity Photo

E Arbeitsschritte aufzeichnen: Ständig wiederkehrende Bildbe-


arbeitungsschritte können Sie mit einem sogenannten Makro
aufzeichnen und später auf andere Fotos anwenden. Dies erspart
Ihnen viel Arbeit und sorgt für gleichbleibende Workflows.
E Stapelverarbeitung: Sie können mit nur einem einzigen Befehl
mehrere Fotos zum Beispiel in einem anderen Format abspei-
chern, indem Sie die sogenannte Stapelverarbeitung nutzen.
Dadurch können Sie sehr zeitsparend arbeiten.
E Focus Stacking: Um diese spezielle Technik zum Zusammen-
führen einer Fotoreihe mit verschiedenen Schärfebereichen
anwenden zu können, müssen Sie normalerweise Sondersoft-
ware einsetzen. Affinity Photo bietet Ihnen diese Möglichkeit
von Haus aus an.
E Panorama, HDR und Stapel: Auch das Zusammenführen zu
einem Panorama, zu Fotos mit hohem Dynamikumfang (HDR)
oder zur Verrechnung mehrerer Fotos gehört zum Funktionsum-
fang von Affinity Photo.
E Pinsel auch von Photoshop nutzen: Affinity Photo versteht die
Pinselvorgaben von Adobe Photoshop, und somit können Sie
auf eine unendliche Vielzahl verschiedenster Pinsel zugreifen.
E Mac oder Windows? Egal! Sie erhalten Programmversionen für
Windows sowie für Mac. Die erstellten Dateien können platt-
formübergreifend bearbeitet werden. Beachten Sie dabei jedoch,
dass Sie sich beim Kauf für das Betriebssystem entscheiden
müssen. Wollen Sie Affinity Photo an einem Windows-Rechner
und parallel an einem Mac betreiben, benötigen Sie somit zwei
Lizenzen.
E Einmal bezahlen: Es handelt sich bei Affinity Photo um eine
Kaufversion. Durch die einmalige Bezahlung von momentan
54,99 Euro erhalten Sie die Vollversion entweder für Windows
oder für Mac. Serif, der Entwickler von Affinity Photo, bietet
beim Kauf von Affinity Photo immer mal wieder zusätzliches
kostenloses Material, zum Beispiel Bildstile oder Pinselspitzen.
Dies erweitert die Möglichkeiten der Software und ist ein netter
Anreiz zum Kauf.
E Mehrfache Installation: Sie können die gekaufte Version von
Affinity Photo auf allen Rechnern installieren, die Ihnen gehören.
Als gewerblicher Käufer entweder auf einem Rechner, der von
mehreren Mitarbeitern genutzt wird, oder für jeden einzelnen
Mitarbeiter auf mehreren Rechnern. Gerade als gewerblicher

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 31


Kapitel 1  Affinity Photo kennenlernen

Käufer sollten Sie sich vor dem endgültigen Kauf über die Lizenz-
vereinbarungen informieren.

Nachteile | Wo Licht ist, ist auch Schatten – und schon ist man
Vergleichbare
iPad-Version
bei dem eigentlich unfairen Vergleich mit weitaus teureren Soft-
wareprodukten. Der Entwickler von Affinity Photo ist aber merklich
Neben der sogenannten
Desktop-Version, wird Affi-
bemüht, aktuell fehlende Funktionen nach und nach »nachzurüs-
nity Photo auch als iPad- ten«. Schauen Sie daher immer wieder einmal auf die Seite https://
Version angeboten. Für le- affinity.serif.com/de/photo. Dort werden die Funktionen und Neu-
diglich 21,99 € erhalten Sie erungen aufgelistet und entsprechend aktuell ergänzt.
eine sehr ausgereifte Lö- E Fehlende Bildverwaltung: Affinity Photo besitzt keine eigene
sung für die Bearbeitung Bildverwaltung, so wie es zum Beispiel bei Adobe mit der Bridge
Ihrer Fotos. Somit sind Sie CC der Fall ist. Sie können dafür aber selbstverständlich den
auch unterwegs in der
Windows Explorer oder Finder nutzen. Alternativ dazu wäre eine
Lage, Ihre Fotos zu opti-
Bildverwaltung zum Beispiel mit Adobe Lightroom oder Luminar
mieren. Da die Funktionen
der Desktop-Version fast AI bzw. Neo möglich, von wo aus Sie Ihre Fotos zur Bearbeitung
komplett entsprechen, ist an Affinity Photo weitergeben.
die Einarbeitung und Nut- E Smartobjekte nicht vorhanden: Die Arbeit mit Smartobjekten

zung der mobilen Alter­ gehört in Adobe Photoshop zu einer sehr praktischen Funktion.
native sehr einfach. Der In Affinity Photo ist solch eine Arbeitsweise (noch) nicht vorge-
iPad-Version habe ich ein sehen. Allerdings stellen die Live-Filter in Affinity Photo ein gutes
eigenes Kapitel gewidmet,
Pendant zu den Smartfiltern in Adobe Photoshop dar. Es ist aber
Sie finden es ab Seite 969.
möglich, Smartobjekte als eingebettete Objekte zu behandeln,
wenn diese in einer Photoshop-Datei vorliegen. Lesen Sie dazu
den Abschnitt 4.3.2, »Platzierte Objekte bearbeiten«.

1.4 Affinity Photo für


Photoshop-Umsteiger
Nicht selten liest man über Affinity Photo, dass es sich hierbei um
eine direkte Konkurrenz zu Adobe Photoshop handelt – im gleichen
Atemzug wird dann noch der Vorteil einer einmaligen Bezahlung
für die Kaufversion genannt. Adobe Photoshop ist nur noch als
sogenannte Cloud-Version erhältlich. Das bedeutet, dass Sie einen
monatlichen Betrag entrichten. Viele Photoshop-Anwender sind
nicht bereit, sich an diesem Abo-Modell zu beteiligen, fanden aber
lange Zeit keine entsprechende Alternative für die professionelle
Bildbearbeitung. Affinity Photo sorgt hier für frischen Wind und ist
eine leistungsstarke Alternative zum Platzhirsch.

32 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


1.5 Danke!

Ähnlichkeiten zwischen Affinity Photo und Photoshop | Tatsäch-


lich finden sich in Affinity Photo jede Menge Übereinstimmungen
mit Adobe Photoshop, sei es in der Bedienung oder in der Vergabe
von Tastenkombination.
Bevor man sich als jahrelanger Photoshop-Anwender für den
endgültigen Umstieg auf Affinity Photo entscheidet, sollte man
meines Erachtens zunächst zweigleisig fahren und den einmali-
gen Kaufpreis für Affinity Photo investieren. Schnell werden Sie
dann merken, ob Dinge, die für Ihre Arbeit mit Adobe Photo-
shop elementar waren, ebenso mit Affinity Photo umsetzbar sind.
Denn wenn Sie sich das Leistungsspektrum von Adobe Photoshop
anschauen und dann für sich überlegen, welche Funktionen in
Ihrem Arbeitsalltag wirklich Anwendung finden, werden sich die
Unterschiede von Adobe Photoshop zu Affinity Photo möglicher-
weise relativieren.
Da, wie bereits beschrieben, viele Arbeitsweisen in Affinity
Photo mit Adobe Photoshop identisch sind, ist die Lernkurve für
Photoshop-Anwender recht steil. Sie werden sich ziemlich schnell
in der neuen Umgebung zurechtfinden. Und wenn Sie dann doch
einmal nicht weiterkommen sollten, lohnt es sich, den Index dieses
Handbuches heranzuziehen. Bitte wundern Sie sich nicht, wenn
Ihnen beim Durcharbeiten dieses Buches immer mal wieder etwas
übertriebene Bearbeitungsergebnisse begegnen. Um die Auswir-
kung verschiedener Anpassungen deutlicher zu machen, verwende
ich teilweise extreme Werte. In der Praxis sollten Sie dann etwas
»dezenter« verfahren.

1.5 Danke!
Bevor Sie mit dem Buch fortfahren, möchte ich mich noch gerne
bei einigen Personen bedanken, ohne die dieses Buch nicht so
geworden wäre, wie es Ihnen nun vorliegt.
Zuallererst bedanke ich mich für die hervorragende Zusammen-
arbeit mit dem Rheinwerk Verlag, allen voran Ariane Podacker, die
mir immer zur Seite stand und die mir dazu verholfen hat, das Buch
so umzusetzen, wie Sie es nun vor sich liegen haben.
2021 war kein einfaches Jahr. Neben den bekannten Einschrän-
kungen durch Corona, waren wir vom Hochwasser im Juli betroffen.
Umso mehr danke ich meiner Frau, die mir während des Schreibens

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 33


Kapitel 1  Affinity Photo kennenlernen

dieses Buches immer zur Seite stand. Einige Fotos aus diesem Buch
stammen von meiner Tochter, die sich zu der Porträtfotografie hin-
gezogen fühlt. Auch den Fundus meines Sohnes durfte ich nutzen.
Danke, dass ich eure Fotoschätze einsetzen durfte!
Fotos mit Porträts sind eigentlich nicht so mein Ding – umso
mehr danke ich Ingo Mahlberg, Fotograf aus Bad Münstereifel,
der mir auf einem Porträtfotoworkshop gezeigt hat, dass die Por­
trätfotografie richtig Spaß macht. Dort hatte ich auch die Gelegen-
heit, Anna Schuster kennenzulernen, die bei diesem Workshop als
Model zur Verfügung stand und mir gestattet hat, die Fotoergeb-
nisse in diesem Buch zu verwenden.
Einen großen Dank richte ich auch an Olivio Sarikas, der eine
umfangreiche Bewertung der Erstauflage dieses Buches via YouTube
veröffentlicht hat. Schauen Sie sich unbedingt seine hilfreichen
Affinity-Photo-Tutorials auf YouTube an.
Ein wichtiges Anliegen ist es mir ebenfalls, mich bei den vielen
Lesern und Leserinnen zu bedanken, die mir durch ihre Anfragen
einige Anregungen gegeben haben, das eine oder andere zu erwäh-
nen oder deutlicher darzustellen.
So – nun geht’s aber los! Ich hoffe, Sie finden viele Anregungen
für die Bearbeitung Ihrer Fotos und haben ebenso viel Spaß an
Affinity Photo, wie ich ihn habe.
Und wie gesagt: Senden Sie mir gerne Ihre Fragen, Anmerkungen
und auch Kritiken an affinity@help-edv.de!

Ihr Frank Treichler

34 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Kapitel 2
Arbeitsoberfläche und Bedienung
Die Arbeitsoberfläche von Affinity Photo lässt sich sehr gut auf Ihre
Bedürfnisse hin einrichten. Dies ist auch für Umsteiger von Adobe
Photoshop interessant, da sie somit eine gewisse Vergleichbarkeit
mit der gewohnten Photoshop-Umgebung erreichen können.

2.1 Die Arbeitsoberfläche einrichten


Beim Start von Affinity Photo erhalten Sie eine aufgeräumte und
übersichtliche Oberfläche. In der Praxis finden Sie aber möglicher-
weise einige Elemente überflüssig oder schwer auffindbar. Daher
sollten Sie sich die Zeit nehmen und Affinity Photo so einrichten,
dass Sie zielgerichtet arbeiten können.

2.1.1 Die Elemente der Oberfläche


Beim Start von Affinity Photo werden Sie von einem Willkommen-
Panel begrüßt. Hier können Sie im rechten Bereich auf verschie-
dene Ressourcen, zum Beispiel Tutorials, zugreifen. Sie benötigen
hierzu eine aktive Internetverbindung. Ebenso haben Sie von hie-
raus Zugriff auf Benutzerforen (User Forums) sowie auf den Face-
book- und Twitter-Account von Affinity Photo.
Beim Klick auf Schliessen 2 wird dieses Willkommen-Panel
geschlossen, und Sie können zum Beispiel über Datei • Öffnen
eine gewünschte Datei öffnen. Die Schaltfläche Neues Dokument
3 öffnet ein Dialogfenster, in dem Sie die Vorgaben für ein neues,
leeres Dokument festlegen können. Dies ist dann erforderlich, wenn
Sie zum Beispiel ein Facebook-Banner erstellen wollen und hier

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 35


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

mit den erforderlichen Abmessungen starten wollen (siehe hierzu


Kapitel 5, »Bildgröße, -formate und Auflösung anpassen«). Falls Sie
nicht mehr von dem Willkommen-Panel »begrüßt« werden wollen,
deaktivieren Sie dieses durch einen Klick auf Dieses Panel beim
Start anzeigen 1. Sollten Sie dann irgendwann Sehnsucht nach
diesem Panel bekommen, können Sie es über Hilfe • Willkommen
aufrufen und dort die deaktivierte Option wieder aktivieren.

Abbildung 2.1 E
Das Willkommen-Panel
wird beim Start von Affinity
Photo angezeigt.
a b c

Die Arbeitsoberfläche kurz vorgestellt | Nach dem Start und


dem Klick auf Schliessen im Willkommen-Panel wird die Ober-
fläche von Affinity Photo sichtbar. Da keine Datei geöffnet ist, sind
Werkzeuge und Symbole grau, das heißt inaktiv. Um die einzelnen
Bereiche der Oberfläche kennenzulernen, werden Sie nun eine
leere Datei erstellen, ohne dass ich hier bereits auf die Besonder-
heiten eingehe. Diese werden in Abschnitt 4.2, »Eine neue Datei
anlegen«, erläutert.
Um die aktive Arbeitsoberfläche zu sehen, starten Sie Affinity
Photo entweder durch Doppelklick auf das Desktop-Symbol oder
über die Windows-Startschaltfläche beziehungsweise über den
Mac Finder. Es erscheint das Willkommen-Panel von Affinity Photo.
Klicken Sie hier auf Neues Dokument 3 . Alternativ können Sie
auch die Tastenkombination (Strg)/(cmd) + ​(N) nutzen oder den
Menüpfad Datei • Neu wählen.
Sobald eine Datei geöffnet ist, werden die Werkzeuge sowie
die Symbole farbig präsentiert und können genutzt werden. Die
Oberfläche von Affinity Photo unterteilt sich in die folgenden
­Bereiche:

36 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

i j l
h
g
f

d
G  Abbildung 2.2
4 Statusleiste: Die Statusleiste, die sich im untersten Bereich Die Arbeitsoberfläche von
der Oberfläche befindet, gibt Informationen zum verwendeten Affinity Photo
Werkzeug.
5 Werkzeugleiste: Die in den jeweiligen Personas nutzbaren
Werkzeuge werden in der Werkzeugleiste angezeigt. Auch diese
lässt sich anpassen, was Sie im Abschnitt 2.1.6, »Werkzeugleiste
anpassen« kennenlernen werden.
6 Kontextleiste/Werkzeugeinstellungen: Jedes Werkzeug hat
kontextabhängige Optionen und Einstellungsmöglichkeiten,
die oberhalb der Leinwand angezeigt werden. Weitere Infor-
mationen dazu finden Sie im Abschnitt 2.5.1 unter »Die Kontext-
leiste – Werkzeuge einstellen«.
7 Symbolleiste: Sie beinhaltet die Symbole zum Aufruf der Per-
sonas (siehe Abschnitt 2.1.3, »Personas kennenlernen«) sowie
Symbole zum Ausführen von Befehlen. Wie Sie die Symbolleiste
anpassen können, erfahren Sie im Abschnitt 2.1.7, »Symbolleiste
anpassen«.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 37


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

8 Menüleiste: Hier finden Sie die Befehle, zu denen es teilweise


Elemente ausblenden
auch Symbole gibt. Auf Windows-Rechnern werden Buchsta-
Über ein einfaches Drü-
ben im Menü unterstrichen angezeigt wenn Sie die (Alt)-Taste
cken der (ê)-Taste können
drücken (zum Beispiel das A bei Auswahl). Sie stehen für die
Sie alle Bereiche bis auf die
Arbeitsfläche und die Me- Tastenkombination, mit dem ein Menüpunkt aufgerufen werden
nüleiste ausblenden. So kann. So wird über (Alt) + ​(A) der Menüpunkt Ansicht aufge-
haben Sie sehr schnell die klappt.
Möglichkeit, Ihr Augen- 9 Leinwand: Die Größe der Leinwand wird über die Abmessun-
merk auf das aktive Foto gen einer geöffneten Datei festgelegt, kann aber auch angepasst
zu richten. werden.
j Arbeitsfläche: Dieser Bereich nimmt den größten Teil der Ober-
fläche ein, da hier die geöffneten Dateien angezeigt werden.
k Studio: In diesem Bereich werden standardmäßig die Panels
abgelegt.
l Mein Konto: Hierüber können Sie sich bei Ihrem Affinity Photo-
Konto anmelden und z. B. gekaufte Erweiterungen abfragen bzw.
installieren. Mehr dazu in Abschnitt 2.1.4, »Mein Konto«.

2.1.2 Dokumentfenster anordnen


Beim Öffnen eines Fotos (Affinity Photo nennt diese auch Doku-
mente) wird dieses auf die verfügbare Arbeitsfläche, die sogenannte
Leinwand, angepasst. Ist das Foto größer als die Leinwand, wird
dieses so weit verkleinert, bis Sie den gesamten Inhalt sehen. Den
Zoomfaktor erkennen Sie im Tab-Titel der oberen linken Ecke
neben dem Dateinamen. Im Beispiel wurde das Foto auf 30,5 %
verkleinert. Auf einem Mac wird dieser Wert in der oberen Mitte
hinter dem Dateinamen angezeigt und nicht im Tab-Titel.

G  Abbildung 2.3
a Affinity Photo zeigt ein Foto nach dem Öffnen komplett
an. Der Tab-Titel 1 liefert u. a. Informationen über den
Zoomfaktor.

38 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

Ganz rechts (beim Mac links), auf der Höhe des Dateinamens und
des Zoomfaktors, befindet sich ein X 2 , mit dem Sie das gewählte
H  Abbildung 2.4
Dokument schließen können. Sollte dieses geändert worden sein, Mehrere Dateien sind geöff-
fragt Affinity Photo, ob die Änderungen gespeichert werden sollen. net, erkennbar an mehreren
Wenn Sie eine weitere Datei öffnen, »teilt« sich diese die Titel- Reitern 3 (Tabs) in der Titel-
leiste mit den anderen geöffneten Dateien. leiste.
2 c

Im Beispiel aus Abbildung 2.4 sind drei Dokumente in der Win-


Hinweis für Mac-User
dows-Version geöffnet. Jedes Dokument hat eine eigene Titelleiste
Die Auswahl über das
mit Dateinamen, Zoomfaktor und dem X zum Schließen. Um von
Menü Fenster funktioniert
einem zum anderen Dokument zu wechseln, genügt ein einfacher
beim Mac nur dann, wenn
Klick auf die betreffende Titelleiste. Alternativ können Sie auch auf Sie vorab den Befehl Fens-
das Menü Fenster klicken – dort werden alle geöffneten Doku- ter • Modularer Modus
mente aufgelistet, die durch einfachen Klick in den Vordergrund aktivieren.
geholt werden. Auch über eine Tastenkombination können Sie von
Dokument zu Dokument »springen« – drücken Sie dafür (Strg)/
(ctrl) + ​(ê).
Die Reihenfolge der Dokumente beziehungsweise Fotos kön- H  Abbildung 2.5
nen Sie auch über die Titelleiste festlegen. Klicken Sie hierzu in Die Reihenfolge der Fotos
die Titelleiste eines gewünschten Fotos, und ziehen Sie dieses mit wurde über die Titelleiste
gedrückter Maustaste an die gewünschte Stelle. per Drag & Drop festgelegt.

Schwebende Fenster | Neben der Anzeige eines einzelnen Doku-


ments lassen sich diese auch schwebend anordnen. Hierfür klicken
Sie auf die Titelleiste eines gewünschten Dokuments und ziehen
mit gedrückter Maustaste nach oben oder unten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 39


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

G  Abbildung 2.6
Ein Foto wird schwebend angezeigt.

Gerade bei der Verwendung von zwei Monitoren lässt sich durch
die schwebenden Fenster der Arbeitsbereich erweitern. So ist es
durch diese Technik möglich, die Korrekturen an einem Foto auf
dem einen Bildschirm festzulegen und das Foto selbst auf dem
anderen Bildschirm abzulegen.

G  Abbildung
2.7
Das schwebende Foto wird auf einem separaten Bildschirm abgelegt.

Um ein schwebendes Foto auf dem gesamten Bildschirm anzeigen


zu lassen, genügt ein Doppelklick auf die Titelleiste. Den schweben-
den »Zustand« eines Fotos können Sie aufheben, indem Sie auf die
Titelleiste klicken und mit gedrückter Maustaste in die ursprüng-
liche Titelleiste ziehen. Sobald die Oberfläche von Affinity Photo
mit einem blauen »Schleier« überlagert wird, lassen Sie die Maus
los – das schwebende Fenster wird wieder eingegliedert.
Beim Mac sind schwebende Fenster nur dann möglich, wenn
Sie vorab den Befehl Fenster • Modularer Modus aktivieren.
Allerdings ist diese Option etwas gewöhnungsbedürftig.

40 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

G  Abbildung 2.8
Schwebende Fenster lassen
2.1.3 Personas kennenlernen
sich ganz leicht wieder inte-
Um den unterschiedlichen Anforderungen bei der Bildbearbeitung grieren.
gerecht zu werden und gleichzeitig für eine aufgeräumte Arbeits-
oberfläche zu sorgen, ist Affinity Photo in verschiedene Aufgaben-
bereiche unterteilt. Diese werden Personas genannt und als Symbol
in der oberen linken Ecke angezeigt.
Sie können jede Persona auch über Datei • Personas (Mac:
Affinity Photo • Personas) aufrufen. Die gerade aktive Persona
ist jedoch in der Liste der Personas nicht enthalten – wenn Sie sich a 2 3 4 5
zum Beispiel in der Photo Persona befinden, fehlt der Eintrag G  Abbildung 2.9
hierzu unter Datei • Personas. Insgesamt bietet Ihnen Affinity Die verschiedenen Personas
Photo sechs Personas an, die folgende Aufgaben übernehmen: können über deren Symbole
aufgerufen werden. Eine
Ausnahme bildet hier die
Photo Persona | Hier findet die grundsätzliche Bildbearbeitung
Panorama Persona, sowie
statt. Die Photo Persona 1 wird daher beim Start von Affinity die Astrofotografie Per-
Photo direkt mit gestartet. Um in eine andere Persona zu wechseln, sona die jeweils kein eige-
müssen Sie dann das jeweilige Symbol anklicken. nes Symbol besitzen.
Da es sich bei der Photo Persona um einen ganz besonderen
Arbeitsbereich handelt, werden Sie ihn in fast allen folgenden Kapi-
teln einsetzen.

Liquify Persona | Die Liquify Persona 2 wird zum Verzerren Ihrer


Fotos eingesetzt. Hierüber lassen sich zum Beispiel auch Porträts

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 41


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

bearbeiten, um Wangen herauszustellen, Fettpölsterchen zu ent-


fernen etc. Die Liquify Persona begegnet Ihnen in Abschnitt 11.3.

Develop Persona | Develop steht für Entwickeln und bietet Ihnen


die Möglichkeit, Ihre Raw-Dateien professionell zu bearbeiten.
Aber auch JPG-Dateien lassen sich in dieser Persona öffnen und
modifizieren.
Die Raw-Bearbeitung über die Develop Persona 3 lernen Sie
ausführlich ab Abschnitt 10.2 kennen.

Tone Mapping Persona | In der Tone Mapping Persona 4 geht es


um die Erstellung von Fotos mit hohem Kontrast – besser bekannt
als HDR (High Dynamic Range). Affinity Photo erzeugt auch aus
Einzelbildern Pseudo-HDR-Fotos und kann daher sehr vielfältig
eingesetzt werden.
Wie Sie mit der Tone Mapping Persona arbeiten, zeige ich
Ihnen in Abschnitt 12.4.

Export Persona | Über die Export Persona 5 können Sie Ihre


Fotos – oder auch nur Teile davon (sogenannte Slices) – expor-
tieren. Ihnen stehen hierbei verschiedene Dateiformate zur Ver-
fügung. Den Einsatz lernen Sie in Abschnitt 15.1 kennen.

Astrofotografie Persona | Diese sehr spezielle Persona richtet sich,


wie der Name schon sagt, an Astrofotografen. Sie lässt sich nicht
über ein Symbol einblenden, sondern erscheint, wenn Sie Datei •
Neuer Stapel für Astrofotografie aufrufen. Weitere Infos zu
dieser neuen Persona erhalten Sie in Abschnitt 4.1.1.

Panorama Persona | Auch diese Persona hat kein eigenes Symbol


und ist nicht separat aufrufbar, sondern erscheint immer dann,
wenn Sie Fotos zu einem Panorama zusammenfassen. Mehr dazu
in Kapitel 12, »Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusam-
menführen«.

2.1.4 Mein Konto


Über einen Klick auf das Personen-Symbol in der oberen, rech-
ten Ecke gelangen Sie zur Kontoverwaltung. Diese Funktion soll
Ihnen die Organisation Ihrer Anmeldedaten sowie der getätigten
Bestellungen erleichtern. Solange Sie sich nicht angemeldet haben,

42 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

wird dieses Symbol in Weiß angezeigt. Durch Klick auf das Symbol
können Sie sich mit Ihren Anmeldedaten einloggen, oder aber – falls
noch kein Konto angelegt wurde – eine Registrierung vornehmen.
Sobald eine Anmeldung bzw. eine Registrierung erfolgt ist, können
Sie Ihre Kontodaten einsehen – gleichzeitig färbt sich das Personen-
Symbol grün .

F  Abbildung2.10
Die Kontoverwaltung

Erweiterungen, die Sie über den Store erworben haben, werden


hier aufgelistet und können installiert werden. Inhalte, die bereits
heruntergeladen wurden, werden mit einem grünen Haken ver-
sehen.

2.1.5 Panels anpassen


Bei den Panels handelt es sich um einzelne Fenster, die Befehle und
Klick und Doppelklick
Optionen für bestimmte Aufgaben bereithalten. Sie werden grund-
Durch einen einfachen
sätzlich im rechten Bereich aufgeführt, dem sogenannten Studio,
Klick auf einen Panel-­
können aber auch individuell angeordnet und platziert werden.
Namen wird dessen Inhalt
Beim ersten Start von Affinity Photo werden bereits einige Panels angezeigt, Affinity Photo
angezeigt, die für die wichtigsten Aufgaben in Affinity Photo not- nennt dies erweitern.
wendig sind. So finden Sie dort zum Beispiel das Histogramm-Panel, Durch einen Doppelklick
Anpassung-Panel, den Navigator etc. Zusammengehörende Panels wird der Inhalt ausgeblen-
werden standardmäßig themenorientiert als Gruppe angezeigt. So det oder, wie Affinity
teilt sich das Histogramm-Panel den Bereich mit den Panels Farbe, Photo dies bezeichnet,
­reduziert.
Farbfelder und Pinsel. Durch einen Klick auf den Namen eines
Panels 1 werden dessen Einstellungen/Optionen gezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 43


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

a
Erweiterte Panel-Ansicht | Einige Panels besitzen in der rechten
oberen Ecke ein Symbol 2 , das weitere Optionen für das jeweilige
Panel bietet. Klicken Sie darauf, öffnet sich ein Kontextmenü. So
können Sie zum Beispiel im Histogramm-Panel über dieses Symbol
eine Erweitert-Ansicht aktivieren.

F  Abbildung 2.12
Die Option Erwei-
tert erscheint bei
einem Klick auf das
Symbol 2.

Die Breite des Studios können Sie verändern, indem Sie an den
linken Rand eines Panels gehen (es erscheint ein Pfeil mit zwei
Spitzen 3) und diesen mit gedrückter Maustaste nach links oder
rechts ziehen. Die Anpassung wirkt sich dann auf das gesamte Stu-
dio, also alle Panels, aus.

Alles einblenden und Panel vergrößern


Einige Panels, zum Beispiel Pinsel, zeigen nur einen Teil der mög-
lichen Optionen. Um alle Möglichkeiten einzublenden, können Sie
hier mit der Maus auf den unteren Rand fahren. Es erscheint ein
senkrechter Mauszeiger mit zwei Pfeilen – halten Sie die Maus ge-
drückt, und ziehen Sie diese nach unten, um das Panel zu vergrö-
ßern. Diese Größenänderung können Sie allerdings nur in Panels
­ausführen, die nur einen Teil zeigen. Andere Panels, zum Beispiel
Transformieren, zeigen bereits alles und lassen daher keine Ände-
G  Abbildung 2.11 rung der Höhe zu.
Der Bereich Studio mit den
Panels

c
Abbildung 2.13 E
Die Breite des Studios lässt
sich anpassen.

44 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

Panels an- und abdocken | Anders sieht es aus, wenn Sie ein
Panel abdocken. Hierfür klicken Sie auf den Namen eines Panels
und ziehen ihn mit gedrückter Maustaste in die Arbeitsfläche. Die
Größe können Sie hier ebenfalls ändern, indem Sie mit gedrückter
Maustaste am Rand nach innen oder außen ziehen. Diese Größen-
änderung wirkt sich dann lediglich für das jeweilige Panel aus.

F  Abbildung 2.14
Panels lassen sich mit
gedrückter Maustaste
­herausziehen.

G  Abbildung 2.15
Sie können die Anordnung
innerhalb einer Panel-
Gruppe per Drag & Drop
ändern.

Um ein schwebendes Panel anzudocken, also dem Studio hinzu-


Zweiten Monitor nutzen!
zufügen, klicken Sie auf den Namen des Panels und ziehen es mit
Setzen Sie einen zweiten
gedrückter Maustaste ins Studio. Dies muss nicht in der ursprüng-
Monitor ein? Dann können
lichen Panel-Gruppe sein, sondern das Panel kann ganz individuell
Sie die Panels auf diesen
auch einer anderen Panel-Gruppe zugewiesen werden. Die Reihen- ziehen und eine noch grö-
folge innerhalb einer Panel-Gruppe lösen Sie ähnlich: Klicken Sie ßere Arbeitsfläche für Ihre
auf den Namen des Panels, und schieben Sie diesen mit gedrückter Bildbearbeitung nutzen.
Maustaste an die gewünschte Stelle. Mit diesen Möglichkeiten kön-
nen Sie sich Ihre ganz spezielle Zusammenstellung erstellen und die
für Sie wichtigen Panels griffbereit ablegen.

G  Abbildung 2.16
Weitere Panels ein- und ausblenden | Um ein Panel einzublen- Ein zweiter Monitor dient
den, das nicht angezeigt wird, rufen Sie Ansicht • Studio auf. zur Ablage der Panels.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 45


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Hier haben Sie Zugriff auf alle vorhandenen Panels. Panels, die
Ausgetobt?
Sie auf diese Weise aufrufen, werden der jeweiligen Panel-Gruppe
Haben Sie Ihre Panels wild
automatisch zugewiesen, was dazu führen kann, dass Sie dies mög-
verschoben und neu ange-
licherweise nicht direkt bemerken. So wird das Panel Info beim
ordnet, finden sich jetzt
aber nicht mehr zurecht? Aufruf über Ansicht • Studio • Info in die Panel-Gruppe gelegt,
Dann können Sie jederzeit in der sich unter anderem auch der Navigator befindet.
über Ansicht • Studio • Liegt die Panel-Gruppe eines Panels noch nicht im Studio, wird
Studio zurücksetzen zur das Panel schwebend in die Arbeitsfläche gelegt – zum Beispiel
Standardaufteilung Ihrer über Ansicht  • Studio  • Absatz. Wenn Sie anschließend das
Panels kommen. Panel Textstile aufrufen, wird dieses der Panel-Gruppe, in der
sich das Absatz-Panel befindet, zugewiesen. Diese schwebende
Panel-Gruppe kann selbstverständlich ebenfalls im Studio ange-
dockt werden. Achten Sie hierbei darauf, dass Sie nicht auf einen
Panel-Namen, sondern in den unbeschriebenen Bereich in Höhe
der Panel-Namen 3 oder auf die beiden senkrechten Striche im
linken Bereich 2 klicken und dann mit gedrückter Maustaste die
Verschiebung vornehmen.
a

Abbildung 2.17 E
b
Panels werden schwebend
c
angezeigt, wenn noch keine
passende Panel-Gruppe vor-
handen ist.

Genauso schnell können Sie ein Panel auch wieder ausblenden


lassen. Rufen Sie Ansicht • Studio auf und entfernen Sie durch
einen Klick auf den jeweiligen Panel-Namen das Häkchen. Alter-
nativ klicken Sie auf das X eines schwebenden Panels 1 um es zu
schließen.

Eigenen Arbeitsbereich einrichten | Durch die Möglichkeiten der


Individualisierung von Panels können Sie sich einen Arbeitsbereich
einrichten, der Ihrem Ablauf entspricht. Warum z. B. das Stock-
Panel einblenden, wenn Sie wissen, dass Sie damit nie arbeiten
werden? Und wäre es nicht praktisch, die Farbfelder immer anzei-
gen zu lassen und aus der standardmäßigen Position herauszulösen?
Doch sobald Sie Ihre Oberfläche anpassen, stellt sich ein neues

46 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

»Problem« dar: Sobald Sie die Studios zurücksetzen (Ansicht •


Studio • Studio zurücksetzen), wird Ihre Mühe für die Anord-
nung der Studios und Panels mit einem Klick zunichte gemacht.
Hier kommen die Studiovorgaben ins Spiel, die Affinity Photo
anbietet. Hierüber lässt sich eine individuelle Anordnung der Stu-
dios und Panels als Vorgabe abspeichern und zu jeder Zeit auf-
rufen. In der folgenden Abbildung habe ich die für mich wich- H  Abbildung 2.18
tigsten Panels untereinander angeordnet. Um dies als Vorgabe zu Individuelle Panel-Anord-
speichern, gehen Sie auf Ansicht • Studiovorgaben • Vorgaben nungen lassen sich als Vor-
hinzufügen. gabe speichern.

Vergeben Sie einen eindeutigen Namen, z. B. »Wichtige-Panel-


BILDBEARBEITUNG«. Wenn Sie dann etwas an der Anordnung
ändern oder Ihr Studio zurücksetzen, können Sie jederzeit wieder
zu Ihrer abgespeicherten Studiovorgabe zurückkehren, die Ihnen
über Ansicht • Studiovorgaben angezeigt wird.

F  Abbildung 2.19
Die Studiovorgabe kann
jederzeit aufgerufen werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 47


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Über Ansicht • Studiovorgaben • Studiovorgaben verwalten


können Sie nicht mehr benötigte Vorgaben entfernen oder deren
Namen ändern.

2.1.6 Werkzeugleiste anpassen


Die Werkzeugleiste von Affinity Photo umfasst standardmäßig alle
Werkzeuge und fasst einige Werkzeuge in einer Gruppe zusammen
– erkennbar ist dies an dem kleinen Dreieck in der rechten Ecke
des jeweiligen Werkzeugs.

Werkzeuge hinzufügen und entfernen | Die Werkzeugleiste lässt


sich ganz auf Ihre Bedürfnisse hin anpassen. So können Sie weitere
Werkzeuge hinzufügen oder auch entfernen.
Wie Sie bereits in Abschnitt 2.1.3, »Persona kennenlernen«
erfahren haben, ist Affinity Photo in verschiedene Aufgabenberei-
che (Persona) unterteilt. Da diese unterschiedliche Werkzeuge ver-
wenden, können Sie dort jeweils nur die zur Verfügung stehenden
Werkzeuge anpassen. So können Sie zum Beispiel das Auswahl-
rahmen-Werkzeug nicht in der Tone Mapping Persona anpassen,
da es in dieser Persona nicht vorliegt.

Abbildung 2.20 E
Sie können nur die Werk-
zeuge anpassen, die in einer
Persona zur Verfügung
­stehen.

Schritt für Schritt


Werkzeugleiste anpassen
Falls Sie Werkzeuge häufig nutzen, die normalerweise nicht direkt in
der Werkzeugleiste angezeigt werden, können Sie diese anpassen.

1  Affinity Photo starten


Starten Sie Affinity Photo – obwohl die Werkzeugleiste als inaktiv
(ausgegraut) dargestellt wird, lässt sich diese dennoch anpassen.

48 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

F  Abbildung 2.21
Affinity Photo bleibt grau,
wenn keine Datei geöffnet
wurde.

2  Anpassung aufrufen
Klicken Sie auf Ansicht • Werkzeuge anpassen. Die Werkzeug-
leiste 1 wird daraufhin mit den gewohnten farbigen Werkzeugen
angezeigt, gleichzeitig erscheint daneben ein Bereich mit allen
Werkzeugen 2 .

Werkzeuge gehören in
die Werkzeugleiste
Wenn Sie Ansicht •
Werkzeuge anpassen auf-
rufen, wird die Spalte aller
Werkzeuge mit dem Hin-
weis Ziehen Sie Ihre Lieb-
lingselemente in die
­Symbolleiste… versehen.
Lassen Sie sich davon nicht
irritieren – die Werkzeuge
a
lassen sich nur in die
Werkzeugleiste ziehen,
nicht aber in die Symbol-
leiste.

G  Abbildung2.22 b
Die Werkzeugleiste lässt sich anpassen.

3  Werkzeug hinzufügen
Klicken Sie in der rechten Spalte aller Werkzeuge auf das Rahmen-
text-Werkzeug , und ziehen Sie es mit gedrückter Maustaste in
die bestehende Werkzeugleiste. Es wird an der gewünschten Stelle
abgelegt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 49


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Abbildung 2.23 E a
Das Rahmentext-Werkzeug
1 wurde in die Werkzeug-
leiste gezogen.

4  Werkzeug entfernen
Da das Rahmentext-Werkzeug bereits in der Werkzeugleiste vor-
handen ist, ziehen Sie es sinnvollerweise wieder heraus. Klicken
Sie dafür auf das Werkzeug in der Werkzeugleiste, und ziehen Sie
es mit gedrückter Maustaste nach rechts. Lassen Sie es im Bereich
aller vorhandenen Werkzeuge einfach »fallen«.

5  Position anpassen
Falls die Position des Werkzeugs nicht Ihren Vorstellungen ent-
G  Abbildung2.24 spricht, können Sie es in der Werkzeugleiste anklicken und es mit
Das Rahmentext-Werkzeug gedrückter Maustaste an die gewünschte Stelle ziehen. Sobald Sie
wurde an der obersten Stelle zufrieden sind, klicken Sie auf Schliessen 4 . Die Werkzeugleiste
der Werkzeugleiste platziert. zeigt nun ab sofort die Werkzeuge in der von Ihnen gewählten
Anordnung an. Sie sehen, wie einfach es ist, die Werkzeugleiste
anzupassen. Aber auch wenn Sie kein Werkzeug auf diese Art ein-
fügen wollen, ist die Anpassung der Werkzeugleiste interessant,
denn darüber können Sie auch die Reihenfolge der bestehenden
Werkzeuge verändern und somit Ihre wichtigsten Werkzeuge in
den oberen Bereich der Werkzeugleiste ziehen. Werkzeuge, die Sie
nicht benötigen, können Sie mit gedrückter Maustaste in die Liste
b c d aller Werkzeuge hineinziehen.
G  Abbildung 2.25
Sie können die Werkzeuge Werkzeuge in mehrere Spalten aufteilen | Über das Klappmenü
in mehreren Spalten anzei- Spaltenanzahl 2 , das Sie ebenfalls unter Ansicht • Werkzeuge
gen lassen. anpassen finden, können Sie die Werkzeuge auf mehrere Spalten

50 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

verteilen. Das ergibt dann Sinn, wenn Sie zum einen mit einem
größeren Monitor arbeiten und die breitere Werkzeugleiste keinen
großen Einfluss auf die Arbeitsfläche hat und zum anderen, wenn
Sie die Unter-Werkzeuge separat auflisten wollen.
Außerdem werden ab einer Spaltenzahl von 2 die Vorder- und
die Hintergrundfarbe 5 angezeigt. Das ist praktisch, da bei einer
Nutzung dieser beiden Farben nicht immer in das Panel Farbe
gewechselt werden muss.

Werkzeuge docken  | Über den Befehl Ansicht  • Werkzeuge


docken können Sie eine schwebende Werkzeugleiste erreichen,
die Sie überall auf dem Monitor platzieren können. Ich finde dies
eher verwirrend und habe daher den Befehl Werkzeuge docken
immer aktiv (erkennbar an dem Häkchen vor dem Befehl).

Werkzeugleiste zurücksetzen  | Falls Sie Ihre Werkzeugleiste


angepasst haben und wieder zur ursprünglichen Anordnung der e
Werkzeuge kommen wollen, genügt ein Klick auf die Schaltfläche
Zurücksetzen 3 . Das Zurücksetzen wirkt sich allerdings nur auf die G  Abbildung 2.26
Werkzeuge, nicht jedoch auf die Spaltenzahl aus. Sollten Sie diese Über vier Spalten verteilte
ebenfalls geändert haben, müssen Sie diese nach dem Zurücksetzen Werkzeugleiste
manuell auf den Wert 1 setzen.

2.1.7 Symbolleiste anpassen


Genau wie die Werkzeugleiste lässt sich auch die Symbolleiste auf
Sinnvolle Einstellung
Ihre Bedürfnisse hin anpassen. Gehen Sie hierfür auf Ansicht •
Wie gerade geschrieben,
Symbolleiste anpassen – alternativ dazu können Sie den Befehl
ergibt es durchaus Sinn,
auch über einen rechten Mausklick auf die Symbolleiste ausführen.
die Spaltenanzahl für die
Es öffnet sich das Dialogfeld Symbolleiste konfigurieren. Hier Werkzeugleiste auf 2 oder
werden alle verfügbaren Symbole aufgelistet. höher zu setzen, um die
Durch einen Klick auf ein Symbol (beziehungsweise eine Sym- Farbfelder einzublenden.
bolgruppe) und Ziehen bei gedrückter Maustaste können Sie dieses Sollte Ihre Werkzeugleiste
(beziehungsweise diese) in die Symbolleiste ziehen. Einzelne Sym- im Laufe dieses Buches von
bole, die Teil einer Symbolgruppe sind (zum Beispiel Optimierung) meinen Abbildungen ab-
weichen, können Sie Ihre
lassen sich nicht in der Symbolleiste ablegen, sondern immer nur
Werkzeugleiste auf die ge-
als Gruppe.
zeigte Weise anpassen.
Symbolgruppen, die Sie nicht benötigen, können Sie mit gedrück-
ter Maustaste aus der Symbolleiste in das Dialogfeld ziehen. Bei
aktivem Dialogfeld können Sie innerhalb der bestehenden Symbol-
leiste die Reihenfolge verändern. Achten Sie hierbei aber darauf,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 51


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

dass beim Anpassen der Symbolleiste keine Möglichkeit des Zurück-


Symbolgruppen nutzen
setzens angeboten wird. Hier müssen Sie dies manuell erledigen.
Über das Klappmenü An-
zeigen 1 im Dialogfeld
Symbolleiste konfigurie-
ren können Sie die Option
Icon und Text wählen.
Dadurch werden die Na-
men der Symbolgruppen
eingeblendet. Sie erreichen
dies auch über einen rech-
ten Mausklick auf die Sym-
bolleiste, in der Sie den
gleichnamigen Befehl aus-
wählen können.

G  Abbildung 2.27
Sie können Symbole in die Symbolleiste hinein- oder von dort
­herausziehen.

2.1.8 Die Arbeitsoberfläche anpassen


Neben der Anpassung der Werkzeugleiste und Symbolleiste kön-
nen Sie ebenso die Oberfläche verändern. Dies erreichen Sie durch
Aufruf des Befehls Bearbeiten • Einstellungen (Mac: Affinity
Photo • Einstellungen) oder über (Strg)/(cmd) + ​(,). Hier öffnet
sich das Dialogfeld Einstellungen, über das Sie das Aussehen und
Verhalten von Affinity Photo konfigurieren können.

Abbildung 2.28 E
Das Dialogfenster Ein­
stellungen

Farbe der Oberfläche anpassen  | Über einen Klick auf Ober-


fläche 2 erreichen Sie verschiedene Optionen, mit denen Sie das
Aussehen der Oberfläche anpassen können:

52 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

E Mittels des Schiebereglers Graustufe des Hintergrunds 3


verändern Sie die Helligkeit des Hintergrunds. Ziehen Sie die-
sen nach rechts, wird der Hintergrund heller, ein Ziehen nach
links macht ihn dunkler. Der kleine Strich unterhalb des Reglers
zeigt die Standardeinstellung an – möchten Sie nach einer Ver-
änderung zur Standardeinstellung zurückkehren, ziehen Sie den
Regler bis zu diesem Strich. Statt den Regler zu ziehen, können
Sie auch die Stelle anklicken, zu der der Regler »springen« soll.
E Ähnlich funktioniert der Regler Graustufe des ArtBoard-Hin-
tergrunds 4 . Auch hier ändern Sie die Hintergrundfarbe – aller-
dings handelt es sich um einen ganz speziellen Hintergrund,
der von Affinity Designer-Dateien genutzt wird. Eine Änderung
des Wertes wird also nur dann sichtbar, wenn Sie eine Affinity
Designer-Datei in Affinity Photo öffnen, die ein sogenanntes
ArtBoard verwendet.

3
4
5
6

F  Abbildung 2.29
Passen Sie die Oberfläche
von Affinity Photo an.

E Der Regler Gamma 5 steuert den Kontrast der gesamten Arbeits-


umgebung von Affinity Photo. Da eine Veränderung direkt sicht-
bar wird, können Sie sofort die Auswirkung beurteilen. Die Ver-
änderung des Gamma-Wertes kann sinnvoll sein, wenn Sie an
einem Laptop arbeiten und aufgrund von Umgebungslicht mehr
Kontrast für die genannten Bereiche erreichen wollen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 53


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

E Sie können den Oberflächenstil 6 (Abbildung 2.29) anpassen.


Hier haben Sie die Wahl zwischen den Optionen Dunkel und
Hell. Wenn Sie sich für Hell entscheiden, wird die gesamte
Programmumgebung mit einem hellen Farbton gefüllt. Die Op­­
tion kann nützlich sein, wenn Sie an einem Laptop arbeiten, auf
dessen Monitor die Oberfläche von Affinity Photo infolge von
Lichteinfall oder Spiegelungen nicht so gut zu erkennen ist.

Abbildung 2.30 E
Der Oberflächenstil in
Hell …

Abbildung 2.31 E
… und in Dunkel

Die QuickInfo-Anzeige regulieren | Symbole und auch Werk-


zeuge blenden sogenannte QuickInfos 1 sein, sobald Sie diese
mit der Maus berühren. Sollte Ihnen dies lästig sein, können Sie
die Zeit, bis solch eine QuickInfo erscheint, festlegen. Ziehen Sie
a dafür den Regler bei QuickInfo-Verzögerung weiter nach rechts.
Ziehen Sie diesen dagegen nach links, erscheinen die QuickInfos
G  Abbildung 2.32 schneller. Diese Änderung wirkt sich erst beim nächsten Start von
Beim Überfahren von Ele- Affinity Photo aus. Sie werden auf diese Besonderheit aufmerksam
menten werden sogenannte
gemacht, sobald Sie die Einstellungen schließen.
QuickInfos angezeigt.

Maßeinheiten festlegen | Die Angaben für Dezimalstellen bei


Einheiten sind meiner Meinung nach in der Form, wie sie vom
Standard vorgegeben werden, ausreichend. Sie können diese aber
bei Bedarf auch erweitern.
Anwendung finden diese Dezimalstellen bei jeglichen Angaben
von Maßeinheiten. So gibt es die Option Randschärfe beim Aus-
wahlrahmen-Rechteck-Werkzeug, die Sie mit einem Wert bele-
gen können. Standardmäßig wird hier der Wert 12,345 Pixel auf
12,3 Pixel abgeändert. Würden Sie die Dezimalstellen bei der Ein-

54 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

heit Pixel auf 3 ändern, würde der Wert 12,345 Pixel angezeigt
werden.

F  Abbildung 2.33
Die Dezimalstellen lassen
sich anpassen.

Weitere Einstellungsoptionen in »Oberfläche«  | In späteren


Kapiteln werden Sie eine Besonderheit der sogenannten Hinter-
grundebene kennenlernen. Ein Foto, das Sie in Affinity Photo
öffnen, belegt diese Hintergrundebene und ist standardmäßig
geschützt, damit diese nicht versehentlich verschoben wird oder
Ähnliches. Um sich die notwendige Aufhebung des Schutzes sparen
zu können, haben Sie die Möglichkeit, diese Sperrung zu deakti-
vieren. Entfernen Sie hierzu das Häkchen bei Hintergrundebene
beim Import automatisch schützen 2 .
Die Option Immer Fadenkreuz für Pinsel anzeigen 3 kön-
Zeigerunterstützung
nen Sie aktivieren, damit neben dem eigentlichen Pinsel auch ein
aktivieren
mittiges Fadenkreuz eingeblendet wird, was die Arbeit mit den
Zeigerunterstützung ak-
pinselbasierten Werkzeugen erleichtern kann.
tivieren richtet sich an An-
wender, die zum Beispiel
b
mit dem Surface Pro-Gerät
arbeiten. In der Mac-Ver-
c F  Abbildung
sion können Sie die Touch-
2.34
bar-Unterstützung an die-
Legen Sie bestimmte Ver-
ser Stelle aktivieren.
haltensweisen von Affinity
Photo fest.

Sprache ändern | Durch einen Klick auf das Symbol mit den vielen
Quadraten 1 (Abbildung 2.35) kehren Sie zurück zur Übersicht
aller Einstellungen. Hier können Sie mit Ihren Anpassungen fort-
fahren. So können Sie zum Beispiel auf Allgemein klicken und dort
die Programmsprache festlegen, die in der deutschen Version auf
Deutsch eingestellt ist. Solch ein Sprachwechsel kann sinnvoll sein,
wenn Sie ein Tutorial in englischer Sprache nacharbeiten wollen
und sich nicht sicher sind, was die dort genannten (englischen)
Menüpunkte meinen.

PSD-Text importieren | Falls Sie bereits mit Adobe Photoshop


Dateien erzeugt haben, sollten Sie die Option PSD-Text nicht als

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 55


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Bitmap, sondern als Text importieren 3 aktivieren. Dadurch


können Sie in Affinity Photo Texte innerhalb einer Photoshop-Datei
(.psd) bearbeiten.

c
d

Abbildung 2.35 E
Die allgemeinen Einstellun-
gen für Affinity Photo

Immer schweben? | Sie haben bereits die schwebenden Fenster


kennengelernt. Wenn Sie diese Ansichtsart bevorzugen, können Sie
festlegen, ob beim Öffnen von Dokumenten diese direkt schwe-
bend angezeigt werden 2 .

PSD-Smartobjekte importieren wo möglich | Über die Option 4


können Smartobjekte von Photoshop-Dateien (.psd) als eingebet-
»Scrubby Zoom«
tete Objekte in Affinity Photo behandelt werden.
Sie können das Zoomwerk-
zeug bei gedrückter Maus-
Wichtige Werkzeugeinstellungen  | In den Einstellungen für
taste nach links oder rechts
ziehen, um den Zoomfak- Werkzeuge kann die Einstellung Gross im Bereich Grösse der
tor zu reduzieren bezie- Werkzeugmarker 6 hilfreich sein. Dadurch werden die Anfasser
hungsweise zu erhöhen. von Begrenzungsrahmen, die beim Einsatz des Verschieben-Werk-
Die »Scrubby Zoom« ge- zeugs sichtbar werden, größer dargestellt. So sind diese gerade auf
nannte Funktion lässt sich kleineren Monitoren besser sichtbar. Außerdem kann ich die Option
über die Option Zoomen Mausrad zum Zoomen verwenden 7 empfehlen, da Sie dadurch
durch Ziehen 5 deakti-
sehr schnell ein Foto ein- oder auszoomen können, ohne dafür auch
vieren.
nur eine Tastenkombination oder ein Werkzeug nutzen zu müssen.

56 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

g
e

F  Abbildung 2.36
Passen Sie das Werkzeugver-
halten auf Ihre Bedürfnisse
hin an

Tastenkürzel anpassen | Die Tastenkombinationen können in den


gleichnamigen Einstellungen eingesehen und bei Bedarf geändert
beziehungsweise erweitert werden.
Wie Sie sehen werden, lassen sich Werkzeuge auch über Tasten
aufrufen. So aktivieren Sie durch die Taste (B) den Malpinsel. Ein
nochmaliges Drücken der Taste (B) aktiviert das nächste Werkzeug
der dazugehörigen Werkzeuggruppe (z. B. Farbwechsler). Die neue
Option Mit Umschalttaste durch Werkzeuggruppen schalten
verhindert das Durchlaufen der Werkzeuggruppen bei einfachem
Tastendruck. Erst wenn Sie gleichzeitig die Umschalttaste drücken
(z. B. (ª) + ​(B)) wechseln Sie von Werkzeug zu Werkzeug.

F  Abbildung 2.37
Die Einstellungen für
Tastenkürzel

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 57


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Schritt für Schritt


Tastenkombination ändern
Gerade wenn Sie bereits mit Adobe Photoshop gearbeitet haben,
ist es praktisch, wenn Sie »bekannte« Tastenkombinationen auch in
Affinity Photo hinterlegen – das macht den Umstieg noch einfacher.

1  Einstellungen öffnen
Rufen Sie die Einstellungen in Affinity Photo entweder über Bear-
beiten • Einstellungen (Mac: Affinity Photo • Einstellungen)
oder über (Strg)/(cmd) + ​(,) auf. Wechseln Sie dort zu Tastenkürzel.

2  Befehlskategorie auswählen
Wählen Sie aus dem oberen Klappmenü Photo 1 und im unteren
Klappmenü Verschiedenes 2 . Setzen Sie das Häkchen bei Für
a alle verwenden 3 , damit die Tastenkombination in allen Perso-
b nas angewendet werden kann.
c
3  Befehl mit Tastenkürzel versehen
G  Abbildung 2.38 Scrollen Sie zum Befehl Füllung als Schwarz und Weiss fest-
Bestimmen Sie den Bereich, legen 4 . Klicken Sie in das leere Feld, und tippen Sie ein (D) ein.
den Sie mit Tastenkürzeln Achten Sie darauf, dass Sie lediglich das (D) und nicht zum Beispiel
versehen wollen. die (ª)-Taste dabei drücken – diese würde dann ansonsten als
Bestandteil des Tastenkürzels gelten.

Abbildung 2.39 E
Legen Sie das Tastenkürzel d
fest.

f 4  Weitere Tastenkürzel
Wählen Sie im Klappmenü 2 den Eintrag Werkzeuge. Es werden
alle Werkzeuge und deren Tastenkürzel angezeigt. Klicken Sie in
e den Eintrag für das Zahnrad-Form-Werkzeug 5 bisher ohne Tasten-
kürzel), und überschreiben Sie den Eintrag mit (G).

5  Standardvorgabe ändern
G  Abbildung 2.40 Da die Taste (G) bereits das Bereich füllen-Werkzeug sowie das
Bereits verwendete Tasten- Werkzeug für Verläufe aufruft, erscheint das Symbol mit dem grü-
kürzel werden kenntlich nen Pfeil 6 . Dieses zeigt an, dass sich nun das Verlauf-Werkzeug
gemacht. das Tastenkürzel mit einem anderen Werkzeug teilt. Beim Über-
fahren dieses Symbols können Sie die Verwendung in Erfahrung
bringen. Falls Sie lediglich das Zahnrad-Form-Werkzeug mit der

58 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.1  Die Arbeitsoberfläche einrichten

Taste (G) aufrufen wollen, wechseln Sie zum Bereich füllen-Werk-


zeug und klicken auf das X neben dem Eintrag und wiederholen
die Schritte für das Werkzeug für Verläufe. Damit entfernen Sie
diese, und ab sofort wird durch Drücken der Taste (G) nur noch
das Zahnrad-Form-Werkzeug aufgerufen.
G  Abbildung 2.41
In der gerade gezeigten Anpassung der Tastenkürzel haben Sie
Das Tastenkürzel für das
das Symbol mit dem grünen Pfeil kennengelernt, das anzeigt, dass Bereich füllen-Werkzeug
sich ein Tastenkürzel auf mehrere Werkzeuge bezieht. Daneben wurde entfernt.
gibt es noch ein weiteres Symbol, das ein Warnschild 7 darstellt.
g
Sobald dieses Symbol erscheint, liegt ein Konflikt vor, da dieses
Tastenkürzel bereits von einer anderen Funktion genutzt wird und
ein Aufteilen nicht möglich ist (im Unterschied zum grünen Pfeil).
So habe ich in Abbildung 2.42 die (ê)-Taste festgelegt, mit der G  Abbildung 2.42
eigentlich die Studios ein- und ausgeblendet werden. Wenn Sie Das Warnschild 7 zeigt:
das Warnsymbol mit der Maus überfahren, wird Ihnen der damit Das Tastenkürzel ist bereits
verbundene Befehl angezeigt (im Beispiel Oberfläche Ein/Aus). vergeben.
Sie könnten zu diesem Befehl wechseln und dort die Tastenkom-
bination entfernen (über einen Klick auf das X). Gerade bei solch
Taste (G) mehrfach
elementaren Tastenkombinationen würde ich Ihnen aber davon
verwenden
abraten und Ihnen empfehlen, sich stattdessen besser ein Tasten-
Falls Sie Affinity Photo an
kürzel zu überlegen, das noch nicht vergeben ist.
Adobe Photoshop anglei-
chen wollen, sollten Sie
die Taste (G) auch für das
2.1.9 Die Performance von Affinity Photo verbessern
Bereich füllen-Werkzeug
In den Performance-Einstellungen können Sie Änderungen vor- belassen. Auch in Adobe
nehmen, wenn Sie bemerken, dass Affinity Photo in bestimmten Photoshop teilt es sich die-
Situationen nicht flüssig läuft oder es zu unerwarteten Abstürzen ses Tastenkürzel mit dem
kommt. So können Sie durch Verändern des Wertes bei Max. RAM- Verlauf-Werkzeug.
Nutzung die Arbeitsgeschwindigkeit beeinflussen. Standardmäßig
wird hier die Größe Ihres Arbeitsspeichers verwendet. Das bedeu-
tet gleichzeitig, dass Sie beim Arbeiten mit mehreren Anwendun-
gen schlimmstenfalls keine Möglichkeit der Auslagerung haben und
somit eine der Anwendungen stockt oder sogar abstürzt. Daher
empfiehlt es sich, die Größe zu reduzieren. In Abbildung 2.43 habe
ich die Größe auf 8 192 MB 9 reduziert, obwohl ich einen sehr viel
stärkeren Arbeitsspeicher verwende.
Das Klappmenü Ansichtsqualität 8 bietet Ihnen zwei Optio-
nen an. Standardmäßig ist Bilinear (Höchste Qualität) ausge-
wählt. Bei größeren Projekten mit vielen Ebenen kann sich der
zweite Eintrag Nächstgelegen auf die Performance auswirken, da
hier während der Bearbeitung eine reduzierte Ansicht verwendet

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 59


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

wird. Für grundlegende Arbeiten in Affinity Photo können Sie den


Standardeintrag belassen. Bei Erstellen von Verläufen entstehen
sehr viele Farbabstufungen, die gerade bei größeren Dateien zu Ein-
bußen bei der Geschwindigkeit führen können. Durch die Option
Verläufe per Dithering verarbeiten j werden einige Farbabstu-
fungen simuliert und können schneller angezeigt werden. Daher ist
diese Option recht sinnvoll.

Abbildung 2.43 E
Die Performance-Einstel-
lungen in Affinity Photo
i

h
j

Belastungstest
durchführen
Die weiteren Möglichkeiten, die Ihnen das Dialogfenster Einstel-
Über Hilfe • Benchmark
lungen bietet, werden Sie in den kommenden Kapiteln kennen-
können Sie einen Leis-
lernen, so zum Beispiel in Abschnitt 15.4.3, wenn es um die Ver-
tungstest durchführen.
­Voraussetzung hierfür ist, wendung von Farbprofilen geht.
dass Sie keine Datei in Af- Falls Ihre Grafikkarte eine OpenCL-Funktion besitzt, wird diese
finity Photo geöffnet ha- unter Hardware-Beschleunigung aufgeführt (in Abbildung 2.43
ben. Wenn Sie auf Bench- ist es die NVidia GeForce GTX 960) und kann aktiviert werden.
mark ausführen klicken, Gemeint ist damit, dass Affinity Photo den Grafikspeicher Ihrer
werden im Hintergrund Grafikkarte verwendet und somit der Arbeitsspeicher entlastet wird.
Tests durchgeführt und die
Der Vorteil liegt in einer besseren Performance. Wie auch in anderen
Ergebnisse nacheinander
Anwendungen, z. B. Capture One oder Lightroom, kann die Aktivie-
eingeblendet. Interessant
könnte solch ein Test dann rung aber auch zu Problemen führen, die sich z. B. durch Abstürze
sein, wenn Sie mit der äußern. Falls Affinity Photo sich »komisch« verhält, sollten Sie die
­Geschwindigkeit (Perfor- Hardware-Beschleunigung deaktivieren und beobachten, ob sich
mance) von Affinity Photo die Probleme damit erledigen. Dennoch: Gerade, wenn Sie umfang-
nicht zufrieden sind und reiche Dateien bearbeiten, vor allem unter Einbeziehung von Live-­
vom Support-Team von Filtern, ist die Grafikunterstützung unbedingt empfehlenswert.
­Serif gebeten werden,
Anwender eines Macs können die Grafikunterstützung eben-
solch einen Leistungstest
falls in den Einstellungen aktivieren. Gehen Sie hierfür auf Affinity
durchzuführen.
Photo • Einstellungen und wechseln Sie auch hier zur Karte Per-

60 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.2  Lineale, Raster und Hilfslinien

formance. Aktivieren Sie – falls noch nicht geschehen – die Option


Metal-Beschleunigung für Berechnungen aktivieren.

F  Abbildung 2.44
Auch auf dem Mac können
Sie die Grafikunterstützung
aktivieren.

2.2 Lineale, Raster und Hilfslinien


Praktisch bei der Arbeit mit mehreren Objekten ist die Verwendung Lineal ausblenden
des Lineals. Dieses blenden Sie über Ansicht • Lineale einblen- Um das Lineal wieder aus-
den beziehungsweise (Strg)/(cmd) + ​(R) ein. Es wird daraufhin ein zublenden, müssen Sie
horizontales und vertikales Lineal eingeblendet. über Ansicht • Lineale
einblenden nur das Häk-
chen vor Lineale Einblen-
den durch einen Klick auf
b
c diesen Befehl entfernen.
a

G  Abbildung 2.45
Die Lineale zeigen unter anderem die Cursorposition an.

Im Lineal wird die momentane Cursorposition angezeigt. So ist


dies an dem senkrechten Strich 3 kurz vor 500 px im horizontalen
Lineal erkennbar.
Die Maßeinheit können Sie ganz einfach in der linken oberen
Ecke ablesen 1 (im Beispiel px für Pixel). Sie können diese ändern, G  Abbildung 2.46
indem Sie das Ansichtswerkzeug oder das Zoomwerkzeug aktivie- Über einen rechten Maus-
ren. In deren Optionen können Sie über das Klappmenü Einheiten klick können Sie die Maßein-
2 die gewünschte Maßeinheit auswählen. Alternativ dazu können heit direkt im Lineal ändern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 61


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Sie auch einen rechten Mausklick auf die Maßeinheit 1 (Abbil-


dung 2.45) ausführen und dort die gewünschte Einheit auswählen.

2.2.1 Hilfslinien hinzufügen und entfernen


Beim Positionieren von Objekten auf der Leinwand eignen sich
Hilfslinien hervorragend als »Richtschnur«. Bei aktivem Lineal und
aktiviertem Verschieben-Werkzeug (V) können Sie in eines der
Lineale klicken und mit gedrückter Maustaste eine Hilfslinie auf
die Leinwand ziehen.
Über das vertikale Lineal ziehen Sie vertikale Hilfslinien, über das
horizontale Lineal erhalten Sie horizontale Hilfslinien. Halten Sie
allerdings die (Alt)-Taste gedrückt, wird jeweils eine gegenteilige
Hilfslinie erzeugt. So können Sie mit der Maus eine vertikale Hilfs-
linie erstellen, indem Sie diese aus dem vertikalen Lineal ziehen.
Halten Sie anschließend die (Alt)-Taste gedrückt, und ziehen Sie –
ebenfalls aus dem vertikalen Lineal – eine horizontale Hilfslinie auf.
G  Abbildung 2.47 Um die Hilfslinie genau zu platzieren, können Sie dies über
Hilfslinien lassen sich mit
Ansicht • Hilfslinien konfigurieren pixelgenau festlegen. Hier
dem Verschieben-Werkzeug
definieren Sie die horizontalen und vertikalen Hilfslinien in separa-
(V) aus einem Lineal
»herausziehen«. ten Feldern. Klicken Sie hierzu auf das Symbol 1 des gewünsch-
ten Feldes, und es wird eine jeweilige Hilfslinie gesetzt. Den hinter-
legten Wert können Sie anklicken und überschreiben. Tragen Sie
nur einen Wert ein, wird die Maßeinheit (in Abbildung 2.48 ist dies
»mm«) verwendet. Sie können aber auch eine andere Maßeinheit
eintippen, die dann umgerechnet wird.

Abbildung 2.48 E a
Hilfslinien lassen sich b
­pixelgenau setzen.

Hilfslinien entfernen | Über das Papierkorb-Symbol 2 können


Sie eine ausgewählte Hilfslinie entfernen. Ohne dieses Dialogfens-
ter entfernen Sie bestehende Hilfslinien, indem Sie diese mit dem

62 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.3 Dialogfelder

Verschieben-Werkzeug (V) anklicken und ins Lineal beziehungs-


weise in einen Bereich außerhalb der Leinwand zurückziehen.

Layout festlegen | Da Sie mit Affinity Photo auch Textseiten erstel-


len könnten (z. B. einen Flyer), wurden die Möglichkeiten der Hilfs-
linien erweitert. So können Sie ein Dokument in Spalten aufteilen
und diese mit der Option Gefüllt versehen. Dadurch werden die
Spalten farblich gekennzeichnet und können als Raster für einen
Textrahmen genutzt werden. Auch Ränder lassen sich nun ein-
richten und Sie davor bewahren, Inhalte zu nah am Seitenrand zu
positionieren. Gerade wenn Sie ein Dokument zu einer Druckerei
geben wollen, sollten Sie deren Randabmessungen in Erfahrung
bringen und in dem Dokument über die Hilfslinien hinterlegen.

F  Abbildung 2.49
Sie können ein Dokument in
optische Spalten aufteilen.

2.3 Dialogfelder
Unter Dialogfeldern versteht man Fenster, die mit einem Klick auf
einen Befehl geöffnet werden. Da Sie dort Eingaben vornehmen
können, treten Sie mit dem Programm in einen Dialog – und schon
wird klar, wie die Felder zu ihrem Namen kommen. Schauen Sie
sich zum Beispiel das Dialogfeld für die Erstellung eines neuen
Dokuments an. Klicken Sie dazu auf Datei • Neu.

2.3.1 Aufbau von Dialogfeldern


Wenn Sie alle Änderungen, die Sie in einem Dialogfeld vorgenom-
men haben, verwerfen und somit nicht ausführen möchten, klicken
Sie auf das kleine X rechts oben 1 (Abbildung 2.50), beim Mac
durch Klick auf den roten Punkt in der oberen, linken Ecke. Dies

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 63


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

ist eine Art »Notbremse«. Den gleichen Effekt bewirken Sie, wenn
Sie in einem Dialogfeld die (Esc)-Taste auf der Tastatur drücken.

Abbildung 2.50 E
Das Dialogfenster Neues
Dokument

Außerdem finden Sie in allen Dialogfeldern die Schaltflächen OK


und Abbrechen, je nach Dialogfenster auch Schliessen. Mit
einem Klick auf Abbrechen beenden Sie den Dialog, und es findet
keine Befehlsausführung statt. Mit OK (oder Schliessen) bestä-
tigen Sie die vorgenommenen (und die bereits vorhandenen) Ein-
gaben, so dass diese vom Programm übernommen werden.
Die Schaltfläche Zurücksetzen 2 setzt den Inhalt des Dialog-
fensters auf den Originalzustand zurück. Diese Schaltfläche ist auch
Bestandteil der Anpassungsebenen (siehe Kapitel 6).

b
Abbildung 2.51 E
Mit Zurücksetzen setzen
Sie den Inhalt des Fensters
auf den Originalzustand
zurück.

Wenn ein Dialogfeld Ihnen die Sicht versperrt, können Sie auf seine
Titelleiste klicken und es mit gedrückter Maustaste verschieben.
Sollten Sie mit zwei Monitoren arbeiten, können Sie die Dialogfel-
der auch auf den zweiten Monitor ziehen, um den ersten Monitor
komplett von ihnen zu befreien.

64 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.3 Dialogfelder

2.3.2 Eingabe in Dialogfeldern


Innerhalb der Dialogfelder gibt es verschiedene Eingabe- und
Auswahlmöglichkeiten, die Ihnen auch außerhalb der Dialogfelder
begegnen werden.

Kombinationsfelder | Mit Hilfe der Kombinationsfelder können


Sie eine oder mehrere Optionen aktivieren und auch deaktivieren.
Die Aktivierung wird durch ein Häkchen angezeigt, das Sie mit
einem einfachen Klick entfernen, wenn Sie die Option deaktivie-
ren möchten. Da Sie gleichzeitig mehrere Auswahlmöglichkeiten
treffen können, spricht man hier von Kombinationsfeldern.

F  Abbildung 2.52
In Kombinationsfeldern kön-
nen Sie mehrere Optionen
gleichzeitig wählen.

c
Klappmenüs | Klappmenüs sind auch unter dem Namen Drop-
down-Menüs bekannt und besitzen eine Liste von Auswahlmög-
lichkeiten. Durch einen Klick auf den nach unten zeigenden Pfeil 3
klappen Sie die Liste auf, aus der Sie ebenfalls durch einen Klick eine
Option auswählen. Statt mit der Maus können Sie auch über die
Tastatur (ë) und (ì) durch die Liste wandern – aktivieren Sie dafür G  Abbildung 2.53
zuerst das Klappmenü, und betätigen Sie dann die Richtungstasten. Ein Klappmenü bietet ver-
schiedene Einträge an.

Schnell durch Klappmenüs navigieren


Manche Aufklappmenüs haben sehr viele Einträge. Um schneller in
den Listen zu blättern, klicken Sie in das Aufklappmenü, tippen den
ersten (oder auch darauffolgende) Buchstaben des gesuchten Ein-
trags ein, und schon gelangen Sie zum gewünschten Buchstaben und
können sehr schnell die Auswahl vornehmen. Dies ist vor allem bei
der Wahl einer Schriftart hilfreich.

G  Abbildung 2.54
Durch Eingabe des ersten oder zusätzlich darauffolgender
­Buchstaben finden Sie schneller einen Eintrag.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 65


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Eingabefelder  | Der Name des entsprechenden Eingabefeldes


spricht für sich. Diese Felder verlangen eine Eingabe von Ihnen. Kli-
cken Sie dazu in das Feld, so dass der Inhalt farbig hinterlegt wird,
das heißt markiert ist. Tippen Sie anschließend den gewünschten
G  Abbildung 2.55 Wert ein. Bei Eingabefeldern mit Zahlen können Sie auch mit den
In dieses Eingabefeld kön- Richtungstasten den Eintrag verändern: Klicken Sie dazu ebenfalls
nen Sie einen Wert ein­ in das Feld, und drücken Sie die Taste (ì), um den Wert zu erhö-
geben. hen, oder (ë), um den Wert zu verringern.
Grundsätzlich müssen Sie bei der Eingabe keine Maßeinheit ein-
geben. So wird dem Eintrag in Abbildung 2.55 automatisch die
Maßeinheit »mm« zugewiesen, die dort als Standardmaßeinheit
hinterlegt ist. Nur wenn Sie eine andere Maßeinheit verwenden
wollen, tippen Sie diese ein. So habe ich in Abbildung 2.56 den
Wert 2 000 px eingegeben. Nach dem Wechsel in ein anderes Feld
(beziehungsweise nach einem Mausklick außerhalb des Wertfeldes)
rechnet Affinity Photo den Wert in die Standardeinheit um (siehe
Abbildung 2.57).

G  Abbildung
2.56 G  Abbildung 2.57

Abweichende Maßeinheiten … … werden automatisch umgerechnet.


Tastatur nutzen
Statt mit der Maus können Schieberegler | Schieberegler werden unter anderem für die hori-
Sie die meisten Elemente zontale und vertikale Bildlaufleiste verwendet – aber auch in Dia-
in einem Dialogfeld auch logfeldern trifft man sie an. Die Arbeitsweise ist immer identisch:
über die Tastatur ansteu- Entweder klicken Sie einen Regler an und ziehen ihn mit gedrückter
ern. Mit der (ê)-Taste Maustaste in die gewünschte Richtung, oder Sie klicken an eine
springen Sie zum Beispiel gewünschte Stelle in der Leiste, und der Regler verschiebt sich
von Feld zu Feld (die Fel-
direkt auf diesen Wert.
der erhalten einen feinen
Rahmen, der Ihnen an-
zeigt, wo Sie sich gerade
befinden). Handelt es sich
um ein Kontrollkästchen,
G  Abbildung 2.58
können Sie mit der Leer-
taste das Häkchen setzen Einen Schieberegler in einem Dialogfeld können Sie mit der Maus
oder entfernen. In einer bewegen.
Auswahlliste können Sie
mit den (ì) und (ë)
Farbfelder | Farbfelder sind eine Besonderheit von Affinity Photo.
durch die Liste wandern.
In Abbildung 2.59 sehen Sie ein Farbfeld 1 . Um die verwendete

66 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.4  Die Menüleiste

Farbe zu verändern, klicken Sie auf das Farbfeld, und wählen aus
Schließen oder beenden?
den erscheinenden Farbreglern die gewünschte Farbe aus.
Wenn Sie Ihre Arbeit an ei-
nem Bild beenden wollen,
müssen Sie sich entschei-
den, ob Sie Affinity Photo
a
vollständig verlassen oder
nur die gerade bearbeitete
Datei schließen wollen, um
dann weiter mit Affinity
Photo zu arbeiten.
Je nachdem, wofür Sie
sich entscheiden, gibt es
zwei unterschiedliche
­Befehle: Über Datei •
­Schliessen wird die ak-
G  Abbildung2.59 tive Datei geschlossen, und
Farben können Sie über Farbregler festlegen. Affinity Photo bleibt wei-
terhin geöffnet. Wählen
Sie allerdings Datei •
­Beenden (bzw. auf dem
2.4 Die Menüleiste Mac den Befehl Affinity
Photo • Beenden), wer-
Befehle, die Sie benötigen, um in Affinity Photo zu arbeiten, lassen
den alle ­Dateien geschlos-
sich auf verschiedene Wege ausführen. Eine Möglichkeit ist der sen, und ­Affinity Photo
Aufruf über die einzelnen Menüpunkte in der Menüleiste. Auch wird beendet. Falls Sie vor-
wenn es teilweise schnellere Möglichkeiten gibt, ist es wichtig, her nicht gespeichert ha-
zu wissen, wo sich der eine oder andere Befehl befindet, falls die ben, warnt Affinity Photo
anderen Möglichkeiten zum Beispiel ausgeblendet sind. Sie vor dem Schließen und
fragt, ob Sie Ihre Arbeit si-
chern wollen. Siehe hierzu
2.4.1 Die Menüs im Einzelnen auch Abschnitt 4.4.

Damit Sie sich mit den einzelnen Menüs vertraut machen können,
erhalten Sie hier einen kurzen Überblick über alle Menüs der Photo
Persona. Die restlichen Personas verfügen immer nur über einen
Bruchteil dieser Menüs – die dortigen Befehle sind aber identisch.

G  Abbildung2.60
Die Menüleiste unter Windows …

G  Abbildung2.61
… und unter macOS

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 67


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

E Menü Datei: Hier befinden sich Befehle zum Öffnen, Erzeugen,


Besonderheiten
Speichern und Schließen von Dateien. Auch die Personas lassen
beim Mac
sich hierüber aufrufen.
Bitte beachten Sie, dass es
E Menü Bearbeiten: Innerhalb dieses Menüpunktes rufen Sie
beim Mac im linken Be-
reich das Menü Affinity Befehle auf, die für das Kopieren und Einfügen zuständig sind.
Photo gibt. Hierüber kön- Hierüber werden nicht nur Objekte kopiert und eingefügt, son-
nen Sie Affinity Photo be- dern auch Effekte und Stile. Ebenso finden Sie hier den Aufruf
enden (statt über Datei der Einstellungen.
beim Windows-System) E Menü Text: Sie können innerhalb dieses Menüs alle Befehle
und die einzelnen Personas aufrufen, die im Zusammenhang mit Texten stehen.
sowie die Einstellungen E Menü Dokument: Vorgaben für das Dokument und die Lein-
aufrufen.
wand nehmen Sie über dieses Menü vor. So lässt sich hier die
Größe ändern oder eine Drehung vornehmen. Auch ein Befehl,
der eigentlich eher mit Ebenen zu tun hat (Reduzieren) ist hier
zu finden.
E Menü Ebene: Hier dreht sich alles um Ebenen, die Sie hierüber
anlegen, löschen, duplizieren und schützen können. Der Befehl
Invertieren ist nur über das Menü abrufbar und wird im Panel
Ebenen nicht angeboten (allerdings gibt es hierzu auch ein Tas-
tenkürzel).
E Menü Auswählen: In Affinity Photo werden Sie sehr oft Berei-
che auswählen und dafür gesonderte Werkzeuge benutzen. Über
das Menü Auswählen erhalten Sie Zugriff auf Optionen, mit
denen Sie auf Auswahlbereiche einwirken können. Gleichzeitig
finden Sie hier aber auch Befehle, mit denen Sie eine Auswahl
mittels unterschiedlicher Methoden erzeugen können.
E Menü Anordnen: Über dieses Menü haben Sie auch Zugriff auf
Befehle, die sich auf Ebenen beziehen, aber auch das Verhalten
von Objekten und deren Reihenfolge können Sie über das Menü
Anordnen steuern.
E Menü Filter: Filter setzen Sie für spezielle Aufgaben ein, zum
Beispiel zum Schärfen oder Weichzeichnen eines Objekts. Affi-
nity Photo bietet Ihnen unterschiedliche Filter an, die hier kate-
gorisiert sind und entsprechend aufgerufen werden können.
E Menü Ansicht: In diesem Menü regeln Sie alles, was sich um
die Oberfläche dreht. So lassen sich hierüber Hilfslinien oder
Raster einblenden sowie Panels für den Bereich Studio aufrufen
oder abwählen.
E Menü Fenster: Dieses recht schlichte Menü erlaubt es Ihnen,
schwebende Fenster vorzugeben, die Sie beliebig auf dem Bild-
schirm positionieren können.

68 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.4  Die Menüleiste

E Menü Hilfe: Hier erhalten Sie eine umfangreiche Hilfe sowie


Zugriff auf Tutorials. Auch die Info zur installierten Programm-
version können Sie hierüber in Erfahrung bringen (beim Mac
über Affinity Photo • Infos).

2.4.2 Menüs nutzen


Um ein Menü aufzuklappen, genügt ein Klick auf den Titel des
Menüs (in Abbildung 2.62). Um Ihnen den Aufruf von Befehlen
zu erleichtern, besitzen viele Menüeinträge ein Tastenkürzel. So
können Sie den Befehl Datei • Neu auch über die Tastenkom-
bination (Strg)/(cmd) + ​(N) ausführen. Einige Befehle werden Sie
sehr oft aufrufen, so dass es sinnvoll ist, sich das eine oder andere
Tastenkürzel zu merken (eine Liste mit Tastenkürzeln finden Sie in
Abschnitt B.2, »Tastenkürzel«).

F  Abbildung
2.62
Das Menü Datei

Manche Menüeinträge besitzen im rechten Bereich einen Pfeil.


Dieser sagt aus, dass dieser Befehl weitere Unterbefehle besitzt.
Diese blenden Sie ein, sobald Sie kurz über dem Menüeintrag ver-
harren. Auch durch einen einfachen Mausklick lässt sich die Liste
der Unterbefehle aufklappen.

F  Abbildung 2.63
Unterbefehle werden mit
einem Pfeil angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 69


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Befehle, die durch einen einfachen Klick ein Dialogfenster öffnen,


Tastatur nutzen
in dem weitere Angaben von Ihnen getätigt werden müssen, erken-
Jedes Menü ist auch über
nen Sie an den drei Punkten hinter dem Menüeintrag.
die Tastatur abrufbar. Hier-
für drücken Sie die (Alt)-
Taste, um in Erfahrung zu
bringen, mit welcher Tas-
tenkombination ein Menü
aufgerufen werden kann.
Dies wird bei gedrückter
(Alt)-Taste unterstrichen
dargestellt (bei Datei ist
dies das (D)). Wenn Sie da-
her (Alt)-Taste und (D)
drücken, aktivieren Sie das G  Abbildung 2.64 E

Menü Datei. Durch Drü- Ein Klick auf Datei • Neuer


cken der (ë) gelangen Sie Stapel öffnet das dazugehö-
in das Menü und können rige Dialogfenster.
den gewünschten Befehl
mit der (¢)-Taste wählen.
2.4.3 Kontextmenüs
Hierbei handelt es sich um spezielle Menüs, die immer im Kon-
text mit einem Objekt oder einer Funktion stehen. Sie rufen diese
mit einem Rechtsklick auf den betreffenden Bereich auf. So habe
ich in Abbildung 2.65 mit der rechten Maustaste eine Form (rote
Wolke) angeklickt, woraufhin das Kontextmenü für dieses Objekt
erscheint. Durch die Einrahmung der Form ist gut zu erkennen,
welches Objekt gerade ausgewählt ist.

Abbildung 2.65 E
Das Kontextmenü einer
Form

70 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.4  Die Menüleiste

Dies ist sehr hilfreich, denn es passiert nicht selten, dass aus Ver-
Die rechte Maustaste
sehen ein anderer Bereich als ursprünglich beabsichtigt ausgewählt
beim Mac
wird. So wollte ich in Abbildung 2.66 eigentlich die Form aus-
Die rechte Maustaste wird
wählen, habe aber in die weiße Leinwand geklickt. Es öffnet sich
beim Mac nicht immer wie
daraufhin das Kontextmenü für die Leinwand, und die Form wird bei Windows erscheinen.
nicht mit einem Rahmen versehen (da diese momentan nicht aus- Hierfür muss die Sekundär-
gewählt ist). taste Ihrer Mac-Maus
dementsprechend konfigu-
riert werden. In den meis-
ten Fällen sollte dies kein
Problem darstellen. Sollte
es aber bei Ihnen nicht
funktionieren, rufen Sie
das Kontextmenü mit lin-
ker Maustaste und gleich-
zeitigem Drücken der
(ctrl)-Taste auf.

F  Abbildung 2.66
Achten Sie darauf, welches
Objekt angeklickt wurde.

Auch Panels verfügen über ein Kontextmenü, in dem Sie Befehle


a
aufrufen können, die sich auf das gesamte Panel beziehen. Dies
rufen Sie allerdings nicht über einen rechten Mausklick auf, sondern
durch einen Klick auf das Symbol mit den drei Strichen 1 in der
oberen rechten Ecke.
Das Kontextmenü der Inhalte eines Panels wird dann aber wie-
der durch einen rechten Mausklick aufgerufen – ein linker Maus-
klick würde diese, je nach Panel, ansonsten ausführen.
G  Abbildung2.67
Das Kontextmenü des Panels
Stile

G  Abbildung 2.68
Das mit rechter Maustaste aufgerufene Kontextmenü im Panel Stile

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 71


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

2.5 Die Werkzeuge kennenlernen


Das Arbeiten mit Werkzeugen gehört zu den elementaren Aufga-
ben in der Bildbearbeitung. Hierbei gibt es grundlegende Dinge zu
beachten, die ich Ihnen gerne näherbringen möchte. Der Einsatz
der einzelnen Werkzeuge wird in den folgenden Abschnitten kurz
vorgestellt und in den einzelnen Kapiteln ausführlich behandelt.

2.5.1 Allgemeines zu Werkzeugen


Die Werkzeuge innerhalb einer Persona befinden sich in der Werk-
zeugleiste, die Sie auch anpassen können (wie bereits im Abschnitt
2.1.6, »Werkzeugleiste anpassen«, behandelt). Beim Überfahren
eines Werkzeugs mit der Maus erscheint eine QuickInfo mit dem
G  Abbildung 2.69
Die QuickInfo des Ansichts- Namen des Werkzeugs und einem Buchstaben in Klammern. So
werkzeugs sehen Sie in Abschnitt 2.1.6, »Werkzeugleiste anpassen«, den
Namen Ansichtswerkzeug [H], da ich mit der Maus über dieses
Werkzeug gefahren bin. Der Buchstabe in der Klammer (im Beispiel
(H)) steht für den Aufruf mittels Tastatur. Statt also ein Werkzeug
mit der Maus auszuwählen (ein Klick auf das Werkzeug aktiviert
es), können Sie dieses auch über die Tastatur aufrufen.

Nur ein Werkzeug Werkzeuge durchwechseln | Einige Werkzeuge sind in verschie-


gewünscht? dene Varianten unterteilt. Kenntlich gemacht wird dies über ein
Falls Sie unterbinden wol- kleines Dreieck in der unteren rechten Ecke. Wenn Sie solch ein
len, dass beim mehrmali- Werkzeug mit der Maus anklicken und die Maus kurz gedrückt hal-
gen Drücken einer Taste ten, werden die weiteren, »verborgenen« Werkzeuge eingeblendet.
das Werkzeug innerhalb Sie können dann bei gedrückter Maustaste auf das gewünschte
der Werkzeuggruppe Unter-Werkzeug klicken, um dieses auszuwählen. Um solch ein
wechselt, können Sie dies
Werkzeug über die Tastatur auszuwählen, müssen Sie die jeweilige
über Bearbeiten • Ein­
Taste so oft drücken, bis das gewünschte Werkzeug angezeigt wird.
stellungen • Werkzeuge
So wird in Abbildung 2.70 das Auswahlrahmen-Rechteck-Werkzeug
über die Option Mit Um-
schalttaste durch Werk- angezeigt. Durch Drücken der Taste (M) wird dieses ausgewählt. Ein
zeuggruppen schalten nochmaliges Drücken der Taste (M) wechselt zum nächsten Unter-
deaktivieren. Wenn Sie Werkzeug, dem Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeug etc.
sich für diese Option ent- Affinity Photo »merkt« sich immer das zuletzt verwendete Werk-
scheiden, muss die (ª)- zeug einer Werkzeuggruppe und zeigt dieses dann in der Werk-
Taste gedrückt werden, zeugleiste an. Wenn Sie zum Beispiel das Schwamm-Werkzeug
falls doch ein Werkzeug-
suchen, müssen Sie wissen, dass es sich die Gruppe mit den Werk-
Wechsel gewünscht ist.
zeugen Abwedeln und Nachbelichten »teilt«.

72 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.5  Die Werkzeuge kennenlernen

F F Abbildung 2.70
Durch mehrmaliges Drücken
der Taste (M) …

F  Abbildung2.71
… wechselt das aktive Aus-
wahlrahmen-Werkzeug.

Die Kontextleiste – Werkzeuge einstellen | Jedes Werkzeug hat


Optionen, die oberhalb der Leinwand angezeigt werden. Diese
unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet eines Werkzeugs. Sogar
Werkzeuge einer Gruppe (zum Beispiel Auswahlrahmen-Werk-
zeuge) haben unterschiedliche Optionen.

G  Abbildung2.72
Die Optionen des Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeugs …

G  Abbildung2.73
… unterscheiden sich von denen des Bereich füllen-Werkzeugs.

Das Arbeiten mit den Werkzeugen ist, vor allem wenn Sie es
gewohnt sind, mit Office-Produkten zu arbeiten, anfänglich gewöh-
nungsbedürftig: So nutzen Sie immer ein Werkzeug, das den Maus-
zeiger beeinflusst. Um ein anderes Werkzeug zu nutzen, müssen
Sie das aktive Werkzeug nicht weglegen, sondern lediglich auf das
neue Werkzeug klicken oder es über ein Tastenkürzel aufrufen.
Einige Werkzeuge lassen sich auch temporär nutzen, das heißt
durch Drücken einer bestimmten Taste wechseln Sie zu einem
anderen Werkzeug – lassen Sie die Taste los, kehren Sie wieder
zum vorherigen Werkzeug zurück.
In den folgenden Abschnitten erhalten Sie einen kurzen Über-
blick über alle Werkzeuge, deren Tastenkürzel sowie die Angabe
einer Seite, auf der ich das jeweilige Werkzeug behandele. Einige
Werkzeuge kommen jedoch in vielen Kapiteln vor, so dass die Nen-
nung immer auf die Seite verweist, auf der grundsätzliche Arbeits-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 73


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

weisen vermittelt werden. Auch wenn sich Ihnen der Einsatz einiger
Werkzeuge nicht direkt erschließt, können Sie sich einen kurzen
Überblick verschaffen und durch den Seitenverweis direkt zur
genauen Funktion jedes Werkzeugs gelangen.

2.5.2 Die Werkzeuge in Photo Persona


Die größte Auswahl an Werkzeugen bietet Ihnen die Photo Per-
sona. Einige der Werkzeuge werden Sie auch in den anderen Per-
sonas entdecken. Beachten Sie: Nicht alle Werkzeuge verfügen
über ein eigenes Tastenkürzeln.

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Ansichtswerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses
(H) 3.8
Werkzeug passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene
­Arbeitsfläche an.

Verschieben-Werkzeug
Hiermit verschieben Sie Objekte auf der Leinwand. Gleichzeitig
(V) 3.6
­können Sie Objekte transformieren und skalieren. Voraussetzung hier
ist, dass die betreffende Ebene nicht geschützt ist.

Farbpipette
Zum Aufnehmen von Farbe aus einem Objekt. Die Farbe des Pixels,
(I) 3.3.5
das sich unterhalb der Werkzeugspitze befindet, wird ermittelt und
kann in weiteren Schritten genutzt werden.

Zuschneiden
(C) 5.3
Zum Ausschneiden von Bereichen eines Objekts

Auswahlpinsel
Wird für die Auswahl von Bereichen eingesetzt und richtet sich nach (W) 3.2
Konturen.

Bereich auswählen
Ebenfalls ein Auswahlwerkzeug, das sich allerdings nach Farbähnlich- (W) 3.2
keiten richtet.

Gruppe der Auswahlrahmen-Werkzeuge

Auswahlrahmen – Rechteck
Für die Auswahl rechteckiger Bereiche. Durch Verwendung der (M) 3.2.3
(ª)-Taste wird die Auswahl quadratisch.

74 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.5  Die Werkzeuge kennenlernen

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Auswahlrahmen – Ellipse
Für die Auswahl elliptischer Bereiche. Durch Verwendung der (M) 3.2.3
(ª)-Taste wird die Auswahl rund.

Auswahlrahmen – Spalten
Es wird hiermit eine vertikale Auswahl erstellt, deren Breite Sie (M) 3.2.3
­festlegen können.

Auswahlrahmen – Zeilen
Es wird hiermit eine horizontale Auswahl erstellt, deren Höhe Sie (M) 3.2.3
festlegen können.

Freihandauswahl
Gehört zwar zur Gruppe der Auswahlrahmen-Werkzeuge, wird aber
(L) 3.2.4
abweichend zu den anderen Werkzeugen mit der Taste (L) (L wie
Lasso) aufgerufen. Es dient der individuellen Auswahl.

Gruppe der Farb-Werkzeuge

Bereich füllen
Wird unter anderem dazu genutzt, ausgewählte Bereiche mit einer (G) 7.15.3
Farbe zu füllen.

Werkzeug für Verläufe


(G) 7.15.5
Zum Erstellen eines Farbverlaufs

Malpinsel
Wird wie ein »echter« Pinsel eingesetzt und ermöglicht Ihnen das (B) 3.2.7
freie Malen in Affinity Photo.

Farbwechsler
Ersetzt die Farbe der Pixel, die sich unter dem Werkzeug befinden, (B) 7.15.4
durch die aktive Vordergrundfarbe.

Pixelwerkzeug
Zeichnet mit der angegebenen Pixelgröße. Mit dem Pixelwerkzeug (B) 11.1.2
werden, anders als mit dem Pinsel-Werkzeug, harte Kanten erzeugt.

Farbmischer
Mit diesem Werkzeug simulieren Sie den Effekt des Verwischens (B) 11.4.3
­nasser Farbe auf einer Leinwand.

Gruppe der Radierer-Werkzeuge

Radierer
Entfernt Pixel und legt die darunterliegende Ebene frei beziehungs- (E) 11.2.4
weise erzeugt durch die Radierung transparente Bereiche.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 75


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Hintergrundradierer
Entfernt ebenfalls Pixel, richtet sich dabei jedoch ähnlich wie das (E) 11.2.4
Auswahlpinsel-Werkzeug nach Konturen.

Bereich radieren
Auch mit diesem Werkzeug werden Pixel entfernt, allerdings richtet
(E) 11.2.4
sich dieses Werkzeug, ähnlich wie das Bereich auswählen-Werkzeug,
nach Farbähnlichkeiten.

Gruppe der Retuschierwerkzeuge

Abwedeln
Zum Aufhellen von Bildbereichen. Wird für die sogenannte (O) 6.8
Dodge & Burn-Technik eingesetzt.

Nachbelichten
Zum Abdunkeln von Bildbereichen. Wird ebenfalls für die (O) 6.8
Dodge & Burn-Technik eingesetzt.

Schwamm
(O) 7.15.1
Zum Sättigen und Entsättigen von Bildbereichen

Klonen
(S) 6.8
Zum Kopieren und Übermalen von Bildbereichen

Rückgängig-Pinsel
Widerruft einen vorher ausgewählten Protokollschritt, um somit – 4.7.3
­vorgenommene Änderungen partiell rückgängig zu machen.

Gruppe der Scharf- und Weichzeichner-Werkzeuge

Weichzeichnen
– 9.5.1
Erlaubt es, übermalte Bereiche weichzuzeichnen.

Scharfzeichnen
Hiermit können Sie die Bereiche übermalen, die geschärft werden – 9.2.3
sollen.

Mittelung
Dieses Werkzeug wird zur gezielten Reduzierung von Bildrauschen – 9.3.1
eingesetzt.

Verwischen
Mit diesem Werkzeug arbeiten Sie, als würden Sie mit einem nassen
Finger über eine bemalte Fläche fahren. Es eignet sich, um benach- (B) 9.5.2
barte Pixel miteinander zu verwischen, um so zum Beispiel kleine
Fehler auszumerzen. Es eignet sich recht gut für die Porträtretusche.

76 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.5  Die Werkzeuge kennenlernen

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Gruppe der Reparatur-Werkzeuge

Reparaturpinsel
Wird immer dann herangezogen, wenn Bildbereiche repariert werden
(J) 9.7.1
sollen, ohne deren Struktur zu zerstören. Es eignet sich hervorragend
für die Porträtretusche.

Flecken entfernen
Mit diesem Werkzeug können Sie einen Bereich auswählen und (J) 9.7.3
­diesen durch einen anderen Bereich, den Sie bestimmen, ersetzen.

Schönheitsfehler entfernen
Sie können mit diesem Werkzeug Bereiche, vor allem bei der Porträt-
retusche, automatisch entfernen lassen. Da das Werkzeug selbststän- (J) 9.7.4
dig den Bereich bestimmt, der für die Behebung herangezogen wird,
eignet es sich eher für kleine Fehler (zum Beispiel Pickel).

Restaurieren
Störende Elemente, zum Beispiel ein Mülleimer oder Stromleitungen, (J) 9.7.5
lassen sich über dieses Werkzeug entfernen.

Rote Augen korrigieren


Hier ist der Name Programm: Es werden rote Augen korrigiert, (J) 9.7.7
die durch die Reflexionen eines Blitzes entstehen können.

Gruppe der Zeichenstift-Werkzeuge

Zeichenstift
Dieses Werkzeug setzen Sie immer dann ein, wenn Sie sogenannte
(P) 13.3.6
Kurven zeichnen wollen. Diese können auch als Grundlage für eine
Auswahl herangezogen werden.

Knotenwerkzeug
Um die einzelnen Punkte einer Kurve, die sogenannten Knoten, (P) 13.3.6
­auswählen zu können, verwenden Sie dieses Werkzeug.

Formenwerkzeuge
Dieses Werkzeug gibt es in verschiedenen Ausprägungen, zum
­Beispiel als Rechteck, mit dem Sie eine rechteckige Form erstellen. (U) 6.3.1
Neben Rechtecken können Sie auch andere Formen aufziehen,
wie zum Beispiel eine Wolke, ein Zahnrad oder eine Träne.

Gruppe der Textwerkzeuge

Grafiktext
Erstellt einen Text, der nicht automatisch umgebrochen wird. Dieses (T) 13.1.1
Werkzeug wird daher meist für kurze Texte eingesetzt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 77


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Rahmentext
Mit dem Werkzeug wird ein Rahmen erstellt, innerhalb dessen der (T) 13.1.2
Text verfasst werden kann.

Gruppe der Verzerrungs-Werkzeuge

Gitterverzerrung
– 11.3.1
Hiermit lassen sich Objekte verzerren.

Perspektive
Über dieses Werkzeug können Sie eine perspektivische Verzerrung – 9.2.1
vornehmen.

Zoomwerkzeug
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder (Z) 3.7.1
verkleinern.

2.5.3 Die Werkzeuge in Liquify Persona


Die Liquify Persona ist ein recht ungewöhnlicher Arbeitsbereich
– dementsprechend »nichtssagend« sind deren Werkzeuge mög-
licherweise auf den ersten Blick. Wenn Sie sich aber Kapitel 11,
»Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen« anschauen, werden
Sie schnell entdecken, welche Möglichkeiten Ihnen diese Persona
bietet. Vor allem wenn Sie gerne Porträts bearbeiten, sollten Sie
einen Blick auf die Liquify Persona werfen. Mehr zur Liquify Per-
sona finden Sie in Abschnitt 11.3.

Icon Werkzeug Kürzel

Ansichtswerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses Werkzeug (H)
passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene Arbeitsfläche an.

Zoomwerkzeug
(Z)
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern.

Vorwärts schieben
(P)
Bildpixel werden in die Richtung verschoben, in die Sie die Maus bewegen.

Nach links schieben


Verschiebt die Bildpixel in Richtung der Mausbewegung, allerdings um 90° nach (L)
links gedreht.

78 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.5  Die Werkzeuge kennenlernen

Icon Werkzeug Kürzel

Strudel
Je länger Sie mit dem Werkzeug auf eine Stelle gedrückt halten, umso mehr (T)
werden die Bildpixel wie in einem Strudel gedreht.

Konkav verzerren
Hierdurch wird eine runde, konkave (nach innen gewölbte) Verzerrung erreicht. (U)
Damit lassen sich Bereiche »aufblähen«.

Konvex verzerren
Hierdurch wird eine runde, konvexe (nach außen gewölbte) Verzerrung erreicht. (N)
Sie erhalten dadurch »zusammengezogene« Bereiche.

Turbulenz
(B)
Hiermit erzeugen Sie eine unregelmäßige Verzerrung.

Gitterklon
Sie erzeugen über dieses Werkzeug eine Kopie einer bereits durchgeführten (C)
Verzerrung.

Rekonstruieren
(R)
Bereits durchgeführte Verzerrungen lassen sich hiermit partiell zurücksetzen.

Einfrieren
Um Bereiche vor einer Verzerrung zu bewahren, können Sie diese mit dem (F)
­Einfrieren-Werkzeug schützen.

Auftauen
Vorab mit dem Einfrieren-Werkzeug geschützte Bereiche können Sie über das (F)
Auftauen-Werkzeug wieder vom Schutz befreien.

2.5.4 Die Werkzeuge in Develop Persona


Diese Persona ist für die Bearbeitung Ihrer Raw-Fotos gedacht.
Hier vorgenommene Korrekturen können dann die Grundlage für
die weiteren Arbeitsschritte in der Photo Persona sein. Mehr zur
Develop Persona finden Sie in Abschnitt 10.2 und folgende.

Icon Werkzeug Kürzel

Ansichtswerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses Werkzeug (H)
passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene Arbeitsfläche an.

Zoomwerkzeug
(Z)
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 79


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

Icon Werkzeug Kürzel

Rote Augen korrigieren


Hier ist der Name Programm: Es werden rote Augen korrigiert, die durch die
(R)
Reflexionen eines Blitzes entstehen können. Abweichend zur Photo Persona
wird das Werkzeug hier über die Taste (R) aufgerufen.

Schönheitsfehler entfernen
Sie können mit diesem Werkzeug Bereiche, vor allem bei der Porträtretusche,
automatisch entfernen lassen. Da das Werkzeug selbstständig den Bereich
(L)
bestimmt, der für die Behebung herangezogen wird, eignet es sich eher für
kleine Fehler (zum Beispiel Pickel). Abweichend zur Photo Persona wird dieses
Werkzeug nicht über die Taste (J), sondern über (L) aufgerufen.

Overlay malen
Hiermit übermalen Sie in der Develop Persona Bereiche, auf die sich eine
(B)
­Korrektur auswirken soll. Sie können dadurch vermeiden, dass sich ein
­Bearbeitungsschritt auf das gesamte Foto auswirkt.

Overlay radieren
Vorab erstellte Overlays können Sie mit diesem Werkzeug radieren und somit (E)
die Bereiche ändern, auf die sich die Korrekturen auswirken.

Overlay-Verlauf
Gerade bei der Bearbeitung von Landschaftsfotos ist dies ein interessantes
Werkzeug. Sie erzeugen einen Verlauf, auf den sich die Korrekturen beziehen. (G)
So können Sie zum Beispiel den Himmel verändern, ohne dass sich die Bear­
beitung auf die anderen Bereiche des Fotos auswirkt.

Zuschneiden
(C)
Zum Ausschneiden von Bereichen eines Objekts

Weißabgleich
Über einen einfachen Klick in ein Foto wird der ausgewählte Farbwert als (W)
­Weißabgleichgrundlage verwendet.

2.5.5 Die Werkzeuge in Tone Mapping Persona


In der Tone Mapping Persona können Sie auf Werkzeuge zugreifen,
die Sie bereits in den vorherigen Personas kennengelernt haben.
Mehr zur Tone Mapping Persona finden Sie in Abschnitt 12.4.

Icon Werkzeug Kürzel

Ansichtswerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses Werkzeug (H)
passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene Arbeitsfläche an.

80 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


2.5  Die Werkzeuge kennenlernen

Icon Werkzeug Kürzel

Zoomwerkzeug
(Z)
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern.

Overlay malen
Hiermit übermalen Sie, wie auch in der Develop Persona, Bereiche, auf die
(B)
sich eine Korrektur auswirken soll. Sie können dadurch vermeiden, dass sich
ein Bearbeitungsschritt auf das gesamte Foto auswirkt.

Overlay radieren
Vorab erstellte Overlays können Sie mit diesem Werkzeug radieren und somit (E)
die Bereiche ändern, auf die sich die Korrekturen auswirken.

Overlay-Verlauf
Gerade bei der Bearbeitung von Landschaftsfotos ist dies ein interessantes
Werkzeug. Sie erzeugen damit einen Verlauf, auf den sich die Korrekturen (G)
beziehen. So können Sie zum Beispiel den Himmel verändern, ohne dass sich
die Bearbeitung auf die anderen Bereiche des Fotos auswirkt.

2.5.6 Die Werkzeuge in Export Persona


In der Persona, die sich um die Ausgabe Ihrer Dateien in ein ande-
res Format »kümmert«, finden Sie ein bisher unbekanntes Werk-
zeug – alle anderen Werkzeuge finden auch in den anderen Personas
Anwendung. Mehr zur Export Persona finden Sie im Abschnitt 15.1.

Icon Werkzeug Kürzel

Slice-Werkzeug
Dieses Werkzeug setzen Sie ein, um Ihre Datei in »Scheiben« (engl. slices)
(S)
aufzuteilen. Die exportierten Dateien lassen sich dann zum Beispiel für eine
Webseite wieder zusammenfassen.

Slice-Auswahl
Nach dem Einsatz des Slice-Werkzeugs lassen sich die einzelnen Slices über (L)
­dieses Werkzeug auswählen und anpassen.

Ansichtswerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses Werkzeug (H)
passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene Arbeitsfläche an.

Zoomwerkzeug
(Z)
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 81


Kapitel 2  Arbeitsoberfläche und Bedienung

2.5.7 Die Werkzeuge der Panorama Persona


Die Werkzeuge der Panorama Persona haben Sie vom Symbol her
bereits in der Übersicht der Photo Persona gesehen. Allerdings
tragen diese in der Panorama Persona teilweise andere Bezeichnun-
gen. Wie Sie ein Panorama erzeugen, lernen Sie in Abschnitt 12.1.

Icon Werkzeug Kürzel Abschnitt

Handwerkzeug
Dient zum Verschieben der Leinwand, ein Doppelklick auf dieses
(H) 12.1.2
Werkzeug passt den Inhalt der Leinwand auf die vorhandene
Arbeitsfläche an.

Zoomwerkzeug
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder (Z) 12.1.2
verkleinern.

Quellbild transformieren-Werkzeug
Hiermit verschieben Sie einzelne Bereiche eines Panoramas, auch (A) 12.1.2
das Transformieren und Skalieren ist möglich.

Zur Quellbildmaske hinzufügen-Werkzeug


Hiermit wird der angeklickte Bereich ausgewählt und durch
(L) 12.1.2
­Übermalen können Inhalte aus einem benachbarten Bereich
­übertragen werden.

Aus Quellbildmaske löschen-Werkzeug


Der angeklickte Bereich wird verwendet und nicht die der (U) 12.1.2
­benachbarten Teile des Panoramas

Zuschneiden
(C) 12.1.2
Zum Ausschneiden des gesamten Panoramas

2.5.8 Die Werkzeuge der Astrofotografie Persona


Die Astrofotografie Persona bietet nur ein besonderes Werkzeug.
Mehr dazu finden Sie in Abschnitt 4.1.1.

Icon Werkzeug Kürzel

Werkzeug zur Bestimmung fehlerhafter Pixel


(B)
Mit diesem Werkzeug können Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern.

82 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


TEIL II
Grundlegende Techniken
und der Umgang mit Daten

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Kapitel 3
Grundlegende Techniken
Die Bearbeitung Ihrer Fotos in Affinity Photo kann sehr komplex
werden und viele Arbeitsschritte umfassen. Damit Sie hierbei
schnell zum Erfolg kommen, ist es wichtig, dass Sie das 1 × 1
der grundlegenden Handhabung beherrschen. In diesem Kapitel
möchte ich Ihnen daher nun die Arbeitsabläufe zeigen, die Ihnen
immer wieder begegnen werden.

3.1 Auswahl – Grundlage für die


Bildbearbeitung
Grundsätzlich werden Befehle, die Sie einem Foto in Affinity Photo
zuweisen, immer auf das gesamte Foto angewendet. So habe ich im
Foto aus Abbildung 3.1 eine Anpassungsebene Tonwertkorrektur
aufgerufen und darüber die Tiefen abgedunkelt.

G  Abbildung3.1 G  Abbildung 3.2


Das unbearbeitete Foto … … erhält eine Tonwertanpassungsebene.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 85


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Wie gut zu erkennen ist, wirkt sich die Tonwertkorrektur auf das
gesamte Foto aus. Anders sieht dies aus, wenn vorab ein Teilbe-
reich ausgewählt wird. In Abbildung 3.3 habe ich lediglich den
Himmel ausgewählt. Die anschließende Tonwertkorrektur wirkt sich
dadurch nur auf den ausgewählten Bereich aus – somit erhalten Sie
einen ausdrucksstarken Himmel bei gleichbleibender Strandszene.

G  Abbildung 3.3 G  Abbildung 3.4


Der Himmel wurde ausgewählt – erkennbar an Nur der Himmel wurde dank vorheriger
der gestrichelten Linie. Auswahl korrigiert.

Aber nicht nur, wenn Sie einen lokalen Bildbereich bearbeiten wol-
len, ist eine Auswahl notwendig. Auch für Fotomontagen, wenn
Sie z. B. einen Bereich eines Fotos entnehmen und diesen in einem
anderen Foto einsetzen wollen, bildet eine Auswahl die Grundlage.

F G  Abbildung 3.5

Das ausgewählte Erdmännchen, erkennbar an der »Ameisenlinie«,


wurde ausgewählt und in ein anderes Foto eingefügt.

86 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

3.2 Werkzeuge und Techniken


für die Auswahl
Für die Auswahl von Bildbereichen stehen Ihnen viele Funktionen
zur Verfügung (die Möglichkeiten, über das Menü eine Auswahl
vorzunehmen, zeige ich Ihnen in Abschnitt 3.3). Größtenteils wer-
den Sie solche Auswahlen über Werkzeuge vornehmen.
Folgende Werkzeuge stehen Ihnen hierbei zur Seite:
E Auswahlpinsel (W)
E Bereich auswählen (W)
E Auswahlrahmen (M) in verschiedenen Formen (hier Rechteck)
E Freihandauswahl (L)

3.2.1 Die Kontextleiste


Bei der Wahl eines dieser Werkzeuge (durch einen einfachen Maus-
Keine Kontextleiste
klick) erscheinen die jeweiligen Optionen oberhalb des Bildbe-
zu sehen?
reichs. Diese unterscheiden sich in einigen Möglichkeiten – doch
Sollten Sie die Kontext-
eines haben all diese Werkzeuge gemeinsam: eine Kontextleiste.
leiste nicht sehen, rufen
c d Sie die­se über Ansicht •
Kontextleiste einblenden
a auf.
b

F  Abbildung 3.6
Die Kontextleiste des Aus-
wahlrahmen-Werkzeugs

E Neu 1: Sie erzeugen eine neue Auswahl. Eine bestehende Aus-


wahl wird bei diesem Modus aufgehoben. Der Mauszeiger wird
zu einem Fadenkreuz .
E Hinzufügen 2: Sie erzeugen eine weitere Auswahl. Eine beste-
hende Auswahl wird um die neue Auswahl erweitert. Bestand
noch keine Auswahl, wird eine neue Auswahl erzeugt, es ist
also nicht nötig, bei einer ganz neuen Auswahl auf den Modus
Neu zu wechseln. Der Mauszeiger erhält neben dem Mauszeiger
noch ein kleines Plus-Zeichen .

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 87


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

E Subtrahieren 3: Die Auswahl wirkt sich auf eine bestehende


Auswahl aus und entfernt überlagernde Auswahlbereiche. Die-
ser Modus wird nur dann wirksam, wenn eine Auswahl bereits
besteht und der erzeugte Auswahlbereich diesen überlagert. Der
Mauszeiger erhält neben dem Fadenkreuz ein Minus-Zeichen .
E Überlappen 4: Dieser Modus ähnelt dem Modus Subtrahie-
ren, nur bilden hier die Schnittmengen mit einer bestehenden
Auswahl die neue Auswahl. Voraussetzung für diesen Modus ist
Kapitel_03 •
farbkasten.afphoto eine bestehende Auswahl, die neue Auswahl muss mit dieser
überlagert werden. Findet keine Überlagerung statt, wird die
Auswahl aufgehoben. Der Mauszeiger ist identisch mit dem des
Modus Neu .

Um Ihnen die Kontextleiste und ihre Optionen etwas besser erläu-


tern zu können, habe ich im Beispiel eine Datei mit farbigen Käst-
chen angelegt.

Abbildung 3.7 E
Die Farbkästen sollen
den Auswahlmodus ver­
deutlichen.

Eine Auswahl hinzufügen | Ich wähle das Werkzeug Auswahl-


pinsel (W) und aktiviere den Modus Hinzufügen 1 durch einen
einfachen Mausklick. Die Modus-Schaltfläche wird daraufhin dun-
kel unterlegt. Zudem aktiviere ich die Option An Kanten ausrich-
ten 3 . Den Wert Breite 2 , der für die Breite der Pinselspitze steht,
setze ich auf 50 px. Mehr zu der Option An Kanten ausrichten
erfahren Sie in Abschnitt 3.2.2.
a b c

Abbildung 3.8 E
Der Auswahlpinsel sowie
dessen Optionen

Anschließend klicke ich mit dem Werkzeug auf den ersten Farb-
kasten. Der Kasten wird daraufhin von einer laufenden Linie (einer

88 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

sogenannten Ameisenkolonne) umrandet und ist damit ausge-


wählt. Da ich auch den zweiten Kasten auswählen möchte, klicke
ich ebenfalls mit aktiviertem Auswahlpinsel in diesen hinein. Da als
Modus weiterhin Hinzufügen aktiviert ist, wird die neue Auswahl
der bestehenden Auswahl hinzugefügt.

G  Abbildung 3.9 G  Abbildung 3.10


Die erste Auswahl wurde vorgenommen. Die zweite Auswahl wurde hinzugefügt.

Eine Auswahl subtrahieren | Ich wähle auf die gleiche Weise den
dritten Kasten aus – auch diese Auswahl wird hinzugefügt. Nun
soll aber der zweite Kasten doch nicht ausgewählt werden, daher
aktiviere ich den Modus Subtrahieren.
Sobald ich mit dem Auswahlpinsel in den zweiten Kasten kli-
cke, wird ein »Loch« in der Größe der Pinselspitze als Auswahl
angezeigt. Dieser Bereich ist von der Auswahl ausgenommen. Mit
gedrückter linker Maustaste fahre ich nun von einer in die andere
Ecke, wodurch letztendlich der gesamte Kasten von der Auswahl
abgezogen (subtrahiert) wird. Hierbei muss ich darauf achten, nicht
aus Versehen über den Rand zu fahren, da sonst die zugrunde lie-
gende Kante, an der sich der Auswahlpinsel ausrichtet, verlassen
wird und die Gefahr besteht, dass noch mehr Auswahlbereiche
subtrahiert werden.

F  Abbildung 3.11
Nach und nach wird der
zweite Kasten von der Aus-
wahl subtrahiert.

Die zwei Modi des Auswahlpinsel-Werkzeugs eignen sich also, um


eine Auswahl zu erweitern beziehungsweise Bereiche aus einer
Auswahl auszunehmen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 89


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Eine Schnittmenge bilden | Das Bereich auswählen-Werkzeug


bietet noch zwei weitere Optionen in der Kontextleiste an. Auch
hier möchte ich Ihnen die Arbeitsweise anhand der vier Farbkäs-
ten zeigen. Per (Strg)/(cmd) + ​(D) hebe ich zunächst die vorherige
Auswahl auf. Dann aktiviere ich das Bereich auswählen-Werkzeug
1 und wähle den Modus Neu 2 . Die Toleranz 3 ändere ich auf
Abbildung 3.12 H 20 % und aktiviere zudem die Option Angrenzend 4 . Mehr zu der
Das Bereich auswählen- Option Angrenzend erfahren Sie in Abschnitt 3.2.3, auf Toleranz
Werkzeug und dessen gehe ich ebenfalls dort ein.
­Optionen
b c d

Sobald ich mit dem Bereich auswählen-Werkzeug in den ersten


Kasten klicke, wird dieser ausgewählt. Ein weiterer Klick in den
zweiten Kasten hebt die vorherige Auswahl auf – begründet ist dies
im Modus Neu. Hier bewirkt jede neue Auswahl das Aufheben der
vorherigen Auswahl.
Wie auch beim Auswahlpinsel kann durch den Modus Hinzu-
fügen eine Auswahl erweitert werden – der Modus Subtrahieren
bewirkt auch hier, dass dabei eine bestehende Auswahl aufgehoben
wird. Ist die Option Überlappen 5 aktiviert, werden die Bereiche
ausgewählt, die eine Schnittmenge ergeben. So habe ich in Abbil-
dung 3.13 mehrere Bereiche ausgewählt.

G  Abbildung3.13 G  Abbildung3.14
Mehrere Bereiche sind ausgewählt. Der Modus Überlappen lässt die Schnittmenge
von ausgewählten Bereichen übrig.

90 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

Sobald ich mit dem Modus Überlappen in den linken, roten Bereich
klicke, bleibt als Auswahl die Schnittmenge übrig.

Schritt für Schritt


Eine Auswahl erstellen und die Auswahlmodi nutzen
Die theoretische Heranführung an die Auswahlmodi haben Sie nun
gesehen – lassen Sie uns nun mit einer Schritt-Anleitung ein Beispiel
aus der Praxis durcharbeiten. In diesem Workshop soll der Hinter-
grund einer Ruine ausgewählt werden, um diesen später separat
zu bearbeiten.

1  Datei öffnen und Werkzeug einstellen


Öffnen Sie die Datei »ruine.jpg« in Affinity Photo. Wählen Sie das
Bereich auswählen-Werkzeug aus. Achten Sie darauf, dass die
Modus-Schaltfläche Neu 6 dunkel hinterlegt ist. Setzen Sie die
Kapitel_03 • ruine.jpg
Toleranz auf 20 %, und aktivieren Sie die Option Angrenzend.

G  Abbildung 3.15
Das Bereich auswählen-Werkzeug und dessen Optionen

2  Werkzeug einsetzen
Klicken Sie mit dem Werkzeug in den oberen Teil des Himmels. G  Abbildung 3.16
Dadurch werden alle Pixel ausgewählt, die an den angeklickten Der Hintergrund wurde
Bereich angrenzen und deren Farbe im Toleranzbereich (20 %) ­ausgewählt.
liegt.

3  Auswahlmodus verändern
Neben ein paar kleinen Bereichen, die noch nicht ausgewählt
sind, fehlen auch die Fenster und die Tür. Aktivieren Sie daher den
Modus Hinzufügen, damit dieser dunkel unterlegt wird. Klicken
Sie dann in die einzelnen Fenster und in die Tür.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 91


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.17 E
Weitere Bereiche wurden
ausgewählt.

4  Auswahl erweitern
Wählen Sie das Werkzeug Auswahlrahmen Rechteck aus, akti-
vieren Sie den Modus Hinzufügen, und umranden Sie damit die
einzelnen, noch nicht ausgewählten Bereiche in der unteren rech-
ten Ecke. Bei Bedarf wechseln Sie zurück in das Bereich auswäh-
len-Werkzeug und überfahren damit weitere, nicht ausgewählte
Bereiche. Hierbei kann es immer wieder passieren, dass Sie Berei-
che aus Versehen auswählen.

Abbildung 3.18 E
Es wurde im linken Bereich
zu viel ausgewählt.

5  Auswahl reduzieren
Aktivieren Sie in diesem Fall zum Beispiel das Bereich auswäh-
len-Werkzeug , und aktivieren Sie den Modus Subtrahieren.
Klicken Sie dann vorsichtig entlang der Uferkante.

92 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

Um die Auswahl genauer vornehmen zu können, empfiehlt es sich,


temporär das Zoomwerkzeug heranzuziehen. Halten Sie dafür die
Leertaste + ​(Strg)/(cmd) gedrückt. Solange Sie diese Tastenkombina-
tion gedrückt halten, ist das Zoomwerkzeug Ihr aktives Werkzeug.
Klicken Sie damit auf die Stelle, die Sie bearbeiten wollen.

F  Abbildung 3.19
Nutzen Sie das Zoomwerk-
zeug, um die Auswahl zu
verfeinern.

Lassen Sie die Tasten los, um wieder zum Bereich auswählen-Werk-


zeug zurückzukehren, und führen Sie die Auswahl fort. Wenn Sie
mit der Arbeit zufrieden sind, können Sie mit den weiteren Schrit-
ten fortfahren.
Neben dem Modus, den Sie grundsätzlich bei allen Auswahlwerk-
zeugen vorfinden, bietet jedes Werkzeug auch Besonderheiten an.

3.2.2 Der Auswahlpinsel


Da der Auswahlpinsel (W) wie ein Pinsel arbeitet, haben Sie die
Doch kein richtiger
Möglichkeit, die Breite der Pinselspitze zu verändern. Entweder
Pinsel?
geben Sie den gewünschten Wert in das Wertefeld 1 ein, oder Sie
Anders als bei den sonsti-
verändern die Breite mittels Schieberegler 2 , der dann erscheint,
gen Pinselwerkzeugen
sobald Sie auf den kleinen Pfeil hinter dem Wert klicken. können Sie für den Aus-
a b wahlpinsel keine Pinsel-
spitze festlegen.

G  Abbildung 3.20
Die Breite des Auswahlpinsels können Sie bestimmen.

In der Praxis sollten Sie zu Beginn der Auswahl eine recht große
Pinselbreite festlegen, um zügig arbeiten zu können. Verringern
Sie dann nach und nach die Pinselbreite, wenn Sie die Auswahl
optimieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 93


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

An Kanten ausrichten | Standardmäßig ist die Option An Kanten


ausrichten aktiv. Ist diese nicht aktiviert, funktioniert der Auswahl-
pinsel (W), wie man es von einem Pinsel erwartet: Sie »malen« über
Bildbereiche, und dadurch werden diese ausgewählt. Das ist zum
Beispiel dann sinnvoll, wenn Sie große Bereiche auswählen wollen.

Abbildung 3.21 E
Ohne die Option An Kan-
ten ausrichten können Sie
mit dem Auswahlpinsel
»grenzenlos« auswählen und
über Bildbereiche »malen«.

Wenn Sie aber – wie im Beispiel aus Abbildung 3.21 – eine Per-
son oder ein Objekt auswählen wollen, sollten Sie unbedingt die
Option An Kanten ausrichten aktivieren. Denn dann versucht der
Auswahlpinsel, Konturen zu erkennen, und begrenzt die Auswahl
automatisch bis zu solch einer Kontur.

Abbildung 3.22 E
Die Option An Kanten aus-
richten versucht, Konturen
zu erkennen.

In Abbildung 3.22 ist das gut zu sehen: Hebt sich das T-Shirt (bezie-
hungsweise dessen Kontur) gut vom Hintergrund ab, erhalten Sie
dort eine saubere Auswahl. Oberhalb der Cap sind aber die Unter-
schiede (schwarze Cap, dunkler Baum) für den Auswahlpinsel nicht

94 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

so gut zu erkennen, und somit bezieht das Werkzeug auch diesen


Bereich mit ein. Hier ist zwar Nacharbeit erforderlich, aber ohne die
Option An Kanten ausrichten würde die Auswahl unverhältnis-
mäßig mehr Aufwand bedeuten.

Alle Ebenen | Falls Sie mit mehreren Ebenen arbeiten, müssen


Ebenen – das A und O
Sie auf die Option Alle Ebenen achten. Stellen Sie sich Ebenen
der Bildbearbeitung
wie Folien vor, die aufeinanderliegen. Die Auswahl, die Sie vor-
Keine Sorge, wenn Ihnen
nehmen, bezieht sich grundsätzlich auf die aktive Ebene. Ist aber
die Arbeit mit Ebenen
die Option Alle Ebenen aktiviert, werden auch Bereiche anderer noch fremd vorkommt –
Ebenen ausgewählt. In Abbildung 3.23 habe ich auf das Foto mit in Kapitel 6, »Mit Ebenen
dem T-Shirt das Foto mit dem Erdmännchen platziert. Durch die und Masken arbeiten«,
aktivierte Option Alle Ebenen hat der Auswahlpinsel die sichtba- werden Sie alles zu diesem
ren Bereiche der oberen Ebene (Erdmännchen) und der darunter- unerlässlichen Thema er-
liegenden Ebene (T-Shirt) ausgewählt. fahren!

F  Abbildung3.23
Durch die Option Alle Ebe-
nen wurden Inhalte beider
Ebenen ausgewählt.

Option »Verfeinern« | Sie werden schnell bemerken, dass eine


Auswahl nicht immer Ihren Ansprüchen entspricht. Gerade bei
Auswahlbereichen, die feine Elemente haben (zum Beispiel Haar-
spitzen, Tierfell), ist es fast unmöglich, eine saubere Auswahl mit
wenigen Klicks zu erreichen. Um eine getroffene Auswahl weiter
optimieren zu können, bietet der Auswahlpinsel die Option Ver-
feinern 1 (Abbildung 3.24) an. Klicken Sie, nachdem Sie eine
Auswahl erstellt haben, auf die Schaltfläche Verfeinern, öffnet

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 95


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

sich ein weiteres Dialogfeld, und zwar Auswahl verfeinern, das


Optionen zur Optimierung der gemachten Auswahl bietet.

Abbildung 3.24 E
Die Schaltfläche Verfeinern
gehört zu den Optionen des
Auswahlpinsels.

Nach einer kurzen Wartezeit, die Affinity Photo für das Laden der
bestehenden Auswahl benötigt, erscheint das Foto und wird je
nach Einstellung angezeigt. In Abbildung 3.25 sorgt die Vorschau
Overlay 2 für eine rote, transparente Schicht – die sogenannte
Maskierung.

Abbildung 3.25 E
Im Dialogfeld Auswahl ver-
feinern ist die Option
Overlay aktiviert. Im Foto
werden daraufhin nicht aus-
gewählte Bereiche mit einer
d
roten Maskierung angezeigt.

Die roten Bereiche zeigen die nicht ausgewählten Partien an –


alles, was ausgewählt wurde, wird demnach ohne die Maskierung
angezeigt. Sie können nun z. B. über den Regler Randbreite 3
einen Bereich bestimmen, der entlang der bestehenden Auswahl
verläuft – Affinity Photo versucht daraufhin, diesen Bereich nach
Konturunterschieden zu untersuchen und somit die Auswahl zu
verfeinern.
Achten Sie dabei darauf, die Auswahl letztendlich durch einen
Klick auf die Schaltfläche Anwenden 4 zu bestätigen. Verlassen
Sie das Dialogfenster über (Esc) oder einen Klick auf Abbrechen,
war die ganze Mühe umsonst. Da diese Technik des Verfeinerns
oft bei der Arbeit mit Porträts Anwendung findet, werden Sie diese
Arbeitsweise in Abschnitt 11.4 näher kennenlernen.

96 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

3.2.3 Das Bereich auswählen-Werkzeug


Um Ihnen die Optionen des Bereich auswählen-Werkzeugs (W)
erläutern zu können, nutze ich wieder das Bild mit den Farbkästen.
Kapitel_03 •
farbkasten.afphoto

Taste (W) mehrfach belegt

G  Abbildung3.26 Die Taste (W) nutzen Sie


Die Optionen des Bereich auswählen-Werkzeugs auch zum Aufruf des Aus-
wahlpinsels . Falls Sie
beim ersten Drücken der
Durch einen Klick mit dem Bereich auswählen-Werkzeug wird Taste (W) dieses Werkzeug
die Farbe des Pixels, auf das das Werkzeug angewendet wurde, aktivieren, drücken Sie die
ermittelt. Über den Regler Toleranz können Sie vorab festlegen, Taste (W) ein weiteres Mal.
Sie aktivieren dann das
wie weit ein Farbwert von dem eines angeklickten Pixels entfernt
­Bereich auswählen-Werk-
sein darf. So habe ich einen Wert von 5 % bei Toleranz vergeben
zeug. Voraussetzung hier-
und in den rosafarbenen Bereich geklickt. Da sich kein Farbwert in
für ist, dass Sie die stan­
der direkten Nachbarschaft befindet, der bis zu 5 % vom aktuellen dardmäßige Option in den
Farbwert abweicht, wird lediglich dieser Bereich ausgewählt. Einstellungen (Bearbei-
ten • Einstellungen •
Werkzeuge) nicht verän-
dert haben und den Werk-
zeugwechsel dann nur bei
gedrückter (ª)-Taste
durchführen können.

Toleranz mit der Tastatur


erhöhen
Statt den Toleranzwert er-
neut einzugeben bezie-
G  Abbildung 3.27 hungsweise über den Reg-
Ein Bereich wurde ausgewählt. ler zu steuern, können Sie
auch auf den bestehenden
Sobald ich aber den Toleranzwert auf 20 % erhöhe und noch einmal Wert klicken und mit der
in den rosafarbenen Bereich klicke, wird auch der graue Hinter- (ì)- beziehungsweise
(ë)-Taste den Wert jeweils
grund in die Auswahl einbezogen. Hier ist nach der Trial-and-Error-
um 1 erhöhen beziehungs-
Methode vorzugehen. Wird aufgrund einer zu hohen Toleranz zu
weise reduzieren.
viel ausgewählt, verringern Sie den Toleranzwert – wird zu wenig
ausgewählt, erhöhen Sie diesen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 97


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.28 E
Der graue Hintergrund liegt
im Toleranzbereich der Aus-
wahl und wird daher einbe-
zogen.

Option »Angrenzend« | Aufgrund des erhöhten Toleranzwertes


wurden in Abbildung 3.28 der rosafarbene Bereich sowie der graue
Hintergrund ausgewählt. Dies war allerdings nur deshalb mög-
lich, weil der Hintergrund direkt an dem rosafarbenen Bereich
anschließt. Dieses Verhalten steuert die Option Angrenzend. Ist
diese aktiviert, veranlasst sie das Bereich auswählen-Werkzeug,
dass nur Pixel ausgewählt werden, die sich in direkter »Nachbar-
schaft« des angeklickten Pixels befinden.
Deutlich wird dies beim folgenden Beispiel in Abbildung 3.29.
Hier habe ich in der oberen rechten Ecke den hellblauen Kasten
ausgewählt. Da die Option Angrenzend aktiviert ist, wird der
gleichfarbige Bereich im unteren Teil nicht ausgewählt.

G  Abbildung 3.29 G  Abbildung 3.30


Die aktive Option Angrenzend verhindert, Die Option Angrenzend ist deaktiviert – daher
dass entfernte Bildbereiche ebenfalls ausgewählt werden auch entfernte Bereiche von der Auswahl
­werden. berücksichtigt.

Sobald ich die Option Angrenzend deaktiviere und erneut einen


Klick auf den oberen hellblauen Kasten ausführe, wird auch der
untere hellblaue Bereich in die Auswahl einbezogen.
In einem praktischen Beispiel wird der Einsatz der Option
Angrenzend noch deutlicher. In Abbildung 3.31 habe ich ein Holz-

98 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

paneel des Badehäuschens angeklickt und somit ausgewählt. Auf-


grund der aktiven Option Angrenzend und eines recht niedrigen
Toleranzwertes endet die Auswahl in den »Fugen« der Holzwand.
Wird die Option Angrenzend deaktiviert (siehe Abbildung 3.32),
fällt die Auswahl weitaus umfangreicher aus – es werden auch
Bereiche ausgewählt, die eigentlich so nicht gewünscht waren.

G  Abbildung3.31 G  Abbildung 3.32


Nur ein Element der Holzwand ist ausgewählt. Die Option Angrenzend ist deaktiviert, und so
werden alle gleichartigen Bereiche ausgewählt.

Auswahl vorher aufheben


Wenn der Modus Neu aktiv ist, wird durch einen Klick mit einem
Auswahlwerkzeug die vorherige Auswahl aufgehoben. Da dieser Mo-
dus aber zum Beispiel im Auswahlpinsel nicht vorliegt, müssen Sie
die Auswahl über den Befehl Auswählen • Auswahl aufheben wi-
derrufen – einfacher geht’s mit der Tastenkombination (Strg)/(cmd) + ​
(D) oder durch Drücken von (Esc).

Toleranzwert | Bisher wurde die Auswahl durch einen einfachen


Klick erzeugt und bei Bedarf mittels Modus Hinzufügen durch
weitere Klicks auf andere Bereiche erweitert. Für die Auswahl der
Bildbereiche war dort der Toleranzwert 1 (Abbildung 3.33) aus-
schlaggebend.
Anders sieht es aus, wenn die Auswahl nicht durch einfache
Klicks, sondern durch Ziehen mit der gedrückten Maus erzeugt
wird. Hier ermittelt Affinity Photo automatisch den Toleranzwert.
Somit können Sie die Auswahl mit einem Klick beginnen, lassen
aber dann die Maus gedrückt und überfahren die Bereiche, die Sie
in der Auswahl aufnehmen wollen. Achten Sie auf den Toleranz-
wert – dieser wird automatisch angepasst.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 99


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.33 E
Die Auswahl bildet eine gute
Grundlage für die finale Aus-
wahl.

3.2.4 Das Auswahlrahmen-Werkzeug


Bei dem Auswahlrahmen-Werkzeug ((M)) handelt es sich um ein
Werkzeug, das in verschiedenen Ausformungen vorliegt:
. Kenntlich gemacht wird dies durch den kleinen weißen Pfeil
in der unteren rechten Ecke . Das zuletzt benutzte Werkzeug
wird in der Werkzeugleiste angezeigt – die weiteren Ausprägungen
erreichen Sie, indem Sie mit der Maus auf das Werkzeug klicken
G  Abbildung 3.34
und die Maus gedrückt halten. Daraufhin werden die weiteren
Die unterschiedlichen Aus-
Varianten aufgeklappt, und Sie können das gewünschte Werkzeug
wahlrahmen-Werkzeuge
werden durch Gedrückthal- mit einem einfachen Mausklick auswählen (siehe hierzu auch den
ten der Maus angezeigt. Hinweis zu den Werkzeugeinstellungen in Abschnitt 2.5.1).
Die Werkzeuge eignen sich sehr gut, um größere Bereiche auszu-
wählen. Anders als der Auswahlpinsel oder das Bereich auswählen-
Werkzeug richten sich die Auswahlrahmen nicht nach Farbwerten,
sondern wählen alles aus, was sich innerhalb des Rahmens befindet.
Mit der Auswahlrahmen-Ellipse habe ich somit in Abbildung
3.35 eine Pusteblume ausgewählt – beziehungsweise habe es ver-
sucht. Denn wenn das Werkzeug angesetzt wird und mit diagona-
lem Ziehen der Maus der Rahmen aufgezogen wird, ist eine exakte
Positionierung kaum möglich.
Durch gleichzeitiges Drücken der (ª)-Taste wird die Auswahl
zwar rund (ohne die (ª)-Taste wird die Auswahl, wie der Name des
Werkzeugs es schon vermuten lässt, elliptisch), aber die Position
stimmt noch nicht.

100 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

F  Abbildung 3.35
Eine runde Auswahl wurde
mit der Ellipse-Form des
Auswahlrahmen-Ellipse-
Werkzeugs erzeugt. Richtig
sitzt die Auswahl allerdings
noch nicht.

Daher kann die Auswahl im Nachhinein noch verschoben wer-


Quadrat aufziehen
den. Dafür reicht ein einfacher Klick innerhalb der Auswahl – der
Auch beim Auswahlrah-
Mauszeiger wird zu einem Vierpfeil-Mauszeiger 2 . Mit gedrückter
men-Rechteck-Werkzeug
Maustaste kann nun die Auswahl an die gewünschte Stelle ver-
können Sie (ª) gedrückt
schoben werden. halten – Sie erhalten dann
eine quadratische Form.

F  Abbildung 3.36
Ein einfacher Mausklick
innerhalb der Auswahl
ermöglicht das Verschieben
der Auswahl.

Option »Randschärfe« | Als besondere Option haben die Aus-


wahlrahmen-Werkzeuge die sogenannte Randschärfe anzubieten.
Hier können Sie die Auswahl mit einer harten oder weichen Kante,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 101


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

also dem Übergang zum nicht ausgewählten Bereich, versehen.


Damit lassen sich nette Effekte erzielen.

Schritt für Schritt


Eine weiche Auswahl mittels Randschärfe erzeugen
Mit der Randschärfe können Sie eine weiche Auswahl erzeugen,
die Sie dann für weitere Zwecke, zum Beispiel eine Einladungs-
karte, verwenden können.

1  Datei öffnen und Werkzeug wählen


Öffnen Sie ein Foto Ihrer Wahl. Im Beispiel ist es eine Blumen-
wiese. Wählen Sie die Ellipse-Form des Auswahlrahmen-Werk-
Kapitel_03 •
blumenwiesee.jpg zeugs entweder durch einen Klick auf das aktive Auswahlrahmen-
Werkzeug und anschließende Auswahl der Ellipse-Form aus oder
durch mehrmaliges Drücken der Taste (M), bis das gewünschte
Werkzeug erscheint.

Abbildung 3.37 E
Die Ellipse-Form des Aus-
wahlrahmen-Werkzeugs
wurde ausgewählt.

2  Werkzeugoptionen einstellen
Setzen Sie – falls nicht bereits geschehen – den Modus auf Neu 1
(dieser wird daraufhin dunkel unterlegt). Vergeben Sie eine Rand-
schärfe von 200 px 2 .
b

G  Abbildung
3.38
Die Randschärfe wird mit einem Wert von 200 px angewendet.

102 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

3  Auswahl vornehmen
Ziehen Sie nun mit dem Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeug eine
Auswahl auf – denken Sie daran, die (ª)-Taste gedrückt zu halten,
falls die Auswahl nicht die Form einer Ellipse haben soll, sondern
kreisförmig werden soll.

F  Abbildung3.39
Eine runde Auswahl wurde
erstellt.

4  Auswahl umkehren
Der Bereich außerhalb der Auswahl soll nun entfernt werden. Da
aber beim Drücken der (Entf)-Taste (Mac: (_í)-Taste) der aus-
gewählte Bereich gelöscht werden würde, gehen Sie auf Aus-
wählen • Pixelauswahl umkehren oder nutzen das Tastenkürzel
(Strg) + ​(ª) + ​(I). Dadurch wird der Bereich ausgewählt, der vorher
nicht ausgewählt war.

F  Abbildung3.40
Die Auswahl wird über das
Menü umgekehrt.

Nachdem Sie die Auswahl umgekehrt haben, drücken Sie anschlie-


ßend die (Entf)-Taste (Mac: (_í)-Taste). Der Bereich außerhalb der

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 103


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

ehemaligen Auswahl wird entfernt. Aufgrund des Wertes in der


Option Randschärfe entsteht ein weicher Verlauf nach außen.
Gehen Sie anschließend auf Auswählen • Auswahl aufheben –
oder erledigen Sie das über (Strg)/(cmd) + ​(D).

Abbildung 3.41 E
Dank der Randschärfe ent-
steht eine weiche Kante.

In der Praxis wird es oft passieren, dass Sie eine Auswahl mit einer
Randschärfe festlegen und dann im Nachhinein erst bemerken, dass
der gewählte Wert für die Randschärfe nicht Ihren Erwartungen
entspricht. Gut, dass Sie den Wert auch nach Erstellung der Aus-
wahl noch verändern können.
Wechseln Sie dafür, bei aktiver Auswahl, zu Auswählen • Rand-
schärfe. Vergeben Sie hier einen Wert, und klicken Sie dann auf
Anwenden. Um die Auswirkung der Randschärfe einschätzen zu
können, führen Sie einen Klick auf das Symbol QuickMaske ein/
aus aus oder drücken die Taste (Q). Nicht ausgewählte Bereiche,
also Bereiche, die im Dokument angezeigt werden, erkennen Sie
an der roten Überlagerung, die zum Rand hin, aufgrund der Rand-
schärfe, abschwächt.

Option »Von der Mitte aus« | Diese Funktion erleichtert die Aus-
wahl mit dem Auswahlrahmen-Ellipsen-Werkzeug – vor allem von
runden Bereichen – enorm.
Denken Sie an den Löwenzahn aus Abbildung 3.35. Hier wurde
zuerst eine Auswahl getroffen und diese dann verschoben. Mit
der Option Von der Mitte aus können Sie sich den letzten Schritt
sparen. Aktivieren Sie diese Optionen und beginnen Sie mit der
Auswahl durch Klick in die Mitte des begehrten Objekts. Wenn Sie
nun die Auswahl mit gedrückter Maustaste aufziehen, bildet der
erste Klick den Mittelpunkt der Auswahl.

104 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

F  Abbildung 3.42
Die Option Von der Mitte
aus erlaubt eine schnelle
Auswahl von runden Objek-
ten.

Auswahlrahmen-Spalten und Auswahlrahmen-Zeilen | Die bei-


den Werkzeuge Auswahlrahmen-Spalten und Auswahlrahmen-
Zeilen wählen einen Bereich aus, der über die gesamte Höhe
(Spalten) beziehungsweise Breite (Zeilen) geht. Daher lässt sich
hier auch in den Optionen eine Breite beziehungsweise eine Höhe
einstellen. Die Auswahl wird dann vorgenommen, wenn Sie mit
dem Werkzeug an die gewünschte Stelle klicken und die Maus ein
wenig ziehen.

F  Abbildung 3.43
Ein Bereich wurde mit der
Spalte-Form des Auswahl-
rahmen-Werkzeugs ausge-
wählt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 105


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Der Vorteil bei diesen Auswahlwerkzeugen liegt darin, dass die


Auswahl mit nur einem Klick und kurzem Ziehen erzeugt wird. Es
wird die von Ihnen angegebene Breite oder Höhe verwendet, der
gegenteilige Wert umfasst dann immer das gesamte Foto (Beispiel:
Sie geben eine Breite ein, die Höhe der Auswahl ist identisch mit
der Höhe des Fotos).
Da durch diese Technik kaum eine genaue Auswahl möglich sein
wird, können Sie diese durch Klicken und Ziehen in die Auswahl
verschieben. Hierbei können Sie die Auswahl dann auch so ver-
schieben, dass nicht die gesamte Spalte beziehungsweise Zeile aus-
gewählt wird. Da Sie bei diesen beiden Arten des Auswahlrahmens
die Breite beziehungsweise Höhe festlegen können, lässt sich dies
sehr gut für Auswahlbereiche verwenden, die Sie mit bestimmten
Maßen erzielen möchten.

Option »Antialiasing«  | Eine Besonderheit der Werkzeuge aus


der Gruppe der Auswahlrahmen bildet die Option Antialiasing. Ist
diese deaktiviert, werden vor allem bei runden Auswahlbereichen
die Pixel weiterhin quadratisch beibehalten, was gerade bei Ver-
größerungen zu dem nicht so schönen Treppcheneffekt führt. Wenn
die Option Antialiasing allerdings vor der Auswahl aktiviert wurde,
werden die äußersten Pixel mit einer Transparenz versehen, die dann
die kantige Darstellung verhindert beziehungsweise eindämmt.

Abbildung 3.44 E
Zwei Auswahlbereiche, links
ohne und rechts mit Anti-
aliasing

106 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

3.2.5 Das Freihandauswahl-Werkzeug


Das Freihandauswahl-Werkzeug (L) gehört »zur Familie« der
Option »Verfeinern«
Auswahlrahmen. Auch hiermit »rahmen« Sie den Bereich ein, der
Auch die Auswahlrahmen-
ausgewählt werden soll – allerdings nicht als geometrische Form
Werkzeuge verfügen über
(Rechteck, Ellipse), sondern – wie der Name schon sagt – frei Hand.
die Option Verfeinern,
Das Werkzeug eignet sich hervorragend für eine individuelle Aus- die ich bereits ausführlich
wahl, zum Beispiel als Grundlage für einen Bereich, den Sie kopie- in Abschnitt 3.2.2 be-
ren wollen. schrieben habe.

F  Abbildung 3.45
Mit dem Freihandauswahl-
Werkzeug lässt sich eine
ganz individuelle Auswahl
erreichen.

Grundsätzlich arbeitet das Freihandauswahl-Werkzeug wie ein Blei-


stift, mit dem Sie bei gedrückter Maustaste über einen Bereich
malen. Sobald Sie die Maus loslassen, verbindet sich das Ende
des Striches mit dem Anfang der Auswahl. Neben dieser Art der
a b c
Auswahl können Sie aber auch einen anderen Typ verwenden. Ins-
gesamt besitzt das Freihandauswahl-Werkzeug drei Typen:
1 Freihändig G  Abbildung 3.46
2 Polygonal Die drei Typen des Freihand-
3 Magnetisch auswahl-Werkzeugs

Standardmäßig ist beim Freihandauswahl-Werkzeug der Typ Frei-


händig eingestellt. Der Typ Polygonal eignet sich sehr gut für
Auswahlbereiche, die aus Geraden bestehen, zum Beispiel eine
Hauswand. Mit dem Typ Magnetisch können recht einfach Kon-
turen ausgewählt werden, da dieser Typ mit einer magnetischen
Kantenerkennung arbeitet. Im Folgenden schauen wir uns diese
beiden Typen noch etwas genauer an.

Typ »Polygonal« | Werfen wir zuerst einen Blick auf den Typ Poly-
gonal, mit dem Sie Klick für Klick eine Auswahl aus Geraden erstel-
len können.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 107


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Schritt für Schritt


Einen Gebäudeteil auswählen
In dieser Schritt-Anleitung soll der obere Teil einer Kirche ausge-
wählt werden. Da es sich um gerade Kanten handelt, eignet sich
Kapitel_03 • kirche.jpg der Typ Polygonal des Freihandauswahl-Werkzeugs hervorragend.

1  Datei öffnen und Werkzeug einstellen


Öffnen Sie die Datei »kirche.jpg«. Wechseln Sie zum Freihandaus-
wahl-Werkzeug , das sich in der Gruppe der Auswahlrahmen-
Werkzeuge befindet. Achten Sie darauf, dass der Modus Neu 2
ausgewählt ist, und wählen Sie dann den Typ Polygonal 1 .
a b

Abbildung 3.47 E
Das Freihandauswahl-Werk-
zeug und dessen Optionen

2  Auswahl treffen
Beginnen Sie die Auswahl, indem Sie einen einfachen Klick in die
untere linke Ecke des Daches ausführen. Diese Stelle wird mit
einem blau gefüllten Kreis 3 gekennzeichnet.

Abbildung 3.48 E
Das Freihandauswahl-­ c
Werkzeug im Einsatz

3  Auswahl vervollständigen
Klicken Sie nach und nach in jede Ecke, die Auswahl wird vor-
erst als durchgezogener Strich sichtbar – dieser muss entlang der

108 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

Hauskante verlaufen. Wenn Sie beim letzten Eckpunkt angekom-


Nicht nur ein Werkzeug
men sind, können Sie die letzte Gerade mit einem Doppelklick
verwenden
ziehen, gleichzeitig wird die Auswahl erzeugt und mit der bereits
Denken Sie daran, dass Sie
beschriebenen Ameisenkolonne, der gestrichelten Linie, versehen
Ihre Auswahlwerkzeuge
angezeigt. kombinieren können. So
können Sie eine Auswahl
mit dem Freihandauswahl-
Werkzeug starten, dann
auf ein anderes Auswahl-
werkzeug wechseln und
mittels Modus Hinzufü-
gen beziehungsweise Sub-
trahieren die Auswahl
F  Abbildung 3.49 fortsetzen. Arbeiten Sie
Die Auswahl ist abge­ auch dann nach diesem
schlossen. Verfahren, wenn Sie ver-
sehentlich zu viel oder zu
Typ »Magnetisch« | Die Arbeit mit dem Typ Polygonal ist sehr wenig ausgewählt haben.
hilfreich, aber auch nur begrenzt einsetzbar. Sobald die gewünschte Schließen Sie die Auswahl
Auswahl nicht aus Geraden besteht, stößt dieser Typ an seine ab, und fügen Sie weitere
Bereiche hinzu, oder zie-
Grenzen. Das Freihandauswahl-Werkzeug bietet aber noch einen
hen Sie diese ab.
weiteren Typ an: Magnetisch. Dieser Typ »hangelt« sich entlang
einer Kontur und setzt Auswahlpunkte, wo er einen Unterschied
zum benachbarten Bereich entdeckt. Das Setzen dieser Punkte
geschieht automatisch und kann dann aber auch mal daneben-
liegen (zum Beispiel, wenn der Unterschied zwischen Kante und
Hintergrund nicht klar erkennbar ist). Hier können Sie dem Werk-
zeug mit einem einfachen Mausklick auf die Sprünge helfen.

Schritt für Schritt


Schnelle Auswahl dank magnetischer Auswahl
Wenn sich das Objekt, das Sie auswählen wollen, gut vom Hinter-
grund absetzt, ist es sinnvoll, hierfür die Unterstützung von Affinity
Photo zu nutzen. Dank der magnetischen Funktion des Freihand- Kapitel_03 • engelchen.jpg
auswahl-Werkzeugs sind Auswahlen recht einfach zu erstellen –
zumindest solange Affinity Photo klare Konturen erkennt.

1  Datei öffnen und Werkzeug einstellen


Öffnen Sie die Datei »engelchen.jpg«, und wählen Sie das Frei-
handauswahl-Werkzeug. Aktivieren Sie den Modus Neu 2 (Abbil-
dung 3.50) und den Typ Magnetisch 1 .

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 109


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

a b
Abbildung 3.50 E
Der Typ Magnetisch des
Freihandauswahl-Werkzeugs
ist aktiviert.

Klicken Sie in die linke untere Ecke der Engelbüste, und fahren Sie
mit der Maus entlang der Kante – Sie müssen dabei keine Klicks
ausführen, sondern lediglich nahe an der Kante bleiben. Das Frei-
handauswahl-Werkzeug setzt viele blau gefüllte Punkte.
Da die rechte Seite bis zur rechten unteren Ecke wenig Kon­
trast bietet, wird das Setzen der Punkte etwas hakelig. Klicken Sie
daher in die rechte untere Ecke, um dem Werkzeug die Auswahl
zu erleichtern. Führen Sie dann einen Doppelklick aus, damit sich
der letzte Auswahlpunkt mit dem ersten verbinden kann.

G  Abbildung 3.51
Der Typ Magnetisch setzt
automatisch Punkte entlang
einer Kante.

Aufgepasst – Werkzeug
ändert sich!
Bei der Arbeit mit dem Typ
Polygonal oder Magne-
tisch wechselt das Werk-
zeug immer dann in den
Freihandmodus, sobald Sie
die gedrückte Maus zie-
hen. Denken Sie daran,
und nutzen Sie das Werk-
zeug nur mit einem einfa-
chen Klick beziehungs-
weise Ziehen, ohne die
G  Abbildung 3.52
Maustaste zu drücken.
Die Auswahl ist fertiggestellt und kann nun noch verfeinert werden.

110 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

Optionen »Antialiasing« und »Verfeinern« | Das Freihandauswahl-


Werkzeug verfügt ebenfalls über Antialiasing und Verfeinern.
Informationen zum Antialiasing erhalten Sie in Abschnitt 3.2.4,
die Option Verfeinern habe ich in Abschnitt 3.2.2 vorgestellt.

3.2.6 Das Zeichenstift-Werkzeug


Das Zeichenstift-Werkzeug (P) benutzen Sie normalerweise, um
damit zu zeichnen. Es erzeugt sogenannte Vektorformen, die Sie in
Abschnitt 5.1, »Pixel und Vektoren«, kennenlernen werden. Da die
Arbeit mit diesem Werkzeug sehr viele Möglichkeiten der Nach-
bearbeitung bietet und sich daraus gleichzeitig Auswahlbereiche
erzeugen lassen, will ich es Ihnen nicht vorenthalten. Da ich die
Vektorformen und ihre Erstellung mit Hilfe des Zeichenstift-Werk-
zeug in Abschnitt 13.3 ausführlich behandeln werde, soll es sich
hier erst einmal um eine erste kurze Einführung handeln.
Das Zeichenstift-Werkzeug erzeugt durch einen einfachen Klick
sogenannte Knotenpunkte, die sich mit dem folgenden Knoten-
punkt verbinden. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um Gera-
den, Sie können aber auch – je nach Benutzung des Zeichenstift-
Werkzeugs – auch sogenannte Bézierkurven anlegen.

Schritt für Schritt


Eine Auswahl mit dem Zeichenstift-Werkzeug erstellen Kapitel_03 • fenster.jpg

Das Zeichenstift-Werkzeug ist eigentlich für das Zeichnen gedacht c


– doch da es viele Anpassungsmöglichkeiten bietet, eignet es sich
auch hervorragend für die Erstellung einer Auswahl. In dieser
G  Abbildung 3.53
Schritt-Anleitung soll das Fenster ausgewählt werden. Die verschiedenen Zeichen-
stift-Modi. Aktivieren Sie –
1  Datei öffnen und Werkzeug einstellen falls nicht schon eingestellt –
Öffnen Sie »fenster.jpg«, und wählen Sie das Zeichenstift-Werkzeug den Stiftmodus.
. Wählen Sie in den Werkzeugoptionen den Modus Stiftmodus
3 . Klicken Sie mit der Maus in die untere linke Ecke des Fensters.
Es entsteht ein blau gefülltes Quadrat, ein sogenannter Knoten.

2  Weitere Knoten setzen


Setzen Sie durch einen einfachen Mausklick weitere Knoten bis
das Fenster umrandet ist. Um die Arbeit abzuschließen, klicken Sie G  Abbildung 3.54
zuletzt auf den ersten Knoten (der Mauszeiger verändert sich und Der erste Knotenpunkt ist
zeigt ein kleines Rechteck 1 an, siehe Abbildung 3.55). gesetzt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 111


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.55 E
Der Anfangsknoten wird
a
angeklickt, um die Arbeit
abzuschließen.

3  Knoten bearbeiten
Klicken Sie etwas länger auf das Zeichenstift-Werkzeug, um das
weitere Werkzeug dieser Gruppe auswählen zu können – es han-
delt sich um das Knotenwerkzeug . Klicken Sie mit diesem
Werkzeug auf einen bestehenden Knoten 2 , der Mauszeiger wird
dadurch zu einem schwarzen Pfeil. Ziehen Sie diesen Knoten bei
gedrückter Maustaste etwas weg, um den Knoten anders zu posi-
tionieren. Sie können somit jeden vorhandenen Knoten anpassen.

Abbildung 3.56 E
Ein Knotenpunkt kann mit
dem Knotenwerkzeug ange-
passt werden.

c 4  Pfad in Auswahl umwandeln


Wählen Sie wieder das Zeichenstift-Werkzeug aus, und klicken
Sie in dessen Werkzeugoptionen auf die Schaltfläche Auswahl 3 .
G  Abbildung 3.57
Statt des erzeugten Pfades sehen Sie nun die Ameisenkolonne, die
In den Optionen des Zei-
chenstift-Werkzeugs können Ihnen eine aktive Auswahl anzeigt.
Sie den Pfad zur Auswahl
machen. Pfad verschwunden
Durch die Umwandlung des Pfades in eine Auswahl geht die Form
verloren. Dies können Sie über die Ebenenpalette verhindern. Wie
dies geht und welche weiteren Möglichkeiten Ihnen das Zeichenstift-
Werkzeug sowie das Knotenwerkzeug bieten, erfahren Sie in Ab-
schnitt 13.3.

112 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.2  Werkzeuge und Techniken für die Auswahl

3.2.7 Mit der QuickMaske auswählen


Bei der Entwicklung analoger Fotos wurden bei Bedarf rote Folien
eingesetzt, die auf Bildbereiche gelegt wurden, um diese vor der
Belichtung zu schützen. Dies erklärt, warum Ihnen in Affinity Photo
ab und zu rote, teiltransparente Bereiche begegnen. In der Bild-
bearbeitung wird dies Maskierungsmodus genannt – Affinity Photo
verwendet den Begriff QuickMaske.
Mit der QuickMaske können Sie mittels Malpinsel-Werkzeug die
Bereiche »anmalen«, die Sie auswählen wollen. Hier gilt: Bereiche,
die Sie mit weißer Pinselfarbe übermalen, definieren die Auswahl,
schwarze Pinselfarbe steht für Bereiche, die nicht ausgewählt werden
sollen (diese werden dann wieder durch die rote Maske überlagert).

Schritt für Schritt


Die QuickMaske einsetzen
Diese Schritt-Anleitung möchte Sie in erster Linie mit den Möglich-
keiten der QuickMaske vertraut machen – eine etwas »unsaubere«
Auswahl ist also nicht schlimm, vor allem weil Sie diese nachträg- Kapitel_03 • murmeltier.jpg
lich auch immer noch optimieren können.

1  Datei öffnen und QuickMaske aktivieren


Öffnen Sie die Datei »murmeltier.jpg«, und klicken Sie in der Sym-
bolleiste auf das Symbol QuickMaske ein/aus 4 , beziehungs- H  Abbildung3.58
weise drücken Sie die Taste (Q). Das Foto wird von einer roten Die QuickMaske wurde
Schicht, der Maskierung, überdeckt. ­aktiviert.
d

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 113


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

2  Malpinsel einstellen
Malpinsel ohne
Klicken Sie auf das Malpinsel-Werkzeug , oder aktivieren Sie
Funktion?
dieses durch die Taste (B). Da für die QuickMaske die Farben
Falls der Malpinsel keine
Schwarz und Weiß relevant sind, wechseln Sie zur Palette Farb-
Wirkung zeigt, müssen Sie
einen Blick auf die Werk- felder 1 . Klicken Sie auf den überlagerten Kreis 2 , falls dieser
zeugeinstellungen werfen. nicht weiß ist, und klicken Sie dann auf das weiße Farbfeld 4 , um
Wenn dort die Option die Farbe Weiß zuzuweisen. Der Kreis im Hintergrund 3 soll die
Transparenzen schützen Farbe Schwarz erhalten.
aktiviert ist, kann der Mal-
pinsel nicht die Auswahl
a
erstellen. Deaktivieren Sie
b
daher diese Option.
c

Abbildung 3.59 E
Bestimmen Sie die Vorder-
und Hintergrundfarbe.

3  Auswahl erstellen
Malen Sie nun mit dem Malpinsel-Werkzeug über die Bereiche,
die Sie auswählen wollen. Diese Bereiche bestimmen Sie mit der
weißen Pinselfarbe, die Sie im vorherigen Schritt als Vordergrund-
farbe festgelegt haben.

Abbildung 3.60 E
Die Auswahl wird »gemalt«.

G  Abbildung 3.61
Mit schwarzer Vordergrund- 4  Auswahl entfernen
farbe entfernen Sie ausge- Um Bereiche von der Auswahl auszunehmen, klicken Sie in der
wählte Bereiche. Palette Farbfelder auf den kleinen Pfeil 5 neben der Vorder- und

114 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.3  Auswählen über das Menü

Hintergrundfarbe, um die Farben zu tauschen (alternativ dazu drü-


cken Sie die Taste (X)).

5  QuickMaske verlassen
Sobald Sie alle Bereiche ausgewählt haben, klicken Sie auf das
Symbol QuickMaske ein/aus. Die Maske »verschwindet«, und die
Auswahl wird als Ameisenkolonne sichtbar.

F  Abbildung 3.62
Die Auswahl, die mittels
QuickMaske erzeugt wurde

3.3 Auswählen über das Menü


Neben den in den vorherigen Abschnitten gezeigten Möglichkeiten
der Auswahl mittels Werkzeugen bietet Ihnen Affinity Photo auch
die Möglichkeit, über das Menü Auswählen eine Auswahl vorzu-
nehmen. Hier richtet sich die Auswahl nach der Farbe beziehungs-
weise Helligkeitsverteilung.

3.3.1 Auswahl aus Ebene


Die Auswahlmöglichkeit Auswahl aus Ebene ist immer dann hilf-
reich, wenn Sie mit mehreren Ebenen arbeiten, auf denen sich nur
vereinzelte Bereiche mit Pixeln befinden. Eine vollflächig belegte
Ebene würde über diesen Befehl komplett ausgewählt werden.
Die Datei in Abbildung 3.63 besteht aus zwei Ebenen: dem
Foto und einem Text. Ich habe den Befehl Auswählen • Auswahl
aus Ebene bei aktiver Textebene ausgeführt. Daraufhin hat Affinity
Photo die belegten Bereiche der Ebene – also die Buchstaben – in
die Auswahl aufgenommen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 115


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.63 E
Der Text wurde ausgewählt.

Die somit erzeugte Auswahl kann nun zum Beispiel auf einer neuen
Ebene mit einer Farbe oder einem Verlauf gefüllt werden oder eine
Grundlage für Effekte bilden.

3.3.2 Auswahl nach Farbbereich


Mit dem Befehl Auswählen • Farbbereich haben Sie die Möglich-
keit, einen bestimmten Farbbereich in einem Bild auszuwählen.
Eine praktische Funktion, denn häufig möchte man Bildbereiche
bearbeiten, die alle eine ähnliche Farbe aufweisen, wie etwa das
Grün einer Wiese bei einer Landschaftsaufnahme.

Schritt für Schritt


Farbe auswählen
Mit dem Auswählen-Menü bietet Ihnen Affinity Photo verschie-
dene Funktionen zur Auswahl. Sehen Sie, wie Sie gezielt einen
bestimmten Farbbereich auswählen können. In diesem Beispiel
Kapitel_03 • briefkasten.jpg
soll der recht starke Rot-Ton stark abgeschwächt werden.

1  Datei öffnen und Befehl ausführen


Öffnen Sie die Datei »briefkasten.jpg«. Hier sollen die roten Farb-
bereiche ausgewählt werden. Gehen Sie daher auf Auswählen •
Farbbereich • Rottöne auswählen 1 .

116 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.3  Auswählen über das Menü

F  Abbildung 3.64
Rottöne sollen über das
Menü ausgewählt werden.

2  Anpassung vornehmen
Öffnen Sie über Ebene • Neue Anpassungsebene • Leuchtkraft
das gleichnamige Dialogfenster. Ziehen Sie anschließend den Reg-
ler Sättigung 2 ganz nach links.
b

F G Abbildung 3.65
Die Anpassungsebene
Leuchtkraft verschiebt
die Tonwerte.

3  Auswahl aufheben
Schließen Sie das Farbbalance-Dialogfeld durch einen Klick auf
das X in der oberen rechten Ecke. Gehen Sie dann auf Auswäh-
len • Auswahl aufheben, oder drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um
die Auswahl aufzuheben.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 117


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

G  Abbildung 3.66
Der Briefkasten vor und nach der Anpassung

3.3.3 Auswahl nach Tonwertbereich


Neben der Auswahl der Farbbereiche können Sie auch eine Aus-
wahl in Bezug auf die Helligkeitsverteilung vornehmen. Über die
Möglichkeit der Tonwertbereich-Auswahl können Sie gezielt dunkle
beziehungsweise helle Bereiche auswählen und eine partielle Bear-
beitung vornehmen. Die Auswahl eines Tonwertbereichs eignet
sich auch zur Kontrolle Ihrer Fotos, da Sie hier die möglicherweise
kritischen Bereiche (zu hell oder zu dunkel) recht schnell erkennen
können.
In Abbildung 3.67 habe ich das Foto eines Bachlaufs geöffnet
und über Auswählen • Tonwertbereich • Lichter auswählen die
überbelichteten Bereiche ausgewählt. Über Ebene • Neue Anpas-
sungsebene • Anpassung-Tonwertkorrektur konnte ich diese
Bereiche anschließend etwas abdunkeln.

G  Abbildung 3.67
Die hellen Bereiche werden ausgewählt und gezielt abgedunkelt.

118 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.3  Auswählen über das Menü

3.3.4 Auswahl nach Transparenzbereich


Der Befehl Auswählen • Transparenzbereich eignet sich eben-
falls dazu, ein Foto auf transparente beziehungsweise halbtrans-
parente Bereiche hin zu überprüfen. Wenn Sie diesen Befehl auf
einer Ebene ausführen und sich zum Beispiel für die Ausprägung
Vollständige Transparenzen auswählen entscheiden, werden
alle Bereiche markiert, die keine Pixel beinhalten, also durchsichtig
sind. Das kann hilfreich sein, um Inhalte einer Ebene auszuwählen,
um diese an anderer Stelle einzufügen beziehungsweise weiterzu-
verwenden.
In Abbildung 3.68 habe ich über eine Ebene mit einem Foto
eine weitere Ebene angelegt und diese mit einem Verlauf versehen.
Dieser besitzt neben End- und Anfangspunkt einen weiteren Punkt
in der Mitte, dem ich eine Deckkraft von 0 % zugewiesen habe.

G  Abbildung 3.68
Ein Verlauf wurde über ein Foto gelegt. Durch die Deckkraft von 0 %
für den mittleren Punkt scheint dort das Foto durch.

Durch den Befehl Auswählen • Transparenzbereich • Vollstän-


dige Transparenzen auswählen werden alle Bereiche, die keine

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 119


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Pixel beinhalten, ausgewählt. Es handelt sich um die Bereiche am


mittleren Verlaufspunkt, da dort aufgrund der Deckkraft von 0 %
keine Pixel vorhanden sind.
Der Befehl Auswählen • Transparenzbereich • Halbtrans-
parenzen auswählen wählt alle Bereiche aus, deren Transparenz
größer 0 ist. Hierbei handelt es sich um den Bereich des Verlaufs,
der nicht zu 100 % deckend ist.

G  Abbildung 3.69 G  Abbildung 3.70 G  Abbildung3.71


Der Befehl Vollständige Der Befehl Halbtransparenzen Der Befehl Undurchsichtiges
Transparenz wurde ausge- wurde ausgewählt. auswählen wurde ausgewählt.
wählt.

Der letzte Befehl Auswählen • Transparenzbereich • Undurch-


sichtiges auswählen wählt nur die Bereiche aus, die keine Trans-
parenz besitzen. So werden in der Beispieldatei nur die Bereiche
von den Ecken bis zum Anfangs- beziehungsweise Endpunkt des
Verlaufs ausgewählt.
Die Auswahl über Transparenzbereiche kann beim Zusammen-
stellen mehrerer Bildelemente (Composing) hilfreich sein. Aber auch
wenn Sie ein Foto auf eine leere Leinwand platzieren und die Rand-
bereiche mit einer Farbe füllen wollen, ist diese Auswahltechnik
eine gute Wahl. So habe ich in Abbildung 3.72 den Befehl Aus-
wählen • Transparenzbereich • Vollständige Transparenzen
auswählen aufgerufen und damit den transparenten Bereich der
Leinwand markiert. Über Bearbeiten • Füllung konnte ich dann
den ausgewählten Bereich mit einer Farbe versehen. Das Ergebnis
sehen Sie in Abbildung 3.73.

120 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.3  Auswählen über das Menü

F  Abbildung 3.72
Der transparente Bereich
der Leinwand wurde ausge-
wählt …

F  Abbildung3.73
… und mit einer Farbe
gefüllt.

3.3.5 Auswahl nach ausgewählter Farbe


Die letzte Möglichkeit, Bereiche über das Menü auszuwählen fin-
den Sie über Auswählen • Ausgewählte Farbe markieren. Hier
können Sie vorab mit der Farbpipette (I) eine Farbe im Foto
aufnehmen und anschließend den Befehl aufrufen. Ohne diesen
vorbereitenden Schritt wird die zuletzt verwendete Farbe heran-
gezogen, dies können Sie aber auch im Anschluss anpassen.
Sobald Sie diesen Befehl aufrufen, erscheint das gleichnamige
Dialogfeld. Die gewählte Farbe wird herangezogen, und Pixel, die
diese Farbe verwenden, werden ausgewählt. Um die Farbe zu
ändern, klicken Sie bei geöffnetem Dialogfenster einen Bereich
Ihrer Wahl an, die somit aufgenommene Farbe wird als neues Aus-
wahlkriterium herangezogen. Ich habe in Abbildung 3.74 die rote
Sonnenbrille angeklickt. Sofort werden alle gleichfarbigen Pixel
ausgewählt. Durch Verändern des Wertes Toleranz wird die Aus-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 121


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

wahl erweitert (Ziehen des Reglers nach rechts) beziehungsweise


reduziert (Ziehen des Reglers nach links).

G  Abbildung 3.74 G  Abbildung3.75


Eine definierte Farbe dient als Auswahlkriterium. Die Anpassung wirkt sich auf scheinbar nicht
ausgewählte Bereiche aus.

Die so erzeugte Auswahl kann Grundlage für die weitere Bearbei-


Auswahl über Ebene
tung sein. Allerdings nimmt Affinity Photo nicht nur die offen-
Sie können den Inhalt
sichtlichen Bereiche mit der Farbe in die Auswahl auf, sondern
­einer Ebene auch über
alle Bereiche, die diese Farbe »nur schwach« verwenden. Nach
(Strg)/(cmd) + Mausklick
auf die Ebenenminiatur der Umfärbung mittels Anpassungsebene wird diese Besonder-
in der Ebenenpalette aus- heit sichtbar – statt der offensichtlichen Auswahl sind auch andere
wählen. In späteren Ka­ Bereiche vom Umfärben betroffen. Da eine Farbe auch sehr gut
piteln wird Ihnen diese über die Werkzeuge auswählbar ist, würde ich Ihnen den Weg über
­Auswahltechnik noch die Werkzeuge empfehlen.
­begegnen.

3.4 Arbeiten mit der Auswahl


Sie haben bereits gesehen, dass Sie eine Auswahl auch nachträglich
anpassen können. Hier haben Sie die Auswahl durch Ziehen bei
gedrückter Maustaste verschoben. Wichtig ist hier, dass Sie mit der
Maus innerhalb der Auswahl klicken – der Mauszeiger wird dann
zu einem Vierpfeil-Mauszeiger.

3.4.1 A
 usgewählten Bildbereich verschieben,
kopieren oder löschen
Beim gleichzeitigen Drücken der (Strg)/(cmd)-Taste wird nicht nur
die Auswahl verschoben, sondern auch die ausgewählten Bildbe-
reiche werden dadurch verschoben.

122 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.4  Arbeiten mit der Auswahl

F  Abbildung 3.76
Mit Maus und gedrückter
(Strg)/(cmd)-Taste wird die
Auswahl samt Inhalt ver-
schoben.

Falls Sie einen ausgewählten Bereich kopieren wollen, erreichen


Sie dies über (Strg)/(cmd) + ​(C). Mittels (Strg)/(cmd) + ​(V) wird solch
ein kopierter Bereich eingefügt – und zwar als separate Ebene. So
können Sie einen Bildbereich duplizieren und bei Bedarf individuell
bearbeiten, ohne damit das ursprüngliche Foto zu verändern.

F  Abbildung 3.77
Ein ausgewählter Bildbereich
wurde kopiert und auf einer
separaten Ebene neu posi-
tioniert.

Ausgewählte Bereiche lassen sich auch löschen. Als Ergebnis erhal-


ten Sie einen transparenten Bereich. Sichtbar wird dies durch ein
Schachbrettmuster, wenn die Option Dokument • Transparenter
Hintergrund aktiv ist – sollte diese inaktiv sein, wird der gelöschte
Bereich mit weißer Farbe gefüllt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 123


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

In Abbildung 3.78 habe ich die Fensterscheiben der Tür ausgewählt


(mit dem Zeichenstift-Werkzeug (P)) und anschließend die Aus-
wahl entfernt.

G  Abbildung 3.78 G  Abbildung3.79


Die Fensterscheiben wurden ausgewählt und … und zeigen den Inhalt der darunterliegenden
­entfernt … Ebene.

In die Datei habe ich ein weiteres Foto platziert und im Panel
Ebenen unter das bestehende Foto »gezogen«. Der transparente
Bereich gibt den Blick auf die darunterliegende Ebene frei.

3.4.2 Auswahl vergrößern, verkleinern und verfeinern


Aber nicht nur die nachträgliche Positionierung einer Auswahl ist
möglich, sondern es können auch weitere Anpassungen vorgenom-
men werden. So können Sie über Auswählen • Vergrössern/
verkleinern die Größe der Auswahl verändern.
Über den Regler Radius nehmen Sie die Größenänderung vor –
die Option Kreisförmig erzeugt abgerundete Ecken, sobald Sie

124 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.4  Arbeiten mit der Auswahl

eine Auswahl vergrößern. Beim Verkleinern der Auswahl hat diese


Option keine Auswirkung.

F  Abbildung 3.80
Eine Auswahl wurde vergrö-
ßert, die Option Kreisför-
mig hat die abgerundeten
Ecken erzeugt.

Randschärfe anpassen | Einen weichen Übergang der Auswahl


zum nicht ausgewählten Bereich erreichen Sie zum Beispiel über
die Option Randschärfe bei den Auswahlrahmen-Werkzeugen
(siehe Abschnitt 3.2.4). Nachträglich lässt sich dieser Effekt über
Auswählen • Randschärfe erreichen und dass auch bei Auswahl-
bereichen, die mit Werkzeugen erstellt wurden, die normalerweise
nicht über solch eine Option verfügen. Bei zunehmendem Radius
wird hier auch eine abgerundete Ecke sichtbar – diese wirkt sich
aber nicht so hart aus, wie dies bei der Option Kreisförmig (Aus-
wählen • Vergrössern/verkleinern) der Fall ist, sie soll vielmehr
den weichen Übergang signalisieren.

G  Abbildung
3.81 G  Abbildung
3.82
Die Randschärfe wurde nachträglich erhöht … … und der umgekehrte Auswahlbereich entfernt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 125


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Auswahlkanten glätten  | Die Option Auswählen  • Glätten


bewirkt, dass die Kanten entlang der Auswahl geglättet werden,
damit harte Übergänge verhindert werden. Dadurch wird aber bei
erhöhtem Radius der Auswahlbereich so verändert, dass auch Berei-
che außerhalb der ursprünglichen Auswahl einbezogen werden.
In Abbildung 3.83 habe ich den oberen Teil der Statue mit dem
Auswahlpinsel (W) ausgewählt. Diese Auswahl habe ich mittels
(Strg)/(cmd) + ​(C) und (Strg)/(cmd) + ​(V) als neue Ebene eingefügt
und einen einfarbigen Hintergrund hinterlegt.

G  Abbildung3.83 G  Abbildung 3.84


Eine Auswahl wurde erstellt. Die Auswahl auf eigener Ebene mit einem
einfarbigen Hintergrund

Bei einer Vergrößerung 1 werden die harten Kanten sichtbar. Mit


Auswählen • Glätten und einem eingestellten Wert von 15 px
können Sie einen weicheren Übergang von Auswahl und Randbe-
reichen erzeugen, was in der Vergrößerung sichtbar wird.
a

G  Abbildung 3.85 G  Abbildung 3.86


Die Statue in einer vergrößerten Ansicht Die Kante nach der Glättung der Auswahl

126 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.4  Arbeiten mit der Auswahl

Bei der Arbeit mit Composings (Verwendung mehrerer Bildelemente)


kann die Glätten-Funktion hilfreich sein, da sich freigestellte Fotos
aufgrund der Glättung besser auf einem anderen Hintergrund ein-
passen, als wenn sie mit einer harten Kontur versehen wären.

Auswahl verfeinern  | Der Befehl Auswählen  • Kanten ver-


feinern entspricht der Schaltfläche Verfeinern, die Sie aus den
Werkzeugoptionen der Auswahlwerkzeuge aufrufen können. Den
praktischen Einsatz dieser Möglichkeiten lernen Sie später in Ab­­
schnitt 11.4 kennen.

Auswahl ergänzen | Über Auswählen • Umrandung wird die


Auswahl um eine weitere Auswahl ergänzt. Dies hat allerdings
zur Folge, dass die vorherige Auswahl aufgehoben wird und dann
nur noch der Bereich innerhalb der Umrandung ausgewählt ist. In
Abbildung 3.87 habe ich das Auswahlrahmen-Rechteck-Werkzeug
verwendet, um eine Auswahl zu erzeugen.
Anschließend habe ich den Befehl Auswählen • Umrandung G  Abbildung 3.87
aufgerufen. Neben dem Radius, der den Abstand der Auswahl Eine rechteckige Auswahl
zum neu hinzugefügten »Rand« bestimmt, nutzt die Umrandung
noch die Ausrichtung. Gemeint ist damit, in welche Richtung die
H  Abbildung 3.88
Umrandung »gezogen« werden soll. So bewirkt die Option Mitte,
Die Umrandung wurde fest-
dass die aktive Auswahl die Mitte der Umrandung darstellt, das gelegt. Abgerundete Ecken
heißt, die Umrandung wird nach außen und innen hin um den (wie hier rechts zu sehen)
gleichen Wert ergänzt. Die Option aussen setzt die Umrandung erreichen Sie über die
außerhalb der aktiven Auswahl, die Option innen setzt die Umran- Option Kreisförmig.
dung innerhalb der Auswahl.

Über Kreisförmig erzielen Sie abgerundete Ecken. Ansonsten wird


die Eckenvariante der vorliegenden Auswahl verwendet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 127


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Die Umrandung können Sie sehr schön für die Erstellung von Rah-
men verwenden. In Abbildung 3.89 habe ich eine Auswahl mit
Abstand zum Bildrand erstellt. Anschließend habe ich über Aus-
wählen • Umrandung die Auswahl mit einem Rand versehen und
über Bearbeiten • Füllung diese Umrandung mit Weiß gefüllt.
Wie das im Einzelnen funktioniert, sehen Sie in der folgenden
Schritt-Anleitung.

3.4.3 Auswahl umkehren oder aufheben


Die Möglichkeiten, eine Auswahl umzukehren oder ganz aufzu-
heben, werden Ihnen im Laufe dieses Buches häufiger begegnen.
Daher möchte ich Ihnen hier bereits kurz die Vorteile des Umkeh-
G  Abbildung 3.89 rens einer Auswahl vorstellen und zeigen, wie Sie eine Auswahl
Eine Auswahl diente als aufheben können.
Grundlage für den Rahmen.
Auswahl umkehren | Eine Auswahl ist nicht immer leicht zu erstel-
len. So kann es sehr mühsam sein, wenn Sie beipielsweise Bäume
mit vielen Ästen vor einem Himmel auswählen wollen, da die vielen
Verästelungen einen erhöhten Zeitaufwand erfordern. Hilfreich ist
es in solch einem Fall, zuerst einmal die klar strukturierten Bereiche
auszuwählen, in diesem Beispiel den Himmel, da sich dieser mög-
licherweise aufgrund eines weitestgehend einheitlichen Farbtons
besser anbietet. Um die Auswahl letztendlich auf die Bäume zu
beziehen, bietet Ihnen Affinity Photo die Möglichkeit an, eine Aus-
Auswahl mit Symbol wahl umzukehren, Sie finden den Befehl unter Auswählen • Pixel-
aufheben auswahl umkehren. Da es sich hier um ein Invertieren handelt,
In der Symbolleiste (An- liegt die Tastenkombination nahe: Für das Invertieren ist es (Strg)/
sicht • Symbolleiste ein- (cmd) + ​(I), mit (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(I) kehren Sie eine Auswahl um.
blenden) finden Sie das
Symbol Auswahl aufhe- Auswahl aufheben | Eine aktive Auswahl kann natürlich jederzeit
ben . Mit einem einfa- aufgehoben werden – gerade hierbei möchte ich Ihnen die Tasten-
chen Mausklick können kombination (Strg)/(cmd)-Taste + ​(D) ans Herz legen, da der Weg
Sie hiermit eine Auswahl
über das Menü Auswählen • Auswahl aufheben in der Praxis
widerrufen.
umständlich ist und dieser Arbeitsschritt sehr oft vorkommt.

Schritt für Schritt


Einen Rahmen mittels Auswahl erzeugen
Mit einer einfachen Auswahl und einer Umrandung lässt sich in nur
Kapitel_03 • farbenfroh.jpg wenigen Schritten ein Rahmen erzeugen.

128 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.4  Arbeiten mit der Auswahl

1  Datei öffnen und Auswahl erzeugen


Öffnen Sie die Datei »farbenfroh.jpg«, und aktivieren Sie das Aus-
wahlrahmen-Rechteck-Werkzeug. Achten Sie darauf, dass Sie den
Modus Neu aktiviert haben und eine Randschärfe von 0 px ver-
geben. Ziehen Sie eine rechteckige Auswahl innerhalb des Fotos –
lassen Sie zu den Seiten genügend Platz.

F  Abbildung 3.90
Eine rechteckige Auswahl
wurde erzeugt.

2  Umrandung aktivieren
Wechseln Sie zu Auswählen • Umrandung, und setzen Sie den
Radius auf 50 px 1 . Wechseln Sie im Klappmenü Ausrichtung
2 auf den Eintrag Aussen. Bestätigen Sie die Umrandung durch
einen Klick auf Anwenden.

F  Abbildung3.91
Die Auswahl wird mit einer
Umrandung versehen.

a
b

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 129


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

3  Auswahl füllen
Gehen Sie auf Bearbeiten • Füllung. Im gleichnamigen Dialogfeld
klicken Sie auf das Farbfeld hinter Selbstdefinierte Farbe, und
wählen Sie eine Farbe Ihrer Wahl aus (im Beispiel die Farbe Weiß).
Verlassen Sie das Dialogfeld durch einen Klick auf Anwenden.

4  Auswahl aufheben
Klicken Sie auf Auswählen • Auswahl aufheben, oder erledigen
G  Abbildung 3.92 Sie dies mit der praktischen Tastenkombination (Strg)/(cmd) + ​(D).
Die Umrandung wird mit Fertig. Das Foto ist nun mit einem Rahmen versehen.
einer Farbe gefüllt.

G  Abbildung 3.93
Das fertige Foto mit dem Rahmen

Schritt für Schritt


Color Key: Schwarzweißfoto mit Farbtupfer
Bei dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie den roten Mohn
farbig belassen, während die restlichen Bereiche in Schwarzweiß
Kapitel_03 • roter_mohn.jpg umgewandelt werden.

1  Datei öffnen und Auswahl vornehmen


Öffnen Sie die Datei »roter_mohn.jpg«, und aktivieren Sie das
Bereich auswählen-Werkzeug . Deaktivieren Sie die Option
Angrenzend, und achten Sie darauf, dass der Modus Neu aktiv ist.
Klicken und ziehen Sie über den roten Bereich der Mohnblume.
Daraufhin sollten alle roten Bereiche ausgewählt sein.

130 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.4  Arbeiten mit der Auswahl

G  Abbildung 3.94
Der Großteil der Mohnblätter ist ausgewählt.

2  Auswahlbereich erweitern
Nutzen Sie das Freihandauswahl-Werkzeug (L) oder das Auswahl-
pinsel-Werkzeug (W) und den Modus Hinzufügen, um Bereiche in
den Mohnblättern in die Auswahl mit aufzunehmen, die durch die
vorherige Auswahl noch nicht einbezogen wurden.

F  Abbildung 3.95
Durch den Einsatz weiterer
Auswahlwerkzeuge im
Modus Hinzufügen wird die
Auswahl verfeinert.

3  Weichen Übergang schaffen


Gehen Sie auf Auswählen  • Randschärfe, und vergeben Sie
einen Wert von 32 px, damit die Auswahl weich in den nicht aus-
gewählten Bereich verläuft.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 131


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.96 E
Die Randschärfe schafft
einen sanften Übergang.

4  Auswahl umkehren
Da nicht der Mohn, sondern die anderen, nicht ausgewählten
Bereiche bearbeitet werden sollen, gehen Sie auf Auswählen •
Pixelauswahl umkehren. Die Ameisenkolonne läuft nun entlang
der Bildränder.

Abbildung 3.97 E
Die Auswahl wird umge-
kehrt.

Auswahl mittels
­Werkzeug verändern
Bei aktiver Auswahl kön-
nen Sie diese aber nicht
nur über das Menü vergrö-
ßern beziehungsweise ver-
kleinern, sondern auch
über eine direkte Bearbei-
tung. Hierfür zuständig ist
das Verschieben-Werk-
zeug. Die Möglichkeiten
entsprechen denen der 5  Anpassungsebene erzeugen
Skalierung und Positionie- Klicken Sie auf Ebene  • Neue Anpassungsebene  • Schwarz-
rung von Bildern bezie- Weiss. Durch Anpassen des Reglers Gelb können Sie den Hinter-
hungsweise Objekten. Den grund etwas abdunkeln – verwenden Sie hierzu den Wert 37 %.
Einsatz lernen Sie in Ab-
Verlassen Sie das Anpassungsfenster durch einen Klick auf das X,
schnitt 3.6.2 kennen.
und heben Sie mit (Strg)/(cmd) + ​(D) die Auswahl wieder auf.

132 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.5  Freistellen: Die besten Strategien, Tipps und Tricks

G  Abbildung 3.98
Der Hintergrund wird in Schwarzweiß
umgewandelt.

3.4.4 Auswahl speichern und laden


Sehr praktisch ist die Möglichkeit, eine aktive Auswahl zu speichern
(Auswählen • Auswahl speichern), damit diese später aufgerufen
werden kann. Dies eignet sich vor allem für umfangreiche Auswahl-
bereiche, die Sie später noch weiterbearbeiten können. Hier wird
Ihnen die Option Als Reservekanal oder Als Datei angeboten.
Bei Als Reservekanal wird die Auswahl als separater Kanal
abgespeichert, der über die Kanalpalette aufgerufen werden kann.
Wenn Sie sich für Als Datei entscheiden, können Sie die Auswahl
im Format .afselection abspeichern und zum Beispiel in einer ande-
ren Datei über Auswählen • Auswahl aus Datei laden öffnen.

3.5 Freistellen: Die besten Strategien,


Tipps und Tricks
Der Einsatz der Auswahlmöglichkeiten ist häufig die Grundlage
für das Freistellen von Objekten. Hierbei soll erreicht werden, das
Objekt vom Hintergrund zu lösen, um es zum Beispiel auf ein ande-
res Foto zu legen. Hier sollten Sie einige Dinge beachten:

Schon bei der Aufnahme ans Freistellen denken  | Wenn Sie


Fotos gezielt für ein Projekt erstellen, in dem Objekte freigestellt
werden sollen (zum Beispiel Produktfotos), sollten Sie bereits beim

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 133


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Fotografieren auf einen homogenen Hintergrund achten. Verwen-


den Sie zum Beispiel einen einfarbigen Tonkarton als Hintergrund
auf einer Aufstellfläche. Ideal sind sogenannte Lichtzelte, die Sie
gerade für kleine Objekte recht günstig erhalten. Solch ein homo-
gener Hintergrund erleichtert die Arbeit ungemein.

Mit Kopien arbeiten | Legen Sie ein Duplikat der Ebene an, aus
dem Sie ein Objekt freistellen wollen. Die darin erzeugte Auswahl
können Sie als Maske hinterlegen und auch später noch darauf
zugreifen (lesen Sie hierzu Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken
arbeiten«).

Das passende Werkzeug nutzen | Überlegen Sie vor der Auswahl,


welches Werkzeug oder welche Technik sich für die aktuelle Arbeit
anbietet. Beim Foto aus Abbildung 3.99 habe ich zum Beispiel das
Freihandauswahl-Werkzeug (L) mit dem Modus Polygonal
verwendet, da sich die geometrische Form des Schildes perfekt
dafür eignet.

Abbildung 3.99 E
Mit dem Freihandauswahl-
Werkzeug (L) wurde das
Schild ausgewählt.

Dieses Werkzeug hätte sich für die Dahlie in Abbildung 3.100 ganz
und gar nicht angeboten, sodass ich hier den Auswahlpinsel
(W) herangezogen habe. Durch den Hintergrund, der sich gut von
der Blüte absetzt, war eine Auswahl mit diesem Werkzeug schnell
angefertigt.

Langsam herantasten | Beginnen Sie, gerade bei filigranen Objek-


ten, langsam von der Mitte nach außen zu arbeiten. Beginnen Sie
G  Abbildung 3.100
Die Blüte hebt sich vom
mit einer großen Pinselbreite um die inneren Bereiche der Auswahl
Hintergrund ab – perfekt schnell einzubeziehen. Reduzieren Sie dann nach und nach die
geeignet für den Auswahl- Pinselbreite mithilfe der Taste (¿), um sich langsam an den Rand
pinsel (W). heranzutasten.

134 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.5  Freistellen: Die besten Strategien, Tipps und Tricks

Mehrere Schritte ausführen | Nutzen Sie die verschiedenen Aus-


wahlmodi (Hinzufügen, Subtrahieren etc.), um die Auswahl in
mehreren Schritten auszuführen. Starten Sie mit der Auswahl, und
wählen Sie die groben Bereiche aus. Lassen Sie die Maus los, und
fahren Sie anschließend mit der Auswahl fort (Modus Hinzufü-
gen). Für jedes neue Ansetzen mit der Maus erzeugt Affinity Photo
einen neuen Protokolleintrag. Wenn also mal ein Arbeitsschritt
danebengeht, können Sie diesen mit (Strg)/(cmd) + ​(Z) widerrufen
und mit dem vorherigen Arbeitsstand fortfahren. Wenn Sie aller-
dings versuchen, eine Auswahl komplett mit einem Arbeitsschritt
zu erledigen, wird Ihre Arbeit vollständig widerrufen, wenn Sie
(Strg)/(cmd) + ​(Z) drücken.

Werkzeuge kombinieren  | Denken Sie daran, Auswahlwerk-


zeuge zu kombinieren. In Abbildung 3.101 habe ich vorab mit dem
Bereich auswählen-Werkzeug (W) den Himmel ausgewählt. Hier-
bei wurden aber auch Teile des Gebäudes in die Auswahl einbe-
zogen. Daher habe ich den Auswahlpinsel (W) mit dem Modus
Subtrahieren verwendet, um die überzähligen Bereiche von der
Auswahl abzuziehen.
Beachten Sie hierbei aber, dass sich beim Wechsel des Werk-
zeugs auch der Modus ändern kann. Dieser nutzt die Einstellung
(zum Beispiel Hinzufügen) des letzten Einsatzes mit diesem Werk-
zeug. Werfen Sie daher immer erst einen Blick auf den Modus.

F  Abbildung3.101
Nutzen Sie mehrere Werk-
zeuge.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 135


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Verkehrt herum arbeiten | Nutzen Sie die Möglichkeit, eine Aus-


wahl umzukehren. So habe ich in Abbildung 3.102 mit dem Aus-
wahlpinsel (W) den Himmel ausgewählt. Anschließend kann über
Auswahl • Pixelauswahl umkehren ((Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(I)) die
Auswahl auf die Bäume etc. angewendet werden.

Abbildung 3.102 E
Der Himmel wurde ausge-
wählt und die Auswahl kann
anschließend umgekehrt
(invertiert) werden.

3.6 Bilder transformieren und skalieren


Gerade wenn Sie mehrere Fotos, zum Beispiel als Collage, in einer
Datei zusammenfassen wollen, ist es notwendig, einzelne Bilder
beziehungsweise Objekte zu verschieben, zu skalieren oder viel-
leicht sogar zu verzerren. Hierfür setzen Sie in den meisten Fällen
das Verschieben-Werkzeug ein, das Sie auch mit der Taste (V) auf-
rufen können.
Wenn Sie dieses aufrufen und ein Bild zum Beispiel skalieren
wollen, wird dies sehr wahrscheinlich nicht funktionieren. Der
Grund liegt an einer Besonderheit der sogenannten Hintergrund-
ebene.

3.6.1 Hintergrundebene entsperren


Die Hintergrundebene ist in Affinity Photo die unterste Ebene, und
sie ist die erste Ebene, wenn Sie ein Foto öffnen. Um versehent-
liche Verschiebungen etc. zu verhindern, ist diese geschützt. Um
das Verschieben-Werkzeug nutzen zu können, müssen Sie diesen
Schutz aufheben.

136 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.6  Bilder transformieren und skalieren

Schritt für Schritt


Die Hintergrundebene entsperren
In dieser Schritt-Anleitung soll Ihnen gezeigt werden, wie Sie die
Hintergrundebene entsperren.
Kapitel_03 • regenbogen.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »regenbogen.jpg«, und aktivieren Sie das
Verschieben-Werkzeug (V). Das Foto wird mit einem blauen
Rahmen versehen, die Punkte in der Ecke und in den Mitten (die
sogenannten Anfasser) sind mit einem X 1 versehen.

F  Abbildung 3.103
Die Anfasser werden mit
einem kleinen X angezeigt.

2  Schutz aufheben
Wechseln Sie zu Ebene • Schutz aufheben. Die Anfasser werden
nun als Punkt 2 und nicht mehr als X angezeigt. Nachdem Sie den
Schutz der Hintergrundebene aufgehoben haben, können Sie mit
dem Verschieben-Werkzeug die Arbeit aufnehmen.

F  Abbildung3.104
Ungeschützte Ebenen
erkennt man auch an den
runden Anfassern bei akti-
vem Verschieben-Werkzeug.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 137


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Schutz über Ebenenpalette aufheben


Ist Ihnen der Weg über das Menü Ebene zu umständlich? Dann
­können Sie den Schutz auch dadurch aufheben, indem Sie auf das
Schlosssymbol 2 der Hintergrundebene im Panel Ebenen klicken.
Einmal entsperrte Ebenen können Sie nachträglich schützen, in-
dem Sie im Panel Ebenen die gewünschte Ebene auswählen und an-
schließend auf das Schlosssymbol 1 im oberen Bereich klicken.
Solch ein Schutz ist sinnvoll, um ein versehentliches Verschieben des
Ebeneninhalts zu vermeiden. Den Einsatz von Ebenen und die Be-
nutzung des Panels Ebenen lernen Sie in Kapitel 6, »Mit Ebenen und
Masken arbeiten«, kennen.
F  Abbildung 3.105
a
Geschützte Ebenen können
über einen Klick auf das
b Schlosssymbol entsperrt
werden.

3.6.2 Fotos skalieren und in ihrer Größe ändern


Wenn Sie das Verschieben-Werkzeug aktivieren und die Hin-
tergrundebene entsperrt haben, werden am Bild verschiedene
Anfasser sichtbar. Die Anfasser, die sich an den Eckpunkten und
jeweils in den Mitten befinden, bieten verschiedene Funktionali-
täten. Nur bei der Verwendung der Eckanfasser 3 wird bei der
Skalierung eines Fotos das Seitenverhältnis beibehalten, das heißt,
Breite und Höhe werden proportional angepasst.

Abbildung 3.106 E
Bei aktivem Verschieben-
Werkzeug (V) werden
Anfasser sichtbar.

138 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.6  Bilder transformieren und skalieren

Anders sieht es aus, wenn Sie die mittleren Anfasser 4 verwen-


den. Hier wird das Foto gestaucht beziehungsweise gestreckt,
was bei Fotos meist keine guten Ergebnisse bringt. Beim gleich-
zeitigen Drücken der (ª)-Taste kommt es auch bei den Eckanfas­
sern zu dieser Verzerrung. Drücken Sie bei der Verwendung der
­mittleren Anfasser hingegen die (ª)-Taste, wird das Bild propor-
tional skaliert.

F  Abbildung 3.107
Beim Ziehen eines mittleren
Anfassers wird der Inhalt
gestaucht …

F  Abbildung 3.108
… während ein Eckanfasser
proportional skaliert.

Wenn Sie beim Skalieren (Strg)/(cmd) gedrückt halten, wird die


Skalierung zur Mitte hin vorgenommen. Somit erreichen Sie einen
gleichmäßigen, transparenten Bereich außerhalb der Bildränder.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 139


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.109 E
Nutzen Sie (Strg)/(cmd)
beim Skalieren, um einen
gleichmäßigen Rand zu
erhalten.

Vielleicht ist Ihnen auch schon der Punkt in der Mitte 1 des Fotos
aufgefallen? Das ist der sogenannte Transformationsursprung, der
immer dann zum Einsatz kommt, wenn Sie ein Objekt drehen.
Transformationsursprung
wird nicht angezeigt Stellen Sie sich vor, Sie pinnen ein Foto an eine Pinnwand. Die
Pinnnadel stecken Sie in die Mitte des Fotos. Wenn Sie dieses Foto
Den sogenannten Transfor-
mationsursprung können nun drehen, bestimmt die Pinnnadel die Achse, um die gedreht
Sie in den Werkzeugein- wird. Wenn Sie die Pinnnadel herausnehmen und diese in eine
stellungen des Verschie- Ecke des Fotos stecken, wird sich das Foto um diese neue Position
ben-Werkzeugs aktivieren. der Pinnnadel drehen. Genau diese Funktion besitzt der Trans-
Klicken Sie dort einfach auf formationsursprung. Standardmäßig sitzt dieser in der Mitte eines
das Symbol Transforma- Objekts. Klicken Sie auf die Mitte (es erscheint ein Vierpfeil-Maus-
tionsursprung aktivieren 
zeiger  ), und ziehen Sie den Transformationsursprung an eine
.
beliebige Stelle. Dies kann auch außerhalb der Leinwand sein.

b c

Abbildung 3.110 E
Der Transformationsursprung
wurde in die obere rechte
Ecke gezogen 3.

140 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.6  Bilder transformieren und skalieren

Ein verschobener Transformationsursprung kann wieder zur  ur­­


sprünglichen Mitte gezogen werden – hier wird beim Ziehen die
Mitte mit einem kleinen blauen Punkt angezeigt. Zudem ist ein d
außerhalb des Fotos liegender Punkt zu erkennen, der in Affinity
Photo als Griff 2 bezeichnet wird und der dazu dient, ein Objekt
zu drehen. Lesen Sie hierzu den übernächsten Abschnitt 3.6.3, G  Abbildung 3.111
»Bilder drehen«. Der Transformationsursprung
kann wieder zur ursprüng-
lichen Mitte 4 gezogen
Sie wollen die Größe des Dokuments ändern? | Mit dem Ver-
­werden.
schieben-Werkzeug ändern Sie die Eigenschaften des Objekts (zum
Beispiel Größe und Position), nicht aber die des gesamten Doku-
ments. Ist dies gewünscht, müssen Sie den Befehl Dokument •
Dokumentgrösse ändern wählen. Wie Sie diesen Befehl nutzen,
zeige ich Ihnen in Abschnitt 5.2.2.

Schritt für Schritt


Ein Foto skalieren
Gerade bei Collagen oder auch Objekten wie Texten oder For-
men ist es wichtig, die Größen einzelner Elemente verändern zu
können. In der Bildbearbeitung spricht man vom Skalieren oder
Kapitel_03 • st-johns.jpg
Transformieren. In diesem Workshop soll das Foto »st-johns.jpg«
in seiner Größe verändert werden.

1  Datei öffnen und entsperren H  Abbildung 3.112


Öffnen Sie die Datei »st-johns.jpg«, und aktivieren Sie das Ver- Der Schutz einer Hinter-
schieben-Werkzeug (V). Die Anfasser sind mit einem X versehen, grundebene kann aufgeho-
da das Foto die Hintergrundebene einnimmt. Gehen Sie auf ben werden.
Ebene • Schutz aufheben. Die Anfasser werden zu Punkten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 141


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

2  Bild skalieren
Klicken Sie mit der Maus in den Anfasser in der oberen linken
Ecke. Der Mauszeiger wird zu einem diagonalen Pfeil. Ziehen Sie
bei gedrückter Maus diagonal in die Mitte des Fotos. Dies wird
dadurch proportional verkleinert. Der transparente Bereich der
Arbeitsfläche wird in einem Schachbrettmuster dargestellt.

Abbildung 3.113 E
Das skalierte Foto gibt den
transparenten Hintergrund
frei.

3  Bild positionieren
Klicken Sie mit der Maus in das Foto hinein – der Mauszeiger wird
zu einem weißen Pfeil. Ziehen Sie das Foto bei gedrückter Maus-
taste in die Mitte der Arbeitsfläche. Achten Sie darauf, dass Sie
nicht den Rotationspunkt in der Mitte anklicken – Sie würden dies
an dem Vierpfeil-Mauszeiger erkennen.

Abbildung 3.114 E
Das skalierte Foto wurde
verschoben.

142 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.6  Bilder transformieren und skalieren

3.6.3 Bilder drehen


Mit dem Verschieben-Werkzeug (V) haben Sie zudem die Mög-
lichkeit, Bilder zu drehen. Um ein Foto zu drehen, kommt der Griff
zum Einsatz, der sich in der oberen Mitte außerhalb des Fotos
befindet. Sobald Sie diesen umfahren, wird der Mauszeiger zu
einem gebogenen Pfeil. Durch Ziehen bei gedrückter Maustaste
wird das Foto gedreht. Halten Sie dabei die (ª)-Taste gedrückt,
wird jeweils um 15° gedreht.

Schritt für Schritt


Ein Foto drehen
Bei der Drehung von Objekten kommt der Transformationsur-
sprung zum Einsatz. Dieser befindet sich grundsätzlich in der Mitte
des ausgewählten Objekts. Er verhält sich so, als würden Sie ein
Kapitel_03 • waldblick.jpg
Foto mit einem Reißbrettstift befestigen. Wenn Sie das Foto dre-
hen, dreht es sich um die Achse des Reißbrettstiftes.

1  Datei öffnen und entsperren


Öffnen Sie die Datei »waldblick.jpg«, und entsperren Sie diese über
Ebene • Schutz aufheben. Wählen Sie das Verschieben-Werkzeug
(V), und verkleinern Sie das Foto über einen Eckanfasser. Schieben
Sie das Foto in die Mitte der Arbeitsfläche.

F  Abbildung 3.115
Ein Foto wurde skaliert und
mittig positioniert.

2  Foto drehen
Klicken Sie auf den Griff, der sich außerhalb des Fotos in der oberen
Mitte befindet. Ziehen Sie die Maus nach rechts, um das Foto zu
drehen. Durch einen einfachen Klick bestätigen Sie die Drehung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 143


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Abbildung 3.116 E
Das Foto wurde gedreht.

a 3  Transformationsursprung verändern
Klicken Sie in den Werkzeugeinstellungen des Verschieben-Werk-
G  Abbildung 3.117 zeugs auf das Symbol Transformationsursprung aktivieren
Den Transformationsur- 1 . Dieser wird dann in der Mitte des Fotos sichtbar. Klicken Sie
sprung können Sie in den darauf, und ziehen Sie diesen bei gedrückter Maustaste in die obe­
Werkzeugeinstellungen re linke Ecke 2 . Der Mauszeiger wird dabei zu einem Vierpfeil-­
­aktivieren. Symbol .

G  Abbildung3.118
Sie können den Transformationsursprung verschieben.

144 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.6  Bilder transformieren und skalieren

4  Weitere Drehung vornehmen


Führen Sie eine weitere Drehung durch. Durch die Veränderung
Transformationsursprung
des Transformationsursprungs bildet nun nicht mehr die Mitte die
zurücksetzen
Achse für die Drehung, sondern die neue Position des Transforma-
Wenn Sie den Transforma-
tionsursprungs.
tionsursprung verschoben
haben und diesen wieder
anklicken, wird die Mitte
des Objekts mit einem
kleinen Punkt angezeigt.
Ziehen Sie den Transforma-
tionsursprung darauf – er
wird dann magnetisch an-
gezogen. Noch schneller
geht das, wenn Sie einen
Doppelklick auf den Trans-
formationsursprung aus-
führen.

G  Abbildung 3.119
Durch Verändern des Transformationsursprungs bezieht sich die
­Drehung nicht mehr auf die Mitte des Fotos.

Fotos um 90° drehen | Bei der Drehung von Objekten über das
Skalieren & mittig
Verschieben-Werkzeug bleibt die Arbeitsfläche unverändert. Wenn
positionieren
Sie ein Foto öffnen, das zum Beispiel eingescannt und dabei falsch
Wenn Sie beim Skalieren
eingelegt wurde, können Sie dieses zwar über das Verschieben-
die (Strg)/(cmd)-Taste ge-
Werkzeug in die richtige Ausrichtung bringen, aber gleichzeitig ent- drückt halten, wird die
steht ein Leerraum. In solchen Fällen sollten Sie besser das gesamte Skalierung proportional zur
Dokument drehen. Gehen Sie dafür auf Dokument • 90° im Uhr- Mitte hin vorgenommen.
zeigersinn drehen. Dadurch können Sie sich
den Arbeitsschritt des Posi-
Ein Foto spiegeln | Ebenso sinnvoll kann es sein, wenn Sie ein Foto tionierens nach der Skalie-
rung sparen.
beziehungsweise ein Objekt spiegeln. Hierfür gibt es im Menü-
punkt Dokument zwei Befehle: Horizontal spiegeln und Verti-
kal spiegeln. Achten Sie bei solchen Arbeiten immer auf Texte in
Ihren Fotos (zum Beispiel ein Straßenschild), die durch die Spiege-
lung spiegelverkehrt angezeigt werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 145


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

G  Abbildung 3.120 G  Abbildung 3.121


Bei Fotos mit Texten sollten Sie … … auf das Spiegeln verzichten.

Weitere Möglichkeiten
3.7 Zoomen in Fotos
beim Skalieren
Bei vielen Arbeiten in Affinity Photo benötigen Sie vergrößerte
Sobald Sie mit mehreren
Ansichten eines Fotos. Auch hierfür gibt es einige Tastenkombina-
Objekten arbeiten, werden
tionen, die Sie sich merken sollten, da sie Ihnen die Arbeit erheblich
Sie sehen, dass beim Ska-
lieren einige weitere Op- erleichtern werden.
tionen beim Verschieben-
Werkzeug angeboten
werden. Daher werde ich 3.7.1 Das Zoomwerkzeug
in späteren Kapiteln noch Die wohl häufigste Methode, um die Ansicht zu vergrößern oder zu
mehrfach die Anwendung verkleinern, ist sicherlich über das Zoomwerkzeug (Z). Wenn Sie
dieses Werkzeugs zeigen
dieses aufrufen, wird der Mauszeiger zu einer Lupe mit einem Plus-
(zum Beispiel in Abschnitt
Zeichen . Durch einen einfachen Klick auf Ihr Foto wird dieses in
13.4).
bestimmten Intervallen vergrößert. Bei gleichzeitigem Drücken der
(Alt)-Taste können Sie mit der Lupe den Arbeitsbereich verkleinern
(erkennbar an einem Minus-Zeichen in der Lupe   ). Auch dies
geschieht in festen Intervallen.
Sehr intuitiv ist das Zoomwerkzeug, wenn Sie die gedrückte
Maus nach links oder rechts ziehen. Hier wird die Ansicht verklei-
nert, wenn Sie die gedrückte Maus nach links bewegen beziehungs-
weise vergrößert, wenn Sie nach rechts ziehen.
Um eine punktgenaue Vergrößerung zu erreichen, halten Sie
die (Alt)-Taste gedrückt und ziehen mit der Maus. Sie erzeugen
damit einen Rahmen, der den Ausschnitt bestimmt, der vergrößert
angezeigt werden soll. Sobald Sie die Maus loslassen, wird dieser
Ausschnitt auf die Größe der Arbeitsfläche vergrößert.

146 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.7  Zoomen in Fotos

F  Abbildung 3.122
Mit gedrückter (Alt)-Taste kön-
nen Sie den zu vergrößernden
Bereich festlegen.

Falls Sie eine Maus mit Scrollrad verwenden, können Sie auch diese
Schnell zu 100 %
einsetzen, um in Affinity Photo die Ansicht zu vergrößern (nach
Sie wechseln sehr schnell
vorn scrollen) beziehungsweise zu verkleinern (zurückscrollen).
zur 100 %-Ansicht, wenn
Hierfür müssen Sie aber in den Einstellungen auf dem Register
Sie einen Doppelklick auf
Werkzeuge die Option Mausrad zum Zoomen verwenden akti- das Zoomwerkzeug aus-
vieren. führen.
Wenn Sie bei einem Windows-Rechner gleichzeitig die (Strg)-
Taste gedrückt halten, können Sie die Leinwand nach oben bezie-
hungsweise unten scrollen – dies funktioniert bei einem Mac beim
Betätigen des Scrollrads, ohne dass eine Taste zusätzlich gedrückt
werden muss. Neben der direkten Verwendung des Zoomwerk-
zeugs innerhalb der Arbeitsfläche können Sie auch in dessen Werk-
zeugeinstellungen den Regler bedienen beziehungsweise den
gewünschten Zoomfaktor eingeben.
Klappt leider nicht
a
Wenn sich der Zoom bei
Ihnen anders verhält, liegt
dies sehr wahrscheinlich an
G  Abbildung3.123
einer abweichenden Ein-
In den Werkzeugeinstellungen des Zoomwerkzeugs kann auch ein
stellung. Lesen Sie daher
Zoomfaktor 1 eingestellt werden.
»Wichtige Werkzeugein-
stellungen« in Abschnitt
Das Klappmenü Einheiten bietet verschiedene Maßeinheiten an. 2.1.8 – dort lernen Sie die
Einstellungen und deren
Beim Wechsel auf eine andere Einheit passt sich dementsprechend
Auswirkung kennen.
das Lineal an, das Sie über Ansicht • Lineale einblenden aufrufen
können.

Schritt für Schritt


Zoomwerkzeug im Einsatz
Der große Vorteil des Zoomwerkzeugs liegt darin, dass es temporär
aufgerufen werden kann. So müssen Sie nicht ein aktives Werk-
zeug »verlassen«, um das Zoomwerkzeug nutzen zu können. Bitte Kapitel_03 • robbe.jpg

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 147


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

beachten Sie, dass die gezeigten Schritte nur funktionieren, wenn


Sie über Bearbeiten • Einstellungen in der Kategorie Werkzeuge
die Option Zoomen durch Ziehen aktiviert haben.

1  Datei öffnen und vergrößern


Öffnen Sie die Datei »robbe.jpg«, und wählen Sie das Zoomwerk-
zeug. Klicken Sie mehrfach auf das linke Auge, damit dieses groß
angezeigt wird.

Abbildung 3.124 E
Das Auge wird gezoomt,
damit die Bearbeitung
genauer wird.

2  Auswahl erstellen
Wählen Sie das Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeug und aktivieren
Sie in den Werkzeugeinstellungen die Option Von der Mitte aus.
Klicken Sie in die Mitte des Auges und ziehen Sie mit gedrück-
ter Maustaste eine Auswahl auf. Halten Sie dabei die (ª)-Taste
gedrückt, damit die Auswahl kreisförmig ausfällt. Klicken Sie in
die Auswahl, um diese bei gedrückter Maustaste bei Bedarf zu
positionieren.

Abbildung 3.125 E
Eine runde Auswahl wird
erstellt.

148 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.7  Zoomen in Fotos

3  Ansicht verkleinern und vergrößern


Halten Sie die Leertaste und die (Strg)/(cmd)-Taste gedrückt. Der
Zusammenspiel von
Mauszeiger wird temporär zur Lupe . Ziehen Sie bei gedrückter
Werkzeugen
Maustaste nach links, um die Ansicht zu verkleinern, damit das
Auch das Ansichtswerk-
rechte Auge sichtbar wird. Klicken Sie auf das rechte Auge, und
zeug, das Sie in Abschnitt
ziehen Sie die gedrückte Maus nach rechts, um diesen Bereich 3.8, »Bewegen in Fotos«,
vergrößert anzuzeigen – halten Sie dabei die (Strg)/(cmd)-Taste kennenlernen werden,
weiterhin gedrückt. lässt sich temporär einset-
zen. In Kombination mit
dem Zoomwerkzeug kön-
nen Sie dann sehr rationell
in Affinity Photo arbeiten.

F  Abbildung 3.126
Der Bildausschnitt wird neu
gesetzt.

4  Nächste Auswahl erzeugen


Sobald der Ausschnitt passt, lassen Sie die (Strg)/(cmd)-Taste los.
Sie kehren zum zuletzt aktiven Werkzeug zurück – in diesem Fall
zum Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeug. Aktivieren Sie in den
Werkzeugeinstellungen des Werkzeugs den Modus Hinzufügen,
und erzeugen Sie eine runde Auswahl über dem rechten Auge.
Nun können Sie eine Bearbeitung Ihrer Wahl vornehmen. Scrollrad verhält sich
komisch?
Wenn sich das Scrollrad im
3.7.2 Der Navigator Navigator anders als ge-
schildert verhält, liegt dies
Das Bedienfeld Navigator, das Sie über Ansicht • Studio • Navi-
an der Option Mausrad
gator einblenden können, zeigt eine Miniaturansicht der Arbeits- zum Zoomen verwenden
fläche. Durch einen einfachen Klick können Sie hierüber gezielt (Bearbeiten • Einstellun-
den Bereich auswählen, der Ihnen in der Arbeitsfläche angezeigt gen • Werkzeuge, Mac:
werden soll. Affinity Photo • Einstel-
Wenn Sie innerhalb des Navigator-Fensters mit dem Scrollrad lungen). Aktivieren Sie
scrollen, ändert sich der Zoom, und der Ausschnitt, den Sie auf diese Option, um das
Scrollrad zum Zoomen zu
der Leinwand sehen, wird als transparente Fläche im Navigator
verwenden.
angezeigt. In Abbildung 3.127 wird auf der Leinwand der gesamte

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 149


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

Inhalt des Fotos angezeigt (22 %-Zoom). Durch Scrollen mit dem


Scrollrad habe ich den Zoom auf 100 % vergrößert, sodass auf der
Leinwand nur noch ein Teil des Fotos angezeigt wird. Um welchen
Bereich es sich handelt, zeigt mir der halbtransparente Kasten im
Navigator-Fenster 1 .
a

G  Abbildung3.127 G  Abbildung 3.128


Der Navigator zeigt den Inhalt der Leinwand. Der halbtransparente, verschiebbare Rahmen
zeigt den Bildausschnitt an.

b
Ebenso können Sie durch einen Klick auf das Minus-Symbol den
Zoom verkleinern beziehungsweise durch einen Klick auf das Plus-
Zeichen vergrößern. Wird durch das Vergrößern nur ein Teil des
Fotos auf der Leinwand angezeigt, wird dieser durch einen leicht
c transparenten Rahmen im Navigator dargestellt. Diesen können Sie
d mit einem Mausklick versehen und dann verschieben – dadurch
passen Sie den Ausschnitt in der Arbeitsfläche an.

Ansichtspunkte speichern | Interessant ist die Möglichkeit, ver-


schiedene Ansichtspunkte zu speichern. Hierfür klicken Sie auf das
Symbol mit den drei Strichen 2 in der oberen rechten Ecke des
Bedienfeldes. Dort wählen Sie Erweitert, woraufhin ein Klapp-
menü unterhalb des Miniaturbildes erscheint. Durch einen Klick
auf das Zahnradsymbol 4 und Wahl des Befehls Hinzufügen 3
wird die aktive Ansicht gespeichert. Sie können dann eine neue
G  Abbildung 3.129
Ansicht bestimmen und auch diese hinzufügen. So haben Sie spä-
Sie können Ansichtspunkte
hinzufügen und diese später
ter die Möglichkeit, sehr schnell auf vorher festgelegte Bereiche
aufrufen. In der unteren zuzugreifen.
Abbildung wurden vier Zudem haben Sie die Möglichkeit, angelegte Ansichtspunkte zu
Ansichtspunkte hinterlegt. löschen oder umzubenennen. Bitte beachten Sie, dass die Ansichts-

150 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.7  Zoomen in Fotos

punkte nur in .afphoto-Dateien gespeichert werden. Sichern Sie


Ihre Datei zum Beispiel als .jpg, sind die Ansichtspunkte beim
erneuten Öffnen nicht mehr vorhanden.

3.7.3 Schnelle Ansichtswechsel per Tastenkombination


Gerade wenn Sie Bereiche eines Bildes bearbeiten, ist der Wech-
sel zu einem anderen Werkzeug lästig, weil Sie dadurch die
Ansicht wechseln müssen. Wie bereits unter »Zoomen in Fotos«
in Abschnitt 3.7.1 gezeigt, können Sie hierfür das Zoomwerkzeug
temporär nutzen. Neben dieser Möglichkeit können Sie auch mit-
tels Tastenkombinationen die Ansicht ändern.
So kehren Sie durch Drücken von (Strg)/(cmd) + ​(0) immer zur
angepassten Ansicht zurück. Hier wird der gesamte Inhalt ange-
zeigt, jeweils angepasst an die Bildschirmgröße.

G  Abbildung 3.130
Mittels (Strg)/(cmd) + ​(0) wird das gesamte Foto angezeigt.

Sie können in Intervallen zoomen, indem Sie (Strg)/(cmd) + ​(1),


(Strg)/(cmd) + ​(2) etc. drücken. So erreichen Sie einen Zoom bis zu
800 % mit (Strg)/(cmd) + ​(4).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 151


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

G  Abbildung 3.131 E

Durch (Strg)/(cmd) + ​(2)
wurde das Foto auf 200 %
gezoomt und zeigt daher nur Um in kleineren Intervallen zu vergrößern, drücken Sie (Strg)/
einen Ausschnitt. (cmd) + ​(+), hiermit gelangen Sie zu Zoomstufen, die für die Bear-
beitung keine Relevanz mehr spielen. Über (Strg)/(cmd) + ​(-) ver-
kleinern Sie den Zoom – und das sogar bis zu 0 %.
Über (Strg)/(cmd) + ​(8) gelangen Sie zur tatsächlichen Dokument-
Zu viele Tasten …
größe – diese ist abhängig von der Auflösung, die Sie über Doku-
Sie müssen sich die vielen
ment • Dokumentgrösse ändern einsehen und ändern können.
Tastenkombinationen nicht
Lesen Sie hierzu den Abschnitt 5.2.2, »Dokumentgröße ändern«.
im Einzelnen merken –
denn diese werden auch Die Kombination (Strg)/(cmd) + ​(9) zeigt Ihnen das Foto in der
bei den jeweiligen Befeh- Pixelgröße an, das heißt, jedes Pixel des Fotos nimmt ein Pixel des
len angezeigt, die Sie über Bildschirms ein. Somit wird das Foto mit einem Zoom von 100 %
die Menüs aufrufen. So angezeigt.
finden Sie die Tastaturbe-
fehle für den Zoom unter
Ansicht • Zoom. Mit der
Zeit werden Sie sich je- 3.8 Bewegen in Fotos
doch die wichtigsten Tas­
Wenn Sie ein Foto in Affinity Photo öffnen, ist das so, als würden
taturbefehle aneignen –
Befehle, die seltener an­­ Sie einen Ausdruck auf einen Tisch legen. Diesen »Tisch« bezeich-
gewendet werden, können net Affinity Photo als Leinwand. Sie hat beim Öffnen eines Fotos
Sie dann immer noch über immer dessen Größe. Wenn Sie das Foto bewegen, so wie Sie es
das Menü ausführen. im Abschnitt 3.6.2, »Fotos skalieren und in ihrer Größe ändern«,
kennengelernt haben, wird der nicht überlagerte Bereich der Lein-
wand als Schachbrettmuster angezeigt, was für transparente Berei-
che steht. Um die Ansicht eines Fotos auf einen anderen Bereich
zu fixieren, ist daher das Verschieben-Werkzeug nicht die richtige
Wahl – hier müssen Sie die Leinwand verschieben oder, wie Affinity
Photo es nennt, schwenken. Für diese Aufgabe bietet Ihnen Affinity
Photo mehrere Möglichkeiten an.

152 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


3.8  Bewegen in Fotos

3.8.1 Bildlaufleiste und Ansichtswerkzeug


So können Sie über die horizontalen oder vertikalen Bildlaufleis-
ten bestimmen, welchen Bereich Sie angezeigt bekommen wol-
len. Klicken Sie hierfür entweder auf den Schieberegler 1 in der
Bildlaufleiste, um ihn bei gedrückter Maustaste entsprechend zu
verschieben, oder klicken Sie in den dunkleren Bereich der Bildlauf-
leiste 2 , um den Schieberegler dorthin springen zu lassen.

F  Abbildung 3.132
Mit den Bildlaufleisten
­können Sie den Ausschnitt
bestimmen.

Intuitiver ist die Nutzung des Ansichtswerkzeugs (H). Sobald Sie


dieses auswählen, wird der Mauszeiger zu einer Hand. Mit gedrück-
ter Maustaste können Sie damit die Leinwand verschieben.

3.8.2 Ansicht mit der Maus anpassen


Auch über die Maus können Sie Ihr Foto in der Ansicht verschie-
Eingepasste Größe
ben. Nutzen Sie hierzu das Scrollrad, um es nach oben oder unten
Wie Sie in der gerade
zu verschieben – aber aufgepasst: Wenn Sie in den Einstellungen im
durchgeführten Schritt-An-
Register Werkzeuge das Zoomen mit dem Mausscrollrad aktiviert
leitung gesehen haben, ist
haben, ist das Scrollrad bereits »belegt«. In diesem Fall halten Sie der Doppelklick auch beim
die (Strg)/(cmd)-Taste gedrückt, um mit der Maus die Ansicht zu Ansichtswerkzeug möglich.
verschieben. Bei gedrückter (ª)-Taste verschieben Sie Ihr Foto nach Damit wird der Zoom an
links beziehungsweise rechts. die zur Verfügung ste-
Sie haben bereits den Navigator kennengelernt. Auch hierüber hende Leinwand ange-
können Sie durch Klicken und Ziehen mit der Maus Ihr Foto ver- passt.
schieben. Die gerade durchgeführte Schritt-Anleitung sollte Ihnen
aber die praktische Anwendung des Ansichtswerkzeugs zeigen –
finden Sie selbst für sich den besten Weg, um die Arbeit mit Affinity
Photo zu optimieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 153


Kapitel 3  Grundlegende Techniken

3.8.3 Inhalt mehrfach anzeigen


Eine sehr praktische Möglichkeit, die Ihnen Affinity Photo bietet,
ist das Anlegen einer neuen Ansicht. Hierbei wird Ihnen die aktive
Datei nochmals in einem neuen Reiter angezeigt und erhält neben
dem Dateinamen eine aufsteigende Zahl.
Sie erzeugen ein »optisches« Duplikat der Datei über Ansicht •
Neue Ansicht. In Abbildung 3.133 kann ich darüber die Datei
»robbe.jpg« in einem weiteren Fenster betrachten.

Abbildung 3.133 E
Eine Datei wird in einem
weiteren Register angezeigt.

Wichtig ist hierbei, dass es sich in beiden Fenstern um die gleiche


Datei handelt – daher meine Wortwahl »optisches« Duplikat. Eine
Änderung, die Sie in einer der beiden Register durchführen, wirkt
sich direkt auch auf die anderen Register der Datei aus.
Der Vorteil dieser Ansichten liegt darin, dass Sie ein Register mit
gedrückter Maustaste zum schwebenden Fenster machen und an
einer anderen Stelle ablegen können. In dem einen Fenster können
Sie dann zoomen, während das andere Fenster den gesamten Inhalt
der Datei anzeigt. So habe ich in Abbildung 3.134 das zweite Regis-
Abbildung 3.134 H
Die gleiche Datei in zwei
ter als schwebendes Fenster auf einem zweiten Monitor abgelegt
verschiedenen Fenstern und das Foto in Schwarzweiß umgewandelt. Die Auswirkung kann
dient der Einschätzung von ich auf dem linken Monitor in einer vergrößerten Ansicht und auf
Arbeitsschritten. dem rechten Monitor für das gesamte Foto begutachten.

Das gewünschte Register wählen Sie durch einen einfachen Klick


G  Abbildung
aus – oder Sie wechseln zu Ansicht • Ansichten und wählen das
3.135
Überzählige Ansichten kön- gewünschte Register aus. Register, die Sie nicht mehr benötigen,
nen über das X geschlossen können Sie wie gewohnt über das X innerhalb des Registers schlie-
werden. ßen, wobei aber alle weiteren Register der Datei geöffnet bleiben.

154 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Kapitel 4
Dateien anlegen,
öffnen und speichern
Bevor Sie ein Foto in Affinity Photo bearbeiten können, müssen Sie dieses
­öffnen. Auch wenn dieser Vorgang ziemlich logisch erscheint, möchte ich Ihnen
mit diesem Kapitel zeigen, was Sie beim Öffnen oder bei einer Neuanlage einer
Datei beachten müssen und welche Optionen Sie hier haben. Ebenso erfahren
Sie, wie Sie Ihre bearbeiteten Dateien so sichern, dass Sie auch noch später
darauf zugreifen können. Auch das Platzieren von Fotos möchten wir uns hier
bereits aneignen, da es für die Arbeit mit Affinity Photo elementar ist.

4.1 Dateien öffnen


Das Öffnen eines Fotos gehört zu einem grundlegenden Schritt bei
der Bildbearbeitung. In Affinity Photo werden Ihnen unter Win-
dows und auf dem Mac unterschiedliche Möglichkeiten hierzu
angeboten. Falls Sie einen Mac einsetzen, können Sie sogar auf
ein internes Bildverzeichnis zugreifen.

Eine Datei über das Menü öffnen | Die wohl gängigste Methode,
eine Datei zu öffnen, ist über das Menü. Hier steht Ihnen der Befehl
Datei • Öffnen beziehungsweise die Tastenkombination (Strg)/
(cmd) + ​(O) zur Verfügung. Es öffnet sich daraufhin das Dialogfeld
Öffnen, in dem Sie zum Verzeichnis wechseln, in der sich die
gewünschte Datei befindet.
Durch einen Klick auf die Schaltfläche Öffnen wird die aus-
gewählte Datei geöffnet. Je nach Dateigröße kann dieser Vorgang
etwas länger dauern. Während des Ladevorgangs wird dies über
den Hinweis Ein Dokument wird geladen in der oberen rechten
Ecke kenntlich gemacht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 155


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Abbildung 4.1 E
Das Dialogfenster Öffnen

Abbildung 4.2 E
Affinity Photo zeigt an,
wenn eine Datei geöffnet
wird.

Falls Sie mehrere Fotos öffnen wollen, können Sie im Dialogfenster


Öffnen die erste Datei auswählen und dann durch Drücken der
(Strg)/(cmd)-Taste weitere Fotos anklicken. Falls sich die gewünsch-
ten Fotos in einer Reihe befinden, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt
und klicken in das letzte Foto der Reihe. Die einzelnen Fotos wer-
den dann separat geöffnet und nicht gesammelt in einer Datei.
Abbildung 4.3 H Sollte dies gewünscht sein, das heißt, ein Foto soll in einem bereits
Mit gedrückter (Strg)/(cmd)- bestehenden Foto geöffnet werden, müssen Sie das Foto platzie-
Taste lassen sich einzelne ren. Da dies oft erforderlich ist, wird dies in Abschnitt 4.3, »Dateien
Dateien auswählen. platzieren«, behandelt.

G  Abbildung 4.4
Mit gedrückter (ª)-Taste markieren Sie eine
zusammenhängende Reihe.

156 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.1  Dateien öffnen

Per Mausklick öffnen | Diese Möglichkeit ist praktisch, jedoch


Wiederhergestellte Datei
eher ungewohnt. Wenn Sie Affinity Photo öffnen und den Willkom-
Wie bei jeder anderen An-
men-Dialog schließen beziehungsweise diesen erst gar nicht mehr
wendung kann es vorkom-
einblenden lassen, können Sie in der leeren Oberfläche von Affinity
men, dass auch Affinity
Photo (in der Photo Persona) einen doppelten Mausklick ausfüh- Photo abstürzt. Wenn Sie
ren. Daraufhin erscheint das Dialogfenster Öffnen, in dem Sie, wie im Anschluss eine Datei
bereits im Abschnitt 4.1 unter, »Eine Datei über das Menü öffnen«, öffnen, die von solch ei-
beschrieben, die gewünschte Datei (oder mehrere) öffnen können. nem Absturz betroffen ist,
erscheint ein Dialogfenster,
Öffnen mittels Drag & Drop | Eine weitere Möglichkeit, Dateien das Sie darüber informiert,
dass es sich bei der Datei
zu öffnen, funktioniert über das sogenannte Drag & Drop. Damit
um eine wiederhergestellte
ist das Ziehen und Ablegen von Objekten gemeint, was für viele
Datei handelt, das heißt,
Arbeiten am Rechner genutzt werden kann. In Affinity Photo kön-
Affinity Photo sichert in
nen Sie mit dieser Technik eine Datei anklicken (zum Beispiel im bestimmten Abständen
Windows Explorer oder im Mac Finder) und mit gedrückter Maus- Ihre Arbeit und kann im
taste in die Arbeitsfläche von Affinity Photo ziehen. Auch hier es Notfall auf solch eine auto-
möglich, mehrere Fotos gleichzeitig hereinzuziehen, damit diese matische Sicherung zu­
separat geöffnet werden. greifen.
Allerdings gibt es bei Drag & Drop eine Besonderheit: Wenn Sie
bereits eine Datei in Affinity Photo geöffnet haben und dann über
Drag & Drop eine weitere Datei hineinziehen, wird diese nicht Arbeit wiederaufnehmen
separat, sondern innerhalb der bestehenden Datei abgelegt. Diese Sehr praktisch ist der Me-
zweite Datei wird dann als Ebene in die erste Datei gesetzt und nübefehl Datei • Zuletzt
kann ausgewählt und bearbeitet werden. Verwendete öffnen. Hier
Um dies zu umgehen, können Sie weitere Dateien so in Affinity werden die Dateien aufge-
Photo hineinziehen, dass Sie diese nicht auf der Leinwand, sondern listet, die Sie zuletzt be-
arbeitet beziehungsweise
im Bereich der Register fallenlassen. Achten Sie hier ganz besonders
geöffnet hatten.
auf den Mauszeiger, der nicht auf die Leinwand, sondern auf den
Bereich der Register zeigen muss 1 .

G  Abbildung 4.5
Lassen Sie Dateien im Bereich der Register fallen, um die Datei separat
zu öffnen.

Aus der Zwischenablage öffnen | Sie können auch Dateien, die


sich in der Zwischenablage befinden, öffnen. Diese Möglichkeit

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 157


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

ist sehr praktisch, da Sie hierüber Objekte in Affinity Photo öffnen


Recht am Bild beachten
können, die nicht auf Ihrem Rechner gespeichert sein müssen. Dies
Auch wenn das gerade er-
ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie im Internet ein Foto kopieren
wähnte Beispiel verlockend
und es dadurch in die Zwischenablage legen. Wenn Sie anschlie-
klingt: Denken Sie gerade
beim Kopieren von Inhal- ßend in Affinity Photo den Befehl Datei • Neu aus Zwischenab-
ten aus fremden Internet- lage wählen, wird eine neue Datei generiert, die die Abmessungen
seiten immer an die Bild- des Inhalts der Zwischenablage enthält. Gleichzeitig wird der Inhalt
rechte. So ist es nicht der Zwischenablage abgelegt.
zulässig, ein Foto aus dem
Internet zu kopieren und
dieses weiterzuverkaufen 4.1.1 Fotos öffnen und zusammenführen
oder zum Beispiel über
Affinity Photo bietet mehrere Möglichkeiten des Zusammenfüh-
Facebook zu veröffentli-
rens von Fotos an. Dabei haben alle jeweils andere Aufgaben und
chen. Hier sollte auf jeden
Fall das Nutzungsrecht des wenden unterschiedliche Techniken an. Nach dem Öffnen startet
Urhebers eingeholt bezie- die Weiterverarbeitung automatisch.
hungsweise es müssen
dazu die Bestimmungen Einen Fotostapel erstellen | Über den Befehl Datei • Neuer Sta-
auf der jeweiligen Internet- pel können Sie mehrere Fotos öffnen. Diese werden dann alle
seite herangezogen wer- innerhalb einer Datei abgelegt und auf Wunsch ausgerichtet. Diese
den.
Funktion ist dann hilfreich, wenn Sie zum Beispiel mehrere Fotos
einer Szene aufeinanderlegen und verrechnen wollen. Ein typisches
Beispiel, das über die Stapelfunktion vorbereitet wird, nämlich die
sogenannten Startrails (zu Deutsch Sternspuren), lernen Sie in Kapi-
tel 12, »Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenfüh-
ren«, kennen.

Abbildung 4.6 E
Mehrere Fotos werden als
Stapel geöffnet und gleich-
zeitig ausgerichtet.

HDR-, Fokus- und Panoramakombinationen | Ein ähnlicher


Ansatz, auf den ich noch ausführlich in Kapitel 12, »Panorama,
Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen«, eingehen werde,

158 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.1  Dateien öffnen

ist das Zusammenführen von unterschiedlich belichteten Fotos zu


einem Foto mit einem höheren Dynamikumfang – einem soge-
nannten HDR-Foto. Wie auch beim Stapel erscheint beim Befehl
Datei • Neue HDR-Kombination ein Dialogfenster, in dem Sie die
gewünschten Fotos auswählen und hinzufügen können.

G  Abbildung 4.7
Unterschiedlich belichtete Fotos werden als HDR-Kombination
ausgegeben.

Eine vergleichbare Zusammenführung mehrerer Fotos erreichen


Sie über Datei • Neue Fokuskombination. Hier werden mehrere
Fotos mit gleicher Szene, aber unterschiedlichen Fokuspunkten in
einer Datei so verrechnet, dass jeweils die scharfen Bereiche und
somit eine größere Tiefenschärfe sichtbar werden. Lesen Sie hierzu
ebenfalls Kapitel 12.
Auch eine Art Stapel erreichen Sie über den Befehl Datei  •
Neues Panorama. Allerdings werden hier die ausgewählten Fotos
nicht über-, sondern nebeneinandergesetzt und die Übergänge mit-
einander verrechnet. Da das Erstellen von Panoramas eine beliebte
Form der Fotografie ist, erläutere ich die Möglichkeiten innerhalb
von Affinity Photo ebenfalls in Kapitel 12.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 159


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Abbildung 4.8 E
Aus vielen einzelnen
Fotos …

Abbildung 4.9 E
… kann Affinity Photo ein
Panorama erzeugen.

Astrofotografie-Stapel | Sie können Fotos vom Sternenhimmel


Abbildung 4.10 H zusammenfassen, verrechnen und stapeln lassen. Diese neue Mög-
Die Astrofotografie lichkeit rufen Sie über Datei • Neuer Stapel für Astrofotografie
­Persona auf. Es öffnet sich daraufhin die Astrofotografie Persona.

160 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.1  Dateien öffnen

Beim Erstellen eines Astrofotografie-Stapels werden nicht nur die


eigentlichen Fotos berücksichtigt, sondern auch sogenannte Kali-
brierungsbilder. So besteht beim Fotografieren von Sternen die
Gefahr der Hot Pixel, also farbige Punkte, die durch Fehlinforma-
tionen auf dem Sensor entstehen. Wenn Sie in solch einem Fall
ein Kalibrierungsfoto aufgenommen haben (dabei handelt es sich
um ein Foto mit den vorab verwendeten Einstellungen, jedoch
setzen Sie den Objektivdeckel auf das Objektiv), können Sie es
ebenfalls zum Stapel hinzuziehen. Das Zusammenstellen des Sta-
pels geschieht im Astro-Stapeldateien-Studio (bei Drucklegung des
Buches rufen Sie dieses Studio über Ansicht  • Studio auf, im
Studio selbst wird aber die englischsprachige Bezeichnung Files
verwendet). Hier werden die unterschiedlichen Dateien in Typen
unterteilt:
E Light bezieht sich auf die eigentlichen Fotos

E Bias, Dark, Dark-Flat sowie Flat sind für die unterschiedlichen

Kalibrierungsdateien vorgesehen.

Um die sogenannten Hot Pixel aufzuspüren, können Sie bei akti-


Weitere Infos zur
vem Darkframe-Kalibrierungsbild das Werkzeug zur Bestimmung
Astrofotografie
fehlerhafter Pixel (B) wählen und einen Klick auf die Bildfläche
Wenn Sie sich für das
ausführen. Affinity Photo eliminiert dann die Störenfriede.
Thema Astrofotografie in-
Über einen Klick auf Add Files fügen Sie den jeweiligen Typen teressieren, kann ich Ihnen
die Fotos hinzu, die dann über einen Klick auf Stapeln (in der obe- wärmstens das Buch »As-
ren, Leiste, ganz links) zusammengeführt werden. Die Schaltfläche trofotografie: Spektakuläre
Anwenden übergibt den Stapel an die Photo Persona. Bilder ohne Spezialausrüs-
Das Thema Astrofotografie ist sehr speziell – und daher wundert tung« von Katja Seidel
es nicht, dass sich die Begrifflichkeiten innerhalb der Astrofoto- empfehlen, das auch beim
Rheinwerk Verlag erschie-
grafie Persona nicht erschließen. So lassen sich im Panel Stacking
nen ist. Auf ihrer Seite in-
Options sowie RAW Options u. a. Methoden für die Berechnung
formiert die Autorin eben-
usw. einstellen.
falls zum Thema Astro­­
fotografie (https://nacht-​
lichter.de).
4.1.2 Öffnen von PDF-Dateien
Es ist möglich, in Affinity Photo auch PDF-Dateien zu öffnen. Da
diese aus mehreren Seiten bestehen können, wird beim Öffnen
von Dateien dieses Dateiformats ein weiteres Dialogfenster ein-
geblendet. Hier können Sie nicht nur festlegen, welche enthal-
tene Seite Sie öffnen wollen, sondern auch, ob Texte editierbar
sein sollen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 161


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

a
b
3
4
Abbildung 4.11 E
Auch wenn eine PDF-
Datei aus mehreren Seiten
besteht …

Abbildung 4.12 E
… lässt sich diese in Affinity
Photo öffnen.

Folgende Optionen bietet Ihnen Affinity Photo beim Öffnen einer


PDF-Datei an:
E DPI 1 : Sie können hier festlegen, mit welcher Auflösung Bilder,

die in der PDF-Datei enthalten sind, dargestellt werden sollen.


Mit der Option Schätzung überlassen Sie Affinity Photo diese
Entscheidung.
E Farbraum 2 : Affinity Photo versucht den vorherrschenden Farb-

raum zu ermitteln (Schätzung). Sie können aber auch wählen,


ob einer der Farbräume Grau, RGB oder CMYK angewendet
werden soll.
E Texte editierbar schalten 3 : Wenn sich in Ihrer PDF-Datei

Texte befinden, werden diese als solche behandelt und können


sogar bearbeitet werden. Allerdings kann dies Auswirkungen auf
das Layout der Datei haben, welches von der Original-PDF-Datei
abweichen kann.
E Textzeilen als Textrahmen gruppieren 4 : Dies ist sinnvoll,

wenn Bilder von Texten umflossen werden. Wenn Sie diese

162 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.1  Dateien öffnen

Option aktivieren, wird der Text in eine Art Textrahmen gesetzt,


und es kann somit das Layout weitestgehend erhalten bleiben.

G  Abbildung 4.13 G  Abbildung4.14


Die Option Textzeilen als Textrahmen Ohne diese Option erhält jede Textzeile einen
­gruppieren behält den Textfluss bei. Textrahmen.

E Fehlende Schriften ersetzen 5: Wenn der Verfasser der PDF-


Datei Schriften verwendet hat, die nicht auf Ihrem Rechner vor-
handen sind, werden diese in der Liste Fehlende Schrift ange-
zeigt. Sie können die Option aktivieren, damit Affinity Photo
Schriften verwendet, die der fehlenden Schrift ähneln. Sind alle
in dem PDF-Dokument verwendeten Schriften auf Ihrem Rech-
ner vorhanden, erscheint an dieser Stelle der Hinweis »Alle in
dem Dokument verwendeten Schriften sind verfügbar«.

F  Abbildung
4.15
In dem PDF-Dokument wur-
den unbekannte Schriften
verwendet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 163


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Wenn die PDF-Datei aus mehreren Seiten besteht und beim Öff-
nen mehr als eine Seite angegeben wird, werden diese auf soge-
nannten ArtBoards platziert. Jedes ArtBoard steht für eine Seite
der PDF-Datei und erhält eine eigene Ebene. Die Ebenen tragen
praktischerweise die Seitenzahl als Namen, so dass Sie sich schnell
zurechtfinden werden und Seiten gezielt auswählen können. Sie
haben dann Zugriff auf alle Inhalte und können Elemente zum Bei-
spiel kopieren und in andere Dateien einfügen.

G  Abbildung 4.16
Bei vielen Seiten wirkt die PDF-Datei zunächst einmal unübersichtlich.

Text einer PDF-Datei bearbeiten | Befindet sich auf einer PDF-


Seite ein Text, können Sie diesen, je nach gewählter Option beim
Öffnen, in Affinity Photo bearbeiten (Texte editierbar schalten).
Voraussetzung ist allerdings, dass die Originaldatei, aus der die
PDF-Datei erzeugt wurde, die Texte auch als Text und nicht als
Grafik weitergegeben hat. Affinity Photo führt also keine Texterken-
nung durch, sondern kann nur auf Texte zurückgreifen, die in der
PDF-Datei als solche vorliegen.
Wie der Zusatz bei der Option Texte editierbar schalten zeigt,
kann Text in Affinity Photo von der Original-PDF-Datei abweichen.
So stammt der Text aus Abbildung 4.17 aus Notizen einer Power-
Point-Datei, die in PDF konvertiert wurde. Hierbei kann es passie-
ren, dass Affinity Photo die Texte falsch interpretiert und Anpas-
sungen notwendig werden. So werden Leerzeichen übersehen oder
Buchstaben wild durcheinander»gemixt«.

164 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.2  Eine neue Datei anlegen

F  Abbildung 4.17
Der eigentlich korrekte Text
aus der PDF-Datei wird in
Affinity Photo falsch ausge-
geben.
Wenn Sie eine PDF-Datei, die Sie in Affinity Photo geöffnet haben,
speichern wollen, wird Ihnen nur das Format .afphoto angeboten.
Soll die Datei wieder als PDF gesichert werden, müssen Sie den
Befehl Datei • Exportieren wählen und dort PDF als Exportformat
wählen.

4.2 Eine neue Datei anlegen


Auf den ersten Blick ergibt die Erstellung einer leeren Datei keinen
Sinn. Doch Sie werden sehen, dass Sie für einige Arbeiten diese
Möglichkeit benötigen. So brauchen Sie zum Beispiel eine leere
Datei, wenn Sie mehrere Bilder zu einer Collage verarbeiten wol-
len. Sie erreichen den entsprechenden Befehl über Datei • Neu
oder über die Tastenkombination (Strg)/(cmd) + ​(N), wobei »N« für
»Neu« steht. Ebenso erreichen Sie dies, wenn Sie im Willkommen-­
Bildschirm einen einfachen Klick auf Neues Dokument in der unte-
ren rechten Ecke ausführen.

F  Abbildung 4.18
Sie können ein neues
Dokument direkt aus dem
Willkommen-Bildschirm
erstellen.

4.2.1 Der Dialog »Neues Dokument«


Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden, es erscheint nun das
Dialogfenster Neues Dokument. Die Seitenvorgaben werden im
linken Bereich in einer Übersicht angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 165


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

G  Abbildung4.19
Der Dialog Neues Dokument

Typ und Seitenvorgaben | Im linken Bereich des Dialogfensters


Drucken oder
haben Sie in der oberen Leiste Zugriff auf verschiedene Ausgabe-
Druckerei-fertig?
arten. So können Sie hier nicht nur Vorgaben für das Drucken auf
Beim Drucken wird der
dem heimischen Drucker oder über eine Druckerei (Druckerei-
Farbraum sRGB verwen-
det. Da Druckerei-fertig fertig), sondern auch für Webgrafiken oder Geräte, wie zum Bei-
für die Ausgabe an Dru- spiel ein iPad, wählen.
ckereien angewendet wird, Entscheiden Sie sich für Drucken, bietet Ihnen die darunter-
greift hier der Farbraum liegende Übersicht mehrere Papiergrößen an (zum Beispiel DIN
CMYK. A4). Beim Typ Web werden hier gängige Größen für Webgrafiken
angeboten.

Layout | Je nach Ausgabetyp verändern sich die Optionen im rech-


ten Bereich Layout. Neben der Seitenbreite und Seitenhöhe, ist
auch die Auflösung (DPI) sowie die Dokumenteneinheit sowie die
Ausrichtung von der gewählten Vorgabe abhängig.
Die Ausrichtung können Sie durch einen Klick auf eins der bei-
den Symbole ändern, mit dem Symbol erhalten Sie ein Doku-
ment im Querformat, mit dem Symbol wird es im Hochformat

166 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.2  Eine neue Datei anlegen

angelegt. So verwendet der Typ Drucken die Einheit Millimeter


Individuell geht immer
und einen Wert von 300 bei DPI, während beim Typ Web Pixel als
Lassen Sie sich nicht in Ih-
Einheit sowie die Auflösung 72 DPI herangezogen wird.
rer Kreativität einschrän-
ken und sehen Sie die au-
Farbe  | Im Bereich Farbe können Sie sich für das Farbformat tomatisch vergebenen
sowie das Farbprofil entscheiden. Auch diese beiden Optionen Werten im Dialogfenster
sind abhängig vom gewählten Typ. Die Option Transparenter Neues Dokument nur als
Hintergrund kann aktiviert werden, damit die Leinwand statt in Empfehlung an. Es lassen
Weiß als transparent angezeigt wird. Dies ist dann im Dokument sich alle Werte, die Ihnen
am Schachbrettmuster erkennbar. Affinity Photo einsetzt, ab-
ändern. Sie erkennen eine
geänderte Vorgabe daran,
Ränder | Die Option Inklusive Ränder können Sie nutzen, um
dass im Bereich Layout der
Seitenränder festzulegen, um z. B. einen druckbaren Bereich zu
Eintrag Selbstdefiniert er-
kennzeichnen. In der Schritt-Anleitung »Einen Flyer erstellen« in scheint.
Abschnitt 15.3 sehen Sie, wie Sie die Seitenränder für die Erstellung
eines Druckerzeugnisses einsetzen.

4.2.2 Individuelle Seitenvorgaben abspeichern


Sobald Sie Werte vergeben, die von einer hinterlegten Seitenvor-
gabe abweichen, erscheint im Bereich Layout der Eintrag Selbst
definiert. Wenn Sie in Zukunft auch noch auf diese benutzerde-
finierte Vorgabe zugreifen wollen, klicken Sie auf das Plus-Zeichen
vor diesem Eintrag. Eine Vorgabe mit den von Ihnen getroffenen G  Abbildung4.20
Einstellungen wird direkt erzeugt und in der linken Übersicht unter Sie können Vorgaben spei-
der Kategorie Eigene Vorgaben angezeigt. chern und später nutzen.
Dort können Sie einen rechten Mausklick auf die neue Vorgabe
machen und den Befehl Vorgabe umbenennen wählen. Im Bei- H  Abbildung 4.21
spiel habe ich vorab Werte für ein Headerbild vergeben, das ich Vergeben Sie sprechende
für eine WordPress-Seite benötige. Dementsprechend benenne ich Namen für die Seiten­
die neue Seitenvorgabe mit Headerbild_fuer_WP. vorgabe.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 167


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Ab sofort steht die Seitenvorgabe beim Erstellen eines neuen Doku-


ments zur Verfügung.

G  Abbildung 4.22
Greifen Sie auf eigene Neben den Vorgaben können Sie auch auf Vorlagen zugreifen, die
­Seitenvorgaben zurück. Ihnen die Arbeit mit wiederkehrenden Dateien erleichtern werden.
Sie rufen die Vorlagenübersicht über einen Klick auf Vorlagen 1 auf.
Um nun eine Vorlage in die Übersicht aufzunehmen, genügt
grundsätzlich ein Klick auf die Schaltfläche Ordner hinzufügen 2
(Abbildung 4.23). Grundsätzlich deshalb, weil dies auf diese Weise
zwar möglich ist, aber Affinity Photo in dem gewählten Ordner
auch Vorlagendateien erwartet. Das bedeutet, dass Sie vorab eine
Vorlage erstellen müssen bzw. eine Vorlagendatei erworben haben.

Abbildung 4.23 E
b
Die Übersicht der Vorlagen
ist anfangs leer.

Ich habe im Vorfeld eine leere Datei erzeugt, deren Abmessungen


800 × 600 px beträgt. In diese leere Datei habe ich in der unteren,
rechten Ecke eine Signatur erstellt.
Diese Datei habe ich unter dem Namen 800-600_mit_Signatur.
afphoto gespeichert. Affinity Photo würde diese Datei jedoch nicht
als Vorlage ansehen, da diese in einem speziellen Dateitypen vor-
liegen müssen, nämlich .aftemplate. Dieser Dateityp lässt sich beim
Speichern einer Datei zwar eintragen, es geht aber leichter, wenn

168 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.2  Eine neue Datei anlegen

Sie über Datei • Als Vorlage exportieren aufrufen. Hierbei wird


die Datei direkt in dem richtigen Dateityp gespeichert.

F  Abbildung 4.24
Eine Datei mit einer Signatur
soll als Vorlage exportiert
werden.

Ich empfehle Ihnen, einen neuen Ordner anzulegen, den Sie für die
Ablage Ihrer Vorlagen nutzen. So habe ich beim Aufruf des Befehls
Datei • Als Vorlage exportieren einen neuen Ordner erzeugt
und diesen mit meine_vorlagen betitelt. Dorthin habe ich dann den
Export vorgenommen.
Damit diese Vorlage ab sofort aufgerufen werden kann, führe ich
den Befehl Datei • Neu aus und klicke auf Vorlagen und anschlie-
ßend auf die Schaltfläche Ordner hinzufügen. Als Ordner wähle
ich den neuen Vorlagen-Ordner meine_vorlagen. Die Vorlage wird
dann in der Übersicht angezeigt und kann durch Klick auf die
Schaltfläche Erstellen mit neuem Inhalt versehen werden.

F  Abbildung 4.25
Die Vorlage mit der Signatur
steht nun zur Verfügung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 169


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Die dann vorgenommenen Änderungen oder Erweiterungen haben


selbstverständlich keinen Einfluss auf die Vorlage, d. h. beim nächs-
ten Aufruf des Dialogfensters Neues Dokument steht die Vorlage
unverändert zur Verfügung.

Abbildung 4.26 E
Die Vorlage dient für ein
neues Dokument.

Schritt für Schritt


Eine Druckdatei vorbereiten
Bevor Sie in Abschnitt 4.3, »Dateien platzieren«, erfahren, wie Sie
eine Datei mit weiteren Fotos »befüllen«, möchte ich kurz exem-
plarisch zeigen, wie Sie eine Druckdatei erstellen.

1  Affinity Photo starten


Starten Sie Affinity Photo. Klicken Sie im Willkommen-Fenster auf
Neues Dokument. Sollten Sie das Willkommen-Fenster deaktiviert
haben, klicken Sie in Affinity Photo auf Datei • Neu beziehungs-
weise drücken (Strg)/(cmd) + ​(N).

Abbildung 4.27 E
Über das Menü lässt sich
eine neue Datei erzeugen.

2  Vorgaben festlegen
Klicken Sie im Dialogfenster Neues Dokument auf die Katego-
rie Drucken. Klicken Sie in der Übersicht auf die Vorgabe A4.

170 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

Achten Sie darauf, dass das Symbol für Hochformat aktiv ist (was
der Standard ist), und belassen Sie die weiteren Optionen bei den
Standardeinträgen.

G  Abbildung 4.28
Wir haben uns für den Typ Drucken entschieden, sicherlich wird Bestimmen Sie den Typ und
dies der häufigste Typ für die Erstellung neuer Dateien sein. Sie die Einstellungen des neuen
werden aber auch noch andere Typen kennenlernen. Dokuments.

4.3 Dateien platzieren


Mit der Erstellung einer neuen Datei erhalten Sie eine Leinwand,
die entweder transparent oder mit Weiß gefüllt ist – je nachdem,
für welche Option Sie sich entschieden haben. Damit diese nun
mit Fotos belegt wird, müssen Sie das gewünschte Foto platzieren.
Hierbei unterscheidet Affinity Photo, ob es sich um eine »normale«
Bilddatei oder eine Datei aus Affinity Photo, Affinity Designer oder
Adobe Photoshop handelt.

4.3.1 Platzieren eines Fotos


Bei diesem Vorgang wird das ausgewählte Foto in seiner gesamten
Größe in einer bestehenden Datei abgelegt. Es findet also keine

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 171


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

automatische Anpassung an die vorliegende Größe statt. Das be­­


deutet, dass die Leinwand nur einen Ausschnitt der platzierten
Datei anzeigt, wenn diese größer als die Abmessungen der Lein-
wand ist. Da die platzierte Datei aber mit allen vorliegenden Pixeln
eingesetzt wird, können Sie die Größe auf die Leinwand hin anpas-
sen. Diesen Schritt der Größenanpassung können Sie umgehen,
wenn Sie bereits beim Platzieren die gewünschte Größe festlegen.
Um dies zu verdeutlichen, werden Sie in der folgenden Schritt-
Anleitung die beiden Arten des Platzierens kennenlernen.

Schritt für Schritt


Zwei Fotos platzieren
Wie ein Foto platziert wird, hängt davon ab, wie Sie die Platzierung
vornehmen. In dieser Schritt-Anleitung sollen die beiden Fotos
Kapitel_04 • kirche.jpg, »kirche.jpg« und »kirche-2.jpg« auf unterschiedliche Weise auf der
kirche-2.jpg Leinwand platziert werden.

1  Neue Datei anlegen


Erzeugen Sie eine neue, leere Datei. Diese sollte vom Typ Drucken
sein und die Seitenvorgabe A4 und das Hochformat verwenden.
Weitere Einstellungen sind nicht notwendig.

2  Erstes Foto platzieren


Wählen Sie Datei • Platzieren. Es öffnet sich das Dialogfenster
Öffnen. Wählen Sie hier das Foto »kirche.jpg« aus, und klicken Sie
G  Abbildung 4.29 auf Öffnen. Es erscheint ein Symbol mit einer Ellipse und einem
Das Symbol Platzieren, hier Pfeil. Klicken Sie mit der Maus in die leere Datei. Aktivieren Sie,
auf einem transparenten wenn nicht bereits erfolgt, das Verschieben-Werkzeug (V).
Hintergrund.
3  Foto positionieren
Da das Foto größer als die Leinwand ist, sehen Sie nur einen
Ausschnitt des platzierten Fotos. Klicken Sie im Studio auf das
Panel Transformieren. Sollte es nicht sichtbar sein, wählen Sie
Ansicht • Studio • Transformieren. Achten Sie darauf, dass der
obere linke Eckpunkt 1 hervorgehoben ist (größer als die rest-
lichen Eckpunkte).
Ist dies nicht der Fall, klicken Sie auf den Eckpunkt. Geben Sie
in den Wertefeldern X und Y jeweils 0 mm ein. Damit wird die
obere linke Ecke des Fotos auf die passende Stelle der Leinwand
gesetzt.

172 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

F  Abbildung 4.30
Die Leinwand ist kleiner
als das Foto.

4  Größe anpassen
Klicken Sie im Panel Transformieren auf das Ketten-Symbol 2 ,
das sich neben den Wertefeldern für Breite (B) und Höhe (B) befin-
det. Damit wirkt sich die Änderung eines Wertes proportional auf
den anderen Wert aus. Geben Sie bei Breite (B) den Wert 210 mm
ein, da dies der Breite eines DIN A4-Dokuments entspricht. Die
Höhe passt sich automatisch an.

F  Abbildung 4.31
Durch Eingabe einer Breite
wird die Größe des Fotos
angepasst.

5  Magnetische Ausrichtung aktivieren


Das nächste Foto soll direkt passend platziert werden. Um diesen
Vorgang zu erleichtern, aktivieren Sie in der Symbolleiste das Sym-
bol Magnetische Ausrichtung 1 (Abbildung 4.32) durch einen
einfachen Klick (der Hintergrund des Symbols wird dunkel).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 173


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

G  Abbildung 4.32
Aktivieren Sie die Magneti- 6  Weiteres Foto platzieren
sche Ausrichtung. Wählen Sie Datei • Platzieren, und wählen Sie das Foto »kirche-2.
jpg« aus. Fahren Sie mit der Maus an den oberen linken Rand des
ersten Fotos Leinwand, bis ein grüner Strich erscheint. Aufgrund
der magnetischen Ausrichtung zeigt Ihnen Affinity Photo neben
dem Platzieren-Symbol eine grüne Linie für den linken Rand der
Leinwand und eine rote Linie für die untere Kante des ersten Fotos
als Hilfsmittel an 2 (Abbildung 4.33), sobald Sie Begrenzungen
anderer Objekte oder den Seitenrand überfahren. Halten Sie die
Maus gedrückt, und ziehen Sie das Foto nach rechts, bis auch auf
dem rechten Rand der Leinwand ein grüner Strich erscheint. Sie
haben nun das Foto vollflächig in der Breite platziert.

G  Abbildung 4.33
Die magnetische Ausrichtung
unterstützt Sie …

Abbildung 4.34 E
… beim Platzieren des Fotos.

7  Fotos ausrichten
Die Höhe der Leinwand wurde nicht komplett ausgefüllt. Klicken
Sie mit dem Verschieben-Werkzeug (V) in das untere Foto und
ziehen Sie es bis an den unteren Rand. Wird dieser erreicht, zeigt
Ihnen Affinity Photo dies mit einem roten Strich 3 an. Der mittlere
grüne Strich zeigt Ihnen die Mitte der Leinwand an, die beiden
äußeren grünen Striche zeigen Ihnen, dass Sie das Foto entlang der
Leinwandränder verschieben.

174 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

G  Abbildung 4.35 3
Die Leinwand wurde ausgefüllt und lässt Platz für einen Platzieren mittels
kleinen Zwischenraum. Drag & Drop
Wie bereits im Abschnitt
4.1 unter »Öffnen mittels
4.3.2 Platzierte Objekte bearbeiten Drag & Drop«, beschrie-
Liegt eine zu platzierende Datei aus Affinity Photo (*.afphoto), Affi- ben, lassen sich Fotos auch
nity Designer (*.afdesign) oder Adobe Photoshop (*.psd) vor, ergibt mittels Drag & Drop in Af-
finity Photo öffnen. Wenn
sich beim Platzieren eine Besonderheit. Die ausgewählte Datei wird
Sie diese Technik bei einer
in die neue Datei eingebettet und kann bei Bedarf separat bear-
bereits geöffneten Datei
beitet werden. Somit ergeben sich hierbei Möglichkeiten, die in ausführen, wird das hinein-
etwa mit den sogenannten Smartobjekten aus Adobe Photoshop gezogene Foto in dieser
vergleichbar sind. Datei abgelegt, also plat-
ziert. Dies entspricht dem
einfachen Platzieren wie in
Schritt für Schritt Abschnitt 4.3.1 beschrie-
Datei platzieren und bearbeiten ben. Das bedeutet, dass
Sie hier möglicherweise
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie eine Affinity Photo-Datei
das Foto skalieren müssen.
platzieren und diese bearbeiten.

1  Neues Dokument erstellen


Starten Sie Sie Affinity Photo, und klicken Sie im Willkommen-
Bildschirm auf Neues Dokument. Erzeugen Sie ein Dokument Kapitel_04 •
vom Typ Drucken, mit der Seitenvorgabe A4. Aktivieren Sie die sainte-croix.afphoto,
Option Querformat durch Klick auf das betreffende Symbol. sainte-croix-2.afphoto

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 175


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

G  Abbildung4.36
Ein neues Dokument wird 2  Affinity Photo-Datei platzieren
erzeugt. Gehen Sie auf Datei  • Platzieren, und wählen Sie die Datei
»sainte-croix.afphoto«. Klicken Sie mit der Maus in die linke obere
Ecke, und ziehen Sie die Datei mit gedrückter Maustaste in Rich-
tung rechte untere Ecke auf. Die Option Magnetische Ausrich-
tung sollte noch von der letzten Schritt-Anleitung aktiv sein,
falls nicht, aktivieren Sie diese.

Abbildung 4.37 E
Eine Affinity Photo-Datei
wurde platziert.

3  Objekt bearbeiten
Klicken Sie in der Leiste für die Werkzeugeinstellungen auf die
Schaltfläche Dokument bearbeiten. Es wird eine neue Register-
karte mit dem Namen <Eingebettet> 1 erzeugt.

176 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

F  Abbildung 4.38
Das platzierte Objekt wird
in einem separaten Regis-
ter angezeigt.

4  Anpassung vornehmen
Im Panel Ebenen erscheint neben der Bildebene bereits die Anpas-
sungsebene Schatten / Lichter, die Sie nicht löschen müssen.
Wählen Sie Ebene • Neue Anpassungsebene • Schwarz-Weiss.
Das Foto wird daraufhin in Schwarzweiß umgewandelt.

5  Zur Datei zurückkehren


Gehen Sie auf Datei • Schliessen, oder klicken Sie auf das X des
Registers der eingebetteten Datei. Sie kehren zurück zur Datei mit
dem eingebetteten See. Die Anpassung wirkt sich auch auf diese
aus, wird aber nicht im Panel Ebenen angezeigt.

F  Abbildung 4.39
Die platzierte Datei »erbt«
die Anpassungen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 177


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

6  Weiteres Bild platzieren


Gehen Sie zu Datei • Platzieren, und platzieren Sie hierüber die
Datei »sainte-croix-2.afphoto«. Ziehen Sie das Foto von der linken
oberen Ecke bis zur Mitte der Leinwand.

Abbildung 4.40 E
Eine weitere Datei wird
platziert.

7  Neues Bild bearbeiten


Klicken Sie auf Dokument bearbeiten, und wählen Sie Ebene •
Neue Anpassungsebene  • Umfärben. Ändern Sie anschließend
den Wert bei Farbton und Sättigung jeweils auf 50° beziehungs-
weise 50 % 1 . Schließen Sie die eingebettete Datei, um zur Col-
lage zurückzukehren.

Abbildung 4.41 E
Das Foto wird über eine
Anpassungsebene umge-
färbt.

8  Weitere Bearbeitung vornehmen


Klicken Sie in das schwarzweiße Bild des Sees, und wählen Sie in
den Werkzeugeinstellungen Dokument bearbeiten. Wählen Sie
Ebene • Neue Anpassungsebene • Umfärben. Verändern Sie dort

178 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

den Wert für Farbton und Sättigung auf 30° bzw. 30 %, und schlie-
ßen Sie die eingebettete Datei.

F  Abbildung 4.42
Die platzierten Fotos wur-
den separat bearbeitet.

Die gerade durchgeführte Schritt-Anleitung sollte Ihnen verdeut-


Photoshop Smart Objekt
lichen, wie praktisch die Arbeit mit platzierten Affinity Photo-
wird auch eingebettet
Dateien ist. Sie haben hierüber jederzeit Zugriff auf die Datei im
Wenn Sie eine Photoshop-
Originalzustand. Diese Möglichkeit wird noch sinnvoller, wenn
Datei (.psd) öffnen, in der
Sie die eingebettete Datei zum Beispiel mit einer Verzerrung oder sich ein sogenanntes Smart
anderen umfangreichen Korrekturen versehen, die sich dann auch Objekt befindet, wird die-
auf die Datei mit der platzierten Datei auswirken. ses auch als eingebettetes
Objekt behandelt. Voraus-
setzung ist, dass Sie die
4.3.3 Objekte rastern entsprechende Option in
den Einstellungen von Affi-
Damit Sie platzierte Dateien innerhalb einer Datei wie im Abschnitt
nity Photo (Register All-
4.3.2, »Platzierte Objekte bearbeiten«, bearbeiten können, muss
gemein) aktivieren.
Affinity Photo diese einbetten. So gesehen wird dafür ein interner
Verweis erzeugt. Dieser Verweis benötigt allerdings einen gewissen
Speicherbedarf, der bei mehreren platzierten Dateien schnell zu
einer großen Datei führen kann.
Um die Dateigröße etwas zu verringern, können Sie solch ein
eingebettetes Objekt anklicken und über Ebene • Rastern eine
Umwandlung in ein »normales« Pixelobjekt vornehmen. Hierbei
verringert sich die Dateigröße, allerdings verliert solch eine geras-
terte Ebene auch die Möglichkeit, ein eingebettetes Dokument
zu bearbeiten. Daher sollten Sie das Rastern von Objekten bezie-
hungsweise Ebenen nur dann vornehmen, wenn Sie Ihre Arbeiten
abgeschlossen haben.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 179


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Das Rastern von Objekten wird auch dann benötigt, wenn Sie mit
Texten arbeiten. Daher werde ich in Kapitel 13, »Mit Text, Formen
und Vektoren arbeiten«, ein weiteres Mal auf diese Option ein-
gehen.

4.3.4 Einbetten oder verknüpfen?


Sie haben gesehen, dass Sie ein Foto sehr leicht in eine Datei durch
das Platzieren einfügen können. Grundsätzlich werden hierbei alle
Informationen der platzierten Datei übernommen und somit auch
deren Dateigröße. Wenn Sie z. B. ein Foto mit einer Dateigröße
von 20 MB in einem leeren Dokument platzieren, hat dieses neue
Dokument ebenfalls einen Speicherbedarf von 20 MB. Erst durch
das Rastern können Sie die neue Datei hinsichtlich des Speicher-
bedarfs reduzieren. Gerade bei einer Collage, also einer Datei mit
vielen einzelnen Fotos, kann es hierbei zu sehr großen Arbeits-
dateien kommen, was sich negativ auf die Arbeitsgeschwindigkeit
in Affinity Photo auswirken kann.
Hier kommt die Regel zur Platzierung zum Einsatz. Dies geschieht
entweder beim Anlegen einer neuen Datei über das Klappmenü
Regel zur Bildplatzierung oder auch nachträglich über Datei •
Regel zur Platzierung.

Abbildung 4.43 E
Die Regel zur Platzierung
lässt sich beim Anlegen eines
neues Dokuments bestim-
men oder über das Datei-
Menü.

Die Option Bevorzugt eingebettet tut das, was Affinity Photo


bisher immer getan hat: Die platzierte Datei wird mit all ihren
Informationen platziert und lässt sich als eingebettete Datei separat
aufrufen und bearbeiten.
Über die Option Bevorzugt verknüpft verändert sich das
grundlegende Verhalten nicht – auch hier können Sie die plat-
zierte Datei separat bearbeiten und haben vollen Zugriff auf alle
Bildinformationen. Der große Unterschied zur Option eingebettet

180 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.3  Dateien platzieren

liegt aber darin, dass eine verknüpfte Datei referenziert wird, d. h.
das platzierte Objekt wird nicht als »Kopie« in die neue Datei ein-
gesetzt, sondern lediglich ein Verweis dort hin. Das wirkt sich auf
die Dateigröße aus, da Affinity Photo nicht alle Bildinformationen
übernimmt, sondern nur darauf verweist. Erst durch das Rastern
werden die Bildinformationen übernommen und die Verbindung
zur verknüpften Datei gekappt. Und hierin liegt auch schon die
»Schattenseite« einer Verknüpfung: Wenn Affinity Photo keinen
Zugriff mehr auf eine verknüpfte Datei hat, z. B. weil diese gelöscht,
verschoben oder umbenannt wurde, quittiert es diesen Zustand
durch eine Meldung über fehlende Ressourcen. Zur Veranschau-
lichung habe ich die Datei kirche_mecklenburg.afphoto mit einer
Dateigröße von knapp 16 MB in ein neues DIN A4-Dokument als
Verknüpfung platziert. In der Werkzeugleiste zum Verschieben-
Werkzeug wird das platzierte Foto mit dem Klammerzusatz Ver-
knüpftes Dokument versehen.

F  Abbildung 4.44
Das Foto einer Kirche wurde
als Verknüpfung platziert.

Ein Blick in den Windows Explorer zeigt, dass diese neue Datei
lediglich 600 KB, also 0,6 MB benötigt! Ich speichere diese neue
Datei unter dem Namen kirche_verknuepft.afphoto ab und schließe

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 181


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

sie. Anschließend benenne ich die Originaldatei (kirche_mecklen-


burg.afphoto) in kirche_dobbertin.afphoto um – warum auch immer.
Beim Öffnen der Datei kirche_verknüpft.afphoto versucht Affinity
Photo die verknüpfte Datei zu laden – findet sie aber nicht. Es
erscheint vielmehr eine Meldung über Fehlende Ressource(n).

Abbildung 4.45 E
Ein verknüpftes Objekt wird
nicht gefunden

Aber Affinity Photo lässt Sie nicht im Regen stehen: Ein Klick auf
Ja schafft die Möglichkeit, nach dem fehlenden Foto zu suchen.
Abbildung 4.46 H Hierfür wechselt Affinity Photo in ein Verzeichnis-Dialogfenster, in
Verknüpfte Objekte können dem Sie die gewünschte Datei auswählen können. Alternativ dazu
in der Ressourcenverwaltung können Sie auch auf Ressourcen verwalten klicken und erhalten
eingesehen werden. eine Übersicht aller verknüpften Objekte der aktiven Datei.

Hier können Sie über Ersetzen ebenfalls in das Verzeichnis-Dialog-


fenster wechseln und die Datei auswählen.

4.4 Datei speichern und schließen


Um die Arbeit an einer Datei abzuschließen, wird diese geschlos-
sen. Sobald Sie Änderungen an einer Datei vorgenommen haben,
die noch nicht gespeichert wurden, fragt Affinity Photo nach, ob Sie
die Speicherung vornehmen wollen. So können Sie immer sicher
sein, dass Sie keine Arbeitsschritte verlieren.

182 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.4  Datei speichern und schließen

4.4.1 Datei schließen


Das Schließen einer Datei kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.
Die gängigste Methode wird über das Menü Datei • Schliessen
(beziehungsweise (Strg)/(cmd) + ​(W)) ermöglicht. Hierbei wird die
Datei geschlossen, Affinity Photo bleibt aber weiterhin geöffnet.
Etwas schneller können Sie eine Datei schließen, wenn Sie auf das
X am rechten Rand des entsprechenden Registers klicken (Mac:
roter Punkt links).

F  Abbildung 4.47
Beim Schließen einer Datei
werden Sie gefragt, ob Sie
diese speichern wollen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Affinity Photo zu beenden


– alle aktiven Dateien werden dann gleichzeitig geschlossen. Auch
hier erscheint immer dann die Frage nach der Speicherung, falls
eine Datei verändert wurde. Klicken Sie hierfür auf Datei • Been-
den, oder klicken Sie auf das X am rechten Rand der Menüleiste.

4.4.2 Speichern und Speichern unter


Möglicherweise benötigen Sie die eine oder andere geänderte
Datei nur temporär, das heißt, Sie öffnen diese in Affinity Photo,
führen die Korrekturen durch und drucken die Datei abschließend
aus. Wollen Sie allerdings die Datei zu einem späteren Zeitpunkt
weiterbearbeiten oder die Änderungen endgültig in die Datei über-
nehmen, müssen Sie diese speichern oder exportieren. Der Unter-
schied zwischen Speichern und Exportieren liegt darin, dass beim
Speichern neuer Dateien nur auf das programminterne Dateiformat
.afphoto zurückgegriffen werden kann, während beim Exportieren
eine Vielzahl von Dateiformaten zur Verfügung steht.

Eine Datei speichern | Beim Speichern einer Datei wird diese auf
Ihrem Rechner oder einem ausgewählten Laufwerk (zum Beispiel
auf einer externen Festplatte) abgelegt und steht damit für spätere
Bearbeitungen zur Verfügung. Über den Befehl Datei • Speichern
beziehungsweise mit der Tastenkombination (Strg)/(cmd) + ​(S)
wird grundsätzlich kein Dialogfenster eingeblendet, sondern die
Speicherung ohne Nachfrage vorgenommen. Diese gespeicherte
Datei beinhaltet alle Änderungen, die seit der letzten Speicherung

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 183


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

beziehungsweise seit dem Öffnen der Datei vorgenommen wur-


Beachten Sie den
den. Daher ist es auch einleuchtend, dass der Speichern-Befehl
Dateinamen
erst dann aktiv ist, wenn Sie mindestens eine Modifikation an der
Sobald Sie eine Änderung
Datei vorgenommen haben.
an einer Datei vornehmen,
wird der Zusatz (geändert) Auch wenn Sie alle durchgeführten Bearbeitungsschritte zum
hinter den Dateinamen ge- Beispiel über das Protokoll-Panel zurücknehmen (siehe hierzu
setzt. Dies ist auch ein Abschnitt 4.7, »Das Protokoll«) und die Datei in den »Urzustand«
Hinweis dafür, dass Sie die versetzen, sieht Affinity Photo dies als Änderung an, das heißt,
Datei speichern können. auch in diesem Fall ist der Befehl Speichern aktiv. Damit Sie beim
Schließen einer Datei nicht versehentlich die Speicherung verges-
sen, fragt Affinity Photo nach, ob Sie die Änderungen speichern
wollen. Bejahen Sie die Frage, wird die Datei mit der neuesten Ver-
sion überschrieben, verneinen Sie diese, wird die Datei geschlos-
sen, ohne dass die Änderungen gespeichert werden. Klicken Sie
auf Abbrechen, bleibt die Datei geöffnet, und Sie können darin
weiterarbeiten.

Datei mit Ebenen speichern  | Sicherlich ist Ihnen das Wort


»grundsätzlich« im ersten Absatz dieses Abschnitts aufgefallen. Ich
habe es bewusst verwendet, denn es kann unter Umständen sein,
dass beim Speichern einer Datei ein Dialogfenster erscheint. Dies
Abbildung 4.48 H
ist immer dann der Fall, wenn Ihre Datei aus mehreren Ebenen
Eine JPG-Datei mit mehr als
einer Ebene wurde geschlos-
besteht, das verwendete Dateiformat aber keine Ebenen berück-
sen – Affinity Photo bietet sichtigt. Dies kommt zum Beispiel bei JPG-Dateien zum Tragen.
verschiedene Möglichkeiten Dateiformate, in denen Ebenen gespeichert werden können, stelle
an. ich Ihnen noch in Abschnitt 4.6, »Dateiformate«, vor.

Sie können sich hier für drei Optionen entscheiden:


E Reduziert speichern: Alle Ebenen werden zusammengefasst,

und die Datei wird im zugrunde liegenden Format gespeichert.


Beim späteren Öffnen haben Sie dann keinen Zugriff mehr auf
die Ebenen
E Speichern unter: Die Datei wird unter einem anderen Namen

und im Format .afphoto abgespeichert. Die Originaldatei selbst


»erfährt« nichts von den Änderungen.

184 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.4  Datei speichern und schließen

E Abbrechen: Der Speichervorgang wird beendet, und Sie können


in der Datei weiterarbeiten.

Datei speichern unter | Wenn Sie eine Datei öffnen, bearbeiten


und speichern, wird diese Datei mit dem neuesten Stand über-
schrieben. Erstellen Sie allerdings eine neue Datei, gibt es für Affi-
nity Photo noch keinen »vorherigen« Stand, der mit einer neuen
Version überschrieben werden kann. Daher wendet Affinity Photo
in solchen Fällen automatisch den Befehl Speichern unter an – auch
wenn Sie auf Datei • Speichern klicken. Hierbei bietet Ihnen Affi-
nity Photo lediglich das programminterne Dateiformat .afphoto an.
Doch die Funktion Speichern unter spielt nicht nur beim Spei-
chern von neuen Dateien eine Rolle. Sie stellt vielmehr eine sehr
gute Möglichkeit dar, mehrere Kopien einer Datei anzulegen. Wie
das geht, zeigt Ihnen der folgende Workshop.

Schritt für Schritt


Mehrere Versionen speichern
Wenn Sie eine Datei mit unterschiedlichen Ständen sichern wol-
len, bietet sich der Befehl Speichern unter an.
Kapitel_04 • baum.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »baum.jpg«. Wählen Sie Ebene • Neue Live-
Filterebene  • Schatten/Lichter. Ändern Sie die Werte folgen-
dermaßen ab: Schattenstärke −100 %, Schattenbereich 70 %,
Lichterstärke −100 %, Lichterbereich 80 %. Klicken Sie auf das
X, um die Filtereinstellung zu verlassen.

F  Abbildung 4.49
Ein Foto wird mit einem
Live-Filter versehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 185


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

2  Änderung speichern
Wählen Sie Datei • Speichern. Da es sich um eine JPG-Datei mit
Abbildung 4.50 H zwei Ebenen handelt, erscheint die Frage, ob Sie reduziert spei-
Legen Sie eine Kopie über chern wollen oder mit Speichern unter. Wählen Sie Speichern
Speichern unter an. unter.

3  Dateinamen vergeben
Vergeben Sie den Dateinamen »baum-schattenlichter«, und kli-
cken Sie auf Speichern. Die JPG-Datei wird ohne Änderungen
im Hintergrund geschlossen, und die Version mit der Bearbeitung
durch den Schatten/Lichter-Filter bleibt geöffnet.

4  Änderung widerrufen
Gehen Sie auf Bearbeiten • Rückgängig, um den Live-Filter zu
widerrufen, und ein weiteres Mal auf Bearbeiten • Rückgängig,
um die Erzeugung der Ebene für den Live-Filter zu widerrufen. Die
Datei ist nun wieder in ihrem Urzustand.

5  Neue Änderung vornehmen


Klicken Sie auf Ebene • Neue Live-Filterebene • Verzerren • Wel-
len. Überschreiben Sie den Wert für Intensität mit 200. Beenden
Sie die Filtereinstellungen durch einen Klick auf das X.

Abbildung 4.51 E
Ein anderer Filter wird ange-
wendet.

186 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

6  Neue Version speichern


Wählen Sie Datei • Speichern unter, und vergeben Sie den Namen
»baum_wellen«. Die Datei »baum-schattenlichter.afphoto« wird
im Hintergrund geschlossen – geöffnet bleibt die Datei »baum_ H  Abbildung 4.52
wellen.afphoto«. Schließen Sie die Datei durch einen Klick auf Die geänderte Datei wurde
das X 1 im rechten Bereich der Registerkarte oder über Datei • unter einem neuen Namen
Schliessen (oder per (Strg)/(cmd) + ​(W)). gespeichert.
a

Mit Hilfe der Schritt-Anleitung haben Sie neben der Datei »baum.
jpg« noch zwei weitere Dateien (»baum-schattenlichter.afphoto«
und »baum_wellen.afphoto«) erzeugt. Diese können Sie anschlie-
ßend betrachten und sich für das beste Ergebnis entscheiden.
Bedenken Sie, dass die Dateien, auch weil sie aus mehr als einer
Ebene bestehen, einen erhöhten Speicherbedarf haben. Wenn Sie
sich für eine Variante entschieden haben, empfiehlt es sich, alle
weiteren Versionen zu löschen.

4.5 Datei exportieren


Die Funktion Speichern beziehungsweise Speichern unter hat den
Nachteil, dass sie bei neuen Dateien lediglich das Format .afphoto
anbietet. Versenden Sie solch eine Datei an eine andere Person,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 187


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

kann diese die Datei nur öffnen, wenn sie ebenfalls über Affinity
Photo verfügt. Auch wenn Sie eine Datei auf einer Webseite oder
auf einer Plattform (zum Beispiel Facebook) präsentieren wollen, ist
das Dateiformat .afphoto die falsche Wahl. Hier kommt die Funk-
tion Exportieren zum Einsatz. Sie rufen diese Funktion über Datei •
Exportieren oder über das Tastaturkürzel (Strg) + ​(Alt) + ​(ª) + ​(S)
auf. Hierüber haben Sie Zugriff auf eine Vielzahl von Dateiformaten.

Schritt für Schritt


Eine Datei im JPG-Format exportieren
Da das JPG-Format sicherlich das am häufigsten verwendete For-
mat für Bilddateien ist, werden Sie nun eine Datei in das JPG-­
Kapitel_04 • vogel.afphoto Format exportieren.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »vogel.afphoto«. In der Kontextleiste können
Sie die Dokumentgröße von 5 472 × 3 648 Pixeln ablesen. Sollte
diese nicht sichtbar sein, klicken Sie auf Ansicht • Kontextleiste
einblenden.

Abbildung 4.53 E
Die .afphoto-Datei wurde
geöffnet.

2  Export vornehmen
Gehen Sie auf Datei • Exportieren, und klicken Sie auf das Symbol
für JPG. Achten Sie darauf, dass bei Grösse ein geschlossenes
Schlosssymbol 1 angezeigt wird. Ist dieses geöffnet, schließen Sie
es über einen einfachen Mausklick. Klicken Sie in das erste Feld

188 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

hinter Grösse. Ändern Sie den Wert auf 800 – der zweite Wert
passt sich proportional an.

b
c
d

F  Abbildung 4.54
Die Exporteinstellungen für
eine JPG-Datei. Bestimmen
Sie die Qualität und die
Berechnungsmethode.
e
3  Qualität einstellen
Wählen Sie aus dem Klappmenü Vorgabe den Eintrag JPEG (mitt-
lere Qualität) 2 . Gleichzeitig ändert sich der Wert bei Qualität
auf 45 4 . Wählen Sie aus dem Klappmenü Berechnung den Ein-
trag Bilinear 3 . Starten Sie den Export über einen Klick auf die
Schaltfläche Exportieren 5 .

4  Dateiname vergeben
Die exportierte Datei soll im gleichen Verzeichnis abgelegt wer-
den wie die Originaldatei. Setzen Sie hinter dem Dateinamen den
Zusatz »_mail«, da diese Datei für den Mailversand vorgesehen ist
(im Beispiel »vogel_mail.jpg«).

F  Abbildung 4.55
Die exportierte Datei wird
im gleichen Ordner wie die
Originaldatei gespeichert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 189


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

5  Zum Ordner wechseln


Die exportierte Datei wird nach dem Export nicht geöffnet, es
bleibt weiterhin die Originaldatei aktiv. Um zur Exportdatei zu
wechseln, können Sie in diesem Beispiel auf Datei • Ordner im
Explorer öffnen (Mac: Datei • Im Finder zeigen) klicken. Da
der Export im gleichen Ordner wie die Originaldatei abgelegt
wurde, erscheint dieser neben der Originaldatei. Hier können Sie
die Dateigröße in Erfahrung bringen oder den Versand der Datei
vorbereiten.
Der Vorteil beim Exportieren liegt nicht nur darin, dass Sie auf
mehrere Dateiformate zugreifen, sondern auch die Ausgabegröße
beeinflussen können. In Kombination mit der Qualität erhalten Sie
G  Abbildung 4.56 dann Exportdateien, die einen weitaus geringeren Speicherbedarf
Die Originaldatei und die benötigen und sich somit für den E-Mail-Versand oder die Bereit-
exportierte JPG-Datei stellung im Internet bestens eignen.

4.5.1 Die wichtigsten Exporteinstellungen im Detail


Die Möglichkeiten des Exports sind recht vielfältig – nicht ohne
Grund bietet Affinity Photo eine eigens dafür zuständige Persona,
die Export Persona an, die ich Ihnen in Kapitel 15, »Ausgabe und
Druck«, näher erläutern werde. Dennoch möchte ich Ihnen bereits
hier die Exporteinstellungen erklären.

Abbildung 4.57 E
Die Neuberechnungsmetho-
den beim Export

Format | Das Dateiformat, in das Sie die Datei exportieren wol-


len, wählen Sie durch einen einfachen Klick auf das gewünschte
Format in der oberen Leiste. Je nach Auswahl ändern sich die Ein-
stellungen.

190 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

Größe | Die exportierte Datei muss nicht unweigerlich die gleichen


Abmessungen wie die Originaldatei haben. Gerade beim Erstellen
von Dateien, die für den E-Mail-Verkehr oder zur Verwendung auf
Facebook, Instagram etc. exportiert werden, ergibt es durchaus
Sinn, kleinere Abmessungen vorzugeben und somit den Speicher-
bedarf zu verringern.
Bei der Änderung der Dokumentgröße haben Sie bereits das
Schloss kennengelernt. Ist dieses geschlossen, wirkt sich eine Grö-
ßenänderung auch auf den anderen Wert aus, das heißt, die Ände-
rung wird immer im gleichen Seitenverhältnis vorgenommen. Ist
das Schloss nicht geschlossen, können Sie die einzelnen Werte
ohne Auswirkung auf den anderen Wert verändern. Das Resultat
ist dann eine gestauchte oder verzerrte Exportdatei. Wenn Sie die
Größe einer Datei verändern, wirkt sich dies auf die Pixel aus. Das
heißt, Affinity Photo muss eine Berechnungsmethode – das soge-
nannte Resampling – heranziehen, um die Relation der einzelnen
Pixel beeinflussen zu können. Hier werden Ihnen beim Export unter
Neuberechnung verschiedene Berechnungsmethoden angeboten.

Vorgabe | Über die Vorgabe können Sie voreingestellte Einstel-


lungen aufrufen. So ändert sich beim Dateiformat JPG die Qualität,
wenn Sie von der Vorgabe JPEG (Höchste Qualität) auf JPEG
(Niedrige Qualität) wechseln. Sie sind aber nicht auf diese Vor-
gaben festgelegt, das heißt, Sie können jede Einstellung verändern.
Dadurch »leert« sich der Eintrag im Klappmenü Vorgabe.

G  Abbildung 4.58 G  Abbildung4.59


Bei Wahl einer Vorgabe ändern sich die … die Sie manuell anpassen können.
Einstellungen …

Neuberechnung | Wenn Sie die Größe abändern, muss Affinity


Photo eine Neuberechnung der Pixel (auch Resampling genannt)

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 191


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

durchführen. Hier ist entscheidend, ob es sich um eine Vergrö-


ßerung oder Verkleinerung handelt, da es hierzu jeweils spezielle
Berechnungsmethoden gibt.
E Nächstgelegen: Es handelt sich dabei um einen Näherungswert.

Die Berechnung ist hier nicht sehr aufwendig, daher wird ein
Export mit dieser Berechnungsart am schnellsten durchgeführt.
Fotos mit vielen Details sollten Sie hierüber nicht berechnen
lassen, da das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfallen wird.
Lediglich für Fotos mit harten Kanten (zum Beispiel Architektur-
fotos) sollte diese Berechnungsart verwendet werden.
E Bilinear: Kommt immer dann zum Einsatz, wenn Sie eine Datei

verkleinern wollen.
E Bikubisch: Eignet sich für Vergrößerungen von Fotos, das heißt,

die Abmessungen der Exportdatei sind größer als die der Origi-
naldatei. Dieser Vorgang ist etwas zeitintensiver, sollte aber der
bilinearen Variante vorgezogen werden.
E Lanczos 3: Affinity Photo verwendet zwei Arten dieser Neube-

rechnungsmethode, die nach einem ungarischen Mathematiker


benannt ist. Sie gilt als beste Wahl für die Neuberechnung von
Fotos. Aufgrund der komplizierten Umrechnung benötigt diese
Methode jedoch die längste Zeit. Mit der Variante nicht trenn-
bar erreichen Sie noch bessere Ergebnisse als mit trennbar,
allerdings erhöht sie die Zeit für die Neuberechnung nochmals.

Qualität | Das JPG-Format ist vor allem deshalb so weit verbreitet,


da es sich aufgrund seiner Komprimierungsmöglichkeit für Dateien
eignet, die wenig Speicherbedarf haben sollen. Inwieweit die Kom-
primierung durchgeführt werden soll, steuern Sie über den Regler
Qualität, den es auch nur beim JPG-Format gibt. Je höher der
Wert ist, desto größer wird der Speicherbedarf der exportierten
Datei. Bei Reduzierung des Wertes sinkt zwar der Speicherbedarf,
gleichzeitig nimmt jedoch auch die Qualität des Fotos ab. Dies
äußert sich vor allem an Übergängen von unterschiedlichen Farben,
zum Beispiel im Bereich von Wolken und des Himmels. Da durch
die Komprimierung benachbarte Pixel zusammengefasst und mit
einer der Farben befüllt werden, ist dies bei solchen Bereichen
mit Problemen behaftet – das Ergebnis sind meist »matschige«
Übergänge. Grundsätzlich erzielen Sie mit Werten ab 50 bis 90 die
besten Ergebnisse. Der Unterschied zwischen 90 und 100 ist meist
so gering, dass Sie sich für den geringeren Wert von 90 entscheiden
können, um so auch etwas Speicherplatz zu sparen.

192 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

Das Foto in Abbildung 4.60 hat einen Speicherbedarf von circa


10 MB und besitzt 3 264 Pixel in der Breite. Es wurde mit einer
Breite von 800 Pixeln in das JPG-Format exportiert: einmal mit
einer Qualität von 100 % und ein weiteres Mal mit einer Qualität
von 20 %. Abbildung 4.61 und Abbildung 4.62 zeigen einen Aus-
schnitt in einer 150 %-Vergrößerung.

G  Abbildung 4.60 G  Abbildung 4.61 G  Abbildung 4.62


Das Originalfoto … … und ein Ausschnitt der … sowie in einer Qualität von
exportierten JPG-Datei in einer 20 %
Qualität von 100 % …

Affinity-Ebenen speichern | Da Affinity Photo genau wie Adobe


Photoshop die Arbeit mit Ebenen ermöglicht, ist es meist sinnvoll,
Dateien im Format .afphoto abzuspeichern, damit Sie auch später
noch auf die Ebenen zugreifen können.

F  Abbildung 4.63
Die Exporteinstellungen: Das
Dateiformat TIFF beherrscht
Ebenen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 193


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Bei einer Weitergabe solch einer Datei muss der Empfänger aller-
dings Affinity Photo installiert haben, um die Datei öffnen zu kön-
nen. Hier können Sie den Export in das TIFF-Format wählen, das
ebenfalls Ebenen unterstützt. Dies muss aber explizit ausgewählt
werden, indem Sie die Option Affinity-Ebenen speichern akti-
vieren.

Bereich | Wenn Ihre Datei aus mehreren Ebenen besteht, können


Sie entscheiden, ob nur die aktuell ausgewählte Ebene oder alle
Ebenen exportiert werden sollen. Sie finden diese Möglichkeit im
Klappmenü Bereich.

Abbildung 4.64 E
Bestimmen Sie, welche
Ebenen exportiert werden
sollen.

E Wenn Sie sich hier für die Option Ganzes Dokument entschei-
den, werden alle Ebenen der Datei exportiert.
E Die Option Auswahl mit Hintergrund exportiert die aus-
gewählte Ebene inklusive der darunterliegenden Ebenen. Der
Export wendet hierbei die Abmessungen der ausgewählten
Ebene an, das heißt, wenn Sie eine Formebene auswählen, wird
der Export die Abmessungen der Formebene verwenden, die
auch kleiner als die Leinwand sein kann.
E Die Option Auswahl ohne Hintergrund exportiert nur die aus-
gewählte Ebene und wendet deren Abmessungen an. Wichtig
ist hierbei, dass der Inhalt der Ebene auch dann exportiert wird,
wenn er ausgeblendet ist.

Das Originalfoto in Abbildung 4.65 habe ich mit einer Sternform


versehen. Diese Formebene habe ich jedoch ausgeblendet 1 , weil
ansonsten der Stern das Foto überdeckt hätte.

194 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

G  Abbildung 4.65
Ein Foto mit einer ausgeblendeten Formebene

Beim Export in das JPG-Format habe ich im Klappmenü Bereich


Dateinamen beachten
die Option Auswahl mit Hintergrund verwendet. Das Ergebnis
Wenn Sie ein Foto expor-
ist eine neue Datei, die die Abmessungen der Herzform besitzt.
tieren, um es per E-Mail zu
versenden, empfiehlt es
sich, den Originaldateina-
men beizubehalten und
diesen lediglich mit einem
Zusatz (z. B. »_mail«) zu
versehen. Wird Bedarf an
der Originaldatei geäußert,
wissen Sie im Nachhinein
immer, wie deren Datei-
name lautet. Diese Me-
thode ist zum Beispiel
dann interessant, wenn Sie
Fotos von einer Veranstal-
tung per E-Mail versenden
und die Gäste die Original-
dateien anfordern.

F  Abbildung 4.66
Die exportierte Datei mit
den Abmessungen der
Formebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 195


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Mit der Export Persona ausgeblendete Ebenen nicht exportie-


ren | Sobald Sie die Option Mit der Export Persona ausgeblen-
dete Ebenen nicht exportieren 1 aktivieren, werden Ebenen, die
Sie in der Export Persona ausgeblendet haben, nicht exportiert.

Abbildung 4.67 E a
Wenn Mit der Export Per-
sona ausgeblendete Ebe-
nen nicht exportieren
­aktiviert ist, werden ausge-
blendete Ebenen nicht Dies kann zu Verwirrungen führen, da hier nicht die Sichtbarkeit
exportiert. innerhalb des Panels Ebenen gemeint ist, sondern eine spezielle
Option, die Sie im Panel Ebenen in der Export Persona einstellen
können. So besitzt die Datei in Abbildung 4.68 drei Ebenen: ein
Foto und zwei Texte auf separaten Ebenen. Im Panel Ebenen in der
Export Persona ist die mittlere Ebene 2 ausgeblendet und würde
bei aktiver Option nicht exportiert werden. Irritierend ist hier, dass
alle Ebenen in der Photo Persona angezeigt werden.

Abbildung 4.68 E
Die Photo Persona zeigt
alle Ebenen …

G  Abbildung4.69
… obwohl in der Export
Persona eine Ebene ausge-
blendet wurde 2.

4.5.2 Die erweiterten Exporteinstellungen


Ein Klick auf die Schaltfläche Mehr bringt Sie in ein weiteres Dia-
logfenster. Hier können Sie auf die erweiterten Exporteinstellungen
wie zum Beispiel auf ein ICC-Profil zurückgreifen, falls die expor-

196 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

tierte Datei für einen bestimmten Einsatz erstellt werden soll (zum
Beispiel für den Druck in einer Druckerei).

G  Abbildung 4.70
Die erweiterten Exporteinstel-
lungen für den JPG-Export …

Abbildung 4.71 E
… unterscheiden sich von denen
c
des PDF-Exports.

Wissenswertes zu diesen ICC-Profilen erfahren Sie in Kapitel 15, Export Persona nutzen
»Ausgabe und Druck«. Auch hier sind die Einstellmöglichkeiten Für den Export können Sie
abhängig vom ausgewählten Dateiformat. auch die eigens dafür be-
Neben der Auswahl eines ICC-Profils können Sie in dem erwei- reitgestellte Export Per-
terten Dialogfenster auch das sogenannte Pixelformat bezie- sona nutzen. Neben dem
Export, den Sie gerade
hungsweise den Farbraum auswählen. Hier zeigt sich durch die
kennengelernt haben, ver-
Wahlmöglichkeit CMYK, dass Affinity Photo auch im professionel-
fügt diese Persona noch
len Bereich seine Berechtigung hat. Auch dieses Thema ist Bestand-
über die Möglichkeit des
teil von Kapitel 15, »Ausgabe und Druck«. Zerschneidens Ihrer Fotos,
das sogenannte Slicen.
Dies ist eine Methode, die
4.5.3 Exportvorgaben erstellen gerne für Webgrafiken an-
Wenn Sie bereits wissen, dass Sie des Öfteren mit den gleichen gewendet wird. Daher
Einstellungen exportieren werden, zum Beispiel weil Sie mehrfach werde ich sie in Kapitel 15,
»Ausgabe und Druck« nä-
Fotos für eine Webseite exportieren wollen, sollten Sie die Schalt-
her erläutern.
fläche Vorgaben verwalten nutzen. Sobald Sie im Dialogfenster

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 197


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Erweiterte Exporteinstellungen die gewünschten Einstellungen


vorgenommen haben, klicken Sie auf diese Schaltfläche Vorgabe
verwalten 3 (Abbildung 4.71) und wählen Vorgabe erstellen.
Vergeben Sie dann einen eindeutigen Namen. In Abbildung
4.73 habe ich Einstellungen für meinen Webexport vorgenommen
(Qualität: 70, ICC-Profil: sRGB IEC61966-2.1) und diese als Vor-
gabe WEB-70 gespeichert. Ab sofort steht mir diese Vorgabe im
gleichnamigen Klappmenü im Dialogfenster Exporteinstellungen
jederzeit zur Verfügung.

G  Abbildung 4.72
Eine Vorgabe aus dem Dialog-
fenster Erweiterte Export- G  Abbildung 4.73
einstellungen … … erscheint bei den Exporteinstellungen.

4.5.4 Per Stapelverarbeitung exportieren


Gerade wenn Sie mehrere Dateien ändern und separat speichern
wollen, eignet sich dafür besonders die sogenannte Stapelverar-
beitung. Neben der Speicherung bietet diese Funktion in Affinity
Photo noch weitere Möglichkeiten, die Sie zum Beispiel in Kapi-
tel 16 kennenlernen werden.

Schritt für Schritt


Eine Fotoreihe exportieren
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie mehrere Fotos in Schwarz-
weiß umwandeln und als verkleinerte Version an anderer Stelle
ausgeben lassen. Affinity Photo unterstützt Sie dabei hervorragend.
Kapitel_04 •
hund_1.jpg – hund_5.jpg Sie lernen hier die sogenannten Makros kennen, die bestimmte
Abläufe automatisiert ablaufen lassen. Näheres zu Makros zeige ich
Ihnen in Kapitel 16, »Stapelverarbeitung und Makros«.

1  Stapelverarbeitung aufrufen
Starten Sie Affinity Photo, und gehen Sie auf Datei • Neue Stapel-
verarbeitung. Für diese Funktion muss keine Bilddatei geöffnet
sein – sie lässt sich direkt aufrufen.

198 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.5  Datei exportieren

2  Dateien auswählen
Klicken Sie im Dialogfenster auf die Schaltfläche Hinzufügen. Wäh-
len Sie das Foto »hund_1.jpg«, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt,
und klicken Sie in das letzte Foto der Reihe (»hund_5.jpg«). Bestäti-
gen Sie die Auswahl durch einen Klick auf die Schaltfläche Öffnen.
Die ausgewählten Fotos werden in der Spalte Quellen 1 angezeigt.

F  Abbildung 4.74
Einige Fotos wurden für die
Stapelverarbeitung ausge-
wählt.

3  Speicherort bestimmen
Damit die Originaldateien nicht überschrieben werden, aktivieren
Sie die Option Speichern in 2 mit einem einfachen Klick. Wählen
Sie ein Verzeichnis Ihrer Wahl, oder erzeugen Sie einen neuen
Ordner. Im Beispiel habe ich den Unterordner Export angelegt.

4  Größe und Dateiformat festlegen


Deaktivieren Sie im rechten Bereich Als AFPhoto-Datei spei-
chern 3 , und aktivieren Sie Als JPEG speichern 4 . Geben Sie
hier den Wert 150 im Feld B (Breite) an. Das Häkchen unterhalb
von A bleibt aktiv, damit das Seitenverhältnis bewahrt wird.

c
d
F  Abbildung 4.75
Die Dateien sollen im JPG-
Format gespeichert werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 199


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

5  Makro bestimmen
Wählen Sie aus der Liste Verfügbare Makros den Eintrag
Schwarz-Weiss, und klicken Sie anschließend auf Anwenden.
Das Makro erscheint in der Liste Angewendete Makros 1 und
kann bei Bedarf um weitere Makros ergänzt werden.

Abbildung 4.76 E
Wählen Sie das gewünschte
Makro aus.

6  Stapelverarbeitung starten
Klicken Sie auf die Schaltfläche OK, damit die Stapelverarbeitung
startet. Die einzelnen Arbeitsschritte werden in einer Liste ange-
zeigt. Je nach Umfang geschieht dies aber so schnell, dass Sie es
kaum lesen können. Wechseln Sie in das Verzeichnis, das Sie unter
Schritt 3 festgelegt haben, und vergewissern Sie sich, dass die Sta-
pelverarbeitung erfolgreich war.

Abbildung 4.77 E
Affinity Photo zeigt Ihnen
den Fortschritt der Stapel-
verarbeitung an.

4.6 Dateiformate
Jedes Dateiformat hat seine Besonderheiten, daher unterscheiden
sich auch die Optionen im Dialogfenster Exporteinstellungen,
das Sie über Datei • Exportieren aufrufen können. Auf die Ein-
satzgebiete und die Exportoptionen werde ich in diesem Abschnitt
etwas näher eingehen.

200 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.6 Dateiformate

JPEG  | Das JPEG-Format (»JPEG« = Abkürzung des Gremiums


Joint Photographic Experts Group) haben Sie bereits im vorheri-
gen Abschnitt kennengelernt. Aufgrund seiner Komprimierungs-
möglichkeiten gehört es zu den am häufigsten verwendeten Bild­
formaten.

PNG (Portable Network Graphics) | Dieses Dateiformat beinhal-


tet die Vorteile der Dateiformate JPG und GIF. Es nutzt eine verlust-
freie Kompression und kann gleichzeitig Transparenzen verarbeiten.
Letzteres erreichen Sie, wenn Sie sich beim Export für die Vorgabe
PNG-24 entscheiden. Aufgrund des meist geringen Speicherbe-
darfs hat es sich vor allem für die Verwendung im Internet etabliert.

GIF (Graphics Interchange Format)  | Dieses Dateiformat be­­


herrscht lediglich maximal 256 Farben und ist daher für Fotos nicht
geeignet. Es wird für einfache Grafiken eingesetzt. Da es Transpa-
renzen unterstützt, wird es gerne im Internet verwendet. Beim
Export in Affinity Photo können Sie sich bei diesem Dateiformat
für Graustufen entscheiden.

TIFF (Tagged Image File Format) | Wenn Sie Ihre Fotos mit die-
sem Dateiformat exportieren, haben Sie sich zwar für ein qualitativ
hochwertiges Format entschieden, allerdings ergeben sich daraus
auch sehr große Dateien. Im Dialogfenster Exporteinstellungen
können Sie bei diesem Dateiformat die Ebenen einschließen las-
sen. Dadurch kann TIFF eine gute Alternative zum Format afphoto
sein. Aufgrund des hohen Speicherbedarfs sollten Sie aber nur ganz
gezielt als TIFF exportieren. Auch hier ist die Wahl CMYK möglich.
Und auch die Bittiefe von 16 Bit ist möglich. Diese kann jedoch die
weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten einschränken.

PSD (Photoshop Document) | Falls Sie Ihre Dateien in Adobe


Photoshop weiterverarbeiten wollen, eignet sich dieses Dateifor-
mat. Über die Schaltfläche Mehr im Dialogfenster Exporteinstel-
lungen können Sie festlegen, wie bestimmte Bildeinstellungen
(zum Beispiel Verläufe) in die Datei übergeben werden sollen. Hier
können Sie sich über Vorgabe 1 (Abbildung 4.78) für die Option
Bearbeitungsmöglichkeiten erhalten entscheiden, damit Sie die
Kategorie auch in Adobe Photoshop bearbeiten können.
Falls Sie häufig in das PSD-Format exportieren wollen, ist es
empfehlenswert, über einen Klick auf Vorgaben verwalten 2

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 201


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

geänderte Optionen als Vorgabe zu speichern. So müssen Sie


zukünftig nicht mehr auf die jeweiligen Einstellungen achten.

G  Abbildung 4.78 b
Die Exporteinstellungen und die erweiterten Möglichkeiten
des Exports einer PSD-Datei

PDF (Portable Document Format) | Das PDF-Format hat sich zu


einem unverzichtbaren Format entwickelt und wird nicht nur für
den Austausch von Dateien, sondern auch für die Bereitstellung
von Druckdateien verwendet. Daher können Sie in den erweiterten
Exporteinstellungen (Klick auf Mehr) den Farbraum, ein ICC-Pro-
fil und die Auflösung (dpi = dots per inch) festlegen. Gerade im
professionellen Druck sind diese Optionen zwingend erforderlich.

SVG (Scalable Vector Graphics) | Hierbei handelt es sich um ein


Vektorformat, das auch Animationen unterstützt. Bei den erwei-
terten Exporteinstellungen (Klick auf Mehr) können Sie auf unter-
schiedliche Dateiformate zugreifen (zum Beispiel PDF und EPS).
Als Exportformat für Fotos eignet sich SVG nicht. Da Sie in Affinity
Photo aber auch Vektorgrafiken erstellen können, hat dieses Datei-
format durchaus seine Berechtigung.

G  Abbildung 4.79 WMF (Windows Metafile) | Dieses von Microsoft entwickelte


Die umfangreichen erweiter- Vektorformat wurde für den Austausch zwischen unterschiedlichen
ten Exporteinstellungen für Anwendungen entwickelt. Seine Weiterentwicklung, das Datei-
PDF-Dateien format EMF (Windows Enhanced Metafile), ist ebenfalls über die

202 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

Exporteinstellungen des WMF-Formats wählbar. Genau wie das


SVG-Format eignen sich WMF und EMF nicht für den Export von
Fotos, jedoch für Vektorgrafiken.

EPS (Encapsulated PostScript) | Um Dateien in eine sogenannte


PostScript-Datei ausgeben zu können, wurde von Adobe das EPS-
Format entwickelt. Es stellt den Vorgänger des PDF-Formats dar
und kann auch als Austauschformat für Vektorgrafiken eingesetzt
werden. Für den Export von Fotos würde ich Ihnen dieses Format
eher nicht empfehlen.

EXR beziehungsweise OpenEXR | Dieses Format, das von der


Firma Light & Magic entwickelt wurde, ist für die Speicherung von
HDR-Fotos interessant. Es beherrscht 16-Bit- und 32-Bit-Farbtie-
fen. Hierdurch ergeben sich Dateien, die meist ein Vielfaches des
Speicherbedarfs der Originaldatei benötigen.

HDR (High Dynamic Range) | Hierbei handelt es sich wie auch


bei EXR/OpenEXR um ein HDR-Format, das jedoch die Radiance-
Methode anwendet. Bei einem HDR-Foto wird der Dynamikum-
fang voll ausgeschöpft. Auch in Affinity Photo lassen sich solche
Dateien erzeugen und mittels HDR- oder OpenEXR-Format für die
weitere Bearbeitung, auch in anderen Anwendungen, speichern.

TGA (Targa Image File) | Auch dieses recht unbekannte Format


wird von Affinity Photo als Exportformat angeboten. Es diente
für Dateien in Computerspielen aber auch im Film/Video-Bereich
wurde es angewendet. Mir ist kein aktueller Grund zur Verwendung
dieses speziellen Formats bekannt.

4.7 Das Protokoll


Immer wieder werden Sie bei Ihrer Arbeit Schritte ausführen, die
Sie widerrufen möchten. Bei gerade durchgeführten Aktionen
können Sie hier auf Bearbeiten • Rückgängig klicken. Hier wird
auch der jeweils letzte Arbeitsschritt angezeigt. Schneller geht zwar
der Widerruf über (Strg)/(cmd) + ​(Z), aber gerade bei den ersten G  Abbildung4.80
Kontakten mit Affinity Photo sollten Sie den Weg über das Menü Über das Menü sehen Sie,
gehen, da hier der jeweils letzte Arbeitsschritt angezeigt wird. Denn welcher Arbeitsschritt wider-
nicht jede Aktion, die Sie durchführen, wird auch als Arbeitsschritt, rufen wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 203


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

der widerrufbar ist, erkannt. Mit der Zeit werden Sie aber erkennen,
welche Aktionen über (Strg)/(cmd) + ​(Z) rückgängig zu machen sind
und welche nicht.

4.7.1 Das Panel »Protokoll« nutzen


Damit Affinity Photo Arbeitsschritte widerrufen kann, müssen diese
protokolliert werden. Diese Protokolleinträge können Sie im Panel
Protokoll einsehen. Dies gehört zur Standardansicht und »teilt«
G  Abbildung 4.81 sich die Gruppe mit den Panels Navigator, Transformieren und
Das Panel Protokoll mit Kanäle. Sollte das Panel nicht angezeigt werden, können Sie es
lediglich einem Eintrag über Ansicht • Studio • Protokoll aufrufen.

Schritt für Schritt


Das Protokoll-Panel nutzen
Wenn Sie eine Datei öffnen, befindet sich grundsätzlich noch kein
Kapitel_04 • Protokolleintrag im Panel Protokoll. Erst wenn Sie nach und nach
sonnenuntergang.jpg Bearbeitungsschritte ausführen, wird die Liste gefüllt.

1  Foto öffnen
Öffnen Sie die Datei »sonnenuntergang.jpg«. Wechseln Sie in das
Panel Protokoll. Falls es nicht im Studio angeboten wird, wählen
Sie Ansicht • Studio • Protokoll. Es befinden sich keine Einträge
in diesem Panel.

Abbildung 4.82 E
Das Öffnen einer Datei
erzeugt noch keinen Proto-
kolleintrag.

204 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

2  Ausschnitt festlegen
Wählen Sie das Zuschneiden-Werkzeug (C). In der Kontextleiste
wählen Sie aus dem Klappmenü Modus den Eintrag Original-
verhältnis.

F  Abbildung 4.83
Das Zuschneiden-Werkzeug
und dessen Werkzeug­
einstellungen

3  Ausschnitt erstellen
Klicken Sie auf den Anfasser in der oberen linken Ecke, und ziehen
Sie ihn bei gedrückter Maustaste in Richtung Bildmitte. Klicken
Sie mit der Maus in den Zuschnittrahmen (es erscheint der Vier-
pfeil-Mauszeiger). Verschieben Sie damit das Foto, bis Ihnen der
Zuschnitt zusagt. Klicken Sie in der Kontextleiste auf Anwenden,
oder bestätigen Sie die Eingabe mit (¢).

F  Abbildung 4.84
Ein Zuschnittrahmen
wurde festgelegt.

4  In Graustufen umwandeln
Wählen Sie Dokument • Format/ICC-Profil umwandeln. Es öff-
net sich daraufhin das Dialogfenster Umwandeln. Wählen Sie dort
aus dem Klappmenü Format den Eintrag Grau/16 und anschlie-
ßend im unteren Fenster Greyscale D50. Klicken Sie dann auf die
Schaltfläche Umwandeln. Das Foto wird dadurch in Graustufen
umgewandelt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 205


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Abbildung 4.85 E
Das Foto wird in Graustufen
umgewandelt.

5  Foto mit Filter belegen


Klicken Sie auf Filter • Dunst entfernen. Das Foto wird darauf-
hin dunkler. Klicken Sie im Dialogfenster des Filters auf die Schalt-
fläche Anwenden. Führen Sie den Filter Dunst entfernen ein
weiteres Mal aus. Das Bild wird dadurch noch dunkler.

G  Abbildung4.86
Wenden Sie den Filter
Dunst entfernen an.

Abbildung 4.87 E
Einige Arbeitsschritte wur-
den ausgeführt.

6  Protokolleintrag widerrufen
Wechseln Sie in das Panel Protokoll. Dort ist als unterster Punkt
Dunst entfernen zu sehen. Dies ist der Arbeitsschritt, durch den
das Bild noch dunkler wurde. Klicken Sie auf den Namen des vor-
G  Abbildung 4.88 letzten Arbeitsschritts (ebenfalls Dunst entfernen). Der letzte
Ein Arbeitsschritt wird im Arbeitsschritt wird somit widerrufen.
Panel Protokoll wider­ Klicken Sie auf den ersten Protokolleintrag Rasterzuschnitt.
rufen. Alle folgenden Arbeitsschritte werden dadurch widerrufen.

206 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

F  Abbildung4.89
Mehrere Arbeitsschritte sind
widerrufen worden.

7  Arbeitsschritt aufrufen
Klicken Sie auf den letzten Protokolleintrag Dunst entfernen. Es
wird das Foto wieder mit allen Arbeitsschritten angezeigt. Alterna-
tiv können Sie dies über Bearbeiten • Wiederholen beziehungs-
weise (Strg)/(cmd) + ​(Y) erzielen.

F  Abbildung 4.90
Im Panel Protokoll wurde
der letzte Arbeitsschritt wie-
der aktiviert.

Sie haben gesehen, dass Sie über das Panel Protokoll sehr schnell
auf vorherige Arbeitsstände zugreifen beziehungsweise diese wie-
der zuweisen können. Gleichzeitig haben Sie gesehen, dass das
Aufziehen des Zuschneide-Rahmens (über das Zuschneiden-Werk-
zeug im ersten Schritt vorgenommen) nicht als Arbeitsschritt pro-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 207


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

tokolliert wird, sondern lediglich das Ergebnis des Zuschneidens


Dummy-Protokoll­
(Rasterzuschnitt). Die Anzahl der Protokolleinträge wird durch
eintrag erzeugen
den Schieberegler Position visualisiert. Durch Verschieben dieses
Das Öffnen einer Datei
Schiebereglers nach links können Sie auf sehr schnelle Weise meh-
wird von Affinity Photo
nicht als Protokolleintrag rere Protokolleinträge widerrufen.
hinterlegt. Um dennoch
den Originalzustand einer
Datei zu erhalten, können 4.7.2 Protokoll bewahren
Sie Folgendes tun: Öffnen Genau wie auch in Adobe Photoshop wird ein Protokoll beim
Sie eine Datei, und klicken Schließen einer Datei bereinigt, woraufhin sie beim erneuten
Sie im Panel Ebene auf das
Öffnen leer ist. Hier bietet Ihnen aber Affinity Photo eine tolle
Häkchen im rechten Be-
Funktion an: Über Datei • Protokoll mit Dokument speichern
reich 1. Damit blenden
erreichen Sie, dass die Löschung des Protokolls nicht durchgeführt
Sie den Inhalt der Ebene
aus. Klicken Sie anschlie- wird, sobald Sie die Datei schließen. Wird diese Funktion ausge-
ßend wieder auf das Käst- wählt, erscheint ein Warnhinweis, der Sie darüber in Kenntnis setzt,
chen, damit das Häkchen dass durch die Beibehaltung des Protokolls auch andere Anwender
gesetzt wird und die Ebene jeden Arbeitsschritt nachverfolgen können, wenn Sie diesen die
sichtbar wird. Dadurch ha- Datei übergeben.
ben Sie den Protokollein-
trag Sichtbarkeit festle-
gen erzeugt, der keine
Änderung am Inhalt durch-
geführt hat, aber nun je-
derzeit durch einen einfa-
G  Abbildung4.92
chen Klick Ihre Datei im
Originalzustand anzeigt. a Das Hinweisfenster beim Speichern mit einem Protokoll

Das Speichern der Protokolleinträge beim Schließen einer Datei


ist nur dann möglich, wenn Sie im Dateiformat .afphoto abspei-
chern. Wenden Sie die Funktion zum Beispiel in einer JPG-Datei
an, erscheint zwar beim Speichern der Hinweis, dass Elemente
vorliegen, die nicht aus Pixeln bestehen, und Sie die Datei redu-
G  Abbildung 4.91 ziert speichern müssen, dass dabei das Protokoll allerdings nicht
Das Aus- und Einblenden gesichert wird, erfahren Sie dort nicht.
einer Ebene erzeugt einen
Protokolleintrag.
4.7.3 Arbeitsschritte partiell widerrufen
In der vorherigen Schritt-Anleitung in Abschnitt 4.7.1 haben Sie
bereits Arbeitsschritte widerrufen, indem Sie auf den Namen des
entsprechenden Protokolleintrags geklickt haben. Wichtig war hier,
dass Sie auf den Namen und nicht auf das vorangestellte Symbol
klicken. Geschieht dies, wird das Symbol lediglich in Weiß dar-

208 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

gestellt , weitere Auswirkungen sind aber nicht bemerkbar. So


wird durch einen Klick auf das Symbol auch kein Widerruf des Pro-
tokolleintrags durchgeführt. Selbstverständlich hat dieses Symbol
aber einen nicht zu unterschätzenden Sinn.

Schritt für Schritt


Den Rückgänig-Pinsel einsetzen
Beim Widerrufen von Protokolleinträgen wirkt sich dieser Vor-
gang auf die gesamte Datei aus. Um dies jedoch nur für bestimmte
Bereiche zu erzielen, nutzen Sie den Rückgängig-Pinsel.
Kapitel_04 •
bienenfresser.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »bienenfresser.jpg«. Wechseln Sie in das Panel
Ebenen, und klicken Sie auf das Häkchen im rechten Bereich der
Ebene 2 . Klicken Sie anschließend noch einmal auf diese Stelle,
damit das Häkchen wieder erscheint.

G  Abbildung4.93
Durch Aus- und Einblenden der Ebene wird ein Protokolleintrag
erzeugt.

2  Foto in Schwarzweiß umwandeln


Klicken Sie auf Ebene • Neue Anpassungsebene • Anpassung –
Schwarz-Weiss. Es erscheint ein Fenster mit mehreren Reglern,
klicken Sie hier auf das X in der oberen rechten Ecke, um es zu
schließen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 209


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

G  Abbildung 4.94
Das Foto wird in Schwarzweiß umgewandelt.

3  Umwandlung widerrufen
Klicken Sie im Panel Protokoll auf den ersten Eintrag (Sichtbar-
keit festlegen), oder ziehen Sie den Schieberegler Position mit
gedrückter Maustaste ganz nach links. Das Foto wird wieder in
Farbe angezeigt.

Abbildung 4.95 E
Die Schwarzweißumwand-
lung wurde über das Proto-
koll widerrufen.

4  Protokolleintrag festlegen
Klicken Sie auf das Symbol vor dem Protokolleintrag Anpassung –
Schwarz-Weiss hinzufügen. Der Protokolleintrag wird nicht
durchgeführt, aber das Symbol wird in Weiß 1 angezeigt.

210 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

F  Abbildung 4.96
Das Symbol vor einem
­Protokolleintrag wurde
a
­ausgewählt.

5  Rückgängig-Pinsel aufrufen und einsetzen


Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf das Werkzeug Rückgängig-
Pinsel . In der Kontextleiste stellen Sie die Breite auf 1 320 Pixel
und ändern den Wert Härte auf 0 %. Malen Sie nun mit gedrückter
Maustaste entlang des Vogels. Die überfahrenen Bereiche werden
daraufhin schwarzweiß. Achten Sie darauf, nicht über den Vogel zu
fahren, damit dessen Farbe bewahrt bleibt. Passen Sie bei Bedarf
die Pinselbreite an, um feinere Bereiche im direkten Umfeld des
Vogels überfahren zu können.

G  Abbildung4.97
Über den Rückgängig-Pinsel werden Bereiche in Schwarzweiß
umgewandelt.

4.7.4 Alternative Fortsetzung


Das Protokoll-Panel besitzt noch weitere interessante Funktionen.
Hierzu zählt die sogenannte Alternative Fortsetzung.
In vorangegangenen Versionen von Affinity Photo war es so, dass
Sie auf einen zurückliegenden Protokolleintrag klicken konnten, um
auf den dort hinterlegten Arbeitsstand zurückzugreifen. Wenn Sie

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 211


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

dann einen neuen Arbeitsschritt ausführten, wurden die folgenden


Arbeitsschritte missachtet, d. h. der ausgewählte Protokolleintrag
wurde als neue »Basis« für weitere Arbeitsschritte herangezogen.
Über die Alternative Fortsetzung können Sie aber diese beson-
dere Eigenart umgehen.

Schritt für Schritt


Mit der Alternativen Fortsetzung arbeiten
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie die Alternative Fortset-
Kapitel_04 • gorge.jpg zung im Protokoll verwenden.

1  Datei öffnen und Filter anwenden


Öffnen Sie die Datei »gorge.jpg«. Um den Felsen etwas mehr zu
betonen, klicken Sie Filter  • Scharfzeichnen  • Klarheit. Ver-
schieben Sie die Stärke auf 100 %.

G  Abbildung4.98
Das Foto wurde mit dem Klarheit-Filter versehen.

2  Auto-Korrekturen vornehmen
Klicken Sie auf Filter • Farben • Auto-Tonwertkorrektur. Dieser
Filter wird direkt ausgeführt, d. h. es erscheint kein Dialogfenster.
Klicken Sie auf Filter • Farben • Auto-Farbkorrektur und
letztendlich auf Filter • Farben • Auto-Weissabgleich.
Die drei Auto-Korrekturen werden im Protokoll-Panel aufge-
listet.

212 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

F  Abbildung4.99
Auto-Korrekturen wurden
vorgenommen.

3  In Schwarz-Weiß umwandeln
Klicken Sie auf Ebene  • Neue Anpassungsebene  • Schwarz-
Weiss. Schieben Sie den Regler Blau auf −30 %, damit dadurch
der Himmel betont wird. Verlassen Sie das Dialogfenster Schwarz-
Weiss durch Klick auf das X.

G  Abbildung 4.100
Eine Schwarz-Weiß-Umwandlung wurde
vorgenommen.

4  Schwarz-Weiß-Umwandlung widerrufen
Wechseln Sie in das Panel Protokoll und klicken Sie auf den
Eintrag Auto-Weissabgleich, damit dadurch die Schwarz-Weiß-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 213


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Anpassung widerrufen wird. Klicken Sie dann auf Filter • Dunst


entfernen. Schieben Sie alle Regler ganz nach rechts. Das Foto
wird daraufhin gesättigter. Klicken Sie auf Anwenden um den Fil-
ter zu bestätigen. Achten Sie auf das Protokoll-Panel.

Abbildung 4.101 E
Weitere Korrekturen wurden
umgesetzt.

5  Schwarz-Weiß-Umwandlung wiederbeleben
Durch den Wechsel auf den vorangegangenen Arbeitsschritt Auto-
Weissabgleich wurde die Schwarz-Weiß-Umwandlung widerru-
fen und der Arbeitsstand des Auto-Weißabgleichs als Grundlage
verwendet. Wegen des Dunst entfernen-Filters wird die Schwarz-
Weiß-Umwandlung »überschrieben«. Klicken Sie auf das Symbol
Alternative Fortsetzung 1 hinter Auto-Weissabgleich.
Der Dunst entfernen-Arbeitsschritt »verschwindet« und macht
Platz für die Anpassung Schwarz-Weiss.

Abbildung 4.102 E
Die alternative Fortsetzung
wurde aufgerufen.

214 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

6  Dunst entfernen aktivieren


Klicken Sie erneut auf das Symbol hinter Auto-Weissab-
gleich. Dadurch wird die Anpassung Schwarz-Weiss widerrufen
und der Arbeitsschritt Dunst entfernen wird angewendet.
Sie sehen, dass durch die neue Protokoll-Option Alternative
Fortsetzung die Möglichkeiten der Erstellung von verschiede-
nen Varianten einer Datei gegeben ist. Es wird nun auch deut-
lich, warum Affinity Photo das Symbol einer Abzweigung für diese
Protokoll-Eigenschaft verwendet, – denn durch den Klick auf das
Symbol schlagen Sie einen anderen Weg ein.

4.7.5 Erweiterte Ansicht


Schauen wir uns nun die erweiterte Ansicht in Protokoll-Panel an.
Durch Klick auf das Strich-Symbol und auf Erweitert können Sie
diese aktivieren. Dadurch wird jeder Protokolleintrag mit einer
Miniaturansicht versehen und der Zeitpunkt des Arbeitsschritts
wird ebenfalls angezeigt. Vor allem wenn Sie im Auftrag anderer
arbeiten, kann diese neue Anzeige sinnvoll sein, da Sie darüber
die benötigte Arbeitszeit dokumentieren können. Denken Sie aber
daran, dass das Protokoll grundsätzlich beim Speichern gelöscht
wird. Nutzen Sie, wie bereits erwähnt, in solchen Fällen den Befehl
Datei • Protokoll mit Dokument speichern.
Die alternative Fortsetzung innerhalb des Protokolls ist, wie
Sie sicherlich gesehen haben, sehr nützlich. Wenn Sie aber unter-
schiedliche Arbeitsstände, also Varianten einer Datei, auf die
Schnelle aufrufen wollen, sollten Sie sich die sogenannten Snap­
shots anschauen, die ich Ihnen im Folgenden erläutere.

4.7.6 Versionen sichern dank Snapshots


Wenn Sie viele Arbeitsschritte an einem Foto durchlaufen, können
Sie zwar über das Panel Protokoll auf vorherige Stände zurück-
greifen, aber manchmal kann es auch sinnvoll sein, unterschiedliche
Arbeitsstände beziehungsweise Versionen miteinander vergleichen
zu können. Hier kommen die Snapshots zum Einsatz.
Sie rufen diese über Ansicht • Studio • Snapshots auf. Danach
fügt sich das Panel in der Gruppe von Protokoll, Navigator etc.
ein. Die Möglichkeiten dieses Panels werden Sie in der folgenden
Schritt-Anleitung kennenlernen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 215


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Schritt für Schritt


Versionen erstellen
Mit dem Panel Snapshots lassen sich ganz einfach verschiedene
Kapitel_04 • Arbeitsstände sichern und sogar in ein eigenes Dokument aus-
traenendes_herz.jpg geben.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »traenendes_herz.jpg«, und rufen Sie Ebene •
Neue Anpassungsebene • Farbbalance auf. Verschieben Sie die
Abbildung 4.103 H Regler Zyan/Rot und Magenta/Grün nach links. Den Regler Gelb/
Die Farbbalance eines Fotos Blau verschieben Sie nach rechts. Schließen Sie das Anpassungs-
wurde verändert. fenster durch einen Klick auf das X in der oberen rechten Ecke.

2  Snapshot erstellen
Rufen Sie das Panel Snapshots über Ansicht • Studio • Snap­
shots auf. Klicken Sie dort auf das Symbol Snapshot hinzufügen
1 . Überschreiben Sie den Vorschlag für den Namen mit Farb-
balance.

G  Abbildung 4.104
Sichern Sie diesen Stand als Snapshot.

216 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

3  Anpassung widerrufen
Wechseln Sie ins Panel Protokoll, und klicken Sie auf den Pro-
tokolleintrag Anpassung  • Farbbalance hinzufügen. Dadurch
erreichen Sie, dass die Änderungen durch die Farbbalance wider-
rufen werden. Wählen Sie Ebene  • Neue Anpassungsebene  •
Objektivfilter. Verschieben Sie den Regler Optische Dichte auf
den Wert 90 %. Schließen Sie das Anpassungsfenster.

G  Abbildung 4.105
Ein Objektivfilter wird auf dem Foto angewendet.

4  Weiteren Snapshot erstellen


Wechseln Sie in das Panel Snapshots, und erzeugen Sie einen
weiteren Snapshot. Benennen Sie diesen mit Objektivfilter.

G  Abbildung 4.106
Ein weiterer Snapshot wird hinzugefügt.

5  Version wechseln
Klicken Sie im Panel Snapshots auf Farbbalance und anschlie-
ßend auf das Symbol Snapshot wiederherstellen 1 (Abbil-
dung 4.107). Das Foto wird mit den hinterlegten Anpassungen
angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 217


Kapitel 4  Dateien anlegen, öffnen und speichern

Abbildung 4.107 E
Ein Snapshot wurde wieder-
hergestellt und zeigt den
Versionsstand an.

6  Version als Dokument ausgeben


Klicken Sie auf den Snapshot Objektivfilter. Er wird nicht auto-
matisch wiederhergestellt. Klicken Sie auf das Symbol Neues
Dokument als Snapshot erstellen 2 . Es wird eine neue Datei
erzeugt, die die Anpassungen des Objektivfilters beinhaltet.

Abbildung 4.108 E
Ein Snapshot kann auch zur
Erzeugung einer neuen Datei
genutzt werden.

Diese kurze Schritt-Anleitung hat Ihnen verdeutlicht, wie sinn-


Snapshots speichern
voll und praktisch die Arbeit mit Snapshots ist. Achten Sie beim
Auch Snapshots lassen sich
Erzeugen neuer Dokumente aus einem Snapshot darauf, dass der
speichern, wenn Sie eine
Name des gewünschten Snapshots ausgewählt ist. Wie Sie sehen
Datei schließen. Ebenso
wie bei Protokollen ist dies konnten, kann der ausgewählte Snapshot vom gerade aktiven Foto
allerdings nur im Dateifor- abweichen.
mat .afphoto möglich. Sie
müssen diese Funktion al-
lerdings nicht vorab fest- 4.7.7 Ebenen durch Snapshots
legen – die Snapshots wer- Neben der Erzeugung eines neuen Dokuments auf Grundlage eines
den automatisch gesichert.
Snapshots können Sie auch eine neue Ebene aus einem Snapshot
erstellen. Rufen Sie Ebene • Neue Ebene aus Snapshot erstellen
auf, und klicken Sie dort auf den Namen des Snapshots. Der Vorteil

218 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


4.7  Das Protokoll

dieser Möglichkeit liegt darin, dass Sie Zwischenstände aufbewah-


ren und später noch nutzen können. So erstellen Sie Snapshots von
verschiedenen Versionen (in Schwarzweiß, mit gesättigten Farben,
mit Weichzeichner) und legen jeweils einen Snapshot an, zu dem
Sie eine entsprechende Ebene erzeugen. Sie können dann durch
Ein- und Ausblenden der Ebenen die einzelnen Versionen anzeigen
und miteinander vergleichen.

Snapshots und der Rückgängig-Pinsel | Wie auch beim Panel


Protokoll werden Einträge im Panel Snapshots mit einem Kame-
rasymbol versehen. Hier hat es die gleiche Funktion wie im
Protokoll: Durch einen Klick auf das Symbol färbt sich dieses weiß
und wird als Grundlage für den Rückgängig-Pinsel festgelegt.
Anschließend können Sie den Rückgängig-Pinsel einsetzen, um das
Aussehen eines Snapshots partiell auf ein Foto aufzutragen. Achten
Sie hierbei darauf, im Panel Ebenen die Ebene auszuwählen, auf
die sich der Rückgängig-Pinsel auswirken soll. Ist zum Beispiel eine
Anpassungsebene ausgewählt, werden Sie durch die Arbeit mit
dem Rückgängig-Pinsel keine Auswirkungen erkennen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 219


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Kapitel 5
Bildgröße, Bildformat und Auflösung
Ein Foto besteht aus vielen einzelnen Pixeln. Je nach Anwendungs-
fall müssen Sie die Aufteilung der Pixel oder die gesamte Bildgröße
anpassen. Hierbei gibt es einige Dinge zu beachten, die Sie in diesem
Kapitel kennenlernen werden.

5.1 Pixel und Vektoren


Im Laufe dieses Buches werden Ihnen recht häufig die Begriffe Pixel
und Vektor begegnen. Um besser zu verstehen, worin sich diese
beiden Grafikarten unterscheiden, schauen Sie sich zunächst einmal
Abbildung 5.1 und Abbildung 5.2 an.
Bei Abbildung 5.1 handelt es sich um eine pixelbasierte, bei
Abbildung 5.2 um eine vektorbasierte Datei.

G  Abbildung 5.1 G  Abbildung 5.2


Ein Foto basiert auf Pixeln. Ein Text besteht aus Vektoren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 221


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Deutlich wird der Unterschied, wenn beide Dateien vergrößert


werden: So zeigt der Ausschnitt der pixelbasierten Datei den Qua-
litätsverlust. Deutlich erkennbar sind die quadratischen Pixel 1 .

G  Abbildung 5.3 G  Abbildung 5.4


Beim Vergrößern einer Pixelgrafik werden die Vergrößerter Ausschnitt des Buchstabens A
­einzelnen Pixel sichtbar.
Anders sieht es aus, wenn eine Vektordatei vergrößert wird, wie es
in Abbildung 5.4 zu sehen ist. Hier erscheint kein Qualitätsverlust,
egal, wie stark die Datei vergrößert wird.

5.1.1 Pixel- und Vektordateien im Vergleich


Der Vergleich der beiden Dateien zeigt, dass pixelbasierte Dateien
Pixel – ein Kunstbegriff
anders gehandhabt werden, als dies bei Vektordateien der Fall ist.
Das Wort »Pixel« ist ein
Bei einer Pixeldatei werden einzelne Bildelemente in ein Raster
Kunstwort. Es setzt sich
abgelegt. Jedes Element bekommt ein Rasterfeld zugewiesen, in
zusammen aus »Picture«
und »Element«, zu dem die Informationen zur Farbe hinterlegt sind. Aus diesem Grund
Deutsch Bildelement oder werden Pixeldateien beziehungsweise Pixelgrafiken auch Raster-
auch Teil eines Bildes, und grafiken genannt.
wird häufig mit »px« abge- Die Rasterfelder ergeben aneinandergereiht die Höhe und Breite
kürzt. einer Datei; dies wird in der Fachsprache Bildauflösung genannt.
Die Anzahl der darstellbaren Farben wird durch die Farbtiefe fest-
gelegt. Je mehr Farben abgebildet werden können, desto höher ist
die Farbtiefe. Da Pixelgrafiken aufgrund der verwendeten Farben
sehr gut für Fotos und auch Verläufe geeignet sind, ist dies die am
häufigsten verwendete Grafikart in der Bildbearbeitung.

222 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.1  Pixel und Vektoren

Bei Vektorgrafiken sieht es anders aus: Hier werden lediglich Koor-


dinaten und die Verhältnisse zu anderen Elementen festgelegt. So
wird zum Beispiel bei einem Quadrat der Mittelpunkt betrachtet
und dessen Verhältnis zum Rand. Wird solch ein Quadrat vergrö-
ßert, passt sich das Verhältnis an und kann dann auf die neue Größe
angewendet werden. Aus diesem Grund eignen sich Vektorgrafiken
sehr gut für Zeichnungen und Texte. Um allerdings alle Bildbearbei-
tungsmöglichkeiten auf eine Vektorgrafik anwenden zu können,
muss diese vorab in eine Pixelgrafik umgewandelt werden – hier
spricht man vom Rastern. Hierbei verliert eine Vektorgrafik ihre
verlustfreie Eigenschaft. Deutlich wird dies zum Beispiel bei einem
Text. Wird dieser verfasst, kann er beliebig vergrößert werden, ohne
seine Qualität einzubüßen. Um diesen Text zum Beispiel mit einem
Filter zu versehen, muss er vorab gerastert werden. Dies geschieht
entweder über Ebene • Rastern oder über den Befehl Rastern 2 ,
den Sie über einen rechten Mausklick auf die Textebene (im Panel
Ebenen) aufrufen können.

F  Abbildung 5.5
Eine Textebene muss geras-
tert werden, wenn zum Bei-
b spiel ein Filter darauf ange-
wendet werden soll.

Falls Sie den Text nachträglich ändern wollen, sollten Sie vorab ein
Duplikat der Textebene erzeugen, die Sie dann rastern können.
Führen Sie dann später eine Textkorrektur aus, wirkt sich diese
nicht auf die gerasterte Ebene aus. Hier müssten Sie dann die dort
durchgeführten Aktionen noch einmal auf der erneut gerasterten
Textebene ausführen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 223


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

5.2 Dokumentgröße, Bildgröße


und Leinwandgröße
Sie werden in diesem Kapitel verschiedene Größen innerhalb von
Schachbrettmuster
Affinity Photo entdecken und verändern. Zu Beginn ist es jedoch
Das Schachbrettmuster,
wichtig, einige der zentralen Begrifflichkeiten zu erläutern.
das Sie in Abbildung 5.6
sehen, zeigt an, dass es
sich um transparente Be-
5.2.1 Begrifflichkeiten zur Größe
reiche handelt. In der Ab-
bildung wird daher klar, Wenn Sie ein Foto öffnen, wird es mit all seinen Pixeln angezeigt,
dass die Leinwand keine die eine gewisse Anzahl sowohl in der Breite als auch in der Höhe
Farbe beinhaltet. haben. Diese Abmessungen bestimmen nicht nur die Bildgröße,
sondern auch die Größe der Leinwand. Die Leinwand müssen Sie
sich wie einen Schreibtisch vorstellen. Wenn Sie ein Foto öffnen, ist
die Größe dieses Schreibtisches identisch mit der Größe des Fotos
(Bildgröße) und des Dokuments (Dokumentgröße).

Abbildung 5.6 E b
Die Leinwand 1 ist hier
­größer als das Bild 2 bezie-
hungsweise Dokument.

Wenn Sie eine neue, leere Datei anlegen (über Datei • Neu) bestim-
men Sie die Dokumentgröße im Bereich Abmessungen innerhalb
des Dialogfensters Neues Dokument.
Die Dokumentgröße können Sie nachträglich über Dokument •
Dokumentgrösse ändern bestimmen. Verändern Sie darüber
die Dokumentgröße, hat dies auch gleichzeitig Auswirkungen auf
die Leinwandgröße. Anders sieht es aus, wenn Sie die Leinwand-
größe verändern. Dann geben Sie entweder die Sicht auf weitere
transparente Bereiche frei (Sie sehen mehr vom Schreibtisch), oder
Bereiche des Fotos werden ausgeblendet.

224 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

G  Abbildung 5.7
Im Bereich Layout geben Sie die Dokumentgröße ein, die dann
­identisch mit der Leinwandgröße ist.

Sie haben gerade erfahren, dass sich die Leinwandgröße aus der
Größe eines geöffneten Fotos ergibt. Daher müssen Sie hier keine
Maße eintragen. Anders sieht es aus, wenn Sie eine neue, leere
Datei erzeugen.

Schritt für Schritt


Eine leere Datei erzeugen und
die Leinwandgröße festlegen
Nicht immer öffnen Sie eine bestehende Datei, die dadurch die
Leinwand- und Dokumentgröße bestimmt. Sehen Sie hier, wie Sie
eine leere Datei mit den Abmessungen Ihrer Wahl erstellen.

1  Affinity Photo starten


Starten Sie Affinity Photo. Falls der Willkommen-Bildschirm
erscheint, klicken Sie im unteren rechten Bereich auf Neues Doku-
ment. Alternativ dazu wählen Sie Datei • Neu. Es erscheint das
Dialogfenster Neues Dokument.

2  Typ festlegen
Klicken Sie im oberen Bereich auf den Eintrag Drucken und kli-
cken Sie auf die Vorgabe A4. Aktivieren Sie, falls nicht bereits
geschehen, die Option Transparenter Hintergrund 2 (Abbil-
dung 5.8). Klicken Sie auf das erste Symbol bei Ausrichtung, um
ein Dokument im Querformat zu erhalten 1 .

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 225


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

G  Abbildung 5.8
Das Dialogfeld Neues Dokument

3  Dokumenteinstellungen bestätigen
Klicken Sie auf die Schaltfläche OK. Es wird eine neue, leere Datei
mit Ihren Vorgaben geöffnet. Achten Sie auf das Lineal: In der
oberen linken Ecke erkennen Sie die Maßeinheit mm (für »Milli-
meter«) 3 .

c
Abbildung 5.9 E
Das Lineal richtet sich nach
der Vorgabe im Dialogfeld
Neues Dokument. Ein
Dokument vom Typ Dru-
cken verwendet standard-
mäßig die Dokumenteinheit
»Millimeter« (mm).

4  Weiteres Dokument erzeugen


Klicken Sie auf Datei • Neu. Klicken Sie im oberen Bereich auf Web
und dann auf WXGA (1 280 × 800, 16:10). Die anderen Einstellun-
gen passen sich automatisch an. Bestätigen Sie die Vorgaben mit
einem Klick auf die Schaltfläche Erstellen. Das neue Dokument
zeigt im Lineal die Maßeinheit »Pixel« 4 an, da es sich um ein
webbasiertes Dokument handelt.

226 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

G  Abbildung 5.10 d
Der Typ Web verwendet »Pixel« als Doku-
menteinheit. Auch im Lineal werden nun
Pixel angezeigt

5.2.2 Dokumentgröße ändern


Die Dokumentgröße beschreibt die Größe des geöffneten Fotos.
Um ein Foto mit großen Abmessungen so zu verkleinern, dass Sie
es zum Beispiel per E-Mail versenden können, müssen Sie dessen
Größe ändern. Hierfür bietet sich der Dialog Dokumentgrösse
ändern an, den Sie über Dokument • Dokumentgrösse ändern
erreichen können.
Das Dialogfeld Dokumentgrösse Ändern bietet wichtige Ein-
stellungen, die zentral für die korrekte Größenänderung sind.

Größe und Schlosssymbol | Die beiden Werte im Bereich Grösse


stehen für die Breite und Höhe des Dokuments. Sie haben diese
Werte bereits im vorherigen Workshop »Ein Foto verkleinern«
kennengelernt. Das Schlosssymbol sorgt dafür, dass sich beide
Werte proportional ändern. Hierfür muss es 1 (Abbildung 5.11)
geschlossen sein. Durch einen einfachen Mausklick können Sie die
Sperre des Seitenverhältnisses aufheben. Hierbei kommt es aber
unweigerlich zu Verzerrungen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 227


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Maßeinheiten verändern | Das Klappmenü Einheiten 2 bietet


mehrere Maßeinheiten an. Wenn Sie zum Beispiel ein Foto für
den Fotodruck in der Größe ändern wollen, sollten Sie die Einheit
cm wählen. Anschließend ändert sich die Einheit in den beiden
Größenfeldern entsprechend.
Gerade bei der Änderung auszudruckender Fotos ist das Klapp-
menü DPI 3 sehr wichtig. Aus diesem Grund habe ich diesem
Thema einen eigenen Abschnitt gewidmet (siehe Abschnitt 5.2.3).

Die Option »Neuberechnung« | Sobald Sie die Größe eines Doku-


ments ändern, werden die verwendeten Pixel neu berechnet. Über
das Klappmenü Neuberechnung 4 können Sie die Methode fest-
legen. Die dort angebotenen Berechnungsmethoden haben Sie
bereits in Abschnitt 4.5.1, »Die wichtigsten Exporteinstellungen im
Detail«, kennengelernt.
a

b
c
d

Abbildung 5.11 E
Die Methoden zur Neube-
rechnung in Affinity Photo

Wenn das Kontrollkästchen Neuberechnung nicht aktiviert wird,


haben Sie keine Möglichkeit, Werte in den Größenfeldern einzu-
tragen. Sie können hier lediglich eine andere Einheit oder Auflö-
sung (Klappmenü DPI) wählen. Die deaktivierte Neuberechnung
bewirkt also lediglich eine andere Aufteilung der vorhandenen
Pixel  – es werden keine Pixel hinzugerechnet beziehungsweise
zusammengefasst. Daher wirkt sich die Änderung nicht auf die
Dateigröße aus.

Schritt für Schritt


Ein Foto verkleinern
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Originalfoto in der
Dokumentgröße so weit verändern, dass es sich für den Versand
Kapitel_05 • meer.jpg per E-Mail eignet.

228 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

1  Bild öffnen
Klicken Sie in Affinity Photo auf Datei • Öffnen. Wählen Sie die
Datei »meer.jpg«.

2  Bildgröße einsehen
Sie können die Abmessungen des Fotos am Lineal ablesen. Sollte
dieses nicht sichtbar sein, wechseln Sie auf Ansicht • Lineal ein-
blenden. Um die genaue Bild- beziehungsweise Dokumentgröße
in Erfahrung zu bringen, gehen Sie auf Dokument • Dokument-
grösse ändern.

G  Abbildung 5.12
Die Dokumentgröße lässt
sich an verschiedenen Stel-
3  Dokumentgröße ändern
len ablesen.
Falls notwendig, aktivieren Sie die Option Neuberechnung 6 und
wählen aus dem Klappmenü Einheiten den Eintrag Pixel. Diese
Maßeinheit eignet sich für die Erstellung von Dateien für web-
basierte Anwendungen. Das Foto soll eine Breite von 800 Pixeln
erhalten. Geben Sie diesen Wert in das Feld Grösse ein. Achten
Sie hierbei darauf, dass das mittlere Schlosssymbol 5 geschlossen
ist. Dadurch wird der entgegengesetzte Wert automatisch propor-
tional angepasst. Da es sich um ein Foto im Verhältnis 2 zu 3
handelt, ergibt sich bei einer Breite von 800 Pixeln eine Höhe von
533,3 Pixeln. Klicken Sie auf Grösse ändern 7 .

6 F  Abbildung 5.13
Das geschlossene Schloss
sorgt für eine proportionale
Größenänderung.
7
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 229
Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

4  Lineal beachten
Die Änderung der Dokumentgröße wirkt sich auch auf das Lineal
Dateinamen von Kopien
aus. Daher kann ich nur empfehlen, das Lineal immer eingeblendet
Ich habe es mir ange-
zu lassen. So sehen Sie immer die aktuelle Dokumentgröße.
wöhnt, den Dateinamen
von kopierten Dateien mit
einem Suffix zu versehen.
So belasse ich den Origi-
naldateinamen und setze
zum Beispiel einen Unter-
strich und das Wort »mail«
dahinter. So kann ich spä-
ter noch in Erfahrung brin-
gen, wie der Name des
Originalfotos lautete (zum
Beispiel »meer_mail.jpg«).

Abbildung 5.14 E
Das verkleinerte Foto

5  Verkleinerte Version speichern


Durch die Änderung der Dokumentgröße haben Sie Ihr Original-
foto verändert. Damit sich diese Größenänderung nicht auf dieses
Foto auswirkt, sollten Sie unbedingt eine Kopie erzeugen. Klicken
Sie dafür auf Datei • Exportieren und wählen Sie das Dateiformat
JPEG. Klicken Sie auf die Schaltfläche Exportieren. Vergeben Sie
einen neuen Dateinamen.
Diese kurze Schritt-Anleitung hat Ihnen gezeigt, wie einfach es
ist, ein Foto zu verkleinern.

5.2.3 Bildschirmauflösung und Druckauflösung


Beim Ändern der Dokumentgröße haben Sie die Möglichkeit, einen
Wert im Klappmenü DPI zu vergeben. Dieser Wert beschreibt die
sogenannte Druckauflösung und stellt für viele Fotografen ein Pro-
blem dar, denn die Bedeutung der dpi- oder ppi-Zahl einer Bild-
datei stiftet regelmäßig Verwirrung.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Einheit »ppi« für »pixels
per inch« steht (Pixel pro Zoll). Diese Angabe bezieht sich auf digi-
tale Ausgabegeräte wie Scanner, Monitore oder Kameradisplays, da
dort quadratische Bildelemente zu einem Bild zusammengesetzt
werden.

230 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

Davon zu unterscheiden ist die Einheit »dpi«, die für »dots per
inch« steht und ein Auflösungsmaß aus der Drucktechnik ist, da
hier keine quadratischen, sondern kreisförmige Elemente das Bild
ergeben. Dennoch werden ppi und dpi oft durcheinandergeworfen.
Um diese beiden wichtigen Werte zu verstehen, schauen wir uns
a
ein Foto einmal etwas genauer an.

F  Abbildung 5.15
Das Dialogfenster Doku-
mentgrösse ändern

ppi und dpi  | Das Foto aus meinem Beispiel hat in der Breite
5 137 Pixel und in der Höhe 3 425 Pixel 1 . Werden diese beiden
Werte miteinander multipliziert, erhalten Sie circa 18 Millionen
Pixel. Diese 18 Millionen stehen für die Auflösung der Kamera, mit
der dieses Foto erstellt wurde, also hier 18 Megapixel. Jedes Pixel
ist quadratisch und beinhaltet jeweils eine Farbe.
Durch die Aneinanderreihung aller Pixel entsteht das Foto. Wenn
Sie dieses Foto zu 100 % auf einem Bildschirm anzeigen lassen,
erhält jedes Pixel des Fotos ein Pixel auf dem Monitor. Da mein
Monitor zum Beispiel eine Bildschirmauflösung von 1 920 × 1 080 G  Abbildung 5.16
Pixeln hat, kann das Foto aufgrund der Breite von 5 137 Pixeln nicht Ein stark vergrößerter Bild-
vollflächig angezeigt werden. Es muss daher gescrollt werden, wenn ausschnitt zeigt die einzel-
der Zoom (Ansicht • Zoom) auf 100 % eingestellt wird. nen Pixel.

ppi von dpi unterscheiden | Lassen Sie allerdings ein Foto aus-
drucken, muss einem Pixel quasi eine Größe zugewiesen werden.
Hier kommt nun die Verteilung (Auflösung) der Pixel ins Spiel, die
Sie über das Klappmenü DPI festlegen. So wird im professionellen
Druck eine Auflösung von 300 dpi gefordert. Hintergrund hierfür
ist, dass die Pixel eines Fotos als Punkte gedruckt werden, daher
auch die Abkürzung dpi = dots per inch (Punkte pro Zoll).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 231


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

G  Abbildung 5.17 G  Abbildung 5.18


Eine Auflösung von 72 dpi zeigt weniger … als eine Auflösung von 300 dpi.
Details …

In digitalen Medien, zum Beispiel auf einem Monitor, sind die Pixel
nicht rund, sondern quadratisch und daher wird die Auflösung mit
ppi = Pixel per inch (Bildelemente pro Zoll) bezeichnet. Kommen
wir zurück zum Foto aus dem Beispiel:
Da dieses an eine Druckerei weitergegeben werden soll, müsste
der Wert 300 im Klappmenü DPI 1 ausgewählt werden. Dieser
Wert legt damit fest, dass sich 300 Pixel einen Zoll teilen müssen.
Da das Foto aus dem Beispiel 5 137 Pixel zur Verfügung hat, werden
diese durch den Wert im Klappmenü DPI geteilt, also durch 300.
Dies ergibt den Wert 17,12. Das heißt, das Foto kann mit einer Auf-
lösung von 300 dpi bis zu einer Größe von 17,12 Zoll ausgedruckt
werden.
Da wir jedoch eher mit der Maßeinheit »Zentimeter« arbeiten,
muss dieser errechnete Wert mit dem Umrechnungsfaktor »Zoll
zu Zentimeter (2,54)« multipliziert werden. Ich multipliziere also
die 17,12 mit 2,54 und erhalte einen Wert von 43,49 cm. Nun
weiß ich, dass mein Foto aus dem Beispiel optimal auf 43,49 cm in
der Breite gedruckt werden könnte. Statt den Taschenrechner zu
bemühen, errechnet das Dialogfenster Dokumentgrösse ändern
automatisch die Werte. Aber aufgepasst: Wenn Sie die Option
Neuberechnung 2 aktiviert lassen, versucht Affinity Photo, die
momentane Druckgröße beizubehalten, die bei Verwendung von
72 dpi erreicht würde. Somit werden Pixel über die Neuberech-
nungsmethode, die im Klappmenü Neuberechnung ausgewählt
ist, hinzugefügt.

232 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

a F  Abbildung5.19
b Beim Vergrößern bewirkt
die Option Neuberechnung
eine Erhöhung der Pixel­
anzahl.

So würde das Foto aus dem Beispiel von 5 137 Pixeln auf 21 404
Pixel »anwachsen«. Da Affinity Photo die hinzugefügten Pixel
berechnen muss, kommt es unweigerlich zu Qualitätseinbußen.
Sie sollten daher für die Änderung der Auflösung vorab die Option
Neuberechnung deaktivieren.

5.2.4 Leinwandgröße ändern


Wie bereits in Abschnitt 5.2.1, »Begrifflichkeiten zur Größe«,
erwähnt, ist die sogenannte Leinwandgröße vergleichbar mit
einem Schreibtisch bzw. einer Arbeitsfläche. Anwender von Pho-
toshop kennen den vergleichbaren Begriff, der dort als Arbeitsfläche
bezeichnet wird. Beim Öffnen eines Fotos entspricht die Leinwand-
größe der Dokumentgröße. In bestimmten Fällen ist es nötig, die
Leinwand größer als das Dokument zu gestalten. In der folgenden
Schritt-Anleitung wird deutlich, wie das funktioniert.

Schritt für Schritt


Leinwandgröße erweitern und Platz für Text erzeugen
Ein vorhandenes Foto soll um einen Text erweitert werden. Dieser
soll unterhalb des Fotos platziert werden.
Kapitel_05 • tulpen.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo über Datei • Öffnen die Datei »tul-
pen.jpg«.

2  Leinwand erweitern
Gehen Sie auf Dokument  • Leinwandgrösse ändern. In den
Größenangaben finden sich die Abmessungen des Originalfotos
wieder. Wählen Sie unter Einheiten 1 (Abbildung 5.20) den Ein-
trag Pixel aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 233


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

a
c

G  Abbildung5.20 G  Abbildung5.21
Die Leinwandgröße … … wird erweitert.

Im Bereich Anker werden die Eckpunkte und der Mittelpunkt der


Leinwand angezeigt. Der aktive Ankerpunkt wird weiß hervorge-
hoben und größer angezeigt als die restlichen Punkte. Klicken Sie
auf den oberen mittleren Ankerpunkt 3 . Da die Leinwand nicht
proportional vergrößert werden soll, klicken Sie auf das Schloss-
symbol 2 , damit dieses geöffnet wird. Geben Sie im zweiten Wert
Grösse (im Beispiel 2 592 px) den Wert 3 000 ein. Bestätigen Sie
die Eingabe durch einen Klick auf Grösse ändern.

3  Bearbeitung fortführen
Kein Schachbrettmuster? Durch die Auswahl des oberen Ankerpunktes bleibt das Foto dort
»haften«, und die Erweiterung der Leinwandgröße wird unterhalb
Weicht Ihr Ergebnis von
Abbildung 5.22 ab? Dann angefügt. Dieser neue, leere Bereich ist momentan transparent,
haben Sie die Option Do- was durch das Schachbrettmuster angezeigt wird.
kument • Transparenter Hier können Sie nun zum Beispiel einen Text ablegen oder mit
Hintergrund deaktiviert, Formen und anderen Farben arbeiten.
und es wird die aktuelle
Vordergrundfarbe (stan-
dardmäßig Weiß) zum Fül-
len des leeren Bereichs he-
rangezogen. Sobald Sie
jedoch diese Option akti-
vieren, erscheint auch bei
Ihnen das Schachbrettmus-
ter, das transparente Berei-
che anzeigt.

Abbildung 5.22 E
Durch die Vergrößerung der
Leinwand entsteht ein leerer, d
freier Bereich 4.

234 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

Durch die Vergrößerung der Leinwandgröße lassen sich ohne gro-


ßen Aufwand Rahmen für ein Foto erzeugen. Der große Vorteil
hierin liegt in der Tatsache, dass das Foto nicht verkleinert oder
beschnitten werden muss und so der gesamte Inhalt angezeigt wird.

Schritt für Schritt


Einen Rahmen auf die Schnelle erzeugen
Nutzen Sie eine vergrößerte Leinwand, um zum Beispiel einem
Foto einen Rahmen hinzuzufügen.
Kapitel_05 • lavendel.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »lavendel.jpg«.

2  Leinwand erweitern
Wechseln Sie zu Dokument • Leinwandgrösse ändern. Klicken
Sie auf den mittleren Ankerpunkt, damit das Foto zentriert veran-
kert wird. Geben Sie im ersten Größenfeld 2 800 ein, und achten
Sie darauf, dass das Schlosssymbol geschlossen ist. Dadurch ändert
sich der zweite Wert bei Grösse proportional. Bestätigen Sie die
Eingabe durch einen Klick auf die Schaltfläche Grösse ändern.

F  Abbildung 5.23
Der mittlere Ankerpunkt
bewirkt eine Leinwandände-
rung nach allen Seiten.

3  Farbe aufnehmen
Da das Foto zentriert verankert wurde, vergrößert sich die Lein-
wand auf allen Seiten. Es wurde noch keine Farbe festgelegt, daher
ist die Vergrößerung transparent, erkennbar am Schachbrettmuster.
Wählen Sie das Werkzeug Farbpipette (I), und klicken Sie auf
einen Bildbereich, um die darunterliegende Farbe aufzunehmen.

4  Rahmenfarbe zuweisen
Wählen Sie das Bereich füllen-Werkzeug (G), und klicken Sie
damit auf den transparenten Bereich der Leinwand. Die vorab

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 235


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

aufgenommene Farbe wird herangezogen und dient als Füllfarbe.


Geschafft. Das Foto ist nun mit einem Rahmen versehen.

Abbildung 5.24 E
Eine Farbe des Bildes dient
als Rahmenfarbe.

Leinwandbegrenzung aufheben | Wenn Sie bei der Änderung


der Leinwandgröße einen Wert eingeben, der geringer als die
Abmessungen des Originalfotos ist, wird nur ein Teil des Fotos
angezeigt. So habe ich in Abbildung 5.25 über Dokument • Lein-
wandgrösse ändern den Wert 2 100 Pixel eingegeben – das Foto
hatte allerdings eine Breite von 5 472 Pixeln.

G  Abbildung5.25 G  Abbildung 5.26


Die Leinwandgröße für das Originalfoto … … wird kleiner als die Originalabmessungen
a ­festgelegt.

Nach Bestätigung durch einen Klick auf Grösse ändern wird die
Leinwand dementsprechend angepasst, zeigt dann aber nur noch
einen Teil des Fotos (Abbildung 5.26). Es hat den Anschein, als
G  Abbildung 5.27 hätte Affinity Photo das Foto auf lediglich 2 100 Pixel in der Breite
Da die Ebene Hintergrund beschnitten. Durch Verwendung des Verschieben-Werkzeugs
geschützt ist, lässt sich der (V) scheint ein Verschieben dieser Auswahl nicht möglich zu sein.
Inhalt nicht verschieben. Ursächlich dafür ist die Sperre der Ebene Hintergrund.

236 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

Sobald diese Sperre durch einen Klick auf das Schlosssymbol 1 im


Miniatur im Panel
Panel Ebenen aufgehoben wird, ist das Verschieben möglich, und
»Ebenen«
der Ausschnitt lässt sich neu bestimmen. Wollen Sie allerdings zum
Beim Ausführen des Be-
Originalfoto zurückkehren, das heißt zu der ursprünglichen Anzahl
fehls Dokument • Lein-
der Pixel, klicken Sie auf Dokument • Leinwandbegrenzung auf- wandbegrenzung aufhe-
heben. Sie sehen, dass durch die Veränderung der Leinwandgröße ben kann es sein, dass sich
keine Pixel verloren gehen, somit wirkt sich solch eine Änderung die Miniatur im Panel Ebe-
auch nicht auf die Dateigröße aus. nen nicht verändert. Dies
können Sie beheben, in-
Leinwandgröße begrenzen | Neben der Aufhebung der Leinwand- dem Sie die Ebene aus-
und wieder einblenden
begrenzung können Sie auch den Befehl Dokument • Leinwand
(einfacher Klick auf das
begrenzen aufrufen, der genau das Gegenteil tut. Dieser richtet
Häkchen hinter dem Ebe-
sich nach der Größe des Originalfotos und entfernt leere Bereiche
nennamen).
außerhalb dieser Abmessungen. In Abbildung 5.28 habe ich über
Dokument • Leinwandgrösse ändern die Leinwand vergrößert.
Die Vergrößerung wird durch das Schachbrettmuster als transparen-
ter Bereich angezeigt. Um diesen transparenten Bereich schnell zu
entfernen, genügt ein Klick auf Dokument • Leinwand begrenzen.

G  Abbildung5.28 G  Abbildung 5.29


Die Leinwand ist größer als das Foto. Der Befehl Dokument • Leinwand begrenzen
entfernt die leeren Bereiche.

Schritt für Schritt


Leinwand auf das Seitenverhältnis eines Fotos
anpassen

Gerade wenn Sie eine neue, leere Datei erzeugen, kann es sein,
dass diese nicht dem Seitenverhältnis eines Fotos entspricht, das
dort eingefügt werden soll. Hier ist die Leinwandbegrenzung sehr
hilfreich.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 237


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

1  Datei anlegen
Gehen Sie in Affinity Photo auf Datei • Neu. Wählen Sie bei Typ
Drucken und als Seitenvorgabe A4. Ändern Sie die Ausrichtung
(im Bereich Layout) auf Querformat. Klicken Sie auf OK, um die
leere Datei zu erzeugen.

2  Datei platzieren
Klicken Sie auf Datei • Platzieren, und wählen Sie das gewünschte
Foto aus. Es erscheint das Maussymbol mit dem nach unten zei-
genden Pfeil . Klicken Sie in die obere linke Ecke der Leinwand.

Abbildung 5.30 E
Das Foto wird schwebend
auf der Leinwand abgelegt.

3  Leinwand begrenzen
Die platzierte Datei entspricht nicht der Seitengröße DIN A4 und
wird quasi schwebend auf der Leinwand abgelegt. Um die Lein-
wand auf die Größe des Fotos zu bringen, klicken Sie auf Doku-
ment • Leinwand begrenzen. Nun entspricht die Größe der Lein-
wand der Größe des Originalfotos.

Abbildung 5.31 E
Durch die Leinwandbegren-
zung passt sich diese den
Abmessungen des Fotos an.

238 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

5.2.5 Bildgröße durch Rastern ändern


Wenn Sie eine neue Datei (Datei • Neu) anlegen und dort ein Foto
platzieren, wird dieses mit allen Pixeln abgelegt. Hierbei spielt es
keine Rolle, wie groß Sie das Foto auf der Leinwand ablegen.

F  Abbildung 5.32
Das Foto wird vollflächig
platziert. Links sehen Sie die
Abmessungen.

Größe beachten
Beim Rastern wird der In-
halt so übernommen, wie
er angezeigt wird. Wenn
Sie ein Foto skalieren und
dann rastern, werden die
durch die Skalierung ent-
Wenn Sie das Verschieben-Werkzeug (V) aktivieren und damit standenen ­Pixelwerte
das Foto skalieren, bleiben alle Pixel erhalten – es ändert sich ledig- übernommen. Sie sollten
lich die Auflösung (dpi). Dies hat zur Folge, dass die Dateigröße daher immer die größt-
mögliche Variante rastern
unverändert bleibt, auch wenn das Foto aufgrund der Skalierung
und bei Bedarf erst danach
sehr klein »wirkt«.
skalieren.

F  Abbildung 5.33
Das Foto wurde skaliert,
behält aber die Pixel­
anzahl bei.

Der Vorteil liegt darin, dass Sie ein Foto, das Sie skaliert haben,
verlustfrei vergrößern können. Um aber eine Einsparung der Datei-
größe zu erreichen, können Sie das skalierte Foto umwandeln und
somit die neue Größe dazu nutzen, die Dateigröße zu verringern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 239


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Sie erreichen dies über das sogenannte Rastern, auch Resampling


Abmessungen im Panel
genannt. Das Rastern können Sie auf verschiedene Arten anwen-
»Transformieren«
den. So können Sie einen rechten Mausklick auf das Objekt aus-
Wenn Sie in das Panel
führen und dort den Befehl Rastern anwenden. Alternativ dazu
Transformieren wech-
seln, wird dort die Einheit können Sie das Rastern über einen rechten Mausklick auf eine
verwendet, die über Do- Ebene oder über den Befehl Ebene • Rastern einsetzen.
kument • Dokument-
grösse ändern einge-
stellt ist. Hier können Sie
die Einheit verändern und
F  Abbildung5.34
über Grösse ändern das
Nach dem Rastern erhält das
Dialogfenster verlassen.
Foto neue Abmessungen.
Danach können Sie die
Maßeinheit im Panel
Transformieren ablesen. Die daraufhin verwendete Auflösung (dpi) leitet Affinity Photo aus
dem Wert ab, der in Dokument • Dokumentgrösse hinterlegt ist.

5.2.6 Größe beim Export bestimmen


Neben den gezeigten Möglichkeiten, die Dokument- beziehungs-
weise Leinwandgröße zu verändern, haben Sie außerdem die Mög-
lichkeit, beim Export einer Datei deren Größe zu bestimmen. Diese
Art der Bildgrößenänderung eignet sich immer dann, wenn Sie die
verkleinerte oder vergrößerte Version eines Fotos nur temporär
benötigen. Ein Vorteil des Exportierens ist, dass Sie die Datei in
Ihrem Verzeichnis ablegen müssen, was das Risiko verringert, dass
Sie versehentlich Ihre Originaldatei überschreiben.

Schritt für Schritt


Foto in einer anderen Größe exportieren
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto in einer verkleiner-
ten Version exportieren.
Kapitel_05 •
erdmaennchen.jpg 1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo die Datei »erdmaennchen.jpg« über
Datei • Öffnen.

2  Datei exportieren
Die Datei hat eine Höhe von 5 472 Pixeln. Sie soll in einer Höhe
von 800 Pixeln exportiert werden. Klicken Sie dafür auf Datei •
Exportieren. Wählen Sie in der oberen Leiste im Dialogfenster

240 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.2  Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwandgröße

Exporteinstellungen den Eintrag JPEG 1 aus. Geben Sie bei der


zweiten Größe (Höhe) den Wert 800 Pixel 2 ein. Achten Sie da­
rauf, dass das Schlosssymbol geschlossen ist, damit sich die Breite
proportional anpasst.

a
b

F  Abbildung 5.35
Das Dialogfenster Export-
einstellungen

3  Neuberechnungsmethode festlegen
Da es sich um eine Verkleinerung handelt, wählen Sie bei Neu-
berechnung die Option Bilinear 3 . Die Qualität können Sie auf
100 belassen. Klicken Sie auf die Schaltfläche Exportieren.

4  Speicherort festlegen
Es erscheint das Dialogfenster Speichern unter, in dem Sie einen
Export besser
geeigneten Ordner auswählen und einen Dateinamen vergeben.
kennenlernen
Bestätigen Sie den Export durch einen Klick auf Speichern.
Die Möglichkeiten des
­Exports haben Sie bereits
in Kapitel 4, »Dateien an-
legen, öffnen und spei-
chern«, kennengelernt.
Weitere Details erfahren
Sie in Kapitel 15, »Ausgabe
und Druck«.

G  Abbildung 5.36
Erst nach dem Speichern ist der Exportvorgang abgeschlossen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 241


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

5.3 Bilder zuschneiden und


­Bildausschnitte bestimmen
Bei den gezeigten Möglichkeiten, die Dokument- oder Leinwand-
größe zu verändern, bezieht sich dies immer auf die gesamte Datei
beziehungsweise auf den gesamten Inhalt eines Fotos. Allerdings
wird es sicher oft vorkommen, dass Sie aus einem Foto nur einen
bestimmten Bereich benötigen und dazu die Größe des Aus-
schnitts bestimmen müssen. Für diesen Zweck bietet Ihnen Affinity
Photo ein spezielles Werkzeug an. Es handelt sich hierbei um das
Zuschneiden-Werkzeug (C). Neben dem Zuschneiden von Bild-
ausschnitten bietet Ihnen dieses Werkzeug auch die Möglichkeit
an, Bilder zu begradigen. Dies ist vor allem in der Landschaftsfoto-
grafie ein sehr häufig angewendeter Fall. Wie Sie dies in Affinity
Photo erledigen, erfahren Sie in Kapitel 9, »Bilder bearbeiten und
retuschieren«.

Schritt für Schritt


Bildbereich ausschneiden
In dieser Schritt-Anleitung soll aus einem Foto ein bestimmter
Bereich ausgeschnitten werden.
Kapitel_05 • meerblick.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo die Datei »meerblick.jpg«. In dieser
Datei sollen die beiden Stühle ausgeschnitten werden.

Abbildung 5.37 E
Die geöffnete Datei soll
zugeschnitten werden.

2  Werkzeugeinstellungen
Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf das Werkzeug Zuschneiden
. Alternativ dazu können Sie es über die Taste (C) aufrufen.

242 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

Wählen Sie aus dem Klappmenü Modus den Eintrag Original-


verhältnis. Aus dem Klappmenü Overlay wählen Sie, falls noch
nicht geschehen, den Eintrag Drittelraster 2 .
a b

G  Abbildung 5.38
Die Werkzeugeinstellungen
3  Zuschneiden-Werkzeug verwenden
für das Zuschneiden-Werk-
Klicken Sie mit dem Werkzeug oberhalb des linken Stuhls. Es zeug
erscheint ein Fadenkreuz als Mauszeiger . Halten Sie die Maus
gedrückt, und ziehen Sie diese diagonal nach unten rechts. Sie
ziehen damit einen Auswahlrahmen auf. Da Sie als Modus Origi-
nalverhältnis 1 ausgewählt haben, wird eine Vergrößerung des
Rahmens immer proportional durchgeführt.

4  Zuschnitt verfeinern
Um den ausgewählten Bereich zu verändern, klicken Sie inner-
halb des Auswahlrahmens mit der Maus und ziehen diese bei
gedrückter Maustaste, bis Sie den Bereich definiert haben, den Sie
ausschneiden wollen. Der Mauszeiger wird bei diesem Schritt zu
einem Vierpfeil-Symbol .

5  Zuschnitt drehen
Falls der Bereich, den Sie zuschneiden wollen, besser im entgegen-
gesetzten Seitenverhältnis erfolgen sollte, klicken Sie in den Werk-
zeugeinstellungen auf die Schaltfläche Drehen 3 .
c G  Abbildung 5.39
Der Zuschnittrahmen kann
auch nachträglich angepasst
werden.

F  Abbildung 5.40
Das Seitenverhältnis lässt
sich auch drehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 243


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

6  Zuschnitt bestätigen
Klicken Sie in den Werkzeugeinstellungen oben links auf die Schalt-
fläche Anwenden. Alternativ dazu können Sie auch die (¢)-Taste
drücken. Der Zuschnitt wird vorgenommen.

7  Zuschnitt speichern
Durch den Zuschnitt haben Sie Ihr Originalfoto verändert. Damit
dieses auch weiterhin vorliegt, sollten Sie eine Kopie anlegen. Kli-
cken Sie dafür auf Datei • Speichern unter, wechseln Sie in das
gewünschte Verzeichnis, und speichern Sie Ihre Datei dort unter
einem anderen Namen ab.
Nutzen Sie das Zuschneiden-Werkzeug nicht nur, um Bildberei-
che aus dem Foto »auszuschneiden«, sondern auch, um Störele-
mente am Bildrand auf einfache Weise zu entfernen.
In Abbildung 5.41 befindet sich im linken Bereich noch der
»Rest« eines anderen Surfers. Durch das Zuschneiden-Werkzeug
konnte ich diesen sehr schnell entfernen. Gleichzeitig gelang es
mir dadurch, die Bildgestaltung zu verbessern, indem ich den
»Haupt«-Surfer auf einem Kreuzungspunkt des Zuschnittrahmens
positioniert habe.

G  Abbildung 5.41 G  Abbildung


5.42
Der linke »Störfaktor«… … wurde mittels Zuschneiden-Werkzeug entfernt.

Mit dem Modus Uneingeschränkt können Sie beliebige Zuschnitte


erzeugen. So habe ich das Foto der Kirschbaumblüte in Abbildung
5.43 mit einem schmalen Zuschnitt 1 versehen und das Ergebnis
als JPG-Datei exportiert. Diese habe ich dann in Microsoft Word
als Randelement in einen Text eingefügt.

244 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

G  Abbildung 5.43 G  Abbildung 5.44

Ein schmaler Zuschnitt des Fotos … … wird als grafisches Element in Word verwendet.

5.3.1 Die Seitenverhältnisse beim Zuschneiden


Das Zuschneiden-Werkzeug (C) verfügt über verschiedene Sei-
tenverhältnisse, die für den Bildzuschnitt genutzt werden können.
Diese rufen Sie durch Klick auf das Zahnrad-Symbol 2 auf.
Die Seitenverhältnisse sind in Gruppen aufgeteilt, z. B. Gängige
Seitenverhältnisse. Durch einen einfachen Klick wenden Sie das
Seitenverhältnis an und können den Ausschnitt festlegen. Breite
und Höhe des Ausschnitts passen sich proportional an.
Durch einen Klick auf das Strich-Symbol 3 gelangen Sie in die
Verwaltung der Vorgaben, wo Sie z. B. ein Zurücksetzen der Vor-
gaben durchführen können.

b
c

F  Abbildung 5.45
Die verschiedenen Seitenver-
hältnisse des Zuschneiden-
Werkzeugs

Im Klappmenü Modus können Sie verschiedene Optionen auf-


rufen, die folgende Auswirkung haben:

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 245


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

E Wenn Sie die Option Uneingeschränkt wählen, wird von Ihnen


keine Werteeingabe gefordert. Sie können jede beliebige Größe
für den Zuschnitt festlegen. Mit diesem Modus bestimmen Sie
nur durch Ziehen der Anfasser die Größe des Zuschnitts. Daher
eignet er sich für das freie Zuschneiden, das sich nicht nach den
Seitenverhältnissen, sondern nach dem gewünschten Inhalt des
Fotos richtet. Auf diesem Weg habe ich den Zuschnitt in Abbil-
dung 5.43 erstellt.
E Im Modus Originalverhältnis behalten Sie das Seitenverhältnis
der Originaldatei bei. Neben diesem Modus bietet Ihnen das
Zuschneiden-Werkzeug weitere Möglichkeiten an.
E Beim Modus Selbst definiertes Verhältnis müssen Sie das
Seitenverhältnis in den folgenden zwei Wertefeldern eintragen.
So kann es sein, dass Ihre Kamera Fotos im Seitenverhältnis 4:3
aufnimmt, Sie aber für einen Ausdruck das Seitenverhältnis 2:3
benötigen. Geben Sie in diesem Fall im ersten Wertefeld die 2
ein und im zweiten die 3 oder umgekehrt, je nachdem, ob Sie
ein Hoch- oder Querformat wünschen.
E Die neue Option Neuberechnung erzeugt den Ausschnitt,
behält aber die ursprüngliche Anzahl an Pixeln bei. Wenn Sie
Sie hierüber einen kleinen Bereich als Ausschnitt wählen, kommt
es unweigerlich zu einem unscharfen, verpixelten Ergebnis.
Schauen Sie sich daher den erzeugten Ausschnitt unbedingt
mit einem 100 %-Zoom an (z. B. durch einen Doppelklick auf
das Zoomwerkzeug) und die Qualität begutachten zu können.

5.3.2 Zuschnittvorgaben erstellen und speichern


Das Klappmenü Modus bietet Ihnen zudem die Möglichkeit an,
eigene Zuschnittvorgaben festzulegen. Wie das funktioniert, soll
Ihnen der folgende Workshop zeigen.

Schritt für Schritt


Eine Zuschnittvorgabe erstellen
Seitenverhältnisse, die Sie oft benötigen, sollten Sie als Vorgabe
abspeichern. So können Sie in Zukunft jederzeit direkt darauf
zugreifen. In der folgenden Schritt-Anleitung soll ein Seitenver-
Kapitel_05 • eis.jpg
hältnis eingerichtet werden, das für die Erstellung von Bannern
einer Webseite häufig genutzt wird.

246 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »eis.jpg«.

2  Zuschneiden-Werkzeug einrichten
Klicken Sie auf das Zuschneiden-Werkzeug (C), und wechseln
Sie zu den Einstellungen. Wählen Sie im Modus den Eintrag Selbst H  Abbildung 5.46
definiertes Verhältnis 1 . Vergeben Sie im ersten Wertefeld den Der Zuschnittrahmen ver-
Wert 1 920 px und im zweiten Wertefeld den Wert 400 px 2 . wendet direkt das definierte
Seitenverhältnis.
a b

3  Vorgabe speichern
Klicken Sie auf das Zahnrad-Symbol und dort auf das Striche-Sym-
bol Wählen Sie dort den Eintrag Vorgabe erstellen. Vergeben Sie
im Dialogfenster Zuschnittvorgabe hinzufügen einen Namen
(zum Beispiel »Web-Banner«). Bestätigen Sie die Vorgabe durch
einen Klick auf die Schaltfläche OK.

G  Abbildung 5.47 G  Abbildung 5.48


Erstellen Sie eigene Vorgaben … … mit Ihren individuellen Werten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 247


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

4  Anwenden oder abbrechen


Klicken Sie auf die Schaltfläche Anwenden, um den Zuschnitt vor-
zunehmen, oder auf Abbrechen, um den Vorgang zu beenden.
Schließen Sie die Datei über Datei • Schliessen, speichern Sie die
Datei, falls Sie die Korrektur durchführen wollen, oder klicken Sie
auf Nein, um die Datei ohne zu speichern zu schließen.

5  Neue Datei öffnen

Abbildung 5.49 H Öffnen Sie die neue Datei »haus-allein.jpg« und aktivieren Sie das
Ihre Vorgabe kann nun Zuschneiden-Werkzeug. Klicken Sie auf das Zahnrad-Symbol, hier
immer wieder eingesetzt sollte sich die gerade erstellte Vorgabe befinden, auf die Sie nun
werden. direkt zugreifen können.

Eine Zuschnittvorgabe löschen | Das Zahnrad-Symbol und der


Klick auf das Striche-Symbol bietet nicht nur die Möglichkeit, eine
Vorgabe hinzuzufügen, sondern auch zu löschen. Klicken Sie hierfür
auf Vorgaben verwalten und wählen Sie im Dialogfenster Vor-
gaben konfigurieren die gewünschte Vorgabe aus. Durch einen
Klick auf Vorgabe löschen können Sie diese dann entfernen. Dies
ist allerdings nur bei selbsterstellten Vorgaben möglich und nicht
bei den von Affinity Photo hinterlegten Vorgaben.

5.3.3 Overlays für die Bildkomposition


Bei der Bildgestaltung gibt es bestimmte Gestaltungsregeln, die
Ihnen das Klappmenü Overlay auf Wunsch anzeigt. Die wohl
bekannteste Regel ist der Goldene Schnitt. Diese Bildaufteilung

248 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

wurde schon von Bildhauern in der Antike verwendet und sorgt


für einen harmonischen und interessanten Bildaufbau. Hierbei wird
eine Fläche in mehrere Bereiche aufgeteilt, wobei diese in einem
festen Verhältnis zueinander stehen.

F  Abbildung 5.50
Das Klappmenü bietet Ihnen
verschiedene Overlays für
die Bildkomposition an.

Eine erweiterte Gestaltungsregel, die auf dem Goldenen Schnitt


beruht, bildet die Goldene Spirale. Ziel dieser Gestaltungsregel ist
es, das Hauptobjekt eines Fotos im Bereich der Spirale zu positio-
nieren.

F  Abbildung 5.51
Das Hauptobjekt liegt im
Bereich der Spirale.

Bei der Drittelregel (Drittelraster) wiederum wird die Fläche in neun


gleich große Bereiche aufgeteilt. Hier wird das Hauptobjekt eines
Fotos auf einem der Kreuzungspunkte positioniert. Diese Bildge-
staltung hat sich auch bei der Porträtfotografie durchgesetzt und
soll den Betrachter neugierig machen.

F  Abbildung 5.52
Das Porträt wurde so ange-
fertigt, dass der obere linke
Kreuzungspunkt die Position
bestimmt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 249


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Eine weitere Gestaltungsregel ist die Diagonale. Mit ihrer Hilfe len-
ken Sie bewusst den Blick des Betrachters. Je nach Ausrichtung
des Objekts wird der Blick in die Mitte des Bildes oder zum Rand
hin geführt.

G  Abbildung 5.53
Die diagonale Richtung der Gräser leitet den Blick des Betrachters zur
Mitte des Fotos.

Overlays zur Bildgestaltung einsetzen | Die gerade vorgestell-


ten Gestaltungsregeln werden Ihnen über das Klappmenü Overlay
angeboten, das Sie bereits in den vorherigen Schritt-Anleitungen
kennengelernt haben. Hier können Sie Bildgestaltungsraster aus-
wählen, die Ihnen die Erstellung eines Ausschnitts erleichtern sol-
len. So dient das Drittelraster dazu, Hauptobjekte eines Fotos
gemäß der Drittelregel an einem der Kreuzungspunkte auszurich-
ten. Statt das Hauptobjekt mittig zu platzieren, schaffen Sie durch
diese seitliche Anordnung ein interessanteres Foto.
Über die Taste (O) (wie Overlay) können Sie durch die einzelnen
Regeln brechen Overlay-Möglichkeiten wechseln. Bei der Goldenen Spirale errei-
Versuchen Sie nicht, jedes chen Sie über die Tastenkombination (ª) + ​(O), dass jeweils eine
Foto nach den Gestal- andere Ecke des Fotos für die Spirale genutzt wird. So können Sie
tungsregeln zuzuschnei- dies ganz gezielt für die Bildkomposition einsetzen.
den, sondern erzeugen Sie Damit Sie beim Erstellen eines Zuschnitts nicht den Blick für das
auch mal Ausschnitte ab- Wesentliche verlieren, ist die Option abdunkeln 1 (Abbildung
seits dieser ungeschriebe-
5.54) sehr praktisch. Ist diese aktiv, werden Bildbereiche außerhalb
nen »Gesetze«.
des Zuschnittrahmens dunkler angezeigt.

250 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

a b

F  Abbildung 5.54
Der Zuschnitt kann besser
eingeschätzt werden …

F  Abbildung 5.55
… wenn die Option abdun-
keln aktiv ist.

Die Option Zeigen 2 , die sich direkt neben der gerade gezeigten
Option Abdunkeln befindet, blendet bereits zugeschnittene Berei-
che ein, sobald Sie erneut das Zuschneiden-Werkzeug aktivieren.
So können Sie sehr leicht erkennen, ob das aktive Foto bereits
vorab zugeschnitten wurde.

5.3.4 L
 einwand mit dem Zuschneiden-Werkzeug
vergrößern
Interessant ist auch, dass Sie das Zuschneiden-Werkzeug zum Ver-
größern der Leinwand nutzen können. Möglich wird dies, indem
Sie die Anfasser des Zuschnittrahmens nach außen ziehen.

Schritt für Schritt


Größere Leinwand dank Zuschneiden
Alternativ zum Weg über das Menü Dokument  • Leinwand- Kapitel_05 •
grösse ändern können Sie auch das Zuschneiden-Werkzeug lavendeldorf.jpg
nutzen, um die Leinwand zu vergrößern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 251


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

1  Datei öffnen und vorbereiten


Öffnen Sie die Datei »lavendeldorf.jpg« in Affinity Photo. Da für die
folgenden Schritte etwas Platz benötigt wird, klicken Sie zunächst
auf das Zoomwerkzeug (Z), halten die (Alt)-Taste gedrückt,
um einen verkleinernden Zoom zu erhalten, und klicken dann
zweimal auf das Foto.

Abbildung 5.56 E
Machen Sie Platz für die Ver-
größerung der Leinwand.

2  Zuschneiden-Werkzeug nutzen
Wählen Sie das Zuschneiden-Werkzeug (C) aus, und entschei-
den Sie sich bei Modus für die Option Originalverhältnis. Kli-
cken Sie auf den unteren mittleren Anfasser, und ziehen Sie diesen
nach unten. Der aktivierte Modus Originalverhältnis vergrößert
nun den Zuschnittrahmen proportional nach links und rechts.

Abbildung 5.57 E
Der Zuschnitt wird festgelegt
– und zwar größer als die
momentane Leinwand.

252 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


5.3  Bilder zuschneiden und ­Bildausschnitte bestimmen

3  Zuschnitt bestätigen
Bestätigen Sie den Zuschnitt durch einen Klick auf die Schaltfläche
Anwenden oder durch Drücken der (¢)-Taste. Die Leinwand wird
vergrößert und zeigt das Schachbrettmuster an, mit dem transpa-
rente Bereiche kenntlich gemacht werden.

F  Abbildung 5.58
Die hinzugekommenen
Bereiche sind transparent.
Hier ist die Hintergrund-
ebene noch geschützt.

4  Foto ausrichten
Das Foto »haftet« am oberen Rand, lässt sich aber nicht ohne Wei-
teres verschieben. Grund dafür ist, dass die Ebene geschützt ist.
Klicken Sie daher auf Ebene • Schutz aufheben. Wählen Sie dann
das Verschieben-Werkzeug (V), und nutzen Sie die Richtungstas-
ten, um das Foto auf der Leinwand zu positionieren.

F  Abbildung 5.59
Bei aufgehobenem Schutz
lässt sich das Foto anordnen.

5  Rand mit Farbe füllen


Wählen Sie das Werkzeug Farbpipette (I), und klicken Sie damit
auf einen Bildbereich, um dessen Farbe aufzunehmen. Wechseln

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 253


Kapitel 5  Bildgröße, Bildformat und Auflösung

Sie dann zum Bereich füllen-Werkzeug (C), und klicken Sie damit
Kein transparenter
auf den transparenten Bereich.
­Bereich nach Zuschnitt?
Weicht das Aussehen aus
Abbildung 5.60 von Ihrem
Ergebnis ab? Wenn Sie
nach dem Zuschnitt einen
weißen Randbereich und
keinen transparenten Be-
reich erhalten, liegt dies an
einer ganz bestimmten
Option. Diese finden Sie
unter Dokument • Trans-
parenter Hintergrund.
Sollte diese Option nicht
aktiviert sein, »füllt« Affi-
nity Photo den hinzuge-
wonnenen Bereich mit der G  Abbildung 5.60
eingestellten Hintergrund- Eine Farbe aus dem Foto dient als Rahmenfarbe.
farbe.

5.3.5 M
 it der magnetischen Ausrichtung
den Zuschnittbereich ausrichten
Der Vorteil, dass Sie mit dem Zuschneiden-Werkzeug auch die
Leinwand vergrößern können, birgt gleichzeitig auch einen Nach-
teil. Wenn Sie ungewollt den Zuschnittrahmen vergrößern, entsteht
ein transparenter oder farbiger zusätzlicher Bereich. Um dies besser
in den Griff zu bekommen, lohnt es sich, die Option Magnetische
Ausrichtung zu aktivieren. Mit dieser praktischen Einstellung
können Sie den Zuschnittrahmen über die Anfasser magnetisch
anziehen lassen, wenn Sie in die Nähe der Leinwand kommen.
Der Zuschnittrahmen »heftet« sich dann an die bekannten Abmes-
sungen.
Das Zuschneiden-Werkzeug besitzt noch weitere Möglichkeiten,
die Sie in Kapitel 9, »Bilder bearbeiten und retuschieren«, kennen-
lernen werden.

254 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


TEIL III
Grundlagen der digitalen
Bildbearbeitung

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Kapitel 6
Mit Ebenen und Masken arbeiten
Mit Ebenen und Masken haben Sie die vielfältigsten Möglichkeiten in
der Bildbearbeitung. Durch den Einsatz dieser Techniken wenden Sie
die nicht-destruktive beziehungsweise zerstörungsfreie Bearbeitung an,
das heißt, Ihr Originalbild wird nicht »beschädigt« und kann im Nach-
hinein auf seinen ursprünglichen Zustand zurückgesetzt werden.

6.1 Wie funktionieren Ebenen?


Ebenen und Masken gehören zu den grundlegenden Arbeitsmit-
teln bei der digitalen Bildbearbeitung. Gleichzeitig sind diese nicht
immer einfach zu verstehen. Was bedeuten sie also genau? Stellen
Sie sich vor, Sie hätten ein Foto vor sich liegen, nähmen einen
Filzstift und malten auf diesem Foto herum. Natürlich würden Sie
das Foto dabei beschädigen, und Sie könnten diesen Schritt nicht
mehr rückgängig machen. Ähnlich sieht es aus, wenn Sie in Affinity
Photo ein Foto öffnen und mit dem Pinsel darübermalen. Sobald
Sie diese Datei speichern, überschreiben Sie die Originaldatei und
können nicht mehr zu ihr zurückkehren.

F  Abbildung 6.1
Pinselstriche können die
Originaldatei »zerstören«.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 257


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Wie würden Sie also in der Praxis mit diesem Problem umgehen?
Denkbar wäre eine Klarsichtfolie, die Sie auf das Bild legen, auf der
Sie dann die Filzstiftstriche ausführen. Wenn Ihnen diese Striche
nicht mehr gefallen, werfen Sie die Folie einfach weg und geben die
Sicht auf das Foto wieder frei. Ganz genau so funktionieren Ebe-
nen in Affinity Photo. Wenn Sie ein Foto in Affinity Photo öffnen,
wird es automatisch als Hintergrundebene abgelegt. Statt direkt auf
dieser Ebene zu malen, können Sie eine neue Ebene erzeugen, die
dann über der bestehenden Ebene abgelegt wird. Die Pinselstriche
führen Sie dann auf dieser neuen Ebene aus. Bei Bedarf können Sie
diese ausblenden, um weitere Ebenen mit weiteren Pinselstrichen
zu erweitern oder auch zu löschen.

G  Abbildung6.2
Der Ebenen-Aufbau von Affinity Photo

6.1.1 Die nicht-destruktive Bildbearbeitung


Da durch die Verwendung von Ebenen die Originaldatei nicht
beschädigt wird, spricht man auch von einer nicht-destruktiven
beziehungsweise zerstörungsfreien Arbeitsweise. Die Vorteile dieser
Arbeitsweise liegen darin, dass Sie Korrekturen oder Anpassungen
nicht direkt im Foto vornehmen, sondern auf gesonderten Schich-
ten (den sogenannten Ebenen) und somit jederzeit zum Original-
zustand des Fotos zurückkehren können.

258 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.1  Wie funktionieren Ebenen?

Dateiformate, die Ebenen


unterstützen
Während der Arbeit in Af-
finity Photo können Sie je-
derzeit Ebenen einsetzen.
Wenn Sie im Dateiformat
.afphoto speichern, bleiben
diese Ebenen auch erhal-
ten und können später
weiterverwendet werden.
Beim Exportieren müssen
Sie jedoch daran denken,
dass Ebenen neben dem
.afphoto-Format nur in den
Dateiformaten PSD und
TIFF ebenfalls gesichert
werden. Beim Export in die
übrigen Dateiformate wer-
den die Ebenen zusam-
mengefasst und können
G  Abbildung 6.3
beim erneuten Öffnen
Da die Pinselstriche auf einer separaten Ebene ausgeführt wurden,
nicht mehr verwendet
lässt sich der Ursprungszustand des Fotos jederzeit wiederherstellen.
werden. Das Zusammen-
fassen der Ebenen wird in
Was darunter zu verstehen ist, wird nach der folgenden Schritt- Affinity Photo Reduzieren
Anleitung klarer. genannt.

Schritt für Schritt


Nicht-destruktiv arbeiten
In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie Pinselstriche auf
einem Foto ausführen, ohne dieses zu beschädigen. Möglich wird
dies durch die Verwendung von Ebenen. Kapitel_06 • moewe.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie eine Datei Ihrer Wahl. Im Beispiel nutze ich die Datei
»moewe.jpg«.

2  Panel »Ebenen« aufrufen


Wechseln Sie zum Panel Ebenen. Sollte dieses nicht sichtbar sein,
klicken Sie auf Ansicht • Studio • Ebenen. Klicken Sie im unte-
ren rechten Bereich im Panel Ebenen auf das Symbol Pixelebene
hinzufügen . Diese neue Ebene wird blau unterlegt, da sie aus-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 259


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

gewählt ist. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein, klicken Sie
einmal auf das vorangestellte Miniaturbild der Ebene.

Abbildung 6.4
F G 

Das Foto erhält eine neue, leere Pixelebene.

3  Pinselstriche zeichnen
Wechseln Sie in das Werkzeug Malpinsel (B). Stellen Sie eine
Breite von 100 Pixeln ein. Malen Sie mit gedrückter Maustaste mit
dem Malpinsel über das Foto.

Abbildung 6.5
F G 

Das Malpinsel-Werkzeug wird verwendet.

260 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.1  Wie funktionieren Ebenen?

4  Pinselstriche ausblenden
Es scheint, als hätten Sie mit den Pinselstrichen Ihr Foto übermalt.
Infolge der zuvor erfolgten Erzeugung einer neuen Ebene wurden
die Pinselstriche allerdings auf einer separaten Schicht, der neuen
a
Pixelebene, aufgetragen. Diese Ebene können Sie ganz leicht aus-
blenden, indem Sie auf das Häkchensymbol der Ebene im Panel
Ebenen klicken. Die Pinselstriche werden ausgeblendet.
G  Abbildung 6.6
Ein Klick auf das Häkchen 1
5  Pinselstriche entfernen blendet die entsprechende
Da die Pinselstriche auf einer separaten Ebene vorhanden sind, Ebene aus.
können sie sehr leicht entfernt werden. Klicken Sie dafür auf die
Ebene mit den Pinselstrichen, und klicken Sie anschließend im
unteren rechten Bereich auf das Symbol Ebene entfernen . Die
Ebene wird ohne Nachfrage gelöscht.
Dieses kurze Beispiel hat sehr gut gezeigt, dass Ihr Originalfoto
durch die Verwendung von Ebenen unbeschädigt bleibt. In den
folgenden Abschnitten werden Sie viele praktische Hinweise und
Beispiele zur Verwendung von Ebenen kennenlernen. Die Arbeit
mit Ebenen bietet noch mehr Möglichkeiten, wenn Sie gleichzeitig
die sogenannten Masken einsetzen. Denn durch Masken lassen sich
beispielsweise einzelne Bildbearbeitungen auf bestimmte Berei-
che beschränken. Lesen Sie dazu auch Abschnitt 6.5, »Was sind
­Masken?«.

6.1.2 Die verschiedenen Ebenenarten


b
Affinity Photo bietet mehrere Arten von Ebenen an. Einige dieser
Ebenen werden automatisch erzeugt. Andere müssen von Ihnen
manuell angelegt werden. Folgende Ebenenarten lassen sich unter- G  Abbildung 6.7
scheiden: Ein in Affinity Photo geöff-
E Hintergrundebene: Hierbei handelt es sich um eine spezielle netes Foto bildet die Hinter-
Ebene, die automatisch erzeugt wird, wenn Sie ein Foto in Affi- grundebene.
nity Photo öffnen. Die Besonderheit liegt darin, das Hintergrund-
ebenen grundsätzlich geschützt sind 2 . Dadurch lässt sich der
Inhalt einer Hintergrundebene nicht verschieben. Erst nachdem
Sie den Schutz aufheben, können alle Funktionen auf der Ebene
angewendet werden.
E Pixelebene: Dies ist die wohl häufigste Ebenenart, denn sie

umfasst Inhalte, die pixelbasiert sind. Hierbei handelt es sich G  Abbildung 6.8
zum Beispiel um Fotos, aber auch um Objekte, die von Pixel- Eine Pixelebene enthält
werkzeugen erzeugt beziehungsweise bearbeitet werden. pixelbasierte Inhalte.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 261


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

E Vektorebene: Sobald Sie in Affinity Photo vektorbasierte Werk-


zeuge einsetzen (zum Beispiel das Zeichenstift-Werkzeug ),
wird automatisch eine dementsprechende Vektorebene erzeugt.
Auch bei der Verwendung des Textwerkzeugs wird automatisch
eine Vektorebene erzeugt. Da einige Funktionen in Vektorebe-
nen nicht möglich sind, ist es notwendig, diese in eine Pixel-
ebene umzuwandeln.
E Maskierungsebene: Dies ist eine spezielle Ebenenart, die durch
das Symbol Maskierungsebene erzeugt werden kann. Über
eine Maskierungsebene können Sie Bereiche festlegen, die von
einer Ebene angezeigt werden, beziehungsweise den Blick auf
die darunterliegende Ebene freigeben.
E Anpassungsebene: Diese Ebenenart kann über das Sym-
G  Abbildung 6.9 bol Anpassungen erzeugt werden oder alternativ, indem
Eine Maskierungsebene, die Sie auf Ebene • Neue Anpassungsebene gehen und dort die
einer Pixelebene (Bildebene) gewünschte Anpassungsebene auswählen.
untergeordnet ist E Füllungsebene: Hierüber können Sie eine Ebene mit einer voll-
flächigen Farbe oder einem Verlauf überlagern. In Kombination
mit dem Ebenenmodus lassen sich hiermit interessante Ergeb-
nisse erzielen. Füllungsebenen werden über Ebene • Neue Fül-
lungsebene erzeugt.
E Musterebene: Diese spezielle Ebene wiederholt ein (gerastertes)
Eine Datei ohne Hinter- Objekt vertikal und horizontal, bis die Ebene gefüllt ist – ein
grundebene anlegen Muster eben. Sie werden diese Ebenenart Abschnitt 13.5 ken-
Wenn Sie über Datei • nenlernen.
Neu eine neue, leere Datei E Live-Filterebene: Wenn Sie einem Foto einen Filter zuweisen
erzeugen, besitzt diese (zum Beispiel Unschärfe), wird dieser direkt auf dem aktiven
keine Hintergrundebene. Foto ausgeführt, und Sie können nachträglich nicht mehr darauf
Hier können Sie dann ent- einwirken. Abhilfe schaffen Live-Filterebenen, die als aufrufbare
weder eine leere Pixel- Ebene abgelegt werden und somit auch noch später angepasst
ebene erstellen oder über
werden können. Sie erzeugen eine Live-Filterebene über das
Datei • Platzieren ein
gleichnamige Symbol im Panel Ebenen oder über Ebene •
Foto einsetzen. So er-
zeugte Ebenen besitzen al-
Neue Live-Filterebene.
lerdings keinen Schutz. Soll E Snapshot-Ebenen: Hierbei handelt es sich eigentlich nicht um
der Hintergrund einer neu eine Ebenenart, da hier eine Pixelebene erzeugt wird. Sie können
erzeugten, leeren Datei Zwischenstände Ihrer Datei als sogenannten Snapshots sichern
transparent sein, müssen – diese lassen sich dann als separate Ebene einfügen. Besteht
Sie im Dialog Neues Do- Ihr Projekt also z. B. aus fünf Ebenen und Sie erstellen daraus
kument die Option Trans- einen Snapshot, werden alle fünf Ebenen kombiniert als sepa-
parenter Hintergrund
rate Ebene eingefügt. Lesen Sie zum Thema Snapshots auch den
aktivieren.
Abschnitt 4.7.6, »Versionen sichern dank Snapshots«.

262 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.2  Das Panel »Ebenen« verstehen

6.2 Das Panel »Ebenen« verstehen


Für die Arbeit mit Ebenen stehen Ihnen grundsätzlich zwei Mög-
lichkeiten zur Verfügung. Sie können die Ebenen entweder über
das gleichnamige Menü Ebene aufrufen, oder Sie verwenden das
Panel Ebenen. Dieses Panel gehört zum Standardumfang beim Start
von Affinity Photo. Sollte es bei Ihnen nicht sichtbar sein, rufen Sie
es über Ansicht • Studio • Ebenen auf.

G  Abbildung 6.10
Eine geöffnete Datei belegt die Ebene Hintergrund.

Sobald Sie eine Datei öffnen, wird diese als Ebene Hintergrund
angezeigt. Jede weitere Ebene wird darüber positioniert und ver-
deckt damit die darunterliegenden Ebenen.

6.2.1 Ebenentransparenz und Ebenendeckkraft


Wie bereits eingangs erwähnt, können Sie Ebenen mit Folien ver-
gleichen, die übereinandergelegt werden. Sind diese transparent,
lassen sie den Inhalt der darunterliegenden Ebene durchscheinen.
Solche Ebenen werden, wenn Sie sie einzeln einblenden, mit einem
Schachbrettmuster angezeigt.
Auch wenn Sie über Datei • Neu eine neue Datei anlegen, kön-
nen Sie bereits dort festlegen, ob diese Ebene einen transparen-
ten Hintergrund besitzen soll. Sollte er dennoch nicht mit dem
Schachbrettmuster angezeigt werden, liegt dies an der deaktivier-
ten Option Transparenter Hintergrund.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 263


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.11 E
Das Schachbrettmuster zeigt
an, dass ein transparenter
Hintergrund vorliegt.

In Abbildung 6.12 habe ich über die Ebene mit den Zebras eine
weiße Füllungsebene über Ebene • Neue Füllungsebene angelegt.
Diese überdeckt das Lavendelfoto vollständig.
Um das Zebra durch diese Füllungsebene durchscheinen zu las-
sen, können Sie über die Option Deckkraft die Deckkraft von Bild-
pixeln einer Ebene herabsetzen. Der Standardwert für die Deckkraft
ist 100 %, je geringer die Deckkraft eingestellt wird, umso mehr
scheint von der darunterliegenden Ebene durch.

G  Abbildung 6.12 G  Abbildung 6.13


Die Füllungsebene überdeckt die darunter­ Die Deckkraft der Füllungsebene wurde
liegende Ebene vollflächig. auf 50 % reduziert.

264 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.2  Das Panel »Ebenen« verstehen

Deckkraft mittels Taste


Eine schnelle Variante, die Deckkraft zu ändern, erreichen Sie über
die Tastatur. Wenn Sie (5) eingeben, reduziert sich die Deckkraft auf
50 %, die Taste (2) reduziert auf 20 % usw. Mit der Taste (0) wird die
Deckkraft mit 100 % versehen. Die Deckkraft ändert sich immer für
die Ebene, die gerade ausgewählt ist.
a b

6.2.2 Den Mischmodus einer Ebene einstellen


Neben der Deckkraft bietet Ihnen das Panel Ebenen das Klapp-
menü für den Mischmodus 1 an, der standardmäßig auf Normal
steht. Dieser Mischmodus regelt, wie sich Pixel einer Ebene auf die
darunterliegenden Ebenen auswirken. Den Einsatz dieser Möglich-
keit lernen Sie in Abschnitt 6.6, »Mischmodi: Ebenen miteinander
mischen«, kennen.

G  Abbildung 6.14
Ausschnitt aus der Liste der
Mischmodi

Miniaturansicht
Neben dem Namen der
Ebene, den Sie umbenen-
nen können, erscheint im
linken Bereich eine Minia-
tur des Ebeneninhalts. Bei
Textebenen wird hier ein A
verwendet, da eine Text-
G  Abbildung6.15 miniatur sicherlich keinen
Der Mischmodus Farbton verrechnet die Farbe der Sinn ergäbe. Wundern Sie
oberen Ebene mit dem darunterliegenden Foto. sich nicht, wenn die Minia-
tur nicht direkt erscheint,
Das Zahnradsymbol 2 neben dem Klappmenü öffnet ein neues wenn Sie eine Änderung in
Fenster mit den Mischoptionen. Auch diese werden genutzt, um einer Ebene vornehmen
das Verrechnen von Pixeln einer Ebene mit darunterliegenden – das Erscheinen der Mi-
niatur kann etwas zeitver-
Ebenen zu steuern. Schauen Sie sich hierzu auch Abschnitt 6.7,
setzt erfolgen.
»Mischoptionen«, an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 265


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

6.2.3 Ebenenschutz und Ebenensichtbarkeit


Das Schlosssymbol nutzen Sie, um eine Ebene zu sperren bezie-
hungsweise zu entsperren. So ist die Ebene Hintergrund standard-
mäßig immer geschützt, was Sie am Schlosssymbol 3 im rechten
Bereich der Ebene erkennen können.

1
2

3
Abbildung 6.16 E
Die Ebene Hintergrund ist
geschützt.

In geschützten Ebenen können einige Arbeitsschritte nicht ausge-


führt werden. Dieser Schutz soll Sie vor unbeabsichtigten Änderun-
gen bewahren. Durch einen einfachen Klick auf das Schlosssymbol
in der betreffenden Ebene können Sie den Schutz aufheben. Um
den Schutz wieder zu aktivieren, müssen Sie allerdings auf das
Schlosssymbol im oberen Bereich 1 klicken. Wenn Sie den Inhalt
einer Ebene vor einer versehentlichen Verschiebung mit dem Ver-
schieben-Werkzeug bewahren möchten, sollten Sie den Schutz
verwenden. Da er sich problemlos aufheben lässt, ist diese Sicher-
heitsmaßnahme sinnvoll.
Der Inhalt einer Ebene wird im linken Bereich als Miniatur ange-
zeigt, gefolgt vom Namen der Ebene. Das letzte Symbol in der
Zeile der Ebene ist ein Häkchen 2 , mit dem Sie festlegen können,
ob der Inhalt der Ebene angezeigt oder ausgeblendet werden soll.

Abbildung 6.17 E
Sie können die Größe der
Miniatur ändern.

266 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.2  Das Panel »Ebenen« verstehen

Miniaturansicht anpassen | Es ist möglich, die Größe der Minia-


turansicht zu ändern, die den Inhalt einer Ebene anzeigt. Klicken
Sie hierzu auf das Striche-Symbol im Ebenen-Panel und wählen Sie
z. B. Grosse Miniaturen. Sie erkennen dadurch den Inhalt der
Ebene besser. In diesem Menü befindet sich auch die Option Grup-
penminiaturen einblenden. Wenn Sie Ebenen zu einer Gruppe
zusammenfassen, wird ein Miniaturbild vor die Gruppe gesetzt,
das erahnen lässt, was sich in der Gruppe befindet. Wenn Sie die
Option deaktivieren, erscheint dort lediglich ein Ordner-Symbol –
meines Erachtens reicht diese Art der Kennzeichnung aus. Mehr
zum Thema Gruppieren finden Sie in Abschnitt 6.3.5.

Ebenen schützen oder ausblenden | Die meisten Befehle, die


sich um Ebenen kümmern, lassen sich auch über einen rechten
Mausklick auf die gewünschte Ebene aufrufen. Im erscheinenden
Kontextmenü können Sie auch den Schutz einer Ebene aktivieren
oder deaktivieren (Befehl Schützen) sowie die Sicht auf eine Ebene
nehmen (Befehl Ausblenden).

6.2.4 Die Fußleiste des Ebenen-Panels


Im unteren Bereich des Panels Ebenen finden Sie auf der linken
Seite das Symbol Alle Ebenen bearbeiten 4 , das die Bearbeitung
auf alle Ebenen ausweitet. Allerdings ist diese Funktion nur dann
von Bedeutung, wenn Sie Vektordateien, zum Beispiel aus Affinity
Designer, einsetzen.
4 5678 9jk
F  Abbildung 6.18
Der untere Bereich des
Panels Ebenen
Es folgen die Symbole zum Erzeugen einer Maskierungsebene 5 ,
einer Anpassungsebene 6 , der Aufruf von Ebeneneffekten 7 sowie
die Erstellung einer Live-Filterebene 8 .
Gerade bei der Arbeit mit vielen Ebenen ist es empfehlens-
wert, zusammengehörige Ebenen in Gruppen zusammenzufassen.
Zuständig hierfür ist das Symbol Ebenen gruppieren 9 .
Um das anfangs erwähnte Beispiel mit dem Pinselstrich durch-
führen zu können, benötigen Sie eine neue, leere Ebene, die ober-
halb einer aktiven Ebene eingefügt wird. Dies erledigt das Symbol
Pixelebene hinzufügen j. Dieses fügt eine leere Ebene hinzu,
die Sie anschließend nutzen können. Das letzte Symbol (Ebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 267


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

entfernen k) im unteren Bereich zeigt einen Mülleimer. Dieses


Symbol ist für das Entfernen von Ebenen zuständig. Wird es ange-
klickt, wird die gerade ausgewählte Ebene (oder mehrere ausge-
wählte Ebenen) entfernt. Alternativ dazu können Sie auch eine
Ebene anklicken und bei gedrückter Maustaste auf das Symbol
Ebene entfernen ziehen.

6.2.5 Ebenenanordnung
Es ist möglich und teilweise auch unabdingbar, dass Ebenen als ein-
geschobene Ebene unter eine bestehende Ebene gesetzt werden.
Sobald dies der Fall ist, wird der obersten Ebene ein Pfeilsymbol
1 vorangestellt.

a
Abbildung 6.19 E
Die oberste Ebene hat eine
»Unterebene«…

Abbildung 6.20  E E


… die durch einen Klick auf
den Pfeil angezeigt wird.

Zeigt dieser Pfeil nach unten, werden die untergeordneten Ebenen


angezeigt, zeigt der Pfeil nach rechts, werden die untergeordneten
Ebenen wieder »eingeklappt«. Durch einen einfachen Klick auf
b c den Pfeil lässt sich solch eine Ebene aufklappen, damit Sie sehen
können, welche Ebenen sich darunter befinden. Bei der Verwen-
G  Abbildung 6.21 dung von Live-Filtern 2 oder Masken 3 wird hinter der Ebene
Eine Ebene mit untergeord- ein entsprechendes Symbol angezeigt. Da ein Live-Filter auch eine
neter Maskierungsebene und untergeordnete Ebene sein kann, wird hier auch zusätzlich der Pfeil
Live-Filterebene am Anfang eine Ebene angezeigt.
Auf das Anordnen und Gruppieren von Ebenen gehe ich im
Abschnitt 6.3.5, »Ebenen gruppieren«, noch näher ein.

6.2.6 Befehle des Kontextmenüs


Wenn Sie einen Blick auf das Menü Ebene werfen, werden Sie
erkennen, dass einige Befehle, die dort aufgeführt sind, offensicht-
lich über das Panel Ebenen nicht abrufbar sind. So gibt es dort zum
Beispiel kein Symbol für das Duplizieren einer Ebene. Führen Sie

268 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.2  Das Panel »Ebenen« verstehen

hier allerdings einen rechten Mausklick auf eine gewünschte Ebene


aus, steht Ihnen der Befehl zur Verfügung.

G  Abbildung 6.22
Nutzen Sie die die Hinweise zu Tastenkombi­
nationen des Ebenenmenüs beziehungsweise
Kontextmenüs.
G  Abbildung6.23
Andere Befehle, zum Beispiel Ebene • Invertieren, liegen im Panel Das Kontextmenü einer
Ebenen nicht vor. Um sich dennoch den Umweg über das Menü Ebene im Panel Ebenen
Ebene zu ersparen, sollten Sie sich für wichtige und oft genutzte
Bearbeitungsschritte die dazugehörigen Tastenkombinationen ein-
prägen. Diese werden Ihnen, wenn vorhanden, neben dem Menü-
punkt angezeigt. So wenden Sie beispielsweise das Invertieren
einer Ebene über (Strg)/(cmd) + ​(I) an.
Eine neue Funktion, die Zuweisung einer Farbe zu einer Ebene,
kann gerade dann praktisch sein, wenn Sie mit vielen Ebenen arbei-
ten und eine Farbe als Ordnungsmerkmal verwenden wollen. Sie
finden die möglichen Farbe am Ende des Kontextmenüs. Wenn Sie
sich durch einen einfachen Klick für eine Farbe entscheiden, wird der
Haken der betreffenden Ebene mit der gewünschten Farbe unterlegt.

F  Abbildung 6.24
Weisen Sie Ebenen eine
eindeutige Farbe zu.

Die Zuweisung der Farbe können Sie nutzen, um gleichfarbige Ebe-


nen auszuwählen. So könnten Sie alle Anpassungsebenen mit einer
Farbe versehen und diese über einen rechten Mausklick und dem

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 269


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Befehl Gleiche Markerfarbe auswählen auswählen. Wenn Sie


anschließend eine der ausgewählten Ebenen mit einem Klick auf
den Haken ausblenden, bezieht sich dies auf alle ausgewählten Ebe-
nen. Somit erhalten Sie die Sicht auf Ihr Foto ohne ­Anpassungen.
Tabelle 6.1 zeigt eine Übersicht über die Tastenkürzel, die in
Verbindung mit der Arbeit mit Ebenen stehen.

Tastenkürzel Funktion

(Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N) Neue, leere Ebene

(Strg)/(cmd) + ​(J) Ebene duplizieren

(Strg)/(cmd) + ​(E) Abwärts zusammenlegen

(Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(E) Ausgewählte zusammenlegen

(Strg)/(cmd) + ​(Alt) + ​(ª) + ​(E) Sichtbare zusammenlegen

(Strg)/(cmd) + ​(I) Invertieren (umkehren)

(Strg)/(cmd) + ​(L) Anpassungsebene Tonwert­


korrektur

(Strg)/(cmd) + ​(M) Anpassungsebene Gradations-


kurve

(Strg)/(cmd) + ​(Alt) + ​(ª) + ​(B) Anpassungsebene Schwarz-


Tabelle 6.1 E Weiss
Die wichtigsten Tastenkürzel
(Strg)/(cmd) + ​(U) Anpassungsebene HSL
für Ebenen

6.3 Ebenen nutzen


Selbstverständlich werden Sie Ebenen nicht nur dafür nutzen, um
Pinselstriche auf ein Foto zu setzen. Vielmehr nutzen Sie Ebenen,
um mehrere Bilder miteinander zu verrechnen beziehungsweise
um Texte, weitere Fotos oder Formen auf ein Foto zu legen, ohne
dieses zu beschädigen.

6.3.1 Neue Ebenen anlegen


Eine neue Ebene erzeugen Sie über Ebene • Neu beziehungsweise
mit dem Tastenkürzel (Strg) + ​(ª) + ​(N). Alternativ nutzen Sie das
Symbol Pixelebene hinzufügen .

270 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

Schon einmal vorneweg: Gerade bei umfangreichen Projekten, die


häufig mehrere Ebenen nutzen, ist es sinnvoll, diese zu benennen.
Die Umbenennung ist ganz einfach: Klicken Sie hierzu auf den
aktuellen Namen der Ebene. Dieses Namensfeld wird daraufhin
weiß gefüllt und kann mit einem neuen Namen versehen werden.
Wenn Sie mit den Werkzeugen arbeiten, legt Affinity Photo oft-
mals automatisch eine neue Ebene an. Wenn Sie zum Beispiel mit
den Textwerkzeugen einen Text verfassen, wird eine neue Ebene für
diesen Inhalt erzeugt. Gleiches gilt für die Erstellung von Formen
mit den Formenwerkzeugen. Auch wenn Sie ein Foto über Datei •
Platzieren einfügen, erfolgt dies auf einer eigenen Ebene.

F  Abbildung 6.25
Für die Form und den Text
hat Affinity Photo automa-
tisch jeweils eine Ebene
erstellt.

Automatische Ebene
Anders sieht es aus, wenn Sie mit dem Malpinsel (B) Pinselstri- auch beim Zeichenstift-
che auf einer Ebene ausführen. Dies erfolgt auf der aktiven Ebene Werkzeug
und kann dazu führen, dass Sie eine unwiderrufliche Änderung der Auch bei der Arbeit mit
Originaldatei ausführen. Hier sollten Sie vorab immer eine neue, dem Zeichenstift wird
automatisch eine neue
leere Ebene erzeugen. Die so erzeugte Ebene wird immer über
Ebene erzeugt.
der gerade aktiven Ebene eingefügt. Damit die neue Ebene immer
ganz oben eingefügt wird, können Sie entweder vorab die oberste
Ebene auswählen und dann den Befehl zum Einfügen einer neuen
Ebene aufrufen oder Sie wählen Auswählen • Ebenenauswahl Aktive Ebene
aufheben. Danach wird die neue Ebene immer als oberste Ebene Die aktuell aktivierte und
eingesetzt. Diese Funktion ergibt zum Beispiel dann Sinn, wenn Sie ausgewählte Ebene wird
im Ebenen-Panel blau hin-
sehr viele Ebenen einsetzen und nicht jedes Mal im Panel Ebenen
terlegt.
nachschauen wollen, welche Ebene momentan aktiv ist.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 271


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.26 E
Eine neue Ebene wurde an
oberster Stelle eingefügt.

Schritt für Schritt


Ein Foto mit Text und Form
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie eine Form und einen Text
Kapitel_06 • auf ein Foto legen. Die Erzeugung einer dafür notwendigen Ebene
gaensebluemchen.jpg übernimmt Affinity Photo für Sie.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie erneut die Datei »gaensebluemchen.jpg«, und aktivie-
ren Sie das Panel Ebenen. Das geöffnete Bild bildet die Ebene
Hintergrund (Pixel).

2  Form zeichnen
Wählen Sie aus den Formenwerkzeugen das Werkzeug Rechteck
(U). Führen Sie in den Einstellungen des Rechteck-Werkzeugs
einen Klick auf das Farbfeld bei Füllung aus, und wählen Sie eine
Farbe Ihrer Wahl durch einen Klick in die Farbpalette 1 . Ich habe
mich hier für einen Gelbton entschieden. Ziehen Sie mit gedrück-
ter Maustaste im unteren Bereich des Fotos ein Rechteck auf.

Abbildung 6.27 E
Wählen Sie eine Füllung für
die Rechteckform aus.

272 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

3  Text verfassen
Wählen Sie das Werkzeug Rahmentext , und ziehen Sie einen
Rahmen innerhalb des gerade gezeichneten Rechtecks auf. Ändern H  Abbildung 6.28
Sie die Schriftgröße auf 96, und verfassen Sie den Text: »Allein am Der Text wird endgültig
Fluss«. Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene Hintergrund. gesetzt, sobald Sie eine
Dadurch wird der Text bestätigt. andere Ebene auswählen.

4  Text ändern
Da die Textgröße für die Auflösung des Fotos zu gering ist, muss
die Schriftgröße verändert werden. Führen Sie einen Doppelklick
auf das Miniaturbild mit dem »T« auf der Textebene aus, es soll
daraufhin aktiv, also blau markiert sein. Fahren Sie mit gedrück-
ter Maustaste über den Text, und ändern Sie die Schriftgröße auf H  Abbildung 6.29
300 pt ab. Da dieser Wert nicht vorhanden ist, geben Sie ihn mit Die Schriftgröße wurde
der Tastatur ein und bestätigen anschließend mit (¢). geändert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 273


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

5  Text verschieben
Wählen Sie das Verschieben-Werkzeug (V), und verschieben Sie
den Text mit gedrückter Maustaste an den unteren Rand. Führen
Sie einen Doppelklick auf das Ansichtswerkzeug (H) aus, damit
Sie das gesamte Foto sehen.

Abbildung 6.30 E
Der Text wurde verschoben.

6  Form anpassen
Wahrscheinlich ist die Form zu groß für den Text, daher muss sie
angepasst werden. Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene
(Rechteck), und wählen Sie das Verschieben-Werkzeug (V).
Die Form erhält daraufhin Anfasser. Klicken Sie in den oberen mitt-
leren Anfasser, und ziehen Sie ihn so weit nach unten, bis er den
Text ausreichend bedeckt.

G  Abbildung6.31
Die Form kann nachträglich angepasst werden.

7  Form abmildern
Da das Rechteck nicht mit dem Foto verschmilzt, muss es abgemil-
dert werden, um den Blick auf den dahinterliegenden Bereich frei-
zugeben. Klicken Sie dafür auf die Ebene Rechteck, und verringern
Sie über das Klappmenü Deckkraft die Transparenz. Klicken Sie
auf den Pfeil hinter 100 %, um den Schieberegler sichtbar werden

274 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

zu lassen. Ziehen Sie ihn bei gedrückter Maustaste so weit nach


links, bis der Wert 50 % erreicht wird.

F  Abbildung 6.32
Durch die Verringerung der
Deckkraft lässt das Rechteck
den Hintergrund erkennen.

Fotos platzieren | Wie Sie bei der Schritt-Anleitung »Ein Foto


mit Text und Form« gerade gesehen haben, werden Ebenen beim
Erstellen von Texten oder Formen automatisch erzeugt. Dies gilt
auch dann, wenn Sie Bilder platzieren.

Schritt für Schritt


Foto in bestehender Datei platzieren
In einer bestehenden Datei soll ein weiteres Foto eingefügt wer-
den. Dies erfolgt über den Befehl Datei • Platzieren.
Kapitel_06 •
1  Datei öffnen blume_1.jpg, blume_2.jpg
Öffnen Sie die Datei »blume_1.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Ebenen. Die Datei nimmt die Ebene Hintergrund ein.

F  Abbildung 6.33
Die Datei »loewenzahn.jpg«
wurde in Affinity Photo
geöffnet.

2  Magnetische Ausrichtung aktivieren


Klicken Sie in der Symbolleiste auf das Symbol Magnetische Aus-
richtung 1 (Abbildung 6.34). Ist der Hintergrund des Symbols
dunkel, ist die Funktion aktiv. Diese aktivierte Option ist hilfreich
für den nächsten Schritt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 275


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung 6.34 a
Die Magnetische Ausrich- 3  Datei platzieren
tung ist aktiviert. Gehen Sie auf Datei  • Platzieren, und wählen Sie die Datei
»blume_2.jpg«. Klicken Sie in die obere linke Ecke. Aufgrund der
Magnetischen Ausrichtung 1 erscheinen Hilfslinien (in Rot und
Grün), wenn Sie sich an einer Kante befinden.
Ziehen Sie mit gedrückter Maustaste so lange nach unten rechts,
bis die untere Kante erreicht wird, auch dies wird mit einer roten
Linie kenntlich gemacht.

G  Abbildung 6.35
Die Magnetische Ausrich- 4  Panel »Ebenen« betrachten
tung unterstützt Sie beim Sobald Sie die Maus beim Platzieren loslassen, wird das platzierte
genauen Platzieren. Objekt (in diesem Fall das Löwenzahnfoto) als eigene Ebene abge-
legt und im Panel Ebenen angezeigt.

Abbildung 6.36 E
Das platzierte Foto wird
automatisch als separate
Ebene behandelt.

276 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

6.3.2 Ebenen entfernen


Beim Löschen einer Ebene genügt es, die Inhalte einer Ebene mit der
(Entf)-Taste (Mac: (_í)-Taste) zu löschen. Einfacher ist es allerdings,
die Löschung über das Panel Ebenen vorzunehmen. Wählen Sie die
zu löschende Ebene dort aus, und klicken Sie dann auf den Papier-
korb in der unteren Leiste. Sie können auch alternativ die Ebene
anklicken und mit gedrückter Maustaste auf den Papierkorb ziehen.
Ich bevorzuge die letztgenannte Variante, da ich damit rationel-
ler arbeite als über den vorab genannten Weg. Wie viele andere
Befehle können Sie auch eine Ebene über einen rechten Maus-
klick auf das Miniaturbild der Ebene löschen. Wählen Sie dazu den
gleichnamigen Befehl aus dem Kontextmenü.

F  Abbildung 6.37
Eine Ebene lässt sich auch
über das Kontextmenü
löschen.

Ebenfalls lässt sich auch über Ebene • löschen eine ausgewählte


Ebene (oder mehrere ausgewählte Ebenen) löschen.

6.3.3 Ebenen anordnen


Wenn Sie mehrere Objekte in Affinity Photo platzieren, werden
diese in der Reihenfolge des Platzierens abgelegt. Das bedeutet,
dass das zuletzt platzierte Objekt grundsätzlich die oberste Ebene
einnimmt. Ausschlaggebend für die Ablage neuer Objekte ist, wel-
che Ebene ausgewählt ist. Das neue platzierte Objekt wird jeweils
oberhalb dieser Ebene eingesetzt. Sie können diese Reihenfolge
aber beliebig anpassen. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Wege
offen:
E Die einfachste und genaueste Möglichkeit: Sie können die Ebe-

nen per Drag & Drop im Ebenen-Panel anordnen.


E Sie können Ebenen per Copy & Paste (zu Deutsch Kopieren und

Einfügen) platzieren. So lässt sich eine Ebene zum Beispiel über


einen rechten Mausklick kopieren und ebenfalls über einen rech-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 277


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

ten Mausklick einfügen. Wenn Sie somit eine Ebene kopieren,


dann eine andere Ebene auswählen und anschließend den Befehl
Einfügen ausführen, wird die Kopie der Ebene oberhalb der
gerade aktiven Ebene eingesetzt.
E Mit der Maus kopieren: Wenn Sie ein Objekt auf der Leinwand
mit gedrückter (Strg)/(cmd)-Taste und dem Verschieben-Werk-
zeug anklicken und es dann bei gedrückter Maustaste verschie-
ben, erzeugen Sie ein Duplikat der Ebene.

Schritt für Schritt


Mehrere Bilder überlagert anordnen
In dieser Schritt-Anleitung verwenden Sie ein Bild als Hinter-
grund und überlagern es mit einigen kleinen Fotos. Für die hierbei
Kapitel_06 • erzeugten neuen Ebenen können Sie nachträglich die Reihenfolge
botga-1.jpg – botga-4.jpg bestimmen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »botga-1.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Ebenen. Das Foto bildet die Ebene Hintergrund.

Abbildung 6.38 E
Eine Datei wurde geöffnet;
sie belegt die Ebene Hinter-
grund.

2  Bilder platzieren
Gehen Sie auf Datei  • Platzieren, und wählen Sie das Foto
»botga-2.jpg« aus. Klicken Sie mit der Maus in den rechten oberen
Bereich, und ziehen Sie bei gedrückter Maustaste einen Rahmen
auf, der als Platzhalter für das Foto dienen soll. Sobald Sie die Maus
loslassen, wird das platzierte Bild abgelegt.

278 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

F  Abbildung 6.39
Ein Foto wurde platziert und
überlagert teilweise die
Ebene Hintergrund.

3  Weitere Fotos platzieren H  Abbildung 6.40


Wiederholen Sie den letzten Schritt für die Dateien »botga-3.jpg« Drei Bilder wurden platziert
und »botga-4.jpg«. Die drei kleinen seitlichen Fotos sollen letzt- (zur Verdeutlichung wurden
endlich untereinanderstehen und sich überlagern. die drei Ebenen markiert).

4  Reihenfolge ändern
Die platzierten Bilder werden in der Reihenfolge ihres Platzierens
abgelegt. Die Reihenfolge wird auch im Panel Ebenen ersichtlich:
Die Datei »botga-4.jpg« bildet die oberste Ebene, darunter liegt

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 279


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

»botga-3.jpg« etc. Um die Reihenfolge zu verändern, klicken Sie


im Panel Ebenen auf die oberste Ebene (botga-4), die farblich her-
vorgehoben wird. Ziehen Sie mit gedrückter Maustaste die Ebene
unter die Ebene »botga-2«.

Ablageort beachten
Beim Verschieben einer Ebene kann es passieren, dass diese nicht
unterhalb einer anderen Ebene abgelegt wird, sondern als einge-
G  Abbildung 6.41 rückte Ebene unter eine bestehende Ebene gesetzt wird. Kenntlich
Die oberste Ebene wird gemacht wird dies durch einen Strich, den Sie beim Verschieben
unter die zweite Ebene ­einer Ebene sehen. Wird dieser Strich eingerückt 1 unterhalb einer
­verschoben. Ebene angezeigt, erzeugen Sie eine Unterebene.

G  Abbildung6.42 a G  Abbildung 6.43 b


Durch das Verschieben würde Eine Unterebene wird als
eine Unterebene erzeugt werden. ­normale Ebene verschoben.

Falls Sie dies versehentlich machen, können Sie diese Unterebene


anklicken und mit gedrückter Maustaste nach oben oder unten ver-
schieben. Achten Sie nun darauf, dass ein durchgezogener Strich 2
sichtbar wird – die Ebene wird dann als »gleichberechtigte« Ebene
eingestuft.

Mit untergeordneten Ebenen arbeiten | Beim Ändern der Rei-


henfolge im Panel Ebenen müssen Sie darauf achten, wo die ver-
schobene Ebene abgelegt wird. In der vorherigen Schritt-Anleitung
»Mehrere Bilder überlagert anordnen« sollte die Reihenfolge der
Fotos neu festgelegt werden. Daher wurde die Ebene so verscho-
ben, dass beim Verschieben ein durchgehender Strich 3 unterhalb
beziehungsweise oberhalb der Zielebene angezeigt wird. Ist dieser
Strich nicht durchgezogen, sondern eingerückt 4 , erzeugen Sie
eine untergeordnete Ebene (auch als Kind-Ebene benannt). Diese
bestimmt dann die Auswirkung der übergeordneten Ebene. Auf
diesem Weg lassen sich sehr schöne Effekte erzielen.

280 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

F F  Abbildung 6.44

Bei durchgezogenem Strich


wird die Ebene auf gleicher
Höhe verschoben …

c F  Abbildung 6.45
… und bei eingerücktem
Strich als untergeordnete
Ebene.
d

Neben der untergeordneten Ebene, die Sie mit dem verkürzten,


horizontalen Strich erzeugen, bietet Ihnen Affinity Photo noch eine
Möglichkeit an. Hierbei handelt es sich auch um eine untergeord-
Kapitel_06 •
nete Ebene, die aber anders reagiert. In Abbildung 6.46 habe ich baumhimmel.jpg
ein Foto geöffnet, den Ebenenschutz entfernt und eine Ellipsen-
Form mit weißer Füllung darübergelegt.

G  Abbildung 6.46
Eine Form liegt über dem Foto.

Anschließend habe ich die obere Formebene mit gedrückter Maus-


taste auf die unterste Ebene gezogen, bis dort ein senkrechter
blauer Strich hinter der Ebenenminiatur erscheint.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 281


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung6.47
Die Form bestimmt den Bildausschnitt.

Mit dem Verschieben-Werkzeug (V) kann ich die Form-Ebene


verschieben und gebe damit einen anderen Ausschnitt frei. Dadurch
wird aber auch die Position der Form verändert, schließlich wurde
sie ja auch verschoben.

Abbildung 6.48 E
Die Form wurde verschoben
und gibt einen anderen Bild-
bereich frei.

Um die Form in ihrer Position zu halten, während aber ein anderer


Bildausschnitt gewählt werden kann, gehe ich wie folgt vor. Auch
hier liegt eine ungeschützte Hintergrundebene vor, auf der eine
Form liegt. Nun ziehe ich die Hintergrundebene unter die Form-
Ebene, bis dort ein etwas kürzerer blauer Strich unterhalb erscheint.
Der Effekt ist identisch mit der bereits gezeigten Anordnung.

282 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

G  Abbildung 6.49
Durch die Form wird der Bildausschnitt bestimmt.

Wenn aber nun die Hintergrundebene mit dem Verschieben-Werk-


zeug (V) verschoben wird, ändert sich nicht die Position der
Form, sondern nur der Kind-Ebene und somit ergibt sich ein ande-
rer Bildausschnitt.

F  Abbildung 6.50
Durch Verschieben der
­Hintergrundebene wird der
Ausschnitt verändert.

Der Einsatz von Kind-Ebenen ist vor allem bei Composings hilfreich
und wird noch deutlicher, wenn Sie hierüber Bildebenen beeinflus-
sen, die nicht vollflächig platziert wurden. In der Abbildung 6.51
habe ich ein Foto mit einer Baumrinde geöffnet und darüber ein
Foto eines Baumes platziert. Da dieses nicht vollflächig abgelegt
wurde, bleiben Teile der Baumrinde sichtbar. Anschließend habe ich

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 283


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

eine Wolken-Form-Ebene erzeugt, die Teile der darunterliegenden


Ebenen überdeckt.

Abbildung 6.51 E
Die Datei mit drei
Ebenen.

Diese Form-Ebene ziehe ich anschließend auf die Baum-Ebene,


bis dort ein senkrechter, blauer Strich anzeigt, dass eine unterge-
ordnete Ebene angelegt wird. Die Form bestimmt daraufhin den
Ausschnitt der Baum-Ebene.

Abbildung 6.52 E
Die Form ist größer als
die Baum-Ebene.

Da die Form größer als die Baum-Ebene ist, werden Teile der Form
optisch abgeschnitten. Die Form liegt aber weiterhin in Gänze vor
und kann ausgewählt und mit dem Verschieben-Werkzeug ver­
schoben oder – wie in der Abbildung 6.53 – skaliert werden.

284 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

F  Abbildung6.53
Die Größe der
Form wurde ange-
passt.

Auf die Ebenen achten


Eine untergeordnete Ebene, die mit einem senkrechten, blauen
Strich zugeordnet wurde, erkennen Sie im Ebenen Panel daran, dass
auch hierfür eine Miniatur angezeigt wird.

F  Abbildung6.54
Zwei Miniaturen,
untergeordnet mittels
senkrechtem Strich.

Wird die Kind-Ebene mit dem verkürzten, längeren Strich angeord-


net, zeigt die Miniatur die »Verschmelzung« beider Ebenen – erst
durch Klick auf den kleinen Pfeil können Sie einen Blick auf die un-
tergeordnete Ebene werfen.

F  Abbildung 6.55
Die untergeordnete
Ebene wurde mit dem
verkürzten, blauen
Trennstrich angeordnet.

Nicht nur Form-Ebenen können für gestalterische Zwecke als unter-


geordnete Ebenen eingefügt werden, sondern auch Texte. Dies soll
Ihnen die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung demonstrieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 285


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Schritt für Schritt


Text mit Bildfüllung erstellen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen Text mit einem Bild-
Kapitel_06 • kirschbluete.jpg inhalt füllen. Hierfür nutzen Sie das Bild als untergeordnete Ebene.

1  Neue Datei erzeugen


Erzeugen Sie eine neue Datei über Datei • Neu. Wählen Sie als Typ
Foto und als Seitenvorgabe 4D (6 × 4.5 in, 4:3, 1.33). Bestätigen
Sie das Dialogfenster mit einem Klick auf OK.

2  Foto platzieren
Platzieren Sie das Foto »kirschbluete.jpg« über Datei • Platzieren.

G  Abbildung 6.56
Schnittmaske Das Foto »kirschbluete.jpg« wurde platziert.

Die Ebenenart, die Sie in


der folgenden Schritt-An- 3  Text verfassen
leitung kennenlernen wer- Wählen Sie das Werkzeug Grafiktext (T), und klicken Sie in
den, wird in der Bildbear­ den mittleren linken Bereich des Fotos. Verfassen Sie den Text
beitung auch Schnittmaske »Kirschblüte«.
genannt, da sie quasi den Da es sich um einen Grafiktext handelt, können Sie ihn mit
sichtbaren Bereich der da­ gedrückter Maustaste gemäß Ihren Vorstellungen vergrößern.
rüberliegenden Ebene be-
Damit der gewünschte Effekt besser zur Geltung kommt, sollten
schneidet.
Sie eine sehr große Schrift wählen.

286 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

F  Abbildung 6.57
Der Text wird mit dem Gra-
fiktext-Werkzeug beliebig
vergrößert.

4  Untergeordnete Ebene (Schnittmaske) erzeugen


Der gerade verfasste Text liegt auf dem Foto. Um das Foto ledig-
lich in dem Bereich sichtbar zu machen, in dem sich Text befindet,
klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene kirschbluete (Bild) G  Abbildung 6.58
und ziehen diese unter die Textebene. Achten Sie dabei darauf, Das Foto wird als unterge-
dass hier kein durchgezogener, sondern ein etwas eingeschobener ordnete Ebene unter die
Strich 1 sichtbar wird. Textebene gezogen.

5  Panel »Ebenen« betrachten


Die Bildebene wird als untergeordnete Ebene abgelegt, die Text-
ebene erhält daher ein Dreieck vor dem Namen. Hierüber können
Sie durch einen einfachen Mausklick die untergeordnete Ebene
ein- beziehungsweise ausblenden.
Ungewohnt für
Photoshop-Anwender
Wenn Sie die gerade ge-
zeigte Technik aus der
F  Abbildung 6.59
Schritt-Anleitung bereits
Die untergeordnete
aus Photoshop kennen,
Ebene kann ein- oder
wird Ihnen aufgefallen
ausgeblendet werden.
sein, dass die Reihenfolge
in Affinity Photo genau
6  Bildausschnitt bestimmen umgekehrt ist. In Photo-
Klicken Sie auf das Dreieck vor der Textebene (Kirschblüte), um shop hätten Sie die Text-
den Inhalt einzublenden. Wählen Sie die Unterebene aus, und ebene als untergeordnete
klicken Sie mit dem Verschieben-Werkzeug (V) auf die Lein- Ebene des Bildes festlegen
wand, um das Kirschblütenfoto zu verschieben. Sie können auf müssen und dort den Text
als sogenannte Schnitt-
diese Weise gezielt bestimmen, mit welchen Bildinhalten der Text
maske definiert.
gefüllt werden soll.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 287


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.60 E
Das Ergebnis – zur besseren
Sichtbarkeit wurde die
Option Dokument • Trans-
parenter Hintergrund
deaktiviert.

6.3.4 Wo ist meine Ebene?


In der Praxis kann es sehr schnell vorkommen, dass Sie sich auf die
Suche nach dem Inhalt einer Ebene machen müssen. Meist liegt es
daran, dass die Ebene durch eine andere Ebene verdeckt wird. Hier
wählen Sie die Ebene aus und verschieben diese im Panel Ebenen,
bis sie sichtbar wird.
Es kann aber auch sein, dass der Ebeneninhalt gar nicht auf der
Leinwand abgelegt ist, sondern sich außerhalb davon befindet. So
sehen Sie in Abbildung 6.61 ein Dokument mit mehreren Fotos.
Die oberste Ebene, die eigentlich einen Vogel zeigen sollte, ist
nicht sichtbar.

Abbildung 6.61  G E


Die oberste Ebene ist nicht
aufzufinden.

Aktivieren Sie in solch einem Fall das Zoomwerkzeug (Z), und


verkleinern Sie die Arbeitsfläche bei gedrückter (Alt)-Taste.
Wechseln Sie anschließend zum Verschieben-Werkzeug (V),
und wählen Sie die Ebene aus, die Sie suchen wollen (in meinem
Beispiel ist dies die oberste Ebene). Der Ebeneninhalt wird dann

288 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

durch einen Rahmen 1 angezeigt. Diesen können Sie nun mit


gedrückter Maustaste auf die Leinwand ziehen.

G  Abbildung 6.62 G  Abbildung 6.63


Die Arbeitsfläche wurde stark verkleinert. Der Ausreißer wurde gefunden.

Sollte dies nicht zum Erfolg führen, müssen Sie die Arbeitsfläche
nochmals mit dem Zoomwerkzeug (Z) bei gedrückter (Alt)-
Taste weiter verkleinern.

6.3.5 Ebenen gruppieren


Bei der Arbeit mit Ebenen ist es nicht selten, dass dabei sehr viele
Ebenen entstehen. Um die Arbeit mit solch umfangreichen Dateien
zu erleichtern, bietet es sich an, zusammenhängende Ebenen zu
gruppieren. Hierfür bietet Ihnen Affinity Photo mehrere Möglich-
keiten an, die allesamt das Gleiche bewirken.

G  Abbildung 6.64
Drei thematisch zusammengehörende Ebenen wurden ausgewählt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 289


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Mehrere Ebenen auswählen | Bevor Sie Ebenen gruppieren, müs-


Auf den Klick
sen Sie diese auswählen. Bei dem Projekt aus der Schritt-Anleitung
kommt es an
»Mehrere Bilder überlagert anordnen« in Abschnitt 6.3.3 würde es
Bei der Auswahl von Ebe-
sich anbieten, die drei kleinen Bilder in einer Gruppe zusammenzu-
nen im Panel Ebenen müs-
sen Sie genau darauf ach- fassen. Hierfür klicken Sie im Panel Ebenen auf eine der gewünsch-
ten, wohin Sie klicken. So ten Ebenen. Halten Sie dann (Strg)/(cmd) gedrückt, und klicken Sie
bewirkt ein Mausklick mit in die anderen Ebenen, die Sie in die Gruppe aufnehmen wollen.
gedrückter (Strg)/(cmd)- Da in diesem Beispiel die Ebenen zusammenhängend untereinan-
Taste auf das Miniaturbild, derliegen, können Sie alternativ dazu auch die erste Ebene ankli-
dass der Inhalt der Ebene cken und bei gedrückter (ª)-Taste in die letzte Ebene klicken. Die
ausgewählt wird, nicht
ausgewählten Ebenen werden farblich hervorgehoben.
aber die Ebene. Sie erken-
nen das an der Ameisen-
Ausgewählte Ebenen gruppieren | Die schnellste Variante, um
kolonne. Klicken Sie daher
auf den Namen der Ebene, Fotos in einer Gruppe zusammenzuführen, geschieht über das
um sie auszuwählen. Symbol Ebenen gruppieren 1 in der unteren Leiste des Panels
Ebenen. Klicken Sie, nachdem Sie die gewünschten Ebenen aus-
gewählt haben, auf dieses Symbol.
Als Alternative können Sie Ebenen auswählen und auf eine
der ausgewählten Ebenen einen rechten Mausklick ausführen. Im
erscheinenden Kontextmenü wählen Sie dann den Eintrag Grup-
pieren aus.

G  Abbildung6.65 1
Mehrere Ebenen wurden in
einer Gruppe zusammenge-
fasst.

F  Abbildung 6.66
Auch über das Kon-
textmenü lassen sich
Neue Gruppe
ausgewählte Ebenen
Über den Befehl Ebene •
gruppieren.
Neue Gruppe erzeugt
­Affinity Photo eine neue,
unbefüllte Gruppe. Um Eine weitere Möglichkeit besteht über das Menü. Allerdings fin-
­Ebenen dort zu sammeln, den Sie diesen Befehl nicht, wie es eigentlich naheliegend wäre,
müssen diese in einem im Menü Ebene, sondern unter Anordnen • Gruppieren. Falls
nächsten Schritt dort hi­
Sie gerne mit Tastaturkombinationen arbeiten, erledigt der Befehl
neingezogenwerden.
(Strg)/(cmd) + ​(G) ebenfalls die Gruppierung.

290 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

Ebenengruppe benennen | Neben der Gruppierung von Ebenen


würde ich Ihnen ebenfalls empfehlen, Ebenen und Gruppen mit
einem eindeutigen Namen zu versehen. Sobald Sie eine Ebene
beziehungsweise eine Gruppe benannt haben, erleichtert dies
ungemein die Arbeit in Affinity Photo. Sie können eine Ebene
beziehungsweise eine Ebenengruppe umbenennen, indem Sie
einen einfachen Klick auf den Namen der Ebene beziehungsweise
der Gruppe ausführen. Sie befinden sich dann im Schreibmodus
G  Abbildung 6.67
und können den vorhandenen Namen einfach überschreiben.
Der allgemeine Name
Statt der automatischen Namensvergabe bietet es sich an, die
»Gruppe« wurde über­
Gruppe mit einem eindeutigen Namen zu versehen. Statt »Gruppe«
schrieben.
habe ich in Abbildung 6.67 den Namen »kleine Bilder« vergeben.
So erkenne ich auch bei zugeklappter Gruppe, was sich darin befin-
det. Gerade bei umfangreichen Collagen oder Bildkorrekturen, für
die einzelne Ebenen verwendet werden, sollten Sie sich die Zeit
nehmen, um diese umzubenennen.
b c d
Sichtbarkeit von Ebenen in Gruppen | Sobald Sie eine Gruppe
erzeugt haben, wird diese mit einem Pfeil 2 und dem Namen
»Gruppe« 3 versehen. Solange der Pfeil nach rechts zeigt, ist die
Gruppe »zugeklappt«. Ein einfacher Mausklick auf diesen Pfeil
klappt die Gruppe auf und zeigt den Inhalt an.
Wie auch bei normalen Ebenen können Sie durch einen Klick auf
das Häkchen 4 im rechten Bereich die gesamte Ebenengruppe aus-
blenden. Bei aufgeklappter Gruppe ist es dann auch möglich, nur
vereinzelte Gruppeninhalte aus- beziehungsweise einzublenden.
G  Abbildung 6.68
Über das Striche-Symbol im Ebenen-Panel können Sie die Minia-
Die Gruppe ist aufgeklappt
tur einer Gruppe aus- und einblenden. Entscheiden Sie sich für das und zeigt die beinhalteten
Ausblenden, wird lediglich ein Ordnersymbol eingeblendet. Ebenen an.

F F  Abbildung 6.69

Die Miniatur einer Gruppe


lässt sich ein- …

F  Abbildung6.70
… und ausblenden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 291


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Ebenengruppe verschieben | Der Vorteil einer Gruppe liegt unter


anderem darin, dass die beinhalteten Ebenen mit nur einem Maus-
klick ausgewählt und zum Beispiel verschoben werden können. In
Abbildung 6.71 ist dies erkennbar: Es wurde die Gruppe ausgewählt
und dann das Verschieben-Werkzeug aktiviert. Dadurch wer-
den alle drei Ebenen der Gruppe ausgewählt (kenntlich gemacht
durch den blauen Auswahlrahmen). Erst durch einen Doppelklick
mit dem Verschieben-Werkzeug auf eines der Fotos wird lediglich
dieses Foto ausgewählt und kann separat verschoben werden.

G  Abbildung 6.71
Bei der Auswahl einer Gruppe werden alle beinhalteten Ebenen
berücksichtigt.

Da Sie durch Gruppen Ordnung schaffen, würde ich Ihnen empfeh-


len, sobald wie möglich Gruppen für zusammengehörige Ebenen
zu erstellen. Dies erleichtert Ihnen die Arbeit ungemein und schafft
eine bessere Übersicht.

Gruppen auflösen | Sollten Sie dennoch eine Gruppe im Nach-


hinein nicht mehr benötigen, lässt sich diese ganz leicht auflö-
sen: Führen Sie einen rechten Mausklick auf die Gruppe aus, und
wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl Gruppe auflösen.
Diesen Befehl finden Sie auch im Menü Anordnen. Die Tasten-
kombination hierzu lautet (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(G).
G  Abbildung 6.72
Eine Ebene wird aus der
Auch wenn eine Ebene mal versehentlich in einer Gruppe landet
Gruppe herausgezogen, oder dort nicht mehr benötigt wird, lässt sie sich sehr leicht aus
dabei muss auf den Ablage- der Gruppe herauslösen. Klicken Sie auf die Ebene, die Sie in der
ort geachtet werden. Gruppe nicht mehr benötigen, und ziehen Sie diese mit gedrückter

292 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

Maustaste über oder unter die Gruppe. Achten Sie hierbei auf die
Linie, die den Ablageort kennzeichnet. Lesen Sie hierzu auch den
Kasten »Ablageort beachten« am Ende von Abschnitt 6.3.3.

6.3.6 Live-Stapelgruppen
Grundsätzlich öffnen Sie eine Datei über Datei • Öffnen oder
durch Ziehen einer Datei auf die Affinity Photo-Leinwand. Werden
mehrere Dateien geöffnet, stehen diese separat auf der Leinwand
zur Verfügung.
Einen anderen Ansatz verfolgt die Funktion Stapel, die über
Datei • Neuer Stapel aufgerufen wird. Hierüber ist es möglich,
mehrere Fotos in einem Rutsch zu öffnen, die dann in einer neuen
Datei mit einer Ebene pro Foto geöffnet werden.

F  Abbildung 6.73
Inhalte eines Stapels werden
in einer Live-Stapelgruppe
zusammengefasst.

Neben dieser praktischen Funktion hat Ihnen der Stapel noch mehr
zu bieten. Denn die Fotos können auf Wunsch ausgerichtet werden
und dann über einen Klick auf das Symbol Mittelung miteinan-
der verrechnet werden – hierbei stehen Ihnen mehrere Methoden/
Stapeloperatoren zur Verfügung, die jeweils über ein eigenes Sym-
bol verfügen. Damit lassen sich durch unterschiedliche Bildüber-
lagerungen interessante Effekte erzeugen. In der Regel werden Sie
über einen Stapel Fotos laden, die die gleiche Szene abbilden. Da
es hierbei um das Zusammenfassen mehrerer Fotos geht, lernen Sie
G  Abbildung 6.74
den Einsatz von Stapeln in Kapitel 12, »Panorama, Stitching, HDR
Die Live-Stapelgruppe bietet
und Co.: Fotos zusammenführen«, kennen. Ihnen vielfältige Stapelope-
ratoren an.

6.3.7 Ebenen entsperren


In der Schritt-Anleitung »Text mit Bildfüllung erstellen« in Abschnitt
6.3.3 haben Sie zunächst eine leere Datei angelegt und diese dann

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 293


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

mit dem Foto über Platzieren befüllt. Die neu angelegte Datei
sollte Ihnen zeigen, dass Sie eine auf ihre Abmessungen hin opti-
mierte Datei anlegen können, um diese dann als Grundlage für
weitere Schritte zu verwenden. Falls Sie die einzelnen Schritte
dieser Schritt-Anleitung in einer geöffneten Originaldatei nach-
G  Abbildung6.75 empfinden wollen, ergibt sich eine andere Problematik: Wie Sie
Die Ebene Hintergrund ist bereits schon mehrfach gesehen haben, wird eine Datei beim Öff-
standardmäßig geschützt – nen automatisch zur Ebene Hintergrund. Diese Art von Ebene
erkennbar am Schloss­ hat eine Besonderheit, erkennbar am Schlosssymbol im rechten
symbol.
Bereich des Panels Ebenen.
Eine Hintergrundebene ist standardmäßig geschützt, das heißt,
einige Bearbeitungsmöglichkeiten sind hier nicht gegeben. So kön-
nen Sie zwar auch eine geschützte Ebene unter eine andere Ebene
ziehen, allerdings ist es nicht möglich, den Inhalt der Ebene mit
dem Verschieben-Werkzeug zu positionieren, wie dies im letzten
Schritt in der vorherigen Schritt-Anleitung der Fall war. Der Grund
liegt im Ebenenschutz, der verhindern soll, dass Sie versehent-
lich den Inhalt einer Ebene verschieben. Selbstverständlich lässt
sich der Schutz jederzeit widerrufen und bei Bedarf auch wieder
aktivieren. Hierzu genügt ein einfacher Mausklick auf das Schloss-
a b symbol. Hierbei ist es egal, ob Sie den Mausklick direkt auf das
Schlosssymbol auf der jeweiligen Ebene ausführen oder aber bei
ausgewählter Ebene auf das Schlosssymbol in der oberen Zeile im
Panel Ebenen klicken.
Solange eine Ebene geschützt ist, können Sie den Inhalt weder
G  Abbildung 6.76
Die Anfasser einer geschütz-
verschieben noch transformieren. Dies erkennen Sie daran, dass die
ten Ebene 1 ändern sich, Anfasser, die bei Auswahl des Verschieben-Werkzeugs angezeigt
wenn der Schutz aufgeho- werden, anders als gewohnt aussehen. Statt mit kleinen Kreisen
ben wird 2. werden sie mit X-Symbolen dargestellt.

6.3.8 Ebenen duplizieren


Gerade bei Verwendung eines Mischmodus (siehe Abschnitt 6.6,
»Mischmodi: Ebenen miteinander mischen«) kann es erforderlich
sein, eine Kopie einer Ebene zu erzeugen. In Affinity Photo wird
dieser Vorgang Duplizieren genannt. Die schnellste Variante, um
eine Ebene zu duplizieren, erreichen Sie mit der Tastenkombination
(Strg)/(cmd) + ​(J). Alternativ dazu klicken Sie mit der rechten Maus-
taste auf die gewünschte Ebene im Panel Ebenen und wählen den
Befehl Duplizieren. Auch über das Menü ist dies möglich – klicken
Sie dort auf Ebene • Duplizieren.

294 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

Neben diesen Möglichkeiten können Sie auch die sogenannten


Snapshots als Grundlage für eine neue Ebene nutzen. Hier handelt
es sich um eine Momentaufnahme eines Arbeitsstandes, den Sie
über Dokument • Snapshot hinzufügen erzeugen können. Nach
Aufruf des Befehls erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie einen
Namen für den Snapshot vergeben können. Die Snapshots wer-
den im Panel Snapshots aufgelistet – hier steht standardmäßig der
Snapshot Hintergrund, der automatisch beim Öffnen einer Datei
erzeugt wird. Über den Befehl Ebene • Neue Ebene aus Snapshot
erstellen können Sie auf die hinterlegten Snapshots zugreifen und
diese als Grundlage für die neue Ebene verwenden.

Schritt für Schritt


Eine Ebene drehen und duplizieren
In dieser Schritt-Anleitung lernen Sie eine Besonderheit beim
Duplizieren von Ebenen kennen. Es handelt sich hierbei um das
sogenannte kumulative Duplizieren. Kapitel_06 • dach.jpg

1  Neue Datei anlegen


Legen Sie über Datei • Neu eine neue Datei an. Verwenden Sie
den Typ Drucken und die Seitenvorgabe A4, und deaktivieren Sie
die Option Hochformat.

2  Foto platzieren
Platzieren Sie die Datei »dach.jpg« über Datei • Platzieren. Das
Foto soll im mittleren Bereich als kleines Bild aufgezogen werden.

F  Abbildung6.77
Das Foto wurde mittig
platziert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 295


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

3  Ebene duplizieren
Duplizieren Sie die Ebene über den gleichnamigen Befehl (Ebene •
Duplizieren) oder über (Strg)/(cmd) + ​(J). Die duplizierte Ebene
wird im Panel Ebenen farblich unterlegt.

4  Ebeneninhalt transformieren
Aktivieren Sie das Verschieben-Werkzeug (V), und wechseln
G  Abbildung 6.78 Sie zum Panel Transformieren. Wählen Sie den oberen linken
Die duplizierte Ebene im Eckpunkt, und klicken Sie in das Wertefeld bei R (R für Rotation).
Panel Ebenen Verändern Sie dort den Wert mittels (ì)-Taste auf 6°.

Rotation ändern
Versuchen Sie auch, einen
anderen Wert bei der Ro- F  Abbildung 6.79
tation zu vergeben, der Der Inhalt der Ebene wird
nicht durch 360 teilbar ist. gedreht.
So erhalten Sie nach dem
»Kreis« weitere versetzte
Objekte. Außerdem kön- 5  Ebene duplizieren
nen Sie auch den Anker- Klicken Sie auf die Ebenenminiatur der obersten Ebene im Panel
punkt im Panel Trans­ Ebenen. Duplizieren Sie diese Ebene über den Befehl Ebene  •
formieren ändern, zum Duplizieren beziehungsweise über (Strg)/(cmd) + ​(J). Wiederho-
Beispiel wählen Sie hier len Sie diesen Schritt so oft, bis die duplizierten Ebenen einen
den mittleren Ankerpunkt
geschlossenen Kreis ergeben.
aus.

G  Abbildung6.80
Die Ebenen wurden dupliziert und jeweils rotiert.

6  Ebenen positionieren
Durch die Drehung kann es passieren, dass einige Inhalte etwas zu
nahe am Rand stehen oder sogar darüber hinausgehen. Ziehen Sie

296 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

daher mit dem Verschieben-Werkzeug von oben links nach unten


rechts einen Rahmen auf. Alle »überfahrenen« Inhalte werden
somit ausgewählt. Nun können Sie in die Auswahl klicken und mit
gedrückter Maustaste die Inhalte zur Mitte hin ziehen.

F  Abbildung 6.81
Durch das Überfahren mit
dem Verschieben-Werkzeug
werden Inhalte ebenenüber-
greifend ausgewählt.

7  Ebenen zusammenfassen
Wählen Sie die oberste Ebene im Panel Ebenen aus. Gehen Sie
auf Ebene  • Sichtbare zusammenlegen (alternativ wählen Sie
den Kontextbefehl, nachdem Sie einen rechten Mausklick auf die
oberste Ebene ausgeführt haben). Alle Ebenen werden zu einer
Ebene 1 zusammengefasst.

F  Abbildung 6.82
Alle Ebenen wurden in einer
separaten Ebene 1 zusam-
mengefasst.

8  Einzelne Ebenen löschen


Falls Sie die einzelnen Ebenen nicht mehr benötigen, können
Sie sie löschen. Klicken Sie dafür in die zweite Ebene von oben,
scrollen Sie ganz nach unten, und klicken Sie dann bei gedrückter

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 297


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

(ª)-Taste in die unterste Ebene. Diese markierten Ebenen können


Sie nun auf den Papierkorb ziehen. Zurück bleibt die zusammen-
gefasste Ebene.

Verknüpft duplizieren | Wie beim »normalen« Duplizieren einer


Ebene wird auch hier eine Kopie der gerade ausgewählten Ebene
erstellt. Der Unterschied liegt – wie der Name schon sagt – in der
Verknüpfung. Hierbei werden die Duplikate einer Ebene mit der
»Original«-Ebene verbunden – Änderungen an einer der verknüpf-
ten Ebenen wirken sich dann auf alle Ebenen aus, die zu dieser Ver-
knüpfung gehören. Im Abschnitt 11.4.8 werden Sie diese Funktion
im Einsatz sehen.

6.3.9 Ebenen rastern (Vektorobjekte


in ­Pixelobjekte umwandeln)
In Affinity Photo können Sie neben den Bildern auch vektorbasierte
Objekte bearbeiten und erzeugen. Bei Fotos handelt es sich um
Pixelobjekte; Texte, Formen, Linien etc. werden von Affinity Photo
als Vektorobjekte erstellt.
Der Vorteil von Vektorobjekten liegt darin, dass sie verlustfrei
vergrößert werden können. So können Sie einen kleinen Text ver-
fassen, diesen aber beliebig vergrößern. Während Fotos beim Ver-
größern an Qualität verlieren, behalten Vektorobjekte ihre Qualität.
Allerdings gibt es einige Funktionen, die in Affinity Photo auf Vek-
torobjekte nicht angewendet werden können. Damit dies dennoch
funktioniert, muss ein Vektorobjekt in ein Pixelobjekt umgewandelt
werden. Dieser Vorgang wird als Rastern oder Rendern bezeichnet.
Standardmäßig wandelt Affinity Photo Vektorobjekte automa-
tisch in Pixelobjekte um, sobald Sie Arbeitsschritte beginnen, die
von Vektorobjekten nicht unterstützt werden. Geregelt wird dieses
Verhalten über den Assistenten, den Sie über das Symbol Assis-
tenten-Einstellungen 1 in der Symbolleiste aufrufen können.

Abbildung 6.83 E 1
Über das Symbol Assisten-
ten-Einstellungen rufen
Sie das Dialogfenster Assis-
tent auf. Dort steuern Sie
das automatisierte Verhalten
von Affinity Photo.

298 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

So gibt es hier die Option Radieren auf Vektorebenen, bei der


standardmäßig Ebene rastern und radieren ausgewählt ist. Soll-
ten Sie hier die Optionen im Assistenten verändert haben bezie-
hungsweise den Assistenten komplett deaktivieren, müssen Sie sich
manuell um das Rastern kümmern.

Schritt für Schritt


Rastern durch den Assistenten
Lassen Sie sich vom Assistenten unterstützen, und erhalten Sie
automatisch gerasterte Ebenen bei Bedarf. Kapitel_06 • steg.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »steg.jpg«. Wechseln Sie zum Panel Ebenen.

2  Form zeichnen
Aktivieren Sie das Rechteck-Werkzeug (U), und erzeugen Sie
mit gedrückter Maustaste ein Rechteck auf dem Bild. Im Panel Ebe-
nen wird daraufhin eine neue Ebene Rechteck erzeugt; es handelt
sich hierbei um eine Vektorebene.

G  Abbildung6.84
Eine Form wurde erstellt und als Vektorebene aufgenommen.

3  Rechteck verzerren
Aktivieren Sie nun das Werkzeug Gitterverzerrung . Im obe-
ren rechten Bereich erscheint der Assistent mit dem Hinweis, dass
die Ebene gerastert wurde. Das Rechteck erhält helle Eckpunkte.
Klicken Sie auf einen der Eckpunkte, und ziehen Sie diesen bei

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 299


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

gedrückter Maustaste zur Mitte des Rechtecks. Es wird eine Verzer-


rung vorgenommen. Klicken Sie zur Bestätigung auf ­Anwenden.

G  Abbildung6.85
Das Werkzeug Gitterverzerrung veranlasst den Assistenten dazu, die
Vektorebene zu rastern.

4  Ebene beachten
Achten Sie auf das Panel Ebenen. Die Ebene Rechteck ist auto-
matisch zur Pixelebene 1 umgewandelt worden. Der Assistent hat
diese Ebene erfolgreich gerastert.
Auch wenn der Assistent Ihnen einige Klicks abnimmt, birgt
dieser auch eine Gefahr: Wenn Sie eine Vektorebene aus Versehen
mit einer Funktion versehen, die nur auf Pixelebenen angewendet
werden kann, wird der Assistent die Ebene rastern.
Gerasterte Ebenen verlieren ihre Vektoreigenschaft, das heißt,
wenn Sie einen Text rastern, können Sie ihn anschließend nicht
mehr bearbeiten. Um dies zu umgehen, können Sie den Assistenten
deaktivieren beziehungsweise die entsprechenden Arbeitsschritte
mit Keine Aktion durchführen belegen.

Abbildung 6.86 E
Der Assistent lässt sich deak-
tivieren, zudem können auch
bestimmte Aktionen festge-
legt werden.

300 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

Das Rastern ist aber nicht nur über den Assistenten möglich, son-
dern kann über den Befehl Ebene • Ebene rastern aufgerufen
werden. Auch über einen rechten Mausklick auf eine Ebenenmi-
niatur im Ebenen-Panel bzw. auf die Leinwand können Sie rastern.
Neben dem »einfachen« Rastern einer Ebene finden Sie dort jeweils
auch den Befehl Rastern & Trimmen. Was bietet dieser Befehl im
Gegensatz zum »normalen« Rastern? Beim Aufruf wird hier nicht
nur der Ebeneninhalt gerastert, sondern Bereiche, die über die
Leinwand hinausragen, werden zusätzlich »abgeschnitten«.
In Abbildung 6.87 sehen Sie ein Foto, auf dem ein Text einge-
setzt wurde, der über die Leinwand ragt.

F  Abbildung 6.87
Ein Foto mit Text

Um den Text zu rastern, z. B. um ihn mit bestimmten Filtern zu


versehen, könnten Sie den Befehl Rastern aufrufen. In Abbildung
6.88 wurde hierfür ein rechter Mausklick auf die Ebenenminiatur
der Textebene ausgeführt.

F  Abbildung6.88
Die Textebene soll gerastert
werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 301


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Der Text wird dadurch zu einer Pixelebene, die blauen Begren-


zungslinien der ehemaligen Textebene zeigen aber an, dass Teile
davon außerhalb der Leinwand liegen.

Abbildung 6.89 E
Die gerasterte Textebene
benötigt mehr Platz, als die
Leinwand bietet.

Wenn Sie stattdessen den Befehl Rastern & Trimmen wählen, wirkt
sich das so aus, dass die überstehenden Bereiche entfernt werden,
d. h. die maximale Größe der gerasterten Ebene ist identisch mit
der Leinwandgröße.

G  Abbildung 6.90 G  Abbildung


6.91
Beim Rastern & Trimmen… … werden überstehende Bereiche abgeschnitten.

Der Nachteil beim Rastern & Trimmen liegt darin, dass Sie danach
nicht mehr auf die Bereiche zugreifen können, die vorher die Lein-
wand überragt haben. Gleichzeitig hat diese Art des Rasterns auch
einen entscheidenden Vorteil: Gerade, wenn Sie eine Ebene mit
Objekten rastern, die sehr weit über die »Leinwandgrenzen« hi­­
nausragen, wird durch das Trimmen weniger Speicherplatz benö-
tigt. Denn auch, wenn Sie Inhalte einer Ebene nicht sehen, da sie

302 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

über die Leinwand hinaus gehen, sind sie dennoch Bestandteil der
Datei und benötigen Speicherplatz.

F  Abbildung 6.92
Die herausragenden Teile
des Textes sind durch das
Trimmen nicht mehr vorhan-
den – dies wird beim Ver-
schieben des Ebeneninhalts
sichtbar.

Sie sollten daher den Befehl Rastern & Trimmen immer erst dann
ausführen, wenn Sie sicher sind, dass Sie keinen Zugriff mehr auf
die »beschnittenen« Ebenen benötigen.

6.3.10 Ebenen zusammenlegen


Der große Vorteil bei der Arbeit mit Ebenen liegt darin, dass alle
Ebenen eine spätere Bearbeitung ermöglichen. Sie können jeder-
zeit verschoben, gelöscht oder ausgeblendet werden. Dieser Luxus
kostet leider einiges an Speicherplatz. Aus diesem Grund kann es
sinnvoll sein, Ebenen, die Sie nicht mehr weiterbearbeiten bezie-
hungsweise deren Korrekturen in Ihren Augen abgeschlossen sind,
zusammenzufassen.
Anders als das Zusammenfassen von Ebenen in einer Gruppe
werden hier die Inhalte aller Ebenen in einer Ebene zusammen-
gefasst. Dadurch verlieren Sie die individuelle Möglichkeit der
Bearbeitung. Beim Zusammenlegen von Ebenen gibt es zwei Arten:
Entweder werden die Ebenen in einer weiteren neuen Ebene
zusammengefasst, oder aber alle Ebenen ergeben zusammenge-
fasst eine einzige Ebene.
Optionen für das Zusammenlegen von Ebenen finden Sie ent-
weder über einen rechten Mausklick auf Ebenen im Panel Ebenen
oder aber über den Menübefehl Ebene. Folgende Funktionen zum
Zusammenlegen von Ebenen stehen Ihnen zur Verfügung:

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 303


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

E Sichtbare zusammenlegen: Hier werden alle Ebenen, die im


Zusammenlegen beim
Panel Ebenen eingeblendet sind, zu einer neuen Ebene zusam-
Exportieren
mengefasst. Um das Zusammenlegen durchzuführen, genügt es,
Wenn Sie eine Datei aus
mindestens eine Ebene im Panel Ebenen zu markieren.
Affinity Photo in ein ande-
res Format exportieren
(zum Beispiel .jpg, .png),
werden die einzelnen Ebe- F  Abbildung6.93
nen ebenfalls zusammen-
Über den Befehl Ebene • Sichtbare
gelegt. Beim Speichern im
zusammenlegen wird eine neue
Format .afphoto werden
Ebene erzeugt, die alle eingeblende-
Ebenen bewahrt, dies gilt
ten Ebenen zusammenfasst.
auch für die Formate PSD
und TIFF.
E Ausgewählte zusammenlegen: Um diesen Befehl, der nur über
das Menü Ebene aufrufbar ist, ausführen lassen zu können, müs-
sen Sie mindestens zwei Ebenen auswählen. Die Zusammenle-
gung in den ausgewählten Ebenen erfolgt in einer neuen Ebene,
die ausgewählten Ebenen werden dabei entfernt. Über die Tas-
tenkombination (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(E) lässt sich das Zusammen-
legen ausgewählter Ebenen ebenfalls ausführen. Die Besonder-
heit des Befehls Ausgewählte zusammenlegen lernen Sie in der
nächsten Schritt-Anleitung.
E Abwärts zusammenlegen: Diesen Befehl finden Sie entweder
über einen rechten Mausklick auf eine Ebene im Panel Ebe-
nen oder über den Menübefehl Ebene. Es werden alle Ebenen
zusammengefasst, die sich unterhalb der ausgewählten Ebene
befinden – inklusive der ausgewählten Ebene. Auch hier werden
die Inhalte der einzelnen Ebenen in einer Ebene zusammenge-
fasst und liegen danach nicht mehr separat vor.

Schritt für Schritt


Ausgewählte Ebenen zusammenlegen
Das Zusammenfassen ausgewählter Ebenen kann sinnvoll sein,
wenn Sie mehrere Ebenen mit anderen Ebenen verrechnen wol-
len. Außerdem wirkt sich das Zusammenfassen mehrerer Ebenen
Kapitel_06 •
holzweg.afphoto auch positiv auf den Speicherbedarf aus. Allerdings gibt es bei dem
Befehl eine Besonderheit zu beachten.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »holzweg.afphoto«. Wechseln Sie in das Panel
Ebenen, um sich den Aufbau der Datei anzuschauen.

304 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

G  Abbildung 6.94
Die Datei besteht aus mehreren Ebenen.

2  Ebenen zusammenlegen
Um mehrere Ebenen auszuwählen, klicken Sie in die Ebene
(Rechteck), halten die (ª)-Taste gedrückt, und klicken dann in die
oberste Ebene. Wechseln Sie zum Menübefehl Ebene. Der Befehl
Ausgewählte zusammenlegen ist nicht aktivierbar.

3  Ebenen rastern
Das Problem liegt darin, dass sich Bild- und Vektorebenen nicht
zusammenlegen lassen. Um dies zu umgehen, wählen Sie die
Ebene (Rechteck) aus und gehen auf Ebene • Rastern.

4  Ebenen zusammenlegen
Wählen Sie die obersten vier Ebenen aus. Wechseln Sie zu Ebene • G  Abbildung6.95
Ausgewählte zusammenlegen aus. Die Ebenen werden zusam- Nach dem Rastern erhält die
mengelegt, und die einzelnen Ebenen werden anschließend auto- Ebene den Zusatz (Pixel).
matisch verworfen.

F  Abbildung 6.96
Nach dem Zusammenlegen
ausgewählter Ebenen liegt
nur noch eine Ebene anstatt
der vormals vier Ebenen vor.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 305


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

6.3.11 Ebenen ausrichten


Grade beim Erstellen von Collagen oder beim Ablegen mehrerer
Objekte innerhalb einer Leinwand ist es oft erforderlich, dass die
abgelegten Objekte in einer Flucht stehen. Affinity Photo unter-
stützt Sie hierbei mit der Möglichkeit, Ebenen auszurichten und zu
verteilen. Dies wird Ihnen allerdings erst dann angeboten, wenn
Sie mindestens zwei Ebenen ausgewählt haben.

Schritt für Schritt


Objekte auf der Leinwand anordnen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie drei Fotos auf einer Lein-
wand platzieren und diese ausrichten.
Kapitel_06 •
bruecke_1.jpg – 1  Datei anlegen
bruecke_3.jpg Legen Sie in Affinity Photo eine neue Datei über Datei • Neu an.
Wählen Sie den Typ Drucken und als Seitenvorgabe A4, und akti-
vieren Sie die Option Querformat, um eine leere Datei im Quer-
format zu erhalten.

2  Dateien platzieren
Gehen Sie auf Datei  • Platzieren, und wählen Sie die Datei
»bruecke_1.jpg«. Ziehen Sie diese mit gedrückter Maustaste im
linken mittleren Bereich der Leinwand auf. Wiederholen Sie diesen
Schritt mit den beiden Dateien »bruecke_2.jpg« und »bruecke_3.
jpg«. Positionieren Sie die Fotos nebeneinander.

Abbildung 6.97 E
Drei Fotos wurden auf einer
leeren Leinwand platziert.

3  Fotos anordnen
Wechseln Sie in das Panel Ebenen. Klicken Sie in die unterste
Ebene, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt, und klicken Sie dann
in die oberste Ebene. Damit haben Sie alle drei Ebenen ausge-

306 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.3  Ebenen nutzen

wählt. Klicken Sie in den Werkzeugeinstellungen auf das Symbol


»Anordnen« nicht
Anordnen 1 , und wählen Sie im Bereich Vertikal ausrichten
­wählbar?
im Klappmenü Ausrichten an den Eintrag Auswahlgrenzen 3 .
Falls das Symbol 1
Klicken Sie dann auf das erste Symbol Oben ausrichten 2 .
­ eaktiv ist, müssen Sie das
d
Verschieben-Werkzeug (V)
aufrufen.

G  Abbildung6.98
Die ausgewählten Ebenen sollen ausgerichtet werden.

4  Fotos verteilen
Klicken Sie auf das Foto der dritten Ebene (»bruecke-3«), und ver-
schieben Sie es durch Drücken der (î)-Taste in den rechten Bereich
der Leinwand. Halten Sie die (ª)-Taste gedrückt, und klicken Sie in
die erste Ebene »bruecke-1«, um alle drei Ebenen auszuwählen. Kli-
cken Sie auf das Symbol Anordnen , und klicken Sie im Bereich
Horizontal ausrichten auf das Symbol Horizontal verteilen. Die
erste und die letzte Ebene bilden nun die äußeren Begrenzungen,
und die mittlere Ebene wird zwischen diesen beiden Ebenen ver-
teilt. Die Abstände zwischen den drei Fotos sind nun gleichmäßig.

F  Abbildung 6.99
Die drei Fotos sind ausge-
richtet und verteilt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 307


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Bei der gerade durchgeführten Schritt-Anleitung haben Sie die


Hilfslinien nutzen
vertikale Ausrichtung nach den Auswahlgrenzen vorgenommen.
Es empfiehlt sich, beim
Neben dieser Option können Sie die Ausrichtung auch nach Seiten-
Platzieren mehrerer Ob-
rändern durchführen. Bei der Auswahl von Seitenränder genügt
jekte vorab Hilfslinien zu
erstellen und zudem die es, wenn eine Ebene ausgewählt ist. Wählen Sie hier im Bereich
Funktion Magnetische Horizontal ausrichten das Symbol Zentriert und bei Vertikal
Ausrichtung zu akti- ausrichten das Symbol Mittig ausrichten. Dadurch befindet sich
vieren. Diese vorbereiten- das Objekt immer genau in der Mitte der Leinwand.
den Maßnahmen lernen Das Verschieben-Werkzeug ist mit Ausrichtungs-Optionen aus-
Sie in Kapitel 13, »Mit gestattet, die Sie über die Kontextleiste aufrufen können. Allerdings
Text, Formen und Vek­
sind hier keine Symbole für die Verteilung von Objekten vorhan-
toren arbeiten«, genauer
den, sodass Sie spätestens hierfür in die Ausrichtungs-Optionen
kennen.
wechseln müssen, die Sie gerade in der Schritt-Anleitung ange-
wendet haben.

G  Abbildung 6.100
Das Verschieben-Werkzeug verfügt über Ausrichtungs-Optionen in
der Kontextleiste.

6.4 Anpassungsebenen
Der bereits mehrfach genannte Vorteil, den Ihnen Ebenen bie-
ten, nutzen Sie auch, wenn Sie Bildkorrekturen an einem Foto
vornehmen. Affinity Photo stellt Ihnen hierfür die sogenannten
Anpassungsebenen zur Verfügung. Mit Anpassungsebenen kön-
nen Sie zerstörungsfreie, also nicht-destruktive Korrekturen für Ihr
ganzes Fotoprojekt oder auch nur für einzelne Ebenen festlegen.
Anpassungsebenen werden nicht direkt auf das Werk, sondern
in einer separaten Einstellungsebene angewendet, was jederzeit
ermöglicht, weitere Änderungen und Anpassungen vorzunehmen.

6.4.1 Anpassungsebenen kennenlernen


Sie können Anpassungsebenen auf verschiedene Weise zuweisen.
Zum einen ist dies über das Menü Ebene • Neue Anpassungsebene
möglich, zum anderen direkt im Panel Ebenen, entweder über das
Symbol Anpassungen oder über das Panel Anpassung. Das

308 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.4 Anpassungsebenen

Ergebnis ist immer das gleiche: Sie erzeugen eine neue Ebene, die
mit der gewünschten Bildanpassung belegt ist.

F  Abbildung 6.101
Im Panel Anpassung haben
Sie Zugriff auf Vorgaben.

Der Vorteil beim Aufruf einer Anpassungsebene über das Panel


Anpassung liegt darin, dass Ihnen hier Vorgaben angeboten werden.

Eigene Anpassungsvorgaben festlegen | Neben den vorbelegten


Vorgaben können Sie auch eigene Vorgaben erstellen, die Ihnen
G  Abbildung 6.102
dann im Panel Anpassung angezeigt werden. So habe ich die
Eine Anpassungsebene kön-
Anpassung Tonwertkorrektur aufgerufen, die Regler verstellt und
nen Sie über das Panel Ebe-
über Vorgabe hinzufügen die Anpassungen gesichert. Es erscheint
nen aufrufen oder über das
ein Dialogfenster, in dem ein Name vergeben werden muss (im Menü Ebene.
Beispiel »Schwarzstufe-angepasst«).

F  Abbildung 6.103
Die Tonwertkorrektur
wurde verwendet, und die
Einstellungen wurden als
Vorgabe gespeichert.

Ab sofort steht diese Anpassung im Panel Anpassung zur Verfü- G  Abbildung6.104


gung, sobald ich in die entsprechende Kategorie (hier Tonwert- Die Vorgaben der Tonwert-
korrektur) klicke. korrektur wurden ergänzt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 309


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Anpassungsebenen anordnen  | Eine Anpassungsebene wird


immer über die gerade ausgewählte Ebene gesetzt. So kann es
passieren, dass Sie eine untere Ebene ausgewählt haben und damit
eine Anpassungsebene erzeugen. Diese wird dann über die aus-
gewählte Ebene gesetzt. Im Beispiel war die Ebene Hintergrund
ausgewählt, die Anpassungsebene wurde daher über dieser Ebene
eingefügt und zeigt keine Auswirkung, da noch weitere Ebenen
G  Abbildung6.105 darüberliegen und somit die Anpassungsebene überdecken.
Eine Anpassungsebene wird Um dies zu umgehen, sollten Sie entweder immer die oberste
immer oberhalb der aktiven
Ebene auswählen oder über Auswählen • Ebenenauswahl auf-
Ebene eingefügt.
heben dafür Sorge tragen, dass die Anpassungsebene immer ganz
oben eingesetzt wird.

Weitere Optionen von Anpassungsebenen | Jede Anpassungs-


Anderer Name –
ebene (außer Invertieren) besitzt im oberen Bereich des Dialog-
gleicher Einsatz
fensters neben Vorgabe hinzufügen noch weitere Schaltflächen.
Anwender, die bereits mit
E Über Zusammenlegen 1 »verschmilzt« die Anpassungsebene
Adobe Photoshop arbei-
ten, kennen die Anpas- mit der darunterliegenden Ebene und ist nicht mehr anpassbar.
sungsebenen bereits. Dort Diesen Schritt sollten Sie nur dann unternehmen, wenn Sie ganz
werden diese Ebenen als genau wissen, dass Sie keine Änderungen mehr an der Anpas-
Einstellungs- und Füllebe- sung vornehmen werden.
nen bezeichnet. Die Mög- E Die Schaltfläche Löschen 2 entfernt die Anpassungsebene –
lichkeiten sind in Affinity alternativ dazu funktioniert das Löschen auch über das Papier-
Photo weitestgehend mit
korb-Symbol im Panel Ebenen.
denen in Adobe Photo-
a b c
shop vergleichbar.

Abbildung 6.106 E
Die Anpassungsebene
­Tonwertkorrektur
d e f
310 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
6.4 Anpassungsebenen

E Ein Klick auf Zurücksetzen 3 setzt alle Regler zurück, das ist
immer dann ratsam, wenn Sie in einer Anpassungsebene Ände-
rungen vorgenommen haben, die Ihnen dann doch nicht mehr
zusagen. Setzen Sie dann die Regler zurück und starten Sie die
Korrektur von Neuem.
E Die Option Deckkraft 4 ist identisch mit der Deckkraft im
Panel Ebenen – Werte, die Sie im Dialogfenster der Anpassungs-
ebene ändern, werden daher auch im Panel Ebenen entspre-
chend gesetzt. Gleiches gilt für den Mischmodus 5 , den Sie hier
oder wie gewohnt im Panel Ebenen einstellen können.
E Ein Klick auf das Zahnradsymbol 6 zeigt Ihnen die Mischoptio-
nen an, die Sie in Abschnitt 6.7, »Mischoptionen«, kennenlernen
werden.

Die Anpassungsebenen werden über einen Klick auf das X been-


det und angewendet. Das kann manchmal etwas nachteilig sein,
denn wenn Sie beispielsweise nur mal kurz schauen wollen, welche
Möglichkeiten in einer Anpassungsebene gegeben sind, wird diese
direkt angelegt – auch wenn Sie gar keine Änderungen vornehmen.
Gleiches gilt für das Panel Anpassung: Wenn Sie hier eine Anpas-
sung wählen, wird automatisch die passende Anpassungsebene im
Panel Ebenen eingefügt.

Schritt für Schritt


Ein Bild aufhellen
In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie ein Bild aufhellen,
damit die dunklen Partien besser erkennbar werden.
Kapitel_06 • bergbach.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »bergbach.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen.

F  Abbildung 6.107
Das Foto mit den etwas zu
dunkel geratenen Engeln

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 311


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

2  Anpassungsebene erzeugen
Abbildung 6.108 H Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen 1 , und wählen Sie
Das Dialogfenster Schatten / die Anpassung Schatten / Lichter. Es öffnet sich das gleichnamige
Lichter Dialogfenster, und eine neue Ebene wird automatisch erzeugt.

1
3  Bildanpassung vornehmen
Da Sie die dunklen Bereiche aufhellen wollen, ziehen Sie den
Schieberegler Schatten nach rechts, um eine Aufhellung zu er­­
reichen.

Abbildung 6.109 E
Die Schattenbereiche
­wurden aufgehellt.

4  Anpassung beenden
Klicken Sie auf das X in der oberen rechten Ecke des Dialogfensters
Schatten / Lichter, um es zu schließen.

5  Nachträglich korrigieren
Führen Sie einen Doppelklick auf das Miniaturbild der Ebene
(Anpassung – Schatten / Lichter) 2 aus. Das Dialogfenster wird
daraufhin wieder geöffnet. Ziehen Sie den Regler Lichter etwas
nach links, um die hellen Bereiche des Fotos abzudunkeln. Schlie-
ßen Sie daraufhin das Dialogfenster.

312 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.4 Anpassungsebenen

F  Abbildung 6.110
Anpassungsebenen können
nachträglich bearbeitet
­werden.
2

6.4.2 Anpassungsebenen lokal anwenden


Eine Anpassungsebene wirkt sich grundsätzlich immer auf die
gesamte darunterliegende Ebene beziehungsweise die zugewie-
sene Ebene aus. Es besteht aber die Möglichkeit, Bereiche von der
Anpassung auszunehmen. Das Foto in Abbildung 6.111 habe ich
mit der Anpassungsebene Schwarz-Weiss versehen. Daraufhin
ist dieses komplett ohne Farbe.

G  Abbildung 6.111
Das Foto wird aufgrund der entsprechenden Anpassungsebene
in Schwarzweiß angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 313


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Anschließend habe ich im Panel Ebenen die Anpassungsebene aus-


Keine Pinselstriche
gewählt und mit einem Malpinsel und schwarzer Farbe über die
möglich?
Bereiche gemalt, die von der Schwarzweißanpassung nicht betrof-
Achtung: Die Option
fen sein sollen.
Transparenz schützen
vom Malpinsel darf an die-
ser Stelle nicht aktiviert
sein, da sonst die Pinsel-
striche nicht durchgeführt
werden.

G  Abbildung 6.112
Mit einem schwarzen Malpinsel wurden Bereiche übermalt,
die nicht angepasst werden sollen.

Dabei passiert es schnell, dass zu viele Bereiche übermalt werden.


Kein Problem: Die Farbe des Malpinsels lässt sich über das Panel
Farbe in Weiß umstellen, sodass mit dieser Farbe über die ver-
sehentlich mit Schwarz übermalten Bereiche gemalt werden kann.
Sie sehen: Durch einen schwarzen Farbauftrag werden Bereiche
ausgenommen, weiße Füllfarbe schließt die Bereiche in die Anpas-
sung ein. Masken, die Sie in Abschnitt 6.5 kennenlernen werden,
funktionieren ebenfalls nach diesem Prinzip.

G  Abbildung 6.113
Das farbige Foto wurde angepasst, bestimmte Bereiche wurden dabei
allerdings ausgenommen.

314 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.4 Anpassungsebenen

Die Miniatur einer Anpassungsebene deutet das Übermalen an – so


können Sie recht gut erkennen, ob und, wenn ja, welche Bereiche
ausgenommen wurden.

F  Abbildung 6.114
Die Miniatur der Anpassungs-
ebene 1 zeigt an, dass Bereiche
übermalt wurden.

6.4.3 A
 npassungsebenen und deren
Einsatzmöglichkeiten
Wie Sie bereits wissen, unterstützt Affinity Photo das nicht-destruk­
tive Arbeiten. Hierzu zählt auch der Einsatz von Anpassungsebenen.
Diese führen Korrekturen durch, die allerdings auf einer separaten
Ebene erfolgen und somit das Originalfoto unangetastet lassen.
Somit lassen sich unterschiedlichste Bildbearbeitungen durch-
führen, die Sie auch noch zu einem späteren Zeitpunkt anpassen
können.
Eine häufig benötigte Bildanpassung ist die sogenannte Ton-
wertkorrektur. Mit dieser Anpassung regeln Sie die Verteilung
der Helligkeitswerte.

Schritt für Schritt


Ein Bild mittels Tonwertkorrektur abdunkeln
In dieser Schritt-Anleitung lernen Sie die Tonwertkorrektur ken-
nen, mit der Sie das verwendete Foto abdunkeln werden.
Kapitel_06 •
1  Datei öffnen closedeyes.afphoto
Öffnen Sie die Datei »closedeyes.afphoto«, und wechseln Sie in
das Panel Ebenen.

2  Tonwertkorrektur aufrufen
Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen Sie die
Anpassung Tonwertkorrektur. Es öffnet sich das gleichnamige
Dialogfenster, und eine neue Ebene wird automatisch erzeugt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 315


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.115
F G 

Das Foto wird mittels Tonwertkorrektur bearbeitet.


(Model: Anna Schuster)

3  Tonwertkorrektur anwenden
Im oberen Bereich sehen Sie die Verteilung der Helligkeitswerte,
so wie Sie es bereits aus dem Histogramm kennen. Verschieben
Abbildung 6.116 H Sie den Regler Schwarzstufe nach rechts bis zum Wert 13 %. Das
Das Foto vor und nach der Foto wird dunkler. Verlassen Sie das Dialogfenster durch einen
Tonwertanpassung Klick auf das X.

Sie haben gesehen, dass Sie mit sehr einfachen Mitteln ein Foto
nachträglich abdunkeln können. Auch hier können Sie den Nutzen
aus Anpassungsebenen ziehen, denn wenn Ihnen das Ergebnis doch

316 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.4 Anpassungsebenen

nicht zusagt, aktivieren Sie kurzerhand die Anpassungsebene durch


einen Doppelklick und verändern die Schieberegler entsprechend.
Noch mehr Einsatzmöglichkeiten der Tonwertkorrektur und wei-
tere Anpassungen, die die Farbe und die Helligkeit beeinflussen,
lernen Sie in Abschnitt 7.3.5, »Anpassungsebenen für Belichtungs-,
Kontrast- und Farbkorrekturen«, noch genauer kennen.

Per Anpassungsebene ein Bild umfärben | Anpassungsebenen


werden aber nicht nur genutzt, um die Helligkeitsverteilung anzu-
passen. Es stehen auch Korrekturen zur Verfügung, mit denen
Sie Ihr Foto verfälschen können, indem zum Beispiel eine andere
Farbe aufgetragen wird. So bewirkt die Anpassung Umfärben,
dass Ihr gesamtes Foto mit einer anderen Farbe überdeckt wird.
Helle Bereiche des Fotos werden durch einen helleren Farbwert,
dunkle ­Bereiche durch einen dunkleren Farbwert eines Farbtons
ersetzt.

G  Abbildung6.117
Durch die Anpassung Umfärben lassen sich ansprechende
­monochrome Fotos erzeugen.

Per Anpassungsebene einen Verlauf hinzufügen | Einen ähn-


lichen Ansatz wie Umfärben verfolgt die Anpassung Verlaufsum-
setzung. Hier wird ein Verlauf über die Ebene gelegt, der sich nach
deren Helligkeitswerten richtet. Dunkle Bildbereiche erhalten die
Farbe, die sich im linken Punkt des Farbfeldes befindet, die hellen
Bildbereiche werden mit der Farbe des rechten Punktes belegt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 317


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Durch einen Klick auf einen der Punkte 1 im Farbfeld können


Sie über einen weiteren Klick in das Farbfeld hinter Farbe 2 die
Farbe des Punktes festlegen. Ein Klick (Mac: Doppelklick) auf die
Verlaufslinie 4 erzeugt einen weiteren Punkt, dessen Position Sie
durch Verschieben oder Wertänderung im Feld Position 3 fest-
legen können.

a 1

G  Abbildung 6.118 b c d
Das Landschaftsfoto vor (links) und nach der Anpassung
mit einer Verlaufsumsetzung

Im rechten Bereich können Sie einen ausgewählten Punkt Löschen


oder auch Kopieren beziehungsweise neue Punkte einfügen (statt
Panel Anpassung erzeugt des Klicks auf die Verlaufslinie). Über einen Klick auf Umkehren
auch Ebenen wird der rechte zum linken Punkt und umgekehrt.
Wenn Sie sich im Panel
Anpassung aufhalten, pas-
Per Anpassungsebene eine Tontrennung durchführen | Gerade
siert es leicht, dass Sie das
wenn Sie nicht sicher sind, wie sich die eine oder andere Anpassung
Panel Ebenen außer Acht
auswirkt, empfiehlt es sich, diese über das Panel Anpassung zu
lassen – hier wird aber bei
jedem Klick auf eine An- erstellen. Hier erhalten Sie neben den einzelnen Anpassungsmög-
passung im Panel Ebenen lichkeiten, auch teilweise Beispiele für die Anwendung.
eine neue Anpassungs- So habe ich ein Landschaftsbild geöffnet und das Panel Anpas-
ebene angelegt. Schauen sung aktiviert. Hier habe ich einen Klick auf Tontrennung ausge-
Sie also immer wieder ein- führt. Neben dem Dialogfenster erscheinen drei Vorschaubilder 5
mal in Ihr Panel Ebenen, (Abbildung 6.119). Entweder regele ich nun die Tontrennung über
damit Sie nicht den Über-
den Schieberegler Tonabstufungen, oder ich wähle eine Einstel-
blick verlieren.
lung durch einen Klick auf eines der Vorschaubilder, z. B. Harsch.

318 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.4 Anpassungsebenen

F  Abbildung6.119
Die Tontrennung wurde
angewendet.

Wenn Sie die Tontrennung einsetzen, wird Ihr Foto auf bis zu
zwei Tonwerte reduziert. Sie erhalten also ein Foto mit extrem
wenigen Farbabstufungen.

6.4.4 A
 npassungsebenen in einer Datei
mit mehreren Ebenen
Eine Anpassungsebene verhält sich wie eine normale Ebene: Sie
überdeckt die darunterliegenden Ebenen und wirkt sich auf diese
aus. Deutlich wird dies, wenn Sie eine Anpassungsebene einer
Datei zuweisen, in der sich mehrere Ebenen befinden. So beinhaltet
die Datei aus Abbildung 6.120 drei Ebenen. Im Hintergrund sehen
Sie Baumkronen, auf denen zwei Fotos mit Detailansichten liegen.

F  Abbildung 6.120
Eine Datei mit drei Ebenen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 319


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Dem obersten Foto soll nun eine Anpassungsebene zugewiesen


werden. Damit die Problematik deutlicher wird, habe ich hierzu
eine Split Toning-Anpassungsebene erstellt.

Abbildung 6.121 E
Die Anpassung Split Toning
wirkt sich auf alle Ebenen
aus.

Die Anpassung schlägt bis zur Ebene Hintergrund durch und färbt
alle Ebenen ein. Abhilfe schafft das Unterordnen der Anpassungs-
ebene. Ziehen Sie die Anpassungsebene mit gedrückter Maustaste
unter die oberste Bildebene. Hierbei müssen Sie darauf achten,
dass der Trennstrich nicht durchgezogen, sondern eingezogen wird.
Sobald die Anpassungsebene verschoben ist, erscheint der Pfeil vor
der Bildebene. Ein einfacher Klick auf den Pfeil zeigt die unterge-
G  Abbildung6.122 ordnete Anpassungsebene an.
Die Anpassungsebene wird
verschoben.

Abbildung 6.123 E
Die untergeordnete
Anpassungsebene wirkt sich
nur auf die übergeordnete
Ebene aus.

320 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

6.5 Was sind Masken?


Eine Ebene verdeckt die unter ihr liegenden Ebenen, was in vielen
Ebene kopieren
Fällen nicht gewünscht ist. Gut also, dass es die Ebenenmasken
Falls die Anpassung auch
gibt, mit denen Sie die Überlagerung von Ebenen beeinflussen
für die andere Bildebene
können. Somit gehört der Einsatz von Ebenenmasken zu den wich-
mit der Detailansicht ge-
tigsten Arbeiten bei der Bildbearbeitung. Das anfangs möglicher- nutzt werden soll, können
weise etwas verwirrende Konzept der Ebenenmasken möchte ich Sie die Anpassungsebene
Ihnen auf den kommenden Seiten veranschaulichen. Auch die sehr über einen rechten Maus-
interessanten Luminanzmasken und die Schnittmasken werden Sie klick kopieren, einfügen
in diesem Abschnitt kennen- und schätzen lernen. Danach werden und dann unter die Bild-
Sie die Ebenenmasken nicht mehr missen wollen! ebene verschieben. Oder
Sie legen die beiden De-
tailansichten in eine Ebe-
6.5.1 Der Einstieg in Ebenenmasken leicht gemacht nengruppe und legen dort
als oberste Ebene die An-
Mit Ebenenmasken lassen sich Bildbereiche und auch Bildanpas- passungsebene ab.
sungen partiell ein- und ausblenden, ohne die Ebene beschneiden
zu müssen. Stellen Sie sich vor, Sie planten einen Kindergeburtstag
und wollten zu diesem Anlass Masken für die Gäste erstellen. Dafür
legten Sie ein weißes Blatt Papier vor sich auf den Tisch und zeich-
neten darauf die Umrisse für die Maske auf. Danach schnitten Sie
die Bereiche, die Sie nicht benötigen, weg und hätten schließlich
die weiße Maske vor sich liegen. Wenn Sie die Maske nun auf eine
Tischplatte legten, würde diese von der Maske überdeckt. Wenn
Sie nun die zwei Löcher für die Augen entfernten, würde an diesen
Stellen die Tischplatte wieder durchscheinen.
Genau so ist es mit den Ebenenmasken: Weiße Bereiche in der
Maske decken die darunterliegende Fläche (= Ebene) ab – schwarze
Bereiche lassen die darunterliegende Fläche durchscheinen.
Einen Unterschied zu dem Beispiel mit der Tischplatte gibt es
allerdings: Sie schneiden die nicht benötigten Bereiche einer Ebe-
nenmaske (also zum Beispiel die Löcher für Augen oder Ähnliches)
nicht aus, sondern färben sie in Affinity Photo schwarz ein.

Schritt für Schritt


Color Key-Effekt mit Ebenenmaske erzeugen
In dieser Anleitung sehen Sie, wie Sie eine Ebenenmaske erstellen.

1  Bild öffnen
Öffnen Sie zunächst die Bilddatei »kudu.jpg«. Kapitel_06 • kudu.jpg

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 321


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

2  Ebene duplizieren
Wählen Sie den Befehl Ebene • Ebene duplizieren (alternativ geht
das auch über (Strg)/(cmd) + ​(J)). Das Panel Ebenen sollte dann so
aussehen wie in Abbildung 6.124.
Sie sehen die Ebene Hintergrund und die darüberliegende
Kopie. Falls das Panel Ebenen nicht sichtbar ist, gehen Sie auf
G  Abbildung
Ansicht • Studio • Ebenen.
6.124
Die Ebene Hintergrund
und ihre Kopie 3  Bild bearbeiten
Achten Sie darauf, dass die obere Ebene ausgewählt ist. Sie soll in
Schwarzweiß umgewandelt werden. Klicken Sie also auf Ebene •
Neue Anpassungsebene  • Schwarz-weiss. Die genaue Art der
Umwandlung ist im Moment nicht relevant. Schließen Sie daher das
Dialogfenster mit einem Klick auf das X. Damit sich die Schwarz-
weißumwandlung nur auf das obere Foto auswirkt, ziehen Sie die
Anpassungsebene unter die Hintergrundkopie 1 .

G  Abbildung6.125
Die obere Ebene wird aufgrund der eingeschobenen Anpassungsebene
in Schwarzweiß dargestellt.

4  Ebenen betrachten
Was hat sich geändert? Die obere Ebene zeigt nun ein schwarz-
weißes Bild. Das farbige Foto ist nicht mehr sichtbar, da es voll-
flächig von dem schwarzweißen Foto auf der darüberliegenden
Ebene überdeckt wird. Klicken Sie auf die oberste Ebene, um diese
auszuwählen.

322 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

5  Ebenenmaske hinzufügen
Jetzt soll aber zumindest ein Teil der Hintergrundebene zu sehen
sein. Um das zu erreichen, könnten Sie einen Teil der obersten
Ebene wegschneiden – und damit würden Sie Ihr Bild zerstören.
Daher werden Sie für diese Aufgabe eine Ebenenmaske erstellen.
Zuständig dafür ist das Symbol Maskierungsebene 2 im Panel
Ebenen. Klicken Sie auf die oberste Ebene.
2
Klicken Sie auf dieses Symbol, nachdem Sie die oberste Ebene
G  Abbildung 6.126
ausgewählt haben. Es wird hinter oder unter das Miniaturbild eine
Die oberste Ebene erhält
weiße Fläche eingesetzt – die Ebenenmaske (erinnern Sie sich noch eine Ebenenmaske.
an das weiße Blatt Papier für die Geburtstagsmaske?). Diese Maske
ist standardmäßig weiß gefüllt.

6  Ebenenmaske bearbeiten
Da die Ebenenmaske komplett mit Weiß gefüllt ist, überdeckt sie
die darunterliegende Ebene. Um nun einzelne Bereiche des da­
runterliegenden Fotos sichtbar zu machen, werden Sie die Maske
entsprechend bearbeiten. Klicken Sie in die Ebenenmaske, und
wählen Sie das Werkzeug Pinsel (B). Wechseln Sie in das Panel
Farbfelder, und klicken Sie in den gebogenen Pfeil, um Schwarz
als Vordergrundfarbe zu erhalten (alternativ dazu drücken Sie die
Taste (X), um Vorder- und Hintergrundfarbe zu tauschen).

F  Abbildung 6.127
Der Pinsel wird genutzt,
um die Ebenenmaske zu
bearbeiten.

7  Bereiche aussparen
Malen Sie mit dem Pinsel über die Bereiche, die aus der darunter-
liegenden Ebene durchscheinen sollen. Im Beispiel sind es die Kör-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 323


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

per der beiden Kudus 1 . Sie können hierbei durchaus auch etwas
grober arbeiten.

Abbildung 6.128 E
Die Ebenenmaske wurde
teilweise bearbeitet.

8  Ebenenmaske verfeinern
Durch das grobe Bearbeiten werden mehr Bereiche freigelegt, als
ursprünglich gewünscht war. Drücken Sie daher wieder die Taste
(X), um Weiß als Vordergrundfarbe zu erhalten. Malen Sie dann mit
dem Pinsel über die Bereiche, die wieder schwarzweiß erscheinen
sollen. Passen Sie bei Bedarf die Pinselgröße an, und arbeiten Sie
auch mit einer reduzierten Härte, um feine Übergänge zu erhalten.

Abbildung 6.129 E
Durch einen Wechsel der
Vordergrundfarbe können Sie
Bereiche wiederherstellen.

Geschafft! Dank Ebenenmaske heben sich die beiden Kudus nun


farbig vom schwarzweißen Hintergrund ab.

324 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

Wie Ebenenmasken funktionieren | Anhand des kleinen Beispiels


Das Ebene-Menü nutzen
aus dem vorangegangenen Abschnitt haben Sie eine von vielen
Maskierungsebenen lassen
Anwendungen der Ebenenmasken kennengelernt. Wie Sie gese-
sich auch über das Menü
hen haben, werden schwarze Bereiche zum Maskieren benutzt (die
Ebene einsetzen. Hier gibt
darunterliegende Ebene wird dort sichtbar), weiße Bereiche sind es zwei Varianten: Der Be-
hingegen für sogenannte unmaskierte Bereiche zuständig. Dane- fehl Ebene • Neue leere
ben unterscheidet eine Ebenenmaske aber auch alle Graustufen, Maskierungsebene fügt
die zwischen Weiß und Schwarz liegen. Je dunkler der maskierte eine schwarz-gefüllte Mas-
Bereich ist, desto mehr scheint von der darunterliegenden Ebene kierungsebene ein, wäh-
durch. Damit haben Sie vielfältige Möglichkeiten, die Ihrer Krea- rend diese bei Ebene •
Neue Maskierungsebene
tivität vor allem bei Fotocollagen und sogenannten Composings
weiß-gefüllt erzeugt wird.
keine Grenzen setzen.
In Abbildung 6.130 habe ich für die Bearbeitung der Ebenen-
maske einen ganz hellen Grauton verwendet. Somit scheint die
darunterliegende Ebene nur leicht durch.

G  Abbildung 6.130 G  Abbildung 6.131


Eine hellgraue Pinselfarbe lässt nur ganz wenig von Je dunkler die Pinselfarbe, desto mehr
der darunterliegenden Ebene durchscheinen. wirkt sich die Maske aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 325


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Durch Verwendung eines dunkleren Grautons erhöht sich der


Anteil der Pixel, die von der darunterliegenden Ebene »durchge-
reicht« werden. Der Unterschied wird je nach verwendetem Foto
gut erkennbar. Sie können auf diese Weise Ebenen mittels heller
oder dunkler Pinselfarbe sehr gut beeinflussen und auch ganz zarte
Bearbeitungen durchführen.

Werkzeugleiste erweitern bringt Vorteile


Die Arbeit mit den Farbfeldern ist
­etwas hinderlich, da Sie dazu das
­Panel Farbfelder aktivieren müssen.
Leichter wird es, wenn Sie auf An-
sicht • Werkzeuge anpassen klicken
und dort bei Spaltenanzahl den
Wert 2 vergeben. Nun erscheinen G  Abbildung 6.132
Vorder- und Hintergrundfarbe in Die Vorder- und Hinter-
der Werkzeugleiste und sind leichter grundfarbe in der zwei-
­erreichbar. spaltigen Werkzeugleiste

Einsatz des
Verlauf-Werkzeugs
6.5.2 Ebenenmasken mit Verlauf
Der kleine Exkurs zum Ver-
lauf-Werkzeug greift der Die Größe des Spielraums innerhalb von Masken wird nun also
umfangreicheren Beschrei- noch viel klarer. Und da eine Ebenenmaske, wie soeben erläutert,
bung dieses Werkzeugs im selbst verschiedene Grautöne unterscheiden kann, liegt es doch
Abschnitt 7.15.5 vor. Falls nahe, dass auch ein Verlauf möglich ist. Und genau so ist es auch:
die gezeigte Verlaufsmaske Verwenden Sie dafür das Verlauf-Werkzeug (G).
Probleme bereitet, lohnt In Abbildung 6.133 habe ich die Hintergrundebene zunächst
ein Blick auf die Erläute-
dupliziert und ihr über Filter • Unschärfe • Feldunschärfe eine
rungen dort.
extreme Unschärfe zugewiesen.

Abbildung 6.133 E
Der duplizierten Hinter-
grundebene wurde eine
Feldunschärfe zugewiesen.

326 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

Anschließend habe ich die Maskierungsebene für die Ebene be­­


stimmt und das Verlauf-Werkzeug (G) aufgerufen. Den Startpunkt
1 (beginnend an der Nase des Affen) habe ich mit Schwarz belegt
– den Endpunkt 2 mit Weiß.

G  Abbildung 6.134 a b
Der Verlauf bestimmt die Maske.

Auch hier sehen Sie wieder den großen Vorteil der nicht-destruk-
Ebenenmaske schützen
tiven Arbeitsweise. Wenn Ihnen der Verlauf nicht gefällt, ziehen
Wenn Sie eine Ebene mit
Sie in der Ebenenmaske einfach einen neuen Verlauf auf. Ein neuer
dem Verschieben-Werk-
Verlauf ersetzt automatisch den vorab erstellten Verlauf. Tun Sie das
zeug verschieben, wird
so oft, bis das Ergebnis stimmig ist. auch eine untergeordnete
Ebenenmaske verschoben.
Um dies zu verhindern, ak-
6.5.3 Ebene und Ebenenmaske separat bearbeiten tivieren Sie in den Werk-
Eine Ebenenmaske wird über ein eigenes Miniaturbild angezeigt 1 zeugeinstellungen des Ver-
(Abbildung 6.135). Sobald Sie es anklicken, bezieht sich ein Arbeits- schieben-Werkzeugs die
Option Untergeordnete
schritt auf diese Ebenenmaske. In Verbindung mit dem Verschie-
Elemente schützen.
ben-Werkzeug lässt sich die Position, unabhängig von der über-
geordneten Ebene, verändern.
Im Bild aus Abbildung 6.135 habe ich einen Text verfasst und
diesem eine Maske zugewiesen. Über das Verlauf-Werkzeug habe
ich die Maske dahingehend bearbeitet, dass der Text nach unten
hin an Deckkraft verliert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 327


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.135 E
Ein Text wird mittels Ver-
laufsmaske teilweise ausge-
blendet.

Um den Übergang zu verändern, könnte ich nun einen neuen Ver-


lauf auf der Ebenenmaske ziehen – oder aber ich wähle die Mas-
kierungsebene aus und verschiebe mit dem Verschieben-Werkzeug
den Maskeninhalt. Dabei wird nur die Maske verschoben, nicht
aber der Inhalt der Textebene.

G  Abbildung 6.136
Eine Maskierungsebene lässt sich verschieben.

Da die Auswirkung einer Maske teilweise nicht gut einzuschätzen


ist, können Sie sich den Inhalt der Ebenenmaske anzeigen lassen.
Hierfür halten Sie die (Alt)-Taste gedrückt und klicken auf das
Miniaturbild vor der Maskierungsebene. Der Kontextbefehl Maske
bearbeiten bewirkt das Gleiche wie (Alt) + Klick auf das Miniatur-
bild der Ebenenmaske.

328 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

G  Abbildung 6.137
(Alt)-Taste und Mausklick auf die Maskierungsebenen-Miniatur
offenbaren deren Inhalt.

Den Inhalt der Maskierungsebene können Sie jetzt bearbeiten. Hier-


bei können Sie auch das Pinsel-Werkzeug nutzen und gewünschte
Bereiche mit Schwarz oder Weiß (beziehungsweise mit Graustufen)
übermalen. Durch die Kombination verschiedener Werkzeuge (Ver-
lauf-Werkzeug, Pinsel-Werkzeug) haben Sie komplette Freiheit bei
der Gestaltung der Maskierungsebene.

G  Abbildung 6.138
Der Verlauf der Maskierungsebene wurde um Pinselstriche ergänzt.

Um die separate Ansicht des Inhalts der Maskierungsebene zu ver-


lassen, klicken Sie einfach auf eine andere Ebene.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 329


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

6.5.4 Ebenenmasken ausblenden und löschen


Um in Erfahrung zu bringen, wie eine Datei ohne die Anwendung
Maske verfeinern
der Maskierungsebene aussieht, können Sie diese ausblenden. Dies
Um den Inhalt einer Mas-
ist, wie auch bei normalen Ebenen, über das Häkchen auf Höhe der
kierungsebene zu optimie-
Ebene möglich. Alternativ dazu können Sie auch (ª) + Mausklick
ren, wählen Sie nach ei-
nem rechten Mausklick auf auf das Miniaturbild ausführen oder mit der rechten Maustaste
eine Maskierungsebene im Panel Ebenen auf die Maske klicken und im Kontextmenü den
den Befehl Maske verfei- Eintrag Ausblenden wählen. Eine deaktivierte Ebenenmaske wird
nern. Die Funktion ent- durch einen roten, diagonalen Strich angezeigt 1 (die Ebenen-
spricht dem Verfeinern maske ist durchgestrichen). Gleichzeitig werden die Vorgaben der
­einer Auswahl (siehe Kapi- Ebenenmaske nicht angewendet.
tel 3, »Grundlegende Tech-
niken«.

Abbildung 6.139 E
Eine Maskierungsebene
kann temporär ausgeblendet
werden.

Um eine Ebenenmaske endgültig zu löschen, klicken Sie diese im


Panel Ebenen an und klicken anschließend auf das Papierkorb-
Symbol 2 im Ebenen-Bedienfeld, oder Sie klicken direkt auf den
Papierkorb. Oder Sie wählen nach Rechtsklick auf die Maskierungs-
ebene den Befehl löschen.

6.5.5 Eine Auswahl aus dem Inhalt einer Maske bilden


Mit einem Klick auf die Ebenenminiatur bei gleichzeitigem Drücken
der (Strg)/(cmd)-Taste erzeugen Sie eine Auswahl aus dem Inhalt
der Maske.

330 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

F  Abbildung 6.140
Sie können sich den Inhalt
der Maske aus der Auswahl
anzeigen lassen.

Diese Auswahl können Sie mit den Auswahlwerkzeugen erwei-


tern beziehungsweise reduzieren. Nutzen Sie dafür den Modus
Hinzufügen beziehungsweise Subtrahieren in den Werkzeugein-
stellungen der Auswahlwerkzeuge. Mit dieser Technik können Sie
die maskierten Bereiche verändern und anschließend mit einem
weißen oder schwarzen Pinsel der Maske hinzufügen oder von ihr
abziehen.

Schritt für Schritt


Zwei Bilder zu einem Bild verschmelzen
Manchmal lassen sich nicht alle Motivteile auf nur einem einzigen
Foto richtig belichten. Das eine Bild zeigt einen schönen blauen
Himmel, dafür ist die Häuserfront sehr dunkel. Das andere zeigt die
Kapitel_06 • strassehell.jpg,
Häuserfront in schönem Licht, hat jedoch einen weißen Himmel. strassedunkel.jpg
Als Ergebnis hätten wir aber gerne die hellere Häuserfront mit dem
blauen Himmel. Mit Ebenenmasken ist das kein Problem, also auf
geht’s!

1  Bild öffnen und platzieren


Öffnen Sie das Bild »strassehell.jpg«. Das dunklere Bild zeigt den
gleichen Ausschnitt, jedoch mit einer anderen Kameraeinstellung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 331


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Damit das dunkle Bild direkt über das helle Bild gelegt wird, kli-
cken Sie auf Datei • Platzieren und wählen die Datei »strasse­
dunkel.jpg«. Ziehen Sie das Foto mit gedrückter Maustaste von
oben links nach unten rechts.

Abbildung 6.141 E
Zwei identische Bildaus-
schnitte mit unterschiedli-
chen Belichtungen werden
übereinander abgelegt

2  Himmel markieren
Sie könnten nun eine Ebenenmaske hinzufügen und den Bereich
des blauen Himmels aussparen – doch das wäre zu aufwendig.
Daher erzeugen Sie zunächst eine Auswahl des blauen Himmels.
Dazu führen Sie einen rechten Mausklick auf die oberste Ebene
aus und wählen Rastern. Wählen Sie dann das Bereich auswählen-
Werkzeug (W) und ziehen damit bei gedrückter Maustaste so
lange in den blauen Himmel, bis dieser komplett ausgewählt ist.
Hierbei werden auch Teile der Hauswand einbezogen, das kann
aber später noch behoben werden.

Abbildung 6.142 E
Der Himmel und Teile der
Hauswand wurden ausge-
wählt.

332 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

3  Ebenenmaske hinzufügen
Jetzt sollte der Himmel ausgewählt sein, und genau diese Auswahl
bildet nun die Grundlage der Ebenenmaske. Klicken Sie also auf
das Symbol Maskierungsebene 1 , und schon sehen Sie, dass die
Maske bereits schwarze und weiße Bereiche aufweist. Fertig! Falls
sich zu harte Kanten ergeben, können Sie sie mit einem grauen
Pinsel in der Ebenenmaske übermalen.

F  Abbildung6.143
Die Ebenenmaske über-
nimmt die Auswahl.

4  Maske verfeinern
Falls erforderlich, könnten Sie nun noch die Hauswand aus der
Maske ausschließen. Heben Sie dafür die Auswahl auf (Auswäh-
len  • Auswahl aufheben), und fahren Sie mit einer weichen
Pinselspitze über die Bereiche, die Sie hinzufügen oder entfernen
wollen. Wechseln Sie dazu zur weißen oder schwarzen Pinselfarbe.
Ebenenmasken können Sie aber nicht nur für realistisch anmu-
tende Fotomontagen einsetzen. Sie eignen sich auch hervorragend,
um Bilder zu verfremden oder um besondere Effekte zu erzielen.
Einen davon zeige ich Ihnen im folgenden Workshop.

Schritt für Schritt


Ein Bild als Rahmen nutzen
In diesem Workshop wollen wir zwei unterschiedliche Bilder ver-
wenden, wobei ein Bild den Rahmen für das andere bilden soll.
Kapitel_06 • moewen.jpg,
1  Bilder öffnen und platzieren moewen-hg.jpg
Öffnen Sie das Bild »moewen.jpg«, anschließend legen Sie das Bild
»moewen-hg.jpg« über Datei • Platzieren ab.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 333


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.144 E
Das Foto mit den Algen
überlagert die Möwen.

Menü nutzen 2  Ebenenmaske hinzufügen


Die schwarz gefüllte Jetzt fügen Sie der obersten Ebene (dem Bild mit den Algen) eine
Maske, die den damit ver- Ebenenmaske hinzu. Doch dieses Mal wollen Sie zu Beginn eine
bundenen Ebeneninhalt vollständig maskierte Ebenenmaske erhalten, das heißt, sie soll
komplett ausblendet, kön- nicht wie bisher weiß, sondern schwarz gefüllt sein 1 . Dies errei-
nen Sie auch über das chen Sie, indem Sie beim Klick auf das Symbol Ebenenmaske
Menü erzeugen. Gehen Sie die (Alt)-Taste gedrückt halten. Die Sicht auf das Möwenfoto wird
hierfür auf Ebene • Neue
somit frei.
leere Maskierungsebene.

Abbildung 6.145 E
Durch Drücken der (Alt)-
Taste wird die Maske mit
Schwarz gefüllt und gibt die
Sicht frei.

3  Ebenenmaske bearbeiten
Wählen Sie den Pinsel (B), und achten Sie darauf, dass als Vor-
dergrundfarbe Weiss eingestellt ist. Im Panel Pinsel wählen Sie
eine ungleichmäßige Pinselspitze 2 , um einen ausgefransten Rand
zu erhalten, z. B. aus der Gruppe Wasserfarben. Malen Sie nun über
den Randbereich des Bildes, passen Sie dazu die Pinselgröße an.

334 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

G  Abbildung 6.146 E

Eine ungleichmäßige Pinselspitze wird für die Maske


herangezogen.

6.5.6 Luminanzmaske
Ein Foto besteht aus Pixeln in verschiedenen Helligkeitswerten.
Wenn Sie ein Foto bearbeiten, wirkt sich dies meist auf alle Hellig-
keitswerte aus. Um gezielt helle Bereiche auszuwählen, bietet Ihnen
Affinity Photo sogenannte Luminanzmasken an, die eine Steuerung
und Bearbeitung von Lichtern, Schatten und Mitten erlauben. Als
Luminanz wird in der Bildbearbeitung die Leuchtkraft beziehungs-
weise Helligkeit eines Pixels bezeichnet. Sie bildet die Grundlage
für diese spezielle Maske, die direkt für eine Anpassungsebene he­­
rangezogen wird. Sie werden sehen, dass auch Anpassungsebenen
mit der Maskentechnik arbeiten, ohne dass Sie dafür eine separate
Maskenebene erzeugen müssen.

Schritt für Schritt


Helle Bereiche abdunkeln
Über eine bestimmte Technik wählen Sie gezielt die Helligkeit der
Pixel aus. Die erzeugte Auswahl wird dann als Luminanzmaske ein-
gesetzt.
Kapitel_06 • tablelands.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »tablelands.jpg« und wechseln Sie in das
Panel Ebenen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 335


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.147 E
Das Foto der Tablelands
in Neufundland wurde
geöffnet.

Neue Tastenkombination 2  Helle Bereiche auswählen


Halten Sie (Strg)/(cmd) + ​(Alt) gedrückt, und klicken Sie mit der
Ganz klammheimlich hat
Serif die Tastenkombina- Maus auf das Miniaturbild der Hintergrund-Ebene. Sie wählen
tion zur Luminanzauswahl damit die Luminanz aus, erkennbar an den Ameisenkolonnen.
geändert, diese wurde in
vorangegangenen Versio- 3  Anpassungsebene festlegen
nen noch mit (Strg)/ Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen Sie Ton-
(cmd) + ​(ª) erzeugt, nun
wertkorrektur. Verschieben Sie den Regler Schwarzstufe bis auf
wird dies über (Strg)/
34 % 1 . Beenden Sie die Tonwertkorrektur durch einen Klick auf
(cmd) + ​(Alt) möglich.
das X. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D) um die Auswahl aufzuheben.

G  Abbildung 6.148
Die Anpassungsebene nutzt
die vorher getroffene Aus- a
wahl.

Abbildung 6.149 E
Die Anpassungsebene
­Tonwertkorrektur

336 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

4  Auswirkung betrachten
Bei Korrekturen an einem Foto verliert man oft den Blick für die
Auswirkungen. Deaktivieren Sie daher einmal die Anpassungs-
ebene, um zu sehen, wie das Foto vor der Korrektur aussah.

G  Abbildung 6.150
Auf dem bearbeiteten Foto sind die dunklen Bereiche weniger
betroffen als die hellen.

Lieber mit Masken arbeiten?


Sie könnten auch die Auswahl für die Erzeugung einer Maske ver-
wenden, die Sie dann verwenden, um die Auswirkung der Anpas-
sungsebene einzugrenzen. Dafür müssen Sie zuerst die Anpassungs-
ebene erzeugen, danach die Luminanzauswahl der Hintergrund­­
ebene erzeugen und über einen Klick auf Maskierungsebene
eine Maske erzeugen, die dann die Auswahl als Grundlage nutzt.
Die Maskierungsebene müssen Sie dann unter die Anpassungsebene
­verschieben. Der Aufbau im Ebenen-Panel würde dann wie in der
folgenden Abbildung aussehen.

F  Abbildung6.151
Eine Maske zur Steuerung
der Anpassungsebene.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 337


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

6.5.7 Schnittmasken
Eine weitere Art von Masken wird als Schnittmaske bezeichnet.
Diese haben Sie bereits im Abschnitt 6.3.3 unter »Mit untergeord-
neten Ebenen arbeiten«, kennengelernt. Es handelt sich hierbei um
eine Maske, die mit den Ebenenmasken vergleichbar ist. Allerdings
bildet bei einer Schnittmaske ein Ebeneninhalt die Grundlage, das
heißt, Bereiche, die in einer Ebene belegt sind, wirken sich anders
aus als freie, unbelegte Bereiche.

Schnittmaske erzeugen | Eine Schnittmaske können Sie nicht über


ein Symbol aus dem Panel Ebenen aufrufen. Sie wird durch eine
untergeordnete Ebene erzeugt. In Abbildung 6.152 habe ich über
der Hintergrundebene eine Doppelsternform erstellt, die dann
Teile der Hintergrundebene überdeckt.

G  Abbildung6.152
Die Doppelsternform überlagert das Foto.

Um die Form mit dem Foto zu füllen, ziehe ich die Hintergrund-
ebene mit gedrückter Maustaste etwas nach rechts, bis ich eine
untergeordnete Ebene erreiche.
G  Abbildung 6.153 Die übergeordnete Ebene (also die Doppelsternform) gibt nun
Der eingerückte Strich zeigt die Bereiche an, die von der untergeordneten Ebene angezeigt wer-
an, dass die Ebene unterge- den sollen. Belegte Bereiche werden mit dem darunterliegenden
ordnet wird. Inhalt gefüllt, leere Bereiche werden transparent.

338 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

F  Abbildung 6.154
Die Form bestimmt, was
vom darunterliegenden
Inhalt sichtbar bleibt.

Dies kann eine Grundlage für weitere Ebenen sein. So habe ich über
das Panel Ebenen eine leere Pixelebene hinzugefügt und diese mit
einem Verlauf versehen. Diese Ebene habe ich abschließend ganz
nach unten verschoben. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass
beim Verschieben ein durchgehender Strich angezeigt wird, damit
die Ebene auf gleicher Stufe wie die Formebene angelegt wird.

F  Abbildung 6.155
Die Formebene wurde mit
einem Verlauf unterlegt.

Sie sehen, dass Schnittmasken nur dann Sinn ergeben, wenn Sie
mit Ebenen arbeiten, die nur bestimmte Bereiche befüllt haben. Da
dies auch bei Texten der Fall ist, lassen sich Schnittmasken sehr gut
bei der Textgestaltung einsetzen. Lesen Sie hierzu die Schritt-Anlei-
tung »Text mit Bildinhalten füllen« in Abschnitt 6.3.3.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 339


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

6.5.8 QuickMaske
In Kapitel 3, »Grundlegende Techniken«, haben Sie neben einigen
Auswahltechniken auch die sogenannte QuickMaske kennenge-
lernt, mit der Sie über einen Klick auf das gleichnamige Symbol
(Q) in der Symbolleiste einen Bereich festlegen können, der
ausgewählt werden soll.
Es handelt sich also nicht um eine Maske, die in direkter Ver-
bindung mit Ebenen steht. Doch wie bei allen anderen Auswahl-
möglichkeiten können Sie auch eine mit der QuickMaske erzeugte
Auswahl als Grundlage für eine Maskierungsebene nutzen.

Schritt für Schritt


Auswahl als Maskierungsebene nutzen
Über die QuickMaske werden Sie in dieser Schritt-Anleitung eine
Auswahl erzeugen und diese als Maskierungsebene heranziehen.
In Kombination mit den Pinselspitzen lassen sich somit interes-
Kapitel_06 • duene.jpg
sante Ergebnisse erzielen.

1  Datei öffnen und Ebene anlegen


Öffnen Sie die Datei »duene.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Klicken Sie auf das Symbol Pixelebene hinzufügen
((Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N)).
Wechseln Sie zu Bearbeiten  • Füllung, klicken Sie auf das
Farbfeld hinter Selbstdefinierte Farbe, und vergeben Sie in der
Kategorie RGB-Schieber die Werte R = 255, G = 249, B = 117.
Bestätigen Sie die Füllung durch einen Klick auf Anwenden.

2  Ebenenreihenfolge ändern
G  Abbildung 6.156 Ziehen Sie im Panel Ebenen die neue Ebene mit gedrückter Maus-
Die leere Ebene wird mit taste unter die Hintergrundebene, achten Sie dabei darauf, dass ein
einer Farbe gefüllt.
durchgehender Strich beim Verschieben angezeigt wird.

G  Abbildung6.157
Die obere Ebene wird nach unten verschoben.

340 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

3  Auswahl erzeugen
Wechseln Sie zur Ebene Hintergrund, da nun Teile des Fotos
ausgewählt werden sollen. Aktivieren Sie die QuickMaske (Q)
in der Symbolleiste. Das Foto wird von einem roten »Film« – der
Maske – überdeckt. Wählen Sie den Malpinsel (B), und wählen
Sie aus dem Panel Pinsel einen Pinsel aus der Kategorie Sprühen
und Klecksen 1 . Wählen Sie aus dem Panel Farbe Weiss als
Vordergrundfarbe, und malen Sie mit geeigneter Pinselbreite über
das Foto.

G  Abbildung 6.158
Der Malpinsel (B) mit
weißer Farbe …

F  Abbildung 6.159
… wird zum Malen der
­Auswahl genutzt.

4  Maskierungsebene erzeugen
Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Hintergrundebene (diejenige
mit dem Foto). Die QuickMaske wird beendet, und die ausgewähl-
ten Bereiche werden mit der bereits bekannten Ameisenkolonne
angezeigt. Klicken Sie im Panel Ebenen auf das Symbol Maskie-
rungsebene . Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D) (alternativ wählen
Sie Auswählen • Auswahl aufheben), damit die Ameisenkolonne
verschwindet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 341


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.160 E
Das fertige Foto kann
aufgrund der Maskie-
rungsebene noch nach-
bearbeitet werden.

6.5.9 Masken & Filter


Eine Maske lässt sich nicht nur mit Pinseln bearbeiten – Sie können
auch Filter auf eine Masken-Ebene anwenden.

Schritt für Schritt


Abstrakte Form als Maske
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie eine Maske erzeugen und
Kapitel_06 • waldboden.jpg diese mithilfe von Filtern verfremden.

1  Foto öffnen und Form zeichnen


Öffnen Sie die Datei waldboden.jpg. Rufen Sie das Ellipse-Form-
Werkzeug auf. Ziehen Sie bei gedrückter (ª)-Taste einen Kreis
auf (ohne (ª)-Taste erzeugen Sie eine Ellipse). Fahren Sie mit der
Maus an den Rand der Form, damit der Verschieben-Mauszeiger
erscheint. Positionieren Sie die Form mittig.

Abbildung 6.161 E
Eine Form wurde angelegt.

342 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.5  Was sind Masken?

2  Auswahl erzeugen
Klicken Sie bei gedrückter (Strg)/(cmd)-Taste auf die Miniatur der
Form-Ebene im Ebenen-Panel. Die Form wird daraufhin ausge-
wählt (erkennbar an der »Ameisenkolonne« entlang der Form).

3  Maske erzeugen
Klicken Sie im Ebenen-Panel auf die Hintergrund-Ebene (das Foto) H  Abbildung 6.162
und erzeugen Sie mit Klick auf eine neue Maskierungsebene. Die Maske bestimmt,
Blenden Sie die Sicht auf die Form-Ebene aus. Der Wald wird sicht- welcher Bereich des Fotos
bar, jedoch nur innerhalb des Kreises (aufgrund der Maske). angezeigt wird.

4  Maske verzerren
Heben Sie mit (Strg)/(cmd) + ​(D) die Auswahl auf. Klicken Sie im
Ebenen-Panel bei gedrückter (Alt)-Taste auf die Miniatur der Mas-
kierungsebene. Die Maske wird daraufhin angezeigt.
Gehen Sie auf Filter • Verzerren • Neigen. Verschieben Sie
durch Klick auf die Punkte die beiden Linien des Neigen-Filters.
Durch Klick auf die Linie erzeugen Sie einen neuen Punkt, den Sie
auch verschieben können. Klicken Sie auf Anwenden, um den H  Abbildung
6.163
Filter zu bestätigen. Die Maske wurde verzerrt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 343


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

5  Foto sichtbar machen


Klicken Sie im Ebenen-Panel auf die Foto-Ebene. Das Foto wird
sichtbar, durch die Maske aber nur der definierte Bereich.

Abbildung 6.164 E
Die verzerrte Maske bildet
die Grundlage für den sicht-
baren Bereich.

Sie haben gesehen, dass Sie eine Maske mit einem Filter versehen
und dadurch sehr individuelle Ergebnisse erzielen können.

6.5.10 HEIC-Format
Sind Sie im Besitz eines aktuellen iPhones (z. B. XS), können Sie
Ihre Fotos im HEIC-Format aufnehmen. Wenn Sie hierbei den Por-
trät-Modus aktivieren, wird neben dem eigentlichen Foto auch die
sogenannte Tiefenmaske hinterlegt. Diese besteht aus Graustufen
und zeigt scharfe beziehungsweise unscharfe Bereiche des Fotos
G  Abbildung 6.165 an. Sie können solche Fotos nicht nur öffnen und bearbeiten, Sie
Das HEIC-Format kann über können sogar die Tiefenmaske einsehen, die als separate Ebene
eine Tiefenmaske verfügen. (Depth Map) ausgegeben wird.

G  Abbildung6.166 G  Abbildung6.167
Das Foto im HEIC-Format … … und die aktive Tiefenmaske-Ebene.

344 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

Diese separate Tiefenmaske können Sie dann als Grundlage für


gezielte Bearbeitungen einsetzen. So lässt sich der unscharfe
(dunkle) Bereich auswählen, diese Auswahl dient dann zum Bei-
spiel für eine Verstärkung der Unschärfe im Foto.

6.6 Mischmodi: Ebenen miteinander


mischen
Nachdem Sie Ebenenmasken und Anpassungsebenen kennenge-
Große Miniaturen
lernt haben, möchte ich Ihnen nun noch die Mischmodi von Affi-
Um Ihnen den Inhalt der
nity Photo vorstellen.
Ebenen besser anzeigen
zu können, habe ich im
­Panel Ebenen die Option
6.6.1 I m Überblick: Die Mischmodi zum Mischen
Grosse Miniaturen ge-
von Ebenen
wählt. Diese erreichen Sie
Mit dem Mischmodus regeln Sie, auf welche Art und Weise sich über einen Klick auf das
Ebenen gegenseitig beeinflussen. In der Datei aus Abbildung 6.168 Striche-Symbol (Kontext-
befinden sich zwei gleich große Fotos. Die Ebene Hintergrund menü) in der oberen, rech-
ten Ecke.
enthält ein Bild mit einer Landschaft, und darüber befindet sich
ein Foto mit Booten.

G  Abbildung 6.168
Eine Datei mit zwei Fotos

Da die oberste Ebene die darunterliegende überdeckt, sehen Sie


nur die Boote. Der Grund dafür ist, dass der Fotoeditor grundsätz-
lich den Mischmodus Normal verwendet. Dies erkennen Sie am
Klappmenü 1 (Abbildung 6.169), das den Mischmodus der aus-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 345


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

gewählten Ebene anzeigt (Sie sehen, auch hier ist es wieder sehr
Helligkeitsunterschiede
wichtig, die richtige Ebene im Ebenen-Bedienfeld auszuwählen).
sind entscheidend
Das Klappmenü für den Mischmodus bietet Ihnen aber eine Vielfalt
Viele Mischmodi sind nur
an Möglichkeiten, eine Ebene mit einer darunterliegenden Ebene
bei Ebenen sinnvoll, die
unterschiedliche Inhalte zu verrechnen. Die Mischmodi im Einzelnen:
E Abdunkeln: Die Pixel der aktiven Ebene, die dunkler als die
aufweisen, denn entschei-
dend sind die Helligkeits- darunterliegenden Pixel sind, bleiben bestehen, die anderen
unterschiede sowie die werden durch die darunterliegenden Pixel ersetzt. Setzen Sie
Farbe etc. diesen Mischmodus für Collagen ein oder um Text mit der da­­
runterliegenden Ebene verschmelzen zu lassen. Außerdem eig-
net sich dieser Mischmodus sehr gut, wenn Sie ein Bild mit
hohem weißem Anteil freistellen (also vom Hintergrund lösen)
wollen. In Abbildung 6.169 habe ich ein Winterbild mit einem
Baum auf das Blattfoto gelegt. Mit dem Mischmodus Abdunkeln
werden die weißen Pixel des Baumbildes ersetzt.

G  Abbildung6.169
Die weißen Bereiche der oberen Ebene werden aufgrund des
Mischmodus ignoriert.

E Dunklere Farbe: Bei diesem Mischmodus gewinnt die dunk-


lere Farbe und wird nicht, wie beim Multiplizieren, gemischt.
Dunklere Farbe eignet sich sehr gut für Collagen und bei Text-
und unstrukturierten Ebenen. In Abbildung 6.170 habe ich die
Textebene mit dem Mischmodus Dunklere Farbe versehen und
so positioniert, dass Teile des Textes nicht angezeigt werden, da
die darunterliegende Ebene dort dunklere Pixel aufweist.

346 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

G  Abbildung 6.170
Bei Dunklere Farbe überschreiben dunklere Bereiche der beiden
Ebenen helle Bereiche.

E Multiplizieren: Bei diesem Mischmodus werden die dunklen


Pixel der aktiven Ebene mit denen der darunterliegenden Ebene
multipliziert. Sie können diese Berechnung auch für zwei identi-
sche Bilder ausführen lassen (beim Mischmodus Abdunkeln, der
ähnlich arbeitet, haben gleiche Bilder keine Auswirkung). Mit der
Methode Multiplizieren lassen sich überbelichtete Bilder retten,
die dann wieder Details zeigen. Im Bild aus Abbildung 6.171
habe ich die Hintergrundebene über (Strg)/(cmd) + ​(J) dupliziert
und mit dem Mischmodus Multiplizieren versehen. Da das Foto
recht überbelichtet ist, habe ich die kopierte Ebene erneut mit H  Abbildung 6.171
(Strg)/(cmd) + ​(J) dupliziert. Dieses Duplikat wendet dann den Dreimal das gleiche Bild,
Mischmodus der Quell-Ebene (also Multiplizieren) direkt an. dank Multiplizieren abge-
dunkelt

E Farben nachbelichten: Dieser Mischmodus ähnelt Multipli-


zieren, wobei hier die Helligkeits- und Sättigungsinformationen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 347


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

herangezogen werden. Dadurch wird der Kontrast stärker, als


dies bei Multiplizieren der Fall ist. Wofür eignet sich Farben
nachbelichten? Um Kontraste aus einem Bild herauszuarbeiten,
auch bei gleichartigen Bildern. In Abbildung 6.172 habe ich ein
überbelichtetes und konstrastarmes Bild einer Wiese verwendet
und den Mischmodus Farben nachbelichten angewendet. Der
strahlende Effekt ist charakteristisch für diesen Mischmodus.

Abbildung 6.172 E
Der Mischmodus Farben
nachbelichten sorgt für
strahlende Farben.

E Aufhellen: Der Mischmodus Aufhellen ist das genaue Gegen-


teil des Mischmodus Abdunkeln. Hier werden die hellen Bild-
bereiche verrechnet. Und genauso wie Abdunkeln können Sie
den Mischmodus Aufhellen für Collagen sowie für Texteffekte
einsetzen. Im Beispiel in Abbildung 6.173 habe ich einen Text
auf ein Bild gelegt. Durch das Aufhellen verschmelzen Teile des
Textes mit der Ebene.

Abbildung 6.173 E
Hellere Bereiche werden
mit dem Mischmodus Auf-
hellen bewahrt.

348 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

E Negativ multiplizieren: Diese Methode arbeitet im Gegensatz


zu Multiplizieren mit hellen Pixeln, die durch die Verrechnung
verdoppelt werden. Da sich dieser Mischmodus – genau wie
Multiplizieren – auch auf gleichartige Bilder anwenden lässt,
können Sie ihn zum Aufhellen von unterbelichteten Bildern ver-
wenden. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass helle Bereiche
überstrahlen.

F G  Abbildung 6.174

Das etwas zu dunkel geratene Foto kann durch Negativ


multiplizieren aufgehellt werden.

Der Mischmodus kann sich auf jede Art von Ebene beziehen. So
habe ich in der Abbildung 6.176 eine leere Ebene hinzugefügt und
dort einen Verlauf erstellt, der in Schwarz ausläuft.
© Michelle Treichler

G  Abbildung 6.175 G  Abbildung6.176 G  Abbildung6.177


Das Foto wird … … mit einem Verlauf über­ … und mit Mischmodus
lagert … ­versehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 349


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Durch den Mischmodus Negativ multiplizieren gibt der schwarze


Light leak = Optikfehler
Bereich des Verlaufs einen vollen Blick auf die darunterliegende
Light leaks entstehen,
Ebene und die farbigen Bestandteile des Verlaufs werden mit den
wenn Licht unkontrolliert
Bildinformationen verrechnet. So erzeugen Sie auf die Schnelle den
ins Kamerainnere gelangt.
Es war gerade in früheren Effekt von sogenannten Light leaks.
E Farben abwedeln: Diese Methode bildet das Gegenteil zu
Jahren der Fotografie ein
Problem. Heutzutage wird Farben nachbelichten. Hier wird der Kontrast heller Bereiche
dieser ungewollte Optik- erhöht. Dieser Mischmodus führt zu keiner Aufhellung der dunk-
fehler als Gestaltungsmittel len Bereiche (Schatten), sondern verstärkt die Lichter.
eingesetzt.

G  Abbildung6.178
Durch Farben abwedeln strahlen die Lichter noch extremer.

E Hinzufügen: Funktioniert wie Negativ multiplizieren, wirkt


sich aber auf helle Bereiche extremer aus.
E Hellere Farbe: Diese Methode ist das Pendant zum Mischmo-
dus Dunklere Farbe, wobei hier die helleren Pixel die Oberhand
gewinnen und direkt angezeigt (nicht gemischt) werden.
E Ineinanderkopieren: Hierbei handelt es sich um einen Misch-
modus, der die Farben der beiden Ebenen miteinander ver-
mischt – entweder mit dem Mischmodus Multiplizieren oder
mit Negativ multiplizieren. Welche Art der Verrechnung statt-
findet, hängt von der aktiven Ebene ab. Ineinanderkopieren
eignet sich sehr gut für Collagen, auch wenn die darunterlie-
gende Ebene sehr viele Strukturen (wie etwa eine Wand) auf-
weist. Daher ist die Methode auch erste Wahl für Textebenen.
In Abbildung 6.179 sehen Sie einen weißen Text, der auf einen
Steg gesetzt wurde.

350 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

F  Abbildung 6.179
Der Hintergrund wird mit
dem Text verrechnet.

E Weiches Licht: Diese Methode arbeitet ähnlich wie Ineinan-


derkopieren, die Ergebnisse fallen aber weniger drastisch aus.
Weiches Licht ist die Methode der Wahl, wenn Sie dezente
Beleuchtungseffekte wünschen (so als würde das Foto von
einem Licht angestrahlt), wobei entscheidend ist, welche Hel-
ligkeit in der aktiven Ebene vorhanden ist.

G  Abbildung
6.180
Der Mischmodus Weiches Licht arbeitet ausgeglichener als
Ineinanderkopieren.

E Hartes Licht: Die Methode Hartes Licht arbeitet wie Weiches


Licht, jedoch weitaus aggressiver. Dieser Mischmodus eignet
sich für extremere Beleuchtungseffekte, so als würde man ein
Bild mit einem Punktstrahler anleuchten. Reines Weiß und reines
Schwarz werden durch Hartes Licht nicht verändert. In Abbil-
dung 6.181 liegt ein Foto mit Blättern auf dem Hundefoto. Durch

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 351


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

die unterschiedlichen Helligkeitswerte in der oberen Ebene


kommt es zu einer interessanten Verrechnung beider Fotos.

G  Abbildung
6.181 G  Abbildung6.182
Der Mischmodus Hartes Licht Strahlendes Licht bringt eine
hohe Kontraststeigerung.

E Strahlendes Licht: Diese Methode ist vergleichbar mit Hartes


Licht, wobei es hier zu einer noch stärkeren Kontraststeigerung
kommt. Wie auch bei Hartes Licht ist die aktive Ebene aus-
schlaggebend, wobei reines Schwarz oder reines Weiß bei der
Verrechnung nicht berücksichtigt werden. Im Beispielbild aus
Abbildung 6.182 habe ich das gleiche Bild wie in Abbildung
6.181 verwendet. Die Kontraststeigerung gegenüber Hartes
Licht ist klar erkennbar.
E Lineares Licht: Arbeitet wie der Mischmodus Strahlendes
Licht, verändert aber die Helligkeitswerte. Achten Sie bei der
Anwendung vor allem bei hellen Bereichen darauf, dass diese
nicht überstrahlen.
E Lichtpunkt: Dieser Mischmodus lässt sich nicht auf zwei gleiche
Bilder anwenden (dies hat keine Auswirkung), denn er ersetzt
Pixel der oberen durch diejenigen der unteren Ebene, immer
in Anbetracht der Tonwerte der aktiven (oberen) Ebene. Licht-
punkt eignet sich für Collagen, wobei sich die erzielten Effekte
auch mit anderen Mischmodi erzielen lassen.

352 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

E Hart mischen: Dieser Mischmodus verrechnet die betroffe-


nen Ebenen und gibt Bereiche in maximal acht Farben aus. Die
Methode sollten Sie einmal ausprobieren, wenn Sie an künst-
lerischen Spezialeffekten interessiert sind. Im Beispielbild aus
Abbildung 6.183 habe ich die Textebene mit dem Mischmodus
Hart mischen versehen; die Reduzierung der Farben ist hier
gut zu erkennen. Als Textfarbe habe ich übrigens einen Blauton
1 verwendet.

G  Abbildung
6.183 a
Der Mischmodus Hart mischen kann bis zu acht Farben ausgeben.

E Differenz: Dieser Mischmodus eignet sich nicht für die Bearbei-


tung zweier gleicher Bilder. Weiße Pixel kehren die Farbwerte
der darunterliegenden Ebene um, und schwarze Pixel bringen
keine Veränderung hervor. Differenz können Sie anwenden,
um Spezialeffekte zu erzeugen. Aber auch wenn Sie Bildberei-
che, die auf beiden Ebenen identisch sind, beseitigen wollen
(identische Bereiche werden schwarz), ist die Methode Diffe-
renz angezeigt. Daher wird dieser Mischmodus gerne einge-
setzt, um Bildfehler zu eliminieren, die bei hoher Belastung des
Sensors entstehen können (zum Beispiel Langzeitaufnahmen,
die störende Pixel aufgrund der Wärme erzeugen). Im Bild aus
Abbildung 6.184 habe ich zwei Ebenen übereinandergelegt. In
beiden Ebenen befinden sich an gleicher Stelle links und rechts
zwei Ellipsen. Lediglich in der oberen Ebene gibt es noch einen
pinkfarbenen Stern. Durch den Mischmodus Differenz wer-
den die identischen Ellipsen nicht mehr angezeigt. Sichtbar
bleibt nur der Stern, der sich von der darunterliegenden Ebene
­unterscheidet. In der folgenden Schritt-Anleitung werden Sie
erfahren, wie Sie mittels Differenz eine Farbauswahl vornehmen
können.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 353


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung 6.184
Der Mischmodus Differenz bewahrt nur Bereiche, die nicht auf
der darunterliegenden Ebene liegen.

E Ausschluss: Dieser Mischmodus arbeitet grundsätzlich wie der


Mischmodus Differenz, jedoch nicht so intensiv. Ausschluss
lässt sich im Grunde für alles das anwenden, was Sie auch mit
der Methode Differenz bearbeiten können, jedoch sollten Sie
beachten, dass Reste übrig bleiben können, da dieser Misch-
modus nicht so rigide arbeitet wie Differenz.
E Subtrahieren: Hierbei handelt es sich wieder um einen Misch-
modus, der eher für den künstlerischen Einsatz gedacht ist. Er
dunkelt deckungsgleiche Inhalte komplett ab, daher erhalten Sie
auch eine schwarze Fläche, wenn Sie zwei Ebenen mit identi-
schem Inhalt übereinanderlegen.
In Abbildung 6.187 habe ich dennoch eine Ebene dupliziert und
die obere Ebene mit dem Mischmodus Subtrahieren versehen.
Dann habe ich aber die untere Ebene vom Schutz befreit und
den Inhalt vergrößert. Da dadurch die untere Ebene nicht mehr
deckungsgleich ist, zeigt der Mischmodus seine Wirkung.
E Division: Dieser Mischmodus eignet sich hervorragend für das
Einfärben von Schwarzweiß-Fotos. Überlagern Sie diese Fotos
mit einer weißen, vollflächigen Ebene, der Sie den Mischmodus
Division zuweisen. Wenn Sie nun die Füllfarbe ändern, kommt
es zu einer Einfärbung des Schwarzweiß-Fotos.

354 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

G  Abbildung 6.185
Das Foto mit einer Schwarzweiß-
Anpassung wurde mit einem weiß
gefüllten Rechteck versehen …

G  Abbildung6.186
… dessen Farbe geändert und mit dem
Mischmodus Division versehen wurde.

E Farbton: Dieser Mischmodus wendet den Farbton der aktiven


Ebene auf die darunterliegende(n) Ebene(n) an. Beachten Sie
dabei deren Luminanz und Sättigung. Im Bild aus Abbildung
6.188 habe ich eine neue Ebene mit einer Farbe gefüllt und auf
das Pilzfoto gelegt. Aufgrund des Mischmodus Farbton erhält
das darunterliegende Foto einen sepiaähnlichen Effekt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 355


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung
6.187 G  Abbildung6.188
Der Mischmodus Subtrahieren Der Mischmodus Farbton wendet die Farbe der
obersten Ebene an.

E Sättigung: Die Methode Sättigung funktioniert ähnlich wie


Farbton, sie nimmt allerdings keinerlei Rücksicht auf den Farb-
ton und die Helligkeit der darunterliegenden Ebene. Mit dieser
Methode können Sie Bilder gezielt sättigen, anstatt dies mit
einem Werkzeug zu tun (nicht-destruktive Arbeitstechnik). Im
Bild aus Abbildung 6.189 habe ich über das Foto der Seerosen
eine neue, leere Ebene gelegt und diese mit dem Mischmodus
Sättigung versehen. In dieser Ebene habe ich dann mit einem
weichen schwarzen Pinsel über die Stellen gemalt, die keine
Sättigung aufweisen sollen. Durch mehrmalige Änderung der
Pinselgröße können Sie auch kleinere Bereiche übermalen.

Abbildung 6.189 E
Mit dem Mischmodus Sätti-
gung können Sie gezielt
Bereiche entsättigen.

356 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

E Farbe: Dieser Mischmodus ist eine Kombination aus Farbton


Realistische Farben
und Sättigung. Die Methode Farbe eignet sich sehr gut zum
Nutzen Sie für das Kolo-
Kolorieren alter Schwarzweißfotos. In Abbildung 6.190 habe ich
rien von Schwarzweißfotos
mit dem Auswahlpinsel jeweils das Gesicht, die Hände und
ein farbiges Porträtfoto
das Oberteil des Porträts ausgewählt. Für jede Auswahl habe ich und nehmen Sie mit der
eine neue Ebene erzeugt und dieser mit Bearbeiten • Füllung Farbpipette (I) einen
eine eigene Farbe zugewiesen, die das Bild zunächst abdeckte. Hautton auf. Diese Farbe
Durch den Mischmodus Farbe wird diese Farbe mit der darun- nutzen Sie dann für die
terliegenden Ebene verrechnet, und die Strukturen etc. erschei- Füllung.
nen wieder. Denken Sie auch hier an den Regler Deckkraft, mit
dem Sie den Effekt eines Mischmodus regulieren können.

G  Abbildung6.190
Mit dem Mischmodus Farbe lassen sich alte Schwarzweißfotos
kolorieren.

E Luminanz: Hiermit erreichen Sie den gegenteiligen Effekt wie


mit der Methode Farbe. Hier werden Farbton und Sättigung der
darunterliegenden Ebene verwendet, und diese wird anschlie-
ßend mit der Luminanz (der Leuchtkraft) der aktiven Ebene ver-
sehen. Luminanz ist sehr praktisch, wenn zum Beispiel durch
eine Erhöhung des Kontrasts (etwa durch eine Anpassungs-
ebene) zu extreme Ergebnisse erzielt würden. Durch Zuwei-
sung des Mischmodus Luminanz bleiben die Helligkeitswerte
der darunterliegenden Ebene weitestgehend erhalten, und das
Bild wirkt harmonischer. Im Beispiel wurde das Mohnbild über
eine Anpassungsebene im Kontrast verändert. Der Mischmodus
Luminanz berücksichtigt die Helligkeitswerte der darunterlie-
genden Ebene.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 357


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung
6.191
Der Mischmodus Luminanz beeinflusst die Anpassungsebene.

E Durchschnitt: Dieser Mischmodus verwendet die durchschnitt-


liche Farbe, die sich bei übereinanderliegenden Pixeln ergibt.
Gut erkennbar ist dies am Beispiel in Abbildung 6.192. Auf einer
Ebene, die komplett mit Schwarz gefüllt ist, liegt eine weitere
Ebene mit einem weißen und einem gelben Kreis. Wird diese
Ebene mit dem Mischmodus Durchschnitt versehen, erhalten
die Kreise den durchschnittlichen Wert von Weiß beziehungs-
weise Gelb und Schwarz.

G  Abbildung 6.192
Die Farben der oberen Ebene werden beim Mischmodus
­Durchschnitt mit der durchschnittlichen Farbe gefüllt.

358 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

Dieser Modus kann mittels Anpassungsebene Belichtung zur


Reduzierung von Überbelichtungen genutzt werden (siehe Ab­­
bildung 7.55 auf Seite 419). Aber auch auf einer Anpassungs-
ebene Schwarz-Weiss lassen sich hiermit interessante Ergeb-
nisse erzielen. In Abbildung 6.194 habe ich auf das Waldfoto
eine Anpassungsebene Schwarz-Weiss gelegt und dieser den
Mischmodus Durchschnitt zugewiesen. Durch Verschiebung
der Farbwerte in der Schwarz-Weiss-Anpassungsebene, kön-
nen Sie gezielt auf die Wirkung der Farben eingehen.

G  Abbildung6.193 G  Abbildung 6.194


Das Farbfoto… …wird mittels Anpassungs-
ebene und Misch­modus
­verfremdet.

E Negation: Hierbei werden Farben einer Ebene in die entgegen-


gesetzte Farbe umgewandelt, wenn sich in der darunterliegen-
den Ebene helle Bereiche befinden. Sind die Bereiche dunkler,
wird die Negation nicht durchgeführt. Im Beispiel aus Abbil-
dung 6.195 ist der Text gelb und wird in den hellen Bereichen
des  ­Küstenfotos in der entgegengesetzten Farbe (Blau) dar­
gestellt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 359


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.195 E
Der Text wird teilweise in
der entgegengesetzten Farbe
angezeigt.

E Spiegeln: Bei diesem Mischmodus werden die Tiefen der aktiven


Ebene verstärkt. Da der Effekt beim Foto aus Abbildung 6.196
zu stark ausgefallen wäre, habe ich die Deckkraft reduziert. Der
Modus eignet sich, um Strukturen, Reflexionen und Lichtberei-
che zu verstärken.

Abbildung 6.196 E
Der Mischmodus Spiegeln
führt zu einem kontrast­
reichen Foto.

E Glühen: Der Effekt ist der gleiche wie beim Mischmodus Spie-
geln – allerdings wird hierbei als Grundlage für die Berechnung
die untere Ebene herangezogen.
E Kontrast umkehren: Dieser Mischmodus führt zu sehr unge-
wöhnlichen Ergebnissen. Der Effekt richtet sich nach dem Kon­

360 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

trast der beiden Ebenen, je nach Umfang werden Bereiche inver-


tiert dargestellt. Sinnvoll kann dieser Mischmodus sein, wenn Sie
Texte verwenden möchten, die sich von der darunterliegenden
Ebene abheben sollen.

F  Abbildung 6.197
Die Verwendung des Misch-
modus Kontrast umkehren
eignet sich für Textebenen.

E Radieren: Dieser Mischmodus macht das, was man bei diesem


Schatten?
Namen erwarten darf: Er radiert den Inhalt der aktiven Ebene
Der hinzugefügte Schatten
aus der darunterliegenden Ebene aus. So habe ich in Abbildung
nach außen gehört zu den
6.198 den Inhalt der Textebene wegradieren lassen und die Text-
sogenannten Ebeneneffek-
ebene zusätzlich noch mit dem Ebeneneffekt Schatten nach ten, die ich Ihnen in Ab-
aussen belegt. schnitt 14.2 vorstellen
werde.

G  Abbildung
6.198
Der Mischmodus Radieren macht seinem Namen alle Ehre.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 361


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Schritt für Schritt:


Farbauswahl dank HSL-Anpassung
Bei dieser Schritt-Anleitung werden Sie die HSL-Anpassung im
Ebenenmodus Differenz verwenden, um einen Farbbereich aus-
Kapitel_06 • tuer.jpg zuwählen.

1  Datei öffnen und HSL-Anpassung einfügen


Öffnen Sie die Datei tuer.jpg und wechseln Sie ins Ebenen-Panel.
Rufen Sie dort eine HSL-Anpassungsebene auf durch Klick auf das
Symbol .

Abbildung 6.199 E
Die blaue Tür soll umgefärbt
werden.

2  HSL-Anpassungsebene anpassen
Da die blauen Bereiche der Tür ausgewählt werden sollen, klicken
Sie in der HSL-Anpassungsebene auf den blauen Punkt 1 . Der
blaue Bereich wird im Farbkreis angezeigt. Wählen Sie im Klapp-
menü Mischmodus den Modus Differenz aus 2 . Das Foto wird
mit Schwarz überdeckt, da keine Unterschiede vorliegen.

362 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

F  Abbildung 6.200
b
Die HSL-Anpassungsebene
soll mit dem Mischmodus
Differenz versehen werden.

3  Unterschied erzeugen
Damit ein Unterschied zur unteren Ebene (dem Foto) entsteht,
verschieben Sie den Regler Helligkeit ganz nach links 3 . Die
blauen Bereiche des Fotos werden dadurch sichtbar.

F  Abbildung 6.201
Durch die Korrektur der
HSL-Anpassungsebene wer-
den Bereiche sichtbar.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 363


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

4  Schwarz-Weiß-Umwandlung
Da die Farbauswahl später über eine Maske erzeugt werden soll,
muss diese in Graustufen vorliegen. Um das zu erreichen, erzeugen
Sie eine weitere Anpassungsebene, und zwar Schwarz-Weiss.
Fügen Sie eine Anpassungsebene Gradationskurve hinzu.

Abbildung 6.202 E
Durch die Schwarz-Weiß-
Anpassungsebene wird die
Farbe entsättigt.

5  Gradationskurve regeln
Ziehen Sie den Punkt in der oberen, rechten Ecke zur Mitte hin.
Damit werden die hellen Bereich weiter aufgehellt.

Abbildung 6.203 E
Die hellen Bereiche sollen
betont werden.

364 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

6  Auswahl sichern
Um aus dem Ergebnis der Anpassungsebenen eine Auswahl zu
erstellen, wechseln Sie in das Kanäle-Panel. Führen Sie dort einen
rechten Mausklick auf den Kanal Verbund Rot 1 aus. Klicken Sie
auf die Option Reservekanal erstellen 2. Es wird ein entspre-
chender Kanal erzeugt, der als Auswahl herangezogen werden kann.

F  Abbildung 6.204
Ein Reservekanal wird
erstellt – er dient als Aus-
b wahlgrundlage.

7  Ebenen gruppieren und ausblenden


Klicken Sie in die oberste Ebene, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt
und klicken Sie in die zweite Ebene. Sie haben damit alle Anpas-
sungsebenen ausgewählt. Klicken Sie auf das Symbol , um die
ausgewählten Anpassungsebenen in einer Gruppe zusammenzu-
fassen. Alternativ dazu drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(G). Blenden Sie
die Gruppe anschließend aus (Klick auf den Haken im Ebenen-
Panel).

F  Abbildung6.205
Eine Gruppe schafft
Ordnung.

8  Umfärben
Klicken Sie auf die unterste Ebene (Hintergrund) und rufen Sie
eine Anpassungsebene Umfärben auf. Das Foto wird daraufhin
flächendeckend eingefärbt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 365


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

9  Reservekanal nutzen
Führen Sie einen rechten Mausklick auf den gerade erzeugten
Reservekanal aus und wählen Sie In Alpha von Anpassung –
Umfärben laden. Der Reservekanal wird daraufhin als Maske für
die Umfärben-Anpassungsebene herangezogen.

G  Abbildung6.206 G  Abbildung6.207
Der Reservekanal dient als… … Maske für die Umfärben-­
Anpassungsebene.

10   Farbton anpassen


10
Verschieben Sie in der Umfärben-Anpassungsebene die Regler, bis
Ihnen der Farbton zusagt.

Abbildung 6.208 E
Die ehemals blauen Bereiche
wurden umgefärbt.

366 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

11   Bereiche ausnehmen


11
Klicken Sie bei gedrückter (Alt)-Taste auf die Miniatur der Umfär-
ben-Anpassungsebene. Sie wechseln dann in die Masken-Ansicht,
d. h. es werden nur Graustufen angezeigt. Rufen Sie den Malpinsel
auf und malen Sie mit schwarzer Farbe über die Bereiche, die
nicht umgefärbt werden sollen, z. B. die Dachrinne und das Haus-
nummerschild.

12   Effekt verstärken


12
Wechseln Sie zur Pinselfarbe Weiß und ändern Sie in den Werk-
zeugeinstellungen den Mischmodus auf Weiches Licht. Malen Sie
über die weißen Bereiche der Tür. Durch den Mischmodus können
Sie grob malen, ohne dass die dunklen Bereiche davon betroffen
werden.

F  Abbildung6.209
Die weißen Bereiche werden
verstärkt.

13   Ebene verschieben


13
Ziehen Sie die Umfärben-Anpassungsebene unter die Hintergrund-
Ebene, beachten Sie dabei, diese etwas nach rechts zu bewegen,
damit die Anpassungsebene zu einer untergeordneten (eingerück-
ten) Ebene der Hintergrundebene wird. Klicken Sie auf die Hin-
tergrundebene, damit Sie den Masken-Ansichtsmodus verlassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 367


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

G  Abbildung 6.210 G  Abbildung


6.211
Die vormals blaue Tür… … wurde umgefärbt.

a Diese etwas umfangreichere Schritt-Anleitung hat Ihnen gezeigt,


wie nützlich zum einen Reservekanäle sind, dass sie einer Anpas-
sungsebene zugewiesen werden und Masken nachträglich bearbei-
tet werden können.

6.6.2 Mischmodus für Ebenengruppen


Neben allen im Abschnitt zuvor genannten Mischmodi verwendet
Affinity Photo noch einen weiteren Modus, den Sie jedoch nicht
in der Aufzählung finden werden. Es handelt sich hierbei um den
Mischmodus Transfer 1 , den Affinity Photo immer auf Ebenen-
gruppen anwendet. Dieser spezielle Mischmodus sorgt dafür, dass
G  Abbildung
die beinhalteten Ebenen und deren Mischmodi durchscheinen, also
6.212
Ebenengruppen erhalten so, als gäbe es die Gruppe nicht.
standardmäßig den Misch- Anders sieht es aus, wenn Sie den Mischmodus einer Ebenen-
modus Transfer. gruppe zum Beispiel auf Normal stellen. Dies habe ich in der Datei

368 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

aus Abbildung 6.214 gemacht. Eine Ebene, die sich in der Ebenen-
gruppe befindet, habe ich mit dem Mischmodus Hart mischen
2 versehen. Dieser wirkt sich nur auf andere Ebenen dieser Ebe-
nengruppe aus, nicht aber auf darunterliegende Ebenen. Beim
Umschalten auf den Mischmodus Transfer 3 für die Ebenen-
gruppe wird der Unterschied sichtbar.

G  Abbildung
6.213
Ohne den Mischmodus Transfer wirkt sich ein Mischmodus in einer
Ebenengruppe nur intern aus.

G  Abbildung
6.214
Der Mischmodus Transfer reicht einen Mischmodus innerhalb einer
Ebenengruppe weiter.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 369


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Nicht nur Transfer möglich


Sie können einer Gruppe jeden Mischmodus zuweisen – dieser wirkt
sich dann auf alle Fotos der Ebenengruppe gleichmäßig aus. So habe
ich in Abbildung 6.215 zwei Fotos gruppiert und sie über die Hinter-
grundebene gelegt. Der Gruppe habe ich den Mischmodus Diffe-
renz 1 zugewiesen, der sich auf die zwei Fotos auswirkt.

G  Abbildung 6.215
Der Mischmodus einer Ebenengruppe wirkt sich
auf alle Gruppenmitglieder aus.

6.6.3 Weißabgleich dank Mischmodus


Mit einem Weißabgleich legen Sie die Farbtemperatur eines Bildes
fest. Eigentlich übernimmt die Kamera diese Aufgabe und orientiert
sich dabei an einem Bereich, der einen Grauwert von 18 % haben
sollte. Kann dieser aufgrund verschiedener Lichtquellen oder feh-
lenden Graus (typisches Beispiel sind Fotos im Schnee) nicht kor-
rekt ermittelt werden, kommt es zu einer Farbverschiebung. Diese
Farbverschiebung gilt es dann anschließend in der Bildbearbeitung
zu beheben. Affinity Photo bietet Ihnen hierfür verschiedene Wege
an. Einen besonders einfachen Weg, einen Weißabgleich durchzu-
führen, möchte ich Ihnen in diesem Abschnitt vorstellen. Weitere
Infos zum Weißabgleich finden Sie im Abschnitt 7.5.

Schritt für Schritt


Farbverschiebung adé: Weißabgleich dank Mischmodus
In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie mit ganz einfachen
Mitteln einen Weißabgleich vornehmen. Hierzu nutzen Sie einen
Kapitel_06 • rueckblick.jpg Filter sowie einen Mischmodus.

370 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.6  Mischmodi: Ebenen miteinander mischen

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »rueckblick.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Ebenen.

2  Ebene duplizieren
Führen Sie auf der Ebene Hintergrund einen rechten Mausklick
aus, und wählen Sie Duplizieren. Alternativ dazu können Sie auch
(Strg)/(cmd) + ​(J) drücken.

F  Abbildung6.216
Die Ebene wurde dupliziert.

3  Durchschnitt ermitteln
Achten Sie darauf, dass die kopierte Ebene aktiv ist, und klicken Sie
auf Filter • Unschärfe • Durchschnitt. Die aktive Ebene wird
daraufhin mit der durchschnittlichen Farbe des Fotos versehen.

F  Abbildung 6.217
Der Filter Durchschnitt
erzeugt eine Farbfläche.

4  Ebene invertieren
Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(I), um die Ebene zu invertieren. Die
durchschnittliche Farbe erhält nun den entgegengesetzten Wert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 371


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Abbildung 6.218 E
Die invertierte Ebene zeigt
nun die entgegengesetzte
Farbe an.

5  Ebenenmodus wählen
Wählen Sie aus dem Klappmenü den Eintrag Ineinanderkopieren
1 . Die invertierte Ebene wird daraufhin mit der darunterliegenden
Ebene verrechnet, und Sie erhalten ein korrigiertes Ergebnis. Sie
können die Korrektur noch verstärken, indem Sie die invertierte
Ebene duplizieren (zum Beispiel mittels (Strg)/(cmd) + ​(J)). Hierbei
wird nicht nur die Ebene, sondern auch der Mischmodus kopiert
und eingefügt. Mit dem Regler Deckkraft können Sie die Korrek-
tur bei Bedarf abmildern.

Abbildung 6.219 E
Die invertierte Ebene wird
zweimal auf das Foto ange-
wendet.

Der Workshop hat gezeigt, dass der Weißabgleich nicht nur hilft,
Farbverschiebungen in den Griff zu bekommen, sondern auch wie
stark die Bildwirkung durch den Weißabgleich beeinflusst wird.
Sie können einer Fotografie allein durch Veränderung des Weißab-
gleichs eine natürliche, eine warme oder auch eine kühle Wirkung
geben. Der Weißabgleich ist daher auch immer eine individuelle
Ermessungssache.

372 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.7 Mischoptionen

6.7 Mischoptionen
2
In Abschnitt 6.6 haben Sie bereits gesehen, dass durch bestimmte
Techniken Ebenen mit der darunterliegenden Ebene automatisch
verrechnet werden können.
Um eigenständig bestimmen zu können, wie sich eine Ebene auf
eine darunterliegende Ebene auswirkt, können Sie die sogenannten
Mischoptionen nutzen. Sie erreichen das dazugehörige Dialogfens-
ter bei geöffnetem Foto durch einen Klick auf das Zahnradsymbol
2 (Mischbereiche) im Panel Ebenen.
G  Abbildung6.220
Im Panel Ebenen können die
Mischoptionen aufgerufen
Schritt für Schritt
werden.
Zwei Fotos miteinander verrechnen und
die Mischoptionen kennenlernen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto über ein anderes
Foto legen und mittels Mischoptionen beide Fotos miteinander
verrechnen.
Kapitel_06 • fotograf-hg.jpg,
fotograf.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo die Datei »fotograf-hg.jpg«. Gehen
Sie auf Datei • Platzieren, und wählen Sie die Datei »fotograf.
jpg« aus. Klicken Sie mit dem Mauszeiger in die obere linke Ecke,
und ziehen Sie die platzierte Datei mit gedrückter Maustaste auf.

3 4

G  Abbildung 6.221
Das Foto mit dem Fotograf überlagert das Meerbild.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 373


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

2  Mischoptionen aufrufen
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und achten Sie darauf, dass die
obere Ebene fotograf ausgewählt ist 3 . Klicken Sie auf das Zahn-
rad Mischbereich 4 . Es öffnen sich die Mischoptionen.

Abbildung 6.222 E
Das Dialogfenster Misch-
optionen wurde über das
Panel Ebenen aufgerufen.

3  Mischoption bestimmen
Das linke Raster im Dialogfenster Mischoptionen zeigt das aktive
Foto an. Im linken Bereich befinden sich die Tiefen, im rechten
Bereich die Lichter. Um die hellen Bereiche, also die Lichter, im
aktiven Foto auszublenden, klicken Sie auf den rechten Punkt 1
und ziehen ihn mit gedrückter Maustaste ganz nach unten.

Abbildung 6.223 E 1
Über die Mischoptionen
werden die hellen Bereiche
ausgeblendet.

4  Ergebnis betrachten
Da die aktive Ebene standardmäßig mit einem Rahmen umgeben
wird, lässt sich das Ergebnis oft nur schlecht einschätzen. In diesem

374 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.7 Mischoptionen

Fall ist es aber nicht nötig, dass Dialogfenster zu verlassen. Hier


genügt es, einen Klick auf eine andere Ebene auszuführen. Kehren
Sie dann wieder zur Ebene fotograf zurück, und passen Sie die
Linie an. Wiederholen Sie diesen Schritt so lange, bis Ihnen das
Ergebnis zusagt. Wenn Sie die Option Linear deaktivieren, lässt
sich die Linie biegen und somit noch feiner einstellen.
In dieser kurzen Schritt-Anleitung war das platzierte Bild des
Fotografen recht gut für die Bearbeitung geeignet, da der Bereich
um den Fotografen herum helle Bildbereiche hat. Die Mischoptio-
nen müssen sich aber nicht zwingend auf das gesamte Foto aus-
wirken, sondern können mittels Maske auch eingeschränkt werden.

Schritt für Schritt


Bilder zusammenführen und einen Bildbereich
mit Mischoptionen versehen
Bevor Sie in dieser Schritt-Anleitung die Mischoptionen anwen-
den, werden Sie vorab eine Auswahl erzeugen und diese auf eine
Maske übertragen.
Kapitel_06 • shirt.jpg,
shirt-neu.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo die Datei »shirt.jpg«. Platzieren Sie die
Datei »shirt-neu.jpg« über Datei • Platzieren, bis sie das T-Shirt
aus dem Ebene Hintergrund überdeckt.

F  Abbildung 6.224
Die obere Ebene
überdeckt die darun­
terliegende Ebene
größtenteils.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 375


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

2  Shirt auswählen
Blenden Sie die Ebene shirt-neu aus, indem Sie im Panel Ebenen
auf dessen Häkchen 1 klicken. Wählen Sie die Ebene Hinter-
grund aus, und aktivieren Sie den Auswahlpinsel (W). Fahren
Sie mit dem Werkzeug über das T-Shirt, um es auszuwählen. Mit
gedrückter (Alt)-Taste können Sie zu viel ausgewählte Bereiche
abziehen.

Abbildung 6.225 E
Das T-Shirt wurde ausge-
wählt.

3  Maske erzeugen
Klicken Sie auf die oberste Ebene shirt-neu, und aktivieren Sie
sie. Erzeugen Sie eine Maske durch einen Klick auf das Symbol
Maskierungsebene . Die vorher erzeugte Auswahl dient nun
zur Bestimmung der Maske.

Abbildung 6.226 E
Die Maske gibt nur Teile der
obersten Ebene frei.

376 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.8  Ebenen und Werkzeuge

4  Mischoption festlegen
Achten Sie darauf, dass die obere Ebene shirt-neu weiterhin aus-
gewählt ist, und klicken Sie auf das Zahnradsymbol Mischberei-
che. Deaktivieren Sie die Option Linear, und ziehen Sie den linken H  Abbildung 6.227
Punkt (für Tiefen) im linken Feld nach unten, um den Schriftzug auf Legen Sie fest, wie stark die
dem T-Shirt wieder erscheinen zu lassen. obere Ebene erscheinen soll.

5  Kontrast erhöhen
Setzen Sie durch einen Klick auf die Linie im linken Feld neue Kon­
Mischoptionen in
trollpunkte, mit denen Sie die Auswirkung steuern können. Um den
Anpassungsebenen
Kontrast ein wenig anzuheben beziehungsweise zu reduzieren, kön-
Möglicherweise ist Ihnen
nen Sie auch den Regler Mischgamma verwenden: Ein höherer Wert
das Zahnradsymbol Misch-
erhöht den Kontrast, ein niedrigerer Wert reduziert den Kontrast. bereiche bereits an ande-
rer Stelle aufgefallen. Es
steht Ihnen nämlich auch
6.8 Ebenen und Werkzeuge in den Anpassungsebenen
zur Verfügung und kann
Sie haben bereits in den vorherigen Kapiteln den Einsatz von Werk- genutzt werden, um die
Anpassungsebene bezie-
zeugen in Affinity Photo kennengelernt. Meist werden diese direkt
hungsweise die darunter-
auf einem Foto angewendet und verändern somit das Originalfoto.
liegende Ebene zu ver­
Um dies zu verhindern, können Sie auch die Werkzeuge für die
rechnen.
nicht-destruktive Arbeitsweise nutzen. Hierbei wird das jeweilige
Werkzeug auf einer gesonderten Ebene angewendet. Lediglich die
Korrekturen werden auf dieser neuen Ebene ausgeführt, das da­
runterliegende Foto beziehungsweise die darunterliegende Ebene
ist von der Korrektur nicht betroffen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 377


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

Schritt für Schritt


Nicht-destruktives Klonen mit dem Klonen-Werkzeug
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Fenster eines Hauses
übermalen und so verschwinden lassen. Damit dies nicht im Ori-
Kapitel_06 • bauernhaus.jpg ginalfoto geschieht, werden Sie dies über Ebenen lösen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo die Datei »bauernhaus.jpg«, und
wechseln Sie in das Panel Ebenen.

2  Neue Ebene generieren


Klicken Sie auf das Symbol Pixelebene hinzufügen 1 , um eine
neue, leere Ebene zu erzeugen.

Abbildung 6.228 E
Eine leere Ebene liegt auf
der Ebene Hintergrund.

3  Klonen-Werkzeug aufrufen
Achten Sie darauf, dass Sie die neue, leere Ebene ausgewählt
haben. Wählen Sie das Klonen-Werkzeug (S). Stellen Sie die
Breite auf 250  Pixel ein, und wählen Sie aus dem Klappmenü
Quelle die Option Aktuelle Ebene & Darunter 2 .

378 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.8  Ebenen und Werkzeuge

F  Abbildung 6.229
Das Klonen-Werkzeug wird
eingestellt.

4  Fenster übermalen
Halten Sie die (Alt)-Taste gedrückt, und klicken Sie auf die Haus-
wand links vom Fenster. Klicken Sie auf das Fenster, um die mar-
kierte Quelle auf diesen Bereich zu übertragen, und malen Sie mit
gedrückter Maustaste über das Fenster 3 , bis es komplett ver-
schwunden ist.

F  Abbildung6.230
Mit dem Klonen-Werk-
zeug wurde das Fenster
­entfernt …
3

G  Abbildung 6.231
… die Korrekturbereiche
befinden sich aber auf der
separaten Ebene.

5  Originalfoto betrachten
Die Bearbeitung ist jetzt abgeschlossen. Wechseln Sie aber noch-
mals in das Panel Ebenen, und deaktivieren Sie die oberste Ebene,
indem Sie auf das Häkchen klicken. Sie geben so die Sicht auf die
darunterliegende Ebene Hintergrund frei und sehen, dass Ihr Ori-
ginalfoto immer noch über das Fenster verfügt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 379


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

In diesem kleinen Beispiel haben Sie gesehen, wie Sie Retusche-


arbeiten vornehmen können, aber dennoch das Originalfoto
unangetastet lassen. Diese Technik eignet sich hervorragend für
die Porträtretusche, da Sie nach der Korrektur über verschiedene
Mischmodi beziehungsweise über die Veränderung der Deckkraft
die Ausführung der Korrektur regulieren können.
Dieser große Vorteil wird auch dann sichtbar, wenn Sie Por­
träts bearbeiten und dort die sogenannte Dodge & Burn-Technik
anwenden. Hier kommen die Werkzeuge Abwedeln und Nach-
belichten zum Einsatz, werden jedoch auf einer separaten Ebene
eingesetzt. Der nächste Workshop veranschaulicht den Einsatz die-
ser Werkzeuge.

Schritt für Schritt


Abwedeln und Nachbelichten: Porträtbearbeitung
über Ebenen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto, das stark über-
belichtet ist, mit der Dodge & Burn-Technik bearbeiten. Da hier
Ebenen herangezogen werden, lassen sich die Korrekturen jeder-
Kapitel_06 • im_park.jpg
zeit anpassen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »im_park.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Ebenen. Erzeugen Sie eine neue, leere Ebene, indem Sie auf das
Symbol Pixel Ebene hinzufügen klicken.

F  Abbildung 6.232
Das überbelichtete Foto soll
korrigiert werden. (Model:
Anna Schuster)

G  Abbildung 6.233 2  Ebene umbenennen


Umbenannte Ebenen Führen Sie einen einfachen Klick auf den Namen der neuen Ebene
erleichtern die Arbeit. aus, und vergeben Sie den Namen dodge-burn.

380 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.8  Ebenen und Werkzeuge

3  Ebene füllen
Achten Sie darauf, dass die neue, leere Ebene ausgewählt ist, und
gehen Sie auf Bearbeiten  • Füllung. Klicken Sie auf das Farb-
feld 1 hinter Selbstdefinierte Farbe, und wählen Sie im oberen
Klappmenü den Eintrag Grauheit aus. Verschieben Sie den Farb-
regler auf 50. Verlassen Sie das Farbauswahlfeld, und klicken Sie
auf Anwenden.

F  Abbildung 6.234
Ein Klick auf das Farbfeld
(links) zeigt verschiedene
Farbauswahlmöglichkeiten
an (rechts).

4  Ebenen verrechnen
Da in der oberen Ebene der Mischmodus Normal aktiv ist, über-
deckt die graue Ebene die Ebene Hintergrund. Ändern Sie den
Mischmodus von Normal auf ineinanderkopieren. Da es sich bei
der neuen Ebene um eine neutralgraue Ebene handelt, wirkt sich
diese in Verbindung mit dem Mischmodus Ineinanderkopieren 2
nicht auf das Originalfoto aus.

F  Abbildung 6.235
Die neutralgraue Ebene zeigt
keine Auswirkung aufgrund
des Mischmodus Ineinan-
derkopieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 381


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

5  Nachbelichten
Aktivieren Sie das Werkzeug Nachbelichten (O). Verwenden
Sie eine Breite von 600 Pixeln, und ändern Sie die Härte auf 0 %.
Sie erhalten dadurch einen weichen Pinsel, der sich für solche Art
Korrekturen sehr gut eignet. Wählen Sie aus dem Klappmenü Ton-
wertbereich den Eintrag Lichter 1 , und malen Sie mit gedrückter
Maustaste über die hellen Stellen im Gesicht und auf dem Arm
des Porträts.
a

Abbildung 6.236 E
Das Nachbelichten-Werk-
zeug soll die hellen Bereiche
abdunkeln.

6  Originalfoto betrachten
Deaktivieren Sie immer wieder einmal die Ebene dodge-burn,
um den Fortschritt der Korrekturen besser verfolgen zu können.
Bei dem Beispielfoto können Sie auch den Tonwertbereich auf
Zwischentöne setzen. Außerdem steht Ihnen auch das Abwedler-
Werkzeug zur Verfügung, mit dem Sie zu dunkel geratene Stel-
len aufhellen können (zum Beispiel die weißen Bereiche im Auge).

Abbildung 6.237 E
Das überbelichtete Foto
(links) wurde mittels Dodge
& Burn bearbeitet (rechts).

382 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


6.8  Ebenen und Werkzeuge

Auch bei der Arbeit mit dem Malpinsel empfiehlt es sich, die aus-
zuführenden Arbeiten auf einer separaten Ebene durchzuführen.
So können Sie zum Beispiel mit bestimmten Pinselspitzen eine Art
Rahmen erstellen.

Schritt für Schritt


Einen Rahmen malen
In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie auf einer separaten
Ebene malen und somit einen individuellen Rahmen erzeugen.
Kapitel_06 • eidechse.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »eidechse.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Klicken Sie dort auf das Symbol Pixelebene hinzufügen,
um eine neue, leere Ebene hinzuzufügen.

2  Pinsel verwenden
Wählen Sie das Werkzeug Malpinsel (B). Wechseln Sie zum Panel
Pinsel, und wählen Sie eine Pinselspitze aus dem Bereich Öle 2 .
Klicken Sie auf den Pinsel Ölfarbe keine Fasern 3 , und verändern
Sie in den Einstellungen die Breite auf 200 Pixel. Wählen Sie im
Panel Farbe eine Farbe Ihrer Wahl, und malen Sie mit gedrückter
2
Maustaste entlang der Bildränder.

G  Abbildung
6.238
Mit dem Malpinsel wurde auf einer leeren Ebene gemalt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 383


Kapitel 6  Mit Ebenen und Masken arbeiten

3  Radierer nutzen
Wechseln Sie zum Werkzeug Radierer (E). Wählen Sie im Panel
Pinsel eine Pinselgröße und Pinselstärke Ihrer Wahl, und radieren
Sie an einigen Stellen ein wenig von dem gerade gezeichneten
Rahmen weg. So schaffen Sie etwas mehr Individualität. Fertig –
auf diese Weise haben Sie einen individuellen Rahmen erzeugt.

G  Abbildung
6.239
Der Rahmen wurde mittels Radierer verändert.

Neben einigen bereits in diesem Kapitel vorgestellten Funktionen


wie z. B. der Tonwertkorrektur, bietet Affinity Photo noch eine
ganze Reihe weiterer Möglichkeiten an, Einfluss auf Farben, Hel-
ligkeit und Kontrast von Fotos zu nehmen. Die wichtigsten davon
möchte ich Ihnen nun im folgenden Kapitel 7, »Farbe, Helligkeit
und Kontrast steuern«, zeigen.

384 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Kapitel 7
Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern
In Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken arbeiten«, haben Sie bereits den Einsatz
einer Tonwertkorrektur kennengelernt. Ziel dieser Korrektur ist es, die Helligkeits-
verteilung in Ihren Fotos zu modifizieren. Neben dieser Funktion bietet Ihnen
Affinity Photo noch weitere Möglichkeiten, Einfluss auf Farben, Helligkeit und
auch Kontrast zu nehmen.

Ein Foto besteht aus vielen quadratischen Bildelementen, den


sogenannten Pixeln. Wie bereits erläutert, stellt Pixel ein Kunst-
wort aus den beiden Wörtern »Picture« und »Element« dar. Jedem
Pixel wird eine Farbe zugewiesen – zusammengenommen erzeugen
alle Pixel somit das Foto als Ganzes.

7.1 Farbmodi und Farbmodelle der


Bildbearbeitung
Damit die Farben von einem Endgerät erkannt werden, sind soge-
nannte Farbmodelle erforderlich, die entsprechende Anweisungen
übermitteln, wie eine Farbe angezeigt werden soll.
Die wohl wichtigsten Farbmodelle sind RGB und CMYK, Affinity
Photo bietet allerdings noch weitere Farbformate an. Um einem
Foto in Affinity Photo ein anderes Farbmodell zuzuweisen, gehen
Sie auf Dokument • Format/ICC-Profil umwandeln.

7.1.1 RGB – der Klassiker


Das wohl am häufigsten verwendete Farbmodell in der Bildbe-
arbeitung bildet RGB. Es handelt sich um ein sogenanntes additives

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 385


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Farbmodell. Werden hier die drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau
zusammengemischt, erhält man Weiß.
Die drei Farben werden jeweils über einen Wert von 0 bis 255
bestimmt. Hat zum Beispiel der rote Farbkanal einen Wert von
255 und die beiden anderen Farbkanäle haben jeweils 0, erhalten
Sie ein reines Rot.

G  Abbildung 7.1
Das RGB-Farbmodell ist ein
additives Farbsystem.

G  Abbildung7.2
Die RGB-Farbwerte aus vier verschiedenen Stellen des Fotos

Das RGB-Farbmodell wird für die Darstellung von Farben auf Moni-
toren genutzt, auch heimische Drucker verwenden dieses Farbmo-
dell. Daher kann man es getrost als das am meisten verwendete
Farbmodell bezeichnen. Gerade bei der Nutzung von Fotos auf
Internetseiten oder in sozialen Medien ist es der Standardmodus,
aber auch wenn Sie Ihre Fotos zum Beispiel als Fotobuch aus-
drucken lassen, nutzen die meisten Fotodienstleister dieses Farb-
modell. Im professionellen Druck, zum Beispiel von Flyern oder
Visitenkarten, ist allerdings das im Folgenden beschriebene Farb-
modell CMYK die erste Wahl.

386 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.1  Farbmodi und Farbmodelle der Bildbearbeitung

Farbräume des RGB-Farbmodells | Innerhalb des RGB-Farbmo-


dells sind unterschiedliche Farbräume enthalten. Wenn Sie Inhalte
auf einem Monitor betrachten, werden diese in der Regel im Farb-
raum sRGB angezeigt. Um den Umfang der darstellbaren Farben
zu erhöhen, wird in der Kamera meist der Farbraum Adobe RGB
verwendet. Auch wenn dieser auf Standardmonitoren nicht ange-
zeigt werden kann, empfiehlt es sich dennoch, den Adobe RGB-
Farbraum in der Kamera zu verwenden. So lassen sich Korrekturen
in der Bildbearbeitung umfangreicher realisieren, da für jeden Farb-
ton mehr Farben vorliegen, als dies im sRGB-Farbraum möglich ist.
Spätestens beim Export, zum Beispiel für Inhalte einer Webseite,
wird der Farbraum in sRGB umgewandelt, damit die Inhalte auf
Monitoren betrachtet werden können. Hierbei kann es zu Farbver-
schiebungen kommen, da die erweiterten Farbmöglichkeiten von
Adobe RGB beim Konvertieren in sRGB verloren gehen.

7.1.2 CMYK – sicher für den Druck


Für den professionellen Druck in einer Druckerei wird das Farbmo-
dell CMYK verwendet, das ein subtraktives Farbsystem ist. Anders
als beim RGB-Farbmodell erhalten Sie Schwarz, wenn Sie die drei
Farbkanäle Cyan, Magenta und Yellow (Gelb) aufeinanderlegen.
In den folgenden Abschnitten werden Sie sehen, dass es wichtig
ist, die Farbzusammenhänge zu kennen. Ergibt sich die Notwen-
digkeit, einen Rotton zu mildern, sind Magenta und Gelb ­(Yellow)
zu ändern, da deren gemeinsame Verwendung Rot ergeben.
Um  Grün  zu verändern, sind Cyan und Gelb (Yellow) heranzu-
G  Abbildung 7.3
ziehen. Diese Zusammenhänge soll Ihnen Abbildung 7.3 veran­
Das Farbmodell CMYK ist
schaulichen. ein subtraktives Farbsystem.
Anders als in RGB werden die Werte bei CMYK in Prozent ange-
geben. Werden alle Werte mit 0 % versehen, erhalten Sie Weiß –
dadurch ergibt sich ein Schwarz, wenn alle vier Werte auf 100 %
eingestellt werden. Hier kommt es allerdings beim Druck zu einem
Problem, da der erhöhte Farbauftrag nicht umsetzbar ist. Daher
bestehen viele Druckereien auf eine maximale Summe der vier
Regler von 300 %. Hier sollten Sie bei der Druckerei nachfragen,
welches Mischverhältnis für Schwarz gewünscht ist. Meist genügt
es, Texte mit 100 % im Farbwert K zu hinterlegen, während alle
weiteren Farbwerte auf 0 % gesetzt werden. Für Flächen kann zum
Beispiel folgendes Mischverhältnis verwendet werden: C = 63 %,
M = 52 %, Y = 51 %, K = 100 %.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 387


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.4 E
Die CMYK-Farbwerte aus
vier verschiedenen Stellen
des Fotos

Farbsicherheit?
Wenn Sie Ihre Fotos auf
dem Monitor bearbeiten
und diese anschließend in
eine Druckerei geben,
kann es passieren, dass Ih-
nen die Farben gar nicht
mehr so zusagen. Dies liegt
daran, dass das von Ihnen
verwendete Farbmodell
(RGB) von dem in einer
Die Nutzung von CMYK beziehungsweise die Konvertierung in die-
Druckerei (CMYK) ab-
ses Farbmodell ist nur dann erforderlich, wenn Sie Dateien erstel-
weicht und es bei einer
len, die über eine Druckerei ausgedruckt werden sollen. Hierbei
Konvertierung von RGB in
CMYK zu Farbverschiebun- muss aber nicht unbedingt während der Arbeit das Farbformat
gen kommen kann. Um zu gewechselt werden, sondern die Umwandlung in CMYK sollte erst
erfahren, welche Möglich- am Ende, beim Export in eine PDF-Datei, erfolgen. Hier haben Sie
keiten Sie in einer solchen in Affinity Photo die Möglichkeit, die CMYK-Farbkonvertierung als
Situation haben, sollten Sie Exporteinstellung vorzunehmen. Der Vorteil dieser Methode liegt
sich Kapitel 15, »Ausgabe darin, dass die verwendeten Elemente der Datei ihr Farbmodell
und Druck«, genauer an-
beibehalten können und nur die Druckdatei das CMYK-Farbmodell
schauen.
nutzt. Lesen Sie hierzu Kapitel 15, »Ausgabe und Druck«.

7.1.3 LAB – das geräteunabhängige Farbmodell


Neben den beiden Farbmodellen bietet Ihnen Affinity Photo auch
das Farbmodell LAB an. Hier wird nicht wie in RGB oder CMYK der
Anteil einer Farbe definiert, sondern dieses Farbmodell beschreibt
die Wahrnehmung des menschlichen Auges. So steht L für Lumi-
nanz (Helligkeit), A für die Farbwerte Rot und Grün sowie B für
Gelb und Blau.

388 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.1  Farbmodi und Farbmodelle der Bildbearbeitung

G  Abbildung 7.5 G  Abbildung 7.6 G  Abbildung 7.7


Der Kanal L (Helligkeit) des Der Kanal A (Rot und Grün) Der Kanal B (Gelb und Blau)
LAB-Farbformats des LAB-Farbformats des LAB-Farbformats

Da sich dieses Farbmodell nicht auf ein Endgerät bezieht (Monitor


oder Drucker), zählt es zu den geräteunabhängigen Farbmodellen.
Durch die Trennung von Helligkeit und Farbe lassen sich Korrektu-
ren vornehmen, die unabhängig von Farbe und Sättigung erfolgen
können. Dennoch ist dieses Farbmodell recht speziell und kommt
nur in speziellen Fällen zum Einsatz.
Da es Farbe und Helligkeit trennt, eignet sich dieses Farbmodell
zur Aufwertung von flauen Fotos oder zu vorbereitenden Arbei-
ten einer anschließenden Auswahl. Auch bei der Umsetzung in
Schwarzweiß sowie für das Schärfen lässt sich LAB gut verwenden.

7.1.4 Graustufen
Unter Dokument • Format/ICC-Profil umwandeln finden Sie
in Affinity Photo zudem die Einträge Grau/8 sowie Grau/16, die
so gesehen keine Farbmodelle sind und Ihr Foto ohne Farben dar-
stellt. Es handelt sich dabei zwar um eine Möglichkeit, Ihr Foto in
Schwarzweiß umzuwandeln, dennoch würde ich Ihnen empfehlen,
die anderen Möglichkeiten zur Schwarzweißumwandlung zu nut-
zen, da beim Wechsel in das Farbformat Grau/8 bzw. Grau/16 alle
Farbinformationen verworfen werden.
Es gibt allerdings Einsatzgebiete, für die eine Datei im Farbfor-
mat Graustufen vorausgesetzt wird. So war dies beispielsweise

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 389


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

bei einer Zeichnung, die in einem Kassensystem genutzt und auf


Kassenzettel gedruckt wurde, eine Anforderung des Kassensystem-
herstellers.
Mit dem Thema Schwarzweißumwandlung befasst sich Kapitel 8,
»Schwarzweißfotos erstellen«. Dort gehe ich auch noch einmal auf
das Farbformat Graustufen ein.

7.1.5 Die Farbtiefe


Im Dialogfenster Umwandeln, welches Sie über Dokument  •
Format/ICC-Profil umwandeln aufrufen, können Sie über das
Klappmenü Format die verschiedenen Farbmodelle aufrufen, RGB
sogar in drei Varianten. Es handelt sich um unterschiedliche Farb-
tiefen (8 Bit, 16 Bit und 32 Bit). Die Farbtiefe gibt den Farbum-
fang der darzustellenden Farben in einem Bitwert an. Je höher der
Wert, desto mehr Farbabstufungen können dargestellt werden. So
kann bei einer Farbtiefe von 8 Bit (daher auch Bittiefe genannt)
jeder Farbkanal im RGB-Farbmodell 28 Abstufungen darstellen,
also 256 – nun wird auch die Spanne von 0 bis 255 klar! Zusam-
mengenommen können also in den drei Farbkanälen 224 Farben,
also insgesamt 16,7 Millionen Farben, dargestellt werden. Diese
Farbtiefe wird in Affinity Photo komplett unterstützt, das heißt,
alle Befehle und Funktionen sind auf die 8-Bit-Farbtiefe ausgelegt.

Abbildung 7.8 E
Die in Affinity Photo verfüg-
baren Farbmodelle stehen
mit verschiedenen Farbtiefen
zur Verfügung.

Der Farbmodus und die Farbtiefe 1 werden übrigens bei aktivem


Ansichtswerkzeug (H) in der oberen Kontextleiste angezeigt. So
hat das Foto aus Abbildung 7.9 eine Farbtiefe von 32 Bit und ver-
wendet das RGB-Farbmodell.
Durch die Wahl einer Farbtiefe von 16 Bit wird die Anzahl der
darstellbaren Farben um ein Vielfaches erhöht, und zwar bis auf
circa 281 Billionen Farben. Dies hat aber auch spürbare Auswirkun-
gen auf die Dateigröße und sollte daher nur mit Bedacht gewählt

390 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.2  Das Histogramm – Korrekturbedarf der Helligkeit ermitteln

werden. Die Verwendung der 16-Bit-Farbtiefe bietet aber selbst-


verständlich auch Vorteile. Aufgrund des weitaus höheren Farbum-
fangs lassen sich umfangreiche und tiefgreifende Korrekturen mit
weniger Verlust durchführen, da hier auf die erweiterten Farben
zurückgegriffen werden kann. Für die meisten Anwendungen reicht
eine Farbtiefe von 8 Bit allerdings aus.
a

G  Abbildung 7.9
Die Farbtiefe 1 gehört zu den Informationen, die in der Kontextleiste
angezeigt werden.

Und wann braucht man 32 Bit?  | Für bestimmte Aufgaben,


zum Beispiel bei der Erstellung von HDR-Bildern, werden höhere
Farbtiefen verwendet, weil hier eine höhere Bandbreite an Farb-
werten benötigt wird. So wird das Ergebnis einer HDR-Kombina-
tion mit 32 Bit Farbtiefe versehen. Auch solche Fotos lassen sich
in Affinity Photo bearbeiten, hier gibt es aber ein paar wenige
Filter, die mit dieser Farbtiefe nicht zurechtkommen und daher
deaktiviert sind.

7.2 Das Histogramm – Korrekturbedarf


der Helligkeit ermitteln
Weitere Möglichkeiten
Das erste Augenmerk bei einer Korrektur gilt in der Regel den Lich-
mit Raw-Dateien
tern und Tiefen, also den hellsten und den dunkelsten Tonwerten
Dieses Kapitel zeigt Ihnen
eines Bildes. Eine Korrektur der Helligkeitsverteilung ist zum Bei-
die Möglichkeiten in der
spiel dann erforderlich, wenn Ihr Foto zu dunkel (unterbelichtet) Photo Persona. Über die
oder zu hell (überbelichtet) ist. Aber auch bei einem harmonisch Develop Persona werden
belichteten Foto sollten Sie einen Blick auf die Helligkeitsverteilung Ihnen noch viele weitere
des Bildes werfen, denn durch eine bewusst ausgeführte Aufhel- Funktionen angeboten,
lung oder Abdunkelung können Sie ganz andere Aussagen in einem Farbe, Kontrast und Sätti-
Foto erzielen. gung zu korrigieren. Lesen
Sie hierzu Kapitel 10,
Hilfreich bei der Suche nach »Problembildern« ist das Histo-
»Raw-Fotos bearbeiten«.
gramm, das die Helligkeitsverteilung aller Farbkanäle anzeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 391


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

a
Abbildung 7.10 E
Das Histogramm ist ein
wichtiger Helfer bei der Kor-
rektur von über- oder unter-
belichteten Bildern. Im lin-
ken Bereich befinden sich
die dunklen Zonen (Schat-
ten) eines Fotos und im
rechten Bereich die hellen
Zonen (Lichter).

Das Histogramm ist in Affinity Photo ein wichtiger Helfer für die
Analyse korrekturwürdiger Bilder und unterstützt Sie während der
Korrektur. Im Histogramm werden im linken Bereich die Tiefen und
im rechten Bereich die Lichter angezeigt, jeweils für alle Farbkanäle.
Je mehr Pixel in dem jeweiligen Helligkeitsbereich vorhanden sind,
desto höher ist die Kurve. Sollte das Histogramm bei Ihnen nicht
eingeblendet sein, können Sie es jederzeit über Ansicht • Studio •
Histogramm aufrufen.

7.2.1 Aufbau des Histogramms


Das Histogramm lässt sich in zwei Ansichten anzeigen. So können
Sie die grafische Darstellung der Farbwerte durch die jeweiligen
Werte erweitern, die unterhalb des Histogramms eingeblendet
werden. Diese erweiterte Ansicht schalten Sie über das Kontext-
menü 1 des Panels Histogramm über die Option Erweitert ein
oder aus.
Standardmäßig ist im Klappmenü oberhalb des Histogramms
Alle Kanäle 2 ausgewählt. Somit werden alle Farbkanäle gemäß
ihrer Helligkeit angezeigt. Die Verteilung wird ähnlich einer
Gebirgslandschaft angezeigt – je höher ein Ausschlag ist, desto
2 c d e
mehr Pixel befinden sich in diesem Helligkeitsbereich. Die »Hügel«
werden in den Farben des Kanals angezeigt – neben Rot, Grün und
Blau (RGB) finden Sie dort auch einen weißen Bereich. Der weiße
Bereich steht für Flächen im Foto, die von allen drei Farbkanälen
abgedeckt werden.
Wenn Sie im Histogramm ein gelbes Dreieck 5 sehen, ist das ein
G  Abbildung 7.11 Zeichen dafür, dass Ihnen eine grobe Darstellung angezeigt wird.
Hier ist die Einstellung Alle Durch einen einfachen Klick auf das Dreieck wird das Histogramm
Kanäle des Histogramms feiner aufgelöst. Die grobe Darstellung soll die Anzeige des Histo-
aktiv. gramms beschleunigen beziehungsweise Ihren Prozessor schonen.

392 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.2  Das Histogramm – Korrekturbedarf der Helligkeit ermitteln

Wenn Ihre Datei aus mehreren Ebenen besteht, zeigt das Histo-
gramm dennoch die Helligkeitswerte aller sichtbaren Elemente.
Über die Option Ebene 3 können Sie die Sicht auf die gerade
ausgewählte Ebene einschränken. Ähnlich sieht es mit der Option
Auswahl 4 aus. Ist diese aktiviert, wird die Helligkeitsverteilung
nur für die Bereiche angezeigt, die Sie vorab ausgewählt haben.

7.2.2 Die erweiterte Ansicht des Histogramms f g


Wenn Sie über das Kontextmenü des Panels die Option Erwei-
tert aktivieren, erscheinen unterhalb des Histogramms Werte, die
teilweise nur angezeigt werden, wenn Sie mit der Maus über das
Histogramm fahren. Im linken Bereich 6 handelt es sich um statis-
tische Werte, die über die Helligkeitsverteilung informieren. G  Abbildung 7.12
E Der erste Wert (Durch.) gibt den durchschnittlichen Helligkeits- Die Werte unterhalb des
wert wieder. Histogramms werden nur
E Über die Standardabweichung (Std. Abw.) können Sie ablesen, angezeigt, wenn die Option
wie weit die Helligkeitswerte gespreizt werden. Erweitert aktiviert ist.
E Der dritte Wert Mittelw. (Mittelwert) steht für den Median, das

heißt, 50 % der Pixel befinden sich unterhalb beziehungsweise


oberhalb dieses Wertes.
E Hier sehen Sie die Anzahl der Pixel (Pixel), die zur Berechnung

des Histogramms herangezogen werden. Solange das gelbe Drei-


eck erscheint, wird hier ein weitaus niedrigerer Wert angezeigt,
als eigentlich im Bild verwendet wird. Wenn Sie das Dreieck
mit einem einfachen Klick anwählen, zieht Affinity Photo alle
zugrunde liegenden Pixel zur Berechnung heran.

Auch die Werte im rechten Bereich 7 erscheinen immer erst dann,


wenn Sie mit der Maus über das Histogramm fahren.
E Der erste Wert Tonw. gibt den RGB-Tonwert an, der sich unter-

halb des Mauszeigers befindet.


E Prozent zeigt die Helligkeit an – lautet der Wert 0 %, handelt es

sich um den dunkelsten Farbwert, bei 100 % um den hellsten.


E Wie viele Pixel den aktiven Tonwert verwenden, wird Ihnen

hinter dem Eintrag Pixel angezeigt.


E Die beiden Wertefelder Min und Max können Sie nutzen, wenn

Sie Fotos mit erweitertem Tonwertumfang (zum Beispiel HDR-


Fotos) betrachten und die nicht anzeigbaren Farbwerte eindäm-
men oder ausdehnen wollen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 393


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.2.3 Das Histogramm deuten


Aus dem Histogramm lassen sich Unter- und Überbelichtung ganz
Histogramm bei
einfach ablesen. Befinden sich die meisten Pixel im linken Bereich,
Raw-Fotos
also im Schattenbereich, handelt es sich in der Regel um ein unter-
Schauen Sie sich zu diesem
belichtetes Foto. Im Gegensatz dazu liegt ein überbelichtetes Foto
Thema auch Kapitel 10,
»Raw-Fotos bearbeiten«, vor, wenn die meisten Ausschläge im rechten Bereich, in den Lich-
an, in dem ich auch auf tern, liegen. Von einem harmonischen Foto spricht man, wenn die
das Histogramm eingehe Kurve im Histogramm von links langsam wie ein Hügel zur Mitte
und seinen Einsatz bei der ansteigt, um dann nach rechts abzufallen. Doch auch hier gibt
Bildkorrektur erläutere. es keine festen Regeln, denn viele Fotos sind absichtlich mit viel
Schatten beziehungsweise viel Licht aufgenommen worden, was
deren besonderen Charakter ausmacht.
Das Histogramm zeigt Ihnen also nicht nur, wo sich Pixel befin-
Bunte Hügel
den (in den Tiefen oder in den Lichtern), sondern auch wie viele
Im Histogramm wird die
Pixel einen bestimmten Helligkeitswert einnehmen. So zeigt ein
Helligkeitsverteilung für
hoher Ausschlag, dass sich in diesem Bereich viele Pixel befinden,
alle Farbkanäle angezeigt.
Sehen Sie einen blauen eine »Talsohle« sagt aus, dass nur wenige Pixel diesen Helligkeits-
Hügel, wird dort das Vor- wert besitzen.
kommen blauer Pixel an- Das Foto aus Abbildung 7.13 ist überbelichtet, erkennbar daran,
gezeigt. Der weiße Hügel dass sich im rechten Bereich (in den Lichtern) eine steile Kurve
zeigt an, dass dort alle Far- ergibt.
ben betroffen sind. Das Foto aus Abbildung 7.14 zeigt dagegen ein unterbelichte-
tes Foto, hier »tummeln« sich die meisten Pixel im linken Bereich
(Schatten).

G  Abbildung 7.13
Ein überbelichtetes Foto

394 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.2  Das Histogramm – Korrekturbedarf der Helligkeit ermitteln

F  Abbildung 7.14
Das Bild ist unterbelichtet.

Zeigt das Histogramm eine leicht ansteigende und dann – in Rich-


tung Lichter – abfallende Kurve an, handelt es sich grundsätzlich
um ein harmonisches Foto.

F  Abbildung 7.15
Ein harmonisches Foto, mit
guter Verteilung der Hellig-
keitswerte

Allerdings kann ein Histogramm nur die Verteilung der Helligkeit


darstellen und zeigt dementsprechend eine Unter- oder Überbe-
lichtung an, auch wenn das gewünscht war. So befinden sich die
meisten Pixel im Foto aus Abbildung 7.16 naturgemäß im Schat-
tenbereich.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 395


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.16 E
Lassen Sie sich nicht nur
vom Histogramm leiten.

Der gleiche Effekt – dieses Mal aber im Lichterbereich – tritt bei


einem Foto auf, das sehr viele helle Pixel beinhaltet.

Abbildung 7.17 E
Ein Foto einer Schneeland-
schaft hat unweigerlich viele
Pixel im Lichterbereich.

7.2.4 Das Info-Panel nutzen


Beim Überfahren des Histogramms mit der Maus sehen Sie, wie
viele Pixel den Helligkeitswert nutzen, der sich unter dem Maus-
zeiger befindet. Allerdings wissen Sie dadurch nicht, wo sich diese
Pixel im Foto befinden. Hier können Sie das Panel Info zu Rate
ziehen (Ansicht • Studio • Info).

396 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.3  Automatische Belichtungs- und Tonwertkorrekturen

Wenn Sie nun einen Bereich im Foto überfahren, wird der Farbwert
im Panel Info angezeigt. So habe ich in Abbildung 7.18 das Auge
des Frosches mit der Maus überfahren und somit die Farbwerte
ermittelt. Da die drei Werte im RGB-Farbmodell größer als 0 sind,
liegt in diesem Bereich kein Schwarz vor.

Auto-Korrektur über
das Menü
Auch eine Auto-Korrektur
G  Abbildung7.18
lässt sich über das Menü
Das Auge des Frosches und dessen Farbwerte
aufrufen. Sie finden alle
Auto-Korrekturen unter
In der Schritt-Anleitung »Tonwerte ablesen: Tonwertkorrektur und Filter • Farben und nicht,
wie man vermuten würde,
Info« aus Abschnitt 7.5.2 zeige ich Ihnen, wie Sie das Panel Info
unter Ebene.
für die Arbeit mit einer Tonwertkorrektur nutzen können.

7.3 Automatische Belichtungs- und


Tonwertkorrekturen
Affinity Photo zieht das Histogramm und weitere Informationen zu
Weißabgleich, Tonwerten etc. heran, um Ihnen eine automatische
Korrektur anbieten zu können. Hier werden Ihnen vier Automatis-
men angeboten, die sich alle in der Symbolleiste 1 (Abbildung 7.19)
der Photo Persona befinden.

7.3.1 Auto-Tonwertkorrektur
Das erste Symbol startet eine Auto-Tonwertkorrektur 2.
Hierbei versucht Affinity Photo, die Helligkeitsverteilung zu har-
monisieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 397


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung 7.19
Die automatischen Korrekturen können über die Symbolleiste
aufgerufen werden.

Gut erkennbar wird dies – je nach Foto – im Histogramm. So wer-


den nach Anwendung der Auto-Tonwertkorrektur die einzelnen
Farbkanäle auseinandergezogen, um hellere und dunklere Partien
zu betonen. Dadurch kommt es allerdings zu einer ganz ande-
ren Bildaussage. So erscheint das Foto in Abbildung 7.20 nach der
Bearbeitung nicht mehr so warm.

G  Abbildung 7.20
Durch die Anwendung der Auto-Tonwertkorrektur wirkt
das Foto kühler.

398 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.3  Automatische Belichtungs- und Tonwertkorrekturen

7.3.2 Auto-Kontrastkorrektur
Ein Klick auf Auto-Kontrastkorrektur 3 erhöht den Kontrast,
indem die Mitteltöne jeweils nach außen hin verschoben werden.
Die Tiefen und Lichter werden dadurch mehr betont. c

G  Abbildung 7.21 G  Abbildung 7.22


Das recht flaue Originalbild … … wird durch die Auto-Kontrastkorrektur
kontrastreicher.

7.3.3 Auto-Farbkorrektur
Fotos mit flauen Farben lassen sich über die Auto-Farbkorrektur
4 »aufpeppen«. Das Foto aus Abbildung 7.23 wurde an einem
bewölkten Mittag in der Provence aufgenommen. Dies macht den
Charme dieser Aufnahme aus. Nach der Anwendung der Auto-
Farbkorrektur wurden die Farben verstärkt und vermitteln nun
einen ganz anderen Eindruck. 4

G  Abbildung 7.23 G  Abbildung


7.24
Die zarten Farben des ursprünglichen Fotos … … wurden durch die Auto-Farbkorrektur
verstärkt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 399


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.3.4 Auto-Weißabgleich
Besser mit einer
Farbverschiebungen, die sich durch die Lichtverhältnisse beim
Kopie arbeiten
Fotografieren ergeben können, lassen sich über den Auto-Weiss-
Die Anwendung der Auto-
abgleich 1 recht gut beheben. Das Foto in Abbildung 7.25 zeigt
Korrekturen birgt jedoch
eine Gefahr: Die Korrektu- eine fleischfressende Pflanze, die durch eine Wärmelampe ange-
ren werden direkt auf Ihr strahlt wurde. Hierbei kommt es zu einer Farbverfälschung. Nach
Originalfoto angewendet. einem Klick auf Auto-Weissabgleich erreichen Sie das Ergeb-
Daher kann ich Ihnen nur nis das Sie rechts sehen. a
empfehlen, vor der Aus-
führung einer Auto-Kor-
rektur eine Kopie der
Ebene anzulegen. Nutzen
Sie hierzu die Tastenkom-
bination (Strg)/(cmd) + ​(J),
und führen Sie die Arbei-
ten ausschließlich auf der
Ebenenkopie durch.

Abbildung 7.25 E
Das Foto zeigt eine Farb­
verschiebung, die durch die
Anwendung von Auto-
Weissabgleich behoben
wurde.

Auch hier zeigt sich wieder, dass durch die Korrektur die Bildaus-
sage stark verändert werden kann. So finde ich das linke Foto aus
Abbildung 7.25 trotz der Farbverschiebung ansprechender als das
eher nüchtern wirkende Ergebnis, das rechts zu sehen ist.

7.3.5 A
 npassungsebenen für Belichtungs-,
Kontrast- und Farbkorrekturen
Sie haben im vorherigen Abschnitt die Möglichkeiten der Auto-
Korrekturoptionen von Affinity Photo und auch deren Nachteile
kennengelernt. Dennoch kann sich eine automatisch durchgeführte
Korrektur als Grundlage für weitere Arbeitsschritte anbieten. Diese
werden dann allerdings über Anpassungsebenen vorgenommen.
Den grundlegenden Einsatz von Anpassungsebenen haben Sie
bereits in Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken arbeiten«, kennen-
gelernt.

400 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.4  Tonwertkorrektur – Tonwerte und Farbbalance anpassen

G  Abbildung7.26 b
Anpassungsebenen bieten vielfältige Korrekturmöglichkeiten für die
Einflussnahme auf Helligkeit, Kontrast und Farbe.

Sie können diese zum Beispiel über das Ebenen-Panel 2 oder über
das Panel Anpassung 3 aufrufen. Auch der Weg über Ebene •
Neue Anpassungsebene ist möglich.
In den folgenden Abschnitten möchte ich Ihnen nun zeigen,
welche Anpassungsebenen für die Korrektur von Farben, Kontrast
und Helligkeit nützlich sind. Daneben gibt es noch weitere Anpas-
sungsebenen für verschiedene Einsatzzwecke, die ich Ihnen in den
noch folgenden Kapiteln zeigen werde.

7.4 Tonwertkorrektur – Tonwerte und


Farbbalance anpassen
Wie bereits im Abschnitt 7.3, »Automatische Belichtungs- und Ton-
wertkorrekturen«, erwähnt, zieht Affinity Photo zur Korrektur von
Tonwerten das Histogramm hinzu. Daher ist es nicht verwunder-
lich, dass beim Aufruf der Anpassungsebene Tonwertkorrektur
ein »abgespecktes« Histogramm erscheint. Sie gelangen in das Dia-
logfenster Tonwertkorrektur über
E Ebene • Neue Anpassungsebene • Tonwertkorrektur,

E einen Klick auf das Symbol Anpassungen im Panel Ebenen und

anschließende Auswahl von Tonwertkorrektur


E oder über das Panel Anpassung.

E Noch viel schneller geht es allerdings mit (Strg)/(cmd) + ​(L), einer

Tastenkombination, die in Adobe Photoshop den gleichen Befehl

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 401


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

aufruft (dort allerdings die Tonwertkorrektur direkt auf dem Foto


anwendet).

Um Ihnen die Tonwertkorrektur etwas besser verständlich zu


machen, habe ich die Datei graue-flaechen.afphoto vorbereitet.
Diese besteht aus Flächen in Weiß, Schwarz und in Graustufen.
Kapitel_07 •
graue-flaechen.afphoto Im Histogramm erkennen Sie die klaren Farbfestlegungen anhand
der Spitzen 1 . Diese sind jeweils weiß, weil hier alle Farbkanäle
betroffen sind.
a

G  Abbildung 7.27 E

Um die Tonwertkorrektur zu
veranschaulichen, wird die
Datei graue-flaechen.
afphoto herangezogen.

Über (Strg)/(cmd) + ​(L) rufe ich das Dialogfenster Tonwertkorrek-


tur auf. Dabei wird automatisch eine Anpassungsebene (Anpas-
sung – Tonwertkorrektur) erzeugt. Damit diese für alle Ebenen
greift (also an oberster Stelle eingesetzt wird), habe ich, bevor ich die
Tonwertkorrektur aufgerufen habe, die oberste Ebene ausgewählt.
Alternativ dazu können Sie auch die Auswahl einer Ebene über Aus-
wählen • Ebenenauswahl aufheben für jede Ebene abwählen.
Mit der Anpassungsebene Tonwertkorrektur können Sie die
Tonwerte und die Farbbalance in Ihrem Bild ändern, indem Sie
den Schwarzpunkt, den Weißpunkt und den Gamma-Wert neu
festlegen.

7.4.1 Aufbau der Tonwertkorrektur


Das erste Klappmenü 2 zeigt in dieser Datei den Wert Grau an –
dies liegt daran, dass die Datei über Dokument • Format/ICC-
Profil umwandeln • Grau/8 vorliegt.

402 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.4  Tonwertkorrektur – Tonwerte und Farbbalance anpassen

Im Klappmenü daneben 4 können Sie wählen, ob Sie das Bild ins-


gesamt oder jeden Kanal einzeln bearbeiten möchten.
So können Sie, wenn Sie im ersten Klappmenü RGB auswäh-
len, im zweiten Klappmenü auf alle Farbkanäle (Rot, Grün, Blau)
zugreifen und diese separat in der Helligkeit verändern. Bei der
Auswahl von Master wirkt sich die Korrektur auf alle Kanäle aus.
Der Eintrag Alpha bezieht sich auf transparente Bereiche bezie-
hungsweise Pixel innerhalb des Fotos. Die Auswahl innerhalb dieses
Klappmenüs ist abhängig von Klappmenü 2 .

b d

F  Abbildung 7.28
Das Dialogfenster der
Tonwertkorrektur

Das große Feld 3 zeigt, ähnlich dem Histogramm, die Helligkeits-


verteilung an. Liegen keine Helligkeiten vor, wird dies im linken
Bereich angezeigt. Dies ist zum Beispiel in RGB dann der Fall, wenn
alle drei Farbkanäle (Rot, Grün und Blau) 0 Farbinformationen
haben. Im rechten Bereich sehen Sie die Lichter – in RGB liegt hier
für alle Farbkanäle jeweils der Wert 255 vor.

Schwarzstufe | Der Regler Schwarzstufe 5 steuert, bis zu wel-


chem Wert ein Helligkeitswert den Schatten zugewiesen wird. Steht
dieser ganz links, bedeutet das, dass die Pixel mit reinem Schwarz
auch dementsprechend ausgegeben werden. Die beiden äußeren
Flächen in Abbildung 7.29 sind daher als einzige schwarz. Wird
der Regler Schwarzstufe nach rechts verschoben, werden mehr

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 403


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Pixel einbezogen, und zwar dann, wenn deren Farbinformationen


in den aufgezogenen Bereich fallen. Bei Erhöhung des Wertes auf
20 % wird die Auswirkung sichtbar, die zweite Fläche von rechts
wird nun auch schwarz dargestellt.

G  Abbildung 7.29
Durch Änderung von Schwarzstufe werden mehr
Bereiche schwarz.

Die anderen Bereiche werden nach und nach auch schwarz, wenn
der Regler Schwarzstufe noch weiter nach rechts gezogen wird.
Beim Wert 100 % würde auch das weiße Feld schwarz werden.

G  Abbildung 7.30
Ein Wert von 90 % bei Schwarzstufe färbt fast alle
Bereiche schwarz ein.

Weißstufe | Durch einen Klick auf Zurücksetzen widerrufen Sie die


Anpassung und versetzen das Foto in den Urzustand. Wird anschlie-

404 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.4  Tonwertkorrektur – Tonwerte und Farbbalance anpassen

ßend die Weissstufe verändert, werden mehr und mehr Flächen


weiß. Hierbei erhöht sich der Anteil der weißen Bereiche umso
mehr, je weiter der Regler Weissstufe nach links gezogen wird.

G  Abbildung7.31
Der Regler Weissstufe wurde korrigiert.

Gamma | Der Regler Gamma steuert die Mittelwerte – wird er


weiter nach links gezogen, werden mehr Bereiche der Farbe Weiß
zugeordnet, ein Ziehen nach rechts erhöht die Schwarzanteile.

G  Abbildung 7.32
Der Regler Gamma bezieht sich auf die
Mittelwerte. a 2

Mischmodi und Deckkraft einsetzen | Wie bereits in Kapitel 6,


»Mit Ebenen und Masken arbeiten«, behandelt, verfügen auch die
Anpassungsebenen über einen Mischmodus 2 , dieser ist auch
hier standardmäßig auf Normal gesetzt. Je nach angewendeter

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 405


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Korrektur kann ein abweichender Mischmodus eingesetzt werden,


um diese zu verstärken oder zu reduzieren. Über die Deckkraft 2
(Abbildung 7.32) mildern Sie die gewählte Anpassungsebene.

Schwarzstufe und Weißstufe für Ausgabe | Hierüber verringern


Sie die Schatten, indem Sie den Regler Schwarzstufe nach rechts
ziehen bzw. schwächen Sie die Lichter ab, wenn Sie den Regler
Weissstufe nach links ziehen. Beide Regler können eingesetzt
werden, um reinschwarze und reinweiße Pixel zu verhindern, die
ansonsten Probleme beim Druck verursachen könnten. Daher tra-
gen die beiden Regler den Zusatz »für Ausgabe«. Die Probleme
äußern sich z. B. darin, dass bei reinschwarzen Bereichen ein zu
hoher Farbauftrag beim Druck vorgenommen wird, was zum soge-
nannten »Absaufen« führen kann. Es genügt aber, wenn Sie die
Regler nur minimal bewegen.

7.4.2 Mit der Tonwertkorrektur arbeiten


Je nach Helligkeitsverteilung wirkt sich das Verschieben der Regler
Schwarzstufe beziehungsweise Weissstufe mehr oder weni-
ger aus. Dabei kann es zu Tonwertverlusten kommen, was auch
als Clipping bezeichnet wird. Das bedeutet, dass Pixel aus reinem
Schwarz beziehungsweise reinem Weiß bestehen und es somit zu
Abbildung 7.33 H
Der Regler Schwarzstufe
Problemen beim Druck kommen kann. Um in Erfahrung zu bringen,
und die gedrückte (Alt)- wo sich Pixel in ihrer Helligkeit so weit verändern, dass es zum
Taste geben nach und nach Clipping kommt, halten Sie beim Ziehen einer der beiden Regler
farbige Bereiche frei. die (Alt)-Taste gedrückt.

1
406 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
7.4  Tonwertkorrektur – Tonwerte und Farbbalance anpassen

Beim Ziehen des Reglers Schwarzstufe bei gleichzeitigem Drücken


der (Alt)-Taste wird das Foto nur noch in Schwarz angezeigt. Erst
durch das Ziehen nach rechts erscheinen farbige Bereiche 2 , die
für den jeweiligen Farbkanal stehen, der durch die Veränderung
der Schwarzstufe vom Clipping betroffen ist.
Gleiches geschieht beim Ziehen des Reglers Weissstufe und
gleichzeitigem Drücken der (Alt)-Taste. Wird der Regler nach links
gezogen, ist das Foto komplett weiß. Je mehr Sie nach links ziehen,
desto mehr Bereiche werden farbig angezeigt und setzen sich aus
reinem Weiß zusammen.

G  Abbildung 7.34
Gleichzeitiges Drücken der (Alt)-Taste und Ziehen des Reglers Weiss­
stufe zeigt nach und nach die vom Clipping betroffenen Bereiche an.

Schritt für Schritt


Tonwerte ablesen: Tonwertkorrektur und Info
Beim Einsatz der Tonwertkorrektur kann es passieren, dass Sie
ein Bild zu extrem korrigieren und somit zu weit in die Tiefen oder
Lichter geraten. Hier hilft das Panel Info. Kapitel_07 • seeloewen.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »seeloewen.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Info. Sollte es nicht aktiv sein, rufen Sie es über Ansicht • Stu-
dio • Info auf. Klicken Sie auf den Titel des Panels, und ziehen Sie
es auf die Arbeitsfläche.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 407


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.35 E
Das Panel Info wird ausge­
lagert, damit es sichtbar
bleibt.

2  Dunklen Bereich markieren


Klicken Sie im Panel Info auf das Fadenkreuz-Symbol im Bereich
RGB 1 . Ziehen Sie das Fadenkreuz mit gedrückter Maustaste auf
das dunkle Maul des Seelöwen im rechten Bereich. Der Bereich
a
wird stark vergrößert. Behalten Sie das Panel Info im Auge, und
lassen Sie die Maus los, wenn nur noch einstellige Werte hinter
RGB stehen.

3  Hellen Bereich markieren


Klicken Sie auf das Kontextmenü des Panels Info (Drei-Strich-Sym-
bol 2), und wählen Sie Neuen Messpunkt hinzufügen. Ziehen
G  Abbildung 7.36 Sie das Fadenkreuz aus dem neuen RGB-Bereich auf einen hellen
Mit dem Fadenkreuz kön-
Bereich (oberer Teil des Fotos), bis jeweils Werte knapp unter 255
nen Sie eine Zielposition
angezeigt werden.
festlegen.
b

Abbildung 7.37 E
Ein dunkler und ein heller
Punkt wurden mit einer Ziel-
position belegt.

408 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.5  Weißabgleich – Farbverschiebungen beheben

4  Tonwertkorrektur durchführen
Rufen Sie über (Strg)/(cmd) + ​(L) die Anpassungsebene Tonwert-
korrektur auf. Alternativ klicken Sie im Panel Ebenen auf das
Symbol Anpassungen und wählen dort Tonwertkorrektur.
Schieben Sie den Regler Schwarzstufe für Ausgabe nach
rechts, und achten Sie darauf, dass die Werte der Zielposition im
Panel Info größer als 0 bleiben. Wiederholen Sie den Schritt für
den Regler Weissstufe für Ausgabe. Hier sollen die Werte der
unteren Zielposition kleiner als 255 bleiben.

F  Abbildung 7.38
Für die Tonwertkorrektur
wurden Zielpositionen des
Panels Info herangezogen.

Die gerade durchgeführte Tonwertkorrektur fiel sehr dezent aus,


da Bereiche des Fotos ansonsten in reinem Schwarz oder reinem
Weiß verschoben worden wären, was bei einem späteren Druck-
vorgang zu Problemen führen könnte.

7.5 Weißabgleich – Farbverschiebungen


beheben
Ihre Kamera orientiert sich beim Fotografieren an den Helligkeits-
bedingungen im Umfeld. Hierbei kann es passieren, dass aufgrund
ungewöhnlicher Lichtverhältnisse kein Referenzwert ermittelt wer-
den kann und dadurch eine Farbverschiebung entsteht. Sie können
dieses Problem umgehen, indem Sie entweder ein Probefoto mit
einer sogenannten Graukarte anfertigen oder den automatischen
Weißabgleich (AWB) in Ihrer Kamera gegen eine andere Einstellung

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 409


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

tauschen (zum Beispiel Schatten). Beim Fotografieren mit einer


Weißabgleich per
Graukarte kann diese später in der Bildbearbeitung genutzt werden,
Vorgabe
um einen Referenzwert festzulegen.
Sie können für den Weiß-
abgleich durch Klick auf
Vorgabe hinzufügen im
7.5.1 Weißabgleich per Regler
Dialogfenster Weissab-
gleich eine Vorgabe spei- Aber auch wenn es zu dem genannten Problem kommt, ist eine
chern, die Sie dann über »Rettung« möglich. Sie nutzen hierfür die Anpassungsebene
das Panel Anpassungen Weissabgleich.
später aufrufen können.
Dies ist z. B. praktisch,
wenn Sie mehrere Fotos Schritt für Schritt
bei gleichen Lichtverhält- Weißabgleich per Regler vornehmen
nissen aufgenommen
­haben. In dieser Schritt-Anleitung werden Sie den Weißabgleich in einem
Foto vornehmen, das unter einer Wärmelampe aufgenommen
wurde.

1  Datei öffnen
Kapitel_07 • Öffnen Sie die Datei »weissabgleich.jpg«, und wechseln Sie in das
weissabgleich.jpg Panel Ebenen.

2  Anpassungsebene erzeugen
Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen  , und wählen Sie
Weissabgleich. Es öffnet sich das gleichnamige Dialogfenster.

Abbildung 7.39 E
Das Foto soll mit dem Weiß-
abgleich korrigiert werden.

410 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.5  Weißabgleich – Farbverschiebungen beheben

3  Weißabgleich ändern
Da das Foto aufgrund der Beleuchtung zu warm wirkt, verschieben
Sie den Regler Weissabgleich 1 nach links zu den kälteren Far-
ben, und zwar bis zu dem Wert –55 %. Über den Regler Tönung
2 »hauchen« Sie dem Bild ein wenig Grün ein, indem Sie ihn nach
rechts auf den Wert 29 % ziehen. Beenden Sie die Korrektur durch
einen Klick auf das X.

b
c F  Abbildung7.40
Der Weissabgleich und die
Tönung wurden angepasst.

7.5.2 Weißabgleich per Pipette


Den Weißabgleich müssen Sie in den meisten Fällen nach Augen-
maß vornehmen. Wenn Sie allerdings wissen, welcher Bereich in
einem Foto als Referenzwert dienen könnte (zum Beispiel weil Sie
eine Graukarte verwendet haben), können Sie eine andere hilfrei-
che Funktion des Weißabgleichs nutzen: die Pipette.

Schritt für Schritt


Weißabgleich per Pipette
Statt manuell die Regler des Dialogfensters Weissabgleich zu
verstellen, können Sie ein wunderbares Hilfsmittel, die Pipette,
verwenden. Kapitel_07 • euros.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »euros.jpg«. Wechseln Sie anschließend in
das Panel Ebenen.

2  Anpassungsebene erzeugen
Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen Sie
Weissabgleich. Es öffnet sich das gleichnamige Dialogfenster.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Pipette 3 .

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 411


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.41 E
Das Dialogfenster Weiss­
abgleich

3  Pipette verwenden
Der Mauszeiger wird zu einem Fadenkreuz und hat nun die Funk-
Abbildung 7.42 H tion der Pipette. Klicken Sie mit dieser auf den weißen Untergrund,
Der Weißabgleich wurde die linke untere Ecke in diesem Foto 1 eignet sich sehr gut dafür.
mittels Pipette vorge­ Sie bestimmen damit den Referenzwert, und der Regler Weiss­
nommen. abgleich passt sich entsprechend an.

Falls Ihnen das Ergebnis nicht zusagt, klicken Sie ein weiteres Mal
auf eine andere Stelle. Sie können auch die Maus gedrückt halten
und mit dem Mauszeiger über das Bild fahren, bis Ihnen das Ergeb-
nis gefällt.
Sie werden in vielen Fotos Bereiche finden, die sich als Referenz-
wert anbieten. Dies kann zum Beispiel eine hellgraue Asphaltstraße
sein, die helle Hautfarbe eines Porträts oder andere weiße bis graue
Stellen. Sie können aber auch über den Weißabgleich die Aussage
eines Fotos absichtlich verändern. So bewirkt ein Klick mit der
Pipette auf eine der Euromünzen, dass das Foto sehr kühl und von
einem blauen Farbton »überzogen« wird. Diesen Effekt sehen Sie
in Abbildung 7.43.

412 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.6 HSL

F  Abbildung 7.43
Der Weißabgleich kann auch
zur gewollten Verfremdung
eines Fotos genutzt werden.

Bei der Verwendung der Pipette wirkt sich die Korrektur nur auf
den Regler Weissabgleich aus. Der Regler Tönung wird immer
dann benötigt, wenn Sie einen Farbstich in einem Foto ausbessern
wollen.

Mittelwert berechnen
Durch einen Klick mit der Pipette wird die
Farbe des darunterliegenden Pixels als Re-
ferenzwert herangezogen. Da dieser von
den umgebenden Pixeln abweichen kann
und sich daher nicht als Referenz eignet,
können Sie die Pipette auch mit gedrückter
G  Abbildung 7.44
(Alt)-Taste nutzen. Hier ziehen Sie einen
Rahmen auf. Sobald Sie die Maus loslassen, Die Pipette bei ge­­
wird ein Mittelwert aller Pixel, die sich in drückter (Alt)-Taste
dem Kasten befinden, berechnet.

7.6 HSL
Die Abkürzung »HSL« steht für Hue, Saturation und Luminance,
auf Deutsch Farbton, Sättigung, Luminanz (oder auch Helligkeit).
Neben diesem Farbmodell gibt es noch »HSV« (Hue, Saturation,
Value = Farbton, Sättigung, Wert), das Sie im oberen Bereich des
Dialogfensters HSL über das Kontrollkästchen 1 (Abbildung 7.45)
aktivieren können. Ist das HSV-Farbmodell aktiviert, reagieren die
beiden Regler Sättigung verschieben und Helligkeit verschieben
anders als im HSL-Modell, da das HSV-Farbmodell die Helligkeit
anders interpretiert. Auch wenn die Unterschiede in der Regel nur

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 413


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

sehr gering sind, erreichen Sie harmonischere Ergebnisse, wenn Sie


HSV nicht aktivieren.

G  Abbildung 7.45
Die Farbtöne wurden verschoben.

7.6.1 Bestimmte Farben verändern


Um nur bestimmte Farbkanäle zu verändern, klicken Sie auf einen
der Farbpunkte unterhalb des Farbrads. In Abbildung 7.46 habe
ich den roten Farbpunkt 2 angeklickt, um Rottöne im Farbrad
anzusteuern. So habe ich das Foto aus Abbildung 7.47 lediglich im
Farbkanal Rottöne verändert. Die wasserdichte Box wird darauf-
hin gefärbt, während der Hintergrund und andere Teile des Bildes
unberührt bleiben.

G  Abbildung 7.46
Die rote Dose soll eingefärbt werden.

414 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.6 HSL

Anschließend habe ich den Regler Farbtöne verschieben nach


rechts gezogen und somit die roten Bereiche des Fotos ins Blaue
verschoben.
Durch Ziehen der vier Punkte im Farbrad, kann ich die Farbtöne
einschränken bzw. erweitern. Da ich den untersten Punkt ins Gelbe
gezogen habe, wird die Farbe des Kajaks von Gelb in Orange ver-
schoben.

G  Abbildung 7.47
Die Farbtöne lassen sich anpassen …

G  Abbildung7.48
… und verschieben.

Statt zur Festlegung des Farbtons einen der Punkte unterhalb des
Farbrads anzuklicken, können Sie auch die Pipette über die gleich-
namige Schaltfläche aufrufen und mit der Maus auf den Bereich

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 415


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

klicken, dessen Farbe Sie verändern wollen. Beachten Sie aber,


dass die Pipette erst aktiviert werden kann, wenn Sie vorab einen
Farbpunkt angeklickt haben.

7.6.2 Farbanpassungen per HSL


Die Anpassungsebene HSL eignet sich aber nicht nur für die Ver-
schiebung von Farben – mit ihr lassen sich auch Farbwerte gezielt
entsättigen. So habe ich in dem Foto aus Abbildung 7.49 die Zyan-
töne sowie Blau und Gelb entsättigt. Da die Rottöne von dieser
Korrektur nicht betroffen sind, bleiben diese erhalten.

G  Abbildung 7.49
Das rote Boot …

Abbildung 7.50 E
… wurde entsättigt.

Mit dem Regler Helligkeit verschieben können Sie zum Beispiel


störende Elemente beziehungsweise Bereiche, die zu dominant
sind und den Blick des Betrachters ungewollt auf sich ziehen, redu-

416 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.6 HSL

zieren. So habe ich im Foto aus Abbildung 7.51 die Zyantöne über
die Anpassungsebene HSL ausgewählt und deren Sättigung und
Helligkeit ganz nach links verschoben. Nun fällt die leuchtende
Jacke 1 nicht mehr auf.

G  Abbildung 7.51 E

Die leuchtende Jacke stört, aber über die Anpassungs-


ebene HSL kann ihre Wirkung abgeschwächt werden.

Da Sie über die Deckkraft 2 den Effekt der HSL-Anpassung redu-


zieren können, kann es sinnvoll sein, stärkere Anpassungen vorzu-
nehmen. Der vergebene Wert für die Deckkraft wird für die Ebene
Kapitel_07 • tammy.jpg
übernommen, und so können Sie im Panel Ebenen durch Änderung
der Deckkraft nachträglich auf die Anpassungsebene einwirken.
Durch Änderung des Mischmodus 3 können Sie eine starke
Verfremdung erzeugen, da hierbei die Werte der Anpassung auf
andere Weise mit der darunterliegenden Ebene verrechnet werden.
So habe ich das Foto in Abbildung 7.52 mit einer HSL-Anpassungs-
ebene versehen, die Regler verstellt und den Mischmodus Hartes
Licht sowie eine Deckkraft von 79 % vergeben.

G  Abbildung7.52
Das Foto meines Hundes wurde mit einer HSL-Anpassungs-
ebene versehen.
b c
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 417
Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.7 Helligkeit/Kontrast
Die Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast nutzen Sie, um die
beiden Werte Helligkeit und Kontrast zu korrigieren. Bei der
Arbeit mit dieser Anpassungsebene ist der zusätzliche Blick auf das
Histogramm hilfreich. So erkennen Sie in Abbildung 7.53 recht gut,
Abbildung 7.53 H dass sich fast alle Pixel im linken Bereich (Mitten bis Tiefen) »tum-
Das Foto ist zu dunkel meln«. Über die Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast kann dies
und besitzt noch zu wenig behoben werden. Auch der Kontrast kann in diesem Foto weiter
Kontrast … angehoben werden.

G  Abbildung7.54
… was über die Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast behoben wird.

418 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.8  Leuchtkraft, Belichtung und Schatten/Lichter anpassen

Die Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast wirkt sich immer auf


Korrektur birgt Gefahren
das gesamte Foto aus, was gut über das Histogramm sichtbar wird.
Die gerade durchgeführte
So werden die Helligkeitsbereiche immer im Ganzen verschoben.
Korrektur offenbart einen
Dadurch werden bei einer Aufhellung dunklere Bereiche zwar hel-
Fehler in dem Foto. Durch
ler, helle Bereich aber gleichzeitig noch heller. Hier sollten Sie ent- das verwendete Objektiv
weder die Möglichkeit der Deckkraftreduzierung nutzen oder vor und eine Sonnenblende
dem Einsatz dieser Anpassungsebene einen Blick auf die Anpas- kam es zu einer Randab-
sungsebene Gradationskurven oder Schatten/Lichter werfen. dunkelung. Diese wird
Hier können Sie gezielt auf Helligkeitsbereiche (Schatten, Lichter) durch die Erhöhung des
Einfluss nehmen. Kontrasts verstärkt. Achten
Sie daher immer auf »Fol-
Das Foto in Abbildung 7.55 habe ich über eine Helligkeit/
geschäden« beim Korrigie-
Kontrast-Anpassungsebene etwas aufgehellt und den Kontrast
ren Ihrer Fotos.
reduziert. Um Zeichnung beziehungsweise Struktur im Himmel zu
bewahren, habe ich den Mischmodus Durchschnitt gewählt.
Die Option Linear 1 sollten Sie grundsätzlich deaktiviert lassen.
Diese missachtet die vorherige Helligkeitsverteilung und überträgt Kapitel_07 •
daher die Werte für Helligkeit und Kontrast weitaus »aggressiver«. dunklerfeldweg.jpg

G  Abbildung 7.55 E

Der zu dunkel geratene untere Teil des Fotos sollte auf-


gehellt werden. Um dabei den Himmel »zu bewahren«, a
wurde der Mischmodus Durchschnitt eingesetzt.

7.8 Leuchtkraft, Belichtung und


Schatten/Lichter anpassen
Neben der Anpassungsebene Helligkeit/Kontrast bieten sich
noch weitere Anpassungen zu einer Verschiebung der Helligkeits-
werte an. So können Sie zum Beispiel über Schatten/Lichter
gezielt auf bestimmte Helligkeitswerte Einfluss nehmen und somit

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 419


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

dunkle Bereiche aufhellen, ohne dass die hellen Bereiche davon


betroffen sind. Denken Sie an die Möglichkeit, die Deckkraft und
die Mischmodi zu verwenden, um hierüber die Auswirkung einer
Anpassungsebene zu beeinflussen.

7.8.1 Leuchtkraft
Die Anpassungsebene Leuchtkraft verstärkt Farben in Ihrem Foto,
bezieht sich aber nicht auf intensive Farbtöne. Somit lassen sich
Ihre Fotos dezent korrigieren, ohne dass bestimmte Farben über-
sättigt werden. Interessant ist auch der Einsatz dieser Anpassungs-
ebene bei der Korrektur von Fotos, auf denen sich Personen befin-
den. So versucht die Leuchtkraft, Hauttöne vor einer übertriebenen
Erhöhung der Sättigung zu bewahren. Der Regler Sättigung gibt
Ihnen noch mehr Möglichkeit, auf die Sättigung einzuwirken, die
durch die Leuchtkraft entsteht. Durch Ziehen nach rechts können
Sie somit die Sättigung erhöhen und den Effekt verstärken.

Abbildung 7.56 E
Das am Morgen aufgenom-
mene Foto …

Abbildung 7.57 E
… erhält eine »­Auffrischung«,
ohne übertrieben zu wirken.

420 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.8  Leuchtkraft, Belichtung und Schatten/Lichter anpassen

7.8.2 Belichtung
Normalerweise übernimmt Ihre Kamera die korrekte Belichtung
Ihrer Fotos. Doch nicht immer funktioniert dieser Automatismus,
oder Sie haben vielleicht auch einfach nur die falschen Einstel-
lungen beim Fotografieren verwendet. Über- oder unterbelichtete
Fotos lassen sich jedoch in Affinity Photo bearbeiten. Allerdings
sollten Sie sich nicht zu sehr darauf verlassen, denn Bereiche, die
vollkommen über- oder unterbelichtet sind, beinhalten oft keine
Informationen mehr, und so kann auch Affinity Photo nichts mehr
aus dem »Problemfoto« herauskitzeln.
Die Unterbelichtung in dem Foto aus Abbildung 7.58 war nicht
so extrem, daher konnte ich diese über die Anpassungsebene
Belichtung ausbessern. Durch Ziehen des Reglers nach rechts
wurde das Foto aufgehellt. Ein Ziehen nach links bewirkt umge-
kehrt eine Verdunkelung des Fotos. Denken Sie auch hier immer
wieder an die Möglichkeit, über die Deckkraft die Korrektur wie-
der etwas eindämmen zu können.

F  Abbildung 7.58
Das unterbelichtete Foto …

F  Abbildung7.59
… konnte gerettet werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 421


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.8.3 S
 chatten/Lichter – gezielt Helligkeits-
bereiche verändern
Die Anpassungsebenen Belichtung und auch Helligkeit/Kon­
trast bewirken eine Verschiebung der Helligkeitswerte aller Pixel
eines Fotos. So werden zum Beispiel nicht nur helle Bereiche
dunkler, wenn Sie die Belichtung korrigieren, sondern auch dunkle
Bereiche werden überdies noch verstärkt. Um diese »Doppelwir-
kung« zu umgehen, können Sie die Anpassungsebene Schatten/
Lichter einsetzen, um gezielt nur bestimmte Helligkeitsbereiche
zu verändern.
In Abbildung 7.60 konnte mit der Anpassungsebene Schatten/
Lichter der vordere Bildbereich (Teerweg und Bäume) aufgehellt
werden, ohne dass dabei gleichzeitig auch der Himmel noch heller
wurde. Möglich wird dies durch Verschieben des Reglers Schatten
nach rechts, dadurch werden die Schatten aufgehellt. Außerdem
habe ich den Regler Lichter etwas nach links geschoben, um dem
Himmel etwas mehr Struktur zu geben.

G  Abbildung7.60 G  Abbildung
7.61
Der dunkle Bereich im Vordergrund … … wurde über Schatten/Lichter aufgehellt.

422 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.9  Gradationskurven – der vielseitige Helfer

7.8.4 Schwellenwert
Diese Anpassungsebene gibt den Inhalt einer Ebene in den Farben
Schwarz und Weiß aus – es gibt keine Graustufen. Über den Regler
Schwellenwert legen Sie fest, welche Pixel der Farbe Schwarz und
welche der Farbe Weiß zugewiesen werden. Diese Anpassungs-
ebene kann aber auch sehr gut genutzt werden, um den hellsten
und dunkelsten Bereich eines Fotos herauszufinden. Dies kann als
Grundlage für weitere Bearbeitungen genutzt werden.
Im Beispiel aus Abbildung 7.62 habe ich über die Anpassungs-
ebene Schwellenwert ein Foto einer Glasfront umgewandelt. Das
Ergebnis könnte durchaus als grafisches Element in einer Broschüre
verwendet werden.

G  Abbildung 7.62 E

Das Originalfoto wurde über die Anpassungs-


ebene Schwellenwert verfremdet.

7.9 Gradationskurven –
der vielseitige Helfer
Die Anpassung Gradationskurven bietet vielfältige Möglichkei-
ten, die Helligkeitsverteilung in einem Foto zu steuern. Dennoch
bereitet es vielen Anwendern Probleme, da seine Bedienung nicht Kapitel_07 •
selbsterklärend ist. graue-flaechen.afphoto
Beim Start des Dialogfensters Gradationskurven – am schnells-
ten rufen Sie es über (Strg)/(cmd) + ​(M) auf – fällt direkt das Histo-
gramm 2 (Abbildung 7.63) auf, das die Helligkeitsverteilung des
aktiven Fotos anzeigt. Wie auch im Histogramm befinden sich im
linken Bereich die Tiefen und im rechten Bereich die Lichter.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 423


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.63 E
Das Dialogfenster
­Gradationskurven

Was aber sagt der diagonale Strich 1 aus? Sie müssen sich das
Dialogfenster wie ein Diagramm vorstellen. Auf der unteren Achse,
der X-Achse wird die Helligkeitsverteilung von den Tiefen zu den
Lichtern angezeigt, auf der linken senkrechten Achse (Y-Achse) die
Interpretation der Helligkeitswerte innerhalb von Affinity Photo
(unten die Tiefen, oben die Lichter). Da der Strich diagonal ver-
läuft, werden die Tiefen des Fotos auch gleichwertig in Affinity
Photo ausgegeben. Durch Verschieben des Striches kann diese
Zuordnung verändert werden. Deutlich wird es mit der Datei in
Abbildung 7.64.

G  Abbildung 7.64
Die Helligkeitsverteilung verläuft diagonal.

424 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.9  Gradationskurven – der vielseitige Helfer

7.9.1 Wie die Gradationskurve funktioniert


Der diagonale Strich – die Gradationskurve – besitzt zwei »Anfasser«
am Anfang 3 und am Ende 6 . Der Anfasser für die X- und Y-Achse
ist jeweils 0 für den Anfasser in der unteren, linken Ecke 3 und
jeweils 1 für den oberen, rechten Anfasser 6 und in den Wert-
feldern 4 und 5 angezeigt. Durch Klicken und Verschieben des H  Abbildung 7.65
unteren Anfassers nach rechts, ordnen Sie weitere Helligkeitswerte Die Helligkeitsverteilung
den Tiefen zu. Dadurch wechselt die zweite Fläche von rechts von wurde über die Gradations-
Dunkelgrau zu Schwarz. kurve geändert.

3
4
5

Durch Verschieben des oberen Anfassers nach links werden wei- H  Abbildung 7.66
tere Helligkeitswerte den Lichtern zugeordnet, sodass die mittlere Die Lichter wurden
Fläche von Hellgrau zu Weiß wechselt. ­verschoben.

Durch Verschieben des oberen Anfassers nach unten wird der


Kontrast verringert, die hellen Flächen werden daher dunkler, die
schwarzen Flächen behalten aber ihre Farbe.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 425


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung 7.67
Der Anfasser für die Lichter wurde nach unten verschoben.

Gleiches gilt für den linken Anfasser – wird dieser nach oben
geschoben, wird das Foto kontrastärmer, hier aber ins Helle hi­­
neingehend.

G  Abbildung 7.68
Der Anfasser für die Tiefen wurde etwas nach oben geschoben.

Neben den beiden Anfassern am Anfang und am Ende der Grada-


tionskurve lassen sich weitere Anfasser erzeugen. Hierzu genügt ein
Klick auf die Gradationskurve. In Abbildung 7.69 wurde auf diese
Weise ein Anfasser 1 in der Mitte der Gradationskurve erzeugt

426 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.9  Gradationskurven – der vielseitige Helfer

und mit gedrückter Maustaste nach unten geschoben. Dies führte


zu einer Verdunkelung.

b
c

G  Abbildung 7.69
Ein weiterer Anfasser wurde erzeugt.

Eingabeminimum und Eingabemaximum


Die beiden Wertefelder Minimum 2 beziehungsweise Maximum 3
dienen grundsätzlich der Behandlung von 32-Bit-Fotos, die Tonwerte
enthalten, die außerhalb des darstellbaren Bereichs liegen. Über Ein-
gabe eines Wertes bis 100 können Sie auf diese Tonwerte einwirken.
Bei 8- oder 16-Bit-Fotos lässt sich aber auch ein Wert eingeben, der,
je nach Wert, zu einer Abdunkelung oder Aufhellung führt. Sichtbar
wird die Tonwertveränderung im Panel Histogramm.

Schritt für Schritt


Ein Bild kontrastreicher machen
In diesem Workhop soll ein Foto, das recht flau ist, über die Gra-
dationskurve angepasst werden, sodass es kontrastreicher wird.
Kapitel_07 • suedtirol.jpg,
1  Datei öffnen und Anpassungsebene aufrufen morgenstimmung.jpg
Öffnen Sie die Datei »suedtirol.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen
Sie die Gradationskurven. Verschieben Sie das Dialogfenster so
weit, dass Sie den Blick auf das Histogramm haben.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 427


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung7.70
Das Foto und die Anpassungsebene Gradationskurven

2  Aufhellen und abdunkeln


Im Dialogfenster Gradationskurven sowie im Histogramm kön-
Abbildung 7.71 H nen Sie erkennen, dass in den Tiefen und Lichtern nur wenige Pixel
Das Foto wurde ganz filigran vertreten sind. Ziehen Sie daher den linken Anfasser 1 etwas nach
abgedunkelt und aufgehellt. rechts und den oberen Anfasser 2 nach links.

Behalten Sie das Histogramm im Auge. Durch die Korrektur sollten


keine Spitzen in den Tiefen beziehungsweise Lichtern entstehen.

3  Kontrast steigern
Klicken Sie im unteren Bereich auf die Gradationskurve, und zie-
hen Sie diese mit gedrückter Maustaste nach unten 5 . Setzen Sie
ebenfalls im oberen Bereich einen Anfasser 4 , und ziehen Sie die-
sen nach oben. Es entsteht eine leichte S-Kurve.

428 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.9  Gradationskurven – der vielseitige Helfer

F  Abbildung 7.72
Durch die S-Kurve wird der
Kontrast gesteigert.

4  Vorgabe hinzufügen
Da dieser Bearbeitungsschritt sicherlich öfter vorkommt, empfiehlt
S-Kurve
es sich, diese Einstellung als Vorgabe abzuspeichern. Klicken Sie
Die S-Kurve eignet sich
auf Vorgabe hinzufügen 3 , und vergeben Sie einen eindeutigen
in den meisten Fällen, um
Namen (zum Beispiel Kontrast+), und verlassen Sie das Dialog-
eine Kontraststeigerung
fenster mit einem Klick auf OK. in einem Foto zu errei-
chen. Daher lohnt es sich,
hiervon eine Vorgabe zu
F  Abbildung 7.73 sichern.
Einstellungen von Anpassungs-
ebenen lassen sich speichern.

5  Vorher-Nachher-Vergleich
Beenden Sie das Dialogfenster Gradationskurven mit einem Klick
auf das X. Blenden Sie die Anpassungsebene durch einen Klick
auf das Häkchen im Ebenen-Panel aus – die Kontraststeigerung ist H  Abbildung 7.74
im Vergleich sehr gut sichtbar. Blenden Sie die Anpassungsebene Das Foto vor und nach der
wieder ein. Kontraststeigerung

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 429


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

6  Weiteres Foto korrigieren


Öffnen Sie die Datei »morgenstimmung.jpg«. Aktivieren Sie das
Panel Anpassung. Wählen Sie Gradationskurven, und klicken Sie
auf das Miniaturbild, das den Namen Ihrer Vorgabe aus Schritt 4
trägt (im Beispiel Kontrast+ 1). Die Anpassung wird angewendet,
und es wird das Dialogfenster Gradationskurven eingeblendet.
Bei Bedarf können Sie die Gradationskurve korrigieren.

Abbildung 7.75 E
Dank der Vorgabe kann die
Anpassungsebene schnell
zugewiesen werden.
a

7.9.2 Farbkanäle in der Gradationskurve bearbeiten


Neben den gezeigten Möglichkeiten können Sie die Gradations-
kurve auch für die Korrektur einzelner Farbkanäle nutzen. Diese
richten sich nach dem Farbformat der aktiven Datei. Liegt eine
Datei im Farbformat RGB vor, können Sie im Dialogfenster Gradati-
onskurven auf die dort hinterlegten Farbkanäle (Rot, Grün, Blau)
und den Alphakanal (Transparenzen) zugreifen – beim Farbformat
CMYK werden Ihnen die entsprechenden Farbkanäle angeboten.

Abbildung 7.76 E
Die Kanäle im Farbformat
RGB

Abbildung 7.77  E E


Die Kanäle im Farbformat
CMYK

430 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.9  Gradationskurven – der vielseitige Helfer

Bei Wahl der Option Master werden alle Farbkanäle behandelt.


In Abbildung 7.78 wollte ich das Rot in dem Warnschild abdun-
keln und habe – wie vorab im Master-Kanal – die Tiefen nach
rechts gezogen. Hier passiert aber etwas anderes: Durch die Ver-
schiebung der Gradationskurve eines Farbkanals wird in Richtung
seiner ­Komplementärfarbe verschoben – und das ist bei Rot die
Farbe Cyan.

F  Abbildung 7.78
Statt das Rot zu ver­
dunkeln …

F  Abbildung 7.79
… verändert sich der Farb-
ton bei der Korrektur im
Farbkanal.

Vorsichtig herantasten
Die Korrektur der Grada-
tionskurve, wie sie in Ab-
bildung 7.79 gezeigt wird,
Sie sehen, dass die Auswahl des Kanals entscheidend ist: ist sehr extrem. Sie sollten
E Steht dieser auf Master, regeln Sie über die Gradationskurve die die Gradationskurve nicht
Helligkeitsverteilung für alle Farbkanäle. in den Bereich ziehen, der
E In den einzelnen Farbkanälen entfernen Sie Farbstiche bezie- mit Pixeln belegt ist, da
hungsweise verschieben die Farbtöne. diese sonst verloren gehen
E Mit Alpha wirken Sie auf Transparenzen ein. Bei der Bearbeitung und somit der Tonwertum-
fang Ihres Fotos vermin-
»normaler« Fotos wird dieser Kanal jedoch sicherlich nicht vor-
dert wird!
kommen, sondern erst, wenn in dem Dokument mit Transpa-
renzen gearbeitet wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 431


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Wenn Sie sich im ersten Klappmenü 2 für LAB entscheiden, ändern


Nicht-destruktive Arbeit
sich dementsprechend die Kanäle im zweiten Klappmenü 3 . So
bewahren
können Sie hier die Helligkeit über die Gradationskurve ändern,
Der Vorteil von Anpas-
da der LAB-Farbmodus die Behandlung der Helligkeitsverteilung
sungsebenen liegt darin,
dass die darunterliegenden statt über Farbkanäle über andere Kanäle verwaltet. Auch das
Ebenen unangetastet blei- Farbmodell CMYK besitzt z. B. andere Farbkanäle. So können Sie
ben und Sie die Anpassung entsprechend der gerade geöffneten Datei auf deren verwendetes
auch später noch verän- Farbmodell zugreifen oder zu einem anderen Farbmodell wechseln.
dern können. Durch einen
Klick auf Zusammenlegen
1 machen Sie diese Mög- 7.9.3 Gradationskurve per Pipette anpassen
lichkeiten zunichte. Hier
Sehr praktisch ist die Verwendung der Pipette 4 , die über die
wird die Anpassungsebene
gleichnamige Schaltfläche im Dialogfenster Gradationskurven
mit der darunterliegenden
Ebene zusammengefügt. aufgerufen werden kann. Ist sie aktiv, verwandelt sich der Mauszei-
So verringern Sie zwar die ger in ein Fadenkreuz. Mit diesem klicken Sie auf den Bildbereich,
Dateigröße, können aber den Sie korrigieren wollen. Ziehen Sie ihn dann bei gedrückter
nicht mehr auf die Anpas- Maustaste nach unten, führt dies zu einer Verdunkelung, ziehen
sung einwirken. Sie ihn nach oben, hellen Sie das Foto auf.

b
c

G  Abbildung 7.80 d
Über die Pipette können Sie
gezielt die Grundlage der 7.9.4 Mischmodi bei Gradationskurven anwenden
Korrektur bestimmen. Wenn Sie über die Gradationskurven ein Foto kontrastreicher
gestalten, kann es leicht passieren, dass die Sättigung zu über-
trieben wirkt. Hier bietet es sich an, die Anpassungsebene Grada-
tionskurven mit dem Mischmodus Luminanz zu versehen, und
zwar entweder direkt im Dialogfenster oder über das Panel Ebenen.
In Abbildung 7.81 habe ich eine übertriebene Korrektur vorgenom-

432 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.10  Farben anpassen

men, um den Vergleich besser zeigen zu können. Durch die Wahl


des Mischmodus Luminanz wurde die Sättigung stark reduziert.

G  Abbildung 7.81 E

Die Gradationskurve des korrigierten Fotos wurde


mit dem Mischmodus Luminanz versehen.

7.10 Farben anpassen


Die folgenden Anpassungsebenen nutzen Sie nicht nur zur Behe-
bung von Farbverschiebungen, sondern Sie können sie auch sehr
gut für die absichtliche Farbverfremdung einsetzen.

7.10.1 Kanalmixer – Farben kanalweise bearbeiten


Der Kanalmixer verschiebt Farbtöne je nach Farbkanal. Hierbei
ist es wichtig, zu wissen, wie die sogenannte Komplementärfarbe
einer Farbe lautet. Bei einem Foto mit dem Farbformat RGB erge-
ben sich folgende Komplementärfarben:
E Rot – Cyan

E Grün – Magenta

E Blau – Gelb

So wurde der Himmel in Abbildung 7.82 gelblich, nachdem ich im


Farbkanal Blau den Regler Blau nach links gezogen habe.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 433


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung7.82
Das Foto wurde über den Durch die Möglichkeit, Farben zu verschieben, eignet sich der
Kanalmixer verändert. Kanalmixer besonders zur Behebung von Farbstichen. So konnte ich
in Abbildung 7.83 das Foto korrigieren, das einen Blaustich zeigte.
Hier habe ich den Regler Blau im Kanalmixer nach links gezogen.

Abbildung 7.83 E
Der Blaustich im Foto wurde
mittels Kanalmixer beho-
ben. Das Foto wirkt dadurch
wärmer.

434 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.10  Farben anpassen

7.10.2 Selektive Farbkorrektur


Mittels der Anpassungsebene Selektive Farbkorrektur erhalten
Sie Zugriff auf die einzelnen Farbkanäle und können jeweils durch
Anpassung der CMYK-Farben die Farbtöne ändern. Gedacht ist die
Selektive Farbkorrektur für die Druckvorbereitung, daher liegen
die Regler auch in den CMYK-Farben vor. Aber auch für Korrek-
turen, die nicht zu krass vorgenommen werden sollen, eignet sich
diese Anpassung.
Das Foto in Abbildung 7.84 soll von den Rotanteilen im Gesicht
des Porträts befreit werden. Nach Aufruf der Anpassung Selektive
Farbkorrektur wird standardmäßig im Klappmenü der Eintrag
Rottöne 1 angezeigt, und dieser ist für die gewünschte Korrektur
auch bestens geeignet.

F  Abbildung 7.84
Das Porträt mit etwas zu
hohen Rotanteilen im
Gesicht …

a
b

F  Abbildung 7.85
… wird mittels Selektive
Farbkorrektur bearbeitet.

Wie Sie bereits in vorangegangen Anpassungsebenen gesehen


haben, bildet die Farbe Cyan (im Dialogfenster mit Zyan bezeich-
net) die Komplementärfarbe zu Rot. So lässt sich durch Ziehen
des Reglers Zyan nach rechts der Rotanteil verringern. Gleichzeitig
erzeugen Sie durch die Mischung von Magenta und Gelb die Farbe
Rot – daher liegt es nahe, die beiden Regler Magenta und Gelb
nach links zu ziehen, um die Rottöne zu reduzieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 435


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Die Korrektur mittels Selektive Farbkorrektur fällt meist sehr


dezent aus. Um den Effekt zu steigern, können Sie die Option
Relativ 2 deaktivieren. Diese Option bildet die Grundlage der
Berechnung. Wenn Sie den Regler Gelb auf 50 % anheben, wer-
den Pixel, die bereits zu 40 % aus Gelb bestehen, den Wert 90 %
erhalten, wenn Relativ deaktiviert ist. Bei aktiver Option wird der
momentane Anteil zur Berechnung herangezogen, das heißt, in
dem genannten Beispiel werden 50 % aus dem bestehenden Anteil
(40 %) berechnet, folglich erhalten die Pixel nach der Korrektur
einen Anteil von 60 %.

7.10.3 Farbbalance – bestimmte Farbwerte verändern


Die Farbbalance können Sie immer dann anwenden, wenn eine
gewollte Änderung der Farbwerte gewünscht ist. Dies ließe sich
auch mit anderen Methoden realisieren, zum Beispiel über den
Kanalmixer oder das Split Toning, der Vorteil der Farbbalance
liegt aber darin, dass Sie hier gezielt Schatten, Lichter und Mittel-
töne (Zwischentöne) anpassen können.
Im Foto aus Abbildung 7.86 habe ich für den Tonwertbereich 3
Lichter den Regler Zyan/Rot auf 60 % angehoben. Dadurch wurde
überwiegend der Himmel rötlicher. Anschließend habe ich den Ton-
wertbereich Schatten aufgerufen und dort den Regler Zyan/Rot
auf –50 % gezogen, damit die Farben im Schatten den Farben in
den Lichtern entgegenwirken.

G  Abbildung 7.86 E
Die eher langweilige Szene wurde mittels Farbbalance
mit einem anderen Bildlook versehen.
d

436 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.11  Softproof – sicher in den Druck

Die Option Helligkeit übernehmen 4 können Sie einsetzen, um


Zu viel des Guten?
die Leuchtkraft der vorhandenen Pixel auch nach der Anpassung
Gerade beim Verschieben
beizubehalten. Diese Option wirkt sich meist sehr dezent aus und
von Farbwerten kommt es
kann zum Vergleich aktiviert und deaktiviert werden.
schnell zu übertriebenen,
nicht gewünschten Ergeb-
nissen. Damit Sie in solch
7.10.4 Invertieren – Farben in ihr Gegenteil verwandeln
einem Fall die Anpassungs-
Über die Anpassungsebene Invertieren werden die Farben der ebene nicht verlassen und
betroffenen Ebene in die entgegengesetzte Farbe umgewandelt, löschen müssen, klicken
also in ein Negativ. Die Anpassungsebene wird ohne Nachfrage Sie kurzerhand auf Zu-
rücksetzen 5. Die Regler
und ohne Dialogfenster umgesetzt. Je nach Foto kann das Ergebnis
der Anpassungsebene wer-
dieser Anpassungsebene als grafisches Element, zum Beispiel für
den auf die Standardwerte
einen Flyer oder eine Broschüre, verwendet werden.
zurückgesetzt, und Sie
können die Korrektur von
vorn beginnen.

G  Abbildung 7.87
Das Originalfoto und das invertierte Ergebnis

7.11 Softproof – sicher in den Druck


Wenn Sie Korrekturen an Ihrem Foto vornehmen, besteht die
Gefahr, dass diese zu Druckproblemen führen können. Hier soll
Sie die Anpassungsebene Softproof unterstützen. Durch ihren
Einsatz können Sie den Ausdruck simulieren und so auf mögliche
Probleme angemessen reagieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 437


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.11.1 Steuerungselemente der Softproof-Funktion


Über das Klappmenü Proofing-Profil 1 stellen Sie das Dru-
ckerprofil ein. Dieses ist in Ihrem System hinterlegt, die Liste der
Druckerprofile lässt sich individuell erweitern. So bieten Papier-
hersteller spezielle Profile an, die die Eigenschaften von Papieren
in Kombination mit dem verwendeten Drucker berücksichtigen.

Abbildung 7.88 E
Zur Überprüfung eines
­Druckes …

b
c
d

G  Abbildung7.89
… wird die Anpassungsebene Softproof verwendet.

Über das Klappmenü Rendering Intent 2 legen Sie fest, wie mit
den vorhandenen Farben umgegangen werden soll; diese Anpas-
sung an die Druckergegebenheiten wird als Rendern bezeichnet.
E Bei der Einstellung Perzeptiv wird versucht, ein natürliches

Ergebnis zu erzielen, wobei sich dabei Farbwerte verändern


können.
E Die Standardeinstellung Relativ farbmetrisch ähnelt Perzeptiv,

es bleiben aber hier mehr Farben erhalten.

438 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.11  Softproof – sicher in den Druck

E Der Eintrag Sättigung versucht, einen gesättigten Ausdruck zu


erreichen, wobei es hier zu Farbverschiebungen auf Kosten des
dynamischen Aussehens kommen kann.
E Die letzte Einstellung Absolut farbmetrisch nimmt keinerlei
Veränderungen an den Farben vor, es werden jedoch alle Far-
ben, die sich in einem nicht darstellbaren Farbbereich befinden,
beschnitten. Hierbei kann es zu Farbverschiebungen kommen.

Durch das Rendern der Farben kann es zu Problemen in den Tiefen


kommen, da eine vorhandene Struktur zunichtegemacht wird. Die
Option Schwarzpunkt-Kompensation 3 soll davor schützen und
dafür Sorge tragen, dass auch in den Tiefen eine gewisse Zeichnung
erhalten bleibt.
Für das Entlarven von Problemstellen, die durch die Verwen-
dung des Proofing-Profils entstehen, eignet sich die Option Gamut
prüfen 4 . Sie zeigt alle RGB-Farben, für die keine CMYK-Farben
vorliegen, in grauer Farbe an. Der Farbumfang, den ein Gerät bezie-
hungsweise ein Farbmodell beherrscht, wird als Gamut bezeichnet.
Schauen Sie sich das Foto aus Abbildung 7.90 an. Hier wurde
eine Softproof-Anpassungsebene aufgerufen und das Proofing-
Profil Euroscale Coated v2 verwendet, die Option Gamut prü-
fen zeigt dabei sehr viele graue Bereiche an. Dies liegt unter ande- H  Abbildung 7.90
rem daran, dass das Foto im sRGB-Farbraum vorliegt (erkennbar Die Gradationskurve verla-
an der Titelleiste) und das verwendete Proofing-Profil für CMYK gert die Pixel in das Gamut
ausgelegt ist, in dem ein reines RGB-Rot nicht enthalten ist. des Proofing-Profils.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 439


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Beheben lässt sich das Problem durch weitere Anpassungsebe-


nen. Hierfür müssen Sie zur Ebene wechseln, die sich unterhalb
der Anpassungsebene Softproof befindet, und dort die Anpas-
sungsebene Gradationskurven aufrufen. Hier werden die bei-
den Anfasser nach oben beziehungsweise nach unten gezogen. Bei
Bedarf setzen Sie einen weiteren Punkt und erzeugen durch das
Verschieben etwas mehr Kontrast.
Je nach Foto kann auch eine weitere Anpassungsebene vom Typ
HSL hilfreich sein, in der die Sättigung des Rot-Kanals reduziert
wird.

Wichtig bei der Softproof-Anpassungsebene


Wenn Sie eine Softproof-Anpassungsebene einsetzen, müssen Sie
unbedingt zwei Dinge beachten:
E Setzen Sie diese immer an oberster Stelle ein. Hilfreich ist hier-

bei, wenn Sie vorab auf Auswählen • Ebenenauswahl aufheben


klicken – so ist gesichert, dass die anschließende Anpassungs-
ebene immer ganz oben eingesetzt wird.
E Außerdem wichtig beim Einsatz der Softproof-Anpassungsebene

ist, dass Sie diese vor dem Export (zum Beispiel an eine Drucke-
rei) ausblenden. Ansonsten wird sie berücksichtigt und verfälscht
somit das Ergebnis.

7.12 LUT – selbst definierte Farblooks


erstellen und sichern
Wenn Sie Anpassungen an Ihren Fotos vornehmen, werden Sie
immer wieder Korrekturen vornehmen, die sich auch auf andere
Fotos anwenden ließen. Daher bietet es sich an, ausgewählte
Anpassungen zu speichern und später auch auf andere Fotos anzu-
wenden. In der Bildbearbeitung spricht man hierbei von Lookup
Tables beziehungsweise Color Lookup Tables oder abgekürzt von
LUTs. Übersetzt könnte man sie als Farbtabellen oder Farbüber-
setzung bezeichnen.

7.12.1 Eigene LUT-Anpassungen erstellen


Das Erstellen einer LUT-Datei ist sehr schnell erledigt und bietet
sich immer dann an, wenn Sie zukünftig Fotos bearbeiten wollen,
die dasselbe Aussehen erhalten sollen.

440 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.12  LUT – selbst definierte Farblooks erstellen und sichern

Schritt für Schritt


Eigene Farblooks (LUT) speichern und anwenden
Sehen Sie in dieser Schritt-Anleitung, wie einfach Sie Anpassungen
speichern können, um diese im Handumdrehen weiteren Fotos
zuzuweisen.
Kapitel_07 •
rouen_1.jpg, rouen_2.jpg
1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »rouen_1.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen.

2  Anpassung vornehmen
Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen Sie
Schwarz-Weiss. Belassen Sie die Regler in der Standardeinstel-
lung, und verlassen Sie das Dialogfenster mit Klick auf das X. Rufen
Sie über das Symbol Anpassungen das Split Toning auf. Ändern
Sie den Regler Lichter – Farbton auf 160°, und erhöhen Sie die H  Abbildung7.91
Lichter – Sättigung auf 70 %. Den Regler Schatten – Farbton Das Foto wurde mit zwei
stellen Sie auf 300° und den Regler Schatten – Sättigung auf Anpassungsebenen ver­
50 %. Verlassen Sie das Dialogfenster mit Klick auf das X. sehen.

3  LUT speichern
Klicken Sie auf Datei  • LUT exportieren. Die Auswirkung der
Anpassung wird in einem Beispielbild angezeigt. Wählen Sie aus
dem Klappmenü Format den Eintrag .3dl, und verschieben Sie
den Regler Qualität 1 (Abbildung 7.92) ganz nach rechts. Kli-
cken Sie auf die Schaltfläche Exportieren 2 , und wählen Sie einen
Ordner Ihrer Wahl. Vergeben Sie einen eindeutigen Namen (zum
Beispiel »LUT_sw-split«).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 441


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.92 E
Die Anpassungen werden
b
Ihnen in einem Beispielbild
angezeigt.

4  LUT-Anpassungsebene anwenden
Öffnen Sie die Datei »rouen_2.jpg«, klicken Sie auf das Symbol
Anpassungen im Panel Ebenen, und wählen Sie LUT. Es öff-
net sich das gleichnamige Dialogfeld, klicken Sie dort auf LUT
laden 3 , und wählen Sie die vorab gespeicherte LUT-Datei.

Abbildung 7.93 E
LUT wurde auf ein weiteres
Foto angewendet.

442 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.12  LUT – selbst definierte Farblooks erstellen und sichern

7.12.2 L
 UT ableiten – Bildlooks aus einem
anderen Bild generieren
Wie Sie gesehen haben, lassen sich Anpassungen sichern und somit
auch auf andere Fotos anwenden. Was ist aber, wenn Ihnen solche
Anpassungen nicht vorliegen, Sie aber dennoch den Bildlook eines
Fotos auf ein anderes Foto anwenden wollen? Hier bietet Ihnen
Affinity Photo die Möglichkeit an, ein Foto als Grundlage zu ver-
wenden und dessen Aussehen abzuleiten.

Schritt für Schritt


Bildlooks aus anderen Bildern ableiten
Wenn Sie ein Foto sehen, dessen Aussehen Ihnen gefällt, können
Sie versuchen, dieses als Grundlage für ein anderes Foto zu ver-
wenden. Affinity Photo leitet die Farbtöne, Farbtemperatur etc. ab Kapitel_07 • leuchtturm.jpg,
und wendet sie auf ein Foto Ihrer Wahl an. lutvorlage.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »leuchtturm.jpg« in Affinity Photo, und wech-
seln Sie zum Panel Ebenen.

2  Anpassungsebene aufrufen
Klicken Sie auf das Symbol Anpassungen , und wählen Sie LUT.
Vorgaben sammeln
Klicken Sie im gleichnamigen Dialogfenster auf LUT ableiten 4 .
Falls Sie mehrere LUT-­
Es öffnet sich ein Verzeichnisfenster. Wählen Sie hier die Datei
Vorgaben erstellen bezie-
»lutvorlage.jpg«, dieses Foto stellt das »Quellbild« dar, von dem
hungsweise verwenden,
das Aussehen übernommen werden soll. Das Fenster öffnet sich empfiehlt es sich, einen
ein weiteres Mal – wählen Sie hier nochmals die Datei »lutvorlage. zentralen Ablageort dafür
jpg«. Hinter LUT laden erscheint Name: »Abgeleitete LUT«, und zu verwenden. So habe ich
in diesem Moment wird das aktive Foto auch schon dementspre- auf meinem Laufwerk ein
chend angepasst. Verzeichnis Material an-
gelegt, in dem alle Dinge
abgelegt werden, die ich
für die Arbeit mit Affinity
Photo, Photoshop, Affinity
Designer, Lightroom etc.
d benötige.

G  Abbildung 7.94
Im Dialogfenster LUT können Sie eine Datei als Grundlage für eine
LUT-Anwendung ableiten lassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 443


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

3  LUT speichern
Schließen Sie das Dialogfenster LUT. Falls Ihnen die LUT-Ableitung
gefällt und Sie sie bewahren wollen, gehen Sie auf Datei • LUT
exportieren und wählen einen entsprechenden Namen.

G  Abbildung 7.95 G  Abbildung7.96 G  Abbildung 7.97


Dieses Foto dient als Vorlage … wurde auf dieses Foto … und führte zu dem hier
für die LUT-Ableitung. Diese ­angewendet … gezeigten Ergebnis.
Vorlage …

7.12.3 LUT-Vorgaben hinzufügen


Wenn Sie mit der Zeit Ihre Lieblings-Farbtabellen gefunden haben,
ist es sinnvoll, diese als Vorgaben hinzuzufügen, um sie schneller
im Zugriff zu haben. Klicken Sie dafür im Dialogfenster LUT auf die
Schaltfläche Vorgabe hinzufügen.

G  Abbildung 7.98
Eine Anpassungsebene
kann als Vorgabe abgelegt Vergeben Sie einen eindeutigen Namen, und verlassen Sie das Dia-
werden. logfenster Anpassungsvorgabe hinzufügen mit einem Klick auf
OK. Ab sofort liegt die Vorgabe im Panel Anpassung zur Verfügung,
sobald Sie die Kategorie LUT auswählen (in meinem Beispiel ist es
die Vorgabe LUTsw-split 1).

444 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.13  Objektivfilter – gefärbte Filter simulieren

F  Abbildung 7.99
Anpassungen, die als Vor-
gabe hinzugefügt wurden,
können schnell angewendet
a
werden.

7.13 Objektivfilter – gefärbte Filter


simulieren
Vor allem in der analogen Fotografie kommen Objektivfilter zum
Einsatz, um die anschließende Bearbeitung beziehungsweise Ver-
fremdung von Fotos zu ermöglichen. Diese Filter beinhalten eine
Glasscheibe und werden vor das Objektiv der Kamera geschraubt.
Sie haben verschiedene Funktionen, und eine dieser Funktionen
lässt sich nun auch nachträglich in Affinity Photo anwenden. Es
geht hierbei um gefärbte Filter, die die Bildaussage individuell
beeinflussen können.
In Abbildung 7.100 habe ich einen Orangefilter verwendet und H  Abbildung 7.100
die Optische Dichte auf 100 % gesetzt. Die Filterfarbe bestimmen Das Strandfoto erhält durch
Sie durch einen Klick auf das Farbfeld unterhalb von Filterfarbe 2 . den Objektivfilter einen
Hier haben Sie Zugriff auf die unterschiedlichen Farbregler (im Bei- anderen Look.
spiel RGB-Regler).

b
d
c

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 445


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Über den Regler Optische Dichte 4 bestimmen Sie die Auswir-


kung des Filters. Je höher der Prozentwert, desto kräftiger wirkt
sich der Objektivfilter aus. Die Option Helligkeit übernehmen
3 berücksichtigt die Helligkeitswerte der Originalpixel. Falls Sie
diese Option deaktivieren, werden sie nicht mehr berücksichtigt,
worunter die Bildqualität allerdings mitunter leiden kann.

Weitere Objektivfilter
Die während des Fotografierens eingesetzten Objektivfilter werden
G  Abbildung7.101 nicht nur verwendet, um ein Foto in eine andere Farbe zu tauchen.
Bestimmen Sie die Farbe des So gibt es überdies die sehr beliebten Polarisationsfilter (Polfilter),
Filters. die Spiegelungen entfernen und Farben betonen, und die Graufilter
(ND-Filter), die den Lichteinfall beeinflussen und somit längere Be-
lichtungszeiten ermöglichen. Mit der Anpassungsebene Objektivfil-
ter simulieren Sie lediglich den Einsatz der gefärbten Vorsatzfilter.

7.14 Split Toning


Die recht spezielle Anpassungsebene Split Toning verschiebt Farb-
töne, getrennt nach Lichtern und Schatten. Neben der Sättigung
können Sie auch festlegen, ab wann ein Helligkeitswert den Lich-
tern oder den Schatten zugeordnet wird. Irritierend ist beim Einsatz
des Split Tonings, dass sich keine Auswirkungen zeigen, wenn an
den Reglern Lichter – Farbton beziehungsweise Schatten – Farb-
ton gezogen wird. Ursächlich dafür ist der jeweilige Regler für die
Sonderfall OCIO Sättigung. So bestimmen Sie über die Farbtonregler 1 , welche
Bei der Anpassungsebene Farbe zugewiesen wird, aber erst durch die Erhöhung der jeweili-
OCIO handelt es sich um gen Sättigung 2 wird die Korrektur angewendet.
eine Art Farbmanagement-
Schauen Sie sich das Foto aus Abbildung 7.102 einmal genauer
Tool. Es ist ein freies Farb-
an. Hier habe ich einen Grünton für die Lichter und einen Blauton
schema, das unter www.
für die Schatten festgelegt. Erst durch die Erhöhung der beiden
opencolorio.org herunter-
geladen und in Affinity Regler für die Sättigung zeigt sich die Auswirkung.
Photo anschließend über Der Regler Balance 3 steuert, ab wann ein Pixel den Lichtern
die Anpassungsebene oder den Schatten zugewiesen wird. Grundsätzlich steht der Regler
OCIO aufgerufen werden auf 50 %, das heißt, die zugrunde liegenden Helligkeitswerte von 0
kann. Hintergrund hierbei bis 255 werden geteilt. Hat ein Pixel in den drei Farbkanälen Rot,
ist, dass Sie ein bestehen- Grün und Blau jeweils einen Wert von 255, wird dieser in reinem
des Foto in ein anderes
Weiß dargestellt. Liegt der Wert bei den drei Farbkanälen bei 0,
Farbschema umstellen.
ist das Pixel schwarz.

446 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

G  Abbildung7.102 E
Das Foto wurde mit einer Split Toning- c
Anpassungsebene versehen.

Mit dem Regler Balance regeln Sie bei einem Wert von 50 %, dass
alle Pixel, die einen Farbwert von 0 bis 127,5 haben, den Schatten
zugewiesen werden, Pixel mit einem Farbwert ab 127,5 werden
den Lichtern zugeordnet. Ziehen Sie den Regler nach links, verän-
dern Sie das Verhältnis, und Sie ordnen mehr Farbwerte den Lich-
tern zu, ein Ziehen nach rechts erweitert den Bereich der Schatten.
Sie werden in der Praxis sehen, dass Sie einige, wichtige Anpas-
sungsebenen immer wieder nutzen werden. So verwundert es
nicht, dass Affinity Photo für die wichtigsten vier Anpassungsebe-
nen Tastenkürzel hinterlegt hat.

Tastenkürzel Funktion

(Strg)/(cmd) + ​(L) AnpassungsebeneTonwertkorrektur

(Strg)/(cmd) + ​(M) AnpassungsebeneGradationskurven

(Strg)/(cmd) + ​(Alt) + ​(ª) + ​(B) Anpassungsebene Schwarz-Weiss F  Tabelle7.1


Tastenkürzel für Anpassungs-
(Strg)/(cmd) + ​(U) Anpassungsebene HSL
ebenen

7.15 Farben und Kontrast mit Werkzeugen


korrigieren
Die Korrekturen, die Sie über Anpassungsebenen durchführen,
betreffen grundsätzlich die gesamte Ebene. Daher kann es praktisch
sein, entweder Werkzeuge für die partielle Korrektur einzusetzen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 447


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

oder vorab über Auswahlwerkzeuge die Bereiche festzulegen, die


bearbeitet werden sollen.

7.15.1 M
 it den Abwedeln- und Nachbelichten-Werk­
zeugen Bildbereiche aufhellen oder abdunkeln
Die Nutzung der beiden Werkzeuge Abwedeln und Nachbelichten
haben Sie bereits in Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken arbeiten«,
kennengelernt. Statt wie dort beschrieben mit einer neutralgrauen
Ebene zu arbeiten, können Sie die Werkzeuge auch direkt auf einem
Foto anwenden. Es empfiehlt sich aber, vorab eine Kopie der Ebene
zu erstellen, die bearbeitet werden soll. So können Sie im Nachhi-
nein immer wieder zum Originalzustand Ihres Fotos zurückkehren.

Schritt für Schritt


Einen Himmel abdunkeln
Lernen Sie in dieser Schritt-Anleitung den Umgang mit dem Nach-
belichten-Werkzeug kennen. Vorab müssen Sie sich zunächst einen
Kapitel_07 • stausee.jpg geeigneten Pinsel aussuchen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »stausee.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(J), oder führen Sie einen rech-
ten Mausklick auf die Ebene Hintergrund aus, und wählen Sie
Duplizieren. Diese Ebenenkopie soll nun korrigiert werden.

Abbildung 7.103 E
Der Himmel des Fotos soll
abgedunkelt werden.

448 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

2  Nachbelichten-Werkzeug und Pinsel wählen


Rufen Sie das Werkzeug Nachbelichten auf. Wechseln Sie in
das Panel Pinsel. Wählen Sie dort aus der Kategorie Einfach 3 den
ersten Pinsel. In den Werkzeugeinstellungen wählen Sie eine Breite
von 400 px. Reduzieren Sie die Deckkraft auf 50 %, den Fluss
belassen Sie auf 100 %, und die Härte setzen Sie auf 0 %. Wählen
Sie aus dem Klappmenü Tonwertbereich den Eintrag Zwischen-
töne 1 , und lassen Sie die Option Farbton schützen 2 aktiv.
a b

G  Abbildung 7.104 c
Wählen Sie einen Pinsel, und stellen Sie das Nach-
belichten-Werkzeug ein.

3  Korrektur starten
Klicken Sie mit dem Nachbelichten-Werkzeug links, außerhalb
des Fotos, halten Sie die Maus gedrückt und fahren Sie gleichmä-
ßig über den Himmel. Durch die Wahl einer weichen Pinselkante
(Härte 0 %) können Sie auch leicht über die Baumwipfel fahren.
Wiederholen Sie diesen Schritt mehrfach – der Himmel wird
nach und nach dunkler. Wichtig ist dabei, dass Sie vor dem Über-
fahren des Himmels die Maus einmal loslassen und dann wieder
mit gedrückter Maustaste über den Himmel fahren.

F  Abbildung 7.105
Starten Sie die Korrektur
außerhalb des Fotos.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 449


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

4  Schritt widerrufen
Falls Sie aus Versehen zu stark über die Bäume gefahren sind, kön-
nen Sie diesen Schritt über (Strg)/(cmd) + ​(Z) oder Bearbeiten  •
Rückgängig widerrufen. Hierbei werden die Korrekturen rückgän-
gig gemacht, die seit dem letzten Gedrückthalten und Überfahren
mit der Maus vorgenommen wurden.

G  Abbildung 7.106
Der flaue Himmel wurde mittels Nachbelichten-Werkzeug abgedunkelt.

Seitlicher Mausklick
Bei der gerade durchgeführten Schritt-Anleitung hatte ich Ihnen
empfohlen, mit der Maus außerhalb des Fotos zu klicken und erst
dann mit gedrückter Maustaste die Korrektur vorzunehmen. Sofern
dies möglich ist, das heißt der zu korrigierende Bereich am Rand be-
ginnt, sollten Sie dies beherzigen. Ansonsten kann es sein, dass der
erste Klick einen höheren Auftrag verwendet als die restlichen Berei-
che. In solch einem Fall wird dort ein Artefakt sichtbar sein.

Korrekturen optimieren | Um dezentere Korrekturen vorzuneh-


men, bietet sich die Option Fluss 1 an – diese ist vergleichbar mit
einer Sprühdose, sobald Sie deren Wert verringern. Liegt dieser bei
100 %, wird durch Klicken und Ziehen ein 100 %iger Auftrag vorge-
nommen. Ein kleinerer Wert verwendet einen niedrigeren Auftrag,
der sich bei längerem oder weiterem Überfahren aber summiert –
also so wie beim Sprühen mit einer Farbdose (Airbrush). Ein Klick
auf die Schaltfläche Mehr 2 bringt Sie in die Einstellungen für den
aktiven Pinsel.

450 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

a b cd

F  Abbildung 7.107
Die Pinseleinstellungen
erscheinen nach einem Klick
auf die Schaltfläche Mehr.

Arbeiten mit einem


Grafiktablett
Das Symbol 3 hinter der
Schaltfläche Mehr ist dann
wirksam, wenn Sie ein
Pinselstriche glätten | Mit der Option Stabilisator 4 unterstützt Grafiktablett einsetzen.
Sie Affinity Photo beim Malen mit dem Werkzeug. Hier gibt es zwei Hier können Sie festlegen,
Varianten: Seilmodus und Fenstermodus. Beide haben ein Werte- ob der Druck, den Sie mit
feld, in dem Sie die Länge beziehungsweise die Fenstergrösse dem Grafikstift ausüben,
eine Auswirkung auf den
eingeben können. Sinn dieser Funktion ist es, Ihre Pinselstriche zu
Auftrag haben soll.
glätten, um harte Übergänge zu vermeiden.

Tonwertbereich festlegen und Farbton schützen  | Über das


Klappmenü Tonwertbereich geben Sie an, welche Tonwertbe-
Nur ein Einstieg!
reiche Sie bearbeiten wollen. Sollen zum Beispiel dunkle Bereiche
Die kurzen Erläuterungen
bearbeitet werden, wählen Sie hier Schatten. Die Option Farbton
zu einzelnen Funktionen
schützen sollten Sie aktiviert lassen, da dadurch verhindert wird, des Nachbelichter-Werk-
dass durch die Korrektur ein Farbton verändert wird. zeugs bzw. der Pinselwerk-
zeuge allgemein, sollen Ih-
Mit dem Abwedeln-Werkzeug Bildbereiche aufhellen  | Das nen nur grundlegende
Abwedeln-Werkzeug funktioniert genauso wie das Nachbelich- Dinge näherbringen. In Ab-
ten-Werkzeug, nur dass hier Bildbereiche aufgehellt werden. So schnitt 11.1, »Das Arbeiten
mit Pinseln«, folgen aus-
konnte ich in dem Schwarzweißfoto eines Gorillas die Augenpartie
führliche Informationen.
aufhellen. Auch hier habe ich dies in der duplizierten Ebene getan.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 451


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung7.108
Durch das Abwedeln-Werk- Das Schwamm-Werkzeug  | Neben dem Abwedeln- und dem
zeug wurde die Augenpartie Nachbelichten-Werkzeug finden Sie außerdem das Schwamm-
aufgehellt.
Werkzeug in dieser Gruppe. Dieses wird dafür verwendet,
Bereiche wie mit einem Schwamm zu überfahren, um dort eine
Sättigung oder Entsättigung vorzunehmen.

Schritt für Schritt


Bildbereiche gezielt entsättigen
Ein Foto soll die Aufmerksamkeit des Betrachters auf bestimmte
Bereiche lenken. Dabei kann es jedoch vorkommen, dass andere
Stellen im Bild, aufgrund einer hervorstechenden Farbe beispiels-
Kapitel_07 •
gruene_wand.jpg weise, den Blick des Betrachters ablenken. In solchen Fällen kön-
nen Sie das Schwamm-Werkzeug gezielt einsetzen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »gruene_wand.jpg«, und wechseln Sie in das
Panel Ebene. Erzeugen Sie über (Strg)/(cmd) + ​(J) ein Duplikat der
Ebene.

Abbildung 7.109 E
Die Ebene wurde dupliziert.

452 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

2  Auswahl erstellen
Wählen Sie das Freihandauswahl-Werkzeug (L). In den Werk-
zeugeinstellungen klicken Sie bei Typ auf das Symbol Polygonal
. Klicken Sie auf den Übergang des Daches zur der grünen
Wand. Klicken Sie jeweils auf die Ecken, um die Hauswand kom-
plett auszuwählen.

F  Abbildung 7.110
Mit der Freihandauswahl
wird die Hauswand ausge-
wählt.

3  Zweite Wand auswählen


Klicken Sie in den Werkzeugeinstellungen auf Hinzufügen, und
wählen Sie wie in Schritt 2 die zweite Hauswand aus.

F  Abbildung7.111
Über den Modus Hinzu­
fügen wird die Auswahl
erweitert.

4  Schwamm-Werkzeug einsetzen
Wählen Sie das Schwamm-Werkzeug (O). In den Werkzeugein-
stellungen klicken Sie auf die Schaltfläche Entsättigen 1 (Abbil-
dung 7.112), um die Sättigung zu reduzieren. Da sich die Korrektur
nur auf den ausgewählten Bereich bezieht, kann der Pinsel ruhig
größer gewählt werden, nutzen Sie dennoch eine Härte von 0 %,
um einen weichen Pinsel zu erhalten. Malen Sie mit dem Werk-
zeug über die ausgewählten Bereiche.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 453


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Abbildung 7.112 E
Das Schwamm-Werkzeug
teilt sich den Platz mit dem
Abwedeln- und dem Nach-
belichten-Werkzeug.

5  Auswahl aufheben
Wenn die Arbeit mit dem Schwamm-Werkzeug erledigt ist, drü-
cken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um die Auswahl wieder aufzuheben.
Falls der Effekt zu krass ausgefallen sein sollte, können Sie ihn im
Panel Ebenen über die Deckkraft etwas abmildern.

G  Abbildung7.113 G  Abbildung
7.114
Die grüne Wand, die den Blick des Betrachters … wurde entsättigt.
ablenken könnte …

7.15.2 Mit dem Malpinsel Bildbereiche übermalen


Statt Bereiche aufzuhellen oder abzudunkeln, können Sie mit einer
ähnlichen Technik auch Bildbereiche übermalen. Hierfür nutzen Sie
den Malpinsel (B). Wichtig ist hierbei, dass Sie in den Werkzeug-
einstellungen des Malpinsels den Mischmodus Farbe verwenden,
damit die aufgetragene Farbe mit der Struktur verrechnet wird und
das Ergebnis dadurch realistischer wirkt.

454 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

Im Foto aus Abbildung 7.115 habe ich begonnen, den Rumpf des
Schiffes mit roter Farbe zu übermalen 2 (auch hier wurde die
Korrektur in der duplizierten Ebene vorgenommen).

G  Abbildung 7.115 b
Teile des Schiffsrumpfes wurden bereits mit roter Farbe
übermalt.

Statt die Korrektur auf der duplizierten Ebene auszuführen, hätte


ich diese auch auf einer neuen, leeren Pixelebene durchführen
können. Wichtig ist nur, dass die Pinselstriche nicht auf der Origi-
nalebene gezogen werden.
Ich persönlich würde Ihnen davon abraten, Farbersetzungen die-
ser Art im großen Stil vorzunehmen, da die Arbeit doch sehr zeit-
intensiv werden kann. Eine kleine Arbeitserleichterung erhalten Sie,
G  Abbildung 7.116
wenn Sie vorab eine Auswahl erzeugen, damit Sie nicht aus Ver-
sehen Bereiche übermalen, die gar nicht einbezogen werden sollten Der Pinsel kann auch auf
einer leeren Ebene einge-
(so wie bei der letzten Schritt-Anleitung). Falls Sie keine Auswahl
setzt werden. Wichtig ist
erstellen und anschließend Bereiche versehentlich übermalen, kön-
hierbei, der Ebene den
nen Sie den Rückgängig-Pinsel einsetzen. Klicken Sie dafür im Mischmodus Farbe zuzu­
Panel Protokoll auf einen Arbeitsschritt vor dem versehentlichen weisen.
Übermalen, und fahren Sie mit dem Rückgängig-Pinsel über die
fehlerhaften Bereiche (lesen Sie hierzu die Schritt-Anleitung »Den
Rückgängig-Pinsel einsetzen« aus Abschnitt 4.7.3). Ausprobieren?
Sie finden das Foto mit
dem Warnschild im Down-
7.15.3 Bereich füllen – Farbe ins Bild schütten load-Material zu Kapitel 7
unter dem Namen »dan-
Wie Sie über Anpassungsebenen die Farbe in einem Foto verändern
ger.jpg«.
können, haben Sie bereits in verschiedenen Varianten erfahren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 455


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Eine weitere Möglichkeit, die aber mitunter etwas grob ausfällt,


lässt sich über das Bereich füllen-Werkzeug realisieren.
In Abbildung 7.117 soll das rote Warnschild über dieses Werk-
zeug eine andere Farbe erhalten. Auch hier ist der erste Schritt, ein
Duplikat der Ebene zu erstellen.

G  Abbildung 7.117
Das Duplikat der Ebene soll bearbeitet werden.

Das Bereich füllen-Werkzeug (G) besitzt lediglich zwei Werk-


zeugeinstellungen:
1. Über die Toleranz legen Sie fest, wie weit ein Farbwert von dem
Pixel entfernt sein darf, das Sie mit dem Bereich füllen-Werkzeug
auswählen. Je kleiner der Wert, desto weniger abweichende Far-
ben werden einbezogen.
2. Die Option Angrenzend sorgt dafür, dass nur Pixel korrigiert wer-
den, die sich in direkter Nachbarschaft des ausgewählten Pixels be-
finden. Im Beispielbild soll nur das Warnschild eine neue Farbe
erhalten. Würde ich hier die Option Angrenzend deaktivieren,
würde Affinity Photo auch alle Rottöne außerhalb des Schildes ein-
färben. Ich lasse daher die Option Angrenzend aktiviert.

Über das Panel Farbe habe ich eine andere Farbe festgelegt. Diese
wird nun herangezogen, um die gewünschte Farbe im Foto auszu-
tauschen. Welche Farbe das ist, regeln Sie mit dem Bereich füllen-
Werkzeug. Ich klicke mit dem Werkzeug in den roten Bereich des
Schildes.

456 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

G  Abbildung 7.118
Die ausgewählte Farbe ersetzt die Farbe, die mit dem Bereich
füllen-Werkzeug angeklickt wird.

Da die roten Bereiche innerhalb der Buchstaben (zum Beispiel D)


Arbeitsbereich
aufgrund der weißen Kontur nicht an das ausgewählte Pixel angren-
einschränken
zen, behalten sie die rote Farbe. Durch einen Klick in die jeweiligen
Bei filigranen Korrekturen
Buchstabeninnenbereiche lassen sich diese natürlich auch umfär-
sollten Sie vorab eine Aus-
ben. Um den Unterschied zur deaktivierten Option Angrenzend wahl erzeugen. So habe
zu sehen, widerrufe ich die Aktion mit (Strg)/(cmd) + ​(Z) und deak- ich mit dem Auswahlpinsel
tiviere die Option Angrenzend. (W) das Warnschild aus-
gewählt und erst dann das
Bereich füllen-Werkzeug
eingesetzt. Da sich die
Korrektur nur auf den aus-
gewählten Bereich aus-
wirkt, konnte ich die Op-
tion Angrenzend
deaktivieren und mit nur
einem Klick die Umfärbung
vornehmen.

F  Abbildung 7.119
Die deaktivierte Option
Angrenzend bezieht sich
auf das gesamte Foto.

Dadurch werden nun allerdings auch die Bereiche außerhalb des


Schildes korrigiert. Daher aktiviere ich die Option Angrenzend
erneut und fülle die Innenbereiche der Buchstaben einzeln, indem

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 457


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

ich diese Bereiche nach und nach mit dem Bereich füllen-Werk-
zeug anklicke.

Mischmodus nutzen
Falls die neue Farbe nicht realistisch wirkt, da das Bereich füllen-
Werkzeug lediglich die Farbe aufträgt, ohne diese mit der darunter-
liegenden Ebene beziehungsweise der vorhandenen Struktur zu ver-
rechnen, können Sie für die oberste Ebene den Mischmodus Farbe
auswählen. Je nach Foto wirkt der Effekt dann weitaus realistischer.

G  Abbildung 7.120 E

Das rote Schild wurde über


das Bereich füllen-Werkzeug
eingefärbt.

Schloss im Farbe-Panel 7.15.4 Farben mit dem Farbwechsler ändern


Neben dem Klappmenü
Einen ähnlichen Einsatz wie das Bereich füllen-Werkzeug verfolgt
für den Farbraum befindet
der Farbwechsler , der sich den Platz mit dem Malpinsel teilt.
sich ein Schloss-Symbol. Ist
Hier malen Sie mit dem Werkzeug über einen Bereich, dessen Farbe
dieses aktiv (dunkelgrau
unterlegt), wird verhindert, sich ändern soll – die gewünschte Farbe wird auch hier über das
dass bei der Auswahl einer Panel Farbe festgelegt.
Farbe der aktive Farbraum
wechselt. Somit bleiben Bestimmen der Farbe, die getauscht werden soll | Durch einen
Sie immer im gleichen Klick auf das Foto mit dem Werkzeug bestimmen Sie die Farbe, die
Farbraum (z. B. RGB), was mit der eingestellten Vordergrundfarbe ausgetauscht werden soll.
z. B. bei der Weitergabe an
Wenn Sie nun mit der Maus über den Bereich fahren, werden alle
eine Druckerei wichtig ist.
Pixel mit dem gleichen Farbwert mit der neuen Farbe übermalt.

458 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

Die Option Angrenzend ist nicht wie beim Bereich füllen-Werk-


Ausprobieren?
zeug vorhanden, vielmehr arbeitet der Farbwechsler immer mit
Das Foto des Skaters fin-
dieser Option, das heißt, wenn Sie versehentlich einen falschen
den Sie im Download-­
Bereich übermalen, wird dieser nur dann neu eingefärbt, wenn er
Material zu Kapitel 7. Der
sich in direkter Nachbarschaft des ausgewählten Pixels befindet. Dateiname lautet »skater.
Daher können Sie je nach Foto durchaus etwas ungenauer arbeiten. jpg«.
In Abbildung 7.121 soll die Jacke des Skaters eingefärbt werden.
Im Panel Farbe habe ich hierzu einen Grünton ausgewählt und
diesen als Grundlage für die Korrektur verwendet.

G  Abbildung 7.121
Die Jacke soll eingefärbt werden.

Auch der Mischmodus kann beim Farbwechsler nicht verändert


werden, dennoch werden bestehende Strukturen bewahrt. Aus
H  Abbildung 7.122
diesem Grund weicht die Farbe auch von der ab, die im Panel Die Jacke des Skaters wurde
Farbe ausgewählt wird. In meinem Beispiel hatte ich ein grelles mit Hilfe des Werkzeugs
Grün verwendet, das durch die vorherige Farbe aber dann zu einem Farbwechsler mit einer
dunklen Grün wird. anderen Farbe versehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 459


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

7.15.5 Das Verlauf-Werkzeug für Farbverfremdungen


und Farbintensivierung einsetzen
Ein weiteres Werkzeug, das Sie zur Farbverfremdung einsetzen
können, ist das Verlauf-Werkzeug , das Sie über die Taste (G)
aufrufen können.

Schritt für Schritt


Farbeffekt durch Verlauf-Werkzeug
Mit dem Verlauf-Werkzeug lassen sich auch Veränderungen an der
Farbe vornehmen. Da dieses Werkzeug verschiedene Ausprägun-
Kapitel_07 • bluete.jpg gen hat, können Sie hierüber sehr individuelle Ergebnisse erzielen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »bluete.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Erzeugen Sie hier eine neue, leere Ebene durch einen
Klick auf das Symbol Pixelebene hinzufügen .

2  Verlauf-Werkzeug einstellen
Wählen Sie das Verlauf-Werkzeug (G) aus. In den Werkzeug-
einstellungen wählen Sie bei Kontext die Option Füllung 1 . Bei
Typ klicken Sie auf Gleichmässig 2 .

a b

Abbildung 7.123 E
Der Verlauf überdeckt das
darunterliegende Foto.

3  Farben bestimmen
Klicken Sie auf den Anfangspunkt 3 der Verlaufslinie, um dessen
Farbe zu bestimmen. Wechseln Sie in das Panel Farbe, und klicken
Sie dort auf einen roten Farbton. Klicken Sie dann in den Endpunkt
4 der Verlaufslinie, und wählen Sie einen Orangeton aus.

460 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

d G  Abbildung 7.124
4  Mischmodus ändern Es wurden die Farben für
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und ändern Sie den Mischmodus den Verlauf festgelegt.
auf Farbe. Die Verlaufsebene wird mit dem Bild verrechnet. Ändern
Sie bei Bedarf die Verlaufslinie. So können Sie den Anfangs- bezie-
hungsweise den Endpunkt auch außerhalb des Fotos platzieren,
um einen noch weicheren Übergang zu erhalten. Über den kleinen
Strich 5 in der Mitte der Verlaufslinie können Sie durch Ziehen des
Striches entlang der Linie festlegen, wie »hart« der Übergang von
Anfangs- zu Endfarbe sein soll.

F  Abbildung 7.125
Der Verlaufsfilter lässt sich
nachträglich anpassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 461


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

Das Verlauf-Werkzeug eignet sich aber nicht nur zur Farbverfrem-


dung, sondern auch zur Farbverbesserung. So können Sie hiermit
auch einen zu blassen Himmel korrigieren.

Schritt für Schritt


Himmel tauschen: Ein dynamischerer Himmel
dank Verlauf-Werkzeug

Kapitel_07 • In dieser Schritt-Anleitung werden Sie mit den Farben eines optimal
steiermark.jpg, himmel.jpg blauen Himmels einen Verlauf für einen flauen Himmel erzeugen.

1  Dateien öffnen
Öffnen Sie die Dateien »steiermark.jpg« und »himmel.jpg«. Die
Datei »himmel.jpg« sollten Sie zuerst nutzen, holen Sie diese, falls
erforderlich, in den Vordergrund, indem Sie einfach auf deren
Titelleiste 1 klicken.
a

G  Abbildung7.126
Zwei Dateien sind geöffnet.

2  Farbpalette erstellen
Wechseln Sie zum Panel Farbfelder und klicken Sie dort auf das
Kontextmenü 2 . Wählen Sie dort Palette aus Bild erstellen.

Abbildung 7.127 E
Sie können die Farbfelder
aus einer Datei ermitteln
­lassen.

462 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

Im gleichnamigen Dialogfenster klicken Sie auf Bild auswählen


und wählen dort die Datei »himmel.jpg« aus. Klicken Sie auf die
Schaltfläche Erstellen. Es wird eine neue Palette mit dem Namen
»himmel« erstellt.

F  Abbildung 7.128
Fünf Farben aus dem Bild
werden für die Farbpalette
herangezogen.

3  Datei wechseln
Klicken Sie in die Titelleiste der Datei »steiermark.jpg«, um diese
in den Vordergrund zu holen. Wechseln Sie in das Panel Ebenen,
und erzeugen Sie eine neue, leere Ebene durch einen Klick auf das
Symbol Pixelebene hinzufügen .
Wählen Sie das Verlauf-Werkzeug (G) aus. In den Werkzeug-
einstellungen wählen Sie bei Kontext die Option Füllung. Bei Typ
klicken Sie auf Gleichmässig.

4  Verlauf ziehen
Klicken Sie in die obere Mitte, und ziehen Sie einen Verlauf mit
gedrückter (ª)-Taste, auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass der
Verlauf senkrecht ausgerichtet wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 463


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

G  Abbildung 7.129
Mit gedrückter (ª)-Taste erhalten Sie einen geraden Verlauf.

5  Farben bestimmen
Wechseln Sie in das Panel Farbfelder und wählen Sie aus dem
Klappmenü die gerade erstellte Farbpalette himmel aus. Klicken
Sie in den Anfangspunkt der Verlaufslinie und anschließend auf das
dunkelblaue Farbfeld. Wählen Sie den Endpunkt der Verlaufslinie
aus, und weisen Sie ihm eine hellblaue Farbe zu.

G  Abbildung7.130
Die Himmelsfarben wurden dem Verlauf zugewiesen.

464 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.15  Farben und Kontrast mit Werkzeugen korrigieren

6  Mischmodus ändern
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und ändern Sie den Mischmodus
auf Farbe. Der Verlauf wird auf das gesamte Foto angewendet.

F  Abbildung 7.131
Der Verlauf wird mit Hilfe
des Mischmodus Farbe ver-
rechnet.

7  Effekt einschränken
Der Verlauf soll nur Auswirkung auf den Himmel haben, daher wird
dieser mittels Maske eingeschränkt. Klicken Sie im Panel Ebenen
auf die Hintergrundebene. Wählen Sie den Auswahlpinsel (W), H  Abbildung7.132
und malen Sie damit in den Himmel. Die Option An Kanten aus- Über den Auswahlpinsel
richten 1 bewirkt, dass bereits ein einfacher Klick bzw. ein kurzes wird der Himmel ausge-
Ziehen mit der Maus ausreicht, um den Himmel auszuwählen. wählt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 465


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

8  Maske erzeugen
Klicken Sie in die oberste Ebene, und erzeugen Sie eine Maske
Rückgängig-Pinsel
durch einen Klick auf das Symbol Maskierungsebene . Die Aus-
einsetzen
wahl wird direkt als Grundlage für die Maske verwendet. Drücken
In Abschnitt 4.7.3 haben
Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um die Auswahl aufzuheben.Da einige Äste
Sie den Rückgängig-Pinsel
kennengelernt. Nutzen in der vorherigen Auswahl nicht berücksichtigt wurden, müssen
Sie ihn, um partiell Proto- Sie diese noch in die Maske aufnehmen. Mit Hilfe des Malpin-
kollschritte (zum Beispiel sels mit kleiner Spitze und der Farbe Schwarz lassen sich diese
das Anlegen einer Anpas- Bereiche in der Maske übermalen. Hierbei sollten Sie einen hohen
sungsebene) anzuwenden. Zoomwert einstellen, damit Sie ganz filigran arbeiten können. Auf-
gepasst: Sie müssen darauf achten, dass Sie sich beim Übermalen
in der Maskierungsebene befinden – anderenfalls wird ein schwar-
zer Pinselauftrag direkt in Ihr Foto erfolgen.

Abbildung 7.133 E
Verwenden Sie einen hohen
Zoomwert, um die fehler-
haften Stellen auszubessern.

9  Deckkraft verringern
Abbildung 7.134 H
Der flaue Himmel wurde Blenden Sie im Panel Ebenen die oberste Ebene aus, um die Ver-
mittels Verlauf »aufge- änderung besser einschätzen zu können. Wirkt sich die Korrektur
pimpt«. zu stark aus, reduzieren Sie die Deckkraft der obersten Ebene.

466 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


7.16  Tone Mapping zur Kontraststeigerung einsetzen

Die Korrektur des Himmels hat Ihnen gezeigt, dass solch eine Ver-
änderung noch viel Nacharbeit nach sich ziehen kann. Entscheiden
Sie selbst, ob sich dieser Einsatz lohnt.

7.16 Tone Mapping zur Kontraststeigerung


einsetzen
Affinity Photo bietet Ihnen die Möglichkeit des sogenannten Tone
Ausprobieren?
Mappings an – eine Technik, die für die Erstellung von HDR-Fotos
Das Beispielbild aus Abbil-
genutzt wird und in Kapitel 12, »Panorama, Stitching, HDR und
dung 7.135 befindet sich
Co.: Fotos zusammenführen«, behandelt wird. Sie können diese
unter dem Dateinamen
spezielle Funktion aber auch zur Kontraststeigerung eines einzel- »leuchtturm-2.jpg« im
nen Bildes nutzen. Hierfür wird das gewünschte Foto geöffnet und Downloadmaterial für
durch einen Klick auf das Symbol Tone Mapping Persona an ­Kapitel 7.
den gleichnamigen Programmteil übergeben.
Hier werden Ihnen auf der linken Seite einige Vorgaben ange-
boten 1 (Abbildung 7.136). Wählen Sie hier durch einen einfachen
Klick die Vorgabe Detailed aus. Ihr Foto erstrahlt mit einem erhöh-
ten Kontrast, den Sie über den Regler Kontrast 3 auf der rechten
Seite anpassen können. Durch einen Klick auf Anwenden 2 wird
die Korrektur übernommen und das Foto an die Photo Persona
zurückgegeben.

G  Abbildung 7.135
Das flaue Foto wird an die Tone Mapping Persona übergeben …

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 467


Kapitel 7  Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern

b
c

G  Abbildung 7.136
… und dort kontrast- und
Um den Effekt abmildern zu können, empfiehlt es sich, die betref-
detailreicher gestaltet.
fende Ebene vor der Weitergabe eines Fotos an die Tone Mapping
Persona mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) zu duplizieren, um diese Ebe-
nenkopie an die Tone Mapping Persona zu übergeben. Nach der
Bearbeitung können Sie dann in der Photo Persona die Deckkraft
der korrigierten Ebene reduzieren.

Abbildung 7.137 E
Durch die Reduzierung der
Deckkraft wird der Effekt
gemildert.

468 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

Kapitel 8
Schwarzweißfotos erstellen
Schwarzweiße Bilder üben schon immer eine besondere Faszination
auf den Betrachter aus. Sie ziehen aufgrund ihrer Prägnanz den Blick
des Betrachters gezielt an. Um in Affinity Photo ein Farbfoto in
Schwarzweiß umzuwandeln, werden Ihnen mehrere Möglichkeiten
an die Hand gegeben. Ich werde Ihnen im Folgenden die einzelnen
Wege aufzeigen.

Schwarzweißbilder sind immer gefragt. Auch die Kameraherstel-


Raw-Fotos in Schwarz-
ler sind sich dessen bewusst und geben vielen ihrer Modelle ein
weiß umwandeln
Schwarzweißprogramm mit, mit dem Sie direkt farblos fotografie-
In Kapitel 10, »Raw-Fotos
ren können. Ich rate Ihnen allerdings davon ab, denn vielleicht ist
bearbeiten«, zeige ich Ih-
ja doch das eine oder andere Bild dabei, das Sie gerne in Farbe hät- nen, wie Sie Ihre Raw-­
ten. Erledigen Sie die Schwarzweißkonvertierung besser in Affinity Fotos über die Develop
Photo oder vielleicht sogar mit einem Zusatzprogramm. Persona in Schwarzweiß
umwandeln können.

8.1 Foto in Graustufen umwandeln


Der Begriff Schwarzweiß ist eigentlich nicht ganz richtig, denn es
Plug-in
handelt sich bei Schwarzweißbildern nicht nur um die beiden Far-
Als Zusatzprogramm für
ben Schwarz und Weiß. Vielmehr wird das Bild in vielen Abstufun-
die Schwarzweißkonvertie-
gen zwischen Schwarz und Weiß ausgegeben – den sogenannten
rung eignet sich zum Bei-
Graustufen. Was liegt da näher, als eine Umwandlung über Doku- spiel Silver Efex Pro der
ment • Format/ICC-Profil umwandeln vorzunehmen und dort DxO Nik Collection. Solch
das Format Grau/8 zu wählen? Dieser Arbeitsschritt ist schnell ein Plugin stelle ich Ihnen
erledigt und wandelt Ihr Farbfoto in ein Schwarzweißfoto um. Lei- in Anhang A, »Affinity
der geht es dann doch nicht ganz so schnell, denn das Ergebnis ist Photo erweitern«, vor.
meist recht flau und kontrastarm. Besser ist es, wenn Sie für die
Schwarzweißerstellung mit Anpassungsebenen arbeiten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 469


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

8.2 Schwarzweißbilder per Farbkanäle


Es gibt also bessere Wege, ein Farbbild in ein Schwarzweißbild zu
Voraussetzung für gute
verwandeln, als die Modusänderung von RGB in Graustufen. Eine
Schwarzweißbilder:
gute Farbbilder
gute Methode ist das Erstellen eines Schwarzweißbildes über die
Farbkanäle. Diese Methode wollen wir uns in diesem Abschnitt
Sie sollten immer in Farbe
fotografieren und erst spä- einmal genauer anschauen.
ter in Affinity Photo die ge-
wünschte Schwarzweißum-
setzung vornehmen. So 8.2.1 Kleiner Exkurs zu den Farbkanälen
haben Sie dann mehr Mög- Bevor Sie damit beginnen, eine Schwarzweißumwandlung vorzu-
lichkeiten und können auf nehmen, lohnt ein kleiner Exkurs zu den Farbkanälen. So besteht
die von Ihnen gewünschte
ein Foto, je nach verwendetem Farbmodus (RBG, CMYK etc.), aus
Bildaussage einwirken.
mehreren Farben, die jeweils einen Kanal belegen. Dieser Kanal
Dennoch ist es sinnvoll,
wird in Affinity Photo als Graustufenbild angezeigt. Bereiche, die
bereits beim Fotografieren
kurzzeitig in den Schwarz- von der Farbe betont werden, erscheinen dort weiß, Bereiche, die
weißmodus zu wechseln, nicht von der Farbe betroffen sind, erscheinen schwarz. Je heller
um einen Eindruck zu er- ein Bereich in solch einem Kanal angezeigt wird, desto mehr Farbe
halten, wie eine Szene in des betreffenden Farbkanals ist dort vertreten.
Schwarzweiß wirkt. Vor al- Die einzelnen Farbkanäle können Sie über das Panel Kanäle
lem wenn Ihr Motiv aus aufrufen. Hier sehen Sie pro Kanal einen eigenen Eintrag, vergleich-
vielen gleichen Farbtönen
bar mit der Darstellung mehrerer Ebenen. Neben den einzelnen
besteht, kann es umge-
Farbkanälen liegt noch der sogenannte Alphakanal 4 vor, in dem
wandelt in Schwarzweiß
seine Wirkung verlieren. transparente Bereiche gesichert werden.
Sie blenden einen Kanal durch einen Klick auf das Augensymbol
a 1 aus. Um nur einen Farbkanal angezeigt zu bekommen, klicken
Sie auf den Namen des Farbkanals – dadurch werden alle anderen
b Farbkanäle ausgeblendet. Ein Klick auf das Stiftsymbol 3 »sperrt«
c den jeweiligen Farbkanal vor Korrekturen. Ein Klick auf den gedreh-
ten Pfeil 2 setzt das Panel Kanäle zurück und zeigt das Foto wieder
in Farbe an. Solange Sie sich auf der Hintergrundebene befinden,
werden im Panel Kanäle im unteren Bereich weitere Kanäle ange-
d zeigt, die mit Hintergrund betitelt sind. Über diese Kanäle können
Sie z. B. eine Maske erzeugen, die Helligkeitswerte des jeweiligen
Kanals heranziehen.

8.2.2 Welchen Farbkanal wann bearbeiten?


G  Abbildung 8.1 Um einen Vergleich der einzelnen Farbkanäle zu ermöglichen, habe
Das Panel Kanäle zeigt alle ich zwei Fotos ausgewählt: zum einen ein Landschaftsfoto, zum
Farbkanäle an. anderen ein Porträtfoto.

470 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.2  Schwarzweißbilder per Farbkanäle

In Abbildung 8.2 habe ich alle Farbkanäle bis auf Verbund Rot 5
ausgeblendet. Gut zu erkennen ist, dass der Himmel sich deutlich
von den Wolken abhebt. Die Betonung dieser Bereiche führt bei
einem Porträtfoto zu Problemen – denn hier wird die Haut sehr hell
angezeigt, auch die Lippen sind davon betroffen und bilden kaum
Kontrast zum restlichen Teil des Gesichts.

G  Abbildung8.2 G  Abbildung 8.3 e


Der Rot-Kanal eignet sich bei Landschaftsfotos … als bei Porträtfotos.
besser …

Die beiden Fotos mit aktivem Grün-Kanal 6 finden Sie in Abbil-


dung 8.4 und Abbildung 8.5. Das Landschaftsfoto hat weniger Kon-
trast, während beim Porträtfoto mehr Details erkennbar werden.

G  Abbildung8.4 G  Abbildung 8.5


Das Landschaftsfoto im Grün-Kanal wirkt … als das Porträtfoto. f
flauer …

Der blaue Farbkanal ist quasi das Pendant zum roten Farbkanal.
Da Blau in roten Bildbereichen nicht vorhanden ist, werden diese
dunkel dargestellt und dadurch hervorgehoben, was gerade bei

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 471


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

Porträts zur stärkeren Betonung von Hautproblemen etc. führen


kann. Dies ist gut in Abbildung 8.7 zu erkennen. Aus diesem Grund
eignet sich der Blau-Kanal 1 sehr gut zur Ermittlung von Problem-
stellen in Porträtfotos.
a

G  Abbildung8.6 G  Abbildung
8.7
Im Blau-Kanal werden rote Bereiche … … abgedunkelt dargestellt.

Da jedes Foto eine andere Helligkeitsverteilung aufweist, ist es


nicht möglich, eine allumfassende Lösung für die Wahl des richtigen
Kanals anzubieten. Hier heißt es, probieren, probieren, probieren.

8.2.3 Farbkanäle in Graustufen verwandeln


Um ein Graustufenbild zu erhalten, führen Sie einen rechten Maus-
klick auf den Farbkanal, der sich für Ihre Aufnahme am besten
eignet, aus, allerdings nicht im oberen Verbund-Bereich, sondern
im unteren Hintergrund-Bereich. Wählen Sie im Kontextmenü
dann den Eintrag Graustufenebene erstellen 2 .
Es wird daraufhin eine neue Ebene erzeugt, die das Foto in Grau-
stufen anzeigt – allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine
»durchschnittliche« Berechnung aller Kanäle (so, als würden Sie
ein Graustufenbild über Dokument • Format/ICC-Profil umwan-
deln • Grau/8 erzeugen). Das Graustufenbild verwendet die Hel-
ligkeitsverteilung des ausgewählten Kanals, und somit können Sie
b
die Bildaussage gezielt beeinflussen (zum Beispiel einen dramati-
scheren Himmel erzeugen). Um lediglich die Graustufenversion zu
G  Abbildung 8.8 behalten, können Sie die farbige Hintergrundebene entfernen. Sie
Im Panel Kanäle lässt sich sollten dann aber über Datei • Speichern unter beziehungsweise
ein Graustufenbild aufgrund über Datei • Exportieren eine Kopie der Datei anlegen, damit Ihre
eines Kanals erzeugen. Originaldatei unangetastet bleibt.

472 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

F  Abbildung8.9
Über das Panel Kanäle
wurde eine Graustufenebene
erzeugt.

8.3 Schwarzweiß durch


Anpassungsebenen
Auch die Umwandlung in ein Schwarzweißfoto kann nicht-destruk­
tiv erfolgen. Zum Einsatz kommen dafür Anpassungsebenen, mit
denen Sie aus dem farbigen Originalbild ein Schwarzweißfoto
generieren können, ohne die Farben vorher zu verwerfen. Blen-
den Sie also das Panel Ebenen ein, und klicken Sie auf das Symbol
Anpassungen . Alternativ können Sie die Anpassungen zum
Beispiel über das Panel Anpassung aufrufen oder über Ebene •
Neue Anpassungsebene.

8.3.1 Anpassung Umfärben


Über die Anpassungsebene Umfärben können Sie normalerweise
ein Foto zu einem monochromen Foto umwandeln, indem Sie
eine Farbe bestimmen, die alle Pixel umfärbt, dabei jedoch deren
Helligkeitswerte beachtet. Wenn Sie in dieser Anpassungsebene
den Regler Sättigung ganz nach links ziehen, entziehen Sie alle
Farben und erhalten somit ein Schwarzweißfoto. Dies entspricht
qualitativ der Umwandlung in den Graustufenmodus.
Diese Methode eignet sich für die schnelle Erstellung eines Grau-
stufenbildes, ist aber aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten
nur bedingt geeignet. Interessant kann es jedoch sein, wenn Sie
die Sättigung nicht komplett auf 0 % setzen, sondern hier einen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 473


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

sehr kleinen Wert verwenden. So habe ich in Abbildung 8.10 den


Farbton auf 200° und die Sättigung auf 20 % eingestellt. So erhalten
Sie ein monochromes Foto mit Schwarzweißcharakter.

Abbildung 8.10 E
Das Foto eines Kirchen­
daches wurde mit der An­­
passungsebene Umfärben
versehen.

8.3.2 Anpassung HSL


Ebenso bedingt geeignet ist die Anpassung HSL, die für die Ver-
schiebung von Farbtönen zuständig ist (siehe dazu auch Abschnitt
7.6, »HSL«). Auch hier können Sie über den Regler Sättigung dem
Foto die Farben entziehen. Zumindest lässt sich hier die Hellig-
keit regulieren, so dass Sie hierüber den Effekt des Ergebnisses ein
wenig beeinflussen können. Nutzen Sie ebenfalls die Möglichkeit,
auf die einzelnen Farbkanäle zuzugreifen und deren Helligkeits-
werte anzupassen, was sich dann auch auf die Schwarzweißum-
setzung auswirkt.

G  Abbildung 8.11

Eine Schwarzweißumsetzung durch die Anpassungsebene HSL

474 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

8.3.3 Anpassung Schwarz-Weiß


Die offensichtlichste Anpassungsebene für die Erstellung eines
Schwarzweißfotos trägt genau diesen Namen: Schwarz-Weiss.
Sobald Sie diese Ebene aufrufen, erscheint das gleichnamige Dia-
logfenster. Dieses beinhaltet mehrere Regler, die sich auf die ein-
zelnen Farbkanäle beziehen. Sie können hierüber festlegen, inwie-
H  Abbildung 8.12
weit ein Farbkanal bei der Schwarzweißumwandlung berücksichtigt Das Foto mit dem Mohn
werden soll. So habe ich das Foto der Mohnwiese in Schwarzweiß wird in Schwarzweiß umge-
umgewandelt. Aufgrund der standardmäßigen Umwandlung wer- wandelt, erzeugt aber eine
den die Blütenblätter des Mohns jedoch zu hell. zu helle Mohnblume.

Abhilfe schafft hier eine Korrektur des Rot-Kanals in den negativen,


abdunkelnden Bereich.

F  Abbildung 8.13
Durch Korrektur des Rot-
Kanals werden die Blätter
abgedunkelt.

Da vielleicht nicht sofort klar ist, welcher Regler bestimmte Ergeb-


nisse erzielt, können Sie das äußerst hilfreiche Werkzeug Pipette

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 475


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

einsetzen. Dieses rufen Sie durch einen einfachen Klick auf die
gleichnamige Schaltfläche 1 im Dialogfenster Schwarz-Weiss
auf. Der Mauszeiger erhält daraufhin einen kleinen Schieberegler
. Klicken Sie hiermit in den Bereich, den Sie ändern wollen.
Soll zum Beispiel der Himmel dunkler werden, klicken Sie mit der
Abbildung 8.14 H
Nach der Umwandlung in Maus in den Himmel und ziehen die gedrückte Maus nach links,
Schwarzweiß kann über die um diesen Farbbereich abzudunkeln, beziehungsweise nach rechts,
Pipette eine Farbe gezielt um ihn aufzuhellen. Die Änderung wird auch auf den jeweiligen
korrigiert werden. Farbregler im Dialogfenster Schwarz-Weiss übertragen.

8.3.4 Anpassung Kanalmixer


Der Kanalmixer erlaubt es Ihnen, Farben in andere Farbtöne zu
verschieben und somit zum Beispiel Farbkorrekturen (etwa bei
Farbstichen) vorzunehmen. Die Werte hinter den Farbreglern wer-
den in Prozent angegeben. Beim Wechsel in einen Ausgabekanal
wird der entsprechende Farbregler mit 100 % belegt.
In Abbildung 8.15 habe ich den Ausgabekanal Grün gewählt,
demnach steht der Wert 100 % beim grünen Farbregler. Wird die-
ser nach links gezogen, wird nicht nur weniger Grün ausgegeben,
sondern die Farbe wechselt zu ihrem »Farb-Gegenüber«, der im
Falle von Grün Magenta ist. Verschieben Sie so den Rot-Regler
beim Ausgabekanal Rot, wechselt die Farbe zu Cyan. Das »Farb-
Gegenüber« von Blau ist Gelb. (Lesen Sie hierzu den Abschnitt
7.10.1, »Kanalmixer – Farben kanalweise bearbeiten«).

476 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

G  Abbildung8.15
Durch Verschiebung des Grün-Kanals im Kanalmixer wird die
­Komplementärfarbe Magenta erhöht.

Um jedoch ein Schwarzweißfoto über den Kanalmixer zu erhalten,


ändern Sie den Ausgabekanal. Wählen Sie hier die Option Grau.
Statt im zweiten Klappmenü die Option Intensität auszuwählen,
können Sie dort auch auf Alpha gehen. Damit bestimmen Sie die
Transparenz des Fotos.

G  Abbildung8.16
Der Kanalmixer erlaubt die Schwarzweißumsetzung über den
­Farbmodus Grau.

In Abbildung 8.17 habe ich den Kanalmixer auf der duplizierten


Hintergrundebene eingesetzt. Durch die Verwendung von Alpha
und einer verringerten Intensität wird die obere, entsättigte Ebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 477


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

mit der darunterliegenden farbigen Ebene verrechnet. Als Ergebnis


erhalten Sie ein Foto, das eine alte analoge Aufnahme simuliert.

G  Abbildung 8.17
Die duplizierte Ebene wurde mit dem Kanalmixer versehen.

8.3.5 Anpassung Verlaufsumsetzung


Auch die Verlaufsumsetzung kann für die Konvertierung in
Schwarzweißbilder herangezogen werden. Wichtig ist hierbei ledig-
lich, dass Sie für den verwendeten Verlauf die Farben Weiß und
Schwarz beziehungsweise Graustufen verwenden.

Abbildung 8.18 E
Mittels Verlaufsumsetzung
lässt sich ein Foto in
Schwarzweiß umwandeln.

Um ein monochromes Foto zu erhalten, das zum Beispiel den Cha-


rakter eines alten Fotos erhalten soll, können Sie hier auch andere
Farben heranziehen. So habe ich in Abbildung 8.19 Schwarz und
Braun verwendet und als Grundlage für die Verlaufsumsetzung
genutzt.

478 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

F  Abbildung 8.19
Über die Verlaufsumset-
zung können Sie ein mono-
chromes Foto erhalten.
Durch die Deckkraftverrin-
gerung wird der Effekt har-
monischer.

Da dieser Effekt mitunter recht »aggressiv« wirken kann, habe


ich anschließend das Originalfarbfoto mit der Anpassungsebene
Schwarz-Weiss versehen. Durch die Verringerung der Deckkraft
der Verlaufsumsetzung fällt der Effekt dezenter aus.

8.3.6 LAB-Farbmodus
In der Regel werden Ihre Fotos den RGB-Farbmodus verwenden,
der die Farben nach Rot, Grün und Blau unterteilt (siehe dazu auch
a
den Abschnitt 7.1.3, »LAB – das geräteunabhängige Farbmodell«).
Affinity Photo bietet Ihnen auch den sogenannten LAB-Modus an,
der die Pixel nach ihrer Helligkeit unterscheidet. Er besteht – wie
auch der RGB-Farbmodus – aus drei Kanälen, wobei L für die Hel-
ligkeit steht, A für die beiden Farben Magenta und Grün sowie B
für Gelb und Blau.
Sie wandeln ein Foto in Affinity Photo über Dokument • For-
G  Abbildung 8.20
mat/ICC-Profil umwandeln • LAB (16 Bit) in den LAB-Modus
um. Dieser ist im Dialogfenster Umwandeln in verschiedene Pro- Im LAB-Modus liegen
andere Kanäle vor.
file unterteilt, die unterschiedliche Farbwiedergaben beinhalten.
Wenn Sie nun einen Blick in das Panel Kanäle werfen, werden Sie
die drei zuvor erwähnten Kanäle vorfinden.
Durch einen Klick auf Verbund Helligkeit 1 wird das Bild in
Graustufen angezeigt, zugrunde liegen aber keine Farbwerte, son-
dern hier geht es um die Helligkeitsverteilung. Wenn Sie nun auf
Dokument • Format/ICC-Profil umwandeln • Grau/8 klicken,
werden die beiden Kanäle, die für die Farben zuständig sind, ver-
worfen. Alternativ dazu können Sie auch im LAB-Modus einen
rechten Mausklick auf Hintergrund Helligkeit im Panel Kanäle

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 479


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

ausführen und dort den Befehl Graustufenebene erstellen wäh-


len. Diese Ebene wird dann im Panel Ebenen über die farbige Hin-
Abbildung 8.21 H
Das Foto im Farbformat tergrundebene gesetzt.
Graustufen links und das Die Schwarzweißumsetzung auf diesem Weg liefert ein Ergebnis,
über das LAB-Farbformat das von der »einfachen« Umwandlung in das Farbformat Grau-
erzeugte Ergebnis rechts stufen abweicht und je nach Foto gefälliger wirkt.

8.3.7 Schwarz-Weiß und Split Toning kombinieren


Die Anpassungsebene Split Toning haben Sie bereits in Kapitel 7,
»Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern«, kennengelernt. Dort ging
es darum, Farben getrennt nach ihrem Helligkeitswert zu verschie-
ben. Split Toning lässt sich jedoch auch hervorragend einsetzen,
um interessante Schwarzweißfotos zu erhalten, die dann allerdings
Farben statt Schwarz und Weiß verwenden.
Die Technik ähnelt derjenigen aus dem Abschnitt 8.3.1, »Anpas-
sung Umfärben«. Nur werden hier nun zwei Anpassungsebenen
verwendet, und die Farbebene kann entfallen.

Schritt für Schritt


Ein Schwarzweißfoto mit Tönung versehen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie die Anpassungsebene
Schwarz-Weiss mit einer weiteren Anpassungsebene kombinie-
ren. Es handelt sich um ein Split Toning.
Kapitel_08 • strand.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »strand.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Erstellen Sie die Anpassungsebene Schwarz-Weiss
durch einen Klick auf das Symbol Anpassungen . Belassen Sie
die Regler auf 100 %, und schließen Sie das Dialogfenster.

480 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

F  Abbildung 8.22
Das Foto wird um die
Anpassungsebene Schwarz-
Weiss erweitert.

2  »Split Toning« erstellen


Erzeugen Sie eine weitere Anpassungsebene , dieses Mal vom
Typ Split Toning. Ändern Sie die Werte wie folgt ab: Lichter –
Farbton 180°, Lichter – Sättigung 70 %, Schatten – Farbton
54° und Schatten – Sättigung 70 %. Verlassen Sie das Dialog-
fenster durch einen Klick auf das X.

F  Abbildung8.23
Die Anpassungsebene Split
Toning haucht dem Foto
Farbe ein.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 481


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

3  Schwarzweißanpassung ändern
Führen Sie einen Doppelklick auf die Miniatur der Anpassungs-
Abbildung 8.24 H ebene Schwarz-Weiss aus. Ändern Sie beim Regler Rot den
Das monochrome Foto nach Wert auf –50 %, um die Hauttöne etwas hervorzuheben. Den Reg-
der Bearbeitung mit zwei ler Zyan ziehen Sie auf –40 % und Blau auf 150 %, um die Struktur
Anpassungsebenen der Steine zu betonen.

8.3.8 A
 npassungsebene und Mischmodus
für Schwarzweißbilder kombinieren
Auch wenn die Überschrift etwas unlogisch klingt: Sie erzielen sehr
ansprechende Effekte, wenn Sie ein Schwarzweißfoto einfärben.
Es behält seine monochrome Eigenschaft bei, statt Schwarzweiß
wird das Foto aber zum Beispiel mit einem Braunton versehen.
Sehr bekannt ist hierbei der Sepia-Effekt, der Ihren Fotos einen
Vintage-Charakter verleiht. Wie Sie bereits gesehen haben, ist dies
über die Verlaufsumsetzung möglich. Aber auch in Kombination
von Anpassungsebene und Mischmodus lässt sich der Effekt reali-
sieren. Da hier die Anpassungsebene Schwarz-Weiss verwendet
wird, haben Sie zusätzlich noch mehr Kontrolle über die Schwarz-
weißumsetzung.

482 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.3  Schwarzweiß durch Anpassungsebenen

Schritt für Schritt


Monochromes Foto erstellen
Verwenden Sie eine Kombination aus einer Anpassungsebene und
einer Ebene, um mittels Mischmodi zu einem monochromen Foto
zu gelangen. Kapitel_08 • beachyhead.jpg

1  Datei öffnen und Anpassungsebene erzeugen


Öffnen Sie die Datei »beachyhead.jpg«, und wechseln Sie zum
Panel Ebenen. Klicken Sie dort auf das Symbol Anpassungen ,
und fügen Sie die Anpassungsebene Schwarz-Weiss hinzu.

F  Abbildung8.25
Das Foto wurde mit der
Anpassungsebene Schwarz-
Weiss versehen.

2  Leere Ebene hinzufügen


Klicken Sie auf das Symbol Pixelebene hinzufügen ((Strg)/
(cmd) + ​(ª) + ​(N)). Gehen Sie auf Bearbeiten  • Füllung, und kli-
cken Sie auf das Farbfeld hinter Selbstdefinierte Farbe. Wählen
Sie eine Farbe nach Ihrer Wahl aus. Ich habe im Beispielbild einen
Cyan-Farbton gewählt. Verlassen Sie das Dialogfenster mit einem
Klick auf Anwenden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 483


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

Abbildung 8.26 E
Die leere Ebene wird mit
einer Farbe gefüllt.

3  Mischmodus ändern
Damit die gefüllte Ebene mit den darunterliegenden Ebenen ver-
rechnet wird, wählen Sie als Mischmodus Farbe 1 . Das Foto wird
sichtbar und ist mit einer farbigen Schicht »überzogen«.

4  Deckkraft verändern und Anpassung korrigieren


Reduzieren Sie die Deckkraft der obersten Ebene, damit die
Farbe nicht zu aufdringlich wird. Führen Sie einen Doppelklick
a auf die Miniatur der Anpassungsebene Schwarz-Weiss durch.
Durch Ziehen des Rot-Reglers nach links können Sie den Leucht-
turm noch mehr betonen. Die Grasfläche im oberen linken Bereich
erhält etwas mehr Struktur, wenn Sie auch den Grün-Regler nach
G  Abbildung8.27
links ziehen.
Wählen Sie den Mischmodus
Farbe.

Abbildung 8.28 E
Das Foto vom Beachy Head
vor (links) und nach der
Bearbeitung (rechts)

484 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.4  Color Key: Partiell schwarzweiß dank Schwamm

8.4 Color Key: Partiell schwarzweiß


dank Schwamm
Auch mit einem Werkzeug können Sie ein Bild in Schwarzweiß
darstellen – und dies auch partiell, das heißt nur bereichsweise. Sie
nutzen hierzu das Schwamm-Werkzeug (O), das sich den Platz
in der Werkzeugleiste mit dem Abwedeln-Werkzeug und dem
Nachbelichten-Werkzeug teilt.
Damit Sie den gewünschten Bereichen die Farben entziehen,
wählen Sie in der Kontextleiste des Schwamm-Werkzeugs die
Option Entsättigen. Ausprobieren?
In Abbildung 8.29 habe ich vor Anwendung des Schwamm- Die verwendete Datei fin-
Werkzeugs die Hintergrundebene mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) dupli- den Sie unter dem Namen
»pilz.jpg« im Download-
ziert. Ich beginne mit einer großen Breite, um die groben Bildbe-
Material des Kapitel 8.
reiche um den Pilz zu entsättigen.

G  Abbildung 8.29
Mit einer großen Breite können die umliegenden Bereiche recht
schnell entsättigt werden.

Die feineren Bereiche, also zum Beispiel entlang des Pilzstängels,


bearbeite ich in einer vergrößerten Ansicht. Mit der Tastenkombi-
nation (Strg)/(cmd) + ​(1) vergrößere ich in die 100 %-Ansicht und
kann bei gedrückter Leertaste (Ansichtswerkzeug wird temporär
aktiv) den Bildausschnitt an die gewünschte Stelle ziehen. Da ich

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 485


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

in der Kontextleiste des Schwamm-Werkzeugs eine Härte von 0 %


eingestellt habe, kann ich mit dem Werkzeug sehr nahe am Stängel
entlangfahren.
Es empfiehlt sich, kleinere Bereiche zu übermalen, die Maus
loszulassen und dann mit gedrückter Maustaste die Arbeit fortzu-
fahren. Der Vorteil dieser Stück-für-Stück-Technik liegt darin, dass
nach jedem neuen Arbeitsschritt ein neuer Protokolleintrag vorge-
nommen wird. Falls Sie also die Maus die ganze Zeit über gedrückt
halten und viele Bereiche korrigieren, widerrufen Sie bei einem
fehlerhaften Übermalen alle Korrekturen, wenn Sie Bearbeiten •
Rückgängig ausführen (beziehungsweise dies mit (Strg)/(cmd) + ​(Z)
erledigen). Wenn Sie das Werkzeug immer wieder neu einsetzen,
können Sie demnach kleinere Schrittabfolgen widerrufen.

G  Abbildung 8.30
Das farbige Foto wurde mit dem Schwamm-Werkzeug partiell
in Schwarzweiß »umgewandelt«.

8.5 Schwarzweiß durch Tone Mapping


Bisher haben Sie alle Arbeiten in der Photo Persona durchgeführt.
Ausprobieren?
Daneben bietet Ihnen Affinity Photo noch weitere Personas an, die
Unter dem Dateinamen
für spezielle Aufgaben eingesetzt werden können. So können Sie
»bruecke.jpg« finden Sie
die Tone Mapping Persona zum Erstellen von HDR-Fotos bezie-
die verwendete Datei im
Download-Material zu hungsweise Fotos mit hohem Dynamikumfang nutzen. Hier haben
­Kapitel 8. Sie Zugriff auf verschiedene Vorgaben, die auch eine Umwandlung
in ein Schwarzweißfoto beinhalten. Um genau diese Vorgaben soll
es in diesem Abschnitt gehen.
Sie rufen die Tone Mapping Persona durch einen Klick auf das
gleichnamige Symbol im oberen linken Bereich der Symbol-

486 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


8.5  Schwarzweiß durch Tone Mapping

leiste auf. Im linken Bereich werden Ihnen die bereits erwähnten


Vorgaben angeboten. Wählen Sie dort Schwarz-weiss (Hoher
Kontrast) aus. Das aktive Foto wird daraufhin in Schwarzweiß
umgewandelt.

G  Abbildung 8.31 E
a
Nutzen Sie die Vorgaben der
Tone Mapping Persona.

b
Im rechten Bereich der Tone Mapping Persona können Sie die
jeweilige Vorgabe individualisieren. So lässt sich zum Beispiel der
Kontrast über Lokaler Kontrast im Bereich Haupt 1 nachträg-
lich erhöhen oder reduzieren. Über das Klappmenü 2 im oberen
Bereich der Vorgaben können Sie weitere Kategorien aufrufen.
Hier finden Sie zum Beispiel die Kategorie James Ritson Customs,
G  Abbildung 8.32
in der weitere Vorgaben enthalten sind.
Auch hier finden Sie am Ende der Vorgaben eine Vorgabe Die Vorgaben sind in
­Kategorien unterteilt.
(Schwarz-weiss bei Nacht) zur Schwarzweißumwandlung. Wenn
Ihnen das Ergebnis zusagt, können Sie die Datei durch einen Klick
auf Anwenden an die Photo Persona weiterreichen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 487


Kapitel 8  Schwarzweißfotos erstellen

G  Abbildung 8.33 G  Abbildung8.34


Das farbige Foto wurde … … in der Tone Mapping Persona in Schwarzweiß
umgewandelt.

488 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Kapitel 9
Bilder bearbeiten und retuschieren
Neben der Korrektur von Farbe, Kontrast und Sättigung gibt es noch
viele weitere Optimierungsmöglichkeiten für Ihre Bilder, die Sie mit
Affinity Photo umsetzen können. In diesem Kapitel kommen bereits
angeeignete Kenntnisse zum Einsatz, aber auch viele neue und teil-
weise auch spezielle Techniken. Bleiben Sie gespannt, und staunen
Sie, wie viel Sie aus Ihren Fotos herausholen können.

9.1 Fotos begradigen und ausrichten


Das ist schnell passiert: Sie fotografieren eine Szene und bemerken
Spezielle Techniken für
nicht, dass Sie die Kamera schief halten. Aber auch beim Fotogra-
Raw-Fotos
fieren von Gebäuden kommt es schnell zu den meist ungewünsch-
In diesem Kapitel werden
ten stürzenden Linien. Die dann erforderlichen perspektivischen
Sie sich ausschließlich in
Korrekturen lassen sich in den meisten Fällen mit Affinity Photo der Photo Persona bewe-
vornehmen, teilweise mit etwas mehr Zeitaufwand, oft aber auch gen. Viele der hier bespro-
in sehr kurzer Zeit. chenen Themen lassen sich
auch in der Develop Per-
sona erledigen. Lesen Sie
9.1.1 Horizont begradigen hierzu Kapitel 10, »Raw-
Fotos bearbeiten«.
Dieser Fehler gehört sicherlich zu einem der häufigsten in der Land-
schaftsfotografie: ein schiefer Horizont. Aber so schnell dieser Feh-
ler auch passiert, so schnell lässt er sich auch beheben.

Schritt für Schritt


Einen schiefen Horizont begradigen
Sehen Sie, wie schnell Sie den schiefen Horizont des Fotos vom Kapitel_09 •
Loch Lomond in Schottland gerade rücken. loch_lomond.jpg

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 489


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »loch_lomond.jpg«.

2  Werkzeug wählen
Wählen Sie das Zuschneiden-Werkzeug (C). Klicken Sie in
der Kontextleiste auf die Schaltfläche Begradigen 1 . Das Raster,
das über das Klappmenü Overlay ausgewählt werden kann, ver-
schwindet daraufhin.
a

Abbildung 9.1 E
Das schiefe Foto soll gerade
ausgerichtet werden.

3  Zuschneiden-Werkzeug anwenden
Klicken Sie mit der Maus (der Mauszeiger zeigt eine Wasserwaage)
auf das Ufer, entweder links oder rechts außen. Ziehen Sie mit
gedrückter Maustaste in die entgegensetzte Richtung, und achten
Sie darauf, dass die Linie 2 parallel zum Ufer verläuft. Lassen Sie
dort die Maus los.

Abbildung 9.2 E
Die Linie zum Begradigen
wird entlang des Ufers ge­­
zogen.

490 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

4  Ergebnis begutachten
Nachdem Sie die Maus losgelassen haben, richtet Affinity Photo
das Foto aus. Durch die Drehung entstehen Bereiche ohne Bild-
informationen 3 .

F  Abbildung 9.3
Beim Begradigen entstehen
leere Stellen.

5  Überflüssige Bereiche entfernen


Die leeren Bereiche lassen sich recht einfach »entfernen«. Nach
Gitter in Kamera
dem Begradigen ist das Zuschneiden-Werkzeug noch aktiv. Wählen
einblenden
Sie aus dem Klappmenü Modus den Eintrag Originalverhältnis
Falls Ihre Kamera dies an-
4 , und ziehen Sie die Anfasser an den Ecken so weit ins Innere des
bietet, sollten Sie das Git-
Fotos, bis die leeren Bereiche nicht mehr sichtbar sind. Klicken Sie ter einblenden. Dies hilft
auf die Schaltfläche Anwenden, oder drücken Sie die (¢)-Taste. im Sucher und/oder auf
d dem Live-View-Display bei
der Ausrichtung und erüb-
rigt die anschließende Be-
arbeitung in Affinity Photo.
Ebenso nützlich sind digi-
tale Wasserwaagen, die Ih-
nen im Sucher oder auf
dem Display anzeigen,
wann Sie »im Lot« sind.

F  Abbildung 9.4
Über den Zuschnittrahmen
werden die leeren Bereiche
entfernt.

Zu viel versprochen? Die Korrektur ging doch wirklich recht schnell


und intuitiv. Einziger Nachteil bei solch einer Korrektur: Durch das

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 491


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Begradigen muss das Foto mehr oder weniger gedreht werden.


Hierbei entstehen unweigerlich unbelegte Bereiche, die Sie in der
Schritt-Anleitung durch den Zuschnitt entfernt haben. Je nach Foto
bietet sich aber noch eine andere Möglichkeit an, die den Zuschnitt
überflüssig macht.

Schritt für Schritt


Einen Horizont begradigen und leere Bereiche füllen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie das gleiche Bild begradigen,
Kapitel_09 • dieses Mal werden aber die leeren Bereiche am Ende gefüllt, so
loch_lomond.jpg dass ein nachträgliches Beschneiden entfallen kann.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »loch_lomond.jpg«. Falls diese noch von der
letzten Schritt-Anleitung geöffnet sein sollte, wechseln Sie in das
Panel Protokoll und verschieben den Regler Position ganz nach
links, um zum Urzustand der Datei zurückzukehren.

2  Horizont begradigen
Begradigen Sie den Horizont wie in Schritt 2 und 3 der letzten
Schritt-Anleitung. Bestätigen Sie die Korrektur durch Drücken der
(¢)-Taste beziehungsweise durch einen Klick auf die Schaltfläche
Anwenden.

3  Neue, leere Ebene erzeugen


Wechseln Sie in das Panel Ebenen, und erzeugen Sie durch einen
Klick auf das Symbol Pixelebene hinzufügen eine neue, leere
Ebene.

Abbildung 9.5 E
Das Foto wurde begradigt
und um eine leere Ebene
ergänzt.

492 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

4  Klonen-Werkzeug aufrufen
Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf das Klonen-Werkzeug
(S). Wählen Sie aus dem Klappmenü Quelle den Eintrag Aktuelle
Ebene & Darunter. Passen Sie die Pinselspitze an, im Beispiel ver-
wende ich 400 px und eine Härte von 0 %.

5  Bereiche klonen
Klicken Sie mit gedrückter (Alt)-Taste in die obere linke Ecke des
Fotos 1 , um eine Quelle aufzunehmen. Fahren Sie mit der Maus
über die leeren Bereiche, um die Bildinformationen zu übertragen.
Wiederholen Sie dies für alle leeren Bereiche. Nehmen Sie dafür
immer wieder neue Quellbereiche auf.

G  Abbildung 9.6
Die leeren Bereiche werden »geklont«.

6  Ebenen zusammenlegen
Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, können Sie die beiden
H  Abbildung 9.7
Ebenen zusammenlegen. Klicken Sie dafür im Panel Ebenen mit Das Foto mit dem schrägen
der rechten Maustaste auf die oberste Ebene. Wählen Sie dort Horizont wurde begradigt
Abwärts zusammenlegen. Die Datei besteht nun nur noch aus und an den Rändern aus­
einer Ebene. gefüllt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 493


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.1.2 Stürzende Linien bei Gebäuden korrigieren


Nicht nur Landschaftsfotos lassen sich mit der Funktion Begradi-
gen ausrichten, sondern auch Fotos von Gebäuden, die aufgrund
des Aufnahmestandorts die sogenannten stürzenden Linien aufzei-
gen. Der Ablauf ist identisch mit dem der Schritt-Anleitung »Einen
schiefen Horizont begradigen« aus Abschnitt 9.1.1: Sie aktivieren
das Zuschneiden-Werkzeug und klicken dort auf die Schaltflä-
che Begradigen. Ziehen Sie mit der Maus entlang einer Hauskante.
Diese Methode kann auch auf senkrechte Kanten angewendet wer-
den. Mit dieser Technik habe ich das Gebäude aus Abbildung 9.8
zumindest einigermaßen gerade ausgerichtet, indem ich die linke
Hauskante als Richtschnur verwendet habe.

Abbildung 9.8 E
Das »schräge« Gebäude
konnte mit der Begradigen-
Funktion gerade gerückt
werden.

Da die beiden Hauskanten nach oben hin zulaufen, führt das Begradi-
gen nur zu einem Teilerfolg. Solche Probleme lassen sich mit anderen
Mitteln beheben, die Sie in Abschnitt 9.1.6 kennenlernen werden.

9.1.3 Zuschnittrahmen nutzen


Um ein Foto gerade auszurichten, müssen Sie nicht zwingend die
Begradigen-Funktion nutzen. Denn auch der normale Zuschnitt-
rahmen lässt sich drehen. Rufen Sie dazu das Zuschneiden-Werk-
zeug auf, und fahren Sie mit der Maus an einen der Eckpunkte:
Dort erscheint dann ein gebogener Pfeil. Klicken Sie mit der Maus,
und ziehen Sie diese bei gedrückter Maustaste in die Richtung, in
die Sie drehen wollen.

494 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

Während des Drehens erscheint ein neues Raster, das Ihnen dabei
helfen soll, sich an Kanten im Foto orientieren zu können (zum
Beispiel Hauskante oder Horizont). Sobald Sie die Maus loslassen,
wird die Drehung angewendet. Sie können dann den Zuschnitt
verändern oder die leeren Bereiche klonen.
Diese Möglichkeit der Begradigung eignet sich hervorragend für
G  Abbildung 9.9
individuelle Drehungen, also auch dann, wenn Sie absichtlich ein
Auch der Zuschnittrahmen
schiefes Bild erstellen wollen. lässt sich drehen.

F  Abbildung 9.10
Das eigentlich gerade Foto
kann durch eine Drehung
interessanter wirken (Model:
Anna Schuster).

In der Kontextleiste des Zuschneiden-Werkzeugs finden Sie eine


weitere Schaltfläche mit der Bezeichnung Drehen 1 . Wenn Sie
diese betätigen, wird der Zuschnittrahmen gedreht, das heißt, das
Seitenverhältnis wird getauscht. So können Sie sehr schnell einen
Zuschnitt im Querformat aus einem Hochformatfoto erstellen.
Die Option abdunkeln 2 färbt den Hintergrund der Arbeitsfläche
schwarz, damit Sie bei der Arbeit mit dem Zuschneiden-Werkzeug
nicht abgelenkt werden. Wenn Sie die Option Zeigen 3 aktivieren,
wird der Zuschnittrahmen angezeigt, was von Vorteil ist, wenn Sie
ein Foto bearbeiten, was bereits zugeschnitten wurde. H  Abbildung 9.11
Sie können auch eine Auflösung (dpi) vergeben. Lesen Sie hierzu Mit der Drehen-Schaltfläche
auch Abschnitt 5.2, »Dokumentgröße, Bildgröße und Leinwand- wird das Seitenverhältnis des
größe«. Zuschnittrahmens getauscht.

a b c
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 495
Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.1.4 Objektivverzerrung beheben


Bei der Verwendung von Objektiven mit sehr kurzer Brennweite,
zum Beispiel Fisheye- oder Weitwinkelobjektiven, kommt es zu
einem optischen Fehler, der sich in zweierlei Arten zeigt: So wer-
den gerade Linien nach innen gebogen oder auch nach außen
»gedrückt«. Da die nach innen gebogenen Linien einem Kissen
ähneln, spricht man bei diesem Fehler auch von kissenförmiger
Verzerrung – die andere Variante wird tonnenförmige Verzerrung
genannt. Die quadratische Fläche in Abbildung 9.12 zeigt die bei-
den Auswirkungen:

G  Abbildung 9.12 G  Abbildung9.13 G  Abbildung


9.14
Eine quadratische Fläche mit … … kissenförmiger Verzerrung … tonnenförmiger Verzerrung
und mit …

Sie können auf dieses Problem mit Affinity Photo reagieren. Hierfür
verwenden Sie den Live-Filter Objektivverzerrung. Diesen rufen
Sie entweder über Ebene • Neue Live-Filterebene • Verzerren •
Objektivverzerrung oder über das Symbol Live-Filter im Panel
Ebenen auf.
So habe ich im Foto aus Abbildung 9.15 den Live-Filter verwen-
det und eine absichtlich übertriebene Korrektur vorgenommen.
Hierfür habe ich den Regler nach links gezogen. Durch die Kor-
rektur werden leere Bereiche erzeugt, die in diesem Fall mit dem
Zuschneiden-Werkzeug ausgeblendet werden müssen. Sie sehen,
dass der Pfosten in der rechten Ecke infolge des Filtereinsatzes
etwas gekrümmt wird. Sie sollten die Objektivverzerrung nur sehr
subtil einsetzen und die Live-Filterebene im Panel Ebenen immer
wieder einmal ausblenden, um sich den Ausgangszustand des Fotos
anschauen zu können.

496 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

F  Abbildung 9.15
Das Foto wurde über den
Live-Filter Objektivverzer-
rung korrigiert.

Transparenz
Neben dem Regler Verzerrung im Dialogfenster können Sie bei
übernehmen?
aktiver Live-Filterebene auch direkt ins Bild klicken und ziehen,
Die Option Transparenz
um auf die Auswirkung des Filters einzuwirken. Wichtig ist hier-
übernehmen 1 können
bei, dass Sie den Regler ein wenig verändern. Anschließend kön- Sie in verschiedenen Fil-
nen Sie mit der Maus in das Bild klicken und ziehen. Sie drehen tern aktivieren. Sobald Sie
beziehungsweise neigen damit den Anwendungsbereich des Filters. diese Option aktivieren,
Auf diese Weise können Sie starke Verfremdungen an einem Foto wirkt sich der jeweilige Fil-
vornehmen. ter nicht auf transparente
So habe ich über die Objektivverzerrung das Foto der Katze Bereiche aus. Hier hinkt
die Übersetzung der engli-
aus Abbildung 9.16 so verändert, als wäre es mit einem Fisheye-
schen Bezeichnung pre-
Objektiv aufgenommen worden. Entscheiden Sie selbst, ob Ihnen
serve alpha, also Transpa-
so etwas gefällt …
renz erhalten, etwas. Sie
nutzen diese Option nur
dann, wenn in Ihrer Datei
transparente Bereiche vor-
liegen, zum Beispiel auf
­einer Textebene. Für voll-
flächige Fotos ergibt diese
Option in den meisten Fäl-
len keinen Sinn.

F  Abbildung 9.16
Die Katze hat es eigentlich
nicht verdient, mittels
Objektivverzerrung bear-
beitet zu werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 497


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.1.5 Konvex/Konkav-Filter
Statt der kissen- oder tonnenförmigen Korrektur können Sie mit
dem Konvex/Konkav-Filter einen Bereich des Fotos eindrücken
beziehungsweise aufblähen. Wird der Regler Konvex/Konkav nach
links gezogen, wird das Foto eingedrückt, nach rechts gezogen,
bewirkt der Regler ein Aufblähen des Fotos.
Über den Radius legen Sie fest, wie weit sich die Korrektur aus-
wirken soll. Mit sehr niedrigen Werten können Sie mittels Konvex/
Konkav-Filter feine Änderungen am Foto vornehmen (zum Beispiel
die Augen eines Porträts etwas vergrößern). Oder Sie nutzen den
Filter ebenfalls für starke Verfremdungen. Den Kopf der Katze habe
ich damit geschrumpft.

Abbildung 9.17 E
Der Kopf wurde durch Kon-
vex/Konkav geschrumpft.

Auch dieser Filter kann über Klicken und Ziehen ins Bild beein-
Tilt/Shift-Objektiv flusst werden.
Wenn Sie häufig Gebäude
fotografieren wollen, könn­
­te sich die Anschaffung
9.1.6 Perspektive korrigieren
­eines Tilt/Shift-Objektivs Gerade beim Fotografieren von Gebäuden kommt es häufig zu den
lohnen. Hierüber lassen sogenannten stürzenden Linien. Durch sehr nahen Kamerastand-
sich Verzerrungen von punkt beziehungsweise Verwendung einer kurzen Brennweite ver-
vornherein reduzieren und
größert sich dieses Problem. Doch gleichzeitig können Sie diesen
verhindern.
Effekt auch gezielt einsetzen, wie in Abbildung 9.18 zu sehen ist.

498 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

Sie vermeiden stürzende Linien durch Verlagerung des Kamera-


standpunktes (je weiter weg, umso geringer die stürzenden Linien)
oder durch Verwendung einer längeren Brennweite. Beides ist oft
nicht möglich, hier können Sie Affinity Photo nutzen, um das Pro-
blem einzudämmen.

Schritt für Schritt


Gebäude gerade ausrichten
In dieser Schritt-Anleitung nutzen Sie einen Live-Filter, um die
Gebäudekanten gerade auszurichten. Aufgrund dieses besonde-
ren Filters lassen sich die Korrekturen auch später noch anpassen.

1  Datei öffnen G  Abbildung 9.18


Öffnen Sie die Datei »chambord.jpg«, und aktivieren Sie das Bewusster Einsatz der stür-
Zuschneiden-Werkzeug (C). Klicken Sie in der Kontextleiste zenden Linien: Die Höhe des
auf die Schaltfläche Begradigen, und ziehen Sie mit diesem Werk- Turms wird durch den Kame-
zeug entlang der unteren Hauskante eine Linie 1 , damit das Foto rastandpunkt gut vermittelt.
gerade ausgerichtet wird. Bestätigen Sie die Korrektur durch einen
Klick auf Anwenden.

Kapitel_09 • chambord.jpg

F  Abbildung 9.19
Das Schloss wird in die
Horizontale gebracht.

2  Hilfslinien ziehen
Um für das Ausrichten der Gebäudekanten eine Richtschnur zu
haben, sollten Sie Hilfslinien nutzen. Wählen Sie das Verschieben-
Werkzeug (V), und klicken Sie damit in das vertikale Lineal. Hal-
ten Sie die Maus gedrückt, und ziehen Sie diese Hilfslinie 2 (Abbil-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 499


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

dung 9.20) bis zur Gebäudekante ganz rechts außen. Wiederholen


Hilfslinien ausblenden
Sie den Schritt für das runde Gebäude ganz links.
Falls Sie die Hilfslinien stö-
ren, können Sie sie über
Ansicht • Hilfslinien ein-
blenden vorübergehend
ausblenden. Erst über An-
sicht • Hilfslinien konfi-
gurieren haben Sie die b
Möglichkeit, diese über
die Schaltfläche Alle Hilfs­
linien entfernen bezie-
hungsweise einzeln über
das Papierkorb-Symbol
endgültig zu entfernen.

Abbildung 9.20 E
Hilfslinien erleichtern das
anschließende Ausrichten.

3  Live-Filter aufrufen
Wählen Sie Ebene • Neue Live-Filter-Ebene • Verzerren • Per-
Abbildung 9.21 H spektive. Es öffnet sich das Dialogfeld Live-Filter-Perspektive.
Der Live-Filter Perspektive Wählen Sie bei Modus den Eintrag Ziel 3 , und aktivieren Sie die
kann ein Raster einblenden. Option Raster einblenden 4 .

c
d

4  Filter anwenden
Klicken Sie in den oberen rechten Anfasser, und ziehen Sie diesen
bei gedrückter Maustaste nach rechts. Achten Sie darauf, dass die

500 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.1  Fotos begradigen und ausrichten

Gebäudekante parallel zur Hilfslinie steht. Wiederholen Sie den


Schritt für den oberen linken Anfasser. Bestätigen Sie die Korrektur
durch Drücken der (¢)-Taste.

F  Abbildung 9.22
Durch Verschieben eines
Anfassers wird die Perspek-
tive korrigiert.

5  Leere Bereiche ausfüllen


Da die durch das Begradigen entstehenden leeren Bereiche recht
klein sind, können Sie versuchen, diese über das Klonen zu füllen.
Klicken Sie dafür im Panel Ebenen auf die Ebene Hintergrund,
erzeugen Sie eine neue, leere Pixelebene , und nutzen Sie das
Klonen-Werkzeug (S) für die Bearbeitung. Achten Sie hierbei
darauf, dass Sie in der Kontextleiste die Option Aktuelle Ebene &
Darunter aus dem Klappmenü Quelle verwenden.

G  Abbildung 9.23
Das Loire-Schloss Chambord vor (links) und nach der Perspektiv­
korrektur (rechts).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 501


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Weitere Funktionen des Live-Filters Perspektive | Beim Ver-


wenden des Live-Filters Perspektive hatten Sie den Modus Ziel
verwendet. Der Vorteil dieses Modus liegt darin, dass die Korrektur
direkt angezeigt wird, sobald Sie einen der Anfasser verschieben.
Die Option Quelle 1 ist vergleichbar mit der Funktion Begradigen
beim Zuschneiden-Werkzeug: Sie verschieben hier das Raster und
positionieren eine Rasterlinie parallel zu einer Kante.

G  Abbildung9.24
Die Option Quelle nutzen Sie, um eine Parallele festzulegen.

Wenn Sie mit der (¢)-Taste die Ausführung der Korrektur starten,
wird die Perspektive korrigiert.

Abbildung 9.25 E
Die Hauskante wurde gerade
ausgerichtet.

502 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

Das Werkzeug Perspektive | Statt den Live-Filter zu nutzen, kön-


nen Sie die Aufgabe auch mit dem Werkzeug Perspektive aus-
führen, das sich den Platz mit dem Werkzeug Gitterverzerrung
teilt. Denken Sie bei der Verwendung des Werkzeugs daran, vorab
eine Kopie Ihrer Ebene anzulegen. Der Nachteil dieser Möglichkeit
liegt darin, dass Sie auf die vorgenommene Korrektur nicht mehr
zugreifen können – der Live-Filter erlaubt Ihnen eine nachträgliche
Bearbeitung und ist daher in meinen Augen die bessere Wahl.

9.2 Fotos schärfen


Auch wenn die Möglichkeit der Scharfzeichnung noch so verlo-
ckend klingen mag: Aus einem unscharfen Bild werden Sie mittels
Bildbearbeitung kein scharfes Bild zaubern können – und wenn
doch, dann nur mit viel Aufwand und in der Regel einem unnatür-
lichen Ergebnis.

9.2.1 Grundlagen der Scharfzeichnung


Um das Schärfen von Fotos besser verstehen zu können, ist es
wichtig, zu klären, was der Begriff Schärfe überhaupt bedeutet. Das
menschliche Auge nimmt Fotos immer dann scharf wahr, wenn sich
Konturen eines Objekts stark von anderen Objekten abgrenzen.
Wirkt eine Blüte scharf, dann deshalb, weil sich die Kanten der
Blüte deutlich vom Hintergrund abheben. Ist dies nicht der Fall,
erscheint das Foto flau oder unscharf.
Bei der Scharfzeichnung wird der Kontrast aller Pixel erhöht,
die sich in Bezug auf die Helligkeitswerte von ihren benachbarten
Pixeln unterscheiden. Diese Kontrasterhöhung erfolgt rechnerisch,
es werden keine neuen Pixel im Foto erzeugt. Daher kann es bei
der Scharfzeichnung zu unnatürlichen Resultaten kommen, wenn
der Kontrast zu stark erhöht wird (siehe Abbildung 9.26).
Affinity Photo bietet Ihnen ein Werkzeug und verschiedene Filter
für die Scharfzeichnung an. Diese finden Sie entweder unter Fil-
ter • Scharfzeichnen, als Live-Filter unterhalb des Menüs Ebene
oder durch einen Klick auf das Symbol Live-Filter im Panel G  Abbildung 9.26
Ebenen. Bei dem Werkzeug handelt es sich um das Scharfzeich- Dieses Foto wurde über­
nen-Werkzeug , das wie ein Pinsel arbeitet und sich daher für trieben geschärft.
die partielle Scharfzeichnung eignet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 503


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Für das Scharfzeichnen sollten Sie ein paar Dinge beachten:


E Das Scharfzeichnen einer Datei sollte immer den letzten

Arbeitsschritt darstellen – nachträgliche Bearbeitungen an einer


geschärften Datei wirken sich negativ auf die Qualität aus.
E Führen Sie eine Scharfzeichnung immer in der 100 %-Ansicht

durch. So können Sie die Auswirkung am besten beurteilen.


E Übertreiben Sie die Schärfung nicht – außer, Sie wollen einen

speziellen Effekt erreichen. Wenden Sie lieber zwei leichte


Scharfzeichnungsdurchläufe statt eines zu starken Durchlaufs an.
E Legen Sie vor der Schärfung besser eine Kopie Ihrer Datei an,

damit Sie später noch darauf zurückgreifen können. Leider


können Sie am Bildschirm ein geschärftes Bild, das ausgedruckt
werden soll, nur bedingt einschätzen. Sollte sich im Druck die
Schärfung als zu stark erweisen, ist es praktisch, wenn Sie die
Datei noch im Original haben. Idealerweise sollten Sie aber
nicht-­destruktiv, also mit Ebenen arbeiten. Das heißt, Sie wen-
den die Schärfung auf eine separate Ebene an, die Sie nach Belie-
ben ein- und ausblenden.

9.2.2 Das Scharfzeichnen-Werkzeug


Da das Scharfzeichnen-Werkzeug 1 ein pinselbasiertes Werk-
zeug ist, eignet es sich zur bereichsgenauen Scharfzeichnung.
Anders als die Scharfzeichnungsfilter, auf die ich in diesem Kapitel
noch eingehen werde, wirkt sich die Scharfzeichnung daher nicht
auf den gesamten Inhalt einer Ebene aus, sondern nur dort, wo
Abbildung 9.27 H Sie das Werkzeug anwenden. Dieser Vorteil ist aber genau gesehen
Das Scharfzeichnen-­ gar keiner, da die Filter mittels Ebenenmaske ebenfalls zielgenau
Werkzeug eingesetzt werden können.

Dennoch hat das Scharfzeichnen-Werkzeug seine Berechtigung.


Auch wenn ich mich wiederhole: Legen Sie für die Bearbeitung mit

504 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

dem Scharfzeichnen-Werkzeug besser ein Duplikat der zu bearbei-


tenden Ebene an. So können Sie auch im Nachhinein noch das
Ergebnis der Korrektur entweder mittels Deckkraft verändern oder
aber die Korrektur sogar komplett rückgängig machen.

Modi des Scharfzeichnen-Werkzeugs | Das Werkzeug verfügt


über mehrere Modi, die Sie über das Klappmenü Modus 4 aus-
wählen können und die Ihnen im weiteren Verlauf dieses Kapitels
auch als Filter begegnen werden:
E Klarheit: Mit diesem Modus wird der Kontrast gesteigert,

wodurch der Eindruck von Schärfe entsteht. Da dieser in den


Mitteltönen vorgenommen wird, wirkt er sich viel mehr als eine
normale Kontraststeigerung aus.
E Unscharf maskieren: Bei diesem Modus wird der Kontrast

an Konturen beziehungsweise Kanten erhöht. Diese Methode


gehört zu der am häufigsten verwendeten Schärfungsvariante.
E Harsch: Hierbei wird jedes einzelne Pixel scharfgezeichnet, also

auch benachbarte gleichfarbige Pixel. Der Effekt der Scharfzeich-


nung fällt daher meistens nicht so ins Auge.

Wenden Sie das Werkzeug besser mit kleineren Werten an (z. B.


Fluss 50 %), und fahren Sie mehrfach über den Bereich, der scharf-
gezeichnet werden soll. Wird dieser Vorgang zu oft wiederholt, ent-
stehen hässliche Ergebnisse. So habe ich in Abbildung 9.28 mehr-
fach mit dem Scharfzeichnen-Werkzeug, einer Deckkraft 2 und H  Abbildung 9.28
einem Fluss 3 von 100 % und dem Modus Klarheit 4 über das Das Auge des Frosches
Auge des Frosches gemalt. Dass ich dies übertrieben habe, können wurde mit zu viel Übermut
Sie gut erkennen. scharfgezeichnet.
2 3 d

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 505


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.2.3 Filter Unscharf maskieren


Der Filter Unscharf maskieren wendet eine Technik an, die schon
zu Zeiten der analogen Fotografie genutzt wurde (und noch genutzt
wird). Die transparente Kopie eines Bildes wird bei dieser Technik
mit dem Negativ belichtet. In der digitalen Bildbearbeitung funk-
tioniert es ähnlich: Ein unscharfes Duplikat eines Fotos wird vom
Originalfoto subtrahiert. Dabei werden die Konturen des Origi-
nalbildes von den unscharfen Konturen der Kopie umgeben, was
zu einer Erhöhung des Kontrastes der Kanten führt. Dabei nimmt
der Effekt der Scharfzeichnung mit zunehmender Unschärfe des
Duplikats zu.
Den Filter Unscharf maskieren rufen Sie über Ebene • Neue
Live-Filterebene  • Scharfzeichnen  • Unscharf maskieren
(beziehungsweise durch einen Klick auf das Symbol Live-Filter
im Panel Ebenen) oder auch über Filter • Scharfzeichnen •
Unscharf maskieren auf.
Da Sie Live-Filter jederzeit über die Live-Filter-Ebene aufrufen
und weiter bearbeiten können, empfehle ich Ihnen, Live-Filter ein-
zusetzen (Stichwort: nicht-destruktive Bildbearbeitung!).

Abbildung 9.29 E
Das Dialogfenster Unscharf
maskieren

Einstellungsmöglichkeiten von Unscharf maskieren | Um es vor-


wegzunehmen: Es gibt kein Patentrezept für das Schärfen bezie-
hungsweise für die Schärfereglerwerte. Diese richten sich nach dem
Zustand und letztendlich nach der Auflösung des Fotos. Ein Foto,
das Sie als 10 × 15 cm großes Bild ausdrucken wollen, benötigt in
der Regel kleinere Werte für die Scharfzeichnung, da durch die
Pixeldichte die Konturen klarer erkennbar sind und dadurch das
Foto schärfer erscheint. Das heißt also, dass Sie grundsätzlich für
jede Ausgabeart – egal, ob Druck, Internet, Großflächendruck oder
Ähnliches – andere Werte benötigen. Was aber bedeuten die drei
Regler?
E Radius: Die Scharfzeichnung eines Pixels wird mit Hilfe der

Helligkeitswerte der umliegenden Pixel berechnet. Wie viele

506 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

benachbarte Pixel bei der Berechnung berücksichtigt werden,


legen Sie mit dem Regler Radius fest. Daher ist die Maßeinheit
von Radius auch »Pixel«. Möglich sind Werte von 0,1 bis 100,
aber ehrlich gesagt sind Werte über 5 Pixel nicht sinnvoll, es sei
denn, Sie wollen extrem unnatürliche Bilder erhalten.
E Faktor: Es handelt sich um einen Wert, der die Intensität des
Konturenkontrasts definiert: je höher der Wert, desto stärker
der Kontrast.
E Schwellenwert: Über den Schwellenwert geben Sie an, ab
wann eine Abweichung in der Helligkeit berücksichtigt wird,
das heißt, wie weit sich die Helligkeit eines Pixels von der des
benachbarten Pixels unterscheiden muss, um in die Schärfebe-
rechnung einbezogen zu werden. Es handelt sich hier um einen
Wert zwischen 0 und 100 %. Je höher der Schwellenwert ist,
desto größer muss der Helligkeitsunterschied sein. Wenn Sie
den Wert auf 0 stellen, werden somit alle Pixel einbezogen,
die nicht den gleichen Helligkeitswert des Pixels besitzen, das
geschärft werden soll. Dabei steigt aber auch das Risiko, dass
Bildrauschen und andere Störungen in die Schärfung einbezo-
gen werden. Sie sollten daher einen höheren Wert wählen, bis
sich ein Gleich­gewicht aus Schärfung und gleichzeitig geringer
Bildstörung ergibt.

Schritt für Schritt


Ein Bild scharfzeichnen
In dieser Anleitung werden Sie ein Foto scharfzeichnen und den
Vorteil des Live-Filters Unscharf maskieren nutzen, um die Kor-
rektur nachträglich zu bearbeiten. Gehen Sie davon aus, dass alle Kapitel_09 •
anderen Bildoptimierungen bereits vorgenommen wurden, denn gackeltrappe.jpg
das Scharfzeichnen soll ja immer der letzte Arbeitsschritt sein.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »gackeltrappe.jpg«, und wechseln Sie in das
Panel Ebenen. Da Sie im Anschluss einen Live-Filter nutzen, muss
kein Duplikat der Ebene angelegt werden – aufgrund der Live-­
Filterebene arbeiten Sie ohnehin nicht-destruktiv.

2  100 %-Ansicht aktivieren
Führen Sie einen Doppelklick auf das Zoomwerkzeug (Z) aus.
Wechseln Sie in das Panel Navigator, und verschieben Sie den

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 507


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

transparenten Rahmen, der den aktiven Ausschnitt anzeigt, zu den


Augen des Vogels.

G  Abbildung 9.30
Eine 100 %-Ansicht hilft bei
3  Unscharf maskieren
der Einschätzung einer
Schärfung. Klicken Sie im Panel Ebenen auf das Symbol Live-Filter , und
wählen Unscharf maskieren aus. Geben Sie für Radius den Wert
2 px 1 ein. Ändern Sie den Wert bei Faktor auf 3 2 . Belassen
Sie den Schwellenwert bei 0 %. Verlassen Sie das Dialogfenster
durch Drücken der (¢)-Taste.

Abbildung 9.31 E
Das Foto wurde geschärft.

a
2

4  Unscharf maskieren nachbessern


Klicken Sie im Panel Ebenen auf den weißen Pfeil 3 vor der Mini-
atur, um den untergeordneten Live-Filter unterhalb der Ebene
zu sehen. Führen Sie einen Doppelklick auf die Live-Filterebene
aus. Damit öffnet sich dessen Dialogfenster, in dem Sie die Regler
bedienen können.

508 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

F  Abbildung 9.32
Ein einfacher Klick auf den
weißen Pfeil 3 zeigt den
c
untergeordneten Live-Filter
an.

Werte in Dialogfenstern
Durch die Schärfung wurde das Rauschen maximiert. Abhilfe verändern
schafft eine Erhöhung des Schwellenwerts. Setzen Sie dort den
Oft empfiehlt es sich, den
Wert auf 10 %. Verlassen Sie das Dialogfenster durch Drücken der Wert in einem Dialogfens-
(¢)-Taste. ter direkt in das Wertefeld
einzugeben. Sie erleichtern
5  Vorher-Nachher-Vergleich sich die Eingabe, wenn Sie
Führen Sie einen Doppelklick auf das Ansichtswerkzeug (H) in das Wertefeld klicken
aus, um das Foto vollflächig anzuzeigen. Blenden Sie die Live-Fil- und dann mit der (ì)
oder mit der (ë) den Wert
terebene durch einen Klick auf das Häkchen im Panel Ebenen aus
einstellen.
und wieder ein, um einen Vorher-Nachher-Vergleich zu erhalten.

G  Abbildung9.33 G  Abbildung9.34
Das Foto ohne … … und mit Scharfzeichnung

9.2.4 Filter Klarheit


Diese Methode, Schärfe in ein Bild zu bringen, lässt sich ebenfalls
als Live-Filter anwenden. Rufen Sie den Filter über Filter • Scharf-
zeichnen • Klarheit oder über Ebene • Neue Live-Filterebene •
Scharfzeichnen • Klarheit auf. Beim Filter Klarheit wird der
Kontrast erhöht, allerdings sind hiervon nicht alle Helligkeitswerte
betroffen (wie es bei der normalen Kontraststeigerung der Fall ist),
sondern lediglich die Mitteltöne. Sie erhalten daher ein scharf wir-
kendes, jedoch nicht zu kontrastreiches Foto.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 509


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Dieser Filter eignet sich sehr gut für die Bearbeitung von männ-
lichen Porträts oder technischen Fotos, die dann einen HDR-ähn-
lichen Effekt erhalten. Bei weiblichen Porträts sollten Sie bei der
Verwendung des Klarheit-Filters vorsichtig umgehen, da die
Gesichtszüge zu markant werden können.

Abbildung 9.35 E
Das Porträt wird durch
den Klarheit-Filter deutlich
markanter.

Der Klarheit-Filter besitzt lediglich einen Regler, mit dem Sie die
Auswirkung festlegen können. Dieser Wert wird in % angegeben.
Je höher der Wert, desto kräftiger wirkt sich der Klarheit-Filter aus.

9.2.5 Hochpass-Filter
Dieser Filter, der ebenfalls zur Rubrik Scharfzeichnen gehört,
ergibt auf den ersten Blick keinen Sinn beziehungsweise schafft ein
eher ungewöhnliches Ergebnis. Ich vergleiche diesen Filter gerne
mit einem Kupferstich. Durch die unterschiedlichen Erhebungen
in einer Kupferplatte wird beim Kupferstich ein Bild »geformt«. So
ist das auch mit dem Hochpass-Filter.
Sie rufen ihn über Filter • Scharfzeichnen • Hochpass, über
Ebene • Neue Live-Filterebene • Scharfzeichnen • Hochpass
oder aber über das Symbol Live-Filter im Panel Ebenen auf.
Über den Regler Radius legen Sie fest, ab wann eine Kontur hervor-
gehoben wird. Ein niedriger Wert zeigt überwiegend einen grauen
Bereich, der langsam »zum Bild wird«, wenn Sie einen höheren
Wert wählen. Dieses Ergebnis (herausgearbeitete Konturen) dient

510 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

dann als Grundlage für die Schärfung. Doch wenn Sie den Hoch-
pass-Filter auf ein Bild anwenden, wird dieses durch die graue
Fläche überdeckt. Abhilfe schafft ein Mischmodus, der den Filter
mit der Bildebene verrechnet.
Beachten Sie auch hier wieder: Wenn Sie sich für einen nor-
malen Filter entscheiden, müssen Sie diesen auf ein Duplikat der
Bildebene anwenden, das Sie anschließend mit dem erforderlichen
Mischmodus versehen. Wenden Sie den Live-Filter an, ist dies nicht
notwendig. Hier greift der Mischmodus auf der Live-Filterebene.

Anwendungsmöglichkeiten von Hochpass-Filter | Warum sollte


der Hochpass-Filter eingesetzt werden? Wie bereits gesagt, gibt es
keine Regel für das Schärfen von Fotos. Bei Fotos mit harten Kan-
ten, zum Beispiel Architekturfotos oder anderen technischen Foto-
grafien, eignet sich der Hochpass-Filter unter Umständen eher als
die Variante über Unscharf maskieren. Gerade was die Zunahme
des Rauschens angeht, kann der Hochpass-Filter die bessere Wahl
sein, da hierbei die Sättigung unangetastet bleibt, was beim Filter
Unscharf maskieren nicht der Fall ist.

Schritt für Schritt


Ein Foto mit dem Hochpass-Filter schärfen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto eines Schlosses
schärfen. Da es sich zum einen um eine Architekturfotografie han-
delt und zum anderen aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse
Kapitel_09 • schloss.jpg
am späten Abend das Rauschen bereits im ungeschärften Bild gut
erkennbar ist, wenden Sie den Hochpass-Filter an.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »schloss.jpg«. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(1),
um eine 100 %-Ansicht zu erhalten. Alternativ dazu führen Sie
einen Doppelklick auf das Zoomwerkzeug (Z) aus. Verschieben
Sie im Panel Navigator den transparenten Kasten, bis der Turm auf
der Leinwand angezeigt wird.

2  Live-Filter aktivieren
Klicken Sie auf das Symbol Live-Filter im Panel Ebenen. Wäh-
len Sie aus der Liste der Filter Hochpass aus. Das Foto wird von
einer grauen Fläche überlagert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 511


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

G  Abbildung9.36
Der Hochpass-Filter ist zu Beginn komplett grau.

3  Hochpass-Filter einstellen
Setzen Sie den Radius-Wert auf 15 px (nutzen Sie dafür auch die
Richtungstasten wie in Abschnitt 2.3.2 beschrieben). Das Foto
wird langsam erkennbar. Durch Aktivierung der Option Mono-
chrom wird es ohne Farben dargestellt, was die Einschätzung der
Korrektur leichter machen kann.

G  Abbildung 9.37
Je höher der Radius, desto mehr wird der Ebeneninhalt sichtbar.

4  Mischmodus ändern
Wählen Sie aus dem Klappmenü Mischmodus den Eintrag Inei­
nanderkopieren aus. Die Live-Filterebene wird daraufhin mit dem
Foto verrechnet.

512 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

F  Abbildung 9.38
Durch den Mischmodus wird
die Live-Filterebene mit dem
Foto verrechnet.

Die Maus nutzen


5  Ergebnis begutachten
Wenn Sie einen Regler in
Verlassen Sie das Dialogfenster des Hochpass-Filters durch Drü- einem Dialogfenster ver-
cken der (¢)-Taste beziehungsweise durch einen Klick auf das X. ändern wollen, können Sie
Klappen Sie im Panel Ebenen die untergeordnete Live-Filterebene diesen mit gedrückter
auf, und blenden Sie diese aus und ein, um einen Vorher-Nachher- Maustaste verschieben. Es
Vergleich zu ermöglichen. Falls das Ergebnis zu heftig ausgefallen gibt aber auch noch eine
ist, führen Sie einen Doppelklick auf die Live-Filterebene aus und andere Möglichkeit: Wenn
Sie sich mit der Maus auf
reduzieren den Wert Radius.
einer Ebene befinden, än-
dert sich der Mauszeiger je
nach Dialogfenster in ei-
nen Pfeil mit einem Regler-
Symbol . Nun können
Sie ins Bild klicken und
durch Ziehen der gedrück-
ten Maus den Wert än-
dern. Dies funktioniert
zum Beispiel auch im
Hochpass-Filter.

F  Abbildung 9.39
Das Foto des Loire-Schlosses
wurde mittels Hochpass-­
Filter geschärft.

9.2.6 Mehrere Filter kombinieren


Wie bereits zu Beginn erwähnt, empfiehlt es sich, die Schärfung
in mehreren kleineren Schritten durchzuführen. Gerade durch

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 513


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

die Verwendung der Live-Filterebenen ist dies sehr einfach – hier


erstellen Sie eine Live-Filterebene mit einer sanften Schärfung und
duplizieren diese Ebene (zum Beispiel mit (Strg)/(cmd) + ​(J). Die
Werte für die Schärfung werden dann zu den vorherigen Werten
addiert und erhöhen den Effekt.
Gut sichtbar wird das in Abbildung 9.40, bei der ich es aller-
dings übertrieben habe: Die vier Live-Filterebenen führen zu einem
überschärften Ergebnis. Hier könnte ich entweder eine oder zwei
Live-Filterebenen entfernen oder versuchen, mittels Deckkraft die
Schärfung abzuschwächen.

Abbildung 9.40 E
Mehrere Live-Filterebenen
ergänzen sich gegenseitig.

Statt eine bestehende Live-Filterebene zu duplizieren, können Sie


auch eine Kombination aus Hochpass-Filter und Unscharf maskie-
ren-Filter nutzen.

9.2.7 Zum Schärfen das Farbformat LAB nutzen


Das Schärfen bringt nicht nur mehr Kontrast an den Konturen,
sondern es verstärkt auch das vorhandene Rauschen. Durch Ver-
wendung des Hochpass-Filters können Sie dieses Problem etwas
reduzieren. Bei Problembildern, die zum Beispiel bei sehr schlech-
ten Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, bietet es sich an,
während der Schärfung das Farbformat zu wechseln.

514 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

Während das RGB-Farbformat aus drei Farbkanälen besteht, die


beim Schärfen grundsätzlich gleichberechtigt verstärkt werden,
besitzt das LAB-Farbformat einen Kanal für die Helligkeit und zwei
weitere Kanäle für die Farbinformationen. Den Helligkeitskanal
können Sie sich zunutze machen und die Schärfung lediglich dort
vornehmen. So sind die Farben und somit das befürchtete Farbrau-
schen von der Schärfung nicht betroffen.

F  Abbildung 9.41
Der dunkle Kreuzgang soll
geschärft werden.

Beim Foto aus Abbildung 9.41, das in einem dunklen Kreuzgang


einer Abtei aufgenommen wurde, habe ich diese Technik angewen-
det. Das Foto liegt im RGB-Farbformat vor, das ich über Doku-
ment • Format/ICC-Profil umwandeln in das Format LAB/16
konvertiert habe. Als Profil habe ich CIELAB D50 verwendet. G  Abbildung9.42
Im Panel Kanäle werden nach einem Klick auf die Miniatur des Das Panel Kanäle des
Kanals Verbund Helligkeit 1 alle weiteren Kanäle ausgeblendet. LAB-Farbformats
Das Foto wird nun in Graustufen angezeigt.
Anschließend rufe ich den Live-Filter Unscharf maskieren auf
und verwende höhere Werte, damit der Effekt deutlich wird.

F  Abbildung 9.43
Die extremen Werte für die
Schärfung dienen lediglich
der Präsentation.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 515


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Um die ausgeblendeten Kanäle zu aktivieren, klicke ich im Panel


Kanäle auf das Symbol Zurücksetzen 2 (gedrehter Pfeil im obe-
ren rechten Bereich). Anschließend setze ich das Farbformat über
Dokument • Format/ICC-Profil umwandeln wieder auf RGB/8.

G  Abbildung 9.44
Das Foto des Gewölbekellers wurde im LAB-Farbformat geschärft.

9.2.8 Helligkeit schärfen


Einen ähnlichen Ansatz wie das Schärfen des Helligkeits-Kanals im
LAB-Farbformat verfolgt die Schärfung der Helligkeit beziehungs-
weise Luminanz. Diese erfolgt ohne einen Wechsel des Farbformats
und unterscheidet sich daher nicht von der Schärfung, wie Sie sie in
der Schritt-Anleitung »Ein Bild scharfzeichnen« aus Abschnitt 9.2.3
durchgeführt haben. Lediglich eine Vorarbeit ist hier auszuführen:
Sie müssen die hellen Bereiche des Fotos auswählen.

Schritt für Schritt


Ein Foto per Luminanzschärfung schärfen
Bei dieser Technik setzen Sie eine normale Schärfung ein – aller-
Kapitel_09 • hafenvogel.jpg dings wirkt sich diese auf die Helligkeit der Ebene aus.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »hafenvogel.jpg«, und wechseln Sie in das
Panel Ebenen.

2  Luminanz auswählen
Halten Sie (Strg)/(cmd) + ​(Alt) gedrückt, und klicken Sie in das
Miniaturbild der Ebene Hintergrund. Sie erzeugen dadurch eine
Luminanzauswahl, erkennbar an den Ameisenkolonnen.

516 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.2  Fotos schärfen

F  Abbildung9.45
Die Luminanz der Ebene
wurde ausgewählt.

3  Live-Filterebene erzeugen
Klicken Sie auf das Symbol Live-Filter , und wählen Sie
100 % nicht vergessen
Unscharf maskieren. Setzen Sie die Werte wie folgt: Radius 6 px,
In der Schritt-Anleitung
Faktor 3 und Schwellenwert 5 %. Beenden Sie das Dialogfenster
habe ich absichtlich auf die
durch Drücken der (¢)-Taste beziehungsweise durch einen Klick
100 %-Ansicht verzichtet,
auf das X. damit Sie die Auswirkung
des Luminanzbereichs
­besser erkennen. In Zu-
kunft sollten Sie aber zur
100 %-Ansicht wechseln,
um die Schärfung besser
beurteilen zu können.

F  Abbildung 9.46
Die Schärfung wird
vorgenommen.

4  Auswahl aufheben
Heben Sie mittels (Strg)/(cmd) + ​(D) die Auswahl auf (alternativ
über Auswahl • Auswahl aufheben). Blenden Sie die Live-Filter­
ebene durch Klick auf den Haken im Ebenen-Panel aus und ein,
um einen Vorher-Nachher-Vergleich durchzuführen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 517


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

G  Abbildung9.47
Das Foto wurde mit einer Luminanzschärfung korrigiert.

9.3 Bildrauschen entfernen


Bei schlechten Lichtverhältnissen, Verwendung hoher ISO-Werte
Keine Wunder erwarten
oder auch aufgrund der Erwärmung des Sensors (zum Beispiel bei
Genauso, wie es so gut wie
Langzeitbelichtungen) kann es zu dem sogenannten Rauschen
unmöglich ist, durch nach-
kommen. Hier unterscheidet man zwischen Luminanz- und Farb­
trägliche Bearbeitung aus
einem unscharfen Foto ein rauschen. Das Farbrauschen wird durch farbige Pixel sichtbar, die
knackscharfes Foto zu er- nicht Bestandteil des Motivs sind. Dies tritt meist in dunklen homo-
halten, sieht es auch bei genen Flächen auf. Beim Luminanzrauschen (auch Helligkeitsrau-
verrauschten Fotos aus. Er- schen genannt), werden die Helligkeitswerte von Pixeln falsch wie-
warten Sie also bitte nicht, dergegeben, was zu einem körnigen Aussehen führt. Viele Kameras
dass Affinity Photo hier bieten eine Rauschunterdrückung an, teilweise auch speziell auf
Wunder vollbringen kann,
Langzeitbelichtungen abgestimmt. In diesem Fall wird von der
und bedenken Sie, dass bei
Kamera ein Foto ohne Inhalt erstellt, das dann mit dem fehler-
starker Rauschreduzierung
behafteten Foto verrechnet wird.
parallel die Unschärfe im
Foto zunimmt.

9.3.1 R
 auschen über das Mittelung-Werkzeug
entfernen
Wie auch beim Schärfen lässt sich das Entfernen von Rauschen
mit einem Werkzeug vornehmen. Es handelt sich hierbei um das
Werkzeug Mittelung , das sich den Platz mit dem Scharfzeich-
nen-Werkzeug und weiteren Werkzeugen teilt.
Sie arbeiten mit diesem Werkzeug wie mit einem Pinsel. In der
Kontextleiste können Sie daher Breite, Deckkraft, Fluss und
Härte festlegen. Wenn Sie mit einem Grafiktablett arbeiten, kön-
nen Sie bestimmen, ob sich die Größe des Werkzeugs nach dem

518 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.3  Bildrauschen entfernen

Druck richten soll, den Sie auf den Grafikstift ausüben. Dies steuern
Externe Rauschbehebung
Sie über einen Klick auf das Symbol , das sich neben der Schalt-
Falls das Rauschen in Ihren
fläche Mehr befindet.
Fotos stark vertreten ist,
Mit dem Werkzeug Mittelung malen Sie, wie auch mit anderen
sollten Sie über speziell
pinselbasierten Werkzeugen, über die Bereiche, die vom Rauschen ­dafür entwickelte externe
befreit werden sollen. Da sich die Korrektur auf Ihr Originalfoto Programme nachdenken.
auswirkt, empfiehlt es sich, ein Duplikat der Ebene Hintergrund Ich stelle Ihnen hierzu in
zu erstellen, in der die Korrektur ausgeführt wird. Anhang B solch ein Pro-
Außerdem sollten Sie das Foto mindestens in einer 100 %-Ansicht gramm vor: DxO Pure-
bearbeiten, besser ist sogar eine Ansicht mit 400 %, die Sie zum Raw 2.
Beispiel über (Strg)/(cmd) + ​(3) erreichen.

F  Abbildung 9.48
Der stark vergrößerte Aus-
schnitt zeigt das Rauschen
an …

F  Abbildung 9.49
… das über das Werkzeug
Mittelung entfernt wird.

Der Einsatz dieses Werkzeugs eignet sich nur, wenn Sie entweder
großflächig (mit großer Pinselbreite) oder in einem kleinen, über-
schaubaren Bereich arbeiten. Für sonstige Rauschkorrekturen soll-
ten Sie besser die Rauschfilter verwenden, die Sie im Folgenden
kennenlernen werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 519


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.3.2 Die Rauschfilter


Statt das Rauschen partiell mit dem Mittelung-Werkzeug zu ent-
fernen, können Sie auch hier mittels Filter dem Rauschen entgegen-
wirken. Diese Filter sind ebenfalls über das Menü Filter oder als
Live-Filterebene abrufbar.

Schritt für Schritt


Rauschen entfernen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie sowohl Luminanz- als auch
Kapitel_09 • Farbrauschen in einem Foto korrigieren. Sie setzen auch hier wie-
auf_dem_feld.jpg der Live-Filter für die Aufgabe ein.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »auf_dem_feld.jpg«. Möglicherweise fällt
das Rauschen zunächst gar nicht auf. Daher sollten Sie in die
200 %-Ansicht wechseln – drücken Sie hierzu (Strg)/(cmd) + ​(2).
Über das Panel Navigator verschieben Sie den Ausschnitt so, dass
Ihnen der untere linke Bereich angezeigt wird.

G  Abbildung 9.50
Durch die Vergrößerung wird das Rauschen sichtbar.

520 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.3  Bildrauschen entfernen

2  Live-Filterebene erzeugen
Klicken Sie auf das Symbol Live-Filter im Panel Ebenen, und
wählen Sie Rauschen entfernen. Es öffnet sich daraufhin das Dia-
logfenster Live-Filter – Rauschen entfernen.

F  Abbildung 9.51
Das Dialogfenster zur
Rauschentfernung

3  Rauschentfernung festlegen
Damit die Änderungen sichtbar werden, setzen Sie den Wert Lumi-
nanzauswirkung sowie Farbauswirkung auf 100 %. Ändern Sie
den Wert bei Luminanz auf 40 %. Sie sehen nun live die Änderung
im Foto. Ändern Sie den Wert Farben auf 30 %. Den Regler Lumi-
nanzdetail setzen Sie auf 37 %. Beenden Sie das Dialogfenster durch
Drücken der (¢)-Taste beziehungsweise durch einen Klick auf das X.

4  Ergebnis begutachten
Klappen Sie über einen Klick auf den weißen Pfeil die untergeord-
nete Live-Filterebene auf, blenden Sie diese aus und ein, um die
Veränderung zu begutachten. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(0), um
zur angepassten Ansicht zu gelangen.

F  Abbildung 9.52 Weniger Rauschen –


Die Live-Filterebene kann aus- mehr Unschärfe
und eingeblendet werden. Durch die Rauschreduzie-
rung geht gleichzeitig
Wie Sie gesehen haben, werden die beiden Rauschregler nur dann Schärfe verloren. Achten
wirksam, wenn Sie die Regler Luminanz- bzw. Farbauswirkung Sie daher auf ein ausgewo-
genes Verhältnis von Rau-
mit einem Wert versehen. Der Regler Luminanzdetail regelt, wie
schen und Schärfe.
detailreich die Korrektur ausgeführt werden soll. Je höher der Wert,
desto mehr Details bleiben erhalten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 521


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.3.3 Filter Staub & Kratzer


Der Rauschfilter Staub & Kratzer eignet sich vor allem für einge-
scannte Papierabzüge oder Dias. So habe ich das Foto aus Abbil-
dung 9.53 mit diesem Live-Filter versehen, da hier einige Flecken
zu sehen sind, die sich durch Staubkörner ergaben.

G  Abbildung 9.53
Das eingescannte Papierbild wird vom Staub befreit.

Über den Radius legen Sie die Stärke des Filters fest. Schon kleine
Werte führen zu einer extremen Weichzeichnung. Die Auswirkung
dämmen Sie mit dem Regler Toleranz ein.

9.3.4 Filter FFT-Rauschreduzierung


Wie Sie zu Beginn dieses Abschnitts gelesen haben, sind die Gründe
für Bildrauschen recht vielseitig. So kann es auch beim Einscannen
von Fotos zu einem Bildrauschen kommen, das infolge von elek-
tromagnetischen Störungen entsteht. Diesen Fehler können Sie
über Filter • Rauschen • FFT-Rauschreduzierung beheben. Da
dieser Filter nicht als Live-Filter angewendet werden kann, legen
Sie vorab besser ein Duplikat der zu bearbeitenden Ebene an und
wenden darauf den Filter an.

522 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.3  Bildrauschen entfernen

Es erscheint das Dialogfenster FFT-Rauschreduzierung, das in


Verblassen nutzen!
einer gespiegelten Grafik die sogenannten Rauschspitzen anzeigt.
Wenn Sie Filter einsetzen,
Hier können Sie mit einem Pinsel, dessen Werte Sie im oberen
wird nach deren Einsatz
Bereich einstellen, gezielt Bereiche übermalen und somit das Rau-
der Befehl Ebene • Ver-
schen entfernen. Es empfiehlt sich hierbei, den Wert für Fluss 1 blassen (in Kombination
zu reduzieren, damit die Pinselstriche dezenter ausgeführt wer- mit dem Namen des Fil-
den. Das Ergebnis Ihrer Korrekturen wird während der Bearbeitung ters) aktiv. Dieser ermög-
angezeigt – allerdings ist dies recht speicherhungrig und erscheint licht Ihnen, die Auswir-
daher möglicherweise zeitversetzt. Leider ist es nicht möglich, kung des Filters nach­
einmal gemachte Pinselstriche zu entfernen. Hier hilft es nur, das träglich einzudämmen.
Daher kann der Filter auch
Dialogfenster über einen Klick auf Abbrechen zu verlassen und die
etwas extremer ausfallen
Rauschreduzierung in einem erneuten Anlauf festzulegen.
und im nächsten Schritt
wieder Stück für Stück zu-
a rückgenommen werden.
Gerade bei der FFT-­
Rauschreduzierung kann
dies sehr hilfreich sein.

F  Abbildung 9.54
Das Dialogfenster FFT-­
Rauschreduzierung

Ich habe den Filter FFT-Rauschreduzierung bei eingescannten


Fotos noch nie einsetzen müssen, da ich über den Rauschfilter
Staub & Kratzer und die Reparaturwerkzeuge immer ausreichend
gute Ergebnisse erzielt habe. Außerdem habe ich viele Papierab-
züge nicht über den Scanner, sondern mit der Digitalkamera digi-
talisiert und hierüber oft Dateien erhalten, bei denen es daher erst
gar nicht zu dem genannten Rauschproblem kam.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 523


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

9.3.5 Filter De-Interlacing


Ebenso wie die FFT-Rauschreduzierung ist auch der Rauschfilter
Interlacing und der Filter
Deinterlacing recht speziell. Er versucht, Bilder, die aus einem
Deinterlacing
Video stammen, vom sogenannten Kammeffekt zu befreien. Dieser
Das Interlacing wird bei der
wirkt sich je nach Videoformat entweder in geraden oder ungera-
Erstellung von Videofilmen
verwendet, um einem den Zeilen aus, für die Ihnen Affinity Photo jeweils einen separaten
Bildflimmern vorzubeugen. Befehl anbietet. Den Filter Deinterlacing können Sie nicht als
Hier werden Zeilen ver- Live-Filter anwenden.
schachtelt und zeitversetzt
angezeigt. Entnehmen Sie
einem Videofilm einen
Bildausschnitt, so kann
9.4 Bildrauschen absichtlich hinzufügen
dieses Interlacing zu einem
Das Bildrauschen können Sie auch gezielt als Stilmittel einsetzen.
Darstellungsproblem füh-
Daher verwundert es nicht, dass es unter Filter • Rauschen den
ren, das über den Filter
Deinterlacing in Affinity Filter Rauschen hinzufügen gibt. Über den Regler Intensität
Photo behoben werden regeln Sie die Auswirkung des Rauschens. Sie haben die Wahl zwi-
kann. schen einem verteilten Rauschen (Gausssche Variante) und der
Option Gleichmässig.
Die Option Monochrom fügt ein Rauschen in Graustufen ein.
Sobald Sie diese Option deaktivieren, erhalten Sie ein farbiges
Rauschen. Dramatische Effekte erhalten Sie, wenn Sie den Misch-
modus ändern. So habe ich mich in Abbildung 9.55 für Glühen
entschieden.

G  Abbildung 9.55
Das mystische Waldfoto mit dem Live-Filter
Rauschen hinzufügen

Filter Streuung | Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Rauschfilter


Streuung. Allerdings hangelt sich dieser an Konturen entlang. Die
Option Transparenzen übernehmen 1 kann hier sehr hilfreich

524 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.4  Bildrauschen absichtlich hinzufügen

sein, da durch den Filter transparente Bereiche am Rand entstehen


können. Durch die aktivierte Option werden diese verhindert.

F  Abbildung 9.56
Das Foto der Hängebrücke
wird mit dem Rauschfilter
Streuung versehen.

Bei hohen Werten für die Intensität erreichen Sie Ergebnisse, die
Sie für die Erstellung von Collagen oder Überlagerungen nutzen
können.

Filter Perlin Noise | Der Rauschfilter Perlin Noise, der nicht als
Live-Filter vorliegt, sondern nur über Filter • Rauschen ausgeführt
werden kann, erzeugt ein wolkenähnliches Muster, das sich aus
der Vorder- und Hintergrundfarbe ergibt. Je kleiner der Wert bei
Oktaven 2 (Abbildung 9.58) ist, desto grober werden die Wolken.
Über Zoom 3 steuern Sie die Größe der Wolken, und mit dem
Regler Dauerhaftigkeit 4 können Sie auf die Unschärfe des Filters
einwirken. Da durch diesen Filter eine Überlagerung stattfindet,
sollten Sie entweder einen Mischmodus (hier: Weiches Licht 5)
G  Abbildung 9.57
verwenden oder den Filter auf eine vorab duplizierte Ebene anwen-
Vorder- und Hintergrund-
den und deren Deckkraft reduzieren. Das Foto in Abbildung 9.58
farbe bilden die Grundlage
ist aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse vor Ort verrauscht.
für den Rauschfilter Perlin
Statt dieses Rauschen zu entfernen, habe ich über den Rauschfilter Noise.
Perlin Noise weiteres Rauschen hinzugefügt. Als Vordergrundfarbe
habe ich Gelb verwendet, die Hintergrundfarbe ist Rot.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 525


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

G  Abbildung 9.58 b
Das verrauschte Foto (aufgenommen im Tierpark
Hexentanzplatz Thale) wurde mit dem Rausch- c
filter Perlin Noise überlagert. d

9.5 Fotografische Weichzeichnung


Eigentlich ist man ja immer darauf aus, möglichst knackscharfe
Fotos zu erzielen. Aber nicht selten sollen Fotos und vor allem
bestimmte Bereiche in Fotos von dieser Scharfzeichnung ausge-
nommen werden. Affinity Photo bietet Ihnen hierzu jede Menge
Möglichkeiten an, die auch Ergebnisse ermöglichen, die ansonsten
nur mit speziellen Objektiven machbar sind.

9.5.1 Das Weichzeichnen-Werkzeug


In Abschnitt 9.2.3 haben Sie bereits das Scharfzeichnen-Werkzeug
kennengelernt. In der gleichen Werkzeuggruppe befindet sich
auch das Weichzeichnen-Werkzeug . Es wird ebenfalls zur par-
tiellen Weichzeichnung eingesetzt, besitzt aber keinerlei Modi, wie
dies beim Scharfzeichnen-Werkzeug der Fall ist. Es eignet sich unter
anderem für die Porträtretusche, was ich Ihnen in Abschnitt 9.8,
»Beautyretusche: Porträts retuschieren«, noch zeigen werde. Sie
können es aber auch sehr gut nutzen, um Bereiche aus einem Foto
hervorzuheben, indem Sie die umgebenden Partien weichzeichnen.
So habe ich in Abbildung 9.59 den Vorder- und den Hinter-
grund mit dem Weichzeichnen-Werkzeug übermalt, um dort noch

526 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

mehr Unschärfe zu erzeugen. Auch wenn das Ergebnis nur leicht


Stück für Stück
vom Original abweicht, unterstützt die Korrektur dennoch den
herantasten
gewünschten Effekt.
Beachten Sie, dass die Pin-
selstriche mit dem Weich-
zeichnen-Werkzeug, wie
auch beim Scharfzeichnen-
Werkzeug, zu bereits ge-
tätigten Pinselstrichen
­hinzugerechnet werden.
Durch mehrmaliges Über-
malen erhöhen Sie also die
Weich- beziehungsweise
Scharfzeichnung.

F  Abbildung 9.59
Vorder- und Hintergrund
wurden weichgezeichnet.

9.5.2 Die Weichzeichnungsfilter


Den unterschiedlichen Arten beziehungsweise Entstehungen von
Verwischen
Unschärfe wird Affinity Photo gerecht – daher ist die Liste der
Das Verwischen-Werkzeug
Unschärfefilter nicht zu verachten.
(B) können Sie auch
Alle Filter, die Sie nun kennenlernen werden, lassen sich über das
zum Weichzeichnen ver-
Menü Filter • Unschärfe aufrufen. Aber auch hier liegen einige wenden. Sie wenden es
Unschärfefilter als Live-Filterebene vor. Diese rufen Sie entweder an, als würden Sie mit ei-
über Ebene • Neue Live-Filterebene • Unschärfe oder aber über nem nassen Finger über
das Symbol Live-Filter im Panel Ebenen auf. Farbe wischen. Verwenden
Sie hierbei aber unbedingt
Filter Durchschnitt | Den Filter Durchschnitt haben Sie bereits einen geringen Wert bei
Fluss, da ansonsten die
in Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken arbeiten«, kennengelernt
Korrektur zu auffällig wird.
und darüber den Weißabgleich korrigiert. Er kann nur als normaler
Filter, also nicht als Live-Filter, eingesetzt werden, und er füllt eine
Ebene mit der darin enthaltenen durchschnittlichen Farbe. Wird
der Filter angewendet, wird demzufolge der vorherige Inhalt über-
schrieben. Daher ist es fast unausweichlich, dass Sie diesen Filter
auf einer duplizierten Ebene ausführen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 527


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Statt diesen Filter für die Korrektur des Weißabgleichs zu nut-


zen, können Sie ihn auch einsetzen, um Fotos einer Reihe mit der
gleichen Überlagerungsfarbe zu gestalten. So habe ich den Filter
auf dem Duplikat der Ebene mit dem Leuchtturm ausgeführt und
mit dem Mischmodus Farbe versehen. Unter die Ebene mit dem
Durchschnitt-Filter habe ich dann ein weiteres Foto abgelegt.

G  Abbildung 9.60 G  Abbildung 9.61


Das Foto mit dem Leuchtturm dient zur … die weitere Fotos überlagert.
Ermittlung der durchschnittlichen Farbe …

Filter Gaußsche Unschärfe | Für eine reine Weichzeichnung bie-


tet sich vorrangig die Gausssche Unschärfe an. Diese Weich-
zeichnungsvariante, benannt nach dem Mathematiker Johann Carl
Friedrich Gauß, arbeitet nach der nach ihm benannten Gaußschen
Normalverteilung, die mittels mathematischer Berechnungen des
Mittelwertes die einzelnen Pixel so verändert, dass ein verschwom-
mener Eindruck entsteht. Für das menschliche Auge wirkt das
Ergebnis unscharf. Der große Vorteil dieser Methode: Die Hellig-
keit der Pixel bleibt unangetastet, und auch das Bildrauschen wird
in den meisten Fällen reduziert.

528 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

Schritt für Schritt


Ein Foto weichzeichnen
Auch wenn mit dem Filter Gausssche Unschärfe grundsätzlich
der gesamte Inhalt einer Ebene weichgezeichnet wird, muss das
nicht bedeuten, dass Teile der Ebene davon ausgeschlossen wer-
Kapitel_09 • nebelwald.jpg
den. Sehen Sie, wie Sie den Gaußschen Weichzeichner einsetzen
und Partien der Ebene unangetastet lassen.

1  Datei öffnen und Live-Filter aufrufen


Öffnen Sie die Datei »nebelwald.jpg«, und wechseln Sie zum Panel
Ebenen. Klicken Sie auf das Symbol Live-Filter , um den Filter
Gausssche Unschärfe aufzurufen.

2  Filter anpassen
Ändern Sie den Wert für den Radius auf 2 px. Das Foto wird
unschärfer. Verlassen Sie das Dialogfenster durch Drücken der
(¢)-Taste. Klicken Sie im Panel Ebenen auf den Pfeil vor der Ebene
Hintergrund, um die untergeordnete Live-Filterebene zu sehen.
Diese sollte blau hinterlegt sein. Ist dies nicht der Fall, klicken Sie
auf das Miniaturbild der Live-Filterebene.

G  Abbildung9.62
Über den Regler Radius legen Sie die Stärke der Unschärfe fest.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 529


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

3  Bereiche ausnehmen
Rufen Sie den Malpinsel (B) auf, und drücken Sie (D), damit die
Vordergrundfarbe weiß und die Hintergrundfarbe schwarz wird.
Da die Farbe Schwarz benötigt wird, um Teile von der Unschärfe
auszunehmen, drücken Sie die Taste (X). Malen Sie mit einer geeig-
neten Pinselbreite (ich habe im Beispiel 300 px verwendet) und
einer Härte von 0 % über die Baumstämme. Diese werden darauf-
hin von der Unschärfe ausgenommen.

G  Abbildung 9.63
Über einen schwarzen Pinsel werden bestimmte
Bereiche vom Filter ausgenommen.

Filter Diffuser Schein | Über den Unschärfefilter Diffuser Schein


verstärken Sie Lichter in einem Foto. Er kann eingesetzt werden,
um Lichtquellen mit einem weichen Schein zu versehen. Setzen
Sie ihn besser dezent ein, denn zum Beispiel mit einem niedrigen
Wert für den Regler Schwellenwert verstärken Sie den Effekt, da
dadurch mehr Helligkeitsstufen berücksichtigt werden.
Der Regler Radius bestimmt, wie weit Pixel, die sich um einen
Bereich von Lichtern befinden, einbezogen werden. Die Intensi-
tät regelt, wie stark sich der Filter auswirken soll. Die Deckkraft
können Sie nutzen, um den Effekt abzumildern.
So habe ich im Foto aus Abbildung 9.64 die Straßenlaternen
betonen können. Ein zu niedriger Wert bei Schwellenwert hätte
dazu geführt, dass sich hässliche Kränze um die Lampen gebildet
hätten.

530 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

G  Abbildung 9.64 G  Abbildung 9.65


Das Foto der Nachtszene … … wurde mit dem Live-
Filter Diffuser Schein
versehen.

Filter Boxunschärfe | Diese Art der Unschärfe ähnelt zu Beginn


der Gaussschen Unschärfe, bringt aber bei erhöhtem Wert für
den Radius kleine Rechtecke (sogenannte Boxen) hervor. Auch
wird hierbei der Rand der Ebene nach und nach transparent, wie H  Abbildung 9.66
Sie in Abbildung 9.66 gut erkennen können (das Schachbrettmuster Das Foto wurde mit dem
wird sichtbar – damit dies deutlicher wird, habe ich eine Datei mit Live-Filter Boxunschärfe
kleinen Abmessungen verwendet). versehen.

Filter Bewegungsunschärfe | Dieser Unschärfefilter tut, was der


Name eigentlich bereits aussagt: Die Unschärfe wird in eine Rich-
tung vorgenommen, die Sie über den Drehregler Rotation fest-
legen. Gerade bei diesem Filter lohnt es sich, einige Bildbereiche
auszunehmen, um den Bewegungseffekt nur auf bestimmte Partien
anzuwenden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 531


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

In Abbildung 9.67 habe ich den Wagen ausgewählt und über (Strg)/
(cmd) + ​(J) als neue Ebene angelegt. Auf dieser Ebene habe ich den
Unschärfefilter Bewegungsunschärfe ausgeführt und über eine
Maske die vorderen Bereiche des Wagens mit schwarzem Pinsel
übermalt, damit diese vom Filter ausgenommen werden.

Abbildung 9.67 E
Um dem Wagen mehr Dyna-
mik zu verleihen, wurden
Teile mit dem Unschärfefilter
Bewegungsunschärfe ver-
sehen.

Mit der Maus regeln


Nutzen Sie auch bei den
Unschärfefiltern die Mög-
lichkeit, den Wert der Un-
Statt die Rotation über den Drehregler festzulegen, können Sie
schärfe mittels Maus fest-
auch hier die Maus benutzen und den Wert direkt über Ziehen der
zulegen. Fahren Sie bei
Maus über dem Foto festlegen. Auch hier erscheint der Mauszeiger
aktivem Live-Filter-Dialog-
fenster mit gedrückter mit dem Regler , der aber hier auch in alle Richtungen gezogen
Maustaste über das Foto werden kann, um den Rotationswert zu bestimmen.
(es erscheint neben dem
Mauszeiger ein Regler   ). Filter Radiale Unschärfe  | Radiale Unschärfe bewirkt eine
Hierdurch werden auch Unschärfe, als hätten Sie ein Foto mit nasser Farbe in eine Wasch-
höhere Werte möglich als trommel gelegt und diese eingeschaltet. Je schneller die Drehung,
über den Regler im Dialog-
desto extremer ist die Unschärfe. Die Stärke des Filters legen Sie
fenster.
über den Regler Winkel fest.

532 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

In Abbildung 9.68 habe ich einen Text mit dem Filter Radiale
Unschärfe belegt. Da Affinity Photo Texte und andere Vektor-
objekte nicht mit einem Filter versehen kann, muss die Textebene
vorab gerastert werden. Ist der Assistent aktiv, übernimmt er diesen
Schritt der Rasterung für Sie (siehe hierzu Abschnitt 13.2.9).

G  Abbildung 9.68
Auch Texte lassen sich mit einem Filter versehen
nachdem diese gerastert wurden.

Aber auch für Bildebenen eignet sich die Radiale Unschärfe, vor Radiale Unschärfe auch
als Live-Filter
allem dann, wenn sich das Hauptobjekt in der Mitte des Fotos
befindet. Mit einem hohen Wert für den Winkel konnte ich durch Die Radiale Unschärfe
können Sie auch als Live-
die Bearbeitung des Fotos aus Abbildung 9.69 ein interessantes
Filterebene einsetzen.
Ergebnis erzielen.

F  Abbildung 9.69
Die Frühlingsblume wurde
mit der Radialen
Unschärfe versehen.

Es muss nicht die


Mitte sein!
Achten Sie beim Radiale
Unschärfe Filter auf den
Mauszeiger. Anders als bei
anderen Filtern kann er
hier nicht zur Änderung ei-
nes Wertes eingesetzt wer-
den. Vielmehr bestimmen
Sie mit einem Mausklick
Filter Zoomunschärfe  | Vielleicht kennen Sie diese besondere auf das Foto, wo das Zen­
Technik beim Fotografieren: Während der Belichtung drehen Sie am trum der radialen Unschärfe
Zoomring des Objektivs. Je nach Belichtungszeit ergibt sich dadurch liegt. So lässt sich die Un-
schärfe auch weg von der
eine Unschärfe, die zu einem Mittelpunkt hin verläuft. Diesen spe-
Mitte positionieren.
ziellen Effekt können Sie in Affinity Photo über den Unschärfefilter

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 533


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Zoomunschärfe simulieren. Der große Vorteil dieses Filters liegt


darin, dass Sie nachträglich festlegen können, wo sich der Mittel-
punkt befindet, zu dem die Unschärfe hin verläuft (dies ist auch
wie bereits erwähnt beim Radiale Unschärfe Filter möglich). Ist
das Dialogfenster der Zoomunschärfe aktiv, können Sie mit der
Maus an die Stelle klicken, die als Mittelpunkt dienen soll – der
Mauszeiger erhält in diesem Status ein kleines Plus-Zeichen .
Das ohnehin unscharfe Foto aus Abbildung 9.70 konnte ich
durch die Zoomunschärfe etwas interessanter gestalten.

G  Abbildung 9.70
Ein unscharfes Foto kann durch die Verwendung
der Zoomunschärfe interessanter wirken.

Die Zoomunschärfe lässt sich nicht als Live-Filterebene zuwei-


sen – nutzen Sie daher das Menü Filter • Unschärfe.

Filter Objektivunschärfe | Um in einem Foto einen unscharfen


Bokeh
Hintergrund zu erzeugen, der sich vom Hauptobjekt abhebt, müssen
Dieser Begriff stammt aus
Sie einen kleinen Blendenwert wählen, der für eine weite Öffnung
dem Japanischen und steht
der Blende steht (zum Beispiel f2,8). Je geringer der Blendenwert,
für unscharf beziehungs-
weise verschwommen. Er desto weiter wird die Blende geöffnet und verringert den Bereich,
beschreibt den Unschärfe- der scharf abgebildet wird (sogenannte geringe Tiefenschärfe).
bereich, der sich zum Bei- Um diesen Effekt einem Foto nachträglich zuzuweisen, bietet
spiel durch eine große Ihnen Affinity Photo den Unschärfefilter Objektivunschärfe an.
Blendenöffnung (= kleiner Dieser sorgt aber nicht nur für eine Weichzeichnung des Fotos,
Blendenwert) ergibt. sondern ermöglicht auch, dass Lichtquellen zu einem sogenannten
Bokeh werden. Dieser besondere Effekt hängt von der Anzahl der
Lamellen sowie deren Rundung ab. Die Objektivunschärfe dient
daher sehr gut der Erstellung von Composings, das heißt dem
Zusammenfügen mehrerer Bildelemente zu einem Foto. So habe ich
das Foto aus Abbildung 9.71 mit der Objektivunschärfe versehen.

534 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

G  Abbildung 9.71
Ich habe ich einen hohen Radius festgelegt, der für die Einbezie- Die Abendszene wurde mit
hung der Pixel, die unscharf gesetzt werden sollen, zuständig ist. der Objektivunschärfe ver-
Die Anzahl der Lamellen habe ich bewusst mit einem niedrigen sehen.
Wert versehen, damit die Lichtquellen zu einem eckigen Bokeh
werden. Die Rundung der Lamellen lässt sich über den gleichna-
migen Regler festlegen, den ich auf 0 % belasse.
Die Bloom-Regler legen fest, ab wann Pixel zum »Glühen«
gebracht werden (Bloom-Grenzwert) und wie stark sich der Effekt
auswirken soll (Bloom-Faktor). Über Bloom-Farbe lässt sich der
Farbbereich der Lichtquellen verstärken und auch verfremden. Die-
sen Regler habe ich auf 0 % belassen, um keinen übertriebenen
Effekt zu erzielen.

F  Abbildung 9.72
Das Ergebnis der Objektiv-
unschärfe

Das Ergebnis der Objektivunschärfe habe ich dann als Hinter-


grund für eine Bildmontage genutzt. So habe ich aus einer ande-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 535


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

ren Datei eine Auswahl kopiert und diese in der Datei mit der
Abendszene als neue Ebene eingefügt. Über die Anpassungsebene
Objektivfilter habe ich das eingefügte Porträt mit einem Orange-
ton versehen, damit es besser zum Hintergrund passt. Solche Com-
posings lernen Sie in Kapitel 11, »Montagen, kreative Bildeffekte
und Collagen«, noch näher kennen.

Abbildung 9.73 E
Die unscharfe Abendszene
kann mit dem Inhalt einer
anderen Datei überlagert
werden.

Filter Tiefenschärfe | Mit Tiefenschärfe wird der Bereich bezeich-


net, der zwischen dem unscharfen Vorder- und Hintergrund liegt.
Gerade bei Porträts ist es erwünscht, eine geringe Tiefenschärfe
zu erhalten, damit sich das Porträt vom Hintergrund absetzt. Not-
wendig hierfür ist zum Beispiel ein Objektiv mit offener Blende, das
heißt einem kleinen Blendenwert wie f2,8 oder f1,8.
Da solche Objektive mitunter recht teuer sind, ist es nicht immer
einfach, die gewünschten Ergebnisse ohne diese Objektive zu erzie-
len. Hier kann Sie Affinity Photo unterstützen, und zwar in Form
des Unschärfefilters Tiefenschärfe. Diesen rufen Sie über Filter •
Unschärfe • Tiefenschärfe auf. Im Bild aus Abbildung 9.74 habe
ich vorab über (Strg)/(cmd) + ​(J) ein Duplikat der Ebene angelegt
und anschließend den Tiefenschärfe-Filter aufgerufen.
Sobald der Filter aufgerufen wird, erscheinen das Dialogfens-
Live-Filter auch möglich
ter Tiefenschärfe sowie zwei Ringe auf dem Foto. Der mittlere
Statt den Filter auf einer
Punkt  3 (Abbildung 9.74) innerhalb der Kreise bestimmt den
duplizierten Ebene anzu-
Punkt, der am schärfsten dargestellt werden soll. Das wäre in Abbil-
wenden, können Sie die
Tiefenschärfe auch als Live- dung 9.74 die Nase des Luchses. Daher ziehe ich diesen Punkt mit
Filter anwenden. gedrückter Maustaste auf diese Stelle, die Kreise wandern mit. Der
innere Kreis bestimmt, wo sich die scharfen Bereiche befinden und
langsam in die Unschärfe wechseln.

536 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

F  Abbildung 9.74
Der Unschärfefilter Tiefen-
schärfe wird auf einem
Duplikat der Hintergrund-
ebene angewendet. (Das
Foto wurde im Tierpark
Hexentanzplatz Thale auf-
genommen).

Die Härte des Übergangs von scharf zu unscharf regeln Sie mit dem
äußeren Ring. Je weiter der äußere Ring 1 vom inneren Ring 2
entfernt ist, desto weicher wird der Übergang. Über die Anfasser
können Sie die Größe der Kreise festlegen, die dabei auch elliptisch
werden können. Der gegenüberliegende Anfasser wird proportio-
nal angepasst, das heißt, es ist nicht möglich, nur in eine Richtung
zu vergrößern beziehungsweise zu verkleinern.

F  Abbildung 9.75
Der Bereich und der Über-
gang der Tiefenschärfe lassen
sich leicht anpassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 537


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Wenn Sie einen Anfasser nicht vertikal oder horizontal, sondern


diagonal ziehen, lässt sich der Winkel der Tiefenschärfe ändern.
Halten Sie dabei allerdings die (ª)-Taste gedrückt, wird diese Funk-
tion gesperrt, und Sie können dann nur die Größe verändern.
Die Auswirkung der Tiefenschärfe regeln Sie im gleichnamigen
Dialogfenster. Über Radius legen Sie fest, wie stark die Unschärfe
ausfallen soll. Der Regler Leuchtkraft spielt lediglich im Modus
Tilt/Shift eine Rolle. Über Klarheit können Sie eine Kontraststei-
gerung an den Konturen innerhalb des inneren Kreises festlegen
und somit eine Schärfung erzielen.

G  Abbildung 9.76
Das Foto des Luchses wurde rechts mit dem Unschärfefilter
­Tiefenschärfe versehen.

a
Der Tiefenschärfe-Filter besitzt zwei Arten, die Sie über das Klapp-
menü Modus 1 auswählen können:
E Der Modus Elliptisch, den Sie gerade beim Luchsfoto kennen-

G  Abbildung 9.77 gelernt haben, eignet sich für die Bearbeitung von Porträts, sei
Der Tiefenschärfe-Filter es von Menschen oder Tieren.
­bietet zwei Modi an. E Mit dem Modus Tilt/Shift können Sie den recht beliebten Mini-

atureffekt nachstellen. Dieser eignet sich sehr gut bei Fotos, die
aus der Höhe aufgenommen wurden. Das Bild aus Abbildung
9.78 ist von der Aussichtsplattform der Frauenkirche in Dresden
entstanden. Es eignet sich für den Tilt/Shift-Filter recht gut.

538 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

F  Abbildung 9.78
Das recht langweilige Foto
soll mit dem Tilt/Shift-Filter
interessanter werden …

Vor der Anwendung des Tiefenschärfe-Filters habe ich dem Dupli-


kat der Hintergrundebene eine Anpassung vom Typ HSL zugewie-
sen und dort die Sättigung angehoben. Anschließend habe ich über
Filter • Unschärfe • Tiefenschärfe den Filter zugewiesen und
bei Modus Tilt/Shift gewählt.

F  Abbildung
9.79
Der Unschärfefilter Tiefen-
b
schärfe wurde mit dem
Modus Tilt/Shift zuge­
wiesen.
3

b c d

Auch hier bestimmt der mittlere Punkt 4 den schärfsten Bereich.


Ausprobieren?
Die inneren Linien 3 stehen für den Bereich, der scharf abgebildet
Die verwendete Datei be-
werden soll, die äußeren Linien 2 legen fest, wie weich beziehungs-
findet sich im Download-
weise hart der Übergang in die Unschärfe sein soll. Eine Besonder-
Material zu Kapitel 9 und
heit: Wenn Sie die Anfasser auf den Linien verschieben, hat dies trägt den Namen »von-
keine Auswirkung auf die gegenüberliegende Linie. Sollte dies jedoch oben.jpg«.
gewünscht sein, halten Sie beim Ziehen (Strg)/(cmd) gedrückt.
Die Regler haben die gleiche Bewandtnis wie beim Modus Ellip-
tisch, über Leuchtkraft können Sie die ungesättigten Bereiche

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 539


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

etwas anheben. Über einen Klick auf Anwenden wird die Tiefen-
schärfe durchgeführt.

G  Abbildung 9.80
Mit nur wenigen Klicks Filter Feldunschärfe  | Über diesen Unschärfefilter können Sie
erhalten Sie in Affinity Photo gezielt sogenannte Marker setzen und diese von einer Unschärfe
den Miniatureffekt. ausnehmen. Um den Blick des Betrachters noch mehr auf den brül-
lenden Seehund zu lenken, habe ich in Abbildung 9.81 den Filter
über Filter • Unschärfe • Feldunschärfe angewendet (zuvor
habe ich auch hier ein Duplikat der Hintergrundebene erzeugt).
Neben dem Dialogfenster setzt der Feldunschärfe-Filter auch
einen ersten Marker ins Foto. Dieser kann mit gedrückter Maustaste
verschoben werden – im Beispielbild auf den brüllenden Seehund.

Abbildung 9.81 E
Der Unschärfefilter Feld­
unschärfe setzt einen Mar-
ker und blendet ein Dialog-
fenster ein.

Durch einen einfachen Mausklick ins Foto können weitere Marker


gesetzt werden. Aktive, also ausgewählte Marker werden mit einem
zusätzlichen inneren Kreis angezeigt, inaktive Marker lediglich als

540 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

Kreis. Im Dialogfenster wird dann über Globaler Radius die Stärke


der Unschärfe festgelegt, die sich auf das gesamte Foto auswirkt.

F  Abbildung 9.82
Mehrere Marker sowie eine
globale Unschärfe wurden
gesetzt.

Nun werden die Marker ausgewählt, und über den Regler Ausge-
wählter Marker – Stufe wird die globale Unschärfe für diesen Mar-
ker reduziert, indem ein kleinerer Wert gewählt wird. Dieser wäre
beim brüllenden Seehund 0 % für die Schärfe des Originalfotos.
Über den Regler Ausgewählter Marker – Intensität legen Sie fest,
wie weit sich die Feldunschärfe des Markers auf den umgebenden
Bereich auswirkt. Je kleiner der Wert, desto größer ist der Bereich,
der die Einstellungen des aktiven Markers verwendet. Im Beispiel
habe ich zwei Marker mit jeweils 0 % gesetzt – diese befanden sich
auf dem brüllenden Seehund und dem kleinen Seehund davor.

F  Abbildung 9.83
Zwei Marker haben ausge-
reicht, um die »Brüll-Szene«
in den Fokus zu setzen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 541


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Filter abmildern
Wenn sich ein Filter zu stark auf ein Foto aus- aber auch nicht nötig, weil Sie ja hier immer
wirkt, können Sie diesen nachträglich abmil- wieder auf die Filtereigenschaften zugreifen
dern. Gehen Sie dazu auf Ebene • [Name des können.
Filters] verblassen. Der Name des Eintrags
passt sich intuitiv dem Namen des gerade ver-
wendeten Filters an. Über das Dialogfenster
Verblassen können Sie nun die Auswirkung des
Filters eindämmen. Sie kommen auf diesem
Weg aber nicht mehr zu den Filtereinstellungen
zurück. Beachten Sie, dass der Befehl Verblas-
sen nur aktiv ist, wenn Sie einen »normalen« G  Abbildung 9.84
Filter angewendet haben. Beim Einsatz von Das Dialogfenster Verblassen nutzen Sie, um
Live-Filtern ist daher kein Verblassen möglich, einen Filter nachträglich zu beeinflussen.

Filter Lichter vergrößern und Schatten vergrößern | Diese bei-


den recht speziellen Unschärfefilter vergrößern Pixel aufgrund ihrer
Helligkeit. Die Vergrößerung findet grundsätzlich quadratisch statt,
kann aber über die Option Rund umgestellt werden.

G  Abbildung 9.85
Die hellen Regentropfen
wurden sichtbar vergrößert.
Diese Filter können Sie zur Verfremdung, zum Beispiel als Grund-
lage für ein Composing, verwenden.

Filter Bilaterale Unschärfe und Mittlere Unschärfe  | Der


Unschärfefilter Bilaterale Unschärfe berücksichtigt bei der
Durchführung bestehende Konturen. Er wirkt sich daher nicht so
extrem wie eine normale Weichzeichnung aus, da die Konturen
nicht ebenfalls weichgezeichnet werden. Aus diesem Grund eignet
sich dieser Filter recht gut zur Behebung von Luminanzrauschen.

542 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

Eine deutliche Wirkung zeigt dieser Filter bei Fotos mit klaren Kon-
turen, wie es zum Beispiel in der Architekturfotografie der Fall ist.
Über den Regler Radius stellen Sie die Stärke der Unschärfe ein.
Der Toleranz-Regler legt fest, wie detailreich das Foto erhalten
bleiben soll. Je niedriger der Wert, desto mehr Details bleiben
erhalten.

F  Abbildung 9.86
Das Foto wurde weichge-
zeichnet, ohne dass Kontu-
ren stark verfremdet werden.

Der Unschärfefilter Mittlere Unschärfe arbeitet ähnlich wie die


Bilaterale Unschärfe, bietet aber nur einen Radius-Regler. Auch
hier werden Konturen weitestgehend erhalten, und somit eignet
sich auch dieser Filter zur Behebung von Luminanzrauschen.

Vorher-Nachher-Vergleich b
Sicherlich sind Ihnen in den meisten Dialog-
fenstern die drei Symbole 1 in der unteren
linken Ecke aufgefallen. Mit diesen können
Sie direkt einen Vorher-Nachher-Vergleich
starten, der Ihnen die Auswirkung eines
­Filters vor der Durchführung anzeigt. Das
Symbol mit dem halbierten Kreis teilt Ihr
Foto in einen Nachher- und einen Vorher-
Bereich. Den Strich 2 , der die beiden Fotos
teilt, können Sie mit gedrückter Maustaste
verschieben, um dadurch mehr vom Nach-
her- beziehungsweise Vorher-Stand zu se-
hen. Ein Klick auf das Symbol mit den bei-
den Kreishälften zeigt das gesamte Foto a
einmal im Nachher- und einmal im Vorher- G  Abbildung 9.87
Status an. Diese Funktion steht Ihnen bei Lassen Sie sich die Auswirkung eines Filters im
Live-Filtern allerdings nicht zur Verfügung. Vorher-Nachher-Vergleich anzeigen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 543


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Filter Selbstdefinierte Unschärfe  | Sie erhalten bei diesem


Unschärfefilter Zugriff auf eine Matrix, in der Sie Werte eingeben
können, um die Helligkeitswerte zu beeinflussen. Sobald Sie einen
Wert eingetragen haben, können Sie die Helligkeit über den Ver-
satz vorgeben.

9.5.3 Weichzeichnung mit der Frequenztrennung


Die Frequenztrennung ist ein beliebtes Mittel zur Porträtretusche,
daher werde ich hierzu noch gesondert in Abschnitt 9.8.3 ein-
gehen. Ziel dieses Filters ist es, ein Foto in zwei Ebenen »zu tren-
nen«, die zum einen die Farben und zum anderen die Details (die
Schärfe) bereitstellen. Aber – wo Schärfe ist, lässt sich meist auch
eine Unschärfe erzeugen.

Schritt für Schritt


Unschärfe ala Orton
Der Orton-Effekt wird gerne als »romantischer« Effekt eingesetzt,
da er durch die Unschärfe ein ruhiges Bild erzeugt. Lassen Sie uns
Kapitel_9 schneeblatt.jpg diesen Effekt mittels Frequenztrennung umsetzen.

1  Foto öffnen und Ebene duplizieren


Öffnen Sie die Datei schneeblatt.jpg, wechseln Sie in das Ebenen-
Panel und erzeugen Sie mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) eine Kopie der
Ebene.

Abbildung 9.88 E
Die Ebene wurde dupliziert.

2  Frequenztrennung vornehmen
Gehen Sie auf Filter • Frequenzen trennen, ändern Sie den Wert
Radius auf 40 px, belassen Sie die Methode auf Gaussian. Klicken
Sie anschließend auf Anwenden.

544 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.5  Fotografische Weichzeichnung

F  Abbildung 9.89
Die Frequenztrennung wird
eingestellt.

3  Ebenen anpassen
Durch die Frequenztrennung wurde eine neue Ebene (Hohe Fre-
quenz) erzeugt und mit dem Ebenenmodus Lineares Licht versehen.
Die Ebenenkopie wurde zudem in Niedrige Frequenz unbenannt.
Reduzieren Sie in der obersten Ebene (Hohe Frequenz) auf 50 %.

G  Abbildung 9.90
Durch die verringerte Deckkraft wird mehr von der darunterliegenden
unscharfen Ebene sichtbar.

4  Effekt verstärken
Wechseln Sie in die Ebene Niedrige Frequenz und erzeugen Sie
mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) eine Kopie dieser Ebene. Ändern Sie für
diese Ebenenkopie den Ebenenmodus auf Weiches Licht. Sollte
dadurch der Kontrast für Ihre Begriffe nicht ausgeprägt genug sein,
nutzen Sie den Ebenenmodus Hartes Licht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 545


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

G  Abbildung9.91
Durch den Ebenenmodus wird das Foto kontrastreicher.

9.6 Störende Bildelemente entfernen


mittels Klonen
Das geschieht ganz schnell: Sie fotografieren eine Szene, konzen-
trieren sich auf das Hauptobjekt, und schon übersehen Sie einen
Mülleimer oder andere hereinragende Objekte am Bildrand. Solche
Störfaktoren lassen sich, je nach Größe und umliegenden Berei-
chen, mit Affinity Photo rasch entfernen. Hier kommt das Klonen-
Werkzeug (S) zum Einsatz. Mit diesem Werkzeug übertragen
Sie Bildbereiche im Verhältnis 1:1.
Bei einer Bildkorrektur mit diesem Werkzeug kann also der
Nachteil auftreten, dass sich die Kopie von Bildteilen optisch
bemerkbar macht. Dennoch ist dieses Werkzeug eine sinnvolle
Methode, störende Inhalte zu entfernen und ausgewählte Bild-
bereiche auf andere zu übertragen. Außerdem lassen sich mit dem
Klonen-Werkzeug interessante Bildeffekte mit Kopien erzielen, wie
Sie in Abschnitt 9.6.2 noch genauer sehen werden.
Bereits in Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken arbeiten«, haben
Sie gesehen, dass einige Werkzeuge auf einer separaten Ebene ein-
gesetzt werden können, um dort Elemente der darunterliegenden
Ebene zu korrigieren. Hierzu gehört auch das Klonen-Werkzeug.
Wann immer es geht, sollten Sie von dieser nicht-destruktiven
Arbeitsweise Gebrauch machen. Daher werden Sie in der nächsten
Schritt-Anleitung bereits auf diese Weise verfahren.

546 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.6  Störende Bildelemente entfernen mittels Klonen

Schritt für Schritt


Störende Elemente per Klonen entfernen
Sehen Sie hier, wie Sie mit dem Klonen-Werkzeug (S) einige
störende Bereiche entfernen. Je nach Struktur in einem Bild ist
allerdings der Reparaturpinsel (J) die bessere Wahl. Experimen-
Kapitel_09 • fulda.jpg
tieren Sie einfach ein wenig, um die Unterschiede zu erkennen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »fulda.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Erzeugen Sie durch einen Klick auf das Symbol Pixelebene
hinzufügen ((Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N)) eine neue, leere Ebene.
Benennen Sie die Ebene durch einen Klick auf den Ebenennamen
in Klonen um.

F  Abbildung 9.92
Die Datei wurde um eine
neue, leere Ebene erweitert.

2  Ansicht vergrößern
Wählen Sie das Zoomwerkzeug (Z), und klicken Sie mehrfach
auf die Frau, die im rechten Bereich auf der Wiese liegt 1 .

F  Abbildung 9.93
Erleichtern Sie sich die
Arbeit, indem Sie den zu
korrigierenden Bereich
­vergrößern.
a
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 547
Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Der gewählte Ausschnitt sollte genug Bereiche der Wiese beinhal-


ten, da dort gleich der Quellpunkt festgelegt werden muss.

3  Klonen-Werkzeug aufrufen
Rufen Sie das Klonen-Werkzeug (S) auf, und verändern Sie die
Pinselbreite in der Kontextleiste so weit, dass diese etwas größer
als die Frau auf dem Foto ist. Deckkraft und Fluss setzen Sie auf
100 %, um einen fließenden Übergang zum Randbereich zu erhal-
ten, und die Härte setzen Sie auf 0 %. Deaktivieren Sie die Option
Ausgerichtet, und wählen Sie im Klappmenü Quelle die Option
Aktuelle Ebene und Darunter.

4  Quellbereich festlegen
Das Klonen-Werkzeug benötigt einen Quellbereich, der zum Klo-
nen verwendet werden soll. Um diesen festzulegen, klicken Sie
daher mit gedrückter (Alt)-Taste unterhalb der Frau auf die Wiese.
Achten Sie darauf, dass Sie den Quellpunkt nicht zu nah an der
Frau wählen. Lassen Sie die Maustaste wieder los.

Abbildung 9.94 E
a
Der Quellbereich 1 wurde
festgelegt, und innerhalb des
Klonen-Werkzeugs wird eine
Vorschau der Quelle ange-
zeigt.

5  Klonen-Werkzeug anwenden
Malen Sie anschließend mit gedrückter Maustaste über die Frau.
Achten Sie auf das Fadenkreuz: Wenn es sich zu sehr dem Bereich
der Frau nähert, besteht die Gefahr, dass Sie deren Pixel übertra-
gen. Setzen Sie in solch einem Fall erneut die Maus an; dadurch
springt der Quellpunkt wieder zu seinem Ursprung zurück.

Abbildung 9.95 E
Setzen Sie bei Bedarf das
Klonen-Werkzeug neu an.

548 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.6  Störende Bildelemente entfernen mittels Klonen

6  Weitere Korrekturen
Wenn Sie mit der Korrektur zufrieden sind, können Sie sich des
Härte verändern
nächsten Problems annehmen: Hinter der Parkbank liegt eine Zei-
Das Foto aus der Schritt-
tung auf dem Boden. Da Sie diesen Bereich in der vergrößerten
Anleitung stammt aus ei-
Ansicht vermutlich nicht sehen können, drücken Sie die Leer-
ner älteren Kamera. Die
taste – Sie wechseln dadurch temporär zum Ansichtswerkzeug geringe Anzahl an Pixeln
(H). Lassen Sie die Leertaste gedrückt, und schieben Sie das Foto wurde beim Vergrößern
mit gedrückter Maustaste nach rechts, bis Sie die Zeitung sehen. sichtbar. Durch den Wert
Lassen Sie die Leertaste los. Sofort können Sie wieder mit dem 0 % bei Härte kommt es
Klonen-Werkzeug arbeiten. Suchen Sie sich einen Quellpunkt im bei solchen Fotos dazu,
Bereich der Zeitung, und übermalen Sie die Zeitung. dass der geklonte Bereich
weicher aussieht. Hier soll-
Im linken Bereich des Fotos liegt noch jemand auf der Wiese.
ten Sie nach der Korrektur
Also halten Sie wieder die Leertaste gedrückt, und schieben Sie
die Härte etwas höher
mit gedrückter Maustaste das Bild nach rechts, bis diese Stelle
stellen und den Bereich er-
sichtbar wird. Suchen Sie sich einen Quellpunkt in der Nähe, und neut klonen. Im Beispiel
übermalen Sie die Person auf der Wiese. würden Sie zuerst die Per-
sonen wegklonen und an-
schließend mit erhöhter
Härte Grasbereiche auf die
geklonten Partien auftra-
gen. Dies führt dann zu
­einem harmonischeren
­Ergebnis.

F  Abbildung 9.96
Alle »Störfaktoren« wurden
entfernt!

9.6.1 Werkzeugeinstellungen von Klonen


Das Klonen-Werkzeug gehört zu den Reparaturwerkzeugen, daher
finden Sie in dessen Kontextleiste Funktionen, die auch in anderen
Reparaturwerkzeugen vorliegen. Hierzu gehört die Option Aus-
gerichtet. Diese Option hat folgende Bewandtnis:
In Abbildung 9.97 habe ich als Quellpunkt die Mitte des Vogels
gewählt und diesen mittels Klonen-Werkzeug kopiert. Beim Los-
lassen der Maustaste und nach einem Mausklick an einer anderen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 549


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Stelle wird dann der Bereich kopiert, der sich im gleichen Abstand
wie der Vogel und der geklonte Vogel befindet. Grund dafür ist die
aktivierte Option Ausgerichtet 1 , die immer im gleichen Abstand
klont und diesen Abstand beim Klicken neu ermittelt.
a

Abbildung 9.97 E
Die Quelle wird geklont
(links). Setzen Sie das Klo-
nen-Werkzeug neu an
(rechts), wird mit der Option
Ausgerichtet im gleichen
Abstand geklont.

Mit aktivierter Option Ausgerichtet wird also verhindert, dass


immer derselbe Bereich für die Kopie herangezogen wird. Schalten
Sie die Option Ausgerichtet aus, springt das Klonen-Werkzeug
beim Ansetzen der Maus immer wieder zum Quellpunkt zurück. So
können Sie ein Objekt an beliebige Stellen klonen. Wichtig ist hier-
bei nur, dass Sie die Kopie mit gedrückter Maustaste fertigstellen.
Sobald Sie die Maustaste loslassen, wird wieder der Quellpunkt
herangezogen.

Abbildung 9.98 E
Die Option Ausgerichtet ist
deaktiviert, und somit wird
beim Ansetzen der Maus
immer der zuerst gewählte
Quellpunkt herangezogen.

550 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.6  Störende Bildelemente entfernen mittels Klonen

9.6.2 Die Einstellung Globale Quelle


Eine weitere Option werden Sie auch in den anderen Retusche-
werkzeugen kennenlernen. Hierbei handelt es sich um die soge-
nannte Globale Quelle. Mittels dieser Funktion können Sie eine
Quelle bestimmen, die sich in einer anderen Datei befindet. So
können Sie dateiübergreifend arbeiten.

Schritt für Schritt


Bildbereiche dateiübergreifend klonen
In diesem Workshop werden Sie einen Wolkenhimmel in ein Foto
ohne Wolken klonen und weitere Bereiche übermalen.
Kapitel_09 •
1  Datei öffnen provence_wolken.jpg,
Öffnen Sie die Datei »provence_wolken.jpg«, und rufen Sie das ­provence_blau.jpg
Klonen-Werkzeug (S) auf.

2  Quelle bestimmen
Klicken Sie bei gedrückter (Alt)-Taste in die obere linke Ecke des
Fotos 1 , um die Quelle zu bestimmen. Klicken Sie in der Kon-
textleiste auf Globale Quelle hinzufügen 2 . Es öffnet sich das
Dialogfenster Quellen, in dem die gerade erstellte globale Quelle
3 angezeigt wird.
b

G  Abbildung 9.99 E

Nachdem die Quelle ausgewählt wurde, kann


diese als Globale Quelle hinzugefügt werden.

3  Nächste Datei öffnen


Öffnen Sie die Datei »provence_blau.jpg«, und aktivieren Sie das
Klonen-Werkzeug (S). Klicken Sie im Dialogfenster Quellen
auf die eben erstellte Quelle (provence_wolken.jpg), und malen
Sie, beginnend in der oberen linken Ecke, über das Foto.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 551


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Abbildung 9.100 E
Bereiche aus der
globalen Quelle
wurden geklont.

4  Kopie speichern
Da in der Datei »provence_blau.jpg« vorab keine neue, leere Ebene
erzeugt wurde, sollten Sie unbedingt die Datei als Kopie speichern,
um Ihr Originalfoto zu schützen. Gehen Sie, sobald Sie den Klonen-­
Vorgang beendet haben, auf Datei • Speichern unter, und ver-
geben Sie einen eindeutigen Namen.

Position der globalen Quelle


In der Schritt-Anleitung haben Sie die globale Quelle in der oberen
linken Ecke bestimmt. Dies war deshalb erforderlich, da der gesamte
Himmel in die andere Datei geklont werden sollte. Würden Sie die
globale Quelle an einer anderen Stelle aufnehmen, könnte es zu
hässlichen Übergängen 1 kommen, sobald die Quelle außerhalb des
Bildbereichs gelangt.

G  Abbildung 9.101
Die Position der Quelle muss vorab richtig gewählt werden.

552 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.6  Störende Bildelemente entfernen mittels Klonen

9.6.3 Transparenzeffekte mit dem Klonen-Werkzeug


Verwenden Sie das Klonen-Werkzeug nicht nur zum Entfernen von
Effekt verstärken
Bildteilen. Die Möglichkeiten dieses Werkzeugs sind vielfältig. Auf-
Wenn Sie beim Klonen-
grund der variablen Deckkraft in der Kontextleiste können Sie mit
Werkzeug mit verminder-
ein paar Klicks beispielsweise einen sehr schönen Effekt in einem
ter Deckkraft arbeiten,
Porträtbild erzeugen. wird diese durch mehrfa-
ches Übermalen des Be-
reichs nicht angehoben.
Schritt für Schritt
Um dies zu erreichen, set-
Eine durchscheinende Fotokopie erstellen zen Sie die Option Fluss
Mit dem Klonen-Werkzeug müssen Sie nicht zwangsweise einen ein. Verwenden Sie hier
einen niedrigen Wert, und
Bereich 1:1 auf einen anderen Bereich übertragen. Sehen Sie in
beginnen Sie mit dem Klo-
dieser Schritt-Anleitung, wie Sie mit den möglichen Optionen
nen. Wenn Sie einen Be-
einen netten Effekt erzeugen.
reich mehrfach überfahren,
verstärkt sich das Ergebnis.
1  Datei öffnen Somit können Sie durch
Öffnen Sie das Foto »hund_klonen.jpg«, wechseln Sie zum Panel mehrmaliges Klicken die
Ebenen, und klicken Sie auf Pixelebene hinzufügen (Strg)/ Transparenz Stück für
(cmd) + ​(ª) + ​(N). Stück reduzieren.

2  Klonen-Werkzeug einstellen
Rufen Sie das Klonen-Werkzeug (S) auf. Vergeben Sie eine
Breite von 2 500 px, und reduzieren Sie die Deckkraft auf 30 %.
Setzen Sie die Härte auf 0 %, aktivieren Sie die Option Ausge-
Kapitel_09 •
richtet, und wählen Sie als Quelle Darunter liegende Ebenen. hund_klonen.jpg
Damit der geklonte Bereich größer als die Quelle wird, wählen Sie
bei Skalierung einen Wert von 300 %. Im Klappmenü Spiegeln
wählen Sie Horizontal.

F  Abbildung 9.102
Das Klonen-Werkzeug wird
eingestellt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 553


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

3  Bildausschnitt kopieren
Klicken Sie mit dem Klonen-Werkzeug bei gedrückter (Alt)-Taste
auf die Nasenspitze des Hundes, um den Quellpunkt zu bestim-
men. Anschließend klicken Sie mit der Maus in den rechten Bereich
des Fotos und malen mit gedrückter Maustaste eine Kopie des
Hundes.

Abbildung 9.103 E
Mit dem Klonen-Werkzeug
und einer abgeschwächten
Deckkraft erzeugen Sie
ganz leicht transparente
Kopien eines Bereichs.

9.7 Bildfehler reparieren: Retusche- und


Reparaturwerkzeuge im Einsatz
Neben dem Klonen-Werkzeug bietet Ihnen Affinity Photo weitere
Werkzeuge für Retusche- beziehungsweise Reparaturarbeiten an.
Die Anwendung der Werkzeuge und deren Kontextleisten sind fast
immer identisch. Sie teilen sich in der Werkzeugleiste einen Bereich
und werden alternativ durch die Taste (J) aufgerufen.

Zu viel Härte …
Grundsätzlich empfiehlt es 9.7.1  törende Bildelemente mit dem
S
sich, bei Retuschearbeiten Reparaturpinsel entfernen
mit verminderter Härte zu
Der Reparaturpinsel ähnelt dem Klonen-Werkzeug. Auch hier
arbeiten. Beim Reparatur-
müssen Sie vorab mittels gedrückter (Alt)-Taste eine Quelle fest-
pinsel kann es aber da-
durch passieren, dass die legen. Die Reparatur wird aber anders ausgeführt als bei der Arbeit
Randbereiche der korri- mit dem Klonen-Werkzeug. So wird beim Klonen der Quellbereich
gierten Stellen zu weichge- 1 : 1 auf den Zielbereich übertragen, während beim Reparaturpinsel
zeichnet aussehen. Aus eine Verrechnung mit den vorhandenen Farben und Strukturen
diesem Grund haben Sie stattfindet. Dadurch lassen sich mit dem Reparaturpinsel Korrek-
bei der letzten Schritt-­ turen vornehmen, die in vielen Fällen harmonischer ausfallen als
Anleitung eine Härte von
mit dem Klonen-Werkzeug. Dies ist auch ein Grund dafür, dass der
100 % verwendet.
Reparaturpinsel oft bei der Retusche von Porträts angewendet wird.

554 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

Schritt für Schritt


Mit dem Reparaturpinsel störende Elemente entfernen
Mit dem Reparaturpinsel werden Sie in dieser Schritt-Anleitung
drei Objekte in einem Foto entfernen, die den Blick des Betrach-
ters negativ beeinflussen könnten. Kapitel_09 • fairy.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »fairy.jpg«, und wechseln Sie ins Panel Ebe-
nen. Klicken Sie dort auf Pixelebene hinzufügen (Strg)/(cmd)  + ​
(ª) + ​(N).

2  Reparaturpinsel aufrufen
Wählen Sie den Reparaturpinsel (J), und wechseln Sie zu des-
sen Kontextleiste. Wählen Sie eine Breite von 500 px, bei Deck-
kraft, Fluss und Härte wählen Sie jeweils 100 %. Aktivieren Sie
die Option Ausgerichtet, und wählen Sie als Quelle Aktuelle
Ebene & Darunter.

F G  Abbildung 9.104

Der Reparaturpinsel wird


eingestellt.

3  Reparaturpinsel einsetzen
Klicken Sie bei gedrückter (Alt)-Taste rechts neben den Pfosten
1 , der sich im unteren linken Bereich befindet. Halten Sie ein G  Abbildung 9.105
wenig Abstand zum Pfosten, damit die Korrektur einfacher von- Wählen Sie eine Quelle, die
stattengeht. Malen Sie mit dem Reparaturpinsel über den Pfosten. etwas Abstand zum Ziel hat.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 555


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Sobald Sie die Maus loslassen, wird die Verrechnung des Bereichs
vorgenommen.

4  Weitere Korrekturen vornehmen


Entfernen Sie auf die gleiche Weise die zwei Strommasten 1 . Ver-
wenden Sie hierfür aber einen niedrigeren Wert für die Breite des
Pinsels. Ich habe 200 px verwendet.

G  Abbildung9.106
Drei Elemente wurden mittels Reparaturpinsel entfernt.

9.7.2 Spiegeln mit dem Reparaturpinsel


In der Schritt-Anleitung in Abschnitt 9.6.3 haben Sie die Funktion
Spiegeln eingesetzt. Damit können Sie die Bereiche, die Sie mit
dem Werkzeug bearbeiten (in diesem Fall Klonen), gleichzeitig
spiegeln.
Auch der Reparaturpinsel verfügt über die Funktion des Spie-
gelns. In Abbildung 9.107 habe ich den Reparaturpinsel verwendet
und mit der Option Spiegeln eine Spiegelung des Bootes auf der
rechten Seite im Wasser erzeugt. Da der Reparaturpinsel vorherr-
schende Strukturen berücksichtigt, »schmiegt« sich das Spiegelbild
realistisch ins Wasser ein. Beim Einsatz des Klonen-Werkzeugs wäre
die Bearbeitung zu auffällig geworden, da hier die geklonten Pixel
1 : 1 übertragen werden.

556 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

G  Abbildung 9.107
Der Reparaturpinsel wurde mit der Option Spiegeln angewendet.
Das kleine Boot rechts spiegelt sich nun im Wasser.

9.7.3 Flecken und störende Elemente entfernen


Beim Flecken entfernen-Werkzeug (J) handelt es sich um eine
sehr intuitive Möglichkeit, Problemstellen in einem Foto zu ent-
fernen. Statt hier vorab eine Quelle festzulegen, müssen Sie hier
die problematischen Bereiche auswählen. Anschließend können
Sie durch Ziehen mit dem Werkzeug festlegen, welche Bereiche
als Ersatz herangezogen werden sollen. So können Sie bereits bei
der Verwendung des Werkzeugs das Ergebnis sehen und dieses
beeinflussen.

Schritt für Schritt


Mülltonne und Schild entfernen
Wenn Sie sich das Foto aus dieser Schritt-Anleitung anschauen,
wird Ihr Blick direkt auf die Mülltonne und anschließend zum
»Hunde verboten«-Schild wechseln. Daher sollen diese beiden Kapitel_09 • mauer.jpg
Elemente entfernt werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 557


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »mauer.jpg«, und wechseln Sie in das Panel
Ebenen. Klicken Sie auf Pixelebene hinzufügen (Strg)/(cmd)  + ​
(ª) + ​(N), um eine neue, leere Ebene zu erzeugen.

2  Flecken entfernen-Werkzeug aufrufen


Rufen Sie das Flecken entfernen-Werkzeug (J) auf. Damit
Abbildung 9.108 H das Werkzeug auf der leeren Ebene ausgeführt werden kann und
Das Flecken entfernen- sich auf die darunterliegende Ebene bezieht, wählen Sie aus dem
Werkzeug wird auf einer lee- Klappmenü Quelle die Option Aktuelle Ebene & Darunter 1 .
ren Ebene angewendet.
a

3  Mülltonne auswählen
Klicken Sie mit dem Werkzeug neben die Mülltonne, und umfah-
ren Sie diese bei gedrückter Maustaste. Fahren Sie dabei auch
ruhig über den unteren Rand 2 , damit die Mülltonne und ein
wenig vom Drumherum ausgewählt wird. Fahren Sie dann mit der
Maus nach rechts, um den Bereich zu bestimmen, der die Müll-
tonne ersetzen soll. Klicken Sie mit der Maus, wenn Ihnen die
Korrektur zusagt.

Abbildung 9.109 E
Über Ziehen mit der Maus
legen Sie fest, welcher
Bereich die Mülltonne erset-
zen soll.
b
558 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

4  Korrektur anpassen
Sobald die Mülltonne ersetzt ist, erscheint neben der Ameisenko-
lonne die Möglichkeit, den korrigierten Bereich über die Anfasser
3 zu ändern. Sollten Sie zufrieden sein, klicken Sie auf eine belie-
bige Stelle außerhalb der Auswahl.

F  Abbildung 9.110
Sie können die Korrektur
nachträglich skalieren bezie-
hungsweise transformieren.

5  Schild vergrößern
Drücken Sie die Leertaste und (Strg)/(cmd), um temporär das
Zoomwerkzeug verwenden zu können. Klicken Sie mehrfach auf
das Foto, um es zu vergrößern. Halten Sie die Leertaste gedrückt,
um das Ansichtswerkzeug zu verwenden und den Ausschnitt so zu
verschieben, dass das Schild 4 sichtbar wird.

d
F  Abbildung 9.111
Um genauer arbeiten zu
können, sollten Sie den Pro-
blembereich ausreichend
vergrößern.

6  Flecken entfernen-Werkzeug einsetzen


Wählen Sie mittels gedrückter Maustaste das Schild einschließlich
eines kleinen Außenbereichs aus, und wählen Sie dann durch Zie-
hen der Maus einen Ersatzbereich aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 559


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Abbildung 9.112 E
Das bearbeitete Foto ohne
Mülltonne und Schild

Auswahl mit den Auswahlwerkzeugen erstellen | Statt die Aus-


wahl über das Flecken entfernen-Werkzeug vorzunehmen, was
zugegebenermaßen etwas hakelig werden kann, ist es auch mög-
lich, hier mit den Auswahlwerkzeugen (zum Beispiel mit dem Aus-
wahlrahmen-Rechteck   ) zu arbeiten. So habe ich das Auto 1 im
rechten Bereich von Abbildung 9.113 auf diese Weise ausgewählt.
Anschließend kann das Flecken entfernen-Werkzeug (J) aufge-
rufen und direkt die Auswahl des Ersatzbereichs bestimmt werden.
a

G  Abbildung 9.113 G  Abbildung9.114


Eine rechteckige Auswahl wurde auf das Auto Das Fahrzeug wurde erfolgreich entfernt.
angewendet.

Statt die Auswahl der Problemstelle vorzunehmen, können Sie


auch umgekehrt arbeiten: Treffen Sie eine Auswahl eines Bereichs,
den Sie gerne übertragen würden, und wählen Sie in der Kontext-
leiste des Flecken entfernen-Werkzeugs die Option Auswahl als

560 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

Quelle verwenden. So habe ich in Abbildung 9.115 zuerst den


Sand im linken Bereich ausgewählt und diesen anschließend über
den Schatten gelegt (bei der Aufnahme war ich von der Landschaft
so begeistert, dass mir mein eigener Schatten im Foto gar nicht
auffiel).

Probleme bei großen Unterschieden


Auch das Flecken entfernen-Werkzeug verrechnet den Ziel- mit
dem Quellbereich. Weichen beide zu weit voneinander ab, bleiben
noch Reste des Zielbereichs sichtbar. Gut erkennbar ist das in Abbil-
dung 9.115 – der Sand weicht in Bezug auf die Helligkeitswerte zu
sehr vom Schatten ab –, daher bleibt ein leicht dunkler Bereich auch
H  Abbildung 9.115
nach der Korrektur bestehen. In diesem Beispiel ist das nicht schäd-
lich, in anderen Anwendungen führt es aber möglicherweise zu un- Die Auswahl des Sandes
schönen Ergebnissen. Hier müssen Sie dann unter Umständen mit wurde als Quelle für das Fle-
einem anderen Reparaturwerkzeug nacharbeiten. cken entfernen-Werkzeug
verwendet.

9.7.4 Schönheitsfehler entfernen


Der Name Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug (J) lässt ver-
muten, dass es für die Porträtretusche eingesetzt wird, doch ist es
auch eine fantastische Möglichkeit, Sensorflecken zu entfernen. In
der Photo Persona besitzt dieses Werkzeug lediglich eine Vorein-
stellung, und zwar die Breite des Werkzeugs.

Schritt für Schritt


Sensorflecken entfernen
Setzen Sie das Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug zum Entfer-
nen von Sensorflecken ein. Bei dem Foto, das Sie in dieser Schritt- Kapitel_09 •
Anleitung bearbeiten werden, handelt es sich um eine Langzeitauf- langzeit-meer.jpg

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 561


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

nahme, bei der die lästigen Sensorflecken (und auch Flecken von
der Linse) sehr gut zu erkennen sind.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »langzeit-meer.jpg«. Wechseln Sie in das
Panel Ebenen, und erzeugen Sie mit (Strg)/(cmd) + ​(J) eine Kopie
der Ebene. Hierdurch verhindern Sie, dass die Korrektur im Origi-
nalfoto durchgeführt wird.

2  Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug einsetzen


Wählen Sie das Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug (J), und
ändern Sie die Breite 1 in der Kontextleiste auf 100 px. Klicken
Sie auf einen der Sensorflecken 2 .

F G  Abbildung 9.116

Die unschönen Sensorflecken 2 sollen


entfernt werden.

3  Vorher-Nachher-Vergleich
Sensorflecken aufspüren
Das war es auch schon. Blenden Sie die obere Ebene, in der Sie die
Es kann je nach Foto hilf-
Korrektur vorgenommen haben, über das Panel Ebenen temporär
reich sein, die Anpassungs-
ebene Schwarz-Weiss als aus, um einen Vorher-Nachher-Vergleich zu ermöglichen.
oberste Ebene zu erzeu- Das Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug zieht für die Korrek-
gen. Durch Abdunkelung tur Pixel aus dem Randbereich der markierten beziehungsweise
oder Aufhellung einer übermalten Stelle heran. Bei unruhigen Bereichen kann es hierbei
Farbe (im Bild aus Abbil- zu unschönen Ergebnissen kommen. Halten Sie in solchen Fällen
dung 9.115 zum Beispiel die (Alt)-Taste gedrückt, um nach dem Klicken auf einen Problem-
Blau) können Sie recht gut
bereich mit gedrückter Maustaste eine Quelle zu bestimmen, die
Sensorflecken entlarven.
verwendet werden soll.

562 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

9.7.5 Problemstellen mittels Restaurieren beseitigen


Das Restaurieren-Werkzeug (J) wird auch als Inpainting-Werk-
zeug bezeichnet. Unter Inpainting versteht Affinity Photo die Ent-
fernung von störenden Elementen, zum Beispiel Stromleitungen
oder auch einzelne ins Gesicht fallende Haare. Neben der Behe-
bung solcher Problemstellen können Sie dies auch über Bearbei-
ten • Restaurieren beziehungsweise über Bearbeiten • Füllung •
Inpainting für vorab erstellte Auswahlbereiche erledigen. Im Fol-
genden werden Sie diese Möglichkeiten kennenlernen.

Schritt für Schritt


Objekt mit Hilfe des Restaurieren-Werkzeugs entfernen
In dieser Schritt-Anleitung entfernen Sie einen Draht aus einem
Foto, der störend wirkt.
Kapitel_09 •
1  Datei öffnen lampe-draht.jpg
Öffnen Sie die Datei »lampe-draht.jpg«, und wechseln Sie in das
Panel Ebenen. Klicken Sie dort auf Pixelebene hinzufügen
(Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N).

2  Restaurieren-Werkzeug aufrufen
Rufen Sie das Restaurieren-Werkzeug (J) auf, und nutzen Sie
eine Breite von 230 px. Setzen Sie Deckkraft, Fluss und Härte
auf jeweils 100 %. Im Klappmenü Quelle wählen Sie Aktuelle
Ebene & Darunter.

Abbildung 9.117
F G 

Das Restaurieren-Werkzeug wird eingestellt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 563


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

3  Restaurieren-Werkzeug anwenden
Klicken Sie mit dem Restaurieren-Werkzeug auf den Beginn des
Drahts 1 (oberer Bereich der Hauswand), und ziehen Sie bei
gedrückter Maustaste über den Draht. Der übermalte Bereich wird
mit einer roten Maske angezeigt. Lassen Sie die Maus los, damit
Affinity Photo die Berechnung durchführen kann, die zum Aus-
führen des Vorgangs gestartet wird.

Abbildung 9.118 E
Die rote Maske zeigt an,
welcher Bereich restauriert
wird.

4  Restaurierung begutachten
Schauen Sie sich das Ergebnis an. Möglicherweise hat die Restau-
rierung dazu geführt, dass die Hauswand an der korrigierten Stelle
etwas nach außen gezogen wird. Wählen Sie daher das Verschie-
ben-Werkzeug (V), und ziehen Sie den korrigierten Bereich mit
der (í) etwas nach links. Achten Sie dabei darauf, dass die oberste
Ebene ausgewählt ist.

9.7.6 Weitere Möglichkeiten zur Restaurierung


Wie bereits erwähnt, lässt sich die Restaurierung auch ohne das
Restaurieren-Werkzeug durchführen. Hier kommt ebenfalls die
Inpainting-Technik von Affinity Photo zum Zuge. Voraussetzung
für diese Art der Restaurierung ist eine Auswahl, die Sie vorab
erstellen müssen.
Um den Unterschied zum Restaurieren-Werkzeug besser erken-
nen zu können, habe ich dasselbe Foto wie in der vorangegange-
nen Schritt-Anleitung verwendet und eine rechteckige Auswahl
über dem Draht erstellt. Anschließend habe ich über Bearbeiten •
Restaurieren die Berechnung für das Inpainting angestoßen. Das
Ergebnis kann sich sehen lassen.

564 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.7  Bildfehler reparieren: Retusche- und Reparaturwerkzeuge im Einsatz

G  Abbildung 9.119 G  Abbildung9.120


Eine Auswahl ist die Grundlage für das Restaurie- Der Draht wurde erfolgreich entfernt.
ren ohne Restaurieren-Werkzeug.

Eine Alternative zum gerade gezeigten Restaurieren erreichen Sie


über den Befehl Bearbeiten  • Füllung. Auch hier muss vorab
die Problemstelle ausgewählt werden. Im Dialogfenster Füllung
wählen Sie Inpainting 2 .

b F  Abbildung 9.121
Die Füllung muss nicht
­zwingend aus einer Farbe
bestehen.

9.7.7 Rote Augen korrigieren


Das Rote Augen korrigieren-Werkzeug sagt eigentlich schon
aus, für was es eingesetzt wird: die Korrektur roter Augen. Diese
entstehen, wenn Sie ein Porträt anblitzen. Zwar verfügen fast alle
Kameras über eine Rote-Augen-Reduzierung, bei der ein Vorblitz
die Iris auf das helle Licht vorbereitet, doch ausschließen lässt sich
dieser Aufnahmefehler nicht. Dieses Werkzeug besitzt keine Werk-
zeugeinstellungen bzw. Kontextleiste und kann daher auch nicht
auf darunterliegende Ebenen angewendet werden.
Im Beispiel aus Abbildung 9.122 handelt es sich um ein altes ein-
gescanntes Foto. Mit dem Rote Augen korrigieren-Werkzeug kann
entweder auf die rote Stelle der Iris geklickt werden, oder Sie zie-
hen mit gedrückter Maustaste einen Rahmen 1 (Abbildung 9.122)
über diesem roten Bereich auf.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 565


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

a b

G  Abbildung 9.122 G  Abbildung 9.123


Markieren Sie das Auge, das Sie korrigieren wollen. Schützen Sie benachbarte Pixel durch eine
Auswahl.

Sollten nach der Korrektur noch rote Bereiche erkennbar sein,


wiederholen Sie den Schritt, beziehungsweise klicken Sie direkt in
diesen Bereich. Da das Rote Augen korrigieren-Werkzeug den roten
Farbton entfernt, kann es passieren, dass gleichfarbige Pixel, die
jedoch nicht zur Iris gehören, ebenfalls entsättigt werden. Um dies
zu verhindern, können Sie vorab eine Auswahl 2 erzeugen und mit
dem Rote Auge korrigieren-Werkzeug in diese Auswahl klicken. Die
Korrektur wirkt sich dann nur auf diesen ausgewählten Bereich aus.

Korrektur von Tieraugen


Da für das Rote Augen korrigieren-Werkzeug Wählen Sie das betreffende Auge aus, und er-
keine Kontextleiste mit Werkzeugeinstellungen stellen Sie die Anpassungsebene Umfärben. Hier
vorliegt, ist es auch nicht möglich, die Korrektur können Sie entweder den Farbton verändern
für Tieraugen festzulegen, wie es in anderen oder durch Reduzierung der Sättigung die typi-
Bildbearbeitungsprogrammen (Photoshop, Light- schen grünen Augen, die bei der Blitzfotografie
room etc.) der Fall ist. Hier können Sie wie folgt bei Tieren auftreten können, korrigieren.
verfahren:

F  Abbildung 9.124
Das rechte grüne Auge
wurde mittels Umfär-
ben entsättigt.

566 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

9.8 Beautyretusche: Porträts retuschieren


Die Detailgenauigkeit moderner Kameras kann auch Nachteile mit
sich bringen – so werden gerade bei Porträts Problemstellen auf
der Haut, kleine Äderchen im Auge oder kleine Narben deutlich
erkennbar abgebildet. Dazu kommen noch Probleme, die in der
Beleuchtung begründet sind, wie zum Beispiel überbetonte Haut-
furchen (durch Schatten der Beleuchtung) oder auch Farbverschie-
bungen durch einen falschen Weißabgleich.
Die meisten Dinge lassen sich mit Affinity Photo beheben. Doch
seien Sie vorsichtig – nicht selten verleiten die vielen Möglichkei-
ten der Bildbearbeitung dazu, ein Porträt zu stark zu verfremden.
Achten Sie also bei der Bearbeitung immer darauf, die Natürlichkeit
und Einzigartigkeit einer fotografierten Person zu bewahren.

9.8.1 Retusche auf die Schnelle


Übertrieben…
Eine sehr schnelle, wenn auch teilweise aggressive Methode, ein Auf den folgenden Seiten
Porträt zu bearbeiten, funktioniert über das Überlagern einer Ebene habe ich einige Bearbei-
mit deren weichgezeichneten Kopie. tungen absichtlich etwas
So habe ich mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) die Ebene des Fotos aus »krasser« ausgeführt, damit
Abbildung 9.125 dupliziert. die Unterschiede zum Ori-
ginalbild deutlicher wer-
den. Seien Sie in der Praxis
etwas zurückhaltender …

G  Abbildung9.125
Die Ebene wurde dupliziert.

Über Filter • Unschärfe • Gausssche Unschärfe habe ich diese


kopierte Ebene mit einem Radius von 15 px weichgezeichnet. Über

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 567


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

das Symbol Maskierungsebene und einen schwarzen Pinsel


habe ich anschließend über Augen, Mund und Haare gemalt.

Abbildung 9.126 E
Einige Bereiche werden
­mittels Maske von der
Unschärfe ausgenommen.

Letztendlich wechsele ich zur obersten Ebene und reduziere deren


Deckkraft. So scheint das darunterliegende Foto etwas durch, und
die starke Unschärfe wird gemildert.

Abbildung 9.127 E
Die Deckkraft wird verrin-
gert, um die Unschärfe abzu-
mildern.

Sie sehen, diese Technik benötigt nur wenige Klicks, aber wie
bereits erwähnt, birgt sie auch die Gefahr, dass das Ergebnis zu
unnatürlich wirkt.

568 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

9.8.2 Den Hochpass-Filter einsetzen


Den Hochpass-Filter (Filter • Scharfzeichnen • Hochpass oder
als Live-Filter Ebene  • Scharfzeichnen  • Hochpass haben Sie
bereits in Abschnitt 9.2, »Fotos schärfen«, kennengelernt. Dort
wurde er zur Schärfung eingesetzt. Bei der Porträtretusche ist dieser
spezielle Filter auch ein beliebtes Mittel zur Optimierung – aller-
dings wird er hier zur Erzeugung einer harmonischen Unschärfe
genutzt.

Schritt für Schritt


Hochpass-Filter für starke Porträts nutzen und
die Hautstruktur erhalten
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie eine beliebte Technik ken-
nenlernen, die zum einen die Haut eines Porträts weichzeichnet Kapitel_09 •
und zum anderen das natürliche Aussehen beibehält. portraet_hochpass.afphoto

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »portraet_hochpass.afphoto«, wechseln Sie
in das Panel Ebenen, und drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(J), um die
Hintergrundebene zu duplizieren.
© Michelle Treichler

F  Abbildung 9.128
Die Hintergrundebene wird
dupliziert.

2  Unschärfe erzeugen
Gehen Sie auf Filter • Unschärfe • Gausssche Unschärfe, und
verändern Sie den Radius auf den Wert 9 px. Merken Sie sich die-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 569


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

sen Radius-Wert, und verlassen Sie das Dialogfeld mit einem Klick
auf Abbrechen, denn der Filter soll nicht angewendet werden.

Abbildung 9.129 E
Der Filter Gausssche
Unschärfe wird zur Ermitt-
lung des Radius herangezo-
gen, aber selbst nicht ange-
wendet.

3  »Hochpass«-Filter verwenden
Gehen Sie auf Filter • Scharfzeichnen • Hochpass, und geben
Sie hier den eben ermittelten Radius-Wert (9 px) ein. Aktivieren Sie
die Option Monochrom, und bestätigen Sie die Eingabe durch
einen Klick auf Anwenden.

Abbildung 9.130 E
Der Hochpass-Filter verwen-
det den gerade ermittelten
Radius-Wert.

570 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

4  »Hochpass« weichzeichnen
Führen Sie einen Klick auf den Namen der obersten Ebene aus,
und überschreiben Sie deren Namen mit »Hochpass«. Gehen Sie
dann auf Filter  • Unschärfe  • Gausssche Unschärfe, und
geben Sie den ermittelten Radius-Wert geteilt durch 3 ein – im
Beispiel also 3.

G  Abbildung9.131
Die Hochpass-Ebene wird weichgezeichnet.

5  Ebene invertieren
Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(I), um die Hochpass-Ebene zu inver-
tieren. Anschließend stellen die den Mischmodus 1 auf Weiches
Licht, um eine sehr feine Weichzeichnung der Haut zu erreichen.
Der Effekt wirkt sich kräftiger aus, wenn Sie Strahlendes Licht als
Mischmodus verwenden. Sollten Sie sich für Lineares Licht ent-
scheiden, müssen Sie die Deckkraft der Ebene reduzieren, da es
ansonsten zu einem sehr unnatürlichen Ergebnis kommt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 571


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Abbildung 9.132 E
Der Mischmodus verrechnet
die Ebenen.

6  Maske hinzufügen
Achten Sie darauf, dass Sie immer noch die Hochpass-Ebene aus-
gewählt haben, und klicken Sie im Panel Ebenen auf das Symbol
Maskierungsebene . Rufen Sie den Malpinsel (B) auf, wäh-
len Sie im Panel Farbe Schwarz als Vordergrundfarbe, und malen
Abbildung 9.133 H Sie mit einer entsprechenden Breite und verringerten Härte über
Über die Maskierungsebene Augen und Mund (in der Beispieldatei auch über den Nasenring).
sparen Sie Bereiche von der Vergrößern Sie dafür das Foto (zum Beispiel über (Strg)/(cmd) + ​(1)
Unschärfe aus. auf 100 %.

572 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

7  Ebenen zusammenlegen
Führen Sie einen rechten Mausklick auf eine Ebene im Panel Ebe-
nen aus, und wählen Sie im Kontextmenü Sichtbare zusammen-
legen. So erhalten Sie eine neue Ebene, die alle Bearbeitungs-
stände zusammenfasst. Benennen Sie die Ebene um (zum Beispiel
in »Weichgezeichnet«), und fahren Sie mit weiteren Bearbeitungs-
schritten fort.

F  Abbildung 9.134
Die zusammengefasste
Ebene bildet die Grundlage
für weitere Korrekturen.

Individuell anpassen
Beachten Sie außerdem,
dass der Wert im zweiten
Schritt »Unschärfe erzeu-
Zugegeben – die Technik in der gerade gezeigten Schritt-Anleitung gen« auf das jeweilige Foto
ist etwas verwirrend, da der Hochpass-Filter eigentlich zum Schär- entsprechend eingestellt
fen und nicht für die Unschärfe eingesetzt wird. Dies wurde ermög- werden muss. Je höher Sie
licht, indem die Ebene invertiert, also in ein Negativ umgewandelt den Wert wählen, desto
wurde. Dadurch hat der Hochpass-Filter einen gegenteiligen Effekt. stärker wird die Unschärfe
und das Ergebnis könnte
Sie können daher auch vor Anwendung des Hochpass-Filters die
unrealistisch (»Porzellan-
Kopie der Hintergrundebene invertieren und sehen dann direkt die
haut«) werden.
Auswirkung des Filters.
Auch der Wert in Schritt
4 (Radius aus Schritt 3 ge-
teilt durch 3) ist lediglich
9.8.3 Frequenztrennung – Farbe und Details trennen ein Erfahrungswert. Pro-
Die Frequenztrennung hat sich als beliebtes Mittel bei der Porträt- bieren Sie durch Wahl an-
retusche etabliert. Hintergrund dieser Technik ist es, ein Foto in derer Werte, ob Sie dem
Farben und Details aufzusplitten. In Photoshop müssen Sie dies gewünschten Ergebnis
­näher kommen oder sich
manuell erledigen – Affinity Photo jedoch übernimmt diese Arbeit
dem entfernen.
für Sie und bietet Ihnen hierzu einen Filter an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 573


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Ganz automatisch nutzt die Frequenztrennung eine Ebene für die


niedrige Frequenz sowie eine neue Ebene für die hohe Frequenz.
Es kommen hierbei zwei Techniken zum Einsatz: In der niedrigen
Frequenz wird eine Weichzeichnung angewendet, in der hohen
Frequenz kommt der Hochpass-Filter zum Tragen. Ab Affinity
Photo 1.10 ist es möglich, Einfluss auf die Weichzeichnungsme-
thode zu nehmen. Über das Klappmenü 1 im Dialogfenster der
Frequenztrennung stehen Ihnen drei Optionen zur Auswahl:
1. Gaussian: Es handelt sich um die Standardeinstellung, die eine
Unschärfe auch über Konturen hinaus zuweist. Nachteil die-
ser Methode ist, dass entlang von Konturen »Säume« 2 (auch
­Halos genannt) entstehen.
2. Bilateral: Diese Methode arbeitet am »sanftesten« – Kontrast-
grenzen bleiben erhalten und die Unschärfe wird nur innerhalb
dieser vorgenommen.
3. Median: Hierbei werden Farben »verwischt«, gleichzeitig blei-
ben Konturen besser erhalten als bei der Option Gaussian.
Ebenso tritt der Halo-Effekt nicht so stark wie bei Gaussian auf.

a
Abbildung 9.135 E
Die Methode Gaussian
erzeugt Säume…
b

Abbildung 9.136 E
… die durch die Methode
Median eingedämmt wer-
den können.

574 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Schritt für Schritt


Für natürliche Porträts: Frequenzen trennen,
um Details zu erhalten
Bei der Retusche von Porträts kommt es vor, dass durch die Bear-
beitung die Natürlichkeit einer Person verloren geht. Um dies zu
verhindern, eignet sich die sogenannte Frequenztrennung hervor- Kapitel_09 •
ragend. frequenztrennung.jpg

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »frequenztrennung.jpg«, und wechseln Sie in
Andere Ansicht
das Panel Ebenen. Erzeugen Sie über (Strg)/(cmd) + ​(J) eine Kopie
durch Spiegeln
der Hintergrundebene.
Die Option Spiegeln im
Dialogfenster der Fre-
2  Frequenztrennung durchführen
quenztrennung bewirkt,
Gehen Sie auf Filter  • Frequenzen trennen. Es erscheint das dass keine geteilte Ansicht
gleichnamige Dialogfenster, und das Foto wird in einer geteilten genutzt wird, sondern zwei
Ansicht angezeigt. Der linke, graue Bereich 3 zeigt die scharfen eigenständige Fotos für
Details (hohe Frequenz), der rechte Bereich 5 das weichgezeich- den Vorher/Nachher-Ver-
nete Foto (niedrige Frequenz). Ziehen Sie den schwarzen Trenn- gleich angezeigt ­werden.
strich 4 etwas nach rechts bis zur Mitte der Nase des Porträts.
4

3 5

F  Abbildung 9.137
Der Filter Frequenzen tren-
nen teilt das Foto in hohe
und niedrige Frequenzen
ein.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 575


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

3  Werte festlegen
Verändern Sie den Wert Radius auf 5 px. Ändern Sie die Me­­
thode von Gaussian auf Median. Bestätigen Sie die Eingabe durch
einen Klick auf Anwenden beziehungsweise durch Drücken der
(¢)-Taste.

Abbildung 9.138 E
Der Filter Frequenzen tren-
nen hat eine weitere Ebene
erzeugt und nutzt den Ebe-
nenmodus Lineares Licht.

4  Veränderung im Panel Ebenen


Werfen Sie einen Blick auf das Panel Ebenen. Die Kopie der Ebene
wurde durch die Frequenztrennung zur Ebene für die niedrige
Frequenz 2 , für die hohe Frequenz 1 wurde automatisch eine
neue Ebene erzeugt. Gleichzeitig nutzt die oberste Ebene den Ebe-
nenmodus Lineares Licht, damit der Hochpass-Effekt mit der da­­
runterliegenden Ebene verrechnet wird.

5  Korrekturen vornehmen
Klicken Sie auf die Ebene Niedrige Frequenz. Aktivieren Sie das
Schönheitsfehler entfernen-Werkzeug (J). Beginnen Sie mit
einer Breite von 250 px, um die Stirn zu glätten. Klicken Sie dafür
auf eine Hautpartie der Stirn. Sollte das Werkzeug einen Bereich
heranziehen, der zu unschönen Ergebnissen führt, halten Sie die

576 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Maus gedrückt und fahren über die Stirn, bis die Korrektur Ihren
Erwartungen entspricht.

F  Abbildung 9.139
Das Schönheitsfehler ent-
fernen-Werkzeug hat eine
schlechte Quelle gewählt.
Ziehen Sie die Maus in Rich-
tung Stirn, um die Quelle
selbst zu bestimmen.

6  Weitere Korrekturen
Wenn die Arbeit an der Stirn abgeschlossen ist, drücken Sie die
Leertaste, um zum Ansichtswerkzeug zu wechseln, und ziehen mit
der Maus in Richtung Kinn. Korrigieren Sie dort ebenfalls die Haut,
und ziehen Sie dann – bei gedrückter Leertaste – zum Dekolleté.

7  Hohe Frequenz bearbeiten


Wechseln Sie im Panel Ebenen zur Ebene Hohe Frequenz, und
nutzen Sie das Zoomwerkzeug (Z), um den Bereich des linken
Auges heranzuzoomen. Entfernen Sie hier mit dem Schönheitsfeh­
ler entfernen-Werkzeug (J) die Reste der Wimperntusche  3 .
Nutzen Sie hierzu eine sehr kleine Breite.

G  Abbildung
9.140 3
Die Wimpern werden in der Ebene Hohe Frequenz korrigiert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 577


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

8  Ebenen zusammenfassen
Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, führen Sie einen rech-
Mit der Maus regeln
ten Mausklick auf eine der Ebenen im Panel Ebenen aus, und wäh-
Statt die Werte über die
len dann Sichtbare zusammenlegen. Die somit erzeugte neue
Regler oder direkte Werte-
Ebene benennen Sie um in »Frequenztrennung«.
eingabe festzulegen, kön-
nen Sie auch mit der Maus
ins Bild klicken und nach
links oder rechts ziehen,
um so die Werte abzu­
ändern.

Abbildung 9.141 E
Durch die Frequenztrennung
wurde das Porträt dezent
retuschiert (Model: Anna
Schuster).

Werte mit der Maus verändern


Denken Sie daran, dass Affinity Photo Ihnen in vielen Dialogfenstern
die Möglichkeit anbietet, Werte mit der Maus direkt im Foto zu be-
stimmen. Auch bei der Frequenztrennung ist dies möglich. Nachdem
Sie diese aufgerufen haben, können Sie mit dem Mauszeiger auf die
gewünschte Stelle im Foto klicken und die Maus nach rechts oder
nach oben ziehen, um den Wert (Radius) zu erhöhen. Oder reduzie-
ren Sie diesen durch Ziehen der Maus nach links oder nach unten.

G  Abbildung 9.142
Mit der Maus können Sie den Radius der Frequenztrennung
direkt im Foto festlegen.

578 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Der Regler Toleranz im Dialogfenster Frequenztrennung scheint


auf den ersten Blick keine Funktion zu haben. So war bei der vor-
herigen Schritt-Anleitung sogar inaktiv. Der Grund dafür ist, dass
dieser nur dann zum Tragen kommt, wenn Sie sich für die Methode
Bilateral entscheiden. Verringern Sie dann die Toleranz, werden
bei einer anschließenden Retusche Bereiche deutlicher korrigiert,
als wenn Sie einen hohen Wert einstellen. Hohe Werte schützen
daher Bereiche, niedrige Werte lassen eine »durchgreifendere«
Korrektur zu. Wenn Sie z. B. bei einem Porträt einen Pickel in der
Niedrigen Frequenz-Ebene retuschieren wollen und sich bei der
Methode Bilateral für einen Toleranzwert von 50 entscheiden,
wird die Retusche noch sichtbare Fragmente zeigen. Nutzen Sie
hier besser niedrigere Werte, um den Pickel durch einen anderen
Hautbereich flächendeckend zu »übermalen«.

9.8.4 Glanzstellen entfernen


Bei direkter Sonneneinstrahlung oder auch bei Verwendung eines
Blitzes kann es vorkommen, dass Hautpartien stark glänzen. Da
dies dazu führen kann, dass der Blick des Betrachters auf diese
Stellen gelenkt wird, sollten Sie solche Problembereiche abmildern.
In Abbildung 9.143 befindet sich solch eine Glanzstelle 1 auf der
Stirn.
a

F  Abbildung 9.143
Die Glanzstelle auf der Stirn
soll korrigiert werden.

Um das Originalfoto zu schützen, lege ich im Panel Ebenen über


Pixelebene hinzufügen (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N) eine neue, leere

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 579


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Ebene an und rufe das Flecken entfernen-Werkzeug auf. Als


Quelle wähle ich Aktuelle Ebene & Darunter, damit das Werk-
zeug die Bildinformationen der Bildebene verwendet. Mit gedrück-
ter Maustaste umrunde ich die Glanzstelle 1 , Affinity Photo zieht
sofort einen Ersatzbereich heran. Durch Ziehen mit gedrückter
Maustaste kann ich auf diesen Bereich Einfluss nehmen.

Abbildung 9.144 E
Das Flecken entfernen-
Werkzeug wird eingesetzt.
a

9.8.5 Augenhöhlen aufhellen


Je nach Lichteinfall oder Position der fotografierten Person (oder
des Fotografen), kann es zu dunklen Augenhöhlen kommen. Hier
sollten Sie Ebenenmasken nutzen, um die betroffenen Bereiche
partiell aufzuhellen. © Michelle Treichler

Abbildung 9.145 E
Lediglich die Augenhöhlen
sollen aufgehellt werden.

580 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Im ersten Schritt wird mittels (Strg)/(cmd) + ​(J) ein Duplikat der


Ebene angelegt und diese mit dem Füllmodus Negativ multipli-
zieren versehen. Das gesamte Foto wird dadurch in den Schatten
aufgehellt.

F F  Abbildung 9.146

Die duplizierte Ebene mit


dem Füllmodus Negativ
multiplizieren.

F  Abbildung 9.147
Die duplizierte Ebene erhält
eine Maskierungsebene.

Anschließend erzeugen Sie eine Maskierungsebene. Halten Sie hier-


bei die (Alt)-Taste gedrückt, damit die Maskierung vollflächig mit
Schwarz gefüllt wird. Dadurch verhindern Sie, dass die obere Ebene
Auswirkung auf die darunterliegende Ebene hat.
Mit einem Pinsel und der Pinselfarbe Weiß wird dann der
gewünschte Bereich überfahren. Im Beispiel habe ich hierüber
den Bereich unter den Brillengläsern bearbeitet. Aufgrund einer
geringen Härte (25 %) werden die Übergänge zum unbearbeite-
ten Bereich fließend. Stellen, die versehentlich überfahren wurden,
können mit schwarzer Pinselfarbe korrigiert werden.

F  Abbildung 9.148
Die Korrektur ist erfolgt – ist
aber noch sehr auffällig.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 581


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Lassen Sie sich nicht von der Stärke der Korrektur irritieren. Dies
wird im letzten Schritt reduziert – und zwar über die Deckkraft der
obersten Ebene. Ein Wert von 50 % bringt das gewünschte Ergebnis.

G  Abbildung9.149 G  Abbildung
9.150
Die dunklen Augenhöhlen… … wurden aufgehellt.

9.8.6 Augen umfärben


Gerade die Farbe der Augen gehört zu einem unverkennbaren
Merkmal. Dennoch gibt es Situationen, in denen Sie die Augen-
farbe mehr herausstellen beziehungsweise ändern wollen. Meist
reichen hierzu dezente Korrekturen – um aber die Auswirkung bes-
ser erkennen zu können, werden Sie nun in einer Schritt-Anleitung
etwas stärkere Veränderungen an einem Foto vornehmen.

Schritt für Schritt


Augenfarbe ändern
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie dem Porträt eine neue
Augenfarbe zuweisen. Da dies auf separaten Ebenen passiert,
Kapitel_09 • bleibt das Originalfoto erhalten, und die Korrekturen können
augen-lippen.afphoto jederzeit widerrufen werden.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »augen-lippen.afphoto«, und wechseln Sie
in das Panel Ebenen. Vergrößern Sie das Foto so weit, bis beide

582 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Augen gut sichtbar sind. Verwenden Sie hierzu entweder das


Mausscrollrad, oder drücken Sie Leertaste + ​(Strg)/(cmd), um das
Zoomwerkzeug temporär aufzurufen.

G  Abbildung 9.151
Vergrößern Sie das Foto, damit die Auswahl der Augen leichter fällt.

2  Augen auswählen
Rufen Sie das Freihandauswahl-Werkzeug (L) auf. Wählen Sie
bei Typ Freihändig 1 aus. Erstellen Sie eine grobe Auswahl um
die Iris eines der Augen. Wählen Sie dann in der Kontextleiste den
Modus Hinzufügen 2 , und erzeugen Sie eine weitere Auswahl
für die andere Iris.
a b

F  Abbildung9.152
Die beiden Augen wurden
grob ausgewählt.

3  Farbe in Schwarzweiß umwandeln


Klicken Sie im Panel Ebenen auf das Symbol Anpassungen ,
und wählen Sie Schwarz-Weiss. Nehmen Sie keine Änderungen
an den Reglern vor, sondern verlassen Sie das Anpassungsfenster
mit einem Klick auf das X. Die ausgewählten Bereiche sind nun
schwarzweiß.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 583


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

4  Augenfarbe wählen
Klicken Sie im Panel Ebenen erneut auf das Symbol Anpassungen
, und wählen Sie Umfärben. Ziehen Sie den Regler Farbton
in den blauen Bereich 2 (Abbildung 9.154). Lassen Sie sich nicht
von dem übertriebenen Ergebnis irritieren, dies werden Sie gleich
relativieren. Wählen Sie hierzu aus dem Klappmenü Mischmodus
im Panel Ebenen den Eintrag Weiches Licht 1 . Verlassen Sie das
Dialogfenster mit einem Klick auf das X.
a

G  Abbildung9.153
Der ausgewählte Bereich wurde …

G  Abbildung 9.154
… mittels der Anpassungsebene Umfärben mit einem
neuen Farbton versehen.

5  Gruppe bilden
Damit die Elemente im Panel Ebenen übersichtlicher werden,
klicken Sie bei gedrückter (ª)-Taste auf den Namen der Ebene
Anpassung – Schwarz-Weiss, um diese zusätzlich zur Ebene
Anpassung – Umfärben auszuwählen. Klicken Sie dann auf das
Symbol Ebenen gruppieren . Benennen Sie die somit erzeugte
Gruppe in Augen um.

584 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

F  Abbildung9.155
Eine Ebenengruppe schafft
Ordnung im Panel Ebenen.

6  Überschüssige Bereiche ausblenden


Da die Auswahl der Augen sehr grob war, müssen nun überschüs-
sige Bereiche entfernt werden. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um
die Auswahl aufzuheben. Klicken Sie dann auf die Ebenengruppe
Augen (Gruppe) 3 und anschließend auf das Symbol Maskie-
rungsebene 4 . Wechseln Sie in das Panel Farbe, und holen
Sie durch Drücken der Taste (X) beziehungsweise durch einen Klick
auf den gebogenen Pfeil Schwarz in den Vordergrund. Malen Sie
mit dem Malpinsel (B) und einer verringerten Härte über die
überschüssigen Bereiche.

F  Abbildung 9.156
Entfernen Sie über-
schüssige Bereiche mit
einer Ebenenmaske

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 585


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

7  Effekt abmildern
Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene Anpassung – Umfär-
ben, und reduzieren Sie deren Deckkraft auf 60 %. Sollte die
Ebene nicht sichtbar sein, klicken Sie vorab auf den Pfeil vor der
Ebenengruppe, um die untergeordneten Ebenen einzublenden.

Abbildung 9.157 E
Die Augenfarbe wurde
nicht-destruktiv umgefärbt.

Der Vorteil der gerade gezeigten Umfärbung der Augen liegt nicht
a
nur darin, dass diese keine Auswirkung auf das Originalfoto hat,
sondern auch darin, dass die einzelnen Schritte nachträglich ange-
passt werden können. Sollte Ihnen der blaue Farbton des Auges
nicht zusagen, führen Sie kurzerhand einen Doppelklick auf die
Miniatur der Ebene Anpassung – Umfärben aus und wählen eine
andere Farbe. Auch wenn Ihnen der Effekt zu stark erscheint, kön-
nen Sie die Deckkraft der Umfärben-Ebene anpassen etc.

9.8.7 Strahlend weiße Augen


Eine weitere Korrektur, die die Augen betrifft, ist das Aufhellen der
weißen Bereiche im Auge. Hierzu legen Sie am besten über Pixel-
ebene hinzufügen (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N) eine neue, leere Ebene
an. Gehen Sie dann in das Panel Farbfelder, und klicken Sie auf
das Farbfeld, bei dem es sich um einen Neutralgrauton 1 handelt.
Wechseln Sie dann zu Bearbeiten • Füllung, und wählen Sie
Primärfarbe beziehungsweise Sekundärfarbe, je nachdem, wel-
ches Farbfeld Sie vorab mit dem Neutralgrauton versehen haben.
G  Abbildung9.158 Die neue, leere Ebene wird daraufhin in Grau eingefärbt und
Wählen Sie den Neutralgrau- bedeckt das gesamte Foto. Daher wählen Sie im Panel Ebenen
ton aus. den Mischmodus Ineinanderkopieren 2 .

586 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Rufen Sie dann das Abwedeln-Werkzeug (O) auf. Vergeben


Sie eine entsprechende Breite, und ändern Sie die Härte auf 0 %
ab. Aktivieren Sie im Klappmenü Tonwertbereich den Eintrag
Lichter, und aktivieren Sie die Option Farbton schützen. Malen
Sie mit dem Werkzeug über die hellen Bereiche der Augen. Da
der Tonwertbereich auf Lichter eingestellt ist, hat die Korrektur
keine große Auswirkung auf die dunklen Randbereiche des Auges.
Ändern Sie bei Bedarf die Deckkraft der Ebene, um den Effekt
b
abzumildern.

G  Abbildung9.159
Die weißen Bereiche des Auges werden aufgehellt.

9.8.8 Lippenfarbe intensivieren oder ändern


Die Farbänderung der Lippen funktioniert ähnlich wie das Ein-
färben der Augen. Im Folgenden möchte ich Ihnen aber zusätzlich
eine weitere Möglichkeit zeigen.

Schritt für Schritt


Lippe umfärben
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie die Lippe des Porträts kopie-
ren und auf einer separaten Ebene bearbeiten.
Kapitel_09 •
1  Datei öffnen augen-lippen.afphoto
Öffnen Sie die Datei »augen-lippen.afphoto«, falls Sie diese nach
der letzten Schritt-Anleitung geschlossen haben. Wählen Sie im
Panel Ebenen die Ebene Hintergrund 1 (Abbildung 9.160) aus.

2  Mund auswählen
Wählen Sie das Freihandauswahl-Werkzeug (L), und verwen-
den Sie den Typ Freihändig . Erstellen Sie eine grobe Auswahl
des Mundes.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 587


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

G  Abbildung
9.160
Der Mund wird grob ausgewählt.

3  Mund als separate Ebene


Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(J), um die Auswahl als separate Ebene
zu erstellen. Wechseln Sie in das Panel Ebenen, und ziehen Sie
die neu erstellte Ebene mit gedrückter Maustaste über die oberste
Ebene 2 . Klicken Sie dann auf das Symbol Ebenen gruppieren
3 . Benennen Sie die erzeugte Ebenengruppe in Mund um.

Abbildung 9.161 E
Die Ebene mit dem Mund
wird nach oben verschoben. c

4  Mund einfärben
Vergrößern Sie das Foto so weit, dass der Mund groß angezeigt
wird. Wählen Sie die Ebene mit dem Mund aus, die sich in der
Ebenengruppe Mund befindet. Klicken Sie dann auf das Symbol
Anpassungen , und wählen Sie Gradationskurven. Wechseln
Sie im Klappmenü von Master auf Rot 5 . Ziehen Sie die Grada-
tionskurve im unteren linken Bereich mit gedrückter Maustaste
hoch 4 , damit das Rot verstärkt wird. Wählen Sie im Klappmenü
Mischmodus Weiches Licht 6 . Verlassen Sie das Dialogfenster
durch einen Klick auf das X.

588 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

G  Abbildung 9.162 d 5 f
Über die Gradationskurven werden die
roten Lippen intensiviert.

5  Überschüssige Bereiche entfernen


Da die Auswahl des Mundes sehr grob war, müssen nun über-
schüssige Bereiche entfernt werden. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D),
um die Auswahl aufzuheben. Klicken Sie dann auf die Ebenen-
gruppe Mund (Gruppe) und anschließend auf das Symbol Mas-
kierungsebene . Wechseln Sie in das Panel Farbe, und holen
Sie durch Drücken der Taste (X) beziehungsweise durch einen Klick
auf den gebogenen Pfeil Schwarz in den Vordergrund. Malen Sie
mit dem Malpinsel (B) und einer verringerten Härte über die
überschüssigen Bereiche.

G  Abbildung 9.163
In der Maskierungsebene übermalen Sie überflüssige Bereiche.

6  Effekt abmildern
Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene Anpassung – Gra-
dationskurven, und reduzieren Sie deren Deckkraft auf 55 %.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 589


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

Sollte die Ebene nicht sichtbar sein, klicken Sie vorab auf den Pfeil
vor der Ebenengruppe, um die untergeordneten Ebenen einzu-
blenden.

G  Abbildung 9.164
Das Originalfoto nach der Retusche von Augen und Lippen

9.8.9 Zähne aufhellen


Gerade wenn ein porträtierter Mensch zur Gruppe der Kaffeetrin-
ker (und vielleicht sogar Raucher) gehört, kann es sein, dass sich
dies durch einen gelblichen Ton auf den Zähnen niederschlägt.
Hier können Sie mit Affinity Photo eine leichte Korrektur ausfüh-
ren, die diese Wirkung etwas abmildert. Auch hier gilt wieder, es
nicht zu übertreiben, denn schnell geschieht es, dass Ihr Ergebnis
zu unnatürlich wirkt.
Bevor Sie die Korrektur ausführen, sollten Sie das Foto von
einem etwaigen Rauschen entfernen. Ich habe hierzu eine Live-
Filterebene vom Typ Bilaterale Unschärfe (siehe Abschnitt 9.5.2)
verwendet, um das Rauschen einzudämmen. Anschließend habe
ich eine grobe Auswahl um den Mund herum erstellt.

Abbildung 9.165 E
Eine grobe Auswahl des
Mundes wurde auf der ent-
rauschten Hintergrundebene
erstellt.

590 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.8  Beautyretusche: Porträts retuschieren

Über (Strg)/(cmd) + ​(J) habe ich eine neue Ebene aus der Auswahl
Porträts verformen
erstellt, das heißt, der ausgewählte Mund bildet nun den Inhalt
In der Porträtretusche wird
der Ebene, und alle Korrekturen wirken sich auf diese Ebene aus.
sehr oft auch mit einer
In dieser neuen Ebene (die ich in Zähne umbenenne) erzeuge ich
Verformung gearbeitet.
die Anpassungsebene HSL. Diese wird zuerst oberhalb der Zähne- Hier werden zum Beispiel
Ebene angelegt und wird daher anschließend mit gedrückter Maus- Augen größer gestaltet,
taste als untergeordnete Ebene unter die Zähne-Ebene gezogen. Mundwinkel zu einem Lä-
Im Dialogfenster der HSL-Ebene klicke ich auf den gelben Farb- cheln geformt oder Fett-
punkt 1 . Dort wird der Regler Sättigung verschieben nach links pölsterchen entfernt. Zu-
gezogen, um die Gelbtöne zu entsättigen. Der Effekt kann noch ständig für diese
Korrekturen ist die Li-
verstärkt werden, indem der Regler Helligkeit verschieben nach
quify Persona, die Sie in
rechts gezogen wird. Durch die Wahl des Gelbtöne-Kanals ist es
Kapitel 11, »Montagen,
möglich, die Auswahl recht grob zu erstellen, da die Rottöne der
kreative Bildeffekte und
Lippen von der Korrektur nicht betroffen sind. Falls der Effekt zu Collagen«, näher kennen-
grob ausfällt, können Sie über die Deckkraft der Mund-Ebene lernen werden.
diesen mindern.

G  Abbildung 9.166
Die Gelbtöne werden
9.8.10 Augenringe entfernen
­entsättigt.
Durch ungünstig einfallendes Licht oder auch beim Einsatz eines
Blitzes kann es sein, dass der Bereich unter den Augen zu dunkel
wird. Dies lässt sich recht leicht beheben.

Schritt für Schritt


Augenabdunkelung beheben
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie den dunklen Bereich unter- Kapitel_09 •
halb der Augen aufhellen und hierbei sehen, wie Sie mit dem dunkleaugen.afphoto

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 591


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

­ lonen-Werkzeug und einem Mischmodus sehr fein arbeiten


K
­können.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »dunkleaugen.afphoto«, und wechseln Sie
Abbildung 9.167 H zum Panel Ebenen. Legen Sie über einen Klick auf das Symbol
Zoomen Sie den Ausschnitt Pixelebene hinzufügen ((Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N)) eine neue,
größer, um die Korrektur
leere Ebene an. Nutzen Sie das Zoomwerkzeug (Z), um den
besser durchführen zu
Bereich der Augen größtmöglich anzuzeigen.
­können.

© Michelle Treichler
2  Reparaturpinsel einsetzen
Wechseln Sie zum Reparaturpinsel (J), und stellen Sie eine
Breite von 30 px ein. Die Härte stellen Sie auf 100 %. Wählen Sie
a
im Klappmenü Quelle Aktuelle Ebene & Darunter. Halten Sie
die (Alt)-Taste gedrückt, und klicken Sie auf die Stirn. Malen Sie
anschließend mit dem Reparaturpinsel über den dunklen Bereich
G  Abbildung 9.168 1 unterhalb des Auges.
Der Reparaturpinsel benötigt
eine Quelle, die Sie mit 3  Anderes Auge bearbeiten
gedrückter (Alt)-Taste auf- Wechseln Sie zum anderen Auge, und nehmen Sie dort ebenfalls
nehmen.
mit gedrückter (Alt)-Taste einen Quellbereich auf. Achten Sie beim
Übermalen darauf, dass Sie nicht zu nahe an das Auge herankom-
men, da ansonsten die Wimpern entfernt würden.

4  Klonen-Werkzeug nutzen
Wechseln Sie zum Klonen-Werkzeug (S), belassen Sie die
Breite bei 30 px, ändern Sie aber den Fluss sowie die Härte auf
G  Abbildung9.169 30 %. Auch die Quelle soll weiterhin den Eintrag Aktuelle Ebene
Auch das zweite Auge wurde & Darunter nutzen. Ändern Sie den Mischmodus von Normal
korrigiert. auf Aufhellen 2 . Sie erreichen damit, dass nur Bildbereiche vom

592 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


9.9  Warum Live-Filter?

Klonen-Werkzeug korrigiert werden, die dunkler als der Quellbe- H  Abbildung 9.170
reich sind. Wählen Sie bei gedrückter (Alt)-Taste eine Quelle auf Der Mischmodus Aufhellen
der Stirn. Malen Sie über den Bereich unterhalb des Auges. Sie schränkt die Auswirkung des
erreichen dadurch, dass der Bereich etwas mehr Struktur erhält. Klonen-Werkzeugs ein.
b

5  Ebenendeckkraft reduzieren
Wechseln Sie in das Panel Ebenen, und reduzieren Sie die Deck-
kraft der obersten Ebene auf 70 %. Aufgrund der Werkzeugoption
Aktuelle Ebene & Darunter befinden sich dort die korrigierten
Bereiche und können durch die Deckkraft beeinflusst werden.

G  Abbildung 9.171
Das Porträt vor und nach der Korrektur.

9.9 Warum Live-Filter?


Sie haben in diesem Kapitel bereits mehrfach mit Filtern gearbeitet.
Meist haben Sie dafür einen Filter aus dem Menü Filter aufgerufen,
der dann mittels Regler definiert wurde. Der Nachteil an dieser Ver-
fahrensweise liegt darin, dass Sie keine nachträglichen Änderungen
an einem zugewiesenen Filter vornehmen können. Hier kommen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 593


Kapitel 9  Bilder bearbeiten und retuschieren

die sogenannten Live-Filter ins Spiel. Die besondere Arbeit der


Live-Filter möchte ich Ihnen hier noch etwas näher bringen.
Einen Live-Filter rufen Sie auf verschiedene Wege auf. Entweder
Sie gehen über Ebene • Neue Live-Filterebene, oder Sie klicken
auf das Symbol Live-Filter im Panel Ebenen. Beachten Sie, dass
G  Abbildung 9.172 nicht alle Filter, die Sie über das gleichnamige Menü aufrufen, auch
Der Live-Filter erzeugt
als Live-Filter vorliegen (zum Beispiel der Unschärfefilter Durch-
immer auch eine neue
schnitt). Nach dem Aufruf eines Live-Filters wird wie auch bei
Ebene.
einem normalen Filter das jeweilige Dialogfenster eingeblendet,
in dem Sie die Werte einstellen können. Zusätzlich wird aber auch
eine untergeordnete Ebene in der gerade aktiven Ebene angelegt.
Die automatisch erzeugte Live-Filterebene bildet den großen
Vorteil des Live-Filters: Denn nach der Anwendung des jeweiligen
Filters können Sie ihn jederzeit durch Doppelklick auf das Miniatur-
bild im Panel Ebenen aufrufen und nachträglich ändern.
Neben diesem Vorteil besteht die Möglichkeit, die Live-Filter-
ebene direkt als Maske zu verwenden. Das heißt: Sie können eine
Live-Filterebene anklicken und mit einem schwarzen Malpinsel
die Bereiche übermalen, die vom Filter ausgeschlossen werden
sollen. Mit einem weißen Malpinsel können Sie dann auch wieder
Bereiche einschließen. Bei aktiver Ebene wird eine Live-Filterebene
dieser immer untergeordnet. Wenn Sie allerdings den Befehl Aus-
wählen • Ebenenauswahl aufheben wählen, wird die Live-Filter-
G  Abbildung 9.173
ebene als eigenständige Ebene angelegt.
Da keine Ebene ausgewählt
war, wird die Live-Filter- Ich würde Ihnen empfehlen, grundsätzlich Live-Filter zu verwen-
ebene übergeordnet ange- den, da Sie hierüber nachträglich Anpassungen vornehmen können
legt. und sogar die Anwendung des Filters widerrufen können. Falls Sie
mit dem Ergebnis des Filters zufrieden sind und genau wissen, dass
Sie keine Anpassung daran vornehmen werden, können Sie über
Ebene • Abwärts zusammenlegen oder über das Dialogfenster des
Live-Filters und einen Klick auf die Schaltfläche Zusammenlegen
die Ebenen reduzieren. Der direkte Einsatz eines Filters ist nur dann
nötig, wenn Sie einen Filter nutzen wollen, der nicht als Live-Filter
angeboten wird (zum Beispiel Unschärfe • Lichter vergrössern,
Rauschen • Perlin Noise etc.). Hier sollten Sie aber den Filter auf
ein Duplikat der Ebene anwenden, um mögliche unschöne Ergeb-
nisse ganz leicht wieder rückgängig machen zu können.

594 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


TEIL IV
Raw-Entwicklung:
Bildbearbeitung für Fotografen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Kapitel 10
Raw-Fotos bearbeiten
Fotografieren Sie mit einer Spiegelreflexkamera oder mit einer
Systemkamera? Dann arbeiten Sie sicherlich auch mit der Option,
Ihre Aufnahmen im sogenannten Raw-Format zu speichern.
Warum seine Nutzung sinnvoll ist und welche Bildbearbeitungs-
möglichkeiten Affinity Photo bei diesem Format bietet, möchte
ich Ihnen in diesem Kapitel verdeutlichen.

10.1 Warum das Raw-Format nutzen?


Neben dem gängigen Dateiformat JPG bieten viele Digitalkame-
ras die Möglichkeit an, die Fotos im sogenannten Raw-Format zu
speichern. Bei diesem speziellen Format handelt es sich um ein
sogenanntes digitales Negativ. Anders als bei JPG-Dateien werden
im Raw-Format von der Kamera keinerlei Änderungen am Bild vor-
genommen. Dies hat zur Folge, dass eine anschließende Bearbei-
tung von Raw-Fotos unbedingt erforderlich ist.
Gerade bei den ersten Fotos, die Sie im Raw-Format anlegen,
werden Sie vielleicht etwas enttäuscht sein, da diese meist etwas
blass und farblos wirken. Durch die kamerainterne Bearbeitung, die
bei JPG-Dateien in der Kamera durchgeführt wird, ist ein Vergleich
von JPG- und Raw-Dateien meist ernüchternd.

10.1.1 Raw-Entwicklung mit Affinity Photo


Auch wenn die Verwendung des Raw-Formats auf den ersten Blick
nicht vorteilhaft erscheint, sollten Sie dennoch dieses Format in
Betracht ziehen. Denn die Möglichkeiten der Bildbearbeitung sind
bei Raw-Fotos weitaus umfangreicher, als dies bei JPG-Dateien der
Fall ist. So werden Raw-Fotos immer neu berechnet, wenn Sie eine

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 597


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Änderung vornehmen. Bei starken Änderungen an einer JPG-Datei


Wird Ihre Kamera
wirken sich diese meisten negativ aus, und es kommt zum Beispiel
unterstützt?
zu extremen Farbverfälschungen.
Da die unterschiedlichen
Wenn Sie über eine Kamera verfügen, die das Raw-Format
Kamerahersteller größten-
teils eigene Raw-Formate unterstützt, können Sie zur Bearbeitung Ihrer Fotos meist auf eine
verwenden (zum Beispiel kameraspezifische Software ausweichen. Dies ist bei der Software
CR2 bei Canon, NEF bei Digital Professional für Canon-Kameras der Fall. Um den Anforde-
Nikon etc.) und diese für rungen digitaler Fotografen gerecht zu werden, bietet aber auch
jedes Kameramodell stets Affinity Photo die Möglichkeit an, Dateien im Raw-Format zu öff-
weiterentwickelt werden, nen und anschließend sehr umfangreich bearbeiten zu können.
kann es sein, dass eine
Affinity Photo stellt mit der Develop Persona ein funktionsstar-
sehr aktuelle Kamera even-
kes Raw-Entwicklungsmodul zur Verfügung, das zahlreiche Mög-
tuell nicht von Affinity
lichkeiten zur professionellen Bildbearbeitung von Raw-Dateien
Photo unterstützt wird.
Hier müssen Sie entweder bietet. Anwender von Adobe Photoshop setzen für diese Arbeiten
die Fotos vorab in das die Anwendung Adobe Camera Raw ein, die unter anderem auch
DNG-Format konvertieren von Adobe Lightroom Classic verwendet wird. Die dort angebote-
oder auf das nächste Up- nen Möglichkeiten sind umfangreicher, als dies bei Affinity Photo
date von Affinity Photo der Fall ist, dennoch deckt Affinity Photo die meisten Anforde-
warten. Auf der Forum- rungen gut ab. Bei der Weiterentwicklung von Affinity Photo ist
seite https://forum.affinity.
jedoch damit zu rechnen, dass auch die Develop Persona weitere
serif.com von Affinity
Funktionen erhalten wird.
Photo können Sie nach der
Liste aller unterstützten
Kameras suchen. Sie ge­
10.1.2 Vor- und Nachteile der Raw-Bearbeitung
langen auch über Hilfe •
Support in dieses Forum. Die Sinnhaftigkeit in der zusätzlichen Arbeit mit Fotos im Raw-
Format erschließt sich möglicherweise nicht direkt. So ist mit der
Nutzung des Raw-Modus in Ihrer Kamera immer eine weitere Bear-
beitung verbunden, da Sie eine Raw-Datei nicht ohne Weiteres an
andere weitergeben können, da diese sich nicht an jedem Rechner
betrachten lässt. Außerdem fehlen Raw-Dateien viele Einstellun-
gen, die bei einer JPG-Datei innerhalb der Kamera vorgenommen
werden. Dies äußert sich darin, dass Raw-Fotos im direkten Ver-
gleich mit einer JPG-Datei meist flauer aussehen.
Dennoch kann ich Ihnen nur ans Herz legen, Ihre Fotos im
Raw-Format aufzunehmen (wenn es die Kamera zulässt, ist dies
auch in Kombination mit einer zusätzlichen JPG-Datei möglich).
Bei der Bearbeitung von Raw-Dateien führen die Korrekturen zu
einer Neuberechnung, während diese bei einer JPG-Datei künst-
lich generiert werden, wobei wichtige Dateiinformationen verloren
gehen können.

598 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.1  Warum das Raw-Format nutzen?

Dies lässt sich recht gut an einem Beispiel demonstrieren. In Abbil-


dung 10.1 habe ich ein Motiv fotografiert und im Aufnahmemo-
dus meiner Kamera eingestellt, dass eine JPG- und eine Raw-Datei
erzeugt werden sollen. So belegt das Foto zwar mehr Platz auf
der Speicherkarte, aber ich kann auch sehr schnell die JPG-Datei
verwenden, um diese zum Beispiel weiterzugeben (oder auch auf
einem Rechner ohne entsprechende Software, die Raw-Dateien
unterstützt, zu betrachten). Die JPG-Datei öffne ich in der Develop
Persona setze die Belichtung auf 1 und den Schwarzpunkt auf 5 %
(beide Regler sind in der Kategorie Belichtung im Panel Einfach
untergebracht).

G  Abbildung10.1
Das JPG-Foto wurde in der Develop Persona bearbeitet.

Die gleiche Korrektur habe ich in der Raw-Fassung des Fotos durch-
geführt (Abbildung 10.2). Betrachten Sie das Histogramm: Durch
die Korrektur der Helligkeitswerte entstehen sehr viele Tonabrisse
in der JPG-Datei, was durch die vielen Schluchten im Histogramm
sichtbar wird. Die Raw-Datei hingegen errechnet die Tonwerte und
aktualisiert dadurch das Histogramm, so dass keine Helligkeitswerte
verloren gehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 599


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

G  Abbildung10.2
Die Raw-Datei erhält die gleichen Korrekturen wie das JPG-Foto.

Auch die Auswirkung der Korrektur ist unterschiedlich, da die JPG-


Datei bereits in der Kamera in der Helligkeit korrigiert wurde. Die
Korrektur in der Raw-Datei erzielt daher ein viel helleres Ergebnis,
da hier mit den unbearbeiteten Helligkeitswerten gearbeitet wurde.
Das Für und Wider des Raw-Formats hier noch einmal zusammen-
gefasst. Positiv für das Raw-Format zu vermerken ist:
E Sie können bei der Bearbeitung bessere Ergebnisse erzielen.

E Nicht-destruktive Bearbeitung: Änderungen werden nicht direkt

in die Datei geschrieben, sondern als »Anhängsel« an die Photo


Persona weitergegeben.
E Eine nachträgliche Veränderung des Weißabgleichs ist möglich.

Negative Aspekte gibt es aber auch:


E Raw-Bilder benötigen mehr Speicherplatz als JPG-Dateien.

E Eine Nachbearbeitung bezüglich Farbe, Kontrast, Schärfe etc. ist

fast immer erforderlich.


E Raw-Dateien lassen sich nicht direkt an ein Fotolabor überge-

ben, sondern müssen zuerst in ein Standardformat, wie zum


Beispiel JPG, exportiert werden.
E Sie benötigen zur Bearbeitung eine spezielle Software, die in

Affinity Photo mit der Develop Persona aber selbstverständlich


integriert ist.
E Raw ist kein Standardformat, weshalb die Kamerahersteller

unterschiedliche Dateiendungen verwenden: beispielsweise


Canon .cr2 und Nikon .nef.

600 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.2  Die Develop Persona kennenlernen

Da in erster Linie die Qualität einer Bilddatei im Vordergrund steht,


sollten Sie sich durch die negativen Punkte nicht irritieren lassen.
Für den höheren Zeitaufwand, den die Bearbeitung einfordert, wer-
den Sie mit guten Ergebnissen entlohnt.

10.2 Die Develop Persona kennenlernen


Wie bereits zu Beginn erwähnt, stellt Affinity Photo eine separate
Persona für die Bearbeitung von Raw-Fotos zur Verfügung. Es han-
delt sich hierbei um die Develop Persona.
Bei einer bereits geöffneten Datei können Sie zur Develop Per- Auf die Ebene achten
sona wechseln, indem Sie auf das zugehörige Symbol 1 in der Falls Sie ein Foto aus der
Symbolleiste klicken. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, auch Photo Persona an die De-
velop Persona übergeben
JPG-Dateien in dieser eigentlich für Raw-Fotos vorgesehen Persona
wollen, kann es vorkom-
zu öffnen und zu bearbeiten.
men, dass Affinity Photo
a F  Abbildung 10.3 eine RGB-Pixelebene ver-
Über die Symbolleiste rufen langt. Sollte Ihnen eine
Sie die Develop Persona auf. entsprechende Fehlermel-
dung dies sagen, gehen Sie
Beim Öffnen einer Datei, die im Raw-Format vorliegt, öffnet sich wie folgt vor: Schauen Sie
automatisch die Develop Persona, in der nach einer kurzen Ladezeit im Ebenen-Panel nach, ob
die Fotoebene ausgewählt
das Foto angezeigt wird. Dieser Vorgang beansprucht ein wenig
ist und nicht etwa eine
Zeit und wird in der rechten oberen Ecke mit dem Hinweis Datei
Text-Ebene. Führt dies zu
wird geladen angezeigt. Nach dem erfolgreichen Laden einer Raw- keinem Erfolg, kann es
Datei wird im oberen Bereich eine Infoleiste mit Angaben zur Datei auch am ICC-Profil liegen.
2 (Abbildung 10.4) angezeigt. Hier können Sie die Abmessun- Gehen Sie auf Doku-
gen, die Farbtiefe, die verwendete Kamera sowie das verwendete ment • Format/ICC-­
Objektiv in Erfahrung bringen. Profil umwandeln und
wählen Sie RGB/8 aus. Be-
achten Sie außerdem, dass
10.2.1 Aufbau der Oberfläche nur der Inhalt der gerade
aktiven Ebene in de Deve-
Die Oberfläche der Develop Persona ist vergleichbar mit anderen
lop Persona bearbeitet
Personas. Im oberen linken Bereich befinden sich die zwei Schalt- wird. Handelt es sich hier-
flächen Entwickeln und Abbrechen 1 (Abbildung 10.4). Durch bei z. B. um eine gerasterte
einen Klick auf Abbrechen beenden Sie die Arbeit in der Develop Textebene, wird diese zwar
Persona – die Datei wird ohne Änderungen geschlossen, und Affi- weitergegeben, die Ände-
nity Photo wechselt zur Photo Persona. Ein Dialogfenster macht rungen wirken sich aber
Sie darauf aufmerksam, dass dieser Abbruch nicht rückgängig zu nur auf den Rastertext,
nicht aber auf das eigent-
machen ist und alle Änderungen, die Sie bereits durchgeführt
liche Foto aus.
haben, nicht angewendet werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 601


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

a b

G  Abbildung10.4
Die Develop Persona zeigt Ihnen Infos zum aktiven Foto an.

Über einen Klick auf Entwickeln können Sie die vorgenomme-


nen Änderungen bestätigen – die Raw-Datei wird temporär in der
Photo Persona ausgegeben. Warum temporär? Eine Raw-Datei
kann nicht gespeichert werden. Die gemachten Korrekturen wer-
den zwar zugewiesen, doch nach dem Klick auf Entwickeln und
der Weitergabe an die Photo Persona kann die Datei anschließend
nur im Format .afphoto gespeichert beziehungsweise in andere For-
mate exportiert werden. Das heißt: Ihre Original-Raw-Datei bleibt
immer unangetastet und zeigt beim nächsten Öffnen stets den
Originalzustand. Wie auch in anderen Personas befinden sich im
linken Bereich spezielle Werkzeuge für die Bearbeitung Ihrer Fotos.
In Abbildung 10.5 sehen Sie, dass die Werkzeuge in zwei Spalten
angezeigt werden. Da ich diese Anpassung der Werkzeugleiste in
der Photo Persona vorgenommen habe, wirkt sich dies auch auf die
Develop Persona aus. Sie können dies über Ansicht • Werkzeuge
anpassen umstellen, in dem Sie dort die Spaltenanzahl verändern.
Im rechten Bereich der Oberfläche befinden sich neben dem
Histogramm und weiteren Panels (z. B. Navigator und Proto-
koll) noch weitere unterschiedliche Entwicklungseinstellungen,
die allesamt in Kategorien unterteilt sind. Hier können Sie z. B. die
Belichtung, den Kontrast, die Sättigung oder den Weißabgleich
verändern. Die Werte in den einzelnen Entwicklungseinstellun-
gen vergeben Sie entweder über die Regler, durch direkte Eingabe
ins Wertefeld oder durch Klicken auf die Pfeile nach oben bezie-
hungsweise unten. Statt die Pfeile zu nutzen, können Sie auch ins
Wertefeld klicken und über die (ì) beziehungsweise die (ë) die
Werte verändern. Halten Sie hierbei (ª) gedrückt, erfolgt die Wert-
änderung in größeren Schritten (statt den Wert um je 1 anzuheben,
G  Abbildung10.5 würden Sie ihn dann in 10er-Schritten erhöhen).
Die Werkzeuge in der Sobald Sie einen Wert geändert haben, können Sie diesen durch
Develop Persona Doppelklick auf den Schieberegler zurücksetzen. Um eine gesamte

602 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

Kategorie, zum Beispiel Verstärken, zurückzusetzen, klicken Sie


auf den gedrehten Pfeil. Den Einsatz der einzelnen Entwicklungs-
einstellungen lernen Sie im folgenden Abschnitt kennen.

10.3 Entwicklungseinstellungen
c d
Die Möglichkeiten der Verarbeitung einer Raw-Datei sind in Affinity
Photo recht umfangreich. Diese sind im rechten Bereich übersicht-
lich aufgelistet. Alle möglichen Entwicklungseinstellungen können
Sie über Ansicht • Studio in Erfahrung bringen und bei Bedarf
ein- oder ausblenden.

10.3.1 H
 istogramm – die Helligkeitsverteilung
im Bild kontrollieren
Ganz oben in der Panelleiste ist das Histogramm 3 einsortiert.
Dieses zeigt Ihnen die Helligkeitsverteilung der Pixel an. Im linken
Bereich befinden sich die dunklen Flächen (Schatten) und im rech-
ten Bereich die hellen Flächen (Lichter).
Standardmäßig ist im Klappmenü oberhalb des Histogramms
Alle Kanäle 4 ausgewählt. Somit werden alle Farbkanäle nach
ihrer Helligkeit angezeigt. Das Histogramm haben Sie bereits in
Kapitel 7, »Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern«, kennenge-
lernt – dort habe ich Ihnen seinen Einsatz jedoch innerhalb der
Photo Persona gezeigt. Die Möglichkeiten des Histogramms in der
Develop Persona sind fast identisch. Der einzige Unterschied liegt
darin, dass Sie in der Develop Persona die Beschneidungswarnun-
gen aktivieren können. Da Sie in der Develop Persona immer nur
ein Foto bearbeiten können und keinen Zugriff auf Ebenen haben,
fehlen dort im Histogramm die Optionen Ebenen und Auswahl.
Die Verteilung wird ähnlich einer Gebirgslandschaft angezeigt – G  Abbildung 10.6
je höher ein Ausschlag ist, desto mehr Pixel befinden sich in diesem Neben den üblichen Panels
befinden sich im rechten
Helligkeitsbereich. Die Hügel werden in den Farben des Kanals
Bereich die Entwicklungs­
angezeigt – neben Rot, Grün und Blau (RGB) finden Sie dort auch
einstellungen.
einen weißen Bereich. Dieser steht für Bereiche, die von allen drei
Farbkanälen abgedeckt werden. Befinden sich die meisten Pixel
im linken Bereich, also im Schattenbereich, handelt es sich in der
Regel um ein unterbelichtetes Foto. Im Gegensatz dazu liegt ein
überbelichtetes Foto vor, wenn die meisten Ausschläge im rech-
ten Bereich, den Lichtern, liegen. Von einem harmonischen Foto

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 603


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

spricht man, wenn die Kurve im Histogramm von links langsam wie
ein Hügel zur Mitte hin ansteigt, um dann nach rechts abzufallen.
Doch auch hier gibt es keine festen Regeln, denn viele Fotos sind
absichtlich mit viel Schatten beziehungsweise viel Licht aufgenom-
men worden, was deren besonderen Charakter ausmacht.

Abbildung 10.7 E
Da viele dunkle Bereiche
vorliegen, ist das Histo-
gramm linkslastig.

Das Histogramm ist sehr hilfreich bei der Korrektur von Belichtung,
Schatten und Lichtern. Anders als in der Photo Persona bietet Ihnen
Affinity Photo in der Develop Persona Unterstützung an, indem
Ihnen Problembereiche angezeigt werden – es wird Ihnen hierzu
eine sogenannte Überschneidungswarnung, auch Clipping genannt,
angeboten.

Schritt für Schritt


Die Belichtung eines Raw-Fotos prüfen
In den folgenden Schritt-Anleitung werden Sie ein Raw-Foto opti-
mieren und dafür das Histogramm nutzen. Zunächst sollen mit-
tels der Überschneidungswarnung Problemstellen eingeblendet
Kapitel_10 • sonnensee.cr2
­werden.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie in Affinity Photo über Datei • Öffnen die Datei »son-
nensee.cr2«. Da es sich um eine Raw-Datei handelt, wird diese in
der Develop Persona geöffnet.

604 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

ab3

G  Abbildung10.8
Die Raw-Datei wird in der Develop Persona geöffnet.

2  Histogramm begutachten d
Beim Start eines neuen Fotos wird im Histogramm ein gelbes
Warnschild 4 eingeblendet. Dieses zeigt Ihnen an, dass das His-
togramm in einer groben Ansicht dargestellt wird. Durch einen
einfachen Klick auf das Warnzeichen wird das Histogramm opti-
miert – hierbei findet aber keinerlei Korrektur statt.

3  Helligkeitsverteilung beurteilen
Wie Sie dem Histogramm gut entnehmen können, sind die meis- G  Abbildung 10.9
ten Pixel im linken Bereich Schatten angesiedelt. Nur wenige Pixel, Das Histogramm wird in
die dem blauen Kanal angehören, sind ganz außen in den Lichtern einer groben Ansicht ange-
vertreten. zeigt.

4  Problemstellen einblenden
Das Histogramm informiert Sie, wie die Helligkeitsverteilung für
das aktive Foto aussieht. Doch gibt es eventuell auch Ausreißer,
die zu Problemen, zum Beispiel beim Druck, führen können? Um
dies in Erfahrung zu bringen, klicken Sie in der Symbolleiste auf
die drei Symbole Abgeschnittene Lichter anzeigen 1 (Abbil-
dung 10.8), Abgeschnittene Schatten anzeigen 2 und Abge-
schnittene Mitteltöne anzeigen 3.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 605


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

e f

Kennen Sie das von Ihrer


Kamera?
Möglicherweise lässt sich
die gerade gezeigte Über-
schneidungswarnung auch
in Ihrer Kamera aktivieren.
Hier erkennen Sie solche
Problemstellen durch eine
blinkende Anzeige auf dem
Kameradisplay. Nutzen Sie
diese Möglichkeit, und
verhindern Sie bereits
beim Fotografieren diesen
Fehler – so verkürzt sich
die anschließende Bearbei-
tungszeit in Affinity Photo. G  Abbildung10.10
Abgeschnittene Details werden eingeblendet.

5  Problemstellen deuten
Durch die Aktivierung der Symbole werden Bereiche, die aufgrund
reinschwarzer Pixel absaufen in Blau angezeigt (in Abbildung 10.10
nicht zu sehen). Reinweiße Bereiche werden mit roter Farbe 5
kenntlich gemacht. Details, die in den Mitteltönen verloren gehen,
erkennen Sie an der gelben Markierung 6 . So können Sie gut
sehen, dass der Bereich der Sonne Details in den Lichtern verliert
und der Randbereich der Sonne Probleme bei den Mitteltönen hat.
Diese Probleme werden Sie im folgenden Abschnitt korrigieren.

g 10.3.2 Panel Einfach – Basisentwicklung für Raw-Bilder


Im Panel Einfach 7 werden grundlegende Korrekturmöglichkeiten
angeboten. Diese beziehen sich in der Regel auf die Helligkeit der
Pixel beziehungsweise auf deren Sättigung und Kontrast. Die ein-
G  Abbildung 10.11 zelnen Bestandteile des Panels Einfach werden durch Aktivierung
Im Panel Einfach werden vor der Kategorie, zum Beispiel Belichtung, aktiviert beziehungs-
grundlegende Korrektur- weise deaktiviert.
möglichkeiten angeboten.

Schritt für Schritt


Belichtung eines Raw-Fotos optimieren
Das Foto aus der vorigen Schritt-Anleitung soll nun hinsichtlich der
Kapitel_10 • sonnensee.cr2 Problemstellen in den Lichtern bearbeitet werden.

606 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

1  Mit Hilfe von »Belichtung« korrigieren


Blenden Sie die Überschneidungswarnung für Lichter, Zwischen-
töne und Schatten ein. Wechseln Sie im Panel Einfach zur Kate-
gorie Belichtung, und verschieben Sie den Regler Belichtung mit
gedrückter Maustaste so lange nach links, bis die Warnung zu den
Abgeschnittenen Lichtern verschwindet. Hier sollte ein Wert von
– 0,787 ausreichend sein.

G  Abbildung 10.12
Die Belichtung wurde korrigiert.

2  Korrektur widerrufen
Die Belichtungskorrektur wirkt sich auf das gesamte Foto aus.
Dadurch wird die Sonne zwar gerettet, aber die bereits dunklen
Bereiche werden nun noch dunkler. Da hier die Gefahr besteht,
dass es zu Überschneidungen in den Schatten kommt, führen Sie
einen Doppelklick auf den Schieberegler Belichtung aus, um die-
sen zurückzusetzen.

3  Mit Hilfe von »Schwarzpunkt« korrigieren


Wechseln Sie zum Regler Schwarzpunkt, und ziehen Sie ihn in
den weißen Bereich nach links bis zum Wert –4 %. Durch diese
Korrektur verschwindet zwar die Überschneidungswarnung für die
Mitteltöne im Wasser, aber in der Sonne ergibt sich keine Verbes-
serung. Widerrufen Sie auch diesen Schritt durch einen Doppel-
klick auf den Schieberegler Schwarzpunkt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 607


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Abbildung 10.13 E
Der Schwarzpunkt-Regler
sorgt für eine Verschiebung
des Bereichs Schatten.

4  Mit Hilfe von »Helligkeit« korrigieren


Versuchen Sie über den Regler Helligkeit, die Sonne in den Griff
zu bekommen – ziehen Sie den Regler ganz nach links. Die Über-
schneidungswarnung verschwindet zwar, die Gefahr der Über-
schneidung im Bereich Schatten ist nun aber wieder groß. Also –
widerrufen Sie auch diese Korrektur.

5  Mit Hilfe von »Schatten & Lichter« korrigieren


Die bisher durchgeführten Korrekturen wirken sich immer auf das
gesamte Foto aus. Daher wechseln Sie nun zur Kategorie Schatten &
Lichter. Hier können Sie gezielt den Bereich Schatten beziehungs-
weise den Bereich Lichter korrigieren. Um das Problem mit der
Sonne zu beheben, ziehen Sie den Regler Lichter nach links bis zum
Wert –47 %. Diese Korrektur wirkt sich nur im Bereich Lichter aus.

Abbildung 10.14 E
Der Regler Lichter bringt
das gewünschte Ergebnis.

608 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

6  Vorher-Nachher-Vergleich
Klicken Sie im oberen Bereich auf das Symbol Geteilte Ansicht
1 . Das Foto wird nun in der Mitte geteilt angezeigt. Im lin-
ken Bereich sehen Sie das Foto nach der Bearbeitung, im rechten
Bereich vor der Bearbeitung. Den mittleren grauen Trennstrich 2
können Sie bei gedrückter Maustaste verschieben, um den Bereich
Vor beziehungsweise Nach zu verkleinern beziehungsweise zu
vergrößern.

G  Abbildung 10.15
Die geteilte Ansicht zeigt das Foto vor und nach der Bearbeitung an.

7  Korrekturen akzeptieren
Klicken Sie im linken oberen Bereich auf die Schaltfläche Entwi-
ckeln. Die vorgenommenen Korrekturen werden angewendet,
und das Foto wird in der Photo Persona angezeigt. Hier können Sie
nun weitere Arbeitsschritte durchführen oder das Foto exportieren
(Datei • Exportieren) beziehungsweise über Datei • Speichern
unter im .afphoto-Format abspeichern.

Diese Schritt-Anleitung hat Ihnen gezeigt, dass es sehr sinnvoll


sein kann, sich lediglich auf die Schatten und Lichter zu beziehen
und nicht durch die Regler der Kategorie Belichtung alle Hellig-
keitswerte zu beeinflussen. Dennoch hat die Kategorie Belichtung
selbstverständlich ihre Berechtigung. Das obere Bild in Abbil-
dung 10.16 ist unterbelichtet. Über das Histogramm wird ersicht-
lich, dass sich ein recht großer Bereich in den Schatten befindet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 609


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Abbildung 10.16 E
Beim unterbelichteten Foto
wurde die Belichtung ange-
passt.

Durch Ändern der Belichtung in den positiven Bereich, werden


die Schattenbereiche zu den Mitteltönen gezogen, und es entsteht
so ein Foto, das eine gute Grundlage für die weitere Bearbeitung
bildet.

Belichtung | Die drei Regler in der Kategorie Belichtung küm-


mern sich um die Behebung von unter- und überbelichteten Fotos.
E Mit dem Regler Belichtung können Sie eine Überbelichtung

reduzieren, indem Sie den Regler nach links ziehen. Wird der

610 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

Regler nach rechts bewegt, wird ein unterbelichtetes Foto auf-


gehellt.
E Mit dem Regler Schwarzpunkt legen Sie den Bereich fest, in
dem Pixel schwarz angezeigt werden sollen. Ziehen Sie den Reg-
ler Schwarzpunkt nach links (in den weißen Bereich), schmä-
lern Sie den Bereich der schwarzen Pixel, das heißt, das Foto
wird dadurch aufgehellt. Ein Ziehen nach rechts, in den dunk- G  Abbildung 10.17
len Bereich, bewirkt das Gegenteil: Es werden mehr Pixel dem Die Kategorie Belichtung
schwarzen Bereich zugeordnet. Wenn Sie den Regler betätigen,
werden Sie sehen, dass sich dies auf das gesamte Bild auswirkt –
nutzen Sie hierzu das Histogramm, um die Verschiebung der
Helligkeitsverteilung zu erkennen.
E Mit dem Regler Helligkeit erreichen Sie das Gleiche wie mit dem
Regler Schwarzpunkt – allerdings hier nicht für schwarze Pixel,
sondern für weiße. Auch dieser Regler wirkt sich auf das gesamte
Foto aus, was Sie sehr gut im Histogramm erkennen können.

Verstärken | In der Kategorie Verstärken haben Sie Zugriff auf


vier Regler, die sich um die Ausprägung der Farben und Tonwerte
Ihres Fotos kümmern.

F  Abbildung 10.18
Die Kategorie Verstärken

Mit dem Regler Kontrast nehmen Sie Einfluss auf die Verteilung
der Helligkeitswerte. Durch Ziehen des Reglers Kontrast nach
rechts verschieben Sie helle Pixel in den Bereich der Lichter und
dunkle Pixel in den Schattenbereich. Hier spricht man von hohem
Kontrast, da durch die klare Aufteilung in Hell und Dunkel die
jeweiligen Helligkeitsbereiche mehr betont werden. Beobachten
Sie beim Ziehen des Kontrast-Reglers das Histogramm: Sie erzeu-
gen bei der Kontrasterhöhung eine Schlucht zwischen Schatten und
Lichtern. Um den Kontrast zu reduzieren, ziehen Sie den Regler
Kontrast nach links – dadurch werden die Pixel zur Mitte hin
zusammengeschoben. Infolgedessen erscheint das Foto farbloser
und flau – oder auch kontrastarm.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 611


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

G  Abbildung10.19 G  Abbildung10.20 G  Abbildung10.21


Kontrast = 0 % Kontrast = 50 % Kontrast = –50 %

Beim Regler Klarheit wird ebenfalls eine Kontrasterhöhung vor-


genommen, jedoch wird diese nur an Konturen vorgenommen,
das heißt, sobald Affinity Photo einen Farbunterschied zwischen
benachbarten Pixeln entdeckt, wird dort der Kontrast erhöht. Der
Effekt ähnelt einer Scharfzeichnung und eignet sich sehr gut für
Fotos mit harten Kanten beziehungsweise Konturen (zum Beispiel
Architekturfotos).

Abbildung 10.22 E
Das Foto mit einer Klarheit
von 0 % und rechts das
Ergebnis mit einer Klarheit
von 80 %

612 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

Aber auch bei der Bearbeitung von männlichen Porträts können


Sie über die Klarheit großartige Effekte erzielen. Vorsicht ist bei
Porträts von Frauen angesagt, da hierbei durch die Herausstellung
von Konturen sehr schnell unschöne Ergebnisse entstehen können.
H  Abbildung 10.23
Über die Sättigung heben Sie die Farbsättigung im gesamten
Das Originalfoto links, in der
Foto an, sobald der Regler nach rechts geschoben wird. Durch Mitte mit einer Sättigung
Ziehen des Reglers Sättigung reduzieren Sie die Farbsättigung und von 50 % und rechts entsät-
erhalten ein Graustufenfoto, wenn der Regler nach ganz links außen tigt mit –100 % (Model:
gezogen wird (–100 %). Anna Schuster)

Wie Sie in Abbildung 10.23 sehr gut erkennen können, kann sich
die Erhöhung der Sättigung sehr negativ bei Porträtfotos auswir-
ken – denn nicht nur die Umgebung, sondern auch die Haut des
Porträts wird gesättigt und wirkt, vor allem bei hohen Werten, nicht
mehr ansprechend.
Hier können Sie den letzten Regler in der Kategorie Verstärken
nutzen. Dieser ist mit Leuchtkraft betitelt und ist auch für die
H  Abbildung 10.24
Sättigung zuständig. Allerdings schützt er Haut- beziehungsweise
Das Foto aus Abbildung
Rottöne und beschränkt sich mehr auf Grüntöne. Auch ansonsten
10.23 links mit einer
bringt die Leuchtkraft nicht solche extremen Ergebnisse wie die Leuchtkraft von –50 % und
Sättigung hervor. Wird der Regler ganz nach links gezogen, erhalten rechts mit einer Leucht-
Sie daher hier auch kein Graustufenbild, sondern ein entsättigtes, kraft von 50 % (Model:
harmonisches Foto. Anna Schuster)

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 613


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Weißabgleich | Den Weißabgleich haben Sie bereits in Kapitel 7,


Werkzeug als Alternative
»Farbe, Helligkeit und Kontrast steuern«, kennengelernt. Auch in
Da eine Korrektur des
der Develop Persona können Sie Probleme bei der Farbtemperatur
Weißabgleichs über die
und Tönung beheben beziehungsweise durch den Einsatz dieser
beiden Regler Temperatur
und Tönung mitunter Möglichkeiten eine bewusste Verfremdung eines Fotos vornehmen.
schwierig werden kann, In Abbildung 10.25 verwirrt der Schnee die Ermittlung des
können Sie hierzu auch das Weißabgleichs innerhalb der Kamera. So verschiebt sich die Farbe
Weißabgleich-Werkzeug des gesamten Fotos, so dass der Schnee mit einem Blaustich ange-
(W) aus der Werkzeugleiste zeigt wird. Über den Regler Temperatur innerhalb der Kategorie
verwenden. Lesen Sie Weissabgleich lässt sich dies leicht beheben: Der Originalwert
hierzu den Abschnitt 10.5,
liegt in dem Beispielfoto bei 5 814 K (= Kelvin), was zu dem etwas
»Die Overlay-Werkzeuge
kalten Eindruck des Fotos führt. Durch Ziehen des Reglers Tempe-
der Develop Persona«.
ratur nach rechts werden die Farben wärmer, und der Kelvin-Wert
wird höher.

Abbildung 10.25 E
Das Foto ist leicht blausti-
chig und wird durch die Kor-
rektur des Weißabgleichs
wärmer.

Wollen Sie ein Foto bearbeiten, das zu warm erscheint, ziehen Sie
den Regler Temperatur nach links. Somit können Sie den verscho-
benen Weißabgleich, der durch eine Wärmelampe erzeugt wurde,
die über der Pflanze aus Abbildung 10.26 hing, korrigieren.

614 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

F  Abbildung 10.26
Das »warme« Foto wurde
mit einer niedrigeren Tem-
peratur versehen.

Gerade bei dem Foto aus Abbildung 10.26 zeigt sich, dass ein rich-
tig korrigierter Weißabgleich nicht immer der richtige Weg ist – so
geht bei dieser Aufnahme der anmutige Effekt der Pflanze verloren,
nachdem die Temperatur reduziert wurde.
Der Weißabgleich lässt sich aber auch sehr gut einsetzen, um
eine gewollte Wärme oder Kühle in ein Foto zu bringen. In dem
unterbelichteten Foto aus Abbildung 10.27 habe ich zuerst die
Belichtung erhöht und anschließend die Temperatur in den war-
men Bereich gezogen.

G  Abbildung 10.27
Das unterbelichtete Foto vor (links) und nach der Korrektur (rechts)

Der Regler Tönung wird dann verwendet, wenn aufgrund von


besonderen Lichtsituationen ein Farbstich entsteht. Aber auch die-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 615


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

ser Regler lässt sich einsetzen, um eine gewollte Farbverfälschung


zu erzielen.

Schatten & Lichter  | Die Kategorie Schatten & Lichter wird


immer dann eingesetzt, wenn Sie verhindern wollen, dass durch
eine Korrektur der Helligkeitsverteilung das gesamte Foto verän-
dert wird. So wirkt sich eine Korrektur über den Regler Schatten
nur auf die Pixel aus, die sich in diesem Helligkeitsbereich befin-
den, dies gilt ebenfalls für den Regler Lichter. Wie Sie bereits in
Abschnitt 10.3.2 gesehen haben, verhält sich der Regler Schwarz-
punkt (beziehungsweise Helligkeit) aus der Kategorie Belichtung
so, dass sämtliche Pixel im Bild verschoben werden. Ein Abdunkeln
mittels Schwarzpunkt bewirkt daher auch eine Korrektur der hel-
len Bereiche. Gut zu erkennen ist dies in Abbildung 10.28.

G  Abbildung 10.28 E

Links das Originalfoto des Strands auf der Isle of Skye,


rechts mit veränderten Werten. Der Regler Schwarzpunkt
wirkt sich auf alle Helligkeitsbereiche aus (rechts).

Wird dieses Foto mit dem Regler Schwarzpunkt aus der Kategorie
Belichtung abgedunkelt, wird nicht nur die Felswand noch dunk-
ler, sondern auch die restlichen Bereiche wie Himmel, Sand etc.
Anders sieht es aus, wenn ich für die Abdunkelung den Regler
Schatten aus der Kategorie Schatten & Lichter verwende: Da sich
die Pixel in der Felswand bereits im Bereich Schatten befinden,
wirkt sich Korrektur dort kaum aus. Lediglich der Seetang im Vor-
dergrund wird etwas mehr in den Schattenbereich verlagert und
dadurch abgedunkelt. Der Sand allerdings behält den Helligkeits-
wert bei, ebenfalls der Himmel.

616 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

F  Abbildung 10.29
Der Regler Schatten wirkt
sich nur auf dunkle Pixel aus.

Profile | Die letzte Kategorie in dem Panel Einfach bietet eine


Auswahl an sogenannten Ausgabeprofilen. Sie können hier auf alle
Profile zugreifen, die auf Ihrem Rechner installiert sind. Sobald Sie
über die Schaltfläche Entwickeln in der oberen linken Ecke die Kor-
rekturen bestätigen, wird das gewählte Ausgabeprofil angewendet.
Lesen Sie zu diesem Thema auch Kapitel 15, »Ausgabe und Druck«.

10.3.3 Panel Objektiv – Objektivkorrekturen


­durchführen
Beim Fotografieren führen einige Faktoren zu Problemen, die über
die Kategorie Objektivkorrektur weitestgehend behoben wer-
den können. Die Fehler liegen entweder am verwendeten Objektiv G  Abbildung 10.30
oder auch an der Position beim Fotografieren. Zu den Objektiv- Im Panel Objektiv können
fehlern zählen auch die chromatische Aberration sowie die Rand- Sie unter anderem Verzer-
abdunkelung (sogenannte Vignette). rungen oder Randabdun­
kelungen aus Bildern ent-
fernen.
Objektivkorrektur | Ein typisches Problem, das Ihnen vor allem auf
Fotos von Gebäuden begegnen wird, sind die sogenannten stür-
zenden Linien. Der entsprechende Aufnahmestandort, aber auch
das jeweils verwendete Objektiv sind die Ursachen dafür. Je näher
Sie vor einem Gebäude stehen, desto größer ist die Gefahr dieses
optischen Problems. Hier bietet es sich an, Gebäude besser aus
einer gewissen Entfernung aufzunehmen und dann später in Affinity
Photo den gewünschten Ausschnitt zu erstellen (siehe Abschnitt 5.3,
»Bilder zuschneiden und Bildausschnitte bestimmen«).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 617


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Schritt für Schritt


Stürzende Linien per Raw-Entwicklung beseitigen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie die stürzende Linien eines
Kapitel_10 • gebaeude.dng Gebäudes begradigen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »gebaeude.dng«. Da es sich um eine Raw-
Spezialobjektive
Datei handelt, wird diese direkt in der Develop Persona geöffnet.
Durch den Einsatz eines
sogenannten Tilt/Shift-­
2  Objektiv-Profil nutzen
Objektivs lässt sich durch
Verändern der Linsen (Ver- Wechseln Sie zum Panel Objektiv. Achten Sie darauf, dass die Kate-
schieben und Schwenken) gorie Objektivkorrektur aktiviert ist. Außerdem sollte das Klapp-
das Problem der stürzen- menü bei Lens profile aktiviert sein und das Objektiv Canon EF
den Linien bereits beim 24 – 105 anzeigen. Klicken Sie auf den Haken und achten Sie auf
Fotografieren vermeiden. die Auswirkung im Foto. Aktivieren Sie dann den Haken wieder.
Solche Spezialobjektive
sind leider nicht sehr preis-
wert und daher lohnt de-
ren Anschaffung nur, wenn
Sie ein Faible für Architek-
turfotografie entwickeln.

Abbildung 10.31 E
Das Objektiv-Profil wurde
angewendet.

3  Gebäude ausrichten
Ziehen Sie den Schieberegler im Bereich Vertikal auf –25 %. Durch
die Korrektur entstehen im seitlichen Bereich weiße Flächen, da
hier keine Bildinformationen vorliegen.

618 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

F  Abbildung
10.32
Das Gebäude wurde gerade
gerichtet.

4  Bild beschneiden
Klicken Sie auf das Zuschneiden-Werkzeug (C). Wählen Sie in
der Kontextleiste bei Modus die Option Originalverhältnis, und
verkleinern Sie den Zuschnittrahmen durch Ziehen der unteren
Eckpunkte, bis das Bild den weißen Bereich nicht mehr beinhaltet.
Bestätigen Sie den Zuschnitt mit der (¢)-Taste.

F  Abbildung 10.33
Durch das Zuschneiden-
Werkzeug entfernen Sie die
weißen Bereiche.

Gerade bei kleinen Korrekturen, bei denen nur wenige weiße Berei-
che durch die Objektivkorrektur entstehen, können Sie den Reg-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 619


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

ler Skalierung einsetzen. Wählen Sie hier einen Wert über 100 %,
Verzerrung
wird das Foto proportional vergrößert, bleibt aber in seinen Abmes-
Der Regler Verzerrung 1
sungen bestehen. Durch diese Vergrößerung werden die weißen
regelt die sogenannte Ob-
Bereiche überlagert und dadurch entfernt.
jektivverzerrung, die sich
tonnen- oder kissenförmig
bemerkbar macht. Lesen
Sie hierzu den Abschnitt
9.1.4, »Objektivverzerrung
beheben«.

Abbildung 10.34 E
Die weißen Bereiche lassen
sich auch über die Skalie-
rung entfernen.

Chromatische Aberration | Dieser Objektivfehler entsteht durch


die unterschiedlichen Lichtbrechungen an Konturen, die von Hell
zu Dunkel übergehen. Sichtbar wird dieser Fehler durch farbige
Pixel, die meist grünlich oder violett sind. Vor allem bei der Foto-
grafie von Gebäuden mit harten Konturen werden diese Fehler,
die sogenannten Farbsäume, sichtbar. Gerade bei solchen Fotos
sollten Sie mit dem Zoomwerkzeug die Kanten absuchen, um nach
der chromatischen Aberration zu fahnden.

Schritt für Schritt


Chromatische Aberration entfernen
Beim Foto aus dieser Schritt-Anleitung wird bei einer Vergrößerung
die chromatische Aberration deutlich sichtbar. Diese werden Sie
Kapitel_10 • chroma.cr2 reduzieren und das Foto in einem weiteren Schritt optimieren.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »chroma.cr2«. Sie wird direkt in der Develop
Persona geöffnet.

620 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

2  Ausschnitt vergrößern
Wechseln Sie zum Zoomwerkzeug (Z). Klicken Sie mit dem
Werkzeug mehrfach auf den Schornstein des rechten Hauses. Die-
ser ist, genau wie die Dachkante, von der chromatischen Aberra-
tion betroffen.

G  Abbildung 10.35
Durch die Vergrößerung wird die chromatische Aberration
sichtbar.

3  Chromatische Aberration reduzieren


Wechseln Sie in das Panel Objektiv, und aktivieren Sie die Kate-
gorie Chromatische Aberration reduzieren. Diese Option wird
automatisch ausgeführt, ohne dass Sie irgendwelche Einstellungen
vornehmen müssen. Die chromatische Aberration wird daraufhin
sichtbar reduziert.

G  Abbildung 10.36
Die chromatische Aberration wurde reduziert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 621


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

4  Vorher-Nachher-Vergleich auf die Schnelle


Deaktivieren Sie die Kategorie Chromatische Aberration redu-
zieren, und beobachten Sie dabei das Foto: Sie sehen sehr gut, wie
das Foto ohne die Korrektur aussieht. Aktivieren Sie die Kategorie
Chromatische Aberration reduzieren daraufhin wieder. Lassen
Sie die Datei geöffnet, um diese anhand der Schritt-Anleitung auf
dieser Seite zu optimieren.

Farbsäume entfernen | Die automatische Reduzierung der chro-


matischen Aberration richtet sich nach bestimmten Farbwerten.
Daher kann es sein, dass nicht alle Problemstellen ordnungsgemäß
entfernt werden. Hier können Sie allerdings manuell eingreifen:
a Nutzen Sie dafür die Kategorie Farbsäume entfernen.
b Diese Option benötigt allerdings einige Einstellungen. Über den
c Schieberegler Farbton 1 legen Sie fest, welchen Farbton der Farb-
d saum haben soll, der entfernt werden soll. Da meist auch die Kom-
e plementärfarbe einen Fehler verursacht, können Sie die Option
Komplementären Farbton ebenfalls entfernen 2 aktivieren.
G  Abbildung10.37 Über Radius 3 legen Sie fest, inwieweit sich die Korrektur auf
Die Optionen von Farb- benachbarte Pixel auswirken soll. Je höher der Wert, desto größer
säume entfernen
ist der Bereich, der dabei umfasst wird. Der Regler Toleranz 4
sagt aus, wie weit ein Farbton eines Pixels vom gewählten Farb-
ton entfernt sein soll. Je geringer der Wert bei Toleranz ist, desto
Ausrufezeichen!
genauer muss der Farbton dem ausgewählten Farbton entsprechen.
Beim Foto aus der Schritt-
Der letzte Regler Schwellenwert 5 legt fest, wie hoch der Kon-
Anleitung wird neben der
trast zwischen den Farbsäumen sein muss, damit diese korrigiert
Objektivkorrektur ein Aus-
rufezeichen eingeblendet. werden.
Das ist ein Zeichen dafür,
dass Affinity Photo kein
Schritt für Schritt
Objektiv automatisch er-
mitteln konnte. Wäre dies
Farbsaum entfernen
der Fall, erkennen Sie es In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie die Datei »chroma.
an dem Info-Zeichen ne-
cr2« weiter optimieren, um die restlichen Farbsäume zu entfernen.
ben Objektivkorrektur.

1  »Farbsäume entfernen« einstellen


Aktivieren Sie im Panel Objektiv die Kategorie Farbsäume ent-
fernen 6 . Ändern Sie den Wert bei Farbton auf 240° – entweder
über den Regler oder über direkte Eingabe ins Wertefeld. Ändern
Sie den Wert bei Radius auf 12 %, und stellen Sie die Toleranz auf
Kapitel_10 • chroma.cr2 77 % ein. Vergeben Sie für Schwellenwert den Wert 5 %.

622 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

G  Abbildung10.38
Die Farbsäume wurden entfernt.

2  Vorher-Nachher-Vergleich
Klicken Sie auf das Symbol Geteilte Ansicht 7 . Das Foto wird
unterteilt in den Nachher-Stand (links) und in den Vorher-Stand
(rechts). Ziehen Sie den grauen Trennstrich über den Schorn-
stein  8 – so können Sie sehr gut die Auswirkung der Korrektur
­erkennen.
g h

G  Abbildung 10.39
Die geteilte Ansicht eignet sich gut zur Beurteilung des Ergebnisses.

3  Korrektur anpassen
Der Wert für Toleranz war zu hoch gewählt – unter Umständen
könnten dadurch auch Farben entsättigt werden, die ausgenom-
men bleiben sein sollten. Klicken Sie in das Wertefeld Toleranz,
und reduzieren Sie den Wert durch Drücken der (ë). Dadurch
können Sie sehen, ab wann die Toleranz den besten Wert hat.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 623


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Objektiv-Vignette entfernen | Je nach verwendetem Objektiv


kann es sein, dass es zum Bildrand hin eine Abdunkelung oder
Aufhellung gibt. Hier spricht man von einer sogenannten Vignet-
tierung. Sollte Ihr Foto eine solche Vignettierung aufzeigen, können
Sie über die Aktivierung von Objektiv-Vignette entfernen 1 die
Intensität der Vignette festlegen. Je höher der Wert bei Intensität
ist, desto mehr wird der Randbereich aufgehellt.

Abbildung 10.40 E
Die leichte Randabdunke-
lung (links) wurde über
Objektiv-Vignette entfer-
nen behoben (rechts).

Vignette nach Zuschnitt | Die Entfernung der Vignette über die


Kategorie Objektiv-Vignette entfernen wirkt sich auf das gesamte
Foto aus. Sollten Sie ein Foto vorab zugeschnitten haben (zum Bei-
spiel über das Zuschneiden-Werkzeug ), wird die Korrektur mög-
licherweise nicht sichtbar sein. Dafür nutzen Sie die letzte Kategorie
aus dem Panel Objektiv, Vignette nach Zuschnitt. Diese hat die
gleichen Auswirkungen wie der vorherige Befehl Objektiv-Vignette
entfernen, bezieht sich aber nur auf den zugeschnittenen Bereich.

10.3.4 Panel Details – Fotos schärfen und entrauschen


b Dieses Panel nutzen Sie zur Schärfung Ihrer Fotos und zur Rausch-
c behandlung. Gerade bei diesen Arbeitsschritten ist es wichtig, das
zu bearbeitende Foto auf 100 % zu vergrößern, denn nur so kann
G  Abbildung 10.41 die Auswirkung der Korrekturen richtig eingeschätzt werden.
Im Panel Details regeln Sie
das Scharfzeichnen und das Details verbessern | Über die Kategorie Details verbessern 2
Rauschverhalten. regeln Sie die Schärfung Ihres Fotos. Hierfür stehen Ihnen zwei

624 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

Regler zur Verfügung. Mit dem Regler Radius legen Sie fest, wie
viele Pixel in direkter Nachbarschaft zu einem geschärften Pixel
ebenfalls geschärft werden sollen. Je größer der Wert bei Radius,
desto mehr Pixel werden bei der Schärfung einbezogen. Der Radius
befindet sich in direkter Abhängigkeit vom Regler Intensität, mit
dem Sie die Kontraststeigerung an Konturen steuern und somit die
Stärke der Scharfzeichnung regeln.

Rauschen reduzieren  | Das Schärfen wirkt sich nicht nur auf


bestimmte Bereiche, sondern auf das gesamte Foto aus. Dadurch
werden mögliche Bildfehler wie das Rauschen ebenfalls verstärkt
und somit noch deutlicher sichtbar. Beim Rauschen handelt es sich
um einen Bildfehler, der zum Beispiel durch erhöhte Temperaturen
im Sensor oder durch zu hohe ISO-Werte entstehen kann.
Man unterscheidet zwischen Farb- und Luminanzrauschen. Dies
erklärt, warum die Kategorie Rauschen reduzieren 3 aus Reglern
für Luminanz und Farben besteht. Der Regler Luminanz küm-
mert sich um das Luminanzrauschen, das in den meisten der Fälle
auftritt. Das Farbrauschen wirkt sich meist durch vereinzelte rote,
grüne oder blaue Pixel im Bild aus, die zum Beispiel bei Fotos, die
in der Nacht gemacht wurden, vermehrt vorkommen.
Das Foto in Abbildung 10.42 wurde stark geschärft, um eine
extreme Verstärkung des Rauschens zu provozieren. In der Ver-
größerung wird das Problem gut erkennbar.

F  Abbildung 10.42
Das geschärfte Foto zeigt in
der Vergrößerung die ver-
stärkten Rauschprobleme.

Hier schafft eine Kombination der Regler Luminanz und Farben


bereits eine klare Verbesserung (siehe Abbildung 10.43). Gut
erkennbar ist auch, dass bereits kleine Werte oft ausreichend sind.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 625


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Abbildung 10.43 E
Ausschnitt aus dem ent-
rauschten Foto und die ver-
wendeten Werte

Sie sollten immer im Auge behalten, die Regler nur so weit zu


bedienen, bis sich eine erkennbare Verbesserung einstellt. Da durch
die Rauschreduzierung das Foto unweigerlich weichgezeichnet
wird, verhält sich das kontraproduktiv zur Korrektur in der Kate-
gorie Details verbessern.
Sollte aufgrund der Rauschreduzierung die Weichzeichnung zu
stark ausfallen und sich zum Beispiel Hauskanten nicht stark genug
abheben, können Sie über den Regler Luminanzdetails bestim-
men, wie viel Kontrast an den Konturen erhalten bleiben soll. Je
höher der Wert ist, umso mehr Details werden berücksichtigt.
Dies ist vor allem bei Architekturfotos interessant, da es bei einem
niedrigen Wert bei Luminanzdetails zu verschwommenen Kanten
kommen kann. Die Regler Luminanzauswirkung bzw. Farbaus-
wirkung bestimmen, wie stark sich die Rauschreduzierung aus-
wirken soll. So können Sie bei den Reglern Luminanz und Farben
hohe Werte vergeben und diese bei zu großer Auswirkung wieder
relativieren.

Schritt für Schritt


Ein Foto schärfen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto schärfen und dabei
erkennen, wie gleichzeitig das Rauschen zunimmt. Auch um diesen
Kapitel_10 • moewe.dng Fehler werden wir uns in dieser Anleitung kümmern.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »moewe.dng«. Es handelt sich um eine Raw-
Datei in .dng-Format, die daher direkt in der Develop Persona
geöffnet wird.

626 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

2  Ausschnitt vergrößern
Vergrößern Sie die Ansicht durch Drücken von (Strg)/(cmd) + ​(1)
beziehungsweise über das Zoomwerkzeug (Z) auf 100 %. Hal-
ten Sie die Leertaste gedrückt, um das Ansichtswerkzeug temporär
einzuschalten, und verschieben Sie den Ausschnitt, bis Sie den
Kopf der Möwe sehen.

F  Abbildung 10.44
Der Kopf der Möwe dient
zur Beurteilung der Schär-
fung.

3  Schärfung vornehmen
Wechseln Sie zum Panel Details, und aktivieren Sie die Option
Details verbessern 1 . Ändern Sie den Wert Radius auf 60 % und
den Wert Intensität auf 80 %.

G  Abbildung 10.45
Die Schärfung wurde vorgenommen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 627


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

4  Vorher-Nachher-Vergleich
Aktivieren Sie im oberen Bereich die geteilte Ansicht durch einen
Klick auf das gleichnamige Symbol . Durch Verschieben des
Trennstriches können Sie sehr schön die Auswirkungen der Schär-
fung erkennen.

Abbildung 10.46 E
Die geteilte Ansicht hilft bei
der Beurteilung der vorge-
nommenen Korrektur.

5  Rauschen reduzieren
Aktivieren Sie, falls noch nicht geschehen, die Option Rauschen
reduzieren 2 (Abbildung 10.45). In diesem Foto liegt kein
Farbrauschen vor, deswegen genügt es, die Luminanz zu erhö-
hen – ändern Sie den Wert auf 60 %. Falls keine Änderungen sicht-
bar werden, liegt dies am Regler Luminanzwirkung. Setzen Sie
Abbildung 10.47 H dessen Wert auf 85 %. Ändern Sie den Wert für Luminanzdetails
Das Foto im Original (links) auf 25 %. Nutzen Sie immer wieder den grauen Trennstrich der
und nach der Schärfung geteilten Ansicht, um zu beurteilen, ob die Korrektur Ihren Erwar-
(rechts) tungen entspricht.

Rauschen hinzufügen | Neben dem Reduzieren von Rauschen


können Sie diesen Fehler auch als gestalterisches Element verwen-

628 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

den und bewusst das Rauschen verstärken beziehungsweise einem


Foto hinzufügen. Hierzu können Sie die Kategorie Rauschen hin-
zufügen nutzen. Das Foto in Abbildung 10.48 habe ich zuerst in
Schwarzweiß umgewandelt und anschließend die Intensität bei
Rauschen hinzufügen leicht erhöht. Da es sich um ein Schwarz-
weißfoto handelt, habe ich lediglich die Option Gausssche Vari-
ante verwendet. Hierbei handelt es sich um eine Variante, in der
das Rauschen harmonischer wirkt.

F  Abbildung 10.48
Das Farbfoto wurde in
Schwarzweiß umgewandelt
und mit Rauschen versehen.

Die Option Farbe veranlasst eine Verteilung des Rauschens auf alle
Farbkanäle. Bei einem Schwarzweißfoto kommt es dann zu einem
farbigen Rauschen, was dem Effekt eher schadet.

10.3.5 Panel Tonwerte – Helligkeit, Kontrast


und Farbgebung im Griff
In diesem Panel haben Sie Zugriff auf die Gradationskurven, kön-
nen eine Schwarzweißumwandlung vornehmen und Ihr Foto mit
dem Split Toning versehen.

Gradationskurven | Die Gradationskurve ist ein sehr gutes Werk-


zeug, um die Helligkeitsverteilung in einem Foto zu verändern.
Darauf bin ich bereits ausführlich in Abschnitt 7.9, »Gradationskur- G  Abbildung10.49
ven – der vielseitige Helfer«, eingegangen. In der Develop Persona Das Panel Tonwerte
ist die Handhabung identisch – allerdings haben Sie dort keinen
Zugriff auf die verschiedenen Farbmodelle (RGB, CMYK etc.) und

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 629


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

können auch nicht mit der praktischen Pipette arbeiten, die Ihnen
die Option Gradationskurven in der Photo Persona anbietet.
Stellen Sie sich eine Gradationskurve wie ein Diagramm vor: In
der unteren Achse werden die Helligkeitswerte des Fotos ange-
zeigt – und zwar so, wie dies auch im Histogramm der Fall ist. So
befinden sich auch hier die Schatten im linken Bereich und die
Lichter im rechten Bereich. Die seitliche Achse zeigt die Hellig-
keitswerte an, wie Affinity Photo sie interpretiert. Hier befinden
sich die Schatten im unteren Bereich und die Lichter im oberen
Bereich. Der diagonale Strich soll anzeigen, dass Schatten im Foto
auch als Schatten in Affinity Photo angezeigt werden. Gleiches gilt
für die Darstellung der Lichter. Durch Veränderung der Gradations-
kurve durch einen Mausklick und Ziehen mit der Maus ändern
Sie die Darstellung der Helligkeitswerte. Somit haben Sie genauen
Zugriff auf die einzelnen Helligkeitswerte im Foto und können diese
durch Verändern der Gradationskurve entsprechend beeinflussen.
Aus diesem Grund eignet sich Gradationskurven sehr gut für die
Bearbeitung von flauen Fotos.

Schritt für Schritt


Flauen Fotos mehr Kontrast verleihen
Das Foto dieser Schritt-Anleitung wurde an einem ungünstigen
Tag aufgenommen, was sich darin zeigt, dass es sehr wenig Kon­
trast besitzt. Daher soll es mittels Gradationskurven aufgewertet
Kapitel_10 • kirche.arw
werden.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »kirche.arw« in Affinity Photo. Es handelt sich
um eine Raw-Datei aus einer Sony-Kamera. Sie wird automatisch
in der Develop Persona geöffnet.

2  Kategorie »Gradationskurven« nutzen


Wechseln Sie zum Panel Tonwerte, und aktivieren Sie die Katego-
rie Gradationskurven. Achten Sie darauf, dass im unteren Klapp-
menü Master 1 ausgewählt ist. Nur so haben Sie Zugriff auf sämt-
liche Farbkanäle. Klicken Sie auf die Stelle der Gradationskurve,
die sich mit der Mitte der unteren vier Kästen im linken Bereich
kreuzt, und ziehen Sie diese leicht nach unten. Wiederholen Sie
den Schritt, allerdings nun im oberen rechten Viertel. Ziehen Sie
hier die Gradationskurve leicht nach oben.

630 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

G  Abbildung10.50 a
Mittels Gradationskurven wird das Foto kontrastreicher.

3  Foto zuschneiden
Der Himmel weist keinerlei Zeichnung auf, daher würde es sich
hier anbieten, einen Ausschnitt zu erzeugen. Wählen Sie dazu das
Zuschneiden-Werkzeug (C), und wählen Sie in der Kontext-
leiste den Modus Originalverhältnis. Schneiden Sie das Foto
so zu, dass kein Himmel mehr sichtbar ist. Bestätigen Sie den
Zuschnitt durch Drücken der (¢)-Taste.

F  Abbildung 10.51
Der Zuschnitt soll den
­Himmel ausblenden.

4  Foto schärfen
Wechseln Sie zum Panel Details, und aktivieren Sie die Option
Details verbessern. Vergeben Sie für den Radius den Wert 60 %
und für Intensität 40 %.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 631


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

G  Abbildung 10.52
Das flaue Foto links und rechts das optimierte Ergebnis nach der
Raw-Bearbeitung

Negativ erzeugen
Wenn Sie die beiden Eckpunkte der Gradations- Diese schnelle Umwandlung können Sie auch
kurve entgegengesetzt positionieren, können Sie nutzen, um ein eingescanntes Negativ in ein
ein Negativ eines Fotos erzeugen. Ziehen Sie da- »richtiges« Foto zu konvertieren.
für den oberen, rechten Eckpunkt in die untere, Die Technik lässt sich auch außerhalb der
rechte Ecke und anschließend den unteren, lin- ­Develop Persona, also in der Photo Persona
ken Eckpunkt in die obere, linke Ecke. mittels Gradationskurven anwenden.

G  Abbildung10.53 G  Abbildung 10.54


Aus dem Farbfoto… … wird mittels Gradationskurven
die Negativ-Version.

Schwarz-Weiß | Durch Aktivierung der Kategorie Schwarz-Weiss


im Panel Tonwerte wird das aktive Foto direkt in Schwarzweiß
umgewandelt. Affinity Photo verwendet hierzu eine durchschnittli-

632 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

che Berechnung aller Farbkanäle, das heißt, alle Farbkanäle werden


gleichwertig behandelt.
Um bestimmte Farbkanäle zu betonen oder diese bei der
Schwarzweißumsetzung abzumildern, können Sie auf diese per
Regler oder direkte Werteeingabe zugreifen. In Abbildung 10.55
konnte ich so das Hemd und auch den Turban verstärken, indem
ich den Regler Rot in den negativen Bereich gezogen habe. Da
auch der Magenta-Farbkanal in diesen Bereichen beinhaltet ist, H  Abbildung 10.55
habe ich auch diesen korrigiert. Durch Anhebung des Blau-Kanals Das Farbfoto wurde in
war es möglich, die Augen zu betonen. Schwarzweiß umgewandelt.

Split Toning | Die Option Split Toning im Panel Tonwerte wird


Schwarzweißumsetzung
verwendet, um Farbwerte in den Bereichen Lichter und Schatten
in Photo Persona
zu verändern. Sie können auf diese Weise Ergebnisse erzielen, die
Die Schwarzweißumset-
an alte Analogfilme angelehnt sind – ein Effekt, der gerne eingesetzt
zung ist nicht nur in der
wird. Durch die Farbverschiebung erreichen Sie aber auch Stim- Develop Persona möglich.
mungen in einem Foto, wie Sie in der folgenden Schritt-Anleitung Auch über die Photo Per-
sehen werden. sona und über die Tone
Mapping Persona werden
Ihnen Möglichkeiten an-
Schritt für Schritt geboten, Ihre Fotos in
Die Farbstimmung eines Fotos verstärken Schwarzweiß umzusetzen.
Lesen Sie hierzu Kapitel 8,
Das Porträtfoto dieser Schritt-Anleitung wurde im Herbst aufge-
»Schwarzweißfotos er­
nommen. Durch das Split Toning kann die Herbststimmung noch
stellen«.
verstärkt werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 633


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »vertraeumt.dng«, die automatisch in der
Kapitel_10 • vertraeumt.dng Develop Persona geöffnet wird.

2  »Split Toning« aktivieren


Aktivieren Sie im Panel Tonwerte das Split Toning 1 . Ändern
Sie den Regler Lichter – Farbton auf den Wert 26°. Beim Regler
Lichter – Sättigung ändern Sie den Wert auf 70 %. Den Wert für
Schatten – Farbton ändern Sie auf 30° und Schatten – Sättigung
auf 70 %. Ändern Sie den Wert für Balance auf –70 %.

G  Abbildung 10.56
Das Split Toning wurde eingesetzt (Model: Anna Schuster).

3  Effekt abmildern
Abbildung 10.57 H
Das Originalfoto wurde in Wechseln Sie zum Panel Einfach und dort zur Kategorie Verstär-
der Develop Persona bear- ken. Reduzieren Sie hier die Sättigung bis auf den Wert –20 %
beitet. sowie die Leuchtkraft auf –50 %.

634 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

In dieser kurzen Schritt-Anleitung haben Sie die Regler der Kate-


gorie Split Toning kennengelernt. Hierbei ist Ihnen sicherlich auf-
gefallen, dass trotz Änderungen am Regler Lichter – Farbton 2
beziehungsweise Schatten – Farbton 4 keine Änderung im Foto
sichtbar wird.
Der Grund dafür ist, dass diese Farbveränderung erst dann ange-
wendet wird, wenn der jeweilige Regler für Sättigung 3 und 5
verändert wurde. Je höher der Wert, desto mehr wird der Farbton
innerhalb des Helligkeitsbereichs (Lichter oder Schatten) gesättigt.
Der Regler Balance 6 regelt das Verhältnis zwischen Lichter
und Schatten, das heißt, ab wann Pixel dem jeweiligen Helligkeits-
bereich zugeordnet werden. Bleibt die Balance bei 0 % stehen,
werden die Helligkeitswerte zu gleichen Teilen halbiert. So wer-
den Pixel in einem Farbumfang von 0 bis 255 je Farbkanal ange-
zeigt. Steht der Wert bei allen Farbkanälen auf 0, wird ein Pixel in
Schwarz angezeigt, steht er jeweils bei 255, ist das Pixel weiß. Bei
einer Balance von 0 % werden demnach alle Pixel, die einen Wert
von 0 bis 128 haben, den Schatten zugewiesen, alle anderen Pixel
den Lichtern. Durch Verschieben des Reglers Balance können Sie
diese Aufteilung beeinflussen.
Das Split Toning wurde bereits in der analogen Fotografie ein-
gesetzt und dort bei der Erstellung von Schwarzweißfotos verwen-
det. Daher sollten Sie diese Möglichkeit unbedingt auch hierzu he­
ranziehen. In Abbildung 10.58 habe ich zuerst im Panel Tonwerte
eine Schwarzweißumsetzung vorgenommen und anschließend das
Ergebnis über das Split Toning verändert.

F  Abbildung 10.58
Das Schwarzweiß-Foto
wurde mittels Split Toning
eingefärbt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 635


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

10.3.6 Panel Overlays – selektive Raw-Entwicklung


Grundsätzlich wirken sich Korrekturen in der Develop Persona auf
das gesamte Foto aus. Zwar können Sie zum Beispiel über die Kate-
gorie Einfach bestimmte Helligkeitsbereiche gezielt korrigieren,
dennoch wird hierbei das gesamte Foto einbezogen. Aus diesem
Grund sollten Sie sich unbedingt das Panel Overlays anschauen –
denn hierüber können Sie mittels Verlauf oder durch gezielte Pin-
G  Abbildung 10.59 selstriche Bereiche definieren, die von der Korrektur betroffen sein
Das Panel Overlays bietet sollen.
Optionen zur selektiven
Beim Aktivieren des Panels Overlays werden Ihnen zunächst
Bildkorrektur.
lediglich das Klappmenü Deckkraft und der Eintrag Master ange-
zeigt. Im unteren Bereich des Panels Overlays befinden sich außer-
dem die drei Symbole Pinsel-Overlay hinzufügen , Verlauf-
Overlay hinzufügen und Overlay löschen . Mit den ersten
beiden Symbolen legen Sie ein neues Overlay als eine Art Ebene an,
die dann unterhalb des standardmäßigen Overlays Master abgelegt
wird. Gleichzeitig erhalten Sie die jeweils passenden Werkzeuge
Overlay malen beziehungsweise Overlay-Verlauf , mit denen
Sie das Overlay bestimmen können.

Schritt für Schritt


Einem Foto eine Herbststimmung verleihen
Das recht einfache Foto eines Sees, das in der folgenden Schritt-
Anleitung geöffnet wird, soll eine Herbststimmung erhalten. Hier-
Kapitel_10 • see.cr2 bei lernen Sie die Kombination mehrerer Overlays kennen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »see.cr2«. Es handelt sich um eine Raw-Datei
aus einer Canon-Kamera, die direkt in der Develop Persona geöff-
net wird.

2  Overlay hinzufügen
Aktivieren Sie das Panel Overlays. Klicken Sie auf das Symbol
Pinsel-Overlay hinzufügen 2 . In der Kontextleiste stellen
Sie die Grösse auf 500 px und die Härte auf 50 %. Aktivieren Sie
die Option Kontrastgrenzen erkennen 1 . Dies erlaubt Ihnen,
etwas unsauberer zu arbeiten, da hierbei das Werkzeug versucht,
entlang von Konturen zu malen und Sie somit nicht versehentlich
darüber hinweg malen.

636 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

b
F  Abbildung 10.60
Das Pinsel-Overlay wird
­vorbereitet.

3  Overlay malen
Malen Sie mit gedrückter Maustaste entlang der Bäume. Beziehen
Sie auch die Spiegelung im Wasser ein. Durch die Option Kon­
trastgrenzen erkennen 1 können Sie auch über die Bäume hin-
weg malen – durch den klaren Kontrastunterschied zum Himmel
beziehungsweise Wasser erkennt Affinity Photo die Bereiche, die
übermalt werden sollen. Die so übermalten Bereiche erhalten eine
rote Maskierungsfarbe. Je nach Größe des Fotos beziehungsweise
der Rechnerkonfiguration kann dieser Vorgang etwas zeitaufwen-
diger werden, da die Maskierung erst zeitversetzt sichtbar wird.

F  Abbildung10.61
Die Option Kontrastgren-
zen erkennen erlaubt eine
etwas unsaubere Arbeits-
weise.

4  Korrektur vornehmen
Wechseln Sie zum Panel Einfach, und aktivieren Sie die Katego-
rie Weissabgleich. Verschieben Sie den Regler Temperatur nach
rechts, um einen gelben Farbton zu erhalten. In der Kategorie Ver-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 637


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

stärken erhöhen Sie die Leuchtkraft bis auf 47 %. Sie können gut
erkennen, dass sich die Korrektur nur auf den Bereich auswirkt,
den Sie als Overlay definiert haben.

G  Abbildung 10.62
Der ausgewählte Bereich
wird korrigiert. 5  Himmel verstärken
Wechseln Sie zum Panel Overlays, und klicken Sie auf Master 1.
Klicken Sie anschließend auf das Symbol Verlauf-Overlay hin-
zufügen . In der Kontextleiste wählen Sie bei Typ den Eintrag
Linear aus. Versuchen Sie die Linie gerade nach unten zu ziehen,
und lassen Sie diese etwa in der Mitte der Bäume enden 2. Auch
dieser Bereich wird mit einer roten Maske versehen.

G  Abbildung 10.63 b
Ein Verlauf wurde als Overlay erstellt.

638 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

6  Korrektur vornehmen
Wechseln Sie zum Panel Einfach. Reduzieren Sie die Belichtung
auf –2, und setzen Sie den Schwarzpunkt auf 25 %. Sie können
auch die Sättigung (Kategorie Verstärken) anheben, was aber
schnell zu einem unnatürlichen Ergebnis führen kann.

F  Abbildung 10.64
Der Himmel wurde über ein
Verlauf-Overlay verändert.

7  Weiteres »Verlauf-Overlay«
Wechseln Sie wieder zum Panel Overlays. Klicken Sie auf Master
und anschließend auf Verlauf-Overlay hinzufügen . Erzeugen
Sie einen linearen Verlauf vom unteren Rand des Fotos bis etwa
zur Mitte der gespiegelten Baumreihe.

G  Abbildung 10.65
Ein weiteres Verlauf-Overlay wurde erzeugt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 639


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

8  Korrektur vornehmen
Wechseln Sie zum Panel Einfach. Korrigieren Sie die Belichtung
(auf –1) und den Schwarzpunkt (auf 15 %).
Aktivieren Sie das Symbol Geteilte Ansicht , um die Auswir-
kungen der Korrekturen beurteilen zu können. Wenn Sie mit dem
Ergebnis zufrieden sind, klicken Sie auf Entwickeln. In der Photo
Persona können Sie dann bei Bedarf weitere Korrekturen durchfüh-
ren und die Datei im Format .afphoto speichern beziehungsweise
in ein anderes Format exportieren.

Abbildung 10.66 E
Ein weiterer Bereich wird
mittels Overlay korrigiert.

Overlays nachträglich korrigieren


Bei der Verwendung von Pinsel-Overlays kann es passie-
ren, dass Sie mehr auswählen, als ursprünglich gewünscht
war. Nutzen Sie hierzu das Overlay radieren-Werkzeug 1
aus der Werkzeugleiste. Mit diesem können Sie ungewollte
Bereiche nachträglich entfernen. Beachten Sie dabei, dass
dieses Radieren-Werkzeug nur für Pinsel-Overlays, nicht a
Nutzen Sie das
jedoch für Verlauf-Overlays genutzt werden kann.
Werkzeug weiter
Solange das jeweilige Abbildung 10.67 E
Overlay-Werkzeug aktiv, Die Werkzeugleiste der Develop Persona
können Sie auch noch
nachträglich Bereiche
übermalen – das Werkzeug Über Overlays haben Sie die Möglichkeit, auch Teilbereiche eines
nutzt dann die vorab ge- Fotos zu entsättigen Dies ist immer dann praktisch, wenn sich
wählten Korrektureinstel-
Bestandteile in einem Foto befinden, die vom eigentlichen Objekt
lungen.
ablenken. Über einen Pinsel-Overlay können Sie diesen Bereich

640 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.3 Entwicklungseinstellungen

übermalen (mittels Option Kontrastgrenzen erkennen geht das


in der Regel sehr schnell).

10.3.7 Informationen zum aktiven Foto:


Bandbreite, EXIF und Fokus
Wie auch das Panel Histogramm bieten Ihnen die Panels Band-
breite, EXIF sowie Fokus Informationen zum aktiven Foto.

Bandbreite – Verteilung der Pixel nach Luminanz | Das Panel


Bandbreite ist vergleichbar mit dem Histogramm. Auch hier wird
die Verteilung der Pixel angezeigt, allerdings nach deren Luminanz. G  Abbildung 10.68
Die Option Intensität als Wellenform zeigt im unteren Bereich In den Panels Bandbreite,
das Vorkommen von hellen Pixeln (Lichter) und im oberen Bereich Metadata und Fokus kön-
das der dunklen Pixel (Schatten) an. nen Sie wichtige Bildinfor-
Durch Korrekturen im Panel Einfach (zum Beispiel durch Verän- mationen einholen.
derung der Belichtung) können Sie die Verteilung beziehungsweise
Intensität beeinflussen. Neben dieser Darstellungsform gibt es noch
weitere, wie zum Beispiel das Vektordiagramm.
Da sich die Darstellung des Histogramms in der digitalen Bild-
bearbeitung etabliert hat, genügt meines Erachtens diese Art der
Information.
b
Metadaten – Infos zum Bild | Das Panel Metadaten zeigt Ihnen
die Metadaten eines Fotos an. Die Option EXIF beinhaltet die EXIF-
Daten, die eine Kamera zu jedem Foto abspeichert. Hier können
Sie zum Beispiel in Erfahrung bringen, mit welcher Kamera und
welchem Objektiv das aktive Foto aufgenommen wurde.
Die Option Raw-Data, die Sie im Klappmenü 2 finden, zeigt die
beinhalteten Metadaten in Form einer XML-Datei an. Es handelt
sich hierbei um sogenannte XMP-Daten. Auch hier werden Ihnen
Kamerainformationen angezeigt, die allerdings aufgrund der XML-
Struktur etwas umständlich zu lesen sind. Wenn die Develop Per-
sona durch einen Klick auf Entwickeln verlassen wird, besitzt die G  Abbildung 10.69
resultierende Datei keine entsprechenden XMP-Daten mehr. Da die Das Panel Metadaten zeigt
hinterlegte Informationen
Develop Persona nicht-destruktiv arbeitet, das heißt, Korrekturen
eines Fotos an.
wirken sich nicht auf die Originaldatei aus, werden die XMP-Daten
beim nochmaligen Öffnen der Raw-Datei wieder angezeigt.

Fokus – Informationen zu Brennweite und Co. | Im Panel Fokus


können Sie ablesen, welche Brennweite und welcher Fokus-Modus

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 641


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

verwendet wurden. Durch Aktivierung der Option AF-Bereiche


anzeigen 1 werden die verwendeten Autofokus-Punkte ein-
geblendet, sofern dies von Ihrer Kamera unterstützt wird. Grün
eingerahmte Felder zeigen an, welche Autofokus-Punkte für das
aktive Foto verwendet wurden. Bei manueller Fokussierung wird
allerdings kein Feld dementsprechend eingerahmt. Liegt die aktive
Datei nicht im Raw-Format vor, lässt sich die Option AF-Bereiche
anzeigen nicht aktivieren.

Abbildung 10.70 E
Das Panel Fokus zeigt auf
Wunsch die AF-Punkte an.

10.4 Vorgaben in der Develop Persona


speichern
Da die Develop Persona nicht-destruktiv arbeitet, das heißt, die
Änderungen werden nicht in der Originaldatei gespeichert, son-
2
dern durch einen Klick auf Entwickeln an die Photo Persona wei-
tergegeben, sind durchgeführte Korrektureinstellungen in einer
Raw-Datei beim erneuten Öffnen nicht mehr vorhanden. Dieser
Besonderheit können Sie entgegenwirken, indem Sie Korrekturen
als Vorgaben abspeichern. Diese können Sie beim erneuten Aufruf
einer Raw-Datei erneut anwenden. Solch eine Vorgabe speichert
die Korrekturen des jeweils aktiven Panels.
Um eine Vorlage zu speichern, rufen Sie das gewünschte Panel
G  Abbildung 10.71 auf, nehmen die Korrekturen vor und klicken dann auf die Panel­
Einstellungen in einem Panel einstellungen 2 auf der rechten Seite des Panels. Wählen Sie
können als Vorgabe gespei- hier Vorgabe hinzufügen. Es erscheint ein Dialogfenster, in dem
chert werden. Sie einen eindeutigen Namen vergeben.

642 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.5  Die Overlay-Werkzeuge der Develop Persona

3
Ab sofort steht diese Vorgabe für dieses Panel allen Fotos zur Ver-
fügung, die Sie in der Develop Persona öffnen, und kann über das
Klappmenü Vorgabe 3 ausgewählt werden. Beachten Sie dabei,
dass sich die Vorgabe jeweils nur auf die Korrekturen bezieht, die in
dem jeweiligen Panel vorgenommen wurden (in Abbildung 10.72
ist es das Panel Einfach). Haben Sie Korrekturen auf mehr als einem
Panel vorgenommen, müssen Sie jedes einzelne Panel aktivieren
und dort ebenfalls eine Vorgabe erzeugen.
G  Abbildung 10.72
Vorlagen, die Sie nicht mehr benötigen, können Sie auswäh-
Eine erstellte Vorgabe kann
len und über einen Klick auf das Panelsymbol über Vorlage
allen Fotos in der Develop
löschen entfernen. Es erscheint ein Dialogfenster, das Sie mit Ja
Persona zugewiesen werden.
bestätigen müssen, um die Vorgabe endgültig zu entfernen.

10.5 Die Overlay-Werkzeuge


der Develop Persona
Die Werkzeuge der Develop Persona entsprechen teilweise den
Werkzeugen, die Sie bereits in der Photo Persona kennengelernt
haben. Eine Besonderheit bieten die Overlay-Werkzeuge, die Sie
bereits 10.3.6 kennengelernt haben. Dort haben Sie diese aller-
dings aufgerufen, indem Sie im Panel Overlay ein entsprechendes
Overlay hinzugefügt haben. Alternativ dazu können Sie auch direkt
eines der Overlay-Werkzeuge aufrufen und unmittelbar damit
beginnen, um entweder mit dem Pinsel ein Overlay zu malen
oder mit dem Verlauf-Werkzeug ein Overlay zu erstellen. Sobald
Sie eines der beiden Werkzeuge einsetzen, wird im Panel Overlay
automatisch ein entsprechendes Overlay angelegt.

10.5.1 Mit den Overlay-Werkzeugen arbeiten


Bei der Arbeit mit dem Werkzeug Overlay malen (B) kann
es passieren, dass Sie Bereiche übermalen, die nicht zum Overlay
gehören. Hier können Sie über das Werkzeug Overlay radieren
(E) über die zu viel gemalten Bereiche malen. Das Werkzeug nutzt
die gleichen Werkzeugeinstellungen wie das Werkzeug Overlay
malen . Das Radieren eines Overlay-Bereichs ist nur für Overlays
möglich, die mit dem Pinsel erzeugt wurden. Ein Verlauf-Overlay
lässt sich nicht mit dem Overlay radieren-Werkzeug bearbeiten.
Ebenfalls nur in der Develop Persona vorhanden ist das Werk-
zeug Weißabgleich (W). Wenn Sie dieses Werkzeug aufrufen,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 643


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

ändert sich der Mauszeiger in ein Fadenkreuz. Klicken Sie hiermit


auf eine Stelle im Foto, die einen Grauton haben muss. Diese Stelle
wird als Grundlage zur Bestimmung des Weißabgleichs verwendet.

Schritt für Schritt


Das Weißabgleich-Werkzeug nutzen
Statt den Weißabgleich manuell über das Panel Weissabgleich zu
Kapitel_10 • table.cr2 korrigieren, nutzen Sie jetzt das Weißabgleich-Werkzeug.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »table.cr2«. Bei der Aufnahme hat sich auf-
grund der Langzeitbelichtung eine Verschiebung des Weißab-
gleichs ergeben.

2  Weißabgleich-Werkzeug aufrufen
Wählen Sie das Weißabgleich-Werkzeug (W) 1 . Der Mauszeiger
verwandelt sich in ein Fadenkreuz. Klicken Sie mit dem Werk-
zeug auf eine Stelle im hellen Wasser im rechten Bereich 3 . Der
Abbildung 10.73 H gewählte Bezugspunkt wird zur Ermittlung des Weißabgleichs her-
Der Weißabgleich wurde angezogen und wirkt sich direkt aus.
korrigiert.
b

644 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.6  Vorher-Nachher-Ansicht und Synchronisierung

3  Vorher-Nachher-Vergleich
Klicken Sie auf das Symbol Geteilte Ansicht 2 , um den Unter-
schied zum Originalzustand des Fotos begutachten zu können.

4  Weiterer Versuch
Falls Ihnen das Ergebnis nicht zusagt, können Sie auf eine andere
Stelle klicken. Wählen Sie hierzu einen Bereich, in dem der Schnee
im Schatten liegt, wird das Foto wärmer.

G  Abbildung10.74
Die Auswirkung des Weißabgleichs im direkten Vergleich.

5  Panel »Einfach« einsehen


Wechseln Sie zum Panel Einfach und dort zur Kategorie Weiss­
abgleich 4 . Diese wurde aufgrund der Korrektur mit dem Weiß-
abgleich-Werkzeug automatisch aktiviert, und die ermittelten
Werte wurden dort eingetragen.

10.6 Vorher-Nachher-Ansicht und


Synchronisierung
Die Möglichkeit von Geteilte Ansicht , also einen Vergleich der
Vorher- mit der Nachher-Version, haben Sie bereits in Kapitel 9
kennengelernt. Sie rufen diese und andere Ansichtsoptionen über
die Statusleiste auf. Die geteilte Ansicht 1 (Abbildung 10.75) eignet
sich hervorragend, um durchgeführte Korrekturen mit dem Origi-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 645


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

nalzustand eines Fotos zu vergleichen. Gerade bei umfangreichen


Graukarte verwenden
Korrekturen verliert man schnell den Blick für das Originalbild und
Wenn Sie auf einen kor-
nimmt Änderungen vor, die zu sehr vom Original abweichen und
rekten Weißabgleich ange-
möglicherweise unrealistisch wirken.
wiesen sind, zum Beispiel 1 2 3
bei der Erstellung von Pro-
duktfotos, können Sie mit
einer sogenannten Grau- G  Abbildung 10.75
karte fotografieren. Hierbei In der Develop Persona stehen Ihnen verschiedene Ansichtsoptionen
handelt es sich um einen zur Verfügung.
Karton, der mit einem
18 %-Grau belegt ist, der
Neben der geteilten Ansicht können Sie auch die Spiegelansicht
perfekt für die Ermittlung
aktivieren. Wird bei der geteilten Ansicht das Foto in der Mitte
des Weißabgleichs heran-
geteilt, um in der linken Hälfte den Nachher-Stand und in der rech-
gezogen werden kann.
Machen Sie eine Probeauf- ten Hälfte den Vorher-Stand zu zeigen, wird bei der Spiegelansicht
nahme inklusive der Grau- 2 das Foto jeweils vollständig in beiden Hälften angezeigt. Hier
karte. Danach entfernen haben Sie keine Möglichkeit, den senkrechten grauen Trennstrich zu
Sie die Graukarte und er- verschieben, um den Bereich zu erweitern oder zu reduzieren, was
stellen Ihre Fotos. Später nur bei der geteilten Ansicht möglich ist. Dafür können Sie in der
können Sie in Affinity Spiegelansicht mit gedrückter Maustaste das Foto in einer der Hälf-
Photo in der Develop Per-
ten verschieben, wobei die andere Hälfte den gewählten Ausschnitt
sona mit dem Weißab-
ebenfalls anzeigt. Kleiner Wehmutstropfen: Diese Ansichtsoptionen
gleich-Werkzeug auf diese
Graukarte in der Probeauf- stehen aktuell nur in der Develop und Liquify Persona und einigen
nahme klicken und somit Dialogfenstern zur Auswahl. Über die Symbole zur Synchronisie-
die benötigten Werte für rung 3 , die sich ebenfalls in der oberen Symbolleiste befinden,
Temperatur und Tönung in können Sie noch mehr Nutzen aus den Vergleichsansichten ziehen.
Erfahrung bringen. Sollten
Sie eine Serie Fotos ge-
schossen haben, können Schritt für Schritt
Sie diese Korrektur als Vor- Mit der Vorher-Nachher-Ansicht Korrekturen
gabe speichern und auf die vergleichen
anderen Fotos anwenden.
Lesen Sie hierzu auch in Lernen Sie in dieser kurzen Schritt-Anleitung die Möglichkeiten der
Abschnitt 6.4.1 den Passus Synchronisierung kennen.
»Eigene Anpassungsvorga-
ben festlegen«. 1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »wald.dng«, die daraufhin in der Develop
Persona angezeigt wird.

2  Erste Korrekturen vornehmen


Wechseln Sie zum Panel Einfach und dort zur Kategorie Belich-
tung. Ändern Sie den Wert Belichtung auf –1. In der Kategorie
Kapitel_10 • wald.dng Verstärken erhöhen Sie den Wert Klarheit auf 75 %.

646 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


10.6  Vorher-Nachher-Ansicht und Synchronisierung

3  Vorher-Nachher-Vergleich
Klicken Sie auf Symbol Geteilte Ansicht 4 . Im linken Bereich
sehen Sie die überarbeitete Fassung, im rechten Bereich den Ori-
ginalzustand.

4 5

F  Abbildung 10.76
Die geteilte Ansicht ist
aktiviert.

4  Bearbeitungsstand als Grundlage


Klicken Sie auf das Symbol Vorher-Synchronisierung 5.
Der Ausschnitt auf der rechten Seite erhält nun die Korrekturen
der Nachher-Version und bildet die Grundlage für den Vorher-­
Vergleich.

5  Weitere Korrekturen
Wechseln Sie zum Panel Tonwerte, und wählen Sie Schwarz-
Weiss. Die linke Hälfte des Fotos (Nach) erhält diese Korrektur
und kann mit dem vorletzten Arbeitsstand verglichen werden, der
die rechte Hälfte (Vor) einnimmt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 647


Kapitel 10  Raw-Fotos bearbeiten

Abbildung 10.77 E
Weitere Korrekturen wurden
vorgenommen.

6  Ansicht vertauschen
Da die Schwarzweißumsetzung nicht Ihrem Wunsch entspricht,
klicken Sie auf das Symbol Vertauschen 1 . Der Arbeitsstand
Vor wird dadurch zum Stand Nach. Klicken Sie im Panel Ton-
werte auf Split-Toning. Ändern Sie Lichter – Farbton auf 67°
und Lichter – Sättigung auf 62 % sowie Schatten – Farbton auf
120° und Schatten – Sättigung auf 70 %. Setzen Sie die Balance
auf 25 %. Diese Korrektur wird in der linken Hälfte (Nach) sichtbar.
Durch die Kombination von geteilte Ansicht und den Synchro-
nisierungsmöglichkeiten können Sie sehr effektiv Korrekturen vor-
nehmen und sukzessive arbeiten, während Sie dabei gleichzeitig
den vorherigen Stand nicht aus den Augen verlieren.

648 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


TEIL V
Kreativ mit Affinity Photo

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Kapitel 11
Montagen, kreative Bildeffekte
und Collagen
Mit Affinity Photo korrigieren und optimieren Sie nicht nur Ihre
Fotos, sondern können mehrere Bereiche aus einzelnen Fotos zu
Bildkompositionen zusammenführen. Ihrer Kreativität sind hier-
bei keinerlei Grenzen gesetzt …

Neben dem Auswählen von Bildbereichen ist die Arbeit mit Pinseln
eine wichtige Aufgabe, wenn es um kreative Bildeffekte geht. In
den vorangegangenen Kapiteln haben Sie bereits sehr oft Werk-
zeuge eingesetzt, die Pinselfunktionalitäten nutzen. Aber auch zum
Malen können Sie Pinsel einsetzen und diese mit den unterschied-
lichsten Eigenschaften versehen.

11.1 Das Arbeiten mit Pinseln


Sie haben in den vorangegangenen Kapiteln immer wieder mit
Werkzeugen gearbeitet, die auf Pinseln beruhen. Der Vorteil dieser
Pinsel liegt darin, dass Sie unendliche Möglichkeiten in Bezug auf
Breite, Form und Auswirkung haben und somit Ihrer Kreativität
freien Lauf lassen können. Damit Sie einen Einblick in die Pinselein-
stellungen bekommen, werden Sie nun etwas tiefer in die Optionen
blicken, die im Zusammenhang mit Pinseln stehen. Denken Sie
daran, dass Pinsel nicht nur zum Malen verwendet werden, son-
dern zum Beispiel auch zum Definieren einer Maske etc.
Um die Eigenschaften eines Pinsels zu verändern, nutzen Sie das
Panel Pinsel, das Sie in der Photo Persona in dem Bereich finden,
in dem auch das Histogramm angezeigt wird. Sollten Sie das Panel

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 651


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Pinsel nicht sehen, können Sie es über Ansicht • Studio • Pinsel


einblenden.

b
a

Andere Reihenfolge?
Ist die Reihenfolge Ihrer
Pinselkategorien anders als
in Abbildung 11.1? Dann
liegt es an der Sortierung,
die Sie wie folgt ändern
können: Klicken Sie auf
das Kontextmenü 2 im G  Abbildung 11.1
Panel Pinsel und wählen Das Panel Pinsel bietet eine Fülle an Pinselspitzen an.
Sie den Befehl Kategorien
sortieren nach – dort
können Sie sich für die 11.1.1 Pinselspitzen auswählen
Sortierung nach Name Sobald Sie das Panel Pinsel aufrufen, sehen Sie einige Pinselspitzen.
oder Hinzugefügt am ent-
Diese sind nicht nur nach Größe und Härte unterteilt, sondern auch
scheiden.
nach Rubriken. Diese Rubriken können Sie über das obere Klapp-
menü 1 aufrufen – in Abbildung 11.1 ist die Rubrik Einfach aktiv.
Neben dieser Rubrik werden noch weitere angeboten, die für
Abbildung 11.2 H bestimmte Arbeiten geeignet sind. So finden Sie unter Wasser-
Sie haben Zugriff auf farben eine Auswahl an Pinseln, die einem Aquarell-Effekt nach-
verschiedenste Pinsel. empfunden sind.

Sollte trotz der großen Auswahl nicht das Passende dabei sein, kön-
nen Sie Pinsel auch hinzufügen. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie
sich vorab Pinseldateien besorgt haben. Diese gibt es kostenpflich-
tig, aber auch kostenlos als Download auf vielen Internetseiten.
Hier können Sie nicht nur auf reine Affinity Photo-Pinseldateien
(Format .afbrushes), sondern auch auf solche für Photoshop (For-
mat .abr) zurückgreifen. Wie Sie neue Pinsel importieren, erkläre
ich Ihnen noch in diesem Kapitel, und zwar in Abschnitt 11.1.4,
»Neue Pinsel importieren und exportieren«.

652 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

11.1.2 Die Pinseleinstellungen


Um die Auswirkung der verschiedenen Pinselspitzen kennenzu-
lernen, ist es ratsam, auf einer leeren Leinwand zu malen. Wenn
Sie sich mit den einzelnen Pinselspitzen vertraut gemacht haben,
können Sie diese später viel einfacher und gezielter bei Ihrer Arbeit
einsetzen. Denken Sie dabei auch daran, dass die Pinselspitzen
nicht nur zum Malen genutzt werden können, sondern auch für
andere Korrekturarbeiten mit Werkzeugen, die Pinsel einsetzen.
In Abbildung 11.3 habe ich über Datei • Neu eine neue Datei vom
Typ Drucken und mit der Seitenvorgabe A4 erstellt. Damit die Lein-
wand mit weißer Farbe gefüllt wird, habe ich die Option Transpa-
H  Abbildung 11.3
renter Hintergrund deaktiviert. Um die Pinselfarbe zu bestimmen, Auf einer weißen Leinwand
wählen Sie die Farbe im Panel Farbe per Klick auf das gewünschte können Sie verschiedene
Farbfeld. Anschließend rufen Sie den Malpinsel (B) auf. Pinsel ausprobieren und
kennenlernen.

Die Pinseleinstellungen können Sie wie gewohnt in der Kontext-


leiste anpassen, in der sich einige Einstellmöglichkeiten befinden:

G  Abbildung 11.4
Die Kontextleiste des Malpinsels

Pinselbreite einstellen | Über die Breite verändern Sie die Pinsel-


größe. Sie können den Wert über den Schieberegler verstellen, der
angezeigt wird, sobald Sie den Pfeil hinter dem Wertefeld ankli-
cken, oder den Wert direkt in das Wertefeld eingeben.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 653


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Da Sie bei diesen Aktionen die Leinwand verlassen, lässt sich oft
Voreinstellung beachten!
nur schwer einschätzen, ob die gewählte Breite passend ist. Ver-
Wenn Sie einen Pinsel aus-
suchen Sie daher Folgendes: Wählen Sie ein Werkzeug, das einen
wählen, wird nicht nur die
Pinsel verwendet (zum Beispiel den Malpinsel (B)). Fahren Sie
Pinselspitze herangezogen,
sondern auch voreinge- mit der Maus auf die Leinwand, drücken Sie die linke und rechte
stellte Werte, z. B. Fluss Maustaste (ich gebe zu, dass ist sehr ungewöhnlich). Halten Sie
oder Härte. Achten Sie nun die (Alt)-Taste gedrückt (beim Mac (Alt) + ​(ctrl), und ziehen
daher immer auf die Kon- Sie die Maus nach rechts, um den Pinsel zu verbreitern, oder nach
textleiste, wenn Sie den links, um die Breite zu reduzieren.
Pinsel wählen bzw. wech-
seln.
Plötzlich eine Lupe?
Wenn Sie nur die linke Maustaste gemeinsam mit der (Alt)-Taste ge-
drückt halten, erscheint bei einigen Werkzeugen (zum Beispiel bei
der Farbpipette , dem Malpinsel und dem Hintergrundradierer
) eine Art Lupe, die den Bildbereich, den Sie gerade überfahren,
vergrößert darstellt. Hier können Sie mit der Maus ganz gezielt Far-
ben aufnehmen. Das bedeutet, durch einen Klick auf ein Pixel wird
dessen Farbe zur Vordergrundfarbe.

G  Abbildung 11.5 G  Abbildung 11.6


Durch die gedrückte (Alt)-Taste … welche die ausgewählte
werden bestimmte Werkzeuge Farbe als Vordergrundfarbe
temporär zur Lupe … heranzieht.

Wenn Sie die Maus nach oben ziehen, reduzieren Sie die Härte,
ziehen Sie die Maus nach oben, wird die Härte erhöht (bis maxi-
mal 100 %). Achten Sie darauf, dass Sie dabei stets die (Alt)-Taste
gedrückt halten.
Auch über die Tastatur lässt sich die Größe ändern: Drücken Sie
(Alt Gr) + ​(¿), um die Breite zu verringern, und (Alt Gr) + ​(¡), um
sie zu vergrößern. Leider funktioniert dies auf der deutschen Mac-­
Tastatur nicht, da hier der direkte Zugriff auf die Zeichen (¿) und (¡)
fehlt. Hier sollten Sie zu Affinity Photo • Einstellungen wechseln
(alternativ (cmd) + ​(,) und dort auf Tastenkürzel klicken). Wählen
Sie im obersten Klappmenü Photo 1 und im zweiten Klappmenü

654 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Malpinsel 2 . Überschreiben Sie die beiden Tasten (¿) und (¡)


mit einer Taste Ihrer Wahl. So habe ich auf meinem Mac das (+)
zum Vergrößern des Pinsels und (–) zum Verkleinern eingetragen.

a
b

F  Abbildung 11.7
Weisen Sie je eine Taste zum
Verkleinern und Vergrößern
der Pinselbreite zu.

Die Deckkraft bestimmen | Dieser Wert regelt, wie stark eine


Tastatur nutzen
Farbe aufgetragen werden soll. Je niedriger der Wert, desto weni-
Um die Deckkraft von
ger transparent wird die Farbe. Wenn Sie bei gedrückter Maus-
pinselbasierten Werkzeu-
taste mehrmals über einen Bereich fahren, wird der Farbauftrag
gen zu ändern, können Sie
nicht verstärkt. Erst wenn Sie die Maus loslassen und dann erneut auch die Tastatur nutzen.
malen, addiert sich die Deckkraft zur vorhandenen Farbe. Gerade So reduzieren Sie die
für Retuschearbeiten ist es sinnvoll, die Deckkraft gering zu halten, Deckkraft auf 10 %, wenn
damit die Korrektur nur subtil vorgenommen wird. Sie die Taste (1) drücken,
die Taste (2) setzt die
Deckkraft auf 20 % etc.

F  Abbildung 11.8
Ein Pinselstrich mit einer
Deckkraft von 100 %, 50 %
und 25 %

Den Fluss regeln | Der Wert Fluss ähnelt der Deckkraft, hat
jedoch einen entscheidenden Unterschied: Durch mehrmaliges
Übermalen bei gedrückter Maustaste wird der Farbauftrag ver-
stärkt. Daher ist dieser Wert vergleichbar mit einer Sprühdose,
deren Farbauftrag durch mehrmaliges Sprühen ebenfalls erhöht
wird. In Abbildung 11.9 habe ich einen Wert von 25 % für den
Fluss und 100 % für die Härte und Deckkraft verwendet. Im

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 655


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

oberen Bereich habe ich dann mehrfach mit gedrückter Maustaste


über die Pinselstriche gemalt und somit einen deckenden Farb-
auftrag erreicht.

Abbildung 11.9 E
Der Fluss verhält sich wie
eine Sprühdose (Airbrush)

Härte einstellen | Über Härte regeln Sie, wie hart der Farbauftrag
zum Rand hinaus verlaufen soll. Je niedriger der Wert, desto wei-
cher ist der Verlauf von Pinselmitte zum Pinselrand. Beim Einsatz
des Klonen-Werkzeugs sollten Sie zum Beispiel eine geringe
Härte einsetzen, um den geklonten Bereich sanft in den umgeben-
den Bereich einzufügen. In Abbildung 11.10 habe ich eine Breite
von 350 px verwendet, aber unterschiedliche Werte bei Härte ver-
geben: Der untere Strich verwendet den Wert von 10 % Härte,
weiter mit 50 %, 70 % und 100 %. Sie können gut erkennen, dass
der Farbauftrag bei geringer Härte weitaus kleiner ausfällt als bei
hohen Werten.
G  Abbildung 11.10
Pinselstriche mit verschiede- Die Druckempfindlichkeit einstellen | Neben der Arbeit mit der
nen Werten bei Härte Maus können Sie gerade bei Bildbearbeitungsprogrammen sehr viel
feiner und genauer mit einem Grafiktablett arbeiten. Statt mit der
Maus nutzen Sie hier einen Stift. Dieser Stift besitzt viele Druckstu-
fen, die Affinity Photo interpretieren kann. Möglich macht das ein
Klick auf das Symbol das Sie in der Kontextleiste des Malpinsels
finden. Ist dieses Symbol aktiv, wirkt sich ein stärkerer Stiftdruck
auf die Breite des Pinsels aus.
In Abbildung 11.11 habe ich im oberen Bereich einen Pinselstrich
mit einer Breite von 271 px mit der Maus gezogen. Die gleiche
Breite habe ich bei dem unteren Strich verwendet, allerdings das
Symbol aktiviert und ein Grafiktablett eingesetzt. Sie sehen,
dass sich hiermit ganz unterschiedliche Breiten erzeugen lassen.

656 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

F  Abbildung 11.11
Mit einem Grafiktablett
haben Sie direkten Zugriff
auf die Breite des Pinsels.

Kleines Helferlein: die Option »Stabilisator« | Die Option Sta-


bilisator ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch vor allem
beim Zeichnen in Affinity Photo sehr hilfreich. Der Stabilisator
liegt in zwei Varianten vor:
E Der Seilmodus 1 vermittelt das Gefühl, als würde der Pinsel
an einem Seil hängen.
E Beim Fenstermodus 2 wird eine Mittelung der Anzahl der
eingegebenen Fenster im dafür vorgesehenen Wertefeld vorge-
nommen, die zur Konturenglättung herangezogen wird.

Hintergrund dieser Stabilisation ist, dass damit die Konturen des


Pinselstrichs geglättet werden. So habe ich das Gesicht in Abbil-
dung 11.12 ohne Stabilisator und mit Stabilisator im Seilmodus
gemalt. Sie können gut erkennen, dass die Konturen im rechten
Gesicht feiner und nicht so abgehackt aussehen.
a b

F  Abbildung 11.12
Mit dem Stabilisator erhal-
ten Sie feinere Konturen.

Wertefelder »Länge« und »Fenster« | Wenn Sie den Stabilisator


nutzen, können Sie je nach Modus einen Wert vergeben. Wenn Sie
sich für den Seilmodus entscheiden, erscheint der Wert Länge.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 657


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Dieser regelt, wie lange das Seil ist, das Sie zum Zeichnen nutzen.
Je höher der Wert, desto länger das Seil (höchster Wert ist 128).
Kleinere Werte eignen sich sehr gut, um eine Vorlage abzumalen
und dennoch weiche Übergänge zu erhalten. Hier können Sie zum
Beispiel ein Foto öffnen und über das Panel Ebenen auf Pixelebene
hinzufügen (Strg)/(cmd) + ​(ª) + ​(N) klicken. Diese Ebene nutzen
Sie nun, um mit dem Malpinsel (B) entlang der Konturen des
darunterliegenden Fotos zu malen. Wenn Sie hier einen hohen
Wert für das Seil eingeben, wird das Abmalen erschwert, da die
Pinselstriche nicht direkt am Mauszeiger erfolgen.
Beim Stabilisator Fenstermodus erscheint das Wertefeld
Fenster. Auch hier können Sie einen Wert bis zu 128 eintragen.
Je höher der Wert, desto glatter fallen die Pinselstriche aus. Wenn
Sie einen kleinen Wert eintragen, kann dies zu unruhigen Strichen
führen.

Symmetrie | Mit der Option Symmetrie lassen sich Achsen erzeu-


gen; jeder Einsatz des Pinsels wird dann auf die anderen Achsen
symmetrisch angewendet. Damit ergeben sich interessante Ein-
satzmöglichkeiten.
Die Anzahl der Achsen definieren Sie über das Klappmenü hinter
Symmetrie. Um diese Funktion zu nutzen, aktivieren Sie die Sym-
metrie durch einfachen Klick auf das Kästchen 1 .

G  Abbildung 11.13
Ein leeres Dokument erhält Achsen für die Symmetrie.

658 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Wenn Sie nun mit dem Pinsel malen, wird der erzeugte Pinselstrich
Symmetrie verankern
auch auf allen Achsen gesetzt. In Abbildung 11.14 habe ich einen
Die Grundlinie der Symme-
Pinsel aus der Pinselkategorie Gouache verwendet und damit die
trie, die mit einem kleinen
Oberfläche überfahren. Ohne Klicken zu müssen, kann schon der
Quadrat in der Mitte ver-
Effekt der Symmetrie betrachtet werden. sehen ist, lässt sich mit ge-
drückter Maustaste dre-
hen. Da dies auch aus
Versehen geschehen kann,
sollten Sie die Option
Schützen in der Kontext-
leiste aktivieren. Dadurch
ist die Symmetrie-Linie
nicht mehr auswählbar.

F  Abbildung 11.14
Die Symmetrie vervielfältigt
den Pinselauftrag.

Nach dem ersten Klick mit weißer Farbe, habe ich einen Grünton
gewählt und erneut mit dem Pinsel geklickt. So ist das Bild aus
Abbildung 11.15 mit nur drei Klicks entstanden!

F  Abbildung 11.15
Nur drei Klicks waren für das
Bild notwendig.

Das Bild aus Abbildung 11.16 ist nicht durch Klicken mit dem Pin-
selwerkzeug entstanden, sondern durch das Zeichnen, also Ziehen
mit gedrückter Maus. Auch hier waren nur wenige Pinselstriche
nötig.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 659


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abbildung 11.16 E
Ein paar Pinselstriche er­­
zeugen solche Muster.

Die Option Spiegeln haben Sie bereits in der Schritt-Anleitung


in Abschnitt 9.6.3 kennengelernt. Die Auswirkung beim Pinsel ist
abhängig von der verwendeten Pinselart. Wie der Name der Option
schon vermuten lässt, wird hierüber der Pinselstrich gespiegelt auf-
getragen. So habe ich Abbildung 11.16 den Pinsel Effekt 54 aus der
Pinselkategorie Effekte verwendet und damit einen Pinselstrich
gezogen. Hierbei war die Option Spiegeln deaktiviert.
Für den rechten Strich habe ich dann Spiegeln aktiviert, erkenn-
bar am Unterschied am oberen Ansatz.

Mit Mischmodi arbeiten | Neben den gerade gezeigten Werk-


G  Abbildung 11.17 zeugeinstellungen können Sie auch bei einem Pinsel einen Misch-
Zwei Pinselstriche – einer modus aktivieren. So, wie Sie es bereits in Abschnitt 6.6, »Misch-
mit der Option Spiegeln. modi«, gesehen haben, werden auch hier überlagernde Bereiche
miteinander verrechnet.

Abbildung 11.18 E
Die Auswirkungen des
Mischmodus beim Malen
mit dem Malpinsel
a 2 3 4
660 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

In Abbildung 11.18 habe ich ganz links 1 mit grüner Farbe und dem
Genau malen
Mischmodus Normal gemalt. Der Bereich wird komplett von der
In Abbildung 11.18 sind
Farbe überlagert. Mit der gleichen Farbe, jedoch mit dem Misch-
die aufgetragenen Pinsel-
modus Farbton, habe ich den nächsten Bereich 2 übermalt: Die
striche sehr korrekt und
hellen Steine bleiben weitestgehend unangetastet, nur die etwas zeigen eine klare Kante.
dunkleren Stellen erhalten einen grünlichen Ton, der aber die vor- Um dies zu ermöglichen,
handene Struktur nicht überlagert. Den dritten Bereich 3 habe habe ich vorab auf einer
ich mit dem Mischmodus Hartes Licht übermalt. Ganz rechts 4 separaten Ebene jeweils
wurde kein Pinsel angewendet. eine rechteckige Auswahl
erzeugt. Der Pinsel wird
dann nur innerhalb dieser
Für realistische Pinselstriche: die Option »Nasse Kanten« | Die
Auswahl angewendet.
Option Nasse Kanten sorgt für realistische Pinsel, indem die Pinsel-
striche so gezogen werden, als würde man mit einem nassen Pinsel
malen. Sie eignet sich vor allem für das Malen und weniger zum
Einsatz als Reparaturwerkzeug. Deutlich sichtbar wird die Option
durch einen höheren Farbauftrag an den Rändern. In Abbildung
11.19 habe ich oben einen normalen Pinselstrich gemalt, darunter
in gleicher Breite, aber mit einer Härte von 40 %. Ganz unten
habe ich zusätzlich die Option Nasse Kanten aktiviert. Sie sehen,
dass sich diese Option erst bei reduzierter Härte sichtbar auswirkt.

F  Abbildung11.19
Verschiedene Pinselstriche

Option »Transparenz schützen« | Die Option Transparenz schüt-


zen zeigt nur dann ihre Wirkung, wenn auf einer Ebene Transpa-
renzen vorhanden sind. Um die Option besser erklären zu können,
habe ich in Abbildung 11.20 über Datei • Neu ein neues Doku-
ment erstellt und dort die Option Transparenter Hintergrund
aktiviert. Alternativ dazu können Sie bei einer aktiven Datei auf
Dokument • Transparenter Hintergrund klicken, um diese zu
aktivieren. Anschließend habe ich ein paar blaue Pinselstriche auf-
getragen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 661


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.20 G  Abbildung 11.21


Pinselstriche auf einer transparenten Ebene Hier ist die Option Transparenz schützen deak-
tiviert. Die gesamte Leinwand kann übermalt
werden.

Nun habe ich über das Panel Farbe eine andere Farbe festgelegt
und einen weiteren Strich gezeichnet 1 . Vorher leere Bereiche
werden mit dem Pinselstrich versehen, belegte Bereiche überlagert.
Ich widerrufe über (Strg)/(cmd) + ​(Z) den letzten Pinselstrich und
aktiviere die Option Transparenz schützen. Wenn ich nun wie-
der mit dem Malpinsel male, bleiben die transparenten Bereiche
unberührt 2 – lediglich die belegten Bereiche werden überlagert.
b

Abbildung 11.22 E
Transparente Bereiche
­werden nicht übermalt.

Alternative | Bei der Nutzung des Pixelwerkzeugs (B) können


Sie auf eine weitere Option zurückgreifen, die mit Alternative 3
betitelt ist. Hier können Sie das Pixelwerkzeug nicht nur zum Malen
heranziehen, sondern es auch als Radierer 4 nutzen. Hierzu halten
Sie (Strg)/(cmd) während des Malens gedrückt.

662 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

c
Auch die Alternative Hintergrundfarbe 5 ist interessant, da Sie
damit durch Drücken von (Strg)/(cmd) sehr schnell die Farbe wech- d
seln können. Ausschlaggebend ist, welche Farben im Panel Farbe e
f
hinterlegt sind. Rückgängig aus Snapshot 6 verwendet – eben-
falls bei gedrückter (Strg)/(cmd)-Taste – den Inhalt eines ausgewähl- G  Abbildung 11.23
ten Snapshots. Mehr zu Snapshots erfahren Sie im Abschnitt 4.7.6, Das Pixelwerkzeug kann
»Versionen sichern dank Snapshots«. auch alternative Funktionen
ausführen.
Der Unterschied zum Malpinsel liegt beim Pixelwerkzeug darin,
dass Sie hiermit nur harte Kanten zeichnen können. Somit eignet
es sich zum Erstellen von Piktogrammen, also kleinen Symbolen
die zum Beispiel auf einer Webseite eingesetzt werden.
Der Pinsel besitzt eine weitere, sehr praktische Funktion. So
können Sie mit den Richtungstasten die Pinselspitze während des
Malens drehen. So können Sie – abhängig von der verwendeten
Pinselart – viel flexibler mit den Pinselwerkzeugen arbeiten.
In Abbildung 11.24 habe ich den Pinsel 3 aus der Pinselkatego-
rie Gemälde verwendet. Durch Drücken von (í) konnte ich die
Pinselspitze drehen (Abbildung 11.25).

G  Abbildung 11.24 G  Abbildung11.25


Pinsel lassen sich mit den … … Richtungstasten drehen. Wo kommen die Vogel-
Pinsel her?
Deutlich wird diese Funktion bei länglichen Pinseln oder aber bei
Bei dem Pinsel aus Abbil-
Textur-Pinseln, d. h. Pinsel, die z. B. aus Texten bestehen. Solch
dung 11.26 handelt es sich
einen Pinsel werden Sie im Abschnitt 11.1.3 bei der Registerkarte um einen importierten
Textur kennenlernen. In Abbildung 11.26 habe ich solch einen Pinsel, der Vogel-Silhouet-
Pinsel verwendet, der Silhouetten von Vögeln aufträgt. Hier wird ten verwendet. Wie Sie
das Drehen über die Richtungstasten sehr gut deutlich. solche Pinsel importieren,
zeige ich Ihnen im Ab-
schnitt 11.1.4, »Neue Pin-
sel importieren und expor-
tieren«.

F  Abbildung 11.26
Der Vogel-Pinsel wurde über
die Richtungstasten gedreht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 663


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Es lässt sich aber nicht nur der Pinsel drehen, sondern auch die
gesamte Arbeitsfläche. Diese Funktion dient vor allen Anwendern,
die Affinity Photo als Zeichenprogramm nutzen wollen. Wenn Sie
komplexere Formen zeichnen, kann es dazu kommen, dass ein
Pinselstrich von rechts nach links einen anderen Auftrag als ein Pin-
selstrich von links nach rechts erhält. Hier kann es hilfreich sein, die
Arbeitsfläche zu drehen. Halten Sie hierfür die (Alt)-Taste gedrückt
und scrollen Sie mit dem Mausrad. Alternativ dazu können Sie
die Ansicht auch über Ansicht • Nach links drehen (bzw. Nach
rechts drehen) wählen. Über Ansicht • Rotation zurücksetzen
wird die Arbeitsfläche wie gewohnt angezeigt. Bitte beachten Sie,
dass Sie hierbei nicht das Foto drehen, sondern lediglich die Ansicht
darauf. So, als würde Ihr Foto auf einem Tisch liegen und Sie wür-
den um den Tisch herumgehen.

11.1.3 W
 eitere Pinseloptionen über die
Schaltfläche »Mehr«
Die Werkzeugeinstellungen lassen bereits viele Möglichkeiten zu –
noch individueller wird es, wenn Sie dort auf die Schaltfläche Mehr
1 klicken. Hier öffnet sich das Dialogfenster Pinsel-Auswahl, das
Ihnen sämtliche Einstellungen des aktiven Pinsels zeigt. Alle Einstel-
lungen können dann auf Ihre Vorstellungen hin angepasst werden.
In Abbildung 11.27 habe ich einen harten Pinsel mit einer Breite
von 1 px aktiviert und dann auf die Schaltfläche Mehr geklickt.

Abbildung 11.27 E
Die Einstellungen des
­aktiven Pinsels lassen
sich anpassen.

664 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Registerkarte Allgemein | Auf der Registerkarte Allgemein 2 fin-


den Sie Einstellmöglichkeiten, die Sie bereits kennengelernt haben,
zum Beispiel Grösse, Härte und Fluss. Beim Ändern der Werte
dieser grundlegenden Einstellungen wirkt sich dies auch auf die
Werte in der Kontextleiste aus. Mit der Akkumulation bestimmen
Sie z. B., die Transparenz eines Pinselstrichs.
Sehr interessant ist der Regler Abstand 3 . So besteht ein Pinsel-
strich aus einzelnen Pinselelementen (beim runden Pinsel ist es
eine Aneinanderreihung vieler Kreise). Durch den Regler Abstand
erhöhen Sie den Abstand der einzelnen Pinselelemente. Hieraus
ergeben sich sehr interessante Effekte. In Abbildung 11.28 habe ich
durch Anhebung des Abstands auf 166 % einen Pinselstrich fest-
gelegt, der dann aus sichtbaren Kreisen besteht. Mit diesem Pinsel
habe ich anschließend einen Pinselstrich gezogen. Zum Vergleich
sehen Sie im unteren Teil von Abbildung 11.20 den Pinselstrich mit
einem Abstand von 0 %.

e
F G  Abbildung 11.28
Der Abstand dient zur Erstellung von
­interessanten Pinseln. Der Pinselstrich
mit Abstand 4 und ohne Abstand 5

Mit dem Wert Form können Sie auf die Pinselspitze einwirken. Bei
einem runden Pinsel besteht diese aus einer kreisförmigen Form.
Wenn Sie den Wert Form verändern, ändert sich auch die zugrunde
liegende Pinselspitze. In Abbildung 11.29 habe ich den Wert Form
links auf 5 % reduziert. Gut erkennbar sind die kantigen Enden des
sonst runden Pinsels. Noch deutlicher wird die Veränderung der
Form im Zusammenspiel mit dem Regler Abstand. So habe ich in
der rechten Abbildung den Abstand auf den Wert 10 % geändert
und den Wert Form bei 5 % belassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 665


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.29
Die Form verändert die Pinselspitze. Durch die Kombination der
­Regler Abstand und Form ergeben sich interessante Pinsel.

Die Rotation wirkt sich auf den Pinsel so aus, als würden Sie diesen
drehen. Bei runden Pinseln wirkt sich eine Änderung des Wertes
nicht aus. Sobald Sie aber die Form verändern oder auf quadra-
Abbildung 11.30 H tische oder andere nicht runde Pinsel zugreifen, können Sie die
Die geänderte Pinselspitze Rotation einsetzen. In Abbildung 11.30 sehen Sie eine bearbeitete
kann rotiert werden. Pinselspitze. Rechts habe ich diese mit einer Rotation versehen.

Die Option Nasse Kanten, die Sie bereits kennengelernt haben,


können Sie verändern, indem Sie sie zunächst über das Klappmenü
Nasse Kante aktivieren und dann das Häkchen bei Selbstdefi-

666 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

niert 2 setzen. Durch einen Klick auf das dahinterstehende Symbol


3 können Sie nun die Ausprägung der nassen Kante bestimmen.
Durch extremes Verschieben konnte ich in Abbildung 11.31 den
Effekt nutzen, um einen inneren Kreis zu erzielen. Das hat nicht
viel mit einer nassen Kante zu tun, dient aber für das Malen von
bestimmten Symbolen, zum Beispiel auf einer Landkarte.
Über das Klappmenü Verknüpftes Werkzeug 1 können Sie die
aktuellen Pinseleinstellungen einem bestimmten Pinsel zuweisen.
Sobald Sie dann auf Duplizieren 7 (Abbildung 11.33) gehen, wird
der Pinsel nicht nur den Vorlagen hinzugefügt, sondern aktiviert
beim Aufrufen auch gleichzeitig das gewünschte Werkzeug. Die
Vorgabe erscheint dann im Panel Pinsel und zeigt das damit ver-
knüpfte Werkzeug an.

b
c
a

G  Abbildung 11.31 G  Abbildung11.32


Die nassen Kanten lassen sich verfremden. Vorgaben werden im Panel Pinsel angezeigt.

Registerkarte Dynamik | Auf der Registerkarte Dynamik 6 kön-


nen Sie festlegen, ob sich der Pinsel dynamisch verhalten soll. So
habe ich in Abbildung 11.33 die Grössenabweichung verändert
und diese vom Druck des Zeichenstifts abhängig gemacht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 667


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

e
f

G  Abbildung 11.33
Erzeugen Sie dynamische Die Auswirkung der Einstellung sehen Sie deutlich: Der obere Strich
Pinsel. Bei einem Grafiktab- 5 wurde mit der Maus gezogen. Da hier keine unterschiedlichen
lett wirkt sich der Druck Druckstufen möglich sind, ist die Breite einheitlich. Die unteren
beim Zeichnen aus.
Striche 4 habe ich dann mit einem Grafiktablett erzeugt – hier
entstehen sogar Lücken, da ich kaum Druck ausgeübt habe. Umso
fester ich den Stift des Grafiktabletts drücke, desto dicker wird der
Pinselstrich.
Eine sehr schöne Option auf der Registerkarte Dynamik ist der
Regler Farbtonabweichung. In Kombination mit Zufällig 8
(Abbildung 11.34) aus dem Klappmenü können Sie hier auch mit
Abbildung 11.34 H der Maus einen tollen Effekt erzielen. Die Grundfarbe des Pinsels
Die Option Farbtonabwei- wird dann beim Ziehen geändert. Auch die Option Grössenab-
chung und deren Auswir- weichung habe ich auf Zufällig gestellt, damit diese ebenfalls bei
kung Bewegen der Maus Wirkung zeigt.

h
668 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Registerkarte Textur | Die Registerkarte Textur ermöglicht es


Ihnen, dem Pinsel eine Textur zuzuweisen. In Abbildung 11.35
habe ich über Textur festlegen eine PNG-Datei mit dem Text
Kapitel_11 • copyright.png
»Copyright«. Über den Modus Pinselspitze 9 und die Anhebung
der Skalierung wird der Inhalt der Datei als Textur zugewiesen.

j F  Abbildung 11.35
Eine Textur wurde festgelegt.

Gerade solch ein Pinsel eignet sich sehr gut als Vorgabe – daher
sollten Sie auf Duplizieren j klicken, um das Panel Pinsel um
diesen besonderen Pinsel zu erweitern. Der Vorteil solcher Pinsel
liegt darin, dass Sie durch Wahl der Pinselfarbe nicht auf die Farbe
des Textes angewiesen sind, sondern ganz individuell die Farbe
bestimmen können.
Den Pinsel habe ich im Foto aus Abbildung 11.36 auf einer sepa- H  Abbildung 11.36
raten Ebene angewendet, deren Deckkraft ich stark verringert Der Pinsel wurde auf einer
habe. separaten Ebene verwendet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 669


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Die Textur muss aber nicht nur aus einem Text bestehen – hier las-
Einstellungen über
sen sich auch Fotos verwenden. Hier empfiehlt es sich allerdings,
Panel Pinsel ändern
den Modus Konstant 1 zu wählen – beim Modus Pinselspitze
Sie können auch auf das
würde ein Malen dazu führen, dass die Textur überdeckt wird.
Symbol im Panel Pinsel
klicken, das immer dann
aktiv wird, wenn Sie dort Registerkarte Unterpinsel | Über die Registerkarte Unterpinsel
eine Pinselvorgabe ankli- wird können Sie einen weiteren Pinsel festlegen, der gemeinsam
cken. Der Unterschied zur mit dem aktuellen Pinsel verwendet wird. Hierdurch ergeben sich
Schaltfläche Mehr liegt nette Effekte, die sonst nur mit einigem an Mehrarbeit realisierbar
­darin, dass Sie über das wären.
Symbol die aktive Vorgabe
­ändern und somit die Vor-
gabe neu definieren. Über Schritt für Schritt
die Schaltfläche Mehr än- Unterpinsel einrichten
dern Sie den aktiven Pinsel
nur temporär. In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen Unterpinsel einrich-
ten, den Sie zur Erweiterung eines Grundpinsels nutzen können.

1  Pinsel aufrufen
Um einen Unterpinsel einzurichten, erzeugen Sie zunächst eine
neue leere Datei im Format A4, sie sollte keinen transparenten
Hintergrund haben. Rufen Sie das Panel Pinsel auf und wählen Sie
auf der Rubrik Einfach den ersten Pinsel aus. Aktivieren Sie den
Malpinsel ((B)) und ändern Sie die Pinselgröße auf 80 px. Setzen
Sie Deckkraft, Fluss und Härte auf jeweils 100 %

Abbildung 11.37 E
Der Pinsel wird eingestellt.

2  Pinsel anpassen
Klicken Sie in den Pinseleinstellungen auf die Schaltfläche Mehr
und aktivieren Sie dort die Registerkarte Unterpinsel. Klicken Sie
auf die Schaltfläche Runden Pinsel, der daraufhin in das leere Feld
eingesetzt wird.

670 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

F  Abbildung 11.38
Ein Unterpinsel wird
­eingesetzt.

3  Unterpinsel einstellen
Anschließend klicken Sie auf Bearbeiten. Sie gelangen in die
erweiterten Einstellungen von Pinselspitzen, ändern Sie dort die
Werte auf der Registerkarte Allgemein wie folgt: Grösse 200 px,
Akkumulation, Härte und Fluss auf jeweils 100 %, Form 10 %
und Rotation auf 0 %. Bestätigen Sie die Werte durch Klick auf
Schliessen.

F  Abbildung11.39
Der Unterpinsel wird
­angepasst.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 671


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

4  Pinsel einsetzen
Wählen Sie im Panel Farbe eine Farbe Ihrer Wahl. Falls Sie die
Nur runder Pinsel
Werkzeugleiste zweispaltig angelegt haben, können Sie auch über
möglich?
einen Doppelklick auf die Vordergrundfarbe 1 die gewünschte
Im Workshop haben Sie
Farbe wählen. Malen Sie auf die Arbeitsfläche. Der runde Pinsel
als Unterpinsel über die
Schaltfläche einen einfa- wird aufgrund des Unterpinsel zusätzlich mit »Strichen« versehen.
chen, runden Pinsel einge-
fügt und diesen bearbeitet.
Interessant ist es, dass
hierfür alle Pinsel verwen-
det werden können. Dafür
klicken Sie im Panel Pinsel
auf einen Pinsel Ihrer Wahl
a
und ziehen diesen in das
Feld in der Registerkarte
Unterpinsel.
G  Abbildung 11.40
Der Pinsel bekommt durch den Unterpinsel eine individuelle Form.

In folgender Tabelle finden Sie eine Aufstellung der wichtigsten Tas-


tenkürzel, die Ihnen die Arbeit mit Pinselwerkzeugen erleichtern.

Funktion Tastenkürzel

Malpinsel aufrufen (B)

Pixelwerkzeug aufrufen (B)

Pinselbreite erhöhen (¡) (beim Mac über Einstellungen


selbst vergeben)

Pinselbreite verringern (¿) (beim Mac über Einstellungen


selbst vergeben)

Pinselbreite ändern Linke und rechte Maustaste sowie


(Alt)-Taste gedrückt halten und
nach links oder rechts ziehen (beim
Mac zusätzlich (ctrl) drücken)

Härte ändern Linke und rechte Maustaste sowie


(Alt)-Taste gedrückt halten und
nach oben oder unten ziehen (beim
Mac zusätzlich (ctrl) drücken)

Deckkraft auf 10 % setzen (1)

672 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Funktion Tastenkürzel

Deckkraft auf 20 % setzen (2)

Deckkraft auf 30 % setzen (3)

Deckkraft auf 40 % setzen (4)

Deckkraft auf 50 % setzen (5)

Deckkraft auf 60 % setzen (6)

Deckkraft auf 70 % setzen (7)

Deckkraft auf 80 % setzen (8)

Deckkraft auf 90 % setzen (9)

Deckkraft auf 100 % setzen (0)

Pinselspitze nach links (í)


d
­ rehen
F  Tabelle11.1
Pinselspitze nach rechts (î)
Die wichtigsten Tastenkürzel
drehen
für die Arbeit mit Pinseln

11.1.4 Neue Pinsel importieren und exportieren


Auch wenn Ihnen Affinity Photo bereits jede Menge unterschied- Auf die Suche gehen
liche Pinselspitzen anbietet, können Sie die Pinselbibliothek selbst Wenn Sie Ihre Pinsel-
individuell erweitern. Hierzu können Sie über das Internet kosten- sammlung aufrüsten wol-
lose, aber auch kostenpflichtige Pinselspitzen beziehen. Natürlich len, können Sie im Internet
können Sie auch selbst Pinselspitzen anlegen und exportieren. Wie nach »brushes« oder »abr«
suchen. Achten Sie aber
das geht, zeige ich Ihnen in diesem Abschnitt.
unbedingt auf die Lizenz-
bedingungen, die bei jeder
Pinsel importieren | Das Dateiformat für Pinsel, die für Affinity
Pinseldatei hinterlegt sein
Photo erstellt sind, lautet .afbrushes. Aber auch Pinsel im .abr-For- sollte.
mat, die auch in Photoshop eingesetzt werden, lassen sich in Affi- Außerdem sollten Sie
nity Photo verwenden. Pinselpakete finden Sie zuhauf im Internet, nicht zu viele Pinsel h
­ orten,
hier gibt es viele kostenpflichtige, aber auch kostenlose Angebote. da dies die ­Performance
E www.mightydeals.com (kostenpflichtig, teilweise auch kosten- von Affinity Photo, vor al-
loses Material). Sie erhalten hier alles rund um Design und lem beim Start beeinträch-
tigen kann, da diese dann
­Gestaltung.
geladen werden müssen.
E www.creativemarket.com – Anbieter von kostenpflichtigen Mate-

rialien

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 673


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

E Zeitschriften, zum Beispiel »DOCMA« oder »DigitalPHOTO«,


bieten (meist) kostenlose Pinsel immer wieder auf CDs zusätz-
lich zu den Heften oder als Download an – diese sind aber dann
nur für den privaten Gebrauch freigegeben.
E www.designerinaction.de bietet Sammlungen von Materialien an,
die auch von anderen Anbietern stammen.

Um einen Pinsel zu importieren, klicken Sie auf das Symbol mit den
drei Strichen 1 und wählen dort Pinsel importieren 2 .

Abbildung 11.41 E
Der Umfang an Pinseln lässt
sich erweitern.

Es öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie in das Verzeichnis


wechseln, in dem sich die heruntergeladene Pinseldatei befindet.
Wählen Sie diese aus, und bestätigen Sie den Vorgang durch einen
Abbildung 11.42 H Klick auf Öffnen.
Nur einige Klicks mit dem Affinity Photo importiert die Pinsel und meldet den erfolgreichen
Malpinsel genügten, um Import über ein Dialogfenster. Anschließend finden Sie die Pinsel als
altes Papier aufzustempeln. eigene Rubrik im Panel Pinsel.

674 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Ich habe auf diese Weise ein Pinselpaket (in meinem Beispiel Pre-
mier Brushes Bundle von Vandelay Design, gekauft über www.
mightydeals.com) importiert, das genutzt werden kann, um alte
Papierseiten einzufügen.
Hierbei handelt es sich eher um einen Pinsel, der nur durch
einzelne Klicks aufgetragen wird. Pinsel dieser Art, die auch Pikto-
gramme etc. verwenden, gibt es sehr viele. Diese haben weniger
mit einem normalen Pinsel zu tun, sondern eher mit einem Stempel.

Eigene Pinselspitzen erstellen | Affinity Photo bietet Ihnen auch


die Möglichkeit, eigene Pinselspitzen zu erstellen. Über das Kon-
textmenü 3 rufen Sie die entsprechende Funktion dafür auf. Hier
unterscheidet Affinity Photo fünf Arten von Pinseln 4 .

F  Abbildung 11.43
Sie können neue Pinsel­
spitzen erstellen.

1. Neuer Intensitätspinsel erzeugt einen Pinsel, der die Deck-


kraft einer Datei verwendet, die Sie bestimmen müssen, sobald
Sie diese Pinselart erstellen wollen.
2. Neuer runder Pinsel erzeugt einen Pinsel mit einer runden
Pinselspitze.
3. Neuer quadratischer Pinsel dient dazu, um eine eckige Pinsel-
spitze zu erhalten. Da die Reparaturwerkzeuge auch mit der Pin-
selfunktion arbeiten, sind quadratische beziehungsweise eckige
Pinsel sehr hilfreich, wenn es um die Korrektur von Kanten geht.
4. Neuer Bildpinsel verwendet keine Pinselspitze, sondern ein
Bild, das im PNG-Format vorliegen muss. Für den Pinsel in Ab-
bildung 11.44 habe ich solch einen Bildpinsel erstellt. Hier fragt
Affinity Photo nach einer Datei, die dazu verwendet werden
soll. Ich verwende eine vorab in Affinity Photo erstellte Form
(Stern), die ich als PNG-Datei abgespeichert hatte.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 675


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abbildung 11.44 E
Ein Bildpinsel – gezogen und
geklickt

In Abbildung 11.44 sehen Sie zudem die Auswirkung, wenn ein


Bildpinsel für Copyright-
Pinselstrich gezogen wird oder wenn mit dem Malpinsel nur
Hinweise nutzen!
einfache Klicks in Form von drei einzelnen Sternen ausgeführt
Solche Bildpinsel eignen
werden. Beim Einsatz von Bildpinseln wird immer die Original-
sich für Pinsel mit einem
Copyright-Hinweis, den Sie farbe des verwendeten Bildes angewendet. Wenn Sie also beim
auf Fotos durch einen ein- Einsatz des Pinsels eine andere Farbe im Panel Farbe verwen-
fachen Klick aufstempeln, den, wird diese missachtet. Die fünfte Möglichkeit, einen neuen
oder wenn Sie Symbole für Pinsel zu erzeugen, und zwar aus einer Auswahl, lernen Sie im
die Erstellung von Landkar- folgenden Abschnitt kennen.
ten verwenden wollen
(Bäume, Häuser etc.).
Sie können Pinsel individuell anpassen und so Lösungen für unzäh-
lige Anforderungen erstellen. Was möglich ist, werden Sie auf den
folgenden Seiten erfahren.

Pinsel aus Auswahl erzeugen | Es ist auch möglich, einen Pinsel


basierend auf einer Auswahl zu erzeugen. Hierfür habe ich das
Buschwindröschen aus Abbildung 11.45 mit dem Auswahlpinsel
ausgewählt.

Abbildung 11.45 E
Ein Objekt – hier ein Busch-
windröschen – wurde aus-
gewählt.

676 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.1  Das Arbeiten mit Pinseln

Im Pinsel-Panel habe ich aus dem Kontextmenü den Befehl Neuer


Pinsel aus Auswahl aufgerufen.

F  Abbildung 11.46
Die Auswahl wird als Grund-
lage für einen Pinsel heran-
gezogen.

Der somit erzeugte Pinsel erscheint nun am Ende der Pinsel-Kate-


gorie Einfach und ist ab sofort verfügbar, kann also auch in anderen
Dateien angewendet werden.

G  Abbildung 11.47 G  Abbildung11.48


Der neu erstellte Pinsel… … wurde in einer anderen Datei angewendet.

Pinselkategorie anlegen | Es kann hilfreich sein, wenn Sie sich


vor der Erstellung eines Pinsels aus einer Auswahl eine neue Pinsel-
kategorie anlegen, dort »sammeln« Sie dann Ihre eigenen Pinsel.
Klicken Sie hierzu auf das Kontextmenü und wählen Sie Neue Kate-
gorie erstellen. Diese wird direkt angelegt und erhält den Namen
Pinsel. Da dieser nicht sehr aussagekräftig ist, rufen Sie erneut das
Kontextmenü auf und wählen Kategorie umbenennen. Vergeben
Sie dann einen eindeutigen Namen und starten Sie die Erzeugung
eines neuen Pinsels aus einer Auswahl.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 677


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Pinsel exportieren  | Wenn Sie Pinsel erstellt haben (siehe im


Abschnitt 11.1.4 den Passus »Eigene Pinselspitzen erstellen«), die Sie
anderen zur Verfügung stellen oder auf einem Zweitrechner ebenfalls
verwenden wollen, wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl
Pinsel exportieren (siehe Abbildung 11.43) und vergeben einen
eindeutigen Namen. Die Pinseldatei wird im Format .afbrushes abge-
speichert und kann in Affinity Photo sowie Affinity Designer verwen-
det werden. Adobe Photoshop weist diese Dateien allerdings ab.

11.2 Motive freistellen


Unter Freistellen versteht man in der Fotografie, dass sich ein
Objekt vom Hintergrund abhebt. In der Bildbearbeitung bedeutet
es aber auch, dass Sie Bildbereiche auswählen und vom Hinter-
grund lösen. Grundlegende Möglichkeiten des Auswählens haben
Sie in Kapitel 3 kennengelernt. Diese sollen nun erweitert werden,
damit Sie Ihre Auswahlbereiche optimieren können.

11.2.1 Eine Auswahl verfeinern


Eine Auswahl ist recht schnell gemacht – Affinity Photo bietet
hierzu eine ganze Palette an Werkzeuge an. Doch wenn Sie ein
Objekt auswählen wollen, das eine unruhige Kontur hat (zum Bei-
spiel Haare, Fell, Blätter oder andere feine Strukturen) und gleich-
zeitig einen unterschiedlichen Hintergrund besitzt, versagen die
Auswahlwerkzeuge meist. Hier kommt die Option Verfeinern 1
ins Spiel, die Sie in der Kontextleiste der Auswahlwerkzeuge finden.

Abbildung 11.49 E
Die Option Verfeinern hilft,
eine sehr feine Auswahl zu
a
erstellen.

Schritt für Schritt


Eine Person freistellen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto für eine Auswahl
vorbereiten und anschließend die Auswahl verfeinern.

1  Datei öffnen
Kapitel_11 • Öffnen Sie die Datei »personauswahl.jpg«, und wechseln Sie in
personauswahl.jpg das Panel Ebenen. Das Mädchen setzt sich schon recht gut vom

678 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Hintergrund ab – damit die Auswahl aber noch leichter vonstatten-


gehen kann, wird das Foto noch etwas angepasst.

2  »Gradationskurven« aufrufen
Klicken Sie im Panel Ebenen auf das Symbol Anpassungen , und
wählen Sie die Gradationskurven. Ziehen Sie im oberen Viertel
die Kurve nach oben und im unteren Viertel nach unten. Damit
betonen Sie die Lichter und Schatten. Verlassen Sie das Fenster
Gradationskurven.

F  Abbildung 11.50
Durch Anwenden von Gra-
dationskurven hebt sich
die Person noch besser vom
Hintergrund ab.

3  Ebenen zusammenlegen
Gehen Sie auf Ebene • Sichtbare zusammenlegen. Sie erhalten
eine weitere Ebene, die die Hintergrund- und die Anpassungs-
ebene zusammenfasst und die Sie als Grundlage für den nächsten
Schritt heranziehen werden.

4  Auswahl erzeugen
Wählen Sie den Auswahlpinsel (W). In der Kontextleiste ver-
wenden Sie den Modus Hinzufügen, eine Breite von 50 px sowie
die Option An Kanten ausrichten. Deaktivieren Sie die Option
Alle Ebenen. Malen Sie mit dem Pinsel über die porträtierte Per-
son. Da der Pinsel zu groß für die Hände ist, wird die Auswahl dort
unweigerlich unsauber, was aber nicht relevant ist.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 679


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abbildung 11.51 E
Die Auswahl wurde erstellt.

5  Auswahl verfeinern
Klicken Sie in der Kontextleiste auf die Schaltfläche Verfeinern
1 . Es erscheint das Dialogfenster Auswahl verfeinern. Wählen
Sie im Klappmenü Vorschau 2 die Option Overlay, und aktivie-
ren Sie die Option Kontrastgrenzen folgen 3 . Vergeben Sie
eine Pinselstärke von 50 px. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(1), um die
Ansicht auf 100 % zu vergrößern. So lässt sich der nächste Schritt
besser ausführen.
b

G  Abbildung 11.52
Die Funktion Verfeinern ist aktiv.

680 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

6  Auswahl vornehmen
Achten Sie darauf, dass die Option Hintergrundmaskierung
(Matte) 4 aktiv ist. Drücken Sie die Leertaste, um zum Ansichts-
werkzeug zu wechseln, und verschieben Sie den Ausschnitt zur
Hand. Fahren Sie mit dem Werkzeug am Rand der Hand entlang.
Alternativ können Sie auch einzelne Klicks vornehmen. Affinity
Photo ermittelt Konturgrenzen und entfernt falsch ausgewählte
Bereiche (weiß markiert) 5 von der Auswahl (die Bereiche werden
dann mit einer roten Maske 6 – dem Overlay – versehen).

F  Abbildung 11.53
Optimieren Sie die Auswahl.

7  Weitere Bereiche verfeinern g


Drücken Sie wieder die Leertaste, um den Ausschnitt zum Kopf des
Porträts zu verschieben. In den Haaren scheint noch der alte Hin-
tergrund durch. Klicken Sie dort mit dem Werkzeug auf die weißen
Stellen 7 (oder übermalen Sie sie) – Affinity Photo entfernt diese
dann von der Auswahl (die rote Maske wird sichtbar). Wechseln
Sie zur rechten Hand – falls durch einen Klick auf die Hand zu viel
von der Auswahl weggenommen wird, reduzieren Sie die Pinsel- G  Abbildung 11.54
breite durch Drücken der Taste (¡) beziehungsweise durch Ändern Achten Sie auf wehende
des Wertes im Dialogfenster Auswahl verfeinern. Haare, da hier der Hinter-
grund durchscheinen könnte.
8  Auswahl ausgeben
Wählen Sie im Klappmenü Ausgabe im Dialogfenster Auswahl
verfeinern die Option Maske. Klicken Sie dann auf Anwenden.
Aus der Auswahl wird Maske generiert, die als Unterebene ein-
gesetzt wird. Klappen Sie im Panel Ebenen die oberste Ebene auf,
um die Maske zu sehen. Klicken Sie auf die Maske, und ziehen Sie
diese unter die Ebene Hintergrund. Entfernen Sie die oberste
Ebene sowie die Anpassungsebene, da diese nur als Hilfsebenen
dienen sollten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 681


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abbildung 11.55 E
Die erzeugte Maske wird
verschoben.

9  Datei speichern
Gehen Sie auf Datei • Speichern unter, und sichern Sie die Datei.
Da sie aus zwei Ebenen (Hintergrund und Maske) besteht, wird sie
im Format .afphoto abgelegt.

Abbildung 11.56 E
Die Datei wird gespeichert –
durch Deaktivierung der
Maske bleibt der Inhalt der
Hintergrundebene weiterhin
erhalten.

Die verschiedenen Vorschautypen | Sie haben gesehen, dass auch


eine etwas unsaubere Auswahl über den Befehl Verfeinern sehr
gut angepasst werden kann. In der Schritt-Anleitung haben Sie die
Vorschau als Overlay 1 verwendet. Dies hat den Vorteil, dass Sie
die nicht ausgewählten Bereiche mit einer roten Überlagerung (der
sogenannten Maske) sehen. Ausgewählte Bereiche werden wie das
Original angezeigt.

682 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

F  Abbildung 11.57
Der Vorschautyp
Overlay zeigt alle
Inhalte des Fotos an.

Neben dem Vorschautyp Overlay gibt es vier weitere Vorschau-


typen:
E Schwarzer Hintergrund

E Weisser Hintergrund

E Schwarz-Weiss b
E Transparent

G  Abbildung 11.58
Und das aus gutem Grund, denn die Vorschau Overlay hat auch Der Dialog Auswahl ver-
Nachteile – so werden wehende Haare manchmal übersehen. feinern bittet insgesamt
Hier kann die Vorschau Schwarz-Weiss 2 hilfreich sein, in der fünf Vorschautypen an.
ausgewählte Bereiche in Weiß und nicht ausgewählte Bereiche in
Schwarz angezeigt werden. Zur Beurteilung, welche Bereiche noch H  Abbildung 11.59
aufgenommen werden müssen, eignet sich diese Vorschau aller- Die Vorschau Schwarz-
dings eher nicht. Weiss

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 683


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abhängig vom freizustellenden Objekt können Sie auch auf andere


Vorschau-Optionen zurückgreifen. Ist das Objekt recht dunkel,
eignet sich die Vorschau-Option Weisser Hintergrund besser
als Schwarzer Hintergrund. Die Vorschau Transparent kann
hilfreich sein, wenn Sie Objekte mit harten Kanten (zum Beispiel
Gebäude) freistellen wollen. Beim Freistellen von Porträts, vor
allem mit abstehendem Haar, dient diese Option oft nur schlecht
zur korrekten Einschätzung.
Meine erste Wahl ist immer die Overlay-Vorschau sowie
Schwarz-Weiss, da sich hier vor allem wehendes Haar sehr gut
erkennen lässt.

Randbreite, Glätten und Randschärfe | Über den Regler Rand-


breite wird die Auswahl erweitert – beim Ändern des Wertes wird
der Rand direkt angezeigt. Über Glätten können Sie auf harte
Auswahlkanten eingehen und diese geschmeidiger machen. Über
den Regler Randschärfe erzeugen einen weichen Übergang zum
Hintergrund. Die Ausdehnung kann die Auswahl vergrößern (posi-
tiver Wert) oder verringern (negativer Wert).

Anpassungspinsel | Die vier Schaltflächen für den Anpassungs-


pinsel regeln, welche Bereiche aufgenommen werden sollen.
a b c d
Abbildung 11.60 E
Über Anpassungspinsel
bestimmen Sie, welche
Bereiche aufgenommen
­werden sollen.

Über Hintergrundmaskierung (Matte) 1 versucht Affinity Photo,


Hintergrundbereiche zu entfernen. Dies ist immer dann hilfreich,
wenn Sie feine Bereiche in die Auswahl aufnehmen wollen, wie
zum Beispiel wehende Haare oder Tierfell.
Über Vordergrund 2 erweitern Sie die Auswahl, und über
Hintergrund 3 werden Bereiche von der Auswahl entfernt. In
Abbildung 11.61 sehen Sie, dass einige Haare nicht in der Aus-
wahl enthalten sind. Über den Anpassungspinsel Hintergrund-
maskierung (Matte) wird Ihnen kein Erfolg beschert, da Affinity
Photo keine klaren Hintergrundelemente erkennen kann. Durch
Wahl des Anpassungspinsels Vordergrund können Sie die Haare
in die Auswahl aufnehmen.

684 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

G  Abbildung11.61 G  Abbildung 11.62


Die Auswahl der Haare … … erfolgt mit der Option Vordergrund.

Gleiches gilt für die Option Hintergrund: So wurde bei der Aus-
wahl ein Stück vom Hintergrund aufgenommen. Durch einen Klick
mit dem Anpassungspinsel Hintergrund kann dieser schnell wie-
der von der Auswahl abgezogen werden.

F  Abbildung 11.63
Der zu viel ausgewählte
­Hintergrund wird mit dem
Anpassungspinsel Hinter-
grund von der Auswahl
­ausgenommen.

Beim Freistellen kann es passieren, dass der Übergang von frei-


gestelltem Objekt zum Hintergrund sehr hart ausfällt. Über den
Regler Randschärfe 4 können Sie darauf einwirken. Je höher der
Wert für die Randschärfe, desto weicher wird der Übergang. Somit
ist die Randschärfe vergleichbar mit dem Wert für Härte, den Sie
aus den Auswahl- und Pinselwerkzeugen kennen.

Ausgabe | Das Klappmenü Ausgabe bietet Ihnen verschiedene


e
Optionen an. Sie regeln hiermit, wie die erstellte Auswahl ausgege-
f
ben werden soll. Wenn Sie sich für Auswahl 5 entscheiden, wird g
die aktive Ebene mit einer Auswahl versehen. Das klingt praktisch, h
ist aber nur bedingt optimal, da Sie mögliche Korrekturen nur mit
G  Abbildung 11.64
Auswahlwerkzeugen durchführen können. Über Ausgabe können Sie
Wenn Sie dabei Fehler erzeugen, können Sie nicht mehr zu der entscheiden, wie die Aus-
ursprünglichen Auswahl zurückkehren. Besser geeignet ist Maske wahl ausgegeben werden
6 , da hier die Auswahl als Maskierungsebene unter die aktive soll.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 685


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Ebene gesetzt wird. Hier können Sie auch noch nachträglich prob-
lemlos Optimierungen durchführen. Auch Neue Ebene mit Maske
8 eignet sich, da dadurch die aktive Ebene unangetastet bleibt.
Die Option Neue Ebene 7 setzt den ausgewählten Bereich über
die aktive Ebene – hier sind nachträgliche Änderungen allerdings
nur schwer bis gar nicht möglich.

11.2.2 Kreativ arbeiten mit Masken


Sie haben im Verlauf des Buches bereits mehrfach gesehen, dass
Ausprobieren?
die Arbeit mit Masken auch gerade für die kreative Bildbearbeitung
Die beiden verwendeten
interessant ist. In diesem Abschnitt möchte ich Ihnen zeigen, wie
Dateien finden Sie im
Sie eine Person in ein anderes Foto montieren können.
Download-Material für
­Kapitel 11: kirche_frau.jpg,
kirche_bohinj.jpg

Abbildung 11.65 E
Die Person aus diesem Foto
soll in ein anderes Bild mon-
tiert werden.

Maske erstellen | Im Panel Ebenen dupliziere ich die Hintergrund-


ebene, dann rufe ich eine Anpassungsebene Schwarz-Weiss auf.
Über einen Klick auf die Schaltfläche Zusammenlegen wird die
Schwarz-Weiß-Umwandlung direkt auf der duplizierten Bildebene
ausgeführt. Anschließend füge ich eine Anpassungsebene vom Typ
Tonwertkorrektur ein. Die schnellste Variante hierfür ist der Weg
über (Strg)/(cmd) + ​(L) – alternativ dazu klicken Sie auf das Sym-
bol Anpassungen . Hier ziehe ich den Regler Schwarzstufe
nach rechts, um die dunklen Bereiche noch mehr zu betonen. Den
Gamma-Regler ziehe ich nach links, um den Kontrast zu steigern.
Über einen Klick auf Zusammenlegen 1 wird die Anpassungs-
ebene mit der darunterliegenden Ebene verschmolzen.

686 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

F  Abbildung 11.66
Der Kontrast wird erhöht.

Mit dem Auswahlpinsel (W) erstelle ich eine Auswahl der Person.
Da an manchen Bereichen immer noch zu wenig Kontrastunter-
schiede bestehen, die dazu führen, dass der Auswahlpinsel zu viel
auswählt, wechsele ich immer wieder zum Modus Subtrahieren,
um zu viel ausgewählte Bereich von der Auswahl abzuziehen. Für
die feineren Stellen reduziere ich die Pinselbreite (¿).

F  Abbildung11.67
Die Auswahl wird erstellt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 687


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Die oberste Ebene kann nun ausgeblendet und die darunterlie-


gende, duplizierte Hintergrundebene ausgewählt werden. Hier
klicke ich in der Kontextleiste des Auswahlpinsels die Schaltfläche
Verfeinern an, um die wehenden Haare herauszuarbeiten. Nach
der Bearbeitung lege ich über die Ausgabe eine Maske fest. Diese
Maske kann im Nachhinein angepasst werden.

G  Abbildung11.68
Die Auswahl wurde erstellt und verfeinert.

Über Datei • Platzieren wähle ich ein Foto (hier eine Kirche), dass
als Hintergrund dienen soll und verschiebe diese neue Bildebene
unter die junge Frau. Durch eine Unschärfe, die ich dem Kirchen-
bild über Filter • Unschärfe • Gausssche Unschärfe zuweise,
wird das Ergebnis noch realistischer.

G  Abbildung11.69
Die Person wurde auf ein anderes Foto gelegt.

688 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

11.2.3 Zeichenstift für Freisteller nutzen


Neben den reinen Auswahlwerkzeugen eignet sich auch das Zei-
Maske verfeinern
chenstift-Werkzeug (P) zum Erzeugen einer Auswahl. Hier kön-
Nicht nur eine Auswahl
nen Sie entlang der Kontur der gewünschten Auswahl mehrere
lässt sich verfeinern. Wenn
Klicks ausführen und einen sogenannten Pfad erzeugen. Bei jedem
Sie eine Maske haben, die
Klick wird ein Knoten gesetzt, der sich mit dem vorherigen Knoten möglicherweise auf einer
verbindet. In Abbildung 11.70 habe ich mit dem Zeichenstift-Werk- vorherigen Auswahl be-
zeug nur wenige Klicks benötigt, da das Schild eine geometrische ruht, können Sie diese im
Form hat. Panel Ebenen auswählen
und dann Ebene • Maske
verfeinern wählen. Die
Anwendung ist identisch
mit dem Verfeinern einer
Auswahl.

F  Abbildung11.70
Mit dem Zeichenstift-Werk-
zeug können Sie Objekte
auch auswählen.

Eine Auswahl mit dem Zeichenstift erstellen | Wenn Sie die


Kontur des gewünschten Objekts Stück für Stück umrundet haben
und zum Startknoten zurückkehren, erscheint am Mauszeiger ein
kleiner Kreis, der Ihnen anzeigt, dass der Pfad geschlossen ist. Sie
haben in diesem Moment eine Art Form erzeugt. Erst durch einen
Klick auf die Schaltfläche Auswahl 1 in der Kontextleiste des Zei-
chenstift-Werkzeugs erzeugen Sie eine Auswahl.

F  Abbildung 11.71
Ein mit dem Zeichenstift-
Werkzeug erzeugter Pfad
kann als Auswahl genutzt
werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 689


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Durch das Setzen vieler eng aneinanderliegender Knoten können


Sie auch komplexere Auswahlen erreichen. Ein zu viel gesetzter
Knoten lässt sich über (Entf) (Mac: (_í)) löschen. Weitere Kno-
ten müssen Sie vor dem Löschen zuerst anklicken (diese werden
daraufhin blau gefüllt und können dann entfernt werden).

Abbildung 11.72 E
Auch komplexe Auswahl­
bereiche lassen sich mit
dem Zeichenstift-Werkzeug
realisieren.

Auswahl in Maske verwandeln | Da eine Auswahl recht endgültig


ist, bietet sich die Schaltfläche Maske 1 an – hier wird der gezeich-
Abbildung 11.73 H nete Pfad zur Grundlage einer Maske, die auch direkt angewendet
Der Pfad wurde für eine wird. Der Vorteil liegt hier darin, dass Sie die Maske im Nachhinein
Maske verwendet. anpassen können.

11.2.4 Mit den Radierer-Werkzeugen freistellen


Um Motive freizustellen, müssen Sie nicht zwingend mit Auswahl-
bereichen arbeiten. Je nach gewünschtem Ergebnis können Sie
hierzu auch die Radierer-Werkzeuge einsetzen. Affinity Photo bie-
tet Ihnen drei verschiedene Radierer-Werkzeuge an, die alle eines
gemeinsam haben: das Entfernen von Bildbereichen.

690 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Radierer  | Der Radierer (E) funktioniert wie ein klassischer


Radiergummi: Beim Überfahren mit gedrückter Maustaste werden
die darunterliegenden Bildbereiche ohne Nachfrage entfernt. Befin-
det sich unterhalb der Ebene keine weitere Ebene, wird der durch
das Radieren entstehende Bereich transparent (in der Optik eines
Schachbrettmusters, wenn Sie die Option Dokument • Trans-
parenter Hintergrund aktiviert haben, ansonsten wird er weiß).
Befindet sich unterhalb der Ebene eine weitere Ebene, gibt der
radierte Bereich die Sicht auf diese frei.

G  Abbildung 11.74 G  Abbildung 11.75


Teile der oberen Ebene (Leuchtturm) wurden Radierte Bereiche werden transparent.
radiert.

Der Vorteil an dem Radierer liegt darin, dass er als Pinsel einge-
setzt wird und Sie daher durch Verwendung unterschiedlicher
Pinselspitze interessante Ergebnisse erzielen können. Gleichzeitig
birgt der Radierer auch den Nachteil, dass die radierten Bildberei-
che unwiderruflich gelöscht werden (es sei denn, Sie widerrufen
die Radieraktion mit (Strg)/(cmd) + ​(Z) beziehungsweise über das
­Protokoll).

Hintergrundradierer | Der Hintergrundradierer (E) bringt eini-


ges mehr an Intelligenz mit – denn er arbeitet ähnlich wie der Aus-
wahlpinsel (W) und radiert nur Pixel aus, die einer aufgenomme-
nen Farbe entsprechen. Er eignet sich sehr gut zum Freistellen von
Objekten, die sich auf einem homogenen Hintergrund befinden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 691


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Schritt für Schritt


Zwei Bilder miteinander kombinieren mit Hilfe
des Hintergrundradierers
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie zwei Bilder miteinander
verschmelzen lassen. Da der Hintergrund des oberen Fotos sehr
Kapitel_11 • einheitlich ist, ruft diese Aufgabe förmlich nach dem Hintergrund-
bergwelt.jpg, schwarm.jpg radierer.

1  Datei öffnen und platzieren


Öffnen Sie die Datei »bergwelt.jpg«, und aktivieren Sie die Mag-
netische Ausrichtung . Gehen Sie auf Datei • Platzieren, und
wählen Sie die Datei »schwarm.jpg«. Ziehen Sie die Datei von der
oberen linken Ecke zur unteren rechten Ecke; die Magnetische
Ausrichtung unterstützt Sie dabei.

G  Abbildung 11.76
Die Datei »schwarm.jpg« überdeckt die Ebene der Datei
»bergwelt.jpg«.

2  Pinsel wählen
Da der Hintergrundradierer als Pinsel fungiert, wechseln Sie in das
Panel Pinsel und wählen dort aus der Kategorie Einfach einen
harten Pinsel (obere Pinselgruppe).

G  Abbildung 11.77 3  Hintergrundradierer einstellen


Ein harter Pinsel wird für die Wählen Sie den Hintergrundradierer (E), und geben Sie als
Korrektur benötigt. Breite 700 px ein. Belassen Sie die Werte für Deckkraft, Fluss

692 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

und Härte auf 100 %. Bei Toleranz vergeben Sie einen Wert von
20 % (da der Himmel sich gut von den Vögeln absetzt, kann die-
ser höhere Wert gewählt werden). Deaktivieren Sie die Optionen
Kontinuierlich Proben nehmen und Angrenzend.

G  Abbildung 11.78
Der Hintergrundradierer wird eingestellt.

4  Hintergrundradierer einsetzen
Klicken Sie mit dem Hintergrundradierer in die linke obere Ecke.
In Etappen arbeiten
Der Bereich wird hellblau, da durch die Radierung der darunterlie-
Es empfiehlt sich, die Ar-
gende Bildbereich sichtbar wird. Fahren Sie bei gedrückter Maus-
beit mit dem Hintergrund-
taste über das gesamte Foto. Da die Vögel eine andere Farbe als
radierer in mehreren
der Himmel haben, bleiben diese von der Radierung verschont. Schritten durchzuführen,
Sie können daher beruhigt mit dem Hintergrundradierer über die das heißt, Sie malen mit
Vögel malen. dem Werkzeug über einen
Bereich, lassen die Maus
los und fahren dann mit
der Arbeit fort. Dadurch
wird für jeden neuen
Werkzeugeinsatz ein Pro-
tokolleintrag erzeugt, der
sich im Notfall Stück für
Stück widerrufen lässt.

F  Abbildung 11.79
Der Hintergrundradierer
hat gründlich gearbeitet.

5  Assistent bestätigen
Da die Bilddatei für das Radieren eigentlich gerastert werden muss,
übernimmt das grundsätzlich der Assistent für Sie. Sie erhalten
daher eine kurze Mitteilung, dass das Rastern vorgenommen
wurde. Sollten Sie den Assistenten deaktiviert haben, müssen Sie
vor dem Einsatz des Hintergrundradierers die Bildebene über einen
rechten Mausklick anklicken und dort Rastern wählen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 693


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Warum der
Werkzeugwechsel?
F  Abbildung 11.80
Ich habe es mir gerade bei
den Radierer-Werkzeugen Der Assistent hat die
angewöhnt, immer dann Ebene gerastert.
zu einem anderen Werk-
zeug zu wechseln, wenn 6  Anpassungsebene erzeugen
die Radierarbeiten abge- Wählen Sie das Ansichtswerkzeug (H), und wechseln Sie in das
schlossen sind. Das soll Panel Ebenen. Klicken Sie auf die untere Ebene, und rufen Sie über
mich davor bewahren, dass das Symbol Anpassungen die Anpassungsebene Tonwertkor-
ich versehentlich mit dem
rektur auf. Setzen Sie hier die Schwarzstufe auf 25 % und den
Radierer Bildbereiche ent-
Wert für Gamma auf 1,5. Ziehen Sie die Anpassungsebene nach
ferne.
rechts und unter die unterste Ebene, damit diese bei weiteren
Arbeiten nicht hinderlich wird.

G  Abbildung 11.81
Die Anpassungsebene Tonwertkorrektur lässt
die untere Ebene kontrastreicher werden.

Bereich radieren | Das Bereich radieren-Werkzeug (E) arbeitet


ähnlich wie das Bereich auswählen-Werkzeug (W). Durch einen
Klick auf einen Bildbereich werden alle Pixel mit der gleichen Farbe
ohne Nachfrage entfernt.
Wie ähnlich der Farbwert eines Pixels im Vergleich zur aufge-
nommenen Farbe sein soll, stellen Sie in der Kontextleiste über den
Wert bei Toleranz fest. Dies ist auch die einzige Werkzeugeinstel-
lung, die Sie für das Bereich radieren-Werkzeug festlegen können.

694 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

F  Abbildung 11.82
Der strukturlose Himmel
wird radiert und gibt die
Sicht auf eine darunterlie-
gende Ebene mit Himmel
frei.

Bildbereiche, die nicht in direkter Verbindung mit dem ausgewähl-


ten Bereich liegen, werden nicht radiert. Dieses Verhalten kön-
nen Sie bei anderen Werkzeugen über die Option Angrenzend
festlegen, die allerdings für das Bereich radieren-Werkzeug nicht
wählbar ist. Um das Radieren nur auf einen Teilbereich anwenden
zu können, ist es sinnvoll, vorab zumindest eine grobe Auswahl zu
treffen, die den Bereich definiert, auf den sich das Bereich radieren-
Werkzeug auswirken soll.

11.2.5 B
 ilder ineinanderblenden mit Hilfe
der Mischmodi
Auch durch den Einsatz eines Mischmodus können Sie Bildbereiche
festlegen. Hier sollten Sie Fotos wählen, deren Hintergrund stark
vom Hauptobjekt, aber auch von der darunterliegenden Ebene
abweicht. In Abbildung 11.83 habe ich eine Nachtaufnahme geöff-
net, die mit Blitz aufgenommen wurde und das hochwirbelnde
Mehl hervorheben sollte.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 695


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.83
Das Foto mit dem schwarzen Hintergrund eignet sich für einen
­Mischmodus.

Der dadurch entstehende schwarze Hintergrund kann sehr gut ver-


wendet werden, um ihn mittels Mischmodus auszublenden. So
habe ich ein weiteres Foto platziert und im Panel Ebenen unter
das Foto gelegt. Über den Mischmodus Negativ multiplizieren
verschwindet der schwarze Hintergrund und gibt die Sicht auf die
darunterliegende Ebene frei.

G  Abbildung11.84
Der schwarze Hintergrund verschwindet aufgrund des Mischmodus.

696 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Beim Foto in Abbildung 11.85 ist es genau umgekehrt: Der weiße


Hintergrund, bedingt durch die Schneelandschaft, wird über den
Mischmodus Multiplizieren missachtet.

F  Abbildung11.85
Die weißen Bestandteile
des Fotos …

F  Abbildung11.86
… werden aufgrund des
Mischmodus Multiplizieren
missachtet.

11.2.6 Reservekanal einsetzen


Neben den unterschiedlichen Techniken zur Auswahl von Bild­
bereichen kann auch der Reservekanal aus dem Kanäle-Studio
herangezogen werden. Dieser Reservekanal lässt sich nachträglich
bearbeiten, wobei auch ein Mischmodus herangezogen werden
kann.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 697


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Was aber bedeutet Reservekanal? Um es abzukürzen: In einem


Reservekanal speichern Sie eine Auswahl und können diese zu
einem späteren Zeitpunkt verwenden. Schauen Sie sich hierzu das
Kanäle-Studio an: Neben den Farbkanälen befindet sich hier auch
die Pixelauswahl. Ist kein Bildbereich ausgewählt, erkennen Sie es
an dem schwarzgefüllten Kasten vor der Pixelauswahl.

G  Abbildung 11.87 G  Abbildung 11.88


Es ist nichts ausgewählt, daher bleibt die … was sich ändert, sobald ein Bereich ausgewählt
­Pixelauswahl schwarz  … wird.

Die Pixelauswahl zeigt also an, ob eine Auswahl vorliegt oder eben
nicht. Liegt eine Auswahl vor, können Sie diese abspeichern – und
zwar über einen rechten Mausklick auf Pixelauswahl und Klick auf
den Befehl Reservekanal erstellen.

Abbildung 11.89 E
Eine Pixelauswahl lässt
sich als Reservekanal ab­­
speichern.

Wenn Sie die bestehende Auswahl aufheben (z. B. über (Strg)/


(cmd) + ​(D)), wird die Pixelauswahl wieder mit einem schwarzen Kas-
ten versehen, der Reservekanal bleibt aber weiterhin bestehen.
Hierüber können Sie dann die Auswahl erneut erzeugen – klicken

698 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Sie dafür mit der rechten Maustaste auf den Reservekanal und
wählen Sie Als Pixelauswahl laden.
Das ist aber noch nicht alles – denn wie eingangs erwähnt, kön-
nen Sie den Reservekanal nachträglich bearbeiten. So habe ich eine
eckige Auswahl erzeugt, diese als Reservekanal gesichert und die
Auswahl aufgehoben.

G  Abbildung 11.90
Eine eckige Auswahl wurde erstellt.

Anschließend habe ich einen Doppelklick auf den Reservekanal aus-


geführt – danach »verschwindet« das Foto und macht Platz für den
Kanal – ausgewählte Bereich werden in Weiß, nicht ausgewählte
Bereiche in Schwarz dargestellt. Hier habe ich das Freihandauswahl-
Werkzeug genutzt, um mehrere Auswahlbereiche zu erstellen.
Mit dem Bereich füllen-Werkzeug und schwarzer Farbe habe
ich diese Auswahlbereiche gefüllt.

F  Abbildung 11.91
Durch Doppelklick auf einen
Reservekanal kann dieser
bearbeitet werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 699


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Ein Klick auf eine Ebene im Ebenen-Panel bringt Sie zurück zum
Foto. Hier erstelle ich eine Anpassungsebene vom Typ Farbbalance
und verändere die Regler.

Abbildung 11.92 E
Die Anpassungsebene wirkt
sich naturgemäß auf das
gesamte Foto aus.

Nun kommt der Reservekanal ins Spiel: Bei ausgewählter Anpas-


sungsebene führe ich einen rechten Mausklick auf den Reserveka-
nal aus und wähle In Alpha von Anpassung – Farbbalance laden.
Die Anpassungsebene wird daraufhin auf den ausgewählten Bereich
begrenzt. Die Regler der Anpassungsebene stehen weiterhin zur
Verfügung und können genutzt werden, um den Bildausschnitt
noch besser zu betonen.

Abbildung 11.93 E
Passen Sie die Anpassungs-
ebene nachträglich an.

700 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Sie haben gesehen, wie Sie den Reservekanal nutzen und nachträg-
lich ändern können. Auch der Einsatz von Filtern ist möglich, um
z. B. eine Auswahl zu verformen. Auch interessant ist der Einsatz
von Pinseln, um eine Auswahl zu verfeinern.
Das Laub des Baums in Abbildung 11.94 soll ausgewählt wer-
den. Dies wird mit dem Auswahlpinsel vorgenommen und über
das Verfeinern optimiert. Die somit erzeugte Auswahl habe ich
anschließend als Reservekanal gesichert und diesen in Baumkrone
umbenannt (rechter Mausklick auf den Reservekanal und Klick auf
den Befehl Umbenennen).

G  Abbildung
11.94
Die Baumkrone wurde ausgewählt und verfeinert.

Nachdem die Auswahl über (Strg)/(cmd) + ​(D) aufgehoben wurde,


wird der Reservekanal über einen Doppelklick zur Bearbeitung
angezeigt.

F  Abbildung 11.95
Der Reservekanal kann
bearbeitet werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 701


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Um die Auswahl zu verbessern, rufen ich den Malpinsel auf,


wechsele zur Farbe Weiß, ändere die Deckkraft auf 50 % und wähle
– ebenfalls in der Kontextleiste – den Mischmodus Weiches Licht.
Hierdurch passiert folgendes: Beim Übermalen werden nur die hel-
len Bereiche berücksichtigt, schwarze Bereich werden nicht ver-
ändert. So lassen sich graue Bereiche, d. h. Bereiche, die nicht zu
100 % ausgewählt waren, in die Auswahl aufnehmen.
Zurück auf der Ebene mit dem Foto erzeuge ich eine Anpas-
sungsebene vom Typ Leuchtkraft und ziehe beide Regler nach
rechts. Damit sich diese Anpassung nur auf die Baumkrone bezieht,
führe ich einen rechten Mausklick auf den Reservekanal Baum-
krone aus und wähle In Alpha von Anpassung – Leuchtkraft
laden.

G  Abbildung 11.96
Die Leuchtkraft wurde erhöht – allerdings beschränkt auf die
Baumkrone.

702 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

Schritt für Schritt


Doppelbelichtung – zwei Fotos verschmelzen lassen
In der analogen Fotografie konnte der Filmtransport verhindert
und rückgängig gemacht werden, damit ein weiteres Foto an der
gleichen Stelle wie das vorab gemachte Foto belichtet wurde. Dies
Kapitel_11 •
wurde als Doppelbelichtung (oder Mehrfachbelichtung) bezeich- DB-1.jpg, DB-2.jpg
net. In der digitalen Dunkelkammer lässt sich das ganz leicht über
Ebenen reproduzieren.

1  Datei öffnen und freistellen


Öffnen Sie die Datei DB-1.jpg in Affinity Photo. Wählen Sie den
Auswahlpinsel (W) und stellen Sie eine Pinselbreite von 50 px ein.
Achten Sie darauf, dass die Option An Kanten ausrichten aktiv
ist. Fahren Sie dann mit dem Pinsel über die Person. Unterhalb der
Kamera wird Affinity Photo auch den Hintergrund auswählen – das
spielt aber keine Rolle, da wir diese »Problembereiche« später aus-
blenden werden.

F  Abbildung 11.97
Der Auswahlpinsel und
dessen Einstellungen.

F  Abbildung 11.98
Die Auswahl wird nicht per-
fekt ausfallen –, das ist aber
nicht relevant.

2  Neue Ebene erzeugen und weitere Datei platzieren


Duplizieren Sie den ausgewählten Bereich, indem Sie (Strg)/​(cmd)  + ​
(J) drücken. Heben Sie mittels (Strg)/(cmd) + ​(D) die Auswahl auf.
Klicken Sie dann im Ebenen-Studio auf das Symbol Pixelebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 703


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

hinzufügen. Diese neue, leere Ebene füllen Sie über Bearbeiten •


Füllung mit Weiß. Ziehen Sie die neue, weiße Ebene unter die
Kopie der Personen-Ebene.

3  Weiteres Foto platzieren


Gehen Sie auf Datei • Platzieren und wählen Sie die Datei DB-2.
jpg. Passsen Sie die Größe des platzierten Fotos so an, dass diese
mindestens genauso groß wie die Kopie der Personen-Ebene ist.

G  Abbildung 11.99
Die kopierte Ebene liegt an
oberster Stelle.

Anderes Foto –
­weniger Arbeit
Das Freistellen der Person
und das Hinzufügen der
weißgefüllten Ebene kön-
nen Sie weglassen, wenn
Sie ein Foto verwenden,
wo der umgebende Hin- G  Abbildung 11.100
tergrund bereits weiß ist. Ein weiteres, platziertes Foto.
In dieser Schritt-für-Schritt-
Anleitung war es erforder- 4  Ebenenreihenfolge und Füllmodus ändern
lich, da die Person alleine Ziehen Sie die Ebene mit dem platzierten Foto über die Kopie der
auf einem weißen Hinter-
Personen-Ebene. Ändern Sie anschließend im Ebenen-Studio den
grund vorliegen musste.
Füllmodus von Normal auf Negativ multiplizieren.

Abbildung 11.101 E
Aufgrund des Füll-
modus verschmel-
zen die Fotos.

704 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.2  Motive freistellen

5  Bildbereiche übermalen
Klicken Sie auf die Kopie der Personen-Ebene und erzeugen Sie
durch Klick auf das Symbol Maskierungsebene eine Maske. Rufen
Sie das Studio Farbe auf und wählen Sie Schwarz als Vordergrund-
farbe, wählen Sie anschließend einen Pinsel, z. B. aus der Kategorie
Trockene Medien. Fahren Sie mit dem Malpinsel über die Stellen,
die Sie übermalen wollen. Mittels niedrigem Wert bei Fluss (Mal-
pinsel Einstellungen) können Sie dezent malen.

G  Abbildung11.102
6  Composing verfeinern Bereiche wurden mittels
Sie können der Kopie der Personen-Ebene noch eine Anpassungs- Maskierung übermalt.
ebene Schwarz-Weiß zuweisen, das platzierte Foto neu anordnen
und noch einen Text hinzufügen – Fertig!

F  Abbildung 11.103
Die Datei nach der
Finalisierung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 705


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

11.3 Motive verformen mit


der Liquify Persona
Es gibt immer wieder einmal Situationen, in denen Sie Bereiche
eines Fotos verformen müssen. So kann sich beispielsweise durch
die Kameraperspektive ein zu kräftiges Gesicht ergeben, das Sie
nachträglich schmälern wollen, oder durch Falten in der Kleidung
ergeben sich unschöne Wölbungen. Affinity Photo bietet Ihnen
hierzu nicht nur ein Werkzeug an, sondern sogar eine eigene
­Persona.

11.3.1 Gitterverzerrung in der Photo Persona


In der Photo Persona haben Sie bereits das Werkzeug Perspektive
kennengelernt (siehe Kapitel 9, »Bilder bearbeiten und retuschie-
ren«). Dieses Werkzeug teilt sich den Platz mit dem Gitterverzer-
rung-Werkzeug . Mit diesem Werkzeug lassen sich ebenfalls Ver-
formungen vornehmen, wie ich Ihnen kurz in diesem Abschnitt
zeigen möchte, bevor ich näher auf die Liquify Persona eingehe.
Per Doppelklick auf eine gewünschte Stelle eines Fotos können
Sie einen Knoten 1 auf einem Gitter einblenden und diesen mit
gedrückter Maustaste verschieben. Durch jeden Doppelklick lassen
sich weitere Knoten anlegen, auf die Sie dann bei Ihrer weiteren
Arbeit stets Zugriff haben. In Abbildung 11.104 habe ich einen
Doppelklick mit dem Gitterverzerrung-Werkzeug auf die Mauer im
unteren Bereich der Kirche ausgeführt. Anschließend habe ich den
damit erzeugten Knotenpunkt etwas nach unten gezogen.

a
b

Abbildung 11.104 E
Das Gitterverzerrung-Werk-
zeug wurde aktiviert. Im
unteren Bereich wurden die
Knoten verschoben.

706 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

Danach habe ich doppelt auf die linke Kante des Kirchturms geklickt
und den damit erzeugten Knoten 2 nach links geschoben. Es ent-
stehen weitere Anfasser, mit denen die Gitterlinie gebogen werden
kann. Die Kirche konnte damit etwas begradigt werden, allerdings
wird dadurch das Haus in der unteren, linken Ecke in Mitleiden-
schaft gezogen. Das soll Ihnen zeigen, dass Sie dieses Werkzeug
mit Bedacht einsetzen sollten – gerade bei der Bearbeitung von
Porträts erreichen Sie hierüber sehr schnell Ergebnisse, die nicht der
Realität entsprechen. Denken Sie auch beim Einsatz dieses Werk-
zeugs daran, vorab ein Duplikat der Originalebene anzulegen (über
(Strg)/(cmd) + ​(J)) – so können Sie sehr schnell gemachte Korrektu-
ren widerrufen, indem Sie die bearbeitete Ebenenkopie entfernen.

11.3.2 Liquify Persona kennenlernen


Statt über das gerade gezeigte Gitterverzerrung-Werkzeug zu arbei-
ten, können Sie zum Verformen Ihrer Fotos auch die eigens dafür
bereitgestellte Liquify Persona 3 nutzen. Sie starten diese durch
einen Klick auf das gleichnamige Symbol .
Beim Start der Liquify Persona wird Ihr aktives Foto direkt mit
einem Gitter überlagert, das Sie im rechten Bereich im Panel Gitter
4 ein- und ausblenden können. Hier passen Sie auch die Unter-
teilungen und die Farbe beziehungsweise Deckkraft der Gitter-
linien an. Je nach verwendetem Foto bietet es sich an, eine Farbe H  Abbildung 11.105
zu verwenden, die sich von den Farben des Fotos abhebt. Die Liquify Persona

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 707


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Die Pinseleinstellungen | Im Panel Pinsel legen Sie die Einstel-


lungen des Pinsels fest – die Werkzeuge der Liquify Persona ziehen
diese Werte heran. Grösse und Härte 1 sind vergleichbar mit
den gleichnamigen Einstellungen der Pinseleinstellungen in der
Photo Persona. Deckkraft 2 bedeutet hier allerdings nicht, wie
transparent der Pinsel arbeiten soll, sondern wie stark die Korrektur
ausgeführt werden soll.

Abbildung 11.106 E 3
Über das Panel Pinsel
­steuern Sie die Pinsel­
4
einstellungen.

Über Tempo 3 legen Sie fest, wie schnell die Werkzeuge funktio-
nieren sollen. Bemerkbar wird dies vor allem bei dem Werkzeug
Liquify-Strudel gut erkennbar, das sich bei niedrigem Tempo
langsam dreht und bei hohem Tempo schneller arbeitet. Im Klapp-
menü Form 4 bestimmen Sie die Form der Pinselspitze. Ich belasse
die Standardeinstellung Gausssche Variante, da ich zu den ande-
ren Optionen aktuell keinen Unterschied erkenne.

Gittereinstellungen | In der Symbolleiste befinden sich drei Sym-


bole, mit denen ich das aktive Gitter zurücksetzen , speichern
oder laden kann. Diese Möglichkeiten finden Sie auch über
die jeweiligen Schaltflächen im Panel Gitter. Über Gitter zurück-
setzen widerrufen Sie alle gemachten Änderungen – um einzelne
Arbeitsschritte rückgängig zu machen, können Sie auch in der
Liquify Persona das Panel Protokoll nutzen.
Wie auch in der Develop Persona müssen Sie gemachte Kor-
rekturen in der Liquify Persona über einen Klick auf die Schaltflä-
che Anwenden bestätigen oder über die Schaltfläche Abbrechen
widerrufen. In beiden Fällen wird die Datei an die Photo Persona
weitergereicht.

708 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

11.3.3 Die Werkzeuge der Liquify Persona


Die Liquify Persona bietet viele unterschiedliche Werkzeuge, mit
denen Sie Ihre Bilder kreativ und präzise verformen und verzerren
können. Neben den beiden ersten bekannten Werkzeugen (Hand-
und Zoomwerkzeug) befinden sich auch noch weitere Werkzeuge
in der Werkzeugleiste, die speziell für das Verformen zuständig sind.
Daher können diese nur in der Liquify Persona aufgerufen werden.
Das Liquify-Handwerkzeug hat die gleiche Funktion wie das
Ansichtswerkzeug, das Sie bereits in der Photo Persona kennenge-
lernt haben. Gleiches gilt für das Liquify-Zoomwerkzeug – auch
der Aufruf über die Tastatur ist identisch. Anders sieht es bei den G  Abbildung 11.107
übrigen Werkzeugen aus, die es nur in der Liquify Persona gibt. Mit den Liquify Werkzeugen
verzerren und verformen Sie
Vorwärts schieben | Mit dem Vorwärts schieben-Werkzeug (P) Bilder.
verschieben Sie Pixel in die Richtung, in der Sie Ihre Maus bewegen.
In Abbildung 11.108 habe ich einen sehr großen Pinsel eingestellt,
auf das Kinn des Porträts geklickt und mit gedrückter Maus nach
oben gezogen. Hätte ich hier einen kleineren Pinsel verwendet,
wäre die Gesichtskontur wellenförmig eingedellt geworden.

G  Abbildung 11.108
Das Kinn wird mit dem Vorwärts schieben-Werkzeug nach oben
­gezogen.

Nach links schieben | Das Nach links schieben-Werkzeug (L)


entspricht grundsätzlich dem Vorwärts schieben-Werkzeug. Es ver-
hält sich jedoch sehr ungewöhnlich: Beim Verschieben mit gedrück-
ter Maustaste nach oben werden die Pixel nach links geschoben,
ein Ziehen nach unten verschiebt die Pixel nach rechts. Sie können
die Maus auch nach links ziehen – dann werden die Pixel nach

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 709


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

unten verschoben, und wenn Sie die Maus nach rechts ziehen,
verschieben sich die Pixel nach oben.
In Abbildung 11.109 habe ich den Haaransatz nach unten gescho-
ben, was zu einem schmaleren, langgezogenen Kopf führt – über
die Spiegelansicht wird der Unterschied zum Vorher-Status
sichtbar.

Abbildung 11.109 E
Der Nachher-Stand (links)
und der Vorher-Stand
(rechts) in der Spiegel­
ansicht

Strudel | Mit dem Strudel-Werkzeug (T) drehen Sie Pixel im


Uhrzeigersinn – oder bei gedrückter (Alt)-Taste gegen den Uhr-
zeigersinn. So habe ich mit gedrückter (Alt)-Taste auf den Gleit-
schirmflieger in Abbildung 11.110 geklickt, um ihn gegen den
Uhrzeigersinn zu drehen. In der Spiegelansicht , in der der
Nachher-Stand auf der linken Seite angezeigt wird, können Sie
das Ergebnis begutachten.

Abbildung 11.110 E
Der Gleitschirmflieger wurde
gedreht – erkennbar in der
linken Nachher-Ansicht.

Konkav verzerren | Mit dem Konkav verzerren-Werkzeug (U)


blähen Sie Pixel auf, wenn Sie das Werkzeug über dem gewünsch-

710 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

ten Bereich gedrückt halten. Je nach Wert im Regler Tempo (Panel


Pinsel) wird der Effekt schneller (hoher Tempo-Wert) beziehungs-
weise langsamer (niedriger Tempo-Wert) sichtbar. Bei gedrückter
(ª)-Taste können Sie die Auswirkung ebenfalls verlangsamen. In
Abbildung 11.111 habe ich rechts damit den Bizeps aufgepumpt.

G  Abbildung11.111
Der Bizeps wurde mit dem Konkav verzerren-Werkzeug betont.

Um das Gegenteil zu erreichen, also statt des Aufblähens der


Pixel ein Zusammenziehen derselben, können Sie die (Alt)-Taste
gedrückt halten – Sie erreichen dann den Effekt des Konvex ver-
zerren-Werkzeugs.

Konvex verzerren | Das Konvex verzerren-Werkzeug (N) ist das


Pendant zum Konkav verzerren-Werkzeug und zieht Pixel zusam-
men. Auch hier wirkt sich der Wert für Tempo im Panel Pinsel aus.
Mit gedrückter (ª)-Taste können Sie auch hier das Werkzeug lang-
samer wirken lassen. Mit gedrückter (Alt)-Taste wird das Konvex
verzerren-Werkzeug zum Konkav verzerren-Werkzeug.

Turbulenz | Hier ist der Name Programm: Wenn Sie mit dem Tur-
bulenz-Werkzeug (B) in ein Foto klicken, wird der Bereich, der
sich unter dem Werkzeug befindet, verwirbelt. Sie können es ver-
wenden, um einem Foto den Charakter eines gemalten Bildes zu
geben.
Das Foto aus Abbildung 11.112 habe ich mit dem Turbulenz-
Werkzeug verfremdet, die Änderung über einen Klick auf die
Schaltfläche Anwenden an die Photo Persona weitergegeben und
dort mit einem Pinsel im Randbereich gemalt und abschließend das
Foto zugeschnitten (siehe Abbildung 11.113).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 711


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.112
Das Foto wurde in der Liquify
Persona mit dem Turbulenz-
Werkzeug verfremdet …

F  Abbildung 11.113
… und in der Photo Persona
weiterbearbeitet.

Gitterklon | Mit dem Gitterklon-Werkzeug (C) übertragen Sie


eine Gitterverzerrung auf einen anderen Bereich. Hintergrund für
dieses Werkzeug ist, dass Sie auf eine bereits durchgeführte Verfor-
mung zugreifen können. Mit gedrückter (Alt)-Taste nehmen Sie die
gewünschte Gitterverzerrung auf, die Sie dann mit einem einfachen
Klick auf einen anderen Bereich übertragen können.

Rekonstruieren  | Das Rekonstruieren-Werkzeug (R) ist ein


praktischer Helfer. Wenn Sie in der Liquify Persona arbeiten, kommt
es nicht selten vor, dass Sie im Nachhinein eine durchgeführte
Verformung widerrufen möchten. Über das Protokoll wäre dies

712 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

zwar möglich, dabei gehen aber auch alle anderen zwischenzeit-


lich vorgenommenen Arbeitsschritte verloren. Für diesen Zweck
bietet Ihnen Affinity Photo das Rekonstruieren-Werkzeug an. In
Abbildung 11.114 habe ich mit dem Konkav verzerren-Werkzeug
(U) eine übertriebene Verformung der Augen der Robbe vor-
genommen. Um diese einzudämmen, rufe ich das Rekonstruieren-
Werkzeug auf und klicke auf die geänderten Bereiche.

G  Abbildung11.114 G  Abbildung 11.115


Durchgeführte Verformungen … … lassen sich mit dem Rekonstruieren-Werkzeug
zurücksetzen.

Gitternetzfarbe anpassen
Durch die Änderung der Gitternetzfarbe (über das Panel Gitter)
können Sie vorhandene Verformungen besser aufspüren. In Abbil-
dung 11.116 habe ich aus diesem Grund die Farbe des Gitters in
Weiß umgestellt, da sich dadurch das Gitter noch besser vom Foto
abhebt. Auch die Erhöhung der Deckkraft ist hier sinnvoll.

F  Abbildung 11.116
Nutzen Sie das Panel Gitter,
um das Gitternetz anzupassen.

Einfrieren | Beim Anwenden der Verformungswerkzeuge inner-


halb der Liquify Persona wirken sich diese auf alle Bereiche aus,
die sich im Radius des Werkzeugs befinden. Um diese Eigenschaft
zu unterbinden, können Sie mit dem Einfrieren-Werkzeug (F)
vorab Bereiche übermalen, die von der Verformung ausgeschlos-
sen werden sollen. Diese Bereiche werden mit einer roten Maske

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 713


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

versehen. In Abbildung 11.117 habe ich vor der Verformung der


Klaviatur den unteren Bereich mit dem Einfrieren-Werkzeug über-
malt 1 und somit vor der Verformung bewahrt.

a
Abbildung 11.117 E
Teilbereiche wurden mit
dem Einfrieren-Werkzeug
versehen und werden
daher nicht verformt.

Über das Panel Maske können Sie auch eine Maske umkehren. Das
ergibt dann Sinn, wenn die Auswahl der zu schützenden Bereiche
zu umständlich wird. Hier markieren Sie mit dem Einfrieren-Werk-
zeug den Bereich, der verformt werden soll, und klicken dann im
Panel Maske auf Maske umkehren – daraufhin werden alle vorher
nicht markierten Bereiche maskiert.
Auch in der Symbolleiste stehen Ihnen Symbole zum Löschen
G  Abbildung
einer Maske , zum Erzeugen einer Maske für die gesamte
11.118
Symbole für die Arbeit mit Leinwand und zum Umkehren der Maske zur Verfügung.
Masken befinden sich in der
Symbolleiste der Liquify Auftauen | Haben Sie mit dem Einfrieren-Werkzeug zu viele mas-
­Persona. kierte Bereiche erzeugt, können Sie diese mit dem Auftauen-Werk-
zeug (W) entfernen. So können Sie mit dem Einfrieren-Werkzeug
ruhig etwas grober arbeiten, da Sie mit dem Auftauen-Werkzeug
und einer kleineren Pinselgröße nachträglich die Bereiche von der
Maske ausnehmen können, die nicht geschützt werden sollen.

Schritt für Schritt


Porträt verfremden
Lassen Sie uns ein Porträt mit den Möglichkeiten der Liquify Per-
sona verfremden. Diese recht beliebte Technik verschafft Ihnen
Cartoon-ähnliche Ergebnisse und kann die Grundlage für eine
Kapitel_11 • liquify.jpg
Grußkarte oder ein Composing sein. Da wir zu Beginn eine Kopie

714 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

der Ebene erzeugen, können Sie das Ergebnis der Verformung


jederzeit widerrufen und einen neuen Versuch wagen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei liquify.jpg, wechseln Sie in das Ebenen-Panel
und erzeugen Sie ein Duplikat der Ebene, z. B. über (Strg)/(cmd)  + ​ H  Abbildung 11.119
(J). Wechseln Sie anschließend in die Liquify Persona, indem Sie Das Porträt in der Liquify
auf das Symbol klicken. Persona.

2  Augen vergrößern
Wählen Sie das Konkav verzerren Werkzeug (U) und ändern H  Abbildung11.120
Sie die Größe im Pinsel-Panel auf 300 px. Klicken Sie auf das linke Die Augen wurden mit dem
Auge und lassen Sie die Maus gedrückt – das Auge wird langsam Konkav verzerren Werkzeug
größer. Wiederholen Sie dies für das rechte Auge. vergrößert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 715


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

3  Pupille schützen
Wählen Sie das Einfrieren-Werkzeug (F) und wählen Sie eine
Pinselgröße, die kleiner als die Pupillle ist. Fahren Sie damit über
die beiden Pupillen. Dadurch verhindern Sie, dass bei dem Ver-
zerren der Augen noch größere Pupillen entstehen. Anschließend
vergrößern Sie die Augen wie im vorherigen Schritt gezeigt. Ver-
größern Sie auf diesem Wege auch die Nase.

Abbildung 11.121 E
Die Pupillen wurden ein­
gefroren und werden beim
Verzerren nicht berück­
sichtigt.

4  Hals verformen
Wählen Sie das Nach links schieben-Werkzeug (L) und ziehen
Sie den Hals von der linken und der rechten Seite jeweils nach
innen. Nutzen Sie einen großen Pinsel (590 Pixel). Wählen Sie
anschließend eine Pinselgröße von 1 025 Pixel und schieben Sie
den Oberkörper zusammen. Die Verzerrung des Hintergrunds ist
nicht schlimm, den werden wir abschließend ändern.

Abbildung 11.122 E
Der Oberkörper wurde auch
verfremdet.

5  Mund ändern
Wählen Sie das Strudel-Werkzeug (T) mit einer Pinselgröße
von 455 px und klicken Sie auf den linken Mundwinkel, damit die-

716 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.3  Motive verformen mit der Liquify Persona

ser nach oben gedreht wird. Mit gedrückter (Alt)-Taste wenden Sie
das Werkzeug auch rechts auf dem Mundwinkel an (ohne (Alt)-
Taste würden Sie ansonsten den Mundwinkel nach unten drehen).

6  Änderungen anwenden
Löschen Sie die Maske der Pupillen durch Klick auf in der Sym-
bolleiste. Vergleichen Sie das Ergebnis mit der Originaldatei durch
Klick auf das Symbol Spiegelansicht . Falls es noch nicht Ihren
Ansprüchen entspricht, können Sie weitere Liquify-Werkzeuge
einsetzen. Letztendlich klicken Sie auf Anwenden, um die Ände-
rungen zu bestätigen und zur Photo Persona zurückzukehren.

F  Abbildung 11.123
Die Spiegelansicht zeigt die
gemachten Änderungen.

7  Porträt auswählen
Wählen Sie in der Photo Persona den Auswahlpinsel (W) und
malen Sie damit über das Porträt,, um es auszuwählen. Wichtig
hierbei ist, dass die Option An Kanten ausrichten aktiv ist.

F  Abbildung 11.124
Das Porträt wurde aus­
gewählt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 717


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

8  Auswahl verfeinern und als Ebene ablegen


Klicken Sie in der Kontextleiste des Auswahlpinsels auf Verfeinern
und umfahren Sie die Konturen des Porträts, damit Affinity Photo
die Auswahl verbessern kann. Wählen Sie bei der Ausgabe Neue
Ebene mit Maske. Klicken Sie auf Anwenden, um die Verfeine-
rung der Auswahl abzuschließen.

G  Abbildung11.125
Die Auswahl wird verfeinert.

9  Füllebene einsetzen
Im Ebenen-Studio klicken Sie auf die Ebene unterhalb der gerade
erzeugten Ebene und gehen dann auf Ebene • Neue Füllungs-
ebene. Im Kontextmenü dieser Ebene wählen Sie dann durch Klick
Abbildung 11.126 H auf das Farbfeld die gewünschte Farbe aus. Auch ein Verlauf ist
Die fertige Datei. hierüber möglich.

718 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

11.4 Composings und Collagen erstellen


Da Affinity Photo mit Ebenen arbeitet, bietet sich dies hervor-
ragend für das Erstellen von Collagen an. Die einzelnen Elemente
solch einer Collage können aus ganzen Fotos, aber auch aus vorher
ausgewählten Bildbereichen bestehen. Hier spricht man auch von
Composings. Hierzu werden Sie größtenteils in der Photo Persona
arbeiten. Elemente für das Composing werden Sie aber hin und
wieder auch in anderen Personas vorbereiten, zum Beispiel in der
Liquify Persona zum Verformen beziehungsweise in der Develop
Persona zum Korrigieren eines Raw-Fotos, das im Composing ein-
gesetzt werden soll.

11.4.1 Bildbereiche zusammenfassen


Eine sehr beliebte Aufgabe innerhalb der Bildbearbeitung ist das
Zusammenführen von Bildteilen zu einem neuen Foto. Solche soge-
nannten Composings können sehr umfangreich und vor allem fan-
tasievoll sein und benötigen nicht selten speziell dafür erstelltes
Bildmaterial (mit einfachem Hintergrund, speziellen Posen etc). In
diesem Abschnitt möchte ich Ihnen den Einstieg ein wenig erleich-
tern. Wenn Sie Gefallen an der Erstellung von Composings finden,
werden Sie durch viel Probieren zu ansprechenden Ergebnissen
kommen. Viel Spaß beim Experimentieren!

Schritt für Schritt


Bildteil in ein anderes Foto montieren
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Erdmännchen auswäh-
len und dieses auf ein anderes Foto setzen. Hier geht es in erster Kapitel_11 •
Linie nicht um ein genaues Arbeiten, sondern eher um den Ablauf erdmann.jpg, swakop.jpg
solcher Montagen.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »erdmann.jpg«. Vergrößern Sie die Ansicht
(zum Beispiel mit dem Zoomwerkzeug (Z)), um das Erdmänn-
chen bestmöglich anzuzeigen.

2  »Gradationskurven« einsetzen
Um das Erdmännchen etwas mehr vom Hintergrund abheben zu
können, erzeugen Sie im Panel Ebenen eine Anpassungsebene vom

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 719


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Typ Gradationskurven und verschieben die Kurve so, dass dunkle


und helle Bereiche erweitert werden. Führen Sie einen rechten
Mausklick auf eine der Ebenen im Panel Ebenen aus, und wählen
Sie Sichtbare zusammenlegen. Die dadurch erzeugte neue Ebene
bildet die Grundlage für die Auswahl.

3  Auswahl erstellen
Wechseln Sie zur obersten (zusammengelegten) Ebene. Rufen Sie
den Auswahlpinsel (W) auf, und malen Sie über das Erdmänn-
chen. Zu viel ausgewählte Bereiche entfernen Sie, indem Sie die
(Alt)-Taste gedrückt halten oder in der Kontextleiste den Modus
G  Abbildung 11.127
Subtrahieren auswählen.
Gradationskurven bringt
Klicken Sie in der Kontextleiste anschließend auf die Schaltfläche
extrem viel Kontrast ins Bild.
Verfeinern 1 , und optimieren Sie die Auswahl. Die Werte, die
ich in Auswahl verfeinern eingestellt habe, können Sie Abbil-
dung 11.128 entnehmen.
a

G  Abbildung
11.128
Das Erdmännchen ist ausgewählt.

4  Auswahl sichern (optional)


Wechseln Sie in das Panel Kanäle, und führen Sie einen rechten
Mausklick auf Pixelauswahl aus. Wählen Sie dort Reservekanal
erstellen. Somit haben Sie auch später noch Zugriff auf die Aus-
wahl, allerdings ist hier die Voraussetzung, dass Sie die Datei später
im .afphoto-Format abspeichern.

720 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

5  Bildbereich kopieren
Wechseln Sie im Panel Ebenen zur Ebene Hintergrund, und
deaktivieren Sie die beiden anderen Ebenen. Über (Strg)/(cmd)  + ​
(C) (alternativ Bearbeiten • Kopieren) kopieren Sie das Erdmänn-
chen (hierbei wird alles kopiert, was sich in der Auswahl befindet).

F  Abbildung 11.129
Kopieren Sie den ausge­
wählten Bereich.

6  Bildbereich einfügen
Gehen Sie auf Datei • Öffnen, und wählen Sie die Datei »swakop.
jpg«. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(V) (alternativ Bearbeiten • Ein-
fügen), um den kopierten Bereich einzufügen. Das Erdmännchen
wird eingefügt und belegt eine automatisch erzeugte Ebene.

F  Abbildung 11.130
Das Erdmännchen wird
auf einer neuen Ebene ein­
gefügt.

7  Erdmännchen positionieren
Wählen Sie das Verschieben-Werkzeug (V), klicken Sie auf das
Erdmännchen, und verschieben Sie es neben das parkende Auto.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 721


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Klicken Sie auf den oberen linken Anfasser 1 , und ziehen Sie die-
sen zur Mitte hin, um das Erdmännchen in der Größe anzupassen.

Abbildung 11.131 E
Das Erdmännchen lässt sich
anpassen.
a

8  Schatten zeichnen
Erzeugen Sie eine neue Pixelebene , rufen Sie das Panel Pinsel
auf, und wählen Sie aus der Rubrik Einfach einen weichen Pinsel
in der Größe 256 auf. Im Panel Farbfelder wählen Sie die Farbe
Schwarz und malen dann unterhalb des Erdmännchens einen Schat-
ten 2 auf. Verschieben Sie die Ebene mit dem Schatten unter die
Ebene mit dem Erdmännchen, und verringern Sie die Deckkraft.

G  Abbildung 11.132 b
Über einen Pinselstrich kann ein Schatten angedeutet werden.

722 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

9  Ebenen umbenennen und Datei speichern


Denken Sie daran, dass es gerade bei umfangreichen Dateien mit
vielen Ebenen sehr sinnvoll ist, die einzelnen Ebenen (im Beispiel
Straße, Erdmännchen, Schatten etc.) zu benennen. Damit die Ebe-
nen erhalten bleiben, speichern Sie die Datei im Format .afphoto.
Ein Composing kann sehr viel Zeit beanspruchen, gerade wenn
Sie viel Arbeit in die Auswahl der benötigten Bereiche stecken.
Auch Dinge wie Lichteinfall und der daraus resultierende Schatten
und der Abgleich von Farben, falls die eingesetzten Objekte unter
anderen Lichtverhältnissen aufgenommen wurden etc., können
solch ein Composing zeitintensiv machen. Denken Sie daher immer
daran, Zwischenstände zu speichern und gemachte Auswahlen als
Reservekanal abzulegen!

11.4.2 Eine Collage erstellen


Bei reinen Collagen werden Sie mit ganzen Bilddateien arbeiten
und nicht, wie bei Composings, Bildteile aus einem Foto entneh-
men, um diese in einer neuen Datei zusammenzufassen.
Collagen eignen sich sehr gut für Fotobuchseiten, aber auch als
Grundlage für eine Glückwunschkarte etc. Aber auch als Poster,
ausgedruckt bei einem Fotodienstleister (siehe Kapitel 15, »Aus-
gabe und Druck«), können Collagen eine wunderschöne Erinne-
rung sein. Grundlage einer Collage kann entweder eine leere Datei
oder eine Fotodatei sein, die dann als Hintergrund dient. Bei einer
leeren Datei legen Sie dann nach und nach Bilddateien ab – bei
einer bestehenden Fotodatei sollten Sie die weiteren Fotos so posi-
tionieren, dass Bereiche des großflächigen Fotos noch gut sichtbar
bleiben.
Es ist empfehlenswert vor der Erstellung der Collage im Win-
dows Explorer oder Finder vorab einen Ordner mit den Fotos
anzulegen, die Sie verwenden wollen. Das erleichtert das spätere
Arbeiten in Affinity Photo, da Sie dann nicht jedes einzelne Foto
suchen müssen.

Schritt für Schritt


Waldfotos als Collage zusammenstellen
Für diese Schritt-Anleitung werden Sie Fotos, die sich bereits in
einem dafür erstellten Ordner (Ordnername: Collage) befinden, Kapitel_11 •
in einer Collage zusammenfassen. Ordner »Collage«

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 723


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

1  Erstes Foto öffnen


Öffnen Sie das Foto »collage.jpg«.

2  Foto platzieren
Gehen Sie auf Datei • Platzieren, und wählen Sie die Datei »col-
lage-01.jpg«. Klicken Sie mit der Maus in die obere Ecke der Lein-
wand, und ziehen Sie das Foto mit gedrückter Maustaste auf.

Abbildung 11.133 E
Ein Foto wird platziert.

3  Restliche Fotos platzieren


Platzieren Sie auf die gleiche Weise die Dateien »collage-02.jpg«
bis »collage-04.jpg«. Die Position ist erst einmal zweitrangig.

Abbildung 11.134 E
Alle Fotos sind platziert.

4  Kontur vergeben
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und wählen Sie die Ebene col-
lage-04 aus. Alternativ klicken Sie mit dem Verschieben-Werkzeug
(V) auf das entsprechende Foto. Klicken Sie in der Kontextleiste
auf das Farbfeld Kontur, und vergeben Sie die Konturfarbe Weiß

724 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

(sollte die Kontextleiste nicht sichtbar sein, aktivieren Sie das Ver- H  Abbildung11.135
schieben-Werkzeug (V)). Klicken Sie auf das Symbol für die Einem der Fotos wurde eine
Umrandung 1 , und vergeben Sie eine Breite von 10 pt. Kontur zugewiesen.
a

5  Aussehen übertragen
Damit die anderen drei Fotos die gleichen Konturen erhalten, kli-
cken Sie mit der rechten Maustaste auf das Foto mit der Kontur
und wählen Stil erstellen 3 . Klicken Sie auf ein anderes Foto,
wechseln Sie in das Panel Stil, und klicken Sie auf den letzten Stil
(weißes Zahnradsymbol 2). Der Stil wird übertragen. Wiederholen
Sie dies für die beiden restlichen Fotos.

c
b

G  Abbildung 11.136 E

Das Aussehen eines Objekts lässt sich als Stil


festlegen und so auf andere Objekte übertragen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 725


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

6  Bilder positionieren
Klicken Sie mit dem Verschieben-Werkzeug (V) in eines der
Bilder, und schieben Sie es mit gedrückter Maustaste an eine
gewünschte Stelle. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, ein Foto zu
drehen, indem Sie auf den oberen, herausstehenden Anfasser kli-
cken und diesen ziehen. Über die Eckanfasser können Sie auch die
Größe jedes Fotos anpassen.

Abbildung 11.137 E
Die Bilder wurden positio-
niert.

7  Datei speichern
Gehen Sie auf Datei • Speichern unter, und sichern Sie die Datei
unter dem Namen »collage.afphoto«. Die Datei werden Sie in
Kapitel 14, »Effekte und Stile anwenden«, weiterbearbeiten.

Pinselrepertoire 11.4.3 Texturen und Pinsel für Composings nutzen


erweitern Beim Erstellen eines Composings oder einer Collage können Sie
Ich habe mir in den letzten auch andere Elemente als nur Fotos verwenden. Hier eignen sich
Jahren ein paar Pinsel- zum Beispiel Pinsel und Texte. In Abbildung 11.138 habe ich für
sammlungen für Photo-
den Hintergrund einen Pinsel verwendet, der altes Papier simuliert.
shop gekauft, die ich auch
Mit diesem Pinsel habe ich lediglich einmal auf die leere Hinter-
in Affinity Photo einsetzen
grundebene geklickt. Anschließend habe ich zwei Fotos platziert
kann. Falls Sie Interesse an
Pinselspitzen haben, die und die Ecken jeweils mit einem Pinsel versehen, der Klebeband
zum Beispiel Klebestreifen nachbildet. Für jedes Klebeband habe ich eine neue Pixelebene
oder altes Papier simulie- angelegt und auch hier lediglich einmal geklickt. Durch die Ablage
ren, gehen Sie im Internet jedes Klebestreifens auf einer leeren Ebene konnte ich über das
auf die Suche nach »brush Verschieben-Werkzeug (V) jeden Klebestreifen auswählen und
tape« (für Klebeband) oder diesen sowohl drehen als auch skalieren. Den Text in der Schriftart
»brush paper« (für Papier-
Veneer Three habe ich mit einer Farbe versehen, die ich vorab mit
muster).
der Farbpipette (I) aus einem der Fotos aufgenommen habe.

726 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

G  Abbildung 11.138
Nicht nur Fotos wurden in dieser Datei verwendet, sondern
es kamen auch Texte und Pinselstrukturen zum Einsatz.

Farbmischer einsetzen | Mit dem Farbmischer-Werkzeug können


Sie interessante Effekte erzielen. Der Farbmischer verwendet die
eingestellte Vordergrundfarbe und mischt diese beim Überfahren
eines Bildbereichs mit den darunterliegenden Farben der Pixel. Das
Foto in Abbildung 11.139 habe ich dupliziert und mit einer Stärke
von 10 % und einem Lila-Ton als Vordergrundfarbe mit dem Farb-
mischer übermalt. Durch die Reduzierung der Deckkraft im Panel
Ebenen wird der Effekt abgeschwächt.

F  Abbildung 11.139
Das Dorf in der Provence
mit dem Farbmischer bear-
beitet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 727


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

11.4.4 Bildstimmung mittels Live-Filter erzeugen


Composings sind nicht selten dazu gedacht, die Stimmung eines
Bildes zu verfremden und damit komplett andere Bildaussagen zu
Kapitel_11 •
waldleuchten.jpg erzeugen. Hier kann der Einsatz von Filtern hilfreich sein. In Abbil-
dung 11.140 sehen Sie die Datei »waldleuchten.jpg«, die am Tag
Abbildung 11.140 H aufgenommen wurde. Hier soll nun ein anderer Eindruck mittels
Das Foto erhält den Live-­ des Live-Filters Ausleuchtung geschaffen werden. Sie rufen diesen
Filter Ausleuchtung. Filter über Ebene • Neue Live-Filterebene • Ausleuchtung auf.

Nach Aufruf des Live-Filters erscheint eine Leuchtquelle im Foto,


Abbildung 11.141 H die mit mehreren blauen Punkten versehen ist. Durch Ziehen der
Zoomen Sie aus dem Foto, Punkte verändern Sie die Wirkung der Ausleuchtung und ändern
um den Filter richtig anfas- somit die Werte, die Sie alternativ auch über die Regler des Dialog-
sen zu können. fensters Live-Filter Ausleuchtung eintragen können.

a c
728 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
11.4  Composings und Collagen erstellen

Den Lichtkegel steuern Sie über die beiden Punkte am Ende 1


der Linie. Hier können Sie den Außen- sowie den Innenkegel
bestimmen. Statt mit weißem Licht zu arbeiten, können Sie das
Farbfeld bei Umgebungslichtfarbe 2 anklicken und eine andere
Farbe wählen. Um die Ausleuchtung außerhalb des Fotos begin-
nen zu können, sollten Sie während der Arbeit am Filter hinaus-
zuzoomen, bis alle Anfasser der Ausleuchtung sichtbar sind (siehe
Abbildung 11.141).
Denken Sie auch bei diesem Filter an die Möglichkeit, die Deck-
kraft 3 zu verringern. Die durch die Ausleuchtung hervorgerufene
Abdunkelung der Bereiche außerhalb des Lichtkegels kann dadurch
verringert werden.

G  Abbildung 11.142
Die Korrektur dient als Grundlage für weitere Arbeiten.

Durch die Verwendung eines Mischmodus, den Sie ebenfalls im


Dialogfenster des Live-Filters auswählen können (oder auch später
im Panel Ebenen), können Sie das Ergebnis nach Lust und Laune
weiter beeinflussen.

11.4.5 Bleistiftzeichnung dank Mischmodus


Den Mischmodus Division, den Sie bereits in Abschnitt 6.6.1 ken-
nengelernt haben, bietet sich neben dem Beheben von Farbsti-
chen oder dem Einfärben von Schwarzweiß-Fotos auch sehr gut
für einen Effekt an, der einer Bleistiftzeichnung ähnelt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 729


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Schritt für Schritt


Foto mit Bleistifteffekt versehen
Mit nur ein paar Klicks wandeln Sie ein »normales« Foto um. Das
Ergebnis eignet sich als Grundlage für Flyer, Einladungen oder Hin-
tergründe für Fotobücher etc.

1  Foto öffnen und duplizieren


Öffnen Sie die Datei burg.jpg, wechseln Sie ins Ebenen-Panel und
erzeugen Sie ein Duplikat der Ebene mit (Strg)/(cmd) + ​(J).

2  Unschärfe erzeugen
Achten Sie darauf, dass Sie sich in der oberen Ebene (der Kopie des
Fotos) befinden, und rufen Sie im Ebenen-Panel über das Symbol
eine Live-Filter-Ebene Gausssche Unschärfe auf. Ändern Sie
den Radius dieses Live-Filters auf 30 px. Das Foto wird daraufhin
recht unscharf.

G  Abbildung 11.143
Das Bild wird wegen der Gaußschen Unschärfe unscharf.

3  Mischmodus ändern
Ändern Sie den Mischmodus der oberen Ebene von Normal auf
Division. Die beiden Fotos werden verrechnet, und es entsteht
eine farbige Skizze.

730 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

G  Abbildung11.144
Die Verrechnung aufgrund des Mischmodus Division.

4  Schwarz&Weiß-Umwandlung
Erzeugen Sie eine Anpassungsebene Schwarz-Weiss durch Klick
auf . Achten Sie darauf, dass diese an oberster Stelle im Ebenen-
Panel steht.

G  Abbildung11.145
Die Anpassungsebene Schwarz-Weiss entsättigt das Foto.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 731


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

5  Unschärfe anpassen
Da wir einen Live-Filter für die Gaußsche Unschärfe genutzt haben,
lässt sich die Stärke nachträglich ändern. Führen Sie einen Doppel-
klick auf die Live-Filter-Ebene aus und verringern Sie den Radius
auf den Wert 1 – die Zeichnung wird daraufhin filigraner.

Abbildung 11.146 E
Die Gaußsche Unschärfe
wurde reduziert.

6  Zeichnung einfärben
Wechseln Sie zur obersten Ebene und rufen Sie Ebene  • Neue
Füllungsebene auf. Klicken Sie in der Kontextleiste auf Weiß und
ändern Sie die Farbe in einen Farbton Ihrer Wahl.

G  Abbildung 11.147
Überlagern Sie alle Ebenen mit einer Füllungsebene.

7  Füllungsebene verrechnen
Ändern Sie den Mischmodus für die Füllungsebene auf Negativ
multiplizieren. Die Skizze wird sichtbar und die Konturen werden

732 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

mit der Farbe der Füllungsebene versehen. Gefällt Ihnen die Farbe
doch nicht? Dann wählen Sie die Füllungsebene aus und ändern
die Farbe über das Farbfeld in der Werkzeugleiste.

G  Abbildung 11.148
Die Skizze bekommt Farbe eingehaucht.

11.4.6 Kreative Filter


Affinity Photo bietet Ihnen noch weitere kreative Filter. So finden
Sie unter Filter • Farben • Voronoi einen Filter, der Ihr Foto in
einzelne Bereiche aufteilt. Die Größe der Bereiche (Zellengröße)
und deren Kontur (Linienbreite) können Sie über Regler steuern.

F  Abbildung 11.149
Das Foto im Original und
nach der Anwendung des
Voronoi-Filters.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 733


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Abbildung 11.150 H Ebenfalls unter der Rubrik Farben findet sich der Filter Synthe-
Der Filter Synthetisierte tisierte Textur. Hierüber lassen sich Texturen erzeugen, die für
Textur wurde mit der Vor- Composings hilfreich sein könnten. Für die Bildoptimierung eignen
gabe Metallic angewendet. sich diese sicherlich weniger.

11.4.7 Überlagerungen nutzen


In Abschnitt 2.1.4 haben Sie bereits von der Kontoverwaltung
erfahren. Hierüber können Sie Erweiterungen herunterladen
und installieren. Serif bietet solche Inhalte immer mal wieder als
kostenlose Zusatztools an. Hierzu gehören z. B. Überlagerungen,
die Schnee simulieren. Sobald Sie diese heruntergeladen haben,
Abbildung 11.151 H können Sie über Ansicht • Studio • Assets aufgerufen werden.
Eine Schnee-Überlagerung Von dort können Sie die gewünschten Inhalte auswählen und mit
wurde auf das Baum-Foto gedrückter Maustaste auf ein Foto ziehen. Je nach Asset müssen
gezogen. Sie diesen noch an die Größe des Fotos anpassen.

Durch einen Mischmodus können Sie solche Assets auch nutzen,


um eine Verfremdung eines Fotos vorzunehmen. So habe ich

734 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

eine Schnee-Überlagerung auf ein Foto gelegt und die Farbe der
Schneeflocken durch den Mischmodus Subtrahieren verändert –
statt Schnee sieht es nach Schmutz bzw. Spritzern aus.

F  Abbildung 11.152
Nutzen Sie Effekte abseits
ihrer angedachten Anwen-
dung.

Ressourcen verwalten | Grundsätzlich fügt Affinity Photo plat-


zierte Elemente als eingebettetes Objekt ein. Mit der Funktion
der Bestimmung der Platzierungsregel, können Sie auch eine Ver-
knüpfung platzieren. Diese Regel müssen Sie aber entweder beim
Erstellen einer neuen Datei festlegen oder aber vor dem Platzieren
eines Elements über Datei • Regel zur Platzierung • Verknüpft.
Aber keine Sorge: Wenn Sie die »Regeländerung« vergessen
haben, lässt sich dies auch nachträglich vornehmen. Hier kommt
der Ressourcen-Verwalter zum Einsatz, den Sie über Ansicht • Res-
sourcen verwalten aufrufen. Im Beispiel aus Abbildung 11.153
handelt es sich um eine leere Datei, die mit sieben platzierten Fotos
bestückt wurde. Alle Fotos wurden hierbei eingebettet.

F  Abbildung 11.153
Eine Collage aus sieben
Fotos.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 735


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Wenn über Ansicht • Ressourcen verwalten das entsprechende


Dialogfenster aufgerufen wird, erhalten Sie eine Übersicht über alle
platzierten Elemente.

Abbildung 11.154 E
Der Ressourcen-Verwalter
listet alle platzierten Fotos
auf.

Sie erhalten Info darüber, ob der Zugriff gewährleistet ist (Status


OK), wie oft ein Element eingebettet und welche Platzierungsregel
angewendet wurde, auch Größe und Auflösung der Elemente wer-
den Ihnen angezeigt. Um nun nachträglich die Einbettung in eine
Verknüpfung zu wandeln, wählen Sie die gewünschten Elemente
aus und klicken auf Verknüpfen. Die Platzierungsregel wird dann
entsprechend geändert und im Ressourcenverwalter angezeigt.
Auch die Schaltfläche Im Explorer/Finder zeigen wird aktiv, da
durch die Verknüpfung das entsprechende Element nicht mehr
Bestandteil der Datei (im Beispiel die Collage) ist, sondern nur
darauf verwiesen wird.

Abbildung 11.155 E
Eine verknüpfte Datei fehlt.

Wichtig: Bei einer Verknüpfung müssen Sie dafür Sorge tragen,


dass die auf diese Weise verknüpften Elemente im Zugriff bleiben.
Wenn Sie eine verknüpfte Datei umbenennen oder löschen, kann
der Verweis nicht aufrechtgehalten werden und wird im Ressour-

736 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

cenverwalter als fehlend angezeigt. Auch wenn sich eine verknüpfte


Datei auf einem externen Datenträger befindet und dieser nicht
mit Ihrem Rechner verbunden ist, erhalten Sie den Hinweis »fehlt«.
Wenn Sie eine Collage erstellen und hier viele Elemente plat-
zieren, kann es sein, dass diese in unterschiedlichen Verzeichnis-
sen liegen. Um alle notwendigen Elemente »zusammenzufassen«,
können Sie diese auswählen und auf die Schaltfläche Sammeln
klicken. Es öffnet sich dann ein Verzeichnisfenster, in dem Sie zu
einem Ablageverzeichnis wechseln oder einen neuen Ordner für
die Sammlung erzeugen. Anschließend kopiert Affinity Photo alle
ausgewählten Elemente in den genannten Ordner und wandelt die
Platzierungsregel in Verknüpft um.

F  Abbildung 11.156
Durch das Sammeln werden
alle Elemente verknüpft.

Auf diese Weise können Sie alle für ein Projekt benötigten Res-
sourcen sammeln und gezielt auswählen. Bitte beachten Sie, dass
die Schaltfläche Sammeln nur dann aktiviert werden kann, wenn
der Status aller ausgewählten Elemente auf OK steht. Wenn Sie
ein Foto öffnen und als Grundlage für eine Collage oder ähnliches
Projekt verwenden, werden im Ressourcen-Verwalter nur die plat-
zierten Elemente berücksichtigt. Wenn Sie also dann eine Samm-
lung vornehmen, wird das Foto (Ebene Hintergrund) nicht in diese
aufgenommen.

11.4.8 Verknüpfte Ebenen verwenden


Sie haben bereits erfahren, dass Sie in Affinity Photo mit verknüpf-
ten Ebenen arbeiten können. Gerade bei Collagen oder Dateien,
die viele Ebenen benötigen, lässt sich diese neue Funktion sehr gut
einsetzen. Worum geht es dabei?
Ebenen haben grundsätzlich keine Verbindung untereinander –
durch eine Verknüpfung erzeugen Sie aber solch eine Verbindung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 737


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

Dadurch können Sie Ebeneninhalte ändern und diese Änderung


Abbildung 11.157 H auf die verknüpften Ebenen übertragen. Das Beispiel in Abbildung
Ein Foto, auf dem mehrere 11.157 soll dies verdeutlichen: Hier befindet sich ein Foto, auf dem
Kreise liegen. mehrere Kreise mit dem Form-Werkzeug Ellipse abgelegt wurden.

Nun sollen die Ellipsen mit einer Gradationskurve-Anpassungsebene


versehen werden, über die die Farbe geändert werden soll. Damit
sich dies nicht auf das Foto auswirkt, muss die Anpassungsebene
als untergeordnete Ebene abgelegt werden. Durch die Anpassung
der Gradationskurve färbt sich der Inhalt der betreffenden Ebene.

Abbildung 11.158 E
Durch die Gradationskurve
wird die Farbe des Kreises
geändert.

738 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

Damit sich die Veränderung der Gradationskurve auch auf die ande-
ren Kreise auswirkt, könnten Sie die Anpassungsebene duplizieren
und jeweils den anderen Form-Ebenen zuweisen. Eine Korrektur
der Anpassungsebene müsste dann aber fünfmal durchgeführt wer-
den. Um dies zu umgehen, wählen Sie die Anpassungsebene aus
und rufen den Befehl Ebene • Verknüpft duplizieren auf. Die dupli-
zierte Ebene verschieben Sie dann als untergeordnete Ebene zu
einer Form-Ebene. Im Beispiel wurde dies so oft wiederholt, bis alle
Form-Ebenen mit der verknüpften Anpassungsebene versehen sind.

G  Abbildung 11.159 E

Die blauen Kreise werden durch die Gradationskurve umgefärbt.

Dass die Anpassungsebenen verknüpft sind, erkennen Sie an dem


Kettenglied-Symbol innerhalb des Ebenen-Panels. Wenn Sie nun
eine der verknüpften Anpassungsebenen doppelt klicken und die
Gradationskurve verändern, wirkt sich dies auf alle Ebenen aus, die
zur Verknüpfung gehören.
Die Verknüpfung »übertragt« auch den Mischmodus einer ver-
knüpften Ebene. Wenn Sie also z. B. eine Anpassungsebene mit
dem Mischmodus Multiplizieren versehen, wirkt sich auch das
auf alle Ebenen dieser Verknüpfung aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 739


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.160
Eine verknüpfte Anpassungs-
ebene wurde korrigiert und
wirkt sich auf alle Ebenen der
Verknüpfung aus.

Sie können jegliche Art von Ebene als verknüpfte Ebene duplizie-
ren. Im Beispiel aus Abbildung 11.162 habe ich eine Textebene
mit dem Wort »Auf« erstellt und den Befehl Ebenen • Verknüpft
duplizieren zweimal ausgeführt.

G  Abbildung 11.161
Eine verknüpfte Ebene
wurde geändert, was sich
auf die anderen Ebenen
­auswirkt.

G  Abbildung 11.162
Eine Textebene wurde zweimal verknüpft dupliziert.

740 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

Obwohl die Ebenen verknüpft sind, lassen sich diese unterschied-


lich positionieren. Sobald es aber zu einer Textänderung kommt,
greift die Verknüpfung, und alle verknüpften Textebenen erhalten
den gleichen Inhalt.

F  Abbildung 11.163
Eine verknüpfte Textebene
wurde mit neuem Text ver-
sehen, was sich auf die
anderen Ebenen der Ver-
knüpfung auswirkt.

Abhilfe schafft das Panel Verknüpfungen, dass Sie z. B. durch Klick
auf das Kettenglied-Symbol einer verknüpften Ebene aufrufen.
Hier werden die Attribute einer Ebene aufgelistet und Sie kön-
nen festlegen, welche davon nicht verknüpft werden sollen. Im
Falle der Textebene können Sie das Kettenglied-Symbol hinter Text-
parameter anklicken, um die Verknüpfung »zu trennen«.

F  Abbildung 11.164
Attribute lassen sich von der
Verknüpfung ausschließen.

Sobald die Verknüpfung eines Attributs aufgehoben ist, in diesem


Falle die Textparameter, können Sie den Text unabhängig von den

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 741


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

anderen, verknüpften Ebenen ändern. Änderungen am Mischmodus


werden aber weiterhin von allen verknüpften Ebenen berücksichtigt.

Abbildung 11.165 E
Text und Mischmodus
wurden geändert.

Schritt für Schritt


Nachträglich verknüpfen
In dieser kurzen Schritt-Anleitung werden Sie sehen, wie Sie nach-
träglich Ebenen verknüpfen können und somit die Änderungen an
einer Ebene gleichzeitig auf andere Ebenen anwenden.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei vogelburg.afphoto. Es handelt sich um ein
Foto einer Burg, auf das drei Ebenen mit freigestellten Vögeln plat-
ziert wurden.

G  Abbildung 11.166
Die Datei mit den platzierten Vögeln.

742 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.4  Composings und Collagen erstellen

Wechseln Sie zum Ebenen-Panel – Sie werden sehen, dass jeder


Vogelschwarm-Ebene eine Anpassungsebene vom Typ Weissab-
gleich untergeordnet ist.

2  Verknüpfung aufrufen
Leider sind die Weißabgleich-Ebenen nicht verknüpft, d. h. wenn
Sie an einer Stelle den Weißabgleich verändern, wirkt sich dies
nicht auf die anderen Anpassungsebenen aus. Rufen Sie daher über
Ansicht • Studio • Verknüpfungen das gleichnamige Panel auf.

F  Abbildung 11.167
Das Panel Verknüpfungen

3  Verknüpfung erzeugen
Klicken Sie, falls noch nicht geschehen, in die oberste Weißab-
gleich-Ebene, um diese auszuwählen. Ziehen Sie nun mit gedrück-
ter Maustaste die nächste Weißabgleich-Ebene in das Verknüpfun-
gen-Panel auf das oberste Kästchen vor Anpassung – Weißabgleich.
Die oberste Weißabgleich-Ebene und die folgende Anpassungs-
ebene erhalten das Kettenglied-Symbol (Abbildung 11.168).

4  Weitere Verknüpfungen vornehmen


Aufgepasst: Sie könnten zwar die vorletzte Anpassungsebene auf
die gleiche Weise verknüpfen, dabei geht aber die Verknüpfung zur
obersten Ebene verloren! Daher gehen Sie wie folgt vor: Wählen
Sie die vorletzte Anpassungsebene aus, ziehen Sie dann eine der
verknüpften Ebenen auf das Kästchen vor Anpassung – Weißab-
gleich. Nun sind die drei Ebenen verknüpft. Klicken Sie letztendlich
in die unterste Anpassungsebene und ziehen eine der verknüpften G  Abbildung 11.168
Ebenen auf das Kästchen. Sie haben alle Weißabgleich-Ebenen Zwei Anpassungsebenen
miteinander verknüpft (Abbildung 11.170). sind verknüpft.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 743


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

5  Weißabgleich korrigieren
Führen Sie einen Doppelklick auf eine beliebige Weißabgleich-
Ebene aus. Ziehen Sie den Regler Weissabgleich ganz nach links,
den Regler Tönung ganz nach rechts. Alle Vögel werden einheit-
lich verändert. Diese recht drastische Korrektur sollte Ihnen die
Verknüpfung verdeutlichen – in der Praxis wäre dies sicherlich zu
extrem.

G  Abbildung 11.170
Eine Korrektur des Weißabgleichs wirkt sich auf alle verknüpften
G  Abbildung11.169 Anpassungsebenen aus.
Die Anpassungsebenen sind
verknüpft.
Sie haben in der Schritt-Anleitung mit der obersten Anpassungs-
ebene begonnen und sich nach unten gehangelt. Dies diente nur
zur besseren Verständlichkeit. Die Reihenfolge der Zuweisung einer
Verknüpfung ist ansonsten nicht relevant.

Das geht doch auch mit Gruppen


Eine Verknüpfung von Ebenen können Sie in vielen Fällen auch über
Gruppen realisieren. In der letzten Schritt-Anleitung hätten Sie die
Vogelschwarm-Ebenen auswählen und z. B. über (Strg)/(cmd) + ​(G) zu
einer Ebenengruppe zusammenfassen können. In dieser Gruppe hät-
ten Sie dann die Weißabgleich-Anpassungsebene einfügen können,
die sich auf alle Gruppenmitglieder auswirken würde. Ihnen werden
aber sicherlich immer mal wieder Situationen begegnen, wo diese
Gruppen-Alternative nicht zum ersehnten Erfolg führt – und dann
werden Sie sich über die Funktion des Verknüpfens von Ebenen
freuen.

744 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.5  Masken & Kanäle verwenden

11.5 Masken & Kanäle verwenden


Im Kapitel 6 haben Sie die Grundlagen zu Ebenen und Masken
kennengelernt. Durch den Einsatz von Masken und Kanälen lassen
sich kreative Arbeiten hervorragend umsetzen.
Lassen Sie uns dies exemplarisch in einer Schritt-Anleitung
durchspielen.

Schritt für Schritt


Verfremdete Maske einsetzen
In dieser Anleitung werden Sie eine Maske verzerren und diese für
eine partielle Anpassung heranziehen.
Kapitel_11 •
1  Bild öffnen und Form erstellen blickzurueck.jpg
Öffnen Sie die Datei blickzurueck.jpg und rufen Sie das Trapez-
Formwerkzeug auf . Erstellen Sie hiermit ein Trapez, das die
Person im Bild überdecken soll.

G  Abbildung 11.171
Die Trapez-Form überdeckt das Foto.

2  Auswahl erstellen
Halten Sie (Strg)/(cmd) gedrückt und klicken Sie im Ebenen-Panel
auf die Miniatur der Trapez-Ebene. Sie erzeugen damit eine Aus-
wahl. Blenden Sie die Trapez-Ebene aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 745


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

G  Abbildung 11.172
Die Trapez-Form dient als Auswahl.

3  Reservekanal erstellen
Wechseln Sie zum Panel Kanäle und führen Sie einen rechten
Mausklick auf die Pixelauswahl aus. Wählen Sie dort Reserveka-
nal erstellen 1 . Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um die Auswahl
aufzuheben.

Abbildung 11.173 E
Die Auswahl wird als a
­Reservekanal gesichert.

4  Reservekanal verformen
Klicken Sie auf den Reservekanal – dieser wird nun anstatt des
Fotos angezeigt. Gehen Sie auf Filter • Verzerren • Affine Trans-
formation. Ändern Sie den Wert bei Rotation auf 90°. Klicken
Sie auf Anwenden, um die Verzerrung vorzunehmen.

746 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.5  Masken & Kanäle verwenden

G  Abbildung11.174
5  Anpassungsebene einfügen Der Reservekanal wird
Wechseln Sie ins Ebenen-Panel und klicken Sie auf die unterste verzerrt.
Ebene (das Foto). Fügen Sie über einen Klick auf das Symbol
Anpassungen eine Schwarz-Weiß-Anpassungsebene ein. Das
Foto wird entsprechend in Schwarzweiß angezeigt.

6  Anpassungsebene maskieren
Führen Sie einen rechten Mausklick auf den Reservekanal aus und
wählen Sie In Alpha von Anpassung – Schwarz-Weiss laden.
Die Schwarz-Weiß-Anpassungsebene wird daraufhin maskiert, H  Abbildung 11.175
d. h. lediglich der weiß-gefüllte Bereich des Reservekanals wendet Die Anpassungsebene wird
die Anpassung an. nur teilweise angewendet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 747


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

7  Umrandung anwenden
Führen Sie einen rechten Mausklick auf den Reservekanal aus und
wählen Sie Als Pixelauswahl laden. Sie erzeugen damit eine Aus-
wahl. Wechseln Sie zum Ebenen-Panel und erzeugen Sie durch
Abbildung 11.176 H Klick auf eine leere Pixelebene. Gehen Sie auf Auswählen •
Es wird eine Umrandung Umrandung und vergeben Sie einen Radius von 10 px.
erzeugt.

8  Umrandung füllen
Gehen Sie auf Bearbeiten • Füllung, um die Umrandung mit einer
Abbildung 11.177 H Farbe zu versehen. Wählen Sie eine Farbe Ihrer Wahl aus – im Bei-
Durch die Umrandung wird spiel wurde die Farbe Weiß verwendet. Drücken Sie abschließend
der Effekt hervorgehoben. (Strg)/(cmd) + ​(D), um die Auswahl aufzuheben.

748 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


11.6  Stockfotos in Affinity nutzen

11.6 Stockfotos in Affinity nutzen


Beim Erstellen von Composings oder Collagen, aber auch beim Anle-
gen von Flyern, Faltblättern, Broschüren etc. kann es immer wieder
vorkommen, dass Ihnen wichtiges Bildmaterial fehlt. Hier können
Sie auf Stockfoto-Agenturen zurückgreifen, die Ihnen kostenlose
Layoutfotos anbieten, die allerdings meist mit einem Wasserzeichen
versehen sind. Neben kostenpflichtigen Stockfoto-Anbietern gibt
es auch Fotoquellen, die Sie kostenlos nutzen können. Beachten
Sie dabei aber die Lizenzvereinbarungen des jeweiligen Anbieters.

11.6.1 Stockfoto-Agenturen
Wenn Sie ein Stockfoto einsetzen wollen, müssen Sie normalerweise
Achtung Lizenzrechte!
zur Internetseite des Anbieters wechseln, dort die Suche starten und
Auch wenn das Internet
das gewünschte Foto zumindest als Layoutfoto herunterladen. Sind
voll von Fotos ist, sollten
Sie mit dem Foto zufrieden, können Sie wieder zur Seite zurückkeh-
Sie vorsichtig mit dem He-
ren und das Foto erwerben, falls hierfür Gebühren verlangt werden. runterladen derselben sein.
Die meisten kostenpflichtigen Stockfotos (zum Beispiel www.getty­ Ein Foto unterliegt immer
images.de, www.shutterstock.com/de) müssen Sie mit Credits zahlen, einem Urheberrecht, das
die Sie vorher beim Anbieter erwerben müssen. Hier kaufen Sie in es dem Ersteller (Urheber)
der Regel ein Paket mit Credits, die Sie dann für jeden Kauf nutzen erlaubt, ein Nutzungsrecht
können. Es gibt jedoch auch Anbieter von kostenfreien Stockfotos: zu erteilen. Für dieses Nut-
E Eine sehr große Auswahl an kostenfreien Fotos finden Sie auf
zungsrecht kann der Urhe-
ber Geld verlangen oder
https://pixabay.com/de/.
um eine Spende bitten.
E Einige Fotografen bieten ihre Fotos kostenlos an und freuen sich
Bevor Sie also Fotos he­
über eine Spende (englisch Donation) und über eine Nennung runterladen und verwen-
der Quelle. Ein Beispiel hierfür ist https://gratisography.com, auf den, sollten Sie sich unbe-
der der Betreiber täglich ein neues Foto anbietet. Hier finden Sie dingt informieren, welche
aber auch Links zu teilweise kostenpflichtigen Anbietern (zum Rechte mit dem Foto ver-
Beispiel stock.adobe.com), achten Sie daher darauf, ob sich durch bunden sind. Viele kosten-
einen Klick auf ein Foto eine neue, entfernte Seite öffnet. pflichtige Anbieter erlau-
ben es zum Beispiel, Fotos
E Auf www.pixelio.de können Sie nach einer Registrierung eigene
für Layoutzwecke herun-
Bilder anbieten, aber auch Fotos anderer Anbieter herunterladen
terzuladen, die dann meist
und nutzen. ein Wasserzeichen besit-
zen. Diese Dateien dienen
lediglich zum Ausprobie-
11.6.2 Das Panel Stock ren, sollten aber auf keinen
Um Ihnen die Suche und die Verwendung von Stockfotos zu Fall für finale Dateien ver-
erleichtern, bietet Affinity Photo hierfür das Panel Stock an, das wendet werden.
Sie über Ansicht • Studio • Stock aufrufen können.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 749


Kapitel 11  Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen

a b
Das Klappmenü 1 im oberen linken Bereich beinhaltet zwei Anbie-
ter. Hierbei handelt es sich um Pexels und Pixabay. Nach der Wahl
des gewünschten Anbieters, können Sie im Suchfeld 2 einen Begriff
eingeben, zu dem Sie eine Fotoauswahl wünschen. Es erscheinen
G  Abbildung 11.178 daraufhin im unteren Bereich die Suchergebnisse.
Das Panel Stock Sie können jedes Foto aus dem Panel Stock auf Ihre Leinwand
ziehen und dort auch in Größe und Position anpassen.
c

Unsplash nicht mehr


dabei
In älteren Versionen von G  Abbildung 11.179
­Affinity Photo war noch
Bei ausgewähltem Stockfoto können Sie zum Anbieter wechseln oder
der Anbieter Unsplash ent-
das Layoutbild gegen ein anderes Fotos ersetzen.
halten. Dieser wurde im
Jahr 2021 von Getty
Images übernommen. Es Wenn Sie ein Foto mit dem Verschieben-Werkzeug anklicken, fin-
scheint an Lizenzkosten zu den Sie in der Kontextleiste einige Informationen zu dem verwen-
liegen, weshalb Serif die- deten Foto. Über die Schaltfläche Stock-URL öffnen 3 gelangen
sen Anbieter nun nicht
Sie auf die Seite des Anbieters. Hier können Sie z. B. weitere ähn-
mehr in Affinity Photo in-
liche Fotos anschauen oder sich einloggen (sofern Sie dort eine
tegriert.
Kennung haben).

750 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Kapitel 12
Panorama, Stitching, HDR und Co.:
Fotos zusammenführen
Die modernen Digitalkameras eignen sich hervorragend, um Bilderreihen auf-
zunehmen, die dann anschließend zu einem Foto zusammengesetzt werden.
Typisch sind hier Panoramen, die von den meisten Kameras unterstützt wer-
den. Die einzelnen Fotos können dann zu einem großen Foto zusammengesetzt
werden. Eine Aufgabe, die Affinity Photo gerne für Sie übernimmt.

12.1 Panoramas erzeugen


Gerade in der Landschaftsfotografie bietet es sich an, eine Kulisse
noch besser in Szene zu setzen, indem Sie diese als Panorama auf-
nehmen. Bei einigen Kameras wird das Zusammenführen der ein- Tipps zur
zelnen Fotos intern vorgenommen – so nutze ich eine Sony NEX- Panoramafotografie
3N, bei der ich bei gedrücktem Auslöser die Kamera schwenke. Vor der Erstellung einer
Anschließend verrechnet die Kamera die einzelnen Aufnahmen und Panorama-Reihe fotogra-
setzt diese zu einem Panorama zusammen. fiere ich meine Hand und
nach dem letzten Foto er-
Anders sieht es bei meiner Olympus OM-D E-M5 Mark III aus –
stelle ich wieder ein Hand-
hier werde ich bei der Aufnahme durch Hilfslinien unterstützt, doch
foto. So kann ich später
»spuckt« die Kamera am Ende viele Einzelfotos aus, so dass ich
sehr leicht erkennen, wo
mich um das Zusammensetzen kümmern muss. Bei meiner Canon sich Fotoreihen befinden.
EOS 6D Mark II gibt es gar keine Panorama-Funktion, hier messe Außerdem versuche ich,
ich vorab die Werte für die Aufnahme und mache über den manu- Panorama-Reihen im
ellen Modus mit den ermittelten Werten mehrere Fotos. Wichtig Hochformat anzufertigen,
ist hierbei, dass sich die einzelnen Fotos überlappen müssen, damit damit durch die Kombina-
später die Übergänge besser verrechnet werden können. tion der einzelnen Aufnah-
men später mehr Bildinfor-
Sollte Ihre Kamera keine Panorama-Funktion unterstützen, keine
mationen vorliegen.
Sorge! Affinity Photo bietet Ihnen hierfür ein passendes Werk-
zeug an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 751


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

12.1.1 Die Panorama-Funktion in Affinity Photo


In Affinity Photo lässt sich ein Panorama recht einfach zusammen-
stellen. Über Datei • Neues Panorama öffnet sich das gleichna-
mige Dialogfenster. Hier werden über einen Klick auf Hinzufügen
Kapitel_12 • panorama •
Ordner »tourmalet« die einzelnen Fotos einer Panorama-Reihe ausgewählt (ich lasse
hier natürlich meine Handfotos außen vor). Auch hier empfiehlt es
sich, die Fotos vorab in einen separaten Ordner zu legen.

G  Abbildung 12.1 b
Das Dialogfenster zur Erstellung eines Panoramas

Nachdem Sie die Fotos hinzugefügt haben, können Sie einzelne


Probleme?
Fotos von dem Zusammenfügen ausschließen, indem Sie jeweils
Ist eine Panorama-Erstel-
das Häkchen hinter dem ungewünschten Foto entfernen 1 . Durch
lung nicht möglich, gibt
einen Klick auf Zusammenfügen 2 starten Sie die Panorama-Erstel-
­Ihnen Affinity Photo eine
entsprechende Rückmel- lung. Dies beansprucht ein wenig Zeit – seien Sie also geduldig.
dung. Das Ergebnis wird Ihnen in der rechten Spalte angezeigt, kann dort
aber kaum beurteilt werden.

Abbildung 12.2 E
Nach dem Zusammenfügen
wird Ihnen eine Vorschau
präsentiert.

752 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.1  Panoramas erzeugen

Durch einen Klick auf OK werden die Fotos an die Panorama Per-
sona (die Sie übrigens nicht wie die anderen Personas separat auf-
rufen können) weitergereicht.

12.1.2 Die Panorama Persona


In der Panorama Persona erfolgt das Rendern der einzelnen Fotos.
In alle Richtungen
Wundern Sie sich nicht, wenn das Ergebnis direkt nach dem Wech-
fotografieren
sel zur Panorama Persona ernüchternd ist – geben Sie Affinity Photo
Bei den Fotos unterhalb
etwas Zeit, damit die Zusammenführung und die Verrechnung
vom Tourmalet, habe ich
abgeschlossen werden können. nicht nur waagrecht foto-
grafiert, sondern mehrere
»Reihen« aufgenommen.
So lässt sich über die Pano-
rama-Funktion ein Ergebnis
c erzielen, das höher als ein
d gewohntes Panorama ist.
e

F  Abbildung12.3
Das gerenderte Panorama,
bestehend aus 35 Einzelfotos

Da ein Panorama aus vielen Bildern zusammengesetzt wird, die


wahrscheinlich alle jeweils ziemlich groß sind, ergeben sich bei
einem Panorama dementsprechend große Dateien, die mit einem
geringen Zoom angezeigt werden. Daher sollten Sie mit (Strg)/
(cmd) + ​(1) zur 100 %-Ansicht wechseln, um sich die Übergänge
genauer anzuschauen.
Sollten sich hier Fehler zeigen, können Sie über das Werkzeug
Quellbild transformieren (A) 3 das gewünschte Quellbild
direkt auf der Leinwand anklicken und über das Werkzeug Zur
Quellbildmaske hinzufügen (L) 4 die fehlerhaften Bereiche
übermalen. Nach einem Klick auf Rendern werden Ihre Korrektu-
ren angewendet. Das genaue Gegenteil bewirkt das Werkzeug Aus
Quellbild löschen (U) 5 , auch hier müssen Sie die Schaltfläche
Rendern anklicken, damit die Korrektur übernommen wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 753


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

12.1.3 Panorama zuschneiden


Über das Zuschneiden-Werkzeug (C) 1 erstellen Sie einen Bild-
ausschnitt, der die transparenten Bereiche (gekennzeichnet durch
ein Schachbrettmuster) nicht mehr beinhaltet.
Wenn Sie ein Panorama mit Hilfe des Zuschneiden-Werkzeugs
zuschneiden, ist besonders die Option An gedeckter Fläche
zuschneiden 2 in der Kontextleiste hilfreich. Hier erzeugt Affi-
nity Photo einen Zuschnitt, der nur den Bereich berücksichtigt,
der mit Bildinformationen belegt ist. Wenn Sie einen Zuschnitt
erstellen, müssen Sie diesen mit (¢) akzeptieren, damit er ange-
wendet wird.
b

c
a

G  Abbildung
12.4
Das Panorama muss noch zugeschnitten werden.

Befinden sich an den Rändern homogene Bereiche, können Sie


den Ausschnitt auch so erstellen, dass einige transparente Berei-
che sichtbar bleiben 3 . Bei der anschließenden Bearbeitung in der
Photo Persona können Sie dann diese Bereiche mit den Reparatur-
werkzeugen (zum Beispiel Reparaturpinsel ) mit den umliegen-
den Bildbereichen füllen. Wenn Sie mit der Panorama-Erstellung
zufrieden sind, klicken Sie auf Anwenden, damit die Datei an die
Photo Persona weitergereicht wird.

754 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.1  Panoramas erzeugen

F  Abbildung 12.5
Das fertige Panorama kann
in der Photo Persona weiter-
bearbeitet werden.

12.1.4 P
 anorama optimieren: Dunst und Nebelschleier
mit dem »Dunst entfernen«-Filter entfernen
So stimmungsvoll ein leichter Nebelschleier auf Fotos sein kann,
Dunst entfernen – nicht
manchmal stört Dunst auch die Bildwirkung. Gerade bei Land-
nur für Landschaftsfotos
schaftsaufnahmen kann dieser leicht zu flauen Ergebnissen führen,
Selbstverständlich ist der
insbesondere dann, wenn die Lichtverhältnisse bei der Aufnahme
Dunst entfernen-Filter
nicht optimal waren. Um dieses Problem zu beheben, wählen Sie nicht nur auf Landschafts-
in der Photo Persona nach der Erstellung Ihres Panoramas Filter • fotos begrenzt. Nutzen Sie
Dunst entfernen. Da dieser Filter nicht als Live-Filter vorliegt, soll- diesen auch bei anderen
ten Sie vorab ein Duplikat der Ebene erzeugen. Nach dem Aufruf Fotos, die Ihnen zu flau
des Filters erscheint ein Fortschrittsbalken, da vor dem Erscheinen vorkommen. So lassen sich
des Dialogfensters das Foto zuerst einmal analysiert wird. Anschlie- nicht selten mit wenig Auf-
wand gute Ergebnisse er-
ßend können Sie über das Dialogfenster Dunst entfernen fol-
zielen.
gende drei Regler nutzen:
E Distanz: Hiermit regeln Sie, wie tiefgreifend der Dunst entfernt

werden soll. Je weiter Sie den Regler nach rechts ziehen, desto
mehr Pixel werden bei der Dunstentfernung berücksichtigt.
E Stärke: Sie regeln mit diesem Regler die Auswirkung des Filters.

Je weiter Sie ihn nach rechts ziehen, desto stärker wirkt sich die
Korrektur aus.
E Belichtungskorrektur: Durch das Entfernen von Dunst, für

das unter anderem der Kontrast angehoben wird, kann es zu


unter- oder überbelichteten Fotos kommen. Darauf wirken Sie
mit diesem Regler ein.

In Abbildung 12.6 habe ich nach der Panorama-Erstellung das Foto


zugeschnitten (   ) und anschließend in der Photo Persona eine Kapitel_12 • panorama •
Kopie der Ebene erzeugt (Strg)/(cmd) + ​(J). Ordner »spitzkoppe«

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 755


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

G  Abbildung 12.6
Das fertige Panorama wurde
zugeschnitten und dupliziert.
Anschließend habe ich den Dunst entfernen-Filter aufgerufen und
über die Regler das Bild korrigiert.

G  Abbildung12.7
Der Dunst entfernen-Filter
wurde auf dem Duplikat der
Ebene angewendet.

Geteilte Ansicht
Die Optionen zur geteilten Ansicht stehen Ihnen bisher nur in der
Liquify und Develop Persona zur Verfügung. Aber auch manche Dia-
logfenster, wie hier Dunst entfernen, bieten diese Ansichtsoptio-
nen an. Folgende Möglichkeiten zur Ansicht haben Sie:
E Ohne : Das Bild wird in Volldarstellung angezeigt.
E Aufteilen : Die Ansicht wird für einen Vorher/Nachher-­
Vergleich geteilt.
E Spiegeln : Vorher- und Nachher-Ansicht werden neben­
einander angezeigt.

Damit Sie die Unterschiede zum vorherigen Stand des Fotos bes-
ser beurteilen können, sollten Sie die geteilte Ansicht über das
Dialogfenster aktivieren. So erkennen Sie wie in Abbildung 12.8
die Auswirkung der Dunstentfernung recht gut. Den Trennstrich,
der die beiden Vergleichsansichten unterteilt, können Sie mit der

756 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.1  Panoramas erzeugen

Maus anklicken und nach links oder rechts schieben. Somit können
Sie die Unterschiede in einem Foto noch besser begutachten.

G  Abbildung 12.8
Ans Verblassen denken! Die geteilte Ansicht dient der
Da der Dunst entfernen-Filter nicht als Live-Filter vorliegt und dem- Beurteilung der Korrektur.
nach nicht nachträglich angepasst werden kann, sollten Sie gerade
hier an den Befehl Ebene • verblassen denken. Hierüber kann der
zuletzt durchgeführte Filter – in diesem Falle Dunst entfernen – an-
gepasst werden. Wirkt sich der Filter zu stark aus, können Sie ihn
hierüber etwas »eindämmen«.

12.1.5 Panorama eines Gebäudes


Nicht nur für Landschaftsfotos eignen sich Panoramas. So habe ich
viele Einzelfotos der Kathedrale von Amiens (Frankreich) erstellt
und diese zu einem Panorama zusammengefügt. Dadurch erreichen Kapitel 12 • panorama •
Sie, dass solch große Gebäude auch mit kurzer Aufnahmedistanz Ordner »amiens«
vollflächig auf einem Foto abgebildet werden können.

G  Abbildung 12.9 E

Die einzelnen Fotos der Kathedrale werden


zu einem Panorama zusammengesetzt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 757


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

12.2 Fotos zusammenführen: Stitching mit


der Stapelfunktion
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie
»Nähen« oder »Heften« und bezeichnet das Erstellen einer großen
Fotografie aus verschiedenen kleineren Einzelaufnahmen, so wie es
beispielsweise bei der Panorama-Erstellung der Fall ist. Aber auch
das Überlagern mehrerer Fotos zu einem Foto fällt unter diesen
Begriff. Auch hierfür bietet Affinity Photo einige Funktionen an,
um unterschiedliche Fotos miteinander zu verrechnen.

12.2.1 Entfernen von Objekten und Personen aus Fotos


Besonders hilfreich ist die Stapelfunktion beim Fotografieren von
Gebäuden. So habe ich eine Kirche in Edinburgh fotografiert, leider
ohne Stativ. Da dies mitten am Tag war und viele Touristen die Stadt
besuchten, ließ es sich nicht vermeiden, dass wiederholt Personen
durchs Bild liefen.

Abbildung 12.10 E
Eines der Bilder mit Passan-
ten, die auf allen Fotos der
Reihe enthalten waren

Aus diesem Grund habe ich mehrere Fotos hintereinander erstellt. In


Affinity Photo lassen sich diese Fotos zusammenfassen und die Pas-
santen im Nachhinein entfernen. Leider rächt sich hier das fehlende
Stativ, da die Fotos, aus der Hand aufgenommen, nicht deckungs-
gleich sind. Auch diesem Problem nimmt sich Affinity Photo an und
versucht, die einzelnen Fotos untereinander auszurichten.

Einen neuen Fotostapel erstellen und zusammenführen | Für die


Zusammenführung mehrerer Fotos rufen Sie Datei • Neuer Stapel
Kapitel_12 • stapel • auf. Im gleichnamigen Dialogfenster fügen Sie über einen Klick auf
Ordner »st-gilles« Hinzufügen 3 die jeweiligen Fotos ein.

758 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.2  Fotos zusammenführen: Stitching mit der Stapelfunktion

b
a F  Abbildung 12.11
d Mehrere Fotos einer Szene
werden in einem Stapel
zusammengefügt.

E Die Option Bilder automatisch ausrichten 2 versucht, mein


fehlendes Stativ auszugleichen. Diese Option sollten Sie immer
aktiviert lassen.
E Über das darunterliegende Klappmenü 1 können Sie auswäh-
len, wonach sich die Ausrichtung richten soll. Die Option Per-
spektive ist bei diesem Beispiel die bessere Wahl als die zweite
Option Skalieren, Drehen und Übersetzen.
Bei der Wahl von Perspektive richtet Affinity Photo das Foto auf-
grund der Perspektive aus, das heißt, es werden Bildelemente,
wie eine Hauskante etc., zum Ausrichten herangezogen. Beim
Skalieren, Drehen und Übersetzen wird versucht, die gesamte
Ebene deckungsgleich mit den anderen Ebenen zu setzen. Hier-
bei kann es passieren, dass aufgrund eines fehlenden Stativs die
einzelnen Ebenen etwas versetzt ausgerichtet werden und somit
ein unsauberes Ergebnis entsteht.
E Die Aktivierung Live-Ausrichtung 4 bewirkt, dass die Ausrich-
tung über einen Live-Filter vorgenommen wird, den Sie später
noch anpassen können. Diese zerstörungsfreie Option ist sehr
vorteilhaft, benötigt aber mehr Zeit bei der Zusammenführung.
Ohne diese Option werden die einzelnen Bilder ausgerichtet,
ohne dass Sie dies später beeinflussen können.

Über OK startet die Verarbeitung. Bewahren Sie etwas Geduld, bis


Ihnen das Ergebnis in der Photo Persona angezeigt wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 759


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Abbildung 12.12 E
Das zusammengefügte Foto

Ergebnis weiter optimieren | Das Ergebnis ist nicht schlecht, es


bleiben aber immer noch sogenannte Geisterbilder zurück. Hierbei
handelt es sich um Objekte (im Beispiel die beiden Kinder), die auf
mehreren Fotos an der gleichen beziehungsweise leicht versetzten
Position vorkommen. Diese können nun zum Beispiel mit einer
Ebenenmaske ausgeblendet werden.
Über das Panel Ebenen blende ich die einzelnen Ebenen aus,
bis ich die Ebene finde, die eines der Kinder 1 zeigt. Hier erzeuge
ich eine Maskierungsebene und male mit einem Pinsel und
schwarzer Farbe über diesen Bereich.

Abbildung 12.13 E
Bildbereiche werden über
eine Maske innerhalb einer
Ebene ausgeblendet.

760 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.2  Fotos zusammenführen: Stitching mit der Stapelfunktion

Auf diese Weise wird jede Ebene ein- beziehungsweise ausgeblen-


det, mit einer Maske versehen und mit einem schwarzen Pinsel von
den Passanten 2 befreit, die sich als Geisterbild im zusammenge-
fügten Foto bemerkbar gemacht haben (siehe Abbildung 12.12).

G  Abbildung 12.14
Eines der Bilder der Serie, auf denen Passanten sichtbar sind.
Durch das Stapeln und anschließende Optimieren wird die Szene
menschenleer.

Geisterbilder mittels Inpainting entfernen | Statt die Geister-


bilder auf jeder Ebene mittels Maske zu entfernen, können Sie
auch das Inpainting nutzen. Hierfür erstellen Sie auf der obersten
Ebene (Live-Stapelgruppe) eine Auswahl über dem Geisterbild und
rufen dann Bearbeiten • Füllung auf. Wählen Sie dort die Option
Inpainting 3 .

c
G  Abbildung 12.15 E
Eine Problemstelle wurde mit dem Aus-
wahlrahmen-Rechteck ausgewählt und
mit Hilfe der Option Inpainting gefüllt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 761


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Diese Variante hat aber einen entscheidenden Nachteil: Beim


Inpainting werden – je nach Bildelementen außerhalb der Aus-
wahl – möglicherweise Elemente eingesetzt, die so nicht gewünscht
waren. Ich würde Ihnen daher empfehlen, die Variante mit den
Maskierungsebenen zu verwenden, da Sie dort immer wieder auf
die Korrektur einwirken können.

Abbildung 12.16 E
Das Inpainting hat die
Lampensockel dupliziert.

12.2.2 Stapeloperatoren nutzen


Beim Ausführen des Befehls Datei  • Neuer Stapel werden die
Fotos nicht nur verrechnet, sondern auch in einer sogenannten
Live-Stapelgruppe innerhalb des Panels Ebenen zusammengefasst.
Diese spezielle Ebenengruppe verfügt über Stapeloperatoren, die
Sie mit einem Klick auf das Symbol hinter dem Gruppentitel
aufrufen können.
In den meisten Fällen eignet sich hier die Option Mittelung.
Die anderen Stapeloperatoren können für spezielle Anforderun-
gen eingesetzt werden. So nutzen Sie den Stapeloperator Durch-
schnitt für die Behandlung einer Belichtungsreihe. Die drei Fotos
in Abbildung 12.18 habe ich mit unterschiedlichen Belichtungswer-
ten (über-, unter- und normal belichtet) erstellt und über Datei •
Neuer Stapel zusammengefasst.

G  Abbildung 12.17 F  Abbildung 12.18


Die Stapeloperatoren Die drei Fotos einer
Belichtungsreihe

Über den Stapeloperator Durchschnitt, den ich der Live-Stapel-


gruppe zugewiesen habe, wurden die unterschiedlichen Dynamik-

762 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.2  Fotos zusammenführen: Stitching mit der Stapelfunktion

bereiche zusammengefasst. Durch eine Anpassungsebene vom Typ


Tonwertkorrektur konnte ich noch mehr Kontrast ins Foto brin-
gen. Verwechseln Sie dieses Stapeln aber nicht mit der Erzeugung
einer HDR-Datei. Dies geschieht in der Tone Mapping Persona, die
ich Ihnen in Abschnitt 12.4, »Tone Mapping einsetzen und HDR-
Fotos erzeugen«, präsentieren werde.

F  Abbildung 12.19
Die drei Fotos aus Abbil-
dung 12.18 zusammenge-
fasst und mit einer Tonwert-
korrektur versehen

12.2.3 Sternspuren dank Stapeloperator simulieren


Sicherlich kennen Sie diese Fotos, in denen das Licht der Sterne
am Himmel erfasst wurde und die deren Bewegung über einen
längeren Zeitraum zeigen (sogenannte Startrails, also Sternspuren).
In analogen Zeiten der Fotografie wurde hierfür eine sehr lange
Belichtungszeit gewählt (teilweise bis zu mehreren Stunden) und
somit die Bewegung der Sterne während dieses Zeitraums auf-
genommen. Der Nachteil dieser Methode: Jede noch so geringe
Lichtquelle wurde natürlich ebenfalls über diesen Zeitraum foto-
grafiert und bildete störende Lichtpunkte.
Dank der digitalen Fotografie und vor allem dank der anschlie-
ßenden Bildbearbeitung können wir ein anderes Aufnahmeverfah-
ren anwenden. Statt eines Bildes werden viele einzelne Bilder mit
jeweils viel kürzerer Belichtungszeit erstellt und später im Bildbe-
arbeitungsprogramm zu einem Bild zusammengefasst. Für das Foto
aus Abbildung 12.20 stellte ich meine Kamera auf ein Stativ in
meinen Garten und wählte eine Belichtungszeit von 30 Sekunden.
Zwischen jeder Aufnahme machte ich eine Pause von 5 Sekunden.
Insgesamt fertigte ich auf diese Weise über 100 Aufnahmen an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 763


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Abbildung 12.20 E
Eines der Fotos des Nacht-
himmels

Ich verzichtete dabei bewusst auf das Raw-Format, weil meine


Kamera dann nicht die Intervalle hätte einhalten können, da das
Speichern der großen Datei zu viel Zeit benötigt hätte. Die Schärfe
legte ich von Hand fest, als es noch einigermaßen hell war, und
Batteriegriff für den Autofokus schaltete ich ab. Da ich an meiner Kamera einen
Langzeitfotografie Batteriegriff mit Timer verwende, musste ich eigentlich nur eine
Wenn Sie Interesse an der Starttaste auf diesem Batteriegriff betätigen, und die von mir defi-
Langzeitfotografie haben, nierten Belichtungszeiten und Intervalle wurden ausgeführt.
ist ein Batteriegriff eine Über Datei • Neuer Stapel habe ich alle Fotos hinzugefügt.
sehr lohnende Investition.
Es gibt für erste Experi-
mente aber auch Apps für
das iPhone oder iPad, mit
dem Sie die Kamera ver-
binden können, die die
­Timeraufnahmen dann
ausführen – vorausgesetzt,
Ihre Kamera unterstützt
dies. Die kostenlose Soft-
ware qDslrDashboard un-
terstützt zum Beispiel aus-
gewählte Canon-, Nikon-
und Sony-Kameras. Viele
Kamerahersteller bieten a
auch spezielle Apps für die
eigenen Modelle an, so F  Abbildung 12.21
zum Beispiel Olympus Die einzelnen Fotos
Image Share, mit der Sie wurden hinzugefügt.
Ihre Olympus-Kamera aus
der Ferne steuern können Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Affinity Photo die Fotos
(allerdings ohne Intervall-
auf Wunsch automatisch ausrichtet (Option: Bilder automatisch
funktion).
ausrichten 1). Kleine Abweichungen von Foto zu Foto werden

764 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.3  Live-Projektion: Panorama betrachten und bearbeiten

somit ausgeglichen. Der Vorgang dauert aufgrund der vielen Fotos


selbstverständlich etwas länger.
Anschließend habe ich im Panel Ebenen die Live-Stapelgruppe
mit dem Stapeloperator Maximum 2 versehen. Das Ergebnis sehen
Sie in Abbildung 12.22.

F  Abbildung 12.22
Die fertige Datei, die aus
100 Einzelbildern und mit
Hilfe des Stapeloperators
Maximum erstellt wurde

12.3 Live-Projektion: Panorama betrachten


und bearbeiten
Affinity Photo bietet Ihnen die Möglichkeit an, 360°-Panoramen
zu betrachten und währenddessen zu bearbeiten. Dies lässt sich
aber auch auf normale Panoramen anwenden. Das Panorama aus
Kapitel 12 • pano_hafen.jpg
Abbildung 12.23 wurde in der Kamera zusammengesetzt und in
Affinity Photo in der Photo Persona geöffnet.

F  Abbildung 12.23
Ein Panorama wird in
Affinity Photo geöffnet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 765


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Das Panorama kann wie ein normales Foto bearbeitet werden,


allerdings müssen Sie je nach Breite mehr oder weniger zoomen
beziehungsweise den Ausschnitt verschieben. Wenn Sie Ebene •
Live-Projektion • Equirectangulare Projektion aufrufen, können
Abbildung 12.24 H
Mit dem Live-Projektion
Sie allerdings mit gedrückter Maustaste durch das Panorama wan-
bearbeiten-Werkzeug kön- dern. Hierfür wird der Mauszeiger zum Werkzeug Live-­Projektion
nen Sie das Panorama dre- bearbeiten , mit dem Sie mit gedrückter Maustaste das Foto in
hen und schwenken. die gewünschte Richtung ziehen können, um darin zu schwenken.

Fahren Sie mit dem Werkzeug an die Stelle, die Sie bearbeiten
wollen. Wählen Sie dann ein Reparaturwerkzeug aus, um die
gewünschte Stelle zu korrigieren. Sie verlassen während der Repa-
raturarbeiten die Funktion Live-Projektion bearbeiten, können
diese aber nach Abschluss der Arbeiten über Ebene • Live-Pro-
jektion • Live-Projektion bearbeiten wieder aufrufen und weitere
Bereiche ansteuern, die Sie korrigieren wollen. Um den Live-Pro-
jektionsmodus zu verlassen, wählen Sie Ebene • Live-Projektion •
Projektion entfernen.

Fotos in der Flucht bearbeiten | Neben der Bearbeitung von Pa­­


noramen über die Live-Projektion können über diese Funktion auch
Elemente in einer Flucht bearbeitet werden. Ich habe hierzu die
Kapitel 12 • telefon.jpg
Datei »telefon.jpg« geöffnet und ein Duplikat der Ebene angelegt.
Anschließend rufe ich Ebene • Live-Projektion • Perspektivische
Projektion auf. Es erscheint ein Raster mit Anfassern an den Ecken.
Über Ziehen der Anfasser wird das Raster so ausgerichtet, dass
diese eine Flucht ergeben.

766 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.3  Live-Projektion: Panorama betrachten und bearbeiten

G  Abbildung 12.25
Die Perspektivische Projektion wurde aufgerufen. Durch Ziehen der
Maus an den Anfassern wird die Flucht vorgegeben.

Da die Reihe der Telefonzellen um eine weitere Telefonzelle erwei-


tert werden soll, rufe ich das Klonen-Werkzeug (S) auf. Dadurch
wird die Perspektive temporär in einer flachen Form angezeigt.

F  Abbildung 12.26
Das Werkzeug wird auf einer
flachen Ansicht ausgeführt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 767


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Nun kann eine Quelle bei gedrückter (Alt)-Taste aufgenommen


werden, um auf ihrer Grundlage die neue Telefonzelle zu klonen.
Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, klicken Sie zunächst
auf das Verschieben-Werkzeug (V) und anschließend auf die
Schaltfläche Live-Projektion bearbeiten. Sie könnten nun weitere
Projektionsebenen anlegen oder die Arbeit über einen Klick auf
Ebene • Live-Projektion • Projektionsebene entfernen ­beenden.

G  Abbildung 12.27
Eine Telefonzelle wird
geklont.

G  Abbildung 12.28
Ruck, zuck wird die Telefonzellenreihe um eine weitere Telefonzelle
erweitert.

12.4 Tone Mapping einsetzen und


HDR-Fotos erzeugen
Haben Sie schon einmal einen Innenraum fotografiert und sich
anschließend geärgert, dass der schöne Blick aus dem Fenster auf
dem Foto nur noch weiß erscheint? Der Grund dafür liegt am Ton-
wertumfang, den eine Kamera umsetzen kann. Bei der Aufnahme
richtet sich die Kamera nach Bereichen, anhand derer die Belich-
tung erfolgt. Damit der dunkle Raum gut abgebildet wird, muss die
Belichtung angehoben werden. Dabei werden aber bereits helle
Bereiche (im genannten Beispiel der Blick aus dem Fenster) noch
heller und erscheinen später auf dem Foto nur noch als weiße oder
helle Fläche.

768 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.4  Tone Mapping einsetzen und HDR-Fotos erzeugen

Abhilfe schafft eine Belichtungsreihe: Hier erstellen Sie mindes-


tens drei Fotos – und zwar ein unter-, ein über- und ein normal
belichtetes Foto. Viele Kameras bieten hierfür eine Funktion an, die
automatisch diese Belichtungsreihe aufnimmt. Auch hier gilt es, für
eine Standhaftigkeit der Kamera zu sorgen, die Sie am besten über
ein Stativ erreichen. Ist keines greifbar, können Sie die Kamera auch
auf einer ebenen Fläche abstellen. So vermeiden Sie, dass Sie die
Kamera während der Aufnahme der drei Fotos verwackeln.

12.4.1 Belichtungsreihen in Affinity Photo kombinieren


Um eine Belichtungsreihe in Affinity Photo zu kombinieren, rufen
Sie den Befehl Datei • Neue HDR-Kombination auf. Im erschei-
nenden Dialogfenster klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen Kapitel_12 • Ordner »HDR«
und wählen die Fotos der Belichtungsreihe aus.

b
c
F  Abbildung 12.29
d Drei Fotos, die Inhalt einer
Belichtungsreihe sind, wur-
den hinzugefügt.

Auch hier sollten Sie die Option Bilder automatisch ausrichten


1 aktiviert lassen, damit die Bilder korrekt überlagert werden. Falls
sich während der Aufnahme Objekte (zum Beispiel Personen, Tiere
oder wehende Blätter) durchs Bild bewegt haben, kann die Option
Geisterbilder automatisch entfernen 2 hilfreich sein. Da dies bei
den drei Bildern nicht der Fall war, lasse ich diese Option deaktiviert.
Da durch die unterschiedlichen Belichtungseinstellungen die
Gefahr besteht, dass Rauschen vermehrt vorkommt, können Sie
die Option Rauschen reduzieren 3 aktivieren, die sich um dieses

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 769


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Problem kümmert. Die Stärke dieser Reduzierung steuern Sie über


den Regler unterhalb der Option. Bedenken Sie dabei aber stets,
dass bei zunehmendem Rauschreduzierungswert gleichzeitig die
Schärfe im Foto verringert wird.
Bei der HDR-Kombination erreichen Sie ein Ergebnis, das einen
sehr hohen Dynamikumfang (beziehungsweise Helligkeitsumfang)
besitzt. Daher wird das Foto auch in einer Farbtiefe von 32 Bit
angelegt. Da der Helligkeitsumfang die Anzeigemöglichkeit eines
Monitors übersteigt, wird eine Technik herangezogen, die den
hohen Kontrastumfang reduziert. Dieses Verfahren wird Tone Map-
ping genannt und erklärt, woher die Tone Mapping Persona ihren
Namen erhalten hat.
Mit der Deaktivierung der Option Farb-/Tonwerte für HDR-
Bild zuordnen 4 (Abbildung 12.29) erreichen Sie, dass nach der
HDR-Erstellung das Ergebnis in der Photo Persona geöffnet wird. Ist
die Option allerdings aktiviert, wird vorab die Tone Mapping Per-
sona mit dem Ergebnis geöffnet. Hier können Sie spezielle Funktio-
nen nutzen, die auf HDR-Aufnahmen ausgelegt sind. Nach einem
Klick auf OK startet die HDR-Kombination. Der Fortschritt wird
Ihnen in einem Fenster angezeigt. Nach der Fertigstellung wird das
Foto in der Tone Mapping Persona angezeigt.

12.4.2 HDR in der Tone Mapping Persona


Nach erfolgreicher HDR-Kombination wird das Foto – je nach
Auf SDR fixieren
gewählter Option (Farb-/Tonwerte für HDR-Bild zuordnen) in
Bei dieser Option handelt
der Tone Mapping Persona oder in der Photo Persona angezeigt.
es sich dabei um die Ab-
Die Option war in Abbildung 12.29 aktiviert, daher erscheint in
kürzung von Standard
­Dynamic Range. Durch diesem Fall die Tone Mapping Persona.
­Aktivierung der Option Im linken Bereich befinden sich Vorgaben 1 , die nach Katego-
schränken Sie den Dyna- rien unterteilt sind. Diese können über das Klappmenü im oberen
mikumfang ein, der Ihnen Bereich 2 aufgerufen werden. So finden Sie unter der Rubrik Ver-
mit HDR ermöglicht wird. rückt verschiedene Anwendungsbeispiele. Sie können eine Vor-
Sinnvoll kann diese Option gabe durch einen einfachen Mausklick auf Ihr Foto anwenden. Da
sein, wenn Sie wissen, dass
hierbei keine bleibenden Schäden für das Foto entstehen, können
Ihre Fotos nicht auf einem
Sie nach Belieben getrost jede Vorgabe ausprobieren. Über das
HDR-fähigen Gerät be-
kleine Symbol 3 im Titel des Panels Vorgaben können Sie wie
trachtet werden.
gewohnt Optionen für dieses Panel aufrufen. So haben Sie hier bei-
spielsweise die Möglichkeit, die im rechten Panel Farb-/Tonwerte
4 gemachte Änderungen als Vorgabe zu speichern und dann auf
weitere Fotos anzuwenden (Befehl Vorgabe hinzufügen).

770 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.4  Tone Mapping einsetzen und HDR-Fotos erzeugen

b c

d e

F  Abbildung12.30
Die Tone Mapping Persona

Um das Foto zu bearbeiten, wechseln Sie in das Panel Farb-/Ton-


werte, in dem Sie einige Bearbeitungsmöglichkeiten finden, die
Ihnen auch in der Develop Persona angeboten werden.
In der Kategorie Haupt 5 finden Sie die Tonkomprimierung
sowie den Regler Lokaler Kontrast. Über die Tonkomprimierung
steuern Sie die Helligkeitsverteilung, die bei höherem Wert breiter
gestreut ist als bei einem niedrigen Wert. Gut erkennbar ist dies,
wenn Sie das Panel Histogramm aktivieren.

F  Abbildung 12.31
Das Histogramm ist hilfreich
bei der Bildbearbeitung.

Der Regler Lokaler Kontrast sorgt bei einer Erhöhung für einen
extremeren HDR-Look. Gut sichtbar wird dies beim Beispielfoto in
der Maserung des Holzbodens.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 771


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

G  Abbildung12.32 G  Abbildung12.33
Der Lokale Kontrast bei 0 %… … und bei 100 %

12.4.3 Weitere Bearbeitungsmöglichkeiten nutzen


Im Register Farb-/Tonwerte stehen Ihnen weitere Kategorien zur
Bearbeitung zur Verfügung:
E Die Kategorie Belichtung nutzen Sie, um die Belichtung des

Fotos zu ändern (Aufhellen oder Abdunkeln), was Sie auch


gezielt für die dunklen (Schwarzpunkt) und hellen Bereiche
(Helligkeit) regeln können.
E Die Kategorie Verstärken gibt Ihnen die Möglichkeit, auf Kon-

trast, Sättigung und Leuchtkraft (strahlendere Farben) Einfluss


zu nehmen.
E Farbverschiebungen können Sie über die Kategorie Weissab-

gleich korrigieren. Sie können diesen aber auch zur absicht-


lichen Farbverschiebung nutzen.

Abbildung 12.34 E
Den Weißabgleich können
Sie für kreative Ergebnisse
heranziehen.

772 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.4  Tone Mapping einsetzen und HDR-Fotos erzeugen

E Über die Kategorie Schatten & Lichter haben Sie Zugriff auf
die Helligkeitsverteilung. Wird beim Korrigieren der Belichtung
eine komplette Verschiebung der Helligkeitsverteilung vorge-
nommen, können Sie hier gezielt auf die Bereiche Schatten
oder Lichter einwirken.
E Für die Schärfung Ihres HDR-Fotos ist die Kategorie Details
verbessern. Über den Radius legen Sie fest, wie weit sich eine
Schärfung auf benachbarte Bereiche auswirken soll. Sichtbar wird
die Schärfung erst, wenn Sie den Regler Intensität betätigen.

G  Abbildung 12.35
Je nach Motiv sollten Sie die Schärfung in der Kategorie Details
verbessern eher dezent vornehmen.

E Die Kategorie Gradationskurven erlaubt Ihnen auch in der Tone


Mapping Persona den Zugriff auf einzelne Farbkanäle. Nutzen
Sie diese Möglichkeit für eine kreative Verfremdung Ihres Fotos.
Für weitere Details zum Thema Gradationskurve lesen Sie bitte
auch Abschnitt 7.9, »Gradationskurven – der vielseitige Helfer«.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 773


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Abbildung 12.36 E
Durch Korrektur einzelner
Farbkanäle können Sie
bewusst Verfremdungen vor-
nehmen.

12.4.4 Selektive Korrekturen mit Hilfe


des Panels Overlays
Eine Besonderheit der Tone Mapping Persona, die Ihnen auch
schon in der Develop Persona begegnet ist, ist das Panel Overlays.
Über dieses Panel haben Sie die Möglichkeit, Bereiche zu definie-
ren, auf die Korrekturen angewendet werden. So kann auf diesem
Weg der Holzboden betont werden, ohne dass dies Auswirkung auf
die restlichen Bildbereiche hat. Über das Symbol Pinsel-­Overlay
hinzufügen aktivieren Sie das Werkzeug Overlay malen
(B), mit dem Sie die Bereiche übermalen, die Sie anschließend
korrigieren können. Sinnvoll ist die Option Kontrast­grenzen
erkennen, die Sie in der Kontextleiste des Overlay malen-Werk-
zeugs aktivieren können. Hierbei vermeiden Sie, dass Sie Bildberei-
che über Kontrastgrenzen hinaus auswählen. Sollten Sie dennoch
zu viel ausgewählt haben, aktivieren Sie das Werkzeug Overlay
radieren (E).
Die rote transparente Schicht, die Ihnen die Overlay-Bereiche
kenntlich macht, lässt sich ausblenden, wenn Sie im Panel Overlays
das Symbol mit den gestapelten Schichten 1 anklicken. Außerdem
verschwindet diese Schicht automatisch, sobald Sie eine Korrektur
in den rechten Panels vornehmen.

774 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.4  Tone Mapping einsetzen und HDR-Fotos erzeugen

G  Abbildung 12.37
Ein Overlay wird mit einer roten Schicht angezeigt.

Damit der Holzboden herausgestellt wird, habe ich den Wert


Kontrast in der Kategorie Verstärken im Panel Farb-/Tonwerte
hochgesetzt.

F  Abbildung 12.38
Die Korrektur hat sich dank
angelegten Overlays nur auf
den Holzboden ausgewirkt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 775


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

Overlay-Verlauf | Neben einem Pinsel-Overlay können Sie auch


ein Verlauf-Overlay erzeugen, das dann mit dem Overlay-Verlauf-
Werkzeug (G) 1 festgelegt wird. Auf diesem Weg habe ich einen
linearen Verlauf von der oberen Mitte gezogen und diesem eine
Änderung der Temperatur zugewiesen. Erkennbar ist dies an der
Verfärbung der Decke.

Abbildung 12.39 E
Das Verlauf-Overlay wirkt
nur im oberen Bereich des
Fotos.

Den Verlaufstyp können Sie über das Klappmenü Typ 2 festle-


Verlauf löschen
gen. Der Verlaufstyp Elliptisch hat zwei Verlaufslinien, mit denen
Einen Verlauf, den Sie
Sie den Radius und die Form des Verlaufs festlegen können. Um
nicht mehr benötigen,
mehrere Verlauf-Overlays innerhalb eines Fotos verwenden zu
können Sie jederzeit lö-
schen. Rufen Sie dafür das können, müssen Sie im Panel Overlays auf das Symbol Verlauf-
Overlay-Verlauf-Werkzeug Overlay hinzufügen 3 klicken. Ansonsten wird durch Setzen
auf, und drücken Sie die eines neuen Verlaufs mit dem Overlay-Verlauf-Werkzeug der zuletzt
(Entf)-Taste. Alternativ erzeugte Verlauf ersetzt.
dazu können Sie auch in
das Panel Overlays wech-
seln, das entsprechende
Verlauf-Overlay ankli-
F  Abbildung 12.40
cken und ihn dann über
einen Klick auf das Papier- c Über 3 fügen Sie ein
d Verlauf-Overlay hinzu.
korb-Symbol 4 entfernen.

Nutzen Sie bei der Korrektur in der Tone Mapping Persona auch
die Vergleichsansichten im oberen rechten Bereich der Symbol-

776 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.5  Focus Stacking – scharf von vorn bis hinten

leiste. So erkennen Sie sehr gut, ob Sie sich zu weit vom Original
entfernt haben.

F  Abbildung 12.41
Die Vergleichsansichten die-
nen zur Abschätzung der
durchgeführten Korrekturen.

12.5 Focus Stacking – scharf von vorn


bis hinten
Gerade beim Fotografieren mit einem Makroobjektiv beziehungs-
weise bei offener Blende (= kleiner Blendenwert), ist der Bereich,
der scharf abgebildet wird, recht klein (geringe Schärfentiefe). Um
ein fotografiertes Objekt dennoch komplett mit einer Schärfe zu
versehen, wurden Softwareprodukte entwickelt, mit denen Sie die
Fotoreihe einer Szene mit verschiedenen Schärfebereichen zusam-
menfassen können. Diese Technik wird Focus Stacking genannt –
und als Anwender von Affinity Photo müssen Sie nun nicht mehr
auf eine andere Software ausweichen, denn das Focus Stacking
wird auch hier unterstützt.
Bevor Sie damit beginnen, benötigen Sie selbstverständlich
zutreffendes Bildmaterial. Hier sollten Sie unbedingt mit einem
Stativ arbeiten und ein Objekt im vorderen Bereich so fokussieren,
dass es scharf abgebildet wird. Nachdem Sie ein Foto mit dieser
Einstellung erstellt haben, wählen Sie durch Drehen am Objektiv
oder Verändern des Abstands zum Objektiv (zum Beispiel mittels
Makroschlitten) unterschiedliche Schärfebereiche. So erzeugen Sie
mehrere Fotos mit einer jeweils anderen Fokussierung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 777


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

12.5.1 Focus Stacking in Affinity Photo


Ich habe die Fotos in Abbildung 12.42 mit meiner Olympus OM-D
E-M5 Mark III erstellt, die einen Modus besitzt, der genau dies
erledigt. Das Objekt wird fokussiert, und sobald ich den Auslöser
Kapitel_12 •
Ordner »FocusStack« betätige, stellt die Kamera automatisch auf mehrere Punkte scharf
und erzeugt jeweils ein Foto. Leider ist hierbei aber die Anzahl der
Aufnahmen limitiert, Daher habe ich mehrere Fotos mit manuellem
Fokus erstellt, den ich für jede einzelne Aufnahme leicht verändert
habe.

G  Abbildung12.42
Mehrere Fotos einer Szene mit unterschiedlichen Schärfebereichen

Nun lässt sich in Affinity Photo der Befehl Datei • Neue Fokus-
kombination aufrufen. Über einen Klick auf Hinzufügen kann zum
Ordner mit der Bilderreihe gewechselt und die Bilder können aus-
gewählt werden. Dazu klicke ich in das erste Foto der Reihe, halte
die (ª)-Taste gedrückt und klicke ins letzte Foto der Bilderreihe.
Durch einen Klick auf Öffnen werden die Fotos ins Dialogfenster
Neue Fokuskombination geladen und durch einen Klick auf OK
kann die Verarbeitung gestartet werden. Während die Verarbeitung
andauert, werden die Fotos in einer grauen Variante angezeigt, die
sich aufgrund der unterschiedlichen Schärfebereiche ergibt.

778 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


12.5  Focus Stacking – scharf von vorn bis hinten

G  Abbildung 12.43
Die ausgewählten Fotos für das Focus Stacking werden von
Affinity Photo kombiniert.

Sobald die Fokuskombination abgeschlossen ist, erscheint das Panel


Quellen, in dem ganz oben das Ergebnis der Zusammensetzung
erscheint und darunter die einzelnen verwendeten Fotos gezeigt
werden. Diese Fotos können angeklickt und über einen Klick auf
das Augensymbol angezeigt werden.

G  Abbildung12.44
Das kombinierte Foto

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 779


Kapitel 12  Panorama, Stitching, HDR und Co.: Fotos zusammenführen

12.5.2 Focus Stacking-Ergebnis optimieren


Sobald Sie zum Beispiel das Verschieben-Werkzeug (V) oder ein
anderes Werkzeug wählen, leert sich das Panel Quellen. Führen Sie
daher diesen Schritt erst dann aus, wenn Sie sich das Ergebnis der
Fokuskombination genau angeschaut haben. So werden Sie nämlich
immer wieder Bereiche finden, die unscharf sind, da hier die Fokus-
kombination nicht das richtige Bildmaterial herangezogen hat.
Die einzelnen Fotos können Sie sich im Panel Quellen anschauen,
indem Sie es auswählen und dann auf das Augen-Symbol in der
unteren, linken Ecke des Panel Quellen klicken. Solange Sie noch
zu keinem anderen Werkzeug gewechselt haben, ist das Klonen-
Werkzeug (S) bereits aktiv. Hiermit übermalen Sie störende
Stellen, damit diese in die Fokus-kombination nicht aufgenommen
werden. Ungewohnt ist hier, dass Sie für das Klonen-Werkzeug
nicht vorab mit der (Alt)-Taste eine Quelle auswählen müssen –
hier wird als Quelle das gesamte Foto herangezogen, das Sie im
Panel Quellen ausgewählt haben.

780 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Kapitel 13
Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte, aber manchmal ist es
einfach notwendig, ein Bild mit Text zu kombinieren. Um dies grafisch
aufzuwerten, eignet sich nicht selten eine Kombination aus Texten und
Formen. Daher erfahren Sie in diesem Kapitel alles zu Texten, Formen
und wie Sie diese geschickt miteinander verbinden können.

13.1 Mit Texten arbeiten


Affinity Photo unterscheidet zwei Arten von Texten: Grafiktexte
und Rahmentexte. Beide haben ihre Besonderheiten, auf die ich im
Folgenden eingehen werde. Egal, für welche Textart Sie sich ent-
scheiden: Sobald Sie einen Text verfassen, erzeugt Affinity Photo
automatisch eine separate Textebene (sichtbar im Panel Ebenen),
Sie müssen sich also nicht selbst um das Anlegen der Textebene
kümmern.

13.1.1 Grafiktext-Werkzeug für plakative Texte


einsetzen
Bei einem Grafiktext handelt es sich um einen Fließtext, der keine
Begrenzung besitzt und daher nicht automatisch umbricht. Er eig-
net sich daher vor allem für plakative Texte, die meist einzeilig sind.
Aber auch für Verzierungen und grafisches Design mit Schriften
können Grafiktexte zum Einsatz kommen. Grafiktexte erzeugen Sie
per Grafiktext-Werkzeug (T). Eine erste Annäherung an Grafik-
texte soll im folgenden Workshop erfolgen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 781


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Schritt für Schritt


Eine Plakatüberschrift erstellen
In dieser Schritt-Anleitung werden wir eine Art Plakatüberschrift
Kapitel_13 • schneewald.jpg erstellen, die nur aus zwei Worten besteht.

1  Datei öffnen
Öffnen Sie die Datei »schneewald.jpg«. Da Sie den Text positio-
nieren wollen, ist es sinnvoll, den Modus Magnetische Ausrich-
tung zu aktivieren, damit Ihnen Affinity Photo etwas Hilfe-
stellung anbieten kann. Aktivieren Sie das Grafiktext-Werkzeug
(T). Sollte das Grafiktext-Werkzeug 1 nicht direkt auswählbar
sein, da dort das Rahmentext-Werkzeug liegt, klicken Sie auf
dieses und halten die Maus gedrückt, bis das Grafiktext-Werkzeug
erscheint. Alternativ drücken Sie ein weiteres Mal die Taste (T), bis
das gewünschte Werkzeug erscheint.

a
Abbildung 13.1 E
Das Grafiktext-Werkzeug
wird ausgewählt.

2  Text verfassen
Klicken Sie mit der Maus links außen mittig in das Foto, und zie-
hen Sie etwas nach unten. Es erscheint ein schwarzes A, das die
aktuelle Schriftgröße anzeigt. Tippen Sie den Text »Im Schnee«
ein. Je nach Schriftgröße kann es passieren, dass der Text über den
rechten Rand des Fotos läuft.

Abbildung 13.2 E
Beim Grafiktext passt sich
die Größe an die Textbox an.

782 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.1  Mit Texten arbeiten

3  Textgröße anpassen
Klicken Sie mit der Maus auf den oberen linken Anfasser, und
ziehen Sie diesen bei gedrückter Maustaste diagonal in Richtung
Textfeldmitte. Der Text wird dadurch verkleinert.

F  Abbildung 13.3
Sie können die Größe der
Textbox und gleichzeitig die
der Schrift verändern.

4  Textfeld positionieren
Fahren Sie mit der Maus an den Rand des Textfeldes. Es erscheint
ein Mauszeiger mit vier Pfeilen. Klicken Sie auf den Rahmen, und
G  Abbildung 13.4
ziehen Sie diesen bei gedrückter Maustaste in die Mitte des Fotos.
Der Mauszeiger wird zu
Mit Hilfe von Magnetische Ausrichtung erkennen Sie die Mitte
einem Vier-Pfeil-Symbol,
aufgrund der beiden Hilfslinien. Sollte das Textfeld immer noch wenn Sie den Textrahmen
breiter als das Foto sein, müssen Sie ein weiteres Mal die Text- berühren.
größe anpassen.

F  Abbildung 13.5
Die Magnetische Ausrich-
tung ist hilfreich beim Posi-
tionieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 783


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

5  Weiteren Text verfassen


Klicken Sie mit der Maus in das Foto, allerdings außerhalb des
Textfeldes. So erzeugen Sie einen weiteren Grafiktext. Schreiben
Sie »im Wald«. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4.

G  Abbildung13.6
Die beiden Grafiktexte überlagern das Foto.

6  Datei speichern
Gehen Sie auf Datei • Speichern unter. Die Datei wird im Format
Ohne Formatierung
.afphoto abgespeichert und kann als Grundlage für spätere Schritt-
einfügen
Anleitungen genutzt werden.
Wenn Sie Texte aus exter-
In der gerade durchgeführten Schritt-Anleitung hatten Sie den
nen Programmen importie-
ren wollen, verwenden Sie Text durch Ziehen des Anfassers verkleinert. Hierbei haben Sie kei-
die Option Bearbeiten • nen exakten Zugriff auf die Schriftgröße. Daher ist es oft ratsam,
Ohne Format einfügen. über die im Workshop gezeigte Möglichkeit, die Schriftgröße grob
Auf diese Weise erhalten zu verändern und dann über die Formatierungsmöglichkeiten zu
Sie reinen, unformatierten verfeinern. Neben der Schriftgröße lassen sich dann auch andere
Text. typografische Eigenschaften ändern. Welche Optionen Ihnen hier
zur Verfügung stehen, erfahren Sie in Abschnitt 13.2, »Texte for-
matieren und gestalten«.

13.1.2 Rahmentext-Werkzeug für längere Texte


Der Unterschied zum Grafiktext liegt beim Rahmentext darin, dass
Sie hier vorab eine Art Textbox festlegen, in der anschließend der
Text verfasst wird und automatisch umbricht. Daher eignet sich
diese Textart vor allem für längere Texte. Auch wenn Sie vorab

784 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.1  Mit Texten arbeiten

die Größe der Textbox definieren, können Sie diese später noch
anpassen – der enthaltene Text passt sich dann an die neuen Gege-
benheiten an. Diese Textart ist perfekt geeignet, wenn Sie Absätze
mit einer festen Struktur in Ihren Designs verwenden möchten.
Rahmentexte erzeugen Sie per Rahmentext-Werkzeug (T).

Schritt für Schritt


Rahmentext erstellen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen etwas längeren Text
verfassen und die Vorzüge des Rahmentextes kennenlernen.

1  Neue Datei erstellen


Erzeugen Sie in Affinity Photo über Datei • Neu eine neue Datei.
Wählen Sie als Typ Drucken und als Seitenvorgabe A4. Aktivie-
ren Sie die Option Hochformat, und deaktivieren Sie die Option
Transparenter Hintergrund.

2  Rahmentext erstellen
Wählen Sie das Rahmentext-Werkzeug (T), und ziehen Sie bei
gedrückter Maustaste einen kleinen Rahmen auf.

G  Abbildung13.7
Ein Rahmentext wird aufgezogen.

3  Text verfassen
Beginnen Sie mit der Texteingabe. Verfassen Sie einen etwas länge-
ren Text, der mehrere Zeilen einnimmt. Der Rahmen der Textbox
verschwindet, während Sie den Text eingeben. Betätigen Sie (¢),
um einen Absatz zu erzeugen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 785


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.8 E
Geben Sie den gewünschten
Text ein.

4  Textbox anpassen
Bewegen Sie die Maus etwas – der Rahmen der Textbox wird sicht-
bar. Ziehen Sie den mittleren Anfasser der rechten Seite weiter
nach rechts, um die Breite der Textbox zu verändern. Der Text wird
daraufhin neu umbrochen.

Abbildung 13.9 E
Rahmentext wird bei Grö-
ßenänderung der Textbox
umgebrochen.

In der Schritt-Anleitung konnten Sie sehen, dass Sie sehr einfach


Texte in Affinity Photo hinzufügen können. Beim Verfassen von
Rahmentext sollten Sie jedoch einige Dinge beachten:

Absatz oder Zeilenumbruch?  | Beim Drücken der (¢)-Taste


erzeugen Sie einen Absatz. Dies ist wichtig für die Zuweisung von
Absatzstilen, die Sie im Abschnitt 13.2.5, »Textstile verwenden«,
kennenlernen werden. Halten Sie beim Drücken der (¢)-Taste die
(ª)-Taste gedrückt, erzeugen Sie einen Zeilenwechsel (auch weicher
Umbruch genannt). Hierbei bleiben Sie im aktiven Absatz, erzeugen
aber eine neue Zeile.

Tabstopps | Über die (ê)-Taste Ihrer Tastatur können Sie einen


Tabstopp (auch Tabulator genannt) setzen. Der Cursor springt dann
zum nächsten erreichbaren Standard-Tabstopp. Diese Tabstopps

786 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.1  Mit Texten arbeiten

setzt Affinity Photo jeweils im Abstand von 12,7 mm (was einem


halben Zoll entspricht). In Abschnitt 13.2.4, »Textstile verwenden«,
werden Sie sehen, wie Sie selbst definierte Tabstopps setzen.

Textbox zu klein: Übersatztext | Falls der Text umfangreicher


als der vorgegebene Raum der Textbox ist, kommt es zu einem
Textüberlauf (auch Übersatztext genannt). Anders als in anderen
Programmen (zum Beispiel Adobe InDesign) wird dieser in Affi-
nity Photo einfach über den Rand der Textbox weitergeschrieben.
Hierbei kann es passieren, dass Text ungewollt aus der Leinwand
herausläuft. Hier sollten Sie einen Doppelklick auf den mittleren
oberen oder unteren Anfasser ausführen: Die Textbox passt sich
dann der benötigten Größe an, und Sie können leicht erkennen,
ob diese größer als die Leinwand wird.

Text nachträglich ändern | Beim Verfassen eines Textes erzeugt


Affinity Photo automatisch eine Textebene. Wählen Sie anschlie-
ßend eine andere Ebene im Panel Ebenen aus oder erzeugen eine
neue Ebene, ist die Textbearbeitung abgeschlossen. Um diese fort-
zuführen, genügt es nicht wie in Adobe Photoshop, einen Doppel-
klick auf die Miniatur der Textebene auszuführen. In Affinity Photo
wählen Sie die gewünschte Textebene aus und rufen zusätzlich ein
Textwerkzeug auf. Hiermit können Sie den Text markieren bezie-
hungsweise zum Einfügen von weiterem Text hineinklicken.

Aufpassen beim Skalieren der Textbox | Über die Anfasser einer


Textbox können Sie diese in der Größe verändern. Bei einem Rah-
mentext bleibt die Schrift erhalten, der Text wird aber neu umge-
brochen. Beim Grafiktext hat die Größenänderung der Textbox
direkten Einfluss auf die Schriftgröße.
Achten Sie beim Skalieren der Textbox auf den Mauszeiger.
Erscheinen dort zwei Pfeile 1 , können Sie die Textbox samt Inhalt
neigen. Dies passiert nicht selten aus Versehen, lässt sich aber zum
Beispiel über (Strg)/(cmd) + ​(Z) schnell widerrufen.

F  Abbildung 13.10
Zwei Pfeile 1 zeigen an,
dass der Text geneigt werden
a kann.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 787


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

13.1.3 Die Rechtschreibprüfung nutzen


Affinity Photo überprüft die Rechtschreibung, sobald Sie Texte ver-
fassen – hierbei ist es egal, ob es sich um Grafik- oder Rahmentexte
handelt. Wörter, die Affinity Photo nicht kennt, werden daher mit
einer roten Schlangenlinie unterstrichen. Solche Texte können Sie
mit der rechten Maustaste anklicken und auf Lösungsvorschläge
zurückgreifen.
Klicken Sie hier mit einem einfachen Klick auf eine richtige
Schreibweise. Handelt es sich um ein korrektes Wort, das den-
noch bemängelt wird, können Sie ebenfalls einen rechten Maus-
klick ausführen und entweder das Wort in die Rechtschreibprüfung
übernehmen (Rechtschreibung erlernen 2), damit es zukünftig
nicht mehr bemängelt wird, oder auf Rechtschreibprüfung igno-
rieren 1 klicken. Etwas ungewohnt ist es allerdings, dass bei diesen
beiden Befehlen die Schlangenlinien zunächst erhalten bleiben.

Abbildung 13.11 E
Die Vorschläge der Recht-
schreibprüfung müssen nicht
immer zielführend sein.

a
b

Falls Sie sich von den Markierungen zu sehr gestört fühlen, können
Textbox variabel
Sie diese über Text • Rechtschreibprüfung • Rechtschreibung
Im Abschnitt 13.3.5, »For-
bei Eingabe prüfen ausblenden. Über das Menü Text • Recht-
men und Text kombinie-
schreibprüfung haben Sie dann die Möglichkeit, die Prüfung
ren«, werden Sie sehen,
dass Sie nicht nur in recht- über Rechtschreiboptionen anzeigen zu starten. Hier wird jedes
eckigen Textboxen schrei- bemängelte Wort nacheinander angezeigt, und Sie können auch
ben können. Dadurch er- hier entweder einen Vorschlag annehmen oder die Rechtschreib-
geben sich vielfältige und prüfung erlernen beziehungsweise ignorieren.
kreative Möglichkeiten bei
der Textgestaltung.
13.1.4 Texte markieren
In Abschnitt 13.2, »Texte formatieren und gestalten«, lernen Sie
die Möglichkeiten der Textformatierung kennen. Um Texte zu for-

788 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

matieren, ist es teilweise erforderlich, Zeichen zu markieren, auf


die dann die Formatierung angewendet wird. Für das Markieren
von Texten stehen Ihnen verschiedene Techniken zur Verfügung,
die ich hier kurz vorstellen möchte:
E Mit der Maus markieren: Die vermutlich schnellste Methode,

um einen Text zu markieren, erreichen Sie über die Maus: Kli-


cken Sie mit der Maus bei aktivem Textwerkzeug vor oder hinter
einen Text, und ziehen Sie bei gedrückter Maustaste über den
gewünschten Text. Hier haben Sie die Möglichkeit, Zeichen für
Zeichen zu markieren. Wenn Sie die Maus nach oben bezie-
hungsweise nach unten ziehen, werden alle in diesem Bereich G  Abbildung13.12
befindlichen Texte markiert. So lassen sich recht schnell größere Zwei Wörter wurden
Textpassagen markieren. Gezielter lassen sich solche Textberei- markiert.

che allerdings markieren, wenn Sie an den Anfang beziehungs-


weise an das Ende eines Textes klicken und dann bei gedrückter
(ª)-Taste an das Ende beziehungsweise an den Anfang des Text-
bereichs klicken.
E Doppelklick für selektive Markierung: Um ein einzelnes Wort

zu markieren, führen Sie einen Doppelklick darauf aus. Mit


einem dreifachen Klick markieren Sie eine komplette Zeile. Um
einen Absatz zu markieren führen Sie einen vierfachen Mausklick
aus. Damit nicht genug: Sie können auch fünfmal hintereinander
klicken und wählen somit den gesamten Text einer Textbox aus.
E Markieren per Tastatur: Falls Ihnen keine Maus zur Verfügung

steht beziehungsweise diese zu sensibel reagiert, können Sie


auch sehr gut über die Tastatur markieren. Hierzu klicken Sie
zuerst an die Stelle, an der die Markierung starten (beziehungs-
weise enden) soll. Halten Sie dann die (ª)-Taste gedrückt, und
drücken Sie die Pfeil-Tasten (í), (î), (ì), (ë) in die Richtung,
in der die Markierung vorgenommen werden soll. Wenn Sie hier-
durch zu viel markieren, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt und
drücken die Richtungstaste in die entgegengesetzte Richtung um Das Menü Text
die Markierung zu reduzieren.
Statt Texten über die Pa-
nels oder die Symbolleiste
Formate zuzuweisen, kön-
13.2 Texte formatieren und gestalten nen Sie dies auch über das
Menü Text erledigen. Hier
Wenn Sie bereits mit einer Textverarbeitung gearbeitet haben, wird finden Sie die meisten Be-
Ihnen das Formatieren in Affinity Photo nicht schwerfallen. fehle und müssen dazu
nicht zwingend die Panels
Sobald Sie ein Textwerkzeug auswählen, erscheinen in der Kon-
einblenden.
textleiste verschiedene Formatierungsmöglichkeiten. Daneben ste-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 789


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

hen Ihnen für diese Aufgabe zwei Panels zur Verfügung: Zeichen
und Absatz. Diese lassen sich über Schaltflächen (1 für Zeichen,
2 für Absatz) in der Kontextleiste aufrufen – oder, wie von Panels
gewohnt, über Ansicht • Studio.
a b

Abbildung 13.13 E
Bei aktivem Textwerk-
zeug, werden die For-
matierungsmöglichkei-
ten in der Kontextleiste
angezeigt.

Die Aufsplittung in die zwei Panels Zeichen und Absatz hat seinen
Grund: So unterscheidet man in der Textformatierung zwischen
Zeichen- und Absatzformatierungen. Bei Zeichenformatierungen
(zum Beispiel Fett, Kursiv) müssen vorab die Zeichen, die diese
Formatierung erhalten sollen, markiert werden. Bei der Absatz-
formatierung (zum Beispiel Zentriert, Blocksatz) genügt es, wenn
Sie den Cursor an einer beliebigen Stelle des Absatzes ablegen.

13.2.1 Schriftart, -größe und -schnitt bestimmen


Über das Klappmenü Schriftfamilie können Sie auf die in Ihrem
System hinterlegten Schriften zugreifen. Das Schriftbild wird Ihnen
auf der rechten Seite angezeigt – die möglichen Ausprägungen
einer Schriftart werden sichtbar, wenn Sie auf das Dreieck vor einer
Schrift klicken. Wie viele Ausprägungen (Fett, Kursiv etc.) für eine
Schriftart vorliegen, wird durch die eingeklammerte Zahl hinter
dem Schriftnamen angezeigt.
Sehr nützlich ist das Herzsymbol 3 , das Sie hinter jedem Schrift-
namen finden. Durch einen einfachen Mausklick auf dieses Herz
wird die jeweilige Schrift der Kategorie Favoriten zugeordnet –
so lassen sich sehr schnell Lieblingsschriften zusammenstellen, die
Ihnen die Suche in der Liste aller Schriften erspart. Neben den
Favoriten finden Sie bei aufgeklappter Schriftenliste auch die Kate-
gorien Zuletzt verwendet sowie Verwendet. Letztere listet alle
Schriften auf, die bereits im aktuellen Dokument eingesetzt wurden.

790 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

Schriftfamilie?
Da eine Schrift aus mehre-
ren Ausprägungen, den so-
3
genannten Schriftstilen,
bestehen kann, werden
Schriften in Affinity Photo
als Schriftfamilie betitelt.

F  Abbildung 13.14
Affinity Photo zeigt das
Schriftbild jeder Schrift an.

Schriftgröße und -stil einstellen | Die Schriftgröße können Sie im


Klappmenü Schriftgrösse 5 auswählen oder auch direkt in das
Wertefeld eingeben. Hier sind Sie nicht auf die hinterlegten Werte
angewiesen und können auch weitaus höhere Werte eingeben. Im
vorherigen Klappmenü (meist mit Regular oder Normal belegt),
können Sie auf unterschiedliche Schriftstile 4 zugreifen – Voraus-
setzung ist hier allerdings, dass diese in der Schrift integriert sind.
So gibt es Schriftarten, die nur im Schriftstil Regular vorliegen.
So haben Sie bei der Schrift Arial fünf verschiedene Schriftstile
zur Verfügung, während die Schriftart Cambria nur vier Schrift-
stile anbietet. Die Anzahl der Schriftstile wird jeweils hinter einer
Schriftfamilie in Klammern angezeigt.
Ähnlich sieht es mit den folgenden zwei Symbolen für Fett
(B für »Bold«) und Kursiv (I für »Italic«) aus – wird dies von der
Schriftart nicht unterstützt, bleiben diese beiden Symbole inaktiv.
Das Symbol Unterstreichen kann allerdings immer angewen-
det werden.
d e

F  Abbildung 13.15
Die Schrift Arial besitzt ver-
schiedene Ausprägungen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 791


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

a
Zeichenstil | Das Klappmenü Zeichenstil 1 listet vorgefertigte
und selbst erstellte Zeichenstile auf. Dies sind Formatanweisungen,
die Sie markierten Textbereichen zuweisen können. Wie Sie Zei-
chenstile erstellen und einsetzen, erfahren Sie im Abschnitt 13.2.4,
»Textstile verwenden«.

G  Abbildung 13.16 Absatzstil | Dieses ist vergleichbar mit dem Zeichenstil, beschreibt
Die Verwendung von Zei-
aber das Aussehen eines Absatzes. Typische Stile für Überschriften
chenstilen erleichtert die
sind bereits standardmäßig hinterlegt, können aber auf die eige-
Arbeit mit langen Texten.
nen Bedürfnisse angepasst werden. Lesen Sie dazu ebenfalls den
Abschnitt 13.2.4, »Textstile verwenden«.

Ausrichtungsoptionen | Einige Absatzformatierungen befinden


sich ebenfalls in der Kontextleiste der Textwerkzeuge 2 . Wie bereits
erwähnt, reicht es bei der Zuweisung eines Absatzformats, wenn
Sie den Cursor in den Absatz setzen – Sie müssen also nicht wie
bei der Zeichenformatierung Bereiche markieren.
G  Abbildung 13.17
So können Sie einen Absatz linksbündig, zentriert oder rechts-
Auch Stile für Absätze lassen
sich zuweisen. bündig ausrichten. Lediglich die Ausrichtung Blocksatz hat ver-
schiedene Optionen – hier legen Sie fest, wie die letzte Zeile eines
b Absatzes ausgerichtet werden soll.
Die ersten vier Symbole nutzen Sie zur Ausrichtung einzelner
Absätze. Die Optionen, die Sie über das Klappmenü des letzten
G  Abbildung 13.18 Symbols aufrufen können, beziehen sich dagegen immer auf die
Die Ausrichtung von Absät-
gesamte Textbox.
zen können Sie über die
Kontextleiste festlegen.
13.2.2 Erweiterte Optionen für die
Zeichenformatierung
Wenn Sie das Panel Zeichen aufrufen, erhalten Sie weitere Text-
formatierungen. Neben der Schriftfarbe können Sie hier auch eine
Hintergrundfarbe für einen Text festlegen.

Verzierung | Im Bereich Verzierung stehen Ihnen verschiedene


Optionen zur Verfügung:
E Sie können hier zwischen einer einfachen und doppelten Unter-

streichung wählen 3 und die Farbe 4 des Unterstriches fest-


legen.
E Zudem lässt sich ein markierter Text auch durchstreichen. Auch

hier haben Sie Zugriff auf die Farbe des Striches 5 .

792 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

c e

F  Abbildung 13.19
Das Panel Zeichen bietet
vielfältige Zeichenformatie-
rungen an.

Seit Kurzem wurde die Funktion Umrandung für Zeichen ein-


geführt. Diese befindet sich im Bereich Verzierung des Zeichen-
Panels. Durch Klick auf die Schaltfläche Umrandungsstil 6 können
Sie einen Stil auswählen, der sich aber erst durch die Festlegung
einer Breite auswirkt.

F  Abbildung 13.20
Zeichen lassen sich mit
einem Rand versehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 793


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Sie sollten solch eine Umrandung nur für große, plakative Texte
verwenden, da es ansonsten dazu kommen kann, dass der Text zur
Unkenntlichkeit verändert wird. Auch aus diesem Grund sollten
Sie die Option Mit Objekt skalieren 1 aktivieren, da hierdurch
bei einer Größenänderung des Textes die Umrandung proportional
angepasst wird.
Im Beispiel aus Abbildung 13.21 habe ich den Text PARTY in
einer größeren Schrift verfasst und diesen markiert. Danach habe
ich eine lilafarbene Umrandung von 4,3 pt zugewiesen.

G  Abbildung 13.21
Ein Wort mit der Funktion Umrandung hinterlegt.

Interessant sind die Auswahlmöglichkeiten, die Ihnen bei Umran-


dung zur Verfügung stehen. So können Sie bei Stil festlegen, ob es
eine durchgezogene oder eine gestrichelte Linie sein soll 2, die als
Umrandung verwendet wird. Die Option Textur 4 wird erst dann
sichtbar, wenn Sie im unteren Bereich auf Druck 3 klicken (nicht bei
gestrichelt) und dort einen Verlauf festlegen. Auf diese Weise habe
ich den Text in Abbildung 13.22 mit einer Umrandung versehen.
b

G  Abbildung13.22
Die Textur-Umrandung im Einsatz

794 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

Positionierung und Transformation | Im Bereich Positionierung


und Transformation lassen sich sehr viele Formatierungen vor-
nehmen.
E Über Unterschneidung 5 verändern Sie den Abstand zwischen

den markierten Zeichen.


E Ähnliches erledigt der Wert für Zeichenabstand 6 . Dieser eig-

net sich sehr gut, wenn ein oder zwei Worte in eine neuen
Zeile umgebrochen werden. Hier können Sie den Text markieren
und durch Verringerung des Zeichenabstands die Zeichen näher
aneinanderrücken lassen.

e
f
g

Abbildung 13.23
F G  h
Der zweite Absatz nimmt
nach der Verringerung des
Zeichenabstandes nur noch
zwei Zeilen ein.
E Mit dem Wert Grundlinie 7 können Sie einen markierten Text
von der sogenannten Grundlinie wegbewegen. Dadurch können
Sie eine Zeile näher oder weiter entfernt von der vorherigen
Zeile setzen.
E Über Hoch-/Tiefstellung 8 lassen sich Zeichen hoch- oder
tiefsetzen. Ein typisches Beispiel wäre m² oder H²O. Markieren
Sie hier das Zeichen (bei den genannten Beispielen die 2) und
wählen Sie aus dem Klappmenü Hoch-/Tiefstellen die ent-
sprechende Formatierung.

G  Abbildung 13.24
Die untere Zeile rückt dank Grundlinienversatz
näher heran.

E Mit Abstandskorrektur 1 (Abbildung 13.25) haben Sie Einfluss


auf den Zeilenabstand. Automatisch ermittelte Werte erkennen
Sie daran, dass diese eingeklammert sind.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 795


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

E Der Wert Neigen 2 kann genutzt werden, um eine Schrift zu


Abbildung 13.25 H
Die zweite Zeile besitzt die
kippen. Dies kann eine Alternative sein, wenn eine Schriftart den
gleiche Schriftgröße, wird Schriftschnitt Kursiv nicht beinhaltet.
aber durch die Skalierung E Über die beiden Optionen Horizontale Skalierung 3 und Ver-
größer und breiter. tikale Skalierung 4 können Sie markierte Zeichen verzerren.

b
c
d
a

Typografie | Im Bereich Typografie lassen sich Einstellungen vor-


nehmen, die abhängig von der gewählten Schriftart sind.
E Über Standardligaturen 5 regeln Sie das Verhalten von
Abbildung 13.26 H
bestimmten Buchstabenkombinationen. Ist die Option deakti-
Das f und das i sind weiter
voneinander entfernt, was
viert, kann es sein, dass zum Beispiel der Buchstabe i zu weit
durch die Option Standard- entfernt von einem vorangestellten f steht. Sollte die Schrift-
ligaturen behoben werden art dies unterstützen, können Sie dieses Verhalten verhindern,
kann. indem Sie die Option Standardligaturen wählen.
e f g

E Kontextabhängige Alternativen 6 bewirkt Ähnliches und


regelt das Verhalten bestimmter Zeichenkombinationen.
E Über Ordnungszahlen 7 können diese speziellen Texte auto-
matisch hochgestellt werden – dies findet zum Beispiel in der
englischen Sprache Anwendung (2nd).
h i j k

G  Abbildung13.27 G  Abbildung13.28
Die Ordnungszahl in der zweiten Zeile … … kann bei Bedarf formatiert werden.

E Auch die Darstellung von Brüchen 8 können Sie festlegen – so


wird der Bruch 1/2 als ½ dargestellt.

796 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

E Über die beiden folgenden Symbole Hochgestellt 9 und Tief-


gestellt j können Sie Texte hoch- oder tiefstellen.
E Über das Symbol Grossbuchstaben k können Sie alle mar-
kierten Zeichen als Großbuchstaben ausgeben. Kapitälchen tun
in etwa das Gleiche, wobei hier echte Großbuchstaben größer
dargestellt werden als die Kleinbuchstaben.

Alle Symbole im Bereich Typografie sind nur dann anklickbar,


wenn der markierte Text mit einer Schrift verfasst wurde, die die
notwendigen Möglichkeiten anbietet. Das wird auch in der zwei-
ten Zeile sichtbar. So ist das Symbol Formatsätze nur dann aktiv,
wenn die verwendete Schrift über solche Sätze verfügt. Gerade bei
Schmuckschriften, die über verschiedene Varianten der einzelnen
Zeichen verfügen, können Sie auf solche Formatsätze zugreifen.
Der Text in Abbildung 13.29 und in Abbildung 13.30 wurde
mit der Schrift ML Dear Sister verfasst. Diese besitzt zwei Aus-
prägungen.

G  Abbildung
13.29
Der Formatsatz 01 wird angewendet.

G  Abbildung
13.30
Der Formatsatz 02 stellt manche Zeichen anders dar.

Durch die Wahl von Formatsatz 02 ist gut erkennbar, dass z. B. der
Buchstabe A anders dargestellt wird. Die Formatsätze lassen sich
auch kombiniert anwenden, dies erkennen Sie daran, dass sich ein
Haken vor den jeweiligen Formatsätzen befinden.

Sprache | Im Bereich Sprache können Sie einem markierten Text-


bereich eine Sprache zuweisen. Dies hat dann Auswirkung auf die
Rechtschreibprüfung.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 797


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Optische Ausrichtung | Die Optionen im Bereich Optische Aus-


richtung beschäftigen sich mit den Zeichen, die sich am Ende bzw.
Anfang eines Textrahmens befinden. Das Zitat aus der Abbildung
13.31 soll als Beispiel dienen: Es ist in Anführungszeichen gesetzt
und mit der Ausrichtung Blocksatz rechts versehen.

Abbildung 13.31 E
Ein Zitat – in Affinity Photo
geschrieben

Beim Setzen von solchen Texten ist es in manchen Fällen gewünscht,


die Anführungszeichen außerhalb des Textrahmens zu platzieren –
dies wirkt dann harmonischer und ansprechender.
Dies ermöglicht die Option Optische Ausrichtung. Wenn Sie
diese bei markiertem Text durch Wahl von Schrift im Klappmenü
Typ aktivieren, werden diese Zeichen versetzt.

Abbildung 13.32 E
Der markierte Text wird
optisch ausgerichtet.

Davon betroffen sind aber auch andere Zeichen. So wird im Bei-


spiel auch ein Komma, das sich am rechten Textrand befindet, nach
außen geschoben. Auch bei Punkten ist dies der Fall und bei eini-

798 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

gen Buchstaben, z. B. dem W oder A. Aus diesem Grund lassen sich
im Bereich Optische Ausrichtung Werte für verschiedene Zeichen
einstellen. So konnte ich durch Reduzierung auf 0 % im Bereich
Rechts die Punkte und Kommata wieder in den Textrahmen ver-
bannen. Dadurch werden aber auch rechtsstehende Anführungs-
zeichen eingeschoben. Abhilfe schafft ein Klick auf Hinzufügen
und eine Definition der Ausrichtung für das Anführungszeichen.

F  Abbildung 13.33
Ausführungszeichen werden
außerhalb des Textrahmens
platziert.

13.2.3 Erweiterte Optionen für die Absatzformatierung


Im Panel Absatz können Sie neben Ausrichtungsoptionen 1 , die
ich bereits in Abschnitt 13.2.1 beschrieben habe, nicht nur den
Zeilenabstand innerhalb eines Absatzes bestimmen, sondern auch
den Abstand vor 2 und nach 3 dem ausgewählten Absatz.

F  Abbildung 13.34
Das Panel Absatz

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 799


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abstände | Die zweite Reihe im Bereich Abstände regelt, wie weit


die erste Zeile eines Absatzes eingerückt werden 2 soll und wie
groß der linke 1 und rechte 3 Einzug sein soll. Um einen soge-
nannten hängenden Einzug zu erreichen, stellen Sie zuerst einen
linken Einzug 1 ein. Anschließend verringern Sie den Erstzeilen-
einzug 2 .

G  Abbildung 13.35 E
Der unstrukturierte Text kann mittels Einzügen
übersichtlicher gestaltet werden. a c
b

Um zwei Absätze, die einen Abstand davor und danach haben,


Abstand bei gleichen
nicht zu weit auseinander zu ziehen, gibt es ab sofort die Option
Stilen
Abstände vor und nach summieren. Ist diese deaktiviert, ver-
Interessant ist auch die
hindert sie das sich die beiden Werte für »Abstand davor« und
Option Abstand zwischen
gleichen Stilen. Wenn Sie »Abstand danach« aufsummieren.
z. B. festlegen, dass ein
Standardabsatz 18 pt Ab- Tabstopps | Im Bereich Tabstopps können Sie sogenannte Tabu-
stand danach erhalten soll, latoren (oder Tabstopps) setzen. Dadurch erreichen Sie, dass Texte
würde der folgende Absatz bei Bedarf ab einer Stelle beginnen beziehungsweise bis zu einer
mit dem Absatzformat Stelle gehen. Der Wert eines Tabstopps bezieht sich immer auf die
»Standard« entsprechend
Ränder der Textbox und nicht auf die Ränder der Leinwand. Wie
weit weg positioniert. Um
auch Microsoft Word bietet Ihnen Affinity Photo mehrere Arten
die Lesbarkeit nicht zu ver-
von Tabstopps an. Um Sie mit dem Einsatz von Tabstopps vertraut
schlechtern, können Sie
bei Abstand zwischen zu machen, finden Sie gleich eine Schritt-Anleitung, in der Sie Tab-
gleichen Stilen den Wert stopps setzen werden.
6 pt eingeben, damit ein
Folgeabsatz mit dem glei- Blocksatz  | Der unterste Bereich Blocksatz regelt den Wort-
chen Absatzformat ent- und Zeichenabstand, wenn Sie sich im oberen Bereich des Panels
sprechend näher rückt. Absatz für die Ausrichtung Blocksatz entscheiden. Durch diese
Formatanweisung versucht Affinity Photo, Texte über eine Zeile
zu verteilen und diese bündig am Zeilenende abzuschließen. Hier-

800 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

bei kann es allerdings zu ungewollten großen Abständen zwischen


Wörtern kommen.
Dieses Auseinanderreißen können Sie über die Werte Minimaler
Wortabstand und Maximaler Wortabstand für Wörter regeln.
Gleiches gilt für die Werte Minimaler Zeichenabstand bezie-
hungsweise Maximaler Zeichenabstand, hier dann aber auf die
einzelnen Zeichen innerhalb eines Wortes bezogen.

Nummerierung und Aufzählung | Der Bereich Nummerierung


und Aufzählung kann genutzt werden, um »echte« Listen zu
erstellen. Das bedeutet, dass Sie bei einer Auflistung von Texten
festlegen können, ob diese mit einem Aufzählungszeichen oder
einer Nummerierung versehen werden sollen. In vorherigen Ver-
sionen von Affinity Photo hätten Sie dies noch manuell erledigen
müssen.
Leider ist die Zuweisung einer Nummerierung bzw. Aufzählung
noch etwas »sensibel«. So habe ich in der Abbildung 13.37 einen
Text verfasst. In der zweiten Zeile habe ich dann im Bereich Num-
merierung und Aufzählung den Typ Aufzählung gewählt. Hier
wird im Bereich Text sofort ein Zeichen eingesetzt, welches ich
aber entfernt habe. Über das Klappmenü Text 4 habe ich Dreieck
rechts und anschließend Tab gewählt. So sollte meine Aufzählung
nun mit einem Dreieck versehen werden, ein Tabstopp wird auch
automatisch gesetzt und ich könnte mit dem Verfassen des Textes
beginnen.

F  Abbildung 13.36
Die Art der Aufzählung wird
festgelegt.

Aber aufgepasst: Bevor Sie mit dem Schreiben starten, müssen Sie
unbedingt in die Zeile Ihrer Textbox klicken – anderenfalls ist Affi-
nity Photo der Meinung, der nun folgende Text sei noch Bestandteil

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 801


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

der Festlegung Ihrer Aufzählung. Daher scheint das Klappmenü


auch mit Text betitelt zu sein.
Wenn Sie den Text geschrieben haben und dann die Bestäti-
gungstaste drücken, wird die folgende Zeile ebenfalls mit der Auf-
zählung versehen, d. h. neue Absätze »erben« die Formatierung
des vorherigen Absatzes.

G  Abbildung13.37
Der Text wendet die Formatierung an.

Durch den Tabstopp in der Aufzählung »springt« der Text hinter


das Aufzählungszeichen. Sie geben diesen Abstand bei Tabstopp 1
an. Damit haben Sie aber nur festgelegt, wo der Text in der ersten
Zeile »starten« soll. Sobald ein Aufzählungstext mehr als eine Zeile
umfasst, beginnt der Text ab der zweiten Zeile wieder ganz vorne.

G  Abbildung 13.38
Der zweizeilige Text wird leider nicht eingerückt.

Abhilfe schafft eine Änderung der Abstände. So habe ich im Bereich


Nummerierung und Aufzählung den Tabstopp auf 10 mm 4
gesetzt. Diesen Wert habe ich auch für den linken Einzug im
Bereich Abstände 2 eingetragen. Da dadurch auch der Wert für
Einzug der ersten Zeile 3 verändert wird, habe ich diesen auf
0 mm gesetzt. Schon ist das Problem gelöst.

802 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

G  Abbildung 13.39 E

Das Problem mit der zweiten Zeile ist behoben.

Schritt für Schritt d


Textblöcke mit Tabstopps strukturieren
Lernen Sie in diesem Workshop die Tabstopps kennen. Sie werden
sehen, wie praktisch der Einsatz von diesen ist.

1  Neue Datei erstellen


Erstellen Sie in Affinity Photo über Datei • Neu eine Datei vom Typ
Drucken, mit der Seitenvorgabe A4, ohne transparenten Hinter-
grund und im Hochformat.

2  Rahmentext erzeugen
Erzeugen Sie mit dem Rahmentext-Werkzeug eine Textbox, die
über die gesamte Seite geht (lassen Sie aber an den Rändern genü-
gend Platz).

3  Text verfassen
Schreiben Sie (Schriftart Arial, Schriftgröße 12 pt) »Januar«, und
tippen Sie auf die (ê)-Taste. Schreiben Sie dann »120 Euro«.
Drücken Sie die (¢)-Taste, um einen neuen Absatz zu erstellen,
und schreiben Sie »Mai«, drücken Sie dann die (ê)-Taste, und
G  Abbildung 13.40
schreiben Sie anschließend »300 Euro«. Erzeugen Sie einen wei-
Die Aufstellung sieht
teren Absatz, schreiben Sie »November & Dezember«,drücken Sie
­chaotisch aus.
die (ê)-Taste, und schreiben Sie anschließend »600 Euro«.

4  Text ordnen
Durch die (ê)-Taste springt der Cursor nach rechts – und zwar zum
nächstgelegenen Standard-Tabstopp, den Affinity Photo im Hin-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 803


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

tergrund alle 12,7 mm (ein halbes Zoll) setzt. Da die Texte unter-
schiedlich lang sind, springt der Cursor verschiedene Tabstopps an.
Markieren Sie den gesamten Text, und wechseln Sie in das Panel
Absatz. Tippen Sie in das Wertefeld bei Tabstopps den Wert 50 ein,
und drücken Sie die (¢)-Taste. Klicken Sie auf das Symbol Neuen
a
Tabstopp hinzufügen 1. Dieser erscheint nun in der linken Liste.

G  Abbildung 13.41 5  Füllzeichen verwenden


Ein benutzerdefinierter Tab- Klicken Sie auf das Klappmenü zur Auswahl des Füllzeichens. Wäh-
stopp wurde hinzugefügt. len Sie hier (.) Füllzeichen für Tabstopps Füllzeichen 2. Der Bereich
von Text bis zum Euro-Wert wird daraufhin mit Punkten ausgefüllt.

G  Abbildung 13.42
Die Liste sieht nun aufge- F  Abbildung 13.43
räumter aus. Nutzen Sie Füllzeichen.

6  Tabstopps entfernen
Erzeugen Sie einen neuen Absatz, und schreiben Sie »Land 1«,
drücken Sie die (ê)-Taste, und schreiben Sie »300«. Gestalten
Sie genau so einen weiteren Absatz mit »Land 2«, Drücken der
(ê)-Taste und der Eingabe »4« und noch einen Absatz mit »Land
3«, Drücken der (ê)-Taste und der Eingabe »1 500«. Die neuen
Absätze erben den Tabstopp von den oberen Absätzen. Markieren
Sie die drei neuen Absätze (»Land 1« bis »Land 3«), und gehen Sie
auf das Symbol , um den 50 mm-Tabstopp zu löschen. Die Füll-
zeichen verschwinden daraufhin aus diesen Absätzen.

Abbildung 13.44 E
Tabstopps können für
markierte Absätze entfernt
werden.

7  Neue Tabstopps setzen


Tippen Sie in das Wertefeld den Wert 60 ein, und drücken Sie die
(¢)-Taste. Die Zahlenangaben hinter den einzelnen Ländern sprin-
gen etwas weiter nach rechts. Klicken Sie auf das Symbol Neuen

804 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

Tabstopp hinzufügen. Damit die Zahlen ordentlich untereinan-


der stehen, klicken Sie auf das erste Klappmenü und wählen Sie
Rechts. Dadurch legen Sie fest, dass dieser Tabstopp rechts gesetzt
wird und somit die Zahlen rechtsbündig erscheinen.

F  Abbildung 13.45
Ein Tabstopp kann auch
rechtsbündig gesetzt
­werden.

8  Text erweitern
Klicken Sie hinter die 300, drücken Sie die (ê)-Taste, und tippen
Sie »12«. Verfahren Sie auch bei den beiden anderen Absätzen so,
und vergeben Sie die Werte 34.77 und 0.1.

F  Abbildung 13.46
Es wird ein Standard-Tabstopp
angesprungen.

9  Weiteren Tabstopp setzen Dezimale Ausrichtung


Markieren Sie die letzten drei Absätze, geben Sie im Panel Absatz Die dezimale Ausrichtung
den Wert 80 für einen neuen Tabstopp ein, und klicken Sie dann in den Tabstopps funktio-
auf das Symbol Neuen Tabstopp hinzufügen. Klicken Sie anschlie- niert nur, wenn Sie einen
ßend auf das erste Klappmenü und wählen Sie Dezimal. Der Tab- Punkt als Dezimaltrennzei-
stopp orientiert sich daraufhin am Dezimalzeichen (Punkt). chen verwenden. Ein
Komma unterstützt Affinity
Photo momentan noch
nicht.

F  Abbildung 13.47
Durch einen Tabstopp und
die Dezimalausrichtung,
sieht die Liste jetzt ordent-
lich aus.

Sie haben in dieser kurzen Schritt-Anleitung gesehen, dass Sie mit


den Tabstopps sehr schnell Ordnung in Ihre Texte bringen können –
wichtig ist hier auch, dass Sie Absätze mit mehreren Tabstopps

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 805


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

belegen können, die dann auch eine unterschiedliche Ausrichtung


haben können.

13.2.4 Textstile verwenden


Wenn Sie nur mit kleineren Texten arbeiten, können Sie Änderun-
gen an der Formatierung schnell vornehmen. Anders sieht es aus,
wenn Sie längere Texte verfassen und im Nachhinein am Format
Änderungen vornehmen. Hier müssen Sie diese Änderungen mög-
licherweise auf mehrere Textbereiche anwenden, was recht zeit-
aufwendig werden kann.
Genau für diese Aufgabenstellung bietet Ihnen Affinity Photo die
Textstile an. Über diese Möglichkeit definieren Sie das Aussehen
von Absätzen und Zeichen und weisen es gewünschten Textberei-
chen zu. Nehmen Sie Änderungen an einem Textstil vor, wirkt sich
dies auf alle Texte aus, die diesen Stil verwenden. Affinity Photo
bietet Ihnen hierzu das Panel Textstile an, das Sie über Ansicht •
Studio • Textstile aufrufen können.
G  Abbildung 13.48 Sie können hier sowohl Absatz- als auch Zeichenstile anlegen.
Das Panel Textstile Wie genau das funktioniert, soll der folgende Workshop zeigen.

Schritt für Schritt


Textstile anwenden
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen bereits verfassten
Text, der als txt-Datei vorliegt, verwenden und ihn anschließend
Kapitel_13 • beispieltext.txt mit Textstilen versehen.

Gruppenstil
1  Texte kopieren
Der Textstil Gruppenstil Öffnen Sie die Datei »beispieltext.txt« in einem Textprogramm
bildet eine Besonderheit:
(Microsoft Word, Pages, Notepad etc.) und kopieren Sie den Inhalt.
Hier können Sie mehrere
Formatanweisungen für
Zeichen, Absätze und Typo­
2  Neue Datei erstellen
grafie hinterlegen, die Sie Erstellen Sie in Affinity Photo über Datei • Neu eine Datei vom Typ
dann bei der Erstellung ei- Drucken, mit der Seitenvorgabe A4, ohne transparenten Hinter-
nes Absatz- oder Zeichen- grund und im Hochformat.
stils über das Klappmenü
Basiert auf zuweisen kön- 3  Text einfügen
nen. Somit können Sie
Wechseln Sie in das Menü Bearbeiten und wählen Sie dort Ein-
komplexe Formatierungen
fügen. Wählen Sie das Rahmentext-Werkzeug, damit die Textbox
zentral steuern.
sichtbar wird.

806 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

F  Abbildung 13.49
Texte lassen sich aus Dateien
einfügen.

4  Absatzstil erstellen
Führen Sie einen Klick in den ersten Absatz des Textes aus. Gehen
Sie dann auf Ansicht • Studio • Textstile. Klicken Sie dort im
unteren Bereich auf das Symbol Absatzstil erstellen . Geben
Sie bei Stilname Einleitung ein. Klicken Sie im linken Bereich auf
Zeichen, und legen Sie die Schriftfamilie Arial und die Schrift-
eigenschaft Bold Italic fest. Aktivieren Sie das Häkchen bei Stil
auf Auswahl übertragen, und bestätigen Sie den Stil durch einen
Klick auf OK.

F  Abbildung 13.50
Ein Absatzstil wird definiert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 807


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

5  Absatzstil vergeben
Klicken Sie in den letzten Absatz, und wählen Sie im Panel Text-
Abbildung 13.51 H
stile den Absatzstil Einleitung aus. Dieser wird dem ausgewählten
Ein Absatzstil kann weite- Absatz zugewiesen. Alternativ dazu können Sie den Absatzstil auch
ren Absätzen zugewiesen in der Kontextleiste des Textwerkzeugs über das entsprechende
­werden. Klappmenü zuweisen.

a
6  Zeichenstil erstellen
Führen Sie einen Doppelklick auf das Wort Dokument im zweiten
Absatz aus – dieses wird dadurch markiert. Klicken Sie im Panel
Textstile auf das Symbol Zeichenstil erstellen 1 , und verge-
ben Sie bei Stilname den Namen Wichtig. Wechseln Sie im linken
Bereich zu Farbe & Verzierungen, und klicken Sie auf das Farbfeld
hinter Textfüllung. Wählen Sie einen Rotton aus. Aktivieren Sie
das Häkchen bei Stil auf Auswahl übertragen, und bestätigen
Sie den Stil durch einen Klick auf OK.

Abbildung 13.52 E
Ein Zeichenstil wird fest­
gelegt.

808 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

7  Textstil vergeben
Markieren Sie ein weiteres Wort mit Doppelklick, und weisen Sie
diesem den Zeichenstil Wichtig zu. Wiederholen Sie dies für meh-
rere Wörter Ihrer Wahl.

F  Abbildung 13.53
Der formatierte Text

8  Stil bearbeiten
Wechseln Sie zum Panel Textstile, und führen Sie einen rech-
ten Mausklick auf den Zeichenstil Wichtig aus. Wählen Sie dort
»Wichtig« bearbeiten 2 . Wechseln Sie im linken Bereich zu
Grossbuchstaben, und aktivieren Sie Kapitälchen. Verlassen
Sie das Dialogfenster durch einen Klick auf OK. Alle mit Wichtig
formatierten Texte werden nun in Kapitälchen gesetzt.

9  Änderungen widerrufen
Markieren Sie ein Wort, das mit dem Textstil Wichtig versehen ist.
Klicken Sie in der Kontextleiste auf die Symbole Fett und Unter-
strichen. Sie ändern damit das eigentliche Aussehen des Textstils
für das markierte Wort. Um diese zu widerrufen, klicken Sie im
Panel Textstile auf das Symbol Formatierung zurücksetzen . b
Das markierte Wort erhält daraufhin wieder alle Merkmale des
Textstils Wichtig.

10   Stil neu definieren


10 G  Abbildung 13.54
Klicken Sie in den ersten Absatz und anschließend in der Kontext- Textstile können nachträglich
leiste auf das Symbol Zentriert. Der Absatz wird zentriert und bearbeitet werden.
weicht damit vom Absatzstil Einleitung ab (erkennbar an dem
Plus-Zeichen hinter dem Namen des Stils). Da Sie aber den Absatz-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 809


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

stil mit dieser Eigenschaft versehen wollen, klicken Sie im Panel


Textstile auf das Symbol Absatzstil aktualisieren .

Abbildung 13.55 E
Textstile lassen sich auch
außerhalb des Panels Text-
stile anpassen.

Sie sehen, dass Sie bestehende Textstile nicht unbedingt über das
Panel Textstile bearbeiten müssen, sondern die gewünschte For-
matänderung auch direkt in einem betreffenden Textbereich vor-
nehmen und dann die Aktualisierung des Stils manuell aktivieren
können.

13.2.5 Textinformationen über das Dialogfeld


­»Typografie« einholen
Eine Besonderheit in Bezug auf Texte stellt das Dialogfeld Typografie
dar, das Sie über Text • Dialogfeld für Typografie öffnen aufrufen
können. Hier können Sie sich alle typografischen Optionen anzeigen
lassen, die mit der Schrift eines markierten Textes möglich sind.
So hat die Schrift Blackout in Abbildung 13.56 weitaus weniger
Schriftoptionen, als dies bei der Campton der Fall ist (siehe Abbil-
dung 13.57).

Abbildung 13.56 E
Die Schrift Blackout und
deren Schriftoptionen

810 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

F  Abbildung 13.57
Die Campton bietet mehr
Schriftoptionen an.

Bei den sogenannten OpenType-Schriften liegen für einzelne Buch-


staben oft mehrere Varianten vor, außerdem werden solche Schrif-
ten meist mit Sonderzeichen angereichert, die unter anderem auch
dekorative Elemente enthalten. Das Dialogfeld Typografie kön-
nen Sie aber nicht nur für die Anzeige der Schriftoptionen nutzen,
sondern Sie können diese auch auf markierte Texte anwenden. So
habe ich in Abbildung 13.58 den Text mit der Schrift Holimount
formatiert und im Dialogfenster Standard aktiviert 1 . Der Unter-
schied wird sichtbar, wenn ich Schwungbuchstabe 1 aktiviere 2:
Hier wird die Schrift in einer anderen Form angezeigt. Blindtext
a
Beim Text aus Abbildung
13.57 handelt es sich um
einen Fülltext (auch Blind-
text genannt), den Sie über
Text • Fülltext einfügen
in eine Textbox einsetzen
können. Dieser eignet sich
sehr gut, um eine Schrift
auszuprobieren. Gerade im
Hinblick auf die Open-
Type-Optionen ist solch
ein Fülltext eine hervorra-
gende Möglichkeit, mit nur
einem Klick einen Text zu
generieren. Nachteil am
Fülltext in Affinity Photo:
Sie können keine einzelnen
Textbereiche markieren,
G  Abbildung 13.58
sondern immer nur den
Ein Text mit der Schrift Holimount und der Einstellung Standard
gesamten Text.
unter Schwingbuchstabe

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 811


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.59 E
Ein Text mit anderen Buch-
stabenvarianten 2
b

Schrift nachträglich
installieren
Sobald die Schrifteninstal-
lation abgeschlossen ist, Wenn Sie einen Text markieren, erscheint im Dialogfeld Typografie
erscheint in Affinity Photo jeweils eine kleine Vorschau der jeweiligen Option. So können Sie
ein Hinweis, dass der so- hier schon recht gut erkennen, wie sich eine Änderung auswirkt.
genannte Schriftcache ak-
tualisiert werden muss. Ist
dies erfolgt, können Sie auf 13.2.6 Sonderzeichen einfügen
die neu installierte Schrift
zugreifen. Affinity Photo bietet Ihnen nicht nur die grundlegenden Schrift-
zeichen einer Schriftart an, sondern kann, soweit diese Schrift vor-
liegt, auf Sonderzeichen zurückgreifen, die sogenannten Glyphen.
Hierfür können Sie das Panel Glyphen-Browser aufrufen, in dem
alle verfügbaren Sonderzeichen der jeweiligen Schriftart aufgeführt
G  Abbildung 13.60 werden.
Neue Schriften erkennt In Abbildung 13.61 habe ich den Text mit der Schrift Charcuterie
Affinity Photo im laufen-
Engraved gesetzt. Die Schrift habe ich über einen Schriftanbieter
den Betrieb.
im Internet erworben.

Abbildung 13.61 E
Ein Text in der Schriftart
Charcuterie Engraved

Um das H durch eine verschnörkelte Version zu ersetzen, habe ich


es markiert und bin dann in das Panel Glyphen-Browser gewech-
selt. Hier werden mehrere Ausprägungen für die Buchstaben aufge-

812 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

listet. Da diese standardmäßig recht klein angezeigt werden, habe


ich auf das Symbol in der oberen rechten Ecke 3 geklickt und dort
die Einstellung Grosse Grösse gewählt. Durch einen Doppel-
klick auf die gewünschte Ausprägung des Buchstabens H wird diese
als Ersatz für das markierte H herangezogen.

G  Abbildung 13.62 G  Abbildung13.63


Das Panel Glyphen-Browser zeigt Ausprägungen Der Buchstabe H wurde ersetzt.
der jeweiligen Schriftart an.

Neben Buchstaben und deren verzierten Alternativen bieten einige


Schriften auch Symbole statt Buchstaben an. In Abbildung 13.64
sehen Sie die Glyphen der Schrift Macarons Ornaments, die über
Küchensymbole im Vintage-Stil verfügt.

G  Abbildung 13.64
Das Panel Glyphen-Browser mit den Ausprägungen der Schriftart
Macarons Ornaments bietet Symbole statt Buchstaben an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 813


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Durch die Möglichkeit über den Glyphen-Browser auf einen


erweiterten Satz an Sonderzeichen zurückzugreifen, können Sie
die Textwerkzeuge auch dann verwenden, wenn es sich auf den
ersten Blick gar nicht um einen Text, sondern ein grafisches Ele-
ment handelt. So finden Sie im Internet (teilweise auch kostenlos)
Schriften mit Landkartensymbolen, Piktogrammen, Social-media-
Logos oder anderen Symbolen. Solche Schriften werden auch als
Dingbats-Schriften bezeichnet.
Neben den gezeigten Glyphen können Sie in Affinity Photo auch
typografische Zeichen einsetzen. Sie finden diese unter Text • Zei-
chen einfügen. Hier können Sie statt eines normalen Strichs einen
Geviert- beziehungsweise Halbgeviertstrich einfügen. Diese finden
zum Beispiel beim Schreiben von Telefonnummern Anwendung.
Interessant ist hier auch die Option Geschütztes Leerzeichen. Sie
verhindert, dass zwei mit Leerzeichen getrennte Wörter umgebro-
chen werden.

Abbildung 13.65 E
Da der Platz für das Euro-
Zeichen nicht ausreicht
(links), bricht es in die
nächste Zeile um. Durch ein
Emoji-Unterstützung
geschütztes Leerzeichen
(rechts) verhindern Sie dies. Mit dem Update auf Version 10 werden auch die sogenannten Apple-­
Emojis unterstützt. Die bekanntesten Emojis sind die Smileys, die Sie
bestimmt aus E-Mails kennen. Um farbige Emojis einzufügen, rufen
Sie bei aktivem Textrahmen den Glyphen-Browser über Text • Gly-
phen-Browser anzeigen auf. Wählen Sie als Schrift Segoe UI Emoji
aus und übernehmen Sie ein Emoji Ihrer Wahl durch Doppelklick.
Hier: das Teufelchen-Emoji.

G  Abbildung 13.66
Affinity Photo unterstützt die Apple Emojis.

814 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

13.2.7 Texte und Ebenen


Durch den Einsatz weiterer Ebenen und Ebenenmasken lassen
sich mit Texten ansprechende Ergebnisse erzielen. Dies möchte
ich Ihnen anhand zweier Workshops zeigen.

Schritt für Schritt


Text überlagern lassen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen Text in ein Foto inte-
grieren, indem Sie Teile des Fotos auf den Text legen. Kapitel_13 • dartmoor.jpg

1  Datei öffnen und Auswahl erstellen


Öffnen Sie die Datei »dartmoor.jpg«, und aktivieren Sie den Aus-
wahlpinsel (W). Fahren Sie hiermit über den Himmel, um diesen
auszuwählen. Falls Sie Bereiche der Landschaft versehentlich aus-
wählen, ändern Sie den Modus des Auswahlpinsels in der Kontext-
leiste auf Subtrahieren und fahren über die zu viel ausgewählten
Bereiche.

F  Abbildung
13.67
Der Himmel wurde aus-
gewählt.

2  Auswahl als neue Ebene


Gehen Sie auf Auswahl  • Pixelauswahl umkehren, damit die
Landschaft und nicht der Himmel ausgewählt wird. Drücken Sie
(Strg)/(cmd) + ​(J), um ein Duplikat der Ebene zu erzeugen, die
allerdings nur die Auswahl beinhaltet. Benennen Sie die Ebene in
Landschaft um. Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(D), um die Auswahl
aufzuheben.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 815


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.68 E
Die Auswahl dient dem
Duplikat der Ebene.

3  Text verfassen
Wählen Sie das Grafiktext-Werkzeug, und schreiben Sie den
Text »Dartmoor«. Passen Sie die Größe des Textes an, indem
Sie einen Anfasser einer Ecke mit gedrückter Maustaste ziehen.
Der Text sollte die gesamte Breite des Fotos einnehmen. Ziehen
Abbildung 13.69 H Sie den ­oberen mittleren Anfasser nach oben, um die Schrift zu
Der Text wurde eingefügt ­verzerren.
und angepasst.

4  Textebene verschieben
Da der Text als oberste Ebene angelegt wurde, wechseln Sie in das
Panel Ebenen und ziehen die Textebene mit gedrückter Maustaste
unter die Ebene Landschaft. Verschieben Sie den Text mit dem
Verschieben-Werkzeug, bis Ihnen die Position zusagt.

816 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

F  Abbildung 13.70
Der Text wird positioniert.

5  Text anpassen
Wählen Sie im Panel Farbe einen Grünton aus, und reduzieren Sie
im Panel Ebenen die Deckkraft der Textebene.

G  Abbildung13.71
Die Änderung der Schriftfarbe und der Deckkraft führt
zu einem harmonischeren Ergebnis.

Bei Fotos, bei denen die Auswahl etwas schwieriger ist, können
Sie auch die Ebene mit dem Foto duplizieren, eine Auswahl erstel-
len (und bei Bedarf umkehren) und dann auf das Symbol Maskie-
rungsebene klicken. Sie erzeugen dann eine Maske, die auf Ihrer
Auswahl beruht und sich nachträglich noch anpassen lässt. Ein wei-
terer schöner Effekt, bei dem auch mehrere Ebenen im Spiel sind,
erreichen Sie, wenn Sie ein Foto als Schnittmaske heranziehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 817


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Schritt für Schritt


Text mit Bildinhalten füllen

Kapitel_13 • Sehen Sie, wie einfach es ist, einen Text statt mit Farbe mit einem
etosha.jpg, zebra.jpg Foto zu befüllen.

1  Dateien öffnen
Öffnen Sie die Datei »etosha.jpg«. In diese Datei soll nun ein wei-
teres Foto eingesetzt werden. Gehen Sie dafür auf Datei • Platzie-
ren, und wählen Sie die Datei »zebra.jpg«. Es handelt sich um ein
hochformatiges Foto, das Sie durch Ziehen der mittleren Anfasser
auf die Breite des darunterliegenden Fotos skalieren.

Abbildung 13.72 E
Das hochformatige Foto
wurde verzerrt.

2  Text verfassen
Rufen Sie das Grafiktext-Werkzeug auf, und verfassen Sie den Text
»Etosha«. Passen Sie die Größe des Textes an, bis dieser die Breite
der Leinwand einnimmt. Verzerren Sie den Text, indem Sie den
unteren oder oberen mittleren Anfasser ziehen.

Abbildung 13.73 E
Der Text soll plakativ wirken.

818 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

3  Schnittmaske erstellen
Klicken Sie im Panel Ebenen auf die Ebene mit dem Zebra. Ziehen
Sie diese mit gedrückter Maustaste etwas nach rechts und nach
oben. Diese Ebene wird somit zu einer untergeordneten Ebene
der Textebene, die wiederum die Bereiche definiert, die von dem
Zebra sichtbar sind.

4  Foto verschieben G  Abbildung 13.74


Aktivieren Sie das Verschieben-Werkzeug, und verschieben Sie Die Ebene mit dem Zebra
damit das Foto des Zebras, bis Ihnen die Textfüllung zusagt. soll untergeordnet werden.

G  Abbildung 13.75
Der Text bestimmt die Bereiche der untergeordneten Ebene.

Text mit Verlauf erzeugen  | Versuchen Sie auch einmal, eine


Textebene mit einer Maske zu versehen, in der Sie einen Verlauf
anwenden. So habe ich das Foto in Abbildung 13.76 mit einer
Textebene versehen.
Anschließend habe ich dieser Textebene eine Maske zugewiesen.
Mit dem Verlauf-Werkzeug habe ich dann in der Maske einen Ver-
lauf gezogen, deren oberer Punkt die Farbe Weiß und der untere
Punkt die Farbe Schwarz erhält. Durch Anpassung des Verlaufs
können Sie weiche Übergänge erzeugen und somit den Text mit
dem Foto verschmelzen lassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 819


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.76 E
Über einen Verlauf in einer
Ebenenmaske verschmilzt
der Text mit dem Foto.

13.2.8 Texte außerhalb eines Fotos verfassen


Texte müssen ja nicht immer auf einem Foto liegen, sondern kön-
nen vielleicht auch als Bildunterschrift oder Zitat, außerhalb des
Bildbereichs, vorliegen. Hier können Sie zum einen zuerst eine neue
Datei erzeugen, dort ein Foto Ihrer Wahl über Datei • Platzieren
ablegen und den Text außerhalb des Fotos verfassen. Hier bietet es
sich zum anderen aber auch an, ein Foto zu öffnen und dann die
Leinwand zu vergrößern.
In Abbildung 13.78 habe ich ein Foto des Phare du Petit Minou
in Frankreich geöffnet und über Dokument • Dokumentgrösse
ändern mit einer Breite von 800 px versehen. Anschließend habe
ich über Dokument  • Leinwandgrösse ändern die Höhe auf
700 px angehoben. Damit die Vergrößerung nur den unteren Teil
der Leinwand betrifft, habe ich den oberen mittleren Anker ange-
klickt. Da sich nur die Höhe ändern soll, habe ich durch einen
G  Abbildung13.77 Klick auf das Schloss verhindert, dass sich die Breite proportional
Die Leinwand wird ver­ verändert.
größert. Mit der Schriftart Moon_Light habe ich einen Grafiktext erstellt
und den Text »Phare du Petit Minou« verfasst. In einem zweiten
Grafiktext habe ich »Frankreich« geschrieben und diesen Text mit
einer anderen Schriftgröße versehen. Durch die Verwendung zweier
Textboxen sind Sie flexibler bei der Positionierung.
Achten Sie auf die Farbe der Texte: Hier habe ich den Text mar-
kiert und über die Farbpipette (I) eine Farbe aus dem Foto
aufgenommen. Hierdurch erreichen Sie ein harmonisches Ergebnis
und müssen die Farbe nicht manuell aussuchen.

820 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.2  Texte formatieren und gestalten

F  Abbildung 13.78
Das Foto wurde um einen
Text ergänzt.

Schriftbibliothek
13.2.9 Texte rastern
erweitern
Damit Texte in Affinity Photo erstellt werden können, wird auf Affinity Photo verwendet
die im System hinterlegten Schriften zugegriffen. Wenn Sie Ihre die in Ihrem System hinter-
Schriftbibliothek erweitern und kostenlose oder kostenpflichtige legten Schriften. Falls Sie
Schriften installieren, werden auch diese in der Schriftartenliste in eine Schrift gekauft oder
Affinity Photo angezeigt. kostenlos bezogen haben,
können Sie diese im Win-
Problematisch wird es nur, wenn Sie eine Datei im Format
dows Explorer aufrufen
.afphoto weiterreichen und der Empfänger nicht über die verwen-
und über einen rechten
dete Schrift verfügt. Hier wird beim Öffnen der Datei kurz eine Mausklick den Befehl In­
Meldung über die fehlende Schriftart eingeblendet. Außerdem wird stallieren aufrufen. Auf
der Text in einer Standardschrift angezeigt. Der Name der Schrift einem Mac sieht es ähnlich
wird in der Schriftartenliste mit einem vorangestellten Fragezeichen aus: Durch Doppelklick auf
versehen. eine Schriftdatei wird diese
angezeigt und kann über
einen Klick auf die Schalt-
fläche Installieren dem
F  Abbildung 13.79 System hinzugefügt wer-
Die Schrift Moon_Light-Regular den. Die Schrift wird dann
fehlt auf dem Rechner. installiert und steht direkt
in Affinity Photo zur Ver-
Zwar könnte der Empfänger der Datei die Schriftart ebenfalls in­ fügung. Affinity Photo lädt
stallieren, doch ist dies dann möglicherweise mit Kosten verbun- die hinterlegten Schriften
den, eine Weitergabe durch Sie ist in vielen Fällen aufgrund von bei jedem Neustart. Daher
Lizenzbestimmungen untersagt. Solche Probleme umgehen Sie, sollten Sie nur Schriften in-
stallieren, die Sie auch be-
indem Sie einen Text rastern, das heißt, der Text verliert seine Text-
nötigen.
eigenschaften und wird in eine Pixelebene umgewandelt. Wech-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 821


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

seln Sie hierfür in das Panel Ebenen, und führen Sie einen rechten
Mausklick auf die gewünschte Textebene aus. Wählen Sie dort den
Befehl Rastern. Die Ebene wird dann von einer Textebene zu einer
Pixelebene.

Texte mit dem Pinsel bearbeiten | Das Rastern einer Textebene


wird auch dann erforderlich, wenn Sie Buchstaben mit dem Pinsel
bearbeiten wollen. In Abbildung 13.80 habe ich die Grafiktexte
»Unterwegs in« und »Schottland« verfasst. Wende ich auf der Text-
ebene Schottland den Malpinsel (B) an, erzeugt der Assistent
von Affinity Photo standardmäßig eine leere Pixelebene, da der
Malpinsel auf der Textebene nicht angewendet werden kann.

G  Abbildung 13.80
Der Assistent erzeugt für
den Malpinsel eine leere
Ebene.

Anders sieht es aus, wenn ich die Textebene vorab rastere. Da


Textebene bewahren
es sich dann um eine Pixelebene handelt, auf der der Malpinsel
Falls Sie eine Textebene
angewendet werden kann, schaltet sich der Assistent nicht ein, und
rastern wollen, um diese
die Pinselstriche können direkt auf der aktiven Ebene ausgeführt
zum Beispiel mit dem Mal-
pinsel (B) zu bearbei-
werden. Da ich die Option Transparenz schützen in der Kontext-
ten, können Sie vorab ein leiste des Malpinsels aktiviert habe, wirken sich die Pinselstriche
Duplikat der Textebene er- nur auf die Bereiche aus, die in der Ebene belegt sind – also nur
stellen (Strg)/(cmd) + ​(J) auf die Buchstaben.
und lediglich die dupli- Für den Effekt in Abbildung 13.81 habe ich aus dem Panel
zierte Ebene rastern. So Pinsel eine Pinselspitze aus der Kategorie Sprühen & Klecksen
haben Sie später immer
verwendet. Diesen habe ich mit der Farbe Weiß versehen und
noch die Möglichkeit, den
habe damit anschließend über das Wort Schottland gemalt. Für
Text auf der Textebene zu
den Hintergrund der Datei habe ich anschließend eine Füllebene
bearbeiten.
(Ebene • Neue Füllungsebene) eingefügt und diese mit einem
Verlauf versehen.

822 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

G  Abbildung 13.81
Die gerasterte Textebene wurde mit dem Malpinsel übermalt.

13.3 Mit Formen arbeiten


Bei der Arbeit in Affinity Photo ergeben sich immer wieder Situ-
ationen, in denen Sie eine bestimmte Form benötigen. So bietet
sich die Rechteckform sehr gut an, um hiermit einen Kasten zu
erzeugen, auf den dann ein Text gelegt wird. Dadurch erreichen Sie,
dass sich der Text besser vom dahinterliegenden Foto absetzt.
Aber auch für Illustrationen sind Formen sehr hilfreich, und da
Affinity Photo sehr viele unterschiedliche Formen anbietet, können
Sie damit sehr individuelle Ergebnisse erzielen. Affinity Photo ist für
a
diese Zwecke gut gerüstet. Das Formwerkzeug 1 bietet für diese
Zwecke vielfältige Formen an. G  Abbildung 13.82
Affinity Photo bietet viele
unterschiedliche Formwerk-
zeuge an, hier ist nur ein
Ausschnitt zu sehen.

F  Abbildung 13.83
b
Eine Rechteckform wird
aufgezogen.

Das Erstellen von Formen ist recht einfach und grundsätzlich bei
allen Formwerkzeugen identisch: Sie wählen die gewünschte Form
aus und ziehen diese bei gedrückter Maustaste auf.
Beim Aufziehen einer Form können Sie die Abmessungen in
einem kleinen Fenster 2 ablesen. Wenn Sie hierbei (ª) gedrückt
halten, wird die Form proportional erstellt. So wird aus der Ellip-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 823


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

senform ein Kreis, aus dem Rechteck ein Quadrat etc. Sehr hilfreich
ist es auch, beim Aufziehen einer Form (Strg)/(cmd) gedrückt zu
halten: Hierbei wird die Form aus der Mitte heraus aufgezogen.
Schauen Sie sich die Schritt-Anleitung in Abschnitt 13.3.2 an, um
den Vorteil dieser Technik kennenzulernen.

13.3.1 Formen mit Farbe und Konturen versehen


Bei aktiver Form können Sie diese mit Farbe füllen beziehungsweise
die Kontur mit einer Farbe versehen. Für die Füllung klicken Sie ent-
weder in der Kontextleiste auf das Farbfeld Füllung 3 (Abbildung
13.84) und wählen die gewünschte Farbe aus, oder Sie wählen die
Farbe im Panel Farbe 1 beziehungsweise im Panel Farbfelder 2 .

a b c

Abbildung 13.84 E
Die Form wurde mit einer
Farbe versehen.

Die Kontur legen Sie in der Kontextleiste fest. Hier wählen Sie
vorab eine Farbe über einen Klick auf das Farbfeld Kontur 4 und
legen anschließend die Konturstärke 5 sowie den Konturstil 6 fest.
d e

Abbildung 13.85 E
Legen Sie Stärke und Stil der
Kontur fest.

824 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Die Konturoptionen | Wenn Sie auf 5 klicken, öffnet sich ein


Menü, aus dem Sie weitere Konturoptionen auswählen können:
E Im Bereich Stil 6 können Sie bestimmen, ob keine Kontur oder

eine durchgezogene beziehungsweise gestrichelte Kontur ange-


wendet werden soll.
E Über Breite legen Sie die Konturstärke fest.

E Die drei Optionen für Ende wirken sich auf geschlossene For-

men nicht aus – da aber auch das Zeichenstift-Werkzeug mit


vergleichbaren Werkzeugeinstellungen ausgestattet ist, werden
dort die Enden einer Linie beeinflusst.
E Über Ecke können Sie festlegen, ob die Ecken einer Form abge-

rundet, abgeschrägt oder eckig sein sollen. Je nach Form wirkt


sich der Wert bei Gehrung mehr oder weniger aus.

F  Abbildung 13.86
Die Kontur des Recht-
ecks in abgerundeter
(links) und in abge-
schrägter Ausführung
(rechts)

E Über Ausrichten können Sie die Position der Kontur festlegen.


Vorgefertigte Formen
Wählen Sie hier Umrisslinie mittig ausrichten, wird die Kontur
In der Werkzeugleiste zu
so angelegt, dass ihre Mitte auf der Außenkante der Form liegt.
den Formen finden Sie
Wählen Sie allerdings Umrisslinie innen ausrichten, ist die
vorgefertigte Formen, die
Außenkante der Form gleichzeitig die Außenseite der Kontur. Sie durch einfachen Klick
Diese Option ist dann sinnvoll, wenn Sie eine Form haben, die auf das Zahnradsymbol
ein vorgegebenes Maß nicht überschreiten darf. Wenn Sie zum aufrufen können. Die dort
Beispiel eine Visitenkarte in der Größe 55 × 85 mm anlegen und hinterlegten Vorlagen än-
diese mit einer Kontur versehen wollen, wählen Sie Umrisslinie dern sich abhängig von der
innen ausrichten, damit es durch die Kontur nicht zu einer gerade aktiven Form. In
der Abbildung 13.87 sehen
Änderung der Abmessungen kommt.
Sie die Variationen der
E Wenn Sie die Option Hinter Füllung aktivieren, wird die Kon-
Rechteck-Form.
tur in den Hintergrund gesetzt. Bei der Option Umrisslinie
aussen ausrichten wird kein Unterschied bemerkbar, da die
Kontur dann außerhalb der Form liegt. Bei den beiden anderen
Ausrichtungsoptionen wird die Kontur schmaler; bei der Option
Umrisslinie innen ausrichten wird diese dann sogar komplett G  Abbildung 13.87
von der Form überdeckt. Ein Rechteck und die mög-
lichen Vorlagen.
E Die Option Mit Objekt skalieren ist immer dann wichtig, wenn
Sie die Größe einer Form nachträglich verändern: Wenn Sie eine

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 825


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Kontur festlegen und die Option Mit Objekt skalieren nicht


aktivieren, behält die Form ihre Konturenstärke bei, wenn Sie
die Größe der Form ändern.

Abbildung 13.88 E 2
Die Form vor der Skalierung
1 , die Form nach der Ska­
lierung ohne Option Mit 3
Objekt skalieren 2 und mit
aktivierter Option 3.

Ecken einstellen  | Die Option Ein Radius 4 sorgt dafür, dass


Keine roten Punkte?
alle Ecken die gleichen Werte und Eckenausprägung erhalten, die
Bitte beachten Sie, dass die
Sie über das Klappmenü Ecke festlegen. Sobald Sie die Option
roten Punkte zur Änderung
Ein Radius deaktivieren, erscheinen vier Klappmenüs 5 für die
der Form, nur dann sicht-
bar sind, wenn Sie das einzelnen Ecken (zum Beispiel OL für oben links). Hier können Sie
Form-Werkzeug aktiviert die Art der Ecke sowie die Stärke einstellen. So habe ich in Abbil-
haben. Beim Wechsel zu dung 13.89 die obere linke Ecke mit einer Rundung von 25 % und
einem anderen Werkzeug die untere rechte Ecke mit einem Ausschnitt von 25 % versehen.
stehen Ihnen diese nicht Statt die Werte in das Wertefeld einzutragen, können Sie auch bei
zur Verfügung. veränderten Ecken über Ziehen des roten Punktes mit gedrückter
Maustaste die Auswirkung ändern.

Abbildung 13.89 E
Sie können den Radius jeder
Ecke anpassen.

Formen rotieren und positionieren | Ein Klick auf das Symbol


Transformationsursprung aktivieren 6 blendet den Transfor-

826 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

f 789 j k
mationsursprung (vormals Rotationsmittelpunkt) in der Form ein.
Sie benötigen diesen beim Drehen einer Form. Lesen Sie hierzu
G  Abbildung 13.90
Abschnitt 13.4.1. Über 6 können Sie sich den
Das Symbol Auswahl beim Ziehen ausblenden 7 sorgt dafür, Punkt der Form anzeigen
dass Sie beim Positionieren einer Form keine Auswahllinien und lassen, der als Achse für das
Anfasser sehen. Gerade bei kleineren Formen ist diese Option recht Drehen herangezogen wird.
praktisch.
Die Option Ausrichtungsgriffe einblenden 8 ist nützlich,
wenn Sie mehrere Objekte entlang einer Flucht ausrichten wollen.
Die Ausrichtungsgriffe werden als kleine Dreiecke eingeblendet
und werden mit gedrückter Maustaste an die gewünschte Position
verschoben. Für die Option Objekte separat transformieren 9
müssen mindestens zwei Objekte ausgewählt sein. Ist die Option
aktiv, wird das aktive Objekt transformiert, während die anderen
Objekte der Auswahl die gleiche Transformation erfahren.
Beim Drehen und Transformieren einer Form sind die soge-
Andere Form –
nannte Auswahlbox, also der Auswahlrahmen, sowie die Anfasser
andere Optionen
identisch mit der Form. Dies wird vor allem dann sichtbar, wenn
Die hier gezeigten Optio-
Sie eine Form neigen bzw. verzerren. Klicken Sie allerdings auf das
nen beziehen sich allesamt
Symbol Auswahlbox umschalten j, wird die normale Begren- auf die Rechteckform.
zung sichtbar, die immer rechteckig ist. Wenn Sie eine andere
Wenn Sie auf die Schaltfläche In Kurven umwandeln k kli- Form erzeugen, können
cken, können Sie einzelne Knotenpunkte einer Form auswählen dort weniger oder mehr
und diese verändern. Lesen Sie hierzu ebenfalls Abschnitt 13.4.1. Werkzeugeinstellungen
Die Option Neues Objekt auswählen kommt zum Tragen, wenn vorliegen. So befinden sich
z. B. in der Form Zahnrad
Sie nach dem Erstellen einer Form eine weitere Form anlegen.
Angaben zum Innenradius,
Diese wird daraufhin direkt ausgewählt und kann bearbeitet wer-
zur Zahngröße etc.
den. Ist die Option deaktiviert, wird die zusätzlich erstellte Form
nicht ausgewählt. Dies kann praktisch sein, wenn Sie hintereinan-
der mehrere Formen anlegen wollen und keinen Wert darauf legen,
dass die zuletzt erstellte Form direkt ausgewählt wird.

13.3.2 Formen verbinden und miteinander kombinieren


Beim Erstellen einer Auswahl haben Sie bereits gesehen, dass Sie
eine bestehende Auswahl über den Modus erweitern oder auch
reduzieren können. Ähnliches ist auch bei der Erstellung von For-
men möglich. So lassen sich über die sogenannten Geometrie-
Funktionen sehr individuelle Formen erzeugen, die zum Beispiel
auch für die Logoerstellung interessant sein können.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 827


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Schritt für Schritt


Formen kombinieren
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie mehrere Formen miteinan-
der kombinieren.

1  Datei erzeugen
Erzeugen Sie eine neue Datei vom Typ Drucken, mit der Seiten-
vorgabe A4, ohne transparenten Hintergrund und im Hochformat.
Gehen Sie auf Ansicht • Hilfslinien konfigurieren. Aktivieren
Sie im Dialogfenster Hilfslinien die Option Prozent, und klicken
Sie im Bereich Horizontale Hilfslinien und Vertikale Hilfsli-
nien jeweils auf das Symbol zum Hinzufügen einer Hilfslinie.

Abbildung 13.91 E
Die Hilfslinien zeigen die
Mitte der Leinwand und sind
für die weitere Arbeit hilf-
reich.

2  Ellipse erstellen
Wählen Sie das Ellipse-Formwerkzeug , klicken Sie in die Mitte
der Leinwand (Kreuzung der Hilfslinien). Halten Sie (ª) und (Strg)/
(cmd) gedrückt, und erzeugen Sie hiermit eine Kreisform aus der
Mitte heraus.

828 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

F  Abbildung 13.92
Durch die (ª)-Taste wird die
Ellipse zum Kreis.

3  Farbe bestimmen
Klicken Sie in der Kontextleiste der Ellipse auf das Farbfeld 1 . Ver-
geben Sie die Werte R = 43, G = 0 und B = 219. Wählen Sie bei
Kontur die Farbe R = 242, G = 13 und B = 13. Wählen Sie den Stil
Gestrichelt und eine Stärke von 4 pt. Bei Ausrichten wählen Sie
Umrisslinie aussen ausrichten 2 . Vergeben Sie bei Strichmus-
ter in allen Feldern 3 den Wert 2, bei Phase den Wert 6.

a
b

F  Abbildung 13.93
Der Kreis mit der gestrichel-
ten Kontur

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 829


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

4  Weitere Form erzeugen


Wählen Sie das Zahnrad-Formwerkzeug aus und ziehen Sie,
ebenfalls bei gleichzeitig gedrückter (ª)- und (Strg)/(cmd)-Taste,
die Form aus der Mitte der Leinwand auf. Klicken Sie in der Kon-
textleiste der Zahnradform auf Kontur, und wählen Sie dort
Ohne. Vergeben Sie bei Lochradius den Wert 0 %.

Abbildung 13.94 E
Zwei Formen liegen über-
einander.

5  Formen kombinieren
Wechseln Sie in das Panel Ebenen. Halten Sie (ª) gedrückt, und
klicken Sie auf die zweite, nicht ausgewählte Ebene, damit beide
Ebenen ausgewählt sind. Führen Sie einen rechten Mausklick auf
die Zahnradform aus, und wählen Sie Geometrie • Subtrahieren.
Aus zwei Ebenen wird jetzt eine.

Abbildung 13.95 E
Beide Formen wurden kom-
biniert und nehmen nur
noch eine Ebene ein.

830 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

6  Weitere Form erzeugen


Wählen Sie das Ellipse-Formwerkzeug , und erzeugen Sie bei
gedrückter (ª)- und (Strg)/(cmd)-Taste einen kleinen Kreis im obe-
ren mittleren Bereich der bestehenden Form. Wählen Sie bei Kontur
Ohne. Rufen Sie anschließend das Segment-Formwerkzeug auf,
und erzeugen Sie eine Form unterhalb des gerade erstellten Kreises.

F  Abbildung13.96
Weitere Formen wurden
eingesetzt.

7  Form positionieren
Fahren Sie mit der Maus an den Rand der Segmentform, falls
diese nicht richtig positioniert ist. Sobald ein Vierpfeil-Mauszeiger
erscheint, ziehen Sie die Form in die Mitte, nutzen Sie hierfür die
Hilfslinie als Richtschnur.

F  Abbildung13.97
Die Form wird positioniert.

8  Formen kombinieren
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und markieren Sie die Ebene
Segment, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt, und wählen Sie zusätz-
lich die Ebene Ellipse aus. Führen Sie auf der Segmentform einen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 831


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

rechten Mausklick aus, und wählen Sie Geometrie • Hinzufügen.


Die beiden Formen werden vereint.

Abbildung 13.98 E
Zwei Formen werden
­kombiniert.

9  Farbe ändern
Wählen Sie in der Kontextleiste für die gerade zusammengefassten
Formen folgende Farbe: R = 97, G = 10 und B = 196. Klicken Sie
in die andere Ebene (Kombination aus Kreis und Zahnrad), und
wählen Sie in der Kontextleiste bei Kontur Ohne aus.

Abbildung 13.99 E
Das fertige Objekt

832 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Bei der Schritt-Anleitung haben Sie gesehen, dass sich eine Kon-
tur einer Form beim Kombinieren auf die dadurch entstehende
Form auswirkt – gleichzeitig wurde aber auch klar, dass eine Kontur
auch nachträglich noch entfernt werden kann. Falls Sie dennoch
eine Kontur nutzen wollen, die nur am äußersten Rand der Form
erscheinen soll, müssen Sie vorab ein Duplikat der Ebene mit der
Kontur erzeugen, dort die Füllung entfernen und sie später über
die kombinierte Form legen.

Weitere Geometrie-Optionen | Neben den Optionen Hinzufü-


gen und Subtrahieren, die Sie nach einem Rechtsklick auf eine
Form im Kontextmenü unter Geometrie finden, bietet Affinity
Photo noch weitere Geometrie-Optionen an. Als Beispiel habe ich
zwei Formen (Abgerundetes Rechteck und Pfeil) verwendet.

F G  Abbildung 13.100

Die beiden Formen sollen


kombiniert werden.

E Überlappen: Hierbei bleibt der Bereich übrig, der sich durch die
Überlagerung der Formen ergibt. Die resultierende Form erhält
die Farbe des hintersten Objekts.
E XOR: Hierbei werden sich überlagernde Bereiche transparent,
alle anderen Bereiche übernehmen die Eigenschaften der unters-
ten Form. In früheren Versionen wurde diese Variante »Kombi-
nieren« genannt.
G  Abbildung13.101
Die Option Geometrie •
Überlappen

F  Abbildung13.102
Die Option Geometrie • XOR

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 833


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

E Aufteilen: Auf den ersten Blick scheint bei Wahl dieser Option
kein Unterschied bemerkbar zu sein. Dabei ist aber jede Menge
passiert: Denn alle Bereiche der Formen werden in Einzelstücke
zerlegt, bei denen eine Überlagerung vorliegt. Sichtbar wird dies
erst dann, wenn Sie mit dem Verschieben-Werkzeug (V) einen
Teilbereich der Form verschieben.

Beachten Sie bei der Kombination die Reihenfolge der Formen.


Es wird in den meisten Fällen die Eigenschaft der untersten Form
herangezogen. So habe ich in Abbildung 13.104 den Pfeil unter
G  Abbildung13.103 das abgerundete Rechteck gezogen, indem ich die Pfeilebene nach
Die Option Geometrie • unten gezogen habe. Nach der Ausführung des Befehls Geome­
Aufteilen
trie • XOR erhält die resultierende Form die Farbe des Pfeils.

Abbildung 13.104 E
Die Reihenfolge der Form-
ebenen ist ausschlaggebend
für das Ergebnis.

13.3.3 Zusätzliche Anfasser einsetzen


Einige Formen besitzen auf deren Rand weitere Anfasser z. B. bei der
Keine zusätzlichen
Torte/Ring-Form. Hier befinden sich rote Punkte auf der Kontur 1.
­Anfasser sichtbar?
Bitte beachten Sie, dass Sie
die zusätzlichen (roten) a
Anfasser nur sehen, wenn
Sie ein Form-Werkzeug
oder das Knotenwerkzeug
ausgewählt haben. Bei a
aktivem Verschieben- a
Werkzeug sehen Sie
F  Abbildung 13.105
zwar die »normalen« blau-
Die Form Torte/Ring hat
gefüllten Anfasser, nicht
zusätzliche Anfasser.
aber die zusätzlichen An-
fasser.
Mit dem Anfasser auf der äußeren Kontur verändern Sie die Größe
des ausgeschnittenen »Tortenstücks«. Mit dem Anfasser in der Mitte
der Form erzeugen Sie durch Klicken und Ziehen einen Innenring.

834 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

F  Abbildung 13.106
Über die zusätzlichen Anfas­
ser ändern Sie das Aussehen
einer Form.

Statt über die Anfasser lässt sich das Aussehen auch über die ent-
sprechenden Werte in der Kontextleiste verändern. Ich finde die
Anpassung über die Anfasser aber intuitiver.

F  Abbildung 13.107
Sie können das Aussehen
auch über die Kontextleiste
Durch die zusätzlichen Anfasser lassen sich somit Formen erzeu- anpassen.
gen, die sehr individuell ausfallen können. In der Abbildung 13.108
sehen Sie jeweils eine Grundform mit blauer Füllung und roter
Kontur – daneben ein über die zusätzlichen Anfasser geändertes
Ergebnis (mit roter Füllung und blauer Kontur).

F  Abbildung13.108
Formen lassen sich in ihrem
Aussehen ändern.

13.3.4 Formen in Kurven umwandeln


Sie können eine Form in Größe und Position verändern sowie Farbe
und Ausprägung der Form ändern. Um aber eine Form zu verfrem-
den, um damit eine individuelle Form zu erhalten, müssen Sie diese
vorab in Kurven umwandeln.
Der Stern in Abbildung 13.109 wurde mit dem Doppelstern-
Formwerkzeug erstellt. In der Kontextleiste können die Anzahl
der  Spitzen, der Innenradius und der Spitzenradius verändert
­werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 835


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung 13.109 G

Eine Doppelsternform wurde erzeugt.

Durch einen Klick auf In Kurven umwandeln 1 verliert die Form


Geometrie aufteilen
ihre Optionen und entspricht einem Objekt, das zum Beispiel über
Statt auf die Schaltfläche
das Zeichenstift-Werkzeug (P) erzeugt wurde (siehe Abschnitt
In Kurven umwandeln zu
13.3.6). Sie können nun das Knotenwerkzeug (P) nutzen, um
klicken, können Sie auch
einen rechten Mausklick einzelne Knotenpunkte anzuklicken und mit gedrückter Maustaste
auf eine Form ausführen zu verschieben.
und dort den Befehl
­Geometrie • Aufteilen
wählen.

F  Abbildung13.110
Der ehemalige Doppelstern
kann aufgrund der Kurvenum-
wandlung verfremdet werden.

13.3.5 Formen und Text kombinieren


Formen eignen sich hervorragend zur Hinterlegung von Textboxen,
wenn diese auf ein Foto gelegt werden sollen. So habe ich in Abbil-
dung 13.111 eine Rechteckform über ein Foto gelegt und diese
mit weißer Farbe gefüllt. Durch den Mischmodus Weiches Licht

836 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

verrechnet er sich mit dem Foto und lässt Inhalte durchscheinen.


Auf diese Formebene habe ich dann einen Text mit der Schriftart
Gigi verfasst. Über die Farbpipette (I) habe ich für die Schrift
eine Farbe aus den Kirschblüten entnommen.

F  Abbildung 13.111
Text und Form sorgen für
gute Lesbarkeit.

Doch nicht nur als Unterlegfläche eignen sich Formen. So können


Sie eine Form mit einem Text versehen, der sich dann an die Form
anpasst. In Abbildung 13.112 habe ich eine neue Datei erzeugt und
eine leere Pixelebene mit einem Grünton versehen. Dort habe ich
eine Dreieckform abgelegt. Mit dem Rahmentext-Werkzeug kön-
nen Sie nun über diese Form fahren. Sobald beim Mauszeiger das
T in einer Form 2 erscheint, hat Affinity Photo diese erkannt und
beschränkt sich dann auf den durch die Form vorgegebenen Bereich.
Über Text • Fülltext einfügen konnte ich die Form sehr schnell
mit Text befüllen. Hier wird dann auch sichtbar, dass die Form ihre
Füllung verliert, sobald mit der Texteingabe begonnen wird.

F F  Abbildung 13.112

Eine Form kann als Textrah-


men verwendet werden.

F  Abbildung 13.113
Der Text wird durch die
Form beschränkt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 837


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Form-Texte nachträglich bearbeiten | Zwar haben Sie noch die


Möglichkeit, die Füllung nachträglich festzulegen, doch diese
bezieht sich dann auf die Schriftfarbe und nicht auf die Füllung
der Form.
Abhilfe schafft ein Duplikat der Formebene. Erzeugen Sie diese
durch (Strg)/(cmd) + ​(J), bevor Sie den Text verfassen. In der dupli-
zierten Formebene können Sie dann mit dem Rahmentext-Werk-
zeug den Text innerhalb der Form schreiben.

Abbildung 13.114 E
Ein Duplikat der Formebene
dient dazu, eine Füllung
unterhalb des Textes zu
erhalten.

13.3.6 Formen mit dem Zeichenstift-Werkzeug erstellen


Das Zeichenstift-Werkzeug (P) haben Sie bereits in Kapitel 11,
»Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen«, kennengelernt und
es zur Erstellung einer Auswahl verwendet. Dies ist aber nur ein
Einsatzzweck dieses Werkzeugs, denn grundsätzlich verwenden Sie
das Zeichenstift-Werkzeug zum Zeichnen von Vektorgrafiken. Beim
Aufruf des Zeichenstift-Werkzeugs (P) erhalten Sie in der Kon-
textleiste sehr viele Optionen. Wie bei Formwerkzeugen können
Abbildung 13.115 H Sie auch hier eine Farbe für die Füllung und die Kontur festlegen
Die Kontextleiste des sowie die Art der Kontur bestimmen. Die Füllung erscheint aller-
Zeichen­­stift-Werkzeugs dings nur dann, wenn Sie die letzte Option Mit Füllung aktivieren.

838 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Der Zeichenstift-Modus | Besonders interessant beim Erstellen


eigener Formen mit dem Zeichenstift-Werkzeug sind die Modi des
Zeichenwerkzeugs. Beim Modus können Sie vier verschiedene
Arten auswählen:
E Der Stiftmodus setzt durch einen einfachen Mausklick einen

sogenannten Knoten. Bei einem weiteren Klick wird ein weiterer


Knoten erzeugt und mit dem vorherigen verbunden.
E Der Smart-Modus arbeitet ähnlich, ermittelt aber selbstständig

die Art der Verbindung von Knoten zu Knoten.


E Der Polygon-Modus erzeugt immer eine Gerade von einem

zum nächsten Knoten.


E Beim Linienmodus wird immer der erste mit dem nächsten Kno-

ten verbunden, ein weiterer einfacher Mausklick erzeugt einen


neuen Startknoten.

Schritt für Schritt


Eine Form mit den Zeichenstift-Werkzeug erstellen
In dieser Schritt-Anleitung lernen Sie den Einsatz des Zeichenstift-
Werkzeugs und den Stiftmodus kennen.

1  Datei erzeugen
Erzeugen Sie über Datei • Neu eine Datei im Format DIN A4, ohne
transparenten Hintergrund und im Querformat. Aktivieren Sie die
Magnetische Ausrichtung , da sie Ihnen die Arbeit mit dem
Zeichenstift-Werkzeug erleichtert.

2  Zeichenstift-Werkzeug einstellen
Rufen Sie das Zeichenstift-Werkzeug (P) auf. Wählen Sie als
Kontur die Farbe Schwarz, und vergeben Sie eine Konturstärke
von 5 pt. Aktivieren Sie den Modus Stiftmodus 1 .
a
F  Abbildung 13.116
Das Zeichenstift-Werkzeug
wird festgelegt.

3  Zeichenstift-Werkzeug verwenden
Klicken Sie mit der Maus in den linken mittleren Bereich der Lein-
wand. Sie erzeugen den ersten Knoten. Halten Sie die (ª)-Taste
gedrückt, und klicken Sie etwas rechts vom ersten Knoten. Der
somit erzeugte Knoten wird mit dem ersten Knoten verbunden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 839


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung13.117
Zwei Knoten wurden verbunden.

4  Weiteren Knoten setzen


Halten Sie (ª) gedrückt, und erzeugen Sie durch einen einfachen
Mausklick einen weiteren Knoten unterhalb des letzten Knotens.

Abbildung 13.118 E
Ein weiterer Knoten wurde
gesetzt und verbunden.

5  Weitere Knoten erzeugen


Erzeugen Sie auf die gerade gezeigte Weise weitere Knoten, bis
Sie die Form aus Abbildung 13.119 erhalten. Durch die Verwen-
dung von Magnetische Ausrichtung können Sie die Knoten in
der jeweiligen Flucht setzen. Wenn Sie mit der Maus über den
ersten Knoten fahren, erscheint ein kleiner Kreis am Mauszeiger,
der Ihnen zeigen soll, dass Sie die Form schließen. Lassen Sie die
Datei für die nächste Schritt-Anleitung geöffnet.

Abbildung 13.119 E
Die fertige Form

Das Zeichnen von geraden Formen geht mit dem Zeichenstift-


Werkzeug recht schnell. Durch das gleichzeitige Drücken der
(ª)-Taste haben Sie die Gewissheit, dass Sie immer horizontale
oder vertikale Geraden zeichnen. Statt des Stiftmodus hätten Sie
für die letzte Schritt-Anleitung auch den Polygon-Modus ver-
wenden können, der jedoch lediglich gerade Linien beherrscht.
Der Stiftmodus hat aber noch mehr drauf: So lassen sich mit ihm
auch Kurven zeichnen.

840 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Schritt für Schritt


Eine Kurve mit dem Zeichenstift-Werkzeug zeichnen
Sehen Sie, wie Sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug nicht nur gerade
Linien, sondern auch Kurven zeichnen können.

1  Zeichenstift-Werkzeug einsetzen
Rufen Sie in der Datei aus der letzten Schritt-Anleitung das Zei-
chenstift-Werkzeug (P) auf. Falls dieses noch aktiv ist, wechseln
Sie kurzfristig zum Verschieben-Werkzeug (V) und klicken in
einen Bereich außerhalb der bestehenden Form.

2  Erste Knoten setzen


Klicken Sie neben die bestehende Form, um den ersten Knoten
zu setzen. Halten Sie (ª) gedrückt, und setzen Sie einen Knoten
weiter rechts. Halten Sie aber dieses Mal die Maus gedrückt, zie-
hen Sie diese nach unten, und lassen Sie dann die Maus los. Sie
erzeugen auf diese Weise eine Biegung.

F  Abbildung 13.120
Durch Ziehen eines Knotens
erzeugen Sie eine Kurve.

H  Abbildung 13.121
Die Biegung wird durchge-
3  Form schließen
reicht, und im nächsten
Klicken Sie mit der Maus auf den Startknoten (der kleine Kreis am Schritt wird die Kurve mit
Mauszeiger erscheint). Sie schließen damit die Form und überneh- gedrückter (Strg)/(cmd)-Taste
men die Biegung für die Verbindung mit dem vorherigen Knoten. beeinflusst.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 841


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

4  Biegung ändern
Halten Sie (Strg)/(cmd) gedrückt, klicken Sie in den Punkt, der sich
am Ende der blauen Linie befindet, und ziehen Sie diesen nach
unten. Halten Sie dabei die (ª)-Taste gedrückt, um senkrecht zu
verschieben zu können.

5  Form ändern
Halten Sie (Strg)/(cmd) gedrückt, und klicken Sie auf die obere
Verbindung von Startknoten und zweitem Knoten. Der Mauszeiger
zeigt eine kleine Wellenlinie an. Ziehen Sie die Verbindung mit
gedrückter Maustaste nach unten, um die Form zu verändern.

6  Verbindung lösen
G  Abbildung 13.122
Klicken Sie in der Kontextleiste auf das Symbol Kurve öffnen 1
Mit gedrückter (Strg)/(cmd)-
Taste können Sie die Form (Bereich Aktion). Halten Sie (Strg)/(cmd) gedrückt, und ziehen Sie
verändern. den Startknoten nach unten. Die Verbindung wurde aufgrund der
Aktion geöffnet und kann nun verschoben werden.
a

Abbildung 13.123 E
Über eine Aktion können Sie
die Form öffnen.

Wie Sie gesehen haben, übernimmt Affinity Photo grundsätzlich die


Biegung einer Verbindung für die folgende Verbindung. In vielen
Fällen ist dies aber nicht gewünscht. Daher bietet Ihnen Affinity
Photo verschiedene Möglichkeiten, auf diese Eigenart einzuwirken.

Schritt für Schritt


Einen Fisch mit dem Zeichenstift-Werkzeug zeichnen
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie einen Fisch zeichnen und
dabei gezielt mit einzelnen Knoten arbeiten.

842 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

1  Neue Datei erzeugen


Erzeugen Sie eine leere Datei im Querformat, mit dem Format
DIN A4, ohne transparenten Hintergrund.

2  Zeichenstift-Werkzeug vorbereiten
Rufen Sie das Zeichenstift-Werkzeug (P) auf. Wählen Sie in
der Kontextleiste eine Farbe für die Kontur, und vergeben Sie eine
durchgehende Kontur mit einer Stärke von 3 pt. Aktivieren Sie
auch die Magnetische Ausrichtung .

F  Abbildung 13.124
Das Zeichenstift-Werkzeug
wird eingerichtet.

3  Figur zeichnen
Klicken Sie mit der Maus auf die Leinwand (nutzen Sie hier die rote
Linie, die in der Mitte der Leinwand erscheint). Klicken Sie etwas
weiter oben und rechts vom ersten Knoten auf die Leinwand, und
ziehen Sie die gedrückte Maus nach unten, um eine Biegung zu
erzeugen.

F  Abbildung 13.125
Erzeugen Sie eine Biegung.

4  Knoten bearbeiten
Halten Sie (ª) gedrückt, und klicken Sie auf den zweiten Knoten.
Dieser wird somit zu einem kleinen Quadrat 1 (Abbildung 13.126,
vorher ein Kreis).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 843


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.126 E
Der Knoten wurde ange-
passt.

5  Neuen Knoten setzen


Klicken Sie oberhalb, nach rechts versetzt, in die Leinwand, und
ziehen Sie die gedrückte Maus nach rechts, um eine Biegung zu
erhalten.

6  Knoten anpassen und weiterzeichnen


Halten Sie (ª) gedrückt, und klicken Sie auf den letzten Knoten.
Erzeugen Sie einen weiteren Knoten im unteren Bereich, und zie-
hen Sie die gedrückte Maus nach unten, um eine Biegung zu er­­
reichen.

G  Abbildung 13.127 G  Abbildung 13.128


Erzeugen Sie eine Biegung. Ein weiterer Knoten wird hinzugefügt

7  Nächster Knoten
Klicken Sie mit gedrückter (ª)-Taste auf den letzten Knoten, und
erzeugen Sie einen weiteren Knoten, um auch hier wieder mit
gedrückter Maustaste eine Biegung erreichen. Nutzen Sie die

844 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Magnetische Ausrichtung, indem Sie sich an der Hilfslinie orien-


tieren, die erscheint, sobald Sie sich in der gleichen Flucht wie der
darüberliegende Knoten befinden.

8  Figur schließen
Klicken Sie bei gedrückter (ª)-Taste auf den letzten Knoten, und
erzeugen Sie einen abschließenden Knoten, indem Sie auf den ers-
ten Knoten klicken und mit gedrückter Maustaste eine Biegung
erzeugen.

G  Abbildung 13.129 G  Abbildung 13.130


Nutzen Sie die dynamischen Hilfslinien. Die Grundfigur ist
abgeschlossen.
9  Neuen Pfad zeichnen
Drücken Sie die (Esc)-Taste, um die Bearbeitung der Figur abzu-
schließen. Klicken Sie mit dem Zeichenstift-Werkzeug (P) auf die
obere Linie. Setzen Sie etwas weiter rechts einen weiteren Knoten
auf der Linie, und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste etwas nach
rechts, um eine Biegung zu erreichen. Das wird das rechte Auge
des Fisches.

F  Abbildung 13.131
Ein weiterer Pfad wird
gezeichnet.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 845


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

10   Noch ein Pfad


10
Drücken Sie (Esc), um die Bearbeitung des aktiven Pfades zu been-
den. Klicken Sie in die Figur, und erzeugen Sie ein weiteres Auge.

11   Ein weiterer Pfad


11
Drücken Sie die (Esc)-Taste, um die Bearbeitung abzuschließen,
und erzeugen Sie einen gebogenen Pfad für den Mund des Fisches.

G  Abbildung13.132 G  Abbildung
13.133
Das Auge des Fisches wurde gezeichnet. Der Mund besteht aus einem gebogenen Pfad.

12   Auge anpassen


12
Das Auge soll ein wenig angepasst werden. Drücken Sie (Esc),
um die letzte Pfaderstellung abzuschließen, und rufen Sie dann
das Knotenwerkzeug (P) auf, das sich den Platz in der Werk-
zeugleiste mit dem Zeichenstift-Werkzeug teilt. Klicken Sie mit
dem Knotenwerkzeug auf den oberen Punkt des Auges. Klicken
Sie auf den kleinen Punkt am Ende der Kurvenlinie, halten Sie die
(ª)-Taste gedrückt, und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste etwas
nach oben. Klicken Sie auf den unteren Knoten, und ziehen Sie
diesen etwas nach oben.

Abbildung 13.134 E
Pfade lassen sich auch noch
nachträglich anpassen.

846 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

13   Fisch ausmalen


13
Wählen Sie das Verschieben-Werkzeug (V), und klicken Sie auf
die Kontur des Fisches, um diesen auszuwählen. Klicken Sie in
der Kontextleiste auf das Farbfeld bei Füllung 3 , und wählen Sie
Verlauf 2 . Klicken Sie auf den linken Punkt 1 der Verlaufslinie,
und vergeben Sie eine Farbe. Wiederholen Sie den Schritt für den
Endpunkt des Verlaufs.
c

G  Abbildung 13.135
Der Fisch wird ausgemalt.

14   Auge von Farbe ausnehmen


14
Das Auge hat momentan keine Farbfüllung, daher scheint der Ver-
lauf des Fisches durch. Klicken Sie mit dem Verschieben-Werkzeug
(V) auf das Auge, und wählen Sie als Füllung die Farbe Weiß.

15   Ebenen gruppieren


15
Wechseln Sie ins Pamel Ebenen. Klicken Sie auf die erste Ebene,
halten Sie die (ª)-Taste gedrückt, und klicken Sie in die oberste
Ebene. Klicken Sie dann auf das Symbol Ebenen gruppieren
1 (Abbildung 13.136), um alle Ebenen in einer Ebenengruppe
zusammenzuführen. Benennen Sie die Ebenengruppe in Fisch um.
Sie haben nun eine gute Grundlage für weitere Arbeiten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 847


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung 13.136
Der Fisch ist fertig und kann nun mit weiteren Objekten versehen
werden.
3

Die verschiedenen Knotentypen | Wie Sie in der Schritt-Anleitung


gesehen haben, werden Knoten unterschiedlich angezeigt:
E Erscheint ein Knoten als Kreis, handelt es sich um einen Bézier-

kurven-Knoten 2 .
E Ist der Knoten quadratisch, handelt es sich um einen spitzen
4
Knoten 3 .
E Daneben gibt es noch einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte,

der Ihnen einen Smart-Knoten anzeigt 4 .


E Der gerade aktive Knoten wird rot angezeigt. Sobald eine Form

geschlossen ist, wird auf diese Weise der Startknoten angezeigt.


E Bézierkurven- oder Smart-Knoten besitzen Griffe 5 , mit denen

die Biegung beeinflusst werden kann – spitze Knoten verfügen


über keine Griffe.
5

G  Abbildung 13.137 Knotentypen verändern | Sie können nachträglich den Knoten-


Ein Bézierkurven-Knoten ist typ ändern. Hierfür klicken Sie mit dem Knotenwerkzeug auf
kreisförmig 2. Ein spitzer den gewünschten Knoten und wählen dann in der Kontextleiste
Knoten 3 wird als Quadrat
unter Umwandeln den Knotentyp aus, der den aktiven Knoten
angezeigt. Ein Smart-Knoten
ersetzen soll.
4 wird mit einem Punkt in
der Mitte angezeigt. Die Bie- Auf diese Weise habe ich den roten Knoten (den Startknoten)
gung von Bézierkurven- und ausgewählt und das Symbol In Glatt umwandeln angeklickt.
Smart-Knoten kann über die Mit gedrückter (Strg)/(cmd)-Taste konnte ich dann den Griff aus-
Griffe 5 verändert werden. wählen und die Bézierkurve damit anpassen.

848 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Neue Kurven hinzufügen | Der Fisch aus vorherigen Schritt-Anlei-


tung besteht aus mehreren Kurven, also Zeichenelementen. Über
(Esc) haben Sie jeweils das Zeichnen einer Kurve abgeschlossen.
Beim Ziehen einer neuen Kurve wurde dann gleichzeitig eine neue
Ebene angelegt.
Da es hierbei schnell zu einer hohen Anzahl an Ebenen kommen
kann, kann das Symbol sinnvoll sein. Wenn Sie dieses aktivie-
ren, werden bei jedem neuen Ziehen einer Kurve mit dem Zeichen-
stift, diese auf der gleichen Ebene wie die vorherige Kurve abgelegt.
Wenn Sie eine Kurve zeichnen und diese mit (Esc) abschließen,
werden die Ankerpunkte verworfen, sobald Sie die nächste Kurve
zeichnen. Sie erkennen das in der Abbildung 13.138. Hier habe ich
zuerst die lilafarbene Form gezeichnet, diese mit (Esc) verlassen
und dann eine neue Form (grün gefüllt) erzeugt.

F  Abbildung 13.138
Die erste Kurve hat die
Ankerpunkte »verloren«

Anders sieht es aus, wenn Sie das Symbol aktivieren. Hier-


durch behält eine Kurve ihre Ankerpunkte, wenn eine neue Kurve
gezeichnet wird.

G  Abbildung 13.139
Die erste Kurve behält ihre Ankerpunkte.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 849


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Aber nicht nur das: Da durch die gewählte Option die vorherige
Kurve ausgewählt bleibt, wirkt sich dies auch auf Einstellungen der
aktiven Zeichnung aus. So habe ich nach dem Zeichnen der zweiten
Form eine Füllung zugewiesen, die dann auch für die erste Form
herangezogen wird.

G  Abbildung 13.140
Die erste Form erhält das Aussehen der neuen Form.

Über einen Klick auf das Symbol aktivieren Sie den sogenann-
ten Gummibandmodus. Ist dieser nicht aktiviert, werden beim
Zeichnen von Kurven nur die Elemente angezeigt, die bereits
»gesetzt« sind. Sie sehen zwar das Zeichenstift-Werkzeug als Maus-
zeiger, können aber nicht direkt sehen, wie sich die nächste Kurve
auswirkt.

Abbildung 13.141 E
Standardmäßig werden die
Kurven vom letzten Anker-
punkt bis zum Mauszeiger
nicht angezeigt.

Wenn Sie allerdings den Gummibandmodus aktivieren, blendet


Affinity Photo eine Kurve ein, die Ihnen bereits beim Ziehen mit
G  Abbildung
13.142 dem Zeichenstift die Auswirkung anzeigt. Dies ist sehr hilfreich,
Der Gummiband-Modus wenn Sie das Zeichenstift nutzen, um entlang von Konturen, z. B.
ist aktiv. einer Hauskante etc., fahren.

850 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Wenn Sie die Option Ausrichtung anzeigen aktivieren, wird


die Verbindung zum Startpunkt mit einem kleinen, roten Strich
versehen. Dies soll Ihnen lediglich anzeigen, wo der Start einer
geschlossenen Form liegt.

Text auf Pfad | Gerade für kreative Einsätze ist die Möglichkeit,
Text entlang eines Pfades zu schreiben, sehr willkommen. Es ent-
spricht von der Arbeitsweise in etwa dem Text, den Sie in Formen
einsetzen (siehe Abschnitt 13.3.5). Erzeugen Sie zuerst einen Pfad,
im Beispiel habe ich das Zeichenstift-Werkzeug hierzu benutzt.

F  Abbildung 13.143
Ein Pfad wurde mittels Zei-
chenstift-Werkzeug erzeugt.

Rufen Sie anschließend das Grafiktext-Werkzeug auf und fahren Sie


mit der Maus zum Pfad. Sobald Sie den Pfad überfahren, wird der
Mauszeiger zu einem T mit einer Wellenlinie. Klicken Sie damit auf
den Pfad und beginnen Sie mit der Texteingabe.

G  Abbildung 13.144
Der Text entlang des Pfades

Der Textanfang wird mit einem grünen Dreieck gekennzeichnet,


das Ende mit einem roten Dreieck. Beide Dreiecke können Sie mit
gedrückter Maustaste verschieben und somit den Beginn oder das
Ende des Textes festlegen. Ist der Text länger als der verfügbare
Platz, bricht dieser um.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 851


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung13.145
Anfang und Ende des Textes lassen sich festlegen.

Im Foto aus Abbildung 13.146 habe ich auf diese Weise gearbeitet:
Mit dem Zeichenstift-Werkzeug habe ich einen Pfad entlang des
Wanderwegs erstellt. Dann habe ich mit dem Grafiktext-Werkzeug
diesen Pfad angeklickt und ein Zitat eingefügt. Den Text habe ich
anschließend mit einer anderen Farbe und Schriftgröße versehen
und aufgrund der Kurven vor »unterwegs zu sein« ein paar Leer-
zeichen eingegeben.

G  Abbildung 13.146
Der Text auf Wanderschaft

Beachten Sie hierbei, dass der gezeichnete Pfad seine Kontur ver-
liert und nur noch als Grundlinie für den Text fungiert. Wollen Sie
ihn mit seiner Kontur bewahren, müssen Sie ihn vorab duplizieren
((Strg)/(cmd) + ​(J)) und den Text auf dem Duplikat anwenden.
Wenn der Text umbricht, kann es sehr gut sein, dass er zu nah
am »gegenüberliegenden« Text steht, was in Abbildung 13.147 gut
zu erkennen ist.

852 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

Die Texte stehen sehr nah beieinander. Abhilfe schafft es, wenn Sie
hier in der Kontextleiste des Grafiktext-Werkzeugs die Grundlinie
in den negativen Bereich ziehen. In Abbildung 13.148 wurde der
maximale Wert von –50 % angewendet.

G  Abbildung 13.147 G  Abbildung 13.148


Pfadtext kann recht anhänglich sein. Durch die Verschiebung der Grundlinie entsteht
etwas Freiraum.

Schritt für Schritt


Eine Karte gestalten
In dieser Schritt-Anleitung erstellen Sie ein Banner für eine Glück-
wunschkarte und nutzen die neue Pfadtext-Funktion.

1  Datei erzeugen & Pfad zeichnen


Erzeugen Sie eine neue, leere Datei, DIN A4, Querformat, ohne
transparenten Hintergrund. Gehen Sie auf Ansicht • Hilfslinien
konfigurieren und klicken Sie auf das Symbol zur Erzeugung einer
neuen, horizontalen Hilfslinie. Überschreiben Sie die automatisch
erzeugte Hilfslinie von 105 mm mit dem Wert 70 mm. Die Hilfslinie
unterstützt Sie beim anschließenden Zeichnen des Pfades.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 853


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.149 E
Die Hilfslinie hilft beim
Zeichnen.

2  Pfad zeichnen
Rufen Sie das Zeichenstift-Werkzeug (P) auf und klicken Sie hier-
mit auf die Hilfslinie auf der linken Seite des Dokuments. Klicken
Sie unterhalb der Hilfslinie und ziehen Sie die Maus nach rechts,
Sie können dabei die Umschalt-Taste gedrückt halten, damit der
somit erzeugte Bogen gleichmäßig wird. Klicken Sie dann auf die
Hilfslinie am rechten, äußeren Rand. Die Biegung, die durch den
ersten Klick erzeugt wurde, wird damit synchron übernommen.

G  Abbildung 13.150
Der Pfad wird gezeichnet…

854 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

G  Abbildung
13.151
… und abgeschlossen.

3  Pfad anpassen und duplizieren H  Abbildung 13.152


Klicken Sie in der Kontextleiste auf die Konturstärke und ändern Die Kurve wird dupliziert, da
Sie diese auf 2 pt. Als Farbe verwenden Sie Schwarz. Drücken Sie sie später erhalten bleiben
(Strg)/(cmd) + ​(J), um die Ebene zu duplizieren. soll.

4  Text verfassen
Rufen Sie das Grafiktext-Werkzeug auf, vergeben Sie eine Schrift-
größe von 50 pt und klicken Sie auf den Pfad im linken Bereich.
Tippen Sie »HAPPY BIRTHDAY« ein.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 855


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.153 E
Der Text wurde verfasst.

5  Text anpassen
Klicken Sie vor das D von »BIRTHDAY« und fügen Sie mehrere
Leerzeichen ein – diese werden gleich notwendig, wenn das Ban-
ner um weitere Objekte ergänzt wird.

Abbildung 13.154 E
Der Text wird verändert.

6  Text verschieben
Rufen Sie das Verschieben-Werkzeug (V) auf und drücken Sie die
Richtungstaste nach unten, um den Text zu verschieben. Dieser
sollte letztendlich so positioniert sein, als würden die Buchstaben
am Pfad mit der schwarzen Kontur »hängen«.

Abbildung 13.155 E
Der Text wird mittels Rich-
tungstasten verschoben.

856 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

7  Text positionieren
Buchstaben, die etwas »über« dem Pfad liegen, können Sie ganz
leicht positionieren. Markieren Sie den betroffenen Buchstaben
und rufen Sie das Zeichen-Panel auf, indem Sie in den Text-Werk-
zeugeinstellungen auf das Symbol klicken. Im Zeichen-Panel
ändern Sie den Wert für die Grundlinie 1 , auch ein Neigen 2
kann hilfreich sein.

F  Abbildung 13.156
Überstehende Buchstaben
lassen sich positionieren.

8  Form zeichnen
Rufen Sie das Dreieck-Formwerkzeug auf und erzeugen Sie ein
spitz zulaufendes Dreieck. Vergeben Sie ihm eine schwarze Kontur
von 2 pt sowie eine weiße Füllung. Klicken Sie auf das Symbol ,
um sich den Transformationsursprung des Dreiecks anzeigen zu
lassen. Ziehen Sie diesen auf den unteren, linken Eckpunkt.

F  Abbildung 13.157
Die Form soll als Wimpel
genutzt werden.

9  Form transformieren
Klicken Sie an den Rand des Dreiecks (Mauszeiger wird zum Vier-
pfeil-Symbol), und ziehen Sie es auf den Pfad neben »Happy«. Der
linke Eckpunkt, gleichzeitig der Transformationsursprung, soll auf
dem Pfad liegen. Drehen Sie nun das Dreieck durch Klicken und
Ziehen des Rotationsanfassers nach unten. Da der Transformations-
ursprung auf dem Pfad liegt, bleibt das Dreieck an diesem »haften«.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 857


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.158 E
Das Dreieck wird gedreht.

10   Formen duplizieren


10
Damit weitere Wimpel erzeugt werden, drücken Sie (Strg)/(cmd)  + ​
(J) – die darüber duplizierte Ebene beinhaltet ein weiteres Drei-
eck. Verschieben Sie es hinter »HAPPY«, und drehen Sie es wie im
vorherigen Schritt: Ecke mit dem Transformationsursprung auf den
Pfad legen und dann über den Rotationsanfasser zurechtrücken.
Wiederholen Sie diesen Vorgang noch zweimal – damit haben
Sie insgesamt vier Wimpel erstellt.

G  Abbildung 13.159
Das Dreieck wurde mehrfach dupliziert und jeweils
neu positioniert.

11   Form mit Farbe füllen


11
Ändern Sie nun noch die Füllungen der Dreiecke. Wählen Sie dazu
eine Ebene eines Dreiecks im Ebenen-Panel aus und klicken Sie in
das weiße Farbfeld der Form-Kontextleiste. Klicken Sie auf eine
Farbe Ihrer Wahl.

858 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.3  Mit Formen arbeiten

F  Abbildung 13.160
Die Dreiecke erhalten unter-
schiedliche Füllungen.

12   Text mit Kontur versehen


12
Noch eine Kontur für den Text gefällig? Dann rufen Sie das Grafik-
text-Werkzeug auf und markieren Sie den Text, indem Sie ihn mit
gedrückter Maustaste überfahren. Rufen Sie das Zeichen-Panel auf
und vergeben Sie eine farbige Kontur von 2 pt Breite.

13   Datei vervollständigen


13
Nun könnten Sie noch über Datei • Platzieren ein Foto einsetzen G  Abbildung 13.161
und unter die unterste Ebene schieben. Alternativ können Sie auch Der Text soll noch mit einer
eine leere Pixel-Ebene erzeugen und diese mit einer Farbe oder Kontur versehen werden.
einem Verlauf versehen.

G  Abbildung 13.162
Sie haben gesehen: Beim Text, den Sie auf einem Pfad ablegen, Der Geburtstagsgruß wurde
handelt es sich weiterhin um einen »normalen« Text, d. h. Sie kön- um eine Füllungsebene mit
nen ihn nachträglich mit den Zeichen- und Absatzformatierungen radialem Verlauf erweitert.
anpassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 859


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

13.4 Objekte transformieren, ausrichten


und anordnen
In Kapitel 3, »Grundlegende Techniken«, haben Sie bereits gese-
hen, dass Sie Objekte skalieren und verschieben können. In diesem
Abschnitt möchte ich noch etwas weiter auf diese Möglichkei-
ten eingehen. Skalieren, Größenveränderungen etc. sind über die
Anfasser möglich, die sich an den Rändern von Objekten befin-
den, aber auch über das Panel Transformieren. Hier haben Sie
die Möglichkeit, Werte einzutragen, die ein genaues Bearbeiten
ermöglichen.

13.4.1 Positionierung über das Panel »Transformieren«


In Abbildung 13.163 sehen Sie eine Rechteckform, die auf der Lein-
wand eingesetzt wurde. Über das Panel Transformieren können
Sie mehrere Werte in Erfahrung bringen.

Abbildung 13.163 E
Eine Rechteckform und
deren Werte im Panel
Transformieren

Die Werte X und Y geben die Koordinaten des Objekts an. So befin-
det sich die Rechteckform 50,1 mm vom oberen Leinwandrand
und 35 mm vom linken Leinwandrand entfernt. Zur Ermittlung der
Koordinaten zieht Affinity Photo einen sogenannten Ankerpunkt
hinzu. Dieser wird im linken Bereich des Panels Transformieren
angezeigt.
Der aktive Ankerpunkt ist in Abbildung 13.163 der obere, linke
Anfasser 1 . Genauer gesagt, befindet sich demnach dieser Anker-
punkt 50,1 mm vom oberen Leinwandrand und 35 mm vom linken
Leinwandrand entfernt.

X- und Y-Werte | Die Werte für X und Y ändern sich entspre-


chend, wenn Sie durch einen einfachen Klick einen anderen Anker-

860 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

punkt wählen. So befindet sich der untere, mittlere Ankerpunkt der


Rechteckform 138,8 mm vom oberen Leinwandrand und 154,8 mm
vom linken Leinwandrand entfernt.
Die Werte B und H stehen für die Breite und Höhe des aktiven
Objekts. Sie können die Werte anklicken und überschreiben. So
G  Abbildung 13.164
habe ich den Wert für die Breite von 177,3 mm in 200 mm abge-
Breite und Höhe sind ver-
ändert. Was aber passiert mit der Höhe? Diese bleibt unangetastet,
bunden und ändern sich
da es momentan keine Verbindung der beiden Werte gibt. Die proportional.
Größenänderung wird also nicht proportional durchgeführt, was zu
einer Verzerrung (oder einem Stauchen) führt, die sich vor allem
bei Fotos meist negativ auswirkt.
Abhilfe schafft ein einfacher Klick auf das Kettengliedsymbol 2 .
Dadurch werden die Werte für Breite und Höhe verbunden und
verhalten sich bei einer Wertänderung proportional. G  Abbildung b
13.165
Die Breite wurde geändert,
Objekte rotieren und neigen | Der Wert R 3 steht für die Rota- ohne dass die Höhe davon
tion in Grad. Hier wirkt sich ebenfalls der ausgewählte Anker aus. betroffen ist.
Stellen Sie sich vor, Sie befestigen ein Foto mit einer Pinnnadel an
einer Pinnwand. Wenn Sie nun das Foto drehen, wird die Pinn-
nadel als Achse verwendet. Genauso verhält sich der ausgewählte
Ankerpunkt. In Abbildung 13.166 ist der obere linke Ankerpunkt
ausgewählt. Beim Rotieren bildet dieser die Achse.

c
F  Abbildung 13.166
Der obere linke Ankerpunkt
bildet die Achse, um die die
Rechteckform rotiert.

Der Wert hinter N gibt den Neigungswinkel an. Auch hier müssen
Sie darauf achten, welcher Ankerpunkt aktiv ist. Dieser bildet den
Punkt, von dem aus die Neigung ausgeht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 861


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.167 E
Der untere rechte Anker-
punkt wird für die Neigung
herangezogen.

Der Transformationsursprung (vormals Rotationsmittelpunkt) |


Wenn Sie im Panel Transformieren einen Ankerpunkt zweimal
hintereinander anklicken, wird automatisch die Mitte des Objekts 1
zum aktiven Ankerpunkt. Dieser mittlere Ankerpunkt wird dann
im Objekt eingeblendet. Sollte er bei Ihnen nicht sichtbar sein,
a liegt dies an einer Option, die zum Beispiel in der Kontextleiste
der Formwerkzeuge beinhaltet ist. Es handelt sich um das Symbol
Transformationsursprung aktivieren .
Diesen Transformationsursprung können Sie mit der Maus ankli-
cken und bei gedrückter Maustaste verschieben. Der neue Standort
bildet dann die Achse, um die das Objekt rotiert werden kann. Hier
G  Abbildung 13.168 können Sie auch die Maus neben einen der Anfasser setzen, bis
Der Transformationsursprung der Mauszeiger zu einem gebogenen Pfeil 2 wird, oder Sie nutzen
wird angezeigt. den oberen mittleren Anfasser. Wenn Sie die Rotation lieber über
das Panel Transformieren ausführen wollen, müssen Sie darauf
achten, dass im linken Bereich kein Ankerpunkt ausgewählt ist (alle
Ankerpunkte werden gleich groß angezeigt). Sobald Sie dort einen
Ankerpunkt auswählen (dieser wird dann größer angezeigt), miss-
achtet das Panel Transformieren Ihren Transformationsursprung.

Abbildung 13.169 E
Objekte können Sie über die
Anfasser rotieren.
b

862 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

Vorsicht bei Konturen


Die Rechteckform, die Sie zum Beispiel in Abbildung 13.170 sehen,
hat eine Kontur. Wenn diese nicht innerhalb der Form liegt (zum
Beispiel aufgrund der Option Umrisslinie mittig ausrichten), liegt
zwar der Rahmen der Form gemäß dem Panel Transformieren auf
den Koordinaten, aber die Kontur ragt darüber hinaus. Dies kann
beim Ausrichten mit anderen Objekten zu Ergebnissen führen, die
nicht in einer Flucht liegen. Hier sollten Sie für die Kontur die Op-
tion Umrisslinie innen ausrichten wählen.

F  Abbildung 13.170
Die Ausrichtung der Kon-
tur kann zu Problemen bei
der Anordnung von Objek-
ten führen.

13.4.2 Formen mit Filtern verändern


Durch die Funktion, eine Form über das Transformieren anzupas-
sen, ergeben sich bereits unterschiedlichste Möglichkeiten. Dane-
ben können Sie Formen aber auch mit Filtern stark verfremden. In
Abbildung 13.171 habe ich mit dem Ellipse-Form-Werkzeug einen
Kreis gezeichnet und diesen mit einem Verlauf versehen.

F  Abbildung 13.171
Der Kreis soll verformt
werden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 863


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Über Filter  • Verzerren  • Verformen blende ich das Dialog-


fenster Verformen ein. Dieses besitzt zwar nur einen Regler, die
Anwendung ist aber weitaus umfangreicher. Der Regler dient ledig-
lich der Auswirkung des Filters, der aber erst dann wirksam wird,
wenn Sie in eine Form klicken und mit gedrückter Maustaste den
dadurch gesetzten Verformen-Punkt verschieben.

Abbildung 13.172 E
Die Form wurde verformt.

Da Sie weitere Punkte setzen können, lassen sich auf diese Weise
interessante Formen erzielen.

Abbildung 13.173 E
Mehrere Verformungspunkte
führen zu abstrakten For-
men.

Über den Filter Wellen (Filter • Verzerren • Wellen) können Sie


die Konturen einer Form auflösen und die Form damit verfremden.

Abbildung 13.174 E
Der Wellen – Filter und
seine Auswirkung.

864 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

Auch der Filter Ausleuchtung (Filter  • Ausleuchtung bzw.


An Live-Filter denken
Ebene • Neue Live-Filterebene • Ausleuchtung), den Sie bereits
Gerade bei der Ausleuch-
in Abschnitt 11.4.4 kennengelernt haben, können Sie nutzen. Zwar
tung kann ich Ihnen nur
nicht zum Verformen, sondern, um der Form eine Lichtquelle zuzu-
empfehlen, den Weg über
weisen. Dieser wirkt sich nur auf die Form aus, gut zu erkennen an Live-Filter zu gehen. So
Abbildung 13.175, wo ich die Form auf eine farbige Hintergrund- können Sie die doch um-
ebene gelegt habe. fangreichen Einstellungen
des Filters noch nachträg-
lich anpassen.

G  Abbildung 13.175 E
Der Filter Ausleuchtung wirkt
sich nur auf die Form aus.

13.4.3 Mehrere Fotos gleichmäßig positionieren


Wenn Sie mit mehreren Objekten arbeiten und zum Beispiel eine
Reihe von Fotos gleichmäßig anordnen wollen, wirkt das Ergeb-
nis weitaus harmonischer, wenn sich diese in einer Flucht befin-
den. Hilfreich ist hierfür, die Magnetische Ausrichtung ein-
zuschalten. Darüber hinaus können Sie noch weitere Hilfsmittel
von Affinity Photo nutzen, die sich um die genaue Positionierung
und Anordnung kümmern. Die Arbeit mit Hilfslinien hat sich hier
bewährt.

Schritt für Schritt


Bilder verteilen und positionieren
In dieser Anleitung werden Sie mehrere kleinere Bilder in einer Kapitel_13 • sonnebl-1.jpg –
Datei platzieren und sie richtig positionieren. Hilfreich kann es sonnebl-7.jpg

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 865


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

sein, wenn Sie hierfür vorab Hilfslinien erzeugen, die Sie als Richt-
schnur heranziehen können.

1  Leere Datei erstellen


Gehen Sie auf Datei • Neu. Wählen Sie als Typ Drucken und als
Seitenvorgabe A4. Aktivieren Sie die das Querformat und deak-
tivieren Sie Transparenter Hintergrund.

2  Hilfslinien anlegen
Gehen Sie auf Ansicht • Hilfslinien konfigurieren. Deaktivie-
ren Sie die Option Prozent, und klicken Sie auf das Symbol Neue
horizontale Hilfslinie hinzufügen . Überschreiben Sie den
Wert (105 mm) mit 10. Erzeugen Sie auf diesem Weg eine wei-
tere Hilfslinie im Bereich Vertikale Hilfslinien, auch diese soll
den Wert 10 mm erhalten. Fügen Sie eine weitere horizontale
(200 mm) und eine vertikale Hilfslinie (287 mm) hinzu.

G  Abbildung 13.176
Hilfslinien sind hilfreich bei der Positionierung von Objekten.

3  Erstes Bild platzieren


Gehen Sie auf Datei • Platzieren, und wählen Sie die Datei »son­
nenbl-1.jpg«. Ziehen Sie mit gedrückter Maustaste das Bild auf. Es
soll in der Breite weniger als ein 1/3 der Leinwand einnehmen.

866 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

F  Abbildung 13.177
Das erste Foto wurde
platziert.

4  Nächstes Bild platzieren


Platzieren Sie das Foto »sonnenbl-2.jpg« neben dem ersten Foto.
Durch die Magnetische Ausrichtung 1 können Sie das Foto gut
anhand der dynamischen Hilfslinien auf die gleiche Größe bringen.
a

G  Abbildung 13.178
Das nächste Foto wurde platziert.

5  Nächstes Foto platzieren


Platzieren Sie das Foto »sonnenbl-3.jpg« neben dem zweiten Foto.
Nutzen Sie auch hier die dynamischen Hilfslinien.

F  Abbildung 13.179
Die erste Reihe ist komplett.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 867


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

6  Bildgröße anpassen
Falls Sie noch genügend Platz in der Reihe haben (wie in Abbil-
dung 13.180 gut zu erkennen), halten Sie (ª) gedrückt und kli-
cken zunächst in das zweite und dann in das erste Foto, um alle
drei Fotos auszuwählen. Ziehen Sie den unteren rechten Anfasser
nach außen, und halten Sie dabei die (ª)-Taste gedrückt, um die
Größe aller drei Fotos proportional zu verändern. Vergrößern Sie
die Fotos, bis die rechte Hilfslinie erreicht ist.

Abbildung 13.180 E
Die Größe wurde für alle
Fotos gleichzeitig geändert.

7  Restliche Bilder einfügen


Platzieren Sie nacheinander die Fotos »sonnenbl-4.jpg« bis »son­
nenbl-7.jpg«. In der zweiten Reihe soll nur rechts ein Foto erschei-
nen, in der dritten Reihe sind dann wieder drei Fotos zu sehen.
Achten Sie auf die dynamischen Hilfslinien, damit die Größe aller
Fotos identisch ist.

Abbildung 13.181 E
Die dynamischen Hilfslinien
erleichtern die Arbeit.

8  Foto verteilen
Klicken Sie in das erste Bild der ersten Reihe, halten Sie die (ª)-
Taste gedrückt, und klicken Sie dann ins zweite und dritte Foto
der ersten Reihe. Klicken Sie in der Symbolleiste auf das Symbol
Anordnen . Klicken Sie dort auf das Symbol Horizontal ver-
teilen 1.

868 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

G  Abbildung 13.182
Die erste Reihe wurde verteilt und hat nun
identische Zwischenräume.

9  Restliche Fotos verteilen


Wählen Sie die drei Bilder in der letzten Spalte aus. Klicken Sie auf
das Symbol Anordnen . Klicken Sie dort auf das Symbol Verti-
kal verteilen . Für die letzte Reihe wenden Sie die horizontale
Verteilung wie in Schritt 9 an.

10   Form einsetzen


10
Rufen Sie das Rechteck-Form-Werkzeug (U) auf. Erzeugen Sie in
der zweiten Reihe ein Rechteck 2 . Klicken Sie auf die Farbpipette
(I) und anschließend in einen grünen Bereich einer der Fotos.
Sie nehmen damit die Farbe auf und füllen gleichzeitig die Recht-
eckform mit dieser Farbe.

F  Abbildung 13.183
Eine Rechteckform wurde
hinzugefügt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 869


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

11   Text verfassen


11
Rufen Sie das Rahmentext-Werkzeug (T) auf, und ziehen Sie
einen Rahmen auf, der auf der Rechteckform liegt. Verfassen Sie
den Text »Sonniger Gruß«, und wählen Sie eine Schriftart Ihrer
Wahl (im Beispiel habe ich die Segoe Script gewählt). Passen Sie
die Schriftgröße an, klicken Sie dann auf die Farbpipette (I) und
anschließend in einen gelben Bereich eines Fotos.

Abbildung 13.184 E
Die fertige Datei

13.4.4 Objekte nachträglich anordnen


Aufgrund der Hilfslinien, die Sie in der letzten Schritt-Anleitung in
Schritt 2 erstellt haben, hatten Sie dafür gesorgt, dass die Fotos in
einer Flucht platziert werden konnten. Auch im Nachhinein lassen
Abbildung 13.185 H
sich Objekte ausrichten. Hierfür dient Ihnen der Befehl Anordnen.
Die Kreise sind wild verteilt
auf der Leinwand. Der
Die Kreise in Abbildung 13.185 sind wild verteilt auf der Lein-
Befehl Anordnen bietet wand, wobei jeder Kreis eine Ebene einnimmt. Diese habe ich
viele Möglichkeiten der Aus- markiert und dann das Symbol Anordnen in der Symbolleiste
richtung. angeklickt.

870 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

Hierüber können ausgewählte Objekte horizontal und vertikal


ausgerichtet werden. Wichtig ist allerdings, dass Sie einstellen, an
was die Objekte ausgerichtet werden sollen. Ist im Klappmenü
Ausrichten an die Option 2 4 ausgewählt, springen die Objekte
an die obere Seitenkante, wenn Sie das Symbol Oben ausrich-
ten 1 anklicken. Um das oberste Objekt aller markierten Objekte
als Richtschnur zu verwenden, wählen Sie aus dem Klappmenü
den Befehl Auswahlgrenzen, dieser führt zum Ergebnis aus Abbil-
dung 13.186.

F  Abbildung 13.186
Das oberste Objekt wurde
als Referenz für die Ausrich-
tung herangezogen.

Damit die markierten Objekte den gleichen Zwischenabstand erhal-


ten, klicken Sie zunächst auf das Symbol Horizontal verteilen .
Hierbei versucht Affinity Photo, alle Objekte gleichmäßig zu ver-
teilen, und verwendet die beiden äußeren Objekte als Referenz.
In Abbildung 13.187 kann man gut erkennen, dass der zugrunde
liegende Platz nicht ausreicht, um einen Zwischenraum zu erhalten.

Kontextmenü nutzen
Sie können die Ausrich-
tung und Anordnung von
Objekten auch über das
Kontextmenü vornehmen.
Nachdem Sie die ge-
wünschten Objekte ausge-
G  Abbildung13.187
wählt haben, klicken Sie
Die Objekte wurden verteilt.
mit der rechten Maustaste
in eines der Objekte und
Um dennoch einen Zwischenraum zu erzeugen, wechseln Sie wie- wählen entweder Anord-
der zum Symbol Anordnen und deaktivieren die Option Auto- nen oder Ausrichten.
matische Verteilung. Geben Sie dann den gewünschten Wert
ein. Affinity Photo erzeugt die Zwischenräume und vergrößert
automatisch den notwendigen Bereich. In Abbildung 13.188 habe
ich 8 mm eingegeben. Da die Leinwand aber die Maßeinheit px
(Pixel) 1 (Abbildung 13.188) verwendet, rechnet Affinity Photo
beim Bestätigen des Wertes diesen in Px um, was zu 23 px führt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 871


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Da die Kreise noch ausgewählt sind, lassen sie sich mit gedrückter
Maustaste in einem verschieben, falls durch die Verteilung die Lein-
wand überschritten wird.
a

G  Abbildung13.188
Der Zwischenraum von 8 mm
wurde manuell festgelegt.

Schritt für Schritt


Objekte am Seitenrand positionieren
Sehen Sie in dieser Schritt-Anleitung, wie Sie die Ausrichtung an
Ausrichten über
einem Seitenrand nutzen können.
Kontextleiste
Die Symbole zum Ausrich-
1  Datei erzeugen
ten von Objekten befinden
sich mittlerweile auch am Erzeugen Sie über Datei • Neu eine neue, leere Datei im Format
Ende der Kontextleiste des A4, ohne transparenten Hintergrund und im Querformat.
Verschieben-Werkzeugs.
Allerdings fehlen hier die 2  Form zeichnen
Symbole zur horizontalen Wählen Sie das Stern-Formwerkzeug . Ziehen Sie einen klei-
und vertikalen Verteilung. nen Stern auf. Wiederholen Sie den Schritt, erzeugen Sie mehrere
unterschiedlich große Sterne, die ruhig wild verteilt auf der Lein-
wand verteilt sein können.

Abbildung 13.189 E
Mehrere Sternformen
­wurden erzeugt.

872 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

3  Ränder einstellen
Wählen Sie Dokument • Ränder, aktivieren Sie im Dialogfenster
die Option Inklusive Seitenränder. Vergeben Sie für Oben den
Wert 20. Bestätigen Sie die Änderung durch einen Klick auf OK.
Es erscheint ein Strich auf der Leinwand, der den Rand anzeigt.

F  Abbildung 13.190
Richten Sie die Seitenränder
ein.

4  Sterne markieren
Rufen Sie das Verschieben-Werkzeug (V) auf, und klicken Sie
mit der Maus oben links neben die Leinwand. Halten Sie die Maus
gedrückt, und ziehen Sie diese nach unten rechts. Ziel dabei ist es,
dass Sie dadurch alle Sterne überfahren. Sobald Sie die Maus los-
lassen, werden alle Objekte in dem ausgewählten Bereich markiert.

F  Abbildung13.191
Mit der Maus lassen sich
Ebeneninhalte sehr leicht
markieren.

5  Sterne ausrichten
Klicken Sie auf das Symbol Anordnen . Wählen Sie aus dem
Klappmenü Ausrichten an im Bereich Vertikal ausrichten die

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 873


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Option Seitenränder. Klicken Sie dann auf das Symbol Oben aus-
richten . Verlassen Sie den Bereich Anordnen durch einen
Klick auf OK.

G  Abbildung13.192
Die Sterne wurden am definierten Seitenrand ausgerichtet.

6  Sterne gruppieren
Wechseln Sie in das Panel Ebenen. Klicken Sie dort auf das Symbol
Ebenen gruppieren , damit die noch ausgewählten Ebenen in
einer Ebenengruppe zusammengefasst werden. Benennen Sie die
Ebenengruppe in Sterne-oben um. Klicken Sie im Panel Ebenen
auf das Symbol Schützen/Schutz aufheben . Dies dient zur
G  Abbildung 13.193 Vorbereitung für den nächsten Schritt.
Die Sterne werden in einer
Ebene gruppiert. 7  Weitere Sterne erzeugen
Wechseln Sie zum Stern-Formwerkzeug , und ziehen Sie wei-
tere Sterne auf. Diese sollen nun aber senkrecht auf der Leinwand
angelegt werden.

G  Abbildung 13.194
Weitere Sterne wurden erzeugt.

874 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

8  Sterne markieren
Markieren Sie die neuen Sterne, wie bereits in Schritt 4 gesehen.
Durch die Sperrung der oberen Sterne in Schritt 6 können Sie auch
hier grob mit der Maus über die Leinwand fahren. Es werden nur
die neuen Sterne ausgewählt.

F  Abbildung 13.195
Die neuen Sterne wurden
markiert und im nächsten
Schritt an den Seitenrändern
linksbündig ausgerichtet.

9  Sterne ausrichten
Klicken Sie auf das Symbol Anordnen . Wählen Sie aus dem
Seitenkanten oder
Klappmenü Ausrichten an im Bereich Horizontal ausrichten
Seitenränder
die Option Seitenränder. Klicken Sie dann auf das Symbol Links-
In Schritt 9 der letzten
bündig . Verlassen Sie den Bereich Anordnen durch einen Klick
Schritt-Anleitung werden
auf OK. Da Sie keinen Rand definiert haben, ist der Seitenrand Sie keinen Unterschied er-
identisch mit dem Ende der Leinwand. kennen, wenn Sie statt
­Seitenränder die Option
Layoutseite wählen. Sei-
13.4.5 Magnetische Ausrichtung festlegen tenränder sind so lange mit
Die magnetische Ausrichtung haben Sie im Laufe dieses Buches Seitenkanten identisch,
bis Sie über Dokument •
schon mehrfach kennengelernt und eingesetzt. Sie aktivieren sie
Ränder eigene Seitenrän-
über einen Klick auf das Symbol , ist es dunkel hinterlegt, ist es
der festlegen. Bei Layout-
aktiv. Beim Einsatz von Formen kann eine Funktion dieser Aus-
seite handelt es sich immer
richtungshilfe sehr nützlich sein: Die Ausrichtung an einer Pixel- um den äußersten Rand
auswahl. der Leinwand.

Schritt für Schritt


Formen an einer Auswahl ausrichten
In dieser Schritt-Anleitung erstellen wir eine Auswahl, die als
Grundlage für die Positionierung von Formen dienen soll.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 875


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

1  Auswahl erstellen
Erzeugen Sie eine neue leere Datei (z. B. über (Strg)/(cmd) + ​(N))
im Format DIN A4, Querformat, kein transparenter Hintergrund.
Rufen Sie das Auswahlrahmen-Ellipse-Werkzeug (M) auf und
Abbildung 13.196 H aktivieren Sie die Option Von der Mitte aus. Erzeugen Sie eine
Eine runde Auswahl wurde runde Auswahl, indem Sie beim Aufziehen der Auswahl die
erzeugt. Umschalt-Taste gedrückt halten.

2  Magnetische Ausrichtung festlegen


Aktivieren Sie die Magnetische Ausrichtung und klicken Sie
auf den Pfeil neben diesem Symbol. Aktivieren Sie in den Einstel-
lung der magnetischen Ausrichtung den Befehl An Pixelauswahl­
begrenzung ausrichten.

3  Form zeichnen
G  Abbildung 13.197 Rufen Sie das Ellipse-Formwerkzeug auf und erzeugen Sie eine
Die magnetische Ausrich- runde Form, indem Sie die Umschalt-Taste gedrückt halten. Füllen
tung verfügt über einige Ein- Sie die Form über das Farbfeld in der Kontextleiste mit einer Farbe
stellungsmöglichkeiten. Ihrer Wahl.

Abbildung 13.198 E
Die Form wurde erzeugt.

876 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.4  Objekte transformieren, ausrichten und anordnen

4  Form positionieren
Klicken Sie mit der Maus auf die Randbegrenzung, damit der Vier-
Pfeil-Mauszeiger erscheint. Mit gedrückter Maustaste schieben
Sie dann die Form in Richtung Auswahl. Sobald ein Anfasser der
Randbegrenzung »Kontakt« mit dem Auswahlrahmen aufnimmt,
erscheint eine grüne Linie. Lassen Sie die Maus los – die Form wird
an der Auswahl positioniert.

F  Abbildung13.199
Die Form wurde positioniert.

5  Weitere Formen positionieren


Drücken Sie (Strg)/(cmd) + ​(J), um die Formebene zu duplizieren.
Das Duplikat der Form liegt auf der bestehenden Form – verfah-
ren Sie wie im vorherigen Schritt und verschieben Sie die kopierte
Form an den oberen Rand der Auswahl. Erzeugen Sie auf diese
Weise noch zwei weitere Formen und positionieren Sie diese.
Neben der magnetischen Ausrichtung entlang der Auswahl nutzen
Sie auch die Ausrichtung aufgrund der vorhandenen Formen.

F  Abbildung 13.200
Lassen Sie sich von der mag-
netischen Ausrichtung unter-
stützen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 877


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Statt der Auswahl, die Sie im ersten Schritt dieser Schritt-Anleitung


erzeugt haben, könnten Sie auch eine Form als Grundlage für die
Positionierung verwenden.

Abbildung 13.201 E
Auch Formen können als
Ausrichtungsgrundlage
genutzt werden.

13.5 Formen für Musterebenen nutzen


Ebenen haben Sie bereits im Kapitel 6, »Mit Ebenen und Masken
arbeiten«, kennengelernt. Die recht spezielle Musterebene soll die
Brücke zu Affinity Designer schlagen. Das Einsatzgebiet dieser Ebe-
nenart liegt in der Gestaltung und nicht in der üblichen Bildbearbei-
tung. Sie können hiermit z. B. einen Hintergrund für eine Internet-
seite gestalten oder die Musterebene als Grundlage für ein kreatives
Projekt, z. B. eine Flyererstellung, nutzen. Sie erstellen zuerst ein
Objekt oder einen Text, rastern die Ebene und generieren aus Ihr
eine neue Ebene, die mit dem gerasterten Element die gesamte
Leinwand ausfüllt, quasi so, als würden Sie Fliesen legen. Schauen
wir uns das einmal gemeinsam in einer Schritt-Anleitung an:

Schritt für Schritt


Eine Musterebene erstellen
In dieser Schritt-Anleitung erstellen wir eine Form und nutzen
diese als Grundlage für eine Musterebene.

1  Neues Dokument erstellen


Erzeugen Sie ein neues Dokument, DIN A4, Querformat. Wech-
seln Sie zu den Formwerkzeugen und klicken Sie dort auf das

878 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.5  Formen für Musterebenen nutzen

Raute-Formwerkzeug. Erzeugen Sie eine kleine Raute in der Mitte


der Leinwand.

G  Abbildung 13.202
Eine Raute-Form wurde erzeugt.

2  Raute formatieren
Weisen Sie der Raute eine weiße Füllung sowie eine orangefarbene
Kontur mit einer Breite von 5 pt zu.

F  Abbildung 13.203
Die Raute wird formatiert.

3  Objekt rastern
Da eine Form nicht als Auswahl für eine Musterebene verwendet
werden kann, führen Sie einen rechten Mausklick auf die Raute
aus und wählen Rastern.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 879


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Abbildung 13.204 E
Die Form muss gerastert
werden.

4  Musterebene erzeugen
Wählen Sie Ebene • Neue Musterebene aus Auswahl. Die Raute
wird als Kachel verwendet und so oft wiederholt, bis die gesamte
Leinwand ausgefüllt ist. Im Ebenen-Panel wird die neue Ebene
angezeigt.

G  Abbildung13.205
Die Musterebene wurde erstellt.

880 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.6  Malen mit Affinity Photo

5  Quell-Objekt ändern
In der Musterebene befinden sich augenscheinlich viele Rauten –
doch nur eine lässt sich auswählen: Das Quell-Objekt. Drehen Sie
dieses über den Drehpunkt. Dies hat Auswirkung auf alle wie-
derholten Objekte. Durch die Drehung wird die darunterliegende
Ebene wieder sichtbar.

F  Abbildung 13.206
Wird das Quell-Objekt
gedreht, wirkt es sich auf alle
wiederholten Inhalte aus.

6  Ebene ausblenden
Wechseln Sie in das Ebenen-Panel und klicken Sie auf den Haken
hinter der untersten Ebene, um diese auszublenden. Die Muster-
ebene können Sie nun für kreative Arbeiten einsetzen.

F  Abbildung 13.207
Das Muster wurde auf die
Schnelle erzeugt.

13.6 Malen mit Affinity Photo


In Kapitel 11, »Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen«,
haben Sie den Einsatz von Pinseln kennengelernt. Die große Aus-
wahl an Pinselspitzen zeigt eigentlich schon, dass Sie Pinsel nicht
nur für Retuschearbeiten oder zum Auswählen von Bildbereichen

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 881


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

nutzen können, sondern auch zum Malen. Nutzen Sie hierzu ver-
schiedene Pinselspitzen, und importieren Sie bei Bedarf weitere
Pinselspitzen. Denken Sie dabei daran, dass Pinsel, die für Photo-
shop angeboten werden, auch in Affinity Photo eingesetzt werden
können. Somit ergeben sich unzählige Möglichkeiten.

Schritt für Schritt


Ein Foto nachzeichnen – Malen mit Affinity Photo
Diese Schritt-Anleitung soll Ihnen zeigen, wie Sie mit den verschie-
denen Pinseln ein Bild malen können. Als Grundlage verwenden
Kapitel_13 • rosemark.jpg Sie ein Foto, das nachgezeichnet wird.

1  Datei einrichten
Öffnen Sie die Datei »rosemark.jpg« und wechseln Sie in das Panel
Ebenen, erzeugen Sie eine neue Pixelebene und benennen Sie
diese in »Konturen_LT« um.

G  Abbildung13.208
Der Leuchtturm soll nachgezeichnet werden.

2  Kontur zeichnen
Wechseln Sie in das Panel Pinsel und rufen Sie die Kategorie
Stifte auf. Wählen Sie den Pinsel Wackeliger Filzstift. Stellen
Sie Schwarz als Vordergrundfarbe ein und vergeben Sie eine Pinsel-
breite von 50 px.
Malen Sie entlang der Konturen des Leuchtturms. Setzen Sie
den Pinsel an jeder Kante neu an, somit lässt sich ein fehlerhafter
Pinselstrich einfach widerrufen.

882 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.6  Malen mit Affinity Photo

F  Abbildung 13.209
Die Konturen des Leucht-
turms wurden mit Pinsel­
strichen nachgezogen.

3  Mauer zeichnen
Erzeugen Sie eine neue Pixelebene und benennen Sie diese
in Mauer um. Im Pinsel-Panel rufen Sie die Kategorie Gravur
auf und wählen den ersten Pinsel aus. Stellen Sie im Panel Farbe
einen Braunton ein. Klicken Sie mit dem Pinsel auf den Anfang der
Mauer in der linken Ecke. Halten Sie (ª) gedrückt und klicken Sie
am rechten Rand auf das Ende der Mauer. Sie erzeugen damit eine
gerade Verbindung. Malen Sie dann über die Mauer.

G  Abbildung
13.210
Die Mauer wurde gemalt.

4  Himmel malen
Erzeugen Sie eine neue Pixelebene und benennen Sie diese
in Himmel um. Im Pinsel-Panel rufen Sie die Kategorie Wasser-
farben auf und wählen den ersten Pinsel aus (Borsten, geringe
Absorption 01). Im Panel Farbe wählen Sie einen Blauton aus und
in der Kontextleiste eine Breite von 4 096 px ein. Malen Sie über
das gesamte Bild.
Drücken Sie (X), um die Farbe Weiß als Vordergrundfarbe zu
erhalten. Klicken Sie ein paar Mal auf die Leinwand, um Wolken zu
erzeugen. Nutzen Sie hierbei die Richtungs-Tasten um die Pinsel-
spitze zu drehen und somit unterschiedliche Formen zu erhalten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 883


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung
13.211
Der Himmel wird gemalt.

5  Ebenenreihenfolge ändern
Da die Ebene »Himmel« alle anderen Ebenen überdeckt, wech-
seln Sie ins Ebenen-Panel und ziehen die Himmel-Ebene unter die
Ebene »Konturen_LT«. Achten Sie darauf, dass der blaue Strich, der
die neue Position der verschobenen Ebene anzeigt, durchgezogen
ist. Dadurch wird die Ebene in der gleichen Hierarchie wie die
anderen Ebenen und nicht als untergeordnete Ebene behandelt.

Abbildung 13.212 E
Die Ebene Himmel wird
­verschoben.

884 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.6  Malen mit Affinity Photo

6  Leuchtturm ausmalen
Erzeugen Sie eine neue Pixelebene und benennen Sie diese in
»Ausmalen« um. Im Pinsel-Panel rufen Sie die Kategorie Texturen
auf und wählen den Pinsel Pinselmuster 01 aus. Ändern Sie den
Fluss auf 100 % und wählen Sie als Vordergrundfarbe Weiß. Malen
Sie die Wände des Leuchtturms aus. Setzen Sie den Pinsel mehr-
fach neu an und übermalen Sie bereits gemalte Bereiche, um den
Auftrag zu verstärken. Wechseln Sie die Farbe in einen Braunton
und übermalen Sie ein paar Bereiche mit dieser Farbe.

G  Abbildung13.213
Der Leuchtturm wird ausgemalt.

7  Mauer verfeinern
Da der Himmel flächendeckend aufgetragen wurde, »scheint«
er in der Mauer unschön durch. Wechseln Sie daher zur Ebene
»Mauer«, wählen Sie im Pinsel-Panel die Kategorie Gravur den
Pinsel Feine Harke – Konstant aus und belegen Sie ihn mit einem
dunkelbraunen Farbton. Malen Sie über die Mauer. Belegen Sie
den Pinsel mit einem weiteren Braunton und malen Sie auch damit
über die Mauer. Rufen Sie dann Filter  • Unschärfe  • Gauss-
sche Unschärfe auf und vergeben Sie einen hohen Wert für den
Radius. Der Filter wirkt sich nur auf die Mauer aus, da diese eine
separate Ebene einnimmt. Blenden Sie die Ebene mit dem Leucht-
turm-Foto aus, um sich das Ergebnis zu betrachten.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 885


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

G  Abbildung 13.214
Das fertige Bild.

Sicherlich haben Sie bemerkt, dass Malen nicht zu meinen Fähig-


Foto als Grundlage
keiten zählt. Das soll Sie aber nicht davon abhalten, mit Affinity
verwenden
Photo zu malen. Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten – auch in
Ein Foto als Grundlage für
Kombination mit Formen und Filtern. Wenn Sie unsauber gezo-
eine Zeichnung zu verwen-
den, hat einige Vorteile. So gene Pinselstriche korrigieren wollen, sollten Sie hierfür Masken
können Sie naturgetreu verwenden oder aber z. B. den Radierer einsetzen. So können Sie
zeichnen und müssen sich Problemstellen beheben und können während des Malens auch
keine Gedanken über Grö- etwas»ungenauer« arbeiten. Denken Sie auch daran, dass Sie den
ßenverhältnisse etc. ma- Umfang der Pinsel durch den Import neuer Pinseldateien erweitern
chen. Falls die Farben des können – und seien Sie vor allem kreativer als ich …
Fotos zu intensiv sind und
die Pinselstriche schlecht
zu erkennen sind, können
Sie die Deckkraft der Foto- 13.7 Assets – Ihre Bibliothek für Objekte
Ebene reduzieren.
Wenn Sie in Affinity Photo viel mit Formen arbeiten, sollten Sie
sich unbedingt das Studio Assets anschauen. Hierüber können
Elemente, die Sie häufiger einsetzen wollen, in eine Art Bibliothek
ablegen und für künftige Projekte verwenden.
Wenn Sie das Studio Assets aufrufen, ist es erst einmal leer.
Klicken Sie auf das Drei-Striche-Symbol und wählen Sie Neue
Kategorie erstellen. Diese wird mit »Assets« betitelt und sollte
aus Gründen der Übersichtlichkeit umbenannt werden. Klicken
Sie daher auf das Drei-Striche-Symbol hinter der neu angelegten

886 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.7  Assets – Ihre Bibliothek für Objekte

Kategorie und wählen Sie Umbenennen (z. B. als neuer Name wäre
z. B. »Formen« möglich).

F  Abbildung 13.215
Das Studio Assets besitzt
eine neue Kategorie.

Als Inhalte für das Assets-Studio habe ich drei Formen erstellt und
diese jeweils mit einem Verlauf versehen. Jede Form kann nun
nacheinander mit dem Verschieben-Werkzeug ausgewählt und
mit gedrückter Maustaste in das Assets-Studio gezogen werden.
Achten Sie hierbei auf den blauen Rahmen 1 im Assets-Studio, der
die Ablage der Form anzeigt. Wenn Sie die Maus zu früh loslassen,
legen Sie die Form nicht als Asset ab, sondern verschieben diese
auf der Leinwand.

G  Abbildung13.216
Verschiedene Formen werden im Assets-Studio abgelegt.

Als Alternative zum Verschieben, können Sie das gewünschte


Objekt mit dem Verschieben-Werkzeug anklicken (in Abbildung
13.216 der Kreis), im Assets-Studio das Kontextmenü (Striche-­
Symbol) anklicken und dort Aus Auswahl hinzufügen wählen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 887


Kapitel 13  Mit Text, Formen und Vektoren arbeiten

Die Inhalte im Assets-Studio stehen Ihnen dann für kommende


Projekte zur Verfügung. So habe ich das Foto eines Reihers geöffnet
und den Kreis aus dem Assets-Studio angeklickt und mit gedrück-
ter Maustaste auf das Foto gezogen. Hier kann ich die Größe des
Kreises noch nachträglich anpassen, was selbstverständlich keinen
Einfluss auf das eigentliche Asset hat.

Abbildung 13.217 E
Eine Form aus dem
Assets-Studio kann
verwendet und
angepasst werden.

Falls Sie Gefallen an der Arbeit mit dem Assets-Studio finden,


kann ich Ihnen empfehlen, auch die Inhalte mit einem Namen
zu versehen. Dies erreichen Sie durch rechten Mausklick auf das
gewünschte Objekt und dem Aufruf des Befehls Asset umbenen-
nen. Erst dann können Sie ganz gezielt die Suche 1 im unteren
Bereich des Assets-Studios einsetzen.
Neben Formen können Sie auch Fotos oder andere Elemente
als Asset ablegen. In Abbildung 13.218 habe ich eine Signatur vor-
bereitet und diese über den Befehl Sichtbare zusammenlegen in
eine Ebene zusammengefasst, da sie aus zwei Textebenen besteht.
Affinity Photo rastert dabei die dadurch erzeugte Ebene, d. h. sie
verliert die Texteigenschaften.

Abbildung 13.218 E
Eine Signatur, die als Asset
abgelegt werden soll.

888 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


13.7  Assets – Ihre Bibliothek für Objekte

Diese Ebene habe ich in das Asset-Studio abgelegt, wo ich vorab


eine neue Kategorie mit dem Namen »Signatur« erstellt hatte.
Anschließend habe ich ein Foto geöffnet und konnte die Signa-
tur aus dem Asset-Studio dort hineinziehen. Da die Signatur in
schwarzer Schrift verfasst wurde, die sich schlecht vom Hintergrund
absetzt, habe ich den Füllmodus Radieren 2 verwendet.

G  Abbildung 13.219
Die Signatur wurde hineingezogen und angepasst.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 889


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

Kapitel 14
Effekte und Stile anwenden
Wie Sie bereits gesehen haben, geht Affinity Photo weit über die
Ansprüche einer reinen Bildbearbeitung hinaus. Hierzu zählen auch
die sogenannten Effekte, mit denen sich Fotos und andere Objekte
wie Texte oder Formen versehen lassen. So finden Sie im eigens
dafür bereitgestellten Panel Effekte einige Funktionen, mit denen
Sie Ihre Dateien grafisch aufwerten können.

14.1 Fotos und Objekte mit Effekten


versehen
Für die Zuweisung eines Effekts müssen Sie die Ebene des gewünsch-
ten Objekts auswählen. Ist keine Ebene ausgewählt (zum Beispiel
H  Abbildung 14.1
über Auswahl  • Ebenenauswahl aufheben), sind sämtliche Der Text, der mit Effekten
Effekte im gleichnamigen Panel deaktiviert. Sorgen Sie also dafür, belegt werden soll. Effekte
dass Sie entweder die betreffende Ebene oder das gewünschte lassen sich auch über das
Objekt (mit dem Verschieben-Werkzeug (V)) auswählen. Panel Ebenen aufrufen.
Den Effekt weisen Sie zu, indem Sie diesen im Panel Effekte 1
aktivieren (mit einem einfachen Klick in das Kästchen vor dem
Effektnamen) und anschließend die Regler verändern. Alternativ
dazu können Sie auch im Panel Ebenen auf das Symbol Ebenen- a
effekte 2 klicken, woraufhin Sie ins gleichnamige Dialogfens-
ter gelangen. Hier sind die Einstellungsmöglichkeiten etwas anders
angeordnet, sie finden jedoch alle wieder.

b
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 891
Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

Lernen Sie nun die einzelnen Effekte kennen – hierfür habe ich den
Text aus Abbildung 14.1 erstellt, der mit einer Füllung und einer
Kontur versehen wurde.

14.1.1 G
 außsche Unschärfe: Texte und Bilder
verschwimmen lassen
Mit diesem Effekt fügen Sie der ausgewählten Ebene eine Unschärfe
hinzu. Je höher Sie den Wert für Radius 1 wählen, desto stärker
wird die Unschärfe sichtbar. In Abbildung 14.2 habe ich einen
Radius von 20 px gewählt.
a

b
G  Abbildung 14.2
Der Effekt Gausssche Unschärfe wurde angewendet.

Die Option Transparenz übernehmen 2 bewirkt, dass nur der


Rand eines Objekts von der Unschärfe betroffen ist. Hierdurch
erhalten Sie den Inhalt Form eines Objekts, während dessen Kon-
tur unscharf wird.

G  Abbildung 14.3
Der gleiche Effekt – allerdings mit aktiver Option Transparenz
übernehmen

14.1.2 Schatten und Glüheffekte


Affinity Photo bietet vier interessante Schatten- und Schein-Effekte,
die wir uns nun näher ansehen wollen.

Schatten nach außen | Mit dem Effekt Schatten nach aussen


weisen Sie einem Objekt einen Schlagschatten hinzu. Sie haben
einige Optionen, um den Schlagschatten-Effekt gezielt zu steuern:

892 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.1  Fotos und Objekte mit Effekten versehen

E Über einen Klick auf das Farbfeld hinter Farbe 3 bestimmen Sie
die Farbe des Schattens, den Sie dort über den Regler Rauschen
körniger erscheinen lassen können.
E Mit dem Deckkraft-Regler 4 bestimmen Sie die Transparenz
des Schattens. Je höher der Wert, desto kräftiger wirkt auch der
Schatten.
E Über den Regler Radius 5 können Sie den Schatten weicher
werden lassen, indem Sie einen hohen Wert wählen.
E Der Versatz 6 gibt an, wie weit der Schatten vom gewählten
Objekt entfernt sein soll. Je höher der Wert, desto weiter bewegt
sich der Schatten vom Objekt weg.

c
d
e
f

G  Abbildung 14.4
Der Effekt Schatten nach aussen wurde zugewiesen. h g

E Um den Lichteinfall zu steuern, der für den Schatten sorgt, kön-


nen Sie den Winkel-Regler 8 nutzen. Der blaue Strich innerhalb
des Reglers zeigt die Richtung an, in die die Lichtquelle leuchtet
(in Adobe Photoshop zeigt dieser Strich in die Richtung, aus
der die Lichtquelle kommt). Den Wert für den Winkel ändern
Sie, indem Sie auf den Drehregler klicken und bei gedrückter
Maustaste in die gewünschte Richtung ziehen. Alternativ dazu
können Sie auch auf den Wert klicken und den gewünschten
Winkel eingeben.
E Intuitiver lässt sich der Schatten über einen Klick auf die Schalt-
fläche Versatzwerkzeug 7 einstellen. Sobald Sie diese ange-
klickt haben, erscheint der Mauszeiger mit zwei kleinen Recht- G  Abbildung 14.5
ecken. Damit klicken Sie auf die Leinwand und verschieben mit Der Mauszeiger bei Verwen-
gedrückter Maustaste den Schatten an die gewünschte Stelle. dung des Versatzwerkzeugs

Hierbei ändern sich je nach Positionierung der Winkel sowie


der Versatz.

Wie jeder Effekt lässt sich auch der Schatten auf ein Foto anwen-
den. Beachten Sie hierbei jedoch, dass Sie das Foto vorab verklei-
nern, da der Schatten sonst nicht sichtbar wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 893


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

Abbildung 14.6 E
Nur bei verkleinertem Foto
wird der Effekt Schatten
nach aussen sichtbar.

Schatten nach innen | Der Effekt Schatten nach innen ist fast
identisch mit dem Effekt Schatten nach aussen – nur wird hier
der Schatten innerhalb des Objekts sichtbar.

G  Abbildung 14.7
Der Effekt Schatten nach innen wurde angewendet.

Schein nach außen: Objekte glühen lassen | Wenn Sie den Effekt
Schein nach aussen einsetzen, wirkt das Objekt, als würde es
glühen oder eben scheinen. Lassen Sie sich hier nicht durch den
offensichtlichen Höchstwert für den Radius von 100 px irritieren
– denn durch Eingabe eines höheren Wertes wird auch dieser ange-
nommen. So habe ich einen Radius von 500 px verwendet und
einen sehr breiten Schein erzeugt.

Abbildung 14.8 E
Der Radius verträgt auch
höhere Werte.

894 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.1  Fotos und Objekte mit Effekten versehen

Schein nach innen | Der Effekt Schein nach innen ist von den
Einstellungen identisch mit dem Effekt Schein nach aussen – mit H  Abbildung 14.9
dem einzigen Unterschied, dass der Schein innerhalb des Objekts Der Effekt Schein nach
sichtbar ist. innen wurde angewendet.

14.1.3 Objekte und Fotos plastisch wirken lassen


Mit den folgenden Effekten verleihen Sie Objekten eine gewisse
Tiefe. Sie eignen sich sehr gut für die Textgestaltung, zum Beispiel
bei plakativen Texten. Aber auch bei Fotos lassen sich diese Effekte
anwenden, die allerdings zum Rand hin etwas Platz haben sollten,
um dem Effekt einen gewissen Freiraum zu geben.

Umrandung | Vor allem für plastische Text eignet sich der Effekt
Umrandung hervorragend. Hier wird um jeden Buchstaben eine
weitere Kontur gelegt, die allerdings abgerundet ist. Aber auch auf
Fotos lässt sich dieser Effekt anwenden. Hier sollten Sie jedoch H  Abbildung 14.10
das Foto vorab etwas kleiner als die Leinwand skalieren, damit der Der Effekt Umrandung
Effekt sichtbar wird. sorgt für plastische Texte.

3D | Auch der Effekt 3D sorgt für ein plastisches Aussehen. Auch
wenn er nur mit zwei Optionen (Deckkraft und Radius) ausge-
stattet ist, bietet er über einen Klick auf das Zahnradsymbol 1
etliche Einstellungen an. Hier finden Sie zum Beispiel einen Regler
(Spiegelnd), mit dem Sie eine Art Reflexion einstellen können.
Den Effekt können Sie verstärken, indem Sie weitere Lichtquellen
hinzufügen, deren Richtung Sie ebenfalls definieren können. Sie
sehen, dass es sich durchaus lohnt, bei einem Effekt das Zahnrad-
symbol anzuklicken.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 895


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

Abbildung 14.11 E
Der Effekt 3D mit erweiter-
ten Optionen

Kanten schleifen / Relief | Bei diesem Effekt wirken die Kanten


eines Objekts erhaben und geschliffen. Gleichzeitig erzeugt dieser
Effekt eine Art Schlagschatten. Das Objekt erhält dadurch eine
gewisse Tiefe. Auch dieser Effekt offenbart seine ganze Bandbreite
an Möglichkeiten durch einen einfachen Klick auf das Zahnrad-
symbol. Hier rufen Sie die Ebeneneffekte auf und können den Typ
des Schliffs oder auch den Lichteinfall steuern.

Abbildung 14.12 E
Der Effekt Kanten schlei-
fen / Relief wurde ange-
wendet.

896 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.1  Fotos und Objekte mit Effekten versehen

Farbe überlagern | Mit dem Effekt Farbe überlagern können Sie


eine Farbe, die Sie durch einen Klick auf das Farbfeld festlegen,
über den Ebeneninhalt legen. Über die Deckkraft steuern Sie die
Verrechnung mit der vorhandenen darunterliegenden Farbe.

G  Abbildung 14.13
Der Effekt Farbe überlagern verrechnet die gewählte mit der
vorhandenen Farbe.

Verlauf überlagern | Sie können mit Verlauf überlagern den


Ebeneninhalt mit einem Verlauf überlagern. Auch hier lohnt sich
ein Blick auf das Dialogfenster Ebeneneffekte (mit einem einfachen
Klick auf das Zahnradsymbol), da Sie hier unter anderem den Typ
des Verlaufs und die Start- und die Endfarbe festlegen können.

F  Abbildung 14.14
Der Effekt Verlauf überla-
gern bietet erweiterte Ein-
stellungen im Dialogfenster
Ebeneneffekte.

Solch ein Effekt eignet sich auch sehr zur Verfremdung von Fotos.
In Abbildung 14.15 habe ich einen linearen Verlauf von oben nach
unten angewendet (ich habe diesen über den Regler Winkel fest-
gelegt).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 897


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

Abbildung 14.15 E
Nutzen Sie den Effekt Ver-
lauf überlagern auch für
Fotos.

Schritt für Schritt


Ebeneneffekte zuweisen
Vervollständigen Sie die Datei »collage.afphoto«, die Sie bereits in
Kapitel 11, »Montagen, kreative Bildeffekte und Collagen«, erstellt
haben. Es sollen nun noch Ebeneneffekte hinzugefügt werden.
Kapitel_14 • collage.afphoto
(beziehungsweise Ihre ge-
speicherte Datei aus Kapi- 1  Datei öffnen
tel 11, »Montagen, kreative Öffnen Sie die Datei »collage.afphoto«. Wechseln Sie in das Panel
Bildeffekte und Collagen«) Ebenen, und wählen Sie die oberste Ebene aus.

2  Ebeneneffekt hinzufügen
Klicken Sie auf das Symbol Ebeneneffekte , und klicken Sie
anschließend auf Schatten nach aussen. Aktivieren Sie nun
diesen Effekt mit einem Klick auf den kleinen Kasten 1 vor dem
Effektnamen. Vergeben Sie für Deckkraft 50 %, Radius 15 px,
Versatz 6 px, Intensität 26 % und für Winkel 135°.

898 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.1  Fotos und Objekte mit Effekten versehen

F  Abbildung 14.16
Ein Ebeneneffekt wird
festgelegt.

3  Weiteren Ebeneneffekt zuweisen


Aktivieren Sie den Effekt 3D, und klicken Sie darauf, damit Sie die
Einstellungen ändern können. Wählen Sie Radius 18 px, Weich-
zeichnen 14 px und Deckkraft 100 %. Spielen Sie so lange mit
den weiteren Reglern, bis Ihnen das Ergebnis zusagt. Klicken Sie
auf die Schaltfläche Schliessen um das Dialogfenster Ebenen-
effekte zu verlassen.

F  Abbildung14.17
Der Ebeneneffekt 3D

4  Effekt übertragen
Die restlichen Collagefotos sollen den gleichen Effekt erhalten.
Drücken Sie daher (Strg)/(cmd) + ​(C), während Sie sich noch auf

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 899


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

der obersten Ebene mit dem Ebeneneffekt befinden. Klicken Sie


in die zweite Ebene von oben, halten Sie die (ª)-Taste gedrückt,
und klicken Sie in die vorletzte Ebene. Wählen Sie dann Bearbei-
ten  • Effekte übertragen. Sie können die Datei anschließend
speichern.

G  Abbildung14.18
Die Ebeneneffekte der obersten Ebene wurden auf
weitere Ebenen übertragen.

14.2 Ebeneneffekte: Erweiterte


Effektoptionen
Bis auf den Effekt Gausssche Unschärfe verfügen alle aktivierten
Effekte über ein Zahnradsymbol, mit dem Sie Zugriff auf alle Ein-
stellungen des jeweiligen Effekts haben. Teilweise entspricht der
Leistungsumfang den Einstellungen, die auch beim direkten Aufruf
eines Effekts sichtbar sind. Einige Effekte offenbaren allerdings ihre
gesamte Vielfalt erst in diesem Dialogfenster.
So haben Sie bereits beim Effekt 3D gesehen, wie weitreichend
die Einstellungen im Dialogfenster Ebeneneffekte sind. Damit Sie
die jeweiligen Optionen sehen, müssen Sie vorab den Effekt auf der
linken Seite anklicken. Wenn Sie lediglich einen Effekt aktivieren,
indem Sie auf das kleine Kästchen 1 vor dem Effekt klicken, wird
dieser zwar angewendet, die Optionen werden aber dennoch nicht
eingeblendet. Klicken Sie zusätzlich auf den Effektnamen, erst dann
können Sie die Einstellungen vornehmen.

900 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.2  Ebeneneffekte: Erweiterte Effektoptionen

F  Abbildung 14.19
a Achten Sie darauf, welchen
Effekt Sie ausgewählt haben.

14.2.1 Ebeneneffekte und Mischmodi


Ein Großteil der Effekte verfügt über einen Mischmodus, wie Sie
ihn bereits von den Ebenen her kennen. Zwar bildet ein Effekt
keine eigene Ebene, aber dennoch können Sie über den Misch-
modus festlegen, wie er mit dem betreffenden Objekt verrechnet
wird. Bei Aktivierung eines Effekts nutzt dieser standardmäßig einen
Mischmodus (beim Effekt Schein nach innen ist dies zum Beispiel
der Mischmodus Negativ multiplizieren) – durch die Wahl eines
anderen Mischmodus wirkt sich der Effekt anders aus, teilweise ist
er dann aber auch gar nicht mehr sichtbar.
Das Rechteck aus Abbildung 14.20 wurde mit dem Effekt Ver-
lauf überlagern versehen. Beim Mischmodus Normal ist der
Effekt sichtbar, zeigt aber keine Wirkung, wenn der Mischmodus
auf Weiches Licht umgestellt wird.

G  Abbildung 14.20 G  Abbildung14.21


Der Effekt Verlauf überlagern … … wird wirkungslos, wenn der Mischmodus
auf Weiches Licht gesetzt wird.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 901


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

14.2.2 Effekte punktgenau steuern: die Option


Füllungsdeckkraft
Neben den erweiterten Möglichkeiten ist besonders eine Option
interessant, die Sie auch direkt im Panel Effekte wählen können:
die Füllungsdeckkraft 2 .
Sie unterscheidet sich von der normalen Deckkraft darin, dass
hierbei nicht die gesamte Ebene transparenter wird, sondern nur
deren Inhalt, nicht aber der Effekt. Sichtbar wird dies in Abbildung
14.22. Hier habe ich unterhalb der Textebene »Birdwatch« ein Foto
platziert. Dem Text habe ich den Effekt Schein nach aussen zuge-
wiesen und diesen mit einer Füllungsdeckkraft von 0 % versehen.

G  Abbildung14.22 b
Die Füllungsdeckkraft G  Abbildung14.23
bewahrt den Effekt … … blendet aber die Füllung der Buchstaben aus.

Hier könnte man auf den Gedanken kommen, den Text ohne Fül-
lung zu formatieren. Dies führt aber lediglich dazu, dass der Text
komplett verschwindet, da der Effekt keine Kontur erkennt, an der
er sich orientieren könnte. In der Schritt-Anleitung »Wasserzeichen
erstellen und exportieren« im Abschnitt 15.1 wird die Füllungs-
deckkraft auch eingesetzt.

14.2.3 Option Mit Objekt skalieren


Die aktivierte Option Mit Objekt skalieren 1 bewirkt, dass sich
der Effekt beim Verkleinern oder Vergrößern des Objekts propor-
tional verhält. So habe ich die Form in Abbildung 14.24 mit dem
Effekt Schatten nach aussen versehen. Beim Verkleinern passt

902 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.3 Ebenenstile

sich dieser aufgrund der Option Mit Objekt skalieren an – wird


diese Option deaktiviert, behält der Schatten seine Größe bei.

F  Abbildung 14.24
Die Form mit einem Schat-
ten wird verkleinert und der
Schatten passt sich an, da
Mit Objekt skalieren akti-
viert wurde. Ist diese Option
deaktiviert, behält der Schat-
ten seine Größe.

Panel »Ebenen« nutzen


Sie müssen für die Effekte nicht zwingend ins gleichnamige Panel
wechseln. Sie können einer Ebene auch über das Panel Ebenen
durch einen Klick auf das Symbol Ebeneneffekte einen Effekt über
das Dialogfenster zuweisen. Ebenen, die bereits einen Ebeneneffekt
einsetzen, erkennen Sie an dem Ebeneneffekte-Symbol (fx) im rech-
ten Bereich hinter dem Ebenennamen.

F  Abbildung14.25
Ebeneneffekte werden
auch im Panel Ebenen
angezeigt.

14.3 Ebenenstile
Mit den gerade gezeigten Ebeneneffekten lassen sich Ebenenin-
Keine Kenntlichmachung
halte sehr umfangreich gestalten. Um einen bestimmten Effekt zu
Eine Ebene, der Sie einen
erreichen, ist es oft erforderlich, mehrere Ebeneneffekte zu ver-
Stil zugewiesen haben,
wenden. Um Ihnen diese Arbeit zu erleichtern, bietet Ihnen Affinity wird nicht besonders
Photo sogenannte Stile an, die Ebeneneffekte vereinen, die beliebt kenntlich gemacht. Anders
ist. Neben den voreingestellten Ebenenstilen können Sie auch als bei den Ebeneneffek-
eigene Stile erzeugen, die auf angewendeten Effekten beruhen. Für ten, die Ihnen anhand des
Effekte, die Sie nur einmalig anwenden, ist das Anlegen von Stilen gleichnamigen Symbols
sicherlich nicht nötig. Doch wenn Sie ein bestimmtes Aussehen, das angezeigt werden, fehlt bei
Stilen solch eine Kenn-
Sie über Effekte erreicht haben, mehrfach, auch dateiübergreifend,
zeichnung.
einsetzen wollen, ergeben Ebenenstile unbedingt Sinn.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 903


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

14.3.1 Einen Stil vergeben


Sie finden die vorgefertigten Stile im gleichnamigen Panel Stile.
Wählen Sie hierzu die Ebene beziehungsweise das Objekt aus, das
Abbildung 14.26 H das Aussehen erhalten soll, und wählen Sie dann aus dem Panel
Der Form wurde der Stil Stile den gewünschten Stil, indem Sie diesen einmal anklicken. In
80er Gel glänzend zuge- Abbildung 14.26 habe ich der Quadratischer Stern-Form den Stil
wiesen. 80er Gel glänzend zugewiesen.

Stil wechseln | Der Stil kann jederzeit gewechselt werden, indem


Sie das Objekt beziehungsweise die Ebene auswählen und darauf
einen anderen Stil anwenden, indem Sie diesen durch einen ein-
fachen Klick auswählen. Hierbei wird das Aussehen, das Sie vorab
per Ebenenstil zugewiesen haben, überschrieben. Wenn Sie sich
unsicher sind, ob Ihnen der Stil letztendlich zusagt, können Sie
auch vorab die betreffende Ebene duplizieren (zum Beispiel mittels
(Strg)/(cmd) + ​(J)) und den Stil auf der kopierten Ebene anwenden.

Stil rückgängig machen | Achtung: Ein zugewiesener Stil lässt


sich im Nachhinein nicht mehr abwählen, das heißt, Sie können
lediglich über Bearbeiten • Rückgängig beziehungsweise (Strg)/
(cmd) + ​(Z) zum vorherigen Stand zurückkehren.
Schließen und speichern Sie eine Datei, deren Ebenen mit einem
Stil versehen wurden, funktioniert dieses Widerrufen beim nächsten
Aufruf allerdings nicht mehr. Hier könnten Sie lediglich auf die Origi-
nalebene zurückkehren, falls Sie vorher ein Duplikat erstellt haben.

904 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.3 Ebenenstile

14.3.2 Einen eigenen Stil erstellen


Neben den standardmäßigen Stilen können Sie auch eigene Stile
kreieren. Die Grundlage eines Stils sind immer Ebeneneffekte
beziehungsweise bei Vektorformen die Füllung und Kontur sowie
bei Texten außerdem die Schriftart. Bevor Sie eigene Stile ent-
wickeln, sollten Sie hierfür Kategorien erzeugen, damit Sie Ihre
eigenen Stile besser von den grundlegenden vorgegebenen Stilen
unterscheiden können.

Schritt für Schritt


Einen Plastik-Stil für einen Text entwerfen
Sie erstellen in dieser Schritt-Anleitung einen Stil für Texte und
erzeugen vorab eine separate Kategorie für Ihre eigenen Textstile.
Kapitel_14 • bluete.jpg
1  Kategorie anlegen
Erstellen Sie eine neue, leere Datei und rufen Sie das Panel Stile auf,
klicken Sie dort auf das kleine Striche-Symbol 1 in der oberen rech-
ten Ecke. Wählen Sie dort den Befehl Stilkategorie hinzufügen 2.

a
b

F  Abbildung 14.27
Ordnen Sie die Stile
in Kategorien.

2  Kategorie umbenennen
Die neue Stilkategorie wird mit dem Namen Unbenannt versehen.
Klicken Sie ein weiteres Mal auf das Striche-Symbol, und wäh-
len Sie Kategorie umbenennen. Vergeben Sie den Namen Meine
Textstile, und bestätigen Sie dies.

G  Abbildung 14.28
Vergeben Sie eindeutige Namen für die Kategorie.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 905


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

3  Text erstellen
Rufen Sie das Grafiktext-Werkzeug-Werkzeug (T) auf, und kli-
cken Sie damit auf die Leinwand. Tippen Sie »Einladung« ein, und
vergeben Sie die Schriftart Berlin Sans FB (oder eine Schrift Ihrer
Wahl).

G  Abbildung 14.29
Ein Text wurde verfasst.

4  Text formatieren
Rufen Sie das Panel Zeichen über das Symbol auf und ver-
geben Sie als Schriftfarbe 1 die Farbwerte R = 120, G = 12 und
B = 200. Wählen Sie als Kontur eine Breite von 5 pt 2 und die
Farbe Schwarz 3
a

b c
G  Abbildung14.30
Die Farben wurden festgelegt.

5  Effekte zuweisen
Führen Sie einen rechten Mausklick auf den Text aus, und wählen
Sie Ebeneneffekte. Klicken Sie auf Schatten nach aussen und
anschließend auf das Kästchen vor dem Effektnamen, um diesen
zu aktivieren. Ändern Sie die Werte wie folgt: Deckkraft 50 %,
Radius 40 px, Versatz 30 px, Intensität 60 %, Farbe Schwarz,
Winkel 315°.

906 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.3 Ebenenstile

F  Abbildung 14.31
Der Text erhält einen
Ebeneneffekt.

6  Weiteren Ebeneneffekt zuweisen


Klicken Sie auf Kanten schleifen/Relief, und wählen Sie den Typ
Innen schleifen. Setzen Sie den Radius auf 100 px, und klicken
Sie auf das Kettenglied-Symbol 4 , um die Tiefe auf 50 px setzen
zu können. Aktivieren Sie die Option Mit Objekt skalieren, und
klicken Sie anschließend auf Schliessen.

F  Abbildung 14.32
Ein weiterer Ebeneneffekt
wird zugewiesen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 907


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

7  Stil erstellen
Führen Sie einen rechten Mausklick auf den Text aus, und wählen
Sie Stil erstellen. Der Stil wird direkt im Panel Stile innerhalb der
erzeugten Stilkategorie angelegt. Klicken Sie den Stil mit der rech-
ten Maustaste an, und wählen Sie Stil umbenennen. Vergeben Sie
den Namen Plastik-Text.

G  Abbildung 14.33
Der Stil wurde erstellt und umbenannt.

8  Neue Datei anlegen und Text erstellen


Erstellen Sie über Datei • Neu eine neue Datei vom Typ Drucken,
Seitenvorgabe A4. Rufen Sie das Grafiktext-Werkzeug auf, schrei-
ben Sie den Text »liche Einladung«, und klicken Sie dann im Panel
Stile auf Ihren gerade erzeugten Plastik-Text-Stil.

Abbildung 14.34 E
Der Stil kann ab
sofort verwendet
werden.

9  Stil erneut anwenden


Wählen Sie das Herz-Formwerkzeug , und zeichnen Sie damit
ein kleines Herz. Klicken Sie auf den Stil Plastik-Text, der darauf-
hin zugewiesen wird.

908 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.3 Ebenenstile

G  Abbildung 14.35
Der Stil kann auch auf Formen übertragen werden.

10   Foto platzieren


10
Gehen Sie anschließend auf Datei • Platzieren, und wählen Sie
die Datei »bluete.jpg«. Ziehen Sie diese auf die Leinwand auf, und
achten Sie dabei darauf, dass weder der Text noch das Herz über-
lagert werden. Klicken Sie erneut auf den Stil Plastik-Text.

G  Abbildung14.36
Auch das Foto kann mit dem Stil belegt werden.

11   Ebeneneffekt abwählen


11
Wechseln Sie zum Panel Ebenen. Klicken Sie auf das Symbol Ebe-
neneffekte hinter dem Ebenennamen des Fotos. Deaktivieren
Sie im Dialogfenster Ebeneneffekte die beiden Ebeneneffekte,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 909


Kapitel 14  Effekte und Stile anwenden

indem Sie auf die Häkchen klicken. Die Ebeneneffekte werden nicht
mehr angewendet – Füllung und Kontur bleiben aber ­erhalten.

Abbildung 14.37 E
Die Ebeneneffekte greifen
nicht mehr beim Foto.

12   Farbe und Kontur entfernen


12
Klicken Sie in der Kontextleiste auf das Farbfeld hinter Füllung,
Abbildung 14.38 H und klicken Sie auf den durchgestrichenen Kreis, um die Farbe
Das Foto besitzt keine Fül- abzuwählen. Wiederholen Sie dies auch für die Kontur. So erhalten
lung und keine Kontur mehr. Sie wieder den Urzustand des Fotos.

14.3.3 Stile exportieren/importieren


Falls Sie einen zweiten Rechner nutzen, auf dem auch Affinity
Photo installiert ist, oder aber anderen Anwendern einen Stil zur
Verfügung stellen wollen, lässt sich dieser exportieren und auf dem
Zielrechner importieren.

910 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


14.3 Ebenenstile

Einen Stil exportieren | Um einen Stil zu exportieren, wechseln Sie


in das Panel Stile und wählen die Stilkategorie 1 , deren Inhalte
Sie exportieren wollen. Klicken Sie dann auf das Striche-Symbol 2
in der oberen rechten Ecke des Panels Stile, und wählen Sie Stil-
kategorie exportieren 4 .

a
c
d
F  Abbildung 14.39
Stilkategorien lassen sich
recht einfach austauschen.

Sie werden anschließend nach einem Namen gefragt, der standard-


Stil bereits vorhanden
mäßig den Namen Ihrer Stilkategorie enthält. Die so exportierte
Die Exportdatei der Stilka-
Datei (im Format .afstyles) können Sie nun an einen anderen Rech-
tegorie enthält den Namen
ner übergeben, indem Sie diese importieren.
Ihrer Stilkategorie. Wenn
Sie daher versuchen eine
Einen Stil importieren | Um einen Stil zu importieren, wählen Sie Stilkategorie auf dem glei-
in Affinity Photo den Befehl Stilkategorie importieren 3 (eben- chen Rechner zu importie-
falls über das Striche-Symbol im Panel Stile zu finden). Wechseln ren, von dem Sie diese
Sie zu dem Ordner, in dem Sie die Stil-Datei (Format .afstyles) auch exportiert haben,
vorab abgelegt haben, wählen Sie die Stil-Datei aus, und klicken quittiert Ihnen Affinity
Photo dies mit einer Feh-
Sie dann auf die Schaltfläche Öffnen.
lermeldung.
Ab sofort stehen Ihnen dort die Stile zur Verfügung. Beachten
Sie hierbei: Wenn Sie bei einem Stil eine Schriftart verwenden, die
auf dem anderen Rechner nicht zur Verfügung steht, wird der Stil
eine andere Schrift heranziehen.

Keine Stil-Dateien aus Photoshop verwendbar | Leider ist es


nicht möglich, vergleichbare Stil-Dateien, die in Adobe Photoshop
erstellt wurden (Dateiformat .asl), in Affinity Photo zu importieren.
Falls Sie Photoshop-Dateien (.psd) besitzen, die in Adobe Photo-
shop mit einem Stil versehen wurden, können Sie allerdings solche
Dateien in Affinity Photo öffnen und wie im Abschnitt 14.3.2,
»Einen eigenen Stil erstellen«, deren Aussehen als Stil heranziehen.
Hierbei werden Sie nicht immer ein 1:1-Aussehen erreichen, aber
dennoch zumindest ein ähnliches Ergebnis erzielen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 911


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
TEIL VI
Bilder ausgeben und präsentieren

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 15  Ausgabe und Druck

Kapitel 15
Ausgabe und Druck
Sicherlich wollen Sie nicht, dass Ihre Fotos und andere Dateien
aus Affinity Photo nur auf Ihrem Rechner verbleiben. So können
Sie aus Affinity Photo einen Export starten oder Ihre Dateien
über einen Drucker ausgeben.

Wie Sie bereits in Kapitel 4, »Dateien anlegen, öffnen und spei-


chern«, erfahren haben, unterscheidet Affinity Photo zwischen
Speichern und Exportieren. Beim Speichern erfolgt dies immer im
Affinity Photo-eigenen Format .afphoto, beim Exportieren (Datei •
Exportieren) haben Sie mehrere Dateiformate zur Auswahl.

15.1 Bilder ausgeben mit der Export Persona Scheibchenweise: Slices


In der Export Persona kön-
Neben diesem direkten Export bietet Ihnen Affinity Photo eine nen Sie ein Foto in ein-
separate Persona an, die sich um den Export kümmert. Es handelt zelne Stücke zerschneiden,
sich um die Export Persona, die Sie über einen Klick auf das Symbol damit diese, zur Verbesse-
rung der Ladezeit, auf ei-
in der Symbolleiste aufrufen können.
ner Webseite zusammen-
gefügt das ganze Bild
ergeben. Diese einzelnen
15.1.1 Die Oberfläche der Export Persona
Teile eines Fotos werden
Auch in der Export Persona haben Sie Zugriff auf unterschiedliche als Slices bezeichnet, die
Werkzeuge 1 (Abbildung 15.1) und Panels, die speziell für die Sie über das Panel Slices
Persona bestimmt sind: verwalten. Mehr zu Slices
E Das erste Werkzeug, das sogenannte Slice-Werkzeug (S), erfahren Sie im Abschnitt
nutzen Sie, um Ihr Foto in Einzelteile zu zerschneiden. 15.1.3, »Ein Bild zerlegen
und die Bildteile einzeln
E Das zweite Werkzeug, das optisch identisch mit dem Verschie-
exportieren«.
ben-Werkzeug ist, nennt sich Slice-Auswahl (L).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 915


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

E Die beiden anderen Werkzeuge (das Ansichts- (H) und das


Zoomwerkzeug (Z)) sind Ihnen bereits aus den anderen Per-
sonas bekannt.

Im rechten Bereich befinden sich – abweichend von der Photo


Persona, die Panels Exportoptionen 2 sowie Slices 4 . Auch das
Panel Ebenen 3 weicht optisch und in Bezug auf die Funktionen
von dem vergleichbaren Panel der Photo Persona ab.
b

c
d

G  Abbildung 15.1
Die Export Persona

15.1.2 Export vorbereiten und durchführen


Die Einstellungen für den Export nehmen Sie im Panel Export-
optionen vor. Solange keine Auswahl vorliegt, wählen Sie den
Modus Standard 5 .
Unter Vorgabe 7 haben Sie Zugriff auf Vorgaben, die standard-
mäßig angeboten werden und durch eigene Vorgaben erweitert
werden können. Die Vorgaben regeln das Dateiformat (JPG, PNG
etc.) und das gewünschte Farbformat (RGB, CMYK etc.) sowie das
Profil, in das die exportierte Datei konvertiert werden soll. Sobald
Sie die vorgegebenen Werte überschreiben, können Sie über einen
Klick auf die Panel-Einstellungen 6 des Panels Exportoptionen
auf Vorgabe erstellen klicken. Sie vergeben anschließend einen

916 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.1  Bilder ausgeben mit der Export Persona

e f
Namen und können dann ab sofort über das Klappmenü Vorgabe
Ihre benutzerdefinierte Vorgabe auswählen. Dies ist immer dann
sinnvoll, wenn Sie wissen, dass Sie Dateien immer wieder einmal g
in einer bestimmten Form exportieren wollen, zum Beispiel zur
Erstellung von Dateien für eine Webseite.
Die Panel Slices und Exportoptionen sind miteinander ver-
zahnt. Um den Export mit einer der Vorgaben zu starten, wechseln
Sie in das Panel Slices. Dort wird der gesamte Inhalt der Datei als
Slice angesehen. Durch einen Klick auf den vorangestellten Pfeil
sehen Sie die momentan verwendete Vorgabe. In Abbildung 15.3
ist dies JPEG (Hohe Qualität) – hier können Sie auch auf Vorgaben
zugreifen, die Sie über das Panel Exportoptionen über Vorgabe
erstellen erzeugt haben. Die zugrunde liegenden Einstellungen
können Sie im Panel Exportoptionen ablesen.

G  Abbildung 15.2
Das Panel Exportoptionen

i j

F  Abbildung 15.3
h
Das Panel Slices. Wählen Sie
hier die gewünschte Export-
vorgabe j aus.

Durch einen Klick auf das X 9 vor der Vorgabe können Sie diese
entfernen und über einen weiteren Klick auf das Plus-Zeichen 8
die momentan im Panel Exportoptionen gewählte Vorgabe laden.
Alternativ dazu können Sie über das Klappmenü j auf alle Export-
vorgaben zugreifen. Wählen Sie dort zum Beispiel JPEG (Höchste
Qualität), können Sie im Panel Exportoptionen erneut die
zugrunde liegenden Einstellungen ablesen.
Sobald Sie die richtige Vorgabe gewählt haben, klicken Sie
im unteren Bereich des Panels Slices auf die Schaltfläche Slices
exportieren. Es erscheint das Dialogfenster Ordner auswählen.
Wechseln Sie zum Ordner Ihrer Wahl, beziehungsweise legen Sie
einen neuen Ordner an. Klicken Sie dann auf Exportieren. Je nach
gewählter Exportvorgabe kann der Export etwas länger dauern – Sie
erkennen dies an einem Fortschrittsbalken.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 917


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

15.1.3 S
 lices: Ein Bild zerlegen und die Bildteile
einzeln exportieren
Das Slicen wurde in früheren Jahren verwendet, um größere Fotos
in Einzelteile zu zerlegen, um diese dann auf einer Webseite wie ein
Puzzle zusammenzusetzen. Dadurch konnten die Einzelteile schnel-
ler geladen werden und der Betrachter der Internetseite musste
nicht warten, bis die einzelne Bilddatei geladen wurde.
Auch wenn die Ladezeit aufgrund besserer Internetverbindungs-
geschwindigkeiten inzwischen weniger das Problem ist, werden
auch heute noch Grafiken beziehungsweise Fotos in Scheiben zer-
legt – oder geslict. Diese Technik bietet sich aber nicht nur an, um
eine Datei in Einzelteile zu zerlegen, sondern auch, um gezielte
Bereiche aus einem Foto als einzelnes Objekt zu exportieren.

Ein Bild slicen | Wenn Sie eine Datei in die Export Persona über-
geben, wird diese als ein Slice angesehen. Um nun die Datei zu
Abbildung 15.4 H zerlegen, wählen Sie das Slice-Werkzeug (S). Ziehen Sie mit
Das Slice-Werkzeug im dem Werkzeug bei gedrückter Maustaste einen Rahmen auf, um
Einsatz damit den Bereich festzulegen, den Sie zerschneiden wollen.

Weitere Slices festlegen | Um einen weiteren Bereich zu slicen,


müssen Sie darauf achten, dass Sie den Eckpunkt des vorherigen Sli-
ces so überfahren, dass der Kreis unterhalb der Maus gelb gefüllt 1
erscheint. Somit stellen Sie sicher, dass sich der neue Slice direkt
an den vorherigen anfügt. Auf diese Weise können Sie weitere
Slices festlegen.

918 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.1  Bilder ausgeben mit der Export Persona

F  Abbildung 15.5
a
Der gelbe Kreis zeigt Ihnen
an, dass der neue Slice direkt
anschließt.

Genaue Abmessungen der Slices bestimmen | Die Maße erschei-


nen jeweils am oberen Rand des Slices 2 . Um genaue Abmessun-
gen zu erhalten, können Sie einen Slice mit dem Slice-Werkzeug
auswählen und die gewünschten Abmessungen in das Panel Trans-
formieren eintragen.

F  Abbildung 15.6
Über das Panel Transfor-
mieren können Sie Slices
exakt positionieren.

Für jedes Slice, den Sie auf diese Weise erzeugen, wird im Panel
Slices ein neuer Eintrag vorgenommen. Als Exportoption wird
jeweils die im Panel Exportoptionen ausgewählte Vorgabe he­­
rangezogen. Sie können aber auch nachträglich für jedes Slice eine
andere Exportoption festlegen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 919


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

a
Slices exportieren | Sobald Sie auf die Schaltfläche Slices expor-
G  Abbildung
tieren 1 klicken, werden die Slices in dem von Ihnen vorgege-
15.7
Die Schaltfläche zum Expor- benen Verzeichnis abgelegt. Die Option Fortlaufend im Panel
tieren von Slices Slices führt automatisch neue Exporte durch, sobald Sie neue Slices
erzeugen oder aber ein bestehendes Slice verändern. Vorausset-
zung für diese Option, dass Sie vorab mindestens einen Slice-Export
angestoßen haben, damit klar ist, in welchem Verzeichnis die Slices
landen sollen.
Sie können jedem Slice einen Pfad 2 vorgeben. Blenden Sie
hierzu das gewünschte Slice durch einen Klick auf das Pfeilsymbol
ein, und klicken Sie im Slices-Panel in das Textfeld Pfad 3 , um das
Dialogfenster Pfadkomponenten zu öffnen. Hier können Sie den
gewünschten Ordnernamen eintippen.
In Abbildung 15.8 habe ich den Text »seebild« eingegeben, der
dann im Slices-Panel beim entsprechenden Slice erscheint. Affinity
Photo erzeugt beim Export unterhalb des vorab festgelegten Ver-
zeichnisses einen Unterordner mit dem Namen seebild und legt
dort das damit versehene Slice ab.

Abbildung 15.8 E
Sie können für jedes Slice
einen Pfad vorgeben.

Jedes Slice kann bei Bedarf automatisch als skalierter Export im


Zielverzeichnis abgelegt werden. Hierfür wählen Sie aus dem Klapp-
menü Grössenskalierung 4 einen Eintrag. Dieser ist standardmä-
ßig 1 ×. Beim Wert 2 × wird die exportierte Datei doppelt so groß
(statt 500 px in der Höhe würde die exportierte Datei dann 1 000 px
in der Höhe betragen). Der Wert 3 × verdreifacht die Abmessungen.
Daneben gibt es noch einige Einträge, die zum Beispiel die Breite
auf 64 px setzen (64p) oder eine quadratische Datei mit 32 px in
Höhe und Breite (32w, 32h) erzeugen. Statt der vorgegebenen
Werte können Sie hier aber auch eigene Werte eintragen. So errei-

920 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.1  Bilder ausgeben mit der Export Persona

chen Sie über den Eintrag 800w einen Export, der eine Datei mit
einer Breite (w = width) von 800 px erzeugt.

15.1.4 Fotos für das Internet vorbereiten


Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, Bilder im Internet zu prä-
sentieren. Viele der Anbieter, die dies ermöglichen, nehmen zwar
Fotos in ganzer Größe an, rechnen diese aber automatisch herunter,
damit sich dies positiv auf die Ladezeit auswirkt. Falls Sie aber eine
eigene Internetseite betreiben, müssen Sie diese Arbeit überneh-
men und die Fotos auf erträgliche Abmessungen bringen. Hier kann
Sie die Export Persona unterstützen.

Schritt für Schritt


Dateigröße eines Fotos reduzieren
und Exportvorgabe erstellen
In Abbildung 15.9 habe ich ein Foto geöffnet, das die Abmessun-
gen 4 608 × 3 072 px besitzt. Mein Monitor besitzt eine Auflösung
von 1 920 × 1 080 px. Somit würde ich lediglich einen Teil des Fotos
sehen, wenn ich es mit den Originalabmessungen auf eine Inter-
netseite setzen würde. Noch schwerwiegender ist, dass die Datei
14 MB groß ist, was zu langen Landezeiten führen würde. Hier gilt
es also, die Datei in den Abmessungen und in der Dateigröße zu
reduzieren.

F  Abbildung 15.9
Die Datei soll für die Ver-
wendung im Internet vor-
bereitet werden.

1  Exportoptionen einstellen
In der Export Persona wähle ich im Panel Exportoptionen
zunächst die Vorgabe JPEG (Hohe Qualität) aus. Um das Foto
für das Internet weiter zu optimieren, wähle ich aus dem Klapp-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 921


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

menü ICC-Profil 3 jedoch den Eintrag sRGB IEC61966-2.1, der


sich ganz am Ende der Liste befindet.
Da die Qualität aufgrund der gewählten Vorgabe zu hoch ist,
ändere ich den Wert von 85 auf 70 4 . Da die Neuberechnungs-
methode Bilinear 2 die beste Wahl beim Verkleinern von Fotos
ist, belasse ich diese. Über das Striche-Symbol 1 in der oberen
rechten Ecke des Panels wähle ich Vorgabe erstellen und vergebe
den Namen FürWebSpeichern.

Abbildung 15.10 E
a
Die Exportoptionen wurden
angepasst. Der Slice-Export
soll die benutzerdefinierte
Vorgabe verwenden.

e 2  Arbeiten im Panel Slices


Als Nächstes wechsele ich in das Panel Slices und klappe das vor-
handene Slice auf, damit ich die Vorgaben sehe. Hier wähle ich
meine gerade erstellte Vorgabe FürWebSpeichern 6 aus (die sich
ganz unten in der Liste befindet).
f Da das Foto nicht mit den Originalabmessungen exportiert wer-
den soll, überschreibe ich den Wert 1 × mit 800w 7 , um die Breite
g
(w = width) auf 800 px zu reduzieren. Auch hier klicke ich auf das
h Striche-Symbol (Panel-Einstellungen) 5 in der oberen rechten Ecke
des Panels und wähle Vorgabe für Exporteinstellungen erstel-
G  Abbildung 15.11 len. Diese benenne ich WEB-Querformat-800. Abschließend kli-
Der Slice-Export kann cke ich auf die Schaltfläche Slices exportieren 8 und wähle einen
starten. Ordner (zum Beispiel Web-slices).
Als Ergebnis erhalte ich eine Datei mit den Abmessungen
800 × 533 px und einer Dateigröße von 27 KB.

922 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.1  Bilder ausgeben mit der Export Persona

Aufgrund der erstellten Vorgaben kann ich nun immer wieder mit
Nur 800 px?
den gleichen Einstellungen ganz schnell Fotos für die Verwendung
Bei dem gezeigten Ablauf
im Internet exportieren. Hier empfiehlt es sich, vergleichbare Vor-
handelt es sich nur um ein
gaben für hochformatige Fotos zu erstellen.
Beispiel. Sie können auch
Fotos, die Sie mit einer Kantenlänge von 800 px für die längere größere Abmessungen und
Kante im Internet veröffentlichen, sind für den Druck weniger eine höhere Qualität für
geeignet (siehe den Abschnitt 15.2.3, »Bildauflösung und Druck- die JPG-Datei vorgeben.
größe«), dennoch sollten Sie Ihre Fotos mit einem Wasserzeichen Dies richtet sich immer
belegen, damit kein Betrachter auf dumme Gedanken kommt. nach dem Einsatzzweck.

Schritt für Schritt


Wasserzeichen erstellen und exportieren
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie ein Foto mit einem Wasser-
zeichen belegen und es anschließend exportieren.
Kapitel_15 •
1  Datei öffnen fels-brandung.jpg
Öffnen Sie die Datei »fels-brandung.jpg«.

2  Text verfassen
Wählen Sie das Grafiktext-Werkzeug (T), und verfassen Sie den
zweizeiligen Text »Mein Foto«. Klicken Sie auf den Textrahmen und
anschließend in der Kontextleiste auf das Symbol Zentriert .

F  Abbildung 15.12
Das Foto wurde mit einem
Text versehen.

3  Ebeneneffekt anwenden
Wechseln Sie zum Panel Ebenen, und klicken Sie auf das Symbol
Ebeneneffekte (achten Sie dabei darauf, dass die Textebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 923


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

ausgewählt ist). Klicken Sie auf den Effekt Umrandung, und akti-
Abbildung 15.13 H vieren Sie diesen. Vergeben Sie einen Radius von 20 px sowie als
Der Text wird mit Ebenen- Farbe Weiß. Wechseln Sie zum Effekt Kanten schleifen / Relief,
effekten versehen. und setzen Sie den Radius auf 30 px.

4  Ebeneneffekt einstellen
Abbildung 15.14 H
Durch die reduzierte Fül- Im Dialogfenster Ebeneneffekte aktivieren Sie die Option Mit
lungsdeckkraft bleibt nur Objekt skalieren und setzen die Füllungsdeckkraft auf 0 %.
der Effekt bestehen. Bestätigen Sie die Änderungen, indem Sie auf Schliessen klicken.

924 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

5  Exportoptionen einstellen
Wechseln Sie zur Export Persona und dort zum Panel Export-
optionen. Wählen Sie aus dem Klappmenü Vorgabe (im Bereich
Standard) die im vorherigen Abschnitt erzeugte Vorgabe Für-
WebSpeichern. Alternativ dazu wählen Sie eine JPG-Vorgabe
und ändern die Qualität auf 70 und wählen als ICC-Profil sRGB
IEC61966-2.1.

F  Abbildung15.15
Die Exportoptionen

6  Export vornehmen
Wechseln Sie in das Panel Slices, klappen Sie das Slice auf, und
ersetzen Sie den Wert 1 × durch 600 h. Klicken Sie dann auf die
Schaltfläche Slices exportieren (1), und wählen Sie nun einen
Ordner Ihrer Wahl.

7  Bild betrachten
Wechseln Sie in den Ordner, den Sie als Exportziel vorgegeben
haben. Öffnen Sie das Foto: Durch die Option Mit Objekt ska- G  Abbildung15.16
lieren (im Dialogfenster Ebeneneffekte) hat sich der Effekt pro- Bestimmen Sie die Größe für
portional angepasst. Sie können die Datei nun weiterverwenden. den Export.

15.2 Bilder drucken


Wenn Sie über einen eigenen Drucker verfügen, können Sie diesen
nutzen, um aus Affinity Photo Fotos auszugeben. Dies geschieht
über den Befehl Datei • Drucken, der Ihnen allerdings nur in der
Photo Persona und in der Export Persona zur Verfügung steht. Im

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 925


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

Dialogfenster Drucken können Sie dann einige Einstellungen vor-


nehmen.

15.2.1 Das Dialogfenster »Drucken«


Nachdem Sie den Befehl Datei • Drucken ausgeführt haben, öffnet
sich das Dialogfenster Drucken. Hier finden Sie wichtige Einstel-
lungen, um den Druckauftrag Ihren Wünschen gemäß anzupassen:
E Das Klappmenü Profil 1 ist zu Beginn auf Selbstdefiniert ein-

gestellt.
E Wenn Sie Einstellungen vornehmen und dann auf Speichern

unter 7 klicken, können Sie ein Profil anlegen. Erst dann kön-
nen Sie dies im Klappmenü Profil 6 auswählen.
g h
Abbildung 15.17 E
Das Dialogfenster Drucken
a
b
c
d
e

Auch an PDF denken!


Falls Sie eine PDF-Software E Falls Sie mehrere Drucker angeschlossen haben, können Sie den
auf Ihrem Rechner instal- gewünschten Drucker 2 im gleichnamigen Klappmenü aus-
liert haben, können Sie wählen.
den Druck auch als PDF- E Die Schaltfläche Eigenschaften 8 bringt Sie zu den Drucker-
Datei ausgeben. Wählen einstellungen Ihres Druckers. Diese sind je nach Hersteller unter-
Sie hierzu den PDF-­ schiedlich und bieten mehr oder weniger Einstellmöglichkeiten.
Drucker aus dem Klapp-
So lässt sich zum Beispiel die Qualität festlegen oder ein doppel-
menü Drucker aus.
seitiger Ausdruck auswählen.

926 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

E Wenn Sie mehrere Ausdrucke der aktiven Datei erstellen wollen,


erhöhen Sie den Wert für Kopien 3 .
E Die Option Dokument innerhalb des Klappmenüs Bereich 4
druckt alle Inhalte der Datei aus; falls Sie sich für Auswahl ent-
scheiden, wird nur der Inhalt der Ebenen gedruckt, die Sie vorab
im Panel Ebenen ausgewählt haben.
E Über das Klappmenü Anpassungstyp 5 legen Sie fest, ob und
wie die Datei skaliert werden soll. Wenn Sie den Eintrag Ska-
lierung wählen, können Sie im dahinterstehenden Wertefeld
den Faktor eingeben. Der Eintrag Auf druckbaren Bereich
anpassen füllt den Inhalt der Datei so weit aus, dass dieser auf
das Druckmedium passt. Dateien, deren Abmessungen kleiner
sind, werden daraufhin vergrößert. Dies ist bei dem Eintrag
Auf druckbaren Bereich verkleinern anders: Hat eine Datei
Abmessungen, die kleiner als das Druckmedium sind, wird diese
nicht vergrößert. Sind die Abmessungen größer, wird die Datei
proportional verkleinert.

F  Abbildung 15.18
Bestimmen Sie, ob eine
Skalierung vorgenommen
werden soll.

E Wenn Sie Dateien ausdrucken, die Sie aus Affinity Designer in Druckeinstellungen
speichern
Affinity Photo öffnen, lässt sich über die Option Inklusive festle-
Falls Sie Druckeinstellun-
gen, welche Bereiche Sie ausdrucken wollen. Da solche Dateien
gen vorgenommen haben,
aus mehreren Seiten bzw. ArtBoards bestehen können, legen Sie
auf die Sie auch später zu-
fest, ob alle, gerade oder ungerade Bereiche (Bögen) gedruckt
rückgreifen wollen, klicken
werden sollen. Sie vorab auf die Schaltflä-
E Im Klappmenü Ausrichtung 6 können Sie festlegen, ob Sie den che Speichern unter und
Druck im Hoch- oder Querformat ausführen wollen. Standard- vergeben einen eindeuti-
mäßig ist die Option Automatisch aktiv, die die Ausrichtung gen Namen. Sie erzeugen
ausgehend von der zu druckenden Datei bestimmt. damit ein Profil, das Sie
dann ab sofort über das
Klappmenü Profil aufru-
Die Druckkategorie bestimmen und Druck starten | Im unteren
fen können.
Bereich des Dialogfensters können Sie fünf verschiedene Katego-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 927


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

rien 1 aufrufen, die sich je nach Verwendungszweck des Drucks


richten:
1. Bei Layout können Sie die Papiergrösse 2 festlegen. In der
Vorschau erkennen Sie dann die Auswirkung. Auch eigene Werte
lassen sich eintragen, hierfür müssen Sie den Eintrag Selbstdefi-
niert vorab aufrufen.
b

Abbildung 15.19 E
Affinity Photo bietet ver-
schiedene Papiergrößen für
den Druck an.

2. Im Bereich Rastern können Sie die Auflösung festlegen. Stan-


Keine Auswirkung?
dardmäßig steht dort 300 dpi. Für den Druck auf einem Stan-
Wenn Sie die Anschnittbe-
darddrucker können Sie den Wert belassen.
reiche beim Druck ausge-
3. Über Anschnitte und Marken können Sie Anschnittbereiche
ben wollen, müssen Sie
beachten, dass sich dies (auch Beschnitt genannt) und Druckermarken mit ausgeben.
nur auf Dateien bezieht, Schnittmarken können dann sinnvoll sein, wenn Sie ein Foto
die Sie in Affinity Designer kleiner als das Druckmedium ausdrucken und anschließend das
erstellt haben und über Foto ausschneiden wollen.
­Affinity Photo ausdrucken 4. In der Farbverwaltung legen Sie fest, ob sich Affinity Photo
wollen. oder der Drucker um die Farbverwaltung kümmern soll. Wenn
Sie unsicher sind, sollten Sie diese Aufgabe Ihrem Drucker
übergeben. Falls Sie spezielles Papier verwenden, können Sie
schauen, ob der Papierhersteller ein Druckerprofil für Ihren
Drucker bereitstellt. Dieses können Sie dann installieren und
über das Klappmenü Druckerprofil auswählen. Lesen Sie
hierzu Abschnitt 15.4, »Softproof«.
5. Die Option In Datei drucken (im gleichnamigen Bereich) er-
zeugt eine Datei im Format .prn. Es handelt sich um eine soge-
nannte PostScript-Datei, die nicht ohne Weiteres ausgedruckt
beziehungsweise bearbeitet werden kann.

Den Druck starten Sie über einen Klick auf die OK-Schaltfläche.

928 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

15.2.2 Aufnahmen für den Druck schärfen


Die Möglichkeit des Schärfens haben Sie bereits in Kapitel 9, »Bilder
bearbeiten und retuschieren«, kennengelernt. Die dort vorgenom-
mene Schärfung bezieht sich aber meist nur auf die Auswirkung auf
einem Bildschirm. So kann es beim Druck durchaus sein, dass die
durchgeführte Schärfung nicht ausreichend ist.

Druckergebnis ist vom Druckmedium abhängig  | Ausschlag-


gebend ist hier das verwendete Druckmedium. Es ergeben sich
Unterschiede beim Farbauftrag, wenn Sie normales Papier, glän-
zendes Papier oder Folien verwenden. Vielleicht kennen Sie das,
wenn Sie mit einem Filzstift eine Telefonnummer auf eine Servi-
ette aufschreiben. Durch die Saugeigenschaft der Serviette wirkt
die Nummer sehr viel unschärfer, als dies beim Beschreiben eines
normalen Zettels der Fall wäre. Ähnlich sieht es beim Bedrucken
von Papier etc. aus. Je nach Papierart wirkt das Ergebnis schärfer
beziehungsweise unschärfer.

Sich an Schärfeeinstellungen für den Druck herantasten | Leider


gibt es hierzu keine Regel, das heißt, Sie müssen sich durch Aus-
probieren unterschiedlicher Schärfeeinstellungen nach und nach
einem guten Ausdruck nähern.
Nutzen Sie hierzu über das Panel Ebenen eine Live-Filterebene
vom Typ Unscharf maskieren. Benennen Sie diese am bes-
ten um, bei Verwendung mehrerer Drucker idealerweise mit dem
Namen des Druckers. So habe ich in Abbildung 15.20 eine Live-­
Filterebene Unscharf maskieren erzeugt 3 und diese mit »Canon-
5150-SCHAERFUNG« benannt. Diese Live-Filterebene kann deak-
tiviert bleiben und wird nur beim Ausdruck auf diesen Drucker
eingeschaltet.

c
F  Abbildung 15.20
Bennen Sie auch Live-
Filterebenen um.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 929


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

15.2.3 Bildauflösung und Druckgröße


Das Thema Bildauflösung sorgt immer wieder für Diskussionen und
mitunter auch zu Problemen beim Austausch mit anderen Medien
(zum Beispiel Druckereien).
Grundlage für die Bildauflösung sind die einzelnen Bildelemente
(Pixel), die beim Fotografieren über den Sensor zum Foto wer-
den. Die Anzahl der Pixel können Sie in Affinity Photo bei aktivem
Ansichtswerkzeug (H) der Kontextleiste 1 entnehmen.
a

G  Abbildung15.21
Die Bildabmessungen können Sie der Kontextleiste entnehmen.

Das Hochformat-Foto aus Abbildung 15.21 hat zum Beispiel


eine Auflösung von 3 912 × 5 240 px. Das Produkt der beiden
Maßeinheit auf die Werte ergibt 20 Millionen und steht für die Megapixel, die von
Schnelle ändern
der Kamera aufgenommen wurden. Somit hat die Kamera (Olym-
Statt über das Klappmenü
pus OM-D EM5 Mark III) mit einer Einstellung von 20 MP auf-
Einheiten können Sie die
genommen.
Maßeinheit auch auf ande-
ren Weg einstellen. Klicken
Sie hierzu mit der rechten Bildabmessungen ablesen | Wenn Sie das Lineal eingeblendet
Maustaste auf die Maßein- haben (über Ansicht • Lineale einblenden) und in der Kontext-
heit, die Ihnen in der lin- leiste im Klappmenü Einheiten 3 den Eintrag Pixel wählen, kön-
ken, oberen Ecke des nen Sie dort die Anzahl der Pixel für die Breite und Höhe ablesen.
­Lineals angezeigt wird 2. Wählen Sie allerdings den Eintrag Zentimeter, erscheinen im Lineal
Dort wählen Sie dann die andere Werte, nämlich die Druckgröße. Das bedeutet, dass das
gewünschte Maßeinheit
Foto aus Abbildung 15.22 etwas größer als 136 cm in der Breite
aus.
ausgedruckt werden könnte.
c

G  Abbildung 15.22
Je nach Einheit ändert sich die Skalierung des Lineals.

930 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

Die Sache mit dpi und ppi | Nun stellt sich die Frage, wie Affinity
dpi und ppi
Photo darauf kommt, dass dieses Foto so groß ausgedruckt werden
Auf die Unterscheidung
könnte. Hintergrund ist der Wert dpi, der für »dots per inch« steht
von dpi und ppi bin ich
und festlegt, wie viele Punkte innerhalb eines Zolls (= inch) vom
auch in Abschnitt 5.2.1
Drucker auf Papier gedruckt werden sollen. Standardmäßig zieht eingegangen.
Affinity Photo den Wert 72 dpi heran, das heißt, pro Zoll werden
72 Punkte gedruckt. Wenn Sie sich den Wert 3 888 anschauen, also
die Breite des aktiven Fotos, und diesen durch 72 teilen, erhalten
Sie einen Wert von 54. Sie erhalten also insgesamt 54 Pakete, die
jeweils einen Zoll lang sind und 72 Punkte beinhalten. Da wir mit
der Maßeinheit »Zoll« wenig anfangen können, wird diese mit dem
Umrechnungsfaktor von 2,54 (1 Zoll = 2,54 cm) umgerechnet. Sie
erhalten: 137,16 cm – also die druckbare Breite des Fotos.

Dokumentgröße ändern | Wenn Sie zu Dokument • Dokument-


grösse ändern wechseln, wird Ihnen dieser errechnete Wert
begegnen, sobald Sie dort die Einheiten auf Zentimeter einstellen.

F  Abbildung 15.23
Im Dialogfenster Doku-
mentgrösse können Sie
sich die Druckgröße anzei-
gen lassen.

Um Ihre Datei von einer Druckerei ausdrucken zu lassen, müssen


Sie sich an die Vorgaben der Druckerei halten. Diese schreiben in
der Regel einen Wert von 300 dpi vor.
Wenn Sie das Klappmenü DPI 1 (Abbildung 15.24) aufklap-
pen, werden Sie diesen Wert vorfinden. Wählen Sie diesen aber
nicht aus – denn standardmäßig würden Sie dadurch eine Neube-
rechnung anstoßen, das heißt, Affinity Photo würde weitere Pixel
errechnen (interpolieren), um die angestrebten 300 dpi zu errei-
chen, aber gleichzeitig die Druckgröße nicht zu verändern. Das
Ergebnis ist ein unscharfes, verschmiert wirkendes Foto. Um dies
zu verhindern, entfernen Sie das Häkchen Neuberechnung 2 im
Dialogfenster Dokumentgrösse ändern und wählen erst dann
den gewünschten dpi-Wert aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 931


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

Abbildung 15.24 E b
Deaktivieren Sie die Neu-
berechnung beim Ändern c
des dpi-Wertes.

Achten Sie auf die untere Zeile Beschreibung im Dialogfenster:


die Anzahl der Pixel hat sich durch den Wechsel auf einen anderen
dpi-Wert nicht geändert.
Durch einen Klick auf Grösse ändern 3 bestätigen Sie die
Größenänderung.

15.2.4 Ausgabeformate
Wenn Sie am heimischen Drucker ausdrucken, können Sie dies, wie
bereits gesehen, über den Befehl Datei • Drucken durchführen.
Wenn Sie allerdings den Druck bei einem externen Dienstleister
durchführen wollen, ist es teilweise erforderlich, die gewünschte
Datei in ein anderes Format zu exportieren.
Service nutzen
Wenn Sie Fotos bei einem Ausgabe als JPG  | Das wohl häufigste verwendete Format ist
Dienstleister drucken las- sicherlich JPG, da es aufgrund der möglichen Komprimierung
sen wollen, werden oft (gesteuert über den Wert Qualität) überschaubare Dateigrößen
von dessen Seite die An- erzielt. Nutzen Sie hierzu die Export Persona, und wählen Sie im
passungen vorgenommen. Panel Exportoptionen die Vorgabe JPEG (Höchste Qualität), hier
So können Sie ein JPG ver- können Sie aber getrost die Qualität auf 90 herabsetzen, was sich
wenden, und der Dienst-
positiv auf die Dateigröße auswirkt, ohne dass es zu bemerkbaren
leister kümmert sich dann
Qualitätseinbußen kommt. Informieren Sie sich, welcher Farbraum
um die Skalierung und das
gefordert ist. So kann es sein, dass die Druckerei eine Datei im
ICC-Profil. Daneben bieten
viele Fotodienstleister Farbraum CMYK fordert. In diesem Fall wählen Sie dieses aus dem
(zum Beispiel www.saal-­ Klappmenü Pixelformat aus. Falls Ihnen der Druckdienstleister
digital.de oder https:// sagen kann, welches ICC-Profil erwünscht ist, wählen Sie dieses im
de.whitewall.com) auf de- Klappmenü ICC-Profil aus. Falls es Ihnen nicht vorliegt, müssen
ren Druckmaschinen aus- Sie es vorab herunterladen und auf Ihrem Rechner installieren.
gerichtete Profile an, die
Sie vorab herunterladen
Ausgabe als TIFF | Ein weiteres, gern verwendetes Format ist TIFF.
und installieren können.
Da hier keine Komprimierung wie beim JPG vorgenommen wird,

932 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

können Sie zum einen keinen vergleichbaren Wert für Qualität


festlegen, erhalten aber auch recht große Dateien. In den Exportop-
tionen können Sie auf verschiedene TIFF-Varianten zurückgreifen.

Ausgabe als PDF | Viele Druckereien nehmen auch Dateien im


Format PDF an. Hierfür nutzen Sie idealerweise die Exportoption
PDF (für Druck). Die hinterlegten Optionen sind recht vielfältig,
so dass ich in Abschnitt 15.2.7, »Druck in Druckerei vorbereiten«,
noch näher auf diese eingehen werde.

PNG, SVG oder EPS | Die weiteren Formate wie PNG, SVG oder
EPS sind nicht für Exporte von Fotos gedacht. Für die Weiter-
gabe von Dateien zur Verwendung auf Internetseiten (zum Bei-
spiel Logos oder andere vektorbasierte Objekte) ist jedoch gerade
PNG empfehlenswert. Hier können Sie Transparenzen übernehmen
und somit die erzeugte Datei auch auf Bereiche mit Hintergründen
ablegen.

15.2.5 Fotoabzüge bestellen


Der Ausdruck über den eigenen Drucker kann recht teuer wer-
den, da Sie zuerst einmal Kosten für die Anschaffung des Druckers
und Folgekosten für Tinte und Papier haben. Wird der Drucker
nicht sehr oft eingesetzt, kann Tinte eintrocknen und zu unschönen
Ergebnissen führen. Hier lohnt es sich, auf externe Dienstleister
zurückzugreifen. Die Auswahl und die Möglichkeiten sind recht
groß. So können Sie Ihre Fotos auf einen Stick laden und mit diesem
zum Beispiel zu einem Drogeriemarkt gehen, um dort die Fotos
direkt ausdrucken zu lassen. Alternativ dazu können Sie dort auch
eine Bestellung aufgeben und die Fotos einige Tage später abholen.
Auch viele Fotofachgeschäfte bieten dies an.

Fotos an Fotodienstleister weitergeben | Am bequemsten ist


sicherlich die Möglichkeit, die gewünschten Fotos von zu Hause
aus an einen Fotodienstleister zu senden und sich die Abzüge per
Post zuschicken zu lassen. Dies können Sie bei vielen Anbietern
online machen, oft bieten die Dienstleister für diesen Zweck auch
eine spezielle Software an, über die Sie den Druck in Auftrag geben
können. Ich nutze für solche Bestellungen die kostenlose Software
von www.saal-digital.de. Hier können Sie nicht nur die gewohn-
ten Bildabzüge bestellen, sondern auch sogenannte FineArt-Prints

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 933


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

anfertigen lassen. Damit Ihre Datei für den Druck auf diesen Fine-
Art-Papieren optimiert wird, bietet Ihnen Saal Digital im Bereich
ICC-Profile dafür passende Profile an. Diese können Sie herunter-
laden und über einen Doppelklick installieren.

Abbildung 15.25 E
Für alle Fotoprodukte erhal-
ten Sie ICC-Profile.

Fotos für Übergabe zusammenstellen und vorbereiten | In Affi-


nity Photo öffnen Sie das Foto, das Sie drucken lassen wollen, und
bearbeiten es nach Ihren Wünschen. Wechseln Sie abschließend zu
Datei • Exportieren, wählen Sie JPEG (Höchste Qualität) oder
JPEG (Hohe Qualität), und klicken Sie dann auf Mehr … In den
sich öffnenden Exporteinstellungen wählen Sie bei Pixelformat
den Eintrag RGB (8 Bit). Im Klappmenü ICC-Profil sollten Sie das
Profil finden, das Sie vorab heruntergeladen und installiert haben.
Die Exporteinstellungen werden dann geschlossen, und der Export
wird gestartet.

Abbildung 15.26 E
Der Export wird festgelegt.

934 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

FineArt-Poster anlegen | Nun können Sie die Software des Foto-


Vorab testen?
dienstleisters starten und die Rubrik Poster/FineArt wählen. Über
Affinity Photo bietet Ihnen
den sogenannten FineArt Poster Gestalter können Sie zunächst ein
die Möglichkeit, die Aus-
Format auswählen, der jeweilige Preis wird ebenfalls angezeigt.
wirkung eines ICC-Profils
Nach Auswahl der gewünschten Größe gelangen Sie in das Projekt, zu begutachten. Dies wird
in dem Sie im linken Bereich auf den Ordner mit den gewünschten als Softproof bezeichnet.
Fotos klicken. Der Inhalt wird als Miniatur angezeigt und kann Wie Sie einen Softproof
mit gedrückter Maustaste auf die Oberfläche gezogen und positio- ausführen, erfahren Sie
niert werden. Wichtig ist die Information 1 im unteren mittleren im gleichnamigen Ab-
Bereich, der Sie entnehmen können, wie die Bildqualität in der schnitt 15.4.
aktuellen Größe ist. Durch einen Klick auf Artikel in den Waren-
korb legen wird die Datei gespeichert und in den Warenkorb
gelegt. Von dort aus können Sie entweder weitere Artikel hinzu-
fügen oder den Bestellvorgang starten.

G  Abbildung 15.27
In der Software des Fotodienstleisters lässt sich das Bild auch mit
Filtern belegen.

15.2.6 Seiten für ein Fotobuch erstellen


Ein Fotobuch ist ein wunderschönes Geschenk, das man sich auch
selbst machen kann. Die Fotobuchanbieter offerieren verschie-
dene Möglichkeiten zur Erstellung von Fotobüchern. So können
Sie dies online erledigen, über eine Software des Anbieters, die Sie
herunterladen und installieren können, oder auch über ein Tablet

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 935


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

beziehungsweise Smartphone. Bei allen Möglichkeiten sind Sie aber


an die Vorgaben der Anbieter gebunden und erreichen darüber
nicht immer das gewünschte Ergebnis. In solch einem Fall können
Sie auf Anbieter zurückgreifen, die eine individuelle Gestaltung
der Fotobuchseiten, zum Beispiel in Affinity Photo, ermöglichen.

Fotobuchsoftware | Zur Erstellung von Fotobüchern können Sie


Profi-Service
viele Fotodienstleister in Anspruch nehmen. Einige davon arbeiten
Statt die Software zu nut-
online, das heißt, die Fotobucherstellung funktioniert im Internet,
zen, können Sie auch
und Sie müssen Ihre Fotos in vorgefertigte Buchseiten einfügen.
­online den Profi-Service
nutzen und die erstellten Daneben bieten die meisten Fotobuchanbieter eine kostenlose
Seiten anordnen. Ich per- Software an, mit der Sie ganz individuelle Buchseiten erstellen
sönlich bevorzuge die Nut- können und jeden Stand speichern und später weiterbearbeiten
zung der Software, da ich können. Sie exportieren hierzu vorab die bearbeiteten Fotos aus
das lokale Arbeiten dem Affinity Photo heraus und legen diese idealerweise in einen sepa-
Online-Verfahren vorziehe. raten Projekt-Ordner. In der Fotobuchsoftware greifen Sie dann auf
diesen Ordner zu und ziehen Ihre Fotos auf die jeweiligen Buch-
seiten. Eine sehr umfangreiche Software bietet Ihnen beispielsweise
CEWE an (www.cewe-fotoservice.de) an.
Einige Anbieter bieten aber auch das Hochladen von Foto-
buchseiten an, die Sie in einem externen Programm (zum Bei-
spiel Affinity Photo, Adobe Photoshop, Adobe InDesign) erstellt
haben (zum Beispiel WhiteWall, https://de.whitewall.com). Da
hier die Abmessungen der Fotobücher genannt und auch Vorla-
gen heruntergeladen werden können, lassen sich alle Buchseiten
G  Abbildung 15.28 mit den umfassenden Möglichkeiten von Affinity Photo gestalten
Ein Fotobuch mit spezieller und anschließend auch in die Software des Anbieters einfügen. Ich
Bindung, die vollflächige persönlich habe hier sehr gute Erfahrungen mit dem Anbieter Saal
Fotos erlaubt. Digital gemacht. Die dort angebotene, kostenlose Fotobuchsoft-
ware habe ich heruntergeladen und installiert. Sie finden im soge-
nannten Profi-Bereich unter www.saal-digital.de eine Auflistung
aller Buchformate und jeweils Vorlagen für den Umschlag (Cover)
und die Innenseiten.

Fotobuchseiten anlegen  | Da Affinity Photo das Photoshop-­


Format unterstützt, können Sie die dafür bereitgestellten Vorlagen
auf www.saal-digital.de herunterladen. Ich habe die Vorlage für
den Umschlag und die Innenseiten für das Fotobuch 28 × 19 cm
mit einer Seitenzahl von 48 heruntergeladen. Nach dem Down-
load lege ich die Datei in einen Ordner, der auch die Fotos für das
Fotobuch beinhaltet. Außerdem lade ich im Bereich ICC-Profile

936 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

das ICC-Profil für Fotobuch glanz herunter. Nach dem Download


des ICC-Profils führe ich einen Doppelklick auf die Profildatei aus,
damit das Profil in einem System hinterlegt wird. Die Dateivorlage
öffne ich in Affinity Photo. Mittels Hilfslinien wird die Aufteilung H  Abbildung 15.29
des Umschlags angezeigt. Die Vorlage für ein Fotobuch

Über Datei • Platzieren setze ich ein Foto ein, das die Vorderseite
des Umschlags abdeckt. Die dadurch erzeugte Ebene dupliziere
ich und schiebe den Inhalt auf die Rückseite, führe einen rechten
Mausklick aus und wähle Transformieren • Horizontal spiegeln.
Über eine Anpassungsebene vom Typ Tonwertkorrektur helle ich
die beiden Fotos auf. H  Abbildung15.30
Anschließend setze ich zwei Texte über das Grafiktext-Werkzeug Der Umschlag mit Foto
(T) ein. und Text

Damit sich der Text besser vom Hintergrund absetzt, erstelle ich
über das Reckteck-Form-Werkzeug (U) einen Kasten, den ich
mit einer Farbe fülle, die ich über die Farbpipette aus dem Foto auf-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 937


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

genommen habe. Die Formebene erhält eine Deckkraft von 50 %


und wird unter die Textebenen gezogen.

G  Abbildung15.31
Der Umschlag wird gestaltet.

Fotobuchseiten speichern und exportieren | Über Datei • Spei-


chern sichere ich die Datei im Format .afphoto. Anschließend kann
ich diese über Datei • Exportieren im JPG-Format sichern. Hier
führe ich einen Klick auf Mehr aus, um einen Zugriff auf die ICC-
Profile zu erhalten. Im Klappmenü ICC-Profil wähle ich das vorab
installierte Fotobuch-Profil aus.

G  Abbildung 15.32 E

Die Exporteinstellungen für den Export bieten


über einen Klick auf Mehr weitere Optionen.

Auf diese Weise können in der Vorlage für die Innenseiten alle Seiten
gestaltet und jeweils gesichert werden. Wenn Sie die benötigten Sei-
ten gestaltet haben, können Sie die Software von Saal Digital starten

938 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

und das entsprechende Fotobuch wählen. Hier ziehen Sie anschlie-


ßend die in Affinity Photo erstellten Dateien auf die einzelnen Seiten.

15.2.7 Druck in Druckerei vorbereiten


Da Affinity Photo das Farbmodell CMYK beherrscht, können Sie
auch Drucksachen erstellen, die Sie über eine Druckerei drucken
lassen. Die dort eingesetzten Druckmaschinen arbeiten grundsätz-
lich mit dem CMYK-Farbmodell, und Dateien, die diesem Farb-
modell nicht entsprechen, müssen dann in der Druckerei in CMYK
konvertiert werden, wobei es zu Farbverschiebungen kommen
kann. Aus diesem Grund nehmen viele Druckereien keine abwei-
chenden Druckdaten an.

Beschnitt und Anschnitt beachten | Neben diesem Farbmodell


gibt es aber auch noch andere Dinge in Bezug auf den professio-
nellen Druck zu beachten. So werden die Drucksachen auf großen
Papierbahnen platzsparend verteilt und gedruckt. Diese Anordnung
wird Nutzen genannt. Alle bedruckten Bereiche werden nach dem
Druck ausgeschnitten. Damit kleine Abweichungen beim Zuschnitt
möglich sind, müssen Dateien etwas größer als das Endformat
angelegt werden. Dieser zusätzliche Bereich nennt sich Beschnitt
oder Anschnitt. Informieren Sie sich bei der Druckerei vorab, wie
groß dieser zusätzliche Bereich sein muss. Dieser Beschnitt bzw.
Anschnitt bildet dann auch den äußersten Rand Ihrer Datei, das
heißt, wenn Sie ein Format 10,5 × 14,8 cm drucken lassen wollen,
müssen Sie den Anschnitt an allen Rändern hinzugeben und die
Inhalte der Datei bis zu diesen äußersten Rändern anlegen. Miss-
achten Sie dies, kann aufgrund der Abweichungen beim Zuschnitt
ein nicht bedruckter Bereich sichtbar werden, der sogenannte
Blitzer. Daneben geben Druckereien einen Sicherheitsabstand an,
der den Bereich vom Rand bis zur Dokumentmitte beschreibt, der
keine wichtigen Objekte beinhalten sollte (z. B. Text).

Schritt für Schritt


Einen Flyer erstellen
In dieser Schritt-Anleitung erstellen Sie einen einseitigen Flyer im
Format DIN lang, der die Maße 210 × 105 mm hat. Die Druckerei,
die Sie mit dem Druck beauftragen, verlangt einen Anschnitt von Kapitel_15 • kuchen.jpg
5 mm und einen Sicherheitsabstand von 3 mm.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 939


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

1  Datei erstellen
Gehen Sie auf Datei • Neu, und wählen Sie den Typ Drucken.

G  Abbildung 15.33
Die Datei wird angelegt. Achten Sie darauf, dass beim Farbformat CMYK/8 ausgewählt
ist, und wählen Sie als Farbprofil ISO Coated v2 (ECI). Bei Sei-
tenbreite geben Sie 220 mm (210 mm + 2 × 5 mm Anschnitt) und
bei Seitenhöhe 115 mm ein. Aktivieren Sie die Option Inklusive
Seitenränder, und geben Sie dort 8 mm (5 mm Anschnitt + 3 mm
Sicherheitsabstand) an.

2  Flyergestaltung beginnen
Aktivieren Sie die Magnetische Ausrichtung . Sollten Sie die
Seitenränder nicht sehen, rufen Sie diese über Ansicht • Seiten-
ränder einblenden auf. Gehen Sie auf Datei • Platzieren, und
wählen Sie die Datei »kuchen.jpg« aus. Klicken in die obere linke

940 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.2  Bilder drucken

Ecke, und ziehen Sie das Foto diagonal auf, bis Sie den unteren
Rand erreichen.

F  Abbildung15.34
Das Foto wurde platziert.

3  Text verfassen
Rufen Sie das Grafiktext-Werkzeug (T) auf, und schreiben Sie
den Text »Einladung«. Drehen Sie den Text über den oberen,
abstehenden Anfasser. Passen Sie die Größe an, bis der Text inner-
halb der Ränder (Sicherheitsabstand) steht.

F  Abbildung 15.35
Der Text wird mit einer
Farbe des Fotos eingefärbt.

Wählen Sie die Farbpipette (I), und klicken Sie in die See-
rosenblüte, bis Sie eine Farbe aufgenommen haben, die den Text
gut vom Hintergrund absetzt. Ändern Sie die Schriftart (im Beispiel
habe ich die Macarons verwendet).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 941


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

4  Weiteren Text verfassen


Rufen Sie das Rahmentext-Werkzeug (T) auf, und ziehen
Sie einen Rahmen im weißen seitlichen Bereich auf. Achten Sie
Abbildung 15.36 H auch hier auf den Sicherheitsabstand. Schreiben Sie einen Einla-
Weiterer Text wurde ver- dungstext. Nutzen Sie anschließend unterschiedliche Schriftstile
fasst. und -arten.

5  Datei speichern und exportieren


Speichern Sie die Datei über Datei • Speichern im Format .afphoto.
Wechseln Sie dann zur Export Persona und dort in das Panel
Exportoptionen. Wählen Sie als Vorgabe PDF (für Druck), und
wechseln Sie ins Klappmenü ICC-Profil. Wählen Sie dort ISO Coa-
ted v2 (ECI) und im Klappmenü Farbraum den Eintrag CMYK. Kli-
cken Sie dann im Panel Slices auf Slices exportieren. Wählen Sie
einen Ordner für den Export, und starten Sie den ­Exportvorgang.

6  Datei versenden
Sie können die somit erzeugte PDF-Datei nun an die Druckerei
senden. Beim Export haben Sie die Exportoptionen eingestellt.
Den Farbraum sowie das ICC-Profil hatten Sie zwar zu Beginn bei
der Erstellung der neuen Datei bereits festgelegt, doch sollten
Sie beim Export auf Nummer sicher gehen und dort die Angaben
explizit wählen. So umgehen Sie mögliche Probleme mit falschen
Angaben.

942 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.3 Farbmanagement

15.3 Farbmanagement
Damit Ihre Fotos auf dem Monitor richtig angezeigt und über den
Drucker ordentlich ausgedruckt werden, sollten Sie sich unbedingt
mit dem sogenannten Farbmanagement befassen. Auf den folgen-
den Seiten möchte ich Ihnen einige grundlegende Dinge zu diesem
sehr komplexen Thema näherbringen.

15.3.1 Warum Sie Farbmanagement brauchen


Ein Bekannter von mir meinte einmal, dass er eine bestimmte Inter-
netseite nicht sehr gut fände, da diese überall schwarz sei und das
thematisch nicht passen würde. Als ich mir zu Hause die Internet-
seite anschaute, konnte ich seinen Einwand nicht verstehen. Die
Seite war in einem natürlichen Braunton gehalten und spiegelte für
mich das dort behandelte Thema gut wider.
Als ich dann zu Besuch bei meinem Bekannten war, wurde mir
einiges klar: Er hatte seinen Bildschirm irgendwann einmal ver-
sehentlich verstellt. So hatte er den Kontrast- und den Helligkeits-
regler so weit verändert, dass dunkle Farbtöne nur noch in Schwarz
angezeigt wurden. Nach dem Einstellen dieser beiden Werte über
das Bildschirmmenü konnte auch er die Internetseite mit den
braunen Farben sehen. Gleichzeitig hatten wir damit ein weite-
res Problem gelöst: Immer wenn er Bilder auf seinem PC öffnete,
wurden diese zu dunkel angezeigt. Also hellte er seine Bilder in der
Software des Fotodienstleisters auf und veränderte den Kontrast.
Diese sendete er dann an den Fotodienstleister, um dort Abzüge zu
bestellen. Die Ergebnisse waren für ihn immer ernüchternd. Leider
hatte das Labor die Bilder alle so hell belichtet, dass sie nicht zu
gebrauchen waren. Der Fehler ist aber nicht beim Labor zu suchen,
denn dieses hatte ja zu helle Bilddateien geliefert bekommen. Viel-
mehr lag das Problem am verstellten Monitor meines Bekannten.
Sie sehen, wie wichtig es ist, alle Geräte, die mit der Bilder-
stellung und -wiedergabe zu tun haben, miteinander in Einklang
zu bringen. Spätestens dann, wenn Sie mit dem Bearbeiten von
Bildern beginnen, ist der Zeitpunkt gekommen, um sich mit dem
Thema Farbmanagement zu beschäftigen. Die Vereinheitlichung
beziehungsweise die Angleichung von Farben auf den verschie-
denen Ausgabemedien wird als Farbmanagement bezeichnet. Die
Notwendigkeit ergibt sich daraus, dass zum Beispiel eine Digital-
kamera Farben anders darstellen kann als ein Monitor oder ein

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 943


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

­ rucker. Das dargestellte Spektrum der Farben nennt sich Farb-


D
umfang. Wird nun eine Bilddatei von der Digitalkamera auf den
Rechner übertragen, steht natürlich der Farbumfang des Rechners
zur Verfügung, und es kommt möglicherweise zu einer Farbver-
fälschung.
Um dieser Farbverfälschung vorzubeugen, kommen sogenannte
Farbprofile zum Einsatz, die den Farbumfang von Geräten (zum
Beispiel Scanner, Monitor, Drucker) beschreiben und sich um die
Anpassung der unterschiedlichen Farbumfänge kümmern. Diese
Farbprofile wurden von einem Konsortium aus Herstellern von Pro-
grammen, die sich mit der Bildbearbeitung befassen, erstellt. Davon
leitet sich der Name dieser Farbprofile ab, deren Abkürzung »ICC«
für International Color Consortium steht.

15.3.2 Monitorkalibrierung
Farbprofile bringen rein gar nichts, wenn das Gerät die Farben
technisch nicht umsetzt. So haben Sie zum Beispiel das richtige
Farbprofil verwendet und drucken auf einem Drucker aus, bei dem
die rote Farbe eingetrocknet ist und die Farben daher nicht richtig
gemischt werden können. Genauso sieht es aus, wenn Sie die Far-
ben am Monitor verstellt haben. Das heißt also: Damit das Farb-
management und die eingesetzten Farbprofile ordentlich arbeiten
können, müssen Sie Ihre Geräte (in erster Linie Ihren Monitor)
richtig einstellen. Für diese Aufgabe – Kalibrierung genannt – gibt
es verschiedene Herangehensweisen.

Manuell kalibrieren | Die kostengünstigste Variante für das Kali-


brieren ist, quasi per Augenmaß zu entscheiden, ob ein Verstellen
der Monitorregler zu richtigen Farben führt. Hierfür gibt es kosten-
lose Hilfsprogramme (zum Beispiel Apple ColorSync für den Mac),
die Sie bei der Einstellung unterstützen.
Außerdem können Sie sich ein Referenzbild besorgen, das es bei-
spielsweise auf der Seite des Fotodienstleisters FOTOEXAKT (www.
fotoexakt.de) gibt. Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Poster
mit Farbfeldern, Bildern, Buchstaben etc. Dieses Poster können Sie
über die genannte Internetseite bestellen und neben Ihren Moni-
tor halten. Auf dem Monitor öffnen Sie dann dieses Poster als
Bilddatei, die Sie ebenfalls von der Internetseite herunterladen.
Verstellen Sie dann die Monitorregler (Helligkeit, Kontrast etc.) so
lange, bis das Monitorbild dem Poster entspricht.

944 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.3 Farbmanagement

Kalibrierungsgerät einsetzen | Weitaus genauer wird die Kali-


brierung des Monitors allerdings, wenn Sie eine entsprechende
Hardware einsetzen. Ich persönlich verwende für die Monitorkali-
brierung ein Gerät, das sich Spyder4 nennt. Dieses Kalibrierungs-
gerät kann mit drei verschiedenen Anwendungen eingesetzt wer-
den: Spyder4Express, Spyder4Pro sowie Spyder4Elite. Die meisten
Möglichkeiten bietet Ihnen Spyder4Elite, aber auch mit den beiden
anderen Programmen erreichen Sie vorzeigbare Ergebnisse. Ich per-
sönlich verwende Spyder4Pro und zeige Ihnen nun, wie Sie das
Gerät einsetzen.

Monitor mit Spyder4 kalibrieren | Das Gerät selbst schließen Sie


über USB an den Rechner an. Bevor Sie es einsetzen können, müs- G  Abbildung 15.37
sen Sie die Spyder-Software installieren, die zum Lieferumfang des Das Kalibrierungsgerät
Spyders gehört. Achten Sie darauf, dass Sie eine Zimmerbeleuch- Spyder4
tung wählen, mit der Sie hauptsächlich arbeiten, denn das Umge-
bungslicht hat einen starken Einfluss auf die Farbwahrnehmung.
Nach dem Start der Software erscheint ein Willkommensbild-
schirm. Hier sehen Sie, welche Vorbereitungen Sie treffen müssen.

F  Abbildung15.38
Der Willkommensbildschirm
der Spyder4Pro-Software

Klicken Sie auf Weiter, und der nächste Schritt erscheint. Hier
legen Sie die Art der Kalibrierung fest. Mit FullCAL 2 (Abbil-
dung 15.39) wird eine umfangreiche Kalibrierung gestartet, die sich
für den allerersten Einsatz des Spyders anbietet. Durch Aktivierung
von ReCAL 1 wird eine Kalibrierung wiederholt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 945


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

Abbildung 15.39 E
Die Kalibrierungseinstellun-
gen von Spyder4Pro

Klicken Sie erneut auf Weiter, und Sie gelangen auf eine Ober-
fläche, auf der Sie die Konturen des Spyders sehen. Genau dort
– also direkt auf Ihrem Monitor – müssen Sie nun den Spyder
positionieren.

G  Abbildung 15.40 G  Abbildung15.41


Die Konturen zeigen an, wo Sie den Spyder Die Messung auf einem Monitor
auf dem Bildschirm positionieren müssen.

Sobald der Spyder an der richtigen Stelle angebracht ist, klicken Sie
erneut auf Weiter. Nun beginnt die Kalibrierung: Über die Soft-
ware werden verschiedene Farben auf dem Bildschirm erzeugt, die
vom Spyder ausgelesen und abgeglichen werden.
Diese Messung benötigt eine gewisse Zeit. Verändern Sie wäh-
rend dieses Vorgangs nicht die Umgebungsbeleuchtung, damit dies

946 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.3 Farbmanagement

nicht zu einer Verfälschung führt. Sobald die Messung beendet


ist, speichern Sie das erzeugte Profil. Außerdem vergeben Sie ein
Intervall für die Kalibrierungserinnerung. Wird dieses überschrit-
ten, erscheint nach dem Start Ihres Rechners ein Hinweis, der Sie
daran erinnert.

G  Abbildung 15.42
Das erzeugte Profil wird gespeichert.

15.3.3 Farbprofile
Die Farbwiedergabe beziehungsweise der Farbumfang weicht von
Besser schließen
Gerät zu Gerät ab – so unterscheiden sich die Ausgaben von Dru-
Sie sollten ICC-Profile bei
cker zu Drucker. Auch das Material, auf dem gedruckt wird, zum
geschlossenem Affinity
Beispiel Papier, Folie, Stoff etc., gibt die Farbe unterschiedlich wie-
Photo installieren, da die
der. Aus diesem Grund wurden Profile ins Leben gerufen, die sich Profile sonst erst bei ei-
an dem Ausgabegerät und dem Ausgabemedium orientieren und nem Neustart angezeigt
deren Eigenarten berücksichtigen. werden.
Neben speziellen Farbprofilen, die für die Kombination von
Druckern und Papieren entwickelt wurden, gibt es allgemeingül-
tige Profile, die Affinity Photo bereits anbietet. Diese können beim
Export ausgewählt werden. Sollte das gewünschte Profil nicht ent-
halten sein, müssen Sie dieses im Internet herunterladen (beim
Fotodienstleister, Hersteller von Papieren etc.) und mittels Dop-
pelklick aktivieren (alternativ dazu über einen rechten Mausklick
den Befehl Profil installieren wählen). Danach werden diese
Profile im System hinterlegt und können auch von Affinity Photo
genutzt werden.

F  Abbildung 15.43
Heruntergeladene Profile
lassen sich ganz einfach
­installieren.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 947


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

15.4 Softproof
Wenn Sie dafür gesorgt haben, dass die Farben richtig angezeigt
werden und auch die notwendigen Farbprofile vorliegen, bleibt
dennoch ein Unsicherheitsfaktor beim Export von Dateien. Denn
Sie haben zwar alle Vorarbeiten geleistet, wissen aber nicht, wie
das Endergebnis aussehen wird. Hierfür bietet Ihnen Affinity Photo
einen sogenannten Softproof an.
Der Begriff Proof stammt aus dem Druck und steht für einen Vor-
abdruck. Viele Druckdienstleister bieten einen Proof an, damit Sie
eine Druckdatei vorab erhalten, um diese beurteilen zu können. Sie
geben den Druck erst dann frei, wenn Sie mit dem Ergebnis zufrie-
den sind. Solche Proofs sind in der Regel recht teuer und lohnen
meist nur bei hohen Auflagen. Mit dem in Affinity Photo enthalte-
nen Softproof können Sie einen virtuellen Vorabdruck erzeugen.
Dieser wird als Anpassungsebene eingesetzt.

15.4.1 Softproof per Anpassungsebene erstellen


In Abbildung 15.44 habe ich ein Foto geöffnet, das auf dem Dru-
cker Canon PIXMA PRO-100S auf der Papiersorte Photo Rag® der
Firma Hahnemühle gedruckt werden soll.

Abbildung 15.44 E
Das Foto soll ausgedruckt
werden.

Auf der Internetseite www.hahnemuehle.com habe ich vorab den


Bereich Digital FineArt und dort die Unterseite ICC-Profile auf-
gerufen. Hier wählte ich den Drucker und das gewünschte Papier

948 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.4 Softproof

aus. Das dafür hinterlegte ICC-Profil habe ich anschließend als ZIP-
Datei heruntergeladen, entpackt und mittels Doppelklick die ICC-
Profildatei installiert.

F  Abbildung 15.45
Das heruntergeladene
ICC-Profil kann installiert
­werden.

In Affinity Photo erzeuge ich im Panel Ebenen eine neue Anpas-


sungsebene vom Typ Softproof. Hier wähle ich das herunter-
geladene und installierte ICC-Profil aus, wähle eine Methode zum
Rendern aus und aktiviere die Option Gamut prüfen. Durch diese
Option werden Farben, die das ICC-Profil nicht beherrscht (auch
als Clipping bezeichnet), als graue Bereiche angezeigt.

a
b F  Abbildung 15.46
Verwenden Sie einen Eintrag
aus der Liste der installierten
Profile.

Die Schwarzpunkt-Kompensation 2 kann hilfreich sein, da diese


Option für Strukturen in den Schatten (Tiefen) sorgt. Die Option
zum Rendern sollten Sie auf Relativ farbmetrisch 1 setzen, da
hierdurch die druckbaren Farben unverändert bleiben – Farben, die
außerhalb der Möglichkeiten des ICC-Profils liegen, werden unter
Beibehaltung der bestmöglichen Sättigung so weit verschoben, dass
diese im druckbaren Bereich bleiben. Sie erkennen diese Bereiche
aufgrund der Option Gamut prüfen anhand der grau eingefärb-
ten Bereiche. Werden hier zum Beispiel Tiefen zusammengefasst,
kommt es unweigerlich zu einem Verlust von Strukturen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 949


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

G  Abbildung 15.47
Graue Bereiche zeigen Problemstellen an.

15.4.2 Softproof auswerten und Problembereiche


verbessern
Da Sie aufgrund des Softproofs nun einschätzen können, ob es
beim Druck Ihres Fotos zu Problemen kommen kann, haben Sie
die Möglichkeit, auf diese Problembereiche einzugehen. Da der
Softproof über eine separate Anpassungsebene ermöglicht wird,
sollten Sie dies nutzen: Legen Sie eine Ebenengruppe an, in die Sie
die Softproof-Anpassungsebene hineinziehen. Ebenfalls in diese
Ebenengruppe setzen Sie unter die Softproof-Ebene eine Anpas-
sungsebene (in Abbildung 15.48 habe ich Gradationskurven ver-
wendet).
Nutzen Sie die Pipette aus Gradationskurven, und klicken und
G  Abbildung 15.48
ziehen Sie in die grauen Bereiche, bis diese verschwinden. Je nach
Das Panel Ebenen mit der
Foto kann auch die Anpassungsebene HSL statt Gradationskur-
Softproof-Anpassungsebene
ven eingesetzt werden. Benennen Sie die Ebenengruppe so deut-
lich um, dass Sie im Nachhinein wissen, für welchen Drucker oder
welches Papier diese herangezogen wird.
Der Vorteil an dieser Gruppenlösung liegt darin, dass Sie bei
Bedarf mehrere Ebenengruppen mit unterschiedlichen Softproof-
Vorgaben erzeugen und diese bei Bedarf aktivieren oder deakti-
vieren können. Denken Sie bei der Verwendung einer Softproof-
Anpassungsebene aber immer daran, diese zu deaktivieren, wenn
Sie die Datei exportieren beziehungsweise drucken.

950 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


15.4 Softproof

G  Abbildung 15.49
Die grauen Bereiche wurden mittels Gradations-
kurven eliminiert.

Rendering Intent
Im Klappmenü Rendering Intent (1 Abbildung 15.46) innerhalb
des Softproofs empfiehlt es sich in der Regel, die Option Relativ
farbmetrisch zu verwenden, da hierbei zwar Farben aufgrund des
Profils verschoben werden, hierbei aber versucht wird, die Original-
farben zu erhalten. Farben, die durch das gewählte Profil nicht dar-
stellbar sind, werden einer ähnlichen Farbe zugewiesen. Ebenso sinn-
voll kann die Option Perzeptiv sein, da hier eine für das mensch­liche
Auge vergleichbare Farbe herangezogen wird, wenn die Original-
farbe durch das Profil nicht anwendbar ist. Bei Sättigung wirkt das
Ergebnis vielleicht kräftiger, doch wird hierbei weniger auf die Erhal-
tung der Originalfarben geachtet, was zu ungewollten Farbverschie-
bungen führen kann. Absolut farbmetrisch ist vergleichbar mit
­Relativ farbmetrisch, hier werden allerdings nur die Farben ver-
schoben, die nicht durch das Profil abgedeckt werden können.

15.4.3 Muss es immer CMYK sein?


Um eine Datei aus Affinity Photo heraus an eine Druckerei geben
zu können, müssen Sie beim Exportieren darauf achten, dass Sie
einen Farbraum für CMYK wählen (zum Beispiel ISO Coated v2).
Da Affinity Photo in CMYK-Farbräume (auch Arbeitsfarbräume
genannt) umwandeln kann, können Sie hiermit Druckdateien für
den professionellen Druck über eine Druckerei erstellen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 951


Kapitel 15  Ausgabe und Druck

Wenn Sie Fotos bei einem Fotoservice ausdrucken lassen wollen,


sollten Sie diese nicht in CMYK umwandeln, da sich die Foto-
dienstleister in den meisten Fällen darauf eingestellt haben, dass
ein überwiegender Anteil der Anwender über keine Konvertie-
rungsmöglichkeit verfügt. Hier verwenden die Fotodienstleister
den Farbraum sRGB. Würden Sie in CMYK umwandeln, würde der
Fotoservice die Datei in den sRGB-Farbraum zurückverwandeln –
und hierbei kann es zu Farbverschiebungen kommen. Lesen Sie
daher sicherheitshalber vor dem Versenden von Dateien an einen
Fotodienstleister, welche Details es in Bezug auf den Farbraum
zu beachten gibt. Meist weisen Infoseiten des Fotodienstleisters
darauf hin.

952 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

Kapitel 16
Stapelverarbeitung und Makros
Gerade bei größeren Datenmengen oder ständig wiederkehren-
den Bearbeitungsschritten können Sie sich von Automatismen
innerhalb von Affinity Photo unterstützen lassen.

16.1 Arbeitsschritte aufzeichnen


mittels Makro
In vielen Softwareanwendungen werden Makros eingesetzt, um
teilweise komplexe Abläufe zusammenzufassen und mit nur einem
Aufruf auszuführen. Auch in Affinity Photo sind solche Arbeits-
erleichterungen möglich. Hierfür benötigen Sie keine Program-
mierkenntnisse, denn die einzelnen Arbeitsschritte, die Sie zusam-
menfassen wollen, werden aufgenommen, ähnlich wie bei einer
Musikaufnahme.
Um ein Makro anzulegen, rufen Sie über Ansicht • Studio •
Makro das dafür notwendige Panel Makro auf. Hilfreich in Kom-
Kostenlose Makros
bination mit dem Panel Makro ist das Panel Bibliothek, welches
Serif – der Herausgeber
Sie separat aufrufen können. Hier werden Ihre Makros verwaltet.
von Affinity Photo – bietet
In der oberen Leiste des Panels Makro befinden sich im linken hin und wieder Makros an,
Bereich drei Symbole, die die Vergleichbarkeit mit einer Musik- zum Beispiel beim Kauf der
aufnahme verdeutlichen: Mit dem ersten Symbol (roter Punkt) 1 Vollversion etc. Diese kön-
(Abbildung 16.1) starten Sie die Makroaufnahme. Das zweite Sym- nen Sie herunterladen,
bol (Quadrat) 2 stoppt die Aufnahme. Das dritte Symbol (Dreieck) entpacken und dann über
3 startet das ausgewählte Makro. das Panel Bibliothek im-
portieren (siehe Abschnitt
Im rechten Bereich befinden sich die Symbole für das Zurück-
16.1.2).
setzen 4 , um Arbeitsschritte eines Makros aufzuheben und die

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 953


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

Aufnahme von Beginn an neu zu erstellen. Gefolgt wird dieses


Symbol vom Symbol Zur Bibliothek hinzufügen 5 . Hier werden
erstellte Makros abgelegt und können auf Wunsch kategorisiert
werden.
Den Export 6 und den Import 7 von Makros führen Sie mit den
beiden letzten Symbolen durch. So können Sie über einen Klick
auf Exportieren ein ausgewähltes Makro sichern und dieses über
einen Klick auf Importieren auf einem anderen Rechner einfügen.
Bei der Arbeit an mehreren Rechnern können Sie damit eine iden-
tische Arbeitsumgebung schaffen.

abc defg
G  Abbildung16.1
Das Panel Makro

Schritt für Schritt


Rahmen und Copyright automatisieren
Lassen Sie uns in dieser Schritt-Anleitung gemeinsam ein Makro
erstellen, das die Leinwand vergrößert und diesen hinzugewon-
nenen Bereich mit einer Farbe füllt. Außerdem soll ein Copyright
Kapitel_16 •
ma-ra-1.jpg – ma-ra-3.jpg eingesetzt werden. Hierzu verwende ich einen Pinsel, dessen
»Entstehung« ich in Kapitel 11, »Montagen, kreative Bildeffekte
und Collagen«, erläutert habe. Gleichzeitig werden Sie sehen, wie
genau ein Makro sich an Ihre Vorgaben hält – denn die Anwei-
sung in dieser Schritt-Anleitung beschränkt sich auf Fotos im
­Hochformat.

1  Datei öffnen und Panel »Makro« einblenden


Öffnen Sie die Datei »ma-ra-1.jpg« in Affinity Photo, und rufen Sie
über Ansicht • Studio • Makro das Panel Makro auf.

2  Makroaufzeichnung starten
Klicken Sie im Panel Makro auf den roten Punkt (Aufnahme-Taste)
8 . Der rote Punkt verblasst, und die benachbarte Stopp-Taste wird
hervorgehoben.

954 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.1  Arbeitsschritte aufzeichnen mittels Makro

G  Abbildung16.2
Das Panel Makro ist eingeblendet.

3  Leinwand vergrößern
Gehen Sie auf Dokument • Leinwandgrösse ändern, und wäh-
len Sie den Anker für den Mittelpunkt aus. Ändern Sie den ersten
Wert hinter Grösse von 3 072 px in 3 500 px, achten Sie dabei G  Abbildung16.3
darauf, dass das Schlosssymbol geschlossen ist. Klicken Sie auf Die Makroaufzeichnung läuft.
Grösse ändern.

F  Abbildung 16.4
Die Leinwandgröße
soll sich proportional
vergrößern.

4  Randbereich füllen
Gehen Sie auf Auswählen  • Transparenzbereich  • Vollstän-
dige Transparenzen auswählen. Der Randbereich wird daraufhin
ausgewählt. Wählen Sie Bearbeiten • Füllung, und klicken Sie,
falls erforderlich, auf Selbstdefinierte Farbe. Bestätigen Sie die G  Abbildung 16.5
Füllung durch einen Klick auf Anwenden. Heben Sie die Auswahl Der erweiterte Bereich wurde
wieder auf (Auswählen • Auswahl aufheben). mit einer Farbe gefüllt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 955


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

5  Pinsel aufrufen
Erzeugen Sie im Panel Ebenen eine neue, leere Ebene . Wech-
seln Sie in das Panel Pinsel, und wählen Sie den Copyright-Pinsel
Abbildung 16.6 H 1 . Erhöhen Sie in der Kontextleiste die Breite auf 4 096 px, und
Mit einem Pinsel wurde ein reduzieren Sie die Deckkraft auf 25 %. Klicken Sie mit dem Pinsel
Copyright aufgemalt. in das Foto.

6  Makroaufzeichnung beenden und verwalten


Klicken Sie auf die Stopp-Taste 2 im Panel Makro. Die bisher aus-
geführten Arbeitsschritte können Sie im Makro-Panel sehen. Kli-
cken Sie anschließend auf das Symbol Zur Bibliothek hinzufügen
3 , damit es auch später noch genutzt werden kann. Vergeben Sie
einen Namen für das Makro: »Rahmen und Copyright«.

b c

G  Abbildung 16.7
Die Aufzeichnung ist beendet, und das Makro kann in die Bibliothek
aufgenommen werden.

956 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.1  Arbeitsschritte aufzeichnen mittels Makro

7  Makro testen
Öffnen Sie die Datei »ma-ra-2.jpg«, und klicken Sie im Panel Bi­­ H  Abbildung 16.8
bliothek auf das gerade erzeugte Makro. Die Arbeitsschritte wer- Das Makro wurde auf ein
den auf das Foto angewendet. anderes Foto angewendet.

8  Makro anpassen: Rahmenfarbe nachträglich ändern


Sie können das Makro natürlich auch nachträglich anpassen. Füh-
Aktives Foto notwendig
ren Sie im Panel Bibliothek einen rechten Mausklick auf das Makro
Damit Sie ein Makro be-
Rahmen und Copyright aus, und wählen Sie Makro bearbeiten.
arbeiten können, muss
Klicken Sie auf das Zahnradsymbol 5 hinter dem Arbeitsschritt
eine Datei (z. B. ein Foto)
Füllung. Klicken Sie vor das Wort Farbe, es erscheint ein Auge 6 . geöffnet sein. Anderenfalls
Klicken Sie erneut auf das Symbol Zur Bibliothek hinzufügen 4 , wird der Befehl Makro be-
und vergeben Sie einen neuen Namen. arbeiten ausgegraut, also
d e deaktiv, angezeigt.

G  Abbildung 16.9
Der Arbeitsschritt Füllung wurde angepasst.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 957


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

9  Makro nochmals testen


Klicken Sie auf Bearbeiten • Rückgängig (oder drücken Sie (Strg)/
(cmd) + ​(Z), um die Ausführung des Makros zu widerrufen. Führen
Sie das Makro entweder über das Panel Makro und einen Klick
auf das Dreieck (Play-Taste) aus, oder rufen Sie es über das Panel
Bibliothek auf. Im Unterschied zu vorher erscheint nun ein Dia-
logfenster mit einem Farbfeld, da bei der Bearbeitung des Makros
das Augensymbol vor Farbe aktiviert wurde. Hier können Sie eine
andere Farbe auswählen, danach läuft das Makro weiter. Solange
Sie das Dialogfenster geöffnet lassen, können Sie andere Farben
ausprobieren.

10   Makro nochmals ausführen


10
Öffnen Sie die Datei »ma-ra-3.jpg«, und lassen Sie das bearbeitete
G  Abbildung 16.10 Makro durchlaufen. Was geschieht? Das Foto wurde im Quer-
Während des Makroablaufs format erstellt, die Änderung der Leinwandgröße bezog sich im
können Sie die Farbe
Makro allerdings auf ein Foto im Hochformat. Hier erkennen Sie
bestimmen.
die strikte Abarbeitung von Makros. Um dies zu umgehen, müssen
Sie ein separates Makro für Fotos im Querformat erzeugen.

Abbildung 16.11 E
Das Makro hat nicht das
gewünschte Ergebnis ge­­
liefert.

11   Makro erneut erzeugen


11
Gehen Sie auf Bearbeiten • Rückgängig, um die Auswirkungen
des Makros zu widerrufen. Führen Sie die Schritte zur Erstellung
des Makros erneut durch, dieses Mal vergeben Sie aber für die

958 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.1  Arbeitsschritte aufzeichnen mittels Makro

Höhe (zweiter Wert) 3 500 px. Speichern Sie das Makro und ver-
sehen Sie es mit dem Kürzel HF_ (für Hochformat). Sie haben nun
ein Makro für das Querformat und eins für Hochformate.

16.1.1 Übersicht bewahren: Makros kategorisieren


Wenn Sie mehrere Makros erstellen, ist es sinnvoll, diese zu katego-
risieren. Klicken Sie hierfür auf die Panel-Einstellungen des Panels
Bibliothek (Drei-Strich-Symbol 1), und wählen Sie Neue Kate-
gorie erstellen.

F  Abbildung 16.12
Makros lassen sich kategorisieren.

Klicken Sie dann auf die Panel-Einstellungen der neuen Kategorie,


wählen Sie einen eindeutigen Namen (im Beispiel Veröffentli-
chung 2). Nun können Sie auf Makros der Kategorie klicken und
diese mit gedrückter Maustaste in die neue Kategorie ziehen.
Die Reihenfolge der Kategorien können Sie beeinflussen, indem G  Abbildung 16.13
Sie eine Kategorie anklicken und mit gedrückter Maustaste unter Kategorien können Sie mit
oder über eine andere Kategorie ziehen. Alternativ dazu können Drag & Drop befüllen.
Sie auch auf die Panel-Einstellungen klicken und dort den Befehl
Aufwärts verschieben beziehungsweise Abwärts verschieben
wählen.

F  Abbildung 16.14
Ändern Sie die Reihenfolge
der Kategorien.

16.1.2 Makro exportieren und importieren


In den Panel-Einstellungen finden Sie auch den Befehl Makros
exportieren. Hier werden alle Makros der gewählten Kategorie in
das Format .afmacros exportiert. Ich kann Ihnen nur empfehlen –
wie auch bei anderen Vorgaben, die Sie aus Schritt-Anleitungen
heraus exportieren können –, einen zentralen Ordner anzulegen,

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 959


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

damit Sie später leichter alle Vorgaben finden. Ich habe hierzu
Von null beginnen
einen Ordner mit dem Namen Material erzeugt, in dem ich alle
Anwender, die bereits mit
Vorgaben sichere.
Adobe Photoshop gearbei-
Exportierte Makros lassen sich dann, zum Beispiel auf einem
tet und dort Aktionen (ver-
gleichbar mit den Makros zweiten Rechner, über die Panel-Einstellungen des Panels Biblio-
in Affinity Photo) erstellt thek über den Befehl Makros importieren integrieren.
haben, können diese leider
nicht in Affinity Photo nut-
zen. Aufgrund der unter-
16.2 Stapelverarbeitung:
schiedlichen Befehle und
der Programmstruktur ist Alles in einem Rutsch
die Verwendung von Ma­
In Abschnitt 15.1, »Bilder ausgeben mit der Export Persona«, haben
kros auf das dateieigene
Sie gesehen, wie Sie Dateien aus Affinity Photo heraus in beliebige
Format .afmacros be-
schränkt. Dateiformate konvertieren können. Wenn Sie mehrere Fotos, viel-
leicht einer Fotoreihe oder zu einem bestimmten Thema, auf diese
Weise exportieren, kann dies recht zeitaufwendig werden. Hier
können Sie auf die sogenannte Stapelverarbeitung (auch Batch-
verarbeitung genannt) zurückgreifen, die es Ihnen ermöglicht, auch
eine größere Menge an Dateien zu exportieren.

16.2.1 Eine Stapelverarbeitung erstellen


Eine neue Stapelverarbeitung ist schnell angelegt. Wählen Sie
unter Datei • Neue Stapelverarbeitung. In dem erscheinenden
Dialogfenster klicken Sie im unteren Bereich auf die Schaltfläche
­Hinzufügen.

Abbildung 16.15 E
Das Dialogfenster Neue
­Stapelverarbeitung

960 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.2  Stapelverarbeitung: Alles in einem Rutsch

Sie können nun die gewünschten Dateien auswählen und in die


Liste Quellen einsetzen. Diese Liste können Sie durch einen noch-
maligen Klick auf Hinzufügen mit weiteren Dateien befüllen.
Beachten Sie dabei, dass die Stapelverarbeitung auch den Umgang
mit Raw-Dateien unterstützt, die während der Verarbeitung eben-
falls in das gewünschte Format konvertiert werden.
Je nach Dateiumfang (Dateigröße und Anzahl an Dateien) benö-
tigt die Stapelverarbeitung eine gewisse Zeit. Der Fortschritt wird
Ihnen im Panel Stapel angezeigt, das beim Start der Stapelverarbei-
tung automatisch erscheint. Auf keinen Fall sollten Sie während der
Stapelverarbeitung Affinity Photo beenden, auch das Bearbeiten
von Dateien während der Stapelverarbeitung kann den Vorgang
verlängern, schlimmstenfalls sogar zum Absturz führen (was bei mir
bisher allerdings noch nie passiert ist). Warten Sie daher besser, bis
die Stapelverarbeitung beendet ist.

16.2.2 Gleichzeitig mehr schaffen: die Option


­»Parallele Verarbeitung«
Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, können Sie die Option Pa­
rallele Verarbeitung aktivieren. Hier wird jeder Datei, die ver-
arbeitet wird, ein anderer Bereich des Prozessors zugewiesen, so
dass mehrere Dateien gleichzeitig verarbeitet werden können.
Im Bereich Ausgabe legen Sie fest, wo die verarbeiteten Dateien
abgelegt werden sollen. Die Option An Originalposition spei-
chern 1 kann zu Konflikten führen, wenn die Quelldatei den glei-
chen Namen und die gleiche Dateiendung trägt wie die verarbeitete
Datei. Hier besteht die Gefahr, dass Ihre Originaldateien ohne Nach-
frage überschrieben werden. Aus diesem Grund wähle ich grund-
sätzlich die Option Speichern in 2 , in der ein Speicherort genannt
werden muss. So verwende ich den Zusatz »web« im Namen des
neuen Ordners, wenn ich Fotos verarbeite, die für die Verwendung
auf einer Webseite vorgesehen sind. So sehe ich bereits am Ordner-
namen den Verwendungszweck. Der Ordnername wird unterhalb
der Option Speichern in angezeigt und kann durch einen Klick auf
das Symbol mit den drei Punkten 3 geändert werden.

F  Abbildung 16.16
Der Ausgabeordner kann
nachträglich angepasst
werden.
ab c
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 961
Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

16.2.3 Ausgabeformate für die Stapelverarbeitung


Die Stapelverarbeitung kann die Quelldateien in die im Folgenden
genannten Dateiformate ausgeben. Bis auf das Format AFPhoto
können Sie die Einstellungen für die Ausgabe mit einem Klick auf
das entsprechende Symbol mit den drei Punkten festlegen:
E Als AFPhoto-Datei speichern: Die Konvertierung erfolgt in das

Affinity Photo-eigene Dateiformat.


E Als JPEG speichern: Sie erzeugen durch die Stapelverarbeitung

eine JPG-Version jeder Quelldatei. Hier können Sie festlegen,


in welcher Qualität die entstehende Datei erzeugt werden soll.
Wie bereits in vorangegangenen Kapiteln erwähnt, reicht hier
eine Qualität von 70 bis 80 meist aus.
E Als PNG speichern: Vor allem für die Verwendung auf Web-

seiten eignet sich dieses Format, speziell bei Vektorelementen


(Text, Formen). Fotos benötigen im PNG-Format meist mehr
Speicherbedarf als vergleichbare JPG-Dateien.
E Als TIFF speichern: Diese Ausgabe können Sie nutzen, wenn

Sie die Dateien ohne Komprimierung weitergeben wollen (zum


Beispiel an eine Druckerei oder für die Nutzung in einer Prä-
sentationssoftware). Beachten Sie dabei aber unbedingt, dass
hieraus meist sehr große Dateien resultieren. Daher eignet sich
dieses Format nicht für die Nutzung von Dateien im Internet.
E Als EXR speichern (Mac: Als OpenEXR speichern): Es wird je

eine Datei mit einer Bittiefe von 32 Bit erzeugt, die zum Beispiel
Grundlage für eine HDR-Weiterverarbeitung sein kann.

Die zwei Wertefelder hinter den einzelnen Formaten können Sie


nutzen, um die Breite (B) oder Höhe (H) 1 für die Ausgabe fest-
zulegen. Das Häkchen unter A 2 legt fest, dass das Seitenverhält-
nis der Originaldatei (zum Beispiel 2:3) bei der Größenänderung
erhalten bleibt.
a b

G  Abbildung 16.17 E

Sie können die Größe der Zieldateien


sowie die Exporteinstellungen (hier für
PNG) festlegen.

962 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.2  Stapelverarbeitung: Alles in einem Rutsch

Um in den verarbeiteten Dateien weitere Arbeitsschritte auszu-


führen, können Sie über Verfügbare Makros vorliegende Makros
auswählen und über einen Klick auf Anwenden der Liste Ange-
wendete Makros hinzufügen.

Schritt für Schritt


Eine Fotoreihe in Schwarzweiß und als JPG ausgeben
In dieser Schritt-Anleitung werden Sie eine Reihe von Fotos über
die Stapelverarbeitung mit neuen Abmessungen und in Schwarz-
weiß ausgeben.
Kapitel_16 • ausflug-1.af-
photo – ausflug-3.afphoto,
1  Stapelverarbeitung starten wanderung-1.dng – wande-
Öffnen Sie Affinity Photo, und wechseln Sie zu Datei • Neue Sta- rung-3.dng
pelverarbeitung.

F  Abbildung 16.18
Das Dialogfenster
c
Neue Stapel­
verarbeitung

2  Dateien auswählen
Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen 3 (unterhalb des
Bereichs Quellen). Wählen Sie die Datei »ausflug-1.afphoto« aus,
halten Sie (ª) gedrückt, und klicken Sie dann auf die Datei »aus-
flug-3.afphoto«. Übernehmen Sie diese Dateien durch einen Klick
auf Öffnen. Klicken Sie erneut auf Hinzufügen, und wählen Sie
die Dateien »wanderung-1.dng« bis einschließlich »wanderung-3.
dng« aus.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 963


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

Abbildung 16.19 E
Die gewünschten Fotos
­wurden ausgewählt.

3  Speicherort, Format und Abmessungen vergeben


Aktivieren Sie die Option Speichern in, erzeugen Sie im Dialog-
fenster Ordner auswählen einen neuen Unterordner, und benen-
nen Sie diesen in foto_web800 um. Aktivieren Sie die Option In
JPEG speichern 1 , und tragen Sie im Feld unterhalb von B (Breite)
den Wert 800 px 2 ein. Den Wert für H (Höhe) lassen Sie frei, da
dieser proportional ermittelt wird (achten Sie darauf, dass das Häk-
chen unterhalb von A 3 gesetzt ist). Deaktivieren Sie alle anderen
Dateiformate.

G  Abbildung16.20 a
Das Format und die Abmessungen sind bestimmt.

964 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


16.2  Stapelverarbeitung: Alles in einem Rutsch

4  Format einstellen
Klicken Sie auf das Symbol mit den drei Punkten 4 , um die Export-
einstellungen vornehmen zu können. Wählen Sie als Pixelformat
RGB (8 Bit) 5 und als ICC-Profil sRGB IEC61966-2.1 6 .

G  Abbildung 16.21 g
Stellen Sie den Export ein.

5  Makro auswählen und starten


Hoch- und Querformat
Wählen Sie aus der Liste Verfügbare Makros den Eintrag
Leider lassen sich in den
Schwarz-Weiss 7 aus. Klicken Sie auf Anwenden, damit dieses Abmessungen bei der Sta-
Makro in der Liste Angewendete Makros erscheint. Starten Sie pelverarbeitung keine Pro-
die Stapelverarbeitung mit einem Klick auf OK. zentangaben, sondern nur
statische Werte eintragen.
So bewirkt die Angabe der
Breite, dass diese bei Fotos
in Hoch- und Querformat
gleichermaßen angewen-
det wird. Um die lange
Kante auf ein festes Maß
zu bringen, müssten Sie
die Stapelverarbeitung in
zwei Schritten ausführen:
einmal für die Fotos im
Hochformat (Eingabe der
Breite) und ein weiteres
Mal für die querformatigen
G  Abbildung 16.22
Fotos (Eingabe der Höhe).
Der Arbeitsablauf wird im Panel Stapel angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 965


Kapitel 16  Stapelverarbeitung und Makros

6  Ergebnis begutachten
Wechseln Sie in den Windows Explorer beziehungsweise Finder,
und öffnen Sie den Ordner, den Sie unter Schritt 3 als Zielordner
festgelegt haben. Überprüfen Sie, ob alle Fotos verarbeitet wurden.
Leider ist eine erzeugte Stapelverarbeitung derzeit nicht exportier-
bar und lässt sich also nicht auf anderen Rechnern importieren.

966 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


TEIL VII
Affinity Photo auf dem iPad

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Kapitel 17
Affinity Photo auf dem iPad
Neben der Desktop-Version von Affinity Photo erhalten Sie hierzu auch
eine iPad-Variante, die Sie über den Apple Store beziehen können. Die
Möglichkeiten dieser App sind fast identisch mit denen der Desktop-
Version, und um es gleich vorwegzunehmen: Es macht einfach nur Spaß,
Bilder auf dem iPad zu bearbeiten.

17.1 Die Affinity Photo-App kennenlernen


Fotos werden schon seit einiger Zeit nicht nur mit Kameras erstellt,
Wichtiger Hinweis!
sondern sehr häufig auch mit dem Smartphone oder einem Tablet,
Bitte beachten Sie, dass die
zum Beispiel dem iPad. Um dieser Tatsache gerecht zu werden,
iPad-Version viele Techni-
können Sie Affinity Photo auch als App beziehen.
ken und Funktionen nutzt,
Sie erhalten diese im Apple Store, da sie nicht im Lieferumfang die Sie aus der Desktop-
der Desktop-Version von Affinity Photo enthalten ist. Für wenig Version kennen. Daher
Geld erhalten Sie eine sehr ausgereifte Anwendung, die wirklich werde ich in diesem Kapi-
richtig Spaß macht. Wie auch bei der Desktop-Version erhalten tel mehr auf die Besonder-
Sie beim Kauf hin und wieder zusätzliche Tools, zum Beispiel Fil- heiten eingehen und wenig
ter, Pinsel etc. Der Funktionsumfang ist nahezu identisch mit der zu grundsätzlichen Dingen
sagen.
Desktop-Version, lediglich die Bedienung ist naturgemäß anders.
Sie greifen mit der App nicht nur auf Fotos zu, die Sie in der iCloud
gespeichert haben, sondern können auch aus der App heraus auf
die Kamera Ihres Gerätes zugreifen und damit erstellte Fotos direkt
bearbeiten und teilen.
Beim Aufruf der App wird Ihnen ein Startbildschirm angezeigt,
der Tutorials anbietet und Beispielprojekte anzeigt. Wie auch in
der Desktop-Version können Sie sich über das Personen-Symbol in
der oberen, rechten Ecke anmelden und auf Ihre gekauften Zusatz-
produkte zugreifen. Über das Zahnrad-Symbol gelangen Sie zu den

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 969


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Einstellungen und können auch eine Hilfe aufrufen (Tippen auf das
Fragezeichen).

G  Abbildung 17.1
Der Startbildschirm der Affinity Photo-App

Außerdem sehen Sie dort ein Plus-Zeichen, das Sie zum Öffnen
eines Fotos anklicken müssen. Hier werden Ihnen verschiedene
Möglichkeiten zum Aufrufen von Bilddateien angeboten:
1 Neues Dokument: Sie gelangen in das Dialogfenster Neues
Dokument, in dem Sie die Abmessungen, den Farbmodus und
die Ausrichtung eingeben können. Sie erhalten ein leeres Do-
kument, das Sie mit Inhalten befüllen können.

c
a d
b

e h
g

j
i k
l

Abbildung 17.2 E
Es stehen Ihnen mehrere
m
Möglichkeiten zum Öffnen
oder Anlegen einer Datei zur
Verfügung.

970 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.1  Die Affinity Photo-App kennenlernen

2 Neu aus Zwischenablage: Hier erzeugen Sie ein neues Doku-


ment, welches den Inhalt der Zwischenablage umfasst. Voraus-
setzung hierfür ist, dass Sie vorab eine Bilddatei kopiert haben.
Dies ist sehr praktisch, wenn Sie z. B. im Internet ein Foto ko-
pieren und es in Affinity Photo bearbeiten wollen.
3 Neu aus Vorlage: Wie auch in der Desktop-Version, können
Sie auch auf dem iPad Dateien als Vorlagen (sogenannte Tem-
plates) in dem eigens dafür vorgesehenen Dateityp .aftempla-
tes ­speichern. Liegt solch eine Vorlage vor, können Sie diese
über Neu aus Vorlage als Grundlage für ein neues Dokument
­nutzen.
4 Aus Cloud öffnen: Hier wird die gewünschte Datei direkt ge-
öffnet und unter Umständen beim Speichern überschrieben.
Nur wenn Sie der Datei Ebenen hinzufügen, wird eine Kopie
erzeugt.
5 Aus Cloud importieren: Hierüber haben Sie Zugriff auf Ihre
Dateien, die Sie auf dem iCloud-Server gespeichert haben. Im
Gegensatz zu Aus Cloud öffnen wird hierbei immer eine Ko-
pie erzeugt, d. h. die Originaldatei ist von den Bearbeitungen
nicht betroffen. Diese Möglichkeit eignet sich perfekt zum Aus-
tausch mit anderen Rechnern.
6 Aus Fotos importieren: Hierüber greifen Sie auf den Bestand
Ihrer Fotos-App zu. So lassen sich hiermit nicht nur Fotos auf-
rufen, die Sie in der Cloud gespeichert haben, sondern auch
solche, die Sie mit der iPad-Kamera aufgenommen haben.
7 Neues Panorama: Wählen Sie hierüber Fotos einer Panorama-
Serie aus, die dann von Affinity Photo zu einem Panorama zu-
sammengefasst werden.
8 Neuer Stapel: Hier werden ebenfalls mehrere Fotos zusam-
mengefasst und im Stapel (als Live-Stapelgruppe) geöffnet.
9 Neue Fokuskombination: Mehrere Fotos mit unterschiedli-
cher Schärfeebene werden zusammengefasst, und die Schärfe
der einzelnen Fotos wird kombiniert, so dass sich ein größerer
Schärfebereich ergibt (siehe Abschnitt 12.2, »Fotos zusammen-
führen«).
j Neue HDR-Kombination: Mehrere Fotos unterschiedlicher Be-
lichtungswerte werden zu einem Foto mit erweitertem Ton-
wertumfang zusammengefasst (siehe Abschnitt 12.2, »Fotos
zusammenführen«).
k Aus Kamera importieren: Nach Auswahl dieser Option wird die
iPad-interne Kamera aktiviert. Sie können dann ein Foto auf-

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 971


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

nehmen und es durch Tippen auf Foto benutzen importieren,


um es anschließend in Affinity Photo zu bearbeiten.
l Neue Stapelverarbeitung: Diese Möglichkeit, die Ihnen auch
die Desktop-Version bietet, steht Ihnen nun auch auf dem iPad
zur Verfügung. Hierüber können Sie mehrere Dateien gleich-
zeitig verarbeiten und diese z. B. in einer anderen Größe oder
einem anderen Dateityp ausgeben (siehe Abschnitt 16.2, »Sta-
pelverarbeitung: Alles in einem Rutsch«).
m Neues Projekt: Hierüber erstellen Sie eine Ablage für projekt­
bezogene Dateien. Je nachdem, wie intensiv Sie die Affinity
Photo-App nutzen, sollten Sie allein der Übersichtlichkeit hal-
ber Projektordner dieser Art anlegen und dort betreffende Da-
teien ablegen.

17.2 Die Oberfläche auf einen Blick


Um ein Foto zu bearbeiten, wählen Sie zunächst die Quelle aus
iCloud oder Fotos?
(zum Beispiel Aus Cloud importieren) und tippen dann auf den
Affinity Photo nutzt Fotos
gewünschten Ordner und das Foto. Es wird daraufhin in Affinity
aus der iCloud sowie aus
Photo geöffnet.
der Fotos-App. Ich habe
mir unter iCloud einen
Ordner »Meine Auswahl«
angelegt, in dem ich auch
von meinem Windows-
Rechner aus immer wieder
Fotos ablege. Diese wer-
den durch die Synchronisa-
tion von iCloud auf allen
Geräten abrufbar und ste-
hen somit auch in Affinity
Photo bereit. Zur Über-
sichtlichkeit lassen sich die
G  Abbildung17.3
iCloud-Ordner auch mit
Wählen Sie das gewünschte Foto durch einen Fingertipp aus.
Unterverzeichnissen ver-
sehen.

17.2.1 Personas in der Affinity Photo-App


Damit Sie genügend Platz für die Bearbeitung Ihrer Fotos haben,
wirkt die Oberfläche sehr aufgeräumt. Aus diesem Grund haben die
Entwickler der App vermutlich auch eine eigene Persona geschaf-
fen, die sich um das Auswählen kümmert, hierbei handelt es sich

972 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.2  Die Oberfläche auf einen Blick

um die Auswahl Persona, die mit dem Symbol eines Lassos ver-
sehen ist. Ansonsten können Sie auch in der iPad-Variante auf die
gewohnten Personas zugreifen. Ihnen stehen demzufolge folgende
Personas zur Verfügung:
E Photo Persona für die grundsätzliche Bearbeitung der Fotos

E Auswahlbereiche Persona mit den Werkzeugen für die Auswahl

von Bildbereichen
E Liquify Persona zum Verformen und Verflüssigen

E Entwickeln Persona zur Bearbeitung von Raw-Fotos, in der

Desktop-Version mit Develop Persona bezeichnet


E Tone Mapping Persona für die Erstellung von Fotos mit hohem

Dynamikumfang
E Export Persona zum Export der Bilddateien. Diese Persona

bietet Ihnen ähnliche Funktionen, wie Sie sie in der Desktop-


Variante gewohnt sind.

Fragezeichen-Symbol
Gerade bei den ersten Be-
gegnungen mit der iPad-
Variante von Affinity Photo
kann das Fragezeichen-
Symbol in der unteren
rechten Ecke sehr hilfreich
sein: Halten Sie dieses ge-
drückt, werden die Funk-
tionen der einzelnen Bild-
schirmelemente eingeblen-
det. So können Sie zum
Beispiel recht schnell den
Einsatzzweck eines Werk-
zeugs in Erfahrung bringen.
G  Abbildung 17.4
Die Oberfläche der Affinity Photo-App

17.2.2 Werkzeuge
Die Werkzeuge befinden sich wie in der Desktop-Version im linken G  Abbildung 17.5
Bildbereich. Werkzeuge, die sich den Platz teilen, werden ebenfalls Das Fragezeichen-Symbol
mit einem kleinen Dreieck in der unteren rechten Ecke kenntlich gibt Auskunft über den
Einsatzzweck der Werk-
gemacht. Um diese Werkzeugvarianten einzublenden, wischen Sie
zeuge.
einfach mit einem Finger über das gewünschte Werkzeug.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 973


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Abbildung 17.6 E
Werkzeugvarianten blenden
Sie über einen Fingerwisch
ein.

Um die Sicht lediglich auf den Inhalt der Leinwand zu erhalten,


tippen Sie auf das Symbol in der oberen, rechten Ecke 1 (Abbil-
dung 17.7), daraufhin werden alle Werkzeuge und Panels ausge-
blendet, was mit dem Drücken der (ê)-Taste bei der Desktop-Ver-
sion vergleichbar ist. Interessant ist, dass Sie trotz ausgeblendeter
Werkzeuge, dennoch mit diesen arbeiten können. So rufen Sie ein
Werkzeug ihrer Wahl auf, klicken auf das Symbol, um alle Elemente
auszublenden und können dann das Werkzeug anwenden.

a
F  Abbildung 17.7
Betrachten und bearbeiten Sie
b das Foto im Vollbildmodus.

17.2.3 Panels aufrufen


Um den Platz eines iPads optimal nutzen und das zu bearbeitende
Foto größtmöglich anzeigen zu können, werden die Panels nur
als Symbol angezeigt 2 . Erst durch Tippen auf ein gewünschtes
Panel-Symbol wird das dazugehörige Panel eingeblendet. Ein wei-
teres Tippen auf das gleiche Symbol blendet das Panel wieder aus.
Auch wenn Sie das Foto antippen, verschwindet das aktive Panel.
Bei aktivem Panel wechseln Sie zu einem anderen Panel, indem
Sie ein anderes Panel-Symbol antippen. So wird der Fokus immer
G  Abbildung 17.8 auf das aktive Panel gelegt – die Anzeige mehrerer Panels ist somit
Die Panels werden als Sym- nicht möglich.
bole angezeigt, sie öffnen Die Panels besitzen in der oberen rechten Ecke ein Pinnnadel-
sich, wenn man sie anklickt. Symbol. Dies ist zum Beispiel im Panel Pinsel recht praktisch.

974 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.2  Die Oberfläche auf einen Blick

Grundsätzlich würde das Panel ausgeblendet, sobald Sie einen


Pinsel ausgewählt haben und damit auf dem Foto malen. Bei akti-
ver Pinnnadel dagegen bleibt das Panel geöffnet, und somit lässt
sich während des Malens immer wieder ein anderer Pinsel aufrufen,
ohne dass Sie das Panel erneut aktivieren müssen.

17.2.4 Menüs aufrufen


Die Befehle, die Sie in der Desktop-Version von Affinity Photo unter
Datei, Bearbeiten oder Affinity Photo (auf dem Mac) finden,
rufen Sie in der App über ein Tippen auf das Symbol bzw. das
Symbol auf.
Letzteres Symbol zeigt je nach gewählter Persona unterschied-
liche Befehle an, die in direktem Bezug mit der Persona stehen. Das
Symbol liegt z. B. in der Liquify Persona gar nicht vor.

Sie sind Linkshänder?


Da Sie Affinity Photo auf dem iPad mit Ihren Fin- finden Sie die Einstellung Linkshänder-Modus,
gern bedienen, kann es sein, dass die Anordnung die standardmäßig deaktiviert ist. Sie erkennen es
der einzelnen Bereiche für Linkshänder ungünstig an dem vorangestellten »Schalter«, der mit einem
ist. Abhilfe schafft eine Einstellung, die Sie über weißen Punkt versehen ist.
einen Klick auf das Zahnrad-Symbol in der obe- Wischen Sie über den Schalter, um den Links-
ren, rechten Ecke des Startbildschirms aufrufen. händer-Modus zu aktivieren. Der Punkt wird da-
Die Einstellungen bestehen aus mehreren Reitern. raufhin blau. Tippen Sie auf Fertig. Nun ­werden
Tippen Sie hier auf den Reiter Oberfläche. Hier die Elemente optimiert für Linkshänder ­angezeigt.
F  Abbildung 17.9
Die Einstellungen für die
Oberfläche.

G  Abbildung17.10
Der Linkshänder-Modus ist
aktiviert.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 975


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

17.3 Die Bedienung


Die Funktionen der iPad-Variante von Affinity Photo sind fast
deckungsgleich mit denen der Desktop-Version. Daher werden
Sie sich schnell mit ihr vertraut machen und die App einsetzen
können. Lediglich die Bedienung ist aufgrund der iPad-Umgebung
unterschiedlich.

17.3.1 Werte einstellen


Viele Werkzeuge oder Filter benötigen Vorgaben, die jeweils in
einem Kreiselement im unteren Bereich der Oberfläche angezeigt
werden. Durch Tippen und Ziehen nach links werden die Werte
reduziert, durch Ziehen nach rechts erhöht. Je nach Werkzeug
beziehungsweise Filter ist auch ein Ziehen nach oben oder unten
möglich, zum Beispiel um die Richtung beim Filter Bewegungs-
unschärfe einzustellen.

Abbildung 17.11 E
Werte werden mit einem
Fingerwisch eingestellt.

Alternativ zum Ziehen mit dem Finger können Sie auch auf das
Wertefeld tippen und in dem erscheinenden Dialogfenster den
gewünschten Wert über das Nummernfeld eingeben.

17.3.2 Bild verschieben


Mit dem Auswählen-Werkzeug können Sie mit einem Finger die
Leinwand verschieben. Ist das Werkzeug allerdings nicht aktiv, wird
durch das Tippen mit einem Finger das gerade gewählte Werkzeug
ausgeführt. Um in solchen Fällen temporär die Leinwand verschie-
ben zu können, tippen Sie hier mit zwei Fingern auf die Leinwand
und ziehen diese in die gewünschte Richtung (vergleichbar mit dem
Gedrückthalten der Leertaste in der Desktop-Version).

976 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

17.3.3 Ansicht vergrößern oder verkleinern


Um die Ansicht zu vergrößern, tippen Sie mit zwei Fingern auf den
Bereich, den Sie vergrößern wollen, und spreizen diese auseinan-
der. Durch das Zusammenziehen mit zwei Fingern verkleinern Sie
die Ansicht wieder. Ein Doppeltipp mit zwei Fingern macht einen
Arbeitsschritt rückgängig.

17.3.4 Den Navigator nutzen


Neben der Möglichkeit, ein Foto mit Fingergesten zu vergrößern,
können Sie hierfür auch den Navigator nutzen. Diesen rufen Sie
über ein Tippen auf das Symbol auf. Es öffnet sich ein zweites,
kleines Fenster mit einer kleinen Ansicht des aktiven Fotos. Unter-
halb dieser Vorschau befinden sich vier voreingestellte Z
­ oomgrößen.
Über ein Tippen auf 50 % wird das Foto um die Hälfte verkleinert
angezeigt usw. Wenn Sie auf die Schaltfläche Passend 1 tippen,
wird das Foto so weit vergrößert bzw. verkleinert, dass es vollflächig
angezeigt wird.

G  Abbildung17.12
Der Navigator ist hilfreich für die Ansicht.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 977


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

G  Abbildung17.13
Die Leinwand lässt sich drehen.

Über die Rotation 2 können Sie die Leinwand drehen (vergleich-


Geht auch mit den
bar mit dem Drehen der Ansicht, welche Sie bereits auf Seite 666
Fingern!
kennengelernt haben). Beachten Sie, dass Sie wie auch in der Desk-
Sie können die Leinwand
top-Version keine Veränderung an der eigentlichen Ausrichtung des
auch mit Fingergesten ro-
tieren lassen. Dafür tippen Fotos vornehmen. Das heißt, diese Rotation bezieht sich nur auf die
Sie mit zwei Fingern auf Ansicht und soll behilflich sein, wenn die aktive Bilddatei in einer
die Leinwand und führen falschen Ausrichtung vorliegt und durch das Drehen der Leinwand
eine Drehbewegung mit die Bearbeitung erleichtert wird. Dies kann der Fall sein, wenn Sie
den Fingern aus. Hierbei eingescannte Fotos bearbeiten, die beim Einscannen falsch einge-
kann es aber auch passie- legt wurden. Eine Datei im Hochformat bleibt auch weiterhin im
ren, dass Sie den Ebenen-
Hochformat, auch wenn Sie die Leinwand drehen.Damit Sie die
inhalt verschieben. Um
Drehung der Leinwand nicht versehentlich vornehmen, lässt sich
dies zu vermeiden, emp-
diese Funktion sperren. Sie erkennen dies daran, dass das Schloss-
fehle ich Ihnen, mit den
beiden Finger außerhalb Symbol heller und eingekreist angezeigt wird. Ein einfaches Tippen
des Fotos zu tippen und auf das Symbol hebt die Sperre auf. Anschließend können Sie in
dort die Rotation vorzu- den Kreis für die Rotation tippen und den Finger in die gewünschte
nehmen. Richtung streichen.
Um eine Drehung aufzuheben, tippen Sie in den Kreis hinein. Es
öffnet sich dann eine virtuelle Tastatur – tippen Sie dort auf die 0
um den Wert 0° zu vergeben und tippen Sie dann auf OK.

978 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

Über den Navigator können Sie auch einen individuellen Zoom


nutzen – hierfür tippen Sie in den Zoom-Kreis und wischen nach
oben oder nach rechts, um den Wert zu erhöhen bzw. nach unten
oder links, um ihn zu reduzieren. Auch hier können Sie auf den
Kreis tippen und über ein Wertfeld den gewünschten Zoombetrag
eintragen.

H  Abbildung 17.14
17.3.5 Kontextmenü aufrufen
Blenden Sie das Kontext-
Eine Art Kontextmenü erhalten Sie, wenn Sie mit einem Finger auf menü mit einem Finger-
die Leinwand tippen und kurz gedrückt halten. Tipp ein.

In der Photo Persona erscheinen daraufhin verschiedene Befehle,


z. B. zum Duplizieren, Löschen oder Kopieren der aktiven Ebene.
Befinden Sie sich allerdings in der Auswahlbereiche Persona (bzw.
haben Sie einen Auswahlbereich erzeugt), erscheinen durch das
Tippen und Gedrückthalten mit einem Finger Befehle, die für eine
Auswahl relevant sind. So finden Sie hier die Befehle Alles aus-
wählen bzw. Erneut auswählen.
Haben Sie bereits eine Auswahl erstellt, werden die Befehle
erweitert – nun können Sie zum Beispiel die Auswahl aufheben
oder auch die Auswahl Umkehren (invertieren).

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 979


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Abbildung 17.15 G
In der Auswahlbereiche Per-
sona zeigt das Kontextmenü 17.3.6 Datei- und Bearbeitungsbefehle aufrufen
passende Befehle an. Da es kein Dateimenü gibt, wird dies durch das Symbol neben
den Personas ersetzt. Hier können Sie nicht nur Dateien exportieren
oder eine Kopie speichern, sondern auch allgemeine Dinge wie
zum Beispiel die Magnetische Ausrichtung oder den Assistenten
aufrufen beziehungsweise festlegen.
Das Symbol mit den drei Punkten , das sich direkt neben
dem Symbol befindet, bietet Ihnen erweiterte Funktionen, die
speziell auf die aktive Persona ausgelegt sind. So rufen Sie hierüber
in der Photo Persona Befehle für Ebenen auf (zum Beispiel Dupli-
zieren sowie Verknüpft duplizieren) oder regeln die Reihenfolge
von Objekten (Gezieltes Platzieren). In der Auswahl Persona kön-
nen Sie über das Symbol die Auswahl aufheben oder verschiedene
Arten von Auswahlen (zum Beispiel Tonwertbereich auswählen)
aufrufen.
Das Symbol steht Ihnen übrigens nur in der Photo Persona
beziehungsweise in der Auswahl Persona zur Verfügung. Bei den
anderen Personas müssen Sie gemachte Korrekturen über ein Tip-
pen auf Anwenden oder Entwickeln 1 bestätigen, um das Foto
wieder an die Photo Persona zu übergeben.

980 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

F  Abbildung 17.16
Um das Ergebnis der
Entwickeln Persona zu
bestätigen, müssen
Sie auf Entwickeln
tippen.
a

17.3.7 Bildgröße ändern


Wie auch bei der Desktop-Version von Affinity Photo, können Sie
auch auf dem iPad die Größe eines Fotos verändern. Auch hier
nutzen Sie dafür das Verschieben-Werkzeug . Sobald Sie dieses
angetippt haben, erscheint ein blauer Rahmen um das Foto herum,
sowie die Anfasser, die Sie auch schon bei der Desktop-Version
kennengelernt haben (siehe Abschnitt 3.6.2).

F  Abbildung 17.17
Das Verschieben-Werkzeug
ist aktiv.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 981


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Um das Foto proportional zu verkleinern (Affinity nennt dieses


Ändern der Bildgröße auch transformieren), tippen Sie auf einen
der Eck-Anfasser 1 und ziehen diesen mit dem Finger in Richtung
Bildmitte. Höhe und Breite des Fotos werden dabei synchron ver-
ändert.

Abbildung 17.18 E
Über einen Eck-Anfasser
wurde die Bildgröße ge­­
ändert.

1
An den Zwei-Finger-Tipp
denken!
Sollten Sie aus Versehen
ein Foto stauchen, da Sie 2
versehentlich einen mittle-
ren Anfasser benutzt ha-
ben, denken Sie an den
Zwei-Finger-Tipp auf die
Arbeitsfläche: Hierüber
­widerrufen Sie die zuletzt
durchgeführte Aktion Anders sieht es aus, wenn Sie die Bildgröße über einen der mittle-
(in diesem Fall die verse­ ren Anfasser 2 verändern. Hierbei wird nur die betreffende Abmes-
hentliche Stauchung des
sung (Höhe oder Breite) verändert, was zu einer Stauchung des
­Fotos).
Fotos führt.

Abbildung 17.19 E
Das Foto wurde gestaucht.

982 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

Beim Transformieren gibt es noch eine Besonderheit: Falls Sie


bewusst ein Foto Stauchen bzw. Verzerren wollen, kann dies auch
über einen der Eck-Anfasser möglich gemacht werden. Ziehen Sie
einen Eck-Anfasser wie gewohnt mit einem Finger in die gewünschte
Richtung. Tippen Sie dann aber zusätzlich mit einem zweiten Finger
auf das Foto und halten Sie den Finger gedrückt. Nun wird das Foto
auch über die Eck-Anfasser unproportional transformiert.

Nicht nur verkleinern!


Beim Transformieren müssen Sie nicht unweigerlich ein Foto ver-
kleinern. Sie können die Anfasser auch aus der Leinwand herauszie-
hen und somit das Foto vergrößern. Auf diese Weise können Sie
auch lästige Bildbereiche am Rand eines Fotos geschickt »ausblen-
den«, indem Sie diese außerhalb der Leinwand ziehen.

G  Abbildung17.20
Das Foto wurde transformiert und somit ein anderer Ausschnitt
erzeugt.

17.3.8 Das Protokoll


Um einen Arbeitsschritt zu widerrufen, können Sie mit zwei Fingern
auf die Arbeitsfläche tippen. Um diesen Widerruf zurückzusetzen,
tippen Sie mit drei Fingern auf die Arbeitsfläche – es wird der
Befehl Wiederholen ausgeführt. Die hierfür vorgesehenen Schalt-
flächen im rechten Bereich sind standardmäßig ausgeblendet. Sie
können sie aber aufrufen, indem Sie im Startbildschirm auf das

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 983


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

a
Zahnrad-Symbol klicken (siehe auch Abschnitt 17.3.12, »Zurück
b zum Startbildschirm«). Sie gelangen dann in die Einstellungen, wo
Sie auf Oberfläche tippen. Aktivieren Sie dort die Option Rück-
gängig- und Wiederholen-Symbole einblenden 3 durch Ziehen
G  Abbildung 17.21 des kleinen Reglers (der daraufhin blau wird). Die beiden Symbole
Befehle lassen sich wider- (Rückgängig 1 , Wiederholen 2) werden dann in der unteren
rufen und erneut durch­ rechten Ecke eingeblendet.
führen. Wie auch in der Desktop-Version können Sie auch in der iPad-
Variante auf das Protokoll zugreifen. Tippen Sie hierzu auf das
Symbol , und lassen Sie sich alle Protokolleinträge anzeigen.

Abbildung 17.22 E
Die Symbole für Rückgän-
gig und Wiederholen las-
sen sich einblenden.

17.3.9 Bereiche auswählen


In der Übersicht der Personas ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen,
dass die iPad-Version eine Persona anbietet, die in der Desktop-
Version nicht vorkommt: Die Auswahlbereiche Persona.
Da die Auswahlmöglichkeiten in Affinity Photo recht umfang-
reich sind und das iPad aufgrund der Abmessungen nicht so viel
Platz wie ein gewöhnlicher Monitor bietet, haben die Entwickler der
iPad-Version die Auswahl-Werkzeuge in eine eigene Persona ausge-
lagert. Sie rufen diese über einen Klick auf das Symbol auf, dass
sich direkt neben dem Symbol für die Photo Persona befindet.
Um eine Auswahl zu erzeugen, können Sie auf mehrere Werk-
zeuge zugreifen. So z. B. durch Tippen auf das Pinselwerkzeug

984 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

für eine Smart-Auswahl . Im unteren Bereich der Oberfläche


wird dann die Leiste mit den Einstellungsmöglichkeiten zu diesem
Werkzeug eingeblendet. Über ein Wischen über den Modus (in
Abbildung 17.23 Hinzufügen 4) können Sie den Auswahlmodus
ändern. Der Modus Hinzufügen macht das Gleiche, wie Sie es
bereits aus der Desktop-Version kennen: Eine bestehende Aus-
wahl wird einer neuen Auswahl hinzugerechnet. Die Breite der
Pinselspitze ändern Sie durch Wischen über das Wertfeld. In Abbil-
dung 17.23 ist die Option An Kanten ausrichten aktiv, erkenn-
bar an der blauen Hinterlegung. Sie haben diese Option bereits in
Abschnitt 3.2.2 kennengelernt und sollten diese aktiviert lassen,
da die Statue aus der Abbildung 17.23 ausgewählt werden soll und
durch die Kantenausrichtung diese Aufgabe besser gemeistert wird.
Die Auswahl erstellen Sie wie in der Desktop-Version, nur, dass
Sie statt mit der Maus mit einem Finger die Bereiche übermalen,
die Sie auswählen wollen. Tippen Sie hierzu auf die Statue und
wischen Sie langsam in Richtung Außenkante der Statue.

F  Abbildung17.23
Die Auswahl wird
mit dem Finger
erstellt.

4 5

Da sich die Statue gut vom Hintergrund absetzt und die Funktion
An Kanten ausrichten sehr hilfreich war, ist die Auswahl schnell
erstellt. Trotzdem lohnt sich das Verfeinern der Auswahl, welches
Sie über ein Tippen auf das gleichnamige Symbol 5 vornehmen
können.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 985


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Abbildung 17.24 E
Die rote Maskierung zeigt
nicht ausgewählte Bereiche
an.

In der unteren, linken Ecke ist noch ein Bereich des Strauches nicht
ausgewählt. Dies wird durch die rote Maskierung, in der Funktion
Vorschau als Overlay bezeichnet, kenntlich gemacht. Sie entlarvt
falsch und nicht ausgewählte Bereiche. Im Wischfeld Anpassung
ist bereits die richtige Option Hintergrund (Matte) ausgewählt,
die genutzt werden kann, den grünen Bereich aus der Auswahl
zu entfernen. Obwohl diese Stelle sich recht gut von der Statue
absetzt, lässt sie sich nicht ohne weiteres entfernen.

Abbildung 17.25 E
Ein kleiner Bereich ist wider-
spenstig und muss mit ande-
ren Mitteln entfernt werden.

986 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

Durch den Wechsel der Vorschau auf Transparent wird sichtbar,


dass einige Fragmente des Strauchs weiterhin sichtbar bleiben. Das
zeigt, dass das Verfeinern auch seine Grenzen hat. In diesem Fall
könnte der störende Bereich nachträglich z. B. in einer Ebenen-
maske, entfernt bzw. ausgeblendet werden.
Um die Auswahl weiter zu nutzen, wähle ich bei Ausgabe durch
Fingerwischen die Option Neue Ebene mit Maske aus und tippe
auf Anwenden. Bevor die Statue mit einem neuen Hintergrund
versehen wird, möchte ich Ihnen grundlegende Dinge zur Arbeit
mit Ebenen erläutern.

17.3.10 Mit Ebenen arbeiten


Bei der Arbeit mit mehreren Ebenen kann es manchmal erforderlich
sein, mehrere einzelne Ebenen im Panel Ebenen auszuwählen. Ist
dies bei der Desktop-Version mit einem Mausklick und der (Strg)/
(cmd)- beziehungsweise (ª)-Taste möglich, erreichen Sie dies in der
iPad-Version durch einen Fingerwisch über die gewünschten Ebe-
nen. Hierbei ist es egal, ob Sie nach links oder rechts wischen – Sie
müssen lediglich darauf achten, dies innerhalb des Panels Ebenen
auszuführen. Denn wenn Sie versehentlich ins Foto klicken, führen
Sie das gerade aktive Werkzeug aus.

F  Abbildung 17.26
Zwei der fünf Ebenen wur-
den durch einen Fingerwisch
ausgewählt.

Ebenen blenden Sie durch Tippen auf den Haken hinter dem Ebe-
nennamen aus bzw. ein. Eine ausgewählte (hell unterlegte) Ebene

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 987


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

wird durch Tippen auf den Papierkorb entfernt. Optionen, die in


der Desktop-Version direkt im Ebenen-Panel aufgerufen werden
können, z. B. der Füllmodus, sind in der iPad-Version in einem
separaten Bereich untergebracht. Um diese Ebenenoptionen ein-
sehen zu können, tippen Sie auf das Symbol 1 , woraufhin die
Ebenenoptionen eingeblendet werden.
In Abbildung 17.27 habe ich ein Foto einer Landschaft in Nami-
bia geöffnet und durch Klick auf das Plus-Symbol 2 eine Füllungs-
ebene eingefügt. Durch Tippen auf das Symbol für Farbe, habe ich
dann einen Orangeton ausgewählt, der als Füllung herangezogen
wird. Diese farbige Ebene überlagert das Foto der Landschaft.
a b

G  Abbildung 17.27
Die farbige Pixelebene überlagert das darunterliegende Foto.

Durch Tippen auf das Symbol 3 blende ich die Ebenenoptionen


ein und wähle dort den Füllmodus Farbe 4 .
Die Auswahl des Füllmodus kann auf zwei Arten erfolgen: Ent-
weder Sie tippen auf den Füllmodus (standardmäßig ist Normal
eingestellt), um eine Liste aller Füllmodi einzublenden. Interessan-
ter finde ich die zweite Möglichkeit: Wie auch in anderen Feldern
der iPad-Version, können Sie durch Wischen über das Feld von
Füllmodus zu Füllmodus wechseln. Der Vorteil liegt darin, dass
Sie sich die einzelnen Auswirkungen direkt anschauen können.
Gerade dann, wenn Sie die verschiedenen Füllmodi kennenler-
nen wollen, ist diese Arbeitsweise in meinen Augen sehr praktisch.
Durch den Füllmodus Farbe wird die farbige Pixelebene mit dem
darunterliegenden Foto verrechnet und es entsteht eine neue Bild-
aussage.
Wie in der Desktop-Version lassen sich auch in der iPad-Version
Ebenen verknüpfen. Hierfür tippen Sie auf das Drei-Punkte-Symbol
5 im oberen, linken Bereich der Oberfläche und wählen Verknüpft
duplizieren 6 .

988 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

F  Abbildung17.28
Durch den Füllmodus
Farbe werden die
Ebenen miteinander
verrechnet.

In der Abbildung habe ich auf das Foto des Schmetterlings eine
Ellipse-Form gelegt. Durch den Befehl Verknüpft duplizieren wird
ein Duplikat der Form-Ebene erzeugt.

G  Abbildung 17.29 E

Sie können Ebenen als Ver-


knüpfung duplizieren.

Keine Links?
Sollten unterhalb der Ebe-
nen keine Links, also Ver-
knüpfungen, angezeigt
werden, tippen Sie auf das
Im Ebenen-Panel werden die Ebenen mit dem Kettenglied-Sym- Drei-Striche-Symbol im
Ebenen-Panel und wählen
bol 7 versehen und die Verknüpfungseigenschaften unterhalb der
Verknüpfungen anzeigen.
Ebenen (Bereich Links) angezeigt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 989


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Auch wenn das Symbol hinter den Verknüpfungen meines Erach-


tens nicht gut gewählt ist (es sieht eher nach einer aufgelösten
Verknüpfung aus), zeigt es an, dass die jeweiligen Verknüpfun-
gen aktiv sind. Beachten Sie, dass die Verknüpfungseigenschaften
abhängig vom Ebeneninhalt sind. So werden Ihnen bei Formen
andere Verknüpfungsmöglichkeiten als bei einer Textebene ange-
zeigt. Im Beispiel bewirkt die Verknüpfung Vektorformparameter,
dass sich Änderungen am Aussehen einer Form auf alle verknüpften
Formen auswirken. So könnte ich aus der Ellipsen-Form einen Ring
machen – und damit auch dieses Aussehen der weiteren, verknüpf-
ten ­Ellipsen-Form zuweisen.

G  Abbildung17.30 G  Abbildung17.31
Eine Form wird verändert… …was sich aufgrund der Verknüpfung auf die
andere Formebene auswirkt.

Sollen sich bestimmte Anpassungen nicht auf verknüpfte Ebe-


nen auswirken, können Sie eine verknüpfte Ebene antippen und
anschließend auf das Kettenglied der entsprechenden Verknüpfung
tippen. Das Kettenglied-Symbol verschwindet (z. B. Sichtbarkeit/
Deckkraft) und Änderungen, die diese betreffen (z. B. Verringe-
rung der Deckkraft) wirken sich nicht auf andere, verknüpfte Ebe-
nen aus.
Das nachträgliche Erzeugen einer Verknüpfung von Ebenen
funktioniert vergleichbar mit dem Verfahren in der Desktop-Ver-
sion. Bei eingeblendeten Verknüpfungseigenschaften tippen Sie auf
eine Ebene, die als »Quelle« gelten soll. Als nächstes tippen Sie
auf die Ebene, die verknüpft werden soll, halten den Finger etwas
gedrückt und ziehen dann mit gedrücktem Finger auf das Kästchen
vor der gewünschten Verknüpfung (z. B. Sichtbarkeit/Deckkraft).

990 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

F  Abbildung 17.32
Die Deckkraft ist nicht ver-
knüpft, wirkt sich daher
nicht auf andere, verknüpfte
Ebenen aus.

17.3.11 Fotos platzieren


Bei der Statue, die ich in Abschnitt 17.3.9 ausgewählt habe, sind
Richtige Persona?
durch das Verfeinern zwei Ebenen entstanden. Zum einen die
Wenn Sie nach dem Erstel-
Kopie der Hintergrundebene sowie eine Ebenenmaske. Um die Sta-
len der Auswahl eine Datei
tue mit einem neuen Hintergrund zu versehen, können Sie wie auch
platzieren wollen, müssen
in der Desktop-Version eine weitere Datei platzieren. Hierfür tippen Sie vorab zur Photo Per-
Sie auf das Drei-Punkte-Symbol 1 in der linken, oberen Ecke der sona zurückkehren – nur
Oberfläche und wählen Platzieren. Sie können dort entscheiden, dort wird Ihnen der Plat-
ob Sie ein Foto aus Fotos oder aus der Cloud verwenden wollen. zieren-Befehl angeboten.

F  Abbildung 17.33
Eine Datei soll platziert
werden.

Wenn Sie sich für ein Bild entschieden haben, erscheint die Mel-
dung, dass Sie es positionieren können. Hierfür ziehen Sie mit dem
Finger diagonal über die Oberfläche. Über die Eck-Anfasser können
Sie das Foto proportional anpassen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 991


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Abbildung 17.34 E
Das platzierte Foto über­
lagert die Statue.

Da das platzierte Foto oberhalb der Statue abgelegt wurde, wird


diese überlagert. In solch einem Fall müssen Sie die Reihenfolge der
Ebenen ändern. Hierzu tippen Sie auf die Ebene, die Sie verschie-
ben wollen und halten den Finger kurz gedrückt. Es erscheint dann
eine blaue Linie, die Ihnen die Position der Ebene anzeigt. Ziehen
Sie dann die Ebene mit dem Finger unter die gewünschte Ebene,
in diesem Fall wäre es die Ebene mit der freigestellten Statue.

Abbildung 17.35 E
Die Ebenenreihenfolge
wurde geändert.

Um die Statue zu verschieben und zu verkleinern, muss auch bei


der iPad-Version das Verschieben-Werkzeug aktiviert werden.

992 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

Über die Eck-Anfasser wird der Inhalt der aktiven Ebene skaliert
und mit gedrücktem Finger innerhalb des Rahmens kann der Inhalt
verschoben werden.

F  Abbildung 17.36
Die Statue wurde verkleinert
und verschoben.

Durch ein hereinragendes Blatt im äußeren Bereich der Statue hat


sich dort ein »Loch« ergeben, dass nun noch »geflickt« werden
soll. Hier kommt das Klonen-Werkzeug zum Einsatz –, vorab soll
aber der zu korrigierende Bereich so vorbereitet werden, dass das
Klonen-Werkzeug ohne Schaden angewendet werden kann.
Mit dem Zeichenstift-Werkzeug erstelle ich einen Pfad entlang
des Armes der Statue.

F  Abbildung 17.37
Das Zeichenstift-Werkzeug
wird zur Auswahlmarkierung
genutzt.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 993


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Um genauer arbeiten zu können, zoome ich in das Foto hinein.


Über einen Fingertipp auf Als Auswahl in den Werkzeugoptionen
des Zeichenstift-Werkzeugs, erstelle ich darüber eine Auswahl.
Aufgrund der Auswahl wirkt sich die Arbeit mit dem Klonen-
Werkzeug nur auf den ausgewählten Bereich aus. Somit verhindere
ich, dass ich versehentlich zu viel korrigiere.
Das Klonen-Werkzeug benötigt, wie auch in der Desktop-Ver-
sion, eine Quelle. Diese geben Sie vor, indem Sie eine Stelle mit
dem Finger antippen und den Finger kurz gedrückt halten. Dann
malen Sie mit dem Finger über die zu korrigierenden Bereiche.
Durch Änderung der Pinselbreite können Sie das Klonen-Werkzeug
mehrfach ansetzen und somit eine etwas harmonischere Korrektur
vornehmen. Aufgrund der Maske würde sich die Klonen-Arbeit aber
nicht bezahlt machen – die Maske würde die geklonten Bereiche
nicht anzeigen. Daher erstelle ich vor dem Klonen eine neue, leere
Ebene durch Klick auf das Plus-Zeichen und tippe auf Pixelebene.
In den Werkzeugeinstellungen des Klonen-Werkzeugs muss dann
noch als Quelle Darunter liegende Ebenen ausgewählt werden.

G  Abbildung 17.38 G  Abbildung 17.39


Live-Filter können auch in Der fehlende Bereich wurde mit dem Klonen-Werkzeug korrigiert.
der iPad-Version genutzt
werden. Um das Ergebnis etwas realistischer wirken zu lassen, habe ich
die Ebene mit der Kirche durch einen einfachen Fingertipp ausge-
wählt und die Filter aufgerufen. Damit der Filter auch später noch
angepasst werden kann, aktiviere ich über den Schiebeschalter den

994 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.3  Die Bedienung

Live-Filter. In der Liste der Filter wähle ich durch einen einfachen
Fingertipp die Gausssche Unschärfe, die sich im unteren, mitt-
leren Bereich anpassen lässt.

17.3.12 Zurück zum Startbildschirm


Über das Symbol in der oberen linken Ecke der Personas
gelangen Sie zum Startbildschirm. Hier finden Sie dann auch die
bearbeitete Datei, die Sie über ein Tippen auf das Symbol 2 (das
sogenannte Hamburger-Menü) zum Beispiel speichern können.
Diese Speicherung muss dann nicht zwingend auf dem iCloud-­
Server erfolgen, sondern kann auch lokal auf dem iPad durchge-
führt werden.
Über einen Klick auf das Zahnradsymbol in der oberen rechten
Ecke 1 rufen Sie die Voreinstellungen auf.
a

G  Abbildung 17.40
Im Startbildschirm können Sie eine Datei zum Beispiel duplizieren.

17.3.13 Elemente bevorraten (Assets)


Zur Desktop-Version haben Sie bereits etwas über die sogenann-
ten Assets gesehen (Abschnitt 13.7). Auch die iPad-Version bietet
Ihnen diese Art der Bevorratung von Elementen an. Sie rufen das
Assets-Panel über einen Fingertipp auf das Symbol auf.
In der Abbildung 17.41 habe ich eine Rechteck-Form erstellt,
dort in den Optionen als Eckentyp Gerade verwendet und einen
Verlauf erzeugt. Um diese Form für weitere Arbeiten abzulegen,
rufe ich Assets auf. Durch Tippen auf das Drei-Striche-Symbol 1
(Abbildung 17.41), kann ich den Befehl Asset aus Auswahl hinzu-
fügen nutzen, um die Form als Asset zu hinterlegen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 995


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

G  Abbildung17.41
Die Form wird als Asset hinterlegt.

Durch das Anlegen neuer Kategorien und Unterkategorien inner-


halb des Assets-Panels, können Sie Ihre Elemente strukturieren
und finden diese leichter wieder. Gerade wenn Sie Affinity Photo
auf dem iPad zum Malen und Zeichnen nutzen wollen, können
Sie durch die Assets wiederkehrende Elemente ablegen und somit
rationeller arbeiten.

17.4 Der Workflow in der


Affinity Photo-App
Die Arbeit mit der Affinity Photo-App ist sehr intuitiv, und Sie wer-
den eine Menge Spaß mit dieser Anwendung haben. Im Folgenden
möchte ich Ihnen dennoch kurz einmal exemplarisch den Workflow
in dieser App zeigen.

Schritt für Schritt


Ein Foto in der App bearbeiten
1  Ein Foto öffnen
Starten Sie zunächst die Affinity Photo-App auf dem iPad und wäh-
len Sie Aus iCloud importieren. Tippen Sie auf ein Foto Ihrer
Wahl.

996 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.4  Der Workflow in der Affinity Photo-App

F  Abbildung 17.42
Das Foto wird in der Photo
Persona angezeigt.

2  Anpassungen erstellen
Im rechten Bereich tippe ich auf das Symbol Anpassungen 3 und
HSL – auch auf dem iPad
wische mit einem Finger, bis die Anpassung HSL erscheint, die ich
Auch die iPad-Version
anklicke. Da die Pinnadel 2 im oberen rechten Bereich aktiviert
nutzt eine erweiterte Be-
ist (sie ist weiß umrandet), bleibt das Panel Anpassung weiterhin
arbeitung innerhalb der
eingeblendet. Ich wähle mit einem einfachen Fingertipp die HSL- HSL-Anpassung. Durch
Anpassung Entsättigen 4 aus. Tippen auf Bereiche erhal-
2
ten Sie nun wie auch in
der Desktop-Version Zu-
griff auf ein Farbrad.

3
4

F  Abbildung 17.43
Auch die iPad-Version bietet
viele Anpassungen an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 997


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

3  Sättigung einstellen
Ich tippe auf Bereiche und ändere den Wert für Sättigung durch
einen Fingerwisch nach links auf –65 % verändere.

Abbildung 17.44 E
Mit einem Finger ändern Sie
die Werte.

4  Zeichenstift einsetzen
Tippen Sie auf das Zeichenstift-Werkzeug und tippen Sie auf das
Foto, im Beispiel unten links. Tippen Sie dann auf der entgegen-
gesetzten Stelle (im Beispiel oben links) und ziehen Sie mit einem
Finger, um eine Kurve zu zeichnen.

Abbildung 17.45 E
Durch Fingerwisch lässt sich
eine Kurve erzeugen.

5  Grafiktext erstellen
Mit einem Wischen über das Textwerkzeug werden die Varianten
eingeblendet. Hier wählen Sie das Grafiktext-Werkzeug und tippen
damit auf die gezeichnete Kurve. Tippen Sie dann den Text Ihrer
Wahl ein, im Beispiel »Gewitter«.Tippen Sie doppelt auf den Text,
um diesen auszuwählen, und ändern Sie die Schriftart und -größe
(im Beispiel Marker Felt in 150 pt).

998 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.4  Der Workflow in der Affinity Photo-App

F  Abbildung 17.46
Ein Text wird verfasst.

6  Schriftfarbe ändern
Tippen Sie im rechten Bereich auf das Farbfeld 1 , um die Farbpa-
lette zu öffnen. Tippen Sie dort im unteren Bereich auf Farbfelder
und wählen Sie eine Farbe Ihrer Wahl aus, im Beispiel ein Gelbton.

7  Ebeneneffekt zuweisen
Tippen Sie im rechten Bereich auf das Symbol für Ebeneneffekte 2
und tippen Sie auf den Schalter bei 3D. Tippen Sie auf diesen Ebe-
neneffekt, damit seine Einstellungen im unteren, mittleren Bereich
angezeigt werden. Verändern Sie die Werte, bis Ihnen der Effekt
zusagt. Im Beispiel wurde der Radius geändert.

F  Abbildung 17.47
Ein Ebeneneffekt wurde
zugewiesen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 999


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

8  Text positionieren
Der Text kann bei Bedarf verschoben werden. Damit hierbei aber
nicht versehentlich das Foto verschoben wird, tippen Sie auf das
Symbol , um die Ebenen einzublenden. Tippen Sie auf die Hin-
tergrundebene und dann auf das Symbol , um zu den Ebenen-
optionen zu gelangen. Tippen Sie dort auf Schützen. Anschließend
können Sie auf den Text klicken und diesen verschieben.

Abbildung 17.48 E
Texte können nachträglich
positioniert werden.

9  Datei ausgeben
Um die Arbeit abzuschließen, tippen Sie auf das Symbol und
wählen dort den Befehl Eine Kopie speichern, damit das Original-
foto von der Bearbeitung verschont bleibt.
Vergeben Sie einen eindeutigen Dateinamen (»gewitter.
afphoto«) und tippen Sie im unteren Bereich auf Speichern. Es
erscheint anschließend eine Übersicht der möglichen Ablageorte.
Im Beispiel habe ich das Verzeichnis Affinity-Export innerhalb mei-
nes iCloud Drive gewählt. Durch Tippen auf Sichern wird die Datei
abgelegt.

Abbildung 17.49 E
Wählen Sie einen Speicher-
ort aus.

1000 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


17.5  Speichern und Exportieren

17.5 Speichern und Exportieren


Wie Sie gerade im vorherigen Abschnitt gesehen haben, können Sie
aus der Affinity Photo-App heraus Ihre Dateien als Kopie speichern.
Hier können Sie als Speicherort den iCloud Drive oder aber das iPad
als lokalen Speicherort verwenden.
Innerhalb der Photo Persona klicken Sie dafür auf das Symbol
und wählen den Befehl Eine Kopie speichern. Da hierbei die Datei
aber immer nur im Format .afphoto gespeichert werden kann, kön-
nen Sie auch in der iPad-Version einen Export starten. Tippen Sie
ebenfalls auf das Symbol, und wählen Sie Export.
Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie, wie auch bei der
Desktop-Version, Zugriff auf unterschiedliche Dateiformate haben.
Der Export wird vorbereitet, und nach einer kurzen Wartezeit
erscheinen die Schaltflächen OK und Teilen.

G  Abbildung17.50
Die iPad-App bietet auch unterschiedliche Exportmöglichkeiten an.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1001


Kapitel 17  Affinity Photo auf dem iPad

Durch Tippen auf Teilen können Sie das aktive Foto zum Beispiel
als Mailanhang versenden. Auch der Druck ist über Teilen möglich.

Instagram – eine Besonderheit


Wenn Sie auf Ihrem iPad die Instagram-App installiert haben, kön-
nen Sie aus Affinity Photo auch dorthin teilen. Hier gibt es aber et-
was zu beachten: Wenn Sie das Instagram-Symbol antippen, er-
scheint eine Fehlermeldung. Das liegt daran, dass dieses Symbol mit
zwei Funktionen ausgestattet ist. Daher tippen Sie das Symbol an
und lassen den Finger kurz gedrückt. Erst dann erscheinen die bei-
den Optionen – tippen Sie hier auf In App öffnen – Sie werden
dann zur Instagram-App weitergeleitet, wo Sie das Foto beschriften
und auf Wunsch mit Filtern belegen können.

G  Abbildung 17.51
Fotos lassen sich aus der Tippen Sie allerdings auf OK, öffnet sich wieder das Speichern-Fens-
Affinity Photo-App heraus ter, in dem Sie durch Tippen auf Hinzufügen die Bilddatei mit dem
teilen.
gewählten Dateiformat in einen Ordner Ihrer Wahl ablegen können.
Für den Export können Sie auch auf dem iPad die Export Per-
sona nutzen. Wie auch in der Desktop-Version können Sie hier
Exporteinstellungen vornehmen und das Foto in Scheiben (Slices)
Warum zwei
zerlegen. Sind alle Vorbereitungen für den Export abgeschlossen,
Exportaufrufe?
tippen Sie auf Alles exportieren 1 (oder auf das Teilen-Symbol 2
Für den Export stehen Ih-
hinter der gewünschten Ebene), damit sich das Verzeichnis-Fenster
nen im Ebenen-Panel zwei
öffnet. Hier wählen Sie den Ordner für den Export aus und tippen
Möglichkeiten zur Verfü-
gung: über ein Tippen auf auf Fertig. Der Export wird dann vorgenommen.
a
Alles exportieren oder
auf das Teilen-Symbol.
Der Export fällt aber je
nach gewählter Möglich- b
keit unterschiedlich aus:
Durch Alles exportieren
werden alle Ebeneninhalte
exportiert. Wenn Sie das
Teilen-Symbol antippen
bezieht sich der Export nur
auf die gewählte Ebene.

Abbildung 17.52 E
Auch auf dem iPad können
Sie mit der Export Persona
arbeiten.

1002 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Anhang

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin


© Rheinwerk Verlag, Bonn 2022
Anhang A  Affinity Photo erweitern

Anhang A
Affinity Photo erweitern
Die Funktionsvielfalt von Affinity Photo ist durchaus beeindru-
ckend. Sollte Ihnen dennoch das eine oder andere Detail fehlen,
können Sie entweder externe Programme nutzen oder auf soge-
nannte Plug-ins zurückgreifen, die mehr oder weniger gut mit
Affinity Photo verzahnt sind.

A.1 Externe Programme als Ergänzung


Trotz der vielen Möglichkeiten, die Ihnen Affinity Photo bietet, gibt
es einige Aufgaben, die das Programm nicht beherrscht oder für
die es spezielle Anwendungen gibt, die über die Funktionen von
Affinity Photo hinausgehen. In diesem Abschnitt gebe ich Ihnen
einige Vorschläge für externe Programme. Diese werden separat
installiert und besitzen keine direkte Verbindung zu Affinity Photo.

A.1.1 Bildverwaltung
Bei Affinity Photo handelt es sich um ein Bildbearbeitungspro-
gramm, dennoch vermissen Sie vielleicht eine interne Verwaltung,
die wie zum Beispiel Adobe Bridge Ihre Bilder ordnet. Leider ist dies
momentan mit Affinity Photo noch nicht möglich, und so müssen
Sie bis auf Weiteres auf eine externe Lösung ausweichen.

Fotos-App (Mac) | Mac-Anwender können für die Bildverwaltung


die Fotos-App nutzen. Hier können Sie Ihre Fotos in Alben einord-
nen und aus der App heraus teilen. So können Sie ein Foto auch
mit gedrückter Maustaste in Affinity Photo ablegen und dort mit
der Bearbeitung beginnen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1005


Anhang A  Affinity Photo erweitern

Innerhalb von Windows steht Ihnen mit dem Windows Explorer


eine Verwaltung zur Verfügung – leider sind aber keine Möglichkei-
ten zur Verschlagwortung, Kategorisierung oder Bewertung gege-
ben beziehungsweise nur umständlich umzusetzen. Dennoch kön-
nen Sie hier Ihre Fotos thematisch ablegen und über einen rechten
Mausklick auf Öffnen mit • Affinity Photo eine gewünschte Datei
an Affinity Photo weitergeben. Denken Sie daran, dass Sie auch ein
Foto mit gedrückter Maustaste in Affinity Photo ziehen und auf
diese Weise öffnen können.

MAGIX Photo Manager (Windows) | Eine sehr umfangreiche und


dennoch kostenlose Lösung bietet Ihnen das Programm MAGIX
Photo Manager (nur Windows), das Sie kostenlos von der Herstel-
lerseite (www.magix.com) herunterladen können. Hierüber können
Sie Ihre Fotos katalogisieren, bewerten und archivieren. Daneben
bietet Ihnen das Programm Möglichkeiten der Bildoptimierung,
und Sie können damit zudem Ihre Fotos in einer Diashow präsen-
tieren. Das Programm ist die freie Variante der kostenpflichtigen
Version MAGIX Photo Manager Deluxe.

XnView MP (Windows und Mac)  | Die Software XnView MP


(Windows und Mac) ist ebenfalls kostenlos erhältlich und eignet
sich sehr gut für die Bildbetrachtung und -verwaltung. Hier können
Sie über Kategorien und Stichwörter (auch Keywords genannt) Ihre
Bilder verwalten und mit nur wenigen Handgriffen schnell finden.
Auch hier ist das Programm mit weiteren Funktionen bestückt,
vor allem die umfangreichen Möglichkeiten der Stapelverarbeitung
gehören zu dessen Highlights.

Adobe Lightroom Classic (Windows und Mac) | Als Flaggschiff


der Bildverwaltung sei unbedingt noch Adobe Lightroom Classic
erwähnt. Die Möglichkeiten dieser fantastischen Software sind
immens, was sich leider auch dadurch bemerkbar macht, dass
es sich hierbei um ein kostenpflichtiges Programm handelt, das
Sie mittlerweile nur noch als Abo-Variante bei Adobe beziehen
können. Da bei dem Abonnement auch Adobe Photoshop inklu-
diert ist, ergibt die Anschaffung für Besitzer von Affinity Photo nur
bedingt Sinn.

Luminar AI und NEO | Luminar AI und NEO sind Programme zur


Bildverwaltung und -bearbeitung von Raw-Dateien und haben

1006 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


A.1  Externe Programme als Ergänzung

sich zum ernstzunehmenden Konkurrenten von Lightroom Classic


Luminar AI
gemausert. Der große Vorteil liegt nicht nur darin, dass es sich hier-
Die Anwendung Luminar
bei um Programme handelt, die Sie als Stand-Alone-Version und
AI lässt sich bisher nur auf
nicht in Form eines Abos beziehen können, sondern auch in der
Windows-Systemen in
intuitiven und funktionalen Arbeitsweise der Anwendung. Neben ­Affinity Photo als Plug-in
Raw-Dateien lassen sich selbstverständlich auch Dateien in anderen einrichten.
Formaten darüber verwalten und bearbeiten. In Abschnitt A.2.2
zeige ich Ihnen, wie Sie Luminar NEO direkt aus Affinity Photo
heraus, als sogenanntes Plug-in, aufrufen können.

A.1.2 Raw-Fotos betrachten und optimieren


Wenn Sie Ihre Fotos im Raw-Format erstellen, werden diese auf
Windows-Systemen nicht ohne Weiteres angezeigt. In Abbildung
A.1 habe ich im Windows Explorer ein Verzeichnis mit verschie-
denen Bildformaten in der Ansicht Grosse Symbole geöffnet.
Die Bildformate JPG und DNG werden als Miniatur angezeigt, das
Olympus-eigene Raw-Format ORF kann leider nicht dargestellt
werden.

F  AbbildungA.1
Der Windows Explorer kann
manche Raw-Formate nicht
ohne Weiteres darstellen.

Abhilfe schafft das kostenlose Programm FastStone Image Viewer


(Windows und Mac), das Ihnen alle bekannten Raw-Formate auch
als Miniaturbild anzeigen kann. Daneben besitzt dieses Programm
auch die Möglichkeit, Diashows zu erstellen und kann mittels Sta-
pelverarbeitung große Datenmengen umbenennen etc.

A.1.3 Gegen das Rauschen – DxO PureRaw 2


Falls Sie oft mit hohen ISO-Werten fotografieren, z. B. weil Sie
gerne Fotos in der Nacht oder Dunkelheit aufnehmen, kommt es
unweigerlich zum sogenannten Rauschen. Diesem Problem nimmt

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1007


Anhang A  Affinity Photo erweitern

sich die Software DxO PureRaw 2 an. Hier wird mittels umfang-
reicher Technologien das Rauschen behoben, ohne das es hier-
bei zu Verlusten in der Bildqualität kommt. Das Ergebnis einer
Optimierung können Sie dann an Affinity Photo weitergeben und
weiterbearbeiten.

A.1.4 Diashow erstellen


Mit einer Diashow können Sie Ihre Fotos interessanter präsentie-
ren und auch – je nach Anwendung – auf externen Medien, zum
Beispiel einem Fernseher, vorführen. Da Affinity Photo über keine
Diashow-Funktion verfügt, müssen Sie hier auf externe Programme
ausweichen, wenn Sie eine Diashow erstellen wollen.

MAGIX Photostory Deluxe (Windows) | Im Abschnitt A.1.1, »Bild-


verwaltung«, haben Sie bereits die Software MAGIX Photo Mana-
ger kennengelernt, über die Sie Ihre Fotos auch in einer Diashow
präsentieren können. Diese werden dort allerdings automatisch
generiert. Wenn Sie selbst Hand anlegen wollen, kann ich Ihnen
das kostenpflichtige Programm MAGIX Photostory Deluxe (nur Win-
dows) empfehlen, mit dem Sie sehr professionelle Diashows erstel-
len und auf verschiedenen Medien ausgeben können.

G  Abbildung A.2
Die Oberfläche von MAGIX Photostory Deluxe

1008 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


A.1  Externe Programme als Ergänzung

Movavi Slideshow Maker (Windows und Mac) | Um anspruchs-


volle Diashows auf dem Mac zu erstellen, können Sie das ebenfalls
kostenpflichtige Programm Movavi Slideshow Maker installieren.
Über die Internetseite des Anbieters (www.movavi.de) können Sie
sich eine Testversion herunterladen, die sieben Tage nutzbar ist,
aber beim Export einer Diashow Einschränkungen besitzt. Die Soft-
ware wird übrigens auch für Windows angeboten.

A.1.5 Daten brennen


Ihre in Affinity Photo bearbeiteten Fotos können Sie mit den Bord-
mitteln von Windows oder Mac auf eine CD beziehungsweise DVD
brennen. Dies ist aber lediglich eine Methode der Sicherung ohne
weitere Funktionalitäten.

Ashampoo Burning Studio (Windows) | Mit der kostenpflichtigen


Software Ashampoo Burning Studio (nur Windows) lassen sich Ihre
H  Abbildung A.3
Fotos auch so brennen, dass sie auf einem DVD-Player als Dia- Die Brennsoftware von
show präsentiert werden können. Daneben können Sie auch die Ashampoo Burning Studio
Backup-Funktionen der Brennsoftware nutzen, mit deren Hilfe Sie kann auch Fotos als Diashow
Ihre Daten auf CD/DVD oder einem externem Datenträger sichern. brennen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1009


Anhang A  Affinity Photo erweitern

Fotos-App (Mac) | Mac-Anwender können die Fotos-App nutzen,


um darüber ihre Fotos als Diashow auf CD/DVD zu brennen. Über
die Fotos-App lassen sich auch Ihre Fotos exportieren, und zwar
nicht nur in ein anderes Verzeichnis oder auf einen externen Daten-
träger, sondern auch auf CD/DVD.

A.2 Plug-ins in Affinity Photo integrieren


Unter Plug-ins versteht man Zusatzanwendungen, die entweder
Verzeichnisname
speziell für ein Programm oder für ein Anwendungsgebiet ent-
Beachten Sie unter Win-
wickelt wurden. Im Unterschied zu externen Programmen werden
dows, dass im Hintergrund
Plug-ins in die Anwendung integriert, um aus ihr heraus aufgerufen
englische Verzeichnisna-
men verwendet werden. beziehungsweise ausgeführt werden zu können. Gerade für Adobe
So sehen Sie zwar im Win- Photoshop gibt es eine Fülle an Plug-ins, die auch teilweise von
dows Explorer den Ordner Affinity Photo genutzt werden können. Die meisten dieser Plug-ins
C:\Programme – in Anwen- sind kostenpflichtig, können aber meist auch als Testversion oder
dungen wird aber nicht »abgespeckte« Version bezogen werden. Letztere wird auch gerne
selten der englische Name Light-Version genannt und zeigt zwar die Funktion, gibt aber das
C:\Program files herangezo-
Ergebnis mit einem Wasserzeichen oder in einer stark verkleinerten
gen. Wenn Sie z. B. in ei-
Datei aus.
nem Tutorial von C:\Pro-
Die Zuweisung von Plug-ins läuft meist identisch ab – Sie wech-
gram files lesen, wissen
Sie nun, dass damit im seln in Affinity Photo zu Bearbeiten • Einstellungen und dort zu
deutschsprachigen Raum Photoshop Plugins. Dort können Sie durch Klick auf Hinzufügen
C:\Programme gemeint ist. auf das Verzeichnis verweisen, in dem das gewünschte Plug-in hin-
terlegt ist. Den genauen Ablauf zeige ich Ihnen im Abschnitt A.2.2
für das Hinzufügen der DxO Nik Collection. Nach einem Neustart
von Affinity Photo können Sie dann über Filter  • Plugins die
Plug-ins nutzen.

A.2.1 Verbesserte Schärfung mit Topaz Sharpen AI


Dieser sehr gute Filter zur Schärfung Ihrer Fotos lässt sich auch als
Plug-in in Affinity Photo einsetzen. Nach der Installation liegt es
standardmäßig unter C:\Programme\Topaz Labs LLC\Topaz Sharpen
AI (Mac: Programme\Topas Labs LLC\Topaz Sharpen AI). Wenn Sie in
den Einstellungen in Affinity Photo dieses Verzeichnis hinzufügen,
können Sie nach einem Neustart ein Foto aus Affinity Photo heraus
an Topaz Sharpen AI übergeben und dort mittels unterschiedlicher
Schärfemodelle eine Optimierung vornehmen.

1010 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


A.1  Plug-ins in Affinity Photo integrieren

G  AbbildungA.4
Topaz Sharpen AI liefert sehr gute Ergebnis im Hinblick auf Schärfe
und Rauschen.

A.2.2 DxO Nik Collection


Eine fantastische Sammlung von äußerst hilfreichen Program-
men bildet die DxO Nik Collection, die durch den Verkauf durch
­Google an die französche Firma DxO mittlerweile kostenpflichtig
ist (https://nikcollection.dxo.com/de). Nach dem Herunterladen in­
stallieren Sie die Software laut den Anweisungen des Installations-
assistenten. Falls Sie bestimmte Programme (zum Beispiel Adobe
Photoshop) auf Ihrem Rechner installiert haben, erkennt der Instal-
lationsassistent dies und setzt bereits Verweise für die Verwendung
in diesen Bildbearbeitungsprogrammen. Leider trifft dies nicht auf
Affinity Photo zu – was aber kein Problem ist, da Sie das Plug-in
dennoch integrieren können.

Plug-in über die Einstellungen hinzufügen | Die aktuelle Version


der Nik Collection (Version 4) erleichtert die Verwendung in Affi-
nity Photo, da Sie nun lediglich auf den Installationspfad verweisen
müssen. Gehen Sie hierfür in Affinity Photo auf Bearbeiten • Ein-
stellungen. Klicken Sie dort auf Photoshop Plugins 1 .

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1011


Anhang A  Affinity Photo erweitern

Abbildung A.5 E
Das Dialogfenster
Einstellungen

Klicken Sie dort auf Hinzufügen, und wechseln Sie zu dem Ord-
ner, in dem Sie die Nik Collection installiert haben. Standardmäßig
ist dies C:\Programme\DxO\Nik Collection. In der Abbildung A.6
sehen Sie, dass dort der Installationsordner ausgewählt wurde –
in meinem Fall habe ich für die Installation das Verzeichnis C:\
Programme\DxO\NIK COLLECTION referenziert Achten Sie darauf,
dass die Option Verwendung »Unbekannter« Plugins erlauben
2 aktiviert ist, ansonsten würden später nicht alle Anwendungen
der Nik Collection integriert werden.

b
Abbildung A.6 E
Die Nik Collection wurde
hinzugefügt.

Klicken Sie auf Schliessen, und bestätigen Sie den Hinweis zum
Neustart mit einem Klick auf Ja. Affinity Photo wird dann automa-
tisch beendet und neu gestartet. Wenn Sie dann wieder die Ein-
stellungen (Bearbeiten • Einstellungen beziehungsweise (Strg)/

1012 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


A.1  Plug-ins in Affinity Photo integrieren

(cmd) + ​(,)) aufrufen und zur Kategorie Photoshop Plugins wech-


seln, werden die hinterlegten Plugins angezeigt.

F  Abbildung A.7
Die Anwendungen der Nik
Collection wurden erkannt.

Schließen Sie die Einstellungen, und öffnen Sie ein Foto Ihrer
Wahl. Wechseln Sie dann zu Filter • Plugins • Nik Collection.
Hier können Sie eine der Anwendungen aufrufen.

Besonderheit: Perspective Efex


Den Filter Perspective Efex, mit dem Sie Verzerrungen in einem Foto
beheben können, steht seit der Version 3 von DxO Nik Collection
zur Verfügung. Zwar lässt sich ein Foto aus Affinity Photo heraus an
diese Anwendung übergeben, aber ein »Warnhinweis« informiert Sie
darüber, dass Sie nur einen Testbetrieb der DxO-Anwendung starten.
Änderungen lassen sich nicht speichern. Grund dafür ist, dass Per-
spective Efex durch die Behebung der Verzerrung die Abmessungen
ändert und Affinity Photo dies nicht »übersetzen« kann. Aber keine
Sorge: Perspective Efex lässt sich auch als alleinstehendes Programm
(Stand alone) starten – hier können Sie dann das gewünschte Foto
öffnen und korrigieren. Denkbar wäre, ein Foto in Affinity Photo zu
bearbeiten, einen Export vorzunehmen und die exportierte Datei in
einem weiteren Schritt in Perspective Efex zu korrigieren.

In Abbildung A.8 habe ich Silver Efex Pro 3 gewählt. Mit diesem
Programm können Sie sehr ansprechende Schwarzweißumwand-
lungen vornehmen, die weit über die Möglichkeiten von Affinity
Photo (aber auch Adobe Photoshop) hinausgehen.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1013


Anhang A  Affinity Photo erweitern

G  Abbildung A.8 G

Silver Efex Pro 3 wurde aus Affinity Photo heraus aufgerufen.

Folgende Anwendungsgebiete decken die anderen Programmteile


der Nik Collection ab:
E Analog Efex Pro – gibt Ihren Fotos ein Aussehen, wie es bei

alten Filmen der Fall war. Sehr interessant für Fotos mit einem
Vintage-Look.
E Color Efex Pro – zur Farbverfremdung und zur Zuweisung von

Farbeffekten
E Dfine – zur Rauschreduzierung

E HDR Efex Pro – weist auch einzelnen Fotos einen HDR-Look zu.

E Perspective Efex – korrigiert Verzerrungen in Fotos – bitte beach-

ten Sie hierzu den Hinweis


E Sharpener Pro – zur Schärfung, die Sie gezielt in bestimmten

Bereichen einsetzen können


E Silver Efex Pro – zur Schwarzweißumwandlung, aber auch mit

Tonung (zum Beispiel Sepia) und Rahmen


E Viveza – zur selektiven Farbanpassung

A.2.3 Luminar NEO


Falls Sie bereits Luminar NEO im Einsatz haben oder mit dem
Gedanken spielen, diese Anwendung in Zukunft zu nutzen, wer-
den Sie diese vermutlich als eigenständiges Programm, sogenannte

1014 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


A.1  Plug-ins in Affinity Photo integrieren

Stand-Alone-Anwendung, verwenden. Luminar NEO lässt sich aber


Rabattcode nutzen
auch als Plug-in nutzen, was den Vorteil hat, dass Sie den Aufruf
Falls Sie sich Luminar NEO
aus einem anderen Programm starten können.
kaufen wollen (https://­
Die dafür notwendige Datei lautet LuminarNeo.8bf und liegt
skylum.com/de/luminar-
standardmäßig im Programmverzeichnis von Luminar (auf Win- neo) können Sie beim
dows-Systemen z. B. C:\Programme\Skylum\Luminar Neo). Dieses ­Bestellvorgang den Rabatt-
Verzeichnis können Sie in Affinity Photo in den Einstellungen als code HELPEDV eingeben –
Verzeichnis hinzufügen. Nach dem notwendigen Neustart von Affi- Sie erhalten dann einen
nity Photo können Sie dann Luminar NEO über Filter • Plugins • Nachlass von 10 €.
Skylum Software • Luminar NEO aufrufen.

F  Abbildung A.9
Luminar NEO lässt sich
aus Affinity Photo heraus
starten.

Luminar AI
Auch Luminar AI lässt sich
– zumindest auf Windows-
Systemen – als Plug-in in
Affinity Photo nutzen. Ge-
Nach dem Aufruf startet Luminar und Sie können die Möglich- hen Sie hierbei genauso
keiten dieses Programms nutzen. So habe ich Kategorie Kreativ wie mit Luminar NEO vor,
aktiviert und dort das Werkzeug Himmel AI geöffnet. Durch Aus- als Pfad wählen Sie ledig-
lich C:\Programme\Skylum\
wahl eines hinterlegten Himmels (Dramatic Sky 3) wird der vor-
Luminar AI.
her wolkenlose Himmel durch eine dramatische Stimmung ersetzt
– und dies mit nur einem Mausklick!.

G  Abbildung A.10 G  AbbildungA.11


Das Foto erhält in Luminar NEO… … einen neuen Himmel.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1015


Anhang A  Affinity Photo erweitern

Um die Bearbeitung abzuschließen und das Foto an Affinity Photo


»zurückzugeben« muss dann auf die Schaltfläche Anwenden in der
oberen, rechten Ecke geklickt werden. Daraufhin wird die bear-
beitete Datei exportiert und in Affinity Photo angezeigt, während
Luminar NEO beendet wird.

1016 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Anhang B  Wissenswertes

Anhang B
Wissenswertes
In diesem Kapitel möchte ich Ihnen einige hilfreiche Hinweise
zur Arbeit mit Affinity Photo geben. Auch wenn Sie vielleicht
nicht gerne mit Tastenkürzeln arbeiten, gibt es doch einige
Griffe, die Ihnen die Arbeit ungemein erleichtern werden und
somit für Sie eine Zeitersparnis bedeuten.

B.1 Problembehebung und


praktische Tipps
Die meisten Softwareprodukte haben eines gemeinsam – es gibt
jede Menge Optionen und Stellschrauben, die dazu führen können,
dass der eine oder andere Befehl nicht wie gewünscht funktioniert.
Ich habe Ihnen hier einige »klassische« Stolperfallen aufgelistet, in
die ich teilweise selbst auch getappt bin.

Es wird keine Auswahl erzeugt | Sie wollen eine Auswahl erstel-


len, aber nachdem Sie die Auswahl getroffen haben, verschwindet
diese wieder? Dann haben Sie sicherlich den Modus Subtrahieren
aktiviert. Da noch keine Auswahl vorlag, kann auch nichts abge-
zogen werden, und Affinity Photo erzeugt somit keine Auswahl.
Wählen Sie daher den Modus Neu oder Hinzufügen.

Es wird keine Ameisenkolonne angezeigt  | Sie haben einen


Bereich ausgewählt, aber die gewohnte Ameisenkolonne, die nor-
malerweise den von Ihnen ausgewählten Bereich angezeigt, ist
nicht sichtbar. Klicken Sie auf Ansicht • Pixelauswahl e­ inblenden.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1017


Anhang B  Wissenswertes

Es werden keine Symbole angezeigt, zum Beispiel zur Aufhe-


Hilfestellung von
bung einer Auswahl | Affinity Photo bietet Ihnen einige Symbole
Affinity Photo nutzen
an, die häufige Funktionen durch einen einfachen Mausklick aus-
Über den Link https://affi-
führen. Diese werden in einer sogenannten Symbolleiste angezeigt,
nityspotlight.com/article/
downloadable-affinity-key- die sich unterhalb der Menüleiste befindet. Sollte diese bei Ihnen
board-shortcut-cheat-sheets nicht sichtbar sein, rufen Sie sie über Ansicht • Symbolleiste ein-
können Sie sich PDF-Da- blenden beziehungsweise über (Strg)/(cmd) + ​(Alt) + ​(T) auf.
teien herunterladen, die
alle Tastenkürzel beinhal- Im Panel »Transformieren« lassen sich keine Werte eintragen |
ten. Sie erhalten eine Da- Das Panel Transformieren ist nur aktiv, wenn Sie ein Objekt aus-
tei, in der sich Abbildun-
gewählt haben und das Verschieben-Werkzeug (V) oder eines
gen von Tastaturen für
der Formwerkzeuge verwenden. Bei allen anderen Werkzeugen
Windows und für Mac be-
oder wenn kein Objekt ausgewählt ist, ist das Panel Transformie-
finden, die mit den einzel-
nen Funktionen beschrie- ren inaktiv und lässt somit keine Eintragungen zu.
ben sind.
Die Befehle »Datei • Speichern« und »Datei • Speichern unter«
sind nicht aktiv und lassen sich daher nicht ausführen | Sie
haben vermutlich ein eingebettetes Objekt durch Doppelklick akti-
viert – dies ist erkennbar an dem Namen <Eingebettet>. Ein solches
Objekt lässt sich nicht separat speichern. Schließen Sie diese Datei,
um in die Datei zurückzukehren, in die das betreffende Objekt
eingebettet ist. Diese Datei lässt sich dann problemlos speichern.

Beim Exportieren (»Datei • Exportieren«) ist das Klappmenü


»Bereich« inaktiv, obwohl die Datei mehrere Ebenen besitzt |
Es ist keine Ebene ausgewählt, zum Beispiel weil Sie in die Arbeits-
fläche außerhalb der Leinwand geklickt haben. Beenden Sie den
Exportvorgang, und wählen Sie die gewünschte Ebene aus.

Beim Klick auf einen Snapshot über »Ebene • Neue Ebene aus
Snapshot erstellen« wird keine neue Ebene angelegt | Im Panel
Ebenen ist keine Ebene ausgewählt. Daher kann der Befehl unter
Umständen nicht ausgeführt werden. Klicken Sie auf einen Ebenen-
eintrag, und rufen Sie den Befehl ein weiteres Mal auf.

Es fehlen Einstellungen beim Aufruf eines Werkzeugs | Wenn


die Bildschirmgröße Ihres Monitors nicht ausreicht, um alle Einstel-
lungen anzuzeigen, können Sie durch einen Klick auf das Symbol
zweier Pfeilspitzen 1 am rechten Rand der Kontextleiste die aus-
geblendeten Einstellungen aufrufen und einrichten.

1018 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


B.1  Problembehebung und praktische Tipps

G  Abbildung B.1
Nach dem Vergrößern der Leinwand oder dem Begradigen Fehlende Werkzeugeinstel-
erscheinen die leeren Bereiche in Weiß und nicht transparent | lungen rufen Sie über das
Der Grund dafür liegt in der Option Dokument • Transparenter Symbol mit den beiden
­Pfeilen auf.
Hintergrund. Ist dieser nicht aktiv, werden neue, leere Bereiche
mit Weiß gefüllt.

Der Rückgängig-Pinsel zeigt keine Auswirkung an | Achten Sie


beim Einsatz des Rückgängig-Pinsels darauf, zunächst einen Proto-
kolleintrag beziehungsweise einen Snapshot-Eintrag auszuwählen
und erst dann auf die gewünschte Ebene im Panel Ebenen zu klicken.

Der Befehl »Ebene • Maske verfeinern« lässt sich nicht ausfüh-


ren, da er nicht aktiv ist | Dieser Befehl funktioniert nur, wenn Sie
im Panel Ebenen eine Maskierungsebene, eine Anpassungsebene
oder eine Live-Filterebene ausgewählt haben. Bei normalen Ebenen
würde die Ausführung keinen Sinn ergeben, und daher zeigt Ihnen
Affinity Photo diesen Befehl dann als inaktiv an.

Einer Form wurde eine Kontur zugewiesen, diese ist aber nicht
sichtbar | Schauen Sie in der Kontextleiste des Formwerkzeugs,
ob in den Eigenschaften der Kontur die Option Hinter Füllung
aktiviert ist. Bei gleichzeitiger Option Umrisslinie innen ausrich-
ten kommt es dann dazu, dass die Kontur nicht mehr sichtbar ist,
da sie sich im Hintergrund befindet.

Es lässt sich über das Panel »Effekte« kein Effekt auswählen |


Für die Zuweisung von Effekten müssen Sie im Panel Ebenen die
gewünschte Ebene auswählen. Alternativ dazu können Sie über das
G  Abbildung B.2
Verschieben-Werkzeug (V) das gewünschte Objekt auswählen
Die Option Hinter Füllung
und damit automatisch auch die betreffende Ebene. verdeckt die Kontur.

Der Malpinsel malt keine Pinselstriche in eine leere Ebene | Eine


leere Ebene ist standardmäßig ohne Farbfüllung, also transparent.
Wenn in der Kontextleiste des Malpinsels die Option Transparenz
schützen aktiviert ist, zeigt der Malpinsel keine Wirkung. Deak-
tivieren Sie die Option Transparenz schützen und schon sollten
die Pinselstriche möglich sein.

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1019


Anhang B  Wissenswertes

B.2 Tastenkürzel
Anbei erhalten Sie eine Übersicht über diejenigen Tastenkürzel,
die ich als besonders wichtig einstufe. Bedenken Sie dabei, dass
Sie über Bearbeiten • Einstellungen • Tastenkürzel Ihre Tasten-
kombinationen individualisieren können und diese dann von der
Standardbelegung abweichen.

Funktion Windows Mac

Neue Datei erzeugen (Strg) + ​(N) (cmd) + ​(N)

Datei öffnen (Strg) + ​(O) (cmd) + ​(O)

Datei schließen (Strg) + ​(W) (cmd) + ​(W)

Datei speichern (Strg) + ​(S) (cmd) + ​(S)

Datei drucken (Strg) + ​(P) (cmd) + ​(P)

Arbeitsschritt widerrufen (Strg) + ​(Z) (cmd) + ​(Z)


­(Rückgängig)

Wiederholen (Strg) + ​(Y) (cmd) + ​(Y)


(widerrufenen Arbeitsschritt)

Reduziert kopieren (Strg) + ​(ª) + ​(C) (cmd) + ​(ª) + ​(C)


(Der Befehl lautet hier: Auf
Eins reduziert kopieren.)

Stil übertragen (Strg) + ​(ª) + ​(V) (cmd) + ​(ª) + ​(V)

Einstellungen aufrufen (Strg) + ​(,) (cmd) + ​(,)

Inhalt anpassen (Ansicht ent­ (Strg) + ​(0) (cmd) + ​(0)


sprechend der sichtbaren Fläche)

100 %-Ansicht (Strg) + ​(1) (cmd) + ​(1)

200 %-Ansicht (Strg) + ​(2) (cmd) + ​(2)

400 %-Ansicht (Strg) + ​(3) (cmd) + ​(3)

800 %-Ansicht (Strg) + ​(4) (cmd) + ​(4)

Ansicht: schrittweise vergrößern (Strg) + ​(+) (cmd) + ​(+)

Ansicht: schrittweise verkleinern (Strg) + ​(-) (cmd) + ​(-)

1020 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


B.2 Tastenkürzel

Funktion Windows Mac

Ansicht: Tatsächliche Größe (Strg) + ​(8) (cmd) + ​(8)

Ansicht: Pixelgröße (Strg) + ​(9) (cmd) + ​(9)

Randbereiche ausblenden (ê) (ê)

Studio ein-/ausblenden (Strg) + ​(ª) + ​(H) (cmd) + ​(ª) + ​(H)

Symbolleiste (Strg) + ​(Alt) + ​(T) (cmd) + ​(alt) + ​(T)


ein-/ausblenden

Lineal ein-/ausblenden (Strg) + ​(R) (cmd) + ​(R)

Hilfslinien ein-/ausblenden (Strg) + ​(ª) + ​(,) (cmd) + ​(ª) + ​(,)

Raster ein-/ausblenden (Strg) + ​(<) (cmd) + ​(<)

Auswahl invertieren (Strg) + ​(I) (cmd) + ​(I)

Alles auswählen (Strg) + ​(A) (cmd) + ​(A)

Auswahl aufheben (Strg) + ​(D) (cmd) + ​(D)

Befehle für die Textbearbeitung

Das Zeichen-Panel öffnen (Strg) + ​(T) (cmd) + ​(T)

Neuen Absatz erzeugen (¢) (¢)

Zeilenwechsel (weicher Umbruch) (ª) + ​(¢) (ª) + ​(¢)

Tabstop ansteuern (ê) (ê)

Zeilenabstand verringern (Alt) + ​(ì) (alt) + ​(ì)

Zeilenabstand erhöhen (Alt) + ​(ë) (alt) + ​(ë)

Geschütztes Leerzeichen (Alt) + Leertaste (alt) + Leertaste

Befehle für Ebenen etc.

Leere Ebene erzeugen (Strg) + ​(ª) + ​(N) (cmd) + ​(ª) + ​(N)

Ebene duplizieren (Strg) + ​(J) (cmd) + ​(J)

HSL-Anpassung (Strg) + ​(U) (cmd) + ​(U)

Tonwertkorrektur-Anpassung (Strg) + ​(L) (cmd) + ​(L)

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1021


Anhang B  Wissenswertes

Funktion Windows Mac

Gradationskurve-Anpassung (Strg) + ​(M) (cmd) + ​(M)

Deckkraft ändern (5) = 50 %, (6) = 60 % usw. (5) = 50 %, (6) = 60 % usw.

Werkzeuge

Ansichtswerkzeug temporär Leertaste Leertaste

Zoomwerkzeug (Plus) Leertaste + ​(Strg) Leertaste + ​(cmd)


temporär aufrufen

Zoomwerkzeug (Minus) Leertaste + ​(Strg) + ​(Alt) Leertaste + ​(cmd) + ​(alt)


temporär aufrufen

Ansichtswerkzeug (H) (H)

Verschieben-Werkzeug (V) (V)

Farbpipette (I) (I)

Zuschneiden (C) (C)

Auswahlpinsel (W) (W)

Bereich auswählen (W) (W)

Auswahlrahmen (M) (M)

Bereich füllen (C) (C)

Verlauf (G) (G)

Malpinsel (B) (B)

Farbwechsler (B) (B)

Pixelwerkzeug (B) (B)

Pinselbreite vergrößern (AltGr) + ​(9) Auf deutscher Mac-Tastatur


nicht vorgesehen (siehe
Abschnitt Abschnitt 11.1.2,
»Pinselbreite einstellen«)

Pinselbreite verkleinern (AltGr) + ​(8) Auf deutscher Mac-Tastatur


nicht vorgesehen (siehe
Abschnitt »Pinselbreite ein-
stellen« ab Seite 653)

1022 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

Index

<Eingebettet> 176 Ähnlichkeiten mit Photoshop  33 Ameisenkolonne 89


3D 899 beenden  67 Anfasser 834
3D-Effekt 895 erweitern  1005 Angrenzend 98
8 Bit  390 für Umsteiger  32 An Kanten ausrichten  88, 94
16 Bit  390 Nachteile  32 Ankerpunkt 860
32 Bit  390, 391 schließen  67 Anordnen  868, 870, 873
90 drehen  145 Unterschiede Mac und Anpassung
100 % Ansicht  147, 507, 517 ­Windows  29 Umfärben  473
300 dpi 931 Vorteile  30 Weißabgleich  411
360 -Panorama  765 vs. Photoshop  32 Anpassung-Panel  308, 318
400 % Ansicht  519 Zielgruppe  29 Anpassungsebene  117, 262, 308
.afbrushes 678 Affinity Photo-App  969 anordnen  310, 319
.afmacros 959 Affinity Photo (iPad)  969 Belichtung  421
.afphoto  29, 259, 915 Ansicht  977 Bild abdunkeln  315
.afselection 133 Assets  995 Bild umfärben  317
.afstyles 911 Auswahlbereiche Persona  984 Deckkraft  311
.asl 911 Bedienung  976 erstellen  308
.psd 911 Datei speichern  1001 Farbbalance  436
Ebenen  987 Gradationskurven  423
Export  1001 Helligkeit/Kontrast  418
A Foto bearbeiten  996 HSL  413, 474
Fragezeichen-Symbol  973 invertieren  437
Abdunkeln (Mischmodus)  346 Kontextmenü  979 Kanalmixer  433, 476
Abgeschnittene Lichter  605 Linkshänder  975 kombinieren  480
Abgeschnittene Mitteltöne  605 Magnetische Ausrichtung  980 kopieren  321
Abgeschnittene Schatten  605 Navigator  977 Leuchtkraft  420
Absatz 799 Oberfläche  972 lokal anwenden  313
Absatzformatierung 799 Panel  974 löschen  310
Absatzstil 808 Personas  972 Mischmodus  482
Absatzumbruch 786 Protokoll  983 Mischoptionen  311, 377
Absolut farbmetrisch  439, 951 Startbildschirm  995 Objektivfilter  445
Abstandskorrektur 795 transformieren  981 OCIO  446
Abstand zwischen gleichen Werkzeuge  973 Reservekanal heranziehen  697
Stilen 800 Werte  976 Schatten/Lichter  422
Abwärts zusammenlegen  304 Workflow  996 Schwarz-Weiß  132, 475
Abwedeln  76, 380 AFPhoto 962 Schwellenwert  423
Abwedeln-Werkzeug 451 Alle Ebenen  95 Selektive Farbkorrektur  435
Additives Farbmodell  386 Alle Ebenen bearbeiten  267 Softproof  437, 949
Adobe Lightroom Classic  1006 Alpha  403, 431 Split Toning  446
Adobe RGB  387 Alphakanal 470 Tastenkürzel  447
Affinity-Ebenen speichern  193 Als Vorlage exportieren  169 Tontrennung  318, 319
Affinity Photo  27 Alternative 662 Tonwertkorrektur  315, 401
afphoto  29 Alternative Fortsetzung  211 Umfärben  178

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1023


Index

Verlauf hinzufügen  317 Aufhellen (Mischmodus)  348 hinzufügen  87, 88


Verlaufsumsetzung  478 Auflösung 231 in Maske verwandeln  690
Vorgabe erstellen  309 Auf SDR fixieren  770 Kreis aufziehen  100
Vorgabe hinzufügen  429 Auftauen-Werkzeug 714 laden  133
Weißabgleich  409 Aufzählung 801 magnetisch  109
zurücksetzen  311, 437 Auge mittels Knoten  111
zusammenlegen  310 Augenringe retuschieren  591 Modus  87
Anpassungspinsel 684 drehen  710 nach Farbbereich  116
Anpassungsvorgabe erstellen  309 Farbe ändern  582 nach Farbe  121
An Pixelauswahlbegrenzung rote Augen korrigieren  565 nach Tonwertbereich  118
ausrichten 876 Tieraugen korrigieren  566 nach Transparenzbereich  119
Anschnitt 939 weißer machen  586 neu  87
Flyer  939 Augenfarbe ändern  582 per Menü  115
Anschnittbereiche 928 Augenringe retuschieren  591 per QuickMaske  113, 340
Ansicht Ausgabe 915 per Zeichenstift erstellen  689
drehen  664 als EXR  962 polygonal  107
geteilte  756 als JPEG  962 Quadrat aufziehen  101
mehrfache  154 als JPG  962 QuickMaske  104
neue  154 als PNG  962 Rahmen erstellen  128
Tastenkürzel  152 als Tiff  962 Randschärfe  101
Vorher/Nachher  756 Ausgabeformat 932 rund  100
wechseln  151 JPG  932 Schnittmenge bilden  90
Ansichtspunkte speichern  150 PDF  933 speichern  133
Ansichtsqualität 59 TIFF  932 subtrahieren  88, 89
Ansichtswerkzeug  74, 82, 153 Ausgerichtet 549 Tipps & Tricks  133
Doppelklick  153 Ausgewählte zusammen­ Toleranz  97, 99
Antialiasing  106, 111 legen 304 überlappen  88, 90
Arbeitsbereich einrichten  46 Ausleuchtung 865 über Reservekanal  697
Arbeitsfläche → Leinwand Ausleuchtung (Live-Filter)  728 umkehren  128
Arbeitsfläche drehen  664 Aus Quellbild löschen  753 Umrandung  127
Arbeitsoberfläche  35, 38 Aus Quellbildmaske verändern  132
anpassen  52 löschen-Werkzeug 82 verfeinern  95, 127, 678
Farbe  52 Ausrichten an  871 vergrößern  124
konfigurieren  55 Ausrichtungsoptionen 799 verkleinern  124
Mac  68 Ausschluss 354 verschieben  101
Überblick  36 Ausschnitt 205 weiche  125
Arbeitsschritte 207 Auswahl 85 Werkzeuge  87
Arbeitsschritt widerrufen  203 alle Ebenen  95 wird nicht erzeugt  1017
ArtBoard 164 angrenzend  98 Auswahlbereich
Ashampoo Burning Studio  1009 an Kanten ausrichten  94 erstellen  85
Assets  734, 886 Antialiasing  106, 111 kopieren  122
Assistenten-Einstellungen 298 aufheben  99, 128 löschen  122
Astrofotografie  82, 160 aus Ebene  115 verschieben  122
Astrofotografie Persona  42, 160 aus Maske  330 Auswahlbereiche Persona  984
Astro-Stapeldateien 161 aus Pfad  111 Auswählen 115
Aufblähen 710 ergänzen  127 Auswahlgrenzen  308, 871
Aufgabenbereiche → Persona erstellen  91 Auswahlkanten glätten  126
Aufhellen 451 glätten  126 Auswahllinie 1017

1024 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

Auswahl Persona  979 Belichtungskorrektur, Objekt entfernen  758


Auswahlpinsel  74, 88, 93, 687 automatisch 397 Person entfernen  758
Auswahlrahmen-Ellipse 75 Belichtungsreihe platzieren  171
Auswahlrahmen-Ellipse-­ kombinieren 769 positionieren  306
Werkzeug 876 Benchmark 60 Rauschen entfernen  518
Auswahlrahmen-Rechteck 74 Benutzeroberfläche Rauschen hinzufügen  524
Auswahlrahmen-Spalten  75, 105 → Arbeitsoberfläche Rechte  158
Auswahlrahmen-Werkzeug 100 Bereich auswählen  74 retuschieren  489
Auswahlrahmen-Zeilen  75, 105 Bereich auswählen-Werk- schärfen  503, 507
Auswahl verfeinern  678 zeug  90, 97 schwarzweiß  469
Anpassungspinsel  684 Bereich füllen  75, 455 Sensorflecken entfernen  561
Ausgabe  685 angrenzend  456 skalieren  136, 138
Randschärfe  684 Toleranz  456 slicen  918
Vorschautypen  682 Bereich füllen-Werkzeug  456 spiegeln  145
Auswahlwerkzeug 560 Bereich radieren  76 Sternspuren  763
Freihandauswahl  107 Bereich radieren-Werkzeug  694 stürzende Linien korrigieren  494
Auto-Farbkorrektur 399 Beschnitt  928, 939 transformieren  136
Auto-Kontrastkorrektur 399 Bevorzugt eingebettet  180 umfärben  317
Auto-Korrekturen 212 Bewegungsunschärfe 531 verfremden  333
Auto-Korrektur per Menü  397 Bézierkurve 848 Wasserzeichen  923
Automatische Verteilung  871 Bias 161 weichzeichnen  526, 529
Automatisierung 953 Bibliothek  953, 959 zerlegen  918
Makro erstellen  954 Bilaterale Unschärfe  542 zuschneiden  242
Stapelverarbeitung  960 Bild Zuschnittmodi  245
Auto-Tonwertkorrektur 397 90° drehen  145 Bildabmessung 930
Auto-Weißabgleich 400 abdunkeln  315, 380 Bildauflösung  222, 930
als Rahmen  333 Bildausschnitt  242, 287
als Text  818 bestimmen  246
B aufhellen  311 Magnetische Ausrichtung  254
ausrichten  499 Originalverhältnis  246
Bandbreite 641 bearbeiten  489 Overlay  248
Basiert auf  806 begradigen  489 selbst definiertes Ver­
Beautyretusche 567 drehen  143, 494 hältnis  246, 247
Augenfarbe ändern  582 drucken  925 uneingeschränkt  246
Augenringe retuschieren  591 Effekte  651 Bildbearbeitung, nicht-­
Augen weißer machen  586 Elemente entfernen  547, 555 destruktiv  258, 506
Glanzstellen entfernen  579 entsättigen  452 Bildbereich
Lippenfarbe anpassen  587 Farben verändern  414 aufblähen  710
mit Frequenztrennung  575 flaues  630 auswählen  85
mit Hochpass-Filter  569 für Druck schärfen  929 verwirbeln  711
Zähne aufhellen  590 für Web speichern  921 zusammenfassen  719
Bedienfeld → Panel Geister  760 Bildeffekte 651
Beenden 183 helle Bereiche abdunkeln  335 Bildfehler reparieren  554
Begradigen  489, 494 Kontrast verbessern  427 Bildgestaltung 248
Belichtung 421 lokal bearbeiten  313 Diagonale  250
Bilder zusammenfügen  331 mehrere positionieren  865 Drittelraster  250
optimieren  606 mehrere zusammenfügen  331 Drittelregel  249
miteinander verrechnen  373 Goldener Schnitt  248

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1025


Index

Bildgröße 224 D Datei speichern, Befehl


ändern  239 inaktiv 1018
Bildlaufleiste 153 Dark-Flat 161 Daten brennen  1009
Bildlook  440, 443 Datei Dateneingabe 65
aus anderen Bild  443 anlegen  165 Deckkraft 655
Bildpinsel 675 aus der Zwischenablage  157 Deinterlacing 524
für Copyright  676 exportieren  187 Develop Persona  42, 598, 601
Bildrauschen Fotostapel  158 Arbeitsoberfläche  601
entfernen  518 mehrere öffnen  156 Basisentwicklung  606
hinzufügen  524 mit Ebenen speichern  184 Entwicklungseinstellungen  603
Bildschirmauflösung 230 Name  184 Overlay-Werkzeuge  643
Bildteile exportieren  918 neu  165 Vorgabe speichern  642
Bildunterschrift 820 neuer Stapel  158 Werkzeuge  79
Bildverwaltung 1005 öffnen  155 Dezimale Ausrichtung  805
Adobe Lightroom Classic CC  1006 platzieren  171 Dialogfeld 63
Fotos-App  1005 schließen  182 Aufbau  63
MAGIX Photo Manager  1006 speichern  183 Dialogfeld Typografie  810
XnView MP  1006 speichern unter  185 Diashow 1008
Bilinear 922 Stapelverarbeitung  198 Differenz 353
Bittiefe 390 wiederhergestellte  157 Digitales Negativ  597
Bizeps aufpumpen  711 zuletzt Verwendete öffnen  157 Dingbats-Schriften 814
Bleistiftzeichnung 729 Dateiformat 200 Division  354, 729
Blindtext 811 afbrushes  678 DNG 598
Blocksatz 800 afmacros  959 Dodge & Burn → Abwedeln &
Bloom 535 afphoto  915 nachbelichten
Bokeh 534 afstyles  911 Dokumente anordnen  39
Boxunschärfe 531 asl  911 Dokumentfenster
Brüchen 796 CR2  598 anordnen  38
B-Wert 861 DNG  598 Tab  38
Ebenenunterstützung  259 Dokumentgröße 224
EPS  203, 933 ändern  227, 931
C EXR  203 Neuberechnung  931
GIF  201 Optionen  227
Canon 598 HDR  203 dpi  230, 231, 931
Chromatische Aberration  620 JPEG  201 Drag & Drop  157
Clipping  406, 604 JPG  932 Dreieck-Formwerkzeug 857
CMYK  387, 939, 951 NEF  598 Drittelraster 250
Collage  651, 723 OpenEXR  203 Drittelregel 249
Color Key  130, 321, 416, 485 PDF  161, 202, 933 Druck 915
Composing 719 PNG  933 300 dpi  931
Bild als Rahmen  333 PSD  201, 911 Anschnitt  939
Bilder zusammenführen  375 SVG  202, 933 Auflösung  230
Himmel tauschen  462 TGA  203 Bildauflösung  930
mehrere zusammenfügen  331 TIFF  201, 932 CMYK  939
Objektivunschärfe  534 WMF  202 Einstellungen speichern  927
Pinsel einsetzen  726 Dateigröße reduzieren  921 Farbprofile  947
Copyright  158, 954 Dateiname ablesen  184 FineArt  935
CR2 598 Flyer erstellen  939

1026 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

Fotoabzüge bestellen  933 entfernen  277 Mit Objekt skalieren  902


Fotobuch  935 finden  288 Symbol  903
in Druckerei  939 Fotos platzieren  275 Ebenengruppe 289
Selektive Farbkorrektur  435 Funktionsprinzip  257 Anordnung  292
Service nutzen  932 gerastert  300 auflösen  292
simulieren  437 gruppieren  290 benennen  291
Softproof  948 Hintergrund  261 Mischmodus  368
Softproof (Anpassung)  437 hinzufügen  267, 270 Sichtbarkeit  291
starten  928 kopieren  294, 321 Ebenenmaske 321
Druckauflösung 230 kumulativ duplizieren  295 ausblenden  330
Druckempfindlichkeit 656 Live-Stapelgruppe  293 Auswahl aus Maske
Drucken 925 mehrere auswählen  290 ­erstellen  330
Druckerei-fertig 166 Miniatur  265 bearbeiten  323
Druckgröße 930 mischen  345 erstellen  321
Dunklere Farbe  346 Mischmodus  265, 345 Funktionsprinzip  325
Dunst entfernen  755 Mischoptionen  373 hinzufügen  323
Durchschnitt (Filter)  371, 527 organisieren  289 löschen  330
Durchschnitt (Mischmodus)  358 Panel  263 separat bearbeiten  327
DxO Nik Collection  1011 per Snapshots  218 Verlauf  326
Perspective Efex  1013 Position  280 Ebenenorganisation 289
Silver Efex Pro  1013 rastern  179, 298 Ebene finden  288
DxO PureRaw 2  1008 Rastern & Trimmen  301 Gruppen  289
Schlosssymbol  266 Ebenen-Panel 263
Schutz  266 alle Ebenen bearbeiten  267
E Schutz aufheben  266, 293 Ebenen gruppieren  290
schützen  267 Fußleiste  267
Ebene 257 sichtbare zusammen- Häkchen  266
abwärts zusammenlegen  304 legen  297, 304 Kontextmenü  268, 277
aktive  259, 271 Sichtbarkeit  266, 291 Live-Stapelgruppe  293
alle bearbeiten  267 Stile  903 Miniaturen  265
anlegen  270 Tastenkürzel  270 Mischoptionen  373
anordnen  268, 277, 292 transformieren  296 Papierkorb  268
Anpassungsebene  308 transparent  263 Pixelebene hinzufügen  270
Arten  261 untergeordnete  280 Schlosssymbol  266
ausblenden  266, 267 verblassen  757 Sichtbarkeit  291
ausgewählte zusammen­ verknüpft  737 Ebenentransparenz 263
legen  304 verknüpft duplizieren  298 Ebenenunterstützung 259
ausrichten  306 Werkzeuge  377 Ecke  825, 826
außerhalb Leinwand  288 zusammenlegen  303 Effekt 891
auswählen  259, 290 zusammenlegen (Export)  304 3D-Effekt  895
benennen  271 Ebenenauswahl aktivieren  900
blau hinterlegt  271 aufheben  271, 402 erweiterte Einstellungen  901
Deckkraft  263 Ebenendeckkraft 263 Farbe überlagern  897
Deckkraft mit Tastatur  265 Ebeneneffekte  898, 900 Füllungsdeckkraft  902
drehen  295 aktivieren  900 Gaußsche Unschärfe  892
duplizieren  294 Füllungsdeckkraft  902 Kanten schleifen/Relief  896
Effekte  898 hinzufügen  898 Mischmodus  901
einblenden  266 Mischmodus  901 Mit Objekt skalieren  902

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1027


Index

Schatten nach außen  892 Exportoptionen 916 Farbsicherheit  388


Schatten nach innen  894 Export Persona  42, 190, 197, 915 Monitor kalibrieren  944
Schein nach außen  894 Foto für Web speichern  921 Farbmischer 75
Schein nach innen  895 Oberfläche  915 Farbmischer-Werkzeug 727
übertragen  899, 900 Panel-Exportoptionen  916 Farbmodell 385
Umrandung  895 Panel-Slices  917 Bittiefe  390
Verlauf überlagern  897 Werkzeuge  81, 915 CMYK  387
zuweisen  891, 898 Export Persona (iPad)  1002 Farbtiefe  390
Effekte-Panel 891 Exportvorgabe 921 Graustufen  389
Füllungsdeckkraft  902 Exportvorgaben erstellen  197 LAB  388, 479
kein Effekt zuweisbar  1019 EXR  203, 962 RGB  385
Einbetten 180 Externes Programm  1005 Farbmodus 385
Einfrieren-Werkzeug  713, 716 Farbpipette 74
Eingabefeld 66 Farbprofil  944, 947
Eingepasste Größe  153 F Farbräume 386
Einstellungen 52 Farbraum schützen  458
Einstellungsebene Farbbalance 436 Farbrauschen 518
→ Anpassungsebene Farbbereich auswählen  116, 362 Farbsaum entfernen  622
Einzug 800 Farbe 385 Farbsicherheit 388
Ellipse-Formwerkzeug  828, 876 abwedeln  350 Farbstich beheben  434
Encapsulated PostScript → EPS ändern  458 Farbstimmung verstärken  633
Entsättigen 485 anpassen  433 Farbtiefe 222
EPS  203, 933 aus Foto  654 Farbton 355
Equirectangulare Projektion  766 auswählen  116, 121 schützen  451
Erweitert 44 Bereich füllen  455 verschieben  446
EXIF 641 entsättigen  416, 452 Farb-/Tonwerte 772
Export Farbwechseler  458 Farb-/Tonwerte für HDR-Bild
Affinity Ebenen speichern  193 invertieren  437 zuordnen 770
Bereich  194 Kanäle  470 Farbverfälschung 944
Bereich inaktiv  1018 korrigieren  447 Farbverfremdung 460
Bildgröße  240 Mischmodus  357 Farbverschiebung
Dateiformat  200 monochrom  483 beheben  370
Ebenen ausschließen  196 nachbelichten  347 Weißabgleich  370
Einstellungen  190 tauschen  458 Farbwechsler  75, 458
Format  190 überlagern  897 Farb-Werkzeuge 75
Fotoreihe  198 Verlaufswerkzeug  460 FastStone Image Viewer  1007
Größe  191 wählen  654 Fehlende Ressourcen  181
JPG-Format  188 Farbeffekt 460 Fehlende Schriften ersetzen  163
Neuberechnung  191 Farbe (Mischmodus)  357 Feldunschärfe 540
per Stapelverarbeitung  960 Farbe-Panel 456 Fenstermodus 657
Qualität  192 Farbfelder 66 Fenster, schwebendes  39, 154
von Bildteilen  918 Farbformat 385 FFT-Rauschreduzierung 522
vorbereiten  916 zuweisen  385 Filter 728
Vorgabe  191 Farbkanal 470 abmildern  542
Vorgabe erstellen  197 Farbkorrektur, automatisch  399 auf Maske  342
Exporteinstellungen 190 Farblook 441 Bewegungsunschärfe  531
erweitert  196 Farbmanagement 943 Bilaterale Unschärfe  542
Exportieren 187 Farbmodelle  385 Boxunschärfe  531

1028 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

De-Interlacing  524 Farbfüllung  824, 858 Person entfernen  758


Diffuser Schein  530 fertige  825 platzieren  171
Dunst entfernen  755 für Musterebenen  878 Rauschen entfernen  518
Durchschnitt  371, 527 Geometrie-Optionen  833 Rauschen hinzufügen  524
Feldunschärfe  540 in Kurven umwandeln  835 retuschieren  489
FFT-Rauschreduzierung  522 kombinieren  827 schärfen  503, 507
Gaußsche Unschärfe  528 Kontur nicht sichtbar  1019 schwarzweiß  469
Hochpass  510, 569 Kontur vergeben  824 Sensorflecken entfernen  561
Klarheit  509 mit Filter verändern  863 skalieren  138, 141
kombinieren  513 Optionen  827 slicen  918
Konvex/Konkav  498 per Zeichenstift-Werkzeug  838 spiegeln  145
Lichter vergrößern  542 proportional aufziehen  823 stürzende Linien korrigieren  494
Mittlere Unschärfe  542 rotieren  826 umfärben  317
Objektivunschärfe  534 schließen  841 Wasserzeichen  923
Objektivverzerrung  496 und Text  836 weichzeichnen  526, 529
Perlin Noise  525 verbinden  827 zerlegen  918
Perspektive  500, 502 Formatsätze 797 zusammenführen  158
Plug-ins  1010 Form-Text 838 zuschneiden  242
Radiale Unschärfe  532 Formwerkzeuge  77, 823 Fotoabzug 933
Rauschen entfernen  521 Foto Fotobuch 935
Rauschen hinzufügen  524 90° drehen  145 Fotodienstleister 933
Schatten vergrößern  542 abdunkeln  315, 380 Fotokopie, durchscheinend  553
Selbstdefinierte Unschärfe  544 als Rahmen  333 Fotoreihe exportieren  198
Staub & Kratzer  522 als Text  818 Fotos-App  1005, 1010
Streuung  524 anordnen  306 Fotostapel
Synthetisierte Textur  734 aufhellen  311 erstellen  158, 758
Tiefenschärfe  536 ausrichten  499 Fokuskombination  158
Unscharf maskieren  506, 929 bearbeiten  489 HDR  158
verblassen  757 begradigen  489 Panorama  158
verzerren  864 drehen  143, 494 Stapeloperatoren  762
Voronoi  733 drucken  925 Freihandauswahl 75
vs. Live-Filter  506 Elemente entfernen  547, 555 Freihandauswahl-
Wirkung eindämmen  523 Farben verändern  414 Werkzeug  107, 453
Zoomunschärfe  533 flaues  630 Typ freihändig  107
FineArt-Prints 933 für Druck schärfen  929 Typ magnetisch  109
Flat 161 für Web speichern  921 Typ polygonal  107
Flecken entfernen  77 Geister  760 Freihändig 107
Flecken entfernen-Werkzeug  557 helle Bereiche abdunkeln  335 Freistellen  133, 678
Flucht 766 Himmel abdunkeln  448 mit Radierer  690
Fluss 655 Himmel tauschen  462 Person  678
Flyer erstellen  939 in der Flucht bearbeiten  766 Freistellung, Zeichenstift  689
Focus Stacking  777 Kontrast verbessern  427 Frequenztrennung  544, 573
Fokuskombination  159, 778 mehrere positionieren  865 Bilateral 574
Form  781, 823 mehrere zusammenfügen  331 Gaussian 574
abgerundete Ecken  825 mehrere zusammenführen  751 Median 574
ausrichten  870 miteinander verrechnen  373 Füllmodus (iPad)  988
Ecken einstellen  826 monochrom  483 Füllung 565
erstellen  823 Objekt entfernen  758 Füllungsdeckkraft 902

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1029


Index

Füllungsebene  262, 732 Graukarte 646 erstellen  62


Füllzeichen 804 Graustufe des konfigurieren  62
Für Web speichern  921 ArtBoard-Hintergrunds 53 magnetische Ausrichtung  308
Wasserzeichen  923 Graustufe des Hintergrunds  53 nutzen  308
fx → Ebeneneffekte Graustufen 389 Himmel
Ebene  472 abdunkeln  448
Farbformat  469 Luminar NEO  1015
G per Farbkanal  472 tauschen  462
per Lab  479 Hintergrundebene 261
Gamma  53, 405 Graustufenbild erstellen  469 automatisch schützen  55
Gamut prüfen  439, 949 Graustufenebene erstellen  472 entsperren  136
Gaußsche Unschärfe  892 Großbuchstaben 797 Schutz  261
Gaußsche Unschärfe Größe der Werkzeugmarker  56 Hintergrundfarbe 326
(Filter)  528, 567 Grundlinie 795 Hintergrundradierer  76, 691
Gebäude gerade ausrichten  499 Gruppenminiaturen in Etappen arbeiten  693
Geisterbild 760 einblenden 267 Hintergrund, transparenter  262
automatisch entfernen  769 Gruppenstil 806 Hinzufügen 88
Inpainting  761 Gruppen verknüpfen  744 Hinzufügen (Mischmodus)  350
Geometrie  830, 833 Gummibandmodus 850 Histogramm  391, 392
Geteilte Ansicht  609, 645, 756 erweiterte Ansicht  393
GIF 201 erweiterten  392
Gitter 707 H interpretieren  394
Gitterklon-Werkzeug 712 optimal  395
Gitterverzerrung  78, 503, 706 Hardware-Beschleunigung 60 Schneelandschaft  396
Gitterverzerrung-Werkzeug 503 Harsch 505 überbelichtet  394
Globale Quelle  551 Härte 656 unterbelichtet  395
Glüheffekt 892 Hartes Licht  351 Histogramm-Panel
Glühen (Mischmodus)  360 Hart mischen  353 alle Kanäle  392
Glyphen 812 Haut Aufbau  392
Glyphen-Browser 812 Augenringe retuschieren  591 Auswahl  393
Goldener Schnitt  248 Glanzstellen entfernen  579 Ebene  393
Goldene Spirale  249 glätten  576 Erweitert  392
Gradationskurve 423 Struktur erhalten  569 Kontextmenü  392
Kanäle bearbeiten  430 HDR  203, 768 Hochgestellt 797
Mischmodus nutzen  432 Belichtungsreihe  769 Hochpass  510, 569
Negativ erzeugen  632 HDR-Kombination 159 Hoch-/Tiefstellung 795
Pipette nutzen  432 HEIC 344 Horizontale Skalierung  796
Prinzip  425 Helle Bereiche abdunkeln  335 Horizontal verteilen  307, 868,
Gradationskurven-Panel Hellere Farbe  350 871
Kanäle bearbeiten  430 Helligkeit 385 Horizont begradigen  489, 492
Pipette  432 Histogramm  391 Hot Pixel  161
Grafiktablett 451 Korrektur  391 HSL  413, 474
Druckempfindlichkeit  656 Helligkeit / Kontrast  418 Farben entsättigen  416
Grafiktext  77, 781 Herbststimmung 636 Farben verändern  414
Grafiktext-Werkzeug  781, 906 High Dynamic Range → HDR HSL-Anpassung 362
Grafikunterstützung  60, 61 Hilfslinie 61 H-Wert 861
Graphics Interchange Format einblenden  500
→ GIF entfernen  62

1030 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

I mit Klonen-Werkzeug  547 Leinwand 38


Transparenzeffekte  553 anpassen  237
Immer Fadenkreuz für Pinsel Klonen-Werkzeug  493, 546 begrenzen  237
anzeigen 55 Kontextleiste  549 Begrenzung aufheben  236
In Alpha von Anpassung  700 Werkzeugeinstellungen  549 erweitern  820
In Datei drucken  928 Knoten 840 vergrößern  251
Ineinanderkopieren 350 Knotentypen 848 Leinwandbegrenzung
Info-Panel  396, 408 ändern  848 aufheben 237
In Kurven umwandeln  827, 836 Knotenwerkzeug  77, 848 Leinwandgröße  224, 233
Inpainting  563, 564, 761 Kombinationsfeld 65 ändern  233
Instagram 1002 Konkav verzerren-Werkzeug  710 festlegen  225
Intensitätspinsel 675 Kontextabhängige Leistungstest 60
Interlacing 524 Alternativen 796 Leuchtkraft  420, 702
Interpolation 931 Kontextleiste  73, 87 Lichtpunkt 352
Invertieren 437 Bereich radieren  694 Light leaks  350
iPad 969 Formwerkzeug  1019 Lineal 61
Malpinsel  653, 1019 ausblenden  61
Overlay malen-Werkzeug  774 einblenden  61
J Transparenz schützen  1019 Maßeinheit  61
Zeichenstift-Werkzeug  838 Maßeinheit ändern  61
JPEG  201, 932, 962 Zuschneiden-Werkzeug  754 Lineares Licht  352
JPEG vs. Raw  597 Kontextleiste einblenden  188 Linienmodus 839
Kontextleiste (Werkzeug­­ Lippenfarbe anpassen  587
leiste) 37 Liquify Persona  41, 706
K Kontextmenü 70 Aufbau  707
Kontoverwaltung  42, 43, 734 Auftauen  714
Kalibrieren 944 Kontrast 385 Bereiche ausnehmen  713
Kalibrierungsbilder 161 korrigieren  447 Einfrieren  713
Kamera, Gitter einblenden  491 steigern  467, 630 Gittereinstellungen  708
Kameraunterstützung 598 verbessern  427 Gitterklon  712
Kanäle-Panel 470 Kontrastkorrektur, Maske erzeugen  714
Augensymbol  470 automatische 399 Pinsel  708
LAB  479 Kontrast umkehren Rekonstruieren  712
Pfeilsymbol  470 (Mischmodus) 360 Werkzeuge  78, 709
Stiftsymbol  470 Konturoptionen 825 Live-Filter  593, 728, 865
Kanalmixer  433, 476 Konvex/Konkav 498 vs. Filter  506
Kanten schleifen/Relief  896 Konvex verzerren-Werkzeug  711 Live-Filterebene 262
Kein transparenter Korrekturen vergleichen  646 Live-Projektion 766
Hintergrund 1019 Kreis aufziehen  100 Live-Stapelgruppe 293
Kettengliedsymbol 861 Kumulativ duplizieren  295 Stapeloperatoren  293, 762
Kind-Ebene  280, 283 Kurve 841 Lizenzrechte 749
Kissenförmige Verzerrung  496 Lokale Korrektur  774
Klappmenü 65 Lookup Tables → LUT
Tipp  65 L Luminanz 335
Klarheit  505, 509 Luminanzdetails 626
Klonen  76, 378, 546 LAB  479, 514 Luminanzmaske 335
dateiübergreifend  551 Langzeitfotografie 764 Luminanz (Mischmodus)  357
Lasso → Freihandauswahl Luminanzrauschen  518, 542

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1031


Index

Luminanzschärfung 516 Luminanz  335 Hartes Licht  351, 417


Luminar AI  1006, 1007, 1015 ungefüllte Maske  334 Hart mischen  353
Luminar NEO  1006 verzerren  745 Hellere Farbe  350
als Plug-in  1014 Maske verfeinern  330, 689 Hinzufügen  350
Lupe → Zoomwerkzeug Befehl inaktiv  1019 Ineinanderkopieren  350
LUT 440 Maskierungsebene  262, 334 Kontrast umkehren  360
ableiten  443 leere Maskierungsebene  334 Lichtpunkt  352
eigene Looks speichern  440 Maßeinheiten festlegen  54 Lineares Licht  352
exportieren  444 Maus als Regler  513 Luminanz  357, 433
Vorgaben  443 Mausrad zum Zoomen Multiplizieren  347, 739
Vorgaben hinzufügen  444 verwenden 56 Negation  359
Max. RAM-Nutzung  59 Negativ multiplizieren  349, 732
Mehrere Fotos gleichzeitig Radieren  361
M öffnen 764 Sättigung  356
Mein Konto  38, 42, 734 Spiegeln  360
Mac 29 Menü Strahlendes Licht  352
MAGIX Photo Manager  1006 Affinity Photo  68 Subtrahieren  354, 735
MAGIX Photostory Deluxe  1008 Anordnen  68 Weiches Licht  351, 525
Magnetische Ausrichtung  173, Ansicht  68, 152 Weißabgleich  370
254, 875 Auswählen  68, 115 Mischoptionen 373
An Pixelauswahlbegrenzung Bearbeiten  68 auf Bildbereich  375
­ausrichten  876 Datei  68, 155 Mit Objekt skalieren  902
Makro 953 Dokument  68 Mittelung 76
Bibliothek  959 Ebene  68 Mittelung-Werkzeug 518
exportieren  959 Fenster  68 Mittlere Unschärfe  542
hinzufügen  956 Filter  68 Modus, Antialiasing  111
importieren  960 Hilfe  69 Monitor kalibrieren  944
kostenlos  953 Text  68, 789 Monochromes Foto  483
testen  957 Menüleiste  38, 67 Montage  651, 719
Makro-Panel 953 Metadaten 641 Fotos verschmelzen  695
Malen 881 Metal → Grafikunterstützung Person  686
Foto als Grundlage  886 Miniaturansicht 265 Movavi Slideshow Maker  1009
Malpinsel  75, 260, 454, 653 Miniatureffekt 540 Multiplizieren 347
Fenstermodus  657 Mischmodus  345, 695 Musterebene  262, 878
Mehr  664 Abdunkeln  346 erstellen  878
Nasse Kanten  661 Aufhellen  348
Seilmodus  657 Ausschluss  354
Stabilisator  657 Differenz  353 N
Transparenz schützen  661 Division  354, 729, 730
Werkzeugeinstellungen  653 Dunklere Farbe  346 Nachbelichten  76, 380, 449
Malpinsel-Werkzeug 114 Durchschnitt  358, 419 Nach links schieben-­
Maske  257, 321, 686 Farbe  357, 454, 458, 461, Werkzeug  709, 716
ausblenden  330 465, 484 Nasse Kanten  661, 666
bearbeiten  328 Farben abwedeln  350 Navigator 149
erstellen  321, 686 Farben nachbelichten  347 Ansichtspunkte speichern  150
Filter anwenden  342 Farbton  355 Navigator (iPad)  977
leere Maske  334 für Ebeneneffekte  901 Navigieren 152
löschen  330 Glühen  360, 524 Nebel entfernen  755

1032 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

NEF 598 OpenEXR 203 Panorama Persona  42, 82, 753


Negation (Mischmodus)  359 Optische Ausrichtung  798 an gedeckter Fläche
Negativ multiplizieren  349 Optische Dichte  446 ­zuschneiden  754
Neigen 796 Optisches Duplikat  154 aus Quellbild löschen  753
Neu aus Zwischenablage  158 Ordnungszahlen 796 Quellbildmaske hinzufügen  753
Neuberechnung  232, 931 Overlay 250 Quellbild transformieren  753
Neuberechnungsmethode 922 korrigieren  640 rendern  753
Neue Ansicht  154 Overlay (Auswahl)  682 Parallele Verarbeitung  961
Neue Auswahl  87 Overlay malen  774 PDF  202, 926, 933
Neue HDR-Kombination  769 Overlay malen-Werkzeug  643 bearbeiten  164
Neuer Pinsel aus Auswahl  677 Overlay radieren-Werkzeug  643 öffnen  161
Neuer Stapel für Overlays  636, 774 Perfomance verbessern  59
Astrofotografie 160 Overlays-Panel 774 Perlin Noise  525
Neues Dokument, Layout  166 Overlay-Verlauf 776 Person
Neues Objekt auswählen  827 hinzufügen  776 entfernen  758
Nicht-destruktiv 258 löschen  776 freistellen  678
Nikon 598 Overlay-Werkzeuge 643 in ein anderes Foto
Nummerierung und ­montieren  686
Aufzählung 801 verformen  706
Nutzen 939 P Persona 41
N-Wert 861 Persona aufrufen  41
Palette → Panel Perspective Efex  1013
Panel 43 Perspektive  78, 502
O an-/abdocken  45 Perspektive korrigieren  498
ausblenden  46 Perspektive-Werkzeug 503
Oberflächenstil 54 einblenden  45 Perspektivische Projektion  766
Objekt erweiterte Ansicht  44 Perzeptiv  438, 951
am Seitenrand positionieren  872 Gruppe  46 Pfad
eingebettet  179 organisieren  45 erzeugen  689
entfernen  758 schließen  46 in Auswahl umwandeln  112
nachträglich anordnen  870 vergrößern  44 verschwunden  112
neigen  861 Zeichen und Abstand  790 Photo Persona  41
positionieren  860 zusammenschieben  44 Auto-Korrekturen  397
rastern  179 zwei Monitore  45 Werkzeuge  74
rotieren  861 Panel Absatz  799 Photoshop  911, 960
skalieren  860 Panel Bibliothek  959 Photoshop Document → PSD
transformieren  860 Panel Einfach  606 Photoshop Plug-ins  1011
verschieben  860 Panel Pinsel  882 Photoshop Smart Objekt  179
Objektiv, Develop Persona  617 Panel Verknüpfungen  743 Pinsel  651, 882
Objektivfilter  217, 445 Panel Zeichen  792 Abstand  665
Objektivkorrektur, Raw  617 Panorama 159, 751 Allgemein  665
Objektivunschärfe 534 an Photo Persona über­geben  754 aus Auswahl erzeugen  676
Objektivverzerrung  496, 620 aus Kamera  751 Breite  653
Objektiv-Vignette entfernen  624 bearbeiten  765 Deckkraft  655
OCIO 446 Dunst entfernen  755 Dynamik  667
Öffnen 155 erstellen  752 eigene Spitze erstellen  675
Drag & Drop  157 Gebäude  757 erweiterte Einstellungen  450
OpenCL → Grafikunterstützung Live-Projektion  765 erweiterte Optionen  664
zuschneiden  754
Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1033
Index

exportieren  678 DxO Nik Collection  1005, 1011 aktivieren  113


Farbtonabweichung  668 integrieren  1010 Auswahl erstellen  113
Fluss  655 PNG  201, 933, 962
Form  665 Polarisationsfilter 446
Härte  656 Polygonal 107 R
importieren  673 Polygon-Modus 839
Mischmodus  660 Portable Document Format Radiale Unschärfe  532
Nasse Kanten  661, 666 → PDF Radieren 694
Pinsel-Auswahl  664 Portable Network Graphics Radieren (Mischmodus)  361
Rotation  666 → PNG Radierer  75, 691
Stabilisator  657 Porträt Radierer-Werkzeuge 690
Tastenkürzel  655, 672 Augenfarbe ändern  582 Radius 826
Textur  669 Augenringe retuschieren  591 Rahmen erstellen  128, 235,
Transparenz schützen  661 Augen weißer machen  586 333, 383
Unterpinsel  670 Glanzstellen entfernen  579 Rahmentext  78, 784
Pinsel-Auswahl 664 Hautstruktur erhalten  569 Rahmentext-Werkzeug 785
Allgemein  665 Lippenfarbe anpassen  587 Ränder  167, 873
Dynamik  667 Natürlichkeit erhalten  575 Randschärfe  125, 131
Textur  669 retuschieren  567 QuickMaske  104
Pinseleinstellungen 653 verformen  591 Raster 61
Pinselkategorie 677 Zähne aufhellen  590 Rastergrafik 222
Pinsel-Panel 652 Positionierung und Rastern  179, 223, 240, 298
Neuer Bildpinsel  675 Transformation 795 Text  821
Neuer Intensitätspinsel  675 ppi  231, 931 Rastern & Trimmen  301
Neuer quadratischer Pinsel  675 Problembehebung 1017 Rauschen
Neuer runder Pinsel  675 Proof 948 entfernen  518, 520
Pinsel exportieren  678 Protokoll 203 hinzufügen  524
Pinsel importieren  673 Alternative Fortsetzung  211 und Unschärfe  521
Pinselspitze  652 Dummy-Eintrag  208 Rauschfilter 520
Pinselspitze 882 Erweitert  215 Raute 879
einblenden  1017 nutzen  204 Raw-Datei
erstellen  675 Position  208 Bandbreite  641
glätten  451 Snapshots  215 Basisentwicklung  606
wählen  652 speichern  208 bearbeiten  597
Pinselstriche 260 Versionen  215 Belichtung optimieren  606
Pixabay 749 PSD 201 Belichtung prüfen  604
Pixel 221 Pull-down-Menü → Klappmenü betrachten  1007
Pixelauswahl 698 Details verbessern  624
Pixeldatei 222 Fokus  641
Pixelebene 261 Q Foto schärfen  626
hinzufügen  270 Gradationskurven  629
Pixelwerkzeug  75, 662 Quadrat aufziehen  101 Histogramm  603
Alternative  662 Quellbildmaske hinzufügen  753 Metadaten  641
Platzieren  171, 176, 275, 278 Quellbild transformieren  753 Objektivkorrektur  617
Dateien bearbeiten  175 Quellbild optimieren  1007
per Drag & Drop  175 transformieren-­Werkzeug  82 Panel Details  624
Platzierungsregel 735 Quickinfo  54, 72 Panel Einfach  606
Plug-in QuickMaske  104, 113, 340 Panel Objektiv  617

1034 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

Panel Overlays  636 RGB 385 nach außen  894


Panel Tonwerte  629 Rotation 296 nach innen  895
Rauschen hinzufügen  628 Rotationsmittelpunkt 827 Schieberegler 66
Rauschen reduzieren  625 Rotation zurücksetzen  664 Schlagschatten 892
Schwarz-Weiß  632 Rote Augen korrigieren  77, 565 Schließen 183
Split Toning  633 Rote Augen korrigieren-­ Schlosssymbol 138
stürzende Linien beheben  618 Werkzeug 565 Schnittmarken 928
Überschneidungswarnung  604 Rückgängig 203 Schnittmaske  286, 338
Vignette  624 Rückgängig-Pinsel  76, 209, erstellen  338
Weißabgleich  614 211, 466 Schönheitsfehler ent-
Raw-Entwicklung 597 keine Wirkung  1019 fernen  77, 561
Entwicklungseinstellungen  603 Runder Pinsel  675 Schriftart 790
selektive  636 R-Wert 861 Schriftbibliothek erweitern  821
Vorgabe erstellen  642 Schriftfamilie 790
Vor- und Nachteile  598 Schriftgröße 791
Raw-Format 597 S Schrift installieren  812
CR2  598 Schutz 138
DNG  598 Sammeln 737 Schwamm  76, 452
Nachteile  600 Sättigung 951 Schwamm-Werkzeug 485
NEF  598 Sättigung (Mischmodus)  356 Schwarzpunkt-Kompensa-
Vorteile  600 Sättigung (Rendering Intent)  439 tion  439, 949
Rechteck-Form-Werkzeug 869 Scalable Vector Graphics → SVG Schwarzstufe  403, 406, 407
Rechtschreibprüfung 788 Schachbrettmuster 224, 234, 263 Schwarzweißbild  130, 469
Reduziert speichern  184 Schärfen Color Key  485
Referenzbild 944 100 %-Ansicht  504 erstellen  483
Regel zur Platzierung  180 für Druck  929 Graustufen  469
Register 154 Helligkeit  516 kolorieren  357
Registerkarte → Tab im LAB-Modus  514 Mischmodus  482
Rekonstruieren-Werkzeug 712 mit Hochpass-Filter  510 mit Tönung  480
Relativ farbmetrisch  438, 951 mit Klarheit  509 per Anpassungsebene  473
Rendering Intent  438, 951 mit Scharfzeichnen-­ per Farbkanäle  470
Rendern 753 Werkzeug  504 per HSL  474
Reparaturpinsel  77, 554 mit Unscharf maskieren  506 per Kanalmixer  476
Elemente entfernen  555 Topaz Sharpen AI  1010 per Schwarz-Weiß  475
Spiegeln  556 Schärfentiefe 777 per Umfärben  473
Reparaturwerkzeuge  77, 554 Scharfzeichnen  76, 503 Raw-Datei  632
Resampling 240 Scharfzeichnen-Werkzeug 504 Tone Mapping  486
Reservekanal  365, 697, 746 Modus  505 Verlaufsumsetzung  478
bearbeiten  699 Schatten Voraussetzungen  470
erstellen  698 nach außen  892 Schwarzweiß einfärben  354
Ressourcen verwalten 182, 735 nach innen  894 Schwebende Fenster  39, 56, 154
Restaurieren  77, 564 Schatteneffekt 892 Schwebende Werkzeugleiste  51
Restaurieren-Werkzeug 563 Schatten/Lichter 422 Schwellenwert  423, 507
Retusche 567 Schatten & Lichter, Tone Seilmodus 657
Bildelement entfernen  378 ­Mapping Persona  773 Seitenränder 167
Bild verfremden  333 Schatten nach außen  898 Seitenvorgaben speichern  167
Dodge & Burn  380 Schein Selektive Farbkorrektur  435
Retuschewerkzeuge  76, 554 Selektive Korrektur  774

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1035


Index

Sensorfleck erstellen  758 Assets  886


entfernen  561 Stapeloperatoren  762 Breite ändern  44
finden  562 Stapelfunktion 758 zurücksetzen  46
Sepia 482 Stapeloperator  293, 762, 763 Studiovorgaben 47
Sichtbare zusammen- Durchschnitt  762 Stürzende Linien  494, 498
legen  304, 720 Maximum  765 Subtrahieren 89
Signatur 888 Mittelung  762 Subtrahieren (Mischmodus)  354
Silver Efex Pro 3  1013 Stapel-Panel 961 SVG  202, 933
Skalieren Stapelverarbeitung  198, 953, Symbolgruppe 51
proportional  139 960 Symbolleiste 37
Transformationsursprung  140 Ausgabeformate  962 anpassen  51
zur Mitte hin  139 erstellen  960 einblenden  1018
S-Kurve 429 Fotoreihe als JPG ausgeben  963 nicht sichtbar  1018
Slice-Auswahl 915 Startrails 158, 763 Symbolgruppe  51
Slices  915, 917 Statusleiste 37 Symmetrie 658
exportieren  917, 920 Staub & Kratzer  522 Synthetisierte Textur  734
Slice-Werkzeug  915, 918 Sternenhimmel 160
Smart-Knoten 848 Stern-Formwerkzeug 872
Smart-Modus 839 Sternspuren 763 T
Snapshot 215 Stifte 882
Ebene erzeugen  218 Stiftmodus 839 Tab  38, 154
speichern  218 Stil  725, 891, 903, 904 wechseln  39
Snapshot-Ebenen 262 abwählen  904 Tabs anordnen  39
Softproof  437, 948 eigenen erstellen  905 Tabstopp  786, 803
auswerten  950 erstellen  908 entfernen  804
Rendering Intent  951 exportieren  910 hinzufügen  805
Was beachten?  440 importieren  910 Tagged Image File Format → TIFF
Sonderzeichen → Glyphen wechseln  904 Tastenkombination → Tastenkürzel
Speichern 183 zuweisen  904 Tastenkürzel  69, 1020
mehrere Versionen  185 Stile-Panel 904 anpassen  57
mit Ebenen  184 Export  910 vergeben  58
reduziert  184 Import  910 Text 781
Speichern unter  185 Stil hinzufügen  905 Absatzformatierung  799
Befehl inaktiv  1018 Stilkategorie 905 Absatzumbruch  786
Speichern vs. exportieren  915 Stirn glätten  576 Ausrichtungsoptionen  792
Spiegeln 556 Stitching 758 Bildunterschrift  820
Spiegeln (Mischmodus)  360 Geister entfernen  760 Effekte  892
Spitzer Knoten  848 Panorama  751 erstellen  781
Split Toning  446, 480, 633 Star trails  763 formatieren  789
Sprache 797 stock.adobe.com 749 glühen lassen  894
Sprache ändern  55 Stockfoto 749 Leinwand erweitern  820
Sprühen & Klecksen  822 einfügen  749 markieren  788
Sprühen und Klecksen  341 Stockfoto-Agenturen 749 mit Bildfüllung  286
Spyder4 945 Stock-Panel 749 mit Bildinhalt füllen  818
sRGB 387 Strahlendes Licht  352 mit einem Stil versehen  905
Stabilisator  451, 657 Streuung 524 mit Verlauf  819
Standardligaturen 796 Strudel-Werkzeug 710 ohne Formatierung ­einfügen  784
Stapel Studio 38 per Grafiktext-Werkzeug  781

1036 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

rastern  821 HDR-Kombination  770 U


Rechtschreibprüfung  788 Overlays-Panel  774
Schatteneffekte  892 Werkzeuge  80 Überbelichtung,
Schlagschatten  892 Tonnenförmige Verzerrung  496 Histogramm 394
Schriftart  790 Tontrennung per Überlappen 833
Schriftbibliothek erweitern  821 Anpassungsebene 318 Übersatztext 787
Schriftgröße  791 Tonwertbereich 382 Überschneidungswarnung 604
strukturieren  803 auswählen  118 Umfärben 178, 317, 473
Tabstopps  786 festlegen  451 Umrandung  127, 129, 793, 895
überlagern  815 Tonwerte Umrisslinie 825
Übersatz  787 ablesen  407 Unscharf maskieren  505, 506,
Umrandung  793 Develop Persona  629 507, 929
und Ebenen  815 Tonwertkorrektur  315, 401, 407 Unterbelichtung,
verzerren  796 Aufbau  402 Histogramm 395
Verzierung  792 automatisch  397 Unterpinsel 670
Zeichenformatierung  792 Clipping anzeigen  406 Unterschiede Mac und
Zeilenumbruch  786 Deckkraft  405 Windows 29
Text auf Pfad  851 Farbkanal  403 Unterschneidung 795
Textausrichtung 792 Gamma  405
Textbox Mischmodus  405
Formvielfalt  788 Schwarzstufe  403 V
skalieren  787 Weißstufe  404
Textfeld positionieren  783 Tonwertumfang 768 Vektor  221, 781
Textgestaltung 789 Topaz Sharpen AI  1010 Vektordatei 222
Textgröße 783 Transformationsursprung 140, alle Ebenen bearbeiten  267
Textstil 806 826, 857, 862 in Pixeldaten umwandeln  298
Gruppenstil  806 anzeigen  140 rastern  298
Textstile-Panel 806 zurücksetzen  145 Vektorebene 262
Textur  669, 726 Transformieren  136, 172 Vektorgrafik 838
Textwerkzeuge 77 Transformieren (iPad)  981 rastern  223
TGA 203 Transformieren-Panel 860 Verblassen  523, 542, 757
Tiefe 895 Ankerpunkt  860 Verfeinern 678
Tiefenmaske 344 inaktiv  1018 Verformen  706, 864
Tiefenschärfe 536 Objekt positionieren  860 per Gitterverzerrung  706
elliptisch  538 Rotationsmittelpunkt  862 per Liquify Persona  707
Tilt/Shift  538 Transparenter Hinter- Verfremden 863
Tiefgestellt 797 grund  123, 167 Verfremdung 734
Tieraugen korrigieren  566 Transparenzbereich Verknüpfen 180
TIFF  201, 932, 962 auswählen 119 Verknüpft duplizieren  298, 739
Tilt/Shift 538 Transparenzeffekt 553 Verknüpfte Ebenen  737
Tipps 1017 Transparenz schützen  661 Verknüpfte Objekte  182
Titelleiste 39 Transparenz übernehmen  892 Verknüpftes Werkzeug  667
Tone Mapping  467, 486 Troubleshooting 1017 Verknüpfung 735
Kontrast steigern  467 Turbulenz-Werkzeug 711 Verknüpfungen 741
Schwarzweißbild erstellen  487 Typografie 796 Verlauf 75
Vorgaben  486 für Text  819
Tone Mapping Persona  42, 467, Overlay-Verlauf  776
486

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1037


Index

per Anpassungsebene  317 mit Objektivunschärfe  534 X


per Ebenenmaske  326 mit Radiale Unschärfe  532
Verläufe per Dithering mit Schatten vergrößern  542 XnView MP  1006
verarbeiten 60 mit selbstdefinierter XOR 833
Verlauf-Overlay 776 Unschärfe  544 X-Wert 860
Verlaufsmaske 328 mit Tiefenschärfe  536
Verlaufsumsetzung  317, 478 mit Zoomunschärfe  533
Verlauf überlagern  897 Weichzeichnen-Werkzeug 526 Y
Verlauf-Werkzeug  326, 460 Weichzeichnungsfilter 527
Verrückt 770 Weißabgleich  370, 409 Y-Wert 860
Versatzwerkzeug 893 automatisch  400
Verschieben-Werkzeug 74 Mittelwert berechnen  413
Vertikale Skalierung  796 per Mischmodus  370 Z
Vertikal verteilen  869 per Pipette  411
Verwischen 76 per Regler  410 Zähne aufhellen  590
Verwischen-Werkzeug 527 per Vorgabe  410 Zahnrad-Formwerkzeug 830
Verzerren 864 Weißabgleich-Werkzeug  644 Zeichen
Verzerrung Weißabgleich (Raw)  614 Optische Ausrichtung  798
kissenförmig  496 Weißabgleich-Werkzeug 614, Positionierung und Trans­
tonnenförmig  496 643 formation  795
Verzerrungs-Werkzeuge 78 Weißstufe  405, 406, 407 Typografie  796
Verzierung 792 Wellen 864 Verzierung  792
Vignette 624 Werkzeug Zeichenabstand 795
Vordergrundfarbe 326 aktivieren  72 Zeichenformatierung 792
Vorgaben  167, 170 einstellen  73 Zeichen-Panel 792
Vorher-Ansicht 496 Einstellungen  56 Zeichenstift 689
Vorher/Nachher 543 Optionen  73 Auswahl erstellen  689
Vorher-Nachher-Ansicht 645 Quickinfo  72 Auswahl in Maske
Vorher/Nachher vergleichen  756 Tastenkürzel  72 ­verwandeln  690
Vorlagen 168 verborgenes  72 Maske  690
Voronoi 733 wechseln  72 Pfad erzeugen  689
Vorschau 682 Werkzeugeinstellungen 73 Zeichenstift-Modus 839
Werkzeug für Verläufe  460 Zeichenstift-Werkzeug  111, 838
Werkzeugleiste 37 Form erstellen  839
W anpassen  48 Knotentypen  848
Farbfelder  326 Kurven zeichnen  841
Wasserzeichen 923 Farbfelder anzeigen  51 Linienmodus  839
Weiches Licht  351, 702 schwebende  51 Polygon-Modus  839
Weichzeichnen  76, 526 Spaltenanzahl  50, 326 Smart-Modus  839
mit Bewegungsunschärfe  531 zurücksetzen  51 Stiftmodus  839
mit Bilaterale Unschärfe  542 Werte 861 Vektorgrafik  838
mit Boxunschärfe  531 Widerrufen 208 Zeichenstift-Werkzeuge 77
mit Diffuser Schein  530 Willkommen-Panel  35, 36 Zeichenstil 808
mit Durchschnitt-Filter  527 Windows 29 Zeigerunterstützung
mit Feldunschärfe  540 Windows Metafile → WMF aktivieren 55
mit Gaußsche Unschärfe  528 WMF 202 Zeilenabstand 795
mit Lichter vergrößern  542 Zeilenumbruch 786
mit Mittlere Unschärfe  542

1038 © Rheinwerk Verlag, Bonn 2022


Index

Zoomen 146 Zur Quellbildmaske Zuschnittrahmen 494


aus anderen Werkzeugen  149 hinzufügen-Werkzeug 82 Zuschnittvorgabe 246
per Maus  146 Zuschneiden  74, 82, 245 löschen  248
per Regler  147 Zuschneiden-Werkzeug 242, speichern  247
per Tastatur  146 243, 251, 490, 495 Zwischenablage 157
punktgenau  146 Originalverhältnis  246
Zoomunschärfe 533 selbst definiertes Ver­
Zoomwerkzeug  78, 82, 146 hältnis  246, 247
Doppelklick  147 uneingeschränkt  246
kurzzeitig aufrufen  149 Zuschnittmodi  245

Persönliches Exemplar für Enzo Faltin 1039


Die Serviceseiten

Die Serviceseiten

Im Folgenden finden Sie Hinweise, wie Sie Kontakt zu uns aufnehmen


können.

Lob und Tadel


Wir hoffen sehr, dass Ihnen dieses Buch gefallen hat. Wenn Sie zufrie-
den waren, empfehlen Sie das Buch bitte weiter. Wenn Sie meinen,
es gebe doch etwas zu verbessern, schreiben Sie direkt an die Lekto-
rin dieses Buches: ariane.podacker@rheinwerk-verlag.de. Wir freuen
uns über jeden Ver­besserungs­vorschlag, aber über ein Lob freuen wir
uns natürlich auch!

Auch auf unserer Webkatalogseite zu diesem Buch haben Sie die


Möglichkeit, Ihr Feedback an uns zu senden oder Ihre Leseerfahrung
per Facebook, Twitter oder E-Mail mit anderen zu teilen. Folgen Sie
einfach diesem Link: http://www.rheinwerk-verlag.de/5517.

Zusatzmaterialien
Falls Zusatzmaterialien (Beispielcode, Übungsmaterial, Listen usw.)
für dieses Buch verfügbar sind, finden Sie sie in Ihrer Online-Biblio-
thek sowie auf der Webkatalogseite zu diesem Buch: http://www.
rheinwerk-verlag.de/5517. Wenn uns sinn­ entstellende Tippfehler
oder inhaltliche Mängel bekannt werden, stellen wir Ihnen dort auch
eine Liste mit Korrekturen zur Verfügung.

Technische Probleme
Im Falle von technischen Schwierigkeiten mit dem E-Book oder Ih-
rem E-Book-Konto beim Rheinwerk Verlag steht Ihnen gerne unser
Leserservice zur Verfügung: ebooks@rheinwerk-verlag.de.
Die Serviceseiten

Über uns und unser Programm


Informationen zu unserem Verlag und weitere Kontaktmöglichkeiten
bieten wir Ihnen auf unserer Verlagswebsite http://www.rheinwerk-
verlag.de. Dort können Sie sich auch umfassend und aus erster Hand
über unser aktuelles Verlagsprogramm informieren und alle unsere
Bücher und E-Books schnell und komfortabel bestellen. Alle Buch­
bestellungen sind für Sie versand­kostenfrei.
Rechtliche Hinweise

Rechtliche Hinweise

In diesem Abschnitt finden Sie die ausführlichen und rechtlich ver-


bindlichen Nutzungsbedingungen für dieses E-Book.

Copyright-Vermerk
Das vorliegende Werk ist in all seinen Teilen urheberrechtlich ge-
schützt. Alle Nutzungs- und Verwertungsrechte liegen beim Au-
tor*innen und beim Rheinwerk Verlag. Insbesondere das Recht der
Vervielfältigung und Verbreitung, sei es in gedruckter oder in elektro­
nischer Form.

© Rheinwerk Verlag GmbH, Bonn 2022

Ihre Rechte als Nutzer


Sie sind berechtigt, dieses E-Book ausschließlich für persönliche Zwe-
cke zu nutzen. Insbesondere sind Sie berechtigt, das E-Book für Ihren
eigenen Gebrauch auszudrucken oder eine Kopie herzustellen, sofern
Sie diese Kopie auf einem von Ihnen alleine und persönlich genutz-
ten Endgerät speichern. Zu anderen oder weitergehenden Nutzungen
und Verwertungen sind Sie nicht berechtigt.

So ist es insbesondere unzulässig, eine elektronische oder gedruckte


Kopie an Dritte weiterzugeben. Unzulässig und nicht erlaubt ist des
Weiteren, das E-Book im Internet, in Intranets oder auf andere Weise
zu verbreiten oder Dritten zur Verfügung zu stellen. Eine öffentliche
Wiedergabe oder sonstige Weiterveröffentlichung und jegliche den
persönlichen Gebrauch übersteigende Vervielfältigung des E-Books
ist ausdrücklich untersagt. Das vorstehend Gesagte gilt nicht nur für
das E-Book insgesamt, sondern auch für seine Teile (z. B. Grafiken,
Fotos, Tabellen, Textabschnitte).

Urheberrechtsvermerke, Markenzeichen und andere Rechtsvorbe-


halte dürfen aus dem E-Book nicht entfernt werden, auch nicht das
digitale Wasserzeichen.
Rechtliche Hinweise

Digitales Wasserzeichen
Dieses E-Book-Exemplar ist mit einem digitalen Wasserzeichen ver-
sehen, einem Vermerk, der kenntlich macht, welche Person dieses
Exemplar nutzen darf. Wenn Sie diese Person nicht sind, liegt ein
Verstoß gegen das Urheberrecht vor, und wir bitten Sie freundlich,
das E-Book nicht weiter zu nutzen und uns diesen Verstoß zu mel-
den. Eine kurze E-Mail an service@rheinwerk-verlag.de reicht schon.
Vielen Dank!

Markenschutz
Die in diesem Werk wiedergegebenen Gebrauchsnamen, Handels-
namen, Warenbezeichnungen usw. können auch ohne besondere
Kennzeichnung Marken sein und als solche den gesetzlichen Bestim-
mungen unterliegen.

Haftungsausschluss
Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text, Abbildun-
gen und Programmen verwendet wurde, können weder Verlag noch
Autor*innen, Herausgeber*innen oder Übersetzer*innen für mög-
­
liche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder
­irgendeine Haftung übernehmen.
Über den Autor

Über den Autor

Frank Treichler ist seit vielen Jahren erfahrener Trainer für Bildbe-
arbeitungsprogramme. Das verständliche und unterhaltsame Vermit-
teln dieser Themen liegt ihm am Herzen, und er hat immer einen Tipp
aus seiner umfangreichen Praxis parat. In seiner Freizeit fotografiert er
überwiegend in der Natur.

Das könnte Ihnen auch gefallen